BauertothePeople (B2P) - Der Podcast hinter den Kulissen von deinem Essen Cover

BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger
Since 08/2020 233 Episoden

B2P-Live "Ackerdemics Edition” - MILA Supermarkt

Wem gehört der Supermarkt? (David Jelinek)

01.06.2025 117 min

Video zur Episode

;

Zusammenfassung & Show Notes

MILA ist eine genossenschaftlich organisierte Bewegung, die eine Alternative zum bestehenden System der klassischen Supermärkte (i.e. Lebensmitteleinzelhandel, kurz LEH) aufbauen möchte. Während sich morgenrot (siehe Folge in den Shownotes) auf die südkoreanische Hansalim-Bewegung bezieht, wurzelt die Philosophie hinter MILA in der New Yorker Park Slope Bewegung aus den 1970er Jahren. Die bislang erfolgreichste europäische Adaption ist das 2017 in Paris gegründete La Louve rund um Tom Boothe. Nun ist quasi Wien an der Reihe und MILA steht nach einem Probebetrieb im MILA Minimarkt im 12. Bezirk kurz vor der Eröffnung des ersten vollwertigen Mitmach-Supermarkt, wie man es nennt.

Mit David Jelinek, dem aktuellen MILA-Geschäftsführer, sprechen wir über Genossenschaften im Allgemeinen und natürlich über die Besonderheit von MILA. Weshalb braucht es überhaupt Alternativen zum LEH, was kann MILA besser und wo liegen die großen Herausforderungen im Aufbau eines solchen Projektes. Und natürlich lernen wir auch David dabei besser kennen und finden heraus, was ihn zu seinem Engagement bewegt hat.

>> Same same, but different

morgenrot und MILA verfolgen sehr ähnliche Ziele und in vielen Punkten bestehen auch in der Umsetzung große Ähnlichkeiten. In einigen Punkten unterscheidet man sich aber auch deutlich. Diese beiden Episoden bieten somit eine wunderbare Gelegenheit, Perspektiven gegenüberzustellen und sie zeigen auf, dass es für viele Herausforderungen mehr als einen Lösungsansatz gibt. Letztlich wird jeder selbst bemerken, welche Option einen mehr anspricht oder man sich überhaupt mit diesem Angebot anfreunden kann.

Dieser Live-Podcast ist Teil einer Spezial-Reihe im Rahmen der Lehrveranstaltung “Zukunftsfähiges Wirtschaften” an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Gemeinsam mit rund 30 Studierenden lädt Willy Expertinnen und Experten aus (Land-)Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft ein, um mit ihnen über ihre Arbeit, ihre Perspektiven und ihr Leben zu sprechen. Natürlich wären es nicht die Live-Podcasts von BauertothePeople, wenn nicht auch ein paar Mikrofone aufgestellt würden, damit die Studierenden ihre eigenen Fragen stellen können.

Weil es einfach naheliegt, trägt diese Reihe den Titel “Ackerdemics” – auch wenn wir in unseren Diskussionen über die Landwirtschaft hinaus Wirtschaft und Gesellschaft beackern.

INFOS ZUR FOLGE
Website von MILA
https://www.mila.wien
B2P106 - Foodhub München
https://www.bauertothepeople.at/podcast/196
B2P-Live “Ackerdemics” - morgenrot
https://www.bauertothepeople.at/podcast/231
Park Slope Food Coop
https://www.foodcoop.com
La Louve
https://www.cooplalouve.fr

📣 Bleib verbunden mit BauertothePeople! 

Newsletter:
→ Jetzt abonnieren – Erhalte regelmäßig exklusive Insights und Hintergrundinfos direkt in dein Postfach. 

YouTube:
→ Unser Kanal – Das Bild zum Podcast-Ton und viele zusätzliche Videos

B2P Shop:
→ Merchandise entdecken – Produkte mit Persönlichkeit, die deinen Style unterstreichen. 

Social Media: 

Podcast Plattformen:

Musik:

„Leit hoits zamm“ – Haindling
*thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
*thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records

 … und ein bisserl selbst gesungen 😊
*thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

Und Jetzt?
Abonniere, folge und teile – so bringst du frischen Wind in den Dialog! 
Viel Spaß beim Reinhören und Entdecken!

Transkript

Willy
00:00:00
Essen, Menschen, Landwirtschaft. Heute machen wir einen Live-Podcast im Live-Podcast. Von für Miet und Tour. BauertothePeople Enter Text... Was, wer? Und? Und alle und alles dazwischen und rundherum. Los geht's. BauertothePeople Ja, ich starte jetzt einmal mit einer Einleitung, die ich mir da ein bisschen aufgeschrieben habe für den Podcast, damit wir auch unsere Hörerinnen und Hörer wissen, wo wir heute sind und was da los ist. Es ist eine neue Ausgabe des BauertothePeople Live-Podcasts in der Academics-Edition hier an der WU Wien. Das Ganze findet statt in einer Vorlesung und Übung zum Thema zukunftsfähigen Wirtschaften des Departments für Sozioökonomie. Und neben meinem Gast, der da neben mir sitzt, sind im Raum noch um die 30 Studierenden ganz am Anfang ihres Studienlebens. Und das Ziel und Zweck von dieser Übung und von dieser Vorlesung ist es, Unterschiedliche Bereiche der Wirtschaft und von Gesellschaft kennenzulernen. ein größeres Bild von Wirtschaft und Gesellschaft, bevor es dann für euch alle in eure Spezialisierungen mit Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und so weiter hineingeht. Ja, das Besondere an diesem Live-Podcast, es ist abhängig natürlich von eurer geistigen und körperlichen Verfassung. Es ist natürlich noch in der Früh, wir haben erst Öffe, knapp vor Öffe oder so, also wir sind noch wirklich zeitig am Tag. Je nachdem, wie sehr ihr schon anwesend seid, gibt es hier die Möglichkeit, aktiv mitzudiskutieren. Dafür haben wir diesen wunderbaren Bauer zu der Bibel gebrandeten Mikrofonwürfel dabei und das Ganze läuft folgendermaßen ab. Ich diskutiere das Thema mit meinem Gast jetzt dann wieder an, wir lernen ihn ein bisschen besser kennen. Und dann, ich habe es schon vorher gesagt, bevor ich auf Aufnahme gedrückt habe, Aufnahme ist gedrückt oder scheinbar, ja passt. Ihr sollt aktiv mitdiskutieren, eure Fragen stellen, die was euch aus eurer Lebensrealität, aus eurer Lebenswelt heraus interessieren, interessieren an dem Thema, das wir heute hier gemeinsam diskutieren. Ja, was soll ich noch sagen? Scheißt euch nichts, stellt eure Fragen. Ich bin zwar kein großer Anhänger des Spruches, es gibt keine dummen Fragen, es gibt sehr, sehr wohl dumme Fragen. Ich habe viele davon selber schon gestellt, aber ich kann euch auch sagen, die meisten Fragen sind nicht dumm. Und wer keine Fragen stellt, der geht von sich selbst vermutlich aus, dass er schon alles weiß. Weil nur durch Fragen kommt man irgendwie wieder weiter. Ich weiß, dass ich auf jeden Fall nicht weiß, deswegen bin ich Journalist geworden und bin Podcaster geworden. Und eines unserer Prinzipien bei Bower to the People ist deswegen auch, wir geben Antworten, indem wir Fragen stellen. Das Thema heute ist das Thema Genossenschaften, das Thema MILA, in dem Fall von einer konkreten Genossenschaft. Welche genau das ist, das werden wir dann noch hören. Und das Ziel von MILA auch eine Alternative zum bestehenden System des klassischen Lebensmitteleinzelhandels aufzubauen. Ich blicke immer ein bisschen auf meinen Gast und schaue, ob er nickt, ob er die Augen verdreht, aber momentan ist der David noch beim Nicken. Ja, genau, David habe ich schon gesagt, an meiner Seite sitzt halt jemand, der weiß, wie es geht, wie man so einen Supermarkt, so einen alternativen Supermarkt, sage ich einmal, aufbaut. Der sicher auch die Leiden kennt, die damit verbunden sind, die Erfolge und die Schritte, die man unternehmen muss. Ja, in diesem Sinne sage ich jetzt einmal Hallo und herzlich willkommen, schön, dass du da bist, David Jelinek.
David
00:03:34
Ebenfalls hallo, grüß euch. Danke vielmals für die Einladung Und ich freue mich auf eine spannende Diskussion mit euch allen heute.
Willy
00:03:41
Und das ist jetzt wert, ein kleiner Öffnungsapplaus. Es ist aber auch wichtig, dass die Leute, die jetzt dabei sind und die BauertothePeople nicht auf YouTube, sondern klassisch Podcast über Kopfhörer hören, dass die ja hören, dass da wer im Raum ist und dass wir das nicht vorgetäuscht haben. Theoretisch könnte natürlich das Applaus auch einspielen, aber er ist in dem Fall echt. Ich kann es auch bezeugen.
David
00:04:06
Kannst du bezeugen, sind Leute da?
Willy
00:04:08
Ungefähr 30? Wie würden Sie interessiert?
David
00:04:11
Bis jetzt, ja.
Willy
00:04:12
Bis jetzt schon noch, oder? Wichtig ist es, also mir persönlich ist es wichtig, wenn du eine Sache verstehen willst, und ich sage jetzt mal Sache zum Supermarkt, dann ist es immer wichtig, die Menschen zu verstehen, die diese Sache, dieses Ding, dieses Produkt, diesen Supermarkt aufgebaut haben, warum die das machen. und dafür musst du auch die Menschen kennen, weil im Endeffekt Menschen entscheiden, was sie tun und dann entstehen Dinge. In diesem Sinne, ja, grüß dich und wer bist du? Und erzähl uns ein bisschen was über deinen Lebensweg und wie du dann letztlich bei MILA und mit MILA gelandet bist.
David
00:04:49
Gut, danke noch einmal. Mein Lebensweg. Ich komme aus Wien. Ich bin als Sohn tschechoslowakischer Emigranten in Wien geboren und aufgewachsen. Tschechoslowakisch, ja. Genau, meine ganze Familie, komme aus der ehemaligen Tschechoslowakei. Bin in Wien aufgewachsen, War in der Volksschule im Gymnasium und habe dann Zivillienst gemacht. verschiedene Stationen durchlaufen und ich würde es jetzt mal so von der Seite aufsatteln. Sozusagen das Thema Essen, Ernährung, Lebensmittel haben eigentlich noch zu Beginn keine Große Rolle gespielt. In meinem Leben, Außer dass meine Mutter eine begnadete Köchin ist und wir sozusagen immer gut gespeist haben zu Hause. Aber jetzt was. Sozusagen das Thema Einkaufen noch angeht, Da was eher immer wir schauen sozusagen, dass wir das günstigste oder eher das Billigste einkaufen oder hin und wieder was beim Bauern holen, wenn wir draußen waren am Land. Aber ich habe zumindest diese, Wie soll ich sagen, nicht nur das gute Kochen von meiner Mutter gelernt, aber auch, sozusagen die Wertschätzung für frische Lebensmittel und die Wertschätzung auch sozusagen, dass man ein bisschen schaut beim Einkaufen auch und dass man auch selber kocht damit. Und habe dann aber selber erst so, Das war glaube ich so rund um die Matura herum. Geprägt durch einen Aufenthalt in den USA, Weil ich bin zehn Monate auf Schüleraustausch geschickt worden mit 16. Wohin? An die Ostküste, in der Nähe. East Coast. Ja, genau, East Coast. In der Nähe. Ich habe auch viel Hip-Hop gehört damals. Das stimmt tatsächlich. Bin mit 60 Blatten zugekommen.
Willy
00:06:32
Ist das so, oder? East Coast, oder? Ich glaube.
David
00:06:34
Ich weiß nicht mehr so genau. Und habe aber dort, die zehn Monate, die ich dort war, Extremst gelitten, weil das Essen einfach so scheiße war. Tatsächlich. Also wir haben, das war im Unterschied zu Österreich, hat es halt in der High School sozusagen Eine Cafeteria gegeben. Das heißt quasi eine Mensa, wo wir gegessen haben. und da hat es zwei Schlangen gegeben und die eine Schlange war einfach jeden Tag so Pizza mit Pommes, also wirklich so ein Pappteller mit Pommes und ein Slice Pizza drauf mit Fleisch und die andere hat so ein quasi Fertigmenü gehabt, das sich im Durchschnitt glaube ich so alle zehn Tage abgewechselt hat. Einfach so voll. Ich habe extreme Akne bekommen und mein Körper hat auch irgendwie recht, recht krass reagiert und dann bin ich zurückgekommen und habe quasi zu schätzen gelernt und selber dann so ein bisschen gelernt, ah okay, Lebensmittel sind nicht gleich Lebensmittel Und da gibt es halt irgendwie. Bessere Sachen, Da gibt es sowas, das Bio heißt und so weiter. Und so hat das ein bisschen begonnen. Dass ich mich auch selber angefangen habe Zu interessieren dafür, was essen wir da überhaupt, wo kommen unsere Lebensmittel her, wie werden die auch erzeugt?
Willy
00:07:33
Aus einer Leidenserfahrung quasi.
David
00:07:34
Aus einer Leidenserfahrung, genau. Ich bin mit fürchterlicher Akne auch zurückgekommen, das war auch so für das Selbstbewusstsein nicht unbedingt das Beste.
Willy
00:07:42
Das blöde Frage, das sind oft so Erlebnisse, die Akne war eigentlich das, worunter du gelitten hast. Das Essen wäre da wahrscheinlich Mittelwurscht gewesen, oder? So hast du alles reingekaut, einfach es war Essen, oder? Für Jugend halt, nicht? Aber die Akne war das dann, was das Essen ausgelöst hat, was die dann zum Umdenken gebracht hat. Also so ein quasi ein, wie sagt man, ein sozialer und psychischer Schmerz wahrscheinlich irgendwo ab.
David
00:08:03
Ja, stimmt.
Willy
00:08:05
Ich kann nicht bestätigen, ich habe selber extreme Akne gehabt und es war wirklich, es ist furchtbar. Also gerade im ... Im Schüleralte, so mit wie alt warst du damals?
David
00:08:14
Ich war 16.
Willy
00:08:15
16, ja. Bei mir war es auch um die Zeit und früher. Und es war, ja, es macht was mit einem. Und es bringt einem zum Denken. Das darf ich nicht unterschätzen. Absolut.
David
00:08:24
Genau, ich glaube, das hat dann auch dazu geführt, Dass ich an die BOKU gegangen bin. Habe an der BOKU studiert. Zwar zuerst Kulturtechnik und dann Umwelt- und Bioressourcenmanagement.
Willy
00:08:34
Warte mal, wie bist du jetzt an die BOKU gekommen? In Wengern?
David
00:08:37
Ich habe nach der Matura ein Jahr mal gearbeitet.
Willy
00:08:41
Ich hätte ja an der WU sein können, sage ich jetzt mal.
David
00:08:44
Tatsächlich wollte mein Onkel, Dass ich an die WU gehe, weil er wollte, dass ich seine Firma übernehme. Er hat mir das Studium an der WU angeboten. Mich hat das aber damals überhaupt nicht interessiert, tatsächlich. Und habe das dankend abgelehnt, weil ich mich auch nicht interessiert hätte, die Firma zu übernehmen von meinem Onkel. Und es war auch ein bisschen familiär kritisch, Weil sein Sohn hätte eigentlich übernehmen sollen, also mein Cousin. Genau. Nein, ich bin an die Boku gekommen, weil, also einerseits, weil ich mich damals schon für Essen und auch viel Für so ganze Nachhaltigkeitsthemen interessiert habe. Und der Entschluss war dann relativ klar eigentlich schnell, Dass die Boku die UNE ist, wo ich so diesen Interessen noch eigentlich ganz gut nachführe.
Willy
00:09:22
Was war das für eine Zeit?
David
00:09:23
Das war dann 2002.
Willy
00:09:26
Und was waren nicht Nachhaltigkeitsthemen in der Zeit? Weil das war so ein bisschen der Beginn, der Aufwur, wo das Thema Nachhaltigkeit so ein bisschen populär und bekannt geworden ist, breiter, oder?
David
00:09:35
Genau, ich glaube, es ist alles noch so ein bisschen unter dem Titel Öko gelaufen damals.
Willy
00:09:41
Das sind übrigens die Geburtsjahrgänge darin, so um die Zeit wahrscheinlich, oder?
David
00:09:47
Genau. Ich glaube, damals war so dieses, also diese Denke Oder auch so ein bisschen das Paradigma, so wie es jetzt System Change oder die Klimabewegung auch uns hier kommunizieren. War damals so ein bisschen im Keim da. Wir haben schon gewusst, auch wir quasi in unserer Jugend irgendwie. Der Lebensstil, den wir leben, der wird sich nicht ausgehen. Also es gab eher damals so Sachen wie den globalen Fußabdruck oder den Rucksack. Wir haben schon gewusst, quasi den Ressourcenverbrauch, den wir hier im Westen oder im nördlichen Teil der Halbkugel sozusagen vorleben, das kann sich irgendwie nicht ausgehen.
Willy
00:10:20
2002, heute immer noch genauso diskutiert.
David
00:10:24
Ich wollte gerade sagen, es hat sich in manchen Ecken nicht so viel verändert, nicht so viel getan. Genau, und mich hat das quasi auch angesprochen, Mir ist dann auch recht schnell klar geworden, okay, da sollten wir was tun, so, abseits davon nur drüber zu reden. und da, genau, der Entschluss an die BOKU zu gehen, relativ nah eigentlich oder relativ klar.
Willy
00:10:45
Kannst du dich noch erinnern, was hat dich speziell dann Richtung Nachhalt, weil du hättest dich auch für andere Themen interessieren können. Du hast halt BOKU gewählt, du hast die Themen Nachhaltigkeit etc. Woher kommt das, kannst du das irgendwie sagen? Ist das eine Person, ein Erlebnis, familiär vorbelastet unter Anführungszeichen?
David
00:11:04
Nein, familiär vorbelastet tatsächlich überhaupt nicht, Weil ich habe weder quasi landwirtschaftlichen Background noch irgendwie war in meiner Familie jetzt groß in der Öko-Bewegung oder sonst wie. Das gar nicht. Nein, ich glaube, das ist tatsächlich einerseits so durch das Essen und durch die Ernährung gekommen, weil ich mir halt angefangen habe, Einfach selber ein bisschen zu informieren und zu lesen damals, wie ist denn das mit unserer ganzen Lebensmittelproduktion? Wo kommt das Fleisch her? Wie wird Obst, Gemüse produziert? Was sind da ein bisschen die Bedingungen dahinter? Und habe dann Freunde aber auch gehabt, die in der Landwirtschaft tätig waren Oder die halt teilweise noch den Betrieb von den Eltern vielleicht überlegt haben zu übernehmen und so. Und habe da auch viel gelernt und viel gesehen, wie landwirtschaftliche Produktion ausschaut, wie da die Realitäten sind und wie das System einfach auch Quasi in eine sehr falsche Richtung läuft. Und ich glaube, das alles zusammen war dann ein Ansporn genug, Ein Studium zu finden oder auch so ein bisschen was zu tun.
Willy
00:12:07
Das ist ja eine Lebensentscheidung als Studium. Oder hast du das damals so gesehen oder bist du da einfach so, das ist jetzt natürlich vorgeteilt, aber es ist jetzt auch so, War das damals bewusst, dass es jetzt so eine Entscheidung ist für immer, oder hast du gedacht, jetzt mache ich das einmal?
David
00:12:19
Ich habe mir damals mehr gedacht, ich mache das jetzt einmal, tatsächlich. Lass mich im Raum ein bisschen erdaunen. Ich habe es damals nicht so als große Lebensentscheidung empfunden, sondern eher mehr, ich mache das einmal, wenn mich das Thema interessiert, Weil ich gern mehr lernen würde. Und es war dann auch so, dass ich an der BOKU viel noch mit den Themen Landwirtschaft, Auch kollektives Leben, kollektives Wirtschaften, Selbstorganisierung etc. in Kontakt gekommen bin und dort noch mal ganz viele Schritte gemacht habe und sehr, sehr viel gelernt habe, auch in den Jahren.
Willy
00:12:56
Kollektives Leben, sagst du?
David
00:12:58
Ja, also einerseits war für mich sozusagen das Engagement sowohl im TÜVI als auch auf der ÖH. TÜVI kurz erklären. Genau, TÜVI kurz erklären ist der Türkenwirt. Ist ein Verein, der an der BOKU, An der Uni. Einen kleinen Betrieb Selber führt, nämlich quasi einen kleinen Gastrobetrieb, ein Kaffee mit einer kleinen Küche. Mittagessen kocht für die Studis und aber auch Veranstaltungen organisiert und wo sich quasi jede Studie oder jede Person engagieren kann. Wo gemeinsam in Treffen, In sogenannten Plenars auch gemeinsam diskutiert und entschieden wird, was man machen will, was man für Veranstaltungen machen will, wen man einladen will vielleicht etc. Für mich war das auch eine sehr prägende Zeit. Weil ich da sehr viel gelernt habe über Selbstorganisierung. Ich bin stark politisiert worden.
Willy
00:13:51
Erst am Tübi oder vorhin?
David
00:13:53
Ja, eigentlich so richtig erst im Tübi. Was heißt das, politisiert werden?
Willy
00:13:57
Wer hört das immer so? Ich frage mich immer.
David
00:14:00
Ich habe da einfach ein schärferes Verständnis für viele gesellschaftliche Zusammenhänge bekommen. eben auch für politische Zusammenhänge. Und ich habe mir davor, glaube ich, da Ist einfach bei vielen Sachen nicht so viel Gedanken gemacht. Ich war auch ein großer Hippie in meiner Jugend. Ein großer Hippie? Ein großer Hippie. Ich war mehr der Hippie, wie ich auch ins Tüde gekommen bin. Und genau, ich glaube, es hat mir einfach sehr gut getan, sozusagen in meiner Laufbahn. Und war dort sehr lange aktiv, War an der ÖH auch kurz aktiv. und kollektiv leben, weil du das gefragt hast. War, es hat zu der Zeit war Longomai, ich weiß nicht, ob das ein Begriff ist. Longomai ist ein Netzwerk an landwirtschaftlichen Betrieben, vor allem in Frankreich und in Deutschland. Longomai. Genau, Longomai, die es seit über 40 Jahren gibt. Und das war mit A, war eine...
Willy
00:15:01
Kann man zu beim Schreiben? Ja, Mai, sage ich jetzt einmal.
David
00:15:07
Und die haben quasi landwirtschaftliche Betriebe, die sie gemeinsam kollektiv führen, wo sie auch leben und gemeinsam arbeiten. Und. Die waren damals So ein bisschen bei uns im TÜVI-Umfeld. Also es gibt auch eine Kooperative in Österreich, die wir ein, zwei Mal besuchen waren. Die haben so Schafschärkurse gemacht und Imkerei-Kurse angeboten, die wir über die ÖH organisiert haben für die Studis zum Beispiel. Und da bin ich halt immer mehr mit den Themen Landwirtschaft als auch Leben am Land, Kollektives Leben und Wirtschaften. In Kontakt gekommen. und dadurch ist dann eigentlich auch ganz stark die Idee entstanden, Dass wir mit einer Gruppe von Freunden, Freundinnen, auch ehemaligen Studentinnen selber aufs Land ziehen und einen landwirtschaftlichen Betrieb gründen und eben quasi ein landwirtschaftliches Kollektiv gründen, um das sozusagen auch auszuprobieren.
Willy
00:15:59
Das Kollektiv, wichtiges Wort damals oder generell?
David
00:16:03
Ja, schon genau. Für uns war quasi dieses Kollektiv arbeiten oder auch als Kollektiv oder gemeinsam zu tun. ist uns zu der Zeit sehr, sehr wichtig geworden.
Willy
00:16:12
Wir sind zwar immer noch dabei, den David kennenzulernen, sollte da aber irgendwas dabei sein, ein Begriff, der euch interessiert oder sowas. Hand drauf, schmeißt euch den Würfel zu. Da ist schon einer. Sehr schön. Du kriegst jetzt das Mitarbeitsplus. Du kriegst das Mitarbeitsplus. Du musst den Würfel nicht noch halten, sondern reinreden. Nein, dort vorne. Genau da. MILA, ist das eine Abkürzung oder wofür steht das eigentlich?
David
00:16:36
Der Name steht für sich selber.
Willy
00:16:38
Also hat das keine Tiefel? Keine Abkürzung.
David
00:16:41
Aber ich komme dann noch zur Gründungsgeschichte, dann kann ich auch kurz erzählen, wie es zu dem Namen gekommen ist.
Willy
00:16:45
Es gibt schon, wenn man recherchiert, gibt es schon quasi Interpretationen des Namens. Das ist auf jeden Fall nicht die japanische Volleyballspielerin, mit der hat es nichts zu tun. Die MILA Superstar.
David
00:16:57
Es gibt tatsächlich eine Genossenschaft in Südtirol, Glaube ich, eine Milchgenossenschaft, die MILA heißt. Wirklich? Ja.
Willy
00:17:03
Da steht Mil...
David
00:17:05
M-I-L-A.
Willy
00:17:06
M-I-L-A.
David
00:17:06
Ich glaube nur mit Reimbuchstaben.
Willy
00:17:08
Ja, ja. Okay, cool. Mitarbeitsplus für die erste Frage. Boku, Kollektiv. Und es gilt für euch alle, gehauen drauf, wenn es irgendwelche Begriffe zu klären gibt, etc., die vielleicht noch keiner gehört hat, einfach nachfragen. BOKU.
David
00:17:25
Genau, BOKU, Kollektiv leben, Kollektiv wirtschaften. Dadurch. Ist quasi ein Strang in meinem Leben entstanden, der auch sehr wichtig ist, dass ich mit einer Gruppe anderer Leute einen Verein gegründet habe, mit dem wir auch einen Grund, beziehungsweise eine Mischung aus alten Industrie- und Seminarhaus gekauft haben im Burgenland und dort auch gelebt und gewirtschaftet haben eine Zeit lang. Das will ich vielleicht nochmal extra erzählen.
Willy
00:17:48
Einen eigenen Podcast, oder?
David
00:17:49
Wir können einen eigenen Podcast auch machen oder mit Longomai gemeinsam. Aber ich habe halt auch neben dem Studium gearbeitet, ab dem zweiten, dritten Jahr, und habe dann recht früh als Marktfahrer gearbeitet. Als Marktfahrer? Marktfahrer bzw. Marktverkäufer auf den Biobauernmärkten in Wien. Auf der Freium. Und habe dadurch auch ganz viel Produzentinnen und Bäuerinnen kennengelernt, was mich auch noch einmal bestärkt hat in dieser Idee, damals aufs Land zu ziehen, selber auch etwas auszuprobieren und selber auch etwas zu beginnen. Habe dadurch aber auch schon recht früh Einblick in die ganze Produzentinnen Und auch ein bisschen Handelslandschaft bekommen, was mir bis heute auch noch zugute kommt, sagen wir es mal so.
Willy
00:18:37
Kann ich mir das als Marktfahrer so vorstellen, dass das wirklich dargestimmt ist, und es richtig auch die Produkte bepriesen hast, laut schreierenderweise.
David
00:18:43
Es ist ja Marktschreier, ist ein bisschen das alte Wort dafür. Der Schmäh am Markt ist meistens eher der, dass die Leute oft nicht wegen einem Produkt kommen, Also natürlich auch wegen einem Produkt. Sondern einfach zum Quatschen zu reden. Und das ist ein bisschen auch der Schmäh am Markt, dass man mit den Leuten redet, ihnen ein bisschen zuhört, natürlich auch ein bisschen Geschichten erzählt, quasi marktschreierisch. Aber ja, man kann sich das so vorstellen, Bis heute einfach genau.
Willy
00:19:07
Es war früher ja auch beim Kreisler und so, beim, wie heißt es, Dante Emmerlaut und etc., dass du quasi eine Stunde drinnen warst, fünf Minuten einkauft hast und dann 45 Minuten über alles geredet hast. Das ist so ein bisschen das, was auch verloren gegangen ist, dann in der Gegenwart.
David
00:19:22
Ja, ich glaube, die soziale. Komponente ist beim Einkaufen einfach wichtig. Das ist auch etwas, was wir ja mit unserem Projekt so ein Teil auch wieder überlegen.
Willy
00:19:28
Ich glaube, auf das werden wir noch relativ, relativ... Das heißt, man merkt schon, es geht schon ein bisschen in die Richtung von Milan, Richtung von der Gegenwart. Waren da dazwischen noch wesentliche Schritte? Was sagst du, das waren noch wichtige Schritte bis hin zur Gründung?
David
00:19:42
Ja, also ab 2006, 2007 habe ich als Marktverkäufer gearbeitet. Das hat sich sehr lange durchgezogen, bis 2016. Also ich habe auch dann, nachdem ich ins Burgenland gezogen bin, auch noch nebenbei gearbeitet. Ich habe mir dann. Quasi mehr oder weniger die Geschäftsführung mit meinem Kollegen dann geteilt. Das heißt, ich habe selber noch verkauft, aber habe quasi auch ein bisschen Personalplanung, Einkauf, Bestellungen und so gemacht. Das war, glaube ich, auch viel gelernt. Das war auch wichtig. Und, nein, es gab am Weg dann, Glaube ich, noch so ein paar, wenn ich es überlege. Ein paar kleinere Stationen. Aber jetzt nicht so groß einprägsames oder Wichtiges. Ich glaube, es wurde ein bisschen eins nach dem anderen dann so ein bisschen zum Supermarkt geführt jetzt.
Willy
00:20:28
Schauen wir noch einmal ganz kurz zurück, Du warst beim Tybi aktiv, du warst nachher bei der ÖH, glaub ich, hast du gesagt, oder, aktiv. Warst du ein Klassensprecher? Bist du so der Typ Klassensprecher?
David
00:20:36
Nein, in der Schule überhaupt nicht. Ich war eher der Klassenclown als der Klassensprecher.
Willy
00:20:40
Der Klassenclown? Okay, also gar nicht, das hat sich später dann erst entwickelt.
David
00:20:46
Ich war in der Schule eher faul.
Willy
00:20:49
Okay, ja, das könnte sein, dass wir da was gemeinsam haben, aber genau. Das heißt, bis zur Gründung MILA, jetzt können wir eigentlich Richtung MILA ein bisschen schauen, oder? Was war, oder fällt mir was?
David
00:20:59
Ja, ich war bis 2017, bevor mein Sohn auf die Welt gekommen ist, War ich noch als Marktfahrer aktiv, das war cool. Dann habe ich kurze Ausflüge gehabt bei einem Unverpacktladen. Beim Denz auch in Wien, Ein großer Biomarkt und war noch. Eine Zeit lang Auch aktiv als Berater für die Bio-Austria Burgenland, für den Burgenlandischen Landesverband, wie ich in Burgenland gelebt habe und habe da aber nochmal viel Einblick in die Produzentinnenbäuerliche.
Willy
00:21:30
Aber Lebensmittel waren die einfach, du warst, im Reich der Lebensmittel.
David
00:21:34
Ja, die letzten 15, fast 20 Jahre kann man sagen, waren Lebensmittel ein sehr, sehr wichtiger Teil meiner Arbeits- und Lebensrealität.
Willy
00:21:41
Und wann bist du dann das erste Mal in Berührung mit MILA oder mit der Idee gekommen? Und war das deine Idee oder wie ist das entstanden?
David
00:21:50
Also unsere Idee ist es natürlich nicht. Ich sage es ganz offen.
Willy
00:21:58
Wer hat es erfunden?
David
00:22:00
Erfunden haben es tatsächlich die Amerikanerinnen, Beziehungsweise es gibt die Park Slope Food Cop. Das ist ein Supermarkt, der nach unserem Vorbild, also der unser Vorbild ist, wie wir uns ein Vorbild nehmen. Der seit über 40 Jahren in den USA wirtschaftet.
Willy
00:22:15
70er Jahre gegründet.
David
00:22:16
Genau, in Brooklyn. Ist so ein bisschen wie eine Food Corp gegründet. Ich weiß nicht, ob der Begriff Food Corp ist. Der Klairspritz. Genau, Food Corp ist quasi ein Zusammenschluss von Konsumentinnen. Die gemeinsam, meistens als Verein bei uns in Österreich, Lebensmittel direkt bei Bauern, Bäuerinnen oder Verarbeitern bestellen. Und sich quasi den ganzen Einkauf. Das Bestellwesen, das Verteilen dieser Lebensmittel, Man will das selber organisieren und selber machen. Und so hat auch die Parkstop Food Club begonnen, Ist dann aber rasch zu einem richtigen Supermarkt angewachsen und ist jetzt ein. Also die haben eine Supermarktfiliale in Brooklyn, in New York, Ich glaube mit knapp 500 Quadratmetern Verkaufsfläche und sind eigentlich einer der quasi profitabelsten Supermärkte überhaupt in den USA. wenn man sich anschaut, wie viel Umsatz die pro Quadratmeter machen, was eine sehr wichtige Kennzahl im Lebensmittel-Einzelhandel ist. Ich weiß, dass die Zahl nicht auswendig bringen, Aber sie ist unglaublich hoch. Und sie wirtschaften mit über 15.000. Genossenschaftsmitgliedern, haben knapp 80 Angestellte und machen, Ich glaube, zwischen 50 und 60 Millionen Jahresumsatz mit einer Filiale.
Willy
00:23:20
Und an dem Modell?
David
00:23:21
Genau, und an diesem Modell haben sich viele andere Projekte orientiert in den letzten 40 Jahren. Die meisten davon sind gescheitert.
Willy
00:23:29
Das ist ein wichtiger Aspekt vielleicht.
David
00:23:31
Und ein Projekt, nämlich La Louvre in Paris, sind die ersten, die es geschafft haben in Europa, dieses Konzept in die Realität umzusetzen und auch auf so solide Beine zu stellen, Dass es funktioniert. Das heißt, für uns hier in Wien, jetzt um die Gründungsgeschichte zu erzählen, war eigentlich Paris und da der Tom Bouff, das ist einer der Mitgründer von La Louvre in Paris, War da ein wichtiger Inspirationspunkt. Und zwar war das so, dass diese Idee, so einen Supermarkt zu gründen, ist in Wien schon einmal so herumgeschwirt in einigen Kreisen, ist aber nie wirklich in die Tat umgesetzt worden. Das heißt, ein paar Freunde... Oder Botschaft? Nein, gemischt nicht mehr Botschaft, sondern das war nur so die Idee. Es hat eine Gruppe gegeben, Leute, die überlegt haben, vielleicht sowas auch in Wien zu machen. Aber die haben nie so wirklich einen ersten Schritt gesetzt.
Willy
00:24:22
Es war eher drüber nachdenken.
David
00:24:23
Genau, es war eher mehr drüber reden, drüber nachdenken. Und dann gab es, also ein Kristallisationspunkt für uns war 2019 im Herbst, da war der Tom Bouff in Linz eingeladen. 2019 im Herbst. Da war Tom Bouff in Linz und da war ich mit ein paar Kolleginnen und wir haben dem Tom eigentlich zwei Stunden zugehört, das war ein bisschen so wie hier, in dem Raum, wir haben einfach zwei Stunden lang erzählt,
Willy
00:24:45
Wie sie das in Paris machen.
David
00:24:50
Und da war ich und zwei, drei Kollegen danach überzeugt, Wir müssen sowas in Wien auch machen. Es braucht einfach genauso einen Supermarkt in Wien. Auch aus der Überzeugung heraus, wir waren teils auch schon so in agrarpolitischen Zusammenhängen aktiv. Also es waren zwei Kolleginnen von mir, die einerseits bei Vieren gearbeitet haben, einer NGO, die für das Recht auf Nahrung eintritt und bei der ÖBV, der österreichischen Berg- und Kleinbauerinnenvereinigung, wir Kampessiner Austria. Und für uns war das sozusagen so ein bisschen der logische nächste Schritt, um was zu bewegen. Um ein bisschen auch aus dieser, ich würde es jetzt mal Nische nennen, die vielleicht die Food Corps oder andere alternative Lebensmittelsysteme haben, da sozusagen einen nächsten Schritt zu setzen in die breitere Masse, Um einfach mehr Leute zu erreichen. Und wir sind dann Zurück nach Wien gekommen und haben gesagt, okay, machen wir das. Und dann habe ich zufällig zwei Leute getroffen bei diesem Plenum vom Ernährungsrat, damals hier in Wien. Die erzählt haben, sie waren gerade in Frankreich bei einem anderen Supermarkt in Lille, und sie wollen das auch unbedingt machen. Und dann haben wir gesagt, setzen wir uns zusammen, reden mal drüber. Und dann war es tatsächlich so, wir haben uns zu viert auf einen Café getroffen, haben gesagt, wir laden, also wir vier, laden jeder noch jeweils eine Person ein und würden zu acht sozusagen diesen Verein gründen, Der den ersten genossenschaftlichen Supermarkt in Wien eröffnen soll. Und das war es. Gesagt, getan. Wir haben einfach ein Datum festgesetzt für die Vereinsgründung, haben Freunde und Bekannte eingeladen und die erste sozusagen kollektive Aufgabe bei dieser Vereinsgründung war, wir waren, ich glaube, knapp 25 Leute, war einfach einen Namen zu finden Für das Baby. Genau. Und jetzt um deine Frage von vorher zu beantworten. Das war dann so, dass quasi alle mit Vorschlägen gekommen sind und wir, Die so ein bisschen Punkte vergeben haben, geschaut haben, okay, was geht. Was geht nicht. und im Rennen am Ende war dann tatsächlich Mieler und Stadtfuchs Stadtfuchs waren so ein bisschen zu posch Und ein bisschen zu vielleicht zu. Bobo, würde ich jetzt mal sagen so, Mieler hat gut gepasst, weil der Name kurz ist, Einprägsam es gibt ein bisschen dieses Wortspiel mit Billa und Mieler natürlich. Also weiß man vielleicht auch schon, wo es hingeht er funktioniert in allen Sprachen, ist gut für ein Logo und der Vorschlag aber war eigentlich sozusagen M-I-L-A mit kleinen Buchstaben,
Willy
00:27:16
Also M-I und großes L,
David
00:27:18
Kleines A, als sozusagen Mitmachladen. Und wir haben gesagt. Naja, Mitmachladen passt für uns halt nicht, Wenn wir einen Supermarkt eröffnen wollen. Weil das ist so mehr Tante-Emma-Laden, Kreisler, wir wollen einen Supermarkt eröffnen und nicht noch eine kleinere Lebensmittel-Boutique sozusagen. Und deswegen haben wir gesagt. Wir nehmen MILA, machen Großbuchstaben draus und das Wort steht für sich selber und Mitmachladen verschwindet.
Willy
00:27:38
Nur der hängt euch jetzt noch,
David
00:27:39
Seit... Ja, aber ich wollte sagen, jedes Monat kommt jemand und sagt Mitmachladen zu uns, Aber das ist auch...
Willy
00:27:44
Deswegen lernt man wieder daraus. Es ist wichtig, ganz am Anfang sich zu überlegen, wo will man hin. Und dann quasi, ich habe ein bisschen das Problem mit BauertothePeople. Schreibt man es zusammen, schreibt man es auseinander. Englisch, Deutsch, stralala. Das wird auch furchtbar kompliziert. Aber irgendwie, wenn du dich einmal entschieden hast, dann pickst du halt. Und einen Namen nachträglich ändern, ist halt wirklich, wirklich schwierig. Ganz genau. Das braucht dann Zeit, Jahrzehnte oder sowas. Also das Ding war in der Welt, du hast es gesagt, ein Verein.
David
00:28:10
Genau, wir haben einen Verein gegründet. Weil wenn man in Österreich was machen will am Anfang, dann macht man einen Verein. Nein, das ist einfach, kostet fast nichts, also gleich nach SMBH zu gründen hat keinen Sinn gemacht für uns. Und genau, dann war die Idee einmal da. Wir waren acht motivierte Leute, plus ein paar, die gleich nach dieser Vereinssitzung gesagt haben, okay, ich würde da auch gerne mitmachen. Und das war am 17. Jänner 2020. Das heißt, ein paar Tage später kam Corona.
Willy
00:28:34
Top Timing.
David
00:28:37
Für uns war es tatsächlich nicht so ideal. Witzigerweise für unsere Kolleginnen in München. Die beschreiben das auch sogar umgekehrt.
Willy
00:28:43
Der Foodhub München?
David
00:28:44
Genau.
Willy
00:28:45
Gibt es übrigens einen Podcast mit dem Foodhub München. Das kann man schon quasi auf der Plattform nachhören. Aber da war ich schon. Ich war erst bei den Münchnern, bevor ich bei den Wiener war.
David
00:28:55
Das wird sich aber sehr gegenteil geschrieben. Bei uns hat es schon ein bisschen reingeschissen auf gut Deutsch. Das war ein bisschen schwierig. Wir waren auch eine recht durchmischte Gruppe. Ältere Leute, junge Leute, die sich ein bisschen schwergetan haben mit dem ganzen Zoom-Ding am Anfang und so weiter. Aber wir haben das auch gemeistert. Und dann war einfach einmal diese Aufbauarbeit. Zu Beginn viel recherchieren.
Willy
00:29:13
Aber schon LeLuf im Kopf war immer so fast. Ich habe es ja gut an Bordbild gesagt.
David
00:29:18
Genau, wir haben Kontakt zu der Luft gehabt. Wir haben dann mitbekommen, es gibt in Deutschland auch Initiativen, mit denen Kontakt aufgenommen. Also genau, viel Recherche, viel Überlegung, wo wollen wir hin. Dann Finanzierung war natürlich ein großes Thema. Können wir irgendwo vielleicht Geld aufstellen, Um das einmal zu machen. Und zwar alle halt ehrenamtlich natürlich von uns. Und dann war sozusagen die Überlegung, der nächste große Schritt, wir wollen einmal an die Öffentlichkeit gehen. Wir wollen einmal Wien sagen, hey, wir haben das vor. Wie schaut es aus? und haben das dann im Herbst 2020 haben wir im Stadtkino Tom Booth, der Gründer aus Paris, hat glücklicherweise einen Film gedreht über die Park Slope Food Cop, der heißt Food Cop und den haben wir uns quasi ausgeliehen, haben den im Stadtkino gezeigt, im großen Saal und haben halt groß eingeladen, da waren circa ich glaube 180 Leute, da kamen 200 Leute, haben den Tom zugeschalten gehabt, wir suchen noch für eine Diskussion danach und das war sozusagen unser Going Public Um einmal Wien zu sagen, Uns gibt es und wir wollen dieses Ding schupfen. Wir meinen das ernst.
Willy
00:30:21
Wie wichtig ist eine Kommunikation? Also generell, du sagst jetzt, Startkino, das ist für ein paar Leute, die zusammengetan haben und einen Verein gegründet haben, ist quasi das Startkino bespielen, etc. schon eine ziemliche... Ziemlich großes Event eigentlich, oder? Ja, ja. Wie wichtig war das Event für den späteren Verlauf? Die Kommunikation generell?
David
00:30:41
Nein, es war sehr wichtig, weil bis dahin quasi hat es außerhalb von unserem Freundesbekanntenkreis niemand gewusst. Also niemand hat wirklich erfahren. Dass wir sozusagen jetzt daran basteln und daran bauen und schon schmieden und Pläne schmieden und Überlegungen machen. Das war natürlich wichtig, weil dadurch war sozusagen dieser erste Schritt gesetzt, dass einfach mal mehr Leute von uns gehört haben, Wissen, dass es uns gibt. Und ab dem Zeitpunkt haben wir auch versucht, regelmäßig Mitglieder zu werben. Also zu Beginn natürlich Vereinsmitglieder, weil es die Genossenschaft noch nicht gegeben hat. Aber der Verein hat sozusagen immer zum Ziel gehabt, Die Genossenschaft zu gründen, einfach um dann in weiterer Folge den Supermarkt zu eröffnen.
Willy
00:31:16
Der Verein hat das Ziel gehabt, die Genossenschaft zu gründen.
David
00:31:19
Genau. Um dann auch in weiterer Folge den Supermarkt zu eröffnen. Und ab dem Zeitpunkt ist sozusagen die Mitgliederwerbung angelaufen. Ab dem Zeitpunkt haben wir auch erste Arbeitsgruppen gehabt, Für Sortiment, für Mitglieder, für Finanzen.
Willy
00:31:32
Ihr wusstet, was zu tun ist, weil ihr eben das Vorbild schon hattet ein bisschen, oder?
David
00:31:35
Also nein, wir haben uns natürlich viel selber mal beibringen müssen, weil wir natürlich eine Idee nehmen, die zwar woanders funktioniert, aber wir müssen sie auf österreichische oder Wiener Maßstäbe umsetzen. Das heißt, viel, was zum Beispiel in Paris funktioniert, funktioniert nicht unbedingt, deswegen automatisch auch in Wien. Die Rechtslage ist eine andere, die Mentalität ist eine andere, Etc. Genau, das heißt, Es war viel sozusagen auch Pionier der Aufbauarbeit, viel Trial and Error auch, und auch um Versuch wieder sein lassen. Aber ab dem Herbst ist sozusagen mit Mitgliederwerbung losgegangen. 2020. Das war dann Herbst 2020. Und dann war auch der erste Schritt, Dass wir einen größeren Förderantrag bei der Wirtschaftsagentur eingereicht haben. Den wir bekommen haben. Der hat uns sehr geholfen. Das waren insgesamt knapp 180.000 Euro für die ersten zwei Jahre. 180.000
Willy
00:32:26
Für zwei Jahre.
David
00:32:26
Genau, also 100.000 Fördersumme. Und der Rest war sozusagen unsere Zeit, die wir eingebracht haben.
Willy
00:32:31
Man muss nur wissen, wo es auch Förder... Es gibt vieles Förderungen, man muss es nur wissen und den Antrag schreiben.
David
00:32:35
Im Idealfall hat man eine Person, Die nichts anderes macht.
Willy
00:32:41
Oder man hat die Nacht.
David
00:32:42
Wenn man diese Person hat, dann hat man gewonnen.
Willy
00:32:47
Also, guten Tipp.
David
00:32:49
Wir hatten nicht unbedingt diese eine Person, aber wir hatten das Glück bei uns, dass wir Personen hatten, die schon ein bisschen Erfahrung haben mit Förderanträgen. Das ist natürlich sehr zugute gekommen. Und dass wir Auch quasi motiviert waren zu schreiben und uns zu überlegen, wie wir das machen.
Willy
00:33:03
Also, es war jetzt quasi ein Startup.
David
00:33:05
Ja, dann ging es los, dass uns sozusagen auch die Wirtschaftsagentur und auch ein bisschen die Startup-Szene für sich entdeckt hat. Das ist natürlich. Ein großes Thema hier in der WU, das ist mir schon klar. Und das war für uns, ich würde jetzt mal sagen, nicht Fluch und Segen zugleich, aber es war relativ schnell klar, dass wir kein Startup sind, dass wir da auch nicht reinpassen, Wirklich. Weil wir ganz viele Sachen einfach, ich würde mal sagen, nicht erfüllen, weil wir etwas gründen, was einfach kommt, um zu bleiben, idealerweise für Generationen und weil ganz viele von diesen Startup-Loggingen bei uns einfach nicht funktionieren Oder auch bis heute nicht funktioniert. Haben. Und das war ein bisschen schwierig, weil wir da einerseits, also meine Kollegin hat dann, glaube ich, ein-, zweimal, nicht nur bei Veranstaltungen, aber auch bei kleinen Förderprogrammen mitgemacht. Und das war immer ganz schwierig für die Leute zu verstehen, dass es bei uns gibt schon irgendeinen Impact, den man messen kann. Aber das, was wir machen, ist ein kleines Handelsunternehmen auf. Es ist nichts großartig Neues in dem Sinne. Das, was bei uns Innovation ist, das könnte man vielleicht noch als soziale Innovation bezeichnen. Und es ist aber auch wieder schwer, das zu messen.
Willy
00:34:23
Es ist schwierig, eine Exel-Tabelle runterzubringen.
David
00:34:25
Genau, es ist schwierig, eine Exel-Tabelle runterzubringen, weil im Endeffekt verkaufen wir Lebensmittel. Wir machen das nur ein bisschen anders als die anderen. Und das war's. Wir wollen halt Umsatz machen und schauen, dass wir damit alle unsere Kosten decken.
Willy
00:34:39
Ich glaube, das war jetzt der... Schau. Tipptopp.
David
00:34:47
Du, sie? Du, gerne du.
Studis
00:34:51
Du warst ja an der Boku, aber hattest eben auch die Möglichkeit oder überlegt halt an die WU zu gehen. Und bist aber jetzt heute Gründer, Unternehmer, Geschäftsführer. Woher hast du dein wirtschaftliches Wissen oder hast du danach noch irgendeine Kurse gemacht? War es alles nur Learning by Doing?
Willy
00:35:08
Ja.
Studis
00:35:09
Oder hast du auch mal im Nachhinein irgendwie diese Entscheidung bereut, wie du dann so wirtschaftliches Wissen gebraucht hättest, so im Gründungsprozess?
David
00:35:21
Also nein, bereuen tue ich es bis heute nicht. Ich habe ein bisschen VWL, BWL, Rechnungswesen noch an der BOKU gemacht, inklusive Statistik und so weiter. Aber so richtig unternehmerisches Wissen, also jetzt abseits von sozusagen ein bisschen Theorie, habe ich mir eigentlich wirklich nur mit Learning by Doing angeeignet. Das ist einerseits halt durch diese Marktfahrerei und durch diesen Einstieg dann in diesen Betrieb dort, wo ich quasi auch finanzielle Verantwortung mit übernommen habe, im Einkauf, in der Personalplanung, in der Kalkulation und so, war dann wirklich über die Jahre nicht viel selber beigebracht, Bis zum heutigen Tage tatsächlich. Aber ich glaube auch, man muss vielleicht auch, also jetzt, weil dieses Gründen jetzt so ein Riesenthema ist die letzten Jahre, ich glaube auch hier, also im sozusagen WU-Kontext oder allgemein, Ich glaube, man muss jetzt fürs. Gründen nicht unbedingt an der WU studiert haben oder sozusagen irgendein wirtschaftliches Fach studiert haben. Ich glaube, es genügt auch oft über uns die Idee, die Überzeugung und das Brennen einfach dafür, das, was ja oft dann in so Startups sozusagen noch immer extra Gepredigt wird oder sonst. Ich glaube, das genügt auch einfach, wenn du nicht unbedingt das wirtschaftliche Wissen hast, weil viel von diesem wirtschaftlichen Wissen kannst du dir ja auch entweder mit Leuten, mit anderen Leuten reinholen oder sozusagen dieses Fachwissen. Kannst du dir auch woanders über das Team Oder sonst wo. Du machst auch noch was Fragen.
Studis
00:36:49
Gab es etwas, an das du dich vielleicht erst noch erinnerst, was zum Beispiel die Vorwähler in Frankreich umgesetzt haben, was in Österreich gar nicht funktioniert hätte? Also vielleicht an Produkten oder wirklich an strategiemäßig?
David
00:37:02
Naja, ich glaube, es gibt schon ein paar Käsesorten in Frankreich, die bei uns nicht gehen würden. Naja, ihr lacht, aber es ist für uns eine extrem wichtige Warengruppe. Also ich kann das dann nachher noch erzählen. Und ich überlege jetzt gerade, ich glaube von den Sachen... Nein, was wir in den Erzählungen gemerkt haben, dass halt in Frankreich diese Liebe und diese Wertschätzung für Essen so enorm hoch ist, dass ihnen das natürlich auch sehr, sehr zugute kommt, was jetzt sozusagen die genaueste Mitgliederwerbung auch angeht. Und auch, dass, glaube ich, die Rechtsform Genossenschaft in Frankreich einfach ein höheres Ansehen genießt und sozusagen viel präsenter ist für, ich sage jetzt mal, Normalverbraucherinnen auch. Was etwas ist, womit wir die letzten Jahre sehr, sehr stark zu kämpfen haben und hatten und auch noch haben.
Willy
00:38:01
Thema Genossenschaft kommt man da nicht ganz zentral nach, weil es wichtig ist.
Studis
00:38:06
Eine Frage hätte ich und zwar, was die Gründung anbelangt, beziehungsweise die Finanzierung. Wie hoch war da die Fremdkapitalquote, wenn man fragen darf, und wie sehr war das, oder wie schwierig war das, den Kredit zu bekommen und wie sehr hat es geholfen, dass es solche Konzepte schon in Frankreich beispielsweise oder in den USA gegeben hat. Es ist ein Argument, das man gegenüber der Bank bringen kann.
David
00:38:32
Gut, also let's talk Numbers, okay? Passt. Gut, also neben dieser Anschubfinanzierung, die ich schon erwähnt habe, haben wir noch ein paar andere Förderanträge bekommen. Wir haben dann irgendwann, als wir knapp 300, 400 Mitglieder hatten, haben wir auch begonnen, von unseren Mitgliedern Direktkredite einzuwerben. Das heißt Nachrangdarlehen. Ist euch das ein Begriff, was ein Nachrangdarlehen ist?
Willy
00:38:56
Er ist, was wichtig ist im Kontext.
David
00:38:58
Ein Nachrangdarlehen ist quasi, wie doch als Direktkredit bezeichnet, ist quasi ein kleines Darlehen, Das uns, jetzt in unserem Fall. Unsere Mitglieder oder Freunde geben. Ist quasi wie ein Mini-Kredit zwischen. 500 und 10 oder 20.000 Euro in einer frei wählbaren Summe. Und wir bieten im Gegenzug an, dass man entweder das Verzinst bekommt bei uns mit einem frei wählbaren Zinssatz, der ist bei uns zwischen 0 und 2 Prozent. Oder diese Zinsen in Einkaufsgutscheinen bekommt auch zwischen 0 und 3 Prozent. Das heißt, ganz viele unserer Mitglieder, unserer Freunde haben uns zum Beispiel 5, 10, 20.000 Euro gegeben und bekommen dafür jährlich Einkaufsgutscheine oder jährlich Zinsen ausgeschüttet. Und wir haben in einer ersten Runde, das ist, glaube ich, knapp zwei Jahre her, haben wir da knapp 400.000 Euro eingesammelt. Und jetzt in einer zweiten Runde noch einmal 350.000. Das heißt, wir sind aber jetzt insgesamt bei über 800.000. Euro an Direktkrediten. 850, glaube ich, ist jetzt natürlich die Summe. Wir haben dazu quasi das Eigenkapital, das die Genossenschaft hat. Das sind die Genossenschaftsanteile. Ich würde vielleicht nachher noch kurz erklären, wie das funktioniert. Das heißt, da haben wir jetzt knapp 180.000 an Genossenschaftsanteilen von allen Mitgliedern. Ein bisschen was sind natürlich die Förderungen. aber das ist ein bisschen ein Durchlaufposten halt, der natürlich auch jetzt bei der Finanzierung hilft. Und wir haben einen Kredit bei der Erste Bank, über 200.000. Ein Teil davon ist ein Betriebsmittelkredit, den wir erst abberufen, jetzt wenn wir ihn brauchen werden. Und ein Teil ist quasi ein klassischer Kredit, Wo wir jetzt irgendwie. Ich glaube 375 über Euro bekommen haben. Also nicht super Konditionen unbedingt. Genau, und der Bank ist es vollkommen wurscht, Dass es sowas in Frankreich gibt. Bei uns war eher das Problem mit der Haftung Tatsächlich das war ein. Riesenthema mit der Bank das ist aber jetzt auch wieder ein sehr spezifisches Genossenschaftsthema und das Einzige wo wir reingefallen sind bei der ersten Bank, es gibt jetzt so einen Social Banking Bereich da fallen wir natürlich rein, weil wir quasi so ein cooles alternatives Projekt sind Social Business aber wir haben deswegen auch nicht bessere Konditionen bekommen. Das heißt, der Bank ist das... Ich meine, der Bank wäre es nicht egal, wenn jetzt zum Beispiel die zwei Projekte in Deutschland beide Kurz vor der Insolvenz. Stehen würden. Also so ist es natürlich auch nicht mehr...
Willy
00:41:34
Das würde euch eher zum Nachteil ausgeben, aber es bringt euch keinen zufälligen Vorteil oder sowas.
David
00:41:38
Das war natürlich schwierig, weil wir machen etwas, was niemand in Österreich gemacht hat und unser Business Case sozusagen ist auch sehr, wie soll ich sagen, gewagt von Nennen wir es mal so. Also ich meine, wir haben, wenn es euch interessiert. Ich kann euch auch gerne unseren Businessplan zuschicken, also auch wenn euch die Zahlen interessieren. Aber ich meine jetzt gewagt in dem Sinne von, dass wir diesen Sprung ins kalte Wasser wagen, ob unser Konzept sozusagen aufgehen wird, weil das sozusagen noch niemand jemals in Wien umgesetzt hat und es natürlich auch sein kann, dass wir einen Bauchpfleck damit machen.
Willy
00:42:11
Ja, Scheitern gehört zum Tun dazu. Mikro bitte weiterreichen. Hinten, nein, da. Achso, da waren es zwei Gegenüberliegende. Jetzt ist er näher bei dir, aber wir merken uns das. Du hast ja früher dann gesagt, dass diese Projekte auch sehr oft gescheitert sind und mir würde interessieren, ob es so spezielle Gründe geben würde, dass die anderen Projekte in anderen Ländern vielleicht öfter scheitern oder ob es quasi die gleichen Gründe sind, warum einfach viele Unternehmen scheitern.
David
00:42:37
Also ich glaube, es gibt zwei Gründe in unserem Bereich Und das sind einerseits, würde ich es jetzt mal sozusagen auf persönlich soziale nennen, und das andere sind ökonomische. Und ökonomisch deswegen, weil quasi unser Unterfangen, also jetzt vielleicht auch nochmal kurz in Zahlen erklärt, was wir machen ist, wir werden eine Supermarktfiliale eröffnen. Das heißt, wir kaufen Lebensmittel ein zu einem Einkaufspreis netto. Auf diesen Einkaufspreis netto schlagen wir 30 Prozent auf. Also 30 Prozent Rohabschlag. Wie entstehen die Preise bei Milan? Genau, so entstehen die Preise bei uns. Das heißt, ich nehme mal das einfachste Beispiel, wir kaufen Erdäpfel ein für einen Euro das Kilo netto, wir schlagen 30% auf, dann sind wir bei 1,30 Euro und da kommt die Mehrwertsteuer dazu. Das heißt, die Erdäpfel kosten bei uns 1,43 Euro. Und das machen wir über das ganze Sortiment. Alles, was wir einkaufen, egal ob es das Shampoo ist, Ob es die Erdäpfel sind, ob es das Bio-Gemüse aus dem Machfeld ist. Immer die gleiche Kalkulation.
Willy
00:43:30
Das heißt, ich kenne eure Einkaufspreise eigentlich immer schon, wenn ich den Kilopreis kenne. Genau. Minus Steuer, minus 30.
David
00:43:35
Jeder von euch, der ein bisschen den Kopf rechnen kann, dividiert durch 1,43 oder dividiert durch 1,56 Bei den 20% Artikeln ist unser Einkaufspreis. Das heißt, das, was uns übrig bleibt, quasi unser Rohertrag, könnt ihr euch ausrechnen, ist halt nicht sehr groß, weil wir quasi keine große Spanne drauf schlagen wollen. Und von dem müssen wir aber Personalkosten, Miete etc. etc. decken wollen. Das heißt, wir haben sozusagen nicht viel Spielraum, unter Anführungszeichen. Das heißt, deswegen habe ich gemeint, das ist ein bisschen ein ökonomisches Wagnis auch. Weil wir könnten ja sozusagen 40 oder 50 Prozent draufschlagen. Um auf der sicheren Seite zu sein. Aber unser Anspruch ist ja, Gute Preise zu haben, um doch transparent zu sein mit diesen Preisen, weil das macht niemand in Österreich. Geht es in einen Supermarkt und versucht herauszufinden, wie viel am Ende der Kette ankommt. Es ist fast unmöglich, außer man kennt irgendwie die Leute. Und das Zweite, was wir viel erzählt bekommen haben, mehr jetzt auch nicht gesehen haben, ist sozusagen diese persönliche Komponente, weil oft in den Projekten dann viele Menschen da reinkommen oder teilhaben, die das Ganze mehr als Selbstverwirklichung oder als Bühne sehen für sich. Und sozusagen nicht das Projekt als Ganzes in den Vordergrund rücken, sondern das irgendwie zur Selbstinszenierung nutzen wollen, Um sozusagen selber Prestige oder was auch immer oder sich gegenüber irgendeinem anderen abzugrenzen oder whatever.
Willy
00:44:57
Distinktion.
David
00:44:58
Genau, und dann scheitert es quasi oft an diesen persönlichen Sachen.
Willy
00:45:03
Also es menschelt.
David
00:45:05
Ja, ja, weil in unserem Projekt menschelt es auch. Wir haben jetzt fast 1000 Genossenschaftsmitglieder bereits. Wir haben ein recht großes Team auch. Das heißt, bei uns wird es auch Menschen dann im Betrieb, weil wir werden jeden Tag zwischen 40 und 80 Leute haben, die da quasi tätig sind und die gemeinsam den Laden schupfen.
Willy
00:45:24
Ich blicke da hinüber.
David
00:45:26
Ja genau, du hast noch eine Frage.
Willy
00:45:28
Näher zu mir, ein bisschen näher.
Studis
00:45:29
Sie haben mir erzählt, dass Sie sehr nah,
Willy
00:45:35
Mit ihr ist super.
Studis
00:45:36
Dass Sie recht viel Kredite aufgenommen haben und dazu, wie kommen Sie persönlich mit dem Druck klar, weil sie müssen ja auch, so wie Sie gesehen, viel zurückzahlen an andere Menschen und auch, dass das Unternehmen gut läuft, weil sie haben ja dann auch irgendwo richtig viel Druck und zum anderen waren sie schon mal an einem Punkt bei dem Unternehmen jetzt, wo sie gesagt haben, wo sie sich vielleicht überlegt haben, es lieber doch zu lassen und es zu gewagt ist, wie sie schon auf der Wett war.
Willy
00:46:01
Die Frage ist, warst du heute schon bei dem Punkt, dass du es lässt, Oder?
David
00:46:04
Nein, und ich glaube. Die Frage ist, schlafe ich noch gut, Oder? Also ja, ich schlafe noch gut, Ich habe auch einen sehr guten und tiefen Schlaf, glücklicherweise. Aber der Druck wächst gerade auch. Also wir sind auch jetzt an dem Punkt, wo die Baustelle gerade beginnt und sozusagen die Kosten auch ein bisschen in die Höhe schnellen.
Willy
00:46:23
Ihr seid ja auch kurz vor der ersten Öffnung, eures ersten großen.
David
00:46:26
Genau, ganz genau. Also ja, ich schlafe noch gut. Ich persönlich komme mit dem Druck gut zurecht. Aber auch, weil ich nicht die Person mit dir dann am Abend quasi noch alles viermal im Kopf herumwälzt und nochmal überlegt, okay, war das jetzt richtig, war das falsch, sondern ich habe diese Entscheidung getroffen und ich ziehe das jetzt auch bis zum Ende durch und lasse mich da jetzt nicht vom Weg abbringen.
Willy
00:46:49
Entschuldigung, hast du das gelernt oder bist du einfach der Typ, der das so tut oder wurdest du auch dorthin gecoacht, einfach das mental jetzt einfach mal so durchzubauen?
David
00:46:58
Nein, ich habe schon Sachen in meinem Leben auch quasi angefangen und nicht zu Ende gebracht oder Auch wieder sein lassen und bin. Auch gescheitert mit Sachen in meinem Leben. Aber ich bin von unserer Sache jetzt, von Miela, so überzeugt, Dass es einfach funktionieren wird und funktionieren muss. Dass mich das, glaube ich, auch dann ruhig schlafen lässt. zu entfolgen. Und weil du auch fragst, dieser Druck, klar, wir schulden, also wir haben quasi einen Kredit bei der Bank, Wir haben über 800.000 Euro bei unseren Mitgliedern und Freunden und Verwandten. Das ist natürlich auch eine große Verantwortung, mit der ich auch verantwortungsvoll umgehen möchte, aber ich schöpfe umgekehrt sogar mehr Kraft daraus, Weil es für uns jetzt zum Beispiel auch dieses Nachrang-Darlehen einsammeln. Ein unglaublicher Vertrauensbeweis war. Also uns geben die Leute sozusagen jetzt schon fast eine Million Euro, Obwohl noch nichts steht sozusagen. Wir haben einen Standort, Der jetzt umgebaut wird.
Willy
00:47:46
Sie vertrauen euch.
David
00:47:47
Genau, also das ist auch ein riesen Vertrauensvorschuss einfach. Und es ist eben auch, Um nochmal zurück auf diese Startup hinzukommen, es ist auch nicht so ein Business Angel Vertrauensvorschuss, im Sinne von, ich will dann schon auch meine Rendite haben und wenn es nicht läuft. Dann bin ich auch wieder weg, dann fliegt der Engel auch wieder mal weg, sondern es ist ein Vertrauensvorschuss sozusagen auch, das Geld ist da, bleibt und wird auch nicht einfach abgezogen wieder oder so, Wenn es nicht gut laufen sollte. Also, umgekehrt sogar.
Willy
00:48:18
Wie habt ihr das geschafft, dass so viele Leute euch dieses Vertrauen geschenkt habt? Würdest du sagen, ist das deine eigene Überzeugung, die dann auf andere Leute so übergegangen ist? Wie hat das funktioniert?
David
00:48:34
Das wäre jetzt sehr überheblich.
Willy
00:48:36
Nein, aber vielleicht ist deine Überzeugung die anderen mit überzeugt. Doch, doch. Wie viel ist L'Enouf und die Ursprungsidee, also die an sich und wie viel Überzeugungskraft, wie viel ist die Persönlichkeit? Nicht nur deines, sondern die von Gründern.
David
00:48:48
Ich wollte gerade sagen, von uns allen, also ich glaube, diese Idee selber fasziniert einfach. Und ich glaube, wenn man es mal gesehen hat, also wenn man selber mal vor Ort war und gesehen hat, Wie so ein Supermarkt funktioniert, wie die Stimmung dort ist, das motiviert auch total und gibt viel Kraft. Ich glaube, der Film, dieser Dokumentarfilm von Tom, Der ist auch sehr inspirierend für viele Leute. Deswegen zeigen wir den auch regelmäßig. Food Group.
Willy
00:49:13
Wir werden mal verlinken, wenn er irgendwo verfügbar ist. Genau.
David
00:49:17
Und ja, ich glaube natürlich auch, Ist jetzt, wenn du fragst, also die persönliche Überzeugung nicht nur von mir, sondern von unserem ganzen Team. Das strahlt natürlich auch ab. Und wie wir es geschafft haben, ich glaube, was wir von Anfang an machen und was in Österreich auch nicht so üblich ist, Wir sind ein extrem transparenter Betrieb von Anfang an. Wir haben all unsere großen. Entscheidungen entweder gemeinsam Mit unseren Mitgliedern getroffen, Oder haben sie immer quasi so transparent und offen gelegt wie möglich? Also bei uns passiert. Sehr wenig sozusagen im Kämmerlein. Gibt jetzt auch noch nicht so viel, was da passieren könnte. Unter Anführungszeichen. Aber wir arbeiten von Anfang An quasi wirklich sehr offen und transparent. Was die Zahlen angeht. Was die Anstellungen angeht, was sozusagen die richtungsweisenden Entscheidungen angeht und so weiter. Wir haben mit unseren Mitgliedern gemeinsam beschlossen, wie hoch sozusagen dieser Genossenschaftsanteil sein soll zum Beispiel. Oder ob. Wir den Standort Anmieten sollen oder nicht und so.
Willy
00:50:07
So wie bezieht sie damit ein?
David
00:50:08
Genau, wir sind ja sozusagen ein Mitmach-Supermarkt. Wir können das nicht nur draufschreiben, sondern wir müssen es ja auch leben.
Willy
00:50:14
Ich habe selber Mitmach gesagt.
David
00:50:17
Ja, Mitmach eh, aber nicht laden.
Willy
00:50:18
Nicht laden, okay. Seid ihr da konkret auf die Leute zugegangen, quasi um sie zu überzeugen?
David
00:50:24
Für die Direktkredite meinst du jetzt?
Willy
00:50:26
Ja, für die Direktkredite.
David
00:50:28
Für die Direktkredite teils. Wir haben schon eine richtige Kampagne gefahren, Weil du auch gefragt hast. Wir haben ein sehr engagiertes Öffentlichkeitsarbeitsteam, das wirklich super Arbeit macht. Und die Direktkredite, das war schon eine Kampagne, die wir geplant haben, Die wir dann über acht Wochen durchgezogen haben, wo wir natürlich Telefonketten gemacht haben, wo wir Veranstaltungen gemacht haben, wo wir so Infoabende gemacht haben. Um die Leute einzuladen und ihnen zu erklären, Wie das funktioniert. Also da ist natürlich auch sehr viel Arbeit dahinter. Wir haben uns nicht einfach hingesetzt und gesagt.
Willy
00:50:55
Hey, wir haben die Idee und jetzt erwarten wir ein bisschen. Das ist sogar die härteste Arbeit wahrscheinlich.
David
00:51:00
Genau, das ist ein bisschen so, ich weiß nicht, ob es diesen Job noch gibt, wie so Keilen auf Der Straße liegen für Greenpeace oder für Ähnliches. Es ist eine harte Arbeit auch tatsächlich.
Willy
00:51:11
Raus aus der Komfortzone, wie es so schön hält. Oder Schier. Ja. Und glaubst du, ist das ein Konzept, das auch mal so ein Biller- oder Sparkonkurrenz machen kann? Oder lebt das von diesem kleinen Rahmen, sage ich mal? Also das ist halt nur so Nische oder Massenmarkt?
David
00:51:27
Naja, also schau mal, Unsere Vision oder meine Vision wäre natürlich. Dass wir das Lebensmittelsystem so weit umkrempeln, dass wir irgendwann in ein paar Jahrzehnten lauter Genossenschaftliche Supermärkte haben. Und die Riesen, die drei, die wir halt in Österreich haben, zusammengeschrumpft sind auf eine Größe, die irgendwie okay ist, sagen wir es mal so. Aber das ist meine Vision. Wir stehen in Konkurrenz zu den anderen Playern in Österreich, Ohne Frage. Und wir sind eine Alternative. Und in der Größenordnung, in der wir uns bewegen, Sind wir natürlich eine Nische. Wir werden eine Filiale eröffnen. Wir planen jetzt auch nicht, gleich fünf weitere Filialen Zu machen und quasi eine neue Kette zu machen und Druck auszüben. Ich denke mir, wir werden belächelt von denen, so voll, im Großen und Ganzen. Das ist jetzt meine Interpretation. Aber natürlich sind wir ein Gegenangebot. Wir sind auf einer Konkurrenz. Klar, das liegt nicht.
Willy
00:52:29
Auf der Hand.
David
00:52:31
Aber wenn es andere Projekte oder Menschen gibt, Die sowas umsetzen wollen, dann unterstützen wir natürlich und sind dabei. Und geben alle Unsere Ressourcen, unser Wissen, das wir haben. Weiter, dass es noch zwei oder drei weitere in Wien oder in Österreich gibt, Natürlich.
Willy
00:52:49
Drüben war, glaube ich, auch noch eine Frage. Werfen.
Studis
00:52:55
Ich wollte eigentlich fragen, wie die Mitarbeiterstruktur von MILA ist. Also habt ihr viele Mitarbeiter, werden die alle bezahlt oder ist doch viel ehrenamtlich auch dabei, weil du hast jetzt auch von einem großen Öffentlichkeitsteam geredet.
David
00:53:09
Ich kann mal kurz unsere Struktur erklären, also nicht nur die Zahlen, sondern genau. Also wir haben ja die Genossenschaft vor zwei Jahren gegründet.
Willy
00:53:15
Ja, wir haben diese Frage weiter, wir kommen auf sie zurück, sonst merken wir es, wenn sie lost geht. Erklär einfach mal, bevor wir jetzt da weiterreden, was ist denn jetzt diese Genossenschaft? Weil es ist irgendwie dieser Begriff die ganze Zeit im Raum. Erklär bitte, was ist eine Genossenschaft und was hat eine Genossenschaft für einen Vorteil, wie du es vorher schon GmbH erwähnt, zu einer GmbH, weil das so ziemlich die populärste...
David
00:53:42
Genau, also die Genossenschaft ist eine uralte Rechtsform, die es seit dem 19... Uralt. Ja, wirklich, seit dem 19. Jahrhundert gibt und die in Österreich die letzten Jahrzehnte, ich sage mal, ein wenig eingeschlafen ist Oder ein wenig in Verruf. Gekommen ist auch. Oder vielleicht kurz umgekehrt gefragt, wer von euch ist Mitglied in einer Genossenschaft oder kennt die Rechtsform?
Willy
00:54:07
Wer hat davon schon mal gehört, braucht sich es aber jetzt nicht erklären. Du musst immer die Frage stellen. Okay, passt.
David
00:54:17
Genau, die Genossenschaft ist eigentlich eine weitere Rechtsform, wie jetzt auch in der GSMBH, AG etc. Mit dem großen Unterschied, dass du in einer Genossenschaft, Sozusagen Genossenschaftsmitglied werden kannst. Und das wirst du, indem du Genossenschaftsanteile zeichnest, Heißt das offiziell. Das heißt, du kaufst dich sozusagen ein. Die Höhe des einzelnen Anteils kannst du selber festlegen. Bei uns ist ein Genossenschaftsanteil 20 Euro und wir haben sozusagen einen sogenannten Regelanteil. Das sind neun Stück, also 180 Euro. Das heißt, du zahlst einmal 180 Euro und das. Ist wirklich wie eine Einlage in den Betrieb. Das ist dann eben auch unser Eigenkapital, Weil da die Frage war. Mit dem wir auch arbeiten können. Dir gehören dann sozusagen neun Stück Supermarkt, neun Anteile. Du kannst auch 100 Anteile kaufen. Du kannst auch, wenn du Interesse hast. 500 Anteile kaufen und quasi dementsprechend mehr Geld einlegen. Mit dem wichtigen Unterschied. Dass du aber dann trotzdem nur eine Stimme hast. Deswegen ist die Genossenschaft sozusagen eine der demokratischsten Rechtsformen, weil sich da jetzt In unserem Fall zum. Beispiel sehr wohlhabende Menschen, die ihnen es egal ist, wenn sie jetzt einen Tausender reinlegen, als auch Menschen, die sagen, 180 Euro ist schon viel. Puh, ich kann mir gerade einmal den Sozialanteil leisten, der ist bei uns 20 Euro. Also ein Anteil. Genau. Die haben aber alle die gleichen Rechte und Pflichten bei uns. Und Rechte heißt, du hast eine Stimme in der Generalversammlung. Die Genossenschaft hält zumindest einmal im Jahr bei uns eine Generalversammlung ab, Wo quasi ein bisschen der Vorstand berichtet. Wo auch viel so administrative, offizielle Sachen erledigt werden, aber wo zum Beispiel auch große Entscheidungen gemeinsam gefällt werden. Das heißt, unsere erste große Entscheidung aus Genossenschaft zum Beispiel war, wollen wir diesen Standort anmieten, den wir gefunden haben. Und dann hat jedes Genossenschaftsmitglied eine Stimme und es wird einfach abgestimmt. Das heißt, da werden sozusagen auch in diesem höchsten Entscheidungsgremium auch demokratisch gemeinsam Entscheidungen gefällt. Fraglich, ne? Also, ja.
Studis
00:56:25
Und du hast dann quasi auch Anteile an dieser Genossenschaft und somit auch eine Stimme?
David
00:56:30
Also ich bin auch Genossenschaftsmitglied. Ich habe auch einen Regelanteil gezeichnet mit 180 Euro und habe auch sozusagen in der Generalversicherung auch eine Stimme. Das wäre sozusagen die Grundstruktur. Das heißt, wir haben Genossenschaftsmitglieder, die Anteile zeichnen und damit sozusagen teilnahmeberechtigt sind oder entscheidungsberechtigt sind. Und bei uns ist es aber so, oder ich erkläre die Struktur vielleicht zuerst, weil das die Frage war. Es gibt dann einen Genossenschaftsvorstand bei uns. Der ist in unserem Fall aber ehrenamtlich. Das sind bei uns jetzt fünf Personen. Und wir haben zusätzlich ein. Wir nennen es operatives Team, aber wir haben eigentlich eine Geschäftsführung und Angestellte. Das sind so ein bisschen die zwei. Also wenn es das ganze Kreis vorstellt, dann gibt es noch so zwei Kreise drinnen. Das ist sozusagen der Vorstand und die. Geschäftsführung mit den Angestellten. Derzeit ist unser Team, ich und eine Kollegin teilen uns die Geschäftsführung plus eine dritte Person, die angestellt ist. und dann haben wir noch ein, Zwei Personen, die eben so über Förderanträge quasi ein paar Stunden noch abdecken bei uns. Und der Vorstand arbeitet ehrenamtlich, Mit dem wir quasi im engen Austausch sind.
Willy
00:57:34
Das heißt, für Faktor Mitarbeiter, die auch bezahlt werden, fünf aber jetzt zählt, oder?
David
00:57:39
Insgesamt fünf. Wir planen auch für die Eröffnung der Filiale, quasi planen wir jetzt mit fünf Mitarbeitern. Aber allerdings nur circa vier Vollzeit-Equivalenten, knapp vier Vollzeit-Equivalenten.
Willy
00:57:49
Wie stark ist die Art und Weise, wie man Genossenschaft führt? Also gibst du quasi die Basis, die Satzung, glaube ich. Also quasi der Gesellschaftsvertrag einer Genossenschaft ist die Satzung. Wie flexibel ist man in der Gestaltung dieser Kommandor Äußeren? Könntest du quasi diese Einstimmigkeit oder eine Stimme, egal wie hoch der Anteil der Anteile ist, könnte man das auch aufheben?
David
00:58:13
Das ist ja das Problem bei vielen österreichischen Genossenschaften. Die funktionieren eigentlich mehr wie eine Aktiengesellschaft, weil die meist so funktionieren, dass desto mehr Anteile ich zeichne, Desto mehr Stimmberechtigung habe ich auch. Also das kennst du ja vielleicht, Das ist klassisch bei einer Aktiengesellschaft so. Was ein Problem ist, weil sozusagen die Grundidee der Genossenschaft war ja Hilfe durch Selbsthilfe. Die Grundidee war ja, dass sich Arbeiterinnen zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Lebensmittel einzukaufen, weil sie sozusagen dem Wucher ausgesetzt waren in kleinen Geschäften und da haben sie halt die Preise nicht mehr bezahlen können. Das heißt, diese Grundidee war ja sozusagen, schließen wir uns zusammen, um sozusagen gemeinsam auch dann als Händler aufzutreten und das sozusagen selber zu machen. Und das hat sich ja weiterentwickelt bis hin zu riesengroßen Konsumgenossenschaften. Wie es ja dann auch in Österreich der Konsum war bis Anfang der 90er Jahre. Das ist ein höchst erfolgreiches ökonomisches Modell eigentlich, dass wir eigentlich wieder aufgreifen und mehr oder weniger ins 21. Jahrhundert holen.
Willy
00:59:16
Woran ist es gescheitert?
David
00:59:17
Der Konsum?
Willy
00:59:19
Die Idee der Genossenschaft, du sagst, das ist die letzten 40 Jahre.
David
00:59:21
Nein, ich glaube gescheitert nicht, aber es ist ein bisschen... In Österreich ist es, ich habe mich leider mit der Geschichte des Genossenschaftswesens in Österreich noch nicht so gut auseinandergesetzt, aber es ist die letzten Jahrzehnte einfach so ein bisschen verstaubt. Also es ist im landwirtschaftlichen Bereich noch sehr stark. Für die von euch. Die am Land aufgewachsen sind, Ist die Reike natürlich ein Begriff. Da gibt es viele landwirtschaftliche Genossenschaften. Wassergenossenschaften gibt es auch noch immer.
Willy
00:59:44
Bunkereigenossenschaften. Es ist sehr, sehr viel in Genossenschaften eigentlich noch.
David
00:59:46
Genau, sehr, sehr viel, aber viele von denen sind ein bisschen, also da ist sozusagen auch diese Partizipation, Diese Mitbestimmung vollkommen verloren gegangen.
Willy
00:59:55
Das ist der ideelle Kerneigen der Genossenschaft, oder? Ja. Wie soll man sagen, die Mitbestimmung der sozialen Aspekte eigentlich? Weil du kannst eine Genossenschaft, so wenn ich es jetzt richtig verstanden habe...
David
01:00:06
Aber auch der ökonomische. Weil auch quasi der ökonomische Aspekt, dass sie mir auch ökonomisch helft, um sozusagen entweder irgendwas günstiger einzukaufen oder selber günstiger an Lebensmittel oder andere Produkte zu kommen, ist natürlich auch sehr wichtig.
Willy
01:00:19
Was ich jetzt so weit verstanden ist, ist es richtig, dass ich kann im Prinzip eine Genossenschaft ist jetzt sagen wir mal eine Hülse, ist ein Wort und je nachdem wie ich die Satzung ausgestalte, ist eine Genossenschaft eher ein gesellschaftliches Projekt auch. Ich kann die Satzung aber auch so hinschreiben, dass zwischen einer Genossenschaft und einer Aktiengesellschaft nicht mehr recht viel Unterschied ist von der Eigentümerstadt. Das heißt, wichtig ist jetzt nicht so sehr die Rechtsform, sondern eher das, was in der Satzung selbst formuliert ist, oder?
David
01:00:51
Genau, und für uns war die Rechtsform halt wichtig, also einerseits, weil die anderen Projekte, die wir gekannt haben, das auch als Genossenschaft machen und weil für uns klar war, es ist die einzige Rechtsform, mit der sowas funktionieren kann überhaupt. Und vielleicht auch noch wichtig zu erklären, weil ihr das jetzt auch lernen will jetzt im Studium, Jede Genossenschaft hat eine Pflichtmitgliedschaft bei einem sogenannten Revisionsverband. Und das ist extremst wichtig, weil dieser Revisionsverband, also der ist einerseits für uns wichtig, weil der uns quasi auch berät und so unterstützt natürlich in rechtlichen oder anderen Fragen. Aber alle zwei Jahre schicken die einen Revisor oder eine Revisorin vorbei, die quasi unseren Betrieb auf Herz und Nieren prüft. Das heißt, der schaut sich wirklich alle Zahlen, alle Bücher, alles bis ins letzte Detail an, Schreibt in einen Revisionsbericht. Das kostet uns natürlich 2.500 Euro, ich weiß nicht. Wie viel, aber das ist sozusagen auch die Sicherheit für die Genossenschaftsmitglieder, die ihr Geld bei uns eingelegt haben, Dass wir gut und gewissentlich wirtschaften. Das heißt, bei uns quasi. Kommt wirklich alle zwei Jahre wer und schaut, Hey, wie läuft es, und schreibt auch einen Bericht und sagt. Hey, da müsst ihr vielleicht ein bisschen aufpassen. Und ist ein unabhängiger Revisor, der sozusagen vom Revisionsverband geschickt wird, um uns zu prüfen.
Willy
01:01:58
So wie Rechnungsprüfung eigentlich, oder?
David
01:01:59
Es ist eine Art Rechnungsprüfung, Genau, aber sehr umfassend und sehr detailliert. Aber es gibt sozusagen natürlich auch allen Mitgliedern, Die bei uns investieren. Auch die Sicherheit, Dass gut gewirtschaftet wird.
Willy
01:02:10
Da hinten ist irgendwo der Würfel verschwunden. Ich wollte fragen, wegen der Haftung. Haften jetzt alle Mitglieder dann nur mit dem Genossenschaftsanteil oder auch teilweise mit dem Privatvermögen?
David
01:02:18
Genau, das ist noch das nächste Thema bei der Genossenschaft. In Österreich ist es derzeit noch so, dass du haftest mit der Einlage. Das heißt, du hast jetzt 180 Euro eingelegt und die kriegst du theoretisch auch raus. Wenn du in fünf Jahren sagst. Okay, ich habe jetzt genug, Ist jetzt mal zu verrückt oder was auch immer, dann kriegst du diese 180 Euro auch zum Nominalwert wieder ausgezahlt. Also egal, wie viel die Wert sind in fünf Oder in 50 Jahren. Umgekehrt, wenn sozusagen das Schiff kentern sollte und wir in Insolvenz gehen, wie immer, dann haftest du mit deiner Genossenschaftseinlage. Also nur mit diesen 180 Euro. Die sind quasi weg dann.
Willy
01:02:53
Also GmbH-Styler-Bisit.
David
01:02:55
Was es aber in Österreich noch gibt, Ist auch sowas spezifisch. Österreich ist es wie so oft, das ist die sogenannte Nachschusspflicht. Und die hat besagt, dass wenn sowas passiert, sozusagen wenn das Schiff kentert, dass du in der Höhe deines Anteils noch einmal nachschießen musst. Das heißt, du verlierst die 180 Euro und musst theoretisch noch einmal 180 Euro nachzahlen, wenn Insolvenz ist. Diese Nachschusspflicht ist Ende letzten Jahres gefallen, Also ist aus dem Gesetz gestrichen worden. Und wir sind jetzt dabei, Die bei uns sozusagen erst aus der Satzung auch wieder. Satzung so umzuformulieren, dass wir die Nachschusspflicht auch wieder rausstreichen.
Willy
01:03:34
Das braucht eine Generalversammlung, das muss beschlossen werden.
David
01:03:37
Jede Satzungsänderung kann nur von der Generalversammlung beschlossen werden.
Willy
01:03:39
Das heißt, die gesamthaftung der Genossenschaft ist beschränkt auf in dem Fall diese 150.000, was du vorher gesagt hast.
David
01:03:47
Und dann ist es natürlich so, dass der Vorstand auch haftet.
Willy
01:03:52
Und der haftet?
David
01:03:53
Ich bin jetzt bei den Details leider überfragt, wie das genau mit der, also wie weit der persönlich haftet und so weiter. Sorry, da bin ich jetzt nicht ganz sattelfest.
Willy
01:04:02
Da müsste man einen Vorstand fragen, der war es garantiert.
David
01:04:06
Nein, aber es ist prinzipiell so, das gilt auch für mich als Geschäftsführer, Weil der Vorstand hat ja quasi mich und meine Kollegin mit der Geschäftsführung betraut. Das ist quasi nur eine Weitergabe, dass wir sehr wohl persönlich haften, aber vor allem bei grober Fahrlässigkeit. Und grobe Fahrlässigkeit heißt, das wir jetzt noch im Detail lernen, heißt das, wenn wir sehen, Das Schiff sozusagen läuft auf Rift, bildlich so gesagt, und uns wird nachgelesen. Dass wir wegschauen. Verschleppt. Oder wir verschleppen es oder wir verduschen es einfach.
Willy
01:04:37
Oder gar mit Vorsatz gehandelt, das ist glaube ich dann noch einmal überrascht.
David
01:04:40
Genau, oder absichtlich.
Willy
01:04:41
Aber das gilt dann quasi unabhängig von der Genossenschaft genauso bei SMBH.
David
01:04:45
Und was den Bankkredit angeht, da war das ein Problem, weil wir eigentlich quasi niemanden drinnen haben wollten mit der Haftung, Aber da ist uns die Bank. Nicht drauf eingestiegen. Bei der Bankredite ist es so, Dass wir persönlich, privat haften, aber nur für 30.000 Euro von diesen 200. Und die haben wir halt aufgeteilt. Da habe ich 10 und meine Kollegin 10. Da sind wir so ein bisschen aufgeteilt.
Willy
01:05:09
Würfel ist verschwunden. Gibt es noch eine aktuelle Frage? Ich glaube, was jetzt wichtig ist zu verstehen bei MILA, es gibt ein paar Grundprinzipien nach den Arbeiten. Also die Genossenschaft haben wir jetzt ein bisschen geklärt. Aber dann, es gibt ja dann, es gibt ja in Österreich, gibt es zwei große Ansätze, sage ich jetzt einmal, die von zwei Vertretern repräsentiert werden. Das ist auf der einen Seite MILA, auf der anderen Seite Morgenrot. Morgenrot kommt ein bisschen aus der südkoreanischen Hansalim-Bewegung, das werden wir dann in einem anderen Live-Podcast noch besprechen. Und ihr kommt aus dieser Park-Slow-Bewegung. Und da gibt es ein paar Grundprinzipien, nach denen ihr arbeitet. Erklärt dir doch bitte mal, was euch da so exklusiv oder speziell macht.
David
01:05:50
Also ich habe jetzt schon erklärt, wie die Genossenschaft funktioniert. Das heißt, jedes Genossenschaftsmitglied, das zu uns kommt, hat sozusagen von Start weg drei wichtige Rollen. Die erste Rolle ist sozusagen Eigentümer, Eigentümerin. Das habe ich euch schon erklärt. Euch gehören. Dann so viele Stück Supermarkt und ihr könnt sozusagen auch mitentscheiden. Das ist wirklich euer Betrieb. Das heißt, ihr könnt euch auch mitverantwortlich fühlen sozusagen. Ihr könnt es euch machen. Die zweite wichtige Rolle ist Konsumentin. Das heißt, ich kann einkaufen bei MILA natürlich. Aber mit dem wichtigen Unterschied. Ich kann einkaufen, wenn ich auch mitmache. Und dieses Mitmachen, das ist die dritte wichtige Rolle. Jedes Genossenschaftsmitglied bei uns ist auch Arbeiter, Arbeiterin. Und das schaut bei uns so aus. Dass sozusagen das Mitmachen sich darin äußert, dass jede Person, die einkauft, auch drei Stunden alle vier Wochen ihrer Lebenszeit dem Betrieb widmet. Also sprich mitmacht, eine Schicht macht. Das heißt, ihr könnt euch das so vorstellen, ihr meldet euch dann einfach in unserer Datenbank an für eine Schicht am Freitag um 6 Uhr in der Früh und macht dann gemeinsam mit den anderen Genossenschaftsmitgliedern alle Tätigkeiten, Die ihr aus einem Supermarkt kennt. Das heißt, über die Warnannahme, Sachen einschlichten, an der Kasse sitzen. Putzen, alle Sachen, die ihr kennst, Die im Supermarkt notwendig sind. Werden gemeinsam mit allen Mitgliedern, Also mit uns Angestellten gemeinsam erledigt. Und dieses Mitmachen, diese drei Stunden alle vier Wochen sind quasi ein ganz wichtiges Rückgrat, Sage ich immer, unseres Konzepts. Weil die Leute, die auch eine Schicht machen, die können auch einkaufen kommen. Weil uns das im Umkehrschluss eben auch diese Preispolitik ermöglicht. Das ist quasi auch eine zweite wichtige Säule. Diese transparente Preisgestaltung, die ich vorher erklärt habe mit dem 30% Rohaufschlag, Ist auch eine ganz wichtige Säule. Also es ist quasi. Dass sich jeder bei unserem Regal ausrechnen kann, egal ob jetzt Leute, Die einkaufen kommen, als auch unsere Lieferanten, die wissen quasi auch, wie viel wir dann ihre Produkte verkaufen. Das ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Aspekt.
Willy
01:08:00
Die Gände gehen hoch, ja. Nein, erzähl noch weiter, aber wir nehmen die dann direkt drauf. Wo ist der Würfel?
David
01:08:09
Fast eine Frage.
Studis
01:08:11
Welche Produkte genau werden eigentlich angeboten? Also zum Beispiel Bio oder so wie Spar zum Beispiel.
Willy
01:08:18
Tortimentspolitik.
David
01:08:19
Genau, Tortimentspolitik ist auch ein großer Aspekt natürlich. Das ist vielleicht auch ein wichtiger Punkt. Ich sattel es jetzt auch nochmal ein bisschen umgekehrt auf. Es gibt bei uns in dem Sinne keine verbotenen Produkte. Also wir haben natürlich, wir haben einen sehr hohen Bio-Anteil. Wir beziehen ganz viel Lebensmittel direkt von Produzentinnen, direkt von Bauern, Bäuerinnen oder von Verarbeitern. Wir beziehen auch Lebensmittel vom Handel, also von Lebensmitteldroßhändlern, wie es so schön heißt. Und das heißt, wir haben sehr viel Bio, aber nicht ausschließlich, weil sozusagen unser Ansatz ist, ein Supermarkt für alle zu sein und kein Feinkostladen, den sich dann vielleicht wieder nur eine Handvoll Menschen leisten kann. Und ein bisschen unter der Prämisse. Gutes Essen für alle verfügbar zu machen, ist es da auch so, dass wir, also ihr könnt euch das praktisch so vorstellen, wir haben ein Sortimentsbuch, das liegt einfach bei der Kasse auf und da können die Leute alles reinschreiben, was sie gerne im Sortiment hätten. Wenn wir es bestellen können, also wenn es unsere Händler haben, unsere Verwandten, dann bestellen wir es, dann kommt es ins Regal und wenn es gekauft wird, dann bleibt es auch im Regal. Das heißt, das ist sozusagen unser demokratischstes Barometer, das sind die Umsatzzahlen im Endeffekt. Weil wenn du dir was wünschst. Irgendeine Spezial-Limo, aber du bist die Einzige, die es kauft, Dann werden wir sagen. Okay, dann können wir den Platz wahrscheinlich für was verwenden, was sich halt schneller dreht. Aber wenn es gekauft wird, dann bleibt es im Sortiment. Und auch wenn es die konventionellste Limo ist, die nur Zucker, Wasser und Was weiß ich was. Drinnen hat und total schlecht für deine Zähne ist, das ist deine Entscheidung. Und es ist quasi bei uns wichtig, dass da auch niemand mit dem Zeigefinger zeigen kann, sagen kann, ja, aber her, das ist schaß oder was weiß ich was, sondern wir sind der Meinung, als Betrieb, als Genossenschaft, besser, ihr kauft diese Produkte bei uns, also ihr müsst dann noch um die Ecke zu dem anderen gehen und sie dort kaufen, also besser dieser Umsatz wird bei uns generiert, als woanders also
Willy
01:10:11
Potenziell kann ich bei euch jedes Produkt im Laden oder gibt es irgendwo die Grenzen des guten Essens, wo ihr sagt nein, das kommt uns nicht in den Laden,
David
01:10:22
In den Supermarkt es gibt natürlich gewisse Sachen, wo es halt heikl ist, wo wir natürlich wissen, es sind scheiß Produkte jetzt einfach aber ich meine, wir haben zum Beispiel selbst Paris hat Red Bull im Sortiment zum Beispiel es sind zwar nur ein kleines Ding in einem kleinen Kühlschrank, aber auch das quasi kriegst du da. Also ja, theoretisch ja, wir haben jetzt schon gemerkt bei manchen Sachen, dass wir dann oft aber auch so gute Alternativen haben, wo wir sagen, hey, schau mal, das ist quasi, da zahlt es sich aus, Das quasi bessere oder ein bisschen bessere hergestellte Produkt zu nehmen. Das geschmacklich genau gleich ist und sogar preislich günstiger ist und vielleicht auch einfacher zu bestellen oder sonst wie. Alles ist das, was du dir unbedingt wünschst. Aber ja, theoretisch haben wir in dem Sinne noch keine rote Linie definiert, aber es hat sich auch, Schatz, wir vertrauen halt auch drauf, dass die Leute gut essen wollen und die Leute schreiben ja auch nicht lauter Schas ins Buch einfach, ja voll, das heißt, aber es ist jetzt noch nicht das gegeben, dass jemand irgendein urkrasses Nestle-Produkt oder so haben will, wo wir uns überlegen würden. Okay, muss das sein oder kann es vielleicht nicht noch ein anderes geben?
Willy
01:11:27
Und wo macht es jetzt?
David
01:11:29
Also wir haben sich eine rote Linie in dem Sinne noch nicht definiert, das ist so ein absolutes...
Willy
01:11:32
Und wie würdet ihr die definieren? Würdet ihr dann wieder eine Generalversammlung definieren? Oder gibt es eine Sortimentsversammlung? Oder wo wird das dann ausgehandelt?
David
01:11:42
Was geht und was nicht geht? Genau, wir haben Arbeitsgruppen. Das war vielleicht vorhin bei der Struktur noch vergessen zu erklären. Wir haben in der Genossenschaft einfach Arbeitsgruppen zu Finanzen, zu Sortiments, zu Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit etc. Und dort arbeiten sowohl wir Angestellte als auch Mitglieder ehrenamtlich gemeinsam an Lösungen, an Kampagnen etc. Da werden noch so Sachen diskutiert, Wie zum Beispiel nehmen wir ein Sortiment oder nicht. Da wird quasi so ein Vorschlag dann kommen. Und wenn es was ist, Wo wir das Gefühl haben. Okay, da braucht es auch einen Beschluss in der Generalversammlung, Das können wir nicht einfach im Team entscheiden. Dann quasi entscheiden wir im operativen Team, also wir Angestellte entscheiden immer, ist das was, was in die Generalversammlung muss oder nicht, oder gehört meistens auch in Absprache mit dem Vorstand. Weil wir wollen ja auch nicht, jetzt blöd gesagt, jede. Kleinigkeit in die Generalversammlung bringen. Weil das ist ja auch oft eine Angst, bei uns kommen die Leute und sagen, Na boah, muss ich dann. Muss ich quasi mit euch, muss ich bei jedem Schaß jetzt quasi diskutieren, und alles. Also genau, wir diskutieren jetzt in der Generalversammlung, bestellen wir jetzt die Erdäpfel beim Bauer A oder beim Bauer B? Das machen wir natürlich nicht. Also da geht es wirklich um große Sachen. Es wäre sowas wie, keine Ahnung, bei uns, wir hätten die Möglichkeit. Ein anderes Projekt zu unterstützen und sollen wir das Geld Sozusagen dafür nutzen.
Willy
01:12:53
Also so wie die Fachaufschüsse im Parlament und im Plenum, das ist dann das Ding, da wird dann nur noch quasi die großen Entscheidungen dann abgesegnet und am Ende des Jahres durchführt. Ist es zum Sortiment, die Frage? Dann lass mich ganz kurz noch eine Frage davor schieben. weil wir viel von Lebensmitteln reden und finde ich bei euch auch Zaunbierstel, Waschmittel, Kosmetik, Deo etc.
David
01:13:13
Also unser Anspruch ist, dass wenn ihr schon drei Stunden eurer Lebenszeit quasi, Ich sage jetzt mal. Opfern müsst, was ja für viele Leute gar nicht so einfach ist, dann solltet ihr auch einen Monats- und Wocheneinkauf bei uns machen können. Das heißt, von den Windeln über das Biofleisch, über frisches Gemüse, über geilen Käse, kriegt ihr alles bei uns.
Willy
01:13:33
Keinen Käse hast du jetzt wieder gesagt, willst du das französische Thema einwerfen,
David
01:13:37
Was du vorher gesagt hast? Für uns ist Käse eine total wichtige Warengruppe, weil wir sehen jetzt schon, wir haben ja einen kleinen Minimarkt, den wir jetzt bereits betreiben, als quasi so ein bisschen Probelabor und wir sehen, dass wir, wir machen ein Viertel unseres Umsatzes mit Obst, Gemüse. Das ist sehr hoch, auch für einen quasi normalen Supermarkt, weil wir einfach super Qualität haben zu einem wirklich extremst guten Preis und auch einfach gute Ware anbieten und Die Leute das einfach zu schätzen wissen. Und viel eben teilweise auch direkt von Bauern und Bäuerinnen in Wien und Umgebung und so weiter. Und die zweitwichtigste Warengruppe ist tatsächlich Käse bei uns, weil wir, und das ist auch ein bisschen speziell zum anderen Supermarkt, wir machen keine Feinkosttheke mit so Bedienung, sondern wir haben einen Verarbeitungsraum, wo die Mitglieder, wo wir ganze Käselaibe bestellen, was ja schon günstiger im Einkauf ist, wir schneiden die selber auf, vollieren die, genau, ganze Käselaibe, also ganze Räder schneiden die auf, vollieren die und legen sie so in die Kühlung mit einem Preisetikett voll, wodurch wir preislich natürlich nochmal ganz woanders sind Für richtig guten Käse.
Willy
01:14:36
Richtig guten Käse.
David
01:14:37
Also für die Vorarlberger unter euch, die sind jetzt auch schon sehr happy mit unserem derzeitigen Angebot, weil wir vor einem Monat Eine Käse-Exkursion nach. Vorarlberg gemacht haben.
Willy
01:14:45
Vorarlberger da? Da braucht der schon.
David
01:14:49
Aus Hitlisau genau, und Hitlisau, das im Bregenzer Wald großartigen Käse haben.
Willy
01:14:54
Zustimmendes Nicken, kommt von hinten, ja. Da drüben.
Studis
01:14:58
Ja, du hattest es ja gerade schon gesagt, das ist natürlich preiswerte für euch in großen mengen zu bestellen was mich jetzt interessieren würde ist, wie ihr denn oder was die idee ist, damit umzugehen dass ihr am ende nicht ziemlich viel verschwendung habt, beziehungsweise was man ja so kennt aus dem klassischen supermarkt, dass doch auch viele produkte ablaufen und wo ich mir jetzt vorstellen kann, dass das bei euch definitiv nicht das ziel ist und ja auch bei uns als consumer nie das ziel ist, dass es eine verschwendung gibt, da würde mich jetzt mal interessieren, was da so eure vision ist oder wie das bei euch gehandelt wird?
David
01:15:32
Soll ich schon oder? Genau. Ich meine, es fängt einmal an mit dem Einkauf. Also ich mache mit meiner Kollegin jetzt den Einkauf zum Beispiel für unseren Minimarkt und ich werde auch den Einkauf im Supermarkt machen. Das ist quasi der erste schwierige Punkt. Also quasi die Mengen abzuschätzen, gerade bei Obst, Gemüse auch, oder bei den Sachen, die quasi realistisch sind und da immer quasi gut hinzukommen, ist eine Wissenschaft für sich teilweise. Da musst du teilweise das Wetter berücksichtigen, die Feiertage etc. Da habe ich am Markt quasi auch viel gelernt. so. Je nachdem, wie das Wetter ist, ändern sich auch die Verkaufszahlen teilweise. Aber was wir ganz konkret machen, jetzt dann in den weiteren Folgen, ist, dass wir alles Obst, Gemüse unverpackt verkaufen. Also es gibt bei uns keine Plastiktassen, keine Folien, nichts. Also ihr müsst euch bei uns das Obst, Gemüse quasi auch selber einpacken.
Willy
01:16:18
Das heißt, ihr kauft es unverpackt, packt es dann aus und bietet es unverpackt an.
David
01:16:22
Nein, überhaupt nicht. Also es kommt in den Kisten, in denen es kommt, in den Verkaufs zum größten Teil auch oder vielleicht ein bisschen in einer kleinen oder größten Folien. Also da fangst du mal an. bei der Frische. Beim Käse-Tetto, dadurch, dass wir jetzt den Käse im ganzen Leib einkaufen und selber verlieren, fällt auch ein bisschen weniger an. Was wir machen quasi im Verkauf selber, ist, wir haben so ein System mit gelben Punkten. Alle Produkte, die in den nächsten fünf Werktagen das MHD haben, also das Mindesthaltbarkeitsdatum, kriegen einen gelben Punkt. Und das ist sozusagen der Hinweis für die Mitglieder, hey, kauf mich, weil ich bin, also Und das ist bei uns, führt dann auch dazu, dass es umgekehrt ist, weil im normalen Supermarkt nimmst du die Ware von hinten, weil du weißt, hinten ist die frische Ware, So, gerade in der Kühlung. Bei uns ist genau umgekehrt. Die Leute nehmen dann durch eher die Sachen, Damit sie halt nicht liegen bleiben. Das hilft und die Ware, die abgelaufen ist, verkaufen wir noch immer mit einem kleinen Rabatt von 30%. Die Kriegen einen roten. Punkt oder der Kälberpunkt wird rot angemalt. Und das machen wir quasi nach Selbsteinschätzung, wie lange wir die noch verkaufen. Also bei Molkereiprodukten schauen wir natürlich ein bisschen drauf. Aber dieses Datum heißt ja nichts anderes, als dass ab dem nächsten Tag, Also wo das abläuft. Haftet halt nicht mehr der Hersteller, der es uns verkauft hat, Sondern haftet ich als in den Verkehr bringen.
Willy
01:17:41
Oh, pass auf, das ist ein Mikro.
David
01:17:42
Entschuldige. Hafte ich als In-Verkehr-Bringer dafür. Das heißt, wenn du das kaufst und dir im schlimmsten Erkswürf das...
Willy
01:17:47
Du haftest für, und das ist, glaube ich, wichtig bei MHD und zu verbrauchen bis, das ist ja zwar unterschiedlich, du haftest nur für die gleich, also für die unverminderte Qualität des Produkts. Also bis zu dem Datum garantierst du, dass die Qualität des Produkts genau den Vorgaben und Dingen spricht. Was nicht heißt, dass es danach ungenießbar ist, sondern dass die Qualität vielleicht abnimmt. Nein, nein.
David
01:18:10
Genau, und da haben wir auch die letzten Jahre schon ein bisschen unsere Mitglieder auch darauf nicht, Wie sagt man. Ein bisschen auch kommuniziert und erzählt, Dass halt auch genau diese Sachen übers Datum sind, dass man sie trotzdem noch genießen kann, auch noch das Lussehen. Riechen, Schmecken und so. Wir machen das. Altes Gemüse, das quasi nicht mehr so schön ist, das machen wir auch so ein bisschen noch mit so einer 30-Prozent-Kiste, das heißt, das sortieren wir aus, wird aber auch noch weiterverkauft. Wenn es quasi dann schon ganz arg ist, dann gehen wir es halt zu verschenken her, Also wenn die Erde fliegen. Dann ganz schrumpelig werden oder so. Also da bleibt quasi auch sehr wenig über und wir haben ein unverpacktes Eck auch im Supermarkt, wo die Leute quasi, die da nochmal extra Wert drauf legen, auch mit dem eigenen Geschirr einkaufen kommen können, Was mittlerweile auch so ein bisschen Usus ist. Genau, ich würde sagen, das sind mal so die Sachen, die wir machen in erster Linie.
Willy
01:19:05
Gibt es bei euch, weil du jetzt schon gesagt hast, ganz zum Schluss, roter Punkt, 30 Prozent, wie viel so, kauf 3, zahl 17, kauf 44, Aktionen, was
Studis
01:19:18
Gibt es da?
David
01:19:19
Wir arbeiten überhaupt nicht mit Aktionen, Überhaupt nicht. Österreich wird gerne als das Land der Aktionitis bezeichnet. Es gibt kein so Mackerl,
Willy
01:19:27
Was ich sammeln kann.
David
01:19:28
Nein, wir haben keine Rabattmarker, wir haben keine Aktionen, nichts. Ihr könnt bei uns in Ruhe gemütlich normal einkaufen, gechillt, ohne Radio, Beschallung und so weiter. Es ist eine sehr entspannte Atmosphäre, wo man auch Gerne mit Kindern einkaufen kommt. Und Österreich ist ja leider das Land in Europa mit dem höchsten Aktionsanteil. Das heißt, die Ware, die im Supermarkt verkauft wird, Ich glaube, wir. Liegen da irgendwo bei 25 oder fast 30 Prozent sozusagen von allen Sachen, Die im Supermarkt verkauft werden, die irgendwie in Aktion verkauft werden. Und das ist natürlich schlimm, weil diese Aktionen, die finden immer auf dem Rücken der Hersteller statt. Das ist ja nicht, dass der Supermarkt sich denkt, Ich will da jetzt quasi so. Ein bisschen was Weiterbringen, sondern nein, die. Machen sich das ja mit den Herstellern sozusagen aus, beziehungsweise werden die Hersteller auch ein bisschen dazu genötigt, Bei diesen Aktionen mitzumachen und diese auch zu bezahlen. Und das ist natürlich ein Spiel. Wo wir nicht mitspielen, weil wir kein Interesse daran haben, unsere Lieferanten auszubluten, unter Anführungszeichen, sondern ganz im Gegenteil. Wir mit unseren Lieferanten ja ein sehr kooperatives Verhältnis pflegen auf Augenhöhe und eher schauen, Wie wir uns auch gegenseitig unterstützen können, als dass wir jetzt eben wieder überall was rausschlagen.
Studis
01:20:41
Gibt es Länder, die für die Eröffnung ihres Geschäftes unwünftig sind? Zum Beispiel schlechte Gesetze oder viele Konkurrenten? Und wenn ja, dann welche?
David
01:20:52
Fast eine gute Frage. Also ich glaube, ich würde mal sagen, die Länder des ehemaligen Ostblocks, also jetzt quasi Polen, Tschechien, so alles Richtung Osten gedacht, ist es, glaube ich, ein bisschen schwerer, weil dort alles, was noch so mit Genossenschaft und gleich so in eine kommunistische Richtung geht, noch immer einen sehr schweren Ruf Hat oder sehr schnell quasi. In Verruf ist. Und ich glaube, das ist weniger die Gesetzeslage als einfach sozusagen die historische Lage einfach. Also wenn ich meiner Familie in Tschechien erzähle, was ich tue, dann machen die sich oft so ein bisschen darüber lustig sozusagen, dass das so ein bisschen rückschrittlich ist und quasi sowas passiert in ihrer quasi kommunistischen Jugend vielleicht hätten machen müssen oder so. Ja, ansonsten würde ich sagen. Ich glaube, die Mentalität und so ein bisschen dieser Zugang und diese Wertschätzung zu Essen und Lebensmitteln spielt Sicher auch eine Rolle. Also, dass es jetzt in. Frankreich quasi diesen erfolgreichsten Supermarkt gibt, kommt sicher auch daher. Es gibt viele ähnliche Projekte. Es gibt viele ähnliche Projekte auch in Spanien, Italien, wo Essen und Lebensmittel auch eine sehr hohe Position haben im Alltag. Ich glaube, das spielt sicher eine Rolle auch. Und gesetzlich kenne ich mich sonst zu wenig aus.
Willy
01:22:09
Aber es ist, wie du, danke für die Frage, ich glaube, die ist gut. Es ist einfach das, was wir bei Begriffen generell gesagt haben, sodass Begriffe einfach in unterschiedlichen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben. und das Thema Genossenschaft, das hat so ein bisschen so einen, sag ich mal, jetzt wird es selber gesagt, so einen leicht kommunistischen, sozialistischen Beigeschmack oder sowas, was es ja gar nicht sein muss teilweise, sondern wie wir schon gehört haben, man muss in den Satz umschauen und dann sieht man, ob es den Beigeschmack verdienen würde oder nicht. Aber es ist halt begrifflich ein bisschen vorbelastet, sage ich mal. Hinten ist noch eine Frage, danke.
Studis
01:22:43
Genau, was ist Ihre persönliche Vision als Geschäftsführer? ab welchem Punkt Sie sagen würden, dass Sie Ihren Posten abgeben könnten, also welches Ziel Sie haben, sodass Sie zufrieden wären mit Ihrer Leistung, sodass Sie es weitergeben könnten?
David
01:22:56
Ja, also wir sagen...
Willy
01:22:59
Psychologische Frage.
David
01:23:01
Genau, jetzt, wo ich ruhig schlafe. Genau, also wir scherzen ja im Team auch immer ein bisschen, dass wir sozusagen daran arbeiten, uns selber auch immer ersetzbar zu machen. und also so gefragt wäre jetzt mein Erfolg und mein persönlicher Erfolg, wenn wir es schaffen, diese, also wenn wir es schaffen, MILA Mitmach-Supermarkt zu eröffnen, in Betrieb zu nehmen und zum Laufen zu bringen und das Ding dann einfach wirklich brennt und ich auch weiß, ich kann drei Monate auf Urlaub fahren und ich komme zurück und der Laden steht noch immer Und blüht und. Gedeiht weiter. So, ich glaube, das ist das Ziel, auf das ich jetzt auch hinarbeite. Genau. Ich hoffe, dass ich bald hinkomme.
Willy
01:23:51
Fragen, Fragen, Fragen. Da hinten, bitte. Ein präziser Wurf. Super. Nice catch.
Studis
01:23:56
Wie funktioniert das Einkaufen? Muss man da einen Ausweis oder irgendwas herzeigen, dass man Genossenschaftsmitglied ist oder vertraut man da einfach darauf?
David
01:24:05
Ja, nein.
Willy
01:24:06
Ein Miller-Ausweis.
David
01:24:07
Geht leider nicht nur auf Vertrauen. Also genau, wir sind ja auch eine digitale Genossenschaft. Man kann bei uns auf der Homepage Mitglied werden, ganz einfach, also www.miller.wien. Man kann quasi die ganze Beitrittserklärung online ausfüllen. und du kriegst dann Zugang zu unserer Mitgliederplattform. Wir haben eine selbstprogrammierte Datenbank, Wo wir quasi. Unsere Mitglieder verwalten und wo du auch als Mitglied einsteigen kannst und wo ganz viele Infos auch sind, wo auch die Satzung zum Beispiel ist, wo du ganz viele Infos über die Genossenschaft bekommst und auch über deine Schichten, wie das funktioniert, wie melde ich mich an und so weiter. Und wir haben tatsächlich einfach ein Kalender, ein Schichtkalender, wo du dich anmelden kannst zu einer Schicht, wenn du jetzt Springerin bist zum Beispiel. Das heißt, du wählst dir immer deine Schicht frei aus. Und dann gibt es auf der Plattform einfach einen Zähler, einen Schichtenzähler, der quasi, du startest mit 28 Punkten und jeden Tag wird ein Punkt abgezogen. Und wenn du halt ins Minus kommst, dann kannst du nicht mehr einkaufen. Das heißt, binnen 28 Tagen musst du einmal eine Schicht machen, dann kriegst du wieder plus 28. Und du kriegst eine Mitgliedskarte von uns, einfach im Checkkartenformat mit einem RFID-Chip. Da steht der Name drauf und eine Nummer, die wird am Eingang gescannt. und beim Scannen piept es quasi entweder grün oder rot, weil rot, wenn du quasi gesperrt bist aus irgendeinem Grund oder grün, Wenn du einkaufen kannst. Und diese Karte kannst du auch zum Einkaufen verwenden, weil du auf diese Karte auch Guthaben aufladen kannst. Also du kannst an der Kasse 200 Euro auf die Karte aufladen, kannst du mit der Karte auch zahlen die nächsten Male.
Willy
01:25:39
Okay.
Studis
01:25:42
Wer ist denn eure hauptsächliche Zielgruppe? Also welche Menschen gehen hauptsächlich zu MILA einkaufen?
Willy
01:25:48
Was sagt denn das für Leid?
David
01:25:49
Was sagt denn das für Leid überhaupt? Zuerst einmal natürlich alle Menschen fünf bis zehn Minuten zu Fuß entfernt leben. Das Rätsel. Genau, weil essen müssen wir alle. Also das ist natürlich unsere erste Zielgruppe. Darüber hinaus sind es natürlich Menschen, die sich mehr mit dem Thema Ernährung, Nachhaltigkeit, Essen etc. beschäftigen. Wir haben einen Teil auch einfach an idealistischen Mitteln, die einfach die Idee und quasi Miele als Ganzes großartig finden und sagen, allein deswegen komme ich einmal im Monat oder komme ich einmal alle vier Wochen her.
Willy
01:26:30
Die sind speziell am Anfang sehr wichtig.
David
01:26:32
Klar, die sind natürlich auch am Anfang sehr wichtig sozusagen. und sonst tatsächlich insgesamt haben wir eigentlich recht ein Potpourri mittlerweile. Also wir haben von der Pensionistin, die quasi Beschäftigung sucht in der Pensi, bis hin zu den Studentinnen, die halt irgendwie gutes Essen wertschätzen. Eigentlich muss ich sagen, Sind wir recht durchgemischt. Was das angeht. Alle Leute, die gut essen wollen, ganz verkürzt gesagt.
Studis
01:27:02
Ihr wart am Anfang zu acht und du meintest, ihr wart so sehr individuell verschieden und ihr seid, es gab Schwierigkeiten. Was gab es noch so für Schwierigkeiten, beziehungsweise was war so der größte Struggle?
David
01:27:15
Also das Zwischenmenschliche, und ich meine, das bleibt bis heute, weil, also ja, wir waren acht recht unterschiedliche Charaktere, zwei von diesen acht sind noch nach einem Dreivierteljahr ausgestiegen.
Studis
01:27:26
Hört dazu.
David
01:27:27
Das gehört absolut dazu. Also einerseits das Zwischenmenschliche, es ist und es bleibt auch immer und ich glaube, das gehört auch bei allen Teams oder auch in allen Arbeitswelten, in denen ihr mal landen werdet, gehört das ganz stark in den Vordergrund gerückt, weil das meines Erachtens nach die letzten Jahre oder Jahrzehnte einfach in den meisten Arbeitsumfeldern halt quasi Viel zu wenig berücksichtigt wurde. Also das ist ganz wichtig, sozusagen, einerseits die Psychohygiene im Team, als auch irgendwie zu schauen, Dass man halt als Team auch funktioniert oder funktionieren kann. Das ist enorm wichtig. Ja. Und was so ein großes Hindernis war tatsächlich, es ist halt Finanzierung. Also es ist auch bis heute so. Das ist natürlich ein Struggle. Ich meine, das erzähle ich euch nichts Neues. Das geht natürlich den meisten oder allen so. Was für uns spezifisch schwierig war, auch in dieser ganzen Förderlandschaft, war, dass wir als Genossenschaft sozusagen rechtlich bei vielen Förderungen durchgefallen sind. Wir haben ganz stark dafür gekämpft, die letzten Jahre, dass wir zum Beispiel bei der Wirtschaftsagentur Wien und bei anderen auch einfach als Genossenschaft sozusagen überhaupt wahrgenommen wird, weil es wirklich so ist. Also ich kann es dir nicht vorstellen, es gibt Sachbearbeiter bei der Wirtschaftsagentur, die kennen diese Rechtsform nicht und sagen deswegen einfach,
Willy
01:28:45
Ja, es steht nicht im Förderdienst.
David
01:28:49
Genau, du passt in das Kastl nicht rein und fest daraus.
Willy
01:28:52
So gesetzt, also im Endeffekt.
David
01:28:54
Ich glaube das und natürlich, dass wir was Neues machen, was es so nicht gibt und wo es sozusagen nichts gibt, keine Referenz in dem Sinne, außer die es im Ausland gibt, ist natürlich auch eine Herausforderung gewesen. Und was auch bleibt, und letztendlich noch ist, ist auch so die Mitgliederwerbung. Also neue Mitglieder sozusagen zu bekommen. Zu motivieren, ist nicht so einfach. Also bis jetzt auch, weil wir sozusagen, wir haben jetzt nur diesen kleinen Minimarkt, also mit circa 50 Quadratmeter, wo wir auch ein kleines Vollsortiment anbieten mit knapp 1000 Artikeln, aber sozusagen der Supermarkt selber steht noch nicht. Das ist Es ist natürlich auch schwerer sozusagen Mitglieder zu werben für etwas, Was erst in der Entstehung ist einfach. Und wir brauchen aber Mitglieder, Weil die Mitglieder quasi die Rückgrat unseres ganzen Konzepts sind. Also auch für die von euch, die nachher noch kurz Zeit haben, unsere Beitrittserklärung auf der Homepage ist in fünf Minuten ausgefüllt. Und ihr könnt investierendes Mitglied werden, auch natürlich. Ihr müsst auch nie einkaufen kommen, Aber könntest du natürlich, wenn ihr wollt. Also das bleibt, ist und bleibt auch ein bisschen eine Herausforderung. Und dann ist es natürlich so, weil du es auch gefragt hast, so länderspezifisch, wir haben halt in Österreich auch die höchste Dichte an Supermarktfilialen. Das ist auch ein europäisches Spezifikum. Also da ist Österreich, ich glaube, vor Schweden oder wem, einfach Nummer eins. Das heißt, ihr kennt das auch, glaube ich, hier aus Wien. Du hast einfach wirklich in fünf Minuten Gehweite mindestens von allen zwei oder drei großen Playern eine Filiale. Und das heißt, diese Bereitschaft, einen Weg auf sich zu nehmen zum Einkaufen, ist in Österreich sicher geringer als jetzt zum Beispiel in New York, wo es für die Leute normal ist, dass sie eine halbe Stunde mit der Metro fahren, Um gutes Essen zu bekommen. Also das ist natürlich was, was für uns es nicht unbedingt einfacher macht. Deswegen haben wir auch einen Standort gesucht, der direkt bei einer U-Bahn-Station ist, Weil wir direkt bei der U6 Niederhofstraße sind und du quasi aus der U-Bahn raus stolperst und bei uns bist. Das war auch sehr wichtig.
Willy
01:30:47
Gibt es noch Fragen? Ja, meine Frage war, weil du ja vorher gesagt hast, dass schlechtes Obst und Gemüse verschenkt wird. Wie läuft das Gesetz? Ja, weil große Supermärkte dürften das ja, glaube ich, nicht. Wie ist das mit der Gesetzgebung?
David
01:30:59
Nein, die wollen nicht haften dafür einfach. Wir haften halt. Also wenn du sozusagen. Wenn du jetzt den verschrumpelten Erdäpfel isst und uns irgendwie nachweist, dass da eine Schimmelspore drauf war, die dazu geführt hat, dass du jetzt im Krankenhaus liegst, dann haften wir, also hafte ich in dem Fall jetzt zum Beispiel dafür. Und das ist der Grund, Warum das die Supermärkte nicht machen. Warum sie auch das ganze Dumpstern und quasi das ganze Lebensmittel aus den Müllräumen retten und so, ja, abgeschafft haben, weil sie einfach Angst haben, bevor sie dann jemand verklagt. Das ist nur eine Haftungsfrage in Wirklichkeit. Und dann lieber so Sachen wie Too Good To Go machen. Die meines Erachtens aber wieder dem umgekehrten Effekt zur Folge haben, Dass sie weniger darauf schauen. Dass die Ware gut versorgt wird, Weil sie eh dann alles in die Too Good To Go Box hauen und quasi weniger darauf achten müssen. Weil Obst, Gemüse ist viel Handarbeit, viel Schauen, natürlich auch viel Erfahrung und so, Und viel, was sich kümmern um die Ware. Also ich meine, schaut's nochmal eine halbe Stunde den Leuten im Supermarkt, wenn wir arbeiten, zu. Es sind ja. Oft nicht gut bezahlte Jobs und dementsprechend auch nicht so hoch motiviert, dass sie sich da toll um die Ware kümmern.
Willy
01:32:01
Ja, und die Beantwortung auch seitens der Konsumenten. Ich habe gestern ein super Beispiel gehört, wir haben es gesagt, im Supermarkt reist eher hinten zu den frischen Produkten. Es ist interessant, weil als Konsument gehst du da rein und wüsstest das Frischeste, wie machst du das denn daheim im Kühlschrank? Das ist so von der Idee her, weil daheim machst du das ja auch nicht so. Du weißt quasi immer frisch aus, als du das andere nach und nach machst das ja intuitiv anrichtet. Ich glaube, da ist auch auf der Seite der Konsumentinnen schon ein bisschen Selbstverantwortung. Solange die nicht da ist, wird das auch schwierig werden, oder?
David
01:32:36
Ja, wobei ich mich verwehre, Alle Verantwortung uns Konsumentinnen umzuhängen. Da bin ich ein strikter Gegner davon. Also ja, wir machen das so und ich würde vielleicht noch einen Punkt, den ich noch gerne ergänzen würde, weil ich vorher gefragt habe, wo wir bestellen oder wie das auch so ein bisschen mit dem Einkauf ist, was wichtig ist, weil ganz oft auch die Frage kommt bei uns, okay, ist bei euch alles von Bauern und Bäuerinnen? Ist bei euch alles sozusagen Bio? Ist bei euch alles so? Und ein Supermarkt, so wie wir, der zwischen 3.000, 4.000, 5.000 Artikel anbietet, da würde das für uns sozusagen gar keinen Sinn machen, alles direkt von Bauern zu bestellen oder zu liefern. Das wäre natürlich toll, weil wir schauen noch, wo was geht. Das Problem ist, wenn ihr euch das so vorstellt, dass quasi jetzt wir da oben sind als Supermarkt und hier unten sind jetzt erstmal 500 Bauern und Bäuerinnen, die alle nach Wien rein liefern würden, dann ist das sozusagen auch ein ökologischer Supergar, weil die alle mit ihrem Kleintransporter da irgendwie jetzt hin und her fahren würden und wir 500 Lieferscheine und Rechnungen quasi in der Woche hätten, Was auch nicht zu managen ist. Das heißt, für uns machen natürlich Großhändler auch Sinn und sind auch notwendig. Man kann auch sagen, notwendig ist übel, wenn ihr so wollt, aber das ist natürlich auch wichtig, weil dann kann ich quasi bei einem Händler, kann ich halt 3, 4 oder 5.000 Artikel oder aus 5.000 Artikeln auswählen einfach. Und die haben ja auch gute Produkte und auch gute Ware und sind jetzt nicht per se immer böse. Und sind aber für uns quasi. Auch wichtig und Auch notwendig.
Willy
01:34:01
Ja, Das Thema, was mir jetzt noch interessiert, ist, glaube ich, inzwischen ist es eh subtil rausgekommen. Du hast es eh schon mehr oder weniger gesagt. Aber das heißt, wenn ich nicht mitarbeite, aber auch, wenn ich kein Mitglied bin. Das heißt, das Einkaufen bei mir der Supermärkte, wenn er denn dann steht mit 400 bis 600 Quadratmeter Verkaufsfläche an der Sortimentstiefe von wie vielen Produkten wird das dann haben?
David
01:34:28
Wir hoffen, dass wir so um die 3.000 starten.
Willy
01:34:30
3.000 Stück.
David
01:34:31
Und dann wird es langsam anwachsen.
Willy
01:34:33
Die großen Supermärkte, glaube ich, haben, die ganz großen, haben, glaube ich, da sind wir bei über 10.000 und also deutlich mehr, aber 3.000 reicht für ein Vollsortiment.
David
01:34:42
Ja, zum Starten auf jeden Fall.
Willy
01:34:44
Was ihr macht, ist im Prinzip, es ist ein exklusiver Supermarkt nur für Genossenschaftsmitglieder oder Eigentümerinnen, die auch mitarbeiten. Ist es denkbar, dass dieses Prinzip irgendwann mal gelockert wird? Dass man sagt, okay, ihr wollt ja gute Lebensmittel für möglichst viele Menschen anbieten. Ist es nicht so ein bisschen so, schließt man dann nicht gleichzeitig Leute wieder aus? Also wird das auch diskutiert intern,
David
01:35:09
Dieses Prinzip? Nein, weil es ist tatsächlich in Stein gemeißelt. Also es kommt schon immer wieder mal von den Mitgliedern die Frage, hey, ja, könnte ich nicht oder könnte man nicht oder so. Und wir sagen nein. Und zwar einerseits aus dem Grund, wie ich es vorher kurz versucht habe zu erklären, Diese drei Stunden, um die wir euch alle sozusagen fragen, einer der Gründer von Parkslop sagt es immer so schön, wir fragen euch um das Wertvollste, Was ihr zum Hergeben habt. Und das ist ein bisschen eurer Zeit. Und dieses Wertvollste sozusagen ist einfach das Rückgrat Von unseren ganzen. Gemeinsamen Wirtschaften, von unserem ganzen Konzept einfach. Und wenn wir anfangen würden, an diesem Rückgrat ein bisschen zu kratzen sozusagen, dann wird das, glaube ich, ziemlich schnell wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen, weil wir dann genau dieser Ansatz der Genossenschaft, dass sich der Hofrat und die arbeitslose Person, die ganz wenig Einkommen hat, quasi auf Augenhöhe begegnen können, weil sie alle die gleichen Rechte und Pflichten als Genossenschaftspflichter haben, würden wir damit auflösen. Weil dann die Personen. Die einfach mehr finanzielle Mittel haben, könnten halt dann, die würden halt die Butzfrau vorbeischicken oder sonst wieder, könnten sie dann sozusagen freikaufen von dieser Mitarbeit. Und so begegnen sich halt alle einfach auf Augenhöhe und es ist enorm wichtig, das einfach beizubehalten. Weil es gab einen großen Skandal, Zum Beispiel in New York. In der Parkstorp Food Corp, weil dort wirklich ein Paar, ein wohlhabendes, reiches Pärchen, die haben halt ihre Au-pair-Mädchen sozusagen immer hingeschickt zum Schichtmachen und zum Einkaufen einfach so.
Willy
01:36:39
Also seid ihr jetzt ein wirtschaftliches Lebensmittelprojekt oder seid ihr eigentlich ein politisches Projekt oder sind die Unternehmer der Zukunft? wieder mehr als entweder oder?
David
01:36:50
Ich würde sagen beides. Also wir vereinen ja beides und ganz stark. Ich glaube, das haben wir jetzt noch nicht so viel besprochen, Ganz stark auch mit dem sozialen Aspekt. Also diese Mitarbeit und dieses Mitmachen. Das macht ja auch was mit dir. Du kommst dann theoretisch zum Beispiel, wenn du eine, bei uns heißt das Festschicht machst, das heißt, du machst die gleiche Schicht alle vier Wochen und du machst zum Beispiel immer Samstag zusperren, Von 17 bis 20 Uhr. Sage ich jetzt mal. Dann machst du die Schicht, dann machst du die Schicht immer mit den gleichen Leuten mit ähnlichen Leuten, du hast ein Team, mit dem wächst du zusammen das kennst du schon, du hast dann ja auch einen Austausch, du gehst vielleicht nachher auf ein Bier wir haben auch so eine große Community die da auch zusammenwächst die dann auch Sachen gemeinsam macht oder auch Sachen abseits des Supermarkts und das was du am Anfang beschrieben hast, was früher so ein bisschen beim Kreisler, dieses Tratschen und so weiter das wollen wir auch zu einem Teil wieder zurückholen, auch mit eben durch dieses Mitarbeiten und Mitmachen Aber
Willy
01:37:43
Lass mich fragen, das habe ich glaube ich in München eher gefragt, entsteht dadurch nicht so ein Innenaußen, wir und die anderen? Also ein bisschen so, wir sind MILA und ihr seid es noch.
David
01:37:52
Nein, weil es ist ja jeder herzlichst eingeladen, quasi mitzumachen. Und ich meine, 20 Euro ist quasi der niederschwelligste Schritt, um bei uns mitzumachen. Und ich finde nicht, dass so ein Innenaußen entsteht, weil ja, also abseits davon, wenn jetzt jemand kommt und interessiert, das kann man ja immer einen ersten Probeeinkauf machen, wenn man einfach mal vorbeischaut. Ist ja nicht so, dass wir quasi sagen, Nein, nein, du darfst noch mal eine Runde drehen, wir zeigen dir alles. Und kannst natürlich auch einkaufen das erste Mal. Aber wenn du es regelmäßig machen willst, dann ist das wirklich so eine Grundidee von uns, an der wir nicht rütteln dürfen.
Willy
01:38:26
Okay.
David
01:38:27
Das ist schon wichtig.
Willy
01:38:28
Mein Gerät spricht, mein Gerät spricht mit mir. Es will mir sagen, dass ich wenig Batterie habe.
David
01:38:41
Geht es jetzt noch aus?
Willy
01:38:42
Ähm, ja. Glaub ich schon. Gibt's mal Sekunden? Und jetzt ist es wieder grün. Gibt es aktuell Fragen von euch?
David
01:38:57
Wo geht es ihr jetzt einkaufen?
Willy
01:39:00
Genau, ich hätte Publikumsfragen.
David
01:39:06
Oder machen das die Eltern noch?
Willy
01:39:11
Nein, nein, du sollst reinreden, nicht mit den Würfelwürmen. Ja, am häufigsten Billabrus oder Lidl. Ich meine es einfach weiter, dass derjenige, der es gibt, der muss es dann beantworten.
David
01:39:24
Ja, eigentlich auch Spa oder Lidl. Aber habt ihr Sachen, die euch nerven beim Einkaufen? Ich glaube, ich könnte es euch so sagen.
Studis
01:39:34
Also ich glaube so, du meintest ja vorhin die hohe Dichte an Supermärkten. Das Einzige ist halt, dass die Supermärkte immer so klein sind. Also bei mir in Deutschland ist es halt, wir haben immer so Riesendinge und dann weiß ich halt, dass da alles ist. Es gibt halt manchmal dann gewisse Dinge nicht. Das nervt so ein bisschen.
Willy
01:39:52
Fragen wir die Frage mal so, ob ihr das Mikro braucht. Was müsste zum Beispiel ein Supermarkt wie zum Beispiel Miller für euch bieten, dass für euch so eine Mitgliedschaft, was würde euch für so eine Mitgliedschaft überzeugen? Welche Eigenschaft wäre für euch interessant? Überlegt es? Hände rauf, der was eine Idee hat.
Studis
01:40:15
Also vielleicht, wenn ich sage, was für mich sehr interessant wäre, auf jeden Fall halt ein großes Sortiment. Also auch was eben der Felix schon meinte, dass auch was hier mich so ein bisschen stört, dass man halt einfach in den Supermarkt geht und man findet oft einfach nicht das, was man haben will. Und ja, was ja eh schon bei MILA so ist, einfach halt die, dass es gute Produkte sind. Aber das ist ja eh schon.
Willy
01:40:36
Was macht gute Produkte aus?
Studis
01:40:38
Also das hat zum Beispiel gute Tierhaltung. dann dass das gemüse halt bio ist spricht
Willy
01:40:46
Jetzt der bürger oder konsument in tier
Studis
01:40:51
Ich glaube der konsument du hast okay ich meine okay als student ist es schon immer vielleicht schwer wenn man schon so ein bisschen auf den preis achten muss aber ich meine man kann es glaube ich immer da gibt es immer schon irgendwo so eine gute mitte die man finden kann dass man sowohl auf Tierwohl zum Beispiel achtet und trotzdem, dass vielleicht der Preis nicht ganz so hoch ist.
Willy
01:41:16
Dauer, Hand oben irgendwo. Bitte weiter, Hände rauft, denkt es noch, diskutiert es mit. Also bei mir, ich glaube, es steht an mir. Ein bisschen näher, aber nicht gleich wieder. Es steht an Feld damit, wie nah der Supermarkt bei mir ist. Also wenn ich jetzt, also jetzt der Supermarkt wäre für mich wahrscheinlich eine Dreiviertelstunde weg und da würde ich dann niemals hingehen, wenn ich dann nochmal was brauche. Aber wenn der 5G-Minuten weg ist oder mit dem Rad, dann ist es natürlich eine Option, aber so natürlich... Daher das Wort Nahversorger wahrscheinlich. Also damit wird es die Anwesendung. Wer hat noch Ideen oder was wäre für euch wichtig, um quasi Mitglied zu werden? Soll ich einfach werfen? Ja. Such dir jemanden aus.
Studis
01:42:04
Ja, was du vorhin schon meinst, ich glaube, was für mich schon was Wichtiges ist, vor allem, wenn man sich mal ein bisschen Gedanken darüber macht, ist schon auch die Transparenz der Preise. Das finde ich grundsätzlich super gut und auch, wie du vorhin meintest, dass die Preise wuchern. In Österreich noch mehr als überall anders. Ich komme gerade aus dem Spanienurlaub. Ich habe Gemüse gekauft, jetzt wäre mir alles egal, weil es alles halt super bezahlbar ist. Und wenn man so was hinbekommt, oder ihr so was hinbekommt, dass man sagt, okay, Das Gemüse ist jetzt so und so teuer, aber ich kann nach eurer Preispolitik auch genau sehen, war das im Einkauf jetzt wirklich so teuer oder ist es, wie es bei den großen Supermarktketten halt nun mal ist, dass die Preise aufgestockt werden und gewuchert werden und sie können es alle machen, wie sie wollen. Man hat ja keine andere Möglichkeit als Konsument. Und ich glaube, das ist so schon eigentlich überzeugend genug. Bei mir wäre nur dasselbe. Ich fahre dreiviertel Stunde wahrscheinlich. nicht. Das ist halt eine Distanz, die man dann eher weniger zurücklegen würde zum Beispiel.
David
01:43:08
Einmal alle vier Wochen geht schon.
Studis
01:43:10
Für die drei Stunden arbeiten dann wirklich.
David
01:43:13
Genau. Aber ja, sicher, die Preise sind natürlich ein großes Argument. Und das ist ja auch quasi dieses, unser Versprechen, diese Transparenz ist ja auch deshalb so wichtig, weil wir, also es war ja auch für uns eine Motivation, Weil wir gewusst haben, auch aus unserer Arbeit davor, niemand. Weiß, wie viel Von diesen Euro halt dann beim bauen oder bei der Bäuerin landet jetzt in Österreich, wenn du irgendein österreichisches Rindfleisch oder ein Ei oder sonst viel kaufst. Und ich finde es aber total wichtig, das zu wissen einfach. Auch quasi als mündiger Konsument oder mündiger Konsumentin.
Willy
01:43:47
Und ja, wenn man sich die Kostenstruktur quasi in Supermärkten oder generell in der österreichischen Arbeitswelt anschaut, die höchste Kostenposition bei den meisten Unternehmen, vielleicht in der Industrie doch auch, sind Lohnkosten. Im Endeffekt, was ihr schafft, ist quasi durch dieses System der Mitarbeit, wobei es mir extrem schwierig vorstellt, vor der Organisation wäre, sage ich jetzt mal, 1000 Mitglieder, die immer wieder drei Stunden arbeiten kommen, jeder andere Schwerpunkte anders motorisch geschickt, also ich völlig motorisch ungeschickt und müssen dann da ordentliche Sortimentsschlichtung etc. machen. Ich stelle mir das maximal schwierig vor, einfach diese Menschen zu koordinieren. Aber was ich sagen wollte, ihr sportet euch die Lohnkosten auf der einen Seite? Könnt ihr quasi dadurch die Preise niedrig halten? Sind eure Preise jetzt im Vergleich zum klassischen Lebensmitteleinzelhandel deutlich teurer auf dem Level oder sogar günstiger?
David
01:44:48
Es ist gemischt. Also wir sehen es derzeit. Genau, es ist wirklich von durchgemischt, weil es hängt, wir schauen uns ja natürlich selber die Preise auch manchmal an und haben auch sogar einen kleinen Preisvergleichs-Flyer gemacht. Es hängt tatsächlich stark vom Produkt ab. Und wenn wir jetzt quasi Aktionen nicht berücksichtigen, auch bei diesem Preisvergleich, was ja wichtig ist, dann sind wir teilweise mit manchen Sachen auf dem gleichen Niveau. Wir sind mit manchen Sachen auch vielleicht ein bisschen teurer und wir sind aber bei manchen Sachen oder bei vielen Sachen auch tatsächlich billiger. Und das zeigt sich jetzt vor allem, weil du gesagt hast, Obst, Gemüse. Also da sind wir, vor allem auch im Vergleich zu der Qualität, die wir haben, wirklich besser und auch billiger. und bei Käse wird das dann auch nochmal ganz markant sein, also wenn wir das selber aufschneiden machen, aber bei anderen Sachen merkt man natürlich, dass wir das vielleicht gleich sind oder vielleicht sogar ein bisschen teurer werden, aber ich glaube, das Wichtige ist dann, wenn der Supermarkt da ist, dass quasi der gesamte Warenkorb insgesamt schon billiger sein wird, aber man muss halt auch immer ein bisschen die Qualität vergleichen, das ist ein bisschen das Schwierige auch, dass wir natürlich viele Produkte haben, die es in anderen Supermärkten gar nicht gibt, die es in dieser Qualität in anderen Supermärkten gar nicht gibt und so weiter vorher.
Willy
01:46:05
Anderes Sortiment.
David
01:46:05
Genau, der Vergleich ist einfach auch ein bisschen schwierig.
Willy
01:46:09
Alles, was hinkt, ist ein Vergleich, aber was habt ihr für Öffnungszeiten? Haben wir es schon gehabt?
David
01:46:14
Im Supermarkt, der wird offen haben. Von Montag bis Dienstag und von Donnerstag bis Samstag, weil wir am Anfang den Mittwoch noch zulassen, um ein bisschen Druck rauszunehmen und um einen Tag zu haben zum Inventieren und eventuell. Grundreinigen und so. Den möchten wir aber dazunehmen, sobald es möglich ist. Und von 8 bis 8. Außer am Samstag von 8 bis 8.
Willy
01:46:36
8 bis 8, also relativ ähnlich zu dem, was man schon... Klar, das kann man uns nicht erlauben. Wie realistisch ist es, dass es irgendwann einmal in jedem nennenswerten Kretzl in Wien so eine Struktur gibt? Oder gibt es einfach da auch die Menschen, die dort einkaufen, das sind viele Idealisten, hast du jetzt gesagt, man merkt dann, sobald man Friends, Families, Fools und Idealisten aufgebracht hat, und ich rede jetzt aber vielleicht auch ein bisschen von eis eigenen Fragen, dann wird es schwierig, weil dann musst du einem echten Markt behaupten. Wie realistisch ist es, dass dieses Projekt wirklich eine eine alternative oder eine substanzielle Ergänzung wird zum klassischen Supermarkt?
David
01:47:10
Also ich glaube, in jedem Grätzl, so wie ich vorgesagt habe, das wäre auch meine Vision und mein Traum auch. Realistischerweise, also wir beobachten es jetzt gerade in München und auch in Paris, die eröffnen beide oder unterstützen die Öffnung einer zweiten Filiale.
Willy
01:47:25
Die haben erst immer nur unter Anführungszeichen erst eine.
David
01:47:29
Genau, genau. Also wir schauen jetzt quasi recht gespannt, was dort passiert. Ich glaube quasi, dieses Konzept ist schon umsetzbar. Also wir sehen ja auch unsere Kolleginnen von Morgenroth, die ein ähnliches Konzept machen und jetzt gerade eröffnet haben, mit denen wir auch in engem Austausch sind.
Willy
01:47:45
Die haben schon eröffnet, ja genau.
David
01:47:46
Die haben schon eröffnet. Da bin ich auch überzeugt, dass das funktionieren wird. Ich denke mir, das Coole an dem Konzept ist, und dass es eben möglich ist, dass es in jedem Grätzlein gibt, ist, dass es auch so ein bisschen flexibel einsetzbar ist. Es muss ja nicht immer gleich so ein Riesensupermarkt Sein zum Beispiel. Ja, voll. Das kann ja auch ein kleineres Geschäft sein, so ein Stil von einem Minimarkt, wo man es vielleicht auch mit der Mitarbeiter ein bisschen anders handelt oder so. Vielleicht muss ja nicht quasi unser Konzept immer genau Eins zu uns. Umsetzbar sein. Ich glaube aber, was halt wiederum ein bisschen dagegen spricht, ist, dass gefühlt wir jedes Jahr weniger Zeit zur Verfügung haben und das aber quasi ein bisschen die Krux an der Sache ist, Weil wir euch ja um ein bisschen unsere Lebenszeit fragen. Das heißt, es ist eine Entwicklung, die wieder ein bisschen, wie soll ich sagen, gegen uns arbeitet. Ja, aber ich meine, ich kann es mir gut vorstellen, es ist vielleicht sogar in jedem Bezirk oder in einigen Ecken In Wien in 10, 20 Jahren so ähnliche. Ich würde mal sagen, nicht unbedingt genau gleiche Supermärkte wie in unseren gibt, aber vielleicht ähnliche Konzepte, die so Morgenrot oder vielleicht so eine Mischung aus unserem Morgenrot sind.
Willy
01:48:53
Was mir jetzt gerade gekommen ist, in so gesellschaftlich kriselnden Zeiten, wo mit hoher Inflation, aber auch mit viel, sage ich mal, Befürchtungen innerhalb der Gesellschaft, wo wieder der Krieg irgendwie greifbar wird etc. Sind das eher Zeiten, wo dann die Nachfrage, das Interesse für MILA und ähnliche Konzepte eher steigt oder eher zurückkehrt?
David
01:49:12
Also umsofern, dass die Kolleginnen aus den USA erzählt, dass die aufgrund der ganzen Preiskrise und so jetzt auch enormen Zulauf gehabt haben. Wir haben es bei uns noch nicht so enorm gemerkt, Weil wir einfach noch nicht so richtig in Betrieb sind. Und ich glaube, München. Die haben das jetzt auch nicht so krass gespürt, Soweit ich es noch informiert bin. Aber ich glaube, dass es so ist, Würde ich jetzt mal nicht außer Frage stellen. Natürlich ist es in Krisenzeiten. Weil auch die Genossenschaften sind quasi aus einer Krise heraus entstanden. Und ich glaube, in Krisen besiegt man sich auch oft auf die Sachen. Die stabil sind, die funktionieren. Und wir sind ja auch eine stabile Genossenschaft, Die gegründet wurde, um im Idealfall noch für viele Generationen zu bestehen. Und nicht halt wie ein kleines Startup, sich plötzlich umzuwandeln von einer Müsli-Regel in ein flüssig-Nahrungs-Ding oder was auch immer.
Willy
01:50:04
Jetzt schau mal, ich schau gerade auf die Uhr Gibt es von euch jetzt noch Fragen? Da ist es noch? Wir brauchen nur noch einen Würfel, der Würfel kommt Der Würfel kommt
Studis
01:50:15
Welche Werbemethoden haben Sie am Anfang verwendet?
David
01:50:19
Werbung Also Werbung, Mitgliederwerbung Wir haben tatsächlich viel nur Mund-zu-Mund-Propaganda gemacht vom Start Wir haben halt eine Homepage gehabt von Anfang an Social Media Arbeit hat erst vor zwei, Nein, es ist schon länger her, drei Jahren. Ich kann das leider nicht mehr genau erinnern. Also wir haben begonnen klassisch Facebook, jetzt haben wir Facebook, Instagram, LinkedIn, die bespielt werden. Wir haben die Homepage. Wir haben von Anfang an Mitgliedernachrichten ausgeschickt, also E-Mail-Verteiler. Und dann auch ein Newsletter an die Interessierten und an die Mitglieder. Der funktioniert sehr gut. Meine Kollegin erzählt mir, dass wir Klickraten haben. Von denen quasi andere nur träumen können. Also es funktioniert sehr gut.
Willy
01:50:59
Wie kommt sie zu den Newsletter-Abonnenten?
David
01:51:01
Auf der Homepage, ein Pop-Up tatsächlich. und haben früher bei Veranstaltungen und so quasi auch immer Adressen gesammelt, ganz klassisch und man kann sich bei uns einfach auf Der Homepage eintragen. Das ist relativ unkompliziert. Genau, und dann viel auch so ein bisschen kleinere Veranstaltungen. Also wir machen manchmal so, wie jetzt ein Filmabend, Infogespräch, wo wir Leute einladen, lernen, sie wieder kennen. Die ganzen Kampagnen natürlich haben auch viel geholfen. Genau. Also ich glaube, wir versuchen fast Alle Kanäle zu bespielen. Mittlerweile.
Willy
01:51:34
Adolf, bitte, ein Wurf.
David
01:51:35
Aber es ist mehr Mitgliederwerbung als so eine klassische Werbung, Die ein Supermarkt macht, muss man sagen.
Willy
01:51:42
Ich wollte fragen, ob es Zulieferer gibt, so große Firmen wie Nestle zum Beispiel, mit denen ihr die Zusammenarbeit komplett ausschließt.
David
01:51:49
Ja, ich meine, schon wenn es geht, würde man Nestle schon gerne draußen halten. Aber ich glaube, es wird wahrscheinlich Produkte geben, die Leute haben wollen, weil sie sagen, das ist das einzige Müsli, das mal Kind isst. Und dann kauft ihr es halt besser bei uns. Weil das ist auch, Schatz, wir machen die Welt natürlich ein Stück besser mit MILA, Aber. Das habe ich auch Vorher gemeint mit alle Verantwortung. Die Konsumentinnen überschrieben, ich bin nicht davon überzeugt, dass uns immer diese Verantwortung übergestülpt werden soll, dass jede Kaufentscheidung die Welt immer ein Stück besser macht. Es ist natürlich so, ich will es nicht außer Frage stellen, aber ich will...
Willy
01:52:21
Das ist das für den Konsumenten-Ding, jetzt was. Die Kaufentscheidung ist eine Wahlentscheidung für eine bessere Welt.
David
01:52:27
Ich will ja auch nicht sozusagen sagen, dauernd jeden Schaß lesen, Bis ins letzte Detail und so weiter. Und ja, also es gibt sozusagen in dem Sinne, wenn es sich vermeiden lassen würde, dann würden wir es gerne schaffen, wenn es vielleicht ein vergleichbares Produkt gibt oder so. Aber das ist auch, was ich vorher gemeint habe.
Willy
01:52:48
Also ein gewisser Pragmatismus ist im System.
David
01:52:50
Genau, es ist einfach ein gewisser Pragmatismus. Und das Wichtige bei uns ist das, dass sozusagen niemand an der Kasse irgendwie deinen Einkauf kommentiert darf und sagt, jetzt kaufst du dir den Schaß, Wieso kaufst du denn so ein Blätschner? Du kannst gerne irgendwie auf der Plakate und bei uns ein Poster aufhängen, wie scheiße Plastik ist oder Plastikverpackung ist oder so. voll, aber niemand darf bei uns quasi jemand anders sagen, hey, du kaufst das und deswegen bist du ein schlechterer Mensch, sondern bei uns ist wirklich auch dieser Anspruch, dass wir in jeder Warengruppe auch zum Beispiel ein quasi preislich gutes Produkt haben, das vielleicht konventionell ist und nicht bio ist Und auch eins. Das total super handwerklich hergestellt alle quasi tollen Kriterien erfüllt und dazwischen idealerweise auch noch ein, zwei. Weil es einfach Leute gibt, die sehr wohl auf den Preis schauen müssen, aber die sollen die Möglichkeit haben, da noch zu sehen, dass es andere Sachen gibt, weil wir da überzeugen sind, das sich dann einfach über die Zeit und über die Jahre der Warenkorb von allen Leuten verschiebt. Und es nicht so bleibt, wie es jetzt ist, dass du dir sozusagen einen Monatseinkauf beim Dance oder auch am Bauernmarkt Teilweise ja leisten musst. Weil es ist natürlich jetzt auch ein Privileg. Sich gutes Essen leisten zu können. Du musst auch einfach gut verdienen. Auch wenn du zwei Kinder zu Hause hast und irgendwie alles bio einkaufen willst, Das ist auch nicht so machbar, einfach so für alle. Und umgekehrt wollen wir auch nicht den Leuten sagen, okay, dann verzichte halt auf dein neues Smartphone, weißt du? Weil ich meine, wir leben im Kapitalismus, der wird wahrscheinlich nicht verschwinden so schnell leider. Und es soll ja nicht heißen, wir wollen ja auch nicht Verzicht predigen halt jetzt.
Willy
01:54:13
Wie bei einem guten Fraugebogen gibt es am Ende bei jeder Kategorie immer die Kategorie Sonstiges. In einem Podcast würde ich das so umschreiben. Gibt es eine Frage, die wir für das Verständnis von MILA unbedingt brauchen, die ich noch nicht gestellt oder wir noch nicht gestellt haben, die du aber gerne beantwortet hättest? in drei Minuten. Da sind wir ein bisschen auf die Uhr schauen.
David
01:54:40
Gibt es eine Frage, Die so noch nicht gestellt wird?
Willy
01:54:42
War irgendein wichtiger Aspekt von Milo, den wir jetzt noch nicht gehabt haben, den du uns aber jetzt noch mitgibst, weil die Leute, uns hören ja auch zwei bis drei Millionen Menschen wöchentlich. Schauen wir nicht einmal so, glauben wir es. Aber dass die Leute das dann auch entsprechend noch quasi mithaben.
David
01:54:58
Ich überlege gerade. Ich glaube, wir haben uns ziemlich gut von allen Seiten beleuchtet.
Willy
01:55:02
Versteht man Milo jetzt? Warte mal, was es ist.
David
01:55:05
Ich meine, habt ihr einen Pimp? Habt ihr noch mal umgekehrt genau gefragt?
Willy
01:55:08
Ist eh nicht prüfungsrelevant. Gibt nämlich keine Prüfung in dem Sinne.
David
01:55:15
Mir fällt tatsächlich keinem ein, weil wir haben jetzt wirklich, glaube ich, mehr oder weniger von vorne bis hinten alle Aspekte wirklich sehr intensiv beleuchtet. Ihr habt auch super Fragen gestellt.
Willy
01:55:26
Lob an die Studenten? Super. Ich glaube das.
David
01:55:30
Absolut, ich müsste jetzt nur noch Mitglied werden. Das ist der letzte Schritt. Das ist prüfungsrelevant, habe ich gehört. Das ist prüfungsrelevant.
Willy
01:55:36
Aber an so einem Tag war es, oder? Sind wir fertig? Gehen wir nach Hause.
David
01:55:39
Sehr gut.
Willy
01:55:40
In diesem Sinne, lieber David, jetzt habe ich kein einziges Mal verkehrt gesagt.
David
01:55:44
Ja, stimmt. Super.
Willy
01:55:45
Man kann mit seinen Defiziten kämpfen, umgehen und sie lösen. Danke, dass du da warst. Danke für die offenen Antworten. Danke für eure Fragen. Ihr wart ein sehr gutes Publikum. Es gibt natürlich für alle von euch ein Mitarbeitsplus. In diesem Sinne. vielen, vielen Dank und kürt euch und natürlich
Music
01:56:09
Music

Feedback geben

Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!

Mit einem Klick auf "Nachricht absenden" erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Deine Daten zum Zwecke der Beantwortung Deiner Anfrage verarbeiten dürfen. Die Verarbeitung und der Versand Deiner Anfrage an uns erfolgt über den Server unseres Podcast-Hosters LetsCast.fm. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Hier kannst Du die Datenschutzerklärung & Widerrufshinweise einsehen.

★★★★★

Gefällt Dir die Show?
Bewerte sie jetzt auf Apple Podcasts

2025 - Wilhelm Geiger

Hosted by LetsCast.fm
Deinen eigenen Podcast erstellen