Alles ganz anders

Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Since 01/2023 130 Episoden

Folge # 127 - FOBO - gelähmt von den vielen Möglichkeiten

16.06.2025 32 min

Zusammenfassung & Show Notes

Warum es uns manchmal so schwerfällt, Entscheidungen zu treffen

Kennst du das: Du willst dich entscheiden – für ein Jobangebot, einen Urlaubsort, ein Abendessen – aber sobald du wählst, meldet sich ein ungutes Gefühl? Was, wenn es doch noch etwas Besseres gäbe?

In dieser Folge sprechen wir über FOBO – die „Fear of Better Options“. 
Warum hält sie uns so oft davon ab, eine Entscheidung zu treffen? Und wie kann es sein, dass selbst scheinbar banale Alltagsfragen uns ins Grübeln bringen?

Wir erzählen von eigenen Erfahrungen, von absurden und tiefgründigen Momenten des Entscheidens (und Nicht-Entscheidens) – und davon, wie sich alles verändern kann, wenn wir aufhören, nach der besten Option zu suchen.

Eine Folge für alle, die manchmal zwischen Optionen feststecken – und Lust haben, zu entdecken, dass die Lösung vielleicht gar nicht in der besseren Wahl liegt, sondern in etwas ganz anderem.



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Transkript

Moin. Hallo. Ich habe heute mal ein, für mich war es ein neues Wort mitgebracht, über das ich mal oder dass ich es mal vielleicht dir schenken möchte. Mal sehen, ob es dir gefällt oder nicht. Und bin gespannt, ob du es kennst oder nicht. Also zumindest die Bedeutung, die dahintersteckt. Und das Wort heißt FOBO, also FOMO ist ja inzwischen im deutschsprachigen Raum auch schon bekannt, the fear of missing out, also wenn ich die Angst, irgendwas zu verpassen. Jetzt bin ich neulich über FOBO gestolpert, was nämlich heißt the fear of better options, also die Angst vor besseren Optionen. Und das fand ich eigentlich einen coolen Begriff Und das ist auch was, was sich glaube ich wirklich im Laufe der letzten, weiß ich nicht, 20, 30 Jahre verändert hat. Wir haben einfach heutzutage viel mehr Optionen, als wir früher hatten. Also ganz einfaches Beispiel die Fernsehkanäle. Also ich erinnere mich noch, dass wir erstes, zweites, drittes hatten und dann war es das. Abends wurde abgeschaltet, da gab es halt irgendwie, irgendwann war Sendeschluss und da gab es halt ein schönes Bild, was da vor sich hingeflimmert hat, und das war's. Und dann hatte ich vielleicht eine Fernsehzeitung oder auch nicht, weiß ich gar nicht, und hab halt hingeschaltet zwischen ersten, zweiten und dritten. Und hab eine Entscheidung getroffen für 1 und hatte nicht groß die Angst, dass ich irgendwas verpasse, weil es war übersichtlich. Also hast diese 3 Möglichkeiten zur Wahl und so, okay. Wenn man das jetzt mal mit heute vergleicht, was da für ne Fülle an Sendern alleine schon ist. Also ich habe nicht durchgezählt, aber es sind etliche, je nach Empfangsart, die man hat, kann man ja alles und wer jetzt sagt, ja ich habe kein Fernsehen. Man hat ja so genug Quellen, wo man was gucken kann, wenn du YouTube oder im Internet, Mediatheken. Also die Auswahl, wie man, wie man seine Zeit verbringen kann, ist ja unendlich. Und da macht der Begriff Dieses Fobo, Fear of Better Options, für mich total Sinn. Also die Angst, eine bessere Option vielleicht zu verpassen. Und das kenne ich auch, wenn es irgendwie Entscheidungen geht, jetzt vielleicht nicht unbedingt beim Fernsehprogramm, aber bei irgendwelchen anderen Sachen. Ah, will ich jetzt dies oder ah, verpasse ich was? Gibt's so was ähnliches noch? Hat das nicht irgendwer gerade? Und wenn ich das jetzt mache, gibt's da vielleicht nicht noch was Besseres? Und also ich habe mich da schon drin erkannt, dass ich eben ab und zu auch mal, oder dass dieses Fobo ab und zu auch mal bei mir vorbeikommt. Und ich mich dabei ertappe, dass es mir schwerfällt, mich für irgendwas zu entscheiden, weil es könnten ja noch andere Optionen sein, die ich vielleicht gerade noch nicht sehe oder die in Vorbereitung sind und womit ich mir dann das Leben schwer mache, mich jetzt zu entscheiden. Und womit ich mich unnötig stresse. Was natürlich in dem Moment nicht so aussieht. Es ist natürlich nicht unnötig, weil ich muss ja drüber nachdenken. Und das sieht ja aus, als würde mir das irgendwas bringen, wenn ich drüber nachdenke oder würde das eine Lösung herbeiführen? Aber es ist ja Käse, ich kann mich da ja nicht hindenken. Ja, das ist das, was der Begriff, der mir eingefallen ist und den ich einfach mal teilen wollte. Jetzt bin ich gespannt, ob du sagst, ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst. Oder, kenn ich auch. Oder kann ich was mit anfangen? Also ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst. Okay, hör mal jetzt auf, wir stoppen hier. Ich bin der totale Entscheidungstyp, also ich weiß immer sofort und ich mache mir überhaupt keine Gedanken und es ist so easy peasy und alles glaskleißig. Du hast doch gar keine Listen und so. Nein, Ich stehe auch im Supermarkt nicht vor den Marmeladen, vor den 100 Stück und irgendwann denke ich mir, ich kaufe gar keine, ihr könnt mich doch mal hier, ja? Also nein, ich bin auch nicht diejenige, die ein Auto kaufen will und manchmal 2 Jahre braucht, bis sie eine Entscheidung betroffen hat. Ja, sogar schon 1 bestellt hat und wieder abbestellt hat. Also nein, das bin ich nicht. Ja, dann tut es mir leid, dass ich dich mit diesem Begriff behält. Ja, ich finde es schön, dass du das mitbringst. Tatsächlich kannte ich den Begriff, habe ich noch nicht so gehört. Also für mich ist irgendwie... Entscheidungsdschungel ist für mich immer ein Thema, ständig und stets eigentlich. Aber das du das jetzt nochmal so mit hier rein bringst, finde ich echt gut. Weil Wir haben ja auch so diesen gesunden Menschenverstand in uns, den wir alle haben und ohne dass ich das jetzt da irgendwie näher weiß und du hast bestimmt da noch ein bisschen was auch. Ist eben so, dass ich dann manchmal einfach eine Entscheidung treffe, weil ich sie einfach jetzt treffe und die Schnauze voll habe, Punkt, Ende, aus, so, ja. Und dann nehme ich vielleicht auch mal die Marmelade und hinterher stellt sich vielleicht raus, okay, die schmeckt jetzt nicht so lecker, aber okay, kann ich mit leben. Also tatsächlich ist es ja tatsächlich, zweimal tatsächlich ist es auch schön. Wir können uns ja das Leben schon mit den kleinsten kleinsten Kleinigkeiten schwer machen. Also hier geht es ja nicht mal gerade die wahnsinnig großen Dinge, sondern es geht die ständigen Entscheidungen. Nehme ich den Termin wahr oder warte ich lieber auf einen anderen, bessere Uhrzeit. Also früher gab es einen Termin, heute die Qual. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Gibt es da nicht auch diesen Spruch, also irgendwie finde ich ist da eben auch was dran, dann fiel mir sofort als du erzählt hast, Thema Urlaub ein, also wie man sich das Leben zur Hölle machen kann, wenn man in den Urlaub fahren möchte mit allem Schüsselerwängen, was es da alles so gibt bei den ganzen Auswahlmöglichkeiten. Ja, also ich glaube, was hilfreich ist, sich wieder darauf zurück zu besinnen, was möchte ich denn jetzt gerade. Also dieses habe ich jetzt Lust auf Pizza oder auf Nudeln? Also und vielleicht ist es manchmal dann auch die dritte Option, die noch gar nicht da war. Einfach weil ich jetzt gerade Hunger habe, Punkt, Ende, aus. Aber wir können aus allem eine Geschichte machen und ich schätze mal, dass die Auswahlmöglichkeiten nicht weniger werden, sondern eher mehr. Ja, würde ich tendenziell auch so sehen. Ja, und weißt du, wo mir das letztens auch aufgefallen ist? Ich bin seit neuestem ein. Habe ich so ein E-Book? Und mein E-Book ist kein Amazon E-Book, weil ich mit unserer Bücherei noch verbunden bin und das geht dann eben mit diesem Kindle nicht und das ist irgendwie von Thalia oder was, ich habe keine Ahnung, aber Fakt ist, dann fängst du da an, drinnen rum zu wühlen, weil das ist ja dann wie als wenn du in irgendeiner Bücherei wärst und dann, ja, nehme ich jetzt das und statt diese Entscheidung zu treffen, ach komm, guck noch mal weiter, da könnte ja doch noch ein besseres kommen oder bin ich manchmal eine halbe Stunde mit beschäftigt, habe dann 5 Bücher ausgeliehen, wo ich dann das erste aufmache und denke, also ja. Und ich finde es manchmal so entspannend, einfach nur ein Buch in der Hand zu haben, ohne noch irgendwelches Gedöns und Ablenkung. Mir persönlich mit meinem Regenwald-Gehirn fällt es leichter, weniger zu haben. So, ja, es ist für mich, ich komme da einfach besser durch den Tag durch. Also das ist auch so, letztens habe ich gedacht, oh, das ist ja ein schönes Geschirr. Dann habe ich mich mit diesem Geschirr beschäftigt und kam auf einmal vom Hölzchen aufs Stöckchen und plötzlich war eine Stunde lang weg. Ich war im Internet quasi am surfen, hab dann irgendwie verschiedenstes Geschirr schon in den Einkaufswagen gepackt, dann wirklich mich zu fragen, sag mal, brauchst du das jetzt wirklich? Oder ist das jetzt irgendwie, und es war was völlig anderes wie das, was ich mir vorher überlegt hatte. Ja, ich erkenne mich da total drin wieder. Ich hatte z.B. Das, ich habe mich dann an etwas erinnert, als ich das gehört habe, diesen Begriff, wie jemand an so ein Buffet geht, so erfreut sich, ah ja, wow, da ist Essen mit Buffet, Ja, ich gehe mal einmal lang und gucke mal, was haben wir denn hier alles. Geht da lang, guckt es an und oh ja, lecker. Oh, das wäre auch lecker. Oh, das wäre auch lecker. Aber ich kann da noch nichts nehmen, weil ich weiß ja nicht, was ist da hinten noch. Und dann ist man einmal rumgegangen und der Teller ist noch leer Und die Ideen sind groß, was man essen könnte. Ich musste an meine Schwiegermutter denken, die immer gesagt hat, ich setz mich gleich wieder hin, ich weiß nicht, was ich essen soll. Ich mag schon bald nicht mehr. Eigentlich will ich alles, aber ich kann mich gar nicht entscheiden. Ich weiß, ich könnte nicht von allem was essen, was ich möchte, das geht gar nicht rein. Und das kenne ich von mir auch. Also ich habe zum Beispiel jetzt so eine App, mit der ich mich bewege, sagen wir es mal so. Und da sind halt verschiedene Übungen, da kann ich gucken, und in welche Kategorie fällt das und worauf habe ich jetzt Lust? Und dann ist da immer schon Vorschlag, was machen könnte. Aber ich kann eben auch selber gucken und suchen. Und ich merke, dass ich da eigentlich überhaupt gar keine Lust drauf habe. Also ich will da nicht gucken, sondern ich will eine Übung machen und fertig. Und ich kann mich da ewig drin verzetteln und will ich jetzt dies oder will ich jetzt das und habe ich nicht gestern schon dies und Ist das nicht ähnlich dem, was ich vorgestern gemacht habe? Und, oh, nee, das ist ja jetzt aber zu lang. Und dann bin ich da 10 Minuten bei, auszuwählen, was ich denn jetzt will. Und sag nachher eine Übung von 20 Minuten ist zu lang. Äh, ne? Hab die Zeit sowieso schon fast verplempert. Und dann zu sehen, oh, warte mal, die haben oben so ein 28-Tage-Ding, das habe ich ja auch schon mal gemacht, mach das jetzt einfach mal wieder und mach jetzt jeden Tag das, was da vorgeschlagen wird für den jeweiligen Tag aus dem Haus. Da wird nicht überlegt oder nachgefragt, sondern ich mache das ganz systematisch fertig. Und das ist einfach so viel leichter. Ich habe die ganzen Gedanken, was und sollte und könnte, irrelevant. Ich gucke da rein, welchen Tag haben wir, wenn ich es nicht genau weiß, weil er das, wenn ich das schon mal gemacht habe, nicht mehr zeigt. Dann gucke ich, oh nee, das war gestern, okay, nächstes. So, dann mache ich das, ohne mich zu fragen, will ich das, habe ich da Lust zu, passt das gerade zu mir, Zwickt es irgendwo, dass ich das heute nicht machen will? Nix, es wird gemacht, gut. Dann habe ich auch nicht diese Angst, dass ich was anderes machen könnte oder so. Wobei es auch, würde ich mal sagen, so eine so eine subtile Angst ist. Das ist ja genau, habe ich nichts, was wir wirklich oder was ich zumindest nicht wirklich so als Angst beschrieben hätte oder Angst, stelle ich mir irgendwie noch was anderes vor. Aber trotzdem trifft es das ja schon, weil ich mich damit blockiere, mich nicht zu entscheiden, weil ich die Vorstellung habe, es könnte noch irgendwas besser sein. So, und das könnte ich verpassen. Und bevor ich das verpasse, entscheide ich mich jetzt lieber gar nicht. Das ist einfach nicht sonderlich hilfreich oder praktisch oder beides. Na ja, keine Entscheidung zu treffen ist auch eine Entscheidung getroffen, Nämlich nichts zu tun. Aber weißt du, was ich eben gerade gedacht habe? Das ist ein schönes Beispiel, was du nimmst, was du gerade erzählt hast von der App. Ich hatte im Übrigen mich auch mal mit so 1 App beschäftigt, jetzt vor ein paar Monaten, und zwar ging es Entspannung. Ich wollte da noch ein bisschen, also ist ja meine Leidenschaft und ich habe gedacht mal gucken, was da noch so gibt. Und für mich ist, ich bin ja so der to-go-Typ, also es muss schnell gehen, es muss praktikabel sein und ich habe keine Lust eine halbe Stunde irgendwie da rum zu hampeln, sondern maximal 15 Minuten, lieber zweimal am Tag, aber eben so. Und ich dachte, weil diese Firma hatte auch bei YouTube irgendwelche Sachen. Ich dachte, okay, wenn du jetzt die App hast, dann wird es viel einfacher, weil du gibst dann einfach ein, so und so viele Minuten und dann kriegst du das vorgeschlagen und dann kannst du noch irgendwelche Begriffe konnte ich noch eingeben. Es war so kompliziert und chaotisch, dass es irgendwann habe ich es einfach weggelegt und habe was ganz anderes genommen, weil es mich einfach nur genervt hat, weil so viel Zeug da drin war Und ich vorher ja dachte, wenn ich diese App habe, dann wird es definitiv leichter. Ich werde nicht mit Werbung vollgespammt oder keine Ahnung, wie auch immer. So, aber es war chaotischer. Es war viel schlimmer. Ja, Und die Entscheidung war, ich habe mich dann gleich wieder nach einem Monat, also ich habe es quasi gleich wieder nach 2 Wochen gekündigt, habe also nur einen Monat bezahlt, habe es auch nie wieder gebraucht. Also ich fand es spannend, aber die Beobachtung einfach zu sehen und was du eben auch gesagt hast, das finde ich eben auch, ist einfach zu tun. Ich gehe jeden Tag meine Runde, ob ich Bock habe oder nicht. Ja, das ist nicht immer abends, das kann auch mal zwischendurch sein, je nachdem wann ich gerade Zeit habe, aber ich bewege mich jeden Tag. Punktende aus die Maus. Ja, selbst mit Migräne schaffe ich es irgendwie hier