BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P016 Christian Bachler - Mutbauer

... aus gegebenem Anlass

06.12.2020 97 min Wilhelm Geiger

Zusammenfassung & Show Notes

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Fein, fein, fein! 

"Unser tendenziell verhaltensauffälliger Jungbauer aus der Steiermark, der Bauer in #BauertothePeople, der Jean Ziegler der Krakau vulgo Christian Bachler vom Bergerhof Krakauebene hat trotz seiner relativen Jugend ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Das Schicksal hat Christian und seine (superliebe) Mama ein paar mal ordentlich erwischt und, na ja, normal ist der Bub halt auch nicht ... 

Damit diese wunderbare Heimat vermeintlich sprechender Tiere (man beachte die Beiträge auf FB), kritischer Perspektiven und lukullischer Besonderheiten nicht verloren geht, hat jetzt der Praktikant vom #Wutbauer, Florian Klenk, einen Rettungsversuch gestartet. Und siehe da ... " [Auszug aus unserem FB-Posting vom 29.11.2020] ... weil´s es als Einleitung gut passt] 

Zurück in der Gegenwart: Inzwischen ist der 2. Dezember, insgesamt hat die Aktion mehr EUR 400.000,- von ca. 10.000 SpenderInnnen erzielt. Der Bergerhof ist schuldenfrei, Christian gegenwärtig der wohl bekannteste Landwirt Österreichs, der Tag hat immer noch 24 Stunden, es ist nach wie vor Winter. Ohne hier jetzt auf die aktuelle Podcast-Folge direkt einzugehen - die soll man sich ja idealerweise anhören - kann man sagen, dass in der letzten Woche etwas geschehen ist, dass in seiner Form einzigartig war und vermutlich auch bleiben wird.

Vielleicht war es auch ein Ereignis, welches nachhaltige Spuren in der österreichischen Landwirtschaft hinterlassen, vielleicht auch ein paar neue Spuren ziehen wird. Neben all dieser offensichtlichen Sensation, viralen Dynamiken und der vielen Öffentlichkeit, den Sichtweisen und Meinungen, bleibt es doch ein privates und unmittelbares Ereignis, welches nur eine Familie, einen Betrieb und einen Landwirt betrifft. Letztlich ist es auch nicht so zentral, "dass" es passiert ist, sondern "warum" es passiert ist. Daher ist es auch das Ziel von BauertothePeople, den jeweils Anderen die Möglichkeit zu geben, hineinzuschauen in Lebenswelten, Beweggründe und Ursachen kennenzulernen und sich dann auf Basis dieser zusätzlichen Perspektive eine Meinung zu bilden oder bisherige Meinungen zu erweitern. Aus diesem Grund haben wir mit Christian über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gesprochen, seine Geschichte, seine Sichtweisen und seine Motivation. Zum Ende sei Christians Schluss (aus dem Podcast) vorweggenommen: "Scheißt's eich nix!"

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„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Transkript

Leute, halt's zusammen! Sonst dauert's nicht mehr recht lang! Auf einmal tötet's einen kleinen Schieberer und dann klappt alles zusammen! Power to the People, der Podcast für überhaupt und außerdem Nachhaltigkeit und EOS. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. Wie lang ist die Aufzeichnung? Bis wir fertig sind. Bis zum Ende. Aber jetzt sind wir erst am Anfang. Ja, grüß euch miteinander. Power to the People Podcast, die Folge, wurscht, wir wissen es nie so genau, ich glaube 2016 oder so. Wir haben heute ein Special schon fast, wenn man so sagen will. Vor 14, 15, 16 Folgen ungefähr haben wir mit Christian Bachler die erste richtige Folge gestartet. Und heute, so quasi aus gegebenem Anlass, wir zeichnen das auf. Was ist heute der 2. Dezember? Das ist der 2. Dezember. Der 2. Dezember, es ist noch nicht gar so lange her, dass Weihnachtswunder passiert ist. So würde es der Christian wahrscheinlich sagen. Aber dass was Besonderes passiert ist und das wollten wir jetzt auch zum Anlass nehmen, dass man mit dem Christian dieses, was da eben passiert ist, noch einmal gemeinsam reflektieren. In Christian ein bisschen fragen, wie es ihm da geht, wie es dazu gekommen ist. Ja, und dann uns in einem Jahr noch einmal treffen und dann noch einmal darüber reden, was aus dem, was wir heute geredet haben, dann ob was dann draus geworden ist. Aber ich glaube, es interessiert nicht nur uns, sondern viele Leute, was da passiert ist und vor allem, was draus jetzt dann wird. Bevor wir starten, eine kurze Vorstellungsrunde. Das ist ein Mikrofon der Diffluencer, der Willi. Aber viel, viel wichtiger noch heute dabei die Melange in Gummistiefeln aka Bianca Bladl. Servus. Servus. Auch ein Mikrofon verfügbar, der Mutbauer aka Wutbauer aka Christian Bachler vom Bergerhof in der Krakow-Ebene. Grüß dich. Hallo. Servus. Genau. Jetzt haben wir das durch, jetzt fangen wir an, oder? Christian, wir haben ... Du wolltest beim Christian anfangen? Ja, ja. Und mit Christian aufhören, so quasi, bei Podcast über den Christian. Klingt schlüssig, ja. Wir werden jetzt nicht sagen, hört euch die Folge eins an, damit ihr wisst, wer der Christian Bachler ist, sondern wir werden jetzt dann quasi noch einmal in einem ersten Schritt, würde ich dir bitten, dass du einfach noch ein bisschen erklärst, wer du bist und wie du Bauer geworden bist, wie du zu deinem Beruf überhaupt gekommen bist, in ein paar Worte. Wahrscheinlich nicht zu lange mehr beim nächsten Mal, sonst dauert es drei Stunden. Aber einfach, dass wir noch einmal ein bisschen einen Kontext haben, wer du bist und wie du so warm bist. Wie du so warm bist. Ja, ganz klassische bäuerliche Herangehensweise und Anführungszeichen, nicht? Und wo wir da sind, nein, Entschuldigung, das wissen ja vielleicht noch viel gar nicht, wo wir da überhaupt sind bzw. wo du da bist. Wir sitzen da in Krakow-Ebene. Also unser Hof ist der höchstgelegene Bauernhof der Steiermark, der quasi ganzjährig bewirtschaftet wird. Wir sind da auf 1450 Meter. Die Gemeinde heißt nach der Gemeindezusammenlegung Krakau, ganz im Westen vom Bezirk Murau. Wir bicken also schon fast an der Landesgrenze zu Salzburg und schauen eigentlich schon mehr auf die Salzburger Seiten um. Zu mir, wie gesagt ganz klassisch, bin 38 als erster von zwei Jungs sozusagen da auf die Wörth geheimen. Wie es halt dann der klassische Ding ist, schon irgendwo der älteste Sohn als Hoferbe, als Hofnachfolger vorgesehen. Von dem her quasi schon berufliche Dinge in die Wiege gelegt und eigentlich immer das gewesen, was ich machen wollte. Dann ganz normal Pflichtschule vorbei, landwirtschaftliche Ausbildung, auch ganz klassisch im benachbarten Damsweg Fachschule nach der Fachschule. Dann Präsenzdienst abgeleistet usw. Und dann relativ bald in die Meisterausbildung gestartet. Damals noch sehr, sehr jung. Es ist ja gerade um ein paar Tage ausgegangen, dass ich überhaupt ein Startenkind und ich war dann eine Zeit lang der jüngste. Warum so jung? Warst du so schnell? Nein, es hat sich dann ergeben, dass in der Nähe eben in Damsweg ein Kurs gestartet hat. Und das dauert ja drei bis vier Jahre bis du da fertig bist im Wintersemester. Und da ist das natürlich einfacher, wenn ich nur 20 Minuten hinfahre, als wenn ich mich immer vom Betrieb quasi frei boxen müsste. Weil was dann nämlich war, dass in der Zeit mein Vater gestorben ist. Und ich dann halt relativ jung, also schon mit 20, den Hof übernommen habe und dann halt natürlich da dementsprechend eingespannt war. Von dem her war es dann ab dort natürlich immer schwieriger, dass man vom Hof wegkommt für längere Zeit. Ja, so war das dort halt. Weiter im Text Meister gemacht, dann hinten noch Forstwirtschaftsmeister, dran gehängt, weil es das auch gerade gegeben hat, so nebenher. Und dann eigentlich gesehen, verpflegst, Landwirtschaft ist cool, Landwirtschaft wird weitergehen, will ich machen. Nur ist halt so, dass meine Vorgänger sozusagen einen ziemlichen Investitionsstau, nennt man es heute modern, mir hinterlassen haben unter Anführungszeichen. Das heißt, es war eigentlich alles zum Richten. Also das heißt nicht schulden, sondern quasi der Vorstufe zu schulden, nämlich das, was zum Richten ist. Genau, also der Betrieb war gesund, da waren keine Schulden oder irgendwas da. Aber halt auch dementsprechend viel zum Richten, also wirklich das volle Programm. Das war damals mit 20, wie du dann quasi... Genau, mit den Sachen sind wir gestartet. Also das war schon eine wüde Zeit. Das war die erste wüde Phase. Dann waren auch noch bei mir die Großeltern am Hof, die waren dann auch zum Pflegen. Das waren dann wirklich 10 Jahre. Und ja, möchte ich nicht mehr. Noch einmal durchmachen die Zeit. Okay, was war dann die Rahmenbedingungen? Damals war der EU-Beitritt noch nicht so lang vorbei. War für die Landwirtschaft relativ gut. Was war das für ein Jahreszweig? 2003 quasi hab ich übernommen. Dann haben wir ein paar Jahre Orientierungsphase gehabt. Und so ab 2005 eigentlich dann hab ich mir angefangen ein bisschen mal zu schauen, wo könnte die Reise hingehen. Und damals war ich jung und naiv einfach so, dass sie gesehen haben, okay, Milchvieh ist alternativlos. Weil sie alle machen, weil sie mich in meiner Wahrnehmung auch immer da haben. Und dann haben wir einfach gesehen, okay, ist dann das neue Tier-Schutzgesetz rausgekommen. Wir haben Probleme mit der Tiergesundheit gehabt. Und haben dann gesehen, okay, wenn wir nix lernen, dann ist spätestens 2012 damals Tier-Schutzgesetzmäßig sowieso Ende. Das heißt, wir müssen den Tierbereich neu machen, irgendwas adaptieren. Ansonsten funktioniert das nicht. So ist das dann halt losgegangen. Und wie gesagt, Rahmenbedingungen waren damals gut. Öffentliche Güter, Unteraufführungszeichen, die ganzen Umweltgeschichten waren vom Ausmaß, vom Volumen her nicht vergleichbar mit dem, was heut los ist. Also das war circa ein Drittel mehr. Da hat man sich dort relativ leicht an. Das heißt, du hast ein Drittel mehr öffentliche Gelder gekriegt und dir deshalb leichter getan? Genau, genau. Und das war zu der Zeit schon ein bisschen auch Aufbruchsstimmung, Gutgräberstimmung vor der Wirtschaftskrise. Und auch vor allem die heiße Phase, bevor das dann der Finanzcrash war. So 2007 haben wir dann den Tierbereich neu gebaut. Und zwar schon einfach, wirklich günstig. Was heißt Tierbereich? Den Steuer, oder? Genau, wo die Rinder dann einquartiert sind oder nach wie vor sind, da war irgendwie wirklich Aufbruchsstimmung. Also das war so Goldrausch-mäßig. Die Preise sind überall gestiegen. Von Woche zu Woche, von Monat zu Monat war mehr Milchgeld da. Das war irgendwie ganz spannend. Und so habe ich damals gar nicht in Frage gestellt, ob es vielleicht irgendwas anderes gab. Und ob ich wirklich mein Leben lang da Kühe bespaßen will. Aber okay, da waren wir dann halt so drei. Und dann ist das weitergegangen. Und irgendwie, als das Bauliche dann vorbei war, war für mich so ein erster Dämpfer im Unterbewusstsein, oder vielleicht im Bewusstsein, wo man es auch verdrängt, dass ich gesehen habe, oha, das beleidert für mich jetzt, dass ich jetzt mein restliches Beruf lebe, mich mit Milchkühe beschäftige. Und vielleicht gefreut mir das irgendwann nicht mehr. Und eigentlich hat es mich dann ab dem Moment schon nicht mehr gefreut. Weil ich das gesehen habe, das ist jetzt irgendwie fix. Was genau hat dich daran gestört? Nein, ich weiß es nicht. Es war irgendwie einfach, dass das hier zu ist. War das zu wenig oder war das? Nein, nein. Aber ich war wahrscheinlich schon irgendwie im Gespür, dass das auf Dauer nicht sein wird. Du hast vorher gesagt, zwischen zwei, drei hast du den Hof übernommen, zwei, fünf hast du dann zum Nachdenken angefangen. Und in den zwei Jahren dazwischen hast du einfach nur reagiert, oder wir haben uns einfach nicht wirklich dran nachgedacht, was wird, sondern nur noch, wie komme ich drüber, oder? Genau. Okay, ich wollte nur diese zwei Jahre nochmal nachfragen. Genau. Das war nicht ganz einfach. Mein Bruder war damals noch minderjährig. Da ist das Ganze, was du da hast beim Erben usw., das Jugendgaben, Jugendgericht, alles am Hals. Das war schon turbulent. Also da denkt man auch nicht. Nein, da funktioniert gar nichts. Aber wir haben alles noch gescheit Erbschaftssteuer gezahlt. Im Gegensatz zu ziemlich vielen anderen lustigen Leuten. Ja, dann war das halt so. Und wie wir dann halbwegs quasi im Vollbetrieb waren und das alles so halbwegs durchgeboxt gehabt haben, war Wirtschaftskrise, war alles ein bisschen komisch. Und dann der erste wirklich wüde Schnalzer war 2009 die erste wirklich verheerende Milchpreiskrise in ganz Europa. Hat das eine Folge von der Wirtschaftskrise jetzt zusammengehängt? Ja. Und das war natürlich auch dort, wie dann die Diskussion aufgekommen ist. Okay, Milchquote wird auslaufen. Kannst du uns kurz die Milchquote erklären für alle, die nicht wissen, was das ist? Die Milchquote oder Milchkontingent war eine stotisch festgelegte Produktionsquote, die jeder Betrieb quasi, ich glaube, im 1984er-Jahr zerteilt gekriegt hat. Und die dann handelbar war. Das heißt, wenn ich jetzt, was weiß ich, 100.000 Kilogramm, das ist in Kilogramm gerächelt worden, Milch wird immer in Kilogramm abgerächelt, 100.000 Kilogramm Milchkontingent haben, dann darf ich 100.000 Kilogramm Milch produzieren und dann die Molkerei verkaufen. Wenn ich mehr produziere, wird sie mir die Molkerei zwar abnehmen, wenn aber quasi am Ende des Jahres rauskommt, die Gesamtproduktion aller Bauern kumuliert, übersteigt die Gesamtmilchquote, dann habe ich für das eine Strafabgabe zu zahlen. Das heißt, mir wird der Preis gekürzt, das hat man dann Superabgabe genannt, wo es dann oft geheißen hat, dass ich die Milch dann unterm Strich um 10 Cent geliefert habe. Zu der Zeit, wie soll ich sagen, unter anderem auch bei so viel öffentliches Gut im Spiel war, ist diese Milchquote zu teilweise horrenden Preisen gehandelt worden. Das war in anderen Ländern anders, da hat es Mitgliedstaatenmäßig Systeme gegeben, da war Österreich für die Preise immer fuhrend dabei. Was ist dann passiert? Man hat dann irgendwann gesagt, freie Spiegel der Kräfte, Kontingent muss weg, es darf jeder produzieren, was er will. Ich weiß noch, da bin ich am Tragtag gesessen und an unseren damaligen Landwirtschaftskammerpräsident im Jones-Journal gehört, der dann gesagt hat, die Bauern brauchen keine Angst haben vom freien Markt, sie müssen immer durch. Heute noch, wie ich das sage, da war ich noch daheim in die Mistgabel, die ich gerade am Traktor auf der Seite gesteckt habe, aus dem Traktor, weil mich so geärgert haben. Qualität setzt sich in dem Bereich nicht immer durch. Du warst damals schon überzeugt, dass das nicht so ist? Ich habe gespürt, dass das gruselig wird. Die Quote war mit dem Preis fixiert, oder? Nein, das war Angebot und Nachfrage. Aber dadurch, dass das Angebot reguliert war, hat sich der Preis gehalten. Das war der Sinn von der Milchquote. Die Butterberge und die Milchseen aus Ende 70, Anfang der 80er-Jahre hat man ja damit abgefangen. Die Quote war einfach die fixe Abnahmemenge. Es war einfach eine Deckelung der Menge. Eine Deckelung von dem, was produziert werden sollte. Also eine fixe Abnahmegarantie für die Menge, oder? Nein, du denkst von der falschen Seite, es war andersrum, da war zu viel Milch. Damit die Milch nicht zu billig verkauft werden kann und viel überbleibt, gab es eine Mengendeckelung. Durch diese Mengendeckelung gab es immer einen bestimmten Betrag an Milch, der produziert werden darf. Das heißt, das Angebot wurde reguliert und damit hat sich auch der Preis reguliert. Heute ist das alles bitterbös, das muss alles weg. Wir müssen uns unbedingt gegenseitig auffräsen. Die Canardia, berichte ich mir jetzt, Melange, haben nach wie vor die Milchquote und dementsprechend einen fantastischen Milchpreis für die Bauern. Die EU ist ganz, ganz not in use, weil das muss weg, weil wir gerne unsere hochqualitative weiße Flüssigkeit da um die exportieren. Man sieht, dass es nicht alternativ ist, dieses System, das wir derzeit fahren. Nur zurück, wo ist die Milchquote hergekommen? Man hat nach dem Krieg versucht, die Bevölkerung zu ernähren, zu versorgen. Man hat dann aber gesehen, die Bauern werden so effizient, die produzieren so gut, da müssen wir jetzt die Bremsen reinhauen. Das war damals die Deckelung in Form vom Kontingent. Dann hat man umgeschalten, mit dem kann man doch viel mehr Kohle machen, wenn wir das auf den Wirtmarkt exportieren. Das ist das Gegenteil, was wir derzeit haben. Die Afrika verdickt die Pulvermilch dauernd oder nach China. Also komplett irre. Das ist sicher so ein Thema, wo wir vermutlich irgendwann einen eigenen thematischen Podcast dazu machen werden. Aber das ist ja natürlich eine Situation, da hast du schon gemerkt, das Milchwirtschaft ist jetzt nicht so deins, da hast du es auch schon gespürt, dass es für die zumindest nicht passt. Das war im Prinzip für alle die gleiche. Das hat dann jeden betroffen mit den Quoten etc. und auch, dass sie es dann abgeschafft haben, oder? Ja, im Nachhinein betrachtet ist das eine ganz strange Situation. Erstens muss ich sagen, bevor diese Überlegungen gekommen sind, dass das auf Dauer nicht funktionieren wird, war ich absolut dafür, dass die Milch gerade wegkommt. Wir brauchen ja unser Zeug, wir müssen ja Gas geben, wir sind motiviert, wir sind fit für die Zukunft. Ich bin aber dann draufgekommen, das macht uns hin. Was war denn das auslösende Ereignis dafür, dass du dann vom klassischen Denken, dass du dann gesagt hast, das stimmt nicht, da bin ich dagegen. War da ein spezielles Ereignis oder mehrere? Was ist da passiert? In den 90er-Jahren bis Mitte Anfang 2000 war für viele Betriebe so, auch für uns, dass die Produktion, der Erlös aus der Produktion, das war im Verhältnis zu vernachlässigte Größe, weil die öffentlichen Güter so gesprudelt haben, dass die meisten darauf kapriziert haben, wie kann ich am meisten Extensivierungsprämien auslösen und aus diesen Töpfen naschen. Damit sind die Bauern beim EU-Beitritt gelockt worden. Du kannst dir doch ein billiger hergeben, aber du kriegst eh öffentliche Güter. Wenn du dann siehst, es werden die öffentlichen Güter von früherer Periode zu früherer weniger mit immer mehr abflogen, und zugleich bricht der Produktpreis weg, dann ist auf einmal das Konto leer. Der Mensch lernt nur, wenn er ansteht. Ganz kurz für die Nicht-Landwirte, das ist ein Wort, das man ganz oft hört, was man wenig hört, also Intensivierung, Extensivierung. Das heißt weniger Extensivierung. Erklärst du, dann brauch ich nicht fragen. Was wir jetzt haben, ist eine permanente Überproduktion. Diese Überschüsse müssen am Wirtmarkt irgendwo hin verscherbelt werden. Was bedeutet das für uns alle, dass wir zulasten der Natur fahren, dass wir am Wirtmarkt um einen Dummdingseln mit dem Krafl Milliardengewinne machen. Da waren wir früher gescheitert, wir müssen das reduzieren, wir müssen außernahmen. Über das hat man gesagt, mach nur mehr 2-mal, treib die Viecher wieder aus, der Vier kriegst quasi den Ausfall ersetzt. Ich hab für das, dass ich weniger tue, das ist nicht zu intensiv. Auf der Vier, dass du weniger tust, kannst du weniger verkaufen, kriegst gleichzeitig eine Prämie an, damit das kompensiert wird. Für die als Gesellschaft, als Gesamtmarkt, überwiegen die Vorteile. Was hat dich dann weiter bewogen, das zu hinterfragen? Ich hab damals mit den Almfutterflächen ziemliche Probleme gehabt. Einige Jahre kann ich öffentlichen Güter kriegen. Dann wird es interessant. Es geht ja auch darum, wie es überhaupt zu dem ganzen Kommen ist, dass wir da sitzen. Das Grundding, auf was man draufkommt, ist fit für die Zukunft. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Wir haben Planwirtschaft. Wir sind Unternehmer und Freier Markt. Wir haben 5-Jahrespläne. Diese 5-Jahrespläne nennen sich Förderperioden. Oder GAP-Perioden. In 5 Jahren können die Rahmenbedingungen komplett anders sein. Wir haben die Mutterkuhprämie gefallen. Da waren wir alleine im Gebirge. Was tust du dann, wenn du einen Stall gebaut hast, und zur Tilgung der Schulden, die du hast, diese Prämien geplant hast? Die Politik sagt, das wollen wir nicht mehr. Was ist noch das große Unternehmertum? Was tust du noch? Natürlich ist es modern. 3 Quartale, super. Wie sollen wir in 5 Jahren einen Stall zahlen? Das ist das Grundproblem, dass die Gesellschaft über viele Sachen sagt, das geht so nicht mehr. Wo die Bauern sagen, ich habe den vorletzten Stall, und ich zahle ein Kind. Dann kriegst du noch ein paar Basen der Kontrollen. Dann kriegst du ein paar Auszahlungstermine, das Geld nicht auszahlen. Dann ruft dir der Bankbürgermeister. Du sagst, wir würden gerne 20.000 abbuchen. Das ist deine Kreditrate, die haben wir ausgemacht. Was tust du noch? Dann ist aber kein Problem. Du kriegst ja schon 6 Monate später. Dann hast du das Geld geschwind zwischen. Du musst ein paar Zettel ausfüllen. Dann zahlst du halt 8-9% Zinsen. Dann bist du aber so drin in dem Ding. Was sollst du noch machen? Wenn du das hintereinander hast, dann geht es irgendwann ans Eingewachte. D.h., auf der einen Seite bist du selber in diese Spirale reingekommen. Für andere Landwirte und Landwirtinnen geht das auch so. Es hat damals eine gewisse Struktur der Landwirtschaft erwischt, die mit den Förderungen in gewisse Probleme gekriegt hat. Die hat aber alle betroffen. Gibt es da irgendwelche Faktoren, wo du sagst, das ist ein individueller Faktor, dass du in der Zeit verpackt bist? Oder das hättest du auch anders machen können? Dann tats man wahrscheinlich heute. Oder wäre ich nie so weit gekommen? Wenn ich das alles aufzähl, dann brauch ich meinen eigenen Podcast. Das ist bei den meisten so. Da braucht man nicht beschönigen und sagen, dass da jemand unserer Schuld ist. Ich spiele in ein System, wo ich nur verlieren kann. Ich weiß, dass zuhörende Kollegen schon sagen, wir sind super Unternehmer. Wo kommen die ganzen Bauplätze her? Wer verkauft das? Wieso haben Sie in der Fruchtfolge jedes 3. Jahr einen Bauplatz verkauft? Das verkauft keiner freiwillig, man tut sich das schon oft schönreden. Die Betriebe werden dann filetiert, da ist ein Bauplatz. Wenn ein Bauer heute einen Bauplatz verkauft, das ist ganz ein normales Business. Das ist im Betriebskonzept akzeptiert. Dann geht es halt wieder aus. Wenn wir so weiterm, betonieren wir nicht nur Österreich zu, auch in der Landwirtschaft. Das heißt, die Bauern hucken auf einen guten Kapitalstock, v.a. von Grund und Boden. Das Kapital der Landwirtschaft ist grundsätzlich. Der wird nach und nach aufgebraucht. Man lernt in der Landwirtschaft, wie man lebt von einer Substanz. Aber um das zu ergänzen, nicht aus bösem Mut will heraus, sondern weil es nicht anders geht. Ich habe mit deiner Mutter gesprochen und gefragt, warum baut er jetzt innerhalb von 20 Jahren seinen Stall um? Weil sich die Richtlinien geändert haben, weil die Menschen sehr wohl mehr Tierwohl fordern. Dann muss man das so umbauen und adaptieren. In einer Generation baust du 3-4 Mal den Stall um. Dann musst du auf das zurückgreifen, was du hast. Das ist dein Grund und Boden. Derzeit ist so viel billiges Geld im Spiel, dass sich die Immobilienpreise in eine unglaubliche Geschichte entwickeln. Wenn man schaut, wie sich die Bauplatzpreise in entlegenen Gegenden im Prozent entwickeln, dann hat die Bank eine Immobilienabteilung, die dir sagt, was ein guter Platz war. So fängt sich das Ganze an zu zentralen. War der Faktor, dass du das mit 20 Jahren spontan übernehmen musstest? Du warst eigentlich noch nicht fertig. Du hattest bis zu dem Zeitpunkt noch etwas anderes vor. Das war auch ein Faktor, dass du von der Situation zu sehr überrumpelt worden bist. Die Erfahrung von deinem Vater, der bei der Übergabe weitergehen wollte, hat dir gesagt, du hattest einen gesunden Betrieb. Die Investitionen waren noch nicht gemacht. Aber der Vater hat wirtschaften können. Was ist das für ein Betrieb? Das sind die Betriebe, die beim Generationenwechsel aufhören und verkaufen. Ich investiere eine halbe Miele, damit ich defizitär weiterarbeiten kann. Kann man den Betrieb beschreiben? Genau die Situation. Wenn ich weiter tun will, muss ich wachsen? Nein. Wenn sich die Auflagen ändern, was soll man machen? Du warst mit der Situation konfrontiert. Die Förderauflagen haben sich einfach geändert. Du hast wahrscheinlich nicht gewusst, wie es da so ist. Das brauchen wir nicht beschönigen. In der Situation war das für mich eine Riesenchance. Freibahn, Vollgas. Mit der Übernahme? Ja. So war das damals normal. Weil der Weg vorzeigend war. Mein Vater war in der Interessensvertretung auch recht engagiert. Die vergessten nicht auf uns. Die Ausgleichszahlungen, die Subventionen, das war in der Generation von meinem Vater völlig außer Zweifel. Dass dann alle Birte von irgendjemanden segiert werden, so wie es derzeit ist, das hat sich dem damaligen System nicht gegeben. Ist das System nicht hinterfragt worden? Wir müssen über Populationen Bürokraten in dem System beschäftigen. Die finden dann irgendwelche Auflagen. Das ist schwierig. Immer weniger Geld, immer höhere Auflagen. Wir können sonst gegenüber dem Steuerzahler nicht verantworten. Die Grundidee des Subventionswesen, in der Wahrnehmung, spüren 30 Jahre später keine Rolle mehr. Ich würde gerne wissen, weil es wahnsinnig aktuell ist, was passiert ist in deinem Leben, was ist deine Kritik an diesem System? Ich habe dich kennengelernt als Mensch der Lösungen aufzeigt, weil er sich so lange im Hirn herum überlegt, Ich glaube, die Landwirtschaft EU-weit ist einfach ein Versuchsfeld, ein perfektes Versuchsfeld für das ganze neoliberale System, das wir derzeit haben. Immer mehr produzieren, immer schneller, immer effizienter. Wir sind in einer Spirale drin, in der wir uns auch immer mehr effizient selber überflüssig machen, aber voll am Tropf des Steuerzahlers hängen. Und jetzt ist einfach die Auswirkung in der Praxis dann, dass diese Politik im Endstadium bedeutet, dass die Bauern zu Carnibalen werden. Ich warte darauf, dass mein Nachbar eingeht, weil dann kann ich die Flächen brachten. Wenn ich die Flächen brachte, dann wäre ich vielleicht auch noch Bio oder was, was ich vertrete, Veganbauer, da kriege ich am Hektar im Jahr, was weiß ich, 280 Euro. Das und das und das verbessert meine Bonität und sie schaut vielleicht länger zu, ob ich jetzt wieder irgendwas investieren muss oder sie dreht mich nicht gleich über. Je mehr Fläche ich habe, umso mehr öffentliche Güter kann ich lukrieren. Und das ist eben die Schweinerei in dem System, weil wir wissen, wir haben vor allem zu viel, außer glückliche Leute, aber das ist ein Schweinesystem, fertig. Wir gehen weg von dieser Flächenförderung. Beziehungsweise, wenn wir an der Flächenförderung festhalten, dann müssen wir ein Limit einziehen. Und das Limit muss nicht irgendwo sein, bei einer Fantastilion, sondern das muss herunter sein. Was war aus deiner Sicht ein sinnvoller Wert für die österreichische Landwirtschaft, weil die deutsche wahrscheinlich wieder anders ist als die rumänische von der Struktur? Ich sage mal, ab 50.000 muss man mal 0, fertig. 50.000 Euro im Jahr? Also nicht die Fläche begrenzt, sondern die Fördersumme, das ist das Gleiche. Aber unter dem Strich geht es um die Summe. Fertig. Nur ist es dann blöd, wenn du jetzt gerade 1000 Hektar in Rumänien gekauft hast und zur Zinstilgung und zur ganzen Finanzierung eigentlich nur mit den öffentlichen Güter reist, weil letztendlich die Ernte ist Bonus wie Überbleib, dann bist du da natürlich dagegen. Das kann man ja alles nachlesen. Ein großer Betrieb mit 5000 Hektar im Burgenland, ein paar so wenige gibt es, und der herum bei uns am Berg, der ganz kleine auch nicht. Was ist noch? Ich glaube, die Grundkritik der Landwirte, zumindest der, die was nach außen hinauftreten und laut aufschreien, ist ja, dass man von der eigenen Arbeit nicht mehr leben kann, weil man im Endeffekt abhängig ist. Wie hat das letztens gesagt, der Tschischka Herbert beim letzten Podcast, ihr seht das auch irgendwie nicht ein, weil jeder andere, der arbeiten geht oder was produziert, kann auch von seiner Wahl leben. In der Landwirtschaft geht es ohne Förderungen. Das ist die Grundforderung, was dahintersteht. Einige wollen diese Förderungen einfach auch loswerden. Man muss immer ein bisschen schauen, wo kommt das her. Nach dem Krieg alle hungern. Die Bevölkerung braucht Schabi auf gut Deutsch. Bauern produziert es, volle Möhre. Das macht Sinn in dem Zusammenhang. Dass man dann aber irgendwie die Strukturen näher an die Entwicklungen aufpasst hat, sondern quasi mit dem gleichen Model weiter probiert, in dem Stadium sind wir jetzt, wir sehen schon langsam, das funktioniert nicht mehr. Was wäre die Lösung aus meiner Sicht, wenn heute der burgenländische, der Ockerbauer sagt, wir sind mit Hightech-Tronen, Traktoren so effizient, dass wir pro Hektar Acker pro Jahr nur mehr 5 Arbeitskraftstunden brauchen. Dann muss ich einfach sagen, wenn du die selber abschaffst, dann muss man die Güter an die Arbeitskraft binden. Weil wenn der nur mehr eine Arbeitskraft hat, die frühere Zähne gemacht haben, bis usw. das gleiche Geld kriegen. Weil letzten Endes sind wir genau dort, dass der Mensch für seine Arbeit wieder leben können muss. Und wenn wir diese öffentlichen Güter weiterhin auszahlen wollen, dass wir den Produktpreis in eine Höhe kriegen, aber dieses System müssen wir zumindest ändern, weil, wo es passiert, das Geld im derzeitigen System kommt nicht mehr auf die Höfe. Wieso? Erstens sind viele Sachen auf Bocht basiert. Die Bremen gehen im Regelfall sofort zu den Verpächtern. Also nicht mehr in die aktive Landwirtschaft. Das war ein ganz einfacher Schritt, dass man z.B. sagt, EU-weit auf Bachtflächen keine öffentlichen Güter. Aber dann sind die Investoren alle böse. Da fragt sich natürlich, was die Nebenwirkungen sind. Jetzt habe ich mich die letzten 50 Jahre darüber definiert, wie viele Hektar, was ich mehr mache. Und wenn das jetzt auf einmal eingeschränkt werden, da ist blöd. Lange Rede, kurzer Sinn. An die Arbeitskraft binden, ein landwirtschaftliches Grundeinkommen pro Arbeitskraft. Es gibt nur gleich in die Kammern usw. Da braucht man im Jahr für die 2.000 pro Arbeitskraft. Und wir können die in 5 Jahren besuchen, ob es die noch gibt und alles okay ist. Über irgendwelche Top-ups können wir reden. Aber einfach eine Basisversorgung. Dann hört man genau das, was derzeit in dem System passiert, nicht. Dass die Bauern am Freidenken kindert werden. Weil die Güter sind am letzten Ende ein Roundup für das Hirn. Weil du bist in dem Radl drin und hast keine Überlegung, dir einen neuen Weg zu suchen. Weil du immer noch die Richtlinien orientieren musst. Weil du kein Geld hast dafür einen neuen Weg. Genau. Und so kannst du sagen, das taugt mir, ich bin da eigentlich an nichts bunten. Ich probiere mal das. Und wenn es nicht funktioniert, dann habe ich mein eigenes Fleisch geschnitten. Dann probiere ich mal was anderes. Ich würde sagen, ich habe den Podcast nicht gehört. Ich habe ihn wieder kennengelernt, wie er ist und wie er so denkt. Und was so seine Ansätze sind. Fakt ist, über die letzten... Was bist du jetzt? 48? Über die letzten 20 Jahre hat es über das, was du jetzt eh erklärt hast, über ein paar andere Themen, ein ziemlicher Schuldenberg angekauft. Weil du einfach draufgekommen bist, wenn ich so weit arbeite wie jetzt, wäre ich eigentlich nicht mehr los. Und zusätzlich ist noch dazukommen, dass quasi eine Kreditkarte, die dann ausständig war, die war dann fällig gewesen. Dann ist es quasi eng geworden. Dann ist es mal zusammengelaufen. Du schaust, wie du jetzt gern was dazu sagst. Wenn ich was investiere und einen Kredit brauche, dann bin ich mir bewusst, dass ich den hinterzahlen muss. Ganz klar. Um das zu planen, sind wir genau bei dem, dass man sich irgendwie orientiert. Ich brauche ungefähr den Produktpreis, ich brauche ungefähr die Ausgleichszahlungen, damit sich das Radl dreht. In diesem Rahmen haben wir investiert. Wenn zwei Verdiener sich ein Heißel bauen, dann wird es zu entscheiden. Dann wird es arbeitslos. Und wenn sich die sehr oft ändern, dann wird es eben schwierig. Was bedeutet schwierig? Ich muss wieder zur Bank und sagen, wenn ihr eure Kreditrate hinterhaben wollt, dann müsstet ihr mir vorher auf den Überziehungsrahmen die Kreditrate einstellen. Aber es ist jetzt schon das zweite Mal. Scheidungen passieren halt. Das weiß ich vorher nie. Und arbeitslos kann man auch werden. Warum ist das bei euch in der Landwirtschaft anders? Was ist da das Problem? Es ist ein Risiko, das man hat. Das ist ganz klar. Wenn ich mein Heißel verkaufen muss, ist das für die Bank auch risikofrei. Wenn ich meinen Hof verkaufen muss, ist das für die Bank auch risikofrei, weil sie gewinnt immer. Der menschliche Hintergrund zwischen dem Heißel, das ich mit meinem geschiedenen Partner gebaut habe, und einem Hof, der seit Generationen betrieben wird, ist von der emotionalen Bindung schon ein anderer. Das heißt, die emotionale Bindung zu so einem Hof, dass man da dann sagt, oder bei mir z.B., ich hätte vor 10 Jahren auch schon sagen können, ich verkaufe einen Teil, und tu halt einfach den Heißel, und dann kann ich den Heißel, und dann kann ich den Heißel, und dann kann ich den Heißel, und dann kann ich den Heißel, da kann ich ihm sagen, ich verkaufe einen Teil, und tu halt einfach weiter. Das wollte ich nicht, weil ich mir die Raumbedingungen nicht zustimmen würde. Dort glaube ich so, wenn ich eine normale Firma habe, da gehen die Insolvenz-Staaten rein. Das Bezug lässt sich nicht vergleichen. Wenn du jetzt jemand bist, der eine Firma hat, würde ich denken, ja, bist du jemand hinter meiner Firma, die gibt es jetzt seit drei Generationen, da haben schon meine Großeltern eine gearbeitet. Ich würde sagen, es ist auch eine emotionale Bindung da. Auf was ich jetzt eigentlich hinaus wollte, auch ein bisschen mit der Frage, vielleicht habe ich es ein bisschen zu unspezifisch gestellt, wenn man es erscheiden lässt, ist es eine private Entscheidung ein bisschen oder kommt halt irgendwas dazu und es sind ja private Schicksale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern sich auch. Ja, aber was ist es denn in der Landwirtschaft, was dazu führt, dass man in dieser Schuldenfalle scheinbar jetzt nicht individuell, sondern ein Kollektiv aus gewisser Betriebsart oder aus gewissen Betrieben mit einer gewissen Größe, was führt denn dazu, dass sich scheinbar so viele Betriebe verschulden und aus dieser Kiste einfach scheinbar nicht mehr wirklich rauskommen. Man hört ja auch, dass du nicht der Einzige bist, Landwirt, mit Schulden, sondern dass da durchaus noch den einen oder anderen geben könnte. Ja, es gibt anscheinend den Dunkelzimmer. Ja, genau. Was sind da diese Faktoren, weil das ist glaube ich auch wichtig, um zu verstehen, ein Teil hast du vielleicht selber verbogen von der ganzen Situation und ein anderer Teil ist halt strukturell bedingt und was sind denn da die Hauptfaktoren? Deiner Ansicht nach. Seien wir auch wieder bei strukturellen Geschichten. Ein Riesenthema, wo es generell im Steuersystem gendert gehört und bei uns ganz speziell ist das, dass Sozialversicherungsbeiträge über den Einheitswert für die Landwirtschaft eine schwere Last waren. Die viele Betriebe nehmen wir da bloßen und für viele Betriebe ist es so vor allem in die Gunst gelogen, dass er mich herum mit niedrigeren Einheitswerten noch bevorteilt unter Anführungszeichen. Den Einheitswert haben wir im letzten Podcast mit dem Herbert Schischker gut beantwortet, was das ist. Dass viele in die Gunst gelogen, die ganzen öffentlichen Güter brauchen, um die Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen. Ok, kann man sagen, kriegst du dann irgendwann eine bessere Pension, passt. Es gibt aber in diesem Sozialversicherungssystem eine Beitragsobergrenze. Ob eine gewisse Summe, ob eine gewisse Hektarzahle, ob ein gewisser Beitrag, kann ich dann 1000 Hektar mehr noch zusammen brachten, ich zahle nicht mehr Beiträge. Und das ist falsch, weil das bevorteilt den Großen unglaublich. Weil der kleine herunten, der von 20 Hektar auf 40 Hektar verdoppelt oder so, oder irgendwas mehr tut, der zahlt dann eine langsame Sozialversicherung nicht mehr. Da gibt es dann 100 andere Sachen auch noch in dem System, die unfair sind. Das ist eben der strukturelle Vorteil, das kann man relativ einfach ändern. Dann natürlich die Preissituation. Was soll ich da machen, wenn ich für das Zeug nichts kriege? Die Kosten steigen rundum und um, die Produktpreise stagnieren, wenn sie nicht sogar zurückgehen. Ja, ist ein Teufelskreis, was soll ich da machen? Und dann ist natürlich, es bleiben ja keine Arbeitskräfte mehr über. Und dann ist halt auch so, was soll ich da machen, wenn der Traktor hin ist, oder wenn ich jetzt irgendwas tun muss, damit ich das irgendwie arbeitsmäßig nach der Pack, dann haben sich halt die Investitionen in die letzten 20 Jahre verdoppelt. Weil das ganze Krafel halt einfach doppelt so teuer geworden ist. Ich bringe immer das blöde Beispiel, wie bei uns der Opa gesagt hat, erst der Traktor 6 Ochsen verkauft. Heute 6 Ochsen verkaufen, dann kauft er die Schneeketten. Ja, und vielleicht noch die Vorderradl oder so. Aber betrifft das nicht alle Betriebe gleich? Natürlich betrifft es alle gleich. Aber sie laufen halt in dem Radl rein nach. Wir würden es halt alle nicht wahrhaben. Das heißt, die Preise sind statiniert, die Kosten rundherum sind gestiegen. Aber warum gibt es dann, wir haben letztens mal die Statistik angeschaut, wir haben es eher auf unserem Facebook-Kanal auch geteilt, dass über die letzten, ich glaube, 20 Jahre speziell seit dem EU-Beitritt die Zahl der kleinen Betriebe bis ca. 50 Hektar zurückgegangen ist. Absolut. Und ab 50 Hektar ungefähr die Betriebe, also die größeren Betriebe, die Zahlen zwar absolut kleiner, ist eh klar, aber sie sind gestiegen in der gleichen Zeit. Es gibt jetzt mehr Betriebe, große Betriebe, wie es früher gemacht hat. Was ist denn da der Faktor, dass scheinbar die größeren Betriebe, Sozialversicherung habe ich jetzt nicht gewusst, das ist auch z.B. ein Faktor. Aber was sind dann die anderen Faktoren, was machen die dann besser, haben die dann arbeitende besser, aber warum, wir wollen doch in Österreich scheinbar, man hört ja immer wieder, wir wollen eine klar strukturierte Landwirtschaft, wir wollen das alles, aber wenn man auf die Statistik schaut, auf die Zahlen, die hoffentlich nicht liegen, passiert genau das Gegenteil. Aber arbeiten die einfach besser, wenn sie größer sind, oder was sind denn diese Faktoren, die dafür ausschlaggebend sind? Stückkosten der Krision hast du schon mal gehört? Was ist das? Economy of Scales, je größer du wirst, je mehr du produzierst, desto billiger wird es pro Stück für dich. Der Diffluencer macht jetzt einen kleinen Betrieb, hat 5 Kühe als Hobby, braucht aber, damit er so heugen kann, damit er so entmisten kann, damit er so füttern kann, einen Traktor. Der Traktor kostet 50.000. Mit dem tut er 5 Kühe bespaßen. Da war es aber das Geld sicher ungefähr im Jahr 4.000 wieder. Der Nachbar daneben hat 200 Hektar, der kauft sich auch einen Traktor um 50.000. Der hat aber 150 Stück Vieh. Das heißt, der braucht aber auch nicht mehr als den anderen Traktor? Ja, einen zweiten brauchen wir, aber das Prinzip, ich brauche einfach eine gewisse Form, im Tierbereich brauche ich eine gewisse Grundausstattung. Meine Viecher brauchen einen Stall, ich brauche keine Ahnung, Stromlicht, alles, die Fixkosten sind da. Das heißt, wirtschaftlich gesehen ist es eigentlich sinnvoll, dass die kleinen Bauern weniger werden, weil die größeren einfach besser arbeiten können mit der Fixkostendegression. Bist du jetzt auch nicht auf die... Nein, aber das ist im Prinzip genau das, was du mir gerade gesagt hast. Deswegen frage ich mich nach. Aber wo sind dabei, offensichtlich gibt es da ja auch eine Kritik an den Großen scheinbar und die Kleinen werden über den Klee gelobt. Ist das überhaupt so? Ja, kommt darauf an, wie man es betrachtet. Was sind so mögliche Betrachtungsweisen? Wenn du das als BWLer siehst, dann musst du natürlich sagen, Burgenland ausgeräumte Landschaft, keine Ahnung, oder Mecklenburg-Vorpommern, wo man einfach mit riesigsten Maschinen effizienter produzieren kann, ist natürlich wirtschaftlich gesehen rein auf den Euro all reduziert das Besterste. Mit Preisen aber in das nicht die ganzen Kosten, die dich an Schaden machen. Und natürlich sind die einfach nur mehr Billigsdorfer Rohstoffproduzent. Wenn meine Landwirtschaft in großer Struktur von einer Investmängselschaft betrieben wird, dann ist das Geld, was dort erzeugt wird, weg. Wenn der kleine Bauer Willi mit 5 Kier sich einen Traktor kauft und zum Maschinenhändler im Nachbardorf geht und dort um 50.000 einen Traktor kauft, dann bleibt zumindest die Handelsspanne dort. Das heißt, man muss das aus vielen Sichtweisen sehen, weil einfach die Wertschöpfung wegkommt. Je größer das Wert, umso weiter wegkommt auch die Wertschöpfung. Und damit demolieren wir die Dörfer, damit demolieren wir die Gemeinden, die Infrastruktur, alles. Natürlich rein, aus Steuerzahler Sicht, ein paar größer. Wie hatten die Jungen gewesen, die ehemalige Agrarkommissarin, das war für mich auch so einfach, die hat mal gesagt, es steht überhaupt nix geschrieben, dass man in ganz Europa überall alles produzieren muss. Wieso soll man nicht Milch in der Po-Ebene und in Holland und in Norddeutschland produzieren? Weil tut das einfach am billigsten. Wir können sie transportieren, nicht so einfach. Aber was diese großen Strukturen, wie auffällig das die wären, hat man ja jetzt in der Corona-Zeit gesehen. Das ist das Stichwort Versorgungssicherheit, wo man sieht, dass wenn die Grenzen aus irgendeinem Grund dann wieder zu sind, was auch immer der Grund dafür ist, man hat es nicht im Land, in welcher Land auch immer, dann hat man halt ein Problem, wenn man eine gewisse Grundausstattung aber nicht mehr zur Verfügung hat. Im letzten Podcast mit dem Herbert Cziszka haben wir auch darüber geredet, dass es eigentlich, wenn du jetzt eine Kuhhaltung hernimmst oder Rinderzucht, es in Irland, weil es einfach keinen Winter gibt und die Viecher das ganze Jahr auf der Weide stehen, strukturell gesehen einfach billiger ist, Rindfleisch herzustellen, wie in Österreich, weil in Österreich muss das zwischendrin ein Stall, dann musst du ein Stall bauen, dann hast du halt viel höchere Kosten strukturell. Was man da vergisst, wenn man sagt, okay, jetzt machen wir halt nur noch, wie der Agrarkommissarin gesagt hat, nur noch das Fleisch in Irland, weil das billiger ist, vergisst man halt auch wahrscheinlich den Transport vom Fleisch von Irland überall hin, wo es das nicht gibt etc. Also das ganze Umweltkosten ist wahrscheinlich auch so ein Faktor, den man da mit bedenken muss, denke ich, oder? Landwirtschaft darf man nicht als moderne Industrie verstehen, wo ich Einzelteile, Rohstoffe über die ganze Welt zusammenzahre und dort in einem anonymen Fabriksgebäude irgendwas bastle. Beispiel Deutschland. Ostdeutschland, durch die kommunistischen Strukturen früher, riesige Einheiten, die nach der Wende privatisiert worden sind und die jetzt einfach sagen, okay, Mecklenburg-Vorpommern, machen wir halt nur mehr Ocker. Passt. Was haben wir jetzt? Wir führen das Getreide um mich irgendwo in die Veredelungsregionen in Niedersachsen oder keine Ahnung, Nordrhein-Westfalen, und im Gegenzug die Gülle, weil die Nährstoffe müssen wieder irgendwo hin. Was tun wir mit der? Führen wir wieder zurück, um mich mit dem LKW nach Mecklenburg-Vorpommern. War es nicht gescheiter, wenn wir da drüben auch ein paar Viecher lassen, weil wir brauchen ja einen Dünner. Das vergisst man oft, dass das ja schon ein bisschen so mit Kreislauf ist. Ich glaube, so die Grundaussage in der ganzen Diskussion ist, man darf die Wirtschaft, die Wirtschaft und die Landwirtschaft haben einfach zum Teil ähnliche, zum Teil aber scheinbar auch sehr, sehr unterschiedliche Bedingungen, für die sie arbeiten sollten, müssten und nach denen sie betrachtet werden könnten, um das jetzt mal zusammenzufassen. Also nachdem Landwirtschaft eine Wirtschaft ist, die im Kreislauf der Natur funktioniert, im besten Fall, das war jetzt so die Grundidee, ist es schon auch in dem Bereich sinnvoll, regional zu denken und zu wirtschaften, weil du dann eben, wie der Christian gerade gesagt hat, diesen Kreislauf im besten Fall sogar schließen kannst. Und das ist glaube ich auch eine grundsätzliche Systemkritik. Und ich glaube auch, dass man die Landwirtschaft eben nicht rein, wenn wir jetzt da schon festgestellt haben, rein auf den wirtschaftlichen Aspekt einbrechen darf. Das ist auch was kulturelles. Nur weil heute vermutlich viel weniger Leute in die Kirchen gehen, reißen wir auch nicht die Kirchen weg oder lassen die zusammenfallen. Sondern das ist ja unsere Identität und unsere Kulturlandschaft, unser kulinarisches Erbe, unsere vielfältige Tierwelt und so weiter. Die ganzen Geschichten, die da dahinter sind, hat uns ja über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, geprägt. Das immaterielle Erbe. Genau. Aber du lässt dich halt jetzt in Euro nicht bewerben, nicht schwer bewerten. Und wenn es halt nur um Euros geht, wie es derzeit geht in der Welt, ja, wie gesagt, nimm ein paar Kilometer da und geh raus und gib das mein Ross. Dann schauen wir mal, was dir das erzählt. Ja, du hast immer gesagt, Geld für sich arbeiten lassen. Du hast den Schein auf dem Traktor gelegt, da hat auch nicht wirklich was da. Das Video kann ich mich noch gut erinnern. Aber damit wir da jetzt nicht zu sehr ins Detail kommen, wir werden sicher noch das eine oder andere Gespräch führen. Es hat sich einfach ein Haufen an Schuldenberg angekauft und es hat dich auch belastet, hast du gesagt. Du hast dir jetzt auch unzählige, aber schon viele Facebook-Videos rausgeschossen, wo du auch ein bisschen erklärst, wie es dir da geht, wie es dir emotional geht und dass die letzten zehn Jahre für dich einfach sauschwa war und dass du oft nicht gewusst hast, wie es da ist. Die das belastet. Du gleichzeitig aber auch einen Hof aufgebaut hast und eine neue Vermarktung geschienen. Du bist jetzt umgestiegen auf Direktvermarktung, hast mit Schweine angefangen. Um das jetzt vielleicht nicht zu sehr auszuführen, hast du da quasi eine neue Existenz aufgebaut, die, wie du sagst, für sich gesehen auch funktioniert. Das heißt, du verdienst damit auch Geld. Aber wenn du, wir haben das vorher auch schon gehabt haben, kurz diesen Altlastenblock nicht loswirrst, dann kannst du aus dem alten System auch nicht ins neue dauerhaft umsteigen, weil dich halt in dem Fall die Fälle-Gestellung von dem Kredit frisst und damit deine Existenz, die von deiner Mama, die vom Hof einfach, obwohl es funktionieren darf wirtschaftlich, nicht gesichert wird. Und wir müssen jetzt auch ein bisschen auf die Zeit schauen und das eigentliche Thema von dir auch besprechen. Du bist dann ein bisschen verhaltensauffällig geworden auf Facebook und so weiter mit der Zeit und hast gewisse Videos gemacht. Verhaltensauffällig. Ja, also du bist auch mit deiner Originalität vielen aufgefallen. Sagen wir uns einig mal auf das. Und hast du unter anderem auch mal, um dich jetzt quasi in die Gegenwart langsam zu führen, auch mal über den Florian Klänk sehr mokiert, weil der da irgendwo nicht deiner Meinung war und das geht gar nicht. Vielleicht erzählst du uns da vielleicht noch ein bisschen was dazu. Ja, wie gesagt irgendwann dann festgestellt, oha, das was man da tun kann, macht keinen Spaß, hat keine Zukunft, machen wir was anderes. Mit alle möglichen Hashtag Jugend forscht, dann was probiert in den letzten Jahren und jetzt in einer Betriebsform, die natürlich für die Kollegen als im besten Fall Spinnerei beleuchert wird, umgewandelt. die profitabel läuft, die den Betrieb erhalten kann, und die auch in Stande gewesen waren, die Ausgangsinvestitionen, die wir gemacht haben, zu stemmen oder zurückzuführen. Warat. Warat. Wenn nicht, das wäre, wenn nicht wäre und so, nur eben diese Zwischengeschichten, die wir Förderausfälle und so weiter gebracht haben, dieser Ballast quasi, dann haben wir ihn nicht mehr ertragen. Und ich war immer so, verkaufen tue ich nix, warum hör ich ganz auf? Ja, egal, ist jetzt so, und heuer haben wir dann gesehen, irgendwas muss ich ändern, ich wollte, wie gesagt, ganz aufhören, hat sich dann durch diverse Umstände wieder ein bisschen der Kampfgeist gekriegt und gesagt, machen wir was anderes. Auch nicht zum ersten Mal, oder, dass du aufhören willst, das hast du ja schon ein paar Mal… Ja, das kommt öfters, ja, weil natürlich die Belastung, die ich da drückte, nicht, irgendwo hab ich mal gelesen, Schulden sind ein würdiger Ersatz für die Kette des Sklavenhalters, genau so ist es. Also, du brauchst die Leute nur für Schulden, dann brauchst du nicht mit der Beidschnau treiben, sie laufen von selber. Was ist das für eine Last? Ich mach jetzt nicht einen ewigen Exkurs, aber was kann man das in ein paar Worten beschreiben, was das für ein Gefühl ist, im Bauch, im Kopf oder im Hals, wo drückt das, oder ist das so ein, lehmt das, oder macht das Ärgerli? Das für mich hat es geklemmt, komplett geklemmt, anfühlen tut es sich bei mir so, oder hat es sich angefühlt wie wenn es dann ein Zugurt um die Brust her ist, ein Radschgurt zum Wadungssichern, der jeden zweiten Tag um einen Knack enger gemacht wird, so irgendwie. Also eine Schlaufe über den Hals gelegt. Genau, genau, im wahrsten Sinne des Wortes, und irgendwann denkst du, oder, das hat keinen Sinn. Ja, egal, ihr habt einfach gesehen, das sind strukturelle Probleme, mein einzelner Schicksal, das ist eines bei vielen, ok, gut, zum Teil ist er selber schuld. Wenn wir aber gehört werden wollen nach außen, dann müssen wir das Maul aufmachen, und das bringt nix von ich da heroben, am Berg, allein mit mir selber oder mit den Hunden bei dir, sondern wir müssen dort hin, wo es um was geht, wo wir gehört werden. Und das ist halt, wenn die ganzen Leute von da wegziehen, in die Stadt, dann müssen wir die urbane Schicht erwischen. Und für das ist ja Social Media, Fluch und Segen zugleich, aber für uns natürlich in erster Linie Segen. Ja, wir haben da ziemlich viel Zeit eingesteckt in den letzten Jahren, und dann war natürlich die Geschichte mit dem Florian Klenk, mit dem Kuh-Anteil in Tirol, einer der Punkte, wo ich mich echt aufgeregt hab, weil ihr wisst, wir haben das Problem zwei Meter vor der Haustür, und dann irgendwie die Überlegung war, wir müssen hier so einen Hilfeschrei aussenden, weil es vielen Bauern so geht, dass wir einfach wieder ins Gespräch kommen. Weil man einfach sieht, mit den Strukturen, mit den Herrschenden, die wir landwirtschaftsintern haben, geht der Informationsfluss näher mal nach oben, dorthin, wo er was auslösen kann. Wir haben das heißt, probiert über Brücken, oder wir haben das über Brücken probiert. Wir haben den Florian Klenk da halt außergefordert, der soll nicht nur g'scheit reden, sondern zu uns auf den Hof kommen und mitarbeiten. Das hat funktioniert, der war dann da auf Praktikum. Jetzt ist er wirklich kummer, gell? Genau. Und seitdem, ja, Bauer und Bobo. Wie war das damals? Habt ihr euch auf einen Hieb gleich verstanden? Habt ihr euch gleich mal mit der Missgabe begrüßt, oder weißt ihr eigentlich? Nein. Ich in seiner Stelle hab mir fast ein bisschen gefiecht, wann ich zu dir gefahren war, nach dem Video. Auf so ein primitives Niveau, glaube ich, darf man uns als Bauern nicht alles lassen. Sonst wären wir nicht ernst genommen in der Diskussion und seien wir als Schreier und als blöde Teppen, als Hinterwörtler. Nein, ich überhaupt nicht. Das ist ein Praktikant wie jeder andere, fertig. Hast du ihn gleich entdeckt? Ja, natürlich. Was habt ihr gemacht? Das ganz stinknormale Tagesprogramm, wo es halt war. Da waren wir viel in der Alm unterwegs, schon körperlich fahrend. Von dem hat er in einem Video erzählt, dass ihm das geprägt hat, diese Klimawandelwanderung, glaube ich, bei dir auf der Alm. Genau. Und halt einfach das Ding, dass man den Austausch zusammenkriegt. Ich hab keine Ahnung, wie es in der Stadt ist und umgekehrt. Und so ist das halt irgendwie ... Hast du für einen auch was gelernt? Ja, natürlich. Natürlich jede Menge. Zum Beispiel? Dass man ab und zu die Meinungen total unterschiedlich sind. Wenn man aus der eigenen Blase sagt, da lohnt sich das nicht, oder der geht mir nur an, dass man da schon oft über seinen Schatten springen muss. Und eben nur bei Einzelmeinungen meines Gegenübers, überhaupt nicht Teile, den nicht etikettieren und sagen, mit dir rede ich gar nimmer, sondern das Einzelne auf die jeweilige Situation bezüge. Keine Ahnung, du findest deinen Sänger die Musik schlecht, dafür taugt man total, wie du politisch dickst oder wofür du dich so einsetzt. Heute ist aber schon irgendwie, und da ist Social Media natürlich auch Fluch, dass man dann sagt, man steht irgendwann in einer Ecke. Der hat einmal irgendwo was gesagt und mit einem rede ich nimmer wieder, weil das ist ein rechter, ein linker, ein dicker, ein Diener, keine Ahnung was. Was heißt das? Weil man die Person nur aufgrund einer Wahrnehmung kennt, mehr oder weniger. Genau. Und dann so gut sagt, nein, boah. Dieser Fluch der öffentlichen Meinung auch ein bisschen, oder? Ja, aber da sind wir ja alle selber. Da sind wir alle, das geht uns ja allen. Muss man sich selber bei der Nase nehmen. Wie oft denkst du dir, wer hat jetzt einmal einen Scheiß gesagt, den höre ich nimmer zu? Genau. Und das sind halt, ja, da kann man sich schon eine Scheibe abschneiden. Ja, das ist ein Schein, ich glaube, mit Social Media auch so auf meinem Kriegsfuß, das kann man ja so sagen, Teillöse. Es ist wirklich, es ist ein Schein mein, man kennt, das ist auch glaube ich diese Schwelle, was Social Media kreiert, das Glauben jemanden zu kennen, ohne dass du ihn jemals gesehen hast. Ja. Und die Meinung, die sich halt dann über Menschen bilden, und das dann auch nimmer loswirst. Wenn du da mal einen Marker drauf hast, vor ich rein starte, ja, dann bist du halt der. Genau. Und in der Öffentlichkeit ist das halt blöd. Und das geht schon, glaube ich, auf die Substanz, oder? Wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Ja, ich will ja gar nicht wissen, wie es da um Erden geht, nicht? Also, spürst du das auch? Du hast ja inzwischen, glaube ich, einige Social Media-Dingens. Das hat sich recht stark entwickelt, und wir haben da auch schon interessante Erlebnisse gehabt. Und es verändert sich selber auch, ist auch keine Frage. Also da, ja, es hat irgendwie einen Unterstand. Wie fühlt sich eine öffentliche Person an? Wenn man dann mal eine Äste, die eine gewisse Reichweite hat, spürt sich das anders an? Ja, man muss da halt vorsichtiger werden, nicht? Man muss da ein paar gewisse Sachen, wenn ich fünf Follower habe, dann kann ich ruhig einmal austeilen. Sprachlich entgleist. Ja, und du musst halt auch nachschauen, du, das, was du tust, das musst du 100% in den Fuss haben. Du brauchst nicht mit dir einen falschen Zoll kämen oder mit dir irgendeinen Blödsinn, sondern das muss wirklich ... Also, Verantwortung kriegt man? Ja, und natürlich ist halt dann, das bäuerliche Social Media ist sehr oft Nachbarnsdaken. Bei uns ist das halt schon mittlerweile Arbeit, nicht? Aber da brauche ich dir ja nix dazwischen. Ja, ich glaube, jeder, der einen Facebook-Account versucht zu betreiben ... Ja, also ich hätte mir auch nicht gedacht, dass das so viel Haken ist, weil genau, wie du sagst, und dein Anspruch war es genauso wie meiner oder unserer, wenn man was raus hat, dass das Hand und Fuß hat, auch wenn es dann ruhig emotionalisiert sein darf, aber das, was man sagt, muss einfach passen. Und das ist Arbeit, das zu recherchieren. Ja, aber jetzt war der Florian Klenk da, ist dann wieder gefahren, dann war ... Ich glaube, er war dann zwischendrin sogar mal auf Urlaub, ist mit dem Rad durch die Mura gefahren und findet das, glaube ich, auch recht schön. Aber irgendwie seid ihr euch ja dann auch näher gekommen und irgendwie hat er dann von der ganzen Situation, in der du da stehst, einen Wind gekriegt. Er hat dich dann ja aktiv unterstützt bei der Lösungssuche. Ja, es hat sich dann schon ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Für mich, wie gesagt, war heuer der Ding, dass ich sage, im Sommer nehme ich noch mit und dann treibe ich den Laden zu und fertig. Das war für dich innerlich schon irgendwie klar? Die Tür war zu. Also das Kapitel war geschlossen. Du für dich einmal. Ja, und dann, wie es halt so ist, hin und wieder kämen halt dann wieder Begebenheiten und Dinge ins Spiel. Und dann muss ich sagen, nein, irgendwie ist das auch blöd. Weil dann gewinnen die anderen komplett. Und irgendwie, nein, so einfach machen wir es nicht. Dann ist der Rebell wieder ein bisschen wach geworden in dir. Genau, genau. War da ein Auslöser? Oder war da irgendein Tag, wo du gedacht hast, ach Gott, jetzt tue ich noch mal, jetzt reise ich mich noch mal zusammen, oder habe ich hier Zeit? Nein, das war eine spezielle Begebenheit, die aber sehr privat ist, und weil ich da nicht treten möchte. Aber es gibt einen Auslöser, der viel reist, und das war dann gut. Genau. Und dann habe ich gesehen, okay, jetzt irgendwas muss ich ändern, wir müssen etwas verdicken, wir müssen etwas abstoßen, anders stört das nicht. Gut, dann haben wir da halt Variante 1, natürlich mit Freunden, Gott sei Dank, eben auch mit den Freunden, da eine Hilfe kriegen. Und dann gesehen, so einfach machen wir es ja noch nicht. Und ich habe gesagt, okay, einen Agrargemeinschaftsanteil verkaufen wir, mit dem können wir die da außerplanmäßig angekauften Schulden abtragen, den Rest schulden wir um. Wir haben dann über das Landwirtschaftsministerium, über die Landwirtschaftskammer ein Betriebskonzept erstellen lassen, dass man mal externe Zahlen hat, dass man mal selber sieht, wie schaut das aus. Wo dann außer Keimen ist, das kann der Betrieb, wenn die zusätzliche Schuldenlast weg ist, ist das für den Betrieb machbar. Und der Betrieb hat definitiv eine Zukunft, weil ansonsten muss es eh so aus... Der hat dann schwarz auf weiß im Endeffekt gehabt. Genau. Also das, was ich die ganze Zeit eh am Konto sehe, am Laufenden, wir haben einfach nur die zusätzliche Last, die wir da tragen. Erklär noch mal bitte, wer hat das für dich durchgerechnet bei der Landwirtschaft? Oder hast du das gewusst, dass das dort geht? Dass die das machen, so ein Betriebskonzept? Ein Betriebskonzept, das ist normal der Klassiker, wo du offenlegst, wie es ausschaut, damit du mit dem dann zur Systembank gehst, wenn du das investierst. Wenn du die Wiederlassungsprämie oder sowas akribieren wirst, dass die Landwirtschaftskammer... So ein Businessplan quasi. Genau. Dass die Landwirtschaftskammer sich auch mit Problemlösungen beschäftigt haben. Ich bin bis da nicht gewusst. Also die unterstützen dich da auch aus der Problemperspektive. Nicht nur, ich bin ja eine Kreditperspektive, sondern ich habe ein Problem, ich würde das gerne mal mit euch durchrechnen, Perspektive. Genau. Und auch da bei den ersten Gesprächen ist dann gleich herausgekommen, ich habe gesagt, das ist ja scheiße, da kann ich ja zahlen, aus anderen landwirtschaftlichen Bereichen, da geht es um ganz andere Summen. Was willst du, das ist überhaupt kein Thema. Ja, okay, Mut geschöpft raus, um das Ganze ein bisschen voranzubringen. Ein Gragemeinschaftsanteil, damit quasi mal Luft verschafft, mit der Bank dann ausverhandelt, okay, gut, wir schulden um, wir wollen mit der Eurenex-Märztung haben, umgekehrt natürlich genauso, ist auch ganz klar. Und ich muss auch sagen, dass ich da mit der Dings einfach keine Basis mehr habe, ja, okay. Dann war die Überlegung, damit das man ein bisschen mehr Luft hat, wäre halt lustig, wenn man irgendwie im besten Fall 100.000 Euro irgendwie anders aufstellen könnte. Und da ist dann die Idee aufgetaucht, machen wir Crowdfunding. Und das Crowdfunding war dann so, dass ich zuerst im klassischen Sinn, da haben wir dann gesehen, okay, ich bin de facto in der Außenwirtschaft erlangen, wie werden wir denn das machen, wenn ich jetzt da Leute dabei habe, die dann um 10 Euro investieren und da irgendwas hinterhaben wollen, das funktioniert nicht. Und da ist dann irgendwann der Funken geheimen, ihr wisst es, wir haben relativ viel Leute am Hof immer, und sehr, sehr viele. Ich glaube, zu gestern sind wir da. Genau. Und die dann immer sagen, du, das, was ihr da macht, das ist voll cool, das hat Zukunft, sowas gehört, unterstützt. Und dann ist die Überlegung geheimen, okay, jetzt machen wir mal die Probe aufs Exempel, unterstützen sie uns wirklich, oder ist das nur okay? Weil in der Landwirtschaft haben wir sehr oft das Ding, dass man uns selber irgendwie so, ja, der Konsument sagt zwar, dass er lieber die Biomilch kauft, aber wenn die Billige einem einen halben Preis nebenstellt, greift er dazu. Was ja de facto so ist, die Angst ist ja berechtigt. Ja, genau. Das, was wir wollen und das, was wir da anbauen, passt oft nicht ganz zusammen. Und da habe ich mir dann gedacht, ich habe mich gegen das zuerst gestreibt, das war für mich der härteste Schritt überhaupt. Was? Genau. Hier jetzt da quasi zu sagen, okay, starten wir das. Bieten wir da um Unterstützung. Also um Hilfe zu bitten. Genau. Also das war für mich der schwierigere Schritt, als wir vorher im Kopf zu sagen, ich höre mit der Landwirtschaft auf. Und das war ein viel, viel, viel schwieriger Schritt, als wir zu sagen, dass ich den ersten Teil mit der Agrargemeinschaftsding, dass ich was verkaufe. Das ist mir wirklich schwer gefallen. Warum? Na ja, damit bist du nackert. Ja, ich meine, da stehe ich hin. Da war es jetzt ganz Österreich, da hat es mich aufgestellt. Wenn das jetzt daneben gegangen wäre, was ist denn, das ist all in, da ist alles am Tisch. Dann bist du fertig, nicht? Ja, dann würden es alle wissen und ein Geld wäre dann auch da, wenn es aufsteht mit dem auch noch. Genau. Und eben, das war eine Sache, weil ich glaube, für mich selber, wenn da bis Weihnachten maximal 40.000 Euro reinkommen, dann ist das schon viel super, weil das möglich ist und es läuft. Aber mehr kommt da nicht. Irgendwann denkt man, wir erreichen einen Monat 500.000 Leute mittlerweile. Über die Facebookseiten? Über die Facebookseiten und so. Ja, vielleicht funktioniert das. Okay, gut. Dann haben wir das letzten Endes jetzt durch ein paar Umstände innerhalb von kurzer Zeit aufgebaut. Wo ich natürlich einfach sagen muss, das Team, was da rundherum war, ist einfach unglaublich. Weil ohne das, da lief es das nicht. Und ja, so ist dann am Sonntag jetzt ein Artikel in einer kleinen Zeitung gewesen, was eigentlich nur als Vorankünder geplant war. Und dann hat das eine Dynamik gekriegt. Ich sag mal, das geht viral. Im Moment ein Gefühl viral. Ja. Und ja, stimmt. Aber da war es mal positiv für mich. Und dann ist es runtergegangen. Und seitdem war es jetzt einfach nur irre. Wann hast du das erste Mal gemerkt, also das war jetzt kein Crowdfunding, sondern das war im Prinzip eine groß angelegte Rettungsaktion für den Bergerhof. Oder Fundraising auf Neideitsch. Fundraising, genau. Und ich habe das gestartet. Da gibt es ja Webseiten. Ich glaube, da haben sie den Arbeitstitel den Wutbauer angenommen, wutbauer.at. Und haben gesagt, Paypal-Konto und Bankkonto und bitte wäre es nett, wenn du uns unterstützen würdest. Florian Klenk hat das geteilt über seinen Twitter-Account. Und irgendwie wann hast du das erste Mal nachgeschaut oder hast du das erste Mal gemerkt, dass eventuell das Ziel dezent erreicht oder überschritten werden könnte? Wann war das oder wie ist das gegangen? Wir haben am Samstagabend quasi die erste Probespende über den Paypal-Pool gemacht. Die erste Probespende. Damit man sieht, ob das alles funktioniert. Wir haben in der Früh schon ziemlich viele E-Mails drauf gehabt. Und das ist vor sechs Jahren in der Früh weg immer ein permanentes Handy geleitet. Und um dreiviertelzehn oder so haben wir einen Kaffee getrunken. Und da ist mir dann schon fast mein Kaffeehelfel aus der Hand gefahren. Weil da war zu dem Zeitpunkt im Paypal-Pool schon 35.000 Euro drin. Also da warst du schon durch mit deiner Platte. Ja, da war mein Ziel schon erreicht in zwei Stunden. Gerade mal beim zweiten Kaffee angekommen. Das Mittag waren wir bei 100.000. Dann ruft mir der Florian an und sagt, du, der Gavalie ist auch dabei. Wie ist der da drauf Und das ist jetzt genau wieder so ein Thema, wo man über seinen Schaden springt und wo man sagt, nur weil ich ein Ding nicht mag. Und das habe ich wirklich vom Florian gelernt. Das kann man nur empfehlen. Man weiß, die sind politisch und so komplett auseinander. Und der Gavalie hat den Florian Klenke irgendwann vom Standard, glaube ich, nicht als Ochs und Esel in seiner Weihnachtskrippe oder so bezeichnet. Und der Florian hat dann den Gavalie angerufen und hat gesagt, ja guten Morgen, da ist der Ochs. Jetzt geht's um den Bauernhof. Hat er noch was gut gehabt bei ihm. Genau. Da bin ich jetzt natürlich in einer total privilegierten Situation und das ist natürlich schon ein Druck für die Zukunft, dass man die Chance hat, nicht jeder, dass du erstens die Kontakte hast und das dann die Dynamik angenommen hat, die einfach unglaublich war. Was mir einfach wichtig ist, wie gesagt, das war nicht als quasi Entschuldungsaktion irgendwie geplant, sondern wirklich nur als Beitrag. Als Unterstützung zu deiner Arbeit. Als Unterstützung. Dass wir Opfer bringen müssen, damit wir irgendwie weitermachen können, ist ganz klar. Dass wir die Kontakte mittlerweile haben, das waren Tausende Stunden gewesen. Und die ganzen, die jetzt natürlich da wieder auftauchen, man muss sich das nochmal selber durchdenken, und stehe hin, und mache heute so eine Aktion, wie wir damals mit dem Vater gemacht haben. Wo du weißt, das kann man auch komplett in die andere Seite gehen. Ja, das weiß man ja. Und, ja, für mich hat sich das jetzt zu einem Weihnachtswunder entwickelt. Es ist ja, es ist ja in Summe ist ja ordentlich was zusammengekommen da bei deinem ganzen, bei dem Ganztag. Es hat dann geschnallt drum und drum, es war dann unglaublich und wir haben dann, ja, jetzt in Summe 400.000 Euro zusammen gekriegt. Du bist schuldenfrei. Du bist nicht nur Thailand schuldet, sondern du bist die Schulden komplett los. Genau. Und kann mit dem, was jetzt quasi durch den Verkauf überbleibt unter Anführungszeichen, jetzt einfach weiterstarten. Also richtig investieren. Also in das, was du heute wirklich erreichen willst. Wirst du jetzt quasi das Haus ausbauen, Sauna, Jacuzzi etc. Oder was sind denn so jetzt die? Also was der Herr Geiger fragen will, was sind denn deine nächsten Schritte? Gibt es einen Bergerhof, so wie wir ihn kennt haben, in fünf Jahren oder wird das jetzt ein Alpenchalier? Oder was sind denn so jetzt deine Pläne in der Zukunft? Und vor allem dein Facebook-Account hat ja vor eineinhalb Wochen in der Zwischenzeit, also du hast deutlich noch mehr Reichweite jetzt in der Zukunft. Du wirst wahrscheinlich durch diese mediale Öffentlichkeit, die jetzt sicher noch in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten auf dich zukommt, sicher ein gewisses Gewicht deiner Stimme wird noch ein bisschen schwerer werden oder das Gewicht deiner Stimme wird zunehmen. Was heißt denn das für dich? Was ist denn so dein Auftrag für die nächste Zeit und was hast du mit deinem Hof und der Landwirtschaft und mit dir selber? Na ja, ihr wisst es eh. Wir haben ja auch einige Projekte nebeneinander laufen unter dem Hashtag Forscht, wo wir jetzt halt klarweise dabei waren und das halt immer einem gut gemangelt hat. Und das, was jetzt klarweise ein paar Jahr zu Jahr vorangegangen ist, werden wir halt jetzt vielleicht ein bisschen beschleunigen können, alle miteinander. Ganz, ganz wichtig ist mir einfach das, dass man irgendwie wie wir jetzt in den letzten eineinhalb, zwei Jahren schon immer mehr da haben, ein bisschen an Anlaufstil vielleicht werden kann. Dass man sagt, die denken anders, die haben das probiert, was funktioniert da, bei vielen Kollegen auch ein bisschen Orientierungssuchend sein und nicht so recht wiesen oder merken auch einfach das, was sie bisher getan haben oder was die Eltern getan haben, ist nix für mich, funktioniert auf Dauer nicht, ich brauch irgendwas anderes. Und dass man da vielleicht irgendwie, wir haben ja nicht umsonst heuer die Alternative University auf Bergerhof gegründet, da ein bisschen, unter Anführungszeichen, ein alternatives Bildungsding auf die Vier stellen können. Also da haben wir sicherlich einen Auftrag und das ist mir auch ganz klar und das ist mir auch ganz, ganz wichtig. Und mit dem, letzten Endes in einer Gegend wie bei uns da, jeden, den wir da herkriegen und der da einmal übernachtet, ist gut für die Region. Also dass wir da schon ein bisschen einen Schwung einbekommen. Also es ist ja auch verantwortlich jetzt, zum einen, wenn ich das jetzt zusammenfasse oder einmal, für Bauern in einer ähnlichen Situation wie du, Hofübergabe, Hofnachfolge, ich würd gern mal was anderes probieren. Die Leute ändern sich auch, man sieht es ja bei der Generation XYZ und so, wie sie alle jetzt immer heißen, die Interessen der Nachfolge-Generation und nicht nur in der Landwirtschaft, sind ja zum Teil auch andere. Die passen sich... Es sind auch die Rahmenbedingungen, die sich ändern. Gott sei Dank ändern sich deshalb auch die Menschen. Ja, und die Menschen ändern sich, ja, es gibt halt auch andere Lebensziele und da ändern sich halt wahrscheinlich auch die Jugend in der Landwirtschaft. Und da wärst du dann quasi für Menschen, die über alternativen nachdenken. Ansprechpartner, wenn ich das jetzt richtig verstanden hab, oder könntest Dinge aufzeigen, könntest das Wissen, was du hast weitergeben, oder? Das war so die Grundding, weil man muss sich das schon mal vorstellen. Ich hab in der Landwirtschaft wieder bei null begonnen vor ein paar Jahren. Also wie wir gewechselt haben, das ist alles selber zusammen gelesen, zusammen experimentiert vor allem und da ist schon ein bisschen ein Know-how da. Corona hat da jetzt natürlich auch einiges eingebracht. Das hat sehr, sehr viele Leute jetzt da wieder sagen, du, ein bisschen Selbstversorgung bringe ich auch mit dein Haus, mit dein Heißl, mit dein kleines Garten zusammen. Wie viele das heuer Hühner eingestellt haben und so weiter. Und jetzt im Herbst draufgekommen, das war total süß, dass wir auch Bruthähne gehabt haben. Aber hier haben jetzt fünf Suppenhähne übrig, was tu ich mit denen? Zum Beispiel. Ja, das haben vor den solchen Situationen an seinem Jahr gestanden. Da kann man vielleicht auch in solche Schichten und Anführungszeichen ein bisschen Wissen weitergeben. Also eher im Mischbereich. Kleine, heimische Landwirtschaft, also landwirtschaftlich Interessierte in dem Fall. Landwirte auch. Hast du sonst noch Themen mit denen du Menschen gerne erreichen würdest in der nächsten Zeit, wo du jetzt für dich einen Auftrag siehst, den du jetzt auch wahrnehmen kannst in der nächsten Zeit? Na ja, wir sind mal wieder bei anderen Teilbereichen, dass wir den Systemwandel, den wir brauchen, natürlich massiv weiter fordern werden. Jetzt ein bisschen massiver wahrscheinlich noch in Zukunft, zumindest befreiter, weil man bei einigen Sachen nicht mehr angreifbar ist. Und von dem her wird es so weitergehen. Also ich weiß, wer glaubt, dass mir schon Traktorbestellende neigen, Riesing. Danke, Bedutschnick Hans, der hat mir heute geschrieben, ob ich schon einen Traktorprospekt habe. Sonst bringt er da einen zu, oder was? Also keine Sorge. Also Wissen weitergeben? Ja, weil ich generell glaube, dass das bäuerliche Wissen eine sehr, sehr wertvolle Ressource ist, die wir derzeit verschenken. Und dass das für viele Betriebe in Zukunft Nischen werden wird. Weil wenn du schaust, was für ein Kursangebot, das teilweise auf irgendwelchen Seminarhöfen, Institutionen und so gemacht wird. Es gibt ja schon so viele landwirtschaftliche Kurse, oder was war bei dir anders? Warum braucht's die? Weil wir anders zusammen. Merkt man. Gut, das kennt ja nicht jeder, da warten wir so. Was war da so der Unterschied? Was könntest du an der USP oder so? Dein Mehrwert. Was könnte man bei dir besonders lernen? Was war anders für deine Erfahrung? Oder was ist es? Jetzt hast du mich fast sprachlos gemacht. Nein, erstens einmal rein vor die ... Soll ich mich nicht wütend machen? Ich bin selten wütend. Sehr selten. Nein, erstens einmal, für viele Entwicklungen, die wir draußen in der Natur sehen, sind wir am Berg herum ein bisschen Versuchslabor, weil sie einfach früher schlagend werden. Da haben wir sehr, sehr viel die letzten Jahre alle miteinander in Anpassungsstrategien und andere Dinge investiert an Zeit und Beobachtung und so weiter. Da ist, glaube ich, nicht uninteressant. Und ich glaube, das Wichtigste generell ist einfach das, dass man sagt, du scheißt euch nix. Und nicht auf dem einfach festhalten, was immer schon war und sagen, okay, machen wir es anders. Und uns das nicht mehr passt. Einfach ein bisschen den Mut zur Veränderung. Ich sehe schon, bei dir der USP und wenn man es jetzt nicht erinnern will, das geht eher so in die Motivation, glaube ich, und in die Inspiration und Aufzeigen, dass es geht. Gebarrt mit inhaltlichen Know-how. Ja. Das gehört dir jetzt. Diesen Aufbruch, diese Motivation. Zwischen den Zeilen her, außer, dass du der Meinung bist, dass viele das gerne machen würden oder viele darüber nachdenken und dass sich irgendwo dieser Anschub aufhört, diesen Schritt zu wagen, weil man Angst hat vor der Situation, wie man da rauskommt. Das ist der Zugang. Ja. Ich glaube, das Backel-Unternehmen ist UPS, oder? Alter! Wo bin ich denn hier? Super, das diskutieren wir noch. Ist der USP schon gekommen? Ja, na, Frage für einen Freund. Für die Bildungslücke wäre es gewesen. Ich sage seit Jahren, wir arbeiten an einer Zukunft der Landwirtschaft, die nach dem Zusammenbruch des derzeitigen Systems funktioniert. Und den Weg wollen wir weitergehen, alle miteinander. Was tue ich, wenn jetzt die Fördergöder wegfallen? Was tue ich, wenn wir jetzt, keine Ahnung, in zwei Jahren sagen, Corona war so schlimm für den Steuerzahler, wir müssen die öffentlichen Götter um 30% kürzen, dann bin ich jetzt in der Lage, mit meiner Betriebsform, unabhängig von dem ganzen Hashtag-Weihnachtswunder, ich sage, ja, tut weh, aber ist mir wurscht, wenn ich nicht vor der Bank gedruckt wäre. Viele andere ziehen das dann aber an den Stecker. Weil man das derzeitige System einfach als alternativlos hinstellt. Und das ist es nicht. Und das müssen wir als Bauern eigentlich wissen. Weil die Natur tut das jeden Tag, wenn irgendwas nicht mehr funktioniert, tut sie es anders. Und wir glauben hier, das bastelte System, das ist auf einmal fix. Da muss man nur mal in die alten Bücher schauen, wo es da früher auf die Höfe schon eine Anpassung passiert ist. Und an dem Spirit, die Überlegung müssen wir wieder weitergeben. Ja, das ist ja gut. Ja, genau. Weil ich glaube, dass das derzeitige System sich nicht mehr fundamental verändern lässt. Wir können es probieren. Aber am müdesten verändern können wir es, indem wir Energie entziehen. Das mag radikal klingen, aber ich finde, das derzeitige System ist wie ein gordischer Knoten. Und den musst du da mitten auseinander halten. Also man muss nicht anders weiterfahren, sondern abgehen. Also anders was anderes machen. Das bringt nix, wenn der Zug an die Klippe fährt und wir stellen rein die Säsel um. Das bringt nix. Sondern wir müssen schauen, dass der offensichtlich eine Kurve macht. Oder bremsen, zumindest bremsen und nachher sagen, wir bauen die Schiene weiter. Ja, bremsen machen wir ja schon. Das bremsen sind ja die CO2-Steuer, etc. Das sind ja schon Bremsversuche, um den Aufbau ein bisschen zu verzögern. Aber den Richtungswechsel, du bist eher für einen Richtungswechsel. Aber wenn du da dann so Sachen anschaust, was die deutschen Kollegen gerade machen, dass man mit CO2-Steuer und so weiter aus dem ganzen Zertifikatehandel die Landwirtschaft ausnimmt, da frage ich mich, ob die irgendwo auch klein sein. Also, ja, drum. Also, wenn man jetzt fragt, was es so ändert, das heißt, auf der einen Seite wirst du Wissen weitergeben und motivieren. Das wirst du dann auch vor Ort machen, ein bisschen mehr, weiterhin über Social Media. Der Kanal wird wachsen. Was wird sich am Hof ändern? Hm. Ich muss dazusagen, es ist noch nicht so lange her, dass das Weihnachtswunder eingeschlagen hat. Christian ist ja nur ein bisschen der Schlang davon. Ich finde das auch okay. Ja. Es ist, glaube ich, für keinen von uns, die netten Christians, unaufregend für die Zuhörer wahrscheinlich, was das genau heißt, wann das passiert. Wir können es nur ein bisschen versuchen, dass wir uns da fragen. Also, ich bin heute mitten in der Nacht aufgebracht und es geht mir einfach nix an. Also, ich will noch ein bisschen, wie es mir geht. Nein, die erste Reaktion war, dass ich auch viel haben, den Suchassistent für Jagd wieder aktiviert habe. Und für Bergschecken, weil wir die Rinder aus umstellen wollen oder weiter umstellen wollen. Ja, das war es einmal. Also, du verfolgst die Tätigkeiten mit ein bisschen weniger Sorgen weiter, aber der Weg bleibt der gleiche, wenn du da reingeschlafen hast. Du kannst nur mit einer gewissen Leichtigkeit oder weniger... Eine gewisse Leichtigkeit ist gut. Das ist sowieso ein Heliumballon, nicht unter der Decke so leicht ungefähr. Ja, und für lauter Freitschlag, das stimmt dann auch noch um, wie bei einem Heliumballon. Okay, nein, das ist schön, weil ich wollte einfach nur die Sicherheit abholen, dass es den Bergerhof in ein paar Jahren noch gibt und dass sie nicht weggehen. Dass sie nicht weggehen? Nein, absolut nicht. Und es ist ganz wichtig, so eine Geschichte bei mir zu probieren, das ist kein Patentrezept für die Lösung der Probleme in der Landwirtschaft. Genau, ich glaube, das ist auch wichtig zu sagen. Das ist jetzt wirklich ein Wunder gewesen, weil mit dem keiner klären kann. Und ich glaube auch, die ganzen Experten, die in den Redaktionen um sich Gedanken machen, was war denn da, können sich das nicht erklären. So waren bisher die Rückmeldungen. Ja, wie bei Wunden meistens. Da hast du halt sehr oft schon das Gefühl, dass wir ein schlechtes Image haben als Branche. Und dass immer nur über uns und nicht mit uns geredet werden. Und das ist eben genau das mit der Kommunikation, da müssen wir Gas geben. Da sehen wir jetzt einfach, wenn wir das außen umgehen, dann können wir dorthin, wo es Frucht bringt oder wo es Frucht hat. Und da wird sich in Zukunft sicherlich noch einiges tun, glaube ich. Glaubst du, dass sie auf der ... Ich habe es ja ursprünglich gedacht an Crowdfunding. Also da schon irgendeine Art von Finanzierung reinzubringen, die was jetzt nicht klassisch ... eine klassische Bankfinanzierung ist. Glaubst du, dass sich als ... eine gute Spendenaktion, wie es in dem Fall war, eine Stützdingeraktion, kannst du jetzt natürlich nicht wiederholen, weil nicht jeder da wutbar ist, nicht jeder das Netz verkauft etc. Glaubst du, dass sich aus dieser Symbol, was das jetzt im Endeffekt war, jetzt wird es in der Art wahrscheinlich auch nicht wiederholen in der Landwirtschaft. Aber glaubst du, dass das zu irgendeiner Veränderung oder einem Umdenken führt hinsichtlich alternativer Finanzierungsformen in der Landwirtschaft? Definitiv. Die Bauern werden hoffentlich in die nächsten 20 Jahre draufkommen, dass das, was wir derzeit haben, dieses System, und ich sage das bewusst provokant, aber ich mache es auch so. Das ist ein System, das ist schlimmer als die Leib-Eigenschaft vor 1848. Wieso? Weil die jungen unterlichen und zum Teil reizeitlichen Lebensherren, die waren so schlau, dass sie gesehen haben, waren in Herrn Geiger so lange geknecht, bis er nicht mehr arbeitet. Dann kann ich erstens deinen Scheiß selber bearbeiten und ich kriege keine Rendite mehr im Sinne von Naturaleinlandung oder irgendwas. Das ist heute anders. Die heutigen Lebensherren im Slimfit, die wissen ganz genau, wenn wir denn so lange feigeln, bis er aufhört, dann können wir das an irgendeinen Investor verchecken, weil so viele Schulden kann der gar nicht anheifen, wenn die ganze Glitscherie wert ist. Das ist dieses risikofreie Geschäftsmodell, das die Banken rund um die Landwirtschaft aufgebaut haben. Weil immer 100% mehr Besicherung da ist, als wie sie an Kapital einsetzen. Weil Grund und Boden einfach mehr wert ist und stabil ist, oder? Die können das nicht hinmachen, weil sie wissen, ab und zu stirbst, ab und zu eingehst als Betrieb, sie können nichts verlieren. Es ist wie im Casino, die Bank gewinnt immer. Ja, in dem Fall ist es die Logik der Bank, dass sie das sein Kredit vergibt, und da kannst du dann mehr Kredite weitervergeben. Aber da müssen wir vielleicht auch mal überlegen, ob die derzeitige steuerliche Form oder Rechtsform für so einen bäuerlichen Betrieb, ob das auf Zukunft unbedingt gleich bleiben muss. Weil wenn die Bank einer Baufirma, einer GSMBH ein Kredit gibt, dann weiß ich, ich kann bis auf 20% Insolvenzquote dann umfallen. Das weiß ich bei uns, dass das nie passieren wird. Das ist einfach ein Ressort, ist natürlich auch historisch gewachsen, wo man vielleicht mal ein bisschen adaptieren müsste. Es hört sich immer wieder an, als wäre die Bank das Böse, das, was man gegen das kämpfen muss. Aber es braucht wahrscheinlich einfach eine Alternative, so wie sich die Zeit ändert. So müssen sie wahrscheinlich, wie es heraushört, die Finanzierungsinstrumente, die es heute gibt, die müssen sich auf der Zeit auch ein bisschen anbauen. Das kann ich natürlich auch, sage ich jetzt mal, der Bank ein anderes Finanzierungsmodell anbieten, das war es ein bisschen besser zu der Struktur von einer Landwirtschaft, da kenne ich mich jetzt wenig aus. Oder es gibt auch private, das Crowdfunding-Projekt, mir fällt dieses Wort nie ein, Vermögenspool, was in letzter Zeit öfters mal gekommen ist, wo man sich auch beteiligen kann, direkt am Betrieb. Es gibt ja so viele Finanzierungsformen, die noch nicht sehr entdeckt sind, wo aber die durchaus eine mögliche Alternative sind für den einen oder anderen Betrieb, der aus der anderen Seite nicht rauskommt. Da bin ich voll bei dir. Der Bank, oder den Banken, na wohl. Sie sind halt Teil des Systems. Du hast deine Lebenssituation, und dass du geprägt bist, das ist voll in Ordnung. Das kann man verstehen, aber ich versuche es halt auch aus der anderen Seite zu denken. Seien wir wieder, dass wir uns nicht auf einzelne Akteure in dem Sinn die Banken kaprizieren müssen und denen sagen, nicht die Hasen oder die Pärs sein, sondern wir müssen das System ändern. Und wenn das halt bedeutet, dass die jetzt ihre 50 Jahre in Saus und Braus leben, in Zukunft nicht mehr haben, dann ist das halt so. Bei uns hat auch keiner gefragt. Crowdfunding ist das Gleiche wie Social Media, die digitale Welt, die absolute Zukunft für die Landwirtschaft. Weil das haben wir natürlich auch, oder das merkst du jetzt ja, dass der Konsument schon auf der Suche ist nach der emotionalen Bindung, die er mit dem Produkt und auch mit dem Erzeiger verbindet. Die jetzt auch schneller wieder zum Herstellen ist über Social Media. Natürlich. Ja, und nicht nur das. Ich glaube auch durch dein Beispiel oder das, was gerade passiert und dadurch, dass das einfach große Wellen immer noch schlägt, und das hoffe ich halt sehr, weil das einfach auch mein Zugang ist, der eine oder die andere denkt, okay, das, was der kann, kann ich vielleicht auch in einem gewissen Rahmen und das motiviert. Und man sagt, okay, so lange habe ich jemanden anderen für mich reden lassen als Bauer oder Bäuerin, und jetzt übernehme ich das einfach selber und nehme das in die Hand, und ich will, dass man mich sieht und das Produkt und was ich da mache und gehe damit nach außen und gehe raus, trete raus aus der Defensive. Gehe wieder auch in die Direktvermarktung ein bisschen, oder? Nein, da geht es gar nicht um die Vermarktungsform. Das ist vollkommen wurscht. Wenn ich eine Schweinebäuerin bin, das ist gerade einfach bei mir ein aktuelles Beispiel, sich einfach zu präsentieren. Generell das, was ich tue, auf das Stolz zu sein und das zu präsentieren. Wurscht, was ich will, ob ich ein Produkt will oder ob ich einfach herzeigen möchte, was wir da tun, um zu sagen, auf mich braucht keiner hinhauen. Nicht direkt mit Verkaufsabsicht. Nein, überhaupt nicht. Einfach aus dieser Defensive heraus, weil wenn ich mich aufbuddel, dass alle über mich reden und dass das falsch ist, dann muss ich mich hinstellen in meinen Augen und sagen, okay, ich mache das so, ich kann das erklären. Und wenn sie es dann immer noch nicht verstehen, ist in Ordnung, aber das wird nicht passieren. Und dass das im besten Fall Menschen motiviert da draußen, die aus der Landwirtschaft kommen, dasselbe zu tun, wurscht, was die Absicht dahinter ist. Ob es jetzt ist, ein Produkt zu vermarkten oder einfach herzuzeigen, was Landwirtschaft ist, weil das einem ein Anliegen ist und damit nicht nur Konsumenten zu erreichen, sondern vielleicht auch andere Bäuerinnen und Bauern und das einfach herzuzeigen oder im besten Fall, was ja mein Zugang ist, den Konsumenten wieder eine Rutsche zu legen, eine Brücke zu bauen, so wie du vorher gesagt hast, das zu überbrücken und zu zeigen, wer steht da dahinter? Bei derzeit übernehmen das Reden auch andere, für beide Seiten, für den Konsument und für den Produzent. Und beide Seiten sagen die einen seinen Bärs. Ganz genau. Und das ist das Schöne an dieser Aktion. Und ich habe mir auch zuerst gedacht, oh, da muss der da jetzt auch mitreden. Aber das, was ich eben auch gelernt habe, warum ist das so durch die Decke geschossen? Meine Antwort darauf ist, weil einfach viele Blasen geplatzt sind und jeder aus seiner Blase rausgetreten ist und sagt, hat wurscht. Da öffnen wir jetzt mit. Und wenn man komplett unterschiedlich ist, da haben wir dasselbe Ziel. Du hast jetzt ein extrem wichtiges oder ihr habt jetzt ein wichtiges Thema aufgemacht, das Digitalisierungsthema. Ich weiß, das ist in aller Munde. Ich glaube, so richtig spieren, was anfangen können, fühlen wir uns nicht mit dem, was das heißt. Das heißt auch Social Media. Das heißt nicht nur Social Media, sondern Medien. Mir ist jetzt irgendwie was geschossen, früher hat es immer nur den Radio gegeben, das Fernsehen und die, was Radio und Fernsehen gemacht haben, haben die Leute erreicht. Dann ist irgendwann einmal Social Media gekommen und jeder Mensch, der vorher nur Empfänger war, sprich geschaut hat, kann auf einmal mehr senden, kann produzieren und was aufsenden. Dieses haben viele Leute schon gelernt. Also viele Leute sind schon Sender und machen was wir machen. Zum Beispiel dieser Podcast ist ja sowas, wo du aus kleine private Einheit einen Sender geben kannst. Und es könnte tatsächlich sein, weil ich heute gehört habe von jemanden, der gesagt hat, es gibt viele Bauern, die überhaupt kein Internet haben daheim. Digitalisierung in der Landwirtschaft, dieses neue Selbstbewusstsein. Wir haben damals einmal einen Artikel gehabt über einen Peter Rossäcker, wo damals schon so war, der Bauer, der sein Selbstbewusstsein irgendwie verloren hat und irgendwie nicht mehr für sich einsteht. Das heißt da ein proaktives Selbstbild von einer Landwirtschaft, wo ich jetzt nicht nur, wie ich es vorher eh schon wieder falsch gemacht habe, Social Media, damit ich was verkauf. Nein, so wie ein Handel sich selber präsentiert, wie eine Händlerin sich selber präsentiert. Die Landwirtschaft kann ein Stolz drauf sein, wenn es ein Schweinlstolz ist. Ein Schweinlstolz ist nichts, was man verstecken muss. Das kann man herzwingen oder kann ein Stolz sein auf seine Viecher, Stolz sein auf sein Produkt. Und das kann man auch wieder zwingen, das kostet nicht viel. Es kostet Zeit, es ist nicht jeder dazu geboren. Es muss auch nicht jeder, ich finde das wichtig an der Stelle zu sagen, es muss das nicht jeder können und wollen, das ist auch in Ordnung. Wenn man so will, ich würde jetzt nicht den Bauern das Wort reden, sondern das war für mich ein bisschen so ein Aha-Moment, wo man sagt, wenn du das machst und da auf Stolz drauf bist, dann kannst du es auch zeigen. Es gibt jetzt durch die Digitalisierung, das ist vielleicht auch ein Thema, wo du auch Kompetenzen hast mit Social Media, mit diesen Auftritten, die du vielleicht auch weitergeben könntest, zu sagen, seid da, seid mutig, seid stolz auf das, was da ist, dann wird es auch wieder positiv wahrgenommen. Zum gewissen Teil, ihr könnt jetzt quasi die Welt retten, weil es jetzt ein bisschen aufsteht, habt ihr es auch selber in der Hand, das Bild zu zeichnen, das man von euch hat. Je mehr man legt, je mehr Brücken man baut, dass du mehr werden wirst, gibt es irgendwie ein Verständnis füreinander. Das ist eigentlich der Grund, warum wir jeweils tun, was wir tun. Das ist jetzt wieder der optroschene Ding mit der Bildung. Wenn ich jetzt hernehme, ich bin Landwirtschaftsmeister, wir haben für Marketing, wir haben zwar Marketing einmal gehabt, genau, Ende der 90er-Jahre hat es noch geheißen Marketing. Das ist heute die Schlüsselkompetenz. Mir zusammen ein guter Bekannter in Vorarlberg am Telefon gesagt, der hat eigentlich meinen Buben in die Hacke geschickt, und nicht in die Landwirtschaftsschule. Weil das Produzieren, das lernt er auf die Praktikumsbetriebe. Und daheim. Aber das Kaufmännische und vor allem das Marketing, das musst du auch unterstellen. Und das müssen wir heute halt eingebringen in die Lehrpläne, in die ganzen Ausbildungsstätten, ist halt nach wie vor zum Großteil rein produzieren, produzieren, produzieren. Bei Marketing ist ja wieder Produkt bezogen. Das ist ja eher Lobbying oder Öffentlichkeitsarbeit. Aber das überschneit sich. Ja, also ich glaube, wir brauchen uns nicht über die Definition von Marketing deportieren, aber es geht um das Gesamtpaket und es geht darum, mit dem, was du hast, wurscht, was es ist. Aber wenn du weißt, was du erreichen willst, oder was du einfach bist und was du da draußen möchtest, mit dem nach außen zu treten. Und im besten Fall das in einen reflektierten Kontext zu setzen und die Menschen damit zu erreichen. Ist doch schön. Jetzt haben wir quasi urfü geredet. Zum Schluss sogar noch so eine positive Möglichkeit aufgezeigt. Das letzte Wort würde ich – wir sind bei einer guten Zeit, haben viel gesagt schon, glaube ich – ich würde das letzte Wort aber gerne dem Christian geben. Einfach vielleicht nochmal – wie geht's dir jetzt? Bist du irgendwas loswerden? Oder? Das ist ja alle, die mich kennen. Ja, ich bin gesagt, bei mir ist jetzt natürlich schon ein wenig das Hirn klar, weil das einfach viel war. Einfach nochmal Danke an alle, die sich da irgendwie beteiligt haben. Ich hab's jetzt da, ich hab das jetzt schon öfter gesagt, und das ist mir ganz, ganz wichtig, jeder, der sich jetzt da beteiligt hat, hat in erster Linie nicht mir geholfen, sondern mir. In erster Linie nicht mir geholfen. Das, was jetzt passiert, ist einfach, dass ein Ruck durch die ganze Landwirtschaft gegangen ist. Und auch gesamtgesellschaftlich, glaube ich. Einfach ein Signal wirkungshaft, wenn wir zusammen sterben, dann tun wir was. Und für viele, denen es auch scheiße geht, war das jetzt einfach irgendwie ein Lichtblick, dass man sagt, es geht auch noch so blöd. Und wenn der irgendwie über seinen Schaden da hupft und sagt, tun wir irgendwas, verändern wir uns, probieren wir es irgendwie hinkriegen, wenn der Schädel bis zum Geht nicht mehr, dann ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ...

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