Folge # 94 - Wenn ein Lieblingsmensch leidet.
28.10.2024 19 min
Zusammenfassung & Show Notes
In unserer neuesten Folge von „Alles ganz anders“ tauchen wir in die gefühlvollen Tiefen des menschlichen Miteinanders ein. Du kennst es vermutlich auch: Ein geliebter Mensch leidet und du fragst dich, wie du helfen kannst. Oft ist der Drang zu handeln stark, aber was wäre, wenn das Beste, was wir tun können, einfach nur “da sein” ist? 🤔
Wir sprechen über die Kraft des Zuhörens und wie das bloße “Da-sein” einen unglaublichen Unterschied machen kann. 👂❤️ In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, vergessen wir manchmal, wie wichtig es ist, innezuhalten und wirklich präsent zu sein.
Was du aus dieser Folge mitnehmen kannst? Eine Einladung, es selbst auszuprobieren und vielleicht sogar zu erleben, wie tiefgreifend und heilend einfache Präsenz sein kann. 🌟Und das Tolle ist: es ist sooooo leicht.
Also, mach es dir bequem, schnapp dir deine Kopfhörer und eine Tasse Kaffee oder Tee, und lass uns gemeinsam erkunden, wie wenig manchmal mehr sein kann. 🧡
Wir wünschen dir eine inspirierende und erholsame Auszeit bei dieser Folge.
Herzlich Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
Herzlich Alexandra Rosit-Hering und Michaela Thiede
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Gibt es etwas was dich beschäftigt und worüber wir in einer der nächsten Folgen reden sollen, dann schreib uns eine Email unter: mail@allesganzanders.de. oder geh direkt auf unsere Seite:www.allesganzanders.de
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Transkript
Hallo zusammen! Moin!
Heute habe ich ein Thema mitgebracht.
Gibt es was zu tun für mich,
wenn ein Lieblingsmensch leidet?
Und Dazu habe ich eine kleine Geschichte mitgebracht, die
ich jetzt erlebt habe, dass ein Mensch, der mir sehr nahe
steht, sehr gelitten hat
unter einem Herzschmerz.
Also nicht im Sinne von, na ja, doch, das Herzschmerz
dann vielleicht auch in diesem Moment.
Von glücklich verliebt zu plötzlicher
Trennung. Und
diese Person, die mir sehr nahe steht,
war sehr, sehr traurig.
Und dadurch, dass diese Person so
nah steht, so
mir so nah steht,
war ich so ein bisschen hin und her gerissen. Zum einen
weiß ich,
dass man da wieder rauskommt, wenn man eben einen Schmerz
verspürt, wenn man eben in diesem Schmerz
gefangen ist.
Zum anderen
war es so ein bisschen, ich würde den anderen gerne
unterstützen.
Und
spannenderweise war es so, also die Person hat mir das nicht
sofort gesagt, die hat erst mal so getan, als wäre
alles gut. Plötzlich kam sie und hat es so
in drei Sätzen mir so vor die Füße geschmissen,
so nach dem Motto.
Und was ich cool fand,
dass ich erst mal abgewartet habe. Ich habe erst mal gar nichts gemacht,
weil von mir auf der einen Seite war natürlich dieses
Bedürfnis, demjenigen zu helfen und irgendwie
ihm zu zeigen, wo es
wieder leichter wird. Und zum anderen habe ich aber gesehen,
dieses Aufgewühlte, das einfach gar keine
Chance gab, dass da irgendwas durchgekommen wäre.
Und es war also eine Zeit lang
später, dass ich dann den
Impuls verspürt habe.
Guck einfach noch mal, frag noch mal nach. Es
war so ein Impuls. Und dann habe ich eben
nachgefragt und habe mich
zu demjenigen gesetzt
und war einfach still.
Also ich war wirklich einfach nur still
und die andere Person hat einfach nur gesprochen
und ich habe einfach nur gehört Und ich habe einfach nur
Liebe gespürt. Für alle.
Also für alle
Beteiligten einfach diese bedingungslose Liebe,
wo man hätte jetzt da rein gehen
können zum Beispiel. Also erst verspricht mir derjenige,
er liebt mich und auf einmal doch nicht.
Was ist das nun? Was? Also man hätte in dieses
Verurteilen reingehen können von dieser anderen Person, die
das eben gemacht hat. Und das kam
mir gar nicht in den Sinn. Es war eher so wirklich zu sehen.
Ja, diese andere Person hat eben in diesem Moment vielleicht
gesagt, ich liebe dich. Und in diesem Moment war das wahrscheinlich
auch total stimmig und rund. Und plötzlich
war eben wieder irgendwas anderes. Also
ich konnte irgendwie noch mal sehen,
Wie temporär das alles ist. Also wir haben ja oft
so dieses Gefühl, gerade wenn wir von diesem großen Thema Liebe sprechen,
Liebe, Herzensbeziehung und sowas, dass dann
dieses Konstrukt im Kopf ist, wenn jemand gesagt hat, ich
liebe dich, ist das für immer, für immer und ewig.
Dass es aber hier auch temporär sein kann, weil wieder Dinge
dazwischen kommen, weil sich ein Ex-Partner meldet, weil
plötzlich wieder alles anders ist.
Das hätte ich früher nicht, ich hätte das auch nicht gesehen. Also ich hätte das
nicht gesehen. Wie, wenn mir doch jemand verspricht, seine
Liebe, wie kann denn das ein paar Tage später nicht mehr sein? Das gibt es
doch gar nicht. Also ich hätte immer wieder diese Fragezeichen im
Kopf gehabt und wäre nur gewesen und hätte nur gekrübelt und hätte
Begründung gefunden, warum ist das so
und habe ich was falsch gemacht oder der andere ist
blöd oder weißt du so keine Ahnung.
Und ich fand es einfach schön als
Außenstehender dabei sein zu
dürfen, zuzuhören
ohne was im Kopf. Ich habe zwischendurch kamen
wieder irgendwelche Gedanken rein, naja irgendwie hat die
Person ja schon recht, also irgendwie und dann habe ich es wieder ziehen
lassen. Und ich habe gemerkt und
das möchte ich eigentlich gerne heute mitgeben.
Was für einen Unterschied das macht, einfach nur da
zu sein. Einfach
nur da zu sein. Nichts zu sagen,
nichts zu äußern, nur zuzuhören.
Aber zuzuhören mit nichts im Kopf, als
Tomate mit Ohren oder Stein mit Ohren oder als wenn
ich Musik das erste Mal höre, Als wenn ich
ein Baby betrachte oder mit einem Hund spreche,
also zuzuhören mit nichts im Kopf.
Und es ist einfach nur magisch, was dann eben passieren
kann. Und der andere fühlt sich auch aufgehoben. Das
war das, was der andere mir
rückgemeldet hat, wie gut ihm das getan hat.
Das wie ein Loslassen, aber
dadurch, dass von mir keine Intervention irgendwie in irgendeiner
Art und Weise gekommen ist, war
einfach Ruhe eingekehrt. Und
wenn, jetzt nochmal zum
Anfang, wenn ein Lieblingsmensch
leidet, muss ich was tun, kann ich was
tun irgendwie Und mir ist da gekommen,
einfach da sein und
zuzuhören und zu
schauen. Und natürlich kann man
Impuls weitergeben, wenn der einem kommt.
Aber mir ist noch mal klar geworden, wie
wenig wir wirklich zuhören. Wie oft
wir sofort in dieser Rolle drin sind und das
meinen wir ja nicht böse. Wir wollen ja dem anderen helfen, weil
wir ihn so lieben. Aber
wenn jeder von uns diese Fähigkeit besitzt
Und wir sind perfekt, perfekter als jedes Handy sein
kann. Wenn jeder von uns diese Fähigkeit besitzt,
einfach wieder zu sehen, dass er heil und ganz ist, egal
ob jetzt jemand eine Entscheidung für sich getan hat,
für sich getroffen hat und dadurch eben Nein
zu mir gesagt hat, hat es nichts mit mir persönlich zu
tun.
Also vielleicht einfach eine Einladung wirklich zu
gucken, was wäre, wenn ich dem anderen
einfach nur mal zuhöre. Und ich hatte dann so einen Impuls, als
ich der Person zugehört habe.
Irgendwann kam so meine Hand und hat dann die Hand auf
den Arm der Person gelegt.
Und das war es aber schon. Und ich habe mich wirklich zwischendurch
immer wieder ertappt,
wie ich wieder einen guten Vorschlag hatte. Ja,
ich wollte dann anfangen mit, wo Gedanken und Gefühle
herkommen und wie Menschen funktionieren und weißt du
so. Und dann habe ich gedacht,
weiterziehen lassen, einfach weiterziehen lassen.
Bleib in Verbindung mit der Person. Und ich habe einfach
nur bedingungslose Liebe gespürt.
Und wenn das Ego wieder reingekommen ist, habe ich wieder gedacht,
es tut mir leid, dass der andere jetzt leidet. Aber eben
in diesem, ich habe wahnsinniges Mitgefühl für den anderen.
Kein Mitleid, weil ich ja weiß, er ist
gesund, heil und ganz. Er hat diese gesunde
Fähigkeit, wieder da rauszukommen, sondern
eher in diesem wahnsinniges
Mitgefühl einfach. Ich kann mich an jede
Beziehung erinnern, also es kam da noch mal so rückblickend,
die zu Ende gegangen ist, wo viele Tränen geflossen
sind, wo viele Verletzungen vielleicht auch waren oder eben
viele Fragezeichen. Und dann musste
ich irgendwie wieder an diesen Spruch denken, Zeit
heilt alle Wunden. Und ich dachte, irgendwie
ist da auch, Da ist einfach was dran, weil wenn ich so an meine
Jugendlieben oder irgendwas denke, dann ist
das ja schon ewig her. Also die Zeit
hat da einfach für mich
gespielt sozusagen, ja. Also für mich auf jeden Fall,
dadurch, dass ich ja nicht festgehalten habe.
Also meine Intention ist einfach, dass ich hier gern noch mal
wirklich hinzeigen möchte. Es gibt manchmal
weniger zu tun, als wir glauben, sondern es geht
wirklich eher darum, dem
anderen zuzuhören, wirklich zuzuhören.
Und nicht sofort zu intervenieren.
Und dann kann eben Magie entstehen, auch wenn da
Schmerz ist. Da kann man
Verbundenheit fühlen, auch wenn da Schmerz ist.
Und die Person hat dann einfach nur gesagt, danke,
dass du deinem Impuls gefolgt bist und jetzt noch mal zu mir gekommen
bist. Weil vorher hat sie gesagt nein
und ja.
So, damit möchte ich einsteigen ich bin
gespannt ich habe gerade gesagt
es ist fast schon schöner punkt zum aussteigen Du hast das schon so
schön von allen Seiten beleuchtet.
Aber ich glaube, wir können gar nicht oft genug betonen,
wie wichtig es ist und was für einen
Unterschied es ausmacht, wenn man einfach für
jemanden da ist und einfach zuhört, einfach da
ist. Ich meine, wir sind human
beings und keine human doings. Also wir sind
Seinde und nicht Tumende. Da
sollten wir uns vielleicht oder könnten wir uns vielleicht mal öfter
dran erinnern. Und das ist, glaube ich, auch
was, was wir alle kennen, wie Dieses Gefühl,
wenn einfach jemand da ist, der uns wirklich
zuhört, der nicht irgendwie Partei ergreifen muss oder sagen
muss, ja, das stimmt aber auch, was der gemacht hat, geht aber auch
überhaupt nicht. Oder, wie konntest du, das war doch klar, das bla bla
bla. Oder, ich habe ja schon immer gewusst, ne ne ne ne.
Diese schlauen sprüche die dann manchmal kommen weil man unsicher ist und
ich weiß was man sagen soll oder so und meint aber
ich muss aber irgendwas sagen was wenn das nicht
nötig ist sondern wenn wir einfach da sein können mit der
Person, mit der Situation, und wie du es so schön gesagt hast, zu
sehen, dass sie okay sind, dass sie
Heil und ganz sind, selbst mit ihrem in Anführungsstrichen
gebrochenem Herzen. Dass das einfach auch
Teil des Lebens ist, dass wir mal traurig sind
und mal Liebeskummer haben, mal am Boden zerstört sind
und irgendwann wachsen wir da
wieder raus und dann geht es uns wieder besser und wir lassen das
hinter uns. Und wenn dann jemand da
ist, der einfach zuhört
und einfach vielleicht in Anführungsstrichen, weil es uns oft
so schwerfällt, wie du schon gesagt hast,
dann sieht man den anderen und sieht, wie der
leidet. Und damit ich dieses Leiden von dem
anderen nicht eine Sekunde länger aushalten muss, möchte ich gerne irgendwas
machen und möchte dem gerne irgendwie
helfen. Da muss es doch was geben. Es fällt mir gerade so
ein blöder Werbespruch ein, da gibt es doch was von.
Da muss doch irgendwas geben, da muss doch irgendwas zu tun sein.
Und die offensichtlichste oder einfachste Lösung
fällt uns dann manchmal nicht ein. Wirklich
da zu sein.
Ich also wer Tiere hat, kennt das.
Wenn jemand schlecht drauf ist oder
so und und der Hund oder die Katze oder was man für
Tiere hat, die spüren das sofort. Und die kommen.
Die sind dann einfach da. Und die versuchen
nicht jetzt irgendwie besonders lustig zu sein oder sonst
irgendwas, sondern die sind da Und
zeigen einem einfach, dass sie da sind.
Und was ist das für ein Geschenk dann in dem
Moment, das einfach zu erleben, zu denken, ja,
okay, da ist jetzt dieses Tier,
und das Tier spürt, dass es mir nicht gut geht. Wow.
Und das Geschenk können wir Menschen, anderen Menschen eben auch machen.
Einfach da zu sein, ohne in die Details der Geschichte
eingehen zu müssen. Wir müssen nicht mal die Details der Geschichte
kennen. Wenn der andere die erzählen möchte, okay.
Wenn er die nicht erzählen möchte, okay.
Wenn er weinen muss oder möchte wie ein Schlosshund,
okay. Wenn er da einfach versteinert sitzt und gar
nichts sagen möchte oder kann, auch okay.
Und wir können einfach da sein, präsent in dem Moment und
sein. In dem Moment und sein.
Die Schuld hat zum Anlehnen sein, wenn sie gebraucht wird.
Und gut.
Ja, das ist ein schöner Punkt als Abschluss und ich habe gerade
gedacht, es wäre vielleicht noch schön.
Vielleicht hast du Lust, das als Einladung zu betrachten,
einfach mal in dieser Woche zu schauen,
einfach mal für jemanden nur da zu sein. Es
kann auch ein Fremder sein, auch das ist manchmal möglich. Also das muss jetzt nicht
irgendwie was melodramatisches sein, sondern
das egal, also einfach mal
da zu sein, in einem Gespräch wirklich da zu
sein. Und ja, vielleicht
hast du Lust, uns davon zu berichten, ob das vielleicht
einen Unterschied macht, wenn du wirklich vollkommen präsent
einfach mal da bist. Vielleicht fühlst du dich verbundener
mit dem anderen oder keine Ahnung was. Und
ja, Vielleicht hast du Lust, das als Experiment einfach mal
für dich auszuprobieren und lass uns gern teilhaben.
Ja, und auch was für Feedback kam, wenn dazu Feedback kam, also
ob die andere Person auch gemerkt hat, irgendwas ist hier heute
anders. In diesem Sinne,
schöne Woche. Bis bald.
Tschüss.