Alles ganz anders

Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Since 01/2023 87 Episoden

Folge # 78 - Die Stürme des Lebens machen uns stärker.

08.07.2024 23 min

Zusammenfassung & Show Notes

Was wäre, wenn uns die Stürme des Lebens stärker machen? 
Was wäre, wenn die Stürme gar nicht so gewaltig sind, wie wir sie gerade wahrnehmen?
Was wäre, wenn es noch andere Perspektiven gibt, außer unter den Herausforderungen des Lebens zu leiden?

In der heutigen Folge schauen wir uns mal genauer an, wie uns Stürme resilienter und stärker machen. Wie wir aus dem “Hamsterrad Hopping” von Problemen herauskommen. 
Wir zeigen dahin, wo die Wunder des Lebens zu finden sind und darauf, dass wir in Wahrheit unzerstörbar sind. 
 
Hör doch gleich rein. Es wird garantiert anders, als du vielleicht vermutest.;-)

Wir wünschen dir eine inspirierende und erholsame Auszeit bei dieser Folge. 
Herzlich Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
 

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Transkript

Moin. Ahoy. Heute habe ich eine Geschichte mitgebracht, die, ich habe sie gehört und fand sie so logisch nachvollziehbar. Und zwar geht es darum, wie uns Stürme stabiler machen. Oder wie Dinge, die uns im Leben geschehen, uns stärker machen. So und vielleicht auch. Und zwar habe ich eine Geschichte gehört über ein, ich glaube, Mars Dome nennt sich das, so habe ich es in Erinnerung. Also ein Gebäude, eine Umgebung, in der irgendwo das Leben auf dem Mars simuliert wird und wo die Bedingungen quasi dem angepasst sind, wie sie auf dem Mars sind. Und da wurden jetzt halt auch Tiere gezüchtet Und es wurde quasi versucht, ein normales, normales, in Anführungsstrichen, Leben dort nachzustellen. Und da wurden eben auch Bäume gepflanzt. Und die sind, also es war ein sehr großes Gebäude, ein sehr großer Dome, eine sehr große Kugelglocke, wie auch immer man das nennen mag. Und da wuchsen eben auch Bäume drin. Und die Bäume sind auch groß gewachsen. Also Auch wenn das dann halt irgendwie geschützt war, wurde halt sichergestellt, dass da schon Licht ist und Wasser ist und dass sie eben auch wachsen können. Und dann, ich weiß nicht, ob die den Dom da abgebaut haben oder wie genau die das rausgefunden haben. Jedenfalls diese Bäume, die wirklich groß waren und. Und nach stattlichen Bäumen aussahen. Sind dann einfach umgeknickt, als ein bisschen Wind kam. Und die Leute waren ein bisschen erstaunt, weil von so großen Bäumen, die gesund aussehen, erwartet man das normalerweise nicht. Wenn wir uns hier den Baum angucken, muss der nicht gerade so eine riesen alte Eiche sein, aber wenn der so groß gewachsen ist, dann hat der einfach in sich eine gewisse Stabilität. Und die hatte dieser Baum nicht, oder die Bäume da nicht. Die sind bei dem kleinsten Sturm einfach umgeweht. Bis den Leuten auch mal klar wurde, dass denen der Wind gefehlt hat. Also der Wind ruckelt ja quasi immer an dem Baum und der Baum muss dann seine Wurzeln wachsen lassen und sich mehr verwurzeln und tiefer werden und stärker werden, damit er eben dem Wind standhalten kann. Und ich fand das so eine schöne Metapher, weil was ist, wenn wir uns unser Leben auch so angucken, das alles, was was uns geschieht? Und ich meine, im Leben passieren auch mal Sachen, die richtig scheiße sind. Also da kann man nicht vorweglaufen. Aber was, wenn wir das so sehen könnten, dass diese Sachen auch, oder dass wir an diesen Sachen wachsen könnten, dass das quasi der Wind ist, der durch uns durchweht und dafür sorgt, dass wir, oder dass unsere Wurzeln tiefer werden, dass wir stärker werden, dass wir resilienter werden. Und für mich ist das schon dieser Blick so da drauf, der führt dazu, dass ich das, was mir das Leben vor die Füße schmeißt, ganz anders betrachte. Dass das nicht mehr zwingend nur ein großes Drama sein muss, sondern wenn ich darin Potenzial für mein Wachstum