Alles ganz anders

Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Since 01/2023 122 Episoden

Folge # 120 - Separate Realitäten - warum NICHTS klar ist

28.04.2025 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

Separate Realitäten – „Das kann man doch nicht anders sehen …“
In dieser Folge von Alles ganz anders geht es um Wahrnehmung. Um Situationen, in denen wir sicher sind: Das ist doch eindeutig. Das sieht man doch. Das kann man nicht anders sehen.

Oder doch?

Wir sprechen über getrennte Realitäten – und darüber, wie tief unser Denken unser Erleben prägt, ohne dass wir es merken.
Du erfährst, warum Menschen in derselben Situation völlig unterschiedliche Erfahrungen machen – und warum genau das oft zu Konflikten führt.
Warum nie etwas klar ist.

Was wäre, wenn dein Gegenüber gar nicht stur ist, sondern einfach in einer anderen Realität lebt?
Was würde sich verändern, wenn du das wirklich erkennst?

Diese Folge ist eine Einladung, dir selbst beim Denken zuzusehen – und einen völlig neuen Blick auf scheinbar festgefahrene Situationen zu gewinnen.


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Transkript

Bei Alles ganz anders erkunden wir gemeinsam, wie sich das Leben leichter anfühlt. Wir, das sind Alexandra Roseth-Hering und Michaela Thiel. Wenn dir unser Podcast gefällt, dann treff dich doch mit uns live und in Farbe im Café für die Seele auf Zoom. Wie das geht, erfährst du am Ende der Folge. Aber erstmal wünschen wir dir viel Spaß. Moin. Hallo. Wir haben ja häufiger schon mal, glaube ich, im Podcast über separate Realitäten, also separate realities oder jeder lebt in seiner eigenen Welt gesprochen. Und mir ist neulich nochmal wieder bewusst geworden, was für einen Unterschied das macht, wenn man das eben nicht erkennt. Also wenn das eine Situation ist, wo für mich so klar ist, das muss jeder so sehen, das muss doch jeder wissen, das ist doch so logisch, das stelle ich überhaupt nicht in Frage, sondern natürlich ist das so. Und zwar hatten wir so eine Debatte. Ich war halt genervt, dass manche Lebensmittel irgendwie so lange in der Küche rumstehen. Also die für mich in den Kühlschrank gehören. Ich mag das zum Beispiel nicht. Also dazu muss man vielleicht auch sagen, bei uns in der Küche ist es relativ warm und wenn dann da eine Packung Milch, eine Stunde und zwei und vielleicht noch ein bisschen länger in der küche steht, finde ich das einfach nicht so prickelnd. Und es gibt andere leute hier im haushalt, die das so 0, 0 stört. So und dann habe ich das irgendwann mal wieder angesprochen. So ich sage, ist das wirklich nötig, dass du hier drei stunden brauchst, bis du deinen kaffee austrinkst? War vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich wundere mich manchmal, dass die kaffeemaschine nicht schon von selber ausschaltet, weil sie denkt, sie wurde vergessen. Also der kaffee kann da wirklich stunden stehen und dementsprechend lange steht eben auch die milch auf dem küchentisch. So dann habe ich halt immer so genervt. Ich sag mir, muss das echt sein, dass du hier so lange brauchst deinen kaffee zu trinken? Und er hat es nicht so wirklich verstanden. Was ist denn das Problem? Ich sage, das Problem, im Prinzip wäre mir das egal, aber wenn du das fünf Stunden zelebrierst, ich sage, aber muss die Milch denn so lange da stehen? Und er hat es einfach nicht verstanden warum das überhaupt ein problem sein sollte so was ist wenn nun der kaffee steht und die milch steht wo ist da der unterschied was ist da das problem und ich habe ja ich habe einfach nur innerlich die augen verdreht wahrscheinlich auch äußerlich das kann nicht wahr sein und ein augenblick später kam er tatsächlich an und fragte mich aber wo ist denn der unterschied Ob da jetzt das Stück Kuchen steht oder die Milch? So. Und ich hab ihn angeguckt und mein erster Gedanke war, sag mal, willst du mich verarschen? Weil es eben so, ich verstehe die Frage überhaupt nicht, wo ist der Unterschied? Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und hab dann gemerkt, wie ich so echt so innerlich schon so... Wie es anfing zu brodeln. Ich sag, warte, der will mich doch verarschen. Und dann hab ich ihn angeguckt und festgestellt, wow, der meint die Frage ernst. Also es war ihm einfach anzusehen, er meint es ernst. Wo ist denn da der Unterschied? Und das hat mich in dem Moment echt ein bisschen geschockt, weil es auch so, weil es für mich so einleuchten war, so wow. Das ist genau das ding an separate realities dass wir sie nicht erkennen dass wir nicht erkennen dass nicht jeder das so sieht und gerade bei sachen die eben so offensichtlich sind so und dann habe ich ihm gesagt ich sag für dich ist es einfach mich die darum steht ich sehe da quasi ich habe den Eindruck, ich gucke ihr beim Verderben zu. Ich sehe, wie sie da anfängt, vor sich hin zu gehen und schlecht zu werden und sauer zu werden und bla und ich sag das ist auch der grund warum öfter mal zwei packungen milch aus sind weil für mich klar ist die will ich nicht mehr trinken und dann sagt der jemand was ist mit dem kuchen der steht doch hier auch ich sage ja kuchen verdirbt ja nicht so schnell kommt natürlich drauf an es ist jetzt ein stück käsekuchen dann möchte ich den genauso wenig stundenlang irgendwo in der warmen Küche stehen haben. Aber wenn das jetzt irgendwie, was weiß ich, ein Stück Marmorkuchen ist oder irgendwie ein trockener Apfelkuchen, dann steht der in der Küche, dem passiert nichts. Der wird vielleicht irgendwie ein bisschen dröge, ein bisschen trocken, wenn er da so lang rumsteht. Aber da habe ich jetzt nicht die Befürchtung, dass der sich in seiner Einzelteile auflöst oder schon mal anfängt, schnell grün zu werden oder so. Aber das war einfach so ein plakatives Beispiel für mich zu sehen. Wow, Der sieht das total anders. Für ihn ist es einfach Milch, ob da nur Milch steht oder da steht eine Tasse oder da steht ein Brett. Ist doch egal, was da steht. Und für mich war es wirklich, wow, ich gucke dem Lebensmittel, was eigentlich in den Kühlschrank gehört, das muss doch jeder wissen, das gehört in den kühlschrank, gucke ihm beim verleeren zu. Und dann aber auch zu sehen, es ist auch total logisch. Ich meine, es ist nicht das erste mal, dass ich gesagt habe, kann man die Milch nicht mal zwischendurch wieder in den Kühlschrank stellen? Muss die Milch da immer auf dem Tisch stehen? Und es ist halt nie passiert. Das war so eine täglich grüßtes Murmeltier Situation. Also gefühlt habe ich jedes Mal wieder gesagt, muss die Milch denn da so lange stehen? Und scheinbar war die Antwort, ja, so ist halt nichts passiert. Und dann wurde mir auch klar warum, weil er es überhaupt nicht verstanden hat, was soll den Unterschied ausmachen? Und nachdem er dann da gefragt hat und ich ihm das gesagt habe so zu meiner Sicht auf die Milch die da vor sich hin verdirbt habe ich dann gesehen das nächste mal als ich in die Küche kam und er da wieder stunden lang Kaffee getrunken hat, ich gucke auf den Tisch da stand keine Milch mehr. Wow! So die war halt im Kühlschrank Und dann macht es für mich auch total Sinn, weil er hat dann verstanden, ach so, ach aus dem Grund, ja okay, dann kann ich sie auch da reinstellen. Und vorher war es für ihn, was soll das? Ich verstehe es nicht. Und das ist was, wo mir nochmal wieder bewusst geworden ist, warum man manche Themen einfach tausendmal ansprechen kann und es ändert sich nichts, obwohl ich da schon sieben mal gesagt habe und warum macht er das nicht und kann das denn so sein einfach zu sehen der derjenige sieht da einfach keinen Sinn drin, der versteht nicht warum soll ich das so machen und in dem Moment wo er sagt ach so ja sehe ich vielleicht trotzdem völlig anders, ist mir immer noch wurscht, ich trinke die Milch auch, wenn die da zwei Tage auf dem Tisch gestanden hat, aber ich kann verstehen, dass jemand anders das anders sieht, dann funktioniert es auch mal. Dann werden auch mal diese Sachen erledigt oder anders gehandhabt. Und das war für mich so logisch nachvollziehbar und eben auch wirklich dieser Punkt zu sehen, wow, ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht für jeden logisch ist, warum das eine scheiß Idee ist, eine Packung Milch einfach gefühlt stundenlang auf dem Küchentisch oder in der warmen Küche stehen zu haben. Und eben zu sehen, genau das ist der Punkt, wo separate realities kollidieren, also wo wir mit unseren Meinungen kollidiert, mit unseren Ansichten und ja, wo es dann auch mal relativ schnell vielleicht zu Reibereien kommen kann oder zu Streitigkeiten oder genervt sein. Und ja, was wäre, wenn wir uns dann daran erinnern könnten, wow, selbst wenn das für mich so klar wie Kloßbrühe ist. Es heißt nicht, es muss für andere auch so sein. Und mir ist ja nicht, das war ja jetzt keine Breaking News für mich, das kannte ich ja schon, das ist ja nichts, das haben wir hier gefühlte 100 mal auch schon gesagt, das ist Separate Reality und jeder lebt in seiner Welt. Aber dann festzustellen, dass es so ein paar Ausnahmen gibt, irgendwie diese, ja, das ist ja klar. Und was wäre, wenn nicht? Wenn einfach nichts klar ist? Wenn alles, was für uns total logisch und selbstverständlich ist, das für uns logisch und selbstverständlich ist. Und vielleicht für viele andere auch und vielleicht auch nicht. Ja, und dieses Beispiel wollte ich heute mal mitbringen. So cool, danke dafür. So cool. Eigentlich können wir jetzt direkt schon abschließen, weil da ist ja schon alles drin. Und Es lohnt sich einfach immer wieder diese praktischen Beispiele mit reinzubringen, weil das was, wo jeder erkennen kann, So ist das mit diesen separaten Realitäten. Und es könnte jetzt sein, dass wenn wir zum Beispiel zusammen wohnen würden oder uns besuchen würden, dass für mich auch klar ist, die Milch gehört in den Kühlschrank und für die anderen Mitbewohner Eben nicht. Und dann passiert nämlich das Spannende noch, wenn man dann mit mehreren zusammen ist oder man sich mit Freundinnen austauscht. Mann, der lässt immer die Milch am Küchentisch rumstehen und manchmal gefüllte Stunden und das nervt mich total und dann sagt die Freundin, ja das verstehe ich total und dann fühlst du dich noch bestärkt in deiner Meinung, weil du hast ja recht, und dann kommst du nach Hause und es geht weiter mit dieser ganzen Diskussion oder wie auch immer und immer wieder Missverständnisse. Aber du hast da so schön drauf hingewiesen. Nur weil es für dich klar ist, ist es für den anderen überhaupt noch nicht klar. Ja? Und das ist der Punkt, den können wir uns gar nicht oft genug bewusst machen. Wir können, ich finde immer dieses Beispiel faszinierend, wir stehen nebeneinander und gucken auf den Regenbogen und werden was anderes sehen. Ja, wir werden was anderes wahrnehmen. Und oft ist es ja auch so, wir denken, oh, meine Lieblingsfreundin oder mein Lieblingsmensch, der versteht mich ja ohne Worte, bla bla bla. Und trotzdem hat er eine andere Realität. Da müssen wir uns nichts vormachen. Und es kann sein, man hat einige Übereinstimmung, wow, cool, und manches passt eben einfach nicht. Also passt eben nicht im Sinne von jeder hat eben seine eigene Realität. Aber es ist cool eben, wenn man da mal ein bisschen den Speed rausnimmt und wirklich guckt und dann auch