BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P001 Christian Bachler - Wutbauer oder Mutbauer?

Wer ist Christan Bachler?

17.08.2020 68 min Wilhelm Geiger

Zusammenfassung & Show Notes

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Fein, fein, fein! 

Christian Bachler vom steirischer Bergerhof Krakauebene erzählt in diesem Gespräch über seine Kindheit, sein Heranwachsen zum Bauern und seinen Wandel hin zum Wut- oder besser Mut-Bauern. Und Christian hält natürlich auch Tiere, speziell seine schwarzen Alpenscheine.

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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Transkript

Leute, halt's zusammen, sonst dauert's nimmer recht lang Auf einmal tuts an kleinen Schäberer und dann kracht alles zusammen Bauer to the People, der Podcast für überhaupt und außerdem Nachhaltigkeit und EOS Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen Hallo liebe Leute, die ihr euren Weg heute hierher gefunden habt Bauer to the People, Folge 2 Eigentlich die erste richtige Folge, denn heute haben wir gleich einen absoluten Stargast bei uns, mit dem wir starten wollen Den Christian Bachler vom Bergerhof Den Wutbauern oder den Mutbauern, je nachdem wie man sehen will Christian hat eine Doppelrolle, der Christian ist nämlich nicht nur der Bauer von der Krakow-Ebene sondern er ist Mitinitiator von Bauer to the People und ohne ihn würde es diesen Podcast heute auch nicht geben Heute geht es aber nicht um den Podcast selber, sondern heute geht es um den Christian und zwar wie der Christian zum Christian geworden ist, wie er dieser spezielle Hallo Christian Hallo Willi, hallo da draußen Wie er dieser spezielle Bauer in der Krakow-Ebene geworden ist Vielleicht kurz einen kleinen Hintergrund, der Christian und seine Mutter, die Maria, die bewirtschaften den Bergerhof in der Krakow-Ebene im Bezirk Murau Christian, man ja plötzlich sagt, du sagst das dann einfach Ich misch mich ein In der Steiermark, ich glaube so weit hab ich es richtig Ich hab jetzt gesagt, der Hof liegt auf 1500 Meter Seehöhe, sind wir da ungefähr? Ja, wir sind ein bisschen drunter, also der Richtigkeit halber 1450 Meter 1450 Meter, fast 1500, sagen wir so, genau Und ist aber trotzdem der höchstgelegene Bauernhof in der Steiermark, ist das richtig? Genau, das ist korrekt Super, ursprünglich war es ja mal ein Milchviehbetrieb und der Familienname ist Bachler und der Vulgo-Name ist Berger Deswegen auch der Bergerhof, ist das richtig? Ganz genau Weil viele Menschen wahrscheinlich nicht wissen, was ein Vulgo-Name ist, vielleicht kannst du das kurz erklären Also der Vulgo-Name ist sozusagen der Name des Hofes, der aber wechselnde Besitzverhältnisse in der Geschichte immer gleichbleiben ist normalerweise Bei uns der Berger, also Vulgo-Berger bezieht sich vermutlich auf den üblichen Begriff dafür eine quasi Voralm oder Niederalm oder Vorweide, die bei uns als Berg bezeichnet wird und von daher dürfte der Berger quasi abgeleitet werden Wie lange gibt es den Namen jetzt schon? Der Name in der Form ist jetzt vermutlich erst seit 1930 aktiv Davor in die alten Unterlagen, die bis zum ca. Mitte 1650 zurückreichen, ist immer vor Herkling die Rede Ah, der Herkling, den kennen wir von deiner Webseite schon, gell? Ja genau, das ist auch ein bisschen unser Fleischmarkt Ja, so schließen sich die Kreise, interessant Du hast ja angefangen als Milchviehbetrieb früher und bist dann auf die Direktvermarkten umgestiegen Inzwischen bist du ja 37 glaube ich, 37 und hast über 13.000 Fans oder Follower auf Facebook und du hast mir letztens, ja schon über 13.000 sind das, gell? Und du hast mir letztens einmal sehr freude strahlend verkündet, dass du inzwischen mehr Follower auf Facebook hast Du bist ja auch schon wieder eines deiner großen Idolle, der Soziologe der Jean Seglert Ja, die kleinen Erfolge so im Leben, ne? Aber verdient, verdient, verdient, ja Ich würde jetzt gerne einfach das Interview mit dir starten Ja, im Endeffekt ganz vorne in deiner Kindheit Wie du im Prinzip aufgewachsen bist, wie du zum Bauern geworden bist Ich würde sagen du erzählst davon mal ein bisschen was, wie du aufgewachsen bist Ja, ganz, ganz klassisch eigentlich Also wie es halt so in einer sehr konservativen Bauernfamilie, Bergbauernfamilie so abläuft Ich hab noch einen Bruder, also der Erstgeborene sozusagen oder der ältere Dementsprechend eigentlich in der alten Tradition immer als Hofnachfolger vorgesehen gewesen sozusagen Und dann kriegst du dann irgendwie so Beruf, Berufung, wie auch immer man das nennt, ein bisschen in die Wiege gelegt Und dementsprechend sind dann eigentlich auch so die ersten, zumindest eineinhalb Jahrzehnte meines Lebens abgelaufen Wie es halt bei so einem klassischen Familienbetrieb ist, man ist natürlich als Kind, ja man wächst mit der Landwirtschaft einfach auf Du bist da mittendrin statt nur dabei Und ja, so ist das eigentlich ganz eine normale Kindheit irgendwo gewesen Wir haben natürlich den Vorteil gehabt, wenn man das mit heutigen Kids vergleicht, dass bei uns immer wer da war Also wir waren ein Mehrgenerationenhaushalt, bei uns haben die Großeltern in dem gleichen Haus gelebt, also drei Generationen Alle einen waren wir nie, und dann waren halt noch Cousines und so rundherum Also wir haben eigentlich eine abwechslungsreiche Kindheit gehabt, also so Sachen wie Langeweile oder sowas, das haben wir nicht gekannt Natürlich, wir sind schon eingespannt worden Also wir waren überall mit und bei, ob wir wollte haben oder nicht Und du hast halt dann, sobald du keine Ahnung, irgendwie halb stolperfrei durchs Leben tanzen kannst, irgendwie auf eigene Beine Ist das losgegangen, du hast dann einen Schof gekriegt, das war dein Schof, der war zum Versagen, fertig Und ein Jahr später waren es dann schon zehn Schof und dann die ganze Herde, und das war dein Job aus Also Sachen, wo man heute oft ein bisschen mit deinen Augen zwingen kann oder ein bisschen, ja ich weiß nicht, wie ich sagen soll Da hat sich schon einiges auch bei uns gesellschaftlich verändert Wenn ich denke, was wir mit sieben, acht Jahren schon an Arbeit haben mitgemacht, da sehe ich heute bei manchen Praktikanten, die zehn Jahre älter sind, noch schwarz Sag einmal, wie hat es einen Tag damals bei dir ausgeschaut? Du hast relativ früh mitgearbeitet, du bist in die Schule auch noch gegangen, hast normale Kindersachen auch noch gemacht Wie hat denn das damals ausgeschaut bei dir? Ich muss ehrlich sagen, im Nachhinein, das war schon eine harte Schule Also Freizeit, Urlaub, Ferien, das haben wir nicht wirklich gekannt Also da war halt Schule, okay, gut, von der Schule heim, dann halt Mittagessen, dann halt Aufgaben machen und die ganzen Sachen Meistens ist es vor dem Aufgaben machen schon irgendwas zwischengekommen, dass irgendwas ganz dringend zu machen war Und helfe in die Hände, du weißt eh, wie es läuft, gibt es in der Landwirtschaft nie genug Der Termin heute hat ja auch schon zwei Stunden später stattgefunden, weil wieder was dazwischen gekommen ist Das ist aber Standard, glaube ich, auf der anderen Seite Ja, das ist einfach so, das ist situationselastisch muss man da, das ganze Hand haben Ja, so ist das dann halt abgelaufen Im Winter halt die abendliche Stallarbeit, wie gesagt, da hat jeder seine Tiere zum Versorgen gehabt, das war dein Job fertig Und du hast halt, ja, das hat funktionieren müssen, fertig Da hat keiner nachgefragt, ob dir das dauert oder nicht, oder keine Ahnung, das hat sein Wirst aus Und so sind wir halt aufgewachsen, dass im letzten, ja, unterm Strich, die Viecher kämen immer zuerst Und dann kommt erst der Mensch, das war so Weil die waren, die sind das Wichtigste, für die leben wir, fertig War prägend, war in der Kindheit oft nicht ganz ohne Aber heute denke ich mir immer, wenn es geschaut hat, es uns auch nicht Ja, so war das Spannend eigentlich, das heißt, was man ja, Bauer to the People, geht es ja auch viel darum Ein bisschen aufzuzeigen, was sind denn die Unterschiede in den Lebenswerten Nochmal von einem in der Stadt aufgewachsenen Kind, so wie mir Und einem Bauernkind, so wie dir Und was hat Freizeit, ja, du hast das eh schon ein bisschen gezeigt Ich glaube, da ist ja schon fest angelegt, wie man Freizeit wahrnimmt Auf einem Hof wie deinem, du bist sieben Tage in der Woche, bist du auf dem Hof eigentlich eingespannt Es ist immer etwas zu tun, das heißt, dein Freizeit, Verständnis von Freizeit Ist eigentlich ganz anders, wie das von einem, ja, sage ich mal Von einem Stadtmenschen, der einfach nach der Arbeit heimgeht und dann Freizeit hat Oder am Wochenende, wo hast du deine Freizeit? Da hat ein Gast von uns vor zwei Jahren, ein Amerikaner Was Spannendes gesagt hat, auf das ich da immer, immer gerne zurückdenke Der hat