B2P009 Ernst Michael Preininger – Der kulinarische Vermesser
... von Nepal zum Gemüseladen, vom Restaurant an die Uni. Eine spannende Reise auf der Suche nach dem Sinn
19.10.2020 111 min Wilhelm Geiger
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge des BauertothePeople-Podcasts treffen wir Ernst Michael Preininger in seinem Büro an der Uni Graz, genau am Institut für Geografie und Raumforschung. Heute dabei ist auch Simon vom B2P-Team, der einer der ersten Kunden von Ernst war. Kunde? Uni? Was? Eigentlich studierte Ernst Human-Geografie und schrieb seine Diplomarbeit über „Urbane Landwirtschaft und Armutsbekämpfung“ in Nepal. Das entfachte sein Interesse für Landwirtschaft, soziale Zusammenhänge und vor allem auch Lebensmittel. Zurück in Österreich baut er Lehm- und Strohhäuser, um dann 2008 endlich seinen Bauernladen, die „Gemüsewerkstatt“ zu eröffnen. Was genau er da macht und worin die Herausforderungen lagen, hört ihr im Podcast. Eine Kundin wurde zur Lebensgefährtin und da beide niemals wieder in der Gastro arbeiten wollten, eröffneten sie ein Lokal, das „Gaumenkino“. 😊 Viel Sinn, sehr viel Arbeit , zwei Kochbücher und wenig Geld folgten. Die Gäste waren zufrieden, sie zunehmend nicht mehr. Vieles fand ein Ende und ein Forschungsprojekt begann. Von nun an war das Thema „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ ganz oben auf seiner Agenda. Was das genau bedeutet und welche Auswirkungen damit verbunden sein könnten, darüber sprechen wir im Podcast. Ein langes, aber sehr spannendes und kurzweiliges Gespräch mit einem sehr vielseitigen Menschen erwartet euch. Also reinhören, diskutieren, weitersagen und vor allem teilen!!!
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
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Transkript
Power to the People, der Podcast für überhaupt und außerdem Nachhaltigkeit und EOS.
Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
So, ich habe jetzt wieder auf Play gedrückt, auf Recording gedrückt. Wir sind auf Sendung. Servus. Servus, grüß euch. Servus Simon, grüß dich.
So, wir sind heute in Graz beim Ernst Michael Preininger. Wir sind heute zu dritt.
Der Simon Orlob wird heute die Co-Moderation übernehmen. Mein Name ist Wilhelm Beiger, Bauer to the People Podcast.
Und ich glaube, es wird heute ein ziemlich spannendes Gespräch, weil wir heute einen, wie soll ich sagen, einen sehr vielseitigen Jungen waren.
Danke. Dynamisch.
Wahrscheinlich aus den dynamischen Menschen bei uns haben, der ein sehr spannendes Leben oder einen Lebensabschnitt schon hinter sich hat, wo sehr, sehr viel passiert ist in Richtung Lebensmittel, Ernährung.
Und ja, wir sind gespannt von dir zu hören, wie du dazu gekommen bist und was da alles passiert ist, dass du das auch gemacht hast.
Also wie du zu diesen einzelnen Themen gekommen bist. Vielleicht erzählst du mal ein bisschen, wer du bist und was du so gemacht hast.
Ja, gerne. Danke für die Einladung. Obwohl ihr zu mir kommen seid.
Also wir sind hier im Institut für Geografie und Raumforschung und zwar in den Räumlichkeiten der Arbeitsgruppe Kompass.
Das ist eine human-geografische Arbeitsgruppe, eine von zwei im Institut für Geografie hier in Graz.
Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit dem ländlichen Raum.
Ich sehe jetzt einmal die andere Arbeitsgruppe eher mit dem städtischen Bereich aus verschiedenen Aspektiven.
Human-Geografie?
Human-Geografie ist der zweite große Bereich in der Geografie, wo es abgesehen von den ganzen Naturvorgängen in dem Naturraum, Bodenkunde und Klimatologie usw.
bei uns eher um die Zusammenhänge zwischen Mensch und Raum geht.
Also auf der Fall zum Beispiel auch eine Stadtgeografie oder Wirtschaftsgeografie und solche Dinge.
Also Abhängigkeiten usw., die sich ergeben durch das Zusammenwirken von Mensch und Raum im Raum auf den Raum oder den Raum auf den Menschen usw.
Sehr spannend.
Ja, was war die Frage?
Wir sind jetzt in der Gegenwart hier.
Was uns interessieren wird, ist, wie bist du geprägt worden.
Wir können in deiner Jugend anfangen, was war die Ausbildung, was war der Auslöser für dich, dich mit dem Thema Lebensmittel, Ernährung auseinanderzusetzen.
Wie bist du darauf gekommen und was war da vielleicht erprägend in deiner Kindheit, vielleicht in deiner Ausbildung, dass du auf das Thema gekommen bist, weil du hättest ja auch was anderes machen können.
Ja, ich glaube manchmal sind es letztendlich kleine Zufälle, warum man was macht und wo man sich dann hin wendet und worauf man sich konzentriert.
Aber man könnte immer glaube ich in der Vergangenheit nachkommen, vor allem in der Kindheit, was ja gern dann wird und dann mit dem Finger drauf zeigen und sagen, ich glaube das war der Grund.
Ich glaube eher, dass bei uns daheim haben wir das Glück gehabt.
Meine Mutter ist Lehrerin, die ist zwar jetzt schon in Pension, aber wir haben immer die Möglichkeit gehabt, bekocht zu werden von einer Dame, die wir als Kinder, ich habe zwei jüngere Brüder, die wir sehr geliebt haben.
Eine ältere Dame, die auf uns geschaut hat und die uns auch frisch bekocht hat mit Hausmannskost, wie wir das heute bezeichnen.
Vielleicht liegen dort die Anfänge des Gerne-gut-Essens und des zu schätzen, dass etwas frisch kocht ist.
Das war anscheinend meinen Eltern wichtig und da bin ich sehr dankbar dafür.
Ob das jetzt der Grund ist, weiß ich nicht. Eher würde ich sagen, dass ich Geografie studiert habe in Graz und irgendwann einmal gemerkt habe, dass mich Dämen rund um Landwirtschaft recht interessieren.
Ich bin ja selbst aus Riegersburg und habe in meiner Freundschaft einige Bauern und Weinbauern, Schweinebauern, Maisbauern und habe das natürlich auch immer gesehen.
Wir selber haben keine Landwirtschaft gehabt, jedoch waren wir natürlich immer wieder am Hof von diversen...
Du warst umgeben von Landwirtschaft.
Ich war umgeben von Landwirtschaft, habe aber nie das große Interesse daran gehabt, weil es ja auch keine sehr inspirierenden Landwirtschaften waren, sondern eher die klassische konventionelle Schiene,
wo einfach der Onkel Donny dann eben sitzt am großen Traktor und halt im Feld herumfährt und das war jetzt nichts.
Natürlich Traktor fahren und Mähdrescher fahren, schön als Kind, aber so die Faszination für das Thema Landwirtschaft hat sich da jetzt nie wirklich ergeben.
Das waren halt eher die Kunstzünger Sackling, die man begutachtet hat und wo man dann im Winter das Stroh eingefüllt hat und damit der Sackl rutschen gegangen ist.
Das waren so die schönen Zeiten der konventionellen Landwirtschaft.
Man biegt sich etwas aus.
Genau, irgendwann habe ich dann Geografie studiert, nachdem ich schon Sportwissenschaften und Philosophie angefangen habe zu studieren,
dann durch eine Verletzung mehr oder weniger durch eine Krankheit im Knie aufgehört habe mit Sportwissenschaften und dann mit der Geografie gewidmet habe.
Das war letztendlich auch die richtige Entscheidung und kurz vor meinem Abschluss ist dann am Aushang eine Aufforderung gewesen oder die Möglichkeit,
dass man in Nepal seine Diplomarbeit abwickelt und da waren vorgegebene Themen, also bei der Partneruni in Kathmandu und ein Thema davon war
urbane Landwirtschaft und Armutsbekämpfung und das hat mich dann gleich gefangen und ich habe mir gedacht, das muss ich jetzt machen,
ich war nie auf Erasmus oder so, habe nie einen Auslandsaufenthalt gehabt und habe mich dann darauf einlassen ein halbes Jahr in Kathmandu zu leben
und dort quasi zu forschen auf diplomatweites Niveau, aber einige Interviews geführt mit, ich glaube, mit 88 Bauern, Familien.
Mit 88?
Ja, mit einem gemeinsamen Kollegen zu haben dort vor Ort, der halt auch die Sprache gesprochen hat und der auch die Kontakte hergestellt hat
und ich bin halt meistens mitgeschudelt und wir haben halt einen Fragebogen entwickelt und haben dann jeweils eine Arbeit draus geschrieben, er seine und ich meine.
Und da ist es darum gegangen, wie sich Landwirtschaft im urbanen Raum auf das Thema der Armutsbekämpfung auswirkt,
in so einem Land wie Nepal, wo viele Leute davon leben müssen, dass sie selber was irgendwo anbauen auf einem kleinen Fleckerl
und das habe ich mir dort vor Ort angeschaut und ich muss sagen, das hat mich dann nachhaltig gefangen, das Thema.
Das war so ein Trefflüsschen Erlebnis.
Ich habe mir gedacht, hoppala, die Landwirtschaft, das hat ja wirklich ganz viele Facetten, wo man da ansetzen kann.
Das ist ja nicht nur das reine Lebensmittel anbauen und dann ernten und dann verkaufen,
sondern das hat ja so viele soziale Aspekte und räumliche.
Was zum Beispiel, weißt du, speziell in Erinnerung von diesen sozialen und räumlichen Aspekten?
Na ja, du musst da vorstellen, da kommen vom Land einfach Familien, die zum Beispiel in irgendeinem kleinen Dorf sind
und aufgrund von Gegebenheiten, sei es Einsatznaturkatastrophen oder irgendwelche Dinge
oder einfach die wirtschaftliche Notwendigkeit in die Stadt ziehen, eh wie in so vielen Ländern
und dann halt natürlich nicht sehr gut ausgebildet sind und bei irgendeinem Büroanleitenden sagen sie,
ich würde gerne damit bewerben für den Bürojob, sondern die haben halt das Handwerk gelernt,
wie sie zum Beispiel Fischer züchten, wie sie Fische züchten, wie sie irgendeine Getreide anbauen
und das wird dann halt so gut wie möglich in der Stadt adaptiert und auf den vorhandenen Flächen,
die ja auch in Kathmandu immer weniger werden, ausgeübt.
Und was ich mir angeschaut habe ist einfach, na ja, welches Einkommen generieren die,
was bedeutet das für die Familie als Ersatz für einen klassischen, regulären Job oder für Arbeit?
Und da hat man halt alle möglichen Orten von Betriebsamkeit und Landwirtschaft dann auch vorgefunden
in der Stadt, so extrem arg zu sehen, dass zwischen großen Wohnhäusern einfach Reisfelder sind plötzlich
oder dass in irgendeinem Hinterhof mal eine Kur steht, wo man es nicht erwartet,
oder Schweine oder was weiß ich, alles mögliche.
Landwirtschaft.
Ja genau, die Stadtlandwirtschaft.
Und jedoch war es auch sehr frustrierend, es war so ein bisschen Licht und Schatten alles miteinander,
weil die Leute haben eindeutig das Bedürfnis gehabt, das zu betreiben,
und gleichzeitig war das laut dem, was die Outcomes jetzt waren von dem Ganzen,
sehr sehr gut für die Familien, also im Vergleich in Nepal sehr viel Einkommen generieren können dadurch.
Jedoch ist die Stadtregierung, wie man es erwarten könnte,
bei öffentlichen Flächen jetzt nicht so zimpelig und sagt, ja Leute, tun wir nicht,
weil da wird jetzt irgendwas hingebaut, und das ist halt natürlich schwierig,
weil als Armutsbekämpfungsstrategie gerade dort, finde ich, sehr sehr gut funktionieren würde,
wenn man einfach den Leuten ein bisschen freie Hand gibt und sagt,
ok, wir akzeptieren das oder wir fördern es vielleicht sogar.
Nur was dann dazu gekommen ist, und wie das immer so ist in einem Forschungsprozess,
dass man diese Dinge nicht vorher sieht und noch nicht war es vorher,
und deswegen gar nicht ins Denken mit integriert, ich habe das unterschätzt,
wie stark das Kastenwesen dort noch Einfluss nimmt in diese ganzen Dinge.
Das sieht man von außen.
Das sieht man nicht, das weiß man nicht, und offiziell ist das ja alles abgeschafft,
auch in Indien, aber in Wirklichkeit wird das genauso gelebt, wie es vorher gelebt worden ist,
und die offizielle Haltung ist ja, wir holen uns ganz viele NGOs ins Land,
die gewisse Problemfelder abdecken, damit wir es nicht machen müssen oder auch nicht können vielleicht,
und Korruption ist ein Riesenthema, muss ich auch dazu sagen,
jedoch in der Wirklichkeit fragen sich die Leute,
warum soll man diesen untersten Kasten überhaupt unterstützend zur Seite stehen,
weil die sind ja eh so überschuldig, also in dem Denken,
und das war für mich sehr frustrierend, weil ich habe mit der Stadtregierung zum Touren gehabt
und ich habe sie alle bedankt und die haben gesagt, ja, wir schauen uns das durch und so weiter
und schicken uns die fertige Arbeit, aber bei allem, was ich dort dann in dem halben Jahr erfahren habe,
war das eigentlich überhaupt nie das Bestreben, dass man da was ändert an der Situation.
Und das waren hauptsächlich Bauern, auch die aus den unteren Kasten?
Genau, genau, genau.
Da war also die Wertigkeit des Landwirts oder des Bauern auch irgendwie gesellschaftlich nicht sehr sonderlich hoch?
Nein, ist mir vollkommen nicht, also das haben wir natürlich jetzt nicht untersucht direkt,
und das war, finde ich, viel zu groß, um das jetzt zu bewerten,
wie stark das jetzt wirklich ist, diese Einflussnahme und diese Wertigkeit,
das können andere vielleicht besser beurteilen, aber das ist mir immer wieder kummern
und das ist im Gespräch immer wieder kummern.
Ja, wir würden es eh gerne mehr tun, aber eigentlich wollen wir nicht.
Aber das war so quasi der erste, so kommend aus der Geografie,
der erste wirklich intensiverer Austausch oder Kennenlernpunkt mit der Landwirtschaft
und das hat dich irgendwie geprägt. Was ist dann daraus geworden?
Du bist ja dann wieder zurückgekommen?
Ich habe dann direkt nach dem Studium ein Jahr im Lehm- und Strohhandwerk gearbeitet,
also Hausbauhandwerk.
In Rigesburg habe ich einen Bekannten, der hat eine sehr tolle Firma, der heißt Stroh und Lehm,
und mittlerweile sind es zwei Bekannte, die aus Rigesburg sind,
und der Wirka hat eben diese Firma gegründet
und ich wollte einfach nach dem Studium mal was anderes tun.
Ich wollte einfach irgendwo mal ein bisschen arbeiten
und jetzt nicht mit dem Computer sitzen
und ein bisschen manuell und körperlich und so weiter.
Und das hat sich dann irgendwie ergeben, dass er mich gesucht hat
und ich habe mir das als Lehmputze machen und Strohballenbau ein bisschen angeeignet.
Wann war das ungefähr? Welche Zeit?
Das war ganz genau 2008.
Das ist noch gar nicht so lange her.
Das ist noch gar nicht so lange her, aber bis zu zwölf Jahre.
Genau.
Das habe ich dann eine Zeit lang gemacht
und habe dann gemerkt, dass es dann auch wieder passt,
auf der Baustelle zu stehen, 10-12 Stunden.
Das mag ich nicht das ganze Leben machen.
Da hat man halt auch wieder so ein bisschen den Horizont geöffnet,
weil ich gemerkt habe, dass es Leute gibt, die das ganze Leben machen,
und das ist toll, aber ich würde es gar nicht drücken,
körperlich und psychisch, glaube ich.
So geht es mir oft, wenn ich dann am Bauernhof bin oder so einen freien Besuch,
weil ich denke, wenn du das jeden Tag machst,
ist es was anderes als wenn du so wie du auch ein bisschen als Besucher reingehst
und du sagst, okay, aber wenn ich dann nicht mehr mag, dann kann ich gehen.
Und das Gefühl, dass man dann da nicht so auskommt,
das ist auch wichtig, dass man das im Hinterkopf hat,
wenn man aus Perspektive.
Genau.
Du bist dann wieder gegangen, hast viel gelernt, oder?
Ich bin ja wieder viel gelernt, aber nicht schön verdient.
Wo es auch mit der Grund war.
Es ist gewaltig, wieviel man auf einer Baustelle als Hilfsverwerter arbeiten kann
und wie wenig man gleichzeitig verdienen kann.
Das ist wirklich arg.
Also das war für mich auch wieder erschütternd.
Hat jetzt nicht so viel mit Landwirtschaft zu tun,
außer dass das Stroh natürlich auch wieder Teil einer landwirtschaftlichen Produktion ist,
die dort verwendet wird.
Und die alten Bauweise, die Lehmbauweise.
Lehmbauweise, eher bäuerliche Bauweise gewesen
und vor allem dort wo ich herkomme, das Ost-Schermarkt,
sehr, sehr stark vorherrschend gewesen, bis vor wahrscheinlich 100 Jahren oder so.
Aber das Stroh, was aus der Landwirtschaft kommt,
das muss wieder gewisse Eigenschaften aufweisen, damit es dann gut ist zum Bauen.
Also es muss zum Beispiel zur richtigen Tageszeit geerntet werden und gepresst werden,
damit nicht viel Restfeuchte drin ist, damit es nicht zum Schimmeln anfängt und so weiter.
Und dann wieder der Link nach Nepal,
weil das Reisstroh ist anscheinend eben das beste Stroh zum Hausbauen.
Und ich hab damals eine Idee für ein Projekt gehabt schon, das ist noch ein bisschen auf Eis
und das kommt vielleicht irgendwann einmal, weil eben die Bauweisen in Nepal,
da wir es gesehen haben, die Hütten, die Verschläge in denen die Leute leben
und da wird es ja auch kalt zum Teil im Winter.
Und damals ist mir eingefallen, naja, die haben Reisstroh,
die haben China daneben, die billige Strohpressen produzieren können
und ich brauche im Prinzip nur die Leute unterrichten,
wie man ein einfaches Strohballenhaus baut, weil das sehr gut dämmt
und da kannst du ja einfach ein warmes Haus bauen, ohne dass du jetzt so groß heizen musst drinnen.
Und hab ich aber nicht gemacht.
Ja, aber auf jeden Fall eine faszinierende Sache, aber das geht jetzt gar nicht so,
aber zumindest war dort halt wieder so ein bisschen der Link, so Landwirtschaft und Ajo
und vielfach Nutzen, mehrfach Nutzen der ganzen Geschichte.
Ja, aber dann irgendwann in der Zeit ist aus irgendeinem Grund,
weil einfach die Beschäftigung mit Essen und Lebensmitteln immer intensiver geworden ist
und ich mir gedacht hab, ich brauch irgendeinen Weg, wie ich einfach zu guten Lebensmitteln komme
und man darf das ja nicht vergessen, es ist nicht so viel Zeit vergangen, aber 2008, 2009
war das Ganze mit den, sag ich mal, internetbasierten Anwendungen
und Smartphone-Anwendungen schon sehr am Anfang.
Und damals hat's Biokisteln schon gegeben, so was in die Richtung,
wo man von einem Bauern zum Beispiel Kisteln sich bestellen hat können.
Jedoch, was es nicht gegeben hat, oder nur am Anfang,
war sozusagen Web-Shop-basierte Bestellmöglichkeit,
wie man sich einfach von mehreren Bauern Dinge zusammen sucht.
Das war damals eher über telefonische Bestellungen?
Ja, genau, genau, genau.
Ich hab dann damals Permakultur-Ausbildung gemacht,
weil ich nach dem Studium arbeitslos oder arbeitssuchend und nicht genau wusste, wohin es geht,
hab dann in Wels so eine Permakultur-Design-Ausbildung gemacht.
Die Idee hast du immer schon gehabt?
Das hat mich immer interessiert irgendwie, keine Ahnung,
und das hat sich dann ergeben und das hat dann das AMS gezahlt bzw. zahlen wollen.
Es ist dann eh nicht gegangen, weil ich irgendeine Anforderung nicht gehabt hab,
aber egal, dann hab ich es halt selber gezahlt.
Kannst du kurz erklären, was Permakultur ist?
Permakultur ist eine Lebensweise, kann man sagen,
hat nicht zwangsläufig was mit Landwirtschaft zu tun,
aber das ist die Idee, dass man Energiekreisläufe, die in einem System entstehen, schließt,
also dass man keine Energie versickern lässt, irgendwo hin in eine Richtung.
Hat sich eh in vielerlei Hinsicht in vielen Bereichen schon längst durchgesetzt,
aber auch in der Landwirtschaft ein interessantes Ding,
dass man zum Beispiel schaut, eh klassisch jeder Bauer, der gut ist,
und der Bierbauer ist, der kann das eh gut, glaube ich,
dass man versucht, am Hof die Kreise zu schließen,
sodass man Abfallprodukte wieder nutzt,
also ganz einfach gesagt jetzt, für weitere Produktion.
Was zum Beispiel?
Naja, zum Beispiel, dass man irgendeinen Kot als Dünger verwendet weiterhin
und dann wieder die Reste von irgendeiner Pflanzen wieder einsetzt als Futtermittel,
das wäre ein klassischer Kreislauf, wo einfach alles geschlossen ist.
Also generell einfach in Kreisläufen denken, ist es ein Permakultur?
Ja, genau, es kommt aus permanent agriculture, ist der Grundbegriff.
Also Permak steht wirklich für permanent?
Genau, dass Landwirtschaft in einem klosen System immer passiert.
Es ist nicht so, dass es nur zu gewissen Zeiten Landwirtschaft ist,
sondern es passiert in einem Kreislauf ja immer, weil alles gleich wichtig ist.
Ja, dann haben Sie den Kurs gemacht.
Genau, ich habe den Kurs gemacht und in Wels hat es so einen ähnlichen Verein gegeben,
wie den ich dann in Graz gegründet habe,
und die haben ein System entwickelt, wo sie ganz simpel von benachbarten Bauern
aus der Umgebung Produkte angeboten haben, die dann einmal in der Woche
in einem physischen Laden abzuholen gewesen sind.
So wie ein FoodCorp, oder?
Ja, nicht wirklich. Das Charakteristikum von einem FoodCorp ist ja eher,
dass alle mit entscheiden, dass eine Gruppe von Menschen,
eine basisdemokratische, ja meistens wird es abgewickelt,
so wie ich das jetzt kenne, auch in Graz gibt es auch sowas.
Es ist nicht klass, mir war das halt die Idee zu behäbig,
das habe ich immer gewusst, dass es sowas gibt,
nur wie ich das dann in Wels gesehen habe, habe ich mir gedacht,
das wäre eigentlich viel viel klasse, viel viel dynamischer,
weil wenn nur kleine Gruppen von Leuten sind, die Entscheidungen treffen,
die die Arbeit machen, wo klar ist, wir sind die, die arbeiten,
und wir brauchen uns das jetzt nicht ausmachen,
und wir brauchen uns da nicht abstimmen mit 50 Leuten drüber.
Und Sie das politische Element einfach aus der FoodCorp,
aus Unterscheidung, einfach ein bisschen rausgenommen haben?
Ja, genau, genau, und ein bisschen an der Effizienzschraube gedreht,
um die eigenen Vorstellungen ein bisschen mehr zu verwirklichen.
Weil es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn man eine Gruppe von Leuten hat
und man findet einen Kompromiss, und der für alle passt,
oder einen Konsens, dann ist eh super.
Aber was ist, wenn du eine gute Idee hast,
und die wird dann nicht mitgetragen von den anderen?
Ich muss wieder komplett naiv da rein grätschen als Externer.
Also ich müsste es mir und glaube ich auch ein paar Hörern erklären, was der FoodCorp ist.
Was ist Unterscheidung dazu?
Ja, das ist eine kooperative Form der Nahrungsmittelbeschaffung.
Beschaffung, also wir haben einen Laden gemeinsam quasi.
Die müssen gar keinen physischen Laden haben,
meistens ist so, dass eine Räumlichkeit oder Lagerräumlichkeit angemietet ist,
und wo man gemeinschaftlich eben Bestellungen von Bauern usw. durchführt.
Oder Bauern bringen, das geht auch, je nachdem, wie man das ausmacht.
Organisieren sie alle ein bisschen anders, glaube ich.
Ich glaube auch, ja.
Aber worum es geht, ist, dass eine Gruppe von Menschen gemeinschaftlich
sich die Lebensmittel besorgt, in Absprache mit den Produzenten, Produzentinnen.
Und viel diskutiert.
Und viel diskutiert, genau, einmal diskutiert, wie man diskutiert,
und dann erst die Mitte.
Ein Ernährungsprojekt oder ein Tjagdprojekt?
Auf jeden Fall beides.
Das machen auch viele Studenten, oder?
Es soll jetzt nicht so klingen, es ist ja eh wahnsinnig toll,
das gibt es ja auch schon ewig, und das hat man wahrscheinlich,
in den 70er Jahren hat es das ja auch schon gegeben.
Ich persönlich war auch mal bei einer Food Cup,
und mir war es eigentlich auch immer zu viel die Diskussion,
weil ich wollte eigentlich eine Lebensmittel,
aber mir war es auch zu sehr die Diskussion,
das war für mich damals auch zu viel.
Ich wollte eigentlich eher Lebensmittel,
und diesen Schritt hast du dann auch irgendwie gemacht, oder?
Du hast quasi, wie ich schon gesagt habe,
das politische ein bisschen rausgenommen, diese Diskussion,
und hast das eher Richtung Geschäft gebracht, oder eher.
Genau, die Praktikabilität und der Kern des Ganzen,
war mir wichtig, das hervorzuklären,
dass man praktisch eine Möglichkeit hat,
die Vielfalt von Bio-Bauern, Produkten, rein Bio-Laden sozusagen,
zu präsentieren auf einer Website,
und wir haben ganz wenig oder gar kein Geld gehabt am Anfang,
und haben das mit ganz viel Unterstützung von vielen Leuten geschafft,
dass wir eben damals einen Webshop gehabt haben.
Es war auch noch nicht so einfach,
also diese vorgebastelten Webshops hat es damals nicht,
oder ganz wenig, oder noch zu sehr hohen Preis gegeben.
Ein Freund, der hat damals an der Wartheinschule unterrichtet,
war in der Medienklasse, der Mediengestaltungsklasse,
und die haben ein Semester lang als Projekt den Webshop gebastelt.
Genau, der hat ihnen quasi gezeigt, wie man das programmiert,
und da haben wir die Inhalte eingepflegt,
und in der Zwischenzeit bin ich mit einer Freundin damals
diverse Höfe abgefahren, abklappert,
und habe dort Tüklinken geputzt und mit Leuten geredet.
Das macht sich ein bisschen nach uns an.
Ohne die Unterstützung ist es total schwierig am Anfang.
Total schwierig, ich bin super dankbar,
dass da so viele Leute geholfen haben.
Ja.
Es wäre de facto nicht gegangen,
nicht überbrauchen sie das vormachen,
es wäre einfach nicht gegangen.
Ja, gut, und dann haben sie,
irgendwann war die kritische Menge von Lieferanten,
Lieferantinnen erreicht, und wir haben gesagt,
ja, passt, mit denen können wir starten,
die würden uns beliefern, natürlich haben uns
die allermeisten immer belächelt und gesagt,
ja, super Idee, aber nein, danke.
Man hat es halt nicht kennt,
und da hat sich schon sehr viel down inzwischen.
Es war die Idee, dass man ein bisschen sagt,
man schafft ihnen eine zusätzliche Absatzmöglichkeit.
Und natürlich haben die wenigsten jetzt daran
geglaubt, dass da wirklich so einiges rauskommt,
und haben gesagt, ja, wenn es startet,
dann bin ich halt dabei, das passt schon.
Und da waren Gott sei Dank dann genug dabei,
tatsächlich, wie man gestartet ist.
Die waren ja tatsächlich dann dabei.
Die waren dann tatsächlich dabei,
aus der heutigen Sicht,
sehr, sehr basic.
Das Ganze ist dann mit einer Datenbankabfrage,
hat das funktioniert.
Wir haben das dann eingelatscht in einen Excel-File
für jeden einzelnen Bauern,
haben das bei Emil verschickt, da war nichts automatisiert.
Total dumm, aber es ist einfach,
wenn man dann ins Arbeiten kommt,
dann kann man auch nicht so leicht das Ganze
wirklich wieder umschmeißen.
Wir haben halt einfach mal angefangen,
haben einen Raum angemietet,
ein Geschäftslokal, ein kleines,
in Leonhardstraße in Graz.
Das hat sich selbstständigt.
Es ist nur leider, oder Gott sei Dank,
auch nicht, es hat funktioniert.
Das war das 10.
Es war ungefähr das 10, genau.
Worauf holt ihr es hinaus?
Es hat mit sehr viel Arbeitseinsatz funktioniert.
Es hat sich so kleine Gruppen von Leuten
herausgebildet, genau.
Es war letztendlich dann ein gewerblicher Verein,
der es als Form sich angeboten hat,
notwendigerweise, die Gemüsewerkstatt.
Die Gemüsewerkstatt.
Irgendwie waren auch aus den Kunden
immer wieder Leute bereit,
anzugreifen und mitzuhelfen.
Nur haben halt ich und meine damalige,
also auch eine Kundin,
die dann zu meinem Freundin geworden ist,
die hat sich in die Hand genommen
und die Entscheidungen getroffen
und die Hauptarbeit gemacht
und auch die Rechnungen bezahlt
und die Verantwortung für das Ganze getragen.
Aber glücklicherweise immer wieder auch
Leute aus den Kunden,
die gesagt haben, passt, ich höf euch
am Freitag, wenn quasi die ganzen
Lebensmittel kommen von den Bauern
und wir die in die Kisten verpacken,
die dann den einzelnen Menschen
zugeordnet werden, höf ich euch beim
einpacken am Vormittag dafür,
dass ich meine Kisten dann gratis kriege oder so.
Tolle Geschichte.
Und der Simon war ja auch einer von
unseren Kunden.
Ich glaub, ich hab grad schon erzählt
ich war immer genervt, damals als Student.
Ich war so ein schmacketischer Geist, gell?
Nein, ich glaub nicht.
Das ist jetzt tief flinken,
aber
so einen Tagesrhythmus zu strukturieren
und pünktlich die Kiste abzuholen.
Man kämpft dann auch
mit den schwierigen Kunden, aber wenn man die
dann mal hat, ja,
dann trägst du den aus.
Wir waren nicht dankbar
über jeden einzelnen Kunden.
Das sagt er jetzt.
Ich hätte jetzt aber tatsächlich
eine Frage. Was war damals
so dein, also jetzt mit dem neuen deutschen
Wort, so der Elevator Pitch, als du das
Unternehmen vorgestellt hast?
Wem vorgestellt?
Irgendjemandem, dem du erzählen musstest,
das ist die Gemüsewerkstatt, das ist
ein sinnvolles Projekt. Wie hast du das
damals gemacht?
Was war die Schlagwort?
Wir vernetzen Biobauern aus der Umgebung
und Konsumentinnen
in Graz, indem wir
die Produktpalette anbieten, die man sonst
nicht kriegt im Supermarkt und den Bauern
gleichzeitig die Möglichkeit geben,
Produkte zu verkaufen,
wo sie sonst nicht die
Möglichkeit hätten.
Jetzt sind wir im fünften Stock ungefähr.
Das ist ein richtiger kurzer Lift.
Das war
euer Ziel.
Darf ich noch zwei Fragen dazu stellen?
Wir haben jetzt einmal die Bauern gehabt und die Konsumenten.
Was waren die Vorteile für die Bauern
aus seiner Sicht?
Es war eine relativ simple Möglichkeit, einen weiteren
Absatzmarkt aufzumachen.
Weil es ist ja bei weitem nicht so, dass
alle guten Bauern, die es da gibt,
in Graz einen Marktstandel haben.
Und da vielleicht gar nicht wollen.
Die meisten haben ja eh ihre
Stammkunden oder liefern sowieso
seit zehn Jahren an den Spar oder so.
Das war so ein bisschen die Möglichkeit
im Gedanken. Es hat natürlich nicht so einen
riesen, mega Impact gehabt. Das ist mir schon bewusst
auch. Aber das war so die Idee.
Und wir haben nicht gewusst, wohin das geht.
Wir haben uns da ganz groß werden können.
Und heute gibt es sehr viele solche Möglichkeiten.
Damals war das Netz sehr dünn gesehen, sage ich mal.
Und die Vorteile für die Konsumenten
aus deiner Sicht waren damals?
Dass man abseits auch vom Markt,
wo es ja doch eher sehr
konventionelle Anbieter gibt
und wo man zum Teil nicht genau war,
woher die Dinge kommen.
Weil man ja als Bauer der Markt steht,
die Dinge auch zukaufen darf, ganz normal.
Und auch nicht ausweisen muss.
Das wissen die meisten auch nicht zum Beispiel.
Obwohl ich ein sehr
liebender Marktgeher bin
und das sehr schätze.
Aber das hat mich damals
ein bisschen stutzig gemacht. Und wir wollten
einfach ein sehr transparentes System schaffen,
wo jeder einzelne Anbieter und Produzent
sichtbar wird. Und wo man weiß genau,
ah, das ist der Herr so und so
und die Frau so und so aus dem Ort.
Und die bieten die Lebensmittel an.
Und man kann es auch damals relativ neu
per Mausklick über den Webshop
sehr kristall zusammensuchen.
Und man steht dann hin oder aus der See
und holt sich diesen Freitag dann ab.
Und gut ist. Und die Vielfalt auch.
Wir haben ja Brot gehabt, wir haben Milchprodukte gehabt.
Wir haben zum Teil Fleisch gehabt,
den irgendwann integriert zum Bestellen.
Gemüse sowieso.
Abholung war immer noch am Freitag.
Bestellung war bis Mittwochs Mittag.
Und dann von Mittwochs Mittag bis
Freitagvormittag war dann unsere
Zeit, wo wir da das alles weiter
geleitet haben.
Aber es war halt sehr viel,
ich sage jetzt einmal analoge Arbeit
von Nöten.
Das würde man heute nicht mehr so
machen.
Das ist irgendwie ein bisschen interessant.
Ich hätte gedacht, dass einer der Vorteile ist,
das On-Demand-Prinzip.
Das war das, was ich gesehen habe.
Dass man irgendwie genau das
bestellt, wo man sich vorher Gedanken
darüber macht, was zum einen für den Kunden
auch unbequem ist. Weil das ist jetzt nicht
der Supermarkt, in den ich reingehe und
was koche ich heute Abend und ich nehme noch schnell das mit.
Das ist eben regal verfügbar,
sondern ich muss mir am Anfang der Woche Gedanken
darüber machen, was ich am Ende
der Woche zum Wochenende haben möchte
und was ich verbrauchen möchte.
Das war für mich als Kunden etwas unbequemer.
Und ich habe den Mehrwert tatsächlich
damals gesehen.
Das macht irgendwie Sinn, weil der Bauer
weiß ganz genau, was er ernten muss,
was er liefern muss und er schmeißt nichts weg.
Das war der Vorteil, den ich gesehen habe.
Das ist interessant. Das war ganz ursprünglich
nicht so die
Grundidee oder so, aber das Interessante,
was du jetzt sagst, fällt mir ein, dass in Gesprächen,
das immer wieder kommen ist, dass die Leute
das fast ein bisschen als Befreiung empfunden haben,
diese Einschränkung zu haben.
Also auf der Kundenseite jetzt.
Dass die Auswahl begrenzt, dass man sich ja
überlegen muss, was kriege ich dann am
Freitag und was koche ich danach, weil man muss sich ja
verkochen können, sonst hat das ja
keinen Sinn gehabt. Und eben auch, wie gesagt,
von der Bauernseite her
ist es, sage ich mal, weniger relevant,
weil da geht es um ganz andere Mengen, wenn du jetzt
im Markt stehst und so weiter. Ich glaube, DVD
war das vielleicht für manche
ein recht gutes Zubrot.
Stichwort Brot zum Beispiel.
Wir haben von einer Bäuerin
sehr, sehr viel Brot abgenommen. Und da
haben wir glaube ich wirklich, das war
wirklich unsere gute Tat damals,
da haben wir das glaube ich geschafft,
den Hof mit zu retten und den Familienbetrieb,
in dem wir wirklich sehr, sehr viel
Brot jede Woche abgenommen und weitervermittelt
haben an Partnerbetriebe
oder Restaurants und so
weiter. Und das ist uns
gelungen. Aber
eigentlich haben wir natürlich viel mehr aus
der Kundenseite her gedacht. Das Ganze ist mir
dann aufgefallen in den Gesprächen. So wie du das
jetzt beschrieben hast, das habe ich oft gehört, so
ja, irgendwie ist es unbequem, aber irgendwie
macht es mich auch frei, weil dann brauche
ich auch gar nicht mehr nachdenken, weil
ich war aus dem Freitag, komme ich,
gehe dort hin und hole das ab und dann
ist das abgeschlossen, das Thema, bis
zur nächsten Woche.
Und jetzt haben wir damals gehört, wie du damals in
den Gesprächs gemacht hast, jetzt mit dem
Retrospect.
Was
müsstest du sagen, waren so die Sachen,
die wirklich gut waren, die auf der
haben Seite als Stärken waren? Was waren so die Schwächen?
Die größten Herausforderungen.
Wow, so viele Sachen.
Was war das erste? Die Stärken.
Die Stärken, ja.
Die Stärken war
wirklich vielen,
glaube ich, auch
den Beweis zu liefern, dass man
erstens einmal mit ganz wenig Mitteln
was aufbauen
kann, was tatsächlich ein schönes
Projekt ist, und auch
zu zeigen, so und so viele Lebensmittel gibt es
in der Umgebung, die man sonst gar nicht sieht,
die nicht sichtbar werden, irgendwelche
speziellen Gemüsesorten zum Beispiel, die man
sonst am Markt gar nicht kriegt, oder eben
ein super Brot, das man auch nicht kriegt, und solche
Dinge. Es hört sich natürlich jetzt
ein bisschen anachronistisch an, weil
mittlerweile sich die Wöldische wieder weiter dreht und man hat
viel mehr Möglichkeiten zu bestellen. Du kannst da
mit dem Mausklick jedes Brot und jedes
Joghurt bestellen, aber damals
war es irgendwie nicht so richtig.
Das waren schon die Stärken, dass wir
viele für das Thema auch
sensibilisiert haben, die dann
gemerkt haben, ja toll, was da
alles möglich ist, und aha, das sind so
die Herausforderungen für den Bauern zum Beispiel.
Das war ja auch mit der Punkt.
Weil wir haben dann da als Exkursionen organisiert
zu den Höfen und geschaut,
den Leuten, den Kundinnen von uns, sagt,
ja, so machen die das wirklich, und das
sind die Personen, die euch jetzt jede Woche das Brot
machen und so weiter. Das waren schon die
Stärken.
Die Schwächen waren natürlich
die unprofessionelle Abwicklung
im Sinne von
vielleicht war das
auch gleichzeitig eine von den Stärken.
Das ist persönlich ein bisschen, was da wieder
rauskommt. Ja, ja, ja.
Wir haben sehr viel persönlichen Kontakt gehabt
mit den Kundinnen, weil wir halt auch selber drinstehen müssen
immer, und du kommst immer
und du nimmst auch Vorschläge entgegen
und Verbesserungswünsche.
Aber die Schwächen waren halt, dass es sehr
begrenzt war
im Wachstum.
In der Skalierbarkeit.
In der Skalierbarkeit, ja.
Und, dass wir halt einfach,
ich hab nebenbei in der Anfangszeit in einer Bar
gearbeitet, bin bis 6.7. in der Früh
in der Bar gestanden und bin dann
heimgefahren und bin dann wieder aufgestanden
und hab wieder irgendwo bei mir im Projekt gearbeitet.
Ich hab nebenbei gearbeitet, um mir das zu
realisieren. Okay, das ist vielleicht ein ganz wichtiger Aspekt,
den wir nicht unter den Tisch fallen sollen lassen.
Ja, also
von Erfolg braucht man da jetzt nicht
rein, finanzieller Natur, sondern der Erfolg.
Klar, dass ich gesehen hab, das spricht Leid an
und wow, da haben wir jetzt
jede Woche, keine Ahnung, zwischen 50 und
100 Bestellungen mit dem,
ohne das große Werbung machen zu können
und ohne
da jetzt Riesensichtbarkeit zu haben.
Wir waren ja nicht in der besten Lage, sondern wir waren da
in der Lernertstraße, wo die Straßenbahn vorbei braust
und die Autos.
Aber trotzdem,
es war irgendwo sichtbar.
So, würde ich das beschreiben.
Was war das?
Die größten Herausforderungen.
Ja, das wirklich dazu bestehen auch.
Ich glaub, ich würd's heute auch nicht mehr
packen, nebenbei so viel zu arbeiten,
nur damit ich mir was
finanziell sehr fragwürdiges am Leben
im Laufen erhalt, wo ich nicht weiß,
wohin das führt.
Ich glaub, ich bin kein
besonders guter Wirtschafter auch.
Und deswegen sollten wir
Leute an Bord holen, die uns gehen.
Das Gründer-Team wird so schön
heiß, das soll
ausgebogen sein.
Die Herausforderung war,
einfach diese
schiere Menge an Arbeit zu bewältigen.
Was war der größte Teil der Arbeit?
War das die Logistik, das Verpacken,
das Zeug her, also die Lebensbegehungen?
Was waren denn die größten Probleme?
Das war schon ausgeklügelt, sehr ausgeklügelt.
Cool, da haben wir nix.
Wir haben nur mit Armen uns immer am Freitag,
Freitag, Freitag treffen müssen, beim Stadion draußen.
Da ist die Autobahnabfahrt, der wollte nicht
reinfahren in die Stadt, der wollte, der ist draußen
im Grottenhof, das ist da im Westen von Graz,
beim Markt gestanden, selbst,
am Freitag, und der wollte nicht durch die ganze
Stadt fahren, um mir die Kisten abzuliefern.
Jetzt bin ich mit meinem alten, klapprigen
Opel da rausgetüst und hab das umgeladen,
bin dann wieder rein.
Das war das Ding.
Was war die
Frage genau? Die Herausforderungen?
Die Herausforderungen, ja, aber
was waren die größten
Arbeits...
Die größten Anteile an der Arbeit?
Verpacken?
Ja, die ganze Logistik, die ganze
Logistik, die ganze Logistik.
Ich hab's im Hinterkopf kaputt gesagt,
ansprechen, aber schau, ob auch bei dir
das Thema wieder kommt.
Logistik aber auch in,
sag ich mal,
computertechnischer Hinsicht oder
Computerarbeitshinsicht,
weil wir sehr viel ganz blöd
gemacht haben mit diesen nächsten
Listen.
Heute würd uns nicht mehr so machen,
das ist klar.
Und wie lange ist das gelaufen und was ist dann passiert als nächstes?
Wir haben dann
eben, das schließt jetzt
den Kreis wieder zu der wirtschaftlichen
Geschichte, wo ich gesagt hab, ich bin eine schlechte Wirtschaft,
aber wir haben uns Gott sei Dank jemanden an Bord geholt,
der ein bisschen
ein Marketinggenie ist
und ein sehr lieber Freund
ist und der uns unterstützt hat,
wo er noch können hat
und der hat sich da ein bisschen besser auskennt.
Der hat diesen Außenblick gehabt
und hat uns da ein bisschen gecoacht,
der ist auf uns zugegangen, er war damals der Freund
von meiner Freundin.
Aus dem Umfeld wieder ein Kunde und ein
Freund, der uns da auf uns zugegangen ist
und gesagt hat, schau, mir ist das und das aufgefallen,
vielleicht kann ich euch
unterstützen, wenn euch das recht ist.
Und ich hab gesagt, ja, ist uns sehr recht,
weil das läuft eh nicht besonders super
und sind dann
in ein anderes Geschäftslokal umgezogen.
Das hat
eine Küche gehabt, das war eine ganz normale Gastronomie
von der Ausstattung her und
meine damalige Freundin, die damals das ganze
mit mir betrieben hat, ist auch gelernte Köchin,
eine sehr, sehr, sehr gute Köchin.
Gründerteam hat da gepasst.
Und wir haben schon im alten Geschäftslokal angefangen,
Kochworkshops zu machen, das war uns ein bisschen anliegend
zu sagen, ja, was kann man da noch weiterhin
machen mit den ganzen Lebensmitteln.
Wir hatten ein bekanntes Konzept, haben jetzt alle integriert
und alle Biokisteln, dass sie Rezepte mitliefern
und Dinge. Aber wir haben dann halt wirklich Kochworkshops
gemacht, die sehr gut angekommen sind und sind
in den neuen Räumlichkeiten auch dazu
übergegangen, mehr Workshops zu machen,
Catering anzubieten.
Und irgendwann hat sie das aufgedrängt,
dass wir gesagt haben, ja, machen wir halt,
wir müssen eigentlich ein Lokal das machen,
auch wenn wir beide die Schnauze voll gehabt haben.
Ich hab im ganzen Studium gearbeitet in Gastronomie
wie ein Ehrer. Sie hat gearbeitet
in der Gastronomie als Köchin,
ja, in guten Häusern,
sie sehr,
ja, fast zu Tode gekocht, sagen sie mal.
Ja, ich bin auch gelernter Koch, also
ich hab's relativ schnell lassen.
Es ist wirklich ein brutaler Job.
Genau, wir haben beide gesagt, na, Gastronomie
sicher nicht. Und halb so später
haben wir dann das Lokal aufgemacht.
Also, klar,
siehst du ja, schlüssig.
Sie hätten lachen, wenn ich drinnen nachdenke.
Ja, und das hat uns eben dieser Freund
der Martin, der wirklich,
das Lokal, der heißt Gaumen Kino.
Gaumen Kino, ja. Gibt jetzt leider
nicht mehr, aus meiner persönlichen
Perspektive muss ich sagen, Gott sei Dank
nicht mehr.
Es hat ein bisschen ähnliche Züge
gehabt, wie das Gemüsewerkstattprojekt,
ein bisschen professioneller, aber
dennoch sehr viel Weg
und sehr viel Kilometer,
um ein Ziel zu erreichen, das dann
letztendlich nicht sehr gut
erhaltet finanzieller Natur.
Aber jeder, der sich ein bisschen auskündigt
in der Gastronomie, der weiß, dass man
Kompromisse
machen muss, weil diese Prinzipien,
diese wirtschaftlichen, gelten für einen
Schraubenfachhandel gleich gut wie für die
in der Gastronomie. Kauf billig
ein, verkauf's möglichst
teuer und dann hast du dazwischen
das Spatzikett an dir.
Das ist natürlich schwierig in der
Gastronomie, weil
Gastronomie auch nicht so leicht
zu erweitern ist. Also du hast
deine Sitzplätze, die du hast
und du kannst die nur so oft
verkaufen, wie Leute kommen und du hast
nur eine Obergrenze. Und die Preise,
wenn du sie hoch machst, kommt keiner.
Es ist sehr, sehr schwer
in einer Gastronomie tatsächlich
Geld zu verdienen, sich die
Beine zu verbrennen, also körperlich
oder sonst wie. Finger verbrennen,
wenn sie schneiden.
Ich bin bis heute wieder verheilt,
aber es ist wirklich sehr, sehr schwer
einen guten Konzept in der Gastronomie
Geld zu verdienen.
Was war das Konzept?
Ich muss dazusagen, wir haben
dann diese Gemüsewerkstattgeschichte
eine Zeit lang weitergeführt, das erste
halbe Jahr, und haben dann beschlossen,
nein, das geht jetzt nicht mehr zusammen.
Wenn wir das lokal betreiben wollen,
müssen wir das anders machen. Wir haben dann angefangen
einen permanenten, kleinen Bioladen zu
betreiben in den Räumlichkeiten, wo wir
gesagt haben, schauts her, das sind die
gleichen Lebensmittel, mit denen wir kochen,
mitnehmen. Das hat natürlich auch, glaube
ich, bei weitem nicht so gut
funktioniert, weil der Markt in direkter
Nähe war, der Grazer Bauernmarkt, der
Casiosif-Markt ist ein sehr, sehr toller
Markt. Und es war natürlich nicht
mehr das Konzept, was vorher war. Aber
das Konzept vom Lokal war jetzt dahingehend
überlegt, dass wir diese
Kontakte, die wir schon aufgebaut haben, die drei
Jahre davor über dieses Biokistelprojekt
weiter nutzen und uns
direkt beliefern lassen von den Biobauern
und Bauern. Und so gut, wie es
geht, alle Produkte integrieren
und nie, wir haben
in den vier Jahren, wo es das Lokal
gegeben hat, keine einzige Dose aufgemacht,
kein einziges Fertigkauf, das Glasl
gekauft, wo wir irgendwas verwendet haben.
Wir haben tatsächlich jedes einzelne
Lebensmittel frisch gekocht
oder verkocht. Und das war
die Idee, um das zu sagen,
dass es möglich ist,
grundsätzlich hochwertiges
Essen zu produzieren
und gleichzeitig Lokal zu betreiben.
Das funktioniert
natürlich, muss man jetzt sagen,
sehr ambivalent im Nachhinein,
weil finanziell macht man es nicht
so, wie wir es gemacht haben. Wirtschaftlich
macht man es so nicht. Da sagt man,
ihr seid so depp, ihr könnt nicht 60 Stunden arbeiten
und euch 1000 Euro auszahlen im Monat.
So war das halt.
Also wir haben klebt davon, aber jetzt soll jetzt noch
zwei Jahre, nachdem wir es zugespielt haben,
die SVA raten noch nach.
Macht man so nicht, aber irgendwie hat es
trotzdem sehr gut funktioniert.
Es war meistens ausverkauft zum Mittag.
Es war ein Mittagslokal,
ein reines Mittagslokal
mit Ausnahmen.
Deswegen nur 60 Stunden.
Wenn man schon da 60 Stunden hat,
dann ist das ja gar nicht so müde.
Wir haben uns dran getastet.
Wir haben uns überlegt, was können wir machen,
dass wir uns nicht verbrennen, dass wir keinen großen
Personalaufwand haben. Machen wir einfach
tagsüber, betreiben den Laden
und gleichzeitig gibt es Mittagessen, solange der
Fahrrad reicht. Meistens haben wir das so
gemacht, dass es zwei Hauptspeisen
gegeben hat und ein bis zwei Suppen
und einen Kuchen. Das täglich gewechselt.
Mehr hat es aber nicht gegeben. Es hat nicht so etwas
gegeben wie fixe Karten oder so, sondern je nach dem,
was halt gerade verfügbar war, was wir gekriegt
haben. Da habe ich dann eben von meinem
Bruder 20 Kilo Zwetschgen gekriegt
oder von meinem Cousin irgendwie Erdäpfel.
Das haben wir natürlich alles versucht zu integrieren.
Mein Onkel ist ein Jäger, dann hat es ihm einen
Maibock gegeben und das muss man halt auch
machen. Das geht nicht anders. Du musst das
integrieren. Alles, was du kriegst, wird
verkocht. Dann haben wir beim, so ich
kann das jetzt ja alles sagen, beim Freund
im Händeln geschlachtet, weil der zu
viel Hähne gehabt hat, die haben wir gleich
geschnappt und haben dann Händelsuppen gemacht und verkauft
im Lokal. Also das war schon die
Notwendigkeit auch wirtschaftlich so zu
agieren. Und ansonsten
haben wir es halt wirklich nur von
den Biobauern gekauft.
Aber halt, wie gesagt, begrenzt.
Es hat dann halt nur, sagen wir,
50, 60 Patienten gegeben.
Wenn die vorbei waren, war es vorbei.
Wer ist da zum Essen gekommen?
Man muss dazu sagen,
das ist eine Gegend, wo sehr viele Büros
sind, wo die DTU in der Nähe ist,
wo die Musikuni in der Nähe ist. Also es
sind sehr viele Architekten bei uns
gesessen. Die haben
offensichtlich guten Geschmack.
Aber auch
Leute, die in irgendwelchen
Steuerberatungsbüros
sind in der Umgebung.
Also Leute, die in der Mittagspause
ein schnelles, aber hochwertiges
Mittagessen wollen, aber auch
bereit sind, ein bisschen mehr zu zahlen.
Was waren die Preise damals ungefähr?
Also Menü hat es so nicht gegeben.
Ganz bewusst nämlich, wenn man es
dann zusammenrechnet, würde man dann vielleicht sagen,
das ist für ein Menü schon ein bisschen viel. Aber genau darum geht es ja.
Du hast vorher eh gemeint,
man ist gedeckelt ein bisschen mit dem Preis.
Wir haben meistens vegetarisch
gekocht, weil der Preis
für die Ansprüche,
die wir an Fleisch zum Beispiel
gehabt haben, sehr hoch
sind und wir wollten nicht einfach irgendein Fleisch
kaufen, damit es ein Fleischgericht auch gibt.
Und wenn wir halt ein gutes gekriegt haben, oder wenn wir
irgendwo wirklich ein gutes Fleisch gekauft haben, dann
hat es einen Preis gehabt. Also die
vegetarischen Tagesteller haben damals
meistens 8,90 Euro gekostet. Also für
einen Teller ist es nicht wenig, wenn man es vergleicht.
Man ist halt gewohnt, man kriegt das auch schon um,
das haben wir auch gehört, nicht?
Das kriege ich um 4,90 Euro. Nein, das kriegst du nicht,
weil das andere Produkt ist ja nicht.
Und für Fleisch
ist dann meistens auch, ich schau,
ich bin aufgegangen auf 12, 13 Euro für einen Teller.
Aber dafür war das halt wirklich ein
gutes Fleisch. Also
ein Bio-Fleisch von einem Bauern, der das zum Beispiel
selber geschlachtet hat oder irgendetwas.
Habt ihr mit den Speisen was verdient oder habt ihr
quasi die klassische Gastro
über die Getränke dann geschaut?
Das ist natürlich schwer.
Das ist ja das Brauerbild der Pferdefuss an dem Ganzen,
weil eigentlich hätten wir am Abend eine zweite
Schicht haben, wo wir möglichst viel Bier
und Wein verkaufen, dann wäre es ausgegangen
und hätten wir über das Geld
verdient. Aber wir haben schon, glaube ich,
recht gut über die Speisen
verdient. Aber nur deswegen, weil die Angie,
die Köchin, eben selber drinnen gestanden ist,
als Chefin jeden Tag. Und die Arbeitszeit
rechnet mit was,
was normalerweise niemals durchbringt.
Genau. Nicht einmal mit dem Gastro.
Genau. Und dann hat es zusätzlich zu dem
natürlich auch noch diese Verkäufe
aus dem Geschäft gegeben, die jetzt nicht
berauschend waren, aber das hat das Ganze
viel aufgefettet, die Lebensmittelverkäufe
noch. Plus irgendwelche Catering-Aufträge,
die wir gemacht haben. Dann haben wir relativ schnell
ein Kochbuch herausgebracht über einen Löwenzahnverlag,
der von uns zukommen ist, der das irgendwie gesehen
haben über Facebook, das es gibt.
Also wir haben zwei Kochbücher gemacht in der Zeit.
Eines heißt eh gar nicht,
in China darf ich gleich Werbung machen.
Da geht es genau um das Konzept,
dass man sagt, zum Beispiel,
was kann ich mit einem Kilo Mehl alles machen?
Und kann ich mir die besten
Lebensmittel kaufen, wenn ich weiß,
was ich aus einem Kilo Mehl machen kann?
Nein, nein, das ist nur ein Beispiel.
Es ist um Grundrezepte hauptsächlich gegangen
und um relativ
einfache Gerichte,
die aber trotzdem nicht einfach
oder billig sind.
Ich gehe mal in die Show Notes rein.
Wann klickt mir gerade zu hören?
Ja, sehr schön.
Genau, das war das zusätzliche Ding, das dann entstanden ist.
Das entsteht so aus dem Tunnel heraus.
Das war nicht das Plan,
eben auch noch ein Kochbuch zu machen.
Das passiert halt, wenn man tut.
Das passiert halt.
Ein bisschen so die jugendliche
Naivität gehört dazu, finde ich,
dass man...
Wir haben halt auch nicht gewusst darauf,
wenn es da alles einlassen.
Das hat schon angefangen mit allem eigentlich.
Wenn wir gewusst hätten,
dass wir auch jahrelang jedes zweite Wochenende,
am Freitag und Samstag
Fotoshooting und so weiter machen für das Kochbuch,
dann hätten wir es wahrscheinlich nicht gemacht.
Die Fotos hast du selber gemacht?
Nein, die hat ein Freund für mich gemacht.
Damals noch nicht.
Aber im zweiten Kochbuch,
ich habe dann ein Fischkochbuch auch noch gemacht.
Dort habe ich dann einen Teil der Fotos auch beigesteuert.
Ja, das ist echt gut,
dass man die Dinge vorher öffnen kann,
bis da dann Arbeit drinnen steckt.
Jetzt weghören hin und wieder.
Das kann ein Nachteil vom Älteren werden,
weil man hat natürlich mehr Erfahrung
und weiß mehr, wie die Dinge reinen.
Und lässt sich dann vielleicht deswegen nicht mehr so
auf die Sachen eingehen.
Das ist irgendwie voll schade.
Weil das ist schon klar, so wie man
mal reinkämpft und ins kalte Wasser springt
und vielleicht dann draufkommt.
Oh, es ist doch ein bisschen kälter als gedacht.
Aber es hilft jetzt nichts.
Aber es könnte dann auch wirklich funktionieren.
Genau.
Das ist nicht unbedingt das erste Ding,
um Gottes Willen.
Es gibt schon Konzepte, wo das funktioniert.
Hast du das nie im Hinterkopf gehabt?
Also wenn ich dann reich bin mit dem Ganzen,
dann macht man...
Nein, wirklich nie im Hinterkopf.
Du hast da komplett aufgehört
mit deiner Kochkarriere, oder wie?
Ich habe das relativ schnell
nach meiner Lehrzeit gelassen.
Ich habe eine sehr intensive Lehrzeit gehabt
in Salzburg,
in einem sehr, sehr großen Haus.
Und Saisonbetrieb in Salzburg.
Im Sommer dann wirklich monatlich
durcharbeiten, ohne freien Tag.
Es ist generell eine schwere Arbeit.
Teildienste, du fängst in der Früh an,
arbeitest über Mittag bis zwei,
hast dann eine Zimmerstunde,
kämpfst dann ab und wieder.
Der Teiler ist die Geisel der Gastronomie.
Der ganze Tag ist weg.
Der Freizeit...
Zerteilen sie dir in so einer Stunde
am Nachmittag oder zwei, drei Stunden
am Abend, wo du nichts warten kannst.
Am Abend stehst du wieder von 6, 5, 6
bis 10, 11, je nachdem, wie viel
Geschäft es in der Küche hat.
Das ist minus 70,
minus 30 Grad unten im Tiefkühler ungefähr
und dann plus 70 vom Herden
bis innerhalb von einer Minute.
Im Sommer stinkst du nach Fisch
und denkst, was du draußen im Bus fährst.
Du zahlt kriegst nichts.
Ich bin halt so aufgewachsen.
Ich weiß, es ist ein unglaublich schöner Job.
Deswegen bin ich immer noch
irgendwie im Bereich Lebensmittel
im entferntesten Bereich.
Aber direkt in der Küche
tät ich mich schwer.
Und jetzt, weil ich mich
mit der Simona gefragt habe,
ob ich sie mir wieder vorstellen könnte,
mich in die Küche zu stellen.
Jetzt nicht mehr.
Mir fällt jetzt die Erfahrung.
Es gibt jetzt unglaublich gute Köche.
Seit meiner Lehrzeit.
Ich war noch vor dieser neuen Dynamik
in der Küche mit Jamie Oliver
Ich war kurz davor.
Dieser Beruf hatte
diesen Stellenwert noch nicht gehabt,
den er heute zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung wieder hat.
Es ist heute viel sexier
vermeintlich gemacht zu sein.
Wie du sagst, vermeintlicher.
Die paar, die man sieht,
wenn man da ein paar kennt
oder was hört,
die hacken auch 100 Stunden in der Woche.
Die sind alle wirklich
auf Anschlag
und haben echt
ein hartes Leben.
Und die anderen, die man nicht kennt, verdienen dann dafür.
Hacken gleich viel, verdienen aber nichts.
Relativ gesehen sehr, sehr wenig.
Das ist nach wie vor der Stellenwert der Gastronomie
viel zu niedrig in Österreich.
Ich sollte jetzt nicht die Meinung haben
als Host, aber
das ist glaube ich so fast objektive Tatsache,
dass es viel zu geringe
Gehälter für das, was die Menschen
arbeiten müssen.
Das finde ich, ist nach wie vor
ein Missstand. Deswegen würde ich mir immer gut überlegen,
was die Menschen in der Gastronomie
was machen.
Das ist schwierig.
Ich würde jetzt einfach mal kurz reingerätschen.
Wir reden jetzt die ganze Zeit
über Geld im Prinzip.
Das ist immer ein Thema.
Und wir haben jetzt zwei Perspektiven.
Das eine, es kostet wahnsinnig viel,
eine gute Qualität zu haben.
Und zum anderen, aus eurer Perspektive,
hättet ihr damals das Geld gehabt,
um selber das zu konsumieren,
was ihr für gute Qualität
haltet.
Dann würde ich sagen,
ich finde nicht, dass es wahnsinnig viel kostet.
Das ist einfach die Barriere im Kopf,
die man aufbrechen muss.
Wir geben ja im Durchschnitt
im EU-Vergleich fast
am allerwenigsten aus für Lebensmittel
prozentual zu Einkommen.
Ich glaube, in Rumänien
oder Bulgarien ist es zum Beispiel
weitaus mehr, das sind glaube ich über 40%,
wenn ich mich jetzt nicht täusche, noch mehr
zu Einkommen.
Bei uns war es früher deutlich teuer.
Genau, und das finde ich,
muss man wirklich mal
aus dem Kopf kriegen,
dass unsere Lebensmittel, die es
gibt, teuer sind.
Teuer sind als iPhone,
teuer ist der SUV
und so weiter.
Die Lebensmittel sind nicht teuer.
Das ist auch relativ, ich habe es nicht
hineingesagt im ersten Ding, ich hätte es mir nicht leisten können.
Ich glaube eher, ich hätte es mir nicht leisten wollen.
94% geht es ja nicht aus,
ich sage mal, für richtig
das, was wir jetzt als
gutes Essen verstehen,
in einem Restaurant, aber
8,90, 10,90, 12,90
das wäre mir
für ein Mittagessen einfach
zu teuer gewesen.
Obwohl es mir Gelegenheit sicher
leisten können. Es wäre nichts permanent, das wäre sie nie
ausgerungen bei mir, aber ich hätte natürlich
hin und wieder das Geld
schon ausgeben können. Wollte es dann aber nicht?
Nein, wer hätte ja nicht gemacht,
in der Zeit, in der ich Student gewesen bin,
wäre ich in so einem Lokal nicht gegangen.
Vielleicht hin und wieder,
was man auch sagen muss, schon auch Studenten gehabt,
und das muss man ja zugute halten,
was auch nicht heißt, dass die automatisch
immer weniger Geld haben,
ich habe das Gefühl, ich habe damals mehr Geld gehabt
als die Jahre danach.
Aber dennoch,
wer sagt denn, dass man jeden Tag Mittagessen gehen muss?
Das ist ja auch so
ein Glaubenssatz und ich verstehe schon,
ich bin ja selber im Büro und gehe gerne Mittagessen
und das ist voll praktisch,
da braucht man sich nicht überlegen.
Aber nur weil ich mir
überlege, jeden Tag Mittagessen gehen zu wollen,
müssen jetzt die Preise so niedrig sein?
In meiner Perspektive,
als ich aus Deutschland hergekommen bin
zum Studieren,
diesen Mittagsteller, den gibt es bei uns
so nicht.
Die Malocha, wie sie halt bei uns heißen,
die gehen halt irgendwie
ins Körnwurstessen
und so dieses österreichische, da gibt es einen Mittagsteller,
dieses Konzept, das war wirklich etwas Neues für mich.
Dann komme ich aber aus Deutschland
daher und ich habe dann teilweise
im Supermarkt das extrem teuer gefunden,
einfach so im Ländervergleich
und fand es aber irgendwie witzig
und hatte aber auch damals
ich habe irgendwie so Ahnung gehabt,
woran das liegt, aber ich habe mir teilweise
wirklich gedacht, es ist einfacher
und billiger, essen zu gehen
anstatt selber einkaufen
und selber zu kochen.
Das war einfach so ein Gefühl,
da kriegst du den Mittagsteller,
kein anderer Studententeller
oben bei uns
oder auch am Krankenhaus.
Damals waren es glaube ich 2,50 Euro
im Krankenhaus
und
für 2,50 Euro, da hätte ich
im Supermarkt mir niemals
die Sachen dafür, wenn ich alleine
zu Hause koche, besorgen können.
Also definitiv
ich habe das Essen gesehen
mehr, aber ich habe da so ein Gefühl,
was dahinter steckt und was nicht
ausgesprochen ist, nämlich
woher kommt das Essen und was
steht da.
Das würde ich gerade sagen, in dem Fall
ist das ein Spezialfall vielleicht.
In den Kantinen essen ist oft, dass ein Arbeitgeber
einen Teil zahlt, das ist für die Mieter
eine Sozialleistung vom Betrieb,
deswegen ist es da noch einmal günstiger,
was natürlich fatal ist,
wenn man das nicht weiß, weil man denkt,
man kann ja kochen für den Preis
und das ist ja lange nicht der tatsächliche Preis.
Es ist ein wirklich
schwieriges Thema, aber wir wollen
eigentlich mit dir ein bisschen quatschen,
wie es bei dir dann weiterging.
Ich kann Ihnen meine Erfahrungen wiedergeben
und ihr könnt es eure wiedergeben
und ich glaube, das steckt sich eh ziemlich gut
und du mit deiner Erfahrung
und deinem Blickwinkel warst, glaube ich, ganz genau,
was ihr erlebt habt.
Ja, oft Leute finden, die
in dem entnicken, weil es einfach
nicht möglich ist, so ist es.
Das heißt, ihr habt jetzt
noch einmal den
wie hat es geheißen?
Das Gammelkino?
Die Gemüsewerkstatt?
Genau, also von der Gemüsewerkstatt
jetzt hin durch den Umzug
in einen Bioladen,
catering dann in die Gastronomie rein,
aus der Gastronomie heraus
hat sich dann
das Kochbuch, die Kochbuchprojekte
entwickelt
und das war dann so ungefähr,
wann war das letzte Kochbuch, 2000?
Das letzte ist erst 2017
rausgekommen und das erste ist,
lass mich kurz nachdenken,
muss 14 gewesen sein
oder 15?
Eine intensive Phase der Kochbücher,
wo man versucht, das rauszubringen.
Was ist als nächstes passiert?
Was war da so der nächste
einschneidende Punkt?
Es hat sich sehr schnell
oder sehr schnell
mit dem, wie man es empfindet,
aber ich habe das als recht lange Phase
meines Lebens empfunden,
aber ich habe
sehr schnell,
ich sage es schon wieder sehr schnell,
ich weiß es nicht genau, wir haben
als Paar
eine recht intensive Zeit gehabt,
weil wir haben zusammen gewohnt,
wir haben zum Teil auch
Angestellte in unserer WG
wohnen gehabt, also wir haben auch noch
mit unseren Angestellten zusammen gewohnt
in die Kochkommune oder was?
Es hat funktioniert,
es war toll, wir waren ein bisschen
ein Arbeitslager,
aber wir waren super integriert
dort in dem Kretzl, in diesem
Rechbauerviertel,
sehr schön mit den Nachbarn,
Nachbarbetrieben, Partnerbetrieben,
viel zum Touren gehabt und es war eine schöne, intensive Zeit.
Jedoch ist uns das
irgendwann einmal aufgefallen,
dass wir eigentlich viel zu viel arbeiten
und uns so schwer tun,
uns ordentliche Löhne auszuzahlen.
Und das kann man schon
der Zeit lang machen und
jeder sollte mal die Erfahrung machen,
was das heißt, nur aus Überzeugung oder
nur mit einer Idee mal was zu machen,
ohne dass sofort am ersten Tag
die fette Kohle am Konto ist.
Aber irgendwann, wenn du das viele
Jahre machst,
zu dem Zeitpunkt, wo wir aufgehört haben,
waren wir doch fast acht,
neun Jahre am Weg mit dem ganzen,
wenn man das als linearen Prozess sieht,
woraus sich das alles dann entwickelt hat.
Und dann haben wir irgendwann
beschlossen, wir lassen das
entweder wärmer größer und das ist ja das nächste,
was dazu kommt, dass man nicht dazu sagt,
dass aber eh jeder weiß, unausgesprochen,
eigentlich musst du ja investieren und
größer werden und für uns kannst du,
du zahlst ja die Steuern
in größerem Ausmaß und irgendwann
wirst du neu eingestuft eben nach drei Jahren,
wenn du dann eine Firma hast und
dann ist die Sozialversicherung das Thema,
die du nachzahlst und viele zahlst und
bei den Steuern ist es das Gleiche.
Und da war dann wirklich der Zeitpunkt
nach drei Jahren, wir haben gesagt, entweder wärmer jetzt
größer und gehen aufs Ganze und stellen uns
noch einen Koch an oder eine Köchin, die im Amt
Gas gibt. Gezwungen zum Wachsen.
Gezwungen zum Wachsen.
Sonst geht es jetzt nicht aus. Sonst haben wir nur
die Abgaben und die Abgabenlast, das ist
riesig groß und wir
haben dann beschlossen, na,
das ist unser nummerzgroßes
Risiko und eigentlich können wir uns auch nicht vorstellen,
dass wir das jetzt jahrzehntelang weiterbetreiben.
Weil es schlagt auf die Beziehung
und es schlagt auf den Morgen und es ist
alle anderen haben immer Mittagspause
und wir rennen immer herum.
Und wir wollen nochmal...
Was gesundes und selber für ganz nett gesund.
Ja, wir haben schon gewohnt. Ich sag genau,
die Arbeit ist nicht gesund, die Bedingungen,
auch wenn es eh nicht toll war und wir
haben wirklich die besten,
klasse Gäste gehabt
und auch schon Kunden damals.
Ach, das ging ein Ziehmann,
das ziehmann freut sich gerade.
Nein, wirklich, ich schwöre, ich hab in Filmbetrieben
auch gearbeitet und wir
haben einfach die besten Gäste gehabt.
Die sind halt echt gekommen, weil sie gewusst haben, dass sie dort hingehen wollen.
Da hat zumindest etwas Druck gekommen vor der Gartenseite.
Ja, das war so toll und es ist heute
noch überblieben, wenn ich jemanden auf der Straße treffe.
Ich hör heute noch Jahre später,
es ist schon schade, dass es eigentlich nicht mehr gibt, weil
ich weiß jetzt noch immer nicht, wo ich Mittagessen hingehen soll
und sowas ist voll schön.
Aber gleichzeitig hat es auch jeder
verstanden, ich hab gesagt, Leute, wir müssen jetzt leider aufhören,
weil wir werden kaputt jetzt schon langsam
und wir hören jetzt besser jetzt auf und nicht
erst in zehn Jahren. Wenn es dann körperlich
schon manifestiert ist,
das ist oft so hinter
vielen gesunden und
idealistischen und guten Ideen,
die was für öffentlichen Zuspruch erfahren,
stecken ganz ungesunde
Lebensbedingungen,
Arbeitsbedingungen für die
Unternehmer. Der Arbeitnehmer hat ja
eh, wenn du angestellt bist, dann hast du
im Prinzip den Schutz, den Arbeitsschutz
aber als Unternehmer,
ja, greift das halt alles.
Das ist auch wichtig, dass man
das mal hört und
weiß, was du dahinter steckt.
Weil du Biologen
denkst, super, Bio,
Entspannung und was sonst alles assoziiert ist.
Und dahinter steckt Menschen, die
zum Teil wirklich kaputt arbeiten,
damit das funktioniert.
Und ja,
das ist halt mal ein Faktor, die Frage ist, wie man das ändern kann,
das kann man halt natürlich nicht klären,
aber sonst kannst du den Rest
deiner Geschichte nicht erzählen.
Wir sind jetzt vor dem Abschluss
dieser Phase
in deinem Leben, einfach weil es
sehr, sehr intensiv war.
Weil es sehr intensiv war und wir
lassen das jetzt sein, wir sagen,
es war erfolgreich, es war ein tolles Projekt,
aber das ist ein Projekt, das jetzt Abluftdatum hat
und wir haben das dann aufgegeben
und haben uns dann neuen
Dingen gewidmet. Zuerst einmal die Trennung
und
der Partner-Ebene
und dann ist alles neu entstanden
und jetzt bin ich
da auf der Uni und das ist auch entstanden,
indem ich vor der Entscheidung standen bin,
ich was Neues anzugehen,
wirklich nicht gewusst habe,
dann eben gehört habe, dass
vom Land Steiermark Ausschreibung gibt
für Forschungsprojekte oder
Forschungsgelder und habe dann
meinen jetzigen Chef davon überzeugt,
da war ich noch nicht, da war ich
Lektor hier an der Uni schon.
Du warst NEMA-Emerlektor auch?
Ein bisschen früher als die Fixanstellung
Cumann ist, ja. Wie hat sich das ergeben?
Das hat sich ergeben, eben
aus der praktischen Tätigkeit im
Lokal und diesen vielen politischen
Aspekten, die diese
Situation draus ergeben haben.
Die praktische Beschäftigung, damit
hat mir dann diesen
Lektorenjob
eingebracht oder sozusagen
mir ist angetragen worden, das zu übernehmen,
weil es um Konsumgeografie geht
in dieser Lehrveranstaltung.
Ein Weg an eine Uni kann durchaus
einmal von der Uni wegführen
und über das Praktische, das man dann
an Erfahrungen macht, auch wieder
zurück an eine Universität.
Was machst du genau?
So war das in Danefall, da war 10 Jahre
eine Lücke zwischen mit vielen Dingen,
die da passiert sind.
Jedenfalls ist dann
diese, habe ich meinen jetzigen Chef
überzeugt, für diese Ausschreibung
was einzureichen.
Und habe angefangen zum Schreiben,
er hat mir glücklicherweise
vertraut und
hat gesagt, ja fangst du mal an, schreib mal was
über Idee gehabt dazu.
Und er hat dann eben
aus seiner wissenschaftlichen,
langjährigen Erfahrung das Ganze dann
fertig geschrieben oder gemeinsam mit mir fertig
geschrieben und wir haben diese Gelder
dann gekriegt für das Forschungsprojekt,
wo ich jetzt Teil davon bin
und mir das daraus mache.
Du bist jetzt auch ein Herr Doktor.
Ja, es dauert noch
einige Jährchen vermutlich.
Ich würde jetzt nicht vorgreifen.
Ich sage jetzt einmal, dass es abschließend
wird, aber der Plan ist da.
Es ist eben jetzt ein dreijähriges Forschungsprojekt,
das ich betreibe,
wo es um Digitalisierung
in der Landwirtschaft geht.
Digitalisieren? Genau.
Die Ausschreibung hat sich
genannt Provinzdenken.
Das war das hauptes Überthema,
also quasi die
Transformationen, die
im peripheren
oder, wie man so schön sagt, ländlichen Raum
vonstatten gehen, aus verschiedenen
Richtungen beleuchtet werden
und wir beleuchten das eben aus der Sicht
der Landwirtschaft, die auch
ihrerseits in starker Transformation
sich befindet an vielen Orten,
gerade so in dem Südost-Sternmarkt
zum Beispiel, wo halt einfach wirklich Feldbau
möglich ist. Und das bezieht
sich auf die Steiermark, muss man dazu sagen,
weil es immer ein Landesprojekt ist, ein
landesgefördertes Projekt, und unser
Fokus ist so sehr stark auf die Steiermark gelegt.
Max Drubitz, mit deiner
Perspektive von der Profession her,
Geografie, einmal kurz für alle, die vielleicht
nicht mit Österreich oder zumindest nicht
mit der Steiermark vertraut sind, kurz
erklären, was die Steiermark
ist und wie sich die Steiermark so
gestaltet. Ich glaube, das...
Na ja, die Steiermark ist ein Bundesland,
eines von neun Bundesländern
in Österreich.
Ist
ungefähr im Südosten
Österreichs anzutreffen,
beziehungsweise
auch Zentralösterreich,
besteht aus, prob
gesagt, zwei großen
landschaftlichen Anteilen.
Einerseits dem alpinen Anteil,
der Obersteiermarkt, das ist der nördliche Teil
und der westliche Teil,
wo man eben die Ausläufe der
Alpen beobachten kann
und dann weiter in
Richtung Süden oder Südosten
wird es dann eher hügeliger
und immer flacher und geht dann schon in Richtung
Burgenland über. Und dort hat man
eben zum Beispiel sehr stark
Eichenmischwälder und Hügel
und Weinbau in der Südsteiermark.
Die Südsteiermark kennt man vielleicht als Gegend, wo man
gute Weine anbaut,
was sehr, sehr
hügelig ist und
eher das...
Richtung Slowenien.
Man sagt die steirische Toskana und
ich selber bin ja aus Riegersburg und da ist das auch
sehr, sehr hügelig und eher
warme Gegend im Vergleich
zur restlichen Österreich.
Auch im Vulkanland, also eben die einzige Gegend
in Österreich, was
oder nicht die einzige, aber die einzige, was im größeren
Stil thermal vorkommen gibt
und wo man Reste von
Vulkanen sieht, landschaftlich.
Auch die Riegersburg steht auf
so einem ehemaligen, übergebliebenen
Vulkan-Schlot.
Wunderschön.
In Riegersburg wird es dann eher flacher, oder?
In Riegersburg wird es dann eher flacher.
Ja, wie der Eichen ist,
also kein Klimat oder klimatischer Einfluss
dann eher vom Osten her und
die Steiermark hat halt verschiedenste klimatische
Einflüsse, je nachdem nach Wetterlage.
Aber sag mal, die Südosten,
anders als die Obersteiermark.
Und das Projekt
ist jetzt Digitalisierung oder das Aufhängen
ist jetzt... Warum Digitalisierung?
Der Aufhänger ist,
wir wollten eben diese
Beobachtung, dass vielerorts
die Provinz,
der Anführungszeichen sieht man nicht, die ich mache,
die Provinz, wenn man es so nennt,
in Umbruch
begriffen ist und auch
die Landwirtschaft als solche
in einer nicht
städtischen Gegend einen starken Anteil hat
oft daran, was in einer
Gegend passiert. Denken
wir zum Beispiel an Arbeitssituation,
landwirtschaftliche Strukturen, die entstehen.
Ja,
alle möglichen sozialen Einflüsse
werden auch über die Landwirtschaft sehr oft
gespielt am
Land, weil das in irgendeiner
Weise meistens damit zu tun hat.
Und die Digitalisierung in der Landwirtschaft
ist eben eine Entwicklung,
die man vielleicht bei uns gar nicht so stark
beobachten kann, aber in anderen
Gegenden, in Österreich zum Beispiel, Niederösterreich und Oberösterreich,
wo es größere Felder gibt,
ist es sicher schon weiter fortgeschritten.
Das kann man sicher festhalten.
Digitalisierung oder auch Automatisierung?
Das geht Hand in Hand.
Also Automatisierung
basiert dann quasi auf Digitalisierung,
weil es hauptsächlich darum geht,
mit Daten,
die man zur Verfügung hat oder die man selbst
generiert in der
Arbeit, über diese Daten
mehr Kontrolle, über diese
ganzen Einflussfaktoren auf dem Hof
zu gewinnen. So eine
Prozessoptimierung.
Ich habe da mal eine
Abbildung der ganzen Prozesse
über Daten,
die man zur Verfügung hat.
Das heißt, statt dem
normalen Pump- oder Absaugsystem
bei den Kühen, ich weiß jetzt nicht
den Fachbegriff, hat man da jetzt auch einen
Datensensor dabei, das ich da mitmesse,
also Daten generiere, oder?
Früher war es ja auch schon so quasi
automatisiert über dem L-Properter,
aber die liefern halt jetzt auch Daten,
oder? Ja, die Anwendungen sind ganz
Als Beispiel jetzt. Als Beispiel, genau.
Das wäre ein gutes Beispiel.
Wenn du sagst Kühe, hat man
vielfach auch schon so Panzensensoren
in den Kühen drinnen.
Das heißt, am Morgen ist so eine
kleine Sonde drinnen und die liefert
halt gewisse Daten zum Gesundheitszustand
der Kuh. Kann man jetzt
unterschiedlich dazu stehen.
Es geht in dem Fall darum,
dass man halt sehr schnell erkennt, wenn
sich irgendwie Veränderungen auftun,
wenn Krankheitsbilder sich ergeben und entstehen
und die werden dann halt abgebildet über
die Daten. Du siehst das halt nicht
im Stall, du siehst das auf dem Tablet.
Wie geht denn jetzt
diese Digitalisierung
und die Sachen, die du beschreibst, da sagst du,
da kann man verschieden dazu stehen.
Inwiefern geht
dieses Bedürfnis
nach Tradition und Ursprünglichkeit,
was wir ganz stark jetzt haben
bei den Konsumenten, Regionalität
und Traditionalität, da muss
Dreck drauf sein und so weiter,
mit Digitalisierung zusammen.
Geht das da?
Ich glaube, das basiert sowieso wieder auf
ein Missverständnis, weil dieses
Traditionsverständnis, das du jetzt meinst,
das hat sowieso
ein Bild zur Grundlage,
das es schon lange nicht mehr gibt und wahrscheinlich
schon hunderte Jahre nicht mehr gibt.
Welcher Bild wäre das?
Naja, ein Bild von einer
romantisierte Vorstellung von Landschaft
und Landwirtschaft und von Landleben,
das spielt ja alles ein.
Es gibt sicher Anteile auch heute noch
in der Landwirtschaft, wo Momente
sind, die vielleicht dieses
abbildendes, wo der Bauer draußen
steht auf der Wiese
oder im Feld und das Getreide
sich anschaut oder die Kur streichelt,
das wird schon vorkommen, das kommt da sicher vor,
am Sonnenuntergang, zufällig ist dann halt
Sonnenuntergang, weil er schon
seit zwölf Stunden steht draußen.
Aber nicht, weil er...
Aber dieses Bild
wird jetzt nicht durch die Digitalisierung
umgeschmissen, sondern das
war schon vorher anders. Da hat es ja
viele Phasen gegeben, wo die
Maschinisierung, vor allem die Industrialisierung
Platz gegriffen hat. Und das ist eigentlich
der wesentliche Umbruch aus meiner Sicht
in der Landwirtschaft, da passiert das irgendwann
einmal, dass über die Globalisierung
ein Weltmarkt
bespielt wird,
der das notwendig macht, dass man
mit großen Maschinen rein fährt und sagt
wir produzieren großen Stil und
das hat sich jetzt nicht wesentlich geändert
und es ändert die Digitalisierung
auch nicht.
Weißt du, was ich meine?
Das Bild wird weiterhin gezeichnet,
das ist sozusagen vom Sonnenuntergang
trotz Digitalisierung,
es hat miteinander nichts zum tun.
Es kommt bald noch mehr High-Tech-Hits
ins Spiel, was vielen die Arbeit
erleichtert, auch kleinen
Betrieben.
Hat sehr viel Vorteile, jedoch
sind die Auswirkungen, das ist das,
was wir da machen, wir suchen die sozialen
Auswirkungen, hauptsächlich diese Digitalisierung
im Produktionsprozess
und das ist noch eine ungeschriebene
Geschichte. Also was das
für soziale Auswirkungen hat auf den Bauernstand,
auf den
ländlichen Raum
und und und
auf die Arbeitsbedingungen
und so weiter, auf die Qualität der
Produkte, das ist alles seitens
der Hingestellten, das ist unsere Aufgabe,
das abzuschätzen,
was passiert, oder? Richtig, richtig.
Was bringt
diese Digitalisierung und für wen bringt
das tatsächlich einen Vorteil?
Wir haben jetzt gehört, Erleichterung,
das würde ich sagen, Erleichterung
wahrscheinlich für den Bauern, oder?
Für den Bauern, ja.
Prozessoptimierung,
da denke ich irgendwie mal,
von meiner Profession her kommt mir dann immer
irgendjemand, der Manager
ist,
Controlling macht. Wo können wir einsparen?
Genau.
Das ist ein guter Punkt.
Wohin führt das?
Ja, du hast es ja schon gesagt, also
der Beruf oder der Bauernstand
an sich wird
vielerorts mehr und mehr
zum Management posten.
Das ist wirklich was, wo man das immer wieder
vorkommt in den Interviews, in den Gesprächen,
die ich viel mit den Bauern,
dass man mehr Zeit im Büro und
vor dem Computer und vor dem Laptop und mit dem Laptop
oder mit dem Smartphone in der Hand verbringt,
oder im Stall mehr und mehr
oder draußen auf der Wiesn.
Und man wird eher so ein
Manager, der sozusagen
diese ganzen Fäden in der Hand
aus der Distanz haltet und nicht mehr
diese klassische Arbeit verrichtet,
die es vielleicht noch von einiger Zeit war.
Mein Onkel hat damals noch,
um das vielleicht ein bisschen plastischer zu machen,
hat damals einen
Bauernhof gehabt
und die haben halt ein paar Kühe gehabt
und die hat man halt auch gemolken.
Der Großvater, wenn er in den Stall reingegangen ist,
den Euter sich angeschaut,
hingegriffen,
hat die erste Milch,
die rausgekommen ist, gerochen
und hat gewusst, was los ist.
Und als ich jetzt letztens auch mal
in den Milchstall reingeschaut habe
und gesehen habe, da hinten gibt es einen
Computerraum, wo ein
Computer 24 Stunden läuft...
Bei deinem Onkel meinst du das?
Nein, nein, das war etwas, was sich geändert hat.
Das ist meine Perspektive.
Dann habe ich da einen Monitor,
der ein ganz normales Dashboard ist,
wie ich es in der Automobilindustrie
eigentlich tagtäglich sehe.
Jetzt nicht erwartet im Milchstand,
ob mir zu jeder Kuh genau die Leistungsdaten
angezeigt wird.
Schaue ich dann als Bauer selber
noch einen Euter an oder
mache ich noch den Blick auf den Bildschirm?
Genau darum geht es.
Du sagst ja sehr, das ist ein fantastisches Beispiel
mit dem Euter anschauen und Milch anriechen.
Das wird schon
vorgekommen. Ich bin mir sicher, dass es noch
einige gibt, nur das ist auch die Frage,
die ich mir stelle oder den Bauern stelle.
Was macht das mit dem
Wissen, mit dem landwirtschaftlichen
Wissen?
Das kommt ins Museum, oder?
Im blödesten Fall gerät das
in Vergessenheit und
niemand hat dann mehr dieses
Fingerspitzengefühl, diese Zwischentöne,
die man eigentlich lernen muss, mit der
Erfahrung, die werden natürlich
ausgeblendet. Was wird sichtbar?
Es werden Zahlen auf dem Bildschirm sichtbar.
Das sind Indikatoren,
die man sich anschaut und wo man anhand
von diesen Indikatoren Entscheidungen trifft
und sagt, das ist meine
Entscheidungsgrundlage, aber ich nicht mehr das
gespüre, was ich mitgekriegt habe.
Man muss natürlich extrem aufpassen, dass man nicht
so eine blinde
Technologie-kritische Haltung
eingefallen hat.
Darum geht es überhaupt nicht. Man muss aufpassen,
dass man nicht selber diese
Romantisierung annimmt, die man feststellt
und auch bei anderen Menschen,
die vielleicht nicht so viel zu tun haben.
Es ist gut, wenn man diskutiert, immer wieder,
wenn man dann redet.
Ich bin selber unentschieden.
Ich muss ja selber aufpassen, dass ich keine
zu starke Meinung habe in irgendeiner Richtung.
Aber was sich halt verändert, sind genau
diese Dinge und Auswirkungen auf
landwirtschaftliches Wissen
oder auf
implizites Wissen
Das ist sicher ein wichtiger Punkt, den man sich
anschauen sollte und der wird aber auch
in der öffentlichen Diskussion, wenn es um diese Themen
geht, um Technologisierung, größtenteils
ausgeblendet.
Die Forschung, die in die Richtung
zum Beispiel passiert, geht
größtenteils in Richtung
Effizienzbewertung,
Technologiebewertung im weitesten Sinne.
Also Nutzbarmachung,
Nutzbarkeitsfragen werden diskutiert
und erwogen.
Wirtschaftliche Optimierung ist es im
Beste.
Haben wir selber gesagt, es ist wichtig, die
wirtschaftliche Komponente.
Ich glaube, für viele
Betriebe ist es tatsächlich auch ein bisschen
ein Schlüssel, das weiter zu betreiben,
mit neuen
Technologien. Aber gleichzeitig
kann es auch Todesurteil sein,
weil die großen
Benefits
werden unter dem Strich, meiner Meinung nach,
die größeren Betriebe haben.
Das ist genau die Frage, die ich mir seit ungefähr 5
Jahren habe. Ist die Digitalisierung
und Automatisierung
eine Chance auch für die kleinen Betriebe?
Oder sind die Kosten
– ich stelle mir das jetzt vor –
eher etwas, was ich leichter auf 100
Kühe umlegen kann oder 200 Kühe
in einem Stall. Aber wenn ich jetzt noch 11
Kühe habe, kann ich es dann auch digitalisieren?
Klar, es gibt ja nicht das
eine Produkt, das man jetzt
hernimmt und sagt, Digitalisierung
ist nicht ein einzelnes Produkt, das will ich damit sagen,
sondern die Anwendungen
werden sich auch über die Zeit
vervielfältigen
und es wird für jede Größenordnung
gewisse
Anwendungen geben.
Dadurch drückt man es wieder
Richtung größere Strukturen,
weniger Kleinbauern?
Ja, meiner Meinung nach doch. Der Punkt ist nur ein anderer.
Es ist nicht so, dass es nur um die
Skalierungseffekte geht, dass man sagt, die Investitionslast
ist natürlich ein Thema, aber ist nicht die
Investitionslast das einzige Problem, sondern das Problem
ist, wem verkauft man seine Lebensmittel?
Weil, wenn du dir vorstellen kannst,
die kann schon zum Beispiel einen
effizienten Kleinbetrieb damit
unterstützen, mit
gewissen Technologien, die man
ganz gezielt einsetzt. Man muss jetzt nichts
Großartiges kaufen. Man muss ja nicht eine Drohnenflotte
kaufen und drei selbstfahrende Traktoren, damit
man für einen Factor bewirtschaftet.
Das ist nicht notwendig. Aber wenn man versucht,
am Weltmarkt zu bestehen,
dann kannst du einsetzen, was du willst, auf einem
kleinen Betrieb. Das geht sehr einfach nicht ausrechnerisch.
Das schaffen dann irgendwelche Großbetriebe
in Ungarn, die jetzt gerade im Aufbau
begriffen sind, die
einfach Hunderte von Hektar
sehr effizient betreiben und
da brauche ich dann nicht mehr versuchen,
meinen Mais zu verkaufen mit dem Preis,
wo da wir ja eingehen.
Also mein Punkt ist der, wenn man
diese Technologien dazu einsetzt, dass man
trotzdem auf die Qualität
mehr Wert legt
und dort seinen Betrieb
ausrichtet, dann wird man vielleicht
mehr Erfolg haben. Und dann ist es vielleicht
eine Möglichkeit, dann einen Betrieb besser zu
betreiben. Nur den Denkschritt
müssen, glaube ich, schon
erst machen.
Und siehst du,
dass sich Entwicklung in Richtung
qualitätsorientierte Digitalisierung
abzeichnet oder
ich habe immer so ein bisschen das Gefühl,
sobald es so eine Möglichkeit gibt, dann nutzen wir es,
dass wir optimieren. Dann machen wir das Bestehende
besser. Und das
meistens aus einer betriebswirtschaftlichen
Sichtweise.
Die qualitativen Aspekte,
das sind meistens die weicheren Aspekte,
die nicht in der
betriebswirtschaftlichen Kalkulation, sondern eher
im Umfeld eines Betriebes.
Wie du auch sagst, die sozialen Gefüge,
wo ein landwirtschaftlicher Betrieb drin ist,
auf das Umfeld.
Mir sagt der Bauch,
es wird eher Richtung quantitativer
Optimierung gehen. Also betriebswirtschaftlich.
Siehst du da, gib mir bitte
nicht recht.
Wenn ich gerne wissen will,
wie es der Kur geht, dann ist das eh was Qualitatives.
Zum Beispiel.
Wie gesagt, die Anwendungen
sind ganz unterschiedlich und je nachdem,
wo ich meinen Fokus ausricht, werde ich
davon profitieren
oder nicht profitieren. Wenn es nur darum
geht, mehr Menge
auf dem Hektar zu
scheffeln,
dann ist das
ein Fokus, der die wahrscheinlich als
Klanbetrieb nicht weiterbringt.
Ich glaube, man kann
genauso gut, jetzt folgt mir jetzt
ein Beispiel ein, keine Ahnung,
zum Beispiel in einem Interview hat mir
letztes Mal einer gesagt, der einen kleinen
Wein- und Obstbaubetrieb hat,
also ihm würde extrem helfen, wenn er
ein Gerät hätte, das seine Weinstöcke
autonom ausmäht.
Weil gerade in Hanglagen, in der Steiermark
zum Beispiel, ist das wahnsinnig aufwendig,
ist eine der geschissensten Arbeiten,
darf ich das sagen?
Ja.
Entschuldigung.
Nein, ganz ehrlich,
ich habe das ja selber schon
immer wieder gemacht, bei befreundeten Betrieben,
da habe ich es auch händisch
mit einem Gerät,
das das Unkraut oder
das Beikraut, wie er das nennt,
kurz haltet. Ich habe letztes Mal so ein Gerät
gehört, also ich bin wirklich mit einem anderen geredet
über so ein Ding, das Gerät heißt Schaf.
Schaf, ja.
Die treiben nämlich die Schafe
über die Weinberge, das ist genau um das
Bein, und wäre das eine Option
oder wäre das in seinem Volk nicht denkbar?
Ja, ich weiß nicht genau, wie
das ausschaut,
das weiß ich leider nicht. Es kommt
ein Bild darauf an, ob du die Möglichkeit hast,
so eine jetzt wirklich aufzubauen,
dass manche Weinberge oder manche
Grundstücke vielleicht nicht ausgerichtet
darauf sind, dass du Schafe halten kannst.
Das könnte ein Faktor sein.
Außerdem weiß ich nicht genau,
ob die,
die den Boden ein bisschen sammertreten,
gleichzeitig.
Ich weiß von einigen,
dass die das auch so machen, das stimmt,
aber wenn es nicht geht,
dann musst du wirklich viel
Handarbeit einstecken als Biobauer.
Das ist der Punkt, weil Glyphosat gibt es eh
trotzdem und diese Unkrautvernichtungsmittel
kannst du spritzen, das ist das Simpelste,
was passiert, aber wenn du Wert darauf legst,
dass du das nicht machst, dann musst du
wirklich den Buckel
krumm machen, genau.
Und das wäre ein Beispiel für mich,
wo du sagst, du gehst einerseits auf die Qualität
und hast aber trotzdem
benutzt neue Technologien, um dir
einen Aspekt dieser ganzen
Tätigkeit zu veranfachen.
Aber siehst du, da sind wir jetzt vorher eher ein bisschen
angesprochen durch diese ganzen Sensoren
und Automatisierung, es geht wirklich
der eigentliche Landwirt,
so wie wir ihn halt kennen, und das ist die Frage,
ist es romantisch,
ist ein romantisches Bild,
das wir haben,
aber geht dann dieses Know-how
als Landwirt, wo er vielleicht noch hingreift,
dann hin zu den Sensoren
und er ist halt dann
ein Spezialist für Sensorensteuerung
und ist es ein normaler
Entwicklungseffekt, mit der technologischen Entwicklung
verändern sich halt Strukturen.
Sollte immer das Radl haben, wie du kannst sagen,
wir fahren jetzt nicht mehr mit dem Radl oder so,
oder machen es jetzt eckig oder was Neues,
diese Sachen sind einfach vernünftig, weil sie so sind.
Das sind normale
Automatisierungseffekte, da würden wir auch nicht zurückgehen,
da gibt es auch keinen Grund.
Ist das so ein Effekt?
Ja natürlich,
ich sehe die Landwirtschaft
in einem Bereich, wo das eher sehr spät kommt.
Wir nehmen das ja gar nicht so wahr,
weil in den USA oder in Deutschland
und in anderen Ländern
wird das ja schon viel, viel stärker genutzt,
diese Technologie.
Dieser Zugang, dass man sagt, ich versuche die
Steuerungsmechanik von einem ganzen Betrieb
so zu optimieren, dass man sehr einfach
die Hand halten kann und braucht jetzt nicht mehr
so viel Arbeitskraft zum Beispiel, was ja gleichzeitig
wieder ein riesen Nachteil ist und ein riesen Problem ist.
Und natürlich ist das
genau so eine Entwicklung, wie du sagst,
das ist genau der Punkt. Und deswegen
muss man immer aufpassen,
dass man da nicht in so eine
klankerierte altmodische Haltung
reinkommt und sagt, ich lehne das jetzt komplett ab.
Aber was man sich schon überlegen sollte,
ist das überhaupt
wirklich der richtige Weg für den Bereich?
Ist das traditionelle Handwerk,
was da der Simon sagt?
Ich habe zwei Punkte dazu.
Also erstens wieder,
du musst es mal kurz plastischer machen, glaube ich,
wie man anhört. Ich war letztens überrascht,
wir haben eine Zusendung bekommen von Landwirten,
der sich einen Podcast angehört hat,
während er in der Fahrkabine von seinem Traktor saß.
Und
selbst er hat
schon eingezeichnet gehabt,
welche Wendungen auf dem Acker
sein Traktor fahren muss.
In Deutschland hat er richtig große Flächen.
Ja, genau. Aber Magst du mal kurz erklären,
wie das heutzutage schon funktioniert?
Weil ich glaube, jeder kennt nur den
Traktor, der langsam vor ihm auf der Landstraße
fährt. Man ist froh, wenn man irgendwann die Autobahn
erreicht hat und den, den man vor sich fahren
hat. Aber was ist ein Traktor mittlerweile
für eine Maschine? Erklär das einmal.
Das kann man nicht einmal generell sagen.
Also ein Traktor kann ein Traktor
als solches sein. Der hat viele Ausbaumungen.
Ja, okay, passt.
Aber der digitalisierte
Feldtraktor
für, ich weiß nicht, wieviel Hektar
Korn. Was kann der?
Digitalisierung heißt ja
generell einfach nur, dass man über
Datennutzung, die dann
eingespeist werden auf einem Gerät,
gewisse
Arbeiten
erleichtert, sage ich jetzt mal.
Oder anders denkt.
Danke für die akademische Antwort. Aber jetzt
Naja, stell
dich vor.
Stell dich vor, du
Also als Beispiel habe ich mit einem
Ziturn gehabt. Der hat
150 Hektar. Das ist relativ groß im
Südoststeiligen Gebiet, in der Gegend.
Getreidebauer.
Der hat gesagt, er
ist froh, dass es diese
GPS-gesteuerte Spur
wie nennt man das?
Beim Traktor.
Also sozusagen die Spurhaltung
oder dass der Traktor immer die
gleiche Spur fährt.
Das ist extrem super, weil da
er muss zwar schon nach oben sitzen
und in Zukunft wird das wahrscheinlich auch nicht mehr
notwendig sein, je nachdem
wie das Feld beschaffen ist.
Du brauchst dann halt im besten Fall
ein großes Feld, das nicht viel
Es ist wie ein Rosenmeer-Roboter.
Danke für das Beispiel.
Das Bild ist total richtig. Der Rosenmeer-Traktor
oder der Rosenmeer-Roboter
fährt da halt selbstätig herum.
Der Unterschied ist nur der, dass über
ein Traktor, der dieses Verfahren
jetzt anwendet, diese Spur
haltet, eben
über das GPS, die
diese Richtung
vorgegeben wird. Und er hat gesagt,
er hat diese Spur
eingespeichert und er fährt
jedes Jahr wirklich exakt
auf der gleichen Spur. Hat den Vorteil,
dass der Rest immer Ackerfläche
ist und dort, wo der Traktor fährt,
nie bebaut wird.
Das heißt, dort, wo tatsächlich die lockere
Erden ist und wo Flügtüter und so weiter,
ist immer der gleiche Bereich.
Ja, genau, in dem Fall schon, ja.
Aber stell dir vor, und der hat auch
gemeint, stell dir vor, du fährst auf so
einem riesigen Feld, es ist
irrsinnig langweilig und irrsinnig
mühsam auch immer so ein bisschen
nachzusteuern und
ein bisschen dagegen zu lenken.
Und das wird natürlich maßgeblich
erleichtert. Der sitzt dann wahrscheinlich
oben und schaut sich,
so stellt man sich's halt vor, der schaut
sich dann halt Betriebsdaten an,
während er stundenlang auf dem Traktor
und da telefoniert vielleicht oder
kann was tun, kann sich mit anderen
Dingen beschäftigen und was immer
öfter kommt, ist dieses
das Wort
Innovation. Das heißt,
es lässt, wenn du so
stark eingebunden bist in den Alltagstrott,
dann ist sehr wenig Platz
für Innovation. Und das
haben sehr viele immer wieder gesagt.
Reflexion, generell nachdenken.
Genau, generell nachdenken und das wird
in diesem Fall vom Traktor, das ist immer
der positivste Beispiel, wie der das natürlich sehr stark
erleichtert. Du musst zwar umdrehen,
hat er gesagt, das muss er noch am Ende
vom Feld, wird aber auch nicht mehr lange
dauern und dann wird das autonom passieren.
Und dann wird's auch, also das ist
natürlich gerade, wenn du Traktor
ansprichst, so ein großes Ding, weil
irgendwann einmal ist der Traktor nicht mehr
so, wie er jetzt ausschaut, weil wenn kein Mensch mehr
oben sitzen muss, brauchst du keine Fahrkabine
mehr, du brauchst kein
Luftfilter, du brauchst
kein Klimaanlag, du brauchst
keinen Sitz, du brauchst keinen Menschen mehr,
dann macht das dann halt allein.
Und da kommen wir wieder auf die
landschaftliche Struktur zurück
oder auf das Relief, das
man halt bebauen will, weil wenn es so
kleinräumig ist wie in der Steiermark,
dann wird es das wahrscheinlich
nie in der Form geben. Und das ist wieder
halt ein extremer Nachteil, wenn man dann versucht
zu konkurrieren mit Großbetrieben,
dann ist man von vornherein
auf verlorenem Post.
Das stimmt eigentlich, im Prinzip die Digitalisierung
ist eigentlich eher ein Projekt für
oder wir das erstes greifen
wahrscheinlich bei Großbetrieben,
in großen Flächen, dort wo wahrscheinlich
am meisten drinnen
ist. Glaubst du, dass durch
diese Digitalisierung dann der Abstand
von diesen großen
landwirtschaftlichen
Einrichtungen und Unternehmen,
muss man schon fast sagen,
hin zu diesen kleinen bergbäuerlichen Strukturen,
die wir auch in der Steiermark brauchen,
in Kärnten, etc., dass dann
der Abstand immer noch größer wird, die Preise von
denen noch günstiger,
es für die Bergbauern dann eventuell
noch schwieriger wird mit den Produkten zu Punkten
oder zumindest in einem Preiswettkampf.
Oder wie siehst du das?
Genau, wenn ich mich als Bergbauer
in den Preiswettkampf einlasse, dann bin ich
gleich auf verlorenem Posten, wenn ich jetzt
in der Steiermark Mais
oder Getreide anbaue und dann konkuriere
mit dem ukrainischen Industriebetrieb.
Kann ich mir das aussuchen immer?
Ja.
Ich wäre sicher gescholten dafür,
wenn ich sage, ja, aber ich finde halt schon,
was ist das für ein Ausritt, dass man sagt,
ich kann leider nur alles dem Spar verkaufen.
Wo ist denn so die Option?
Nein, es ist
ein bisschen unfair natürlich, weil oft hat
man vielleicht wirklich nicht die Möglichkeit,
direkt abnehmen zu finden.
Nein, ich würde es auch gar nicht
irgendwie beurteilen, das ist eine Blätzenmöglichkeit.
Aber dass man es sich so mal überlegen kann,
das kann man schon, finde ich, jedem abverlangen,
dass man überlegen kann,
wie man seine Produkte am besten
alternativ vermarkten kann
oder überhaupt vermarkten kann, was Sinn macht.
Was hat denn da Chancen der Digitalisierung
für den kleinbäuerlichen
Bereich jetzt in der Vermarktungsseite?
Habt ihr da ein Auge drauf ein bisschen?
Ja, also da schließt jetzt ein bisschen
der Kreis zu dem Beginn, wo wir
klar, wir haben angefangen,
über dieses Biokistel zu reden
und über das Projekt, den Verein, den ich da gehabt
habe damals und wo man über online
die Vorbestellung abgewickelt hat,
über einen Webshop.
Die Digitalisierung betrifft natürlich
nicht nur den reinen Produktionsbereich,
das ist der, den wir uns anschauen,
weil wir uns natürlich nicht
alles anschauen können als Forschungsleistung,
aber
die Digitalisierung hat für die
Vermarktung, für den Vertrieb
natürlich potenzielle
Riesenpotenzial.
Und dadurch,
dass man
auch sehr schnell selbst
sich Strukturen aufbauen kann,
sei es jetzt eine Website oder sei es Social Media
oder sei es einfach reine
Kommunikation über WhatsApp
oder über Messenger,
hat sich das natürlich sehr stark
erleichtert, miteinander zu kommunizieren
und als Konsument jetzt mit der
Produzentin in Kontakt zu treten,
jetzt potenziell, ist ja gar nichts
mehr so neu gesetzt,
dass sie wirklich eine Gruppe von Leuten
zusammen tut und sagt, wir
unterstützen sozusagen
auch einen Betrieb gemeinsam
und versuchen da auch finanziell
uns einzubringen in einen Betrieb.
Das heißt, es geben sich Möglichkeiten für diese
Gruppe, einfach auch
Absatzmöglichkeiten, Austauschmöglichkeiten.
Wird die Kluft dann quasi zwischen
dieser, sag ich mal, traditionellen
Landwirtschaft und der vollautomatisierten
Landwirtschaft, wird
entsteht da so eine Kluft,
die in der Zwischen ist, die ganz
Großen, die halt dann den Weltmarkt
bedienen, zu Weltmarktpreisen
und die Kleinen bis anderen, die halt dann
diesen ursprünglichen
Gedanken von Landwirtschaft
irgendwie adressieren.
Ja, ich glaube,
das ist meine
Meinung. Als Wissenschaftler muss man
immer aufpassen, dass man jetzt nicht
die Meinungen verkauft, das wären Startsachen
und das kann niemand
momentan beurteilen, aber es scheint
nur so ein bisschen zu gehen.
Es ist eine Richtungsentscheidung, die jeder Betrieb
dann für sich selbst treffen muss, aber
ich bin der Meinung,
dass gerade in der Steiermark, wir müssen
ja immer schauen, in welchen Raum bewegen wir uns,
welche Rahmenbedingungen es sind, auch wirtschaftlich.
Gerade in der Steiermark haben wir
diesen vor uns hängenden Karten,
glaube ich, von der Steiermark, da sieht man
schön den linken Teil,
der hügelig ist,
der Frauen eingezeichnet,
genau bergeig,
bergeig, ja.
Hügelig ist eher da unten, wo es etwas Grün ist.
Okay, und eben den
grünen Teil, wo
eher die Automisierung in die Fläche
greift. Und da
kommt es ja ganz gut zum Ausdruck.
Genau, genau.
Aber diese Richtungsentscheidung
werden die Betriebe treffen müssen und die
haben es aber, wie ich vorher schon gesagt habe,
im Grunde schon immer treffen müssen,
weil du hast halt auch nur die Möglichkeit,
einen großen Traktor zu verwenden, wenn du
das Feld hast, wo es passt.
Da kannst du mit mehr Dreschen
nicht über irgendeinen Hügel drüber
fahren, das geht nicht.
Da musst du andere Möglichkeiten finden.
Aber
ich würde mir wünschen, dass
gewisse Betriebe, oder dass man
überhaupt
als Betrieb, als landwirtschaftlicher Betrieb
diesen Switch im Kopf
hat, wo man sagt,
ich schaue auf die
Qualität besser, weil jetzt ist der Zeitpunkt da.
Ich komme aus einer Gegend, die Südost
Stürmark, wenn man das, kennst du das Raabtal?
Nein.
Ja, dort fährst du einmal im Sommer ab,
und schaust dann, wie schön das ist,
wenn links und rechts die Maisstauden
stehen, Meter hoch. Und nämlich,
also, ich würde das nicht beurteilen,
aber ich bin mir ziemlich sicher, und ich weiß
aus vielen Gegenden, dass dort nicht sehr stark
auf Fruchtwechsel geschaut wird.
Und das ist einfach seit ich denken kann,
schaut die Gegend so aus, die ist einfach
verblastet mit Mais.
Und das sind doch alles landwirtschaftliche Flächen,
und wir reden immer von Versiegelung
und von Zerstörung von fruchtbaren Böden.
Ja, das ist das.
Und wenn wir so weitertun, werden wir
irgendwann nicht mehr die Möglichkeit haben,
zu entscheiden, dass wir qualitative Produkte
produzieren, weil es einfach nicht mehr geht
auf dem Boden, oder halt für lange Zeit.
Was meinst du damit konkret?
Naja, wir könnten uns ja genauso gut,
denke ich mir jedes Mal, wenn ich dort vorbei fahre,
wir könnten dort genauso gut Gemüse
produzieren.
Was ist das Problem am Mais?
Das Problem am Mais ist, dass es
Schweindelfutter ist.
Und das ist ja kein
Grundproblem an sich, aber da wird
halt sehr viel Energie aufgewendet,
um dann sozusagen ein weiteres Produkt
zu generieren.
Das geht nicht direkt in den Konsum?
Das geht nicht direkt in den Konsum, sondern
es geht halt einfach in diese Schweinemast
hinein, die, wie wir eh wissen,
das Fassel brauchen wir auch nicht aufmachen,
aber mit allen Nachteilen, die halt so eine
industrielle Fleischproduktion hat.
Wir wissen ja eh, es liegt da eh auf der Hand.
Wir wissen ganz genau,
wo die Druckknöpfe wären.
Ja, aber ich glaube,
vielleicht ist es aber genau das Problem.
Und
ich würde das gerade durchbrechen, wir reden
eigentlich jetzt darüber.
Nein, aber wir reden
seit einer Stunde wirklich darüber.
Bio-Kit, das heißt
ein Wert, das ist etwas Gutes.
Aber
die Frage ist halt doch,
wir sind da in einer Blase drin
und bewegen uns da
nur in unserer Blase. Du sagst, wir fahren da durch
und da sehen wir das am Mais.
Ich weiß nicht, ob jedem das da draußen
auf der Straße klar ist.
Ja, aber das ist
ein ganz wichtiger Punkt und ich glaube auch,
dass es ein wichtiger Punkt ist, aber das
bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe.
Aber was bedeutet
das eigentlich von der gesellschaftlichen
Perspektive, wenn wir die guten
Lebensmittel haben, die teuer sind,
für die es sich auch entsprechend
halt, da muss ich, also erstens muss
ich es wissen.
Und zweitens muss ich aber auch
die Möglichkeiten haben, nämlich
finanzieller Natur, die erwerben zu können.
Und was bedeutet das für andere Gesellschaftsschichten,
die das nicht können? Die müssen dann das
industriell produzierte nehmen.
Da waren jetzt viel Fragen drin.
Ja, aber ich glaube, das ist
genau der Punkt. Wir können da uns ideell
darum bewegen, zu sagen,
ja, wir wollen diese Landwirtschaft haben,
top und
keine Ahnung, wenn mein Einkommen
4.000 netto im Monat ist,
dann tut es mir nicht weh,
zu sagen, ja,
gib das Doppelte dafür aus,
weil da bleibt immer noch genug Geld
am Ende über, aber wenn ich auf
einer Mindestsicherung bin, dann wird es halt schon irgendwie
schwieriger und dann bin ich auf
andere Sachen eingewiesen.
Ja, aber dann ist es erst recht Argument,
den Leuten mehr Kochskills
beizubringen.
Wie ich vorhin gesagt habe, wenn ich weiß,
das habe ich oft genug schon gesagt,
in der Zeit des Lokals, wenn ich weiß, was ich mit einem Kilo
Mehl mache, dann brauche ich mir nicht Gedanken machen, wo
ich das kaufe und wo ich den Rest
kaufe, der Lebensmittel. Aber das soll
jetzt überhaupt nicht überheblich klingen und ich weiß,
dass man selber
aus eigener Hand, dass man,
wenn man wenig Geld hat,
nicht viele Möglichkeiten hat manchmal.
Du hast sehr
legitimität und Geld.
Genau, aber das ist ja für sich genommen schon mal wieder
ein Symptom, finde ich.
Weil wer bestimmt denn überhaupt,
wie teuer ein Lebensmittel ist?
Das ist ja nicht nur,
was ich meine,
es geht nicht nur darum,
dass man
diese Auswirkungen vom ganzen
System anschaut und sagt, klar,
du kannst dir nichts leisten, weil du hast wenig Geld,
sondern es geht überhaupt
um die ganzen Anbaubedingungen. Das ist ja was
gesellschaftliches. Man darf
nicht immer nur die Lebensmittelseite und die
Gesundheitsseite sehen, sondern man muss ja
schauen, was hat das überhaupt für,
was sind die versteckten Kosten zum Beispiel,
was sind die Kosten, die durch
ruinöses Verhalten
der konventionellen Andetschaft passieren
für die gesamte Gesellschaft und könnte man
den nicht umlenken
auf andere Bereiche,
dass vielleicht,
wie du es nennst, gute Produkte
nicht mehr so teuer sind.
Weil wir stützen ja auch mit Förderungen
konventionelle Betrieblichkeiten.
Wir werden irgendwann noch mehr special machen
zum Thema Kostenwahrheit.
Das Thema kommt immer wieder und ist glaube ich
ganz was Zentrales, dass glaube ich
die falschen Preise für die
Produkte am Markt sind.
Aber weil du vorher auch gesagt hast, das Thema
Kostenwahrheit machen wir jetzt nicht auf, weil das
führt jetzt irgendwo hin.
Aber was du vorher gesagt hast und da sind wir dann drauf
geantwortet, dass mit dem Mais fällt.
Wenn ich so zuverdenke, mache ich
und wahrscheinlich denken sie die meisten das
und die wenigsten denken am Boden,
also das Thema Boden, so wie es das jetzt
tut auch das.
Was ist notwendig, damit man da
ein bisschen mehr das Bewusstsein
dafür
schafft, dass jeder auch ein bisschen
diese Perspektive,
diese Expertenperspektive sage ich jetzt einmal,
dass man die ein bisschen allgemein an zugänglich
macht. Podcast ist natürlich
eine Möglichkeit, aber
was könnte man denn da tun?
Das Bewusstsein dafür zu schärfen,
ohne mit dem Zeigefinger zu sagen.
Wer könnte was tun?
Das ist die Frage. Wer und was?
Ich glaube wir kommen immer zu dem
Punkt Bildung.
Wo die Bildung, ob das Erwachsenenbildung
ist oder Kinderbildung oder andere Bildung,
ist völlig egal, aber
ich sehe es jetzt nur als
Beispiel stark am
Vulkanland, wo ich her bin, wo wirklich
stark versucht wird,
zu vermitteln, dass
das bäuerliche Produkte
wertvoll sind und einen Wert haben
und dass die existieren und dass die da
sind. Das muss man
denen hoch anrechnen.
Nur,
das ist eben die Krux an dem Ganzen.
Wie sehr gehst du denn ins Detail?
Weil grundsätzlich haben sie ja recht.
Sie haben nicht recht damit, dass sie Dinge vor
den Vorhang bitten,
die jetzt per se eigentlich mitbeteiligt
und dass die Böden ruiniert sind und die
dann als die hochqualitativen
Bauernprodukte bezeichnen.
Das sind schon bäuerliche Produkte,
aber gleichzeitig gibt es da
ganz andere Qualitätsstufen,
wie man den Boden bearbeiten kann.
Ich kenne sie wahrscheinlich nicht,
aber da werden Plakate aufgehängt,
wo einem so eine Hand,
mit einem Handvoll Erden,
die Pflanze raus erwachsen.
Das ist auf jeden Fall ein Nachhaltigkeitsfolger.
Der Boden, von dem wir leben,
ist aber sicher nicht der, wo die ganzen
Staatsbarmer stehen.
Die riesen Handelbetriebe und alles Mögliche.
Es ist ein bisschen,
das ist halt Marketing.
Sie haben recht, darauf hinzuweisen,
das ist super wichtig,
aber das ist nicht das, was ich als Bildung verstehe.
Das ist so viel,
um mit der Bildung
den Leuten begreifbar zu machen.
Das hat einen Wert, was unsere Bauern,
unsere ist wichtig, weil es ist die ÖVP dort.
Heimatbegriff ist auch
eine wichtige Sache.
Aber da kann Bildung schon weitergreifen
und das wird zum Beispiel
viel zu wenig in den Schulen
meiner Meinung nach auch unterrichtet.
Bildung an den Schulen, Ernährung, Bildung.
Aber genau in dem sind
vor allem zwei Sachen ein.
Zum einen haben wir diesen Folder
und die Plakate, die wirklich offensiv da stehen,
wo die Hand, da sind wir wieder beim Handwerk,
in den Boden hineingreift
und sich irgendwie mit dem Boden auseinandersetzt.
Und dann haben wir auf der anderen Seite
die Digitalisierung zum Beispiel
mit Drohnen, wo ich
drüber fliege.
Ich habe von meinem
Maidrescher vom letzten Jahr
für jeden Quadratmeter auf meinem Feld
weiß ich, wie viel gestanden ist, wo ich was nügen muss
und wo das
irgendwie verloren geht.
Da haben wir schon eine Ambivalenz drin.
Dann haben wir zum zweiten eine Ambivalenz drin.
Wir machen Bildung und auf der anderen Seite
das, was uns die ganze Zeit beschäftigt.
Gestern habe ich aus Fleiß eine Kronezeitung
einfach genommen aus diesen
Dingern und die letzte Seite aufgeschlagen.
Du hast Biller...
Fernsehprogramm?
Die letzte Seite, oder?
Auch nicht zwischendrin.
Du hast von Biller und Merckow
die Seiten drin.
Du hast eine Zeitung, die wahnsinnig einen Wert
drauflegt. Österreich.
Auch dort wird immer das Österreich
geprägt. Nur wie viel Österreich sieht man
tatsächlich in dieser Werbeanzeige auf der letzten
Seite drauf.
Ich glaube, das ist grundsätzlich ein Problem.
Man darf halt Bildung nicht mit Werbung
verwechseln.
Man merkt dann immer wieder,
wo diese Grenze
dann verklärt wird und man
oft selber nicht mehr weiß, wie weit darf Werbung
in der Idealisierung
von Landwirtschaft,
von Herstellungsmethoden gehen, so dass man
es noch bewirbt, weil es heißt Werbung, es heißt
nicht Informationsbericht, Erstattung
zum Produkt, sondern Werbung.
Wie weit darf man gehen,
dass das dann
nicht quasi ein gesellschaftliches
Bild erzeugt, das einfach mit der Realität
nichts mehr zu tun hat.
Das ist halt eine spannende
Geschichte irgendwie. Und wenn es in die
Schule geht, Richtung Bildung, dann darf natürlich
da jetzt nicht der Werbeslogan
weitergetragen werden.
Und ob jetzt Fleisch bringt, oder
was weiß ich was, wenn man dann halt versucht,
ein Produkt zu vermarkten, und das schafft
man dann über Umwege vielleicht ins Lehrbuch
rein, weil dann Fleisch vielleicht tatsächlich
überrepräsentiert ist,
was ja dann quasi eher über die Werbung
kommt, dann wird es bedenklich.
Denke ich mal, da muss man aufpassen,
aber ansonsten, ich glaube jetzt, damit
wir jetzt auch nicht zu lange im Thema Bildung
herumgehen,
es ist ein extrem wichtiges Thema.
Ich glaube, es wird viel mehr
Richtung getan. Ich war gerade
in Kärnten, das merkt man vielleicht noch.
Und
ich glaube, da müssen wir,
da werden wir wahrscheinlich noch viele Podcasts dazu machen,
wenn wir die Möglichkeit dazu haben,
uns mit dem ein bisschen rauszusetzen.
Letzte Frage für dich jetzt.
Eine Standardfrage, die
ich immer stelle, aber die oft ganz wichtig ist.
Was haben wir denn denn noch nicht?
Okay, ich glaube, das Segment schneit.
Ich war nicht der einzige Grund,
wieso man aus dem Segment etwas schneiden
wünscht. Entschuldige.
Nein, da wird nichts geschnitten, das ist
genauso wie es sein soll. Nein, aber
was haben wir denn jetzt auch?
Was würdest du gerne noch sagen?
Was haben wir dir jetzt noch nicht gefragt, was wir aber hätten
in diesem Kontext fragen sollen?
Ganz viel.
Nein, das ist das Top-Ding.
Haben wir denn irgendwas Zentrales, was dich jetzt betrifft?
Das kann ich nicht sagen,
was ich mich jetzt fragen soll, ich weiß nicht,
was euch interessiert.
Mit Digitalisierung und Landwirtschaft
bei dem Thema haben wir da jetzt irgendwas,
einen zentralen Punkt,
den wir mitnehmen sollten, gedanklich,
noch nicht angesprochen,
mit dem wir uns vielleicht in einem späteren Podcast
wieder einmal beschäftigen sollten.
Also haben wir da jetzt eher über die
wichtigen Aspekte gesprochen.
Wir haben natürlich jetzt nicht die ganze
Bandbreite von den potenziellen
Auswirkungen besprochen, das kann man
natürlich als eigenen Podcast einmal oder
wenn es wen interessiert, gibt es eh
genug Literatur mittlerweile auch.
Lesen, hören ist teilweise leicht,
deswegen machen wir das.
Ja, mir geht es darum, es ist ja eine Art
von Wissenschaftsvermittlung,
also so sehe ich das
ein bisschen auch. Also ich habe die Möglichkeit
jetzt da über das, was ich da mache,
ausgerufen zu geben, aber ich bin natürlich
auch sehr stark erst am Weg
und das Forschungsprojekt ist noch lange nicht vorbei
und wir werden noch sehr viele Erkenntnisse haben
und wir arbeiten sehr stark zum Beispiel mit
visuellen Methoden, weil es mir
sehr stark darum geht,
zu zeigen, was hat denn das jetzt für
politische Auswirkungen und wie kann man
das abgleichen mit dem Bild, das die Leute
im Kopf haben von Landwirtschaft.
Und das ist ein Plan nächstes Jahr
und vielleicht kann ich die ja kontaktieren,
oder euch dazu, mehrere Veranstaltungen,
wo Bilder, die die Landwirte selber
gemacht haben, Fotos präsentiert werden
und eine Diskussionsveranstaltung,
Podiumsdiskussion, so in die Richtung
wird das passieren.
Und da, es tun sich noch sehr
viele Fragestellungen auf, aber ich finde,
wir haben da eh als Einstieg
passt das gut.
Sehr, sehr, sehr.
Ja.
Und deine letzte Frage.
Jetzt warst du
irgendwie das Bindeglied zwischen Bauern
und dem Konsumenten, jetzt wird
mich tatsächlich noch der Konsument
Preining interessieren. Wo gehst du einkaufen
und wie triffst du deine
Kaufentscheidung?
Ich habe sehr viel gelernt von meiner Ex-Freundin,
die im Köchin ist und die
wirklich einen fantastischen Zugang hat,
wie man Lebensmittel behandelt und was man damit
macht. Und ich gehe
fast ausschließlich
auf den Markt einkaufen, meistens ist es der
Kaiser-Josef-Markt. Und
ich muss so auch dazu sagen, dass ich jetzt nicht
immer nur zum Biostandel
gehe. Also ich kaufe schon auch
beim anderen Bauern ein, den ich da jetzt
gar nicht erwähnen muss, aber der halt
sehr große Vielfalt an Gemüse hat.
Aber der zum Beispiel in nächster Nähe
von Graz ist. Und
ich variere das ein bisschen, aber was ich sagen kann,
ich habe schon viele Jahre zum Beispiel
im Supermarkt kein Gemüse mehr gekauft,
weil es nicht notwendig ist.
Also bist du sehr konsequent.
Ganz konsequent, aber halt, wo haben wir
davor, genau du hast es eingangs gesagt,
das Thema Beschränkung,
haben wir ganz am Anfang gesprochen. Ich finde es
einfach wunderschön, dass ich zum Beispiel am Samstag
auch das Erlebnis habe vor einem Markt,
am Freitag. Und
man kennt sich dann, man weiß, wo es gewisse
Dinge gibt, wo es eben den besten
Fisch zum Beispiel gibt, oder wo man den besten
Käse kriegt. Oder allerdings habe ich aus
Eggersdorf eine Familie aufgetan, die halt so
Freilandschweine, Bio-Freilandschweine hat, wo man
dann halt hin und wieder mal einen Speck gekauft oder was.
Aber diese Beschränkung ist eben so schön, wenn ich
dann das daheim habe, dann
wird das halt zu Ende verkocht.
Da wird, ich habe halt verschiedenes Getreide
auch ganz gern und mache gern Teige und
solche Dinge. Und das ist mir halt wichtig, dass ich
ich muss nicht, ich richte mir nicht
danach, was ich jetzt gerade für Bedürfnisse habe,
sondern ich schaue, was ich gerade im Kühlschrank habe und
versuche das dann halt zu
verkochen. Und ich finde das halt elegant,
ich finde es schön, wenn ich nichts wegschmeißen muss
und ich mag nichts wegschmeißen, ich muss nichts
wegschmeißen. Und es ist ja
eine finanzielle Geschichte.
Also ich habe nie das Gefühl, dass ich jetzt wahnsinnig
teure Sachen habe, weil ich
schmeiße ja nichts weg.
Warum schmeißt du das?
Weil es geht sich immer gut aus. Ich weiß nicht,
ich wohne in einer WG momentan und
mit meinen Freunden tue ich da sehr viel gemeinsam kochen.
Ich nehme auch die Zeit
und ich glaube, das sind halt die wesentlichen
Dinge. Sicher,
ich kann nicht für alle sprechen, wenn du drei Kinder
hast, oder wenn du jetzt nur eins hast und du
kannst nicht immer großartig kochen.
Das ist wieder eine andere Geschichte.
Aber es belastet dich nicht, dass du das
quasi den auf und an tust, oder das für dich
ist ja nicht ein Antrag. Im Gegenteil,
im Gegenteil. Weißt du, da habe ich ein bisschen
diese, jetzt plakativ gesagt,
italienische oder französische
Anstellung zu Lebensmitteln. Wir haben zum Beispiel
gelernt über das Fischkochbuch, wie geil
Fischinnereien sind. Über einen
befreundeten Biofischzüchter in
Munden. Der Markus Moser übrigens,
extrem toll, Biofisch.
Der hat uns
das gezeigt, was man mit Fischinnereien,
mit Leber usw. machen kann.
Und da gibt es jetzt genau am Kaisers-Josef-Markt
an, von dem ich ein Biofisch-Leber
kaufe. Und das ist den Moment,
möchte ich nur beschreiben, wie ich
daheim sitze mit meiner Freundin und
diese Fischkleberbrot und auch Butterbrot
drauf tue. Und wie sehr wir uns
freuen über den Moment, über diesen
kleiner Moment, was da passiert,
wo andere
den Kopf schütteln und sie denken, was ist mit denen
los. Aber wie schön
das halt ist. Und das ist nie auch für unsere Belastung,
sondern immer etwas Schönes.
Zeit zu nehmen, zu nehmen dafür,
das ist ein Luxus.
Und so, so,
das würde ich auch ganz gern
anderen vermitteln können. Aber das ist halt wirklich
ein langer Weg, oft bis man zu einem Punkt
kommt, dass man das dann
schätzen kann, wie wertvoll
das Ding eigentlich ist. So ein Fischkleber,
das für die meisten Abfallprodukte
ist. Ich habe es ehrlich gesagt auch noch nie
gegessen und ich habe mich gefragt, wie man es isst.
Und wir wissen jetzt,
gebratene Fischkleber auf Butterbrot,
auf einem Toastbrot mit Butter,
mit Salz und Pfeffer.
Das Rezept kommt in den Block rein.
Ja, bitte. 100%ig.
Aber es ist wirklich gut.
Ja, ja, ja.
Ich glaube, das war
jetzt das optimale Schlusswort.
Mit dem Rezept haben wir noch nie geschlossen.
Und wir sind irgendwie über die
akademische wieder zurück auf die Passion,
auf das Kochen und auf die Lebensmittel kommen.
Von dem her
eine Stunde 48 sehe ich gerade.
Unglaublich. Extrem lang, aber
irgendwie kurz, weil ich mir jetzt echt Spaß gemacht.
Sehr Spaß gemacht. Ja, was sagen wir
jetzt noch? Tschüss, oder? Magst du noch mich grüßen?
Mama.
Papa.
Papa.
Na, das war
sehr Spaß gemacht,
war sehr toll und
ich werde es auch weiterhin verfolgen.
Ja, wir dir auch. Du hast uns jetzt
im Pelz.
Danke.
Danke.
Danke.
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