so ein bisschen rumzuspazieren. Nein, es sind nicht immer die 10.000 Schritte, aber wer sagt das überhaupt, dass es die 10.000 sein müssen, ist auch nur ausgedacht die Zahl, ja. Aber eben dieses es einfach zu tun, Punkt, Ende, auszudrücken, wie ich mir morgens die Zähne putze und nicht mich die ganze Zeit in meinen Denken zu verlieren. Oder wenn ich was kochen will für meine Familie, Kann ich mir 100 Rezeptbücher durchwühlen, im Internet noch googeln, da kriegst du ja auch alles Mögliche. Gibst 3 Begriffe ein, denkst dir ach du scheiße, hab ich letztens mal gemacht, wollte Hackbraten machen und dachte gib mal ein ohne Ei und ohne, genau ich hatte kein Brot zu Hause also so und Wahnsinn war ich aber erst mal 20 Minuten beschäftigt und habe gedacht Und nun und ich wusste dieses Kilo Hack, keine Ahnung, ich habe zu meinem Sohn gesagt, bring mal ein Kilo Hack mit, weil ich dachte, koch mal auf Vorrat, dann hast du 2 Tage schon mal mit also Fliegen mit 1 Klappe geschlagen. Und ich wusste, dieses Kilo Rinderhack liegt noch in meinem Kühlschrank und möchte heute verarbeitet werden und nicht eingefroren werden. Also das kleine Hackfleisch in die Pfanne bitte, das kleine Hackfleisch. Genau, Also gab es 2 Möglichkeiten. Ich machte da jetzt noch stundenlang irgendwelche anderen Fenster noch auf, ließ mich noch inspirieren von allem Möglichen oder ich klappte meinen Laptop zu, heizte den Backofen schon mal vor, nahm dieses Hack, nahm dann doch 2 Eier und habe dann irgendwie... Was habe ich denn genommen? Ich habe irgendwas gefunden, was man statt Brot nehmen konnte. Ich weiß gar nicht mehr. Egal. Habe dann einfach gewürzt, freie Schnauze, Also einfach rum experimentiert und dann habe ich das süße Teilchen in den Ofen geschoben und ich dachte ja, weil ich habe dann gemerkt, wie ich richtig ruschelig wurde. Weißt du, es war dann so, eigentlich hast du gesagt mittags, bring doch mal bitte Hack mit. Und es wurde immer später und später. Und es war klar, ich will das Ding nicht einfrieren. Klar hätte ich das machen können. Ich hätte es aufteilen können. Ich hätte es oder ich hätte 3 Portionen draus machen können für Bolognese oder keine Ahnung was. Aber ne, ich dachte irgendwie, nein, mach's jetzt einfach. Beginne einfach. Und es ist ja auch immer spannend. Das wirst du mir bestätigen. Während wir ins Tun kommen, kommen wir ja meistens in diesem Flow, wir machen das einfach, wir putzen uns die Zähne, wir denken nicht mehr drüber nach, ich muss mir aber jetzt die Zähne putzen, habe ich da jetzt Lust drauf oder nicht? Wir tun das einfach. Also mindestens zweimal am Tag, die meisten, manche auch dreimal, manche nur einmal. Ja, gibt bestimmt auch welche, die machen es nicht. Aber Ich mache es einfach ohne mich zu fragen, mache ich das jetzt oder nicht. Ich habe sogar mal irgendwann mal die Zahnärztin gesagt, es wäre gut, wenn ich diese Bürstchen nehme. Also Zahnseide hat irgendwie nie funktioniert, die ist immer irgendwie kaputt gegangen und dann hatte ich noch mehr Zahnfleischbluten, aber es gibt so kleine Bürstchen und ich habe immer gedacht, das kann ich nie. Und ich habe einmal damit angefangen und ich bin dran geblieben. Und für mich ist es heute eher so, dass ich weiß, das mache ich jetzt noch. Und das ist doch, ich glaube, es tut gut, sich daran wieder zu orientieren, einfach diese kleinen Sachen auch wieder zu sehen. Fragen wir uns beim Zähneputzen, Ob wir wollen oder nicht oder ob wir uns entscheiden müssen oder nicht, sondern. Ja, da haben wir dann noch eine Batterie von 8 verschiedenen Zahnpasten, wo wir dann überlegen, welche nehme ich denn? Ist es die Montags, die Dienstags, die Mittwochs oder habe ich mich jetzt ist heute Mittwoch und ich habe die Dienstags und uuuh. Nee, wir machen einfach. Ja, und nochmal kurz, was du eben auch gerade gesagt hast, es hat auch was mit dem Akku zu tun, weil ich hab zum Beispiel gemerkt, dieses Suchen dann im Internet, Dieses Surfen im Internet, das hat mich Energie gekostet. Und diese Energie hätte ich vielleicht, wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich nicht mehr gehabt. Ich weiß auch gar nicht, ob ich es geschafft hätte, das Ding einzufrieren. Weißt du, man ist dann einfach nur noch müde und erschöpft vor lauter Zirven im Gedanken sein, entscheide ich mich, mache ich, mache ich nicht, wie auch immer. Ja, das mache ich denn jetzt? Und jetzt muss ich doch. Und jetzt habe ich keine Lust mehr zu suchen. Jetzt muss ich mich doch endlich mal entscheiden. Ich will doch nicht. Das sieht noch ganz gut aus. Das ist genauso blöd. Und schon ist man da irgendwo verloren in irgendeinem Gedankenstrom. Und ja, wir haben es auch in der Entscheidung. Und was mir da auffällt, ist, wo du das jetzt sagst, auch lustig, weil wenn du so ein Rezept hast, hast du oft ja gleich noch die Bewertungen unten drunter von anderen, die das ausprobiert haben. Interessanterweise, so geht es mir, ich weiß nicht, ob es allen anderen auch so geht. Scrollt man dann ja irgendwie noch so ein bisschen runter und dann siehst du noch so 3, 4 Bewertungen, wenn die gut sind, dann bist du vielleicht eher noch motiviert, wenn das so, naja, so ich sag mal so und so ist, also eher so die Balance, fängst du schon wieder an, ja und dann geht es wieder weiter. Es erinnert mich so ein bisschen damals, als ich noch im Kartenlegerportal unterwegs war und die Menschen immer angerufen haben und nicht wussten, mache ich jetzt A oder mache ich B oder lieber C, die dann mich angerufen haben, eine Kollegin angerufen haben. Dann hatten sie 2 Varianten, dann brauchten sie eine dritte. Also dieses Da kann man echt ein Ding draus machen. Ich glaube, manchmal lohnt es sich einfach, nur eine Münze hoch zu schmeißen und zu sagen hier bei Kopf mache ich das bei Zahl mache ich das fertig Ende aus dem Haus. Aber was wäre, wenn du sie nochmal wirst und dann kommt was anderes und dann kommt das Ergebnis, was du lieber hättest. Manche machen das auch ganz geschickt, die warten dann bis zum Beispiel eine schwarze Katze ihren B-Kreuz oder keine Ahnung was. Ja, also auch das ist eine Option, aber da einfach zu wissen, wow, Sich bewusst zu machen, möchte ich mich von diesen ganzen Optionen, die ja irgendwie auch den Eindruck von Freiheit erwecken, möchte ich mich davon einschränken lassen? Oder kann ich es wirklich als eine Auswahl und was Schönes und die Freiheit, wow, ich kann auswählen sehen. Zu wissen, es gibt immer beides. Ich kann das so sehen, ich kann das so sehen, es gibt 1000 Varianten dazwischen, aber was tut mir gut? Also Hilft mir das, mich damit verrückt zu machen, wenn ich mich jetzt für A entscheide, dann passiert was ganz Schlimmes? Keine Ahnung. Das ist ja manchmal so, die Geschichte kam mir grad in den Sinn, als wenn du diesen Kettenbrief nicht teilst früher. Dann passiert das und das. So in übersteigerter Form ist es dann ja auch, wenn wir uns nicht entscheiden können. Und da könnten wir es wieder am Gefühl merken, denn dieses, diese ganze, dieses fühlt sich einfach nicht gut an. Wir fühlen uns nicht gut Und das kann einfach schon wieder ein Hinweis sein, oh wow, da ist gerade viel los, da ist es laut. Egal, was da gerade für Geschichten kommen, glaubt die nicht. Ja. Und das macht, also das macht es mir zumindest dann leichter, mich zu entscheiden, zu wissen, oh, oh, Moment mal, da bin ich wieder in irgendeinem Gedankenstrudel drin, da wollte ich gar nicht rein. Ich wollte doch eigentlich dies und dann wieder einen Schritt zurück, einmal durchatmen. So was möchte ich jetzt wirklich? Und dann mit dem gehen, was aufkommt, ohne das Geschnatter erst wieder neu in Gang kommen zu lassen. Und dann kann man sich wirklich über die Option freuen. Genau, das ist der Unterschied, weil wir müssen mal ganz realistisch sein. Das, was wir beide jetzt hier machen, das hätte es, glaube ich, vor 30 Jahren, wir beide, du und ich, Internet, das hätte es gar nicht gegeben. Also es hat ja auch, es bringt ja auch unendlich viele Möglichkeiten. Ja, Also wie schön, dass wir beide uns jetzt hier so sehen können. Und du als Zuhörer auch. Du könntest ja zum Zuschauer werden, wenn du uns auf unserem YouTube-Kanal folgst. Genau. Also diese ganzen Sachen wären früher nicht gewesen. Also das eben nicht, nicht zu verteufeln, dass es da so wahnsinnig viel Möglichkeiten gibt, sondern es eher als Wow, ist irgendwie schon cool. Also das eher so als freudiges Spiel betrachten zu können. Und eben auch zu wissen, ich weiß, was für mich stimmig ist. Also ich kann mich stundenlang verlieren im E-Book-Reader und gucken, welche Bücher gibts denn noch und was könnte ich denn noch und so kann ich machen. Ich kann aber auch da irgendwie durchgucken und sehe ein Buch und weiß, das ist es. Da habe ich jetzt gerade Lust drauf und dann kann ich das einfach machen. Ja, vielleicht gibt es noch 3 andere Bücher, vielleicht entscheiden morgen auch 2 Bücher, die kann ich hier heute noch nicht finden, da kann ich durchscrollen wie ich will, weil die gibt es noch nicht, die gibt es erst morgen. Und dann kann ich es aber morgen oder übermorgen lesen. Und eben zu wissen, Selbst die Entscheidung, die ich treffe jetzt, die meisten sind ja nicht für, ich entscheide mich jetzt und bis an mein Lebensende kann ich es nie wieder ändern. Sondern es ist immer eine Entscheidung jetzt für diesen Moment, für diese Situation und Punkt. Das ganze Drama, die ganze Wichtigkeit, die ich damit ranhänge, was, wenn die gar nicht nötig ist oder wenn es die gar nicht wirklich gibt? Ja, und was mir noch einfällt, ich kann mich ja dran erinnern, als ich damals diese Entscheidung getroffen hab, das Auto zu bestellen. Das war ja die erste Bestellung, wo ich mich dann hinterher so rumgequält habe, das war aber jetzt nicht das richtige Auto und eigentlich hat der Verkäufer mich belabert, warum habe ich mich belabern lassen. Und dann aber auch zu sehen, also ich wusste, ich komme da gar nicht mehr aus diesem Vertrag raus. Ich habe diese Entscheidung getroffen, ich habe da unterschrieben, Fertig, Ende, aus und dann zu sehen, egal ob ich dieses Auto jetzt bestellt habe oder nicht, ich werde deswegen nicht sterben. Also das auch, also manchmal geht es ja nicht nur kleinen Kleingraben wie welches Buch lese ich gerade, sondern es geht vielleicht auch, weiß nicht, ich habe mich entschieden ein Haus zu bauen oder keine Ahnung, also irgendwas Größeres, was vielleicht wirklich auch erstmal eine Auswirkung hat. Aber zu sehen, ja, selbst wenn ich das Auto dann bekomme, könnte ich es ja wieder verkaufen oder keine Ahnung. Also es wird weitergehen. Es ist eben nicht fest und nicht in Stein gemeißelt, auch wenn es erstmal so aussieht. Oder wenn ich einen job wechseln will wenn ich da jetzt dann verpasse ich aber die 2 anderen job angebote die da noch sind ja das ist so punkt aber ich sehe eben nicht was da noch möglich ist Und vielleicht muss ich ja auch gar nicht mehr sehen, weil dieses eine Jobangebot schon genau das ist, worauf ich irgendwie gewartet habe. Ja, und ich denke halt auch, wenn wir nichts ausprobieren, Also das ist eben auch der Punkt, ja. Also wenn wir nichts ausprobieren, so wie ich zum Beispiel diese Bestellung getätigt habe, unterschrieben habe, nicht meinem typischen, eigentlich wenn ich solche großen Sachen mache, eine Nacht drüber schlafe, sondern es war so aus einem Impuls heraus fühlt sich gerade so stimmig an. Jetzt unterschreibe ich. Ja, ja, im Nachhinein weiß ich, bei mir ist es so in der Ruhe liegt die Kraft. Also ich gucke, fühlt sich das gut an. Aber wenn es was Großes ist, schlafe ich noch mal drüber. Und es ist aber okay, Dinge einfach auszuprobieren. Wir sagen ja Fehler, aber ich finde nicht, dass es ein Fehler ist, sondern es ist eine Erfahrung. Wie ich die dann abspeichere, was das für Konsequenzen und Auswirkungen hat, ja das ist was anderes, aber das liegt ja wieder auch in Bewertungen. Wie bewerte ich das Ganze, ja bewerte ich das jetzt als was, Also was weiß man doch, wie kann man denn nur einen Vertrag bei einem Autohaus unterschreiben? Ja, ich wusste es nicht, sonst hätte ich es vielleicht nicht gemacht. Was weiß ich? Letztendlich ist es auch völlig wurscht. Ich meine, die Magie, die bei mir damals eingetreten ist, wo die dieses Auto nicht so liefern konnten, wie es bestellt hatte und dadurch selber vom Vertrag zurücktreten mussten, die fand ich ja schon wieder großartig, Weil so funktioniert nämlich Leben auch. Also ja, ich habe die Bestellung aufgegeben, aber die Bestellung konnte nicht so ausgeliefert werden, wie ich sie wollte. Und dann musste das Autohaus vom Vertrag zurücktreten und konnte mir dann doch das bestellen, was ich bestellen wollte und auch noch eine Nacht drüber schlafen. Also ja. Und eben die better options, also die besseren Optionen, sind einfach auch ausgedacht, weil wir nicht wirklich wissen, ist es wirklich eine bessere Option, sondern die bessere Option gibt es nur genauso in unserem Kopf, wie es die schlechtere Option gibt. Es ist eben nichts, nicht so real, wie es sich anfühlt. Der Punkt war bei mir einfach, dass es für mich eine riesengroße Summe war, wo ich vorher noch nie so einfach gesagt habe, das mache ich jetzt. Und das ist auch der Punkt, dieses manchmal braucht es eben Zeit, in diese Schuhe reinzuwachsen. Und ich habe genau diese Zeit gebraucht, nämlich glaube ich noch mal ein oder 2 jahre dann wirklich dann haben diese schuhe gepasst und dann war es klar jetzt ist es soweit aber damals hat haben die schuhe nicht gepasst also deshalb wie du schon gesagt hast das hat nichts mit besserer Option zu tun, sondern bei mir war es einfach so, die Schuhe waren viel zu groß. Zu dem damaligen Zeitpunkt. Was du aber da halt nicht wissen konntest. Genau, das ist der Punkt. Wir wissen nie Und dieses Hätte, Wollte, Könnte und Hätte ich doch mal früher und wäre ich doch mal da an dem Wegrand links abgebogen statt rechts, dann hätte ich doch meinen Traum an und wäre ich doch lieber damals mit Karl Friedrich statt mit Theo Müller. Was weiß ich denn schon? Oder? Wir wissen nix. Und wenn wir das wissen, dass wir nichts wissen, dann ist FOBO eigentlich in sich schon nutzlos. Weil wenn wir nichts wissen, kann es keine bessere Option geben. So einfach. Schönes Ende. We don't know anything. In diesem Sinne. Genau, da sind wir uns sicher. In diesem Sinn, genau. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.

2025 - Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede