Folge # 120 - Separate Realitäten - warum NICHTS klar ist
28.04.2025 28 min
Zusammenfassung & Show Notes
Separate Realitäten – „Das kann man doch nicht anders sehen …“
In dieser Folge von Alles ganz anders geht es um Wahrnehmung. Um Situationen, in denen wir sicher sind: Das ist doch eindeutig. Das sieht man doch. Das kann man nicht anders sehen.
In dieser Folge von Alles ganz anders geht es um Wahrnehmung. Um Situationen, in denen wir sicher sind: Das ist doch eindeutig. Das sieht man doch. Das kann man nicht anders sehen.
Oder doch?
Wir sprechen über getrennte Realitäten – und darüber, wie tief unser Denken unser Erleben prägt, ohne dass wir es merken.
Du erfährst, warum Menschen in derselben Situation völlig unterschiedliche Erfahrungen machen – und warum genau das oft zu Konflikten führt.
Warum nie etwas klar ist.
Du erfährst, warum Menschen in derselben Situation völlig unterschiedliche Erfahrungen machen – und warum genau das oft zu Konflikten führt.
Warum nie etwas klar ist.
Was wäre, wenn dein Gegenüber gar nicht stur ist, sondern einfach in einer anderen Realität lebt?
Was würde sich verändern, wenn du das wirklich erkennst?
Was würde sich verändern, wenn du das wirklich erkennst?
Diese Folge ist eine Einladung, dir selbst beim Denken zuzusehen – und einen völlig neuen Blick auf scheinbar festgefahrene Situationen zu gewinnen.
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Transkript
Bei Alles ganz anders erkunden wir gemeinsam, wie sich das
Leben leichter anfühlt. Wir, das sind Alexandra
Roseth-Hering und Michaela Thiel. Wenn dir
unser Podcast gefällt, dann treff dich doch mit uns
live und in Farbe im Café für die Seele
auf Zoom. Wie das geht, erfährst du am Ende der Folge.
Aber erstmal wünschen wir dir viel Spaß.
Moin. Hallo.
Wir haben ja häufiger schon mal, glaube ich, im Podcast
über separate Realitäten,
also separate realities oder jeder lebt in seiner
eigenen Welt gesprochen. Und mir ist
neulich nochmal wieder bewusst geworden,
was für einen Unterschied das macht, wenn man das eben nicht
erkennt. Also wenn das eine Situation ist,
wo für mich so klar ist,
das muss jeder so sehen, das muss doch jeder wissen, das ist doch so logisch,
das stelle ich überhaupt nicht in Frage, sondern
natürlich ist das so. Und zwar hatten wir so
eine Debatte. Ich
war halt genervt, dass manche Lebensmittel irgendwie
so lange in der Küche rumstehen. Also die für mich in
den Kühlschrank gehören. Ich mag das zum Beispiel nicht.
Also dazu muss man vielleicht auch sagen, bei uns in der Küche ist es relativ
warm und wenn dann da
eine Packung Milch, eine Stunde und zwei und
vielleicht noch ein bisschen länger in der küche steht,
finde ich das einfach nicht so prickelnd. Und es gibt andere
leute hier im haushalt, die das so 0, 0
stört. So und dann habe ich das irgendwann
mal wieder angesprochen. So ich sage, ist das
wirklich nötig, dass du hier drei stunden brauchst, bis du
deinen kaffee austrinkst? War vielleicht ein bisschen
übertrieben, aber ich wundere mich manchmal, dass die kaffeemaschine nicht schon von
selber ausschaltet, weil sie denkt, sie wurde vergessen. Also der kaffee kann
da wirklich stunden stehen und dementsprechend lange
steht eben auch die milch auf dem küchentisch. So dann habe ich halt immer so
genervt. Ich sag mir, muss das echt sein, dass du
hier so lange brauchst deinen kaffee zu trinken?
Und er hat es nicht so wirklich verstanden. Was ist denn
das Problem? Ich sage, das Problem, im Prinzip wäre
mir das egal, aber wenn du das fünf Stunden zelebrierst, ich sage, aber muss
die Milch denn so lange da stehen?
Und er hat es einfach nicht verstanden warum das überhaupt ein
problem sein sollte so was ist wenn nun der kaffee steht und die milch
steht wo ist da der unterschied was ist da das problem
und ich habe ja ich habe einfach nur innerlich die
augen verdreht wahrscheinlich auch äußerlich das kann
nicht wahr sein und ein augenblick später
kam er tatsächlich an und fragte mich aber wo ist denn
der unterschied Ob da jetzt das Stück Kuchen steht
oder die Milch? So. Und ich hab ihn
angeguckt und mein erster Gedanke war, sag mal, willst du mich
verarschen? Weil es eben so, ich verstehe
die Frage überhaupt nicht, wo ist der Unterschied?
Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und hab dann gemerkt, wie ich so echt so innerlich
schon so... Wie es anfing zu brodeln. Ich sag, warte, der will mich doch verarschen.
Und dann hab ich ihn angeguckt und festgestellt, wow, der meint die
Frage ernst. Also es war ihm einfach anzusehen,
er meint es ernst. Wo ist denn da der Unterschied?
Und das hat mich in dem Moment echt ein bisschen geschockt, weil
es auch so, weil es für mich so einleuchten war,
so wow. Das ist genau das ding
an separate realities dass wir sie nicht erkennen dass wir nicht
erkennen dass nicht jeder das so sieht und
gerade bei sachen die eben so offensichtlich sind
so und dann habe ich ihm gesagt ich sag für dich ist
es einfach mich die darum steht ich
sehe da quasi ich habe den Eindruck, ich gucke ihr beim Verderben
zu. Ich sehe, wie sie da anfängt, vor sich hin zu gehen
und schlecht zu werden und sauer zu werden und bla und
ich sag das ist auch der grund warum öfter mal zwei packungen milch
aus sind weil für mich klar ist
die will ich nicht mehr trinken und dann
sagt der jemand was ist mit dem kuchen der steht doch hier auch ich sage
ja kuchen verdirbt ja nicht so schnell kommt natürlich drauf an es ist jetzt ein
stück käsekuchen dann möchte ich den genauso wenig
stundenlang irgendwo in der warmen Küche stehen haben. Aber wenn das jetzt irgendwie,
was weiß ich, ein Stück Marmorkuchen ist oder irgendwie ein trockener
Apfelkuchen, dann steht der in der Küche, dem passiert nichts. Der
wird vielleicht irgendwie ein bisschen dröge, ein bisschen trocken, wenn er da so lang rumsteht.
Aber da habe ich jetzt nicht die Befürchtung, dass der sich in seiner
Einzelteile auflöst oder schon mal anfängt, schnell
grün zu werden oder so. Aber das war einfach so
ein plakatives Beispiel für mich
zu sehen. Wow,
Der sieht das total anders. Für ihn ist es einfach Milch, ob da
nur Milch steht oder da steht eine Tasse oder da steht ein Brett. Ist doch
egal, was da steht. Und für mich war es wirklich,
wow, ich gucke dem Lebensmittel, was eigentlich in den
Kühlschrank gehört, das muss doch jeder wissen, das gehört in den kühlschrank, gucke
ihm beim verleeren zu. Und dann aber auch
zu sehen, es ist auch total logisch. Ich meine, es ist nicht das
erste mal, dass ich gesagt habe, kann man die Milch nicht mal zwischendurch wieder in
den Kühlschrank stellen? Muss die Milch da immer auf dem Tisch stehen?
Und es ist halt nie passiert. Das war so
eine täglich grüßtes Murmeltier Situation. Also
gefühlt habe ich jedes Mal wieder gesagt, muss die Milch denn da so lange
stehen? Und scheinbar war die Antwort, ja,
so ist halt nichts passiert. Und dann wurde mir auch klar warum,
weil er es überhaupt nicht verstanden hat, was soll den
Unterschied ausmachen? Und nachdem er dann da gefragt
hat und ich ihm das gesagt habe so zu meiner Sicht auf die
Milch die da vor sich hin verdirbt
habe ich dann gesehen das nächste mal als ich in die Küche kam und er
da wieder stunden lang Kaffee getrunken hat, ich gucke auf den Tisch
da stand keine Milch mehr. Wow! So die
war halt im Kühlschrank Und dann macht es für mich auch
total Sinn, weil er hat dann verstanden, ach so, ach aus
dem Grund, ja okay, dann kann ich sie auch da reinstellen. Und
vorher war es für ihn, was soll das? Ich verstehe es nicht.
Und das ist was, wo mir nochmal wieder bewusst geworden ist,
warum man manche Themen einfach tausendmal ansprechen
kann und es ändert sich nichts, obwohl ich da schon sieben mal gesagt
habe und warum macht er das nicht und kann das denn so sein
einfach zu sehen der derjenige sieht da einfach
keinen Sinn drin, der versteht nicht
warum soll ich das so machen und in dem Moment wo er
sagt ach so ja sehe ich vielleicht trotzdem völlig
anders, ist mir immer noch wurscht, ich trinke die Milch auch, wenn die da zwei
Tage auf dem Tisch gestanden hat, aber ich kann verstehen, dass jemand anders
das anders sieht, dann
funktioniert es auch mal. Dann werden auch mal diese Sachen
erledigt oder anders gehandhabt.
Und das war für mich so logisch nachvollziehbar
und eben auch wirklich dieser Punkt zu sehen, wow,
ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht für jeden logisch
ist, warum das eine scheiß Idee ist,
eine Packung Milch einfach gefühlt stundenlang
auf dem Küchentisch oder in der warmen Küche stehen zu haben.
Und eben zu sehen, genau das ist der Punkt,
wo separate realities kollidieren, also wo
wir mit unseren Meinungen kollidiert, mit unseren
Ansichten und ja, wo es dann
auch mal relativ schnell vielleicht zu Reibereien
kommen kann oder zu Streitigkeiten oder genervt
sein. Und ja,
was wäre, wenn wir uns dann daran
erinnern könnten, wow, selbst wenn das für mich so
klar wie Kloßbrühe ist. Es heißt nicht, es
muss für andere auch so sein. Und
mir ist ja nicht, das war ja jetzt keine Breaking News
für mich, das kannte ich ja schon, das ist ja nichts, das haben wir hier
gefühlte 100 mal auch schon gesagt, das ist Separate
Reality und jeder lebt in seiner Welt.
Aber dann festzustellen, dass es so ein paar Ausnahmen
gibt, irgendwie diese, ja, das ist ja
klar. Und was wäre, wenn
nicht? Wenn einfach nichts klar ist? Wenn
alles, was für uns total logisch und selbstverständlich
ist, das für uns logisch und selbstverständlich
ist. Und vielleicht für viele
andere auch und vielleicht auch nicht.
Ja, und dieses Beispiel wollte ich heute mal mitbringen.
So cool, danke dafür. So cool. Eigentlich können wir jetzt
direkt schon abschließen, weil da ist ja schon alles drin.
Und Es lohnt sich einfach immer wieder diese praktischen
Beispiele mit reinzubringen, weil das was,
wo jeder erkennen kann,
So ist das mit diesen separaten Realitäten. Und es könnte jetzt
sein, dass wenn wir zum Beispiel zusammen wohnen würden oder uns
besuchen würden, dass für mich auch klar ist, die Milch gehört in den Kühlschrank
und für die anderen Mitbewohner Eben nicht.
Und dann passiert nämlich das Spannende noch, wenn man dann mit mehreren
zusammen ist oder man sich mit Freundinnen austauscht. Mann,
der lässt immer die Milch am Küchentisch rumstehen
und manchmal gefüllte Stunden und das nervt mich total und dann sagt die
Freundin, ja das verstehe ich total und dann fühlst du dich
noch bestärkt in deiner Meinung, weil du hast ja recht,
und dann kommst du nach Hause und es geht weiter mit dieser ganzen
Diskussion oder wie auch immer und immer wieder Missverständnisse.
Aber du hast da so schön drauf hingewiesen.
Nur weil es für dich klar ist, ist es für den anderen überhaupt noch
nicht klar. Ja? Und das ist der Punkt, den
können wir uns gar nicht oft genug bewusst machen.
Wir können, ich finde immer dieses Beispiel
faszinierend, wir stehen nebeneinander und gucken auf den Regenbogen und werden
was anderes sehen. Ja, wir werden was anderes wahrnehmen.
Und oft ist es ja auch so, wir denken, oh, meine Lieblingsfreundin
oder mein Lieblingsmensch, der versteht mich ja ohne Worte, bla bla
bla. Und trotzdem hat er eine andere Realität.
Da müssen wir uns nichts vormachen. Und es kann sein, man hat
einige Übereinstimmung, wow, cool,
und manches passt eben einfach nicht. Also passt
eben nicht im Sinne von jeder hat eben seine
eigene Realität.
Aber es ist cool eben, wenn man da
mal ein bisschen den Speed rausnimmt und
wirklich guckt und dann auch
spricht, miteinander spricht und immer wieder und nicht
dieses, ich habe es doch schon hundertmal gesagt, der andere versteht mich
nicht. Das ist immer total spannend, wenn ich da auch
bei mir selber gucke. Ja kein Wunder, dass mich keiner versteht.
Also wenn man manchmal in einem Sturm
ist und versucht, dem anderen dann zu erklären, was da
gar nicht geht. Wie man klar sieht. Genau,
wie man klar sieht. Oder
Was ich total, also ich muss gerade dran denken, weil wir
haben ja hier auch immer solche, ich sag mal Familien-WG,
wo du denkst, geht's noch? Manchmal muss ich in
ein Zimmer rein
und ich mache schnell wieder die Tür zu. Letztens habe ich gedacht ob ich da
mal so, gibt doch so Baustellenbänder ob ich die einfach mal so in einem
Kreuz da vor die Tür klebe.
Naja, Wäsche.
Okay, also früher wäre ich diejenige gewesen die
die dann irgendwie alles eingesammelt hätte was so überall
rum flog auf dem Fußboden und hätte mich dann aber tierisch
geärgert, hätte mich dann mit anderen noch ausgetauscht, die ebenfalls
irgendwie Pubertiere oder irgendwas zu Hause hätten.
Und wir wären im Lameng drin gewesen und hätten
gesagt, so ist die Welt, so sind diese jungen Menschen heutzutage.
Alles lassen sie überall rumstehen und überall rumliegen.
Und ich fand das irgendwie spannend, weil ich gedacht habe,
ja cool, irgendwann
wird derjenige die Schubladen seines Kleiderschrankes
aufmachen und wird feststellen,
oh, da ist ja Luft drin.
Spätestens dann wird sich was verändern.
Und ich finde das lustig mittlerweile, weil
das ist irgendwie eine ganz andere Energie, als wenn ich
mich über allen Kram halt eben aufrege.
Oder wenn ich im Sturm dann versuche, den anderen davon zu
überzeugen, dass es doch sinnvoll ist, dass man die Wäsche
vom Fußboden, die Socken nicht
so, wie man sie sich auszieht, eingerollt in den
Wäschepuff macht, sondern vielleicht wieder aus...
Extra auseinanderklüttelt? Also bitte!
Ey, weißt du, manchmal ist da auch Sägespäne und weiß ich
nicht was. Ja, was meinst du, warum nicht zusammengeknüddelt
sind und nicht auseinanderziehst? Dann hab ich das in meinem Zimmer liegen, hallo?
Das ist, da steckt System dahinter. Das stimmt. Man
könnte sich das aber auch schon mal vorher irgendwie zu Hause,
draußen, wo auch immer.
Aber es ist eben keine gute Idee, im Sturm
mit anderen Menschen von der
eigenen Einsicht,
ich will nicht sagen überzeugen zu wollen, aber Dinge irgendwie
klarstellen zu wollen oder zu sagen, hier guck mal.
Ja.
Ich finde es spannend. Ich finde es hoch spannend.
Und vor allen Dingen, weil es so echt aussieht. Es sieht dann einfach so
wahnsinnig echt aus.
Und du könntest es persönlich nehmen, dass er jedes
Mal die Milch nicht in den Kühlschrank räumt. Ja. Und ich hab's doch schon
immer gesagt und er weiß doch, dass ich das blöd finde und
kann er das denn nicht? Das ist ja wirklich nicht zu viel verlangt,
wenn man dann in diesem
blablalala mimimi drin ist.
Genau das ist auch noch mal der Punkt, da können wir noch, lass uns das
nochmal nehmen, also diese sicheren Anzeichen auch dafür.
Aber er weiß es doch eigentlich, dass mich das ärgert, dass
mich das verletzt, enttäuscht, was auch immer. So ja,
das sind eigentlich schon die typischen Anzeichen dafür, dass man,
weil letztendlich was ist es? Wir unterstellen dem anderen, dass
er das quasi mit Absicht macht.
Ja, und sehen in dem Moment eben oft auch nicht, dass das, was wir fühlen,
von dem kommt, was wir denken. Genau. Sondern, dass das diesen
kleinen, aber vielleicht feinen und wichtigen Zwischenschritt erkennen wir in dem Moment
nicht, sondern natürlich bin ich sauer, weil der das und das
macht. Ja. Ja.
Und da fällt mir noch ein, dass es eben auch immer
wieder wichtig oder was heißt wichtig, aber hilfreich sein
kann, Fragen zu stellen. Warum machst du
das so? Weil hätte er nicht gefragt,
sag mal, was ist denn da der Unterschied, wäre ich
überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht jeder so
sieht. Ich wäre ja in diesem, der will mich doch nur ärgern, will der
mich verarschen irgendwie oder ist der zu Paul
bla bla bla und hätte er nicht gefragt und das
erinnert mich auch an was was ich bei Steve Chandler
oft gehört habe, dass er wirklich auch immer wieder
genau nachfragt auch im Coaching, was meinst du damit?
Und das habe ich. Ich habe mal irgendwie so ein Coaching Gespräch von ihm gehört
und da hat jemand was erzählt und und dann hat Steve nachgefragt.
Was meinst du damit? Und ich habe da gesessen, wie peinlich.
Da kann man jetzt nicht ernster fragen, was meinst du damit? Das ist doch
so offensichtlich. Bis ich dann die
Antwort gehört habe und dachte, what
the heck? Wie kommt der denn jetzt
da drauf? Und dann zu sehen, wow,
das wäre ein Sätzen sechs am Thema vorbei gewesen.
Ich eine ganz andere Vorstellung hatte, was derjenige
meint. Und was wäre, wenn das oft so ist im Alltag bei
immer kleinen Kleinigkeiten. Was
heißt oft? Also ich würde mal behaupten, das ist fast ständig so.
Ja. Und das
ist so cool, dass wir da reinleuchten, weil das ist so
hilfreich, das einfach zu sehen.
Und mir fällt gerade was ein und das bringe ich
mit, weil es ist vielleicht ein bisschen anders, aber
irgendwie finde ich es passt doch dazu.
Also würdest du im
Kaufhaus dich da hinsetzen und schlafen?
Ich glaube, eher nicht. Kommt natürlich drauf an,
wenn ich jetzt eine Matratze kaufen will, und will das schon mal irgendwo Probe liegen.
Ich weiß nicht, aber ansonsten
eher nicht, würde ich mal sagen.
Also ich bringe das jetzt mit rein, weil ich so, ich musste so schmunzeln und
ich und Ich habe da einfach nochmal
gesehen, wow, wie cool
oder wie unterschiedlich wir einfach sind und
dass jeder einfach macht, was für ihn in diesem Moment einfach richtig
ist. Also ich war mit einem meiner Mitbewohner, war ich
einem Samstag in einem Kaufhaus, weil ich unbedingt
Schlüpper kaufen wollte. Ich mag, ich finde
dieses Wort so lustig. Deswegen habe ich es jetzt benutzt. Und
wir wohnen ja hier so ein bisschen am
Ahr der Welt. Ja, da passen Schlüpper ja gut hin, ne?
Ja, hier gibt es aber keine Auswahl an Schlüpper.
Und Ich bin so jemand, bei mir muss bequem sein. Wohlfühl-Schlüpper.
Also nicht schick, sondern Wohlfühleffekt.
Da musst du dann schon mal auf die Suche gehen, die richtigen
Schlüpper zu finden.
Und wir waren
erst, erst ein Pizzaessen gewesen und dann sind wir eben
in dieses Kaufhaus und ich habe noch gesagt, willst du draußen
warten? Nö, nö, ich komme rein, man weiß wie lange das dauert. Also
man kennt mich schon. So ein bisschen.
Und mein Mitbewohner setzte sich da in einen von diesen
Sesseln, riesengroße Fenster hinter ihm.
In so Kaufhäusern ist ja oft auch so Hintergrundmusik.
Ich ging also in diese Abteilung und
hab nur gedacht, was für eine Auswahl
an Schlüppern und Hemdchen hast du nicht gesehen. Also alles eigentlich, was das
Herz begehrt. Und vor allem ist das ja immer so lustig, du packst
einen Teil an und da fliegen gleich noch 10 hinterher, weil es so
voll ist, diese Stange so voll ist. Also,
Ja. Fakt war, ich kam
irgendwie nicht weiter und habe dann mir jemand
gesucht. Und dann
kam diese Verkäuferin, hatte mit mir dann irgendwie versucht, da
passende Teile für mich zu finden. Und
plötzlich guckte sie so hinter mich und da sagte sie so zu
mir. Na,
der ist aber selig da. Ich glaube, wenn wir heute
Abend zumachen, da packe ich den dann ein und bringe ihn dann
nach Hause. Und ich gucke so,
sitzt mein Mann da mitten in dem
Kaufhaus. Und früher wäre ich total
peinlich, beschämt gewesen und hätte gedacht, der hat sie
doch nicht mehr alle, wie kann der nur.
Und das war so ein Gefühl von, wow, wie cool ist
das denn? Sich einfach dahin zu
setzen Und in dem Moment ist man müde und
einfach sich dem hinzugeben.
Und dann habe ich nur so zu ihr gesagt, ja, der ist zufrieden
und satt.
Und als Fazit, ich habe keinen Schlüpper
gefunden, weil das war alles nicht das, was ich brauchte und habe dann meinen Mann
wieder eingepackt. Und dann habe ich gesagt, du hast
geschlafen. Nö, hat er gesagt. Ich habe gesagt,
du hast geschnarcht mit offenem Mund. Ich habe überlegt, ob ich noch ein
Bild mache, weil er klappt das immer nicht. Video. Genau.
Und dann sagt er zu mir, ja, Powernapping.
Dann habe ich zu ihm gesagt, weißt du, Ich finde es echt cool.
Ich finde es wirklich richtig cool.
Und das ist auch der Unterschied zu dem.
Meine Gedanken, die sagen mir, ich kann nicht überall schlafen.
Und er macht es einfach. Ja, Also hier auch wieder
zu sehen, wie separat das alles bei uns abläuft.
Und dann mir zu überlegen, was wäre, wenn ich mir eigentlich erlauben
würde, auch überall, wo ich gerade gehe und stehe, wenn
mir gerade danach ist, einfach mal für einen Moment
zur Ruhe zu kommen und abzuschalten. Wenn es
nicht gerade beim Autofahren ist, ja. Ja, ne?
Genau, beim Autofahren keine gute Idee. Fällt mir gerade ein, hatte ich
mal einen Kunden, dem ich eine CD, eine Entspannungs-CD
geschenkt habe und dann hat er mir geschrieben, oh, es war so cool, ich habe
es beim Autofahren gehört und ich nur, oh mein Gott. Ja,
separate realities. Auf die Idee musst du erstmal kommen.
Okay, ja, wieder zurück zum
Schlüpper.
Ne, also ist das nicht cool, immer wieder zu sehen? Wow.
Ja.
Ich bin schon ganz gespannt auf die Beschreibung von dieser
Folge.
Genau, lustig.
Ja, also wir hoffen, du hattest Spaß mit uns und
hast für dich natürlich
eine Erkenntnis mitnehmen können, wie schräg
wir einfach auch als Mensch sind. Oder eben auch nicht.
Aber vielleicht hilft es auch einfach ein bisschen liebevoller, auf den anderen
zu schauen. Und das habe ich jetzt zum Beispiel für mich
einfach feststellen können bei meinem Erlebnis.
Und wo du gerade schräg sagst, ist mir noch mal wieder aufgefallen, dass
es, wenn wir von uns wissen, dass wir uns irgendwo schräg verhalten,
dann ist uns immer schneller bewusst, okay, da bin ich in
meiner eigenen Realität das sieht so keiner so ist keiner
aber was wäre eben wenn es anderswo auch so ist und das
ist vielleicht unsere Einladung dich
da bei den Sachen wo du felsenfest von überzeugt bist. Natürlich
ist das so. Wie wär's, wenn du dir
erlaubst, dich dafür zu öffnen, dass es auch
anders sein könnte? So vielleicht. Und eben
ja, deine Mitmenschen neu kennen zu lernen und
vielleicht auch ihre Realitäten. Einfach neugierig zu sein,
hin zu gucken und etwas Neues zu entdecken.
Und dich selbst vielleicht auch. Ja, Und auch
dabei fällt mir noch ein, dass man diese Menschen unter
Umständen jeden Tag neu kennenlernt und sich selbst
auch. Weil nicht zu vergessen, wir leben ja immer von Moment
zu Moment. Ja, die Realität ist kein Kasten, in den
wir uns stellen, sondern die ist fluid und beweglich
und immer wieder anders. In diesem Sinne,
wir freuen uns, wenn du zur nächsten Folge bei Alles ganz anders
wieder dabei bist. Genau, schöne Zeit. Tschüss. Bis
dann, tschüss. Wir
hoffen, du konntest etwas Hilfreiches für dich mitnehmen
und du hattest einfach eine schöne Zeit mit uns.
Wir freuen uns über deine Rückmeldung auf allesganzanders.de
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in dein Postfach. Untertitel im
Auftrag des ZDF für funk, 2017