Alles ganz anders

Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Since 01/2023 137 Episoden

Folge # 135 Da ist nichts mehr zu machen – oder doch?

22.09.2025 24 min

Zusammenfassung & Show Notes

Was passiert, wenn niemand mehr an dich glaubt?
Wenn Behandlungen nur noch nach Schema F ablaufen und der Blick auf das Menschsein verloren geht?
Und: wie soll jemand gesund werden, wenn selbst die, die helfen wollen, keine Hoffnung mehr haben?

In dieser Folge geht es um genau solche Situationen – in denen scheinbar „nichts mehr hilft“. Und um die Kraft eines einzigen Perspektivwechsels.
Wir sprechen darüber, wie viel es ausmacht, worauf wir unseren Blick richten: auf das Problem – oder auf das Potenzial.

Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn dich jemand aufgibt – oder du dich selbst.
Aber was wäre, wenn allein dein Blick den Unterschied macht?
Wenn es weniger um Lösungen geht – und mehr um eine Haltung, die sagt: Ich sehe dich. Ich sehe mehr in dir.

Diese Episode ist eine Einladung, neu hinzuschauen. 
Was wäre, wenn es immer mehr Möglichkeiten gibt, als wir gerade sehen können?



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Transkript

Moin, Hallo! Ich habe heute was mitgebracht, was ich neulich oder worüber ich neulich in der Zeitschrift gelesen habe und was mich, ich würde fast sagen, ein bisschen schockiert hat und demoralisiert, weiß ich auch nicht. Aber es hat mich berührt und nachhaltig, es spukte mir nachhaltig im Kopf rum. Und zwar ging es darum, Behandlungen, oder ich werde vielleicht konkreter, es ging darum, ein Beispiel von 1 Frau, die Magersucht hatte und die da wirklich mit gekämpft hat, schon jahrelang. Und dann war sie immer wieder in der Klinik, wurde quasi aufgepäppelt bis zu einem bestimmten Grad und an dem Punkt, wo es so einigermaßen okay war und sie wieder entlassen wurde, ging sie aber trotzdem nicht wirklich besser und sie hat wieder an Gewicht verloren bis sie irgendwann wieder an einem Punkt war, wo es schon sehr kritisch war und sie kam wieder in die Klinik und wurde da wieder aufgepäppelt, auch mit Zwangsernährung gegen ihren Willen. Und das war ein Kreislauf, der sich wirklich über Jahrzehnte hingezogen hat. Und dann war eine Forscherin da, die interessiert war daran, über die Wirksamkeit der Behandlung und hat mit dem Pflegepersonal und mit den Ärzten gesprochen. Und dann ging es darum, glauben Sie denn überhaupt, dass dieser Patientin noch geholfen werden kann? Und die Antwort von allen Beteiligten war nein. Also keiner hat wirklich daran geglaubt, dass sich bei dieser Patientin überhaupt noch was ändern wird und trotzdem haben sie die Behandlung weiter gemacht wie bisher, wo sie wussten, das gefällt ihr nicht, sie will das eigentlich nicht, aber sie wussten halt keine andere Lösung und nun war die Patientin in 1 Klinik und sie sollten ja irgendwas machen und wollten ja auch was machen und wollten ihr auch helfen, aber es funktionierte halt nicht. Und was mich da so berührt hat, war, dass die nicht dran geglaubt haben. Also das Personal und die Ärzte, dass eigentlich niemand dran geglaubt hat, dass es ihr wieder besser gehen kann. Und sie trotzdem irgendwie ein bisschen verwundert waren, dass es ihr nicht trotzdem besser geht, dass sie da nicht mal rauskommt. Und für mich war so die Frage, wie soll es ihr besser gehen, wenn nicht mal die, die ihr helfen wollen, an sie glauben. Weil wir kennen ja auch umgekehrte Beispiele. Zumindest habe ich das immer schon mal gehört, dass es eine Schulklasse war und dem Lehrer wurde gesagt, hier diese beiden Schüler, das sind die besonders pfiffigen oder besonders intelligenten und im Laufe der Schulzeit sind das wirklich die Schüler, die sich am besten entwickelt haben. Und hinterher hat sich dann herausgestellt, dass das einfach zufällig rausgepickte Kinder waren. Also die waren nicht besonders intelligent oder sonst was, sondern ich weiß nicht, ob sie da gewürfelt haben oder Irgendwie jedenfalls haben sie sich einfach welche ausgesucht und die sind einfach besser durch die Schulzeit gekommen. Und es hatte bestimmt einen großen Einfluss, oder zumindest meiner Ansicht nach, dass die Lehrer das Potenzial besonders an diesen Schülern gesehen haben. Die haben an die geglaubt und das hat die Schüler vielleicht auch mehr an sich selber glauben lassen und so wurde es irgendwie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung und das Ergebnis hat gezeigt, wow, die sind wirklich oder haben wirklich besser abgeschnitten und das habe ich eben im anderen Fall bei dieser Frau mit der Magersucht gesehen. Wenn niemand die Fähigkeit sieht, die in jedem von uns steckt, das zu überwinden, Wie schwierig muss es dann sein, das für sich selbst zu entdecken? Und wie verführerisch oder leicht es wahrscheinlich ist, dann diese, vielleicht ist es ja nicht mal was, oder wahrscheinlich ist es nicht mal was, was die sagen, aber es wird ja spürbar sein, dass alle denken, Da ist Hopfen und Malz verloren. Und das dann selber auch so zu glauben und dementsprechend auch so zu erleben. Und das hat mir nochmal deutlich gemacht, wie wichtig das ist, was wir machen oder wie wichtig unser, ich frage verallgemeinern jetzt einfach mal, wie wichtig unser Blick auf Menschen ist, dass wir auf das oder dass wir immer die Wahl haben, worauf wir gucken. Gucken wir auf das, was nicht funktioniert, in Anführungsstrichen, was auf das Verhalten, das uns nicht gefällt, auf das, was falsch ist, was schlecht ist, was auch immer das bedeuten mag, oder gucken wir auf das Potential was in denen steckt, auf die Heilungskraft die in jedem von uns steckt, auf den goldenen Kern, wie auch immer man das nennen mag, auf das Potential. Und das macht einfach so einen großen Unterschied. Und ja, das, das wollte ich mal mit reinbringen. Wow, danke. Und während du erzählt hast, hast du mich zurückversetzt in eine Zeit, wo ich das, was du jetzt als Bericht gelesen hast, tatsächlich live täglich miterlebt habe. Und ich habe ja mal in der Klinik gearbeitet. Und da war aber mehr das Problem, dass es zu viel Gewicht ging, also nicht zu wenig, sondern eher dieses zu viel. Und während du das jetzt erzählt hast, hast du mich so ein bisschen mitgenommen und ich bin da reingekommen am Anfang und ich war ja sehr mit einem anderen Blick da eben auch drinne, zumal ich als Honorarkraft einfach da auch war, also so ein bisschen auch extern, was auch gut war, weil du einfach einen anderen Blick nochmal hast auf die Dinge. Und ich das sehr motiviert und sehr engagiert am Anfang auch war und ziemlich schnell gemerkt habe, Das wird gar nicht gewollt, dass man neue Ideen hat oder vielleicht mal einen anderen Blick auf die Dinge hat. Da war sehr viel Abgestumpftheit drin in diesem System, sage ich jetzt mal. Die haben das schon immer so gemacht und die, die da geblieben sind, die haben sich damit integriert in dieses System und die, die eben voller Ideen waren und gemerkt haben, oh, hier komme ich nicht weiter, hier komme ich an meine Grenzen, die sind dann eben wieder, haben diesen Job verlassen. Und ich fand das spannend zu beobachten. Da gab es schon auch einige Kollegen, die wollten gern was anderes machen. Aber die meisten, weil ich auch immer gefragt habe, ja aber wir können doch nicht jedes Mal das Gleiche machen. Also die kommen jetzt hierher, nach 3, 4 Wochen gehen die nach Hause, Magenverkleinerung, dann geht es wieder weiter. Also was macht das für einen Sinn, außer dass es wahnsinnig viel Geld kostet, aber irgendwie macht das keinen Sinn. Und ja, aber das ist so. Und da kann man nichts machen. Das ist eben so. Für mich war das irre, weil ich versuche immer irgendwie zu verfeinern, zu jonglieren, zu irgendwie... Aber das war für mich irre. Ja, der ist jetzt schon das fünfte Mal hier oder die ist schon das zehnte Mal hier oder keine Ahnung. Und ich dachte, hä, was ist das? Das ist so ein bisschen, wie du das eben auch erzählt hast. Und Ja, aber irgendwie, nee, da kann man nix machen. Und das eben auch, als du mich da eben mitgenommen hast, dachte ich so, ja, das war eben auch wirklich dieses, da kommt vielleicht die neue Kollegin rein, die hat vielleicht neue Ideen oder mal andere Ansätze oder bringt mal einen anderen Blick mit rein und man könnte ja vielleicht noch mal was Neues ausprobieren. Und wenn da eine Person ist, die lässt sich vielleicht auch noch mitnehmen, vielleicht auch noch 2, aber wenn dann 3 schon in einem Boot sitzen und nur in die andere Richtung gucken und glauben, der Ballon da drüben ist rot statt rosa, ja dann wird es eben auch schwer. Also hier eben auch zu sehen, wie du es so schön beschrieben hast, das macht einen Unterschied, wie ich auf die Dinge einfach blicke. Und ich finde es auch eben so cool zu sehen, was ist wirklich hilfreich. Also immer wieder auch zu gucken, was ist wirklich hilfreich. Und wir spüren das, wenn wir den Menschen mit einem anderen Blick betrachten. Es fühlt sich ganz anders an. Ich bin oft in Kontakt mit geistig Behinderten, aber trotzdem sind die neben am Leben teil und trinken Kaffee und essen Kuchen und die sehe ich immer mal, wenn ich einkaufen gehe. Und das ist, Sie sind ja einfach so offen und so herzlich. Und am Anfang war ich so ein bisschen irritiert, weil diese kommen einem einfach teilweise sehr nah. Ja, die haben andere Grenzen. Ja, genau. Und mittlerweile finde ich es total schön, weil, weißt du, was mir das immer wieder zeigt? Wenn ich mit diesem Blick die Welt betrachte, da gibt es wenig Grenzen. Da sind wir schnell in einem Match. Während ich rede, merke ich schon, wen ich das berührt. Da geht mir das Herz auf. Auch wenn dem der Schnodder aus der Nase läuft und der mich drückt und Hi Alex, sagt, ja, aber weißt du, das ist so von Herzen. Ich kann dir das gar nicht sagen. Da ist weniger dieses ganze Lärm im Kopf und bewertend und keine Ahnung was. Wenn ich da rausgehe und ich bin einfach nur connected mit dem anderen ohne irgendeinen Film im Kopf zu haben, habe ich die wundervollsten Erlebnisse, wo einfach nur bedingungslose Liebe im Raum ist. Ja, und das spüren beide. Ja, und das würde ich mir auch für die Welt wünschen, dass wir mehr mit diesem Blick auf die Menschen gucken und nicht. Ich musste dann so ein bisschen an jemanden denken in meinem nahen Kreis. Und wenn wir früher irgendwie auch mal auf solchen Festen oder so waren und dann hat diese andere Person gesagt immer guckt doch mal dem läuft der Schnotter aus der Nase oder also passiert eben auch machen aber manche andere eben auch ja das ist aber irgendwie eklig oder keine Ahnung was auch immer und ich bin da so frei geworden das ist echt cool also das ist wenn du in dieser Offenheit einfach anderen begegnen kannst, dann wird das Leben sofort gehaltvoller und einfach fröhlicher. Und Du guckst eben nicht auf die Dinge, die scheinbar nicht okay sind. Ja, das ist eben, man kann jemanden auf den Schnudder reduzieren, der aus der Nase läuft. Und das ist ja auch gar nicht böse gemeint, sondern das ist vielleicht der Blick, wo es hängen bleibt. Aber das Ding dabei ist eben, dass man dann vergisst, dass das ein Mensch ist. Oder man sieht den Menschen nicht mehr. Man sieht nur diese schnoddrige Nase und den Menschen dahinter, der vielleicht total lebendige Augen hat und grinst bis über das ganze Gesicht, den kann man in dem Moment halt nicht sehen, weil man so auf diese Schnoddernase fixiert ist. Und das, Ich meine, das machen wir ja alle generell. Also, dass wir das mal, dass wir den Menschen mal übersehen, weil wir auf irgendwas gucken, ob das die stotternde Nase ist oder ein Verhalten, was wir nicht so toll finden oder so. Ja, so sind wir Menschen, aber wir haben eben auch die Fähigkeit, uns daran zu erinnern, dass das mehr ist als das, was wir sehen. Und selbst wenn wir, Ich sag mal, selbst wenn, womit ich angefangen bin in der Klinik, wenn die Leute nicht oder wenn die Ärzte und das nicht sehen können, wenn sie nicht sehen können, wie sie dazu beitragen, dass der gesund wird, Aber überhaupt zu sehen, dass da ein Mensch ist, nicht nur ein, ich sag mal, ein Gerippe, was wir noch irgendwie am Leben erhalten. Sondern wenn die das schaffen, den Menschen zu sehen und zu wissen, wow, Auch wenn ich gerade keine Idee habe, wie ich dem helfen kann, aber was, wenn es da Möglichkeiten gibt? Alleine das macht ja schon einen Unterschied. Also nicht ich muss wissen, wie, aber es kann eine Option da sein. Genau. Das ist eben der Unterschied zwischen dem ich bin offen oder ich habe eine vorgefestigte Meinung. Das ist das, was ich da eben auch zu der Klinik erzählt habe, wo ich war. Wenn die Meinung einfach in Stein gemeißelt ist, dann nützt das gar nichts, dass da irgendjemand auch mit einem schönen Vorschlag oder sowas kommt, weil es nicht durchkommt. Weil der andere einfach, genau, der andere hält da einfach dran fest und denkt, so ist es und so ist die Welt und es geht nicht anders. Und ich habe ja in mehreren Kliniken gearbeitet. In 1 anderen Klinik habe ich gearbeitet, Da kann ich mich an eine Frau erinnern, die hatte ein ganz traumatisches Erlebnis gehabt vor, weiß ich nicht, 50 Jahre war es, glaube ich, her. Und die war da auch ständig zu Besuch quasi in dieser Klinik. Und ich habe dann irgendwie gedacht, hier ist doch was an diesem System falsch. Also irgendwann muss doch mal irgendwie so sein, dass es irgendwie anders wird. Das gibt es doch überhaupt nicht. Aber auch hier, das Standardprogramm wurde einfach abgewickelt. Die kommt, da machen wir wieder XY fertig. Ob das jetzt, also ich möchte auch noch mal ein bisschen andere Aspekte mit reinbringen, ob das jetzt wegen der Wirtschaftlichkeit hat man keine Zeit mehr, den anderen als Mensch zu sehen. Keine Ahnung, ja. Aber wenn das so ist, dann sollten wir uns wirklich fragen, ob hier noch alles rund läuft. Ja. Ja. Und trotzdem auch zu sehen, dass... Es soll jetzt nicht gegen die Ärzte oder gegen das Pflegepersonal sein, sondern einfach zu sehen, auch die machen das Beste, was sie in dem Moment können. Und die sind vermutlich bei vielen Patienten auch einfach mit ihrem Latein am Ende und und Wissen nicht mehr weiter. So, also ich will da niemandem unterstellen, dass der nicht helfen will. Ich glaube, sonst könnte man den Beruf gar nicht ertragen, wenn man nicht wirklich, wenn man nicht wirklich irgendwie die Idee hat, jemandem was Gutes zu tun. Ja, auf jeden Fall. Es ist Es gilt halt nur einfach noch ein paar andere Aspekte zu sehen, wenn jemand aus der Nachtschicht kommt und einfach selber keine Energie mehr hat und muss noch eine Nachtschicht machen, weil der Kollege vielleicht kurzfristig krank wird und irgendwie ist überall Personalmangel, hier gibt es einfach auch so viele Komponenten, die da noch mit rein spielen. Und wie du schon sagst, also davon gehe ich auch aus, wenn jemand einen solchen Beruf ergreift, dann hat er irgendwann mal in seinem... Es irgendwann mal vielleicht seine Idee, helfen zu wollen oder etwas besser machen zu wollen, aber was ich eben zeigen, wo ich hinzeigen wollte, ist, dass es eben manchmal sein kann, dass man einfach in eine Routine einfach abrutscht. Und wie du schon sagst, das ist ja nicht böse, das passiert ja nicht aus bösem Willen oder so. Wir kennen das ja selber auch, dass wir manchmal einfach Routinen uns auferlegen, weil wir scheinbar denken, das ist die beste, zeitsparendste Routine, da kriege ich am meisten gebacken. Ja, es lohnt sich eben. Wir wissen es nämlich besser in dem Moment. Ja, ja, sonst würden wir es eben anders machen. Aber Ich finde es schön, noch mal dahin zu zeigen, was ja wirklich wichtig ist. Wir haben es eben auf wir selber, auch jeder für sich hat es eben einfach auch in der Hand. Wie wollen wir ins Leben schauen? Wie wollen wir miteinander uns verbunden fühlen? Und das können wir eben auch, indem wir eben den Blick nicht auf das richten, was uns trennt oder was scheinbar irgendwie unmöglich ist, sondern wo gibt es vielleicht auch einfach die Verbindung. Und wenn ich selber nicht weiter weiß und mit meinem Latein am Ende bin und es allen in meinem Team so geht, wäre es dann eine Option zu gucken, wer könnte eine Idee haben, wer oder was könnte hilfreich sein. Also was wäre, wenn das ein Zeichen von Stärke ist, dann zu fragen, hey, wer kann uns hier unterstützen, anstatt von Schwäche, weil wir wissen nicht weiter. Das ist so meine Einladung, vielleicht auch da einen neuen Blick drauf zu kriegen, Was wäre, wenn das okay ist, irgendwas nicht zu wissen und vielleicht jemand anders zu fragen, vielleicht mal unkonventionelle Wege zu gehen, anstatt immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen, obwohl man eigentlich schon einen Helm bräuchte, weil der Kopf so weh tut, weil es einfach nirgendwo hinführt. Ja, und ich finde, es ist auch eine schöne Einladung und vielleicht auch nochmal die Einladung, sich Unterstützung zu holen, egal in welcher Art und Weise oder jemand anders einfach mal Hilfe zu bitten. Es ist irgendwie, ich weiß nicht, es ist nicht in anderen Kulturkreisen, ist es normal. Nur bei uns scheint es irgendwie so ein riesen ding irgendwie zu sein dass man alles so brauche ich das nicht allein was nicht in ordnung geht's noch so kreis ist völlig normal ja oder Also von daher auch einfach zu gucken, Was wäre wirklich, wenn das eine Stärke wäre, einfach mal mit jemandem zu sprechen? Und was wäre, wenn es immer eine andere Option gibt, immer unabhängig von der Situation, immer mindestens eine Option mehr, als die ich gerade sehen kann? Es ist weniger persönlich als wir immer glauben. Und es ist immer spannend, auch sich die Frage zu stellen, was kommt aus mir heraus, wenn ich wirklich neutral werde, wenn ich aus der Neutralität heraus, was kommt dann aus mir raus und nicht aus diesem, was da die ganze Zeit mit meinem Kopf abgeht. Und wenn wir in der Neutralität sind, dann ist plötzlich irgendwie, sieht die Welt anders aus. In diesem Sinne. Aus. In diesem Sinne. Schöne Zeit und bis zum nächsten Mal.

2025 - Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede