Folge # 78 - Die Stürme des Lebens machen uns stärker.
08.07.2024 23 min
Zusammenfassung & Show Notes
Was wäre, wenn uns die Stürme des Lebens stärker machen?
Was wäre, wenn die Stürme gar nicht so gewaltig sind, wie wir sie gerade wahrnehmen?
Was wäre, wenn es noch andere Perspektiven gibt, außer unter den Herausforderungen des Lebens zu leiden?
In der heutigen Folge schauen wir uns mal genauer an, wie uns Stürme resilienter und stärker machen. Wie wir aus dem “Hamsterrad Hopping” von Problemen herauskommen.
Wir zeigen dahin, wo die Wunder des Lebens zu finden sind und darauf, dass wir in Wahrheit unzerstörbar sind.
Hör doch gleich rein. Es wird garantiert anders, als du vielleicht vermutest.;-)
Wir wünschen dir eine inspirierende und erholsame Auszeit bei dieser Folge.
Herzlich Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
P.S. Hast du einen Themenwunsch?
Gibt es etwas was dich beschäftigt und worüber wir in einer der nächsten Folgen reden sollen, dann schreib uns eine Email unter: mail@allesganzanders.de. oder geh direkt auf unsere Seite:www.allesganzanders.de
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Transkript
Moin. Ahoy.
Heute habe ich eine
Geschichte mitgebracht, die,
ich habe sie gehört und fand sie so logisch
nachvollziehbar. Und zwar geht es darum,
wie uns Stürme
stabiler machen.
Oder wie Dinge, die uns im Leben geschehen,
uns stärker machen. So und vielleicht auch.
Und zwar habe ich eine Geschichte gehört über ein,
ich glaube, Mars Dome nennt sich das, so habe ich es in
Erinnerung. Also ein Gebäude, eine
Umgebung, in der irgendwo
das Leben auf dem Mars simuliert wird und
wo die Bedingungen quasi dem angepasst
sind, wie sie auf dem Mars sind. Und da
wurden jetzt halt auch Tiere gezüchtet Und
es wurde quasi versucht, ein normales,
normales, in Anführungsstrichen, Leben dort nachzustellen.
Und da wurden eben auch Bäume gepflanzt. Und die sind, also es
war ein sehr großes Gebäude, ein sehr großer
Dome, eine sehr große Kugelglocke, wie auch immer man das
nennen mag. Und da wuchsen eben auch Bäume
drin. Und die Bäume sind auch
groß gewachsen. Also Auch wenn das dann halt
irgendwie geschützt war, wurde halt sichergestellt, dass da schon Licht
ist und Wasser ist und dass sie eben auch wachsen
können. Und dann,
ich weiß nicht, ob die den Dom da abgebaut haben oder wie
genau die das rausgefunden haben. Jedenfalls
diese Bäume, die wirklich groß waren und.
Und nach stattlichen Bäumen aussahen.
Sind dann einfach umgeknickt, als ein bisschen Wind
kam.
Und die Leute waren ein bisschen erstaunt, weil von so
großen Bäumen, die gesund aussehen,
erwartet man das normalerweise nicht. Wenn wir uns hier den Baum
angucken, muss der nicht gerade so eine riesen alte Eiche sein,
aber wenn der so groß gewachsen ist, dann hat der einfach in sich eine
gewisse Stabilität. Und die hatte dieser
Baum nicht, oder die Bäume da nicht. Die sind bei dem kleinsten
Sturm einfach umgeweht.
Bis den Leuten auch mal klar wurde, dass denen
der Wind gefehlt hat. Also
der Wind ruckelt ja quasi immer an dem
Baum und der Baum muss dann seine Wurzeln
wachsen lassen und sich mehr verwurzeln
und tiefer werden und stärker werden, damit er eben
dem Wind standhalten kann. Und
ich fand das so eine schöne Metapher, weil was ist, wenn wir
uns unser Leben auch so angucken, das alles,
was was uns geschieht? Und ich meine, im
Leben passieren auch mal Sachen, die
richtig scheiße sind. Also da kann
man nicht vorweglaufen. Aber was, wenn
wir das so sehen könnten,
dass diese Sachen auch, oder dass wir an diesen Sachen wachsen
könnten, dass das quasi der Wind ist,
der durch uns
durchweht und dafür sorgt, dass wir,
oder dass unsere Wurzeln tiefer werden, dass wir
stärker werden, dass wir resilienter werden.
Und für mich ist das schon dieser Blick
so da drauf, der führt dazu, dass
ich das, was mir das Leben vor die Füße schmeißt,
ganz anders betrachte. Dass
das nicht mehr zwingend nur ein
großes Drama sein muss, sondern wenn ich darin
Potenzial für mein Wachstum erkennen kann.
Und dann eben sehe, okay,
das kitzelt sozusagen meine Resilienz raus oder das macht
mir, das Leben gibt mir eine Möglichkeit
festzustellen, vielleicht wie resilient ich überhaupt bin
Und zu erkennen, oh, damit kann ich klarkommen.
Oh, damit kann ich auch klarkommen. Und oh, und wenn
ich jetzt zurückgucke und sehe das, was ich schon
überstanden habe, überlebt habe, durchgemacht habe, und dann
denke ich, wow, ich habe es nicht nur
überstanden, sondern ich bin stärker da
wieder rausgekommen.
Und das war das Bild, was ich mitgeben wollte. Also
was, wenn die Stürme des Lebens
dafür da sind, damit unsere Wurzeln
tiefer und fester werden.
Danke für die schöne Geschichte.
Das sind Irgendwie schöne Bilder, die kann man
sich auch sehr gut vorstellen.
Und auch da habe ich eben gerade wieder gedacht,
alleine Dieses Wort
Sturm macht ja für den einen oder anderen auch schon wieder
was, wo ich gedacht habe.
Und was ist, wenn man das auch wieder relativiert, weil ein Sturm ja auch
wieder nur eine Erfahrung ist von vielen, die wir hier
durchleben. Aber trotzdem ist die Metapher
einfach sehr gut, weil wir ja immer
durch Metaphern oft einfach,
es erschließt sich uns nochmal, was es wirklich
geht. Oder wir sind ja immer so ein bisschen auf der
Suche und erzählen uns eben einfach auch viele
Geschichten. Und ich habe gerade, als du auch gesprochen
hast, habe ich gedacht, wie
cool das eben auch wäre, wenn wir frühzeitig
mitbekommen.
Wenn wir Dinge erleben, die vielleicht nicht so schön sind, wo wir
herausgewachsen sind, was wir überstanden haben.
Wenn wir das einfach auch
sehen können als wow,
cool, das habe ich schon geschafft.
Ich hatte gerade die letzten Tage
mit meinem Sohn
genau dieses Gespräch, wo ich zu ihm gesagt habe,
Hast du eigentlich schon mal wirklich gesehen, was du alles schon
erreicht hast? Dein Blick fällt immer auf
das, was gerade nicht gut ist.
Und du fühlst dich dann klein und schwach und
keine Ahnung was oder das Leben meins nicht gut mit
mir, andere, die haben das Glück, denen fällt alles zu, die müssen
nichts tun. Aber siehst du eigentlich
in deinen 18 Jahren, die du bis
jetzt schon erlebt hast,
was du alles schon gemeistert und geschafft
hast, wie du eben
daraus noch ein Stück größer geworden bist,
noch ein bisschen selbstbewusster geworden bist, noch ein bisschen
mehr dem Leben traust oder vertraust.
Siehst du das? Kannst du das sehen?
Und kannst du aufhören, immer in diese
Richtung und das zu nehmen und dann immer
zu sagen, aber das ist noch nicht und ich bin
doch noch nicht, ich bin noch nicht perfekt und keine
Ahnung was. Und da war Ruhe. Und da
war
Ruhe. Er hat da was für sich
gesehen und für sich auch gehört. Und
plötzlich hast du richtig gemerkt, wie das auch
in seinem Gehirn, wie die Rädchen gedreht haben und
wie er plötzlich auch Dinge gesehen hat.
Wow! Und ich würde mir wünschen, dass wir
uns das alle viel öfter sagen, jeden
Tag auf die Schultern klopfen
für das,
wo wir durchgekommen sind.
Und dann sind diese Stürme auch nicht mehr so gewaltig, diese
Herausforderungen nicht mehr so extrem, sondern
es ist handelbar einfach.
Weil wir eben von Moment zu Moment
damit wachsen und eben größer werden.
Und als du mit diesem Bild einfach nochmal
gekommen bist, ist mir das jetzt auch nochmal so klar geworden.
Und wirklich, wie wichtig es einfach auch ist,
zu sehen, nicht nur nach vorne zu gucken,
was noch alles nicht ist, sondern eben,
wow, cool, die Wurzeln zu spüren.
Ja, und wir sehen das auch gut, wenn wir in den Wald reingehen,
wo wir plötzlich auf einmal auf irgendwelchen Wurzelwerk stehen und
denken, Was ist das zur Hölle? So stolperfein und
plötzlich guckt man so und denkt, wow, von dem
Baum? Cool. Ja, ich bin da immer
fasziniert. Und was wäre, wenn das bei uns eben genauso
funktioniert? Es ist nicht sichtbar,
aber es ist fühlbar, spürbar.
Das ist das, was mir dazu einfiel.
Und mir kam eben immer noch wieder dieses Bild von
einem, von so einem Stehaufrändchen. Also
von diesen Kinder- oder Kleinkindspielzeugen,
die man hinschmeißen kann, wie man will,
die stehen auf eigener Kraft wieder auf.
Egal, wie lange man die runterdrückt.
Mein Arm wird irgendwann lahm, wenn ich das ewig runterhalten will und dann nehme ich
die Hand weg und dann zappelt es, dass ich das wieder zugange.
Und wenn wir einfach wüssten, dass wir auch so
sind, wir haben auch diese Kraft, wir haben,
Das ist in uns eingebaut, diese Widerstandskraft,
diese Resilienz, dieses Wieder-in-den-Moment-Kommen.
Und jeden Sturm zu überstehen. Ich denke, das ist
vielleicht noch der Unterschied zu
diesem Bild aus der Geschichte,
dass eben in dieser Geschichte die Bäume entwurzelt
werden konnten. Aber wir
können nicht wirklich entwurzelt werden, sondern wir haben
vielleicht das Gefühl, wir sind
entwurzelt, aber das ist
unmöglich. Wirklich entwurzeln können wir gar
nicht, sondern wir sind immer mit dem Leben verbunden.
Auch in Situationen, selbst wenn die dann trotzdem
so groß und so dramatisch und so
scheinbar unaushaltbar sind.
Selbst dann sind wir immer
verbunden und selbst dann kommen wir da durch.
Ich glaube, jeder hatte, wenn er zurückblickt,
oder jeder, vielleicht auch nicht jeder, aber ich glaube,
viele, wenn sie zurückblicken, hatten in ihrem Leben schon mal Situationen,
wo sie gedacht haben, irgendwie, ich weiß nicht
weiter, oder wie soll das weitergehen, oder
ich bin am Ende.
Und dann ist man irgendwie auf wundersame Weise doch
daraus gekommen und doch weitergekommen und
hat Erfahrung gesammelt.
Und das sind einfach dann die Wurzeln.
Und wie gesagt, wir sind halt in diesem, da hinkt
eben der Vergleich, dass wir, wir sind
unumfallbar sozusagen,
unentwurzelbar.
Nicht, dass wir uns nicht die Geschichte erzählen könnten, da ist
nichts mehr. Die Fähigkeit haben
wir nach wie vor.
Und Ich nutze meine Fantasie auch in diese Richtung immer mal wieder.
Aber das heißt nicht, dass es wirklich so
ist, sondern wir sind unkaputtbar
oder unscratchable, sondern wir sind einfach unkaputtbar oder unscratchable, wie das ein Kollege
mal gesagt hat, sogar unankratzbar und eben
auch unentwurzelbar. Und
Es ging eben auch darum zu zeigen, dass
unsere Wurzeln durch so etwas wachsen, dass wir durch so etwas stärker werden.
Auch wenn wir es vielleicht hinterher gar nichts bemerken,
weil wir uns einfach verändert haben. Und
das, was wir an Erkenntnissen und Kraft und Stärke
gewonnen haben, dann unser neues Normales,
deswegen ist uns das vielleicht gar nicht wirklich bewusst.
Und es ist uns eben besonders nicht bewusst, wenn wir nicht hingucken, wie du es
auch gesagt hast. Denn wir nämlich immer noch auf das gucken,
was alles nicht gut ist, was wir noch müssen. Aber auch wenn wir
es in der Schule so lernen, Es wird das angekreuzt, was falsch ist und nicht
das, was richtig ist. Aber jetzt sind wir
nicht mehr in der Schule, sondern im
Leben haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, wo möchten wir hingucken.
Das lohnt sich einfach, sich wirklich mal einen Moment zu
nehmen und zu reflektieren und zu gucken, das Leben mal
Revue passieren zu lassen, sagen, okay, was habe ich eigentlich
schon erlebt?
Was habe ich gelernt? Was habe ich überstanden
und wo reagiere ich heute anders, wo
bin ich gewachsen?
Und das anzuerkennen.
Genau, das ist ein wichtiger Punkt, dieses anzuerkennen
eben auch und deswegen habe ich
auch so ein bisschen dieses Beispiel mit reingebracht mit meinem Sohn, weil wir da einfach
gern drüber weggehen ja und ich meine jetzt ist er noch sehr
jung. Wir haben aber auch die Angewohnheit, wenn wir
30 oder 40 sind, eben nur da rein zu gucken, was
noch nicht gut und schlecht und keine Ahnung
ist. Aber eben auch hier wirklich
diese Einladung, dir einfach mal einen
Moment die Zeit zu nehmen und inne zu halten.
Und mal zurückzugehen und vielleicht auch mal
ein paar Sachen aufzuschreiben. Weil
das ist ein bisschen wie Glücksmomente sammeln, sage ich immer,
weil wenn wir das sehen, man kann
das manchmal gar nicht fassen, weil wir so schnell
darüber hinweggehen. Wir sind oft sehr lange damit
beschäftigt, uns das
sollten wir besser machen, das hätten wir anders machen sollen. Also
in dieser Nummer zu bewegen,
aber Mal sich wirklich die Zeit zu nehmen und innezuhalten
und zu gucken, wow,
das habe ich schon alles geschafft.
Das ist ja so cool. Das ist ja wow.
Also das lohnt sich, vor allen Dingen, dass das
macht was mit einem.
Plötzlich sieht man Dinge völlig anders und man wächst
allein schon, wenn man in dieser Innenschau ist und sich wirklich
noch mal bewusst daran erinnert, durch was man alles
schon durchgegangen ist, durch welche Krisen
und aus welchen Hamsterrädern man rausgekommen ist, wie du
es gesagt hast, wo es vorher vielleicht auch
hoffnungslos aussah. Da werde ich nie rauskommen, das
werde ich nie schaffen. Und dann zu sehen,
wow, wie cool. Ja,
ich finde das so wichtig. Das ist so hilfreich, weil es einfach,
es stärkt und unterstützt uns.
Und das andere hingegen, das ist
noch gar nicht da, also wie dieses, das sollte anders und
in Zukunft, All das, was in der Zukunft liegt, das ist ja noch gar nicht
da. Aber dieses sich einfach mal bewusst zu werden,
wow, cool. Und
weißt du, allein, dass wir schon geboren worden sind, ist ja schon das
Wunder an sich. Ja.
Ja. Als du ihn beschrieben hast, habe ich so gedacht, wir sind irgendwie oft
im Hamsterrad hopping, also aus einem Hamsterrad raus und
bevor wir uns überhaupt überfreuen können, wow, springen wir schon
gleich wieder ins nächste. Und wenn wir dann da irgendwann wieder rauskommen,
nee, freuen, wir springen sofort ins nächste.
Und auch da ist nichts falsch dran. Nein, natürlich
nicht. Aber die Frage ist, wie möchten wir uns fühlen? Und
das gibt eben was anderes. Und mir ist
gerade, als du das gesagt hast, vielleicht kennt das auch der ein
oder andere. Also ich bin zum Beispiel so
aufgewachsen, da gab es ganz viele von diesen Sätzen
oder Sprüchen, Freu dich mal nicht zu
früh. Also so weißt du, Gottes
willen. Ich bin da durchgekommen. Weitermachen.
Also nicht dieses. Koste das mal lieber nicht
aus, weil dann kommt noch was Schlimmeres oder so irgendwie.
Ja, also keine Ahnung, wo das alles herkommt. Das ist ja auch
alles von Generation zu Generation übertragen worden
oder einfach weitergegeben worden, ohne dass das jemals
irgendwer hinterfragt hat. Aber wir
wollen das gern alles mal hinterfragen. Ist es wirklich so?
Oder kann man da vielleicht auch mal eben, wie du
sagst, wenn man von diesem einen Hamsterrad zum nächsten
hüpft, dass man einfach mal kurz innehält? Nur mal
für einen Moment. Es reicht ja schon der Moment manchmal.
Ja.
Ja. In diesem
Sinne. Wollen wir abschließen?
Ich würde sagen, da war eben noch ein Gedanke, der ist aber auch schon weiter
gehüpft. Also, da war er jetzt
nicht mehr dran. Also, viel Spaß
beim Erforschen und Rausfinden
und beim vielleicht der auf die Schulter klopfen. Einfach wertschätzen und
anerkennen, was du schon alles geschafft hast.
Und wenn du jemanden brauchst, der dir auf die
Schulter klopft oder wo du sagst, also ich kann da bei mir gar
nichts entdecken, dann schreib uns gern. Wir gucken mit
dir zusammen in die Richtung, wo es leichter
wird. Genau und das ist nochmal ein guter Hinweis, denn
wir haben nicht deine Scheuklappen. Wir haben Scheuklappen für
unsere eigenen Sachen, wie das wahrscheinlich jeder hat,
aber bei anderen Leuten ist es dann
oftmals sehr, sehr, sehr offensichtlich.
In diesem Sinne, wir freuen uns auf deine Nachricht. Genau.
Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Ciao. Tschüss. Untertitel
im Auftrag des ZDF für funk,
2017