BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P Interview | Die Geflügelpest aus Sicht eines Wiener Landwirten

Markus Sandbichler

08.01.2023 10 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Bianca im Gespräch mit dem Wiener Landwirten Markus Sandbichler über die Auswirkungen der Geflügelpest auf seinen Betrieb und sein Umfeld.

Markus bewirtschaftet mit seiner Familien in mittlerweile 6. Generation den Prentlhof im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten. 

Das Video zum Interview findet ihr auf unserem YouTube-Kanal.

VERNETZEN 
 
MUSIK 
Leit hoits zamm – Haindling 
Power to the People – Junior Kelly 
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊 
 
Durchs Reden kommen die Leut´ zamm! 

Transkript

Die Vogelgrippe ist wieder in allen Medien. In Wien und Niederösterreich herrscht ab Montag den 9.1. Stallpflicht für die Hühner und Puten. Dazu ist jetzt bei mir der Markus Sandbichler vom Prentlhof im 10. Bezirk in Wien und er hält dort rund 600 Hühner in Mobilstellen. Und sag mal Markus, wie betrifft uns das jetzt als deine Kunden, die bei dir Eier kaufen wollen auf der einen Seite und was bedeutet das überhaupt für dich und deine Legehänden? Ja, also wir haben eigentlich schon ein bisschen Erfahrung mit der Vogelgrippe, weil wir sind eigentlich bei jedem Risikofall gehören wir zum Risikogebiet, weil einfach die Donau durch Wien fließt und deswegen, da wird Wien nicht differenziert. Im Hintergrund sieht man ja unsere Hühner, die laufen jetzt noch zu Dreckhöhne eben frei herum. Ab Montag werden wir dann einen Verschlag hier bauen, also quasi einen überdachten Auslauf. Ansonsten wird sich nicht viel ändern, die Händel werden weiterlegen, sie werden weiterhin raus dürfen, aber sie werden halt ein Dach über den Kopf haben. Was sich schon ändert ist, die Hühner haben dadurch schon ein bisschen mehr Stress, weil momentan sind sie haben sie quasi sind sie gewohnt dass sie raus dürfen sie dürfen dann da sie dürfen dann da. Komplett das ganze freie areal benutzen das können sie dann eben nicht und das haben wir schon gemerkt dass ihnen dann untertags relativ fad wird und wir sie zu beschäftigen haben also für uns für uns vom brennlauf bedeutet das dass man die tiere in den beschäftigung bieten müssen und sollen das machen wir gern, aber es ist natürlich, man muss sich was einfallen lassen, weil. Ein Huhn hat es nicht gern Fahrt. Wie kann man jetzt so ein Huhn beschäftigen? Zum Beispiel, dass man Gegenstände reingibt in einen Freilauf, wo das zerlegen können. Zum Beispiel eignen sich Biokristbäume um die Jahreszeit ganz gut, die sich quasi zerlegen können. Bitte aber jetzt nicht bei mir alle Christbäume ablegen, weil es sind Biohühner, also dürfen Sie auch nur Biokristbäume ran. Wir streuen ein bisschen mehr Getreide auch unten in einen Auslaufbereich ein, dass sie quasi einfach mehr zu tun haben. Weil wenn die Damen nichts zu tun haben, dann gehen sie aufeinander gegenseitig los und dann fangen sie zum Federpicken an. Und das ist das, was das Ganze nicht so schön macht. Ich muss dazu sagen, wir haben eine spezielle Situation. Wir haben ja Mobilstelle. Unser System ist darauf ausgelegt, dass die Händlerinnen sehr viel im Freien draußen sind und immer wieder auf neue Plätze kommen. Das geht mit diesem System jetzt nicht, weil wir müssen jetzt quasi am gleichen Platz bleiben und bauen. Quasi in einem Vorgarten, der überdacht ist. Wir hoffen aber dann, dass diese diese Steilpflicht, der nicht ewig dauern wird. Das heißt, für euch bedeutet Stallpflicht eine überdachte Auslauffläche zu schaffen, das heißt, dass von oben keine Vögel irgendwie durch den Kot verunreinigen können, dass das übertragen wird. Wenn jetzt doch bei euren Hühneneinfall auftritt, was tust du dann und was bedeutet das für euch? Für uns würde das bedeuten, dass der gesamte Bestand gekäult werden müsste. Also wir müssten dann quasi den gesamten Bestand schlachten. Also für unseren Betrieb wäre das so ziemlich die Superkatastrophe, weil das wäre das Ende der Hühnerhaltung. Warum das Ende? Naja, die letzten drei Jahre waren schon ziemlich ermüdend, weil dieses Einstallen und das Kontrollieren, man muss auch dazu sagen, dieser Freigarten, der hat dann schon erzeugt noch noch zusätzlichen Stress, weil wir die Wildtiere dann bis zu diesem Auslaufbereich hinkommen können, nämlich Wildtiere am Boden, ich meine da bei dem Marder und dem Fuchs. Und wir haben gerade in dieser Zeit, wo wir quasi diesen Freiauslauf haben, haben wir bemerkt, dass da öfters Übergriffe waren. Der kommt dann nämlich auch bis in den Stall hinein, wenn er in diesem Vorgarten schon drinnen ist. Und bisher war es so, dass wir quasi rundum einen Zaun gespannt haben und ein Fuchs und ein Marder mehr abscheiden. sind wie gesagt indirekte Effekte, die wir haben. Trotzdem das macht das Ganze halt. Relativ mühsam und anstrengend, die Betreuung. Aber wie gesagt, das ist ein Spezifikum vom Mobilstall und aber das ist halt unser Konzept, auf das sind wir ausgerichtet gewesen und damit haben wir rechnen müssen, dass so etwas passieren wird. Dass das jetzt das dritte Jahr in Folge passiert, dass wir die Händler quasi überdachen müssen. Damit haben wir nicht so schnell gerechnet. Apropos das dritte Jahr in Folge, was heißt denn das für euch? Wird euch das irgendwie abgegolten, die Zeit, das Material, dafür, dass ihr da diese Überdachung baut oder? Nein. Also, diese Überdachung ist quasi von unserer Erfindung gewesen. Ja, es gibt, dadurch, dass Mobilsteilhaltung ein neues Konzept ist, wo das eigentlich gar nicht gedacht ist, gibt es eigentlich gar keine Lösung dafür. Das haben wir uns quasi ausgedacht, dass wir einen Dach, also dass wir quasi diesen Vorgarten schaffen mit Dach, dass zumindest in. Die Frischluft rauskönnen unter Tags. Und da sind wir ganz auf uns gestellt. Was mich auch, Was viele Kunden bei uns dann oft irritiert ist, dass wir hier in den letzten zwei Jahren was so, dass wir hier quasi Steilpflicht haben und eine Heidschaft weiter, die schon in Niederösterreich liegt, die auch in einem Bezirk liegt, die nicht im Hochrisikogebiet liegt, die händeln den ganzen Winter draußen rennen können. Und das ist einfach erhöhter Beerklärungsbedarf, da haben wir kein Problem, das erklären wir gerne, nur es ist halt manchmal nicht verständlich, weil die Distanz sind zwei Kilometer. Jetzt kommt gerade ein Flugzeug, vielleicht erzähle ich das noch einmal. Das ist der einzige Nachteil bei uns am Hof, dass wir alle fünf Minuten von Schwächer dann ein Flugzeug hören. Also um das noch einmal zusammenzufassen, Stallpflicht bedeutet für uns einfach sehr viel Aufwand, dass mit wir die Tiere beschäftigen, dass ihnen nicht fad wird, dass sie keinen überhöhten Stress bekommen, aber auch gleichzeitig, dass sie nicht aufeinander gegenseitig losgehen, Beschäftigungsmöglichkeiten, wie dass wir Stroh einstreuen, zusätzliche Getreidekörner im Auslaufbereich unten im Stall eingeben, bis hin auch, dass wir unsere Christbäume, müssen aber bei uns Bio-Christbäume sein, quasi ihnen geben, dass sie einfach was zum tun haben. Was man auch machen kann ist, wir sind mit unserer Betreuungs-Tierärztin ständig in Kontakt und wenn sie sehr Stress haben, kann man ihnen auch noch Calcium ins Wasser dazugeben, das entspannt die Tiere ein wenig. Aber wie gesagt, das ist schon eine Zeit, wo man sehr intensiver mit den Tieren mitlebt und schaut, dass ihnen gut geht. Leihwand ist nicht. Leihwand ist für die Händler sicher nicht, dass sie da jetzt eingesperrt werden. Die möchten gern raus. Auf das sollte man schauen. Apropos Leihwand, wie ist denn das für mich als Kunde, wenn ich zu euch kommen möchte? Ihr vermarktet ja auch direkt Eier kaufen möchte. Was bedeutet für mich diese Vogelkrippe, diese Geflügelpest? In dem Sinn werden die Eier weiterhin als Bio-Eier vermarktet. Die Bio-Verordnung gibt es auch her. Da gibt es auch keinen zeitlichen Ablauf. Das ist ja bei der Freilandhaltung ein anderes, weil das eine andere Rechtsmaterie ist. Aber in der Bio-Verordnung sagt, wenn das quasi behördlich vorgeschrieben ist, dann bleibt der Bio-Status ganz normal erhalten. Und unsere Eier gibt es auch weiterhin unweit, nicht weit entfernt hier im Hofladen. Sieht man da? Da in unserem Hofladen. Und also im Endeffekt, der Kunde merkt nicht viel, außer dass die Händln nicht mehr direkt neben dem Hofladen rausrennen können. Für uns ist schon und für die Händln natürlich ein gewisser Stress. Und es ist lustig, heute fotografieren besonders viele Leute unseren Stall. Hoffentlich haben die nicht alle schon von der... Ja, aus gegebenem Anlass. Aus gegebenem Anlass. Also es wird heuer besonders drauf geschaut. Ja dann Markus sage ich vielen Dank für das Interview und den Einblick bei euch im Senden und machs gut und halt die Ohren steif. Danke, vielen Dank fürs Interview, alles Liebe, Ciao! So, und jetzt die App nicht gleich beenden. Music.

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