spricht, miteinander spricht und immer wieder und nicht dieses, ich habe es doch schon hundertmal gesagt, der andere versteht mich nicht. Das ist immer total spannend, wenn ich da auch bei mir selber gucke. Ja kein Wunder, dass mich keiner versteht. Also wenn man manchmal in einem Sturm ist und versucht, dem anderen dann zu erklären, was da gar nicht geht. Wie man klar sieht. Genau, wie man klar sieht. Oder Was ich total, also ich muss gerade dran denken, weil wir haben ja hier auch immer solche, ich sag mal Familien-WG, wo du denkst, geht's noch? Manchmal muss ich in ein Zimmer rein und ich mache schnell wieder die Tür zu. Letztens habe ich gedacht ob ich da mal so, gibt doch so Baustellenbänder ob ich die einfach mal so in einem Kreuz da vor die Tür klebe. Naja, Wäsche. Okay, also früher wäre ich diejenige gewesen die die dann irgendwie alles eingesammelt hätte was so überall rum flog auf dem Fußboden und hätte mich dann aber tierisch geärgert, hätte mich dann mit anderen noch ausgetauscht, die ebenfalls irgendwie Pubertiere oder irgendwas zu Hause hätten. Und wir wären im Lameng drin gewesen und hätten gesagt, so ist die Welt, so sind diese jungen Menschen heutzutage. Alles lassen sie überall rumstehen und überall rumliegen. Und ich fand das irgendwie spannend, weil ich gedacht habe, ja cool, irgendwann wird derjenige die Schubladen seines Kleiderschrankes aufmachen und wird feststellen, oh, da ist ja Luft drin. Spätestens dann wird sich was verändern. Und ich finde das lustig mittlerweile, weil das ist irgendwie eine ganz andere Energie, als wenn ich mich über allen Kram halt eben aufrege. Oder wenn ich im Sturm dann versuche, den anderen davon zu überzeugen, dass es doch sinnvoll ist, dass man die Wäsche vom Fußboden, die Socken nicht so, wie man sie sich auszieht, eingerollt in den Wäschepuff macht, sondern vielleicht wieder aus... Extra auseinanderklüttelt? Also bitte! Ey, weißt du, manchmal ist da auch Sägespäne und weiß ich nicht was. Ja, was meinst du, warum nicht zusammengeknüddelt sind und nicht auseinanderziehst? Dann hab ich das in meinem Zimmer liegen, hallo? Das ist, da steckt System dahinter. Das stimmt. Man könnte sich das aber auch schon mal vorher irgendwie zu Hause, draußen, wo auch immer. Aber es ist eben keine gute Idee, im Sturm mit anderen Menschen von der eigenen Einsicht, ich will nicht sagen überzeugen zu wollen, aber Dinge irgendwie klarstellen zu wollen oder zu sagen, hier guck mal. Ja. Ich finde es spannend. Ich finde es hoch spannend. Und vor allen Dingen, weil es so echt aussieht. Es sieht dann einfach so wahnsinnig echt aus. Und du könntest es persönlich nehmen, dass er jedes Mal die Milch nicht in den Kühlschrank räumt. Ja. Und ich hab's doch schon immer gesagt und er weiß doch, dass ich das blöd finde und kann er das denn nicht? Das ist ja wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man dann in diesem blablalala mimimi drin ist. Genau das ist auch noch mal der Punkt, da können wir noch, lass uns das nochmal nehmen, also diese sicheren Anzeichen auch dafür. Aber er weiß es doch eigentlich, dass mich das ärgert, dass mich das verletzt, enttäuscht, was auch immer. So ja, das sind eigentlich schon die typischen Anzeichen dafür, dass man, weil letztendlich was ist es? Wir unterstellen dem anderen, dass er das quasi mit Absicht macht. Ja, und sehen in dem Moment eben oft auch nicht, dass das, was wir fühlen, von dem kommt, was wir denken. Genau. Sondern, dass das diesen kleinen, aber vielleicht feinen und wichtigen Zwischenschritt erkennen wir in dem Moment nicht, sondern natürlich bin ich sauer, weil der das und das macht. Ja. Ja. Und da fällt mir noch ein, dass es eben auch immer wieder wichtig oder was heißt wichtig, aber hilfreich sein kann, Fragen zu stellen. Warum machst du das so? Weil hätte er nicht gefragt, sag mal, was ist denn da der Unterschied, wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass das nicht jeder so sieht. Ich wäre ja in diesem, der will mich doch nur ärgern, will der mich verarschen irgendwie oder ist der zu Paul bla bla bla und hätte er nicht gefragt und das erinnert mich auch an was was ich bei Steve Chandler oft gehört habe, dass er wirklich auch immer wieder genau nachfragt auch im Coaching, was meinst du damit? Und das habe ich. Ich habe mal irgendwie so ein Coaching Gespräch von ihm gehört und da hat jemand was erzählt und und dann hat Steve nachgefragt. Was meinst du damit? Und ich habe da gesessen, wie peinlich. Da kann man jetzt nicht ernster fragen, was meinst du damit? Das ist doch so offensichtlich. Bis ich dann die Antwort gehört habe und dachte, what the heck? Wie kommt der denn jetzt da drauf? Und dann zu sehen, wow, das wäre ein Sätzen sechs am Thema vorbei gewesen. Ich eine ganz andere Vorstellung hatte, was derjenige meint. Und was wäre, wenn das oft so ist im Alltag bei immer kleinen Kleinigkeiten. Was heißt oft? Also ich würde mal behaupten, das ist fast ständig so. Ja. Und das ist so cool, dass wir da reinleuchten, weil das ist so hilfreich, das einfach zu sehen. Und mir fällt gerade was ein und das bringe ich mit, weil es ist vielleicht ein bisschen anders, aber irgendwie finde ich es passt doch dazu. Also würdest du im Kaufhaus dich da hinsetzen und schlafen? Ich glaube, eher nicht. Kommt natürlich drauf an, wenn ich jetzt eine Matratze kaufen will, und will das schon mal irgendwo Probe liegen. Ich weiß nicht, aber ansonsten eher nicht, würde ich mal sagen. Also ich bringe das jetzt mit rein, weil ich so, ich musste so schmunzeln und ich und Ich habe da einfach nochmal gesehen, wow, wie cool oder wie unterschiedlich wir einfach sind und dass jeder einfach macht, was für ihn in diesem Moment einfach richtig ist. Also ich war mit einem meiner Mitbewohner, war ich einem Samstag in einem Kaufhaus, weil ich unbedingt Schlüpper kaufen wollte. Ich mag, ich finde dieses Wort so lustig. Deswegen habe ich es jetzt benutzt. Und wir wohnen ja hier so ein bisschen am Ahr der Welt. Ja, da passen Schlüpper ja gut hin, ne? Ja, hier gibt es aber keine Auswahl an Schlüpper. Und Ich bin so jemand, bei mir muss bequem sein. Wohlfühl-Schlüpper. Also nicht schick, sondern Wohlfühleffekt. Da musst du dann schon mal auf die Suche gehen, die richtigen Schlüpper zu finden. Und wir waren erst, erst ein Pizzaessen gewesen und dann sind wir eben in dieses Kaufhaus und ich habe noch gesagt, willst du draußen warten? Nö, nö, ich komme rein, man weiß wie lange das dauert. Also man kennt mich schon. So ein bisschen. Und mein Mitbewohner setzte sich da in einen von diesen Sesseln, riesengroße Fenster hinter ihm. In so Kaufhäusern ist ja oft auch so Hintergrundmusik. Ich ging also in diese Abteilung und hab nur gedacht, was für eine Auswahl an Schlüppern und Hemdchen hast du nicht gesehen. Also alles eigentlich, was das Herz begehrt. Und vor allem ist das ja immer so lustig, du packst einen Teil an und da fliegen gleich noch 10 hinterher, weil es so voll ist, diese Stange so voll ist. Also, Ja. Fakt war, ich kam irgendwie nicht weiter und habe dann mir jemand gesucht. Und dann kam diese Verkäuferin, hatte mit mir dann irgendwie versucht, da passende Teile für mich zu finden. Und plötzlich guckte sie so hinter mich und da sagte sie so zu mir. Na, der ist aber selig da. Ich glaube, wenn wir heute Abend zumachen, da packe ich den dann ein und bringe ihn dann nach Hause. Und ich gucke so, sitzt mein Mann da mitten in dem Kaufhaus. Und früher wäre ich total peinlich, beschämt gewesen und