B2P-Interview | Christbamm. Oider! – Christbaumbauer Josef Reithner
10.12.2023 8 min
Video zur Episode
;
Zusammenfassung & Show Notes
Hinter den Kulissen von euren Christbäumen. Da ist Bianca jetzt für euch. Beim Josef Reithner. Der ist nämlich Christbaum-Bauer. Kann man nicht essen. Wir sind trotzdem mittendrin, statt nur dabei. Weil: Christbamm Oider. Wollen wir alle. Welcher ist jetzt der nachhaltigste? Was sind das für Bäume? Woher kommen die jetzt wirklich? Woran erkennt man den Besten? Was kostet das und warum? Was machen Klimawandel und Energiekrise mit unseren Christbäumen? Warum man Christbaum-Bauer wird, was ein Triebregler ist und wie und warum man mit kalten Händen, im größten Weihnachtsstress der tiefenentspannteste Christbaumbauer sein kann? Lernt Josef näher kennen, in unserer ausführlichen Podcast-Folge mit ihm:
https://podcast.bauertothepeople.at/episode/b2p018-josef-reithner-christbaumbauer
INFOS ZUR FOLGE:
Obmann der Christbaumbauern: https://noe.lko.at/reithner-ist-neuer-obmann-der-n%C3%B6-christbaumbauern+2400+3810556
https://podcast.bauertothepeople.at/episode/b2p018-josef-reithner-christbaumbauer
INFOS ZUR FOLGE:
Obmann der Christbaumbauern: https://noe.lko.at/reithner-ist-neuer-obmann-der-n%C3%B6-christbaumbauern+2400+3810556
Transkript
Wir sind hier hinter den Kulissen von euren Christbäumen und was ihr immer schon
über eure Christbäume wissen wolltet, das fragen wir jetzt den Josef Reitner.
Warum? Der ist nämlich ein Christbaumbauer.
Und sag mal du Josef, was sind das jetzt genau für Bäume dahinter dir?
Das sind sogenannte Nordmannstannen, aber die kommen nicht aus dem Norden,
sondern der Samen kommt aus Georgien.
Das wird oft verwechselt, oder dänische Tannen kommen nicht aus Dänemark.
Die Dänen waren so klug und haben das importiert und den Namen verbreitet und
ein gutes Geschäft damit gemacht.
Eigentlich ist es eine georgische Herkunft.
Aber sag der genau, wo kommt der her und wie viele Kilometer hat der am Buckel?
Also der kommt von mir zu Hause und das ist am Marelacham-Jauerling und ich
habe da circa 80 Kilometer her nach Wien.
Also das ist gegenüber von anderen Bäumen, die importiert werden,
sehr naheliegend, weil andere haben von Norden her mindestens 1.000 Kilometer,
also von CO2 und ökologischen Bilanz ist es wesentlich gut. Apropos wesentlich gut.
Jetzt ist die Energie viel teurer geworden, ist dein Christbaum jetzt auch teurer
als vorher? Das ist eine gute Frage.
Der Baum ist teurer, aber wir Christbaumbauern haben uns eigentlich geeinigt,
dass wir den Baum, also den Baumpreis nur um so viel anheben,
was uns die Produktion mehr gekostet hat.
Also ungefähr kann man sagen, bei einem Meterbaum so ungefähr zwei Euro und
je größer der Baum bis zu vier, fünf Euro. Kann man ungefähr rechnen.
Weil das sind quasi die Unkosten, was uns die Düngemittel, der Treibstoff,
die Arbeitszeiten, wir haben ja Arbeiter zum Ernten, die Landkosten sind alle
gestiegen und das ist da eigentlich eingerechnet.
Apropos, dieser Baum, der jetzt daneben dir steht, bis der so groß ist, wie lange braucht das?
So ein Baum dauert durchschnittlich zwischen 10 und 12 Jahre.
10 und 12 Jahre und wie viel zahle ich dann dafür?
Der Baum kostet zum Beispiel 68. Bei mir ist dann jeder Baum angeschrieben.
Da gibt es eine Latte, auf einer Seite ist die Größe vom Baum und auf der anderen
Seite automatisch gleich der Preis.
So ist bei mir eigentlich jeder Baum nach Größe genau beschrieben.
Und wenn ich mir jetzt einen Christbaum kaufen gehe für der Heimbewohner, auf muss ich aufpassen?
Ja, mal auf die Frische, das ist ganz wichtig, man kann dann ein Streicheltest
machen oder man kann auch die Rinde mit dem Nagel so kratzen und das soll dann
saftig sein und nicht trocken.
Also wenn man mit dem Fingernagel nicht mehr reinkommt, dann ist es schon sehr trocken.
Und wie man es bei den Bäumen hier auch sieht, der Glanz ist sehr wesentlich,
wenn er keinen Glanz mehr hat.
Dann ist eigentlich schon sehr früh geschnitten und ist nicht mehr so haltbar.
Und wenn jetzt Weihnachten ist und ich den bei mir rein stelle,
wie bleibt der denn am längsten frisch, so dass ich was davon habe, so lange wie möglich?
Am besten wäre die Zimmertemperatur runter zu drehen, also nicht zu warm und
dann in ein Wasserkreuz reingeben.
Also der Baum braucht sehr viel Wasser, überhaupt in den ersten Wochen.
Da ist es ganz wichtig, dass man das nicht vergisst zum nachfüllen und man kann
ihn auch mit einer Wäschesprühe feucht halten.
Kommt dann am Christbaumschmuck darauf an, ob der wasserbeständig ist oder nicht.
Aber je feuchter man den Baum hält, umso schöner ist auch der Glanz und erhält man den Glanz.
Man kann auch, wenn man keinen Wasserständer hat, unten mit einem feuchten Lappen
um das Holzkreuz wickeln und den feucht halten. Das funktioniert auch gut.
Ich habe nicht gewusst, dass man einen Christbaum gießen muss wie eine Zimmerpflanze,
aber es kommt früher oder der Moment, da ist er vertrocknet,
Weihnachten ist vorbei und apropos nachhaltig und CO2 und so,
was kann man denn aus so einem Christbaum machen,
wenn das Christkind schon lange davon geflogen ist?
Naja, man kann ihn, wenn man einen Ofen hat, selbst verheizen oder man bringt
ihn an öffentlichen Plätzen, an den Sammelplätzen,
da wird er dann zu Hackschnüsseln weiterverarbeitet oder manche wandern sogar
in den Tierpark, den Giraffen, Elefanten und Zebras essen gerne die Nadeln,
das ist eine Delikatesse für diese Tiere.
Apropos Fun Facts, hast du noch irgendein lustiges Faktum über Christbäume,
das du uns erzählen möchtest?
Ein lustiges Faktum, es gibt sehr viele Varianten eigentlich,
wie man einen Christbaum aufstellen kann.
Das ist auch von Land zu Land verschieden, aber sonst fällt mir da eigentlich nichts dazu ein.
Dann habe ich noch eine Frage, die mich besonders beschäftigt.
Warum bist du Christbaumbauer geworden?
Ja, das hat sich irgendwie automatisch ergeben. Mein Vater hat eigentlich schon
vor 50 Jahren mit den Christbaumen begonnen und ich bin da eigentlich mitten reingewachsen.
Wir hatten damals noch eine Landwirtschaft mit Tieren.
Die Landwirtschaft war eigentlich relativ klein und hatte eigentlich keine Überlebungschance
und mit den Christbaumflächen, die ich jetzt betreibe, kann ich unter einem
Jahr selbst pflegen und da geht es sich aus.
Apropos ausgehen, nicht nur der Josef sagt, sondern auch Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen auf der ganzen Welt.
Der regionale Christbaum ist der nachhaltigste, wenige Kilometer am Buckel,
kompostierbar und für Giraffen und Elefanten im schlechtesten Fall.
Josef, danke und Merry Christmas. Danke ebenfalls.
Froh wirkend. Da gibt es nämlich eine Studie von kranken Personen.
Die Hälfte haben einen Baum ins Zimmer bekommen und die andere Hälfte haben
eigentlich nur beim Fenster rausgeschaut, wo ein Maul war oder eigentlich nichts.
Und die, die den Baum in Christbaum gehabt haben, sind wesentlich schneller
gesundet als die anderen und haben weniger Schmerzmittel gebraucht.
Das heißt, der Christbaum hat auch eine gesundheitsfördernde Wirkung.
Und darauf kommt es aber nicht an, ob das jetzt ein großer Baum ist oder ein
kleiner, da genügt oft ein kleines Ast mit einer Kerze.
Alleine die Ansicht vom Baum bewirkt das schon. Oder von einem Ast.
Ich habe wieder etwas gelernt, sehr viel über Christbäume. Bist du noch dran,
Willi? Ich bin noch dran, so geht es mir immer mit der Bianca.
Wie jetzt? Wir deleiten mit dem Baum, so geht es mir mit der Bianca.
Wie man das wirklich jetzt nennt, eine gesunde...
Gesundheitsförderliche Effekt? Ja,
seienlich. Die haben es zwar anders ausgedruckt, aber ich weiß es nicht.
Okay. Warte, vielleicht habe ich noch eine Frage.
Die schneiden wir, ja. Okay. Was habe ich alles gefragt? Groß,
klein? Nein, ich habe alles gefragt. Cool.
Ich habe noch ein Funfact für euch. Ich habe nämlich gelernt,
ich habe mir gedacht, der nachhaltigste Christbaum ist der, der im Topf, der die Jahre überlebt.
Aber ich habe heute einen Wissenschaftler gehört, der gesagt hat,
ja wäre er, aber die meisten, und das geht aus Studien hervor,
überleben das zweite Jahr nicht, weil der Topf viel zu klein ist.
Man bräuchte für einen 1,50 Meter Baum 50 Kilo Erde in einem Topf und sein Ding
war dann, wer schleppt schon 50 Kilo Erde plus Baum? Insofern?
Zustimmendes Nicken vom Experten. Der Topf bei so einem 1,50 Meter Baum müsste
eigentlich genau so 1,50 Meter hoch sein. Weil die Wurzeln gehen eins zu eins
in die Erde rein. So kann man sich das vorstellen.
Darum ist das eigentlich schwer möglich. Ein Jahr geht, aber zweites Jahr hat
man fast keine Chance. Der Baum. Hm?
Bye bye camera!
Music.
Feedback geben
Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!