Ahaa! - Der Weg vom Wein von der Rebe in die Flasche
... erklärt vom Winzer Stefan Fuchs (Wien)
24.05.2023 7 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge der Ahaa!-Momente skizziert uns der Wiener Winzer Stefan Fuchs vom Bio Weingut Fuchs-Steinklammer den Weg des Weins, von der Rebe bis in die Flasche.
Stefan ist gemeinsam mit seiner Mutter Helene in Folge 71 unseres Podcasts ausführlich zu hören.
Stefan ist gemeinsam mit seiner Mutter Helene in Folge 71 unseres Podcasts ausführlich zu hören.
Transkript
Music.
In dieser Ausgabe der AHA-Momente skizziert für uns der junge, wilde Wiener Winzer
Stefan Fuchs vom Bio-Weingut Fuchs Stein, den Weg vom Wein von der Rebe bis in die Flasche nach.
Kommt mit auf die Reise und möge euch diesmal der AHA-Moment mit euch sein.
Was ist eigentlich Wein und wie kommt er in die Flasche?
Puh, das ist eigentlich eine sehr, sehr gute Frage. Für diese Beantwortung bräuchte man eigentlich mehrere Stunden.
Ich versuche es einmal vereinfacht für euch runterzubrechen.
Ich habe selber fünf Jahre lang an einer Weinbauschule gelernt und muss sagen, ich
habe bis jetzt noch nicht wirklich alles kapiert und lerne bis heute noch täglich etwas dazu,
wie man Wein macht, wie man besser Wein machen kann. Also langweilig wird einem als Winzer nie.
Ganz vereinfacht gesagt, wenn ein Weingarten ausgepflanzt wird, dann dauert es bis zu vier
Jahre, bis die Reben zum ersten Mal Trauben tragen. Die Verarbeitung und alles mögliche,
das dauert dann noch einmal ein Jahr. Und bis er dann in der Flasche ist,
dauert es mindestens fünf Jahre und nachdem er in der Flasche ist, sollte man dem Wein auch noch
Zeit zum Reifen geben. Das heißt, es dauert auch noch mindestens ein paar Monate oder Jahre. Also,
wie ihr seht, vom Weingarten bis in die Flasche dauert es eine wirklich, wirklich lange Zeit.
Aber vereinfacht ausgedrückt beginnt alles die Weinwerdung im Weingarten bei der Weinlese.
Die Trauben werden im Weingarten gelesen, kommen dann ins Weingut, dort wird das Ganze gepresst.
Der Traubensaft fließt dann in Absetztanks meistens. Dort lässt man den trüben Saft absetzen,
bis sich das Ganze trennt in einen klaren Traubensaft und einen trüben Traubensaft.
Den klaren Traubensaft zieht man dann in Gärungstanks.
In den Gärungstanks, wie der Name schon sagt, findet die Gärung statt.
Das kann natürlich durch zugesetzte Reinzuchthäfen erfolgen,
welche schneller gären, eine einfache Gärung machen, ein klareres Aromenbild am Ende abgeben,
beziehungsweise durch eine Spontangärung.
Diese erfolgt durch Hefen, die schon auf der Traubenschale sitzen, aus dem Weingarten.
Das Ganze dauert etwas länger, ist langsamer, etwas riskanter,
weil es nicht nur eine Art von Hefen ist, die die Gärung macht,
sondern viele verschiedene Hefen, wilde Hefen, die auch unterschiedliche Gärbedingungen haben.
Das heißt, manche mögen es etwas kälter, manche mögen es etwas wärmer,
manche mögen mehr Alkohol, manche mögen weniger Alkohol, aber genau wie beim gemischten Satz ist
genau diese Vielfalt, die macht es interessant, weil jede Hefe produziert einen eigenen Geschmack
und wenn ich natürlich viele verschiedene Hefen habe, dann habe ich viele verschiedene
Geschmackstypen, die sich dann im Wein zu einem sehr interessanten Geschmacksbild zusammenfügen.
Naja, während der Gärung durch die Hefe entsteht natürlich Kohlensäure, das kennt
man beim Sturm, der prickelt immer etwas auf der Zunge und der Zucker wird in Alkohol umgewandelt,
ganz vereinfacht gesagt.
Und wenn dann kein Zucker mehr da ist, bzw. der Alkoholgehalt zu hoch wird, dann stirbt
die Hefe ab und man hat einen fertigen Wein.
Während der Gärung nennt man den gärenden Traumsaft Sturm. Der Name Sturm kommt daher, weil das Getränk sehr trüb ist und es schaut aus, als würde
es im Glas stürmen und die trüben Wolken sich im Glas bewegen.
Wenn der Sturm jetzt fertig gegoren hat, dann ist es ein Jungwein und den Jungwein nennt man staubiger.
Deswegen staubiger, weil er noch immer recht trüb ist. Die Trübung erfolgt eigentlich daher, weil es sind noch die Hefezellen, die zu sehen
sind.
Der Wein, den man für gewöhnlich im Glas bekommt, der ist klar.
Das kommt daher, weil die Hefezellen sich absetzen bzw. herausfiltriert werden.
Nachdem dieser Wein jetzt fertig gegoren hat, quasi ein staubiger ist, dann zieht man ihn
für gewöhnlich von dem Geleger, welcher sich aus Sedimenten, Weinstein bzw. den toten Hefezellen,
sich nach der Gärung absetzen zusammensetzt.
Da wird der Wein runtergezogen in einen Lagertank, das kann ein Stahltank sein, ein Holzfass
sein oder alle anderen Möglichkeiten, es gibt Betonfässe, es gibt Keramikeier, es gibt
alle möglichen Fassformen, Größen und Verwendungen.
Der Wein lagert dann meistens noch ein paar Jahre bzw. wenn es ein Jungwein ist, nicht so lange im Fass?
Und wenn der Winzer beschließt, dass der Wein fertig ist, beziehungsweise meistens
ist es so, dass der Wein uns sagt, hey, ich bin jetzt bereit, ich schmecke jetzt fein,
jetzt will ich gefüllt werden, dann kommt es zur Füllung.
Bei klassischen Qualitätsweinen, beim österreichischen Qualitätswein, wird der Wein filtriert,
weil nur klare, nicht trübe Weine können die österreichische Qualitätsnummer bekommen.
Wird der Wein filtriert und dann kommt er in eine Füllanlage, dort wird er abgefüllt in eine
Flasche und diese Flaschen werden dann meistens auch noch eine Zeit lang gelagert, bevor sie
etikettiert werden und dann verkauft werden.
Das war's für heute, wir hoffen ihr hattet euren Aha-Moment.
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Music.
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