hätte gedacht, der hat sie doch nicht mehr alle, wie kann der nur. Und das war so ein Gefühl von, wow, wie cool ist das denn? Sich einfach dahin zu setzen Und in dem Moment ist man müde und einfach sich dem hinzugeben. Und dann habe ich nur so zu ihr gesagt, ja, der ist zufrieden und satt. Und als Fazit, ich habe keinen Schlüpper gefunden, weil das war alles nicht das, was ich brauchte und habe dann meinen Mann wieder eingepackt. Und dann habe ich gesagt, du hast geschlafen. Nö, hat er gesagt. Ich habe gesagt, du hast geschnarcht mit offenem Mund. Ich habe überlegt, ob ich noch ein Bild mache, weil er klappt das immer nicht. Video. Genau. Und dann sagt er zu mir, ja, Powernapping. Dann habe ich zu ihm gesagt, weißt du, Ich finde es echt cool. Ich finde es wirklich richtig cool. Und das ist auch der Unterschied zu dem. Meine Gedanken, die sagen mir, ich kann nicht überall schlafen. Und er macht es einfach. Ja, Also hier auch wieder zu sehen, wie separat das alles bei uns abläuft. Und dann mir zu überlegen, was wäre, wenn ich mir eigentlich erlauben würde, auch überall, wo ich gerade gehe und stehe, wenn mir gerade danach ist, einfach mal für einen Moment zur Ruhe zu kommen und abzuschalten. Wenn es nicht gerade beim Autofahren ist, ja. Ja, ne? Genau, beim Autofahren keine gute Idee. Fällt mir gerade ein, hatte ich mal einen Kunden, dem ich eine CD, eine Entspannungs-CD geschenkt habe und dann hat er mir geschrieben, oh, es war so cool, ich habe es beim Autofahren gehört und ich nur, oh mein Gott. Ja, separate realities. Auf die Idee musst du erstmal kommen. Okay, ja, wieder zurück zum Schlüpper. Ne, also ist das nicht cool, immer wieder zu sehen? Wow. Ja. Ich bin schon ganz gespannt auf die Beschreibung von dieser Folge. Genau, lustig. Ja, also wir hoffen, du hattest Spaß mit uns und hast für dich natürlich eine Erkenntnis mitnehmen können, wie schräg wir einfach auch als Mensch sind. Oder eben auch nicht. Aber vielleicht hilft es auch einfach ein bisschen liebevoller, auf den anderen zu schauen. Und das habe ich jetzt zum Beispiel für mich einfach feststellen können bei meinem Erlebnis. Und wo du gerade schräg sagst, ist mir noch mal wieder aufgefallen, dass es, wenn wir von uns wissen, dass wir uns irgendwo schräg verhalten, dann ist uns immer schneller bewusst, okay, da bin ich in meiner eigenen Realität das sieht so keiner so ist keiner aber was wäre eben wenn es anderswo auch so ist und das ist vielleicht unsere Einladung dich da bei den Sachen wo du felsenfest von überzeugt bist. Natürlich ist das so. Wie wär's, wenn du dir erlaubst, dich dafür zu öffnen, dass es auch anders sein könnte? So vielleicht. Und eben ja, deine Mitmenschen neu kennen zu lernen und vielleicht auch ihre Realitäten. Einfach neugierig zu sein, hin zu gucken und etwas Neues zu entdecken. Und dich selbst vielleicht auch. Ja, Und auch dabei fällt mir noch ein, dass man diese Menschen unter Umständen jeden Tag neu kennenlernt und sich selbst auch. Weil nicht zu vergessen, wir leben ja immer von Moment zu Moment. Ja, die Realität ist kein Kasten, in den wir uns stellen, sondern die ist fluid und beweglich und immer wieder anders. In diesem Sinne, wir freuen uns, wenn du zur nächsten Folge bei Alles ganz anders wieder dabei bist. Genau, schöne Zeit. Tschüss. Bis dann, tschüss. Wir hoffen, du konntest etwas Hilfreiches für dich mitnehmen und du hattest einfach eine schöne Zeit mit uns. Wir freuen uns über deine Rückmeldung auf allesganzanders.de Trag dich in den Newsletter ein und wir schicken dir den Link zu unserem Live-Zoom-Treffen im Café für die Seele automatisch in dein Postfach. Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

2025 - Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede