Folge # 124 - Diagnosen - vom schlechten Tag zum lebenslangen Stempel.
26.05.2025 36 min
Zusammenfassung & Show Notes
Diagnosen – Wie „fest sind“ eigentlich?
In der neuen Folge von „Alles ganz anders“ nehmen wir dich mit hinter die Kulissen unseres Denkens über Diagnosen – ganz nach dem Motto: Es geht auch anders!
Mit augenzwinkernden Vergleichen (Stichwort: krumme Karotten 🥕😅) und echten Aha-Momenten zeigen wir, wie subjektiv und ausgedacht viele Diagnosen eigentlich sind und wie viel Einfluss unsere Gedanken und unser Fokus auf unser Erleben haben.
Mit augenzwinkernden Vergleichen (Stichwort: krumme Karotten 🥕😅) und echten Aha-Momenten zeigen wir, wie subjektiv und ausgedacht viele Diagnosen eigentlich sind und wie viel Einfluss unsere Gedanken und unser Fokus auf unser Erleben haben.
Wir gehen der Frage nach, ob eine Diagnose wirklich eine unumstößliche Wahrheit ist oder ob nur eine Beschreibung dessen, was gerade sichtbar ist.
Warum sie sich wie ein riesiger Zementklotz, der an dein Bein gebunden ist, anfühlen kann.
Kann es wirklich sein, dass ein schlechter Tag zu einem Etikett wird, das über Jahre das Selbstbild prägt?
Was passiert, wenn wir aufhören, uns ausschließlich über Diagnosen zu definieren?
Und was ist möglich, wenn wir anerkennen, dass Menschen sich verändern können?
Warum sie sich wie ein riesiger Zementklotz, der an dein Bein gebunden ist, anfühlen kann.
Kann es wirklich sein, dass ein schlechter Tag zu einem Etikett wird, das über Jahre das Selbstbild prägt?
Was passiert, wenn wir aufhören, uns ausschließlich über Diagnosen zu definieren?
Und was ist möglich, wenn wir anerkennen, dass Menschen sich verändern können?
Freu dich auf eine Folge voller ehrlicher Gedanken, überraschender Perspektiven und der Einladung, Diagnosen mit mehr Leichtigkeit, Offenheit und Neugier zu begegnen.
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Transkript
Moin! Hallöchen!
Heute wollen wir wieder auf eine Frage eingehen, die
uns gestellt wurde und die ging
ungefähr so. Bei euch heißt es ja
alles ganz anders und wie ist dann
euer andere Blick auf Diagnosen
und dabei ist es egal, ob es jetzt körperliche
Diagnosen oder welche mentalen Diagnosen
geht, sondern sagt da doch mal bitte was
zu. So nun haben wir den
Salat. Das gleich nochmal vorweg zu
sagen, wir sind beide weder Arzt noch Heilpraktiker, noch sonst
irgendwas in der Richtung, sondern
wir erzählen aus unserem Verständnis, aus unserem
Erfahrungsschatz, aus dem, was wir für uns gesehen
haben und vielleicht auch, was wir von anderen
gehört haben, die auch mit
diesem Verständnis unterwegs sind und vielleicht früher
sogar als Therapeut, Psychologe,
Psychiater, was auch immer, gearbeitet haben. So,
das erstmal vorweg. Und jetzt kommt,
hätte ich fast gesagt, Klugscheißerei. Ja, Klugscheißerei
von Michaela. Los geht's. So, okay.
Diagnosen. Also eine der besten Beschreibungen
für eine Diagnose, wenn es so mentale
Probleme geht, sag ich mal, die ich je gehört habe,
war von Judy Satchman. Und
die hat das ungefähr so beschrieben. Stell dir
vor, du hast einen richtigen
Kacktag. Also du stehst morgens schon mit dem falschen
Bein irgendwie auf, dann rutschst du in der Dusche aus,
dann geht dir, was weiß ich, du hast noch eine Seite, hast du dich noch
vernünftig geschminkt, dann ist irgendwie der Stift alle, keine Ahnung, kannst dich
nicht zu Ende schminken, dann ist der
Föhn kaputt, du gehst, willst
los, schüttest dir nochmal irgendwie beim Kaffee
trinken, noch Kaffee über deine Klamotten, bist richtig mies
drauf, siehst den Bus noch vor deiner Nase wegfahren,
rennst noch hinterher, schaffst es aber nicht und bist also
richtig, richtig scheiße drauf.
Und Du kannst es dir auch gerne noch extremer für dich ausmalen,
aber ich glaube, du hast eine Idee, worum es hier geht. Und dann kommt
jemand, macht von dir in dieser
Situation mit dem, was passiert war, und in deiner Superstimmung
ein Foto von dir und sagt, das bist du, das ist deine
Diagnose.
Und ich finde die Beschreibung einfach so cool
weil gerade bei diesen mentalen Sachen da gibt
es ja nicht da gibt es ja keine Beweise
sondern es ist alles ausgedacht
Also oder es ist alles von von
persönlichen Empfinden. Also da geht es dann ja, beschreiben sie doch mal, wie
geht es ihnen denn jetzt? Und dann fängt derjenige an zu
beschreiben. Das zu beschreiben, muss man
entweder in sich selbst reinfühlen und vielleicht ist man, wenn man da
ist, noch zusätzlich angespannt, aufgeregt, nervös, was
auch immer. Und sollte es einem in dem Moment gerade einigermaßen
gut gehen, muss man überlegen, Moment, ich bin jetzt hier, der will ja was von
mir wissen, dann überlege ich mal,
guck mal, oder ziehe mich gedanklich in die Vergangenheit und
denke an irgendwelche schlimmsten Sachen, erzähle darüber, fühle mich
dementsprechend scheiße. Und genau das ist, was
der andere von mir sieht. Also der fragt mich
quasi bewusst nach nach so einem Kacktag,
wie ich gerade für dieses Foto erlebt habe. Und
anhand von meiner persönlichen Beschreibung dieses
Tages wird da eine Diagnose gestellt. Denn
ob jetzt jemand unter Ängsten oder Depressionen
oder Schizophrenie oder was auch immer leidet,
da gibt es ja keinen Bluttest, den wir abnehmen und
sagen, so, diese Werte sind jetzt hier auf dem Level.
Bis da und da haben wir uns entschieden, ist normal. Und alles, was da
drüber ist, ist, jetzt sind sie aber schizophren, sondern es ist
einfach ein total subjektives
Empfinden. Und das ist einmal von dem, wie derjenige sich
beschreibt und das subjektive Befinden von
demjenigen, der die Person diagnostizieren
möchte. Und wenn ich jemanden diagnostiziere,
dann gucke ich ja mit der Brille da drauf, was stimmt an dem nicht?
Ich gucke ja nicht, Ach Mensch, der ist ja irgendwie, ich glaube,
der hat heute einfach einen schlechten Tag. Sondern ich gucke
ja mit dem Fokus und mit der Absicht,
da drauf zu entdecken, was stimmt denn bei dem nicht?
Und dann ist es eben total logisch, dass mir auch Sachen auffallen,
die in Anführungsstrichen nicht stimmen. Es macht total
Sinn. Und darum ist
meine Sicht auf diese Diagnosen auch, dass
die
relativ ausgedacht sind, also
nicht so fest und stabil und abgesichert.
Das ist eine abgesicherte Diagnose. Ja,
in dem Moment, in der Situation hat derjenige sich
vielleicht so gefühlt oder hat er sich so verhalten, aber
was war 3 Minuten vorher, was war 3 Minuten nachher?
Also es ist eine Momentaufnahme, die in Zement
gegossen wird. Und dann haben wir diesen
Zementklotz und Klotz am Bein quasi und
ziehen den unser ganzes Leben im Zweifel
mit uns rum und schleppen das mit uns durch die
Gegend.
Das ist so, was mir als erstes so
einfällt. Over to you.
Cool, danke.
Fand ich so schön, wie du das beschrieben hast und auch diesen,
diesen Kack-Tag. Und das sieht ja jetzt so aus,
als, Also
jemand, der zum Beispiel einfach gewohnheitsmäßig
eher vielleicht morgens aufsteht und der Fokus
eher erst mal auf der Negativität hängt oder auf irgendwas,
was nicht so gut läuft, Da sieht es ja dann eben wirklich so aus,
dass na ja gut, bei dem einen ist es halt mal ein Kacktag,
aber bei mir ist das ganz anders. Ich habe jeden Tag Kacktage und
schwuppdiwupp hat man eben diesen Beweis
quasi in Anführungszeichen dafür. Ein Kacktag
ist normal, 30 Kacktage sind
nicht normal. Ja, dann ist die grenze dann wird
ja und ich musste so sehr als du erzählt hast auch daran
denken als mein mein Sohn klein war und
wir zum Kinderarzt mussten, da gibts ja immer diese
Normen, dann hast du diese Heftchen. Und wehe, du passt
nicht in die Norm, du bist ein bisschen weiter rechts oder ein bisschen weiter links.
Wiegt zu wenig oder keine Ahnung was, dann bist
du... Das ist schon mal gar nicht so gut in diesem System
hier. Also wir leben halt einfach in diesem System, da hat sich
jemand Regeln ausgedacht und dann musst du eben
innerhalb dieses, dieser Regulierung
sein, innerhalb dieser Norm sein, dann ist alles gut.
Bist du ein bisschen weiter rechts oder ein bisschen weiter links, kommt drauf an, wie
weit bist du denn rechts oder links.
Also das ist eben
dieses in Schubladen uns rein labeln
und eben dann so ist die Welt und so ist
es. Und du hast es so schön beschrieben auch mit diesem
subjektiven Empfinden von einem selbst, beziehungsweise auch
von unserem Gegenüber. Wenn jemand
in die Therapie geht, dann ist es eben meistens auch so, was passiert dann?
Dann fragt der Psychologe oder wer auch immer,
ja was, wie war denn Ihre Woche? Und dann fängt derjenige
eben meistens an zu erzählen, ja, das und das und das und das und das
ist alles schrecklich gelaufen und das war noch schlimmer und blablabla.
Also würden wir jetzt
gucken, was ist denn eigentlich alles gut gelaufen,
sieht der gleiche
Mensch, der die Welt von ihm sieht,
völlig anders aus. Das Ist doch verrückt,
oder? Das ist das, was mir auch noch
dazu eingefallen ist. Also eben dieses,
da gibt es irgendwie Normen. Und wenn wir nicht in die Norm
passen, dann gelten wir als...
...Was? Nicht okay oder keine Ahnung. Also in der
Natur würde sich kein Mensch darüber aufregen, wir aber
hier in Deutschland, ich weiß gar nicht, ob das überall so ist, zum Beispiel mit
diesen Karotten, da gab es doch dann dieses. Ich hab gerade dran gedacht.
Ey, hallo geht's noch? Eine Karotte ist eine Karotte,
nur weil die ein bisschen krumm ist kann die nicht in den handel
weil diese regulierung diese
entspricht ja nur am sorry ja sind es rein
du böse karotte du du bist beim
Wachsen mal ein bisschen besser aufpassen können. Ah ja, hallo?
So. Und das
finde ich ist einfach ein super Beispiel. Also in der Natur interessiert
es quasi keine Socke. Der Baum kümmert sich nicht drum, die
Karotte kümmert sich nicht drum. Die wächst einfach wie sie
wächst, Punkt, Ende, aus.
Ein Mensch, Da fängt es dann an, wenn
das irgendwie zu klein, zu groß, zu dick,
zu dünn, zu keine Ahnung was, weiß ich auch immer.
So, das finde ich ist auch schon mal, also die Natur macht
uns eigentlich vor, was richtig und was falsch
ist, in Anführungszeichen. Und der Mensch hat,
sich vielleicht besser zu orientieren zu können, einfach gewisse
Regularien erstellt. Aber die sind eben, wie du es auch gesagt hast,
die sind subjektiv und ausgedacht. Punkt, Ende, Ausdemaus. Ich meine,
wer hat sich diese Normwerte ausgedacht? Das
war der Mensch. Und die sind nicht immer so, wie
sie jetzt sind. Also auch die Werte haben sich verändert. Also mit
Werten, die vor 30 Jahren, also jetzt gerade im medizinischen
Bereich, mit Werten, die vor 30 Jahren noch
normwert gewesen wären, sind wir heute
krank. Ja, genau. Aha.
Einfach gut zu wissen.
Ja, also das finde ich
ist nochmal ein schönes Beispiel
eben auch dahingehend sich mehr auf die Natürlichkeit
zu richten oder zu schauen, was ist denn
eigentlich wahr oder nicht wahr. Und ich meine das jetzt gar nicht also irgendwie jetzt
komisch oder so, sondern wirklich,
Was ist in unseren Augen normal oder wahr oder was ist,
so ist es. Und mir ist noch was eingefallen. Kannst du dich daran
erinnern? Wir beide waren mal zufälligerweise in derselben Masterclass
oder was auch immer das war. Und es ging
Hormonewechseljahre und Gedöns mit Hannah
Studley. Und das fand ich auch noch mal ziemlich
cool, weil
wir haben einfach noch mal gesehen,
was Gedanke macht, was der in unserem Körper anstellt,
wie der die Hormone durcheinanderwirbelt und plötzlich,
wenn man aber zum Beispiel zum Arzt geht, in irgendeiner Phase des
Lebens, vielleicht noch als Frau, dann
kommt man in die Diagnose, naja, Sie sind jetzt in den Wechseljahren, das ist kein
Wunder, dass es so ist. Aber was eigentlich passiert,
wenn wir in den Körper schauen würden? Wir haben einfach
unseren Busy Mind Gedanken, also geglaubt,
die für wahrgenommen und im Körper sind einfach verschiedene Prozesse
ausgelöst worden. Damit möchte ich einfach
nochmal dahin deuten, wie machtvoll einfach
Gedanke ist, was da passiert in unserem
Körper, auch die Prozesse, die da ablaufen.
Und nicht nur in unserem eigenen
Kopf, sondern auch gesellschaftlich, weil bei uns ist es total
normal, es sind Wechseljahre ein Thema. Aber guckt dir andere Kulturen
an. Ich weiß gar nicht, ob es den Begriff in allen Kulturen gibt,
aber wer gar keine Vorstellung davon hat,
dass Frauen in einem gewissen Alter bestimmte
Beschwerden hat, die eben gehören dazu. Das ist halt, man kommt in
Wechseljahre, dann hat man ne, ne, ne, ne, ne, was man sich alles so
aufzählen kann, was man alles hört. Gibt's dann ja auch immer gleich ne Lösung von
außen, was man nehmen könnte, Aber es
gibt Kulturen, die wissen gar nicht, dass Frauen in dem Alter
das haben. Und Überraschung, die Frauen haben die Symptome nicht.
Also auch da zu wissen, da sind wir einfach
auch unbewusst kulturell oftmals so geprägt,
dass für uns so selbstverständlich ist, dass wir
diese Beschwerden dann haben, dass wir die auch wahrnehmen. Würden
wir aber in 1 anderen Kultur leben und wären da aufgewachsen,
dann hätten wir weder diese Gedanken noch diese Symptome.
Und das finde ich einfach großartig.
Und wo du Hannah schon angesprochen hast, dass das Buch,
glaube ich, auch dazu heißt als Very Well und auf
Deutsch. Oh, wie heißt es jetzt die Übersetzung?
Ich weiß es gerade nicht. Irgendwas mit Wohlbefinden glaube ich.
Also es gibt es inzwischen auch auf Deutsch, lege ich jedem... Es heißt
tatsächlich, ich sehe es gerade, ich habe es hier, es heißt genau Wohlbefinden,
ganz einfach. Wohlbefinden von Hannah Stuckde. Das können wir ja verlinken. Also wer
da Interesse dran hat oder wer mit
Wechseljahren irgendwie oder mit der
Zusammen-, oder mit dem Zusammenspiel von was wir
denken und was wir fühlen mit Hormone, in aller-, in allen
Sinnen, Wer sich da informieren will, das Buch ist super.
Und nochmal wieder jetzt auch auf Diagnosen zurückzukommen,
fällt mir gerade, wo du Hannah angesprochen hast, dieses Buch ein. Beyond
Diagnosis, also jenseits der Diagnosen. Da
sind, a paradigm shift from pathology to
innate health, also wirklich ein Paradigmenwechsel von der
Pathologie zu innerer
Gesundheit. Und da sind dann
ganz viele Geschichten drin, also wirklich Fallbeispiele von
Menschen, die die unterschiedlichsten Diagnosen
hatten, die alle möglichen Label hatten, von
Depressionen über Angstzustände,
über Schizophrenie und also wirklich
die ganze Palette. Und da muss man wissen,
manchmal haben Leute 5, 6 verschiedene
Diagnosen bekommen, die
eigentlich gar nicht alle stimmen können, weil sie sich teilweise widersprechen.
Also das ist noch mal wieder ein Beispiel dafür, wow, da haben
die verschiedene Passfotos an verschiedenen Tagen
genommen Und die würden sich widersprechen. Also es
ist einfach interessant und eben zu sehen,
diese Fallbeispiele zu lesen und zu hören, dass
Leute Diagnosen losgeworden sind. Also
die sind weggefallen.
Die haben die Beschwerden nicht mehr, die sie hatten, die sie jahrelang
hatten, wo sie auch teilweise jahrelang Medikamente
eingenommen haben, mit diesen
Diagnosen, mit diesen Beschwerden besser klarzukommen.
Die haben sich oftmals wirklich,
die sind da rausgewachsen, die haben sich in sich selbst aufgelöst
und das finde ich einfach so hoffnungsvoll,
dass sich Sachen ändern können, dass nichts in Stein gemeißelt ist.
Und Dr. Will Pettit sagt immer, ich meine, er sagt,
one cause, one cure, also eine Ursache
und eine Lösung. Und eine Ursache für alle Beschwerden,
und Dr. Will Pettit ist Psychiater,
glaube ich, Und der arbeitet immer
noch, inzwischen ist er schon über 80, weil eben das einfach
ein Herzensthema ist, eine
andere Sicht auf Diagnosen mit seinen
Kollegen auch und mit der Welt zu teilen. Und es ist einfach
ein, nach seiner Ansicht,
wo ich total hinterstehe, dass die eine Ursache
für all diese Beschwerden einfach ein dauerhaftes,
stressiges oder stressbelastetes
Denkverhalten ist. Also wir beschäftigen
uns immer und immer und immer und immer wieder mit Sachen, die uns
nicht gut tun. Und das erzeugt
einfach Stress in unserem System. Das macht unseren
Kopf zu. Es bringt unseren Kopf zum Qualmen.
Und weil unser System so
super aufgebaut ist,
entwickeln wir sozusagen Symptome, die das Label Diagnose
kriegen. Was aber oft auch
eine Hilfestellung von System ist. Also wenn ich
merke, es ist so wie beim Föhn, der irgendwann
diesen Überhitzungsschutz hat und ausgeht, damit
er nicht anfängt zu brennen. Und so ist es mit vielen
Symptomen, die wir haben auch. Das ist eine Schutzfunktion,
nicht noch mehr und noch tiefer und noch länger in Geschichten
reinzutun. Also als wenn wir unsere Hand einfach nicht
von der heißen Herdplatte nehmen, sondern immer draufhalten und draufhalten und
draufhalten.
Und ich finde, da steckt so viel Hoffnung drin, dass...
Und wenn du jetzt zuhörst und hast eine
solche Diagnose und es hört sich für dich jetzt
gerade so an wie ich bin selbst schuld. So ist es
absolut nicht gemeint. Aber
trotzdem kann es sich ändern, weil es
nicht in Stein gemeißelt ist.
Also danke für deine Ausführungen. Was mir eben gerade
noch eingefallen ist, bei all dem, was wir jetzt
aber erzählen, ist es manchmal aber auch hilfreich,
wenn man etwas, eine Diagnose erhält.
Weil es kann, also ich erinnere mich selber an gewisse
Sachen einfach. Ich fand es für mich
erst mal zum
Beispiel mit dem Thema Migräne, was da bei mir immer
wieder, wo Phasen einfach
sind, die einfach extrem sind und manche Phasen eben
abgeschwächt. Was mir aber erst mal geholfen hat,
war, mich irgendwo wiederzufinden. So, das will
ich jetzt, ich will jetzt gar nicht irgendwie, dass das jetzt super
ist oder so, sondern einfach, ah, okay. Und dann habe ich
gewisse Zusammenhänge gesehen und für mich,
mir hat es so ein bisschen in Frieden gegeben, also es
gab so ein bisschen wie eine Beruhigung.
Und dann aber zu sehen, Wow, es ist nicht in
Stein gemeißelt, aber auch zu sehen, okay,
ich bin vielleicht jemand, der aufgrund
seiner Geschichte
eher an der Klippe steht. Das heißt, ich habe
einfach so viel Stress gehabt schon in jungen Jahren, weil ich immer
wieder diesen Schutzmechanismus einfach hatte.
Achtung! Das heißt, dass mein System
einfach schneller irgendwo reagiert
als vielleicht 1, der noch nie irgendwas hatte und dann einfach
mal irgendwas hat. Wenn wir jetzt wie so eine Ampel
nehmen, dann ist der, der vielleicht immer grün
gelaufen ist und ich bin vielleicht eher immer auf
orange gelaufen, schon wieder Richtung rot, also wirklich so
kurz vor der Klippe einfach.
Vom Prinzip her stehe ich vielleicht eher an
der Klippe als andere. Das hat mir auch geholfen.
Ich will jetzt einfach nur aus persönlicher Sicht
sagen. Zum einen hat es mir geholfen, einfach mal ein
paar Ideen zu bekommen, was eigentlich
los ist. Gar nicht mal dieses, ich bin nicht okay oder sowas, sondern
einfach nur oder ich habe das von meiner damaligen Gehirnerschütterung,
deswegen ist jetzt XY eingetreten, das meine ich gar nicht, sondern
einfach. Mir hat es inneren Frieden gegeben zum
einen zu sehen, ah okay, in
jungen Jahren musste ich einfach immer
gucken, dass mir keiner was will. Also der Säbelzahntiger stand
ständig die Ecke und zwar in echt und nicht nur
ausgedacht. Und zum anderen aber zu sehen, oh okay,
ich brauche vielleicht manchmal was anderes wie andere Menschen. Wenn ich auf ein
Konzert gehe, kann es einfach sein, dass ich nach 3 Liedern fertig bin und den
Kanal voll habe. Also einfach das wahrzunehmen. Das
finde ich hat mir geholfen,
mich einzusortieren, aber nicht fest in Stein gemeißelt.
Das möchte ich nochmal klar betonen, weil ich kann einfach
auch sagen, ich hatte früher Phasen, wo ich
einfach nur immer im Bett rumgelegen habe, weil gar nichts mehr ging.
Aber was ich gemacht habe, war, dass ich quasi
dieses Label genommen habe und habe mich die ganze Zeit nur darauf
fokussiert. Und du hast es eben auch schön erwähnt,
gerade mit den Kulturen nochmal. Jemand, der noch nie
was von Wechseljahren gehört hat, dem kümmert das einen Scheiß,
aber hier liest du es in jeder Zeitung, in jeder
Brigitte und wie die alle heißen oder in
irgendwelchen Serien, Also immer wird das so groß gemacht
sozusagen. Und irgendwann kriegst du halt auch
diesen Fetzen und da ist irgendwas und du denkst, ach ja, die Hormone.
Aber ich kann mich zum Beispiel auch noch an eine
Aussage erinnern von Hannah.
Da hatte sie Dr. Mark Howard, ist Doktor auch und
Psychiater und keine Ahnung, also alles sehr weise Männer, die
einfach schon sehr, sehr lange einfach
praktizieren auch Und die eben auch gemerkt haben, dass sie über
diese ursprüngliche, wie man Menschen behandelt,
dass es da irgendwie trotzdem nicht weitergeht oder die Menschen nicht wirklich
Frieden haben, aber durch eben diese andere, durch
diesen Perspektivwechsel, sage ich mal, dass dadurch eben
ein Verfrieden entstehen kann. Und er, also sie hat ihn damals
gefragt zum Thema Hormone und dann
hat er gesagt, also ich übersetze es jetzt
ganz platt, so frei nach dem
Motto. Und auch das, was wäre, wenn das nur
Gedanke wäre? Ja, also wirklich dieses
nochmal genau darauf hinzudeuten und das merken wir, wenn wir uns in
was reinsteigern. Es gibt eine Diagnose oder wir lesen
was, wir googeln danach, da kann ich dir aber sagen,
da habe ich schon aber einige Sachen gehabt.
Also richtig, das ist wie die selbst erfüllende Prophezeiung
letztendlich. Und
wenn ich aber den Fokus da gar nicht drauflege, dann
kümmer ich mich nicht darum. Nur wenn ich mich darum
kümmere, dann wird es irgendwie größer.
Weiß ich zum Beispiel, heute habe ich irgendwie einen Druck
im Kopf. Mache ich vielleicht
einfach langsamer und plötzlich Stunden später
merke ich, ah, ist ja alles gut, so, ja? Und
früher, oh, ich habe Druck im Kopf, oh
shit, ich habe Kopfschmerzen und dann immer weiter, oh,
was mache ich denn jetzt, was esse ich, was trinke ich, was, Keine Ahnung, was
tue ich? Und immer weiter dieser Fokus und
plötzlich wurde es ganz schlimm. Also auch hier
nochmal zu sehen, wie wir es größer machen
können und wie es einfach ein bisschen
an dieser Gewichtigkeit verliert.
Das ist mir jetzt eben gerade noch eingefallen.
Ich würde noch gerne ergänzen, was du gesagt hast mit der Diagnose als Erleichterung,
dass ich das total nachvollziehen kann und selber auch kenne. Auch
einfach diese Erleichterung daher, bei
mir zumindest, dass ich mir nicht mehr Gedanken machen
muss, was ist denn das? Was ist denn das? Weil dieses, das, was ist denn
das, Ist ja auch was, was Unruhe ins System bringt. Und dann hat man
eine Diagnose. Boah, man braucht schon mal
nicht mehr drüber nachdenken. Was ist denn das? Was nicht heißt, dass man nicht
dann anfängt. Oh, was bedeutet denn das? Jetzt habe ich die Diagnose und dann kommt
das Nächste im Grüne. Man kann sich wieder in was anderem verlieren. Aber
ich kenne das halt auch total mit der.
Erleichterung, eine Diagnose zu haben und.
Und zu wissen Ach so ist das okay, und das ist erst
mal so ein Durchatmen ist.
Und wenn du jetzt irgendwie so eine Diagnose hast und
zuhörst und denkst, ja toll, ihr habt ja gar keine Ahnung, ihr wisst ja, ihr
kennt ja mich nicht, ihr wisst ja gar nicht, was in mir los ist, möchte
ich einfach nur die Frage mitgeben, was wäre, wenn
du diese Symptome hast und das geht nicht darum, dass du das
nicht wahrnimmst oder dass es nicht echt ist, sondern in dem
Moment, wo man es wahrnimmt, ist es immer echt. Es kann gar nicht nicht echt
sein. Es fühlt sich immer echt an.
Aber was wäre, wenn es trotzdem nicht so
dauerhaft ist, wie es für dich
aussieht? Weil das kenne ich, wenn ich
mir meine Geschichte angucke, da hätte ich gesagt, das war immer so. Ich
hätte Stein und Bein gesporen, es war immer so.
Und rückblickend, wenn ich drauf gucke, sehe
ich, es war nicht immer so. Es gab Momente, wo es anders war, wo
ich mich besser gefühlt habe. Und die habe ich
aber nicht, da lag mein Fokus nicht drauf. Die sind mir nicht
sonderlich aufgefallen. Ich habe ja oft das geguckt, was nicht stimmt und was doof ist
und was ich anders haben will. Und meine Einladung ist
einfach, was wäre, wenn es nicht so fix und
fest ist, wie es aussieht, und was wäre, wenn es
sich ändern kann? Und weißt
du, was mir gerade noch kam, als du das eben gesagt hast?
Ich hatte ja Phasen, wo ich ständig beim Arzt im Wartezimmer
saß. Und dieses, was
du eben erwähnt hast, wo man denkt, das ist ja
eigentlich immer so. Vielleicht kennt das der eine oder
andere, da ist irgendwas, man ruft beim Arzt an und dann fühlt
man sich schon gleich besser. Und
plötzlich ist es irgendwie gar nicht mehr so wichtig oder man
sitzt dann im Wartezimmer und irgendwie ist es schon leichter.
Oder man ist hinterher raus und fühlt sich völlig erleichtert.
Das habe ich schon ein paar mal beobachtet. Also jetzt auch rückblickend,
weil natürlich rückblickend können wir immer besser irgendwie drauf gucken,
aber dieses
wow, ich hatte mal eine Blasenentzündung und wer das schon mal hatte, der weiß, das
ist richtig scheiße und irgendwie war klar, ich
gehe jetzt mal doch zum Arzt.
Aber allein der erste Anruf hat irgendwie schon so ein bisschen
gefühlt, war es anders. Dann der Weg dahin, ich musste noch eine halbe
Stunde fahren, dann saß ich da in dem Wartezimmer.
Allein schon dieses, ah, ich bin nicht die Einzige, die hier irgendwas
hat, so. Es war schon mal irgendwie anders. Dann diese ganzen
Sachen, kurzes Gespräch. Dann gab es noch ein
Rezept für die Notfallantibiotika, falls ich sie nehmen
wollte. Und dann dieses Rezept
in die Apotheke zu reichen, die gibt mir die Packung
und ich nehme alles mit nach Hause, mache es mir
daheim gemütlich, mache mir eine Kanne Tee
und es ist irgendwie schon viel besser. Obwohl ich keine Antibiotika genommen habe,
gar nichts, es ist irgendwie alles schon viel besser. Und da ist
mir rückblickend nochmal aufgefallen, was glaube ich
auch nicht zu unterschätzen ist,
wenn irgendjemand auch da ist, also in dem Sinne
dieses, da sieht mich jemand mit meinem
Schmerz oder mit meinem Leid. Ich bin nicht
alleine. Allein diese Verbundenheit zu
spüren oder gespürt zu haben, Rückblickend
würde ich sagen, allein das hat mir schon Erleichterung gebracht.
Und sicherlich auch dieses, muss ich damit zum Arzt oder geht es noch
so? Oder gehe ich doch oder gehe ich nicht? Oder ich sollte hingehen, ach geht
auch so. Und dann, ah jetzt, ah vielleicht doch. Also zumindest kenne ich das
von mir, dieses Hin und Her und Vor und Zurück. Und wenn dann eine
Entscheidung gefallen ist und man sagt, okay, jetzt gehe
ich hin, dann fällt ja dieses ganze Denken auch weg. Und auch
dieses Denken ist ja was, was keine schöne Stimmung im Körper
erzeugt, sondern es fühlt sich
nicht gut mit sich. Also das ist wirklich der
Punkt, Michaela. Ich glaube, da können wir nochmal ein bisschen mehr reinleuchten,
wie das wirklich im Körper abgeht. Also ich glaube, die wenigsten haben eine Vorstellung
davon. Die denken halt Stress. Ja, was ist denn Stress? Aber was geht da
wirklich in dem Körper ab? Ja, wie fühlt sich das
wirklich an? Das fühlt sich nämlich so an, als wenn der Säbelzahntiger
plötzlich wieder irgendwo aufgetaucht ist.
Soll es ja auch. Ja. Es ist ja dazu gedacht, uns
eben in Situationen, die lebensbedrohlich sind, die nötige
Energie zu geben, damit wir weglaufen können oder kämpfen können.
Das stimmt, aber nicht jedes
Mal brennt das Haus. Genau, Aber nicht jedes Mal brennt das Haus. In unserer
Vorstellung schon. Wir erschaffen uns und unseren Gedanken eine Welt,
in der es so aussieht. Genau. Aber wenn ich jetzt meine E-Mails nicht
nicht jetzt in den nächsten 5 Minuten checke, dann
So. Aber sich das eben bewusst zu
machen, wie das Gehirn funktioniert, was es macht, das ist lieb zu
uns. Das ist ja nicht böse zu uns, aber es versucht uns eben vor allem
Möglichen zu bewahren. Und dann macht es eben
aus eigentlich vielleicht was
ja was nicht so
wirklich lebensbedrohlich ist eben zu
einem es brennt sie zu dass
du los kommst. Ja es ist in einem Buch so schön?
Why zebras don't get ulcers. Also, warum Auf Deutsch heißt es, glaub
ich, warum Zebras keine Migräne kriegen. Nachts
3 ist alles ein Hirntumor. Also, wenn ich
dann nämlich da wachliege und mir Sorgen mache und Sorgen mache,
dann wird der leichte Druck im Kopf, der vorhin da war, größer
und stärker. Und ja.
Genau. Aber eben das Gute ist, wir müssen
das nicht machen, wenn es uns bewusst wird. Wenn es uns auffällt, wenn wir es
bemerken, müssen wir es nicht machen.
Ja, in diesem Sinne würde ich sagen.
Wenn du uns jetzt zugehört hast und noch die eine oder andere Frage
hast, kannst du uns gerne schreiben oder mit
uns sprechen, können wir gerne noch näher reinleuchten.
Ja, und wenn du sagst, irgendwie das und das verstehe ich nicht oder aber bei
mir ist es ganz anders, weil, Schreib uns,
wir gucken uns das gerne gemeinsam an
und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja, hm,
ist doch gar nicht so anders bei dir, weil es generell alles
ganz anders ist. Genau, in diesem Sinne,
Bei uns ist ja alles ganz anders. Und wir hoffen, du
hattest eine gute Zeit. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal.
Tschau. Tschüss.