Ahaa! - Was ist Oxymel?
21.04.2024 9 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
In diesem B2P Ahaa!-Moment bringt uns Maria Binder von der Wiener Bezirksimkerei ein sehr sehr altes und gleichzeitig sehr sehr neues Produkt näher, das Oxymel.
In diesem B2P Ahaa!-Moment erklärt uns
Zum Langformat mit Matthias: B2P045 Matthias Kopetzky - Dem Honig auf der Spur
INFO ZUR FOLGE
Wiener Bezirksimkerei: https://wiener-bezirksimkerei.at/
Maria Binder: https://tinyurl.com/bde2fs59
Transkript
Music.
Grüß euch! In dieser Ausgabe der Aha-Momente erklärt uns die Maria Binder von der
Wiener Bezirksimpferei und die Maria ist dort nämlich auch für die Produktentwicklung zuständig, was es mit dem Begriff des Oxymils auf sich hat und
warum dieser Begriff im wahrsten Sinne des Wortes in immer mehr Mündern ist.
Viel Spaß und möge der Aha-Moment mit euch sein.
Ich möchte euch heute ein ganz besonderes Produkt vorstellen, das Oximehl.
Oximehl ist ein Sirup aus Honig und Essig, meist im Verhältnis 2 zu 1 oder 3 zu 1. Der Begriff Oximehl leitet sich von dem
altgriechischen Wörtern oxi, was sauer bedeutet und mehli, das Wort für Honig,
ab und beschreibt damit einfach die beiden Hauptbestandteile der Mischung.
Oft wird diese Mischung noch mit Kräutern, Gewürzen oder Früchten angesetzt, wodurch
eine große Sortenvielfalt möglich wird, sowohl geschmacklich als auch die Wirkung betreffend.
Als Beispiel gebe ich Hagebutten dazu, werte ich das Ganze mit einer ordentlichen Ladung
Vitamin C auf aus diesen Früchten.
Gebe ich zum Beispiel Fichtenwipfel, Spitzwegerich oder Thymian hinzu, erhalte ich einen natürlichen Must und Saft.
Kombiniert mit Lavendel habe ich eine zusätzliche beruhigende Wirkung.
Die Verwendung und der Einsatzbereich von Oxymel sind also unglaublich vielseitig.
Oxymel kann als Tonikum zur Stärkung des Immunsystems, zur Linderung von Halsschmerzen
oder zur Förderung der Verdauung eingenommen werden.
Als Bestandteil von Getränken kann Oxymel einfach mit Wasser oder Mineralwasser verdünnt
werden um eben ein erfrischendes und gesundes Getränk zu ergeben.
In der Küche kann man Oximel ganz einfach als Dressing für Salate verwenden, aber z.B.
Auch für alle möglichen anderen Gerichte, überall wo man eine süß-saure Geschmacksnote hinzufügen möchte.
Wir haben hier auch schon wirklich vieles ausprobiert, von Fleischgerichten, über Soßen
bis zu asiatischen Gerichten, sogar in Süßspeisen sorgt es für erfrischend überraschende Noten.
Ich persönlich liebe Oximel verdient als Getränk. Ich bin eine klassische Zu-wenig-Trinkerin und brauche immer einen Geschmack im Wasser,
damit ich genug trinke.
Oximel hat eine lange Geschichte und wurde bereits in der Antike verwendet.
Die Verwendung von Honig und Essig zu medizinischen Zwecken ist in verschiedenen Kulturen und
Zivilisationen seit tausenden von Jahren dokumentiert.
In der antiken griechischen Medizin spielte Oximel eine wichtige Rolle.
Die Griechen glaubten, dass Oximel eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen hatte, darunter
eben die Linderung von Verdauungsbeschwerden, die Stärkung des Immunsystems und die Förderung
der allgemeinen Gesundheit.
Hippokrates, oft als Vater der Medizin bezeichnet, erwähnte Oximel in seinen Schriften und empfahl
es für verschiedene Beschwerden.
Auch im römischen Reich wurde Oximel verwendet, sowohl als medizinisches Mittel als auch als Genussmittel.
Wieder als Verdauungshilfe und zur Linderung von Erkältungssymptomen.
Die Verwendung von Oximel setzte sich im Laufe der Geschichte fort und fand in
verschiedenen Kulturen und Regionen Anwendung.
Seit wir in unserer Imkerei Oximel herstellen und ich mit allen möglichen Menschen darüber spreche
und es unseren Kundinnen erkläre, habe ich die Erfahrung gemacht,
dass besonders ältere Menschen
einen Aha-Moment erleben und meinten, Ja klar, Honig und Essig, das kenne ich.
Viele erzählen dann, dass sie täglich in der Früh ein Glas Wasser mit Honig und Essig trinken.
Man erkennt also, während es im Laufe der Zeit vielleicht nicht immer im Mittelpunkt stand,
blieb es dennoch als immer wieder überliefertes Hausmittel präsent.
Lasst uns noch einen globalen Blick auf dieses Produkt werfen.
Bei meiner Recherche musste ich immer wieder und mehr erstaunen darüber,
wie weit verbreitet und tief verwurzelt diese Mischung aus Honig und Essig auf der ganzen Welt ist.
Oximel und ähnliche Honig-Essig-Mischungen haben in verschiedenen Teilen der Welt
eine Bedeutung als Lebensmittel und als traditionelles Heilmittel erlangt.
Die Verwendung von Oximel ist besonders im Mittelmeerraum einschließlich Griechenland,
Italien und der Levante Region weit verbreitet.
Hier wird Oximel als traditionelles Heilmittel und als Zutat in der Küche verwendet,
um Salate, Soßen und Getränke zu würzen. Im Iran ist Sekanjabin, ich hoffe, dass ich
das richtig ausgesprochen habe, eine ähnliche Mischung aus Essig und Honig, eines der ältesten
Getränke des Irans und wird seit Jahrhunderten verwendet. Sekanjabin wird oft mit Minze versetzt
und verdünnt als erfrischendes Getränk serviert. Es kann auch als Dressings für Salate oder
als Dip für Gemüse verwendet werden. Das Wort Sekhanjabin setzt sich ebenfalls aus
den persischen Wörtern für Essig und Honig zusammen. Sowohl in der indischen traditionellen
Heilkunst, dem Ayurveda, als auch in der traditionellen chinesischen Medizin gibt es ähnliche Präparate,
bei denen Honig und Gewürze mit Essig oder Zitronensaft vermischt werden. Diese Mischungen
werden wieder zur Förderung der Verdauung und zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt.
In einigen afrikanischen Kulturen gibt es ebenfalls ähnliche Mischungen aus Honig und
sauren Zutaten wie Tamarinde oder Limette, die als Lebensmittelzusatz oder zur Unterstützung
der Verdauung verwendet werden.
In Brasilien und Portugal gibt es den traditionellen Vinagre de Mel, übersetzt Honigessig.
Hier wird Honig mit Wasser und Essig vermischt und fermentiert.
Die Delikatesse wird verwendet als Dressing für Salate oder als Würze für verschiedene Speisen.
Auch eine gewisse Ähnlichkeit von Oxymil zu Schwabs?
Ist nicht zu leugnen. Shrubs sind Mischgetränke, die ihren Ursprung im 17. Jahrhundert haben
und ihre Wurzeln in England und den amerikanischen Kolonien haben. Die Bezeichnung Shrub leitet
sich wahrscheinlich vom arabischen Wort Sharaab ab, was so viel wie trinken oder schnapps
bedeutet. Die Ursprünge von Shrubs liegen in der Konservierung von Früchten unter Verlängerung
ihrer Haltbarkeit. Die Früchte wurden mit Zucker vermischt und dann mit Essig konserviert,
was zu einem süß-säuerlichen Geschmack führte.
Diese wurden dann als Basis für verschiedene Getränke verwendet,
oft wurden sie mit Wasser oder alkoholischen Getränken wie Rum oder Brandy verdünnt,
um erfrischende und geschmackvolle Drinks herzustellen.
Heute werden Shrubs häufig in Bars und Restaurants verwendet,
um einzigartige und geschmackvolle Cocktails zu kreieren.
Oxymel erlebt in der heutigen Zeit eine gewisse Renaissance,
weil sich wieder viele Menschen für natürliche Heilmittel und hausgemachte Produkte interessieren.
Die Kombination aus Honig und Essig wird immer noch, oder eben wieder, für ihre potenziellen
gesundheitlichen Vorteile geschätzt und als ergänzende Behandlung oder zur Prävention eingesetzt.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die historische Verwendung von Oximil nicht als
wissenschaftlicher Beweis für seine Wirksamkeit dient.
Studien zu den Wirkungen der Einzelbestandteile Honig und Essig, hier im speziellen Apfelessig,
gibt es bereits durchaus einige. Zu Oxymel im Speziellen gibt es erst relativ wenig wissenschaftliche
Forschung, aber immerhin schon eine Handvoll Studien, die aber meist an Tieren oder in
Vitro durchgeführt wurden, also die Wirkmechanismen von Oxymel beim Menschen nicht bestätigen
können. Das war's auch schon wieder für heute,
ich hoffe ich konnte euch interessante Einblicke ermöglichen und vielleicht auch Lust darauf
machen, OXY-Mehl mal für euch selbst auszuprobieren.
Das war's für heute. Wir hoffen, ihr hattet euren Aha-Moment. Wenn ihr Bauer to the People
unterstützen wollt, dann schaut gerne mal vorbei auf unserer Website www.bauer-to-the-people.at.
Dort findet ihr die Möglichkeit, uns mit kleineren und größeren Beträgen auch finanziell
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