erkennen kann. Und dann eben sehe, okay, das kitzelt sozusagen meine Resilienz raus oder das macht mir, das Leben gibt mir eine Möglichkeit festzustellen, vielleicht wie resilient ich überhaupt bin Und zu erkennen, oh, damit kann ich klarkommen. Oh, damit kann ich auch klarkommen. Und oh, und wenn ich jetzt zurückgucke und sehe das, was ich schon überstanden habe, überlebt habe, durchgemacht habe, und dann denke ich, wow, ich habe es nicht nur überstanden, sondern ich bin stärker da wieder rausgekommen. Und das war das Bild, was ich mitgeben wollte. Also was, wenn die Stürme des Lebens dafür da sind, damit unsere Wurzeln tiefer und fester werden. Danke für die schöne Geschichte. Das sind Irgendwie schöne Bilder, die kann man sich auch sehr gut vorstellen. Und auch da habe ich eben gerade wieder gedacht, alleine Dieses Wort Sturm macht ja für den einen oder anderen auch schon wieder was, wo ich gedacht habe. Und was ist, wenn man das auch wieder relativiert, weil ein Sturm ja auch wieder nur eine Erfahrung ist von vielen, die wir hier durchleben. Aber trotzdem ist die Metapher einfach sehr gut, weil wir ja immer durch Metaphern oft einfach, es erschließt sich uns nochmal, was es wirklich geht. Oder wir sind ja immer so ein bisschen auf der Suche und erzählen uns eben einfach auch viele Geschichten. Und ich habe gerade, als du auch gesprochen hast, habe ich gedacht, wie cool das eben auch wäre, wenn wir frühzeitig mitbekommen. Wenn wir Dinge erleben, die vielleicht nicht so schön sind, wo wir herausgewachsen sind, was wir überstanden haben. Wenn wir das einfach auch sehen können als wow, cool, das habe ich schon geschafft. Ich hatte gerade die letzten Tage mit meinem Sohn genau dieses Gespräch, wo ich zu ihm gesagt habe, Hast du eigentlich schon mal wirklich gesehen, was du alles schon erreicht hast? Dein Blick fällt immer auf das, was gerade nicht gut ist. Und du fühlst dich dann klein und schwach und keine Ahnung was oder das Leben meins nicht gut mit mir, andere, die haben das Glück, denen fällt alles zu, die müssen nichts tun. Aber siehst du eigentlich in deinen 18 Jahren, die du bis jetzt schon erlebt hast, was du alles schon gemeistert und geschafft hast, wie du eben daraus noch ein Stück größer geworden bist, noch ein bisschen selbstbewusster geworden bist, noch ein bisschen mehr dem Leben traust oder vertraust. Siehst du das? Kannst du das sehen? Und kannst du aufhören, immer in diese Richtung und das zu nehmen und dann immer zu sagen, aber das ist noch nicht und ich bin doch noch nicht, ich bin noch nicht perfekt und keine Ahnung was. Und da war Ruhe. Und da war Ruhe. Er hat da was für sich gesehen und für sich auch gehört. Und plötzlich hast du richtig gemerkt, wie das auch in seinem Gehirn, wie die Rädchen gedreht haben und wie er plötzlich auch Dinge gesehen hat. Wow! Und ich würde mir wünschen, dass wir uns das alle viel öfter sagen, jeden Tag auf die Schultern klopfen für das, wo wir durchgekommen sind. Und dann sind diese Stürme auch nicht mehr so gewaltig, diese Herausforderungen nicht mehr so extrem, sondern es ist handelbar einfach. Weil wir eben von Moment zu Moment damit wachsen und eben größer werden. Und als du mit diesem Bild einfach nochmal gekommen bist, ist mir das jetzt auch nochmal so klar geworden. Und wirklich, wie wichtig es einfach auch ist, zu sehen, nicht nur nach vorne zu gucken, was noch alles nicht ist, sondern eben, wow, cool, die Wurzeln zu spüren. Ja, und wir sehen das auch gut, wenn wir in den Wald reingehen, wo wir plötzlich auf einmal auf irgendwelchen Wurzelwerk stehen und denken, Was ist das zur Hölle? So stolperfein und plötzlich guckt man so und denkt, wow, von dem Baum? Cool. Ja, ich bin da immer fasziniert. Und was wäre, wenn das bei uns eben genauso funktioniert? Es ist nicht sichtbar, aber es ist fühlbar, spürbar. Das ist das, was mir dazu einfiel. Und mir kam eben immer noch wieder dieses Bild von einem, von so einem Stehaufrändchen. Also von diesen Kinder- oder Kleinkindspielzeugen, die man hinschmeißen kann, wie man will, die stehen auf eigener Kraft wieder auf. Egal, wie lange man die runterdrückt. Mein Arm wird irgendwann lahm, wenn ich das ewig runterhalten will und dann nehme ich die Hand weg und dann zappelt es, dass ich das wieder zugange. Und wenn wir einfach wüssten, dass wir auch so sind, wir haben auch diese Kraft, wir haben, Das ist in uns eingebaut, diese Widerstandskraft, diese Resilienz, dieses Wieder-in-den-Moment-Kommen. Und jeden Sturm zu überstehen. Ich denke, das ist vielleicht noch der Unterschied zu diesem Bild aus der Geschichte, dass eben in dieser Geschichte die Bäume entwurzelt werden konnten. Aber wir können nicht wirklich entwurzelt werden, sondern wir haben vielleicht das Gefühl, wir sind entwurzelt, aber das ist unmöglich. Wirklich entwurzeln können wir gar nicht, sondern wir sind immer mit dem Leben verbunden. Auch in Situationen, selbst wenn die dann trotzdem so groß und so dramatisch und so scheinbar unaushaltbar sind. Selbst dann sind wir immer verbunden und selbst dann kommen wir da durch. Ich glaube, jeder hatte, wenn er zurückblickt, oder jeder, vielleicht auch nicht jeder, aber ich glaube, viele, wenn sie zurückblicken, hatten in ihrem Leben schon mal Situationen, wo sie gedacht haben, irgendwie, ich weiß nicht weiter, oder wie soll das weitergehen, oder ich bin am Ende. Und dann ist man irgendwie auf wundersame Weise doch daraus gekommen und doch weitergekommen und hat Erfahrung gesammelt. Und das sind einfach dann die Wurzeln. Und wie gesagt, wir sind halt in diesem, da hinkt eben der Vergleich, dass wir, wir sind unumfallbar sozusagen, unentwurzelbar. Nicht, dass wir uns nicht die Geschichte erzählen könnten, da ist nichts mehr. Die Fähigkeit haben wir nach wie vor. Und Ich nutze meine Fantasie auch in diese Richtung immer mal wieder. Aber das heißt nicht, dass es wirklich so ist, sondern wir sind unkaputtbar oder unscratchable, sondern wir sind einfach unkaputtbar oder unscratchable, wie das ein Kollege mal gesagt hat, sogar unankratzbar und eben auch unentwurzelbar. Und Es ging eben auch darum zu zeigen, dass unsere Wurzeln durch so etwas wachsen, dass wir durch so etwas stärker werden. Auch wenn wir es vielleicht hinterher gar nichts bemerken, weil wir uns einfach verändert haben. Und das, was wir an Erkenntnissen und Kraft und Stärke gewonnen haben, dann unser neues Normales, deswegen ist uns das vielleicht gar nicht wirklich bewusst. Und es ist uns eben besonders nicht bewusst, wenn wir nicht hingucken, wie du es auch gesagt hast. Denn wir nämlich immer noch auf das gucken, was alles nicht gut ist, was wir noch müssen. Aber auch wenn wir es in der Schule so lernen, Es wird das angekreuzt, was falsch ist und nicht das, was richtig ist. Aber jetzt sind wir nicht mehr in der Schule, sondern im Leben haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, wo möchten wir hingucken. Das lohnt sich einfach, sich wirklich mal einen Moment zu nehmen und zu reflektieren und zu gucken, das Leben mal Revue passieren zu lassen, sagen, okay, was habe ich eigentlich schon erlebt? Was habe ich gelernt? Was habe ich überstanden und wo reagiere ich heute anders, wo bin ich gewachsen? Und das anzuerkennen. Genau, das ist ein wichtiger Punkt, dieses anzuerkennen eben auch und deswegen habe ich auch so ein bisschen dieses Beispiel mit reingebracht mit meinem Sohn, weil wir da einfach gern drüber weggehen ja und ich meine jetzt ist er noch sehr jung. Wir haben aber auch die Angewohnheit, wenn wir 30 oder 40 sind, eben nur da rein zu gucken, was noch nicht gut und schlecht und keine Ahnung ist. Aber eben auch hier wirklich diese Einladung, dir einfach mal einen Moment die Zeit zu nehmen und inne zu halten. Und mal zurückzugehen und vielleicht auch mal ein paar Sachen aufzuschreiben. Weil das ist ein bisschen wie Glücksmomente sammeln, sage ich immer, weil wenn wir das sehen, man kann das manchmal gar nicht fassen, weil wir so schnell darüber hinweggehen. Wir sind oft sehr lange damit beschäftigt, uns das sollten wir besser machen, das hätten wir anders machen sollen. Also in dieser Nummer zu bewegen, aber Mal sich wirklich die Zeit zu nehmen und innezuhalten und zu gucken, wow, das habe ich schon alles geschafft. Das ist ja so cool. Das ist ja wow. Also das lohnt sich, vor allen Dingen, dass das macht was mit einem. Plötzlich sieht man Dinge völlig anders und man wächst allein schon, wenn man in dieser Innenschau ist und sich wirklich noch mal bewusst daran erinnert, durch was man alles schon durchgegangen ist, durch welche Krisen und aus welchen Hamsterrädern man rausgekommen ist, wie du es gesagt hast, wo es vorher vielleicht auch hoffnungslos aussah. Da werde ich nie rauskommen, das werde ich nie schaffen. Und dann zu sehen, wow, wie cool. Ja, ich finde das so wichtig. Das ist so hilfreich, weil es einfach, es stärkt und unterstützt uns. Und das andere hingegen, das ist noch gar nicht da, also wie dieses, das sollte anders und in Zukunft, All das, was in der Zukunft liegt, das ist ja noch gar nicht da. Aber dieses sich einfach mal bewusst zu werden, wow, cool. Und weißt du, allein, dass wir schon geboren worden sind, ist ja schon das Wunder an sich. Ja. Ja. Als du ihn beschrieben hast, habe ich so gedacht, wir sind irgendwie oft im Hamsterrad hopping, also aus einem Hamsterrad raus und bevor wir uns überhaupt überfreuen können, wow, springen wir schon gleich wieder ins nächste. Und wenn wir dann da irgendwann wieder rauskommen, nee, freuen, wir springen sofort ins nächste. Und auch da ist nichts falsch dran. Nein, natürlich nicht. Aber die Frage ist, wie möchten wir uns fühlen? Und das gibt eben was anderes. Und mir ist gerade, als du das gesagt hast, vielleicht kennt das auch der ein oder andere. Also ich bin zum Beispiel so aufgewachsen, da gab es ganz viele von diesen Sätzen oder Sprüchen, Freu dich mal nicht zu früh. Also so weißt du, Gottes willen. Ich bin da durchgekommen. Weitermachen. Also nicht dieses. Koste das mal lieber nicht aus, weil dann kommt noch was Schlimmeres oder so irgendwie. Ja, also keine Ahnung, wo das alles herkommt. Das ist ja auch alles von Generation zu Generation übertragen worden oder einfach weitergegeben worden, ohne dass das jemals irgendwer hinterfragt hat. Aber wir wollen das gern alles mal hinterfragen. Ist es wirklich so? Oder kann man da vielleicht auch mal eben, wie du sagst, wenn man von diesem einen Hamsterrad zum nächsten hüpft, dass man einfach mal kurz innehält? Nur mal für einen Moment. Es reicht ja schon der Moment manchmal. Ja. Ja. In diesem Sinne. Wollen wir abschließen? Ich würde sagen, da war eben noch ein Gedanke, der ist aber auch schon weiter gehüpft. Also, da war er jetzt nicht mehr dran. Also, viel Spaß beim Erforschen und Rausfinden und beim vielleicht der auf die Schulter klopfen. Einfach wertschätzen und anerkennen, was du schon alles geschafft hast. Und wenn du jemanden brauchst, der dir auf die Schulter klopft oder wo du sagst, also ich kann da bei mir gar nichts entdecken, dann schreib uns gern. Wir gucken mit dir zusammen in die Richtung, wo es leichter wird. Genau und das ist nochmal ein guter Hinweis, denn wir haben nicht deine Scheuklappen. Wir haben Scheuklappen für unsere eigenen Sachen, wie das wahrscheinlich jeder hat, aber bei anderen Leuten ist es dann oftmals sehr, sehr, sehr offensichtlich. In diesem Sinne, wir freuen uns auf deine Nachricht. Genau. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Ciao. Tschüss. Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

2024 - Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede