BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

Ahaa! - Was ist solidarische Landwirtschaft?

20.04.2025 23 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Grias Eich!

In diesem BauertothePeople Ahaa!-Moment erklärt uns der Solawista “Patrick Brennecke” vom Hof Wittschap in der Nähe von Kiel, das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, kurz SoLaWi. Wie er es selbst sagt, gibt es im Detail viele Formen der konkreten Ausgestaltung. Aber dieser Ahaa!-Moment ist vor allem dazu da, einen Einblick in jene Idee zu geben, die sie alle verbindet. Es ist irgendwie so wie, da gehen People to the Bauer to become Bauern to the People 🙂

Alle Links, die der Patrick erwähnt, die findet ihr natürlich in den Shownotes. Und wenn ihr Folgen wie diese sinnvoll und unterstützenswert findet, dann holt euch gerne eines unserer Membersheep-Abos oder schenkt uns ein paar Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ auf der Podcast-Plattform eurer Wahl.

Möge der Ahaa!-Moment mit euch sein!

INFOS ZUR FOLGE
Hof Wittschap
www.wittschap.de
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V.
www.solidarische-landwirtschaft.org
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft

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„Leit hoits zamm“ – Haindling
*thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
*thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records

 … und ein bisserl selbst gesungen 😊
*thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Viel Spaß beim Reinhören und Entdecken!

Transkript

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Speaker0
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Grüß Sie. Ja, in diesem Bauer-zu-der-Bibel-Aha-Moment, da erklärt uns der Solawista Patrick Brennecke vom Hof Witschab, das ist in der Nähe von Kiel, das Konzept der solidarischen Landwirtschaft, kurz Solawi. Wie er selbst sagt, gibt es im Detail viele Formen, wie man das Ganze konkret ausgestalten kann. Aber dieser Aha-Moment ist vor allem dazu da, einen ersten Einblick in jene Idee zu geben, die sich alle verbindet. Irgendwie so wie, da gehen People to the power, to become Bauern to the people. Alle Links, die der Patrick im Aha-Moment erwähnt, die findet ihr natürlich in den Show Notes. Und wenn ihr Folgen wie diese sinnvoll und auch unterstützenswert findet, dann holt euch doch gerne eines unserer Membership-Abos oder schenkt uns ein paar Sterne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl. Ja und wie immer, möge der Aha-Moment mit euch sein.
Speaker1
00:01:12
Hallo, ich bin Patrick, ich bin Gemüsegärtner auf dem Hof Witschab und wir haben seit 2021 eine solidarische Landwirtschaft. Ich möchte euch gerne ein bisschen was zu dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft erzählen und ein bisschen was zum Hof Witschab erzählen. Der Hof Witschab liegt vor den Toren von Kiel, sprich nah an der Ostsee, in einem sehr rauem norddeutschen Klima. Wir haben durch die Stadtnähe eine sehr gute Angebundenheit an die Infrastruktur in der Stadt und dadurch auch eine sehr gute Nähe zu Menschen, die unser Gemüse essen möchten. Und mit Blick auf diese Nähe zur Stadt und anderen Vorteilen, die sich für uns aus dem Konzept ergeben, haben wir uns 2021 für das Gründen einer solidarischen Landwirtschaft entschieden. Für die solidarische Landwirtschaft und auch zwei Wochenmärkte, die wir beliefern, beziehungsweise selber mit unseren Marktständen dort stehen, bauen wir auf circa fünf Hektar Gemüse an. Wir haben dabei über 50 verschiedene Kulturen bzw. Arten und ein breites Spektrum von Kartoffeln über verschiedene Kohle, über beliebtes Sommergemüse wie Tomaten oder Salate bis hin zu Kräuter. Da haben wir wirklich sehr viel. Und das ist nicht ganz unüblich für Solawi-Höfe, dass die ein sehr breites Spektrum an Kulturen haben. Da in einer solidarischen Landwirtschaft wir unmittelbar für Haushalte Gemüse anbauen, die sich über eine Mitgliedschaft in unserer Solawi weitestgehend mit Gemüse versorgen. Und da ist natürlich eine breite Vielfalt gut. Wenn wir uns jetzt nur auf zwei, drei Kulturen fokussieren würden, dann könnten wir ja gar nicht die Bedarfe unserer Mitglieder decken. Da wird schon ein Aspekt der solidarischen Landwirtschaft deutlich, denn wir bauen nicht Gemüse an für irgendeinen Markt, wo dann im Endeffekt über Ecken und Umwege unser Gemüse an irgendwelche Menschen gerät, die gar nicht mehr wissen, wo kommt das eigentlich her, wie wurde das eigentlich angebaut. Also das Gemüse verliert den Bezug, verliert den Wert, bekommt nur noch einen Preis, landet in irgendeinem Regal. Es gibt keine Nachvollziehbarkeit mehr, es gibt Intransparenz und genau das brechen wir auf, in dem wir direkt für Menschen in unserer Umgebung nach deren Bedürfnissen Gemüse anbauen und die das bei fünf Verteilstationen auf und um unseren Hof herum abholen können, einmal die Woche. Die Mitglieder unserer solidarischen Landwirtschaft nennen wir Solawista. Wir haben derzeit 100 Solawista, die wir versorgen. Davon sind 60 Solawista, welche die das ganze Jahr dabei sind und 40 Solawista sind über die Sommermonate dabei bzw. Sommer und Herbst. Da haben wir ein bisschen mehr Vielfalt saisonbedingt und ein bisschen mehr Menge und wir müssen nicht so viele Lagerkapazitäten haben, sodass wir da mit unseren Strukturen gut noch 40 Saisonteile dazunehmen können. Während wir im Winter glücklich sind, dass wir nur 60 versorgen müssen. Da ist das alles nämlich ein bisschen aufwendiger. Wir machen einmal im Jahr eine Anbauplanung. Und vor dieser Anbauplanung machen wir eine Mitgliederumfrage. Und aus dieser Mitgliederumfrage lesen wir heraus, was für ein Bedarf da ist. Welche Kulturen gibt es zu viel? Welche gibt es zu wenig? Welche sind vielleicht gar nicht dabei, aber gewünscht? Und mit diesen ermittelten Bedürfnissen unserer Solawista-Gemeinschaft stimmen wir dann den Anbau des kommenden Jahres auf diese Bedürfnisse ab. Wir bauen nur das an, was gewünscht ist. Für diesen Anbau unterstützen uns, stabilisieren uns unsere Solawista finanziell, indem sie uns monatlich oder halbjährlich einen festgesetzten finanziellen Beitrag geben. Dieser finanzielle Beitrag, der richtet sich danach, was wir am Anfang der Saison ermittelt haben an Betriebskosten für die Saison. Wenn wir zum Beispiel jetzt einen neuen Folientunnel kaufen wollen, sprich investieren wollen, dann geben wir das in die Runde unserer Solar Vista bei einem Frühlings- oder einem Herbsttreffen und gucken dann, ob wir das so stemmen können oder ob wir dafür den Beitrag erhöhen müssen. Und passen natürlich auch den Beitrag irgendwie an, wenn andere Umwelteinflüsse, Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen es notwendig machen, da nach oben oder unten zu korrigieren. Und mit diesem Beitrag, der dann transparent gemacht ist, können sich die Solar Vista dann entschließen, ob sie die nächste Saison nochmal dabei sein möchten oder ob sie nicht dabei sein möchten. Um das nochmal ein bisschen zu bündeln, in einer Solawi geht es darum, eine Verbindung zu schaffen von Höfen, die Gemüse oder andere landwirtschaftliche Erzeugnisse herstellen, zu den Menschen, die diese Erzeugnisse gerne essen möchten. Und dabei geht es nicht einfach nur um eine neue Art der Vermarktung. Das Konzept Solawi geht über Vermarktung hinaus. Es schafft eine Verbindung, die auch eine Teilhabe und ein Kennenlernen und ein Erfühlen der Verbindung zu den Höfen und zu der landwirtschaftlichen Produktion ermöglicht und herstellt. Also es ist als Solawista möglich, bei uns mitzuhelfen, ein Ehrenamt zu übernehmen oder bei Mitmachaktionen dabei zu sein. Es gibt außerdem gemeinschaftsbildende Aktionen, es gibt Feste, es gibt vielleicht auch mal eine Lesung in unserer Scheune. Es gibt das Frühjahrstreffen, es gibt das Herbsttreffen, wir lassen das Jahr gemeinsam mit einem Glühwein ausklingen. Also es gibt die Möglichkeit, sich kennenzulernen, es gibt die Möglichkeit, den Hof kennenzulernen Und es gibt die Möglichkeit zu schauen, wie und wo wird denn eigentlich mein Gemüse angebaut? Was für Qualitätsstandards werden da eingehalten, dass du dabei mithilfst? Da kannst du dir auch die Solawi raussuchen, die zu dir passt. Du kannst dich eingebunden fühlen, eingebunden sein in die große Gemeinschaft der Solawista, andere Menschen kennenlernen, Rezepte austauschen, Fahrgemeinschaften bilden, vielleicht andere Menschen kennenlernen, die sich auch fürs Gärtnern interessieren. Außerdem erhältst du von uns das Gemüse, so wie von anderen Solawis auch, natürlich unverpackt. Unverpackt. Es entsteht sehr, sehr viel Abfall durch das ganze Verpackungsmaterial, in dem Gurken eingewickelt sind, in dem Paprika eingeschweißt sind und all das vermeiden wir, indem wir das Gemüse unverpackt und direkt verteilen. Das sieht so aus, dass wenn du bei uns auf den Hof kommst, zu unserer Abholuhrzeit am Freitag oder Samstag, wir das Gemüse in Kisten oder in schönen Körben aufgebaut in unserer Scheune stehen haben und dann findest du eine Tafel vor, da steht drauf, was du diese Woche bekommst. Diese Information bekommst du auch schon vorab per E-Mail und dann nimmst du dir die dort angegebene Stückzahl oder musst mit der angegebenen Gewichtsmenge dir das Gemüse selber abwiegen. Das geschieht auf Vertrauensbasis. Es gibt auch eine Tauschmöglichkeit. Es gibt auch eine Ecke, da kannst du Sachen hinlegen, die du vielleicht nicht magst, die dann andere Solar Vista nehmen können. Also neben der Tauschmöglichkeit auch noch eine Verschenke-Ecke, wo auch Anteile landen, wenn man mal im Urlaub ist oder wo auch, wenn mal was nicht abgeholt wurde, das dann in der nächsten Woche in dieser Verschenke-Ecke landet. Für Menschen aus der Stadt, wir erleben das hier als stadtnahe Solawi, bietet auch die Möglichkeit, mal mit auf dem Feld zu stehen oder im Kräutergarten zu krauten. Eine ungemeine Entlastung oder ein Ausgleich zu dem sonst vielleicht eher städtisch geprägten Leben. Also wir haben da immer wieder Menschen, die sehr, sehr dankbar dafür sind, ohne so einen weiten Weg auf sich nehmen zu müssen, hier Anteil haben können an dem Draußensein, an den Gärtnern, an den Wettereinflüssen. Für uns als Hof bietet das Konzept der Solawi Unabhängigkeit von den Lebensmittelpreisen, die von den Großhandels- oder Supermarktstrukturen geprägt sind. Und in der Solawi bezahlst du das Gemüse nicht einzeln nach dem Preis, der diesem Gemüse gegeben wurde, sondern du bezahlst die kompletten Kosten, die dieser Hof, also anteilig, die dieser Hof hat, um dieses Gemüse für dich und die anderen Solawista zu erzeugen. Das einzelne Gemüse verliert den Preis und dafür geht es darum, gemeinsam dafür zu sorgen, als Gemeinschaft solidarisch dafür einzustehen, dass diese Landwirtschaft hier vor Ort Bestand haben kann und zukunftsfähig sein kann. Und wir müssen uns nicht immer Sorgen machen, dass dieser Kohlkopf, der für uns gerade ganz wertvoll ist, weil unsere Kohlernte vielleicht dieses Jahr nicht gut war, Wir zu einem überhaupt nicht preisdeckenden oder kostendeckenden Preis auf dem Wochenmarkt abgeben müssen, weil gerade die Großhandelspreise nun mal so sind. Sondern wenn das gerade ein ganz wertvoller Kohlkopf ist, dann können wir das unseren Solar Vista mitteilen. Wir reden mit denen darüber, hey, unsere Kohlernte ist dieses Jahr nicht so gut ausgefallen. Aber wir haben hier Kohlköpfe für euch. Schätzt die ganz besonders doll. Denn das ist was Besonderes dieses Jahr. Und dafür haben wir vielleicht richtig viel Sellerie. Der hat richtig gut geklappt. Und da könnt ihr uns unterstützen, indem ihr da auch uns mithilft, den aufzuessen oder weiterzuverteilen. Also wir sind unabhängig von den großhandelsgeprägten Lebensmittelpreisen und stehen stabiler mit einem stetigen Einkommen, womit wir in die Zukunft planen können, hier in dieser Landschaft. Und haben dadurch die Möglichkeit, mit einem geringeren Existenzerhaltungsdruck eine nachhaltigere und vielseitigere Landwirtschaft und Landschaft zu gestalten. Wenn wir immer in diesem Druck der supermarktgeprägten Lebensmittelpreise stehen würden, würde es uns deutlich schwerer fallen, uns an unsere eigenen Werte, wie wir diesen Anbau gestalten wollen, zu halten. Wir haben die Erfahrung gemacht auf diesem Hof, wurde auch schon für den Großhandel angebaut auf diesem Hof. Wurde auch schon nur für Wochenmärkte angebaut oder nur für den eigenen Hofladen und der Druck ist nochmal ein ganz anderer, wenn man weiß, es gibt da nicht diese Gemeinschaft, die hinter einem steht und die einen trägt, auch wenn vielleicht mal etwas nicht so gut klappt. Und ein weiterer Vorteil für uns als Hof ist auf jeden Fall auch, dass es einfach immer mal wieder Aktionen gibt, die sehr viele Hände brauchen. Und wenn wir da eine E-Mail schreiben oder um Hilfe fragen, haben wir natürlich mit unseren 100 Solar Vista auch eine gute Möglichkeit, ein gutes Netzwerk an potenziellen UnterstützerInnen, auf die wir zugreifen können. Im Großen und Ganzen ist also das Konzept Solar wie durchaus eine Win-Win-Situation. Für sowohl die Solawista als auch für die Höfe. Natürlich gibt es auch immer wieder schwierige Zeiten. Es klappt nicht immer alles in der Landwirtschaft. Beim Gärtnern und in der Landwirtschaft gibt es einfach viele Risiken, die sich nicht kontrollieren lassen, weil wir das Wetter nicht kontrollieren können. Weil wir nicht kontrollieren können, wird es jetzt zwei Monate regnen oder wird es wie letztes Jahr im Mai und Juni zwei Monate nicht regnen. Und in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen, fällt die Ernte, fällt der Wochenanteil, den Solar Vista bei uns bekommen, auch mal üppiger und mal kleiner aus. Und dann gibt es manchmal ganz viel von dieser Kultur und dafür vielleicht dieses Jahr nichts von dieser Kultur. Auch das wirkt für uns entlastend und es kann für die Solar Vista wieder einen Bezug herstellen zu der Region, in der sie leben. Und nicht einfach immer alles haben zu können, sondern zu spüren, dass die Natur manchmal sehr freigiebig gibt und manchmal nicht. Und uns als Hof stützt es insofern, dass wir mit diesem stetigen Monatseinkommen, das wir durch unsere Solar Vista bekommen, planen können. Auch wenn wir vielleicht gerade einen Sturm haben, der unseren Einfolientunnel niedergedrückt hat und dadurch die Salatkultur, die da noch drin stand, ausfällt. Und wenn wir das nur auf dem Wochenmarkt vertreiben würden, jetzt einen kompletten Einkommensausfall hätten, fühlen wir uns trotzdem getragen durch unsere Solawista, die uns weiterhin mit diesem Einkommen unterstützen. Also die Solawista, die binden sich für eine Anbausaison. Von Juni bis Juni dauert das bei uns. Das ist auch von Solawi zu Solawi ein bisschen unterschiedlich. Bei uns ist es von Juni bis Juni, dass sie zu uns stehen und sich mit diesem Anteil an uns binden und uns so lange unterstützen. Ja, wir haben auf dem Hof Witschab neben der Abholstation bei uns auf dem Hof auch noch vier Abholstationen in der Umgebung. Das ist dann zum Beispiel in der Innenstadt noch bei unserem Wochenmarktstand. Oder aber beim Freilichtmuseum in der Umgebung. Es gibt auch eine große Solawi hier in der Nähe, die hat dann schon über 30 Depots, Abholorte. Also da gibt es kleine Strukturen, da gibt es große Strukturen. Mittlerweile ist die Landschaft der Solawis genauso vielfältig wie die Landschaft des Gemüses oder der Natur. Gebündelt wird das alles im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft. Da findet man auch auf der Webseite von diesem Netzwerk eine Karte mit allen Solawis, die in Deutschland eingetragen sind und Mitglied in diesem Verband sind. Das letzte Mal, als ich geguckt habe, waren da knapp 500 Solawis angemeldet und auch noch mehrere hundert im Gründungsprozess. Also wenn du dich dafür interessierst, wöchentlich hochwertiges, regional erzeugtes und klimaschonend hergestelltes, durch kurze Transportationswege CO2-armes Gemüse zu bekommen, dann guck doch gerne mal auf der Karte des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft, wo die nächste Solawi in deiner Umgebung ist. Da ist bestimmt auch eine nicht allzu weit von dir entfernt. Wenn du mehr über das Konzept Solawi erfahren möchtest, dann gucke gerne unter www.solidarische-landwirtschaft.org oder unter www.solawi-genossenschaften.net und halt dein Auge offen dafür, welche Solawi dich anspricht. Möchtest du eine Solawi, wo du vielleicht weniger bezahlen möchtest? Aber dafür verbindlich mit dabei bist. Vielleicht hast du Lust, einmal die Woche mit auf dem Acker zu stehen und zu ernten. Vielleicht möchtest du aber auch lieber die Freiheit haben, mithelfen zu können, wenn du möchtest, aber nicht die Notwendigkeit zu haben und bist bereit, dafür ein bisschen mehr zu bezahlen. Möchtest du eine Sola wie Sola? Die genossenschaftlich organisiert ist oder möchtest du eine Solawie, die als Verein organisiert ist, wo du Mitglied als Genosse oder als Vereinsmitglied werden kannst? Da gibt es ganz viele verschiedene Konzepte. Wir als Hofwitschaps sind organisiert als eine Gesellschaft, eine GbR. Und unsere Solawista schließen Einzelraten-Kaufverträge mit uns ab. Aber da gibt es so viele Konzepte, dass ich die nicht hier in kurzer Zeit erklären kann. Also halt die Augen offen, was dich da anspricht. Die Information findest du unter den Webseiten, die ich gerade schon genannt habe. Ein ganz zentraler Aspekt der solidarischen Landwirtschaft ist bei vielen Solawis das Konzept der Bieterrunde. Bei der Bieterrunde kannst du entscheiden, wie viel möchtest du für die Solawis, für den Solawis-Anteil bezahlen. In der Regel wird vorab von den GärtnerInnen oder von dem Team der Solawi ausgerechnet, wie die Betriebskosten des kommenden Jahres sein werden und geteilt durch die Anzahl der zu vergebenen Anteile ergibt sich daraus ein Richtwert, wenn den jeder Anteil zahlt, dann sind die Kosten der Solawi gedeckt. Und nun können die Solar Vista aber miteinander in eine solidarische Wechselwirkung treten, wenn einige, die etwas mehr bezahlen können, mehr bezahlen und andere, die sich nicht so viel leisten können, weniger bezahlen und dadurch trotzdem dabei sein können, dadurch, dass die, die mehr bezahlen können, mehr bezahlen. Bei der Bieterrunde gibt es drei Runden. Es wird anonym in jeder Runde ein Gebot abgegeben und es wird nach jeder Runde geschaut, ob mit den abgegebenen Geboten die Kosten, die gedeckt werden müssen, gedeckt sind. Wenn das nach der ersten Runde schon der Fall ist, dann kann man laut applaudieren und das ist alles gut, dann geht das so auf. Wenn das nicht aufgegangen ist, wenn zum Beispiel zu wenig Geld im Topf gelandet ist, zu wenig geboten wurde, dann gibt es nochmal eine zweite Runde und jeder kann nochmal in sich gehen und überlegen, ob er nicht etwas mehr geben kann. Und wenn das dann nach der zweiten Runde aufgeht, ist auch noch alles super. Und da kann man dann vorab besprechen, wie viele Runden wird es geben. Und wenn das am Ende nicht aufgeht, kann man darüber ins Gespräch gehen. Was heißt das? Braucht es vielleicht mehr Menschen, die dabei sind, mehr Anteile? Kann man vielleicht die Betriebskosten irgendwo senken? Da geht man dann nochmal in einen Prozess. Und ebenso, wir hatten das jetzt dieses Jahr, dass wir etwas zu viel Geld dann am Topf hatten. Und das konnten wir dann auf Menschen, die etwas später dazu gekommen sind, erst im Laufe der Saison, noch so aufteilen, dass wir denen anbieten konnten, etwas weniger zu bezahlen. Und da sieht man, wenn man sich zusammenrafft, wenn man zusammenkommt und sich gemeinsam überlegt, wie können wir hier nicht nur ein schönes Gemüse anbauen, sondern das auch gerecht, solidarisch, fair verteilen. Da sind ganz viele Möglichkeiten, die sich nicht ergeben, wenn man einfach anonym im Supermarkt sich sein Gemüse kauft. Und wir können hochwertiges Demeter-Gemüse zu einem Preis anbieten, den du, wenn du das versuchst auf dem Wochenmarkt oder im Supermarktregal zu kaufen, so nicht bekommst. Dafür können einige Menschen, einige Solawista mehr zahlen und es anderen Menschen ermöglichen, weniger zu zahlen. Wenn ihr noch Fragen habt zu unserer Solawi Hof Witschab, dann schreibt uns gerne eine E-Mail an solawi@wittschap.de Ich möchte mich bedanken, dass ihr uns zugehört habt heute und ich möchte mich auch bedanken, dass wir eingeladen wurden, hier ein paar Worte zu erzählen über das Konzept solidarische Landwirtschaft und über uns als Solavi Hof.
Speaker0
00:22:16
Jo, das war's für heute. Ich hoffe, ihr hattet euren Aha-Moment. Ja, Bauer to the People, das lebt auch von eurer Unterstützung. Am besten checkt ihr euch dafür eines unserer Memberships auf unserer Websitewww.bauertothepeople.at Und ganz egal, auf welcher Plattform ihr diese Folge gerade gehört habt, abonniert den Podcast und lasst uns gerne auch ein paar Sterne da, wenn ihr gut findet, was und wie wir das machen. Danke und quirtelig.

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