BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P Interview | Die Geflügelpest aus Sicht eines steirischen Landwirten

Hans Peter Schlegel

06.01.2023 11 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Bianca im Gespräch mit dem steirischen Landwirten Hans Peter Schlegl über die Auswirkungen der Geflügelpest auf seinen Betrieb und sein Umfeld.

Hans Peter Schlegl war bereits zu Gast in der Folge 27 unseres Podcasts.

VERNETZEN 
 
MUSIK 
Leit hoits zamm – Haindling 
Power to the People – Junior Kelly 
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊 
 
Durchs Reden kommen die Leut´ zamm! 

Transkript

Die Vogelgrippe ist wieder in allen Medien und in Teilen von Österreich herrscht bereits ab nächster Woche Stallpflicht für Hühner und Puten. Dieses Virus wurde bisher bei Menschen nicht nachgewiesen, ist aber für die Vögel und vor allem für die Händeln in unserem Fall hoch ansteckend meist tödlich. Wie betrifft das jetzt uns, die wir Eier kaufen wollen, die wir Händelfleisch essen wollen und Hans-Peter, was bedeutet diese Gefügelpest für dich und deine 14.000 Legehändl und was bedeutet eine Stallpflicht für euch? Ja, hallo Bianca, für uns, also für mich als Landwirt, betrifft das Ganze, weil ich meine Legen anhab, ich hab sie in Freiland, sowohl als Bodenhaltung, Das heißt, ein paar Tiere sind innen stolzfrei und der ist einfach hinaus. Und so eine österreichische Steilpflicht betrifft für mich einfach, dass wir die Tiere sozusagen in den Außenschauraum begrenzen müssen. Dass sie nicht hinaus dürfen auf die freie Wiese, weil einfach die Gefahr besteht, dass sie sich anstecken über anderen Geflügelkot, über anderes Geflügel, also Windgeflügel, und dadurch erkranken würden. Würden und dann könnte das den ganzen Tierbestand bei mir im Hof gefährden und diese bzw. diese Seuche, die sie pässt, würde dann radikal dazu führen, dass innerhalb sieben Tage mein ganzer Bestand stürpt und das, qualvoll. Das heißt, das ist wirklich eine gefährliche Krankheit bei den Vögeln. Das heißt für die Hühner bedeutet das, dass sie wirklich innerhalb von kürzester Zeit sterben und das qualvoll. Wie du sagst, was bedeutet das jetzt aber für dich als Bauer, als Landwirt? Für mich als Landwirt ist das natürlich einerseits sehr sehr großes Tierleid. Das ist nicht so, dass ich jetzt Tiere halte, um daraus zu profitieren, dergott nicht. Ich habe meine Hellegenhähnungen grundsätzlich schon, damit wir Eier produzieren. Dennoch ist mir auch die Tiergesundheit Priorität eins. Und wenn man so eine Sorge bekommt, dann wäre das einfach, dass alle Tiere sterben würden. Zusätzlich bedeutet das natürlich auch für mich ein sehr enormer großer wirtschaftlicher Schaden, der was jetzt aber nicht als Vordergrund steht, dennoch da ist. Und sowas ist nicht, wenn man es hinein bekommt, einfach leicht. Man muss wirklich alles keulen. Man hat eine gewisse Spielart. Die Keulung heißt, dass wir alle Tiere, die auch noch am Hof sind, nach sieben Tagen, wenn das zwischen 10-20% sind, dennoch sofort notgeschlachtet werden, damit eine Ausbreitung dieser Krankheit sofort reduzieren kann. Und auch nicht überschlägt auf Nachbarbetriebe bzw. auch auf flächendeckende Krankheit, dass man das wirklich dann Wellen schlägt. Natürlich wird auch wenn so eine Vogelgritte sozusagen das erste Schutzszenario, das haben wir schon vorher erwähnt, das nächste Woche sozusagen die Steinpflicht ist. Das ist die erste Schutzvariante, damit wir eine Eindämmung, sichern können und nicht irgendwo ein tatsächlicher Fall auftritt in einem gefühlt Betrieb. Das heißt, die erste Maßnahme ist, zum Schutz werden quasi die Freilandhühner, Zwangsbodenhaltungshühner, aus Schutz vor der Vogelgrippe. Und wenn jetzt der Fall eintritt, in einem hypothetischen Szenario, dass wirklich dein ganzer Stall an dieser Vogelgrippe, diesem H5N1-Virus stirbt, das ist ein großer wirtschaftlicher Schaden für dich. Von welchen Zahlen reden wir da und was machst du dann? Also aus dem, ich weiß es jetzt nicht ganz genau, aber schätzungsweise laufen wir auf ein paar Hunderttausend Euro hin. Ist das nur rein der Ist-Status, was dann tatsächlichen Schäden ist, aber langfristig läuft es sich sicher fast auf eine sechsstellige Summe hin. Weil einfach das nicht getan ist, man sagt, man hat diese Krankheit am Betrieb, muss erstens, wie erwähnt, alle Geflügel notgeschachtet werden. Plus eine Leerstedtzeit. Plus dann die Sicherheit, das heißt, über Wochen wird der Betrieb kein Geflügel mehr am Hof gehalten werden, bis ein wirklich von tierärztlicher Seite wieder ein Goal gegeben werden kann, dass kein Virus mehr am Betrieb ist. Dann können Tiere neu eingestellt werden, bis Tiere wieder Eier legen und bis die Vermarktung, weil wir auch Tierarztvermarkter sind, wieder aufgebaut ist. Das dauert schon Monate. Und allein die Kunden, bis man okay, wie kann man sie dazwischen betreuen, mit welcher Ware. Das ist langfristig ein enormer Schaden, der was betrieben wirtschaftlich jetzt nicht einfach kundgetan ist, vielleicht auch eine Versicherungsabdeckung. Das kann sich über Monate, vielleicht auch Jahre ziehen, bis man wieder den Kundenstamm soweit hat und vor allem die Aufklärungsarbeit an unsere Kunden, Kunden sowie auch an die normale Öffentlichkeit, Nachbarn, Freunde. Was passiert da gerade bei mir? Ist das jetzt, was für eine Gefahr besteht auf den umliegenden Betrieben. Einerseits sind es meine Kunden, die weiß ich keine Eier verkaufen kann. Andererseits ist es auch, wenn ich diese Krankheit hätte, ein Betrieb, meine Tiere, ist auch ein Umkreis von zehn Kilometer betroffen, dass diese Radios sozusagen an Tiere auch keine Eier verkauft werden dürfen. Ein kleiner Radius muss auch an mein Nachbarbetrieb sozusagen das Geflügel-Not schlachten, einfach aus Sicherheitsgründen, damit sich dieser Virus nicht weiterverbreitet. Das heißt, auch gesunde Tiere in einem Umkreis von einer Kilometeranzahl, die von Tierärztlichen Behörde festgelegt wird, muss mein Nachbar, auch wenn das ein Kleingeflügel ist, wenn er fünf Tiere hat oder fünf Geflügel, wenn er 1000 Hühner hat, dann muss auch dieser diese Not schlachten. Auch er hat einen wirtschaftlichen Schaden. Einfach weil diese Krankheit wirklich wirklich gefährlich ist für Geflügel. Und das einfach ein Schutzmechanismus ist, beziehungsweise das erarbeitet wurde, damit sich das nicht flächendeckend ausdehnt. Grundlegend ist es ja wichtig, dass wir in Österreich eine Versorgungssicherheit darstellen können. Und dazu gehört es darauf hin, dass wir in der Steiermark nicht für einmal 50% der Geflügel, also der Legehennen, Masthühne, notschlachten müssen. Erstens das Tier leidet durch diese Krankheitsausbreitung. Andererseits auch, weil wir Lebensmittelversorgungssicherheit darstellen müssen. Deswegen ist das erste Szenario sozusagen die Steilpflicht. den Hühnern geht es ja nicht schlecht dabei, sondern sie bekommen einfach sozusagen eine Sperre, dass sie dann raus auf die Wiese dürfen. Im Stall bleibt alles gleich, ich denke. Aber Schutzmaßnahme ist das erste. Wenn das Szenario wirklich ernst eintritt, dann ist das schon sehr gefährlich. Und wenn es dann so wird, was kannst du dann de facto tun? Also sobald ich merke, Tiere sterben bei mir im Stall. Das heißt, wenn ich im Stall gehe und es ist wirklich bei einem Hühnerstall, das hat eine Herde, hat zum Beispiel 2000 Hühner sind drinnen. Und ich merke sofort, das sind 50 bis 100 Tiere, liegen einfach tot da. sofort den Tierarzt anrufen. Wenn ich ein Kleingiehalter bin und merke, okay, bei meinen 15 Hühnern sind 10 Hühner tot, rufe ich sofort die Bürgermeister an, die Gemeinde an und sage, ich habe hier ein Problem, könnte mir weiterhelfen. Diese sind verpflichtend, dass sie es weiterleiten und sofort an den zuständigen Behörden und das Veterinärmediziner beziehungsweise an den Amtlichen und die Behörde, das heißt die BH, die Bezirkskammer, ist für zuständig, weiterleitet und sofort diesen Weg des Szenarios abspielt. Das heißt ein Tierarzt kommt sofort vorbei und es werden Untersuchungen gestellt, beziehungsweise sicherheitsmäßig wird sofort eine Schutzzone eingerichtet. Okay und was bedeutet das jetzt für, weil du es vorher von deinen Kunden gesprochen, von dem Vertrauen, das da vielleicht verloren geht, von der ganzen Arbeit, die dann dahintersteckt sich diesen Kundenstamm wieder aufzubauen, vielleicht gleich vorab. Mich als Mensch, der bei dir jetzt Eier kaufen möchte, wenn die Geflügelpest, die Vogelgrippe ausbricht, wie betrifft mich das als Kunden und was mache ich dann? Als Kunde betrifft es einen zuerst nicht direkt, weil einfach ich sofort als Verkäufer die Eier nicht mehr verkaufen darf. Das heißt, betrifft es, okay du siehst, der hat jetzt keine Eier, muss ich woanders kaufen. Das ist jetzt das. Sofortige Szenario, wenn ich jetzt einfach Eier kaufen möchte, gibt es diese nicht mehr, weil ich sozusagen keine Eier mehr verkaufen darf, beziehungsweise die Hühner notschlachten müsste. Weitens betrifft es dich nur als Kunde, wenn du auch sagst, du hättest Hausgeflügel, sozusagen vielleicht hast du, weil du im Garten vielleicht zwei, drei Hühner hast, könntest dich auch in der Nähe von mir betreffen. Ansonsten, je weiter weg du von mir bist, betrifft es dich nur mehr indirekt eben, dass du keine Eier mehr beim Wind beziehen könntest. Für diesen Zeitraum, wo ich keine Eier verkaufen darf bzw. keine Eier habe. Lieber Hans-Peter, vielen Dank für diesen ersten Einblick. Wir bleiben dran und schauen und hoffen, wie es weitergeht. Dankeschön. Keine Ahnung. Music.

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