Alles ganz anders

Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Since 01/2023 125 Episoden

Folge # 122 - Den schönen Moment festhalten

12.05.2025 26 min

Zusammenfassung & Show Notes

Kennst du das? Es gibt diese kostbaren, leichten, magischen Momente – und kaum sind sie da, wollen wir sie festhalten. Nur noch ein bisschen länger. Nicht loslassen. Nicht wieder zurück in den Alltag.

In dieser Folge von Alles ganz anders sprechen wir über genau diese Sehnsucht: Den Wunsch, das Schöne zu bewahren – und den Schmerz, wenn es wieder verschwindet.

Wir erzählen von eigenen Erlebnissen, in denen wir dachten: „So sollte es immer sein.“ Und davon, wie schnell dieser Wunsch den Moment selbst verändert – und manchmal sogar kaputtmacht.

Was wäre, wenn du das Schöne nicht festhalten musst? Was, wenn es reicht, es zu erleben – ohne es einzufrieren?

Diese Folge ist eine Einladung, dich wieder ein bisschen mehr ins Leben fallen zu lassen. In die Bewegung, die Veränderung, den ständigen Wandel. Vielleicht wird es dadurch sogar noch schöner.

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Transkript

Hallo. Moin. Heute möchte ich noch mal ein Thema mitbringen, was mir in der letzten Zeit immer wieder begegnet ist Und wo ich selber noch mal für mich gesehen habe, ich möchte gerne einfach immer noch konservieren. Und ich glaube einfach, das gehört zu unserem Menschsein dazu. Als ich war im Urlaub gewesen und zwischendurch waren so Momente, wo ich gedacht habe, Wow, ich wünschte, dieser Moment würde nie vergehen. Und ich muss dann schon immer ein bisschen schmunzeln. Also früher war das echt extrem. Also ich konnte diese Zustände von, wenn nicht alles gerade rosa, rot oder gold war, nicht so gut haben. Sondern mein Fokus war immer darauf, Es muss irgendwie gut sein, es muss schön sein, es muss besonders sein, es muss speziell sein, es muss keine Ahnung. Also es war eher so dieses Ding, genug ist immer noch nicht genug. Also immer mehr, weiter, schneller, höher, mehr Einsatz, mehr Gas geben, mehr im Service sein, unter Umständen eben auch, bis ich mich selber immer ausgenockt habe. Und ich habe mich dann wieder dabei beobachtet. Da gab es diesen wunderschönen Moment, wo ich da sitze auf dieser Bank Und ich gucke so mich herum und gucke nach unten und sehe diesen wunderbaren See in diesen türkisen Farben. Wow, also so viele unterschiedliche Facetten. Ich sitze in einem Restaurant, habe den wundervollsten Salat, den man sich einfach nur vorstellen kann, und genieße den und möge einfach immer wieder das, so nach dem Motto, dass es nie zu Ende geht, obwohl man ja irgendwann auch einfach satt ist. Oder ich lese ein Buch und bin total fasziniert von der Autorin, von der Geschichte und merke schon, okay, es sind so die letzten Seiten, die ich noch zu lesen habe. Shit, shit, shit, und dann? Was mache ich dann? Ja, also immer wieder dieses, Oh, da geht was zu Ende. Und dann habe ich die Möglichkeit, eben sofort irgendwie was Neues zu tun Oder eben diesen Moment einfach auch mal zu halten, sage ich jetzt einfach mal. Auch zu halten im Sinne von, was möchte denn dann, Also nehmen wir jetzt mal ein Buch. Was möchte denn dann vielleicht gelesen werden? Nicht dieses Ich lade mir schon fünf Bücher auf meinen eReader, damit ich ja auch wirklich immer was habe. Also dieses. Dass es quasi ständig. Läuft dieses gute Gefühl, oder dass das Schöne nie aufhört. Aber Es ist eine Illusion oder eine Fiktion oder wie auch immer man das sehen will, weil das eine gibt es nicht ohne das andere. Also es ist einfach dieses. Wir haben jetzt diesen Moment hier wir beide und dann kommt der nächste Moment. Wir erleben einfach immer unser Leben von Moment zu Moment. Und trotzdem ertappe ich mich eben immer wieder dabei, wie ich denke, ach die schönen Momente, die möchte ich gern einfach alle konservieren. Und dann wieder. Schmunzeln, wenn ich die Wolken sehe und denke, Ich ziehe auch nicht hier und halte fest, ey, bleibt mal da, wo ihr seid, damit alles so bleibt. Also dieses, möge doch alles so bleiben. Vor allen Dingen, wenn es natürlich super gut läuft. Natürlich nicht, wenn es irgendwie schräg gerade läuft oder wenn diese typischen Montagmorgen sind, wo man keinen Kaffee mehr zu Hause hat und das Toilettenpapier gehende Leere aufweist und so zu. Sowas nein! Nur das Schöne, der malerische Ausblick auf den Berg. Also diese genussvollen Momente mögen nie vergehen. Und das finde ich immer wieder spannend, wo ich mich selber auch wieder immer wieder dabei ertappe, wo ich da einfach das festhalten möchte, was aber eben einfach auch menschlich ist und da eben auch einfach zu sehen. So ist es eben. Aber wenn wir jeden Tag Champagner trinken würden, würde dir wahrscheinlich auch nicht mehr so cool schmecken wie die ersten zwei Male. Ich habe keine Ahnung. Also so. Lass es, was weiß ich, auch immer sein. Dieses. Ja, was heißt es eigentlich zu konservieren? Was bedeutet es einfach? Also es war jetzt alles ein bisschen schräg, aber ich habe es irgendwie einfach mal reingebracht, weil ich es immer wieder spannend einfach finde, wie ich mir selber dabei auf den Leim gehe, wenn ich da einfach in diesen, dann kommen die Sehnsüchte oder auch eine Traurigkeit oder schon vorher zu wissen, jetzt ist der Moment gleich vorbei, morgen geht es wieder nach Hause, bla bla bla. Also all dieses Ganze, womit wir eben unser Leben einfach unnötig schwer machen können. Und gleichzeitig aber zu sehen, jetzt ist dieser Moment da. Und trotzdem auch gleichzeitig zu sehen, und schon wieder ist er vorbei und schon wieder ist ein anderer Moment. Ja, so ist das Leben eben. Und was wir dabei, also erst mal danke fürs Teilen, was wir dabei dann immer übersehen ist ja, dass wenn wir in dem schönen Moment sind und dann denken, oh nein, morgen ist vorbei, Dann ist der schöne Moment ja nicht morgen vorbei, sondern in dem Moment, wo ich denke, oh nee, morgen ist vorbei. Da ist ja schon dieses innerliche Kopf hängen lassen und nö nö nö nö nö und wo ist denn das schöne Gefühl in dem Moment? Fucicato, weil wir schon uns in die Zukunft biemen und schon wissen, morgen ist dann ja doof. Und Das ist so schräg. Wir haben einen schönen Moment und es ist gerade alles toll. Und in dem Moment, wo wir uns wünschen, das möge doch immer so bleiben, sind ja schon die Gedanken oder die Sorgen und Befürchtungen da, dass es nicht so bleibt, weil sonst hätten wir den Gedanken ja gar nicht. Und schon beschäftigen wir uns damit und das schöne Gefühl verschwindet. Vielleicht nicht in der kompletten Intensität, je nachdem, wie sehr wir uns damit beschäftigen, was dann da kommt. Und wie schade das ist, dass wir es nicht behalten können. Ist doch jetzt so ein schöner Moment und den möchte man doch wirklich eintuppern oder einfrieren oder was auch immer. Und in dem Moment, wo wir uns eben in diese Richtung denken, lassen wir das Gefühl gehen, anstatt einfach den Moment zu erleben und zu spüren und zu genießen. Mir kommt gerade ein Bild in den Sinn. Ich hab letztens ne Aufnahme gesehen von einem Live-Konzert aus den 80er- oder 90er-Jahren. Und hab so gedacht, wow, was für ein Unterschied. Die Menschen waren einfach da und haben das Konzert genossen. Die haben mitgefeiert, die haben getanzt, die haben mitgesungen. Und waren präsent in dem Moment. Und dann habe ich mir eine Aufzeichnung angeguckt von einem Konzert, ich sag mal, jetzt so in diesem Jahrtausend, was jetzt aktuell ist und da siehst du nicht die dunkle Menge, sondern überall in der dunklen Menge leuchtet es, weil jeder mit seinem Handy da ist und jeder versucht diesen Moment festzuhalten. Und was wir auch dabei übersehen, ist, dass wir dieses Erlebnis, diesen Moment, dieses auf dem Konzert sein, dieses die Musik fühlen und Einfach mit allen Sinnen da sein, dass wir das in dem Moment selbst gar nicht richtig oder nur gedämpft wahrnehmen können. Wenn wir eben unser Handy haben und gucken, halte ich das jetzt gerade und dann gucke ich durch den Sucher und mache damit mein Erlebnisfeld schon erstmal so viel kleiner. Weil diesen Moment und die Atmosphäre und das alles, das lässt sich ja sowieso nicht wirklich in dieses Video übertragen. Sondern es ist in dem Moment spürbar. Und wir erleben das, wenn wir da sind, wenn wir mit allen Sinnen wahrnehmen, was spüre ich jetzt, was rieche ich jetzt, Wie ist der Vibe? Vielleicht spüre ich den Bass im Bauch, je nachdem, was das da für Musik ist. Aber das ist der Moment. Und den verpasse ich so ein bisschen, wenn ich das aufnehme. Und in meiner Vorstellung mache ich damit genau das Gegenteil. In meiner Vorstellung konserviere ich diesen Moment damit, indem ich ihn aufnehme und festhalte und dann kann ich ihn mir später nochmal angucken. Und ja, das kann man machen. Ich kann mir den später angucken, aber das ist nicht mehr der Moment. Das ist eine Erinnerung an die Situation oder an den Moment, den ich damals erlebt habe, aber in dem ich gar nicht so präsent war, wie ich hätte sein können. Also das ist schon ein bisschen. Ja, schon ein bisschen Paradox. Und so ist das eben immer, wenn wir versuchen, einen einen Moment festzuhalten, dann. Das geht einfach nicht, das ist, als wenn wir, wenn wir Wasser festhalten wollen, das das rinnt uns durch die Finger, Wir können Wasser in den Eimer und dann durch die Gegend tragen. Wenn wir so Wasser tragen wollen, das funktioniert halt nicht. Wie, du kannst das nicht? Nee, ich kann nur auf Wasser gehen, über Wasser gehen. Je nachdem wie die Temperaturen draußen sind. Ich finde es total schön, was du nochmal mit reingebracht hast, vor allen Dingen, das, also gerade auch mit diesem Handy, das ist so cool. Wir waren zum Beispiel, den einen Tag waren wir in einem Café gewesen, mitten am Fluss, am See und die Sonne schien und wir guckten so aufs Wasser. Mein Mann ist dann irgendwann eingeschlafen und ich fand es irgendwie total spannend zu gucken. Und rundherum waren genau so viele Menschen, wie du es eben auch gerade beschrieben hast. Jeder guckte durch sein Handy oder jeder dattelt es auf seinem Handy rum. Und ich fand das, also auch hier wieder, mich amüsiert es mittlerweile. Früher habe ich mich immer total aufgeregt und habe gedacht, sind die Leute eigentlich nur noch bescheuert? Die sind doch nicht mit ihren Handys geboren. Legt doch endlich mal diese Dinger auf den Tisch oder noch besser in die Tasche. Ja, seid doch einfach mal im Gespräch miteinander und nicht beide sitzen vor ihren Handys und daddeln rum, aber irgendwie finden keine Gespräche mehr statt. Aber ich fand es cool, das einfach wieder wieder zu sehen. Wir haben eben mehrere Möglichkeiten, wahrzunehmen und ich kam mit einer mit meiner Nachbarin quasi meiner Kaffee Nachbarin ins Gespräch und dann hat sie mir erzählt. Ach so, ich sage es ist so schön hier, oder? Ja, hat sie gesagt. Also sie wird ja schon ewig in der Nähe wohnen, aber sie hätte hier noch nie Pause gemacht und jetzt würde sie, hätte sie sich das mal gegönnt, jetzt mal kurz zwischendurch Pause zu machen und ich habe zu ihr gesagt, Das finde ich aber cool, dass sie sich einfach jetzt Zeit für sich nehmen und hier diesen wundervollen Ausblick genießen und dieses schöne Stück Torte und grünen Tee oder was sie hatte. Ja, hat sie gesagt. Und wie ich das jetzt genieße. Und dann hat sie mit der einen Hand hat sie in ihrem Handy rumgehampelt und mit der anderen hat sie den Kuchen gegessen und alles so multitasking. Und da habe ich, muss ich auch wieder schmunzeln, weil ich hinterher gedacht habe, was sie jetzt wohl wirklich mitgenommen hat von diesem, ich gönne mir jetzt meine Auszeit und ich tauche jetzt mal ein mit all meinen Sinn und das gönne ich mir jetzt mal, weil hier habe ich noch nie Halt gemacht, obwohl ich hier schon so lange wohne. Das fand ich spannend. Und vielleicht war das wirklich schon mehr, als sie normalerweise mitgenommen. Ja, also. Ja. Hochspannend. Und auch das ist es ist total, wie du ja vorhin auch schon gesagt hast, total menschlich und total natürlich irgendwie auch, dass wir die schönen Gefühle festhalten wollen, weil wir einfach, ich glaube, unsere Tendenz ist einfach, wir wollen uns gut fühlen. Ja. So, das ist einfach das, Wo es unser Sein hinzieht, könnte man vielleicht so sagen. Das ist das, wonach wir uns sehen. Wir möchten uns einfach wohlfühlen, wir möchten uns gut fühlen. Und deswegen macht es auch aus dieser Perspektive total Sinn, dass wir schöne Momente festhalten wollen. Nur funktioniert das eben nicht. Oder andersrum, Das richtig Coole ist, dass es ja gar nicht nötig ist, sondern die schönen Momente sind ja eben nicht da draußen, sondern die liegen in uns oder in unserer Betrachtungsweise. Und wir können alles als schön empfinden. Und das ist das, was ich so hilfreich finde und so großartig finde, dass es eben nicht, es hängt nicht von den Umständen ab und ich muss nicht, auch wenn es ein schönes Bild ist, da irgendwie, also als du beschrieben hast, habe ich so gedacht, oh ja, wow, ich sitze da irgendwo und da ist das Meer, das funkelt da Türkis, vielleicht sind im Hintergrund noch irgendwelche wunderschönen Berge zu sehen. Oben ist ein relativ sonnenklarer Himmel, die Sonne scheint, da sind noch ein, zwei Wölkchen und das ist eigentlich malerisch und man könnte da das perfekte Bild draus machen, eine perfekte Impression. Und zu wissen, wow, wir können genauso auf alles gucken. Also bei uns war es relativ lange, relativ trocken. Und dann hat es letztens mal wieder geregnet und Überraschung an dem Tag war es bewölkt und es schien gar nicht so herrlich die Sonne, weil es hat ja geregnet. Und ich guckte raus und fand diese Stimmung, das sah so toll aus, obwohl es bewölkt war. Aber es war einfach eine ganz besondere Stimmung, fand ich. Und dann in diesem Regen oder direkt nach dem Regen, das Grün sah so anders aus als vorher. Es wirkte noch grüner, noch frischer, noch saftiger. Keine Ahnung, es hat mich jetzt nicht motiviert da reinbeißen zu wollen, aber es war einfach noch grüner, saftiger, kraftvoller, lebendiger. Und eben zu wissen, wow, es liegt an uns, wie wir das sehen. Ich kann rausgucken und kann den Himmel gucken und denke, oh, toll, natürlich. Jetzt regnet es, wo ich gerade was auch immer wollte. Äh, wie blöd. Oder was weiß ich, jetzt bin ich irgendwo in die Pfütze getreten und habe meine 350 oder 800 Dollar Schuhe kaputt gemacht. Keine Ahnung was. Man kann auch einfach in egal was das Schöne sehen. Wahrscheinlich selbst sogar in einem Hundehaufen. Ich meine, wenn man reingetreten ist, muss man vielleicht ein bisschen genauer gucken aber ich glaube wenn man sich den anguckt also so den haufen an sich gibt es bestimmt auch eine perspektive wieder gut aussehen kann Wenn dann irgendwie noch die Sonne schön fällt und da sind noch vielleicht Tautopfen drauf, keine Ahnung. Also es gibt bestimmt Möglichkeiten, wie das gut aussieht. Und wenn man so eine Fliege fragt, die da drauf steht, für die sieht das bestimmt ganz toll aus. Und du hast vorher noch das Beispiel gehabt mit dem Champagner, so nach dem Motto, irgendwann ist wahrscheinlich dieser, Ja, ist wahrscheinlich der, dies, so dieser, dies Besondere weg, so würde ich es mal sagen. Und vielleicht ja und vielleicht nicht. Was, wenn auch das an uns liegt? Bei mir kam da wieder Sidney Banks in den Sinn, der irgendwie scheinbar nachmittags immer seine Tasse Tee oder Kaffee getrunken hat. Ich weiß gar nicht mehr genau, was es war. Und es war immer die beste Tasse, die er jemals hatte. Und es war eben kein Kalenderspruch bei ihm, so nach dem Motto, ja, ich trinke jeden Nachmittag meine beste Tasse Kaffee, die ich immer hatte, sondern er hat es wirklich so erlebt. Er war präsent, im Moment, mit dem Getränk und hat es genossen, hat es gerochen, hat das Aroma gespürt, hat wahrscheinlich einfach wirklich bewusst getrunken. Und das hat es zu etwas Besonderem gemacht. Nicht, dass das jetzt irgendwie ein super Kaffee war, handgepflückte Bohnen aus Weißer Geier mit einer super tollen Röstung, sondern es geht die Art, wie er es getrunken hat oder die Präsenz, mit der er es getrunken hat. Und was wäre, wenn wir das alle könnten? Nicht nur bei irgendeinem bestimmten Getränk, sondern einfach jeden Tag im ganz normalen Leben. Wir einfach immer die Perspektive hätten, das Gute in einem zu sehen und die schönen Momente zu entdecken und einfach zu genießen. Und wenn uns das gelingt, dann macht es überhaupt keinen Sinn mehr, irgendwelche schönen Momente festhalten zu wollen, weil wir wissen ja, da sind noch unendlich viele weitere. Das finde ich ist auch nochmal ein schöner Abschluss, einfach wirklich auch zu sehen. Wir müssen gar nichts festhalten, weil das ist einfach, es geht so oder so weiter, aber eben dieses Auch-Zusehen unter meinem Lärm, meinem Gedankenlärm von wie was zu sein hat, in welcher Form auch immer, ist sowieso immer das gute Gefühl oder der Frieden oder die Ruhe. Und was wäre, wenn es wirklich so wäre, dass eben gab es da nicht mal ein Spiel, wo man dann immer wieder neue Klötze hatte und immer wieder neu starten konnte? Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das hieß. Aber dass es eben einfach so ist, dass es eben nicht begrenzt ist, sondern dass es eben immer wieder in der Fülle zur Verfügung steht. Aber wie du es eben gesagt hast, es ist wirklich dieses Bewusste wahrnehmen. Ich kann morgens unter die Dusche springen und kann schnell, schnell, schnell mein nächster Termin oder wirklich, wow, cool, da kommt was raus aus diesem Duschkopf. Manchmal gibt es ja ganz tolle Sachen, was da alles rauskommen kann mit Farbe, mit Stärke, Massage ohne aller möglicher Kram. Und dann kommt da irgendwas und tropft auf deine Haut und du denkst, wow, cool. Oder man kann es eben nicht wahrnehmen. Also gleiches auch wieder hier zu sehen. Von außen betrachtet ist es dann das Gleiche, jemand duscht. Ja. Ja. Genau. Und Ich hatte, als du eben gesprochen hast, und du hast ja dieses perfekte Bild, so war das tatsächlich, wobei es in meiner Welt wahrscheinlich nochmal anders aussieht als in deiner, aber du hast es perfekt auf den Punkt gebracht. Und da kam mir so dieser Gedanke, Wenn es einen Gott gibt, dann hat er hier sein Meisterwerk vollbracht und hat hier diese Welt so schön gemalt. Ja, also dieses, diesen Ausschnitt eben. Du hast es auch nochmal so schön beschrieben. Und was wäre, wenn eben genau dieser Ausschnitt eben immer möglich ist in unserem Alltag. Je nachdem, wie wir halt drauf gucken, drauf zoomen, ob wir mit der engen Brille drauf gucken oder mit der offenen Brille. Oder ganz ohne Haar. Ja, genau, das können wir natürlich auch. In diesem Sinne, das ist vielleicht auch meine Einladung, einfach mal anders durchs Leben zu spazieren. Einfach zu wissen, wenn es auf das, was dich gerade echt annervt und was gerade richtig doof ist, wenn es da eine Perspektive geben könnte, das auch schön zu sehen, positiv zu sehen, wie könnte die aussehen und einfach dich überraschen lassen, was passiert, ob was passiert und schreib uns gerne, was du für dich entdeckt hast. Ja, wir freuen uns. Und in diesem Sinne eine schöne Woche und bis bald. Bis bald, ciao. Free Audio Postproduction. BIOPHONIC.com

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