BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P009 Ernst Michael Preininger – Der kulinarische Vermesser

... von Nepal zum Gemüseladen, vom Restaurant an die Uni. Eine spannende Reise auf der Suche nach dem Sinn

19.10.2020 111 min Wilhelm Geiger

Zusammenfassung & Show Notes

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Fein, fein, fein! 

In dieser Folge des BauertothePeople-Podcasts treffen wir Ernst Michael Preininger in seinem Büro an der Uni Graz, genau am Institut für Geografie und Raumforschung. Heute dabei ist auch Simon vom B2P-Team, der einer der ersten Kunden von Ernst war. Kunde? Uni? Was? Eigentlich studierte Ernst Human-Geografie und schrieb seine Diplomarbeit über „Urbane Landwirtschaft und Armutsbekämpfung“ in Nepal. Das entfachte sein Interesse für Landwirtschaft, soziale Zusammenhänge und vor allem auch Lebensmittel. Zurück in Österreich baut er Lehm- und Strohhäuser, um dann 2008 endlich seinen Bauernladen, die „Gemüsewerkstatt“ zu eröffnen. Was genau er da macht und worin die Herausforderungen lagen, hört ihr im Podcast. Eine Kundin wurde zur Lebensgefährtin und da beide niemals wieder in der Gastro arbeiten wollten, eröffneten sie ein Lokal, das „Gaumenkino“. 😊 Viel Sinn, sehr viel Arbeit , zwei Kochbücher und wenig Geld folgten. Die Gäste waren zufrieden, sie zunehmend nicht mehr. Vieles fand ein Ende und ein Forschungsprojekt begann. Von nun an war das Thema „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ ganz oben auf seiner Agenda. Was das genau bedeutet und welche Auswirkungen damit verbunden sein könnten, darüber sprechen wir im Podcast. Ein langes, aber sehr spannendes und kurzweiliges Gespräch mit einem sehr vielseitigen Menschen erwartet euch. Also reinhören, diskutieren, weitersagen und vor allem teilen!!!

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„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Viel Spaß beim Reinhören und Entdecken!

Transkript

Power to the People, der Podcast für überhaupt und außerdem Nachhaltigkeit und EOS. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. So, ich habe jetzt wieder auf Play gedrückt, auf Recording gedrückt. Wir sind auf Sendung. Servus. Servus, grüß euch. Servus Simon, grüß dich. So, wir sind heute in Graz beim Ernst Michael Preininger. Wir sind heute zu dritt. Der Simon Orlob wird heute die Co-Moderation übernehmen. Mein Name ist Wilhelm Beiger, Bauer to the People Podcast. Und ich glaube, es wird heute ein ziemlich spannendes Gespräch, weil wir heute einen, wie soll ich sagen, einen sehr vielseitigen Jungen waren. Danke. Dynamisch. Wahrscheinlich aus den dynamischen Menschen bei uns haben, der ein sehr spannendes Leben oder einen Lebensabschnitt schon hinter sich hat, wo sehr, sehr viel passiert ist in Richtung Lebensmittel, Ernährung. Und ja, wir sind gespannt von dir zu hören, wie du dazu gekommen bist und was da alles passiert ist, dass du das auch gemacht hast. Also wie du zu diesen einzelnen Themen gekommen bist. Vielleicht erzählst du mal ein bisschen, wer du bist und was du so gemacht hast. Ja, gerne. Danke für die Einladung. Obwohl ihr zu mir kommen seid. Also wir sind hier im Institut für Geografie und Raumforschung und zwar in den Räumlichkeiten der Arbeitsgruppe Kompass. Das ist eine human-geografische Arbeitsgruppe, eine von zwei im Institut für Geografie hier in Graz. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit dem ländlichen Raum. Ich sehe jetzt einmal die andere Arbeitsgruppe eher mit dem städtischen Bereich aus verschiedenen Aspektiven. Human-Geografie? Human-Geografie ist der zweite große Bereich in der Geografie, wo es abgesehen von den ganzen Naturvorgängen in dem Naturraum, Bodenkunde und Klimatologie usw. bei uns eher um die Zusammenhänge zwischen Mensch und Raum geht. Also auf der Fall zum Beispiel auch eine Stadtgeografie oder Wirtschaftsgeografie und solche Dinge. Also Abhängigkeiten usw., die sich ergeben durch das Zusammenwirken von Mensch und Raum im Raum auf den Raum oder den Raum auf den Menschen usw. Sehr spannend. Ja, was war die Frage? Wir sind jetzt in der Gegenwart hier. Was uns interessieren wird, ist, wie bist du geprägt worden. Wir können in deiner Jugend anfangen, was war die Ausbildung, was war der Auslöser für dich, dich mit dem Thema Lebensmittel, Ernährung auseinanderzusetzen. Wie bist du darauf gekommen und was war da vielleicht erprägend in deiner Kindheit, vielleicht in deiner Ausbildung, dass du auf das Thema gekommen bist, weil du hättest ja auch was anderes machen können. Ja, ich glaube manchmal sind es letztendlich kleine Zufälle, warum man was macht und wo man sich dann hin wendet und worauf man sich konzentriert. Aber man könnte immer glaube ich in der Vergangenheit nachkommen, vor allem in der Kindheit, was ja gern dann wird und dann mit dem Finger drauf zeigen und sagen, ich glaube das war der Grund. Ich glaube eher, dass bei uns daheim haben wir das Glück gehabt. Meine Mutter ist Lehrerin, die ist zwar jetzt schon in Pension, aber wir haben immer die Möglichkeit gehabt, bekocht zu werden von einer Dame, die wir als Kinder, ich habe zwei jüngere Brüder, die wir sehr geliebt haben. Eine ältere Dame, die auf uns geschaut hat und die uns auch frisch bekocht hat mit Hausmannskost, wie wir das heute bezeichnen. Vielleicht liegen dort die Anfänge des Gerne-gut-Essens und des zu schätzen, dass etwas frisch kocht ist. Das war anscheinend meinen Eltern wichtig und da bin ich sehr dankbar dafür. Ob das jetzt der Grund ist, weiß ich nicht. Eher würde ich sagen, dass ich Geografie studiert habe in Graz und irgendwann einmal gemerkt habe, dass mich Dämen rund um Landwirtschaft recht interessieren. Ich bin ja selbst aus Riegersburg und habe in meiner Freundschaft einige Bauern und Weinbauern, Schweinebauern, Maisbauern und habe das natürlich auch immer gesehen. Wir selber haben keine Landwirtschaft gehabt, jedoch waren wir natürlich immer wieder am Hof von diversen... Du warst umgeben von Landwirtschaft. Ich war umgeben von Landwirtschaft, habe aber nie das große Interesse daran gehabt, weil es ja auch keine sehr inspirierenden Landwirtschaften waren, sondern eher die klassische konventionelle Schiene, wo einfach der Onkel Donny dann eben sitzt am großen Traktor und halt im Feld herumfährt und das war jetzt nichts. Natürlich Traktor fahren und Mähdrescher fahren, schön als Kind, aber so die Faszination für das Thema Landwirtschaft hat sich da jetzt nie wirklich ergeben. Das waren halt eher die Kunstzünger Sackling, die man begutachtet hat und wo man dann im Winter das Stroh eingefüllt hat und damit der Sackl rutschen gegangen ist. Das waren so die schönen Zeiten der konventionellen Landwirtschaft. Man biegt sich etwas aus. Genau, irgendwann habe ich dann Geografie studiert, nachdem ich schon Sportwissenschaften und Philosophie angefangen habe zu studieren, dann durch eine Verletzung mehr oder weniger durch eine Krankheit im Knie aufgehört habe mit Sportwissenschaften und dann mit der Geografie gewidmet habe. Das war letztendlich auch die richtige Entscheidung und kurz vor meinem Abschluss ist dann am Aushang eine Aufforderung gewesen oder die Möglichkeit, dass man in Nepal seine Diplomarbeit abwickelt und da waren vorgegebene Themen, also bei der Partneruni in Kathmandu und ein Thema davon war urbane Landwirtschaft und Armutsbekämpfung und das hat mich dann gleich gefangen und ich habe mir gedacht, das muss ich jetzt machen, ich war nie auf Erasmus oder so, habe nie einen Auslandsaufenthalt gehabt und habe mich dann darauf einlassen ein halbes Jahr in Kathmandu zu leben und dort quasi zu forschen auf diplomatweites Niveau, aber einige Interviews geführt mit, ich glaube, mit 88 Bauern, Familien. Mit 88? Ja, mit einem gemeinsamen Kollegen zu haben dort vor Ort, der halt auch die Sprache gesprochen hat und der auch die Kontakte hergestellt hat und ich bin halt meistens mitgeschudelt und wir haben halt einen Fragebogen entwickelt und haben dann jeweils eine Arbeit draus geschrieben, er seine und ich meine. Und da ist es darum gegangen, wie sich Landwirtschaft im urbanen Raum auf das Thema der Armutsbekämpfung auswirkt, in so einem Land wie Nepal, wo viele Leute davon leben müssen, dass sie selber was irgendwo anbauen auf einem kleinen Fleckerl und das habe ich mir dort vor Ort angeschaut und ich muss sagen, das hat mich dann nachhaltig gefangen, das Thema. Das war so ein Trefflüsschen Erlebnis. Ich habe mir gedacht, hoppala, die Landwirtschaft, das hat ja wirklich ganz viele Facetten, wo man da ansetzen kann. Das ist ja nicht nur das reine Lebensmittel anbauen und dann ernten und dann verkaufen, sondern das hat ja so viele soziale Aspekte und räumliche. Was zum Beispiel, weißt du, speziell in Erinnerung von diesen sozialen und räumlichen Aspekten? Na ja, du musst da vorstellen, da kommen vom Land einfach Familien, die zum Beispiel in irgendeinem kleinen Dorf sind und aufgrund von Gegebenheiten, sei es Einsatznaturkatastrophen oder irgendwelche Dinge oder einfach die wirtschaftliche Notwendigkeit in die Stadt ziehen, eh wie in so vielen Ländern und dann halt natürlich nicht sehr gut ausgebildet sind und bei irgendeinem Büroanleitenden sagen sie, ich würde gerne damit bewerben für den Bürojob, sondern die haben halt das Handwerk gelernt, wie sie zum Beispiel Fischer züchten, wie sie Fische züchten, wie sie irgendeine Getreide anbauen und das wird dann halt so gut wie möglich in der Stadt adaptiert und auf den vorhandenen Flächen, die ja auch in Kathmandu immer weniger werden, ausgeübt. Und was ich mir angeschaut habe ist einfach, na ja, welches Einkommen generieren die, was bedeutet das für die Familie als Ersatz für einen klassischen, regulären Job oder für Arbeit? Und da hat man halt alle möglichen Orten von Betriebsamkeit und Landwirtschaft dann auch vorgefunden in der Stadt, so extrem arg zu sehen, dass zwischen großen Wohnhäusern einfach Reisfelder sind plötzlich oder dass in irgendeinem Hinterhof mal eine Kur steht, wo man es nicht erwartet, oder Schweine oder was weiß ich, alles mögliche. Landwirtschaft. Ja genau, die Stadtlandwirtschaft. Und jedoch war es auch sehr frustrierend, es war so ein bisschen Licht und Schatten alles miteinander, weil die Leute haben eindeutig das Bedürfnis gehabt, das zu betreiben, und gleichzeitig war das laut dem, was die Outcomes jetzt waren von dem Ganzen, sehr sehr gut für die Familien, also im Vergleich in Nepal sehr viel Einkommen generieren können dadurch. Jedoch ist die Stadtregierung, wie man es erwarten könnte, bei öffentlichen Flächen jetzt nicht so zimpelig und sagt, ja Leute, tun wir nicht, weil da wird jetzt irgendwas hingebaut, und das ist halt natürlich schwierig, weil als Armutsbekämpfungsstrategie gerade dort, finde ich, sehr sehr gut funktionieren würde, wenn man einfach den Leuten ein bisschen freie Hand gibt und sagt, ok, wir akzeptieren das oder wir fördern es vielleicht sogar. Nur was dann dazu gekommen ist, und wie das immer so ist in einem Forschungsprozess, dass man diese Dinge nicht vorher sieht und noch nicht war es vorher, und deswegen gar nicht ins Denken mit integriert, ich habe das unterschätzt, wie stark das Kastenwesen dort noch Einfluss nimmt in diese ganzen Dinge. Das sieht man von außen. Das sieht man nicht, das weiß man nicht, und offiziell ist das ja alles abgeschafft, auch in Indien, aber in Wirklichkeit wird das genauso gelebt, wie es vorher gelebt worden ist, und die offizielle Haltung ist ja, wir holen uns ganz viele NGOs ins Land, die gewisse Problemfelder abdecken, damit wir es nicht machen müssen oder auch nicht können vielleicht, und Korruption ist ein Riesenthema, muss ich auch dazu sagen, jedoch in der Wirklichkeit fragen sich die Leute, warum soll man diesen untersten Kasten überhaupt unterstützend zur Seite stehen, weil die sind ja eh so überschuldig, also in dem Denken, und das war für mich sehr frustrierend, weil ich habe mit der Stadtregierung zum Touren gehabt und ich habe sie alle bedankt und die haben gesagt, ja, wir schauen uns das durch und so weiter und schicken uns die fertige Arbeit, aber bei allem, was ich dort dann in dem halben Jahr erfahren habe, war das eigentlich überhaupt nie das Bestreben, dass man da was ändert an der Situation. Und das waren hauptsächlich Bauern, auch die aus den unteren Kasten? Genau, genau, genau. Da war also die Wertigkeit des Landwirts oder des Bauern auch irgendwie gesellschaftlich nicht sehr sonderlich hoch? Nein, ist mir vollkommen nicht, also das haben wir natürlich jetzt nicht untersucht direkt, und das war, finde ich, viel zu groß, um das jetzt zu bewerten, wie stark das jetzt wirklich ist, diese Einflussnahme und diese Wertigkeit, das können andere vielleicht besser beurteilen, aber das ist mir immer wieder kummern und das ist im Gespräch immer wieder kummern. Ja, wir würden es eh gerne mehr tun, aber eigentlich wollen wir nicht. Aber das war so quasi der erste, so kommend aus der Geografie, der erste wirklich intensiverer Austausch oder Kennenlernpunkt mit der Landwirtschaft und das hat dich irgendwie geprägt. Was ist dann daraus geworden? Du bist ja dann wieder zurückgekommen? Ich habe dann direkt nach dem Studium ein Jahr im Lehm- und Strohhandwerk gearbeitet, also Hausbauhandwerk. In Rigesburg habe ich einen Bekannten, der hat eine sehr tolle Firma, der heißt Stroh und Lehm, und mittlerweile sind es zwei Bekannte, die aus Rigesburg sind, und der Wirka hat eben diese Firma gegründet und ich wollte einfach nach dem Studium mal was anderes tun. Ich wollte einfach irgendwo mal ein bisschen arbeiten und jetzt nicht mit dem Computer sitzen und ein bisschen manuell und körperlich und so weiter. Und das hat sich dann irgendwie ergeben, dass er mich gesucht hat und ich habe mir das als Lehmputze machen und Strohballenbau ein bisschen angeeignet. Wann war das ungefähr? Welche Zeit? Das war ganz genau 2008. Das ist noch gar nicht so lange her. Das ist noch gar nicht so lange her, aber bis zu zwölf Jahre. Genau. Das habe ich dann eine Zeit lang gemacht und habe dann gemerkt, dass es dann auch wieder passt, auf der Baustelle zu stehen, 10-12 Stunden. Das mag ich nicht das ganze Leben machen. Da hat man halt auch wieder so ein bisschen den Horizont geöffnet, weil ich gemerkt habe, dass es Leute gibt, die das ganze Leben machen, und das ist toll, aber ich würde es gar nicht drücken, körperlich und psychisch, glaube ich. So geht es mir oft, wenn ich dann am Bauernhof bin oder so einen freien Besuch, weil ich denke, wenn du das jeden Tag machst, ist es was anderes als wenn du so wie du auch ein bisschen als Besucher reingehst und du sagst, okay, aber wenn ich dann nicht mehr mag, dann kann ich gehen. Und das Gefühl, dass man dann da nicht so auskommt, das ist auch wichtig, dass man das im Hinterkopf hat, wenn man aus Perspektive. Genau. Du bist dann wieder gegangen, hast viel gelernt, oder? Ich bin ja wieder viel gelernt, aber nicht schön verdient. Wo es auch mit der Grund war. Es ist gewaltig, wieviel man auf einer Baustelle als Hilfsverwerter arbeiten kann und wie wenig man gleichzeitig verdienen kann. Das ist wirklich arg. Also das war für mich auch wieder erschütternd. Hat jetzt nicht so viel mit Landwirtschaft zu tun, außer dass das Stroh natürlich auch wieder Teil einer landwirtschaftlichen Produktion ist, die dort verwendet wird. Und die alten Bauweise, die Lehmbauweise. Lehmbauweise, eher bäuerliche Bauweise gewesen und vor allem dort wo ich herkomme, das Ost-Schermarkt, sehr, sehr stark vorherrschend gewesen, bis vor wahrscheinlich 100 Jahren oder so. Aber das Stroh, was aus der Landwirtschaft kommt, das muss wieder gewisse Eigenschaften aufweisen, damit es dann gut ist zum Bauen. Also es muss zum Beispiel zur richtigen Tageszeit geerntet werden und gepresst werden, damit nicht viel Restfeuchte drin ist, damit es nicht zum Schimmeln anfängt und so weiter. Und dann wieder der Link nach Nepal, weil das Reisstroh ist anscheinend eben das beste Stroh zum Hausbauen. Und ich hab damals eine Idee für ein Projekt gehabt schon, das ist noch ein bisschen auf Eis und das kommt vielleicht irgendwann einmal, weil eben die Bauweisen in Nepal, da wir es gesehen haben, die Hütten, die Verschläge in denen die Leute leben und da wird es ja auch kalt zum Teil im Winter. Und damals ist mir eingefallen, naja, die haben Reisstroh, die haben China daneben, die billige Strohpressen produzieren können und ich brauche im Prinzip nur die Leute unterrichten, wie man ein einfaches Strohballenhaus baut, weil das sehr gut dämmt und da kannst du ja einfach ein warmes Haus bauen, ohne dass du jetzt so groß heizen musst drinnen. Und hab ich aber nicht gemacht. Ja, aber auf jeden Fall eine faszinierende Sache, aber das geht jetzt gar nicht so, aber zumindest war dort halt wieder so ein bisschen der Link, so Landwirtschaft und Ajo und vielfach Nutzen, mehrfach Nutzen der ganzen Geschichte. Ja, aber dann irgendwann in der Zeit ist aus irgendeinem Grund, weil einfach die Beschäftigung mit Essen und Lebensmitteln immer intensiver geworden ist und ich mir gedacht hab, ich brauch irgendeinen Weg, wie ich einfach zu guten Lebensmitteln komme und man darf das ja nicht vergessen, es ist nicht so viel Zeit vergangen, aber 2008, 2009 war das Ganze mit den, sag ich mal, internetbasierten Anwendungen und Smartphone-Anwendungen schon sehr am Anfang. Und damals hat's Biokisteln schon gegeben, so was in die Richtung, wo man von einem Bauern zum Beispiel Kisteln sich bestellen hat können. Jedoch, was es nicht gegeben hat, oder nur am Anfang, war sozusagen Web-Shop-basierte Bestellmöglichkeit, wie man sich einfach von mehreren Bauern Dinge zusammen sucht. Das war damals eher über telefonische Bestellungen? Ja, genau, genau, genau. Ich hab dann damals Permakultur-Ausbildung gemacht, weil ich nach dem Studium arbeitslos oder arbeitssuchend und nicht genau wusste, wohin es geht, hab dann in Wels so eine Permakultur-Design-Ausbildung gemacht. Die Idee hast du immer schon gehabt? Das hat mich immer interessiert irgendwie, keine Ahnung, und das hat sich dann ergeben und das hat dann das AMS gezahlt bzw. zahlen wollen. Es ist dann eh nicht gegangen, weil ich irgendeine Anforderung nicht gehabt hab, aber egal, dann hab ich es halt selber gezahlt. Kannst du kurz erklären, was Permakultur ist? Permakultur ist eine Lebensweise, kann man sagen, hat nicht zwangsläufig was mit Landwirtschaft zu tun, aber das ist die Idee, dass man Energiekreisläufe, die in einem System entstehen, schließt, also dass man keine Energie versickern lässt, irgendwo hin in eine Richtung. Hat sich eh in vielerlei Hinsicht in vielen Bereichen schon längst durchgesetzt, aber auch in der Landwirtschaft ein interessantes Ding, dass man zum Beispiel schaut, eh klassisch jeder Bauer, der gut ist, und der Bierbauer ist, der kann das eh gut, glaube ich, dass man versucht, am Hof die Kreise zu schließen, sodass man Abfallprodukte wieder nutzt, also ganz einfach gesagt jetzt, für weitere Produktion. Was zum Beispiel? Naja, zum Beispiel, dass man irgendeinen Kot als Dünger verwendet weiterhin und dann wieder die Reste von irgendeiner Pflanzen wieder einsetzt als Futtermittel, das wäre ein klassischer Kreislauf, wo einfach alles geschlossen ist. Also generell einfach in Kreisläufen denken, ist es ein Permakultur? Ja, genau, es kommt aus permanent agriculture, ist der Grundbegriff. Also Permak steht wirklich für permanent? Genau, dass Landwirtschaft in einem klosen System immer passiert. Es ist nicht so, dass es nur zu gewissen Zeiten Landwirtschaft ist, sondern es passiert in einem Kreislauf ja immer, weil alles gleich wichtig ist. Ja, dann haben Sie den Kurs gemacht. Genau, ich habe den Kurs gemacht und in Wels hat es so einen ähnlichen Verein gegeben, wie den ich dann in Graz gegründet habe, und die haben ein System entwickelt, wo sie ganz simpel von benachbarten Bauern aus der Umgebung Produkte angeboten haben, die dann einmal in der Woche in einem physischen Laden abzuholen gewesen sind. So wie ein FoodCorp, oder? Ja, nicht wirklich. Das Charakteristikum von einem FoodCorp ist ja eher, dass alle mit entscheiden, dass eine Gruppe von Menschen, eine basisdemokratische, ja meistens wird es abgewickelt, so wie ich das jetzt kenne, auch in Graz gibt es auch sowas. Es ist nicht klass, mir war das halt die Idee zu behäbig, das habe ich immer gewusst, dass es sowas gibt, nur wie ich das dann in Wels gesehen habe, habe ich mir gedacht, das wäre eigentlich viel viel klasse, viel viel dynamischer, weil wenn nur kleine Gruppen von Leuten sind, die Entscheidungen treffen, die die Arbeit machen, wo klar ist, wir sind die, die arbeiten, und wir brauchen uns das jetzt nicht ausmachen, und wir brauchen uns da nicht abstimmen mit 50 Leuten drüber. Und Sie das politische Element einfach aus der FoodCorp, aus Unterscheidung, einfach ein bisschen rausgenommen haben? Ja, genau, genau, und ein bisschen an der Effizienzschraube gedreht, um die eigenen Vorstellungen ein bisschen mehr zu verwirklichen. Weil es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn man eine Gruppe von Leuten hat und man findet einen Kompromiss, und der für alle passt, oder einen Konsens, dann ist eh super. Aber was ist, wenn du eine gute Idee hast, und die wird dann nicht mitgetragen von den anderen? Ich muss wieder komplett naiv da rein grätschen als Externer. Also ich müsste es mir und glaube ich auch ein paar Hörern erklären, was der FoodCorp ist. Was ist Unterscheidung dazu? Ja, das ist eine kooperative Form der Nahrungsmittelbeschaffung. Beschaffung, also wir haben einen Laden gemeinsam quasi. Die müssen gar keinen physischen Laden haben, meistens ist so, dass eine Räumlichkeit oder Lagerräumlichkeit angemietet ist, und wo man gemeinschaftlich eben Bestellungen von Bauern usw. durchführt. Oder Bauern bringen, das geht auch, je nachdem, wie man das ausmacht. Organisieren sie alle ein bisschen anders, glaube ich. Ich glaube auch, ja. Aber worum es geht, ist, dass eine Gruppe von Menschen gemeinschaftlich sich die Lebensmittel besorgt, in Absprache mit den Produzenten, Produzentinnen. Und viel diskutiert. Und viel diskutiert, genau, einmal diskutiert, wie man diskutiert, und dann erst die Mitte. Ein Ernährungsprojekt oder ein Tjagdprojekt? Auf jeden Fall beides. Das machen auch viele Studenten, oder? Es soll jetzt nicht so klingen, es ist ja eh wahnsinnig toll, das gibt es ja auch schon ewig, und das hat man wahrscheinlich, in den 70er Jahren hat es das ja auch schon gegeben. Ich persönlich war auch mal bei einer Food Cup, und mir war es eigentlich auch immer zu viel die Diskussion, weil ich wollte eigentlich eine Lebensmittel, aber mir war es auch zu sehr die Diskussion, das war für mich damals auch zu viel. Ich wollte eigentlich eher Lebensmittel, und diesen Schritt hast du dann auch irgendwie gemacht, oder? Du hast quasi, wie ich schon gesagt habe, das politische ein bisschen rausgenommen, diese Diskussion, und hast das eher Richtung Geschäft gebracht, oder eher. Genau, die Praktikabilität und der Kern des Ganzen, war mir wichtig, das hervorzuklären, dass man praktisch eine Möglichkeit hat, die Vielfalt von Bio-Bauern, Produkten, rein Bio-Laden sozusagen, zu präsentieren auf einer Website, und wir haben ganz wenig oder gar kein Geld gehabt am Anfang, und haben das mit ganz viel Unterstützung von vielen Leuten geschafft, dass wir eben damals einen Webshop gehabt haben. Es war auch noch nicht so einfach, also diese vorgebastelten Webshops hat es damals nicht, oder ganz wenig, oder noch zu sehr hohen Preis gegeben. Ein Freund, der hat damals an der Wartheinschule unterrichtet, war in der Medienklasse, der Mediengestaltungsklasse, und die haben ein Semester lang als Projekt den Webshop gebastelt. Genau, der hat ihnen quasi gezeigt, wie man das programmiert, und da haben wir die Inhalte eingepflegt, und in der Zwischenzeit bin ich mit einer Freundin damals diverse Höfe abgefahren, abklappert, und habe dort Tüklinken geputzt und mit Leuten geredet. Das macht sich ein bisschen nach uns an. Ohne die Unterstützung ist es total schwierig am Anfang. Total schwierig, ich bin super dankbar, dass da so viele Leute geholfen haben. Ja. Es wäre de facto nicht gegangen, nicht überbrauchen sie das vormachen, es wäre einfach nicht gegangen. Ja, gut, und dann haben sie, irgendwann war die kritische Menge von Lieferanten, Lieferantinnen erreicht, und wir haben gesagt, ja, passt, mit denen können wir starten, die würden uns beliefern, natürlich haben uns die allermeisten immer belächelt und gesagt, ja, super Idee, aber nein, danke. Man hat es halt nicht kennt, und da hat sich schon sehr viel down inzwischen. Es war die Idee, dass man ein bisschen sagt, man schafft ihnen eine zusätzliche Absatzmöglichkeit. Und natürlich haben die wenigsten jetzt daran geglaubt, dass da wirklich so einiges rauskommt, und haben gesagt, ja, wenn es startet, dann bin ich halt dabei, das passt schon. Und da waren Gott sei Dank dann genug dabei, tatsächlich, wie man gestartet ist. Die waren ja tatsächlich dann dabei. Die waren dann tatsächlich dabei, aus der heutigen Sicht, sehr, sehr basic. Das Ganze ist dann mit einer Datenbankabfrage, hat das funktioniert. Wir haben das dann eingelatscht in einen Excel-File für jeden einzelnen Bauern, haben das bei Emil verschickt, da war nichts automatisiert. Total dumm, aber es ist einfach, wenn man dann ins Arbeiten kommt, dann kann man auch nicht so leicht das Ganze wirklich wieder umschmeißen. Wir haben halt einfach mal angefangen, haben einen Raum angemietet, ein Geschäftslokal, ein kleines, in Leonhardstraße in Graz. Das hat sich selbstständigt. Es ist nur leider, oder Gott sei Dank, auch nicht, es hat funktioniert. Das war das 10. Es war ungefähr das 10, genau. Worauf holt ihr es hinaus? Es hat mit sehr viel Arbeitseinsatz funktioniert. Es hat sich so kleine Gruppen von Leuten herausgebildet, genau. Es war letztendlich dann ein gewerblicher Verein, der es als Form sich angeboten hat, notwendigerweise, die Gemüsewerkstatt. Die Gemüsewerkstatt. Irgendwie waren auch aus den Kunden immer wieder Leute bereit, anzugreifen und mitzuhelfen. Nur haben halt ich und meine damalige, also auch eine Kundin, die dann zu meinem Freundin geworden ist, die hat sich in die Hand genommen und die Entscheidungen getroffen und die Hauptarbeit gemacht und auch die Rechnungen bezahlt und die Verantwortung für das Ganze getragen. Aber glücklicherweise immer wieder auch Leute aus den Kunden, die gesagt haben, passt, ich höf euch am Freitag, wenn quasi die ganzen Lebensmittel kommen von den Bauern und wir die in die Kisten verpacken, die dann den einzelnen Menschen zugeordnet werden, höf ich euch beim einpacken am Vormittag dafür, dass ich meine Kisten dann gratis kriege oder so. Tolle Geschichte. Und der Simon war ja auch einer von unseren Kunden. Ich glaub, ich hab grad schon erzählt ich war immer genervt, damals als Student. Ich war so ein schmacketischer Geist, gell? Nein, ich glaub nicht. Das ist jetzt tief flinken, aber so einen Tagesrhythmus zu strukturieren und pünktlich die Kiste abzuholen. Man kämpft dann auch mit den schwierigen Kunden, aber wenn man die dann mal hat, ja, dann trägst du den aus. Wir waren nicht dankbar über jeden einzelnen Kunden. Das sagt er jetzt. Ich hätte jetzt aber tatsächlich eine Frage. Was war damals so dein, also jetzt mit dem neuen deutschen Wort, so der Elevator Pitch, als du das Unternehmen vorgestellt hast? Wem vorgestellt? Irgendjemandem, dem du erzählen musstest, das ist die Gemüsewerkstatt, das ist ein sinnvolles Projekt. Wie hast du das damals gemacht? Was war die Schlagwort? Wir vernetzen Biobauern aus der Umgebung und Konsumentinnen in Graz, indem wir die Produktpalette anbieten, die man sonst nicht kriegt im Supermarkt und den Bauern gleichzeitig die Möglichkeit geben, Produkte zu verkaufen, wo sie sonst nicht die Möglichkeit hätten. Jetzt sind wir im fünften Stock ungefähr. Das ist ein richtiger kurzer Lift. Das war euer Ziel. Darf ich noch zwei Fragen dazu stellen? Wir haben jetzt einmal die Bauern gehabt und die Konsumenten. Was waren die Vorteile für die Bauern aus seiner Sicht? Es war eine relativ simple Möglichkeit, einen weiteren Absatzmarkt aufzumachen. Weil es ist ja bei weitem nicht so, dass alle guten Bauern, die es da gibt, in Graz einen Marktstandel haben. Und da vielleicht gar nicht wollen. Die meisten haben ja eh ihre Stammkunden oder liefern sowieso seit zehn Jahren an den Spar oder so. Das war so ein bisschen die Möglichkeit im Gedanken. Es hat natürlich nicht so einen riesen, mega Impact gehabt. Das ist mir schon bewusst auch. Aber das war so die Idee. Und wir haben nicht gewusst, wohin das geht. Wir haben uns da ganz groß werden können. Und heute gibt es sehr viele solche Möglichkeiten. Damals war das Netz sehr dünn gesehen, sage ich mal. Und die Vorteile für die Konsumenten aus deiner Sicht waren damals? Dass man abseits auch vom Markt, wo es ja doch eher sehr konventionelle Anbieter gibt und wo man zum Teil nicht genau war, woher die Dinge kommen. Weil man ja als Bauer der Markt steht, die Dinge auch zukaufen darf, ganz normal. Und auch nicht ausweisen muss. Das wissen die meisten auch nicht zum Beispiel. Obwohl ich ein sehr liebender Marktgeher bin und das sehr schätze. Aber das hat mich damals ein bisschen stutzig gemacht. Und wir wollten einfach ein sehr transparentes System schaffen, wo jeder einzelne Anbieter und Produzent sichtbar wird. Und wo man weiß genau, ah, das ist der Herr so und so und die Frau so und so aus dem Ort. Und die bieten die Lebensmittel an. Und man kann es auch damals relativ neu per Mausklick über den Webshop sehr kristall zusammensuchen. Und man steht dann hin oder aus der See und holt sich diesen Freitag dann ab. Und gut ist. Und die Vielfalt auch. Wir haben ja Brot gehabt, wir haben Milchprodukte gehabt. Wir haben zum Teil Fleisch gehabt, den irgendwann integriert zum Bestellen. Gemüse sowieso. Abholung war immer noch am Freitag. Bestellung war bis Mittwochs Mittag. Und dann von Mittwochs Mittag bis Freitagvormittag war dann unsere Zeit, wo wir da das alles weiter geleitet haben. Aber es war halt sehr viel, ich sage jetzt einmal analoge Arbeit von Nöten. Das würde man heute nicht mehr so machen. Das ist irgendwie ein bisschen interessant. Ich hätte gedacht, dass einer der Vorteile ist, das On-Demand-Prinzip. Das war das, was ich gesehen habe. Dass man irgendwie genau das bestellt, wo man sich vorher Gedanken darüber macht, was zum einen für den Kunden auch unbequem ist. Weil das ist jetzt nicht der Supermarkt, in den ich reingehe und was koche ich heute Abend und ich nehme noch schnell das mit. Das ist eben regal verfügbar, sondern ich muss mir am Anfang der Woche Gedanken darüber machen, was ich am Ende der Woche zum Wochenende haben möchte und was ich verbrauchen möchte. Das war für mich als Kunden etwas unbequemer. Und ich habe den Mehrwert tatsächlich damals gesehen. Das macht irgendwie Sinn, weil der Bauer weiß ganz genau, was er ernten muss, was er liefern muss und er schmeißt nichts weg. Das war der Vorteil, den ich gesehen habe. Das ist interessant. Das war ganz ursprünglich nicht so die Grundidee oder so, aber das Interessante, was du jetzt sagst, fällt mir ein, dass in Gesprächen, das immer wieder kommen ist, dass die Leute das fast ein bisschen als Befreiung empfunden haben, diese Einschränkung zu haben. Also auf der Kundenseite jetzt. Dass die Auswahl begrenzt, dass man sich ja überlegen muss, was kriege ich dann am Freitag und was koche ich danach, weil man muss sich ja verkochen können, sonst hat das ja keinen Sinn gehabt. Und eben auch, wie gesagt, von der Bauernseite her ist es, sage ich mal, weniger relevant, weil da geht es um ganz andere Mengen, wenn du jetzt im Markt stehst und so weiter. Ich glaube, DVD war das vielleicht für manche ein recht gutes Zubrot. Stichwort Brot zum Beispiel. Wir haben von einer Bäuerin sehr, sehr viel Brot abgenommen. Und da haben wir glaube ich wirklich, das war wirklich unsere gute Tat damals, da haben wir das glaube ich geschafft, den Hof mit zu retten und den Familienbetrieb, in dem wir wirklich sehr, sehr viel Brot jede Woche abgenommen und weitervermittelt haben an Partnerbetriebe oder Restaurants und so weiter. Und das ist uns gelungen. Aber eigentlich haben wir natürlich viel mehr aus der Kundenseite her gedacht. Das Ganze ist mir dann aufgefallen in den Gesprächen. So wie du das jetzt beschrieben hast, das habe ich oft gehört, so ja, irgendwie ist es unbequem, aber irgendwie macht es mich auch frei, weil dann brauche ich auch gar nicht mehr nachdenken, weil ich war aus dem Freitag, komme ich, gehe dort hin und hole das ab und dann ist das abgeschlossen, das Thema, bis zur nächsten Woche. Und jetzt haben wir damals gehört, wie du damals in den Gesprächs gemacht hast, jetzt mit dem Retrospect. Was müsstest du sagen, waren so die Sachen, die wirklich gut waren, die auf der haben Seite als Stärken waren? Was waren so die Schwächen? Die größten Herausforderungen. Wow, so viele Sachen. Was war das erste? Die Stärken. Die Stärken, ja. Die Stärken war wirklich vielen, glaube ich, auch den Beweis zu liefern, dass man erstens einmal mit ganz wenig Mitteln was aufbauen kann, was tatsächlich ein schönes Projekt ist, und auch zu zeigen, so und so viele Lebensmittel gibt es in der Umgebung, die man sonst gar nicht sieht, die nicht sichtbar werden, irgendwelche speziellen Gemüsesorten zum Beispiel, die man sonst am Markt gar nicht kriegt, oder eben ein super Brot, das man auch nicht kriegt, und solche Dinge. Es hört sich natürlich jetzt ein bisschen anachronistisch an, weil mittlerweile sich die Wöldische wieder weiter dreht und man hat viel mehr Möglichkeiten zu bestellen. Du kannst da mit dem Mausklick jedes Brot und jedes Joghurt bestellen, aber damals war es irgendwie nicht so richtig. Das waren schon die Stärken, dass wir viele für das Thema auch sensibilisiert haben, die dann gemerkt haben, ja toll, was da alles möglich ist, und aha, das sind so die Herausforderungen für den Bauern zum Beispiel. Das war ja auch mit der Punkt. Weil wir haben dann da als Exkursionen organisiert zu den Höfen und geschaut, den Leuten, den Kundinnen von uns, sagt, ja, so machen die das wirklich, und das sind die Personen, die euch jetzt jede Woche das Brot machen und so weiter. Das waren schon die Stärken. Die Schwächen waren natürlich die unprofessionelle Abwicklung im Sinne von vielleicht war das auch gleichzeitig eine von den Stärken. Das ist persönlich ein bisschen, was da wieder rauskommt. Ja, ja, ja. Wir haben sehr viel persönlichen Kontakt gehabt mit den Kundinnen, weil wir halt auch selber drinstehen müssen immer, und du kommst immer und du nimmst auch Vorschläge entgegen und Verbesserungswünsche. Aber die Schwächen waren halt, dass es sehr begrenzt war im Wachstum. In der Skalierbarkeit. In der Skalierbarkeit, ja. Und, dass wir halt einfach, ich hab nebenbei in der Anfangszeit in einer Bar gearbeitet, bin bis 6.7. in der Früh in der Bar gestanden und bin dann heimgefahren und bin dann wieder aufgestanden und hab wieder irgendwo bei mir im Projekt gearbeitet. Ich hab nebenbei gearbeitet, um mir das zu realisieren. Okay, das ist vielleicht ein ganz wichtiger Aspekt, den wir nicht unter den Tisch fallen sollen lassen. Ja, also von Erfolg braucht man da jetzt nicht rein, finanzieller Natur, sondern der Erfolg. Klar, dass ich gesehen hab, das spricht Leid an und wow, da haben wir jetzt jede Woche, keine Ahnung, zwischen 50 und 100 Bestellungen mit dem, ohne das große Werbung machen zu können und ohne da jetzt Riesensichtbarkeit zu haben. Wir waren ja nicht in der besten Lage, sondern wir waren da in der Lernertstraße, wo die Straßenbahn vorbei braust und die Autos. Aber trotzdem, es war irgendwo sichtbar. So, würde ich das beschreiben. Was war das? Die größten Herausforderungen. Ja, das wirklich dazu bestehen auch. Ich glaub, ich würd's heute auch nicht mehr packen, nebenbei so viel zu arbeiten, nur damit ich mir was finanziell sehr fragwürdiges am Leben im Laufen erhalt, wo ich nicht weiß, wohin das führt. Ich glaub, ich bin kein besonders guter Wirtschafter auch. Und deswegen sollten wir Leute an Bord holen, die uns gehen. Das Gründer-Team wird so schön heiß, das soll ausgebogen sein. Die Herausforderung war, einfach diese schiere Menge an Arbeit zu bewältigen. Was war der größte Teil der Arbeit? War das die Logistik, das Verpacken, das Zeug her, also die Lebensbegehungen? Was waren denn die größten Probleme? Das war schon ausgeklügelt, sehr ausgeklügelt. Cool, da haben wir nix. Wir haben nur mit Armen uns immer am Freitag, Freitag, Freitag treffen müssen, beim Stadion draußen. Da ist die Autobahnabfahrt, der wollte nicht reinfahren in die Stadt, der wollte, der ist draußen im Grottenhof, das ist da im Westen von Graz, beim Markt gestanden, selbst, am Freitag, und der wollte nicht durch die ganze Stadt fahren, um mir die Kisten abzuliefern. Jetzt bin ich mit meinem alten, klapprigen Opel da rausgetüst und hab das umgeladen, bin dann wieder rein. Das war das Ding. Was war die Frage genau? Die Herausforderungen? Die Herausforderungen, ja, aber was waren die größten Arbeits... Die größten Anteile an der Arbeit? Verpacken? Ja, die ganze Logistik, die ganze Logistik, die ganze Logistik. Ich hab's im Hinterkopf kaputt gesagt, ansprechen, aber schau, ob auch bei dir das Thema wieder kommt. Logistik aber auch in, sag ich mal, computertechnischer Hinsicht oder Computerarbeitshinsicht, weil wir sehr viel ganz blöd gemacht haben mit diesen nächsten Listen. Heute würd uns nicht mehr so machen, das ist klar. Und wie lange ist das gelaufen und was ist dann passiert als nächstes? Wir haben dann eben, das schließt jetzt den Kreis wieder zu der wirtschaftlichen Geschichte, wo ich gesagt hab, ich bin eine schlechte Wirtschaft, aber wir haben uns Gott sei Dank jemanden an Bord geholt, der ein bisschen ein Marketinggenie ist und ein sehr lieber Freund ist und der uns unterstützt hat, wo er noch können hat und der hat sich da ein bisschen besser auskennt. Der hat diesen Außenblick gehabt und hat uns da ein bisschen gecoacht, der ist auf uns zugegangen, er war damals der Freund von meiner Freundin. Aus dem Umfeld wieder ein Kunde und ein Freund, der uns da auf uns zugegangen ist und gesagt hat, schau, mir ist das und das aufgefallen, vielleicht kann ich euch unterstützen, wenn euch das recht ist. Und ich hab gesagt, ja, ist uns sehr recht, weil das läuft eh nicht besonders super und sind dann in ein anderes Geschäftslokal umgezogen. Das hat eine Küche gehabt, das war eine ganz normale Gastronomie von der Ausstattung her und meine damalige Freundin, die damals das ganze mit mir betrieben hat, ist auch gelernte Köchin, eine sehr, sehr, sehr gute Köchin. Gründerteam hat da gepasst. Und wir haben schon im alten Geschäftslokal angefangen, Kochworkshops zu machen, das war uns ein bisschen anliegend zu sagen, ja, was kann man da noch weiterhin machen mit den ganzen Lebensmitteln. Wir hatten ein bekanntes Konzept, haben jetzt alle integriert und alle Biokisteln, dass sie Rezepte mitliefern und Dinge. Aber wir haben dann halt wirklich Kochworkshops gemacht, die sehr gut angekommen sind und sind in den neuen Räumlichkeiten auch dazu übergegangen, mehr Workshops zu machen, Catering anzubieten. Und irgendwann hat sie das aufgedrängt, dass wir gesagt haben, ja, machen wir halt, wir müssen eigentlich ein Lokal das machen, auch wenn wir beide die Schnauze voll gehabt haben. Ich hab im ganzen Studium gearbeitet in Gastronomie wie ein Ehrer. Sie hat gearbeitet in der Gastronomie als Köchin, ja, in guten Häusern, sie sehr, ja, fast zu Tode gekocht, sagen sie mal. Ja, ich bin auch gelernter Koch, also ich hab's relativ schnell lassen. Es ist wirklich ein brutaler Job. Genau, wir haben beide gesagt, na, Gastronomie sicher nicht. Und halb so später haben wir dann das Lokal aufgemacht. Also, klar, siehst du ja, schlüssig. Sie hätten lachen, wenn ich drinnen nachdenke. Ja, und das hat uns eben dieser Freund der Martin, der wirklich, das Lokal, der heißt Gaumen Kino. Gaumen Kino, ja. Gibt jetzt leider nicht mehr, aus meiner persönlichen Perspektive muss ich sagen, Gott sei Dank nicht mehr. Es hat ein bisschen ähnliche Züge gehabt, wie das Gemüsewerkstattprojekt, ein bisschen professioneller, aber dennoch sehr viel Weg und sehr viel Kilometer, um ein Ziel zu erreichen, das dann letztendlich nicht sehr gut erhaltet finanzieller Natur. Aber jeder, der sich ein bisschen auskündigt in der Gastronomie, der weiß, dass man Kompromisse machen muss, weil diese Prinzipien, diese wirtschaftlichen, gelten für einen Schraubenfachhandel gleich gut wie für die in der Gastronomie. Kauf billig ein, verkauf's möglichst teuer und dann hast du dazwischen das Spatzikett an dir. Das ist natürlich schwierig in der Gastronomie, weil Gastronomie auch nicht so leicht zu erweitern ist. Also du hast deine Sitzplätze, die du hast und du kannst die nur so oft verkaufen, wie Leute kommen und du hast nur eine Obergrenze. Und die Preise, wenn du sie hoch machst, kommt keiner. Es ist sehr, sehr schwer in einer Gastronomie tatsächlich Geld zu verdienen, sich die Beine zu verbrennen, also körperlich oder sonst wie. Finger verbrennen, wenn sie schneiden. Ich bin bis heute wieder verheilt, aber es ist wirklich sehr, sehr schwer einen guten Konzept in der Gastronomie Geld zu verdienen. Was war das Konzept? Ich muss dazusagen, wir haben dann diese Gemüsewerkstattgeschichte eine Zeit lang weitergeführt, das erste halbe Jahr, und haben dann beschlossen, nein, das geht jetzt nicht mehr zusammen. Wenn wir das lokal betreiben wollen, müssen wir das anders machen. Wir haben dann angefangen einen permanenten, kleinen Bioladen zu betreiben in den Räumlichkeiten, wo wir gesagt haben, schauts her, das sind die gleichen Lebensmittel, mit denen wir kochen, mitnehmen. Das hat natürlich auch, glaube ich, bei weitem nicht so gut funktioniert, weil der Markt in direkter Nähe war, der Grazer Bauernmarkt, der Casiosif-Markt ist ein sehr, sehr toller Markt. Und es war natürlich nicht mehr das Konzept, was vorher war. Aber das Konzept vom Lokal war jetzt dahingehend überlegt, dass wir diese Kontakte, die wir schon aufgebaut haben, die drei Jahre davor über dieses Biokistelprojekt weiter nutzen und uns direkt beliefern lassen von den Biobauern und Bauern. Und so gut, wie es geht, alle Produkte integrieren und nie, wir haben in den vier Jahren, wo es das Lokal gegeben hat, keine einzige Dose aufgemacht, kein einziges Fertigkauf, das Glasl gekauft, wo wir irgendwas verwendet haben. Wir haben tatsächlich jedes einzelne Lebensmittel frisch gekocht oder verkocht. Und das war die Idee, um das zu sagen, dass es möglich ist, grundsätzlich hochwertiges Essen zu produzieren und gleichzeitig Lokal zu betreiben. Das funktioniert natürlich, muss man jetzt sagen, sehr ambivalent im Nachhinein, weil finanziell macht man es nicht so, wie wir es gemacht haben. Wirtschaftlich macht man es so nicht. Da sagt man, ihr seid so depp, ihr könnt nicht 60 Stunden arbeiten und euch 1000 Euro auszahlen im Monat. So war das halt. Also wir haben klebt davon, aber jetzt soll jetzt noch zwei Jahre, nachdem wir es zugespielt haben, die SVA raten noch nach. Macht man so nicht, aber irgendwie hat es trotzdem sehr gut funktioniert. Es war meistens ausverkauft zum Mittag. Es war ein Mittagslokal, ein reines Mittagslokal mit Ausnahmen. Deswegen nur 60 Stunden. Wenn man schon da 60 Stunden hat, dann ist das ja gar nicht so müde. Wir haben uns dran getastet. Wir haben uns überlegt, was können wir machen, dass wir uns nicht verbrennen, dass wir keinen großen Personalaufwand haben. Machen wir einfach tagsüber, betreiben den Laden und gleichzeitig gibt es Mittagessen, solange der Fahrrad reicht. Meistens haben wir das so gemacht, dass es zwei Hauptspeisen gegeben hat und ein bis zwei Suppen und einen Kuchen. Das täglich gewechselt. Mehr hat es aber nicht gegeben. Es hat nicht so etwas gegeben wie fixe Karten oder so, sondern je nach dem, was halt gerade verfügbar war, was wir gekriegt haben. Da habe ich dann eben von meinem Bruder 20 Kilo Zwetschgen gekriegt oder von meinem Cousin irgendwie Erdäpfel. Das haben wir natürlich alles versucht zu integrieren. Mein Onkel ist ein Jäger, dann hat es ihm einen Maibock gegeben und das muss man halt auch machen. Das geht nicht anders. Du musst das integrieren. Alles, was du kriegst, wird verkocht. Dann haben wir beim, so ich kann das jetzt ja alles sagen, beim Freund im Händeln geschlachtet, weil der zu viel Hähne gehabt hat, die haben wir gleich geschnappt und haben dann Händelsuppen gemacht und verkauft im Lokal. Also das war schon die Notwendigkeit auch wirtschaftlich so zu agieren. Und ansonsten haben wir es halt wirklich nur von den Biobauern gekauft. Aber halt, wie gesagt, begrenzt. Es hat dann halt nur, sagen wir, 50, 60 Patienten gegeben. Wenn die vorbei waren, war es vorbei. Wer ist da zum Essen gekommen? Man muss dazu sagen, das ist eine Gegend, wo sehr viele Büros sind, wo die DTU in der Nähe ist, wo die Musikuni in der Nähe ist. Also es sind sehr viele Architekten bei uns gesessen. Die haben offensichtlich guten Geschmack. Aber auch Leute, die in irgendwelchen Steuerberatungsbüros sind in der Umgebung. Also Leute, die in der Mittagspause ein schnelles, aber hochwertiges Mittagessen wollen, aber auch bereit sind, ein bisschen mehr zu zahlen. Was waren die Preise damals ungefähr? Also Menü hat es so nicht gegeben. Ganz bewusst nämlich, wenn man es dann zusammenrechnet, würde man dann vielleicht sagen, das ist für ein Menü schon ein bisschen viel. Aber genau darum geht es ja. Du hast vorher eh gemeint, man ist gedeckelt ein bisschen mit dem Preis. Wir haben meistens vegetarisch gekocht, weil der Preis für die Ansprüche, die wir an Fleisch zum Beispiel gehabt haben, sehr hoch sind und wir wollten nicht einfach irgendein Fleisch kaufen, damit es ein Fleischgericht auch gibt. Und wenn wir halt ein gutes gekriegt haben, oder wenn wir irgendwo wirklich ein gutes Fleisch gekauft haben, dann hat es einen Preis gehabt. Also die vegetarischen Tagesteller haben damals meistens 8,90 Euro gekostet. Also für einen Teller ist es nicht wenig, wenn man es vergleicht. Man ist halt gewohnt, man kriegt das auch schon um, das haben wir auch gehört, nicht? Das kriege ich um 4,90 Euro. Nein, das kriegst du nicht, weil das andere Produkt ist ja nicht. Und für Fleisch ist dann meistens auch, ich schau, ich bin aufgegangen auf 12, 13 Euro für einen Teller. Aber dafür war das halt wirklich ein gutes Fleisch. Also ein Bio-Fleisch von einem Bauern, der das zum Beispiel selber geschlachtet hat oder irgendetwas. Habt ihr mit den Speisen was verdient oder habt ihr quasi die klassische Gastro über die Getränke dann geschaut? Das ist natürlich schwer. Das ist ja das Brauerbild der Pferdefuss an dem Ganzen, weil eigentlich hätten wir am Abend eine zweite Schicht haben, wo wir möglichst viel Bier und Wein verkaufen, dann wäre es ausgegangen und hätten wir über das Geld verdient. Aber wir haben schon, glaube ich, recht gut über die Speisen verdient. Aber nur deswegen, weil die Angie, die Köchin, eben selber drinnen gestanden ist, als Chefin jeden Tag. Und die Arbeitszeit rechnet mit was, was normalerweise niemals durchbringt. Genau. Nicht einmal mit dem Gastro. Genau. Und dann hat es zusätzlich zu dem natürlich auch noch diese Verkäufe aus dem Geschäft gegeben, die jetzt nicht berauschend waren, aber das hat das Ganze viel aufgefettet, die Lebensmittelverkäufe noch. Plus irgendwelche Catering-Aufträge, die wir gemacht haben. Dann haben wir relativ schnell ein Kochbuch herausgebracht über einen Löwenzahnverlag, der von uns zukommen ist, der das irgendwie gesehen haben über Facebook, das es gibt. Also wir haben zwei Kochbücher gemacht in der Zeit. Eines heißt eh gar nicht, in China darf ich gleich Werbung machen. Da geht es genau um das Konzept, dass man sagt, zum Beispiel, was kann ich mit einem Kilo Mehl alles machen? Und kann ich mir die besten Lebensmittel kaufen, wenn ich weiß, was ich aus einem Kilo Mehl machen kann? Nein, nein, das ist nur ein Beispiel. Es ist um Grundrezepte hauptsächlich gegangen und um relativ einfache Gerichte, die aber trotzdem nicht einfach oder billig sind. Ich gehe mal in die Show Notes rein. Wann klickt mir gerade zu hören? Ja, sehr schön. Genau, das war das zusätzliche Ding, das dann entstanden ist. Das entsteht so aus dem Tunnel heraus. Das war nicht das Plan, eben auch noch ein Kochbuch zu machen. Das passiert halt, wenn man tut. Das passiert halt. Ein bisschen so die jugendliche Naivität gehört dazu, finde ich, dass man... Wir haben halt auch nicht gewusst darauf, wenn es da alles einlassen. Das hat schon angefangen mit allem eigentlich. Wenn wir gewusst hätten, dass wir auch jahrelang jedes zweite Wochenende, am Freitag und Samstag Fotoshooting und so weiter machen für das Kochbuch, dann hätten wir es wahrscheinlich nicht gemacht. Die Fotos hast du selber gemacht? Nein, die hat ein Freund für mich gemacht. Damals noch nicht. Aber im zweiten Kochbuch, ich habe dann ein Fischkochbuch auch noch gemacht. Dort habe ich dann einen Teil der Fotos auch beigesteuert. Ja, das ist echt gut, dass man die Dinge vorher öffnen kann, bis da dann Arbeit drinnen steckt. Jetzt weghören hin und wieder. Das kann ein Nachteil vom Älteren werden, weil man hat natürlich mehr Erfahrung und weiß mehr, wie die Dinge reinen. Und lässt sich dann vielleicht deswegen nicht mehr so auf die Sachen eingehen. Das ist irgendwie voll schade. Weil das ist schon klar, so wie man mal reinkämpft und ins kalte Wasser springt und vielleicht dann draufkommt. Oh, es ist doch ein bisschen kälter als gedacht. Aber es hilft jetzt nichts. Aber es könnte dann auch wirklich funktionieren. Genau. Das ist nicht unbedingt das erste Ding, um Gottes Willen. Es gibt schon Konzepte, wo das funktioniert. Hast du das nie im Hinterkopf gehabt? Also wenn ich dann reich bin mit dem Ganzen, dann macht man... Nein, wirklich nie im Hinterkopf. Du hast da komplett aufgehört mit deiner Kochkarriere, oder wie? Ich habe das relativ schnell nach meiner Lehrzeit gelassen. Ich habe eine sehr intensive Lehrzeit gehabt in Salzburg, in einem sehr, sehr großen Haus. Und Saisonbetrieb in Salzburg. Im Sommer dann wirklich monatlich durcharbeiten, ohne freien Tag. Es ist generell eine schwere Arbeit. Teildienste, du fängst in der Früh an, arbeitest über Mittag bis zwei, hast dann eine Zimmerstunde, kämpfst dann ab und wieder. Der Teiler ist die Geisel der Gastronomie. Der ganze Tag ist weg. Der Freizeit... Zerteilen sie dir in so einer Stunde am Nachmittag oder zwei, drei Stunden am Abend, wo du nichts warten kannst. Am Abend stehst du wieder von 6, 5, 6 bis 10, 11, je nachdem, wie viel Geschäft es in der Küche hat. Das ist minus 70, minus 30 Grad unten im Tiefkühler ungefähr und dann plus 70 vom Herden bis innerhalb von einer Minute. Im Sommer stinkst du nach Fisch und denkst, was du draußen im Bus fährst. Du zahlt kriegst nichts. Ich bin halt so aufgewachsen. Ich weiß, es ist ein unglaublich schöner Job. Deswegen bin ich immer noch irgendwie im Bereich Lebensmittel im entferntesten Bereich. Aber direkt in der Küche tät ich mich schwer. Und jetzt, weil ich mich mit der Simona gefragt habe, ob ich sie mir wieder vorstellen könnte, mich in die Küche zu stellen. Jetzt nicht mehr. Mir fällt jetzt die Erfahrung. Es gibt jetzt unglaublich gute Köche. Seit meiner Lehrzeit. Ich war noch vor dieser neuen Dynamik in der Küche mit Jamie Oliver Ich war kurz davor. Dieser Beruf hatte diesen Stellenwert noch nicht gehabt, den er heute zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung wieder hat. Es ist heute viel sexier vermeintlich gemacht zu sein. Wie du sagst, vermeintlicher. Die paar, die man sieht, wenn man da ein paar kennt oder was hört, die hacken auch 100 Stunden in der Woche. Die sind alle wirklich auf Anschlag und haben echt ein hartes Leben. Und die anderen, die man nicht kennt, verdienen dann dafür. Hacken gleich viel, verdienen aber nichts. Relativ gesehen sehr, sehr wenig. Das ist nach wie vor der Stellenwert der Gastronomie viel zu niedrig in Österreich. Ich sollte jetzt nicht die Meinung haben als Host, aber das ist glaube ich so fast objektive Tatsache, dass es viel zu geringe Gehälter für das, was die Menschen arbeiten müssen. Das finde ich, ist nach wie vor ein Missstand. Deswegen würde ich mir immer gut überlegen, was die Menschen in der Gastronomie was machen. Das ist schwierig. Ich würde jetzt einfach mal kurz reingerätschen. Wir reden jetzt die ganze Zeit über Geld im Prinzip. Das ist immer ein Thema. Und wir haben jetzt zwei Perspektiven. Das eine, es kostet wahnsinnig viel, eine gute Qualität zu haben. Und zum anderen, aus eurer Perspektive, hättet ihr damals das Geld gehabt, um selber das zu konsumieren, was ihr für gute Qualität haltet. Dann würde ich sagen, ich finde nicht, dass es wahnsinnig viel kostet. Das ist einfach die Barriere im Kopf, die man aufbrechen muss. Wir geben ja im Durchschnitt im EU-Vergleich fast am allerwenigsten aus für Lebensmittel prozentual zu Einkommen. Ich glaube, in Rumänien oder Bulgarien ist es zum Beispiel weitaus mehr, das sind glaube ich über 40%, wenn ich mich jetzt nicht täusche, noch mehr zu Einkommen. Bei uns war es früher deutlich teuer. Genau, und das finde ich, muss man wirklich mal aus dem Kopf kriegen, dass unsere Lebensmittel, die es gibt, teuer sind. Teuer sind als iPhone, teuer ist der SUV und so weiter. Die Lebensmittel sind nicht teuer. Das ist auch relativ, ich habe es nicht hineingesagt im ersten Ding, ich hätte es mir nicht leisten können. Ich glaube eher, ich hätte es mir nicht leisten wollen. 94% geht es ja nicht aus, ich sage mal, für richtig das, was wir jetzt als gutes Essen verstehen, in einem Restaurant, aber 8,90, 10,90, 12,90 das wäre mir für ein Mittagessen einfach zu teuer gewesen. Obwohl es mir Gelegenheit sicher leisten können. Es wäre nichts permanent, das wäre sie nie ausgerungen bei mir, aber ich hätte natürlich hin und wieder das Geld schon ausgeben können. Wollte es dann aber nicht? Nein, wer hätte ja nicht gemacht, in der Zeit, in der ich Student gewesen bin, wäre ich in so einem Lokal nicht gegangen. Vielleicht hin und wieder, was man auch sagen muss, schon auch Studenten gehabt, und das muss man ja zugute halten, was auch nicht heißt, dass die automatisch immer weniger Geld haben, ich habe das Gefühl, ich habe damals mehr Geld gehabt als die Jahre danach. Aber dennoch, wer sagt denn, dass man jeden Tag Mittagessen gehen muss? Das ist ja auch so ein Glaubenssatz und ich verstehe schon, ich bin ja selber im Büro und gehe gerne Mittagessen und das ist voll praktisch, da braucht man sich nicht überlegen. Aber nur weil ich mir überlege, jeden Tag Mittagessen gehen zu wollen, müssen jetzt die Preise so niedrig sein? In meiner Perspektive, als ich aus Deutschland hergekommen bin zum Studieren, diesen Mittagsteller, den gibt es bei uns so nicht. Die Malocha, wie sie halt bei uns heißen, die gehen halt irgendwie ins Körnwurstessen und so dieses österreichische, da gibt es einen Mittagsteller, dieses Konzept, das war wirklich etwas Neues für mich. Dann komme ich aber aus Deutschland daher und ich habe dann teilweise im Supermarkt das extrem teuer gefunden, einfach so im Ländervergleich und fand es aber irgendwie witzig und hatte aber auch damals ich habe irgendwie so Ahnung gehabt, woran das liegt, aber ich habe mir teilweise wirklich gedacht, es ist einfacher und billiger, essen zu gehen anstatt selber einkaufen und selber zu kochen. Das war einfach so ein Gefühl, da kriegst du den Mittagsteller, kein anderer Studententeller oben bei uns oder auch am Krankenhaus. Damals waren es glaube ich 2,50 Euro im Krankenhaus und für 2,50 Euro, da hätte ich im Supermarkt mir niemals die Sachen dafür, wenn ich alleine zu Hause koche, besorgen können. Also definitiv ich habe das Essen gesehen mehr, aber ich habe da so ein Gefühl, was dahinter steckt und was nicht ausgesprochen ist, nämlich woher kommt das Essen und was steht da. Das würde ich gerade sagen, in dem Fall ist das ein Spezialfall vielleicht. In den Kantinen essen ist oft, dass ein Arbeitgeber einen Teil zahlt, das ist für die Mieter eine Sozialleistung vom Betrieb, deswegen ist es da noch einmal günstiger, was natürlich fatal ist, wenn man das nicht weiß, weil man denkt, man kann ja kochen für den Preis und das ist ja lange nicht der tatsächliche Preis. Es ist ein wirklich schwieriges Thema, aber wir wollen eigentlich mit dir ein bisschen quatschen, wie es bei dir dann weiterging. Ich kann Ihnen meine Erfahrungen wiedergeben und ihr könnt es eure wiedergeben und ich glaube, das steckt sich eh ziemlich gut und du mit deiner Erfahrung und deinem Blickwinkel warst, glaube ich, ganz genau, was ihr erlebt habt. Ja, oft Leute finden, die in dem entnicken, weil es einfach nicht möglich ist, so ist es. Das heißt, ihr habt jetzt noch einmal den wie hat es geheißen? Das Gammelkino? Die Gemüsewerkstatt? Genau, also von der Gemüsewerkstatt jetzt hin durch den Umzug in einen Bioladen, catering dann in die Gastronomie rein, aus der Gastronomie heraus hat sich dann das Kochbuch, die Kochbuchprojekte entwickelt und das war dann so ungefähr, wann war das letzte Kochbuch, 2000? Das letzte ist erst 2017 rausgekommen und das erste ist, lass mich kurz nachdenken, muss 14 gewesen sein oder 15? Eine intensive Phase der Kochbücher, wo man versucht, das rauszubringen. Was ist als nächstes passiert? Was war da so der nächste einschneidende Punkt? Es hat sich sehr schnell oder sehr schnell mit dem, wie man es empfindet, aber ich habe das als recht lange Phase meines Lebens empfunden, aber ich habe sehr schnell, ich sage es schon wieder sehr schnell, ich weiß es nicht genau, wir haben als Paar eine recht intensive Zeit gehabt, weil wir haben zusammen gewohnt, wir haben zum Teil auch Angestellte in unserer WG wohnen gehabt, also wir haben auch noch mit unseren Angestellten zusammen gewohnt in die Kochkommune oder was? Es hat funktioniert, es war toll, wir waren ein bisschen ein Arbeitslager, aber wir waren super integriert dort in dem Kretzl, in diesem Rechbauerviertel, sehr schön mit den Nachbarn, Nachbarbetrieben, Partnerbetrieben, viel zum Touren gehabt und es war eine schöne, intensive Zeit. Jedoch ist uns das irgendwann einmal aufgefallen, dass wir eigentlich viel zu viel arbeiten und uns so schwer tun, uns ordentliche Löhne auszuzahlen. Und das kann man schon der Zeit lang machen und jeder sollte mal die Erfahrung machen, was das heißt, nur aus Überzeugung oder nur mit einer Idee mal was zu machen, ohne dass sofort am ersten Tag die fette Kohle am Konto ist. Aber irgendwann, wenn du das viele Jahre machst, zu dem Zeitpunkt, wo wir aufgehört haben, waren wir doch fast acht, neun Jahre am Weg mit dem ganzen, wenn man das als linearen Prozess sieht, woraus sich das alles dann entwickelt hat. Und dann haben wir irgendwann beschlossen, wir lassen das entweder wärmer größer und das ist ja das nächste, was dazu kommt, dass man nicht dazu sagt, dass aber eh jeder weiß, unausgesprochen, eigentlich musst du ja investieren und größer werden und für uns kannst du, du zahlst ja die Steuern in größerem Ausmaß und irgendwann wirst du neu eingestuft eben nach drei Jahren, wenn du dann eine Firma hast und dann ist die Sozialversicherung das Thema, die du nachzahlst und viele zahlst und bei den Steuern ist es das Gleiche. Und da war dann wirklich der Zeitpunkt nach drei Jahren, wir haben gesagt, entweder wärmer jetzt größer und gehen aufs Ganze und stellen uns noch einen Koch an oder eine Köchin, die im Amt Gas gibt. Gezwungen zum Wachsen. Gezwungen zum Wachsen. Sonst geht es jetzt nicht aus. Sonst haben wir nur die Abgaben und die Abgabenlast, das ist riesig groß und wir haben dann beschlossen, na, das ist unser nummerzgroßes Risiko und eigentlich können wir uns auch nicht vorstellen, dass wir das jetzt jahrzehntelang weiterbetreiben. Weil es schlagt auf die Beziehung und es schlagt auf den Morgen und es ist alle anderen haben immer Mittagspause und wir rennen immer herum. Und wir wollen nochmal... Was gesundes und selber für ganz nett gesund. Ja, wir haben schon gewohnt. Ich sag genau, die Arbeit ist nicht gesund, die Bedingungen, auch wenn es eh nicht toll war und wir haben wirklich die besten, klasse Gäste gehabt und auch schon Kunden damals. Ach, das ging ein Ziehmann, das ziehmann freut sich gerade. Nein, wirklich, ich schwöre, ich hab in Filmbetrieben auch gearbeitet und wir haben einfach die besten Gäste gehabt. Die sind halt echt gekommen, weil sie gewusst haben, dass sie dort hingehen wollen. Da hat zumindest etwas Druck gekommen vor der Gartenseite. Ja, das war so toll und es ist heute noch überblieben, wenn ich jemanden auf der Straße treffe. Ich hör heute noch Jahre später, es ist schon schade, dass es eigentlich nicht mehr gibt, weil ich weiß jetzt noch immer nicht, wo ich Mittagessen hingehen soll und sowas ist voll schön. Aber gleichzeitig hat es auch jeder verstanden, ich hab gesagt, Leute, wir müssen jetzt leider aufhören, weil wir werden kaputt jetzt schon langsam und wir hören jetzt besser jetzt auf und nicht erst in zehn Jahren. Wenn es dann körperlich schon manifestiert ist, das ist oft so hinter vielen gesunden und idealistischen und guten Ideen, die was für öffentlichen Zuspruch erfahren, stecken ganz ungesunde Lebensbedingungen, Arbeitsbedingungen für die Unternehmer. Der Arbeitnehmer hat ja eh, wenn du angestellt bist, dann hast du im Prinzip den Schutz, den Arbeitsschutz aber als Unternehmer, ja, greift das halt alles. Das ist auch wichtig, dass man das mal hört und weiß, was du dahinter steckt. Weil du Biologen denkst, super, Bio, Entspannung und was sonst alles assoziiert ist. Und dahinter steckt Menschen, die zum Teil wirklich kaputt arbeiten, damit das funktioniert. Und ja, das ist halt mal ein Faktor, die Frage ist, wie man das ändern kann, das kann man halt natürlich nicht klären, aber sonst kannst du den Rest deiner Geschichte nicht erzählen. Wir sind jetzt vor dem Abschluss dieser Phase in deinem Leben, einfach weil es sehr, sehr intensiv war. Weil es sehr intensiv war und wir lassen das jetzt sein, wir sagen, es war erfolgreich, es war ein tolles Projekt, aber das ist ein Projekt, das jetzt Abluftdatum hat und wir haben das dann aufgegeben und haben uns dann neuen Dingen gewidmet. Zuerst einmal die Trennung und der Partner-Ebene und dann ist alles neu entstanden und jetzt bin ich da auf der Uni und das ist auch entstanden, indem ich vor der Entscheidung standen bin, ich was Neues anzugehen, wirklich nicht gewusst habe, dann eben gehört habe, dass vom Land Steiermark Ausschreibung gibt für Forschungsprojekte oder Forschungsgelder und habe dann meinen jetzigen Chef davon überzeugt, da war ich noch nicht, da war ich Lektor hier an der Uni schon. Du warst NEMA-Emerlektor auch? Ein bisschen früher als die Fixanstellung Cumann ist, ja. Wie hat sich das ergeben? Das hat sich ergeben, eben aus der praktischen Tätigkeit im Lokal und diesen vielen politischen Aspekten, die diese Situation draus ergeben haben. Die praktische Beschäftigung, damit hat mir dann diesen Lektorenjob eingebracht oder sozusagen mir ist angetragen worden, das zu übernehmen, weil es um Konsumgeografie geht in dieser Lehrveranstaltung. Ein Weg an eine Uni kann durchaus einmal von der Uni wegführen und über das Praktische, das man dann an Erfahrungen macht, auch wieder zurück an eine Universität. Was machst du genau? So war das in Danefall, da war 10 Jahre eine Lücke zwischen mit vielen Dingen, die da passiert sind. Jedenfalls ist dann diese, habe ich meinen jetzigen Chef überzeugt, für diese Ausschreibung was einzureichen. Und habe angefangen zum Schreiben, er hat mir glücklicherweise vertraut und hat gesagt, ja fangst du mal an, schreib mal was über Idee gehabt dazu. Und er hat dann eben aus seiner wissenschaftlichen, langjährigen Erfahrung das Ganze dann fertig geschrieben oder gemeinsam mit mir fertig geschrieben und wir haben diese Gelder dann gekriegt für das Forschungsprojekt, wo ich jetzt Teil davon bin und mir das daraus mache. Du bist jetzt auch ein Herr Doktor. Ja, es dauert noch einige Jährchen vermutlich. Ich würde jetzt nicht vorgreifen. Ich sage jetzt einmal, dass es abschließend wird, aber der Plan ist da. Es ist eben jetzt ein dreijähriges Forschungsprojekt, das ich betreibe, wo es um Digitalisierung in der Landwirtschaft geht. Digitalisieren? Genau. Die Ausschreibung hat sich genannt Provinzdenken. Das war das hauptes Überthema, also quasi die Transformationen, die im peripheren oder, wie man so schön sagt, ländlichen Raum vonstatten gehen, aus verschiedenen Richtungen beleuchtet werden und wir beleuchten das eben aus der Sicht der Landwirtschaft, die auch ihrerseits in starker Transformation sich befindet an vielen Orten, gerade so in dem Südost-Sternmarkt zum Beispiel, wo halt einfach wirklich Feldbau möglich ist. Und das bezieht sich auf die Steiermark, muss man dazu sagen, weil es immer ein Landesprojekt ist, ein landesgefördertes Projekt, und unser Fokus ist so sehr stark auf die Steiermark gelegt. Max Drubitz, mit deiner Perspektive von der Profession her, Geografie, einmal kurz für alle, die vielleicht nicht mit Österreich oder zumindest nicht mit der Steiermark vertraut sind, kurz erklären, was die Steiermark ist und wie sich die Steiermark so gestaltet. Ich glaube, das... Na ja, die Steiermark ist ein Bundesland, eines von neun Bundesländern in Österreich. Ist ungefähr im Südosten Österreichs anzutreffen, beziehungsweise auch Zentralösterreich, besteht aus, prob gesagt, zwei großen landschaftlichen Anteilen. Einerseits dem alpinen Anteil, der Obersteiermarkt, das ist der nördliche Teil und der westliche Teil, wo man eben die Ausläufe der Alpen beobachten kann und dann weiter in Richtung Süden oder Südosten wird es dann eher hügeliger und immer flacher und geht dann schon in Richtung Burgenland über. Und dort hat man eben zum Beispiel sehr stark Eichenmischwälder und Hügel und Weinbau in der Südsteiermark. Die Südsteiermark kennt man vielleicht als Gegend, wo man gute Weine anbaut, was sehr, sehr hügelig ist und eher das... Richtung Slowenien. Man sagt die steirische Toskana und ich selber bin ja aus Riegersburg und da ist das auch sehr, sehr hügelig und eher warme Gegend im Vergleich zur restlichen Österreich. Auch im Vulkanland, also eben die einzige Gegend in Österreich, was oder nicht die einzige, aber die einzige, was im größeren Stil thermal vorkommen gibt und wo man Reste von Vulkanen sieht, landschaftlich. Auch die Riegersburg steht auf so einem ehemaligen, übergebliebenen Vulkan-Schlot. Wunderschön. In Riegersburg wird es dann eher flacher, oder? In Riegersburg wird es dann eher flacher. Ja, wie der Eichen ist, also kein Klimat oder klimatischer Einfluss dann eher vom Osten her und die Steiermark hat halt verschiedenste klimatische Einflüsse, je nachdem nach Wetterlage. Aber sag mal, die Südosten, anders als die Obersteiermark. Und das Projekt ist jetzt Digitalisierung oder das Aufhängen ist jetzt... Warum Digitalisierung? Der Aufhänger ist, wir wollten eben diese Beobachtung, dass vielerorts die Provinz, der Anführungszeichen sieht man nicht, die ich mache, die Provinz, wenn man es so nennt, in Umbruch begriffen ist und auch die Landwirtschaft als solche in einer nicht städtischen Gegend einen starken Anteil hat oft daran, was in einer Gegend passiert. Denken wir zum Beispiel an Arbeitssituation, landwirtschaftliche Strukturen, die entstehen. Ja, alle möglichen sozialen Einflüsse werden auch über die Landwirtschaft sehr oft gespielt am Land, weil das in irgendeiner Weise meistens damit zu tun hat. Und die Digitalisierung in der Landwirtschaft ist eben eine Entwicklung, die man vielleicht bei uns gar nicht so stark beobachten kann, aber in anderen Gegenden, in Österreich zum Beispiel, Niederösterreich und Oberösterreich, wo es größere Felder gibt, ist es sicher schon weiter fortgeschritten. Das kann man sicher festhalten. Digitalisierung oder auch Automatisierung? Das geht Hand in Hand. Also Automatisierung basiert dann quasi auf Digitalisierung, weil es hauptsächlich darum geht, mit Daten, die man zur Verfügung hat oder die man selbst generiert in der Arbeit, über diese Daten mehr Kontrolle, über diese ganzen Einflussfaktoren auf dem Hof zu gewinnen. So eine Prozessoptimierung. Ich habe da mal eine Abbildung der ganzen Prozesse über Daten, die man zur Verfügung hat. Das heißt, statt dem normalen Pump- oder Absaugsystem bei den Kühen, ich weiß jetzt nicht den Fachbegriff, hat man da jetzt auch einen Datensensor dabei, das ich da mitmesse, also Daten generiere, oder? Früher war es ja auch schon so quasi automatisiert über dem L-Properter, aber die liefern halt jetzt auch Daten, oder? Ja, die Anwendungen sind ganz Als Beispiel jetzt. Als Beispiel, genau. Das wäre ein gutes Beispiel. Wenn du sagst Kühe, hat man vielfach auch schon so Panzensensoren in den Kühen drinnen. Das heißt, am Morgen ist so eine kleine Sonde drinnen und die liefert halt gewisse Daten zum Gesundheitszustand der Kuh. Kann man jetzt unterschiedlich dazu stehen. Es geht in dem Fall darum, dass man halt sehr schnell erkennt, wenn sich irgendwie Veränderungen auftun, wenn Krankheitsbilder sich ergeben und entstehen und die werden dann halt abgebildet über die Daten. Du siehst das halt nicht im Stall, du siehst das auf dem Tablet. Wie geht denn jetzt diese Digitalisierung und die Sachen, die du beschreibst, da sagst du, da kann man verschieden dazu stehen. Inwiefern geht dieses Bedürfnis nach Tradition und Ursprünglichkeit, was wir ganz stark jetzt haben bei den Konsumenten, Regionalität und Traditionalität, da muss Dreck drauf sein und so weiter, mit Digitalisierung zusammen. Geht das da? Ich glaube, das basiert sowieso wieder auf ein Missverständnis, weil dieses Traditionsverständnis, das du jetzt meinst, das hat sowieso ein Bild zur Grundlage, das es schon lange nicht mehr gibt und wahrscheinlich schon hunderte Jahre nicht mehr gibt. Welcher Bild wäre das? Naja, ein Bild von einer romantisierte Vorstellung von Landschaft und Landwirtschaft und von Landleben, das spielt ja alles ein. Es gibt sicher Anteile auch heute noch in der Landwirtschaft, wo Momente sind, die vielleicht dieses abbildendes, wo der Bauer draußen steht auf der Wiese oder im Feld und das Getreide sich anschaut oder die Kur streichelt, das wird schon vorkommen, das kommt da sicher vor, am Sonnenuntergang, zufällig ist dann halt Sonnenuntergang, weil er schon seit zwölf Stunden steht draußen. Aber nicht, weil er... Aber dieses Bild wird jetzt nicht durch die Digitalisierung umgeschmissen, sondern das war schon vorher anders. Da hat es ja viele Phasen gegeben, wo die Maschinisierung, vor allem die Industrialisierung Platz gegriffen hat. Und das ist eigentlich der wesentliche Umbruch aus meiner Sicht in der Landwirtschaft, da passiert das irgendwann einmal, dass über die Globalisierung ein Weltmarkt bespielt wird, der das notwendig macht, dass man mit großen Maschinen rein fährt und sagt wir produzieren großen Stil und das hat sich jetzt nicht wesentlich geändert und es ändert die Digitalisierung auch nicht. Weißt du, was ich meine? Das Bild wird weiterhin gezeichnet, das ist sozusagen vom Sonnenuntergang trotz Digitalisierung, es hat miteinander nichts zum tun. Es kommt bald noch mehr High-Tech-Hits ins Spiel, was vielen die Arbeit erleichtert, auch kleinen Betrieben. Hat sehr viel Vorteile, jedoch sind die Auswirkungen, das ist das, was wir da machen, wir suchen die sozialen Auswirkungen, hauptsächlich diese Digitalisierung im Produktionsprozess und das ist noch eine ungeschriebene Geschichte. Also was das für soziale Auswirkungen hat auf den Bauernstand, auf den ländlichen Raum und und und auf die Arbeitsbedingungen und so weiter, auf die Qualität der Produkte, das ist alles seitens der Hingestellten, das ist unsere Aufgabe, das abzuschätzen, was passiert, oder? Richtig, richtig. Was bringt diese Digitalisierung und für wen bringt das tatsächlich einen Vorteil? Wir haben jetzt gehört, Erleichterung, das würde ich sagen, Erleichterung wahrscheinlich für den Bauern, oder? Für den Bauern, ja. Prozessoptimierung, da denke ich irgendwie mal, von meiner Profession her kommt mir dann immer irgendjemand, der Manager ist, Controlling macht. Wo können wir einsparen? Genau. Das ist ein guter Punkt. Wohin führt das? Ja, du hast es ja schon gesagt, also der Beruf oder der Bauernstand an sich wird vielerorts mehr und mehr zum Management posten. Das ist wirklich was, wo man das immer wieder vorkommt in den Interviews, in den Gesprächen, die ich viel mit den Bauern, dass man mehr Zeit im Büro und vor dem Computer und vor dem Laptop und mit dem Laptop oder mit dem Smartphone in der Hand verbringt, oder im Stall mehr und mehr oder draußen auf der Wiesn. Und man wird eher so ein Manager, der sozusagen diese ganzen Fäden in der Hand aus der Distanz haltet und nicht mehr diese klassische Arbeit verrichtet, die es vielleicht noch von einiger Zeit war. Mein Onkel hat damals noch, um das vielleicht ein bisschen plastischer zu machen, hat damals einen Bauernhof gehabt und die haben halt ein paar Kühe gehabt und die hat man halt auch gemolken. Der Großvater, wenn er in den Stall reingegangen ist, den Euter sich angeschaut, hingegriffen, hat die erste Milch, die rausgekommen ist, gerochen und hat gewusst, was los ist. Und als ich jetzt letztens auch mal in den Milchstall reingeschaut habe und gesehen habe, da hinten gibt es einen Computerraum, wo ein Computer 24 Stunden läuft... Bei deinem Onkel meinst du das? Nein, nein, das war etwas, was sich geändert hat. Das ist meine Perspektive. Dann habe ich da einen Monitor, der ein ganz normales Dashboard ist, wie ich es in der Automobilindustrie eigentlich tagtäglich sehe. Jetzt nicht erwartet im Milchstand, ob mir zu jeder Kuh genau die Leistungsdaten angezeigt wird. Schaue ich dann als Bauer selber noch einen Euter an oder mache ich noch den Blick auf den Bildschirm? Genau darum geht es. Du sagst ja sehr, das ist ein fantastisches Beispiel mit dem Euter anschauen und Milch anriechen. Das wird schon vorgekommen. Ich bin mir sicher, dass es noch einige gibt, nur das ist auch die Frage, die ich mir stelle oder den Bauern stelle. Was macht das mit dem Wissen, mit dem landwirtschaftlichen Wissen? Das kommt ins Museum, oder? Im blödesten Fall gerät das in Vergessenheit und niemand hat dann mehr dieses Fingerspitzengefühl, diese Zwischentöne, die man eigentlich lernen muss, mit der Erfahrung, die werden natürlich ausgeblendet. Was wird sichtbar? Es werden Zahlen auf dem Bildschirm sichtbar. Das sind Indikatoren, die man sich anschaut und wo man anhand von diesen Indikatoren Entscheidungen trifft und sagt, das ist meine Entscheidungsgrundlage, aber ich nicht mehr das gespüre, was ich mitgekriegt habe. Man muss natürlich extrem aufpassen, dass man nicht so eine blinde Technologie-kritische Haltung eingefallen hat. Darum geht es überhaupt nicht. Man muss aufpassen, dass man nicht selber diese Romantisierung annimmt, die man feststellt und auch bei anderen Menschen, die vielleicht nicht so viel zu tun haben. Es ist gut, wenn man diskutiert, immer wieder, wenn man dann redet. Ich bin selber unentschieden. Ich muss ja selber aufpassen, dass ich keine zu starke Meinung habe in irgendeiner Richtung. Aber was sich halt verändert, sind genau diese Dinge und Auswirkungen auf landwirtschaftliches Wissen oder auf implizites Wissen Das ist sicher ein wichtiger Punkt, den man sich anschauen sollte und der wird aber auch in der öffentlichen Diskussion, wenn es um diese Themen geht, um Technologisierung, größtenteils ausgeblendet. Die Forschung, die in die Richtung zum Beispiel passiert, geht größtenteils in Richtung Effizienzbewertung, Technologiebewertung im weitesten Sinne. Also Nutzbarmachung, Nutzbarkeitsfragen werden diskutiert und erwogen. Wirtschaftliche Optimierung ist es im Beste. Haben wir selber gesagt, es ist wichtig, die wirtschaftliche Komponente. Ich glaube, für viele Betriebe ist es tatsächlich auch ein bisschen ein Schlüssel, das weiter zu betreiben, mit neuen Technologien. Aber gleichzeitig kann es auch Todesurteil sein, weil die großen Benefits werden unter dem Strich, meiner Meinung nach, die größeren Betriebe haben. Das ist genau die Frage, die ich mir seit ungefähr 5 Jahren habe. Ist die Digitalisierung und Automatisierung eine Chance auch für die kleinen Betriebe? Oder sind die Kosten – ich stelle mir das jetzt vor – eher etwas, was ich leichter auf 100 Kühe umlegen kann oder 200 Kühe in einem Stall. Aber wenn ich jetzt noch 11 Kühe habe, kann ich es dann auch digitalisieren? Klar, es gibt ja nicht das eine Produkt, das man jetzt hernimmt und sagt, Digitalisierung ist nicht ein einzelnes Produkt, das will ich damit sagen, sondern die Anwendungen werden sich auch über die Zeit vervielfältigen und es wird für jede Größenordnung gewisse Anwendungen geben. Dadurch drückt man es wieder Richtung größere Strukturen, weniger Kleinbauern? Ja, meiner Meinung nach doch. Der Punkt ist nur ein anderer. Es ist nicht so, dass es nur um die Skalierungseffekte geht, dass man sagt, die Investitionslast ist natürlich ein Thema, aber ist nicht die Investitionslast das einzige Problem, sondern das Problem ist, wem verkauft man seine Lebensmittel? Weil, wenn du dir vorstellen kannst, die kann schon zum Beispiel einen effizienten Kleinbetrieb damit unterstützen, mit gewissen Technologien, die man ganz gezielt einsetzt. Man muss jetzt nichts Großartiges kaufen. Man muss ja nicht eine Drohnenflotte kaufen und drei selbstfahrende Traktoren, damit man für einen Factor bewirtschaftet. Das ist nicht notwendig. Aber wenn man versucht, am Weltmarkt zu bestehen, dann kannst du einsetzen, was du willst, auf einem kleinen Betrieb. Das geht sehr einfach nicht ausrechnerisch. Das schaffen dann irgendwelche Großbetriebe in Ungarn, die jetzt gerade im Aufbau begriffen sind, die einfach Hunderte von Hektar sehr effizient betreiben und da brauche ich dann nicht mehr versuchen, meinen Mais zu verkaufen mit dem Preis, wo da wir ja eingehen. Also mein Punkt ist der, wenn man diese Technologien dazu einsetzt, dass man trotzdem auf die Qualität mehr Wert legt und dort seinen Betrieb ausrichtet, dann wird man vielleicht mehr Erfolg haben. Und dann ist es vielleicht eine Möglichkeit, dann einen Betrieb besser zu betreiben. Nur den Denkschritt müssen, glaube ich, schon erst machen. Und siehst du, dass sich Entwicklung in Richtung qualitätsorientierte Digitalisierung abzeichnet oder ich habe immer so ein bisschen das Gefühl, sobald es so eine Möglichkeit gibt, dann nutzen wir es, dass wir optimieren. Dann machen wir das Bestehende besser. Und das meistens aus einer betriebswirtschaftlichen Sichtweise. Die qualitativen Aspekte, das sind meistens die weicheren Aspekte, die nicht in der betriebswirtschaftlichen Kalkulation, sondern eher im Umfeld eines Betriebes. Wie du auch sagst, die sozialen Gefüge, wo ein landwirtschaftlicher Betrieb drin ist, auf das Umfeld. Mir sagt der Bauch, es wird eher Richtung quantitativer Optimierung gehen. Also betriebswirtschaftlich. Siehst du da, gib mir bitte nicht recht. Wenn ich gerne wissen will, wie es der Kur geht, dann ist das eh was Qualitatives. Zum Beispiel. Wie gesagt, die Anwendungen sind ganz unterschiedlich und je nachdem, wo ich meinen Fokus ausricht, werde ich davon profitieren oder nicht profitieren. Wenn es nur darum geht, mehr Menge auf dem Hektar zu scheffeln, dann ist das ein Fokus, der die wahrscheinlich als Klanbetrieb nicht weiterbringt. Ich glaube, man kann genauso gut, jetzt folgt mir jetzt ein Beispiel ein, keine Ahnung, zum Beispiel in einem Interview hat mir letztes Mal einer gesagt, der einen kleinen Wein- und Obstbaubetrieb hat, also ihm würde extrem helfen, wenn er ein Gerät hätte, das seine Weinstöcke autonom ausmäht. Weil gerade in Hanglagen, in der Steiermark zum Beispiel, ist das wahnsinnig aufwendig, ist eine der geschissensten Arbeiten, darf ich das sagen? Ja. Entschuldigung. Nein, ganz ehrlich, ich habe das ja selber schon immer wieder gemacht, bei befreundeten Betrieben, da habe ich es auch händisch mit einem Gerät, das das Unkraut oder das Beikraut, wie er das nennt, kurz haltet. Ich habe letztes Mal so ein Gerät gehört, also ich bin wirklich mit einem anderen geredet über so ein Ding, das Gerät heißt Schaf. Schaf, ja. Die treiben nämlich die Schafe über die Weinberge, das ist genau um das Bein, und wäre das eine Option oder wäre das in seinem Volk nicht denkbar? Ja, ich weiß nicht genau, wie das ausschaut, das weiß ich leider nicht. Es kommt ein Bild darauf an, ob du die Möglichkeit hast, so eine jetzt wirklich aufzubauen, dass manche Weinberge oder manche Grundstücke vielleicht nicht ausgerichtet darauf sind, dass du Schafe halten kannst. Das könnte ein Faktor sein. Außerdem weiß ich nicht genau, ob die, die den Boden ein bisschen sammertreten, gleichzeitig. Ich weiß von einigen, dass die das auch so machen, das stimmt, aber wenn es nicht geht, dann musst du wirklich viel Handarbeit einstecken als Biobauer. Das ist der Punkt, weil Glyphosat gibt es eh trotzdem und diese Unkrautvernichtungsmittel kannst du spritzen, das ist das Simpelste, was passiert, aber wenn du Wert darauf legst, dass du das nicht machst, dann musst du wirklich den Buckel krumm machen, genau. Und das wäre ein Beispiel für mich, wo du sagst, du gehst einerseits auf die Qualität und hast aber trotzdem benutzt neue Technologien, um dir einen Aspekt dieser ganzen Tätigkeit zu veranfachen. Aber siehst du, da sind wir jetzt vorher eher ein bisschen angesprochen durch diese ganzen Sensoren und Automatisierung, es geht wirklich der eigentliche Landwirt, so wie wir ihn halt kennen, und das ist die Frage, ist es romantisch, ist ein romantisches Bild, das wir haben, aber geht dann dieses Know-how als Landwirt, wo er vielleicht noch hingreift, dann hin zu den Sensoren und er ist halt dann ein Spezialist für Sensorensteuerung und ist es ein normaler Entwicklungseffekt, mit der technologischen Entwicklung verändern sich halt Strukturen. Sollte immer das Radl haben, wie du kannst sagen, wir fahren jetzt nicht mehr mit dem Radl oder so, oder machen es jetzt eckig oder was Neues, diese Sachen sind einfach vernünftig, weil sie so sind. Das sind normale Automatisierungseffekte, da würden wir auch nicht zurückgehen, da gibt es auch keinen Grund. Ist das so ein Effekt? Ja natürlich, ich sehe die Landwirtschaft in einem Bereich, wo das eher sehr spät kommt. Wir nehmen das ja gar nicht so wahr, weil in den USA oder in Deutschland und in anderen Ländern wird das ja schon viel, viel stärker genutzt, diese Technologie. Dieser Zugang, dass man sagt, ich versuche die Steuerungsmechanik von einem ganzen Betrieb so zu optimieren, dass man sehr einfach die Hand halten kann und braucht jetzt nicht mehr so viel Arbeitskraft zum Beispiel, was ja gleichzeitig wieder ein riesen Nachteil ist und ein riesen Problem ist. Und natürlich ist das genau so eine Entwicklung, wie du sagst, das ist genau der Punkt. Und deswegen muss man immer aufpassen, dass man da nicht in so eine klankerierte altmodische Haltung reinkommt und sagt, ich lehne das jetzt komplett ab. Aber was man sich schon überlegen sollte, ist das überhaupt wirklich der richtige Weg für den Bereich? Ist das traditionelle Handwerk, was da der Simon sagt? Ich habe zwei Punkte dazu. Also erstens wieder, du musst es mal kurz plastischer machen, glaube ich, wie man anhört. Ich war letztens überrascht, wir haben eine Zusendung bekommen von Landwirten, der sich einen Podcast angehört hat, während er in der Fahrkabine von seinem Traktor saß. Und selbst er hat schon eingezeichnet gehabt, welche Wendungen auf dem Acker sein Traktor fahren muss. In Deutschland hat er richtig große Flächen. Ja, genau. Aber Magst du mal kurz erklären, wie das heutzutage schon funktioniert? Weil ich glaube, jeder kennt nur den Traktor, der langsam vor ihm auf der Landstraße fährt. Man ist froh, wenn man irgendwann die Autobahn erreicht hat und den, den man vor sich fahren hat. Aber was ist ein Traktor mittlerweile für eine Maschine? Erklär das einmal. Das kann man nicht einmal generell sagen. Also ein Traktor kann ein Traktor als solches sein. Der hat viele Ausbaumungen. Ja, okay, passt. Aber der digitalisierte Feldtraktor für, ich weiß nicht, wieviel Hektar Korn. Was kann der? Digitalisierung heißt ja generell einfach nur, dass man über Datennutzung, die dann eingespeist werden auf einem Gerät, gewisse Arbeiten erleichtert, sage ich jetzt mal. Oder anders denkt. Danke für die akademische Antwort. Aber jetzt Naja, stell dich vor. Stell dich vor, du Also als Beispiel habe ich mit einem Ziturn gehabt. Der hat 150 Hektar. Das ist relativ groß im Südoststeiligen Gebiet, in der Gegend. Getreidebauer. Der hat gesagt, er ist froh, dass es diese GPS-gesteuerte Spur wie nennt man das? Beim Traktor. Also sozusagen die Spurhaltung oder dass der Traktor immer die gleiche Spur fährt. Das ist extrem super, weil da er muss zwar schon nach oben sitzen und in Zukunft wird das wahrscheinlich auch nicht mehr notwendig sein, je nachdem wie das Feld beschaffen ist. Du brauchst dann halt im besten Fall ein großes Feld, das nicht viel Es ist wie ein Rosenmeer-Roboter. Danke für das Beispiel. Das Bild ist total richtig. Der Rosenmeer-Traktor oder der Rosenmeer-Roboter fährt da halt selbstätig herum. Der Unterschied ist nur der, dass über ein Traktor, der dieses Verfahren jetzt anwendet, diese Spur haltet, eben über das GPS, die diese Richtung vorgegeben wird. Und er hat gesagt, er hat diese Spur eingespeichert und er fährt jedes Jahr wirklich exakt auf der gleichen Spur. Hat den Vorteil, dass der Rest immer Ackerfläche ist und dort, wo der Traktor fährt, nie bebaut wird. Das heißt, dort, wo tatsächlich die lockere Erden ist und wo Flügtüter und so weiter, ist immer der gleiche Bereich. Ja, genau, in dem Fall schon, ja. Aber stell dir vor, und der hat auch gemeint, stell dir vor, du fährst auf so einem riesigen Feld, es ist irrsinnig langweilig und irrsinnig mühsam auch immer so ein bisschen nachzusteuern und ein bisschen dagegen zu lenken. Und das wird natürlich maßgeblich erleichtert. Der sitzt dann wahrscheinlich oben und schaut sich, so stellt man sich's halt vor, der schaut sich dann halt Betriebsdaten an, während er stundenlang auf dem Traktor und da telefoniert vielleicht oder kann was tun, kann sich mit anderen Dingen beschäftigen und was immer öfter kommt, ist dieses das Wort Innovation. Das heißt, es lässt, wenn du so stark eingebunden bist in den Alltagstrott, dann ist sehr wenig Platz für Innovation. Und das haben sehr viele immer wieder gesagt. Reflexion, generell nachdenken. Genau, generell nachdenken und das wird in diesem Fall vom Traktor, das ist immer der positivste Beispiel, wie der das natürlich sehr stark erleichtert. Du musst zwar umdrehen, hat er gesagt, das muss er noch am Ende vom Feld, wird aber auch nicht mehr lange dauern und dann wird das autonom passieren. Und dann wird's auch, also das ist natürlich gerade, wenn du Traktor ansprichst, so ein großes Ding, weil irgendwann einmal ist der Traktor nicht mehr so, wie er jetzt ausschaut, weil wenn kein Mensch mehr oben sitzen muss, brauchst du keine Fahrkabine mehr, du brauchst kein Luftfilter, du brauchst kein Klimaanlag, du brauchst keinen Sitz, du brauchst keinen Menschen mehr, dann macht das dann halt allein. Und da kommen wir wieder auf die landschaftliche Struktur zurück oder auf das Relief, das man halt bebauen will, weil wenn es so kleinräumig ist wie in der Steiermark, dann wird es das wahrscheinlich nie in der Form geben. Und das ist wieder halt ein extremer Nachteil, wenn man dann versucht zu konkurrieren mit Großbetrieben, dann ist man von vornherein auf verlorenem Post. Das stimmt eigentlich, im Prinzip die Digitalisierung ist eigentlich eher ein Projekt für oder wir das erstes greifen wahrscheinlich bei Großbetrieben, in großen Flächen, dort wo wahrscheinlich am meisten drinnen ist. Glaubst du, dass durch diese Digitalisierung dann der Abstand von diesen großen landwirtschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen, muss man schon fast sagen, hin zu diesen kleinen bergbäuerlichen Strukturen, die wir auch in der Steiermark brauchen, in Kärnten, etc., dass dann der Abstand immer noch größer wird, die Preise von denen noch günstiger, es für die Bergbauern dann eventuell noch schwieriger wird mit den Produkten zu Punkten oder zumindest in einem Preiswettkampf. Oder wie siehst du das? Genau, wenn ich mich als Bergbauer in den Preiswettkampf einlasse, dann bin ich gleich auf verlorenem Posten, wenn ich jetzt in der Steiermark Mais oder Getreide anbaue und dann konkuriere mit dem ukrainischen Industriebetrieb. Kann ich mir das aussuchen immer? Ja. Ich wäre sicher gescholten dafür, wenn ich sage, ja, aber ich finde halt schon, was ist das für ein Ausritt, dass man sagt, ich kann leider nur alles dem Spar verkaufen. Wo ist denn so die Option? Nein, es ist ein bisschen unfair natürlich, weil oft hat man vielleicht wirklich nicht die Möglichkeit, direkt abnehmen zu finden. Nein, ich würde es auch gar nicht irgendwie beurteilen, das ist eine Blätzenmöglichkeit. Aber dass man es sich so mal überlegen kann, das kann man schon, finde ich, jedem abverlangen, dass man überlegen kann, wie man seine Produkte am besten alternativ vermarkten kann oder überhaupt vermarkten kann, was Sinn macht. Was hat denn da Chancen der Digitalisierung für den kleinbäuerlichen Bereich jetzt in der Vermarktungsseite? Habt ihr da ein Auge drauf ein bisschen? Ja, also da schließt jetzt ein bisschen der Kreis zu dem Beginn, wo wir klar, wir haben angefangen, über dieses Biokistel zu reden und über das Projekt, den Verein, den ich da gehabt habe damals und wo man über online die Vorbestellung abgewickelt hat, über einen Webshop. Die Digitalisierung betrifft natürlich nicht nur den reinen Produktionsbereich, das ist der, den wir uns anschauen, weil wir uns natürlich nicht alles anschauen können als Forschungsleistung, aber die Digitalisierung hat für die Vermarktung, für den Vertrieb natürlich potenzielle Riesenpotenzial. Und dadurch, dass man auch sehr schnell selbst sich Strukturen aufbauen kann, sei es jetzt eine Website oder sei es Social Media oder sei es einfach reine Kommunikation über WhatsApp oder über Messenger, hat sich das natürlich sehr stark erleichtert, miteinander zu kommunizieren und als Konsument jetzt mit der Produzentin in Kontakt zu treten, jetzt potenziell, ist ja gar nichts mehr so neu gesetzt, dass sie wirklich eine Gruppe von Leuten zusammen tut und sagt, wir unterstützen sozusagen auch einen Betrieb gemeinsam und versuchen da auch finanziell uns einzubringen in einen Betrieb. Das heißt, es geben sich Möglichkeiten für diese Gruppe, einfach auch Absatzmöglichkeiten, Austauschmöglichkeiten. Wird die Kluft dann quasi zwischen dieser, sag ich mal, traditionellen Landwirtschaft und der vollautomatisierten Landwirtschaft, wird entsteht da so eine Kluft, die in der Zwischen ist, die ganz Großen, die halt dann den Weltmarkt bedienen, zu Weltmarktpreisen und die Kleinen bis anderen, die halt dann diesen ursprünglichen Gedanken von Landwirtschaft irgendwie adressieren. Ja, ich glaube, das ist meine Meinung. Als Wissenschaftler muss man immer aufpassen, dass man jetzt nicht die Meinungen verkauft, das wären Startsachen und das kann niemand momentan beurteilen, aber es scheint nur so ein bisschen zu gehen. Es ist eine Richtungsentscheidung, die jeder Betrieb dann für sich selbst treffen muss, aber ich bin der Meinung, dass gerade in der Steiermark, wir müssen ja immer schauen, in welchen Raum bewegen wir uns, welche Rahmenbedingungen es sind, auch wirtschaftlich. Gerade in der Steiermark haben wir diesen vor uns hängenden Karten, glaube ich, von der Steiermark, da sieht man schön den linken Teil, der hügelig ist, der Frauen eingezeichnet, genau bergeig, bergeig, ja. Hügelig ist eher da unten, wo es etwas Grün ist. Okay, und eben den grünen Teil, wo eher die Automisierung in die Fläche greift. Und da kommt es ja ganz gut zum Ausdruck. Genau, genau. Aber diese Richtungsentscheidung werden die Betriebe treffen müssen und die haben es aber, wie ich vorher schon gesagt habe, im Grunde schon immer treffen müssen, weil du hast halt auch nur die Möglichkeit, einen großen Traktor zu verwenden, wenn du das Feld hast, wo es passt. Da kannst du mit mehr Dreschen nicht über irgendeinen Hügel drüber fahren, das geht nicht. Da musst du andere Möglichkeiten finden. Aber ich würde mir wünschen, dass gewisse Betriebe, oder dass man überhaupt als Betrieb, als landwirtschaftlicher Betrieb diesen Switch im Kopf hat, wo man sagt, ich schaue auf die Qualität besser, weil jetzt ist der Zeitpunkt da. Ich komme aus einer Gegend, die Südost Stürmark, wenn man das, kennst du das Raabtal? Nein. Ja, dort fährst du einmal im Sommer ab, und schaust dann, wie schön das ist, wenn links und rechts die Maisstauden stehen, Meter hoch. Und nämlich, also, ich würde das nicht beurteilen, aber ich bin mir ziemlich sicher, und ich weiß aus vielen Gegenden, dass dort nicht sehr stark auf Fruchtwechsel geschaut wird. Und das ist einfach seit ich denken kann, schaut die Gegend so aus, die ist einfach verblastet mit Mais. Und das sind doch alles landwirtschaftliche Flächen, und wir reden immer von Versiegelung und von Zerstörung von fruchtbaren Böden. Ja, das ist das. Und wenn wir so weitertun, werden wir irgendwann nicht mehr die Möglichkeit haben, zu entscheiden, dass wir qualitative Produkte produzieren, weil es einfach nicht mehr geht auf dem Boden, oder halt für lange Zeit. Was meinst du damit konkret? Naja, wir könnten uns ja genauso gut, denke ich mir jedes Mal, wenn ich dort vorbei fahre, wir könnten dort genauso gut Gemüse produzieren. Was ist das Problem am Mais? Das Problem am Mais ist, dass es Schweindelfutter ist. Und das ist ja kein Grundproblem an sich, aber da wird halt sehr viel Energie aufgewendet, um dann sozusagen ein weiteres Produkt zu generieren. Das geht nicht direkt in den Konsum? Das geht nicht direkt in den Konsum, sondern es geht halt einfach in diese Schweinemast hinein, die, wie wir eh wissen, das Fassel brauchen wir auch nicht aufmachen, aber mit allen Nachteilen, die halt so eine industrielle Fleischproduktion hat. Wir wissen ja eh, es liegt da eh auf der Hand. Wir wissen ganz genau, wo die Druckknöpfe wären. Ja, aber ich glaube, vielleicht ist es aber genau das Problem. Und ich würde das gerade durchbrechen, wir reden eigentlich jetzt darüber. Nein, aber wir reden seit einer Stunde wirklich darüber. Bio-Kit, das heißt ein Wert, das ist etwas Gutes. Aber die Frage ist halt doch, wir sind da in einer Blase drin und bewegen uns da nur in unserer Blase. Du sagst, wir fahren da durch und da sehen wir das am Mais. Ich weiß nicht, ob jedem das da draußen auf der Straße klar ist. Ja, aber das ist ein ganz wichtiger Punkt und ich glaube auch, dass es ein wichtiger Punkt ist, aber das bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe. Aber was bedeutet das eigentlich von der gesellschaftlichen Perspektive, wenn wir die guten Lebensmittel haben, die teuer sind, für die es sich auch entsprechend halt, da muss ich, also erstens muss ich es wissen. Und zweitens muss ich aber auch die Möglichkeiten haben, nämlich finanzieller Natur, die erwerben zu können. Und was bedeutet das für andere Gesellschaftsschichten, die das nicht können? Die müssen dann das industriell produzierte nehmen. Da waren jetzt viel Fragen drin. Ja, aber ich glaube, das ist genau der Punkt. Wir können da uns ideell darum bewegen, zu sagen, ja, wir wollen diese Landwirtschaft haben, top und keine Ahnung, wenn mein Einkommen 4.000 netto im Monat ist, dann tut es mir nicht weh, zu sagen, ja, gib das Doppelte dafür aus, weil da bleibt immer noch genug Geld am Ende über, aber wenn ich auf einer Mindestsicherung bin, dann wird es halt schon irgendwie schwieriger und dann bin ich auf andere Sachen eingewiesen. Ja, aber dann ist es erst recht Argument, den Leuten mehr Kochskills beizubringen. Wie ich vorhin gesagt habe, wenn ich weiß, das habe ich oft genug schon gesagt, in der Zeit des Lokals, wenn ich weiß, was ich mit einem Kilo Mehl mache, dann brauche ich mir nicht Gedanken machen, wo ich das kaufe und wo ich den Rest kaufe, der Lebensmittel. Aber das soll jetzt überhaupt nicht überheblich klingen und ich weiß, dass man selber aus eigener Hand, dass man, wenn man wenig Geld hat, nicht viele Möglichkeiten hat manchmal. Du hast sehr legitimität und Geld. Genau, aber das ist ja für sich genommen schon mal wieder ein Symptom, finde ich. Weil wer bestimmt denn überhaupt, wie teuer ein Lebensmittel ist? Das ist ja nicht nur, was ich meine, es geht nicht nur darum, dass man diese Auswirkungen vom ganzen System anschaut und sagt, klar, du kannst dir nichts leisten, weil du hast wenig Geld, sondern es geht überhaupt um die ganzen Anbaubedingungen. Das ist ja was gesellschaftliches. Man darf nicht immer nur die Lebensmittelseite und die Gesundheitsseite sehen, sondern man muss ja schauen, was hat das überhaupt für, was sind die versteckten Kosten zum Beispiel, was sind die Kosten, die durch ruinöses Verhalten der konventionellen Andetschaft passieren für die gesamte Gesellschaft und könnte man den nicht umlenken auf andere Bereiche, dass vielleicht, wie du es nennst, gute Produkte nicht mehr so teuer sind. Weil wir stützen ja auch mit Förderungen konventionelle Betrieblichkeiten. Wir werden irgendwann noch mehr special machen zum Thema Kostenwahrheit. Das Thema kommt immer wieder und ist glaube ich ganz was Zentrales, dass glaube ich die falschen Preise für die Produkte am Markt sind. Aber weil du vorher auch gesagt hast, das Thema Kostenwahrheit machen wir jetzt nicht auf, weil das führt jetzt irgendwo hin. Aber was du vorher gesagt hast und da sind wir dann drauf geantwortet, dass mit dem Mais fällt. Wenn ich so zuverdenke, mache ich und wahrscheinlich denken sie die meisten das und die wenigsten denken am Boden, also das Thema Boden, so wie es das jetzt tut auch das. Was ist notwendig, damit man da ein bisschen mehr das Bewusstsein dafür schafft, dass jeder auch ein bisschen diese Perspektive, diese Expertenperspektive sage ich jetzt einmal, dass man die ein bisschen allgemein an zugänglich macht. Podcast ist natürlich eine Möglichkeit, aber was könnte man denn da tun? Das Bewusstsein dafür zu schärfen, ohne mit dem Zeigefinger zu sagen. Wer könnte was tun? Das ist die Frage. Wer und was? Ich glaube wir kommen immer zu dem Punkt Bildung. Wo die Bildung, ob das Erwachsenenbildung ist oder Kinderbildung oder andere Bildung, ist völlig egal, aber ich sehe es jetzt nur als Beispiel stark am Vulkanland, wo ich her bin, wo wirklich stark versucht wird, zu vermitteln, dass das bäuerliche Produkte wertvoll sind und einen Wert haben und dass die existieren und dass die da sind. Das muss man denen hoch anrechnen. Nur, das ist eben die Krux an dem Ganzen. Wie sehr gehst du denn ins Detail? Weil grundsätzlich haben sie ja recht. Sie haben nicht recht damit, dass sie Dinge vor den Vorhang bitten, die jetzt per se eigentlich mitbeteiligt und dass die Böden ruiniert sind und die dann als die hochqualitativen Bauernprodukte bezeichnen. Das sind schon bäuerliche Produkte, aber gleichzeitig gibt es da ganz andere Qualitätsstufen, wie man den Boden bearbeiten kann. Ich kenne sie wahrscheinlich nicht, aber da werden Plakate aufgehängt, wo einem so eine Hand, mit einem Handvoll Erden, die Pflanze raus erwachsen. Das ist auf jeden Fall ein Nachhaltigkeitsfolger. Der Boden, von dem wir leben, ist aber sicher nicht der, wo die ganzen Staatsbarmer stehen. Die riesen Handelbetriebe und alles Mögliche. Es ist ein bisschen, das ist halt Marketing. Sie haben recht, darauf hinzuweisen, das ist super wichtig, aber das ist nicht das, was ich als Bildung verstehe. Das ist so viel, um mit der Bildung den Leuten begreifbar zu machen. Das hat einen Wert, was unsere Bauern, unsere ist wichtig, weil es ist die ÖVP dort. Heimatbegriff ist auch eine wichtige Sache. Aber da kann Bildung schon weitergreifen und das wird zum Beispiel viel zu wenig in den Schulen meiner Meinung nach auch unterrichtet. Bildung an den Schulen, Ernährung, Bildung. Aber genau in dem sind vor allem zwei Sachen ein. Zum einen haben wir diesen Folder und die Plakate, die wirklich offensiv da stehen, wo die Hand, da sind wir wieder beim Handwerk, in den Boden hineingreift und sich irgendwie mit dem Boden auseinandersetzt. Und dann haben wir auf der anderen Seite die Digitalisierung zum Beispiel mit Drohnen, wo ich drüber fliege. Ich habe von meinem Maidrescher vom letzten Jahr für jeden Quadratmeter auf meinem Feld weiß ich, wie viel gestanden ist, wo ich was nügen muss und wo das irgendwie verloren geht. Da haben wir schon eine Ambivalenz drin. Dann haben wir zum zweiten eine Ambivalenz drin. Wir machen Bildung und auf der anderen Seite das, was uns die ganze Zeit beschäftigt. Gestern habe ich aus Fleiß eine Kronezeitung einfach genommen aus diesen Dingern und die letzte Seite aufgeschlagen. Du hast Biller... Fernsehprogramm? Die letzte Seite, oder? Auch nicht zwischendrin. Du hast von Biller und Merckow die Seiten drin. Du hast eine Zeitung, die wahnsinnig einen Wert drauflegt. Österreich. Auch dort wird immer das Österreich geprägt. Nur wie viel Österreich sieht man tatsächlich in dieser Werbeanzeige auf der letzten Seite drauf. Ich glaube, das ist grundsätzlich ein Problem. Man darf halt Bildung nicht mit Werbung verwechseln. Man merkt dann immer wieder, wo diese Grenze dann verklärt wird und man oft selber nicht mehr weiß, wie weit darf Werbung in der Idealisierung von Landwirtschaft, von Herstellungsmethoden gehen, so dass man es noch bewirbt, weil es heißt Werbung, es heißt nicht Informationsbericht, Erstattung zum Produkt, sondern Werbung. Wie weit darf man gehen, dass das dann nicht quasi ein gesellschaftliches Bild erzeugt, das einfach mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Das ist halt eine spannende Geschichte irgendwie. Und wenn es in die Schule geht, Richtung Bildung, dann darf natürlich da jetzt nicht der Werbeslogan weitergetragen werden. Und ob jetzt Fleisch bringt, oder was weiß ich was, wenn man dann halt versucht, ein Produkt zu vermarkten, und das schafft man dann über Umwege vielleicht ins Lehrbuch rein, weil dann Fleisch vielleicht tatsächlich überrepräsentiert ist, was ja dann quasi eher über die Werbung kommt, dann wird es bedenklich. Denke ich mal, da muss man aufpassen, aber ansonsten, ich glaube jetzt, damit wir jetzt auch nicht zu lange im Thema Bildung herumgehen, es ist ein extrem wichtiges Thema. Ich glaube, es wird viel mehr Richtung getan. Ich war gerade in Kärnten, das merkt man vielleicht noch. Und ich glaube, da müssen wir, da werden wir wahrscheinlich noch viele Podcasts dazu machen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben, uns mit dem ein bisschen rauszusetzen. Letzte Frage für dich jetzt. Eine Standardfrage, die ich immer stelle, aber die oft ganz wichtig ist. Was haben wir denn denn noch nicht? Okay, ich glaube, das Segment schneit. Ich war nicht der einzige Grund, wieso man aus dem Segment etwas schneiden wünscht. Entschuldige. Nein, da wird nichts geschnitten, das ist genauso wie es sein soll. Nein, aber was haben wir denn jetzt auch? Was würdest du gerne noch sagen? Was haben wir dir jetzt noch nicht gefragt, was wir aber hätten in diesem Kontext fragen sollen? Ganz viel. Nein, das ist das Top-Ding. Haben wir denn irgendwas Zentrales, was dich jetzt betrifft? Das kann ich nicht sagen, was ich mich jetzt fragen soll, ich weiß nicht, was euch interessiert. Mit Digitalisierung und Landwirtschaft bei dem Thema haben wir da jetzt irgendwas, einen zentralen Punkt, den wir mitnehmen sollten, gedanklich, noch nicht angesprochen, mit dem wir uns vielleicht in einem späteren Podcast wieder einmal beschäftigen sollten. Also haben wir da jetzt eher über die wichtigen Aspekte gesprochen. Wir haben natürlich jetzt nicht die ganze Bandbreite von den potenziellen Auswirkungen besprochen, das kann man natürlich als eigenen Podcast einmal oder wenn es wen interessiert, gibt es eh genug Literatur mittlerweile auch. Lesen, hören ist teilweise leicht, deswegen machen wir das. Ja, mir geht es darum, es ist ja eine Art von Wissenschaftsvermittlung, also so sehe ich das ein bisschen auch. Also ich habe die Möglichkeit jetzt da über das, was ich da mache, ausgerufen zu geben, aber ich bin natürlich auch sehr stark erst am Weg und das Forschungsprojekt ist noch lange nicht vorbei und wir werden noch sehr viele Erkenntnisse haben und wir arbeiten sehr stark zum Beispiel mit visuellen Methoden, weil es mir sehr stark darum geht, zu zeigen, was hat denn das jetzt für politische Auswirkungen und wie kann man das abgleichen mit dem Bild, das die Leute im Kopf haben von Landwirtschaft. Und das ist ein Plan nächstes Jahr und vielleicht kann ich die ja kontaktieren, oder euch dazu, mehrere Veranstaltungen, wo Bilder, die die Landwirte selber gemacht haben, Fotos präsentiert werden und eine Diskussionsveranstaltung, Podiumsdiskussion, so in die Richtung wird das passieren. Und da, es tun sich noch sehr viele Fragestellungen auf, aber ich finde, wir haben da eh als Einstieg passt das gut. Sehr, sehr, sehr. Ja. Und deine letzte Frage. Jetzt warst du irgendwie das Bindeglied zwischen Bauern und dem Konsumenten, jetzt wird mich tatsächlich noch der Konsument Preining interessieren. Wo gehst du einkaufen und wie triffst du deine Kaufentscheidung? Ich habe sehr viel gelernt von meiner Ex-Freundin, die im Köchin ist und die wirklich einen fantastischen Zugang hat, wie man Lebensmittel behandelt und was man damit macht. Und ich gehe fast ausschließlich auf den Markt einkaufen, meistens ist es der Kaiser-Josef-Markt. Und ich muss so auch dazu sagen, dass ich jetzt nicht immer nur zum Biostandel gehe. Also ich kaufe schon auch beim anderen Bauern ein, den ich da jetzt gar nicht erwähnen muss, aber der halt sehr große Vielfalt an Gemüse hat. Aber der zum Beispiel in nächster Nähe von Graz ist. Und ich variere das ein bisschen, aber was ich sagen kann, ich habe schon viele Jahre zum Beispiel im Supermarkt kein Gemüse mehr gekauft, weil es nicht notwendig ist. Also bist du sehr konsequent. Ganz konsequent, aber halt, wo haben wir davor, genau du hast es eingangs gesagt, das Thema Beschränkung, haben wir ganz am Anfang gesprochen. Ich finde es einfach wunderschön, dass ich zum Beispiel am Samstag auch das Erlebnis habe vor einem Markt, am Freitag. Und man kennt sich dann, man weiß, wo es gewisse Dinge gibt, wo es eben den besten Fisch zum Beispiel gibt, oder wo man den besten Käse kriegt. Oder allerdings habe ich aus Eggersdorf eine Familie aufgetan, die halt so Freilandschweine, Bio-Freilandschweine hat, wo man dann halt hin und wieder mal einen Speck gekauft oder was. Aber diese Beschränkung ist eben so schön, wenn ich dann das daheim habe, dann wird das halt zu Ende verkocht. Da wird, ich habe halt verschiedenes Getreide auch ganz gern und mache gern Teige und solche Dinge. Und das ist mir halt wichtig, dass ich ich muss nicht, ich richte mir nicht danach, was ich jetzt gerade für Bedürfnisse habe, sondern ich schaue, was ich gerade im Kühlschrank habe und versuche das dann halt zu verkochen. Und ich finde das halt elegant, ich finde es schön, wenn ich nichts wegschmeißen muss und ich mag nichts wegschmeißen, ich muss nichts wegschmeißen. Und es ist ja eine finanzielle Geschichte. Also ich habe nie das Gefühl, dass ich jetzt wahnsinnig teure Sachen habe, weil ich schmeiße ja nichts weg. Warum schmeißt du das? Weil es geht sich immer gut aus. Ich weiß nicht, ich wohne in einer WG momentan und mit meinen Freunden tue ich da sehr viel gemeinsam kochen. Ich nehme auch die Zeit und ich glaube, das sind halt die wesentlichen Dinge. Sicher, ich kann nicht für alle sprechen, wenn du drei Kinder hast, oder wenn du jetzt nur eins hast und du kannst nicht immer großartig kochen. Das ist wieder eine andere Geschichte. Aber es belastet dich nicht, dass du das quasi den auf und an tust, oder das für dich ist ja nicht ein Antrag. Im Gegenteil, im Gegenteil. Weißt du, da habe ich ein bisschen diese, jetzt plakativ gesagt, italienische oder französische Anstellung zu Lebensmitteln. Wir haben zum Beispiel gelernt über das Fischkochbuch, wie geil Fischinnereien sind. Über einen befreundeten Biofischzüchter in Munden. Der Markus Moser übrigens, extrem toll, Biofisch. Der hat uns das gezeigt, was man mit Fischinnereien, mit Leber usw. machen kann. Und da gibt es jetzt genau am Kaisers-Josef-Markt an, von dem ich ein Biofisch-Leber kaufe. Und das ist den Moment, möchte ich nur beschreiben, wie ich daheim sitze mit meiner Freundin und diese Fischkleberbrot und auch Butterbrot drauf tue. Und wie sehr wir uns freuen über den Moment, über diesen kleiner Moment, was da passiert, wo andere den Kopf schütteln und sie denken, was ist mit denen los. Aber wie schön das halt ist. Und das ist nie auch für unsere Belastung, sondern immer etwas Schönes. Zeit zu nehmen, zu nehmen dafür, das ist ein Luxus. Und so, so, das würde ich auch ganz gern anderen vermitteln können. Aber das ist halt wirklich ein langer Weg, oft bis man zu einem Punkt kommt, dass man das dann schätzen kann, wie wertvoll das Ding eigentlich ist. So ein Fischkleber, das für die meisten Abfallprodukte ist. Ich habe es ehrlich gesagt auch noch nie gegessen und ich habe mich gefragt, wie man es isst. Und wir wissen jetzt, gebratene Fischkleber auf Butterbrot, auf einem Toastbrot mit Butter, mit Salz und Pfeffer. Das Rezept kommt in den Block rein. Ja, bitte. 100%ig. Aber es ist wirklich gut. Ja, ja, ja. Ich glaube, das war jetzt das optimale Schlusswort. Mit dem Rezept haben wir noch nie geschlossen. Und wir sind irgendwie über die akademische wieder zurück auf die Passion, auf das Kochen und auf die Lebensmittel kommen. Von dem her eine Stunde 48 sehe ich gerade. Unglaublich. Extrem lang, aber irgendwie kurz, weil ich mir jetzt echt Spaß gemacht. Sehr Spaß gemacht. Ja, was sagen wir jetzt noch? Tschüss, oder? Magst du noch mich grüßen? Mama. Papa. Papa. Na, das war sehr Spaß gemacht, war sehr toll und ich werde es auch weiterhin verfolgen. Ja, wir dir auch. Du hast uns jetzt im Pelz. Danke. Danke. Danke.

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