gesagt, Farming is not only a job, Farming is a lifestyle Und ich glaube, genau das ist der Punkt Freizeit, Arbeitszeit, das können wir nicht auseinanderdividieren Das ist nicht sogar so ein 9-to-5-Job, wie viele von uns in der Stadt anbieren Bei uns verschwimmen da die Grenzen Das ist, einerseits ist das sehr angenehm Kann natürlich, hat auch Schotenseiten, brauchen wir nicht reden Aber ja, das ist einfach ein anderer Lebensstil Aber was anderes, ne? Ja, man kann es nicht anders, wie du sagst Wir haben jetzt zwei Stunden zu warten müssen, damit wir da starten können Weil ich vorher so geredet hab, dass ich noch an die Hofführung verschieben muss Und dann noch Kunden bedienen, und jetzt war noch vieler lästig Und einen Ferkel haben wir nicht gefunden, ja, wieso das? Ja, genau Und wie gesagt, das ist ein ganz wesentliches Element von Bauer to the People Dass man wirklich aufzeigt, dass die Wörter teilweise wirklich unterschiedlich sind Und dass man als Konsument ein bisschen ein Verständnis hat, was ein Bauer für Arbeit leistet Aber natürlich, dass man als Bauer versteht, was Freizeit für einen Stadtmenschen heißt Dass der das auch erst verstehen muss, wenn er auf einen Hof kommt, dass dort die Zeit ein bisschen anders rennt Genau, ganz genau Ja, das heißt, du bist relativ bald in die Arbeit eingestiegen daheim Mit wieviel Jahren, oder wie ist denn dann so eine Hofübernahme gekommen? Oder ab wann bist du so richtig in die Fuhrstopfen oder zur Wegwachsen Richtung Hofübernahme? Der Weg war dann eigentlich nach der Pflichtschule in eine landwirtschaftliche Ausbildung de facto vorgezeichnet Ich muss auch gestehen, ich habe mir zu dem Zeitpunkt nie wirklich Gedanken gemacht, was anderes zu tun Wollte ich auch nicht Haben dann eine 3-jährige landwirtschaftliche Fachausbildung gemacht Haben dann relativ schnell danach begonnen, eine Meisterausbildung noch zu machen Das heißt, der Perspektive war Hofübernahme, Fortführung, ganz klassisch? Genau, ganz, ganz klassisch Im Nachhinein betrachtet sehr, sehr blauäugig Aber, ja, wie man halt so ist als ein Junge Und dann ist das halt weitergegangen, dass wir, muss ich auch ganz offen aussprechen Jeder, der in der Landwirtschaft aktiv ist, kennt das wahrscheinlich, oder viele kennen das von uns Generationenkonflikt war ein Riesenthema Also im konkreten Fall bin ich mit meinem Vater nicht wirklich, was die Arbeit angeht, nicht wirklich zusammengekommen Und da waren dementsprechende Konflikte am Köcheln Wo wart ihr euch da zum Beispiel nicht einig? Na ja, im Nachhinein war mein Vater auf der in ähnlichen Denkmuster, als wie ich jetzt auch bin Also eher, dass man nicht unbedingt jeden Neigenscheiß mitmachen muss Ich muss aber dazu sagen, ich habe damals, das war so mehr oder weniger knapp nach einem EU-Beitritt Wo in der Landwirtschaft einfach ein brutaler Systemwandel war Da haben sich unsere Grundeinstellungen irgendwie überschnitten Da sind wir halt einfach nicht zusammengekommen Und wie es dann halt ist als ein Junge, dann ist es auch zwischenmenschlich nicht so einfach Ja, das sind halt natürlich Nachteile für so einen Familienbetrieb Sozusagen, du kannst da halt dann nicht aus dem Weg gehen Und wenn du dann halt gemeinsam arbeiten sollst, aber dir eigentlich nicht schmecken magst an manchen Tagen Das bringt schon Konfliktpotenziale mit und das macht Probleme Ja gut, das muss man sich wahrscheinlich dann auch aus, ich sage jetzt mal plakativer Stadtmenschen vorstellen Dass es wirklich Arbeitsplatz und zu Hause ist auch an derselben Ort Genau, das ist der Punkt Wenn man oft zu Gästen oder Freunde oder Bekannte hört, die sagen, dieser Scheißhocken, ich hasse den Job so Aber ich bierge halt vor neun bis fünf Uhr runter und gehe dann nach Hause Mir wurscht, ob die Bude abbrennt oder nicht Das spürt sich da halt nicht Weil letzten Endes sitzt man beim Frühstück nebeneinander da, dann sollst du miteinander was weiterbringen Man kann sich da halt nicht aus dem Weg gehen und das ist halt ein heißes Thema Aber irgendwie habt ihr euch dann immer wieder zusammengerauft Aber wie ist es bei dir dann weitergegangen? Ich muss gestehen, wir haben damals einen ziemlichen Schicksalsschlag gehabt Ich glaube, dass mein Vater relativ jung oder sehr jung einen Schlag auf den Vollkopf hat und den nicht überlebt hat So bin ich dann einerseits ins total geholte Wasser geschmissen worden und dann auf einmal halt da Bauer geworden Im Nachhinein betrachtet, wenn dieser Schicksalsschlag nicht gewesen wäre, bin ich mir relativ sicher, dass ich nicht mehr in der Landwirtschaft wäre Oder zumindest nebeneinander und das hätte nicht funktioniert Was wäre dann passiert mit dir? Ich weiß es nicht, das kann ich nicht sagen Ich weiß nur, dass es damals weiter ... Landwirtschaft wäre kein Thema gewesen Landwirtschaft wäre sicherlich ein Thema Ich glaube, der Landwirtschaft wäre schon treu geblieben, aber nicht da auf dem Betrieb nebeneinander Okay, dann war dieser Schicksalsschlag für dich ein sehr einschneidendes Erlebnis Vor einem Tag auf den anderen quasi Wie ist es da gegangen und wie war die Zeit? Das ist eigentlich ... das traue ich mir fast nicht sagen Für mich rein menschlich war es in der ersten Phase fast eine Befreiung Weil der Konflikt weg war Da war es fast, dass man das mal frei aufatmen kann Das war einfach eine Erleichterung zuerst Was dann darüber hinweggeteilt hat, was das eigentlich bedeutet Ich war 20, was da wirklich auf dich zukommt Und wenn du in dem Alter bist, jung und voller Tatentrang Und wüsst, wo ist wirklich loslegen Und dann hast du da vorne eine freie Bahn Und der Aufführungszeichen, das war natürlich lustig Und das hat halt eine Zeit lang über die Nachteile und Aufführungszeichen hinweggeteilt Oder hinweggeholfen, ich weiß nicht, wie das formulieren soll Ja, ich kann es irgendwo nachvollziehen Wie ist es dir im ersten Moment gegangen? Hast du dann angefangen, ja jetzt kann ich da Und hast dann gleich mal ein paar Sachen anders gemacht Und hast vergessen, auch zum Trauern auf deinen Seiten Weil du vor lauter Arbeit nicht mehr ... Ja, das ist ... Du warst vielleicht ein bisschen ein sensibles Thema Ja, aber das gehört dazu Wie geht man mit dem um? Weil man kann den nicht einfach aufhalten Ich glaube, dass das dann die klassische Flucht nach vorne war Also einerseits denkst du, ok, meine Eche frei, jetzt kann ich machen, was ich will Mir pusht nicht wirklich mehr wer rein Andererseits, das mit der Trauer ist ein gutes Thema, für den laufst du davon Ich nehme, dass du halt einfach immer mehr tust und das arbeitest und das und das und das Und du hast dann einmal das erste Jahr sowieso nicht Zeit Weil der Kuh ist das wurscht Der Kuh ist das komplett egal, was bei dir in der Familie passiert Die braucht dich da frühe als fulles Service aus Und jeden Tag? Und jeden Tag Ohne Pause, ohne Urlaub, ohne Krankheit Was in der Situation, wenn es dich da ... Natürlich für die ganze Familie Ist es auch ein Vorteil, weil du eine feste Struktur hast, die dich da haltet Jetzt einmal so als Basisprogramm Also was bei vielen anderen dann zum Totalabsturz persönlich oder psychisch führt Ja, stimmt Da hast du Struktur irgendwie Aber das ist im Nachhinein betrachtet ein total schizophrenes Thema, das ich mir heute Immer noch nicht wirklich erklären kann, wie das damals gegangen ist Ja, sicher, es ist definitiv eine schwierige Geschichte in der Stadt Kann ich mir vorstellen, oder wenn es jetzt nicht so gebunden ist an einem Hof Dass die Strukturen auflösen, weil die Leute da vorrinnen kennen Das ist da jetzt nicht so leicht, weil es da quasi gebunden ist an einem Hof Da ist der Zwang, da ist es gar nicht einmal so schlecht vielleicht Dass sie in Riesenzeiten zusammenhalten Das kann ich mir schon vorstellen Ja, und wie ist dann weitergegangen, weil Milchwirtschaft war ja dann quasi nach dem Tod von deinem Vater nach wie vor ein Thema Aber heute bist du direkt vom Markt, was ist da passiert? Die ganz stinknormale und anführungszeichen konventionelle Landwirtschaft Die war völlig alternativlos, auch in meinen Denken Also ich muss auch gestehen, ich habe in der ganzen Ausbildung bis zur Masterbriefung Nichts anderes gelernt, schneller, höher, weiter Wie kann man möglichst effizient, möglichst billig, möglichst viel, möglichst nur produzieren? Fertig Ja, ich bin so aufgewachsen, wie gesagt, wirklich eine sehr konservative Familie Die direkt vom Markt da und so, das waren bei uns immer die Exoten, das waren die Hippies Mit denen wollten wir nichts zu tun haben Das ist so, weil du wärst nie Ökonomierod Du kriegst nicht bei der Molkerei einen coolen Posten oder irgendeinen Ampel Was ich jetzt überspitzt gesagt habe Das war halt eine andere Zeit, mein Vater war in der ganzen politischen Interessensvertretung Ein Kauberwesen und so, viel integriert und da ist er dem wirklich aufgegangen Hast du die Funktionen dann übernommen von ihm? Erstens hast du als junger sowieso keine Chance irgendwie Und ich muss auch gestehen, dass mein Vater in den letzten Jahren seines Lebens dann schon gesehen hat Dass das vergebene Liebesmüll ist Dass das in den 50er, 60er, 70er, 80er Jahren alle gespielt hat Was du als Bauernkammerfunktionär irgendwie probiertest zu machen Das ist aber spätestens mit dem EU-Beitritt gestorben Die glaubt, dass bei ihm das dann schon das Hatten auch ein bisschen gebrochen Dass er gesehen hat, dass diese Mechanismen, die nach dem Krieg weg irgendwie aufgebaut worden sind Und die Landwirtschaft irgendwie getragen haben Dass die auf einmal nach einem EU-Beitritt verpufft sind Freier Markt sozusagen Ich hab damals den freien Markt als totale Chance gesehen Ich hab den Scheiß, tut mir leid, das soll man nicht sagen Es ist einfach so, es ist scheiße Freier Markt soll man nicht sagen, oder? Nein, Scheiße, also, ja, Freier Markt, ja, genau Ich hab wirklich diese Märchen geglaubt, dass unsere Produkte am Weltmarkt ihnen gebraucht Weil wir die Welt ernähren Du hast dann aber gemerkt, dass es nicht so ist? Ich hab dann gemerkt, dass es nicht so ist Wie hast du das gemerkt? Mit dem, dass du immer mehr arbeitest und immer weniger am Konto hast Ganz einfach Wie schaut das? Wie kann man sich das vorstellen? Du kommst dann irgendwann Ich mein, ich hab es zustimmend genickt natürlich Aber wie kann ich mir das so vorstellen? Also wir haben in der Milchviehzeit fast 10 Jahre lang jedes Jahr mehr Umsatz gemacht Unter dem Strich ist aber immer weniger Kohle überblieben Und das ist halt dann irgendwann ernüchternd Ja, aber wie ist zu dem gekommen? Kannst du das kurz erklären? Du machst mehr, du verkaufst mehr, im Unteren Strich sollte dann auch mehr aussehen Ja, wir haben mit der Landwirtschaft das Paradox oder halt die liebe Situation Dass die Kalkulation immer nach unten geht und der Produzent quasi dann mit dem Brösel, die überbleiben sollen, sein Auskommen finden soll Das bewirkt dann, dass du bei schlechtere Preise mehr produzieren musst, damit du das Einkommen haltest Wir haben alle in Tierschutz investiert, wir haben alle möglichen Sachen gemacht, damit du die tollen gesetzlichen Auflagen erfüllst Nur zahlen tut es dir keiner Das sind immer höhere Auflagen? Natürlich, natürlich, natürlich Ich meine zum Teil auch gerechtfertigt, brauchen wir gar nicht reden Wir haben auch einige Sachen schon 10 Jahre bevor, dass sie gesetzlich verpflichtet wurden, freiwillig gemacht Weil wir gesehen haben, das ist notwendig und so wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben, funktioniert es nicht mehr Aber am Ende des Tages, wenn du mit dem Zoll nur noch überbleibst und dein Produkt, für mich war das total traumatisch Was auch traumatisch war, war halt so ein prägendes Erlebnis EU-Beitritt, erste Milchgottabbrechung nach dem EU-Beitritt Wie auf einmal die Milch nur noch die Hälfte wert war Da ist einer bei uns mal am Kuchetisch das Ladel eingefallen Das heißt, Milch ist die Hälfte wert, das heißt, ihr habt eigentlich die Hälfte von eurem Einkommen an Ja, das ist halt damals dann natürlich durch Ausgleichszahlungen abgefedert worden Heute nennt man das halt Subventionen und Förderungen, also die Kohle, die der tolle Steuerzahler den Bauern hinten in eine unappetitliche Körperhofenung steckt Das sind Ausgleichszahlungen, nur nach 25 Jahren weiß das keiner mehr, wo das eigentlich herkommt Und wenn ich denke, wie ich übernommen habe 2003 mit den Ausgleichszahlungen, mit denen haben wir damals noch was getan Mit weniger Fläche habe ich die doppelten Ausgleichszahlungen gekriegt Und damals haben wir halt die ganzen Sachen, da hat halt die Mechanikerstunde nicht 100 Euro gekostet Oder die Mauerstunde 80 Euro Und das ist halt dann ein Teufelskreis, der dazu führt, dass die Leute immer effizienter probieren, produzieren Und irgendwer zahlt halt immer die Zech fertig Ob das jetzt das Viech ist, ob das der Konsument ist, weil er ein Arschprodukt kriegt auf gut Deutsch, da können wir uns einreden, was wir wollen Wir sind zum Rohstoffverzeuger, haben wir uns selber degradiert Weil das ist nämlich das Paradoxe in der Landwirtschaft, wir reden oft auf und ja, unterhandelt und schlimm Da muss ich aber sagen Freunde, der überwiegende Teil, zum Beispiel im Milchbereich, ist genossenschaftlich organisiert, der Verarbeiter und der Abnehmer Und die Genossenschaft gehört den Bauern Es hat aber keiner mehr die sekundären Geschlechtsmerkmale, dass er bei einer Versammlung aufsteht und sagt, das finde ich nicht gut, wir müssen das anders machen Du hast das gesagt, degradiert zum Rohstoffhersteller, welche Bezeichnung willst du dir denn gerne selber geben? Ich glaube, das sind philosophische Fragen Corona war jetzt ein gutes Beispiel Die Politik rühmt sich, dass wir uns selber ernähren können, dass die Versorgung gesichert ist Ich kann nur jedem empfehlen, geh einmal zu dem übernächsten Bauern, den du irgendwo kennst und probiere da dann nur für ein Wochenende Produkte einkaufen Der wird dir sagen, wenn es ein echter Milchbauer ist und ein Anführungszeichen, du keine Ahnung, ich kann dir 300 Liter Milch verkaufen, dann kriegst du einen besseren Preis, aber nicht mehr Wir haben die Wertschöpfung, die Veredelung komplett aus der Hand gegeben, was tue ich mit 3000 Liter Milch am Tag? Wenn man die Mulkerei nicht abholt, bin ich fertig, weil ich es nicht mehr verarbeiten kann Ist es nicht gescheiter, wenn ich mehrere Standbeine habe und das Produkt veredle, die Wertschöpfung bei mir im Hof halte und dann der Ernährer sein kann, aus dem wir uns gerne darstellen, den wir aber seit 50 Jahren nicht mehr sind Das Wort, das wir jetzt suchen, ist Ernährer? Rohstoffprozenn, hin zu Ernährer? Das Import ist extrem, aber es geht schon in die Richtung Als Bauer verstehst du schon, dass du ein Produkt erzeugst, das alle Leute brauchen Bei Autokaufen tue ich nicht so oft, als wir essen, auch wenn uns das Marketing heute auf den anderen Steinen redet Aber das stimmt halt einfach nicht mehr Und das ist natürlich ein Thema, an das ich mir auch oft angehe, das verstehe ich auch, weil wir uns da selber betackeln Weil meine Kuh jetzt noch um 500 Liter mehr Milch gibt, deswegen bin ich genauso ein Rohstoffverzeiger Und das Problem ist einfach, dass unsere Produkte einmal gebraucht werden und dabei verbraucht Und da geht es um den Preis, fertig Wenn ich heute einen Plastiksäckl nehme oder einen Gummiringel aus China, ist mir völlig egal, wo das herkommt, solange der Preis passt Was mir jetzt dazu einfällt, ist, du hast vorher gesagt, der Gast hat gemeint, ihr Bauer sei ihr Lebensstil Und jetzt war es natürlich ein Gummiringel-Produzent in China, der hat ja keinen Lebensstil als Gummiringel-Produzent Aber im Endeffekt seid ihr aus Bauern, die eine eigene Lebensweise aus Lebensstil haben, das was jetzt nicht arbeiten geht und heimgeht Wenn ihr dann reduziert, wird es auf nur einen Punkt in der Wertschöpfung geht Ihr seid reine Produzenten von einem Stück Milch und nur von der Menge abhängig Dann passt das Produkt nicht mehr zu dem, dass ihr sagt, Bauer sein ist ihr Lebensstil Weil dann habt ihr ja von dem Produkt nur noch diesen kleinen Ausschnitt Milch produzieren, aber ich mache nichts mehr mit der Milch Das davor ist mir wurscht, das danach ist mir weniger wurscht, das ist wie ein Gummiringel Zu einem Lebensstil gehört auch ein Lebenswert und da gehört wahrscheinlich auch ein bisschen mehr Tätigkeit mit dem Produkt dazu, damit das auch wieder zusammenpasst Also passt das Produkt nicht mehr zur Produktionsweise? Da bin ich absolut bei dir, weil man muss sich heute einfach bewusst sein, moderne Landwirtschaft bedeutet unterm Strich, das ist wie eine Fabrik Wenn du jetzt hernimmst, irgendein Autokonzern, der kauft Rohstoffe aus der ganzen Welt zusammen, bastelt das dort wo es möglichst billig ist Oder halt irgendwie gesellschaftlich noch geduldet ist in einer mega Fabrik zusammen und verdickt das Zeit dann wieder in die ganze Welt Wir machen letztendlich genau dasselbe, dass man Rohstoffe aus der ganzen Welt, wo sie preiswürdig sind, einfach am billigsten zusammen kaufen Wir basteln da halt einen Puten draus und den verschicken wir wieder irgendwo hin nach Chiputi Und da fangen sie sich an zu spießen, das war für mich dann auch ein Thema, da hatte ich ein Schlüsselerlebnis, wie wir langsam in die Direktvermarktung geschnuppert haben Das war in der Übergangsphase damals von dem reinen Milchbetrieb hin zu deinem Wandel Genau, aber ich nenne es im Nachhinein immer so bewusst provokant, das waren so Aufwachmomente Und für mich war damals auch so ein Moment, dass ich als frischgebackener, mit Auszeichnung bestandener Landwirtschaftsmeister Da ich in einer Metzgerei gestanden bin bei einem Rindfleischzuleges Seminar Der Vortragende, ein totaler Fleischguru hat aus dem Schlachtraum eine Stierhüfte rausgezogen Und hat dann gesagt, so Freunde, wer von euch hat eine landwirtschaftliche Ausbildung? Dann haben wir aufgezeigt, die, die da waren, das waren halt ein paar Leute Wer hat da sogar einen Masterbrief? Dann haben wir drei aufgezeigt und gesagt, so Meisterleins, her da, jetzt schaut's mal Wo ist das falsche Filet? Wo sitzt der Toffelspitz? Wo ist das weiße Scherzl? Und da bin ich als supercooler, gefühlt Meister dort gestanden und hab gesagt, Scheiße, ich hab keine Ahnung Ich hab mein ganzes Leben nicht gesehen als damals mit Rindficher um ein Dummtheater Und weiß nicht, wie das dann im verarbeiteten Zustand ausschaut Geschweige denn, dass ich jemals einen Kass gemacht hab als eingefleischter Milchbauer Selbst als Bauer bist du für dein Produkt schon entfremdet worden Genau, Entfremdung ist genau das Thema Und da hat bei mir irgendwie was im Hirn, da hat es einen Schalter umgelegt, weil man dann denkt, du verfliegst Das ist ja nicht nur bei uns so Wir verlieren ja wirklich eine Kultur, das ist ja unser kulturelles Erbe als Gesellschaft Keine Ahnung, dass ein Zimmerer heute einen Dachstuhl aufstellen kann Dass der kein CNC-Fräsen braucht oder kein Computerprogramm, sondern dass der das machen kann An die gegebenen Verhältnisse anpasst und dann vielleicht noch irgendein altes Ritual, was seit 300 Jahren durchgezogen wird Wenn man fertig ist und alles gut gegangen ist, das macht uns ja als Gesellschaft auch aus Und bei uns als Bauern ist es genauso Und das ist weg, das verlieren wir gerade Und das ist halt einfach ein Thema, das treibt mich um, das können wir nicht tun Das hab ich auch im Intro zum Podcaster gesagt, es geht um diese Arbeitsteilung Dass einfach wirklich jeder Prozess unter, wie sagt man, unterteilt in unglaublich viele kleine Schritte Auf jeden Schritt wird auch eine Person drauf gesetzt, die schaut nicht zurück Und keiner weiß mehr, was der andere tut und das Ganze sieht dann auch keiner mehr Im Endeffekt ist das ja im Prinzip in dem Sinne auch passiert Und der Weg in die Direktvermarktung war für dich ja, du hast da einen Teil von der ganzen Wertschöpfung Aber auch von dem Produkt und von dem, was das einfach heißt, wieder zurückgehalten Genau, also da vielleicht noch, wie du sagst, das sind seelenlose Produkte Das ist halt der Füllstoff, wie es bei uns im Lebensmittelbereich ist Aber da ist keine Geschichte mehr dahinter Und ich bin einfach felsen, ich hab schon so viel Schlattengop in meinem Leben Das merkst du einfach, wenn ich ein Würstchen mache oder ein Salami Und mir geht's auf dem Tag scheiße, weil irgendwas war, dann schmeckt mir das selber dann nicht Weil ich einfach irgendwie gespielt hab, da passt die Energie nicht Die war schon jetzt mimi mimi esoterik, das ist einfach so Also da spielen einfach sehr, sehr viele Faktoren zusammen Ja, ich glaube, dass das dann bei den Konsumentinnen, vor der Pudel stehenden oder vom Supermarktregal Wenn die nicht wissen, was sie kaufen, was hinter dem Stiegelfleisch steht, dann greifen die einfach hin Wenn die ein bisschen mehr, und das ist auch die Mission von dem ganzen Podcast Wenn die ein bisschen mehr dazu wissen, dann überlegen sie sich vielleicht ein bisschen mehr Dann greifen sie vielleicht gar nicht mehr hin, wenn es im Supermarkt ist oder woanders hin Oder überlegen sie ein bisschen was dazu, oder nicht Also ich sag das auch immer bei den Führungen, Gott so wie vorher, da bin ich überzeugt, die Partie, die da war Die geht nie mehr so einkaufen, wie vor der stummt jetzt bei uns am Hof Also du hast hier einfach im Kopf was Du hast schlappen gesagt, und bei dir war ja nicht nur das Fleischer Seminar ausschlaggebend Sondern das waren ja ein paar, dass wir wieder ein bisschen zurückkommen zur Biografie Das waren ja bei dir ein paar Punkte, die dazu geführt haben, dass du gesagt hast, aus, anders, mag nicht mehr Vielleicht dazu ist da ein bisschen was, was da alles zusammengekommen ist bei dir Ja, wir haben halt dann, oder ich hab halt dann, mit vollster Überzeugung, wie wir vorher schon geredet haben, die Flucht nach vorne antreten Es war in der Zeit, davor, 2007 In der Milchwirtschaft In der Milchwirtschaft, ja, einfach das, ja, fit für die Zukunft Wachsen oder weichen, wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit Special thanks an die Landwirtschaftskammer Man hat das einfach als Alternativlos gesehen, das heißt, der, was dabei bleiben will, der muss investieren, der muss größer werden Ich hab damals zum Beispiel auch die These vertreten, die ganzen Klammbetriebe, so keine Ahnung, der mit 10 Kier Der kostet nur unser Geld, was eigentlich uns zustellt, die die weitermachen wollen Im Nachhinein denke ich mir, oder mir gehört der so ein Jahr auf die Tröschen Oder, ja, aber man war halt damals so Und wir haben das dann einige Jahre durchgezogen, haben dann, ja, investiert, zusammen größer geworden, hinter einem Vier Muss dann einfach sagen, dass ich im Nachhinein betrachtet Relativ früher dann, vermutlich im Unterbewusstsein schon gemerkt haben, dass das für mich persönlich der falsche Weg ist Also als Milchbauer bin ich komplett gescheitert, das ist so Das hat, wie man dann auf halbwegsigen Stand war, war ich innerlich leer Also ich hab mit der Arbeit eigentlich keine, nicht mehr so eine Verbindung gehabt, als wir jetzt auch haben, weil mich gerade wieder irgendein Viech nervt Oder so, und wir gerade wieder irgendeine Verfügungshalte oder irgendeine Spezialaktion haben Dann bin ich mit der Geschichte noch immer viel, viel mehr verbunden, als wir früher mit den Milchkiern Dadurch, dass ich das aber einfach als komplett Alternativlos hingestellt habe vorher Und wir natürlich in der Landwirtschaft auch das Problem haben, einer der nicht Milchkier hat, das ist kein echter Bauer Ja, hat sich die Überlegung gar nicht gestellt Heute im Rückwirkenden denke ich mir, naja, die Milchwirtschaft gibt seit dem zweiten Weltkrieg in der Form Also es ist eine Momentaufnahme, was war mit den 3000 Jahren vorher Und ja, so ist halt dann bei mir ein ziemlich bürokratisches Problem, eben mit diesen Subventionswesen dazukommen Wo mir einige hundert oder sogar einige tausend Betriebe in Österreich betroffen waren Wo ich dann gesehen habe, okay, gut, die Landwirtschaft, alles recht und schön, mit Leben vor öffentlichen Göttern Ob wir das jetzt Ausgleichszahlung nehmen oder Sterbehilfe oder Erpressungsgöt oder Schweigegöt, ist komplett wurscht In einem guten Jahr bleibt die Prämie über Und da möchte ich, da zuck ich meine Kollegen schon wieder zusammen, weil das ist nicht so und hu hu Es ist einfach so, ich hab über 13 Jahre ein Buch geführt, ich weiß, was da ungefähr läuft In einem guten Jahr läuft der schwarze Null und was überbleibt sind die Prämien Und die Prämien brauchst du damit, dass du die Bankholen gestellt kannst zu halbwegs, weil du die entsprechenden Götter in die Hand genommen hast Und aus der Abhängigkeit hier und dann erst verstanden Ist ja auch kein schönes Selbstbild, dass du sagst, okay, du lebst und fördern, es will ja keiner offen zugeben Ja, aber dann liest heute die ganzen Landwirtschafts-Pornos von der Landwirtschaftskammerzeitung angefangen Der Bauer ist ein Unternehmer, da denke ich mir, alter, was ist mit euch? Unternehmer mit über 60% unter öffentlicher Güter im Familieneinkommen Da bin ich ja eher Staatsangestellter als Unternehmer, was soll denn das? Aber leider, ja, aber das ist halt ein Thema Ich hab für mich halt dann einfach gesehen, nachdem wir alle rechtsstaatlichen und politischen Mittel da ausgesetzt oder ausgenutzt haben Dieses System lässt sich aus meiner Sicht nicht mehr verändern Das System ist tot, es hängt an der Herz-Lungen-Maschine und wartet nur mehr darauf, dass irgendwer einen Stecker zieht Was können wir tun, dass wir nach dem Zusammenbruch dieses Systems weitermachen können? Weil das kann man einfach keinen Bestand haben auf Dauer Da braucht man nur ein bisschen aus seiner eigenen Bubble rausgehen Schauen wir nach Deutschland, dann schauen wir nach Dänemark, wo die großen Musterbetriebe sind, die sich uns immer vorbeitert haben mit der Ausbildung Effizienter wie dort geht es nicht und hinter und für Ich weiß nicht, ob es das Ende vom Lied sein kann, so wie in Dänemark, dass die Betriebe deutlich über 90% Fremdkapitalanteil haben Dass ich jetzt quartal bei der Bank betteln muss, ob ich mit meinem Betrieb noch weitermachen darf Lange Rede, kurzer Sinn, ich wollte aufhören, ist auch ganz klar Ich verkaufe den Scheiß, mir interessiert das nicht mehr Und meine damalige Lebensgefährtin, die überhaupt nichts mit Landwirtschaft grundsätzlich am Hut gehabt hat vor ihrer Geschichte Hat dann gesagt, nun tun wir was anderes Und ich weiß noch, wie man da debattiert und ich sage, was ist was anderes? Was spinnst du? Ja tun wir was anderes, wir müssen nicht gehen, tun wir was anderes Ich verstehe die Frage nicht Wir sind Milchbauer, wir sind echte Bauern, es gibt keine Alternative Völlig Alternativ Und dann haben wir Pagode, unter Anführungszeichen, weil 2013 bei uns die wirklich grobe Türe war Haben wir dann für Weihnachten hin zwei Milchmastköber schlachten lassen und haben die direkt verkauft Und ich und mein damaliger, der ich jetzt im Nachhinein sehr dankbar bin für diese Impulse Der hat das überlassen, gibt ja Facebook, gibt ja Social Media, gibt ja online Und die zwei Köber waren eineinhalb vor drei Stunden, als ich die verkauft hab Und dann hat er gesagt, aha, das ist interessant Weil die zwei Köber, die bringen gleich für Umsatz, als wir zwei Ochsen, die wir zwei Jahre am Atomstehen haben Und dann ist irgendwie im Hirn das Geheimnis, oh, schau, schau Quantitativ Wachstum macht uns kaputt, vielleicht sollen wir in der Qualität bzw. in der Wertschöpfung wachsen Und so ist das dann halt so nach und nach gekommen, dass wir in die Richtung gegangen sind Das Ende vom Lied war dann 2015, dass wir gesagt haben, okay, wir sind jetzt aus den Verpflichtungen, wo es die Förderprogramme angeht, heraus Wir hören mit die Milch hier auf, wir konzentrieren uns aufs Fleisch, das passt zu unseren Voraussetzungen vom Betrieb eigentlich besser Und wir werden eben vielfältiger Und da sind wir halt heute nach wie vor lustig unterwegs Du hast ja auch viel, viel, viel Literatur gelesen, die ist ja mal eine Zeit lang nicht so gut gegangen, glaube ich Du hast ja dann viel Jean Siegler gelesen, gell, von deinen speziellen Freunden Was hat sich denn da geändert in deinem Denken? Du hast es ein bisschen beschrieben, hast du es jetzt schon mit dem Fleisch, aber... Ich war damals eben gesundheitlich komplett bedient, also da ist nix mehr gegangen Wenn du vorher nebenher noch so hobbymäßig begau, die Leistung spart magst und dann nicht mehr über die Stirn gehen kannst, weil du mit den Nerven so hin bist, relativiert sich vieles im Leben Und wir haben sich dann einerseits zur Selbsttherapie zwei Mangalitser Ferkel geschenkt Und ein Buch über alte österreichische Nutztierrasen dazu Und dann habe ich mir, ich weiß gar nicht mehr, was für Impulse ich da habe, aber es ist alles ein bisschen anders Ich weiß gar nicht mehr, was für ein Impuls das eigentlich war Vom Jean Siegler, Wir lassen Sie verhungern, das Buch gekauft Und vom Romuald Schaber, Blutmilch Die habe ich glaube ich ein paar Zeit gelesen, weil ich damals mit den Nerven so gegangen war, dass ich mir nie wieder merkte, wo es da reingestanden ist Aber irgendwann hat es dann da geriefen, ist hängen geblieben und das veränderte Und da, scheiße, was haben wir da? Und dann mit dem, dass ich meine Kühe soja futter mitgrüfen, dass wir in Amerika, in Südamerika da keine Ahnung, was für eine Schweinerei mit den Eingeborenen da auffährt Oder mit den dort aussässigen Leuten, dass man die Umwelt demoliert, damit wir ein Produkt erzeigen, wo es keinen Schwanz braucht, auf gut Deutsch Was wir dann am Wirtmarkt entsorgen und dann haben wir das coole Gefühl, wir ernähren die Welt Wir sind Blätzen, wir ernähren die Konzerne und die ganzen Typen mit dem Nadelstreif, aber ansonsten gar nichts Und wenn du das dann halt siehst, mich hat das total schockiert, ich habe so Sachen ja nicht gekannt, ich gehe auf die Straßen und frage irgendwann, ob was die Krankheit Noma in Afrika auffährt Und der Jean Ziegler hat das da in dem Buch so beschrieben, was unsere Milch-Exporte oder Milchpulver-Exporte oder Händelfleisch-Exporte nach Afrika, nach Schwarzafrika da auslösen unten Da sind wir dann so, da will ich nicht mehr mit da Und das klingt jetzt blöd, ich weiß, das ist ein dummer Vergleich, aber ich habe z.B. immer meinen Opa gefragt, weil es mich bei meiner Geschichte interessiert hat Wieso habt ihr damals in der Nazizeit nichts dagegen getan, wieso habt ihr es da mit getan, wieso habt ihr es nicht gesagt oder schlecht Und der Opa hat immer gesagt, ja es war halt so, das sind Ballen, da hast du nicht ausgehend Und ich habe einfach von dem Angst, dass ich mal Kinder habe, dass mich die fragen, wieso habt ihr bei der Schweinerei mitgespielt Das ist eigentlich das Grundding Und dann haben wir halt so, wie soll ich sagen, das ist natürlich ernüchternd Weil wenn du da nochmal siehst, wie das Wirtschaftssystem funktioniert, dass eigentlich der kleine freie Bauer der größte Feind der großen Konzerne ist Und was wir mit diesem schneller höher weiter in Europa und in der westlichen Welt in andere Kontinente auffielen Und dass wir letztendlich das Blut auf unsere Hände haben, boah, das war schockierend Und die Direktvermarktung ist eigentlich für einen Landwirten der direkteste Weg aus dem System aus, wo man sich am schnellsten relativ unabhängig, glaube ich, bis der heute auch noch nicht von öffentlichen Geld und aber der Weg geht direkt dorthin Genau, also das ist natürlich dann ein sehr, sehr starriger Weg, weil eines muss man sich auch klar sein Meister hin oder her, keine Ahnung, Facharbeiter hin oder her oder Diplom-Ingenieur in Agrarwissenschaften Wer kann das Produkt verarbeiten? Das können wir Bauern überhaupt nicht mehr Da gibt es noch einen gewissen Wissensschatz, den haben noch die Bayerinnen Gerät mit dem Handwerk, wo gibt es noch eine Metzgerei, die selber schlachtet, das ist ja alles, ich würde es nicht sagen, aber es ist Verarsche David, du kannst inzwischen, ich hab dir selber zugeschaut, die Viecher zerlegen wie ein Vollprofe, wie hast du das dann gelernt? Naja, ein paar Seminare und dann halt ein paar Bücher und YouTube YouTube, ja Also im Nachhinein hat es schon lustige Situationen gegeben, so das erste Stierschlachten mit dem YouTube-Tutorial in der Hand, das war schon interessant Schlachten, das lernt man als Landwirt, das ist ganz normal, das ist kein Thema Alles, was dann danach kommt, das zerlegen dann, also Schlachten muss man einfach kühnen, weil im Fall eines kranken oder sterbenden Tieres, dass man das halt lösen kann, das kann jeder Aber alles dann danach, da wird es interessant Und furchtbar kompliziert, das habe ich schon mitgekriegt Genau, also wir haben schon Momente gehabt, da sind wir so da gestanden, da sind jetzt 300 Kilo Rindfleisch und keine Ahnung, was da jetzt was ist Genau, und dann wird es interessant Also Wikipedia und YouTube helfen durchaus auch in der Direktschau-Markt an den Landwirten Genau, also das ist so, ja, Kreschkurs, Pidum ist es nicht, also ja Ja, nachdem ich merke, dass das Stiem inzwischen schon ein bisschen rau wird, machen wir jetzt kurz eine Trinkpause, kriegst du noch ein Bier stehen, wir stoßen jetzt mal an Was will ich? Ok, das heißt, du hast dann über YouTube und so weiter gelernt, wie man die Viecher auch zerlegt, bist dann immer mehr in die Direktvermarktung reingerutscht und erzähl ein bisschen was über dieses Direktvermarktungsgeschäft Wie läuft es ab, welche Produkte hast du, wie stößt du Produkte her, weil ich glaube das interessiert die Leute draus Ja, da muss ich kurz noch ein bisschen ausholen, und zwar war das dann so, dass für mich ein totaler Schlüsselreiz war, ein Schlüsselerlebnis, dass wir gesehen haben, ok, wir sind aus Landwirtschaft vom eigentlich rechten Wege abgekommen Die Landwirtschaft war immer hoch effizient, man hat mit dem, was da war, das Beste gemacht, mit möglichst wenig Aufwand für alle Beteiligten Was tut man heute? Das Paradebeispiel ist eben, dass man dann ein Tierort sucht, ein Rind, was genau in deiner Region, genau in deinem Gebiet funktioniert Was nehmen wir heute? Wir haben eine totale Vereinheitlichung, damit der ganze Klubdingspumms wirkweit handelbar ist, vor einen Standort angepasst, sind wir meilenweit weg, alle miteinander Und wir sind dazu übergegangen, dass wir heute die Umgebung an die Tiere künstlich anpassen und nicht wie früher die Tiere an die Umgebung Und das bewirkt aber für die in der Vermarktung, wenn du jetzt mit alten Nutztierrasen arbeitest, die sind über den normalen Handel de facto nicht mehr verkaufbar Was sind denn die Gründe dafür? Da ist halt die Bayreuth beim Ochsen um zwei Zentimeter dünner, der Vieh hat auf der Zunge Geschmacksexplosionen und da hast du kaum ein Sex mit dem Drum Und bei einem ist halt ein Füllstoff fertig, aber natürlich, wenn halt die Styroporverpackung genormt ist und der Handel immer die Regalfläche danach richtet, muss das immer gleich ausschauen Ich kann noch jedem empfehlen, jetzt hat der Frischfleischdecke für irgendeinen Discounter, geht es auch zu den Metzger, aber die Metzger ist genau dasselbe Da ist jeder Dofelspitz, jedes Karree, jedes Filet, alles gleich groß Ja, wieso etwa? Und dann haben wir gesehen, wenn wir aus dem was machen würden aus den Viehern, dann müssen wir uns selber damit beschäftigen Das Schlüsselerlebnis war unser erstes Mangalitserschwein, was dann schlachtreif war, das war nicht so, unseren damaligen Metzger, die ersten zwei Jahre haben wir Schlachten für einen Metzger machen lassen Also für einen Nebenerwerbsbauern, der neben Herrn Metzger ist Und wie ich dahingeheime bin, die Sau holen, dann hat er mich zusammengeschissen, wenn ich ihm noch einmal so eine Sau bringe, dann schlagt er mich Dann sag ich, was ist mit dir? Dann sag ich, er ist keine Ahnung, 35 Jahre Metzger, aber dass er ein Schwein in weißem Ruckenspeck hat, müsst ich mit der Knochenzog alles schneiden, weil er so hart ist Das hab ich auch noch nicht erlebt, obwohl ich die Sau ausgerabt hab, und ich hab gesehen, alles interessant, das ist eigentlich genau das, was wir haben wollen Und wir haben dann aber auch gesehen, wie uns der die zerlegt hat, dass das mit der alten Tradition viel zu viel Verlust produziert Weil einfach die Katze, oder die Zuschnitte, sei es beim Rind oder bei allen Tieren, nicht mehr das individuelle Tier berücksichtigen, sondern einfach standardisierte Ware produzieren sollen Schauen wir mal, jetzt ist kein Reh gleich groß, oder gleich zugeschnitten, das ist in der Natur nicht so Wie schnell es zugeht, werden wir am meisten rausbekommen Das ist spannend, weil nicht nur das Produkt standardisiert wird, sondern über das Produkt natürlich auch die Arbeitsformen, Arbeitsweisen, und über die Arbeitsweisen auch immer der Mensch Wir werden genauso einfältig, wenn man so blöd sagt, genauso einfältig wie unsere Produkte Weil Stichwort ist in deinem Fall Vielfalt wahrscheinlich, weil du hast uns angefangen über die Artenvielfalt, die ja nie mehr gegeben wird, die haben wir die Artenvielfalt rausgenommen Wir haben ein Standardtier entwickelt Wie viele Standard-Schweinerassen gibt es nicht in Österreich, wenn man es jetzt bei Schweinen sagt? Ich glaube das wird auf zwei oder drei irgendwelche Hybridrassen einschränken, viel mehr wird es nicht geben Zwei bis drei Rassen? Genau Die alle standardisiert gecurtet werden, standardisiert geschlachtet werden, standardisiert verarbeitet werden nach zwei bis drei Methoden Wann überhaupt? Wann überhaupt? Das wissen wir auch nicht Ich glaube, dass das mit uns als Menschen auch was macht auf Dauer Das eine Produkt, die fehlende Vielfalt, das Hirn denkt einfach besser, wenn es eine Abwechslung hat Du lernst ja auch noch durch Abwechslung und ich glaube, dass das natürlich auch dazu beitragt Jetzt waren wir uns jetzt wieder philosophisch ein bisschen betrachtet, dass diese Einfalt am Teller schlussendlich und mit allem was davor passiert, dass das einer Gesellschaft selber aus dem Ganzen auch nicht gut tut Wahrscheinlich, ne? Da bin ich absolut bei dir Ja, ja Weil letzten Endes, wenn man sich jetzt oben bericht auf die Quintessenz, es geht heute einfach um Kohle Ja, und das ist ein bisschen wenig, ne? Ja Ja, also Es kann um mehr gehen, weil du gesagt hast, Qualität, Quantität, es geht ja um Qualität, gell? Genau Das Weiße, das nicht durchgekommen ist, der Metzger mit der klassischen Methode, das ist ja das, was dann begehrt ist als Lado, haben wir dazu gesagt Genau Das ist ja unglaublich gut, wenn man das mal isst Was wir heute um 60 Euro pro Kilo verkaufen Und immer zu wenig haben Ja Aber nur muss halt dann, dass man wieder bei der Einfalt, wenn ich heute mit meinen Anzüge Auch in einer anderen Fabrik, wenn ich das schlachten will, da muss ich ja komplett neues heißeln bauen Ja Gleich investieren, mach ich ja nicht, das weiß ich ja nicht aus Ja, und wenn mir was überbleibt, dann kann ich das nicht nach China exportieren, weil das mögen die nicht Und das ist ein Absatzmarkt, da müssen wir, wir sind ja exportorientiert Ja, also Ich weiß nicht, da kampf zimmer ich hin schon wieder zusammen Das ist Was ist mit uns los? Ich mein, da war ja Corona jetzt ein lustiges Beispiel Da sind natürlich alle beleidigt, wenn man dagegen was sagt Aber ja, wie wir die Selbstversorgung ist, alles gesichert Blödsinn Bitte denkt mal nach, fangen wir bei den Erntehöfen an Fangen wir bei den Schlachthof-Mitarbeiter an Metzger würde ich nicht sagen, sind die über der Sense nicht Wir sind komplett abhängig Wenn in Rotterdam die Ladungen aus Brasilien nicht mehr gelöscht werden, weil da irgendwas is Was tust du dann als Schweinebauer mit 3000 Schweine im Stall, wenn du kein Futter mehr hast? Weil das kommt von der Fabrik Was tut der Herr Spahrer, oder keine Ahnung, was für Lebensmittelkonzern Wenn sein ungarischer Billigstorfer LKW-Fahrer daheim bleibt Genau Und das sind genau die Themen, wo wir dann auch mit Bauer to the People in den nächsten Gesprächen mit dir Mit den Kollegen von dir Ein bisschen den Finger drauflegen wollen und genauer reinschauen wollen Aber jetzt gehen wir vielleicht zurück auf die Direktvermarktung Du hast zwei Mangalitza geschenkt gekriegt Genau Und beim ersten Mal schlachten wirst du eben da draufkommen Wie ist denn dann weitergegangen? Ja, in die Viecher war ich total verliebt Ich hab gesagt, das ist cool Die brauchen keinen Stall Die halten minus 30 Grad im Winter aus, plus 30 im Sommer Das ist doch die Quellerei, oder? Ja, total ab Das versteht, ich hätte es auch nicht verstanden Wenn ich meine Minus 30 Grad Schweine draußen gesehen hätte, hätte ich mir gedacht, du bist ein schlechter Mensch Ja, aber das ist wie ein Paradebeispiel, wie weit entfernt wir voneinander sein können So ein Männchenproduzent Und wenn du dann ein paar Polizeiansätze hinter dir hast oder ein paar gescheite Anzeigen Wir haben dann einfach gesehen, Direktvermarktung, alles gut Mir hat das aber total genervt, dass eben so Formate wie wir jetzt da machen Oder das, was wir eigentlich jeden Tag machen Miteinander reden Mit dem Konsument, mit unseren Endverbraucher Dass das de facto nicht mehr stattfindet Diese Kommunikation übernehmen entweder hochbezahlte Marketingagenturen Oder irgendwelche Interessensvertretungen, die die 70er Jahre schnell geblieben sind Es ist leider so Und ich habe keine Ahnung, wie es ist, blödl immer in Massenmenschenhaltung in Wien zu leben Er war es nicht bis daraus bei uns ist, wenn es so wie jetzt in Strömen regnet Und wir draußen auf einer lorren Zwergel suchen Wir brauchen uns aber, weil wir sitzen im gleichen Boot Und die Kommunikation dazwischen, da ist natürlich heute Social Media sowohl Risiko als auch Chance Übernehmen sonst andere, die wir nicht kontrollieren können Wenn wir es nicht selber tun Und direkt vermarktet hast du bei dir nicht nur das Produkt zu kaufen Direkt am Hof, sondern hast direkt Marketing Auch über deine Facebookseite Genau, bei uns hat sich auf Facebook damals Mittel der Wahl herausgestellt Geschrieben habe ich immer ganz gern, Fotografieren ist ein Hobby Und da haben wir ja in der Landwirtschaft Voraussetzungen Um die uns jede Marketwerbeagentur oder irgendeine andere Branche beneidet Wenn ich heute eine Hofrunde mache und ich bin kein industrialisierter Betrieb in der Landwirtschaft Dann habe ich bei einer Runde 100 Motive, um die mich jeder Influencer beneidet Das kostet nichts Das kann ich bestätigen Und da müssen wir halt einfach ein bisschen aufwachen Nur immer so, da sind wir uns ehrlich, ich war früher genauso Ich habe meinen Konsumenten nicht gekannt Mein Konsument war der Tankwagenvorer vom Milchspredateur Und mein Marketing war, dass ich schaue, dass der Tank fertig ist, wenn das Milchauto kommt Und 95% meiner Kollegen dicken noch immer gleich Das ist ganz klar Weil die Überlegung gar nicht vorkommt, dass man vielleicht einen Konsumenten über den wir schimpfen Wenn er uns einen Hund in die Wiese laufen lässt und der Hund da reingeludelt Oder er sich jetzt für unsere Killerkühe überfallen lässt, bleibt gesagt Aber dass wir mal miteinander reden Und mir hat das immer so genervt, dass in den ganzen landwirtschaftlichen Zeitungen steht Wie blöd, dass der Konsument ist und der glaubt, die Kuh ist lila und Joghurt wächst am Baum Und kommt vom Renazarus, keine Ahnung Und da haben wir gesagt, da können wir Geschichten dort platzieren Für die Leute, die es interessiert und die unsere Zielgruppe sind Und darum machen wir das recht offensiv Wir sind im Kornfahrzeugebetrieb, überhaupt nicht Also das ist eine ewige Baustelle, wir lernen jeden Tag dazu Wir sagen immer jeden Tag Jugend forscht Aber bitte kommt und geht mit uns ein Stück des Wegs Und schaut euch das Viech an, wie es geklappt hat Und wenn es dann nachher nicht passt, bin ich dann in Bärs Und du sagst, nein, das mag ich nicht, ich fahre wieder heim Darum sind wir ja nie biozertifiziert gewesen Der strengste Kontrollor ist bei uns der Kunde Wenn der kommt und sieht, das passt ihm nicht, wie wir das machen Dann ist er ausgerät So ein Handy hast du gleich in der Hand, der Foto ist schnell gemacht, wenn sie es nicht Und den hast du so schön schiebt Darum hast du dich schnell mal auf der Seite Während wir da jetzt reden, haben wir gerade wieder sowas laufen Dann machen wir vielleicht auch noch eine Folge drüber, das ist ein gutes Thema Ja, genau Das heißt, der Mangalitze-Schweine Hast du dann angefangen zum Züchten Du hast ja bei dem Mangalitze nicht aufgekriegt, weil wir mal vorher geredet haben Von Artenvielfalt, du hast gesagt, bei minus 30 Grad Stehen die draußen und haben eigentlich nur eine Gaudi Vielfalt ist dein Motto ein bisschen da am Hof Das merkt man, wenn man mit einem Auto zuüber fährt oder zuüber geht Es begegnet einem doch das eine oder andere Tier Was läuft bei dir so an Tieren, an Artenvielfalt herum am Hof? Das hat sich dann so Schritt für Schritt entwickelt Wir haben jetzt ziemlich viele Schweine Rinder haben wir ein bisschen reduziert Pferd, Ziege und allerlei Geflügel Geflügel haben wir einen Vorteil durch unsere Lage, weil wir keine direkten Anreine haben Wir können die alten Haltungsformen, die vor 100 Jahren gegangen und gegeben waren, nach wie vor praktizieren Das heißt? Wir zum Beispiel unsere Gänse, die sind den ganzen Tag draußen und machen Gänse-Dinge Und können auf Nacht in Stoi nach Möglichkeit vor sich aus Gleich wie die Puten, die Moskinger, die Berlchüne, das ganze andere Die wissen der Ruhm, es kommt ein Fuchs, glaube ich, in der Nacht Genau, da sind wir bei dem Know-how, das wir als Bauern komplett verloren haben Wie kann man das machen, dass man das mit möglichst wenig Arbeitsaufwand für uns macht So sind wir halt einfach vielfältig und haben dann über die Saison, über das ganze Jahr verteilt immer irgendein anderes Produkt im Angebot Und für uns selber beim Verarbeiten ist das natürlich lustig, weil es kann sein, dass wir zur Weihnachten eine Jagd schlachten Und ein paar Tage später eine Weihnachtsbutte, dann eine Gansel und dann eine Berlhune Das ist ja interessant Und ich bin halt einfach auf einer Vekteiler Freilandhaltung, weil ich selber gerne frei bin Also ich will nicht gefängniswerter für meine Viecher sein Klingt süß, ne? Zwei Tiere möchte ich jetzt noch ansprechen Du hast ja gerade gesagt, die Schwarzen Welpenschweine ist ja eine Rasse, die du quasi in der Steimark wieder zurückgebracht hast als Erster Genau, wir haben damals dann gesagt, wir möchten wieder ein typisch österreichischer oder steirischer Bauernhof sein, der viel mit Leben ist Und die Mangalizas waren da ein bisschen, wie soll man sagen, ein guter Einstieg in die Freilandschweinehaltung Weil sie einfach so robust sind und de facto nicht wirklich was brauchen Anfängerschweine Genau, ist wirklich so Zumindest in der Haltung, in der Verarbeitung sind sie anspruchsvoll Also in der Haltung sind sie einfach Schwarzes Alpenschwein, das ist eine Schweinerasse, die bis zum ersten Wirtkrieg in der Steiermark heimisch war Dann komplett verschwunden ist und eigentlich seit fast 100 Jahren als ausgestorben gehalten hat Die wurden durch Zufall, haben die die Jahrzehnte in Italien überdauert in einem Graben Und da sind 2013 Tiere entdeckt worden, die quasi keiner bekannten Schweinepopulation zuordnen waren Man hat dann gesehen, das sind Alpenschweine Und man hat in Summe halt noch ein Handvoll Stück gefunden Also kurz vorm Aussterben Genau, wirklich unmittelbar vorm Aussterben Die hat man dann aufgekauft, hat die genetestet, hat gesehen, okay, die sind genetisch weit genug auseinander Damit das nicht die Inzucht sofort zuschlagt Man muss das so verstehen, Tierart ist bereits ausgestorben, während noch die letzten Tiere leben Wenn die genetisch zu eng beieinander sind, haben wir es nicht mehr züchten, das ist sinnlos Und diese Schweine haben es uns ziemlich angetan, da haben wir dann Kontakt gekriegt Ist natürlich dann auch so eine Blase, wenn du in der alternativen Bauern-Dings da unterwegs bist Kriegt man so Infos an Wir haben uns dann beworben und haben jetzt seit über 100 Jahren als Erste in der Steiermark suche Schweine Die sind ein großes Thema bei uns mittlerweile Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt Wir haben mittlerweile eine relativ große Herde Und es sich herausgestellt hat, dass das Fleisch, nicht nur das Schwein generell lustig ist Und einfach eine Historie hat er lange Bei uns ist ganz klar, bei diesen alten Tierrasen, wir können sie nur erhalten, indem wir sie essen Willst du sie retten, musst du sie essen Genau, das ist der Punkt, das ist natürlich heute ein Thema, wo wir wieder beim Hashtag Shitstorm sind Da kann man sich lang drüber streiten Genau, sie brauchen eine wirtschaftliche Bedeutung, ansonsten sind sie de facto nutzlos Für uns war es dann ein Glücksfall, dass sich herausgestellt hat, dass das Fleisch der schwarzen Alpenschweine Das für die menschliche Ernährung der gesündeste bisher bekannte Schweinefleisch auf der Welt ist Die Inhaltsstoffe sind dermaßen gut, vor allem was den ungesättigten Fettsäuren, gesättigten Fettsäuren, Cholesterin angeht Das ist wirklich ein geiles Produkt Und es ist genau dieses Produkt, vor dem wir immer sagen, wir leben vom Fleisch Wir sagen aber bei jeder Führung, bei jedem Besuch immer, Leute, wir müssen weniger Fleisch essen Das ist das besondere Stikel Fleisch, das du es dann isst Genau, und da haben uns ja eigentlich unsere Urgroßöttern was vorgelebt Vielleicht einmal oder zweimal in der Woche Fleisch Und dann einfach das allerbeste, was du kriegen kannst Ja, und das Beilag, nicht? Und das Beilag, genau Früher war es Fleisch, die Beilag Genau, aber über das müssen wir einmal reden Wieso das heute ein Leberkassel mit doppelt so teuer ist bald, oder ein Käseleberkäse Ich glaube, dass uns die Themen für den Porträt grundsätzlich nicht ausgehen werden Genau Okay, Alpenschweine, wir sind ja, wir müssen ja weiter tun, wir haben so viele Kunden, so viel reden, und die Zeit vergeht Alpenschweine, total spannendes Thema, aber du hier wirst ja nicht aufhören, Vielfalt kennt ja keine Grenzen bei dir Jetzt bist du auf Jax, jetzt bist du aufs Jax gekommen, ne? Ja, das ist jetzt quasi zwar ein bisschen entgegen unserer Philosophie, dass wir eigentlich nur alte österreichische Rasen halten wollen Der Jax hat halt einfach den Vorteil, dass er, oder auf den Jax sind wir deswegen gekommen Der hat ein ähnliches Fressverhalten, als wie Schaf, Ziege und Pferd Und dient uns für die Almrekultivierung, beziehungsweise dass wir durch die Verbuschung aufhalten Ist sehr effizient in der Haltung, braucht wenig Futter, holt die jetzt Klima aus, also lebt bei uns auch im Winter das ganze Jahr draußen Oder den ganzen Winter draußen Ist ähnlich wie die Mangalitza und der Alpenschwein, das ganze Jahr draußen, Stoll ist eigentlich nur noch so eine Begleiterscheinung Genau, genau Und ja, jetzt haben wir natürlich auch ein paar Marketing, schaut lustig aus, hat keiner Ist auch nicht ohne, ist wie bei der Mangalitza Hören nur noch Alpakas, oder? Geh her, Mauf Nein, da hab ich noch ein paar Kalorien Ach so, ja dann, erklär dir Nein, ich sei nicht Leerbefieher, aber ja Aber die Jax, die sind einfach im Prinzip für eine Region wie die, die eigentlich gemacht sind Da ist schon fast noch zu warm da Genau, genau, also das war eigentlich eine aufgelegte Geschichte Nur sind wir heute wieder bei dem, du musst die direkt vermarkten Weil die kauft der Original überhaupt nicht mehr top Du brauchst keiner Ich weiß, wir haben ja schon mal eins gegessen miteinander Ich weiß, wenn man sich den Geschmack Ja Nicht verständlich ist, das ist ja unglaublich Geiles, leckeres, unglaublich gutes Fleisch Und halt eben, das Tier macht eine Ressource für uns Menschen nutzbar, die ansonsten komplett unproduktiv oder nutzlos liegen bleiben Da hat eben wirklich die höchsten Lagen unserer Berge Und da sagen sie dann natürlich oft, naja, ihr seid Spinner, das ist ein Blödsinn, das ist alles komplett überholt Man muss nur mal ein bisschen einen Blick auf die andere Seite der Welt schauen Unsere tollen Fleischkunden in China Toll, ironisch gemacht Die züchten gerade im großen Maßstab riesige Jagdherden Weil sie einfach sehen, sie haben dementsprechend große Flächen Die halt nur durch solch extensiv haltbare Viecher nutzbar sind Und die werden ihren Fleischkonsum nicht zuletzt durch intensive Jagdhaltung mittelfristig selber decken Die sind nicht so blöd wie wir, dass man glaubt, Export heilt alle Probleme Das ist eigentlich ein Tier bei euch da auf den Klimawandel Das ist natürlich jetzt ein Thema für einen anderen Podcast, weil es wird zu weit führen Aber die fressen bei dir in der Alm drinnen, in Regionen, wo die Kier nicht dahin kommen Wo aber dadurch, dass keine Viecher dort sind, die Alm eigentlich zu wachsen Und langfristig dann auch generell für die Viecher unerschließbar werden Genau, genau Also das Thema ist einfach das, man muss sich das so vorstellen, die Logen, die die Jagd bewirtschaften Waren früherer Gelände, wo Schafe und Ziegen unterwegs waren Durch diesen tollen freien Markt sind Schafe und Ziegen ökonomischer Plätzchen Das geht einfach nicht Und ja, so haben wir das halt als Alternative Das heißt, du hast eigentlich viele, viele Jahre sehr spannende Aufbauarbeit geleistet Hast quasi deine Facebookseiten von Null auf, inzwischen haben wir ja schon gesagt, über 13.000 Follower aufgebaut Und bist ja quasi dann vom Wutbauer, damit kommen wir jetzt dann quasi zum letzten Thema Bist du dann zum Wutbauer geworden, weil du mal aufgeregt hast über eine Alm-Urteil vor, wie lange ist das jetzt her? Zwei Jahre ungefähr Und da hast du ja furchtbar aufgeregt über den Chefredakteur von Falter, den Florian Klink Weil der da, sage ich mal, eine Meinung vertreten hat, die mit deiner gar nicht konform gegangen ist Und was ist dann passiert? Ja, aufgeregt, das ist noch sehr vorsichtig formuliert Ja, sonst hast du nicht Wutbauer, ne? Ja, danke, kleine Zeitung Nein, das Thema war einfach das, dass wir enttäuscht waren vor dem Urteil einmal generell Sowas haben wir nicht für möglich gehalten, alle miteinander Das Problem da draußen, was da in Tirol war, diese Umstände, die haben ich auch genau 2 Meter vor meinem Haustier genauso Und da verpaure ich Alman und so eben auch Und das hat uns dann schon alle miteinander ein bisschen zum Kochen gebracht Und eben der Auftritt von Florian Klink war dann einfach das Zündlein an der Waage Und dann haben wir irgendwie überlegt, ok, bauen sie irgendwo was bringen, dass wir mit einer halbwegs gescheiten Recherche einen Artikel bringen können oder da irgendwie auf das Thema das Licht der Öffentlichkeit bringen, dann müssen wir gezielt provozieren Und da ist natürlich so wie der Herr Klink eine harte Droge, provoziert wird er natürlich rund um die Uhr Und lustigerweise hat das Video, was wir dort dann aufgenommen haben, ja, eingeschlagen Und dann, wie es heute heißt, ist das viral gegangen und dann haben wir gleich am ersten Abend miteinander telefoniert und eigentlich gesehen, ja, wie eigentlich erwartet und verbindet viel mehr als uns trennt Und ja, jetzt hat er dann halt ein Praktikum bei uns gemacht, weil wir haben eingeladen, dass er bei uns mitarbeitet einmal ein paar Tage und das war wirklich eine sehr, sehr spannende Zeit Mein Gegenpraktikum beim Falltaus steht noch aus, da ist jetzt leider Corona zu sehen Das hoffen wir natürlich alle sehr Ja, ich tue schon immer Drucken üben und kopieren und so Nein, nein, das kriegen wir schon noch hin, aber das war dann irgendwie schon eine spannende Erfahrung Ich habe ja deswegen auch gefragt, weil das war ja von dir fast das erste wirklich, sage ich mal unter Anführungszeichen, provokante Video wo du über YouTube oder beziehungsweise über ein Video den Finger ein bisschen in die Wunden von irgendwas gelegt hast, wo du einfach überhaupt nicht damit einverstanden bist Seither haben doch einige gefolgt und ich muss sagen, du bist ja relativ erfolgreich damit, dass du speziell seit dieser Zeit immer wieder Dinge aufzeigst, die aus deiner Sicht, aus der Sicht des Landwirten, wo du ja Experte bist, wo du den Klimawandel hautend an mitkriegst, wo du die Themen, die was in der öffentlichen Meinung teilweise ein bisschen unscharf dargestellt werden, klarstörst Und das ist glaube ich eine Rolle, die du sehr gut und sehr erfolgreich erfüllst glaube ich in den letzten Monaten und Jahren, oder? Ja, bei mir hat sich das irgendwie so, wie man zumindest einig, dann auserkristallisiert, dass ich, wenn ich sonst nicht viel Talente habe, aber relativ komplizierte Geschichten quasi für einen Bauern verständlich erklären kann Ja, der T-Shirt wo ja Clair Baird drauf steht Ja, ja, ja, ja, ja, normal steht hier oben, hier könnte ihre Werbung stehen, aber wir sind jetzt da ja quasi im Radio Danke Nein, und ich muss einfach sagen, das ist für meine seelische Gesundheit ganz wichtig, weil es mir sonst treibt Das ist für dich auch so ein Radeventü Das ist schon ein Radeventü und ich denke mir halt, in der Landwirtschaft sind wir generell in einer Richtung unterwegs, wo sich keiner mehr was sagen traut Jeder weiß, wo der Schuh drückt, aber jeder hat Angst, wenn ich irgendwas sage, dann habe ich negative Folgen zu befürchten Und ich muss ehrlich sagen, in so einer Welt will ich nicht leben, weil ich bin anders erzogen worden, ich bin anders draufgewachsen Mein Vater hat immer gesagt, also wenn was zu sagen ist, dann gehört es gesagt, und nur wer spricht wird gehört Und wenn wir halt bei jeder Volkereiversammlung oder bei irgendwas, keine Ahnung, Zuchtverbandes, irgendwas uns nicht mehr aufstehen trauen und sagen, du keine Ahnung, das sehe ich anders Sondern erst dann mit drei Bier quasi bei der Nachbesprechung am Stammtisch aufschatzen, dann läuft was schief Und da ist halt heute Social Media irgendwie ein guter Kanal Siehst du diese Kombination von Direktvermarktung, Facebook-Auftritt, Kommunikation, wie es das tun muss, ist das eigentlich ein Modell, das du aus Zukunftsutell für Landwirte auch siehst? Oder bist du da eher so ein bisschen ein Ausreißer, so ein Individualist, der damit erfolgreich geworden ist? Oder siehst du das vielleicht auch in ähnlicher Form als mögliches Modell für andere Landwirte, die dann ähnlich aussteigen wollen oder einen anderen Weg gehen wollen wie du? Also ich glaube, wie in allen anderen Branchen im Marketing ist Social Media absolut alternativlos oder nicht mehr zum Wegdenken Weil so ehrlich müssen wir sein, gute Produkte machen viele, aber letzten Endes wirklich verkaufen kannst du die Geschichte hinter dem Produkt Auf das müssen wir es alle brechen, das ist einfach so Die Geschichten, die wir hin und wieder probieren, und wenn ich mir sage, die ganzen, die gerade hoch sind, weil wir viele Praktikanten, viele Leute haben, ist das einfach wichtig Ein Hof ist nie eine Person, sondern es ist immer die Summe oder Teil des Hauses Das kann ich bestätigen, das ist immer wieder Und das ist natürlich ein Thema, das nicht jeden liegt und da sie auch, wenn das nicht wirklich ein Anliegen ist, du bitte tue es nicht, weil da kommt es im Teufelskühe Social Media an sich ist ja für die Kundenbindung, Social Media, in der sie eigentlich auch reinkommen Für mich gibt es nichts lustigeres, als wenn man die Leute heimt und sagt, wo ist das gepunktete Ferkel? Der Sonnherr Steithit hat es früher fotografiert, weil wir es selber gerade gefunden haben Ja, das haben sie bei der Anreise schon im Instagram gesehen, das ist viel lieb, das müssen sie sehen Und das ist eigentlich genau das, was wir haben wollen, dass wir direkt miteinander kommunizieren können Also von dem her ist das, glaube ich, das ja ein Alternativlos Abschließend vielleicht eine Frage Wir haben jetzt viel von der Vergangenheit geredet, jetzt haben wir ein bisschen über die Gegenwart geredet Was hast du noch für Pläne? Was gibt es denn da? Wie schaut denn der Bachler oder der Bergerhof in 10 Jahren aus? Oder in 5 Jahren, je nachdem, was da in 20 Jahren schon die Welt geschafft ist Und eben die zweite Million am Konto, bei mir der Erste ist nichts geworden Jetzt wagt er wieder die Wuchtel nach Herr Wölterschaft, es ist ja nicht so, dass du nicht schon Weltmarktführer wirst Das möchte ich schon noch mal zum Schluss des Worldcasts vielleicht noch einmal anbringen Ja, ich glaube bei den Alpenschweinen sind wir Weltmarktführer, also wir haben am meisten Das ist zwar nicht ganz geplant gewesen, aber... Das ist eine kleine Revolution aus der Krakau her, oder? Das ist ja nicht wirklich nahe, da hat man Tränen in der Rührung und so Nein, ernsthaft, ich glaube einfach, den Weg dieses konstruktiven Chaos irgendwie weitergehen Und ich glaube da sind die Zeiten besser denn je Das heißt, wir werden jetzt abschließen mit einem... Wir werden jetzt noch einmal anstoßen Wenn ihr bei der Worldherrschaft dabei sein wollt Wenn ihr wissen wollt, wie der Bergerhof, der Christian Bachklau und sein Mama natürlich Die Wölterschaft an sich reißen, dann bleibt bitte dran bei dem Podcast Die nächsten 100, 200, 3000 Folgen Wir würden uns freuen Christian, vielen vielen Dank für die über eine Stunde, dass du dir Zeit genommen hast Wir sind schon sehr gespannt, was weiter so passiert Vielen Dank und Prost Danke lieber Willi, vielen Dank war meine Freude Vielen Dank

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