B2P023 Viktoria Eichinger & Familie - Ferkelaufzucht & Schweinemast
Von einer die auszog, um zu finden, was sie schon hatte. Von Schweinemast, Kunst, Zukunft und Vergangenheit
14.02.2021 138 min Wilhelm Geiger
Zusammenfassung & Show Notes
Eigentlich wollten wir ja mit Viktoria Echinger aka Viki aka Femme.Farm (Instagram) ein Gespräch über die Schweinemast führen. Gesprochen haben wir schließlich mit der Familie Eichinger, über Schweinemast und die Erfahrungen aus zwei Generationen.
Viki sieht sich selbst als Quereinsteigerin, wollte sie doch lange vieles, nur nicht Landwirtin werden. Schweinebäuerin war auch nicht das, was in der öffentlichen Wahrnehmung mit dem Prädikat kuhl oder sau-geil versehen wurde. Nachhaltigkeit, das war eher ihr Thema, Energie und Ressourcen waren dann auch die Schwerpunkte ihres Studiums in Wieselburg. Und ja, nach und nach wurde der jungen Niederösterreicherin bewusst, dass sie zuhause all diese Hebel und das ganze Thema Nachhaltigkeit bereits in Händen hielt, na ja, halten könnte.
Der Keim war gesät, die Saat ging auf, habemus @Femme.Farm 1.300 Schweine leben aktuell am Hof der Eichingers. Vulgonamen gibt es keinen, das ist im Osten Österreichs nicht so verbreitet.
Die Eichingers kaufen die Babyferkel im Altern von ca. 4 Wochen über die Schweinebörse und ziehen sie auf, bis sie ca. 25 - 30 kg schwer sind, ca. 8 Wochen. Danach beginnt die Mast-Phase, die nochmal so lange dauert. Nach ca. 6-7 Monaten am Hof (die Schweine sind dann 8 Monate alt und etwa 120 kg schwer) werden sie zum Schlachten und Verarbeiten zur 10 km entfernten Firma Berger gebracht. 2 Stunden haben wir uns unterhalten und es gibt wirklich ein paar sehr spannende Perspektiven zum Nachhören.
Was ist eigentlich ein großer Betrieb? Kann es 2.000 Schweinen auf einem Betrieb genauso gut gehen, wie 20? Was sind Spaltenböden und warum sie diese so verbreitet? Was bedeutet es für die österreichischen Schweinbäuerinnen, wenn sie ihre Ställe umbauen müssen? Können das überhaupt alle, wollen das alle?
Fragen über Fragen und trotzdem nicht genug gefragt. Ein Anfang ist getan und wir sind wirklich extrem happy, dass uns Bäuerinnen und Bauern Ihre Ställe und Häuser öffnen und uns Einblick in ihre Arbeits- und Lebenswelten geben. Vielen DANK für das Vertrauen! Wir bleiben dran, wir hören uns! :-) PS: Schon von "Würmlas Wänden" gehört? Gehört gesehen, sollte es heißen. Kunst am Silo? Jup, sau-geil, sehr kuhl! Fotos etc. könnte ihr in dieser Podcastfolge bei uns auf der Website finden.
Viki sieht sich selbst als Quereinsteigerin, wollte sie doch lange vieles, nur nicht Landwirtin werden. Schweinebäuerin war auch nicht das, was in der öffentlichen Wahrnehmung mit dem Prädikat kuhl oder sau-geil versehen wurde. Nachhaltigkeit, das war eher ihr Thema, Energie und Ressourcen waren dann auch die Schwerpunkte ihres Studiums in Wieselburg. Und ja, nach und nach wurde der jungen Niederösterreicherin bewusst, dass sie zuhause all diese Hebel und das ganze Thema Nachhaltigkeit bereits in Händen hielt, na ja, halten könnte.
Der Keim war gesät, die Saat ging auf, habemus @Femme.Farm 1.300 Schweine leben aktuell am Hof der Eichingers. Vulgonamen gibt es keinen, das ist im Osten Österreichs nicht so verbreitet.
Die Eichingers kaufen die Babyferkel im Altern von ca. 4 Wochen über die Schweinebörse und ziehen sie auf, bis sie ca. 25 - 30 kg schwer sind, ca. 8 Wochen. Danach beginnt die Mast-Phase, die nochmal so lange dauert. Nach ca. 6-7 Monaten am Hof (die Schweine sind dann 8 Monate alt und etwa 120 kg schwer) werden sie zum Schlachten und Verarbeiten zur 10 km entfernten Firma Berger gebracht. 2 Stunden haben wir uns unterhalten und es gibt wirklich ein paar sehr spannende Perspektiven zum Nachhören.
Was ist eigentlich ein großer Betrieb? Kann es 2.000 Schweinen auf einem Betrieb genauso gut gehen, wie 20? Was sind Spaltenböden und warum sie diese so verbreitet? Was bedeutet es für die österreichischen Schweinbäuerinnen, wenn sie ihre Ställe umbauen müssen? Können das überhaupt alle, wollen das alle?
Fragen über Fragen und trotzdem nicht genug gefragt. Ein Anfang ist getan und wir sind wirklich extrem happy, dass uns Bäuerinnen und Bauern Ihre Ställe und Häuser öffnen und uns Einblick in ihre Arbeits- und Lebenswelten geben. Vielen DANK für das Vertrauen! Wir bleiben dran, wir hören uns! :-) PS: Schon von "Würmlas Wänden" gehört? Gehört gesehen, sollte es heißen. Kunst am Silo? Jup, sau-geil, sehr kuhl! Fotos etc. könnte ihr in dieser Podcastfolge bei uns auf der Website finden.
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
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Transkript
Leute, halt's zusammen, sonst dauert's nimmer recht lang
Auf einmal tut's einen kleinen Schieberer und dann kracht alles zusammen
Power to the People, der Podcast für überhaupt und außerdem Nachhaltigkeit und EOS
Wenn nur durchs Reden kommen die Leute zusammen
Ich hab schon auf Aufnahme gedruckt. Du bist ein Arschloch. Danke, wir starten so wie immer.
Mit dem einzigen Unterschied heute, lieber Eike, ist die Folge 23. Ich hab mir das vorher angeschaut.
Wir fangen nicht mit dem Standard an, dass ich nicht weiß, welche Folge es ist.
Folge 23, Power to the People. Wieder mal eine sehr spezielle, sehr spannende Folge.
Wir sind heute in Würmler. Nein, nicht ganz Würmler, Pudding heißt. Pudding, gell?
In Pudding bei der ...
Entschuldigung, Pudding.
Ich hab beim Japan Pudding gelesen.
Japan Hunger gehabt.
Und bei der Victoria Eichinger und Family und Freund, Lebensgefährte oder wie heißt das?
Stefan.
Wir dürfen ihn auch Stefan nennen.
Die Besetzung würde ich ... warte mal, die Eltern, ich hab den Namen schon wieder vergessen.
Die Veronika und der Josef.
Die Veronika und der Josef, grüß euch.
Und die Standardbesetzung ist wieder die Bianca Blasl aka ...
Milanschen Gummistiefeln.
Und der Willi.
Es geht, es wird ein saugeiles Thema heute glaube ich.
Victoria Wikki, erzähl mal bitte, wer du bist, was du tust und wo das ungefähr ist, wo wir da heute sind.
Pudding.
Genau, Pudding.
Also Pudding ist in der Gemeinde Würmler, ich glaube ziemlich im Herzen von Niederösterreich, im Tulnerfeld.
Tulnerfeld.
Kleine Gemeinde, bäuerlich geprägt.
Ja, wir sind im letzten Jahr etwas bekannt geworden, weil wir ein super tolles Kunstprojekt in der Gemeinde haben.
Ist euch vielleicht schon aufgefallen? Weiß ich nicht.
Die Silos sind angemalt, sehr großartig.
Wie heißt das Projekt?
Würmlers Wende.
Würmlers Wende. Die sind ein bisschen krumm, also gekrümmt.
Quasi, weil es ein Silo ist.
Ja, tatsächlich ist es ein Wanderweg, der von zwei Studenten von der Angewandten, eine aus dem Team ist aus Würmler, initiiert worden ist.
Es ist ein Kunstwanderweg, um Berührungspunkte zu schaffen zwischen Stadt und Land über den Weg Kunst.
Und da haben sie sich vor allem ganz typisch ländliche Wände gesucht, auf denen sie Geschichten erzählen können in Bildform.
Und unsere Silos sind da unter anderem Teil davon.
Die größte Wand in der Gegend, oder?
Nein.
Nein?
Nein.
Gibt es auch eine größere?
Es gibt eine größere.
Sehr gut.
Bringt das auch Leute in die Gegend? Wird da deswegen mehr gewandert?
Ja, es wird mehr gewandert und es kommen mehr Besucher.
Und das kommt mir ganz gelegen oder uns all dann, weil wir haben einen Schweinehof.
Ich habe den Hof von meinen Eltern übernommen.
Gepachtet, gell?
Gepachtet. Papa besteht darauf.
Ja, Entschuldigung, für die Podcasts war jetzt ein Inside, das können Sie nicht wissen, aber das erklären wir vielleicht später noch.
Ja, ja.
Und ja, es trifft halt irgendwie so den Zeitgeist, dass die Leute zu wenig Ahnung vom ländlichen Raum, speziell von der Landwirtschaft, haben.
Und über diese Begegnungen unter unseren Silos oder vor unseren Silos wird da so eine schöne Brücke geschlagen.
Und wir können ziemlich viel über Landwirtschaft reden.
Wirklich? Also gehst du da raus, oder können wir es verstehen, und da wirklich dann die Leute am Hof und sagen...
In der Regel ist irgendwer von uns draußen und man sieht dann eh, wenn die Leute zuvorkommen und dann plaudert man halt.
Und nebenbei sieht man halt die Schweine und man kann dann nur über Landwirtschaft reden.
Immerhin stellt man vor Silos und vor Schweinen und rund um ein dummes Ocker.
Da kann man dann auch so leise zusammensehen.
Ja, stimmt.
Also ihr habt Schweine.
Richtig.
Was genau im Schweinebereich macht ihr da bei euch am Hof?
Wir haben Babyferkelaufzucht und Schweinemast.
Babyferkel und Schweinemast.
Ist Babyferkel doppelt gemobbelt?
Nein.
Also wir unterscheiden dann schon zwischen Babyferkel und Ferkel.
Also ich erkläre vielleicht mal ganz kurz, wie das Schweinesystem so funktioniert.
Das wäre gut, danke.
Grundsätzlich kann man unterscheiden, ob man ein geschlossener Betrieb ist oder eben nicht.
Geschlossen bedeutet, der Betrieb hat Zuchtzahnen, da kommen die Ferkel auf die Welt,
werden aufgezogen und auch bis zur Schlachtung aufgezogen, also gemästet.
Oder man ist eben kein geschlossener Betrieb, sondern reiner Mester.
Bedeutet, ich muss Ferkel zukaufen, die ich dann bei mir am Hof messe.
Das passiert in der Regel, dieser Zukauf mit 25 bis 30 Kilo.
Mit Kilo geht man da?
Warum so mit 25 bis 30 Kilo?
Weil da das Ferkel dann schon eine halbwegs stabile Größe hat und in die Mastphase einfach übergehen kann.
Also junge Erwachsene dann, du weißt das so?
Aus dem Kindergarten.
Aus dem Kindergarten, schuldig. Okay, nur vom Gefühl her.
Wie alt sind die damit, mit diesen 25 bis 30 Kilo?
Zwischen 10 und 12 Wochen so in etwa.
Also als reiner Mester kauft man dann die Ferkel zu und messtet sie am Hof.
Wir sind da ein bisschen eine Mischform.
Die Eltern haben sich schon vor vielen Jahren dazu entschlossen,
dass sie nicht das 25 bis 30 Kilo Ferkel zukaufen, sondern schon Babyferkel.
Das heißt, die Ferkel direkt nach dem Absetzen vom Züchter.
Das heißt, da sind sie ungefähr wie alt?
Da sind sie vier Wochen alt.
Und Absetzen vom Züchter heißt, was passiert da?
Da werden sie von der Zuchtsau getrennt.
Also da trinken sie nicht mehr Milch?
Genau, sie werden von der Zuchtsau abgesetzt und kommen dann direkt zum Mester.
Also zum Aufzug, Ferkelaufzug?
Genau, werden sie erst aufgezogen in einem eigenen Stall.
Dann wandern sie von unserem Aufzuchtstall in einen der Maststelle.
Gibt es eigentlich ganz geschlossene Betriebe auch, wo quasi die Ferkel auf die Welt kommen,
dann Ferkelaufzucht und das ist ein ganz geschlossener Betrieb?
Genau, das ist ein geschlossener Betrieb.
Und ihr nehmt dann von den zwei Sachen, die danach kommen nach der Geburt, macht ihr zwei?
Genau.
Man könnte aber auch jeweils nur diesen einen Bereich spezialisieren,
entweder nur die Ferkel aufziehen oder auch dann nur den Mast machen.
Genau, in der Praxis ist es so, dass man sich entscheidet, ob man mästet, rein mästet oder aufzieht und mästet.
Die Sonderform, dass jetzt wer nur Ferkel aufzieht, eher nicht, sondern das ist entweder beim Züchter oder beim Mester,
dieses Aufziehen der Ferkel.
Und was genau ist jetzt zum Beispiel bei euch der Unterschied von den ganz kleinen,
wo sie quasi aufgezogen werden und dann in die Mast kommen, was heißt das genau?
Was macht sie miteinander?
Du meinst der Unterschied zwischen Aufzucht und Mast?
Genau.
Na ja, man kann sich das so vorstellen, also ein abgesetztes Ferkel, wenn es vier Wochen alt ist,
das ist zu behandeln wie ein Kindergartenkind, also wenn wir schon in dieser Sprache sind.
Die kommen quasi zu uns in den Kindergarten und haben einfach ganz andere Anforderungen
als um einige Wochen älteres oder schon größer gewachsenes Tier.
Die sind klein, das Verdauungssystem ist noch nicht entwickelt,
die haben andere Ansprüche an Futter, an Umgebung, an Temperatur, an Struktur, an den Tagesablauf etc.
Also die müssen einfach gesondert noch aufgezogen werden.
Ich kann nicht alle zusammenhauen, sondern das wird einfach nicht funktionieren,
weil sie gleich zu füttern, sie gleich zu behandeln, sie brauchen einfach andere Behandlung.
Sie kriegen quasi Kindernahrung noch und haben andere Ställe.
Genau, der Stall ist anders ausgestattet.
Wir müssen da zum Beispiel auf eine höhere Raumtemperatur achten,
weil ein kleines Tier braucht weniger Körperfett, produziert weniger Eigenwärme etc.
Das heißt, wir müssen auch schauen, dass da möglichst mal warm drin ist,
bzw. sie eine gewisse warme Zone haben.
Die waren vorher im Stall schon, das kann man ja sagen, und das war eben diese Wärmelampe.
Wärmelampe, genau.
Es gibt aber unterschiedliche Varianten, da kann man über Bodenheizung machen etc.
Das haben wir dann übrigens alles auf unserer Website sehen.
Wir haben viele, viele Fotos gemacht, wir haben Fotos machen dürfen,
das ist ja nichts, was man verstecken muss, und Videos.
Und in vielen Videos habe ich reingequatscht.
Ja, Bianca schaut böse.
Aber wir wollen jetzt zu sehr ins Thema Schweine hineinsteigen.
Wir haben ja quasi, unser erster Block ist eigentlich immer die Frage,
wie bist denn du im Prinzip dazu gekommen?
Und wir haben heute irgendwie den besonderen Luxus,
dass wir zwar mit dir, Viktoria oder Vicky, jetzt den Podcast machen,
aber zur Validierung und überprüfen gerne Aussagen,
und auf der anderen Seite vom T-Shirt ans Essen rauf.
Ja, sehr schön, weil das nicken.
Genau, sie nicken schon heftig.
Jetzt erzähl einmal grundsätzlich, wie bist du,
was hat dich in deiner Kindheit geprägt,
ab wann hast du gewusst, ich werde Schweinebäuerin?
Sagt man Schweinebäuerin, oder?
Ich werde Schweinebäuerin, oder hast du vorher noch was anderes gemacht,
oder wie bist du denn zu dem eigentlich gekommen?
Oder warst du von Anfang an mit dem Schwein virusinfiziert,
oder mit dem Schweinegen?
Nein, tatsächlich gar nicht.
Also auch in der Kindheit und in der Jugend,
noch weniger war das so...
Also man muss auch dazu sagen,
ich habe es eh vorher schon erwähnt,
es war jetzt nicht so, dass wir ganz stark eingebunden wurden,
über Arbeiten am Hof als Kinder.
Also ich habe eine Schwester auch noch.
Wir sind da nie ganz arg in den Prozess eingebunden worden,
uns ist das relativ frei geblieben,
ob wir uns jetzt dafür interessieren oder nicht.
Auch was die Schulbildung, die Ausbildung angeht.
Und ich weiß nicht, wie das jetzt bei euch ist,
so generationentechnisch sind wir glaube ich eher beieinander.
Eher ihr zwei beieinander.
Ich wollte ein Kompliment machen.
Und da muss man auch sagen,
in meiner Wahrnehmung war es so,
wie ich 15 war, war das jetzt auch nicht so mega cool.
Bauernhof, auch so gesellschaftlich.
Ich weiß nicht, da war irgendwie das Image damals nicht so,
dass man jetzt gesagt hat,
ja Bauernhof muss jetzt irgendwie weiter machen,
ist super cool.
Warum? Keine Ahnung.
Woher ist das gekommen?
Also Peer Group Schule oder generell?
Ja, einfach so was man wahrgenommen hat.
Das hat es halt gegeben, aber es war jetzt nicht irgendwie,
dass die Gesellschaft wahnsinnig dafür interessiert hätte.
Oder da irgendwie große Resonanz gegenüber der Landwirtschaft war.
Und ja, das hat sich dann...
Für dich kein Erstrebenswert, kein Berufsziel.
Genau, also das war damals tatsächlich,
vielleicht ist es auch diese Jugendzeit,
wo man sich einfach nicht dafür interessieren will,
was die Eltern machen, keine Ahnung.
Sollen wir generell dagegen sein, oder?
Generell, ja, aber es war wirklich...
Es war nicht so.
Überhaupt kein Thema.
Ich habe auch eine S-Matura gemacht,
bin dann studieren gegangen,
habe was mit der Wirtschaft studiert.
Was hast du noch studiert?
Wo und was?
Ich habe in Wieselburg die FH gemacht.
Ah, Wieselburg kennt man.
Mit Lebensmitteln glaube ich auch.
Genau, es gibt im Kontext, wegen Franziska Josefinum,
aber das habe ich nicht gemacht, sondern die FH.
Und es war ein Wirtschaftsstudiengang
mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energie- und Rohstoffwirtschaft.
Warum?
Warum nicht Architektur oder Soziologie?
Ja, weil mich schon irgendwie Nachhaltigkeitsthemen
und auch irgendwie so dieser...
In dieser Zeit ist das so ein bisschen aufgekommen
mit erneuerbaren Energien
und generell, wie kann man Rohstoffe besser nutzen,
wie kann man Kreisläufe schließen,
das ist irgendwie aufgekommen, so als Thema.
Und das hat mich grundsätzlich total interessiert.
War aber damals nicht auf die Idee gekommen,
dass ich das eigentlich mit Landwirtschaft
in Verbindung bringen könnte.
Das war nicht in Konnex geschlagen.
Interessant, aber ein gutes Beispiel,
wie nah es liegen könnte
und wie weit es dann doch weg ist.
Genau, und das ist mir dann eigentlich
erst im Laufe des Studiums bewusst geworden.
Vielleicht auch dadurch, weil zu dieser Zeit
auch ganz stark die Diskussion
dieses Energiebauers war,
diese Teller-versus-Tank-Diskussion etc.
Das ist da zu der Zeit gerade vorher aufgekommen.
Teller-versus-Tank?
Also eigentlich Lebensmittelproduktion,
die dann aber für den Tank genommen wird.
Also Felder, die bewirtschaftet werden
und wo was wächst, was man eigentlich essen könnte,
aber dann kommt es in den Tank oder ins Schwein,
zum Beispiel. Das ist ja auch noch eine Debatte.
So Nahrungsmittel-Konkurrenz.
Wann war das ungefähr? In welcher Zeit?
10 Jahre, 15?
Das war schon lange her, gell?
10 Jahre lang, ja.
Da lässt man nicht näher drauf hängen.
Da will ich versucht, ihn zu kompensieren.
Ja, und dadurch ist mir dann eigentlich
bewusster geworden, ok, eigentlich habe ich alles,
was mich so an großen Themen interessiert,
direkt vor der Nase.
Was war denn noch der ausschlaggebende Punkt,
dass das damals war? War das so ein fließendes
oder hat es irgendwie so diese eine Vorlesung geben,
wo es so einen Klick gemacht hat?
Nein, es war tatsächlich einfach so der Prozess im Studium
und auch, dass man dann natürlich merkt, ok,
oder zu schätzen lernt das Leben und Arbeiten am Hof,
weil man schnuppert natürlich auch in andere Berufswelten
und Lebenswelten hinein,
wenn man einfach einmal weggeht
und ja, lernt dadurch dann auch wieder zu schätzen,
was wir da haben.
Das klingt spannend, weil das Leben am Hof ist ja nicht fremd,
weil du bist dort quasi aufgewachsen.
Wolltest du einen Hof aber nicht übernehmen,
bist dann studieren gegangen
und bist während dem Studieren draufgekommen,
dass das Leben am Hof, das du ja kennst,
doch cooler ist, als das, was du zum Studieren gehen glaubst,
dass es ist.
Genau.
Wie kommt es dazu? Weil du dann gesehen hast,
wie andere Lebenswelten?
Ich glaube, es ist klassisch einfach ein Perspektivenwechsel,
den man da voll sieht.
Ja, wie interessiert man wirklich? Wie kommt es dazu?
Oder was passiert dann?
Siehst du dann, wie andere Menschen ihr Freizeitverleben
oder ihr Leben einteilen und sagst,
das war eigentlich doch cool, was ich gehabt hab?
Weil du dann im Vergleich siehst?
Genau, weil insgeheim ist man ja trotzdem gewohnt,
wenn man auf einem Hof aufwächst
oder auch mit einfach selbstständigen Eltern.
Da kriegt man einfach Arbeitswelt anders mit
oder Arbeitseinteilung
und dieses Wirtschaften und dieses Selbstständigkeit einfach sein.
Und dass das halt nicht gegeben ist in jedem anderen Berufsbild
und dass man da aber sehr viel Positives draus ziehen kann für sich.
Also natürlich, wenn es einem liegt,
aber das hab ich auch lange nicht gewusst,
dass mir das eigentlich irgendwie Spaß machen würde.
Wie bist du dann draufgekommen, dass es doch Spaß macht?
Ja, eigentlich eben dadurch, dass mir die Perspektiven
übers Studium gezeigt worden sind,
was eigentlich möglich ist auf einem Hof
und in welche Richtung man Landwirtschaft ausrichten kann.
Wie viel Gestaltungsspielraum tut dann auch in deinem Wirken später?
Ich versuch's jetzt zu verstehen.
Du hast gesehen, ich kann eigentlich viel mehr machen
als das, was ich bis jetzt kenn,
was der Papa bis jetzt gemacht hat, die Mama bis jetzt gemacht hat.
Aber wenn ich einen eigenen Weg gehen würde
und hab ja auch vom Hof Gestaltungsmöglichkeiten über das hinaus,
das was ich bis jetzt kenn, wo ich mir selbst zuwirke,
wo ich mich selber dann auch wieder einbringen kann, oder?
Genau. Und da nehme ich genau die Themen bearbeiten kann,
die mir eigentlich grundsätzlich interessieren
oder die mir, wo ich während dem Studium gemerkt habe,
ja, das ist irgendwie wichtig
und das ist irgendwie für unsere Zukunft wichtig,
auch gesellschaftlich.
Ich will jetzt nicht Nachhaltigkeit sagen,
aber es gibt kein besseres Wort dafür.
Ja, es ist ausgereicht, aber das ist ja nach wie vor wichtig.
Woher kommt dann dieses, wie sag ich das denn jetzt, Febel,
diese Präferenz oder diese Nähe zur Nachhaltigkeit
und das Bewusstsein, dass das wichtig ist,
wer hat dir das in die Wiege gelegt?
Warst du überhaupt in die Wiege gelegt?
Warst du überhaupt in die Wiege gelegt?
Familiäres ist es dann eher das Kommen durch Medien,
durch den Zeitgeist oder wie bist du mit dem Gimpftouren?
Könnte ja auch wurscht sein.
Mit dem Gimpftouren bin ich damit ganz sicher durchs Studium.
Eher zu spät?
Ja, also tatsächlich.
Ja, es ist niemals zu spät.
Ich kann es aus eigener Erfahrung so.
Ich kann es mit 25 komplett dran.
Ja, nein, also als Jugendliche habe ich da relativ wenig drüber nachgedacht.
Oder hat es auch irgendwie nicht den Anlass für mich geben,
drüber nachzudenken.
Aber dann so ab dem Studium eben schon
und die Ausrichtung von unserer Fachhochschule
war halt eindeutig in eine gewisse Richtung.
Also alles unter dem Schirm der Nachhaltigkeit.
Irgendwie zu, nicht zu bewerten,
aber zumindest zu betrachten und genau.
Das muss ich gut betrachten, das besser bewerten,
weil da liegt ja schon...
Ja, und das habe ich dann so im Laufe der Jahre
umgemünzt oder versuche es umzumünzen auch auf dem Hof.
Hast du da schon während des Studiums den Plan gefasst
und mit den Eltern dann geredet,
du, ich beginne mich doch,
weil du hast ja nur eine Schwester, glaube ich, hast gesagt,
die jetzt landwirtschaftlich weniger affin ist, oder?
Richtig.
Ja, waren dann die Eltern irgendwie froh,
dass ich doch eine der beiden,
ich sage es zu zweit, oder?
Zwei Kinder, zwei Töchter,
bist du dann heimgekommen eines Tages beim Studium
und hast gesagt,
hey, es besteht doch noch die reelle Chance,
dass ich den Hof jetzt nehme,
weil ich bin draufgekommen,
dass es eigentlich ganz cool ist,
oder wie ist denn das dann?
Wie hast denn das dann geliefert?
Ich glaube, das war dann auch so ein schleichender Prozess.
Also wir haben dann irgendwann gewusst,
okay, Papa rückt näher ans Achtung 1
zur Pensionswege, Alter.
Also so Mitte 50, gell?
Und es ist dann auch irgendwann eine Entscheidung.
Also es ist im Raum gestanden,
dass man sich über einen Weg oder eine Lösung
für den Hof Gedanken machen muss.
Und ich habe dann, glaube ich,
schon verstärkt einfach Interesse gezeigt.
Die Mama zeigt auf und will was sagen.
Mama, bitte.
Ganz kurz, Minister.
Wirklich war es eine Erinnerung,
was für mich dann
ein ganz positives Signal war.
Weil im Familienverband
ist immer so gespaßelt und gewitzelt worden,
die Jüngere, das ist die Schwester von der Vicky,
die Bernadette,
die wird einmal den Hof übernehmen.
Die ist dazu auserwählt worden,
quasi unter Anführungszeichen von der Familie.
Aber wir haben natürlich nie eine getränkt
in irgendeiner Richtung.
Und es ist halt immer so spaß,
weil wir bei den Familienrunden,
na die Berni, die macht das schon.
Und eines Tages,
wieder bei so einer Runde,
sagt die Viktoria,
warum fragt sie eigentlich immer die Berni?
Warum fragt sie nicht einmal mich?
Und das ist für mich eigentlich heute noch
in Erinnerung, wirklich.
Ohne den sagt die Viktoria,
warum fragt sie nicht mich
und warum fragt sie immer die andere?
Wie alt warst du denn da?
Vielleicht um die 20 oder so.
Wann hast du dich angefangen?
Ja, nach der Matura.
Ach so, mit dem.
Also das hab ich noch ganz gut in Erinnerung.
Das war für mich ganz prägend.
Und du erinnerst dich gar nicht mehr dran?
Ich erinnere mich gar nicht mehr so dran.
Für mich war es dann so schleichend.
Und der Bernadette ist ein Stein vom Herzen.
Danke.
Ich kann mir vorstellen,
dass du immer bis daheim gekommen bist
und hast einfach mehr gefragt, oder?
Genau, ich hab mich einfach mehr dafür interessiert.
Ich hab dann einfach mal angefangen,
dass ich so quasi die Büroarbeiten
ein bisschen übernehme.
Und das war dann auch ein bisschen so die Phase,
wo auch in der Landwirtschaft immer mehr,
wenn es um Anträge etc. gegangen ist,
digitalisiert wurde.
Das wurde dann mir übertragen.
War das etwas digitalisiert worden?
Ja.
Also wir müssen ja regelmäßig Anträge abgeben.
Das ist halt über die Jahre natürlich
alles schon dann digital gemacht worden.
Und das war dann meine Aufgabe.
Und da kommt man dann halt irgendwie so rein.
Setzt man sich auch mit den Zahlen noch mal auseinander?
Setzt sich mit dem auseinander,
mit den Hintergründen etc.
Und ja.
Dann war das irgendwie so
ein ganz logischer Prozess
über die letzten Jahre.
Aber so grundsätzlich
sehe ich mich da fast ein bisschen
als Quereinsteigerin.
Ja, weil du hast eigentlich bis zu dem Zeitpunkt
am Hof, wir haben vorher ein bisschen g'shört,
du hast eigentlich nur gefegt, ne?
Ja.
Das heißt eigentlich hast du von Schweinehaltung
und dem ganzen Technik keinen Ahnung gehabt.
Bisschen mitgekriegt nebenbei, aber nicht ...
Genau, das was man halt so nebenbei mitkriegt.
Interessierter Beobachterin.
Genau.
Ich bin aber dann an die BOKO
und hab mir gedacht, okay,
ich sollte da zumindest ein bisschen was ...
Ach, die BOKO?
Na warte mal, du warst in Wieselburg.
Genau, ich war in Wieselburg.
Und hab mir dann gedacht, okay ...
Wie alt bist du fertig gewesen?
21, 22.
Bachelor.
Arts in Business.
Arts in Business bei Ressourcen und Wirtschaft?
Ja.
Okay, kreativ.
Hat auch Marketing im Studiengangsname.
Also es ist ein komplizierter Studiengangsname.
Aber nicht uninteressant.
Und dann hast du gedacht ...
Dann wollte ich auf die BOKO
für meinen Master Umwelt- und Bioresourcenmanagement.
Das war aber dann mit den Anrechnungen,
wenn man von extern kommt,
relativ kompliziert.
Also ich hab ziemlich viel nachhalten müssen,
um für einen Master
inskribieren zu können.
Und im Zuge von dem,
von diesem Nachhol-ECDS,
hab ich mir gedacht, okay, dann mach ich gleich
alles, was mir irgendwie aus Agrarwissenschaften
unterkommt und hab halt ...
Aber schon mit dem Hintergedanken
hier am Hof?
Genau, da war dann schon der Hintergedanke.
Und eben darum hab ich mir
diese quasi ...
Ausgesprochen, oder?
Oder bist du da noch hingegangen?
So halb, okay.
Das seh ich dazu nicht.
Es war irgendwie nur so ...
Es war noch nicht so ausgesprochen, genau.
Unbewusst hab ich dann,
oder ja, nicht ausgesprochen,
aber ich hätt mich ja sonst
nicht
für genau die Vorlesungen
und Seminare eingetragen,
die genau auf den Hof
irgendwie auch passen.
Oder wo ich gewusst hab, da hab ich einfach
Bildungsdefizit, weil ich
es nie gelernt hab. Also alles, was
mit Ackerbau und so zu tun hat,
hab ich ja noch null Berührungen gehabt,
außer dass ich das mitkrieg, was der Papa
halt macht, peripher.
Warum muss man auf einem
Schweinebetrieb Ahnung von Ackerbau
haben?
Weil wir tatsächlich
in Österreich
noch
gemischte Betriebe sind,
die, wenn sie
Schweine halten, auch
Ackerland bewirtschaften,
um auch selber Futter zu erzeugen.
Ich darf jetzt vielleicht einwerfen,
warum die Bianca die Frage
auch gestellt hat, dass
mir als Laien
sehr oft bei unseren Diskussionen
dieses Aha-Lampelauf geht.
Und mir
bewusst wurde, dass, wenn ich jetzt
an einen Schweinebauer denke,
denke ich nicht an ein Feld, sondern denke
an einen Stall, wo Schweine drin sind,
wo halt Schweine produziert
werden oder gemästet werden, denke
aber nicht ans Feld. Wenn ich einen Bauer
vom Vödel sehe, mit einem Traktor oder sonst was,
dann denke ich, okay, der macht
das, was halt am Vödel ist, Mais oder sonst was.
Aber dass ich
als Schweinebauer ja im Normalfall oder
zumindest da in der Region, habt ihr gesagt,
Felder habe, wo ich das Futter
für meine Tiere ja selbst zum Großteil
anbaue und das ja Fläche,
Ackerbaufläche,
Landfläche und die Tierhaltung
zusammen gehört, auch bei
Schweinen und
bei Händen und so weiter.
Dass das zusammen gehört,
also Fläche plus
Stall, wo das Viech wohnt,
das habe ich nicht
da. Für mich war das so,
ja stimmt, irgendwie macht es einen Sinn,
dass der sein Futter selber anbaut.
Oder dass er Fläche hat
für sein Dünger. Oder
Fläche, dass er den Dünger ausbringen kann.
Woher kommt der Dünger?
Ja eh, eh. Das war eine Frage
an die Viktoria. Achso, woher kommt der Dünger?
Von den Schweinen, die Gülle
oder der Mist.
Das ist
für mich ein Haar-Moment, was
extrem spannend ist, dass man da auch wieder
dran denkt, ja stimmt, ihr habt ja Flächen,
aber ich wollte das nur dazu sagen.
Wo waren wir?
Na ja, vielleicht, wenn wir
schon bei den Schweinen sind, wir haben ja
vorher schon kennengelernt.
Biografisch haben wir es durch.
Haben wir schon
alles abgerüstet.
Dann zu den Schweinen.
Ok, wo starten wir?
Na ja, wir haben bei dem Baby
Fergling gestartet.
Grüß dich.
Ich habe gerade die Oma reinspaziert.
Und wann, bei denen
die dann schon in die Mast kommen?
Wie geht es dann weiter?
Genau.
Mit ca.
25-30 Kilo kommen die
Ferkel in die Mast.
Bei uns am Hof haben wir
unterschiedliche Maststallungen.
Das
ergibt sich daraus, dass der
Betrieb über die Generationen
gewachsen ist und da
jeweils das
Stahlsystem, was gerade
State of the Art war,
gebaut wurde.
Das heißt, wir haben
noch klassische
konventionelle Vollspalten
Haltung einen Teil.
Dann einen Teil
Teilspalten in einem
Außenklimastall. Das heißt,
ein Stahl, der zu einer
Längsseite komplett offen ist.
Und dann haben wir
noch
die
neueste Variante quasi
einen Stahlinnenbereich
mit Vollspalten, aber mit
eingestreutem Auslauf ins Freie.
Genau.
Drei Varianten.
Das lebe die Pluralität. Warum?
Ja, warum?
Weil, wie der Papa mit
Schweintl angefangen hat,
da war
Spalten,
kann man sagen,
das, was man macht.
Ja, auf jeden Fall.
Wie wir da begonnen haben
mit der Schweine Mast in den
70er Jahren, da war
an und für sich der
Teilspalten, Boden im Kamm,
aber Großteils waren noch
Stallungen mit Stroh-Einstrahl.
War damals. Was man jetzt
wieder wollte.
Das war damals und da hat man
so Tieflauf-Stallungen gehabt mit
sehr viel Strohverbrauch und mit
Stroh. Und das hat man dann
sukzessive angestellt auf
Teilspaltenboden.
Und wie ich dann die Wirtschaft
übernommen habe, ist mir dann
die Idee gekommen, dass man
das noch ein bisschen verbessern kann
und intensivieren kann. Da ist
dann der Vollspaltenboden gebaut
worden. Darf ich fragen, was ist der
Unterschied zwischen einem Teil und einem
... Ich würde vorgehen, was ist ein
Spaltenboden? Oder generell
ein Spaltenboden. Und warum ist man
darauf hingekommen?
Das Spaltenboden ist eine Fläche,
wo Schlitze drinnen sind,
dass der Kot von den Schweinen und
der Urin durchläuft. Und man
hat somit weniger Arbeit mit
Entmisten. Das geht dann
mehr oder weniger automatisch
über so quasi wie eine
Badewanne. Unter
dieser Liegefläche lässt
man mit dem Abfluss
die Kühne
in einen Großbehälter und von dort
auf die Felder verteilt.
Okay, also man hat eigentlich das effizienter gemacht
als die Schweinehaltung.
Das ist für sich die effizienteste
Haltungsform.
Und das war auch
in den 80er, 70er,
80er Jahren dann
letzter Stand der Technik mit der
Superlüftung, ein Unterflur,
wenn man das mal kurz erklären
darf. Es wird unten
die Schadluft abgesaugt
und von oben kommt Frischluft dazu.
Also es war ein sehr gutes
Stallklima im Tierbereich
und im ganzen Stall.
Also es war
mit sehr viel technischem Aufwand
und gutes
funktionierendes System.
Hat aber den Nachteil,
wie man jetzt erfahren muss,
dass die Tiere
weniger
Strukturmöglichkeiten haben oder weniger
Möglichkeiten haben, sich
artgerecht zu bewegen,
zu wachsen.
Und auch die artgerechte
Aufenthaltungsumgebung
ist nicht so gegeben.
Aber das heißt also, ursprünglich
hatten wir Stroh gehabt und
für Arbeitserleichterung etc.
waren dann die Vollspalten total
modern und state-of-the-art und sozusagen
das Beste, was man haben kann.
Und dann ist man drauf gekommen...
An ist gut, denn dann hat es länger gedauert.
Das hat 30, 40 Jahre gedauert.
Jetzt sind wir in der Phase,
dass an und für sich
wieder mehr Tierwohl
gefragt ist, oder dass das Tier
auch artgerechter
gehalten werden soll.
Das Bewusstsein dafür auch stärker ist.
In den 70er, 80er Jahren
war eher der Bedarf nach billigem
Fleisch, nach Wohlstand
allgemein.
Es ist mit zunehmendem
Lebensstandard
dafür gesorgt.
Also es hat an und für sich
diese billige Lebensmittelversorgung
für mehr Wohlstand gesorgt.
Und das wurde auch empfohlen
und wurde auch gewünscht.
Und wir Landwirte haben das natürlich aufgegriffen
und haben das auch
genützt, so gut es ging.
Habt ihr das damals irgendwie hinterfragt,
oder war das damals so...
In der Ausbildung war das schon ein bisschen,
ist das schon eingeflossen.
Und dann ist natürlich
seitens der Kammern und Berater
das empfohlen worden.
Es war auch ein Geschäft
für die Industrie,
wo es vorher nachgelagert hat,
hat er mit uns da auch ganz gut das Geschäft gemacht.
Je mehr Technik wir
einsetzen, umso mehr
Umsatz für die Unternehmen, für die Firmen,
für die Zulieferer und so weiter.
Also das war damals
ganz gut.
Es hat sehr gut funktioniert.
Funktioniert auch heute noch sehr gut.
Das kann man auch nicht ganz schlecht reden,
was manche machen
oder gerne hören.
Aber wir alle,
die das ganze System
gut kennen,
wissen auch, wo man verbessern kann.
Das kennt immer derjenige,
der damit arbeitet, weiß, wo
Verbesserungsansätze möglich sind.
Und
teilweise muss man einen Anstoß
liefern, das liefert dann meistens
die nächste Generation,
die uns dann wieder
die Betriebsblindheit
befreit.
Das ist mir mittlerweile
auch...
Wir haben dann vor 20
Jahren schon
dieses
Außen, nein vor 20 Jahren nicht,
16, 17 Jahren liegt es zurück,
dieses Außen-Klima-Stahlsystem
kennengelernt,
irgendwo in der Steiermark und
auf diversen
Besichtigungstouren.
Und da ist mir dann schon bewusst worden,
dass das mit weniger
mechanisch-technischen Aufwand geht
und mehr Frischluft zu den Tieren
kommt und vielleicht auch zu
mehr Tierwohle.
Immer wieder gibt es,
so lange jeder, der Tiere hält,
weiß, dass Tiere auch krank werden.
Und je weniger oft sie krank werden,
umso besser ist es natürlich
für die Betriebswirtschaft,
für den Konterstand.
Und das Tier selber auch.
Und das Tier natürlich auch,
viel besser.
Das spürt dann alles mit ein,
da wir Landwirte oder vor allem
Schweinemäster immer sehr
betriebswirtschaftlich gedacht haben,
ist das natürlich auch ein Argument gewesen.
Weniger Stromverbrauch,
heute kommt das natürlich uns sehr
entgegen, wo man von
Energiegenauabfahrt spricht
oder von CO2-Ausstoß etc.
ohne zusätzliche mechanische
Erlüftung diese Tiere
halten können.
Das war das Außenklima?
Im Außenklima-Stall muss
mit viel frischer Luft versorgt werden.
Das hat damals schon
ein Einzug genommen bei uns,
vor 15, 17 Jahren ca.
Und jetzt entwickelt
sich das weiter in
Auslauf-Stallungen, wie
Gloria schon
angesprochen hat.
Das wird wahrscheinlich dann,
das geht dann schon in Richtung
Haltungsform, wie
Bio-Bahndes, schon seit
längerer Zeit betreiben.
Ja, ich glaube, man kann dazu sagen,
es hat einfach so jede Zeit
sein Konzept gehabt.
Und das ist jetzt
einfach gerade wieder im Umbruch.
Und bei uns sieht man halt diese Umbrüche
noch, also diesen Wandel
am Betrieb ganz deutlich.
Ja, weil es den Politik nicht einfach
mit umbauen kann.
Weil du nicht komplett alles umstehen kannst.
Weil du deinen Betrieb
auf eine gewisse, ich nenne es jetzt
mal ganz technisch, Produktionskapazität
auch wirtschaftlich ausgelegt hast.
Und
je
höher die Produktionsstandards
werden, umso teurer
wird schlussendlich auch
das Schwein.
Und
das kann nur abgedeckt
werden, wenn es Absatz dafür gibt.
Und deswegen
ist diese
Transformation der
Systeme einfach
ein langsamer
Weg.
Aber die
Gebäude und die Stallungen in der
Landwirtschaft, ja, wir reden
zwar immer buchhalterisch vor
15 Jahren, aber in Wahrheit
stehen die
mindestens 30 Jahre da und die werden
genutzt werden.
Wir haben heute ganz groß aufgeschrieben
Stall-Umbau, weil das ist Thema
...
Ja, genau.
Das ist Thema jetzt immer wieder
gegründet.
Da kann ich kurz was dazu sagen.
Zum Beispiel Thema Stall-Umbau.
Ja gut, dass ich reiß da drüben.
Deswegen haben wir ja ein Mikro hingestellt.
Einen Stall haben wir dabei.
Der wurde vom Rinderstall
zu einem Tieflaufstall für Schweine
umgebaut.
Und später dann
zu einem Teilspalten-Boden
für Schweine.
Und dann nochmals
zu einem Vollspalten-Boden
für Schweinemast.
Und mittlerweile wird angedacht,
diesen Stall wieder auf
Teilspalten-Boden mit Auslaufen
wieder retour zu bauen.
Mit dem Flugzeug gemacht, um erst alles
begradigen zu können, dann wieder renaturieren.
Genau, genau.
Also jetzt hat es mit dem Renaturierungsprozess.
Ja, man ist ständig
irgendwie am Umbauen.
Das ist ja das, was
irgendwie
das Ziel ist aus eurer Perspektive,
was das auch ökonomisch bedeutet
und auch sonst wie, keine Ahnung,
Stall-Umbau.
Das heißt, kommt ein neuer Standard raus,
Tierwohl wird erreicht, wir möchten,
dass die Schweine jetzt einfach artgerecht gehalten werden
und dann sind sie zu den Stellen und sonst irgendwas.
Schweine händeln, Türen,
wurscht, welcher Tier auch immer.
Und dann kommt es zum Stall-Umbau.
Dann hat sich der Bauer mit dem Stall umgebaut.
Die Bäuerin.
Und ja, dann machst du das halt.
Aber was heißt das dann? Ist das einfach nur,
geh da hin und legst dort dem
Stall-Bredel ein,
strah ein bisschen Strom, ist das fertig?
Oder ist das dann, was bedeutet
für so eine
bäuerliche Realität, zum Stall-Umbau?
Was heißt das? Natürlich kann man es jetzt in
ein paar Schalen sagen, weil jeder Stall ist ein bisschen
anders, aber vielleicht aus eurer
Sicht, was würde bei euch jetzt heißen
Stall-Umbau?
Also, da wir ja umgebaut
haben,
erkläre ich es einfach an dem Beispiel.
Also grundsätzlich ist
natürlich einfach einmal Kapital,
was investiert werden muss.
Sehr viel Kapital.
Zeit.
So ein Umbau
passiert ja in der Regel auch im
laufenden Betrieb.
Das heißt, du hast ganz normal deinen
Schweinerhythmus, das heißt
das Einstellen, das Ausstellen, etc.
und nebenbei ein Baustell,
ein zusätzliches.
Neben der Ackerarbeit übrigens auch.
Und
ich meine, es kommt ganz stark
auch auf die Kriterien
an, die du anlegst
an diesen Umbau oder
denen der Umbau dann entsprechen
muss. Aber es ist einfach
ein Mehraufwand. Und
es ist tatsächlich
in vielen Fällen
ein
begrenzender Faktor,
der reale Platz,
der da zur Verfügung steht für einen Umbau.
Also wir
sind da in einer glücklichen Lage, dass wir
uns ganz gut ausbreiten können
nach alle Richtungen.
Aber wenn ich an Kolleginnen oder Kollegen
denke, die vielleicht auch gerne
Umbauen würden und vielleicht auch gerne
einen Auslauf bauen würden, die haben de facto
aufgrund ihrer
lokalen
Situation
nicht die Möglichkeit.
Und, ja.
Ja und was noch dazu kommt,
was ich jetzt immer mehr gelernt habe, weil ich mir
halt gedacht habe, na gut, dann fordert die Gesellschaft
oder von mir aus einem Supermarkt eine
Lebensmitteleinzelhandlung, das kenne ich ja mehr, Tierwohl.
Programme heißt das da im Bayern-Bereich, da müssen wir noch
noch drüber reden.
Genau. Und
soll das der Bauer, die Bäuerin doch umsetzen?
Warum tun sie das nicht? Weil sie wollen ja eh
Tierwohl für das eigene
Tier, na ja sicher, kann man als Bauer
wahrscheinlich nur unterschreiben. Warum tun sie das dann nicht?
Na ja, wahrscheinlich weil sie vor 15 Jahren
einen Stall gebaut haben, der sehr viel Geld gekostet
hat. Und jetzt müsste man das wieder
Umbauen. Welche Rolle spielt denn
dieser monetäre oder dieser finanzielle
Faktor einfach?
Das spielt absolut eine Rolle.
Wie gesagt, also wir waren in der Lage,
oder ich war in der glücklichen Lage, dass
ich den ältesten
der Stallungen umgebaut habe. Das heißt,
der war von diesem Faktor
oder von dieser Überlegung nicht ganz so stark
betroffen. Aber
tatsächlich, wenn ich jetzt drüber nachdenke,
unseren Außenklimastall umzubauen,
der noch nicht so lange
abbezahlt ist,
dann muss man wirklich sagen,
ok, eigentlich
investiert man, oder
macht es den Anschein, als würde man eigentlich
immer nur wieder investieren, um den aktuellen
Bedingungen
gerecht zu werden und denen irgendwie
nachzukommen.
Aber dass dann einfach einmal das System
rennen kann und eine Zeit hat,
sich zu etablieren.
Wo man als Azzahler das Geld
verdienst, also mehr, wo halt
kein Kredit mehr läuft.
Diese Zeitspanne
gibt es gefühlt
gerade nicht.
Weil es ständig irgendwas
ändern muss?
Aktuell hat man das Gefühl, man muss ständig
sich neuen Anforderungen anpassen,
was die Haltungskriterien angeht.
Und
neben
diesen Kriterien
oder diesem ständigen
Anpassen
ist halt dann auch die Frage,
hat man überhaupt den
Absatz dafür? Also das ist bei vielen
auch tatsächlich ungeklärt.
Also unklar, ob
jeder Schweinebauer tatsächlich dann auch
den Abnehmer für seine
Schweindel hätte, der
selbst wenn er alle Faktoren,
alle anderen sagt, okay, ja, na, mir
ist es wirtschaftlich einfach wert
und ich will es gern machen,
ist noch trotzdem nicht in Stein
gemeißelt, dass er seine Schweine dann de facto
auch zu dem
Preis oder zu diesen Mehrkosten,
die dadurch entstehen, verkaufen kann.
Dass der Markt dann überhaupt da ist?
Genau. Jetzt habe ich zwei Baute, 1000
Schweindeln, die alle diesen Kriterien erfüllen
und dann ist der Markt, dann sind aber
fünf Teilnehmer drauf mit 5000, dann
wir aber nur 1000. Dann habe ich ein Problem.
Genau.
Ist da nicht die Sicherheit da, dass der Markt
dann auch gegeben ist?
Also grundsätzlich
ist es natürlich so,
dass man versucht, einen gewissen
Abnahmevertrag zu schließen
mit einem Abnehmer. Wir sind in der glücklichen Lage,
dass wir an die Firma Berger schinken.
Wo sind die daheim?
In Siegertskirchen. Siegertskirchen, das ist?
Genau, das ist so zehn Kilometer von uns entfernt,
genauso am Fuße
vom Wiener, vom Riederberg.
Also, ja.
Nicht weit weg von da.
Nicht weit weg von da.
Und mit
der Firma haben wir eben,
weil wir schon Langlieferanten sind
und denen das auch wert ist
und da eben so ein Programm
produziert wurde,
war das möglich,
dass ich gewusst habe, okay,
ich baue jetzt nicht auf gut
Klick um, sondern ich kann fix
meine Schweine zu den Mehrkosten,
die entstehen, abdecken
und abgeben und das
kontinuierlich und brauche keine Angst
haben, dass ich dann irgendwann...
Also, dass die Mehrkosten...
Vorausgesetzt natürlich die Firma Berger.
Genau.
Genau.
Aber tatsächlich
ist einfach der Markt,
wenn es jetzt um Tierwohlprodukte
geht, gerade erst so
würde ich sagen, im Aufbau.
Das heißt, es ist auch dann für
die Stufe nach uns,
für die Verarbeiter,
eine total unsichere Lage, weil
sie ehrener Absätze auch nicht...
Da hat er einen Vogel.
Wer hat den Vogel?
Wer hat den Vogel?
Unsere Küchenuhr.
Unsere Küchenuhr
schlägt uns die Stunde.
Wir leben in verrückten Zeiten.
Die Uhr hat einen Vogel.
Ja.
Und auch mal nicht mir.
Also,
der Verarbeiter, oder in dem Fall
unser Schlachthof, kann uns ja auch nur
das weitergeben
an Absatzmöglichkeit,
was er dann auch für die Produkte
in weiterer Folge hat. Das heißt, ich kann
auch nur so viel produzieren, wie dann
schlussendlich
im Markt auch nachgefragt
wird.
Das heißt, in deinem konkreten Fall hast du dich
eigentlich mit der Firma Berger,
ihr habt euch dann zusammengerettet
und dann gemeinsam einen Weg gefunden?
Genau.
Ist das die Regel? Passiert das öfter?
Oder bist du da eine Ausnahme?
Also, es gibt
vergleichbare Programme österreichweit,
wo das so funktioniert,
mit Direktverträgen
zwischen den Mästern
und den Abnehmern, also
dem Schlachthof bzw. dem Verarbeiter.
Ja.
Es ist, wenn du,
also,
für uns wird es anders gar nicht gehen,
wenn wir nicht
diese Sicherheit hätten,
über diese Vertragspartnerschaft.
Grundsätzlich
muss man ja sagen,
werden Schweine über eine Börse
gehandelt. Weiß nicht, ob man...
Die Schweinebörse?
Wirklich?
Gibt es Schweinebörse? Was passiert da?
Das Schweinebörse,
da werden quasi,
also ich hoffe, ich erkläre das richtig,
Papa.
Wir reden jetzt nicht von der normalen Börse,
was alle schrieben.
Genau, die haben so quasi den Überblick
oder die vernetzen
Züchter und
Mäster, also dass
die Ferkel, die geboren werden,
auch zu einem Mäster kommen
und dann in weiterer Folge,
dass die gemästeten Schweine
dann auch irgendwo geschlachtet,
verarbeitet, verkauft werden.
Aber ihr verkauft sie direkt an der Börse?
Genau, wir haben direkt, genau.
Wir sind nicht an der Börse.
Ihr kauft es an der Börse, aber ihr verkauft es nicht an der Börse?
Wir verkaufen unsere
Ferkel über die Börse, ja.
Das schon, aber mit
trotzdem in einer quasi,
in einer,
in einem Direktbezug mit
zwei Züchtern. Also ich habe
immer wieder die
Ferkel von den gleichbleibenden
Züchtern. Das ist nicht die Regel,
aber in unserem Fall haben wir uns
das einfach so organisiert.
Das heißt, es ist eigentlich
nur eine buchhalterische Geschichte,
dass sie verrechnet werden über die Börse.
Darf ich da fragen?
Ich glaube, der Papa will etwas sagen.
Ich habe eine Frage.
Ich glaube, die Frage geht dazu.
Wenn ich an Börse denke, denke ich
an Spekulation.
Aber ist das
ein Börs im Sinne des Marktplatzes,
wo
getauscht wird und verkauft wird, oder wird
man sich auch mit Schwein spekuliert an dieser Börse?
Also wo man an
Papa...
Ich würde das sagen, weil ich mich
erinnern kann, wie es gegründet
worden ist, diese Börse, wie das zustande
gekommen ist. Wie lange ist das her?
Das wird schon
über 30 Jahre her sein.
Ja, eher um die 40 Jahre.
Genau weiß ich es jetzt nicht.
Die Frage ist jetzt
zu spontan gekommen.
Aber
das war so gedacht, die Börse,
und es ist auch am Anfang so abgelaufen wie
die holländische Blumenbörse.
Wenn das irgendwer kennt,
da rennt eine
Wertuhr
von oben nach unten.
Da wird der Preis
von oben nach unten laufen lassen
und der Käufer drückt am Knopf
und hat zu diesem Preis
dann den Blumen
dieses, diesen Container gekauft.
Und so ist es ursprünglich bei
der Schweinebörse auch abgelaufen.
Die Fleischhauer sind
in einem Saal gesessen.
Die Uhr ist vorne gelaufen, vom Schweinepreis
von oben nach unten.
Und dann ist sie langsam
nach unten gerannt.
Und der Fleischhauer, der diese Partie
von den einzelnen Bauern gekauft hat,
hat auf einen Knopfdruck, das heißt natürlich
an einem Himmel, unter dem Tisch waren die Knöpfe
und dann die Tischplatte befestigt.
Und der hat dann jetzt
das Signal gegeben, diese Partie
von Bauern X
habe ich gekauft.
Das hat aber der andere Fleischhauer nicht wissen dürfen,
wer gekauft hat,
dass das ganz korrekt,
dass jeder Fleischhauer bestimmen hat können,
wie viel ist mir diese Partie wert?
Und so ist es gelaufen.
Das Vorbild war die
holländische Blumenbörse.
Das ist eine Zeit lang ganz gut
gegangen und ich war damals als Lieferant
auch dabei. Also es hat funktioniert.
Das hat mir eigentlich sehr gut gefallen.
Du hast nicht am Knopfdrucken müssen, aber du hast gehofft,
dass sie recht bald drucken in deinem Fall.
Was tut man da auf der Börse, damit man
diesen Knopfdruck dann möglichst
beschleunigt oder ist man da eh?
Geht man da hin und schaut zu?
Man hat zuschauen können.
Es war auf jeden Fall, je größer man damals,
das hat natürlich auch wieder die Größenordnung
der einzelnen Schweinermäster befrüht,
je größer die einzelnen Partien waren,
umso eher hat man einen höheren Preis
erzielt, weil die Fleischer waren interessiert,
große LKWs auf einmal.
Je größer die Partie war,
je größer die verkaufte Partie war.
Da haben wir schon wieder einen strukturellen Anreiz drinnen für Mengen.
Das war damals
Stand der Technik
und das war
eigentlich diese Philosophie dahinter.
Je größer, umso höher der Preis
und umso eher hast du auf
dieser Börse
an diese Börse liefern können,
was mitspielen können. Und das kann
ich mir gut erinnern, das ist
anfangs ganz gut gelaufen,
aber irgendwann waren die Fleischer
nicht mehr bereit,
dieses Spiel mitzuspielen.
Es ist ja auch ein Psychospiel im Hinterfeld.
Und irgendwann hat man
dieses System wieder umgewandelt
auf ein anderes und die Fleischer,
die Abnehmerseite,
hat einen quasi
Vertreter ausgeschickt,
einen Bauernvertreter,
die aus dieser Börse ja auch da waren,
da waren gewisse
Leute am Werk
und da hat man sich dann getroffen,
die Vertreter der Fleischindustrie
und die Vertreter der Bauern und haben Woche für Woche
einen Preis festgelegt.
Und das ist jetzt auch immer der Börsenpreis.
Das passiert heute noch.
Man legt Woche für Woche
einen Preis fest,
wie nach Angebot und Nachfrage.
Man streitet sich da mehr oder weniger zusammen.
Also im Dialog,
Dialog, nicht?
Und somit
ist eigentlich jetzt immer noch
im Prinzip dieses System
Preisfindung, Börse.
Also wirklich,
man klebt sich, handelt und legt einen Preis fest.
Jede Woche ist der anders.
Genau, wobei man schon sagen muss,
er wird in Österreich
ist er stark angelehnt an
Deutsch oder abhängig, sagen wir mal so,
vom deutschen Schweinepreis.
Wobei der deutsche Schweinemarkt so strukturell ganz anders ist,
wie der in Österreich, oder?
Viel größere Betriebe, daher andere Kostenstrukturen etc.
Aber natürlich
aufgrund der sprachlichen
Nähe.
So wollen wir mal die deutschen Börse sagen.
Also von unserer Seite aus geht es sicher in Ordnung.
Und die Deutschen
das selbe System haben
wie wir.
Also können wir eigentlich gar nicht so,
kann unsere Börse da gar nicht so viel
abweichen. Also das ist einfach
alles zu nahe.
Wenn der deutsche Schlachthof billiger
eingekauft, muss der
österreichische Schlachthof irgendwie mitkangerieren,
da ja Schlachthälften dann
von Deutschland nach Österreich kommen
oder von Österreich nach Deutschland. Wenn die Preise
je nachdem, wie heute die Preislage unterschiedlich ist,
dann wandert dieses Fleisch dann
in den europäischen Raum herum.
Mega kompliziert?
Ich finde es mega kompliziert.
Ja, aber das ist so, das hat sich
so über diese, ja über die letzten
30, 40 Jahre so entwickelt.
Aber ist dadurch, dass Deutschland
grundsätzlich strukturell irgendwie auch günstiger
produzieren kann, nicht immer ein Preisdruck da,
dass wir denen selb eher
eher nach unten gezogen werden
vom deutschen Markt?
Ist logisch,
ist ganz sicher so der Fall.
Weil unsere Strukturen kleiner sind,
unsere Kosten höher sind,
Futterpreise etc.
spielen zu, Hafennähe etc.
Deutschland kann
viel Futter über die Häfen beziehen,
billigst. Das ist in Österreich
nicht so einfach.
Ja, das haben wir nicht mehr.
Da haben wir nicht nur einen Zugang.
Mit diesem Problem müssen wir momentan
noch leben.
Die Lage ist triest, ne?
Jetzt reichen wir mehr.
Gut, aber
zumindest keine tatsächliche
Spekulation jetzt am
Schweinemarkt,
sondern eher ein Handelsmarkt, wo man sich trifft
und den Preis einfach wöchentlich, habt ihr gesagt,
die grundsätzlich definiert. Und zudem
verkauft ihr dann, könnt ihr dann
grundsätzlich verkaufen, außer ich habe
einen Abnahmevertrag mit einem,
der über längere Zeit läuft,
oder ist auch der Abnahmevertrag
strukturell länger, oder ist es also
an den Börsenpreis gekoppelt?
Nein, also an den Börsenpreis
ist er nicht zwingend gekoppelt.
Das hat sich aber in der Branche eingestellt.
Das, was Börsenpreis ist, ist einmal
der Grundpreis, quasi,
der Basispreis.
Und dann hat jeder
Schlachthof, jeder Abnehmer
von den Schweinen so ein bisschen seine eigene
Preismaske.
Preismaske? Ja, genau.
Ich würde mir das jetzt fragen.
Also,
jeder
Verarbeiter und jeder Schlechter
bevorzugt
Schweine
unterschiedlicher Kategorien.
Das fängt an, zum Beispiel, bei den
Gewichtsklassen.
Für den einen ist das ideale
Schlachtgewicht am Schlachthof
95 Kilo, für den
nächsten 100 Kilo.
Das sind bezüglich der Maschinen, was der hat?
Genau, bezüglich der Maschinen
oder auch der Produkte,
die daraus gemacht werden, dass zum
Beispiel der Schinken eine bestimmte Form bekommt,
etc.
Ja, das ist
Punkt eins. Dann ist ein
weiterer Punkt für die Abrechnung
der Magerfleischanteil
bei den Schweinen mittlerweile.
Also da sind wir ja
in unserem Konsumverhalten
so, dass wir
mageres Schweinefleisch bevorzugen.
Das heißt, je höher
dieser Magerfleischanteil oder
wenn der in einer optimalen
Spanne liegt, dann ist
ein gewisser Preisaufschlag
möglich. Also die sprichwörtliche fette Sau ist eigentlich
ein mageres Sau mit viel Fleisch drauf.
Heutzutage, ja.
Also das sei an dieser
Stelle zu hinterfragen, ob es klug war,
die Schweine mager und die Rinder
fett zu machen.
So wie wir es heute haben.
Aber es ist eine andere Geschichte.
Jetzt ist es einmal so.
Jetzt ist es einmal so.
Allerdings darf es da
zum Beispiel beim Gewicht, also auch beim
Magerfleisch, nicht über
gewisse Obergrenze hinauskommen,
weil dann wird es wieder
uninteressant und du hast gleich mehr
Preisabschlag
als wenn
das der
Markt und wir Konsumenten und
auch die Abnehmer, zum Beispiel der
Bergerschinken, will das Schwein gerne
auf eine gewisse Art, einen gewissen
Prozentanteil Fett und einen gewissen
Prozentanteil Mager.
Aber jeder anders, glaube ich. Was ich jetzt herauskriege
und was da vielleicht wieder so ein kleiner Aha-
Ding ist, Schlachter ist gleich
Verarbeiter. Das heißt, der
frage ich auch, wie oft ist Schlachter
gleich Verarbeiter, im Fall von
Bergerschinken nicht so. Das heißt,
der sagt ja deswegen, ich brauche jetzt
mein Lieblingsschwein, der Mager,
oder so, keine Ahnung,
weil ich die Produkte in meinem
Sortiment habe, weil ich produziere
ja. Ich kaufe euch die Schweine ab und verkaufe
dann seitend an verarbeitete Produkte
und für die brauche ich eine gewisse
Schweinerasse und gewisse
Kriterien, weil
das zusammenfällt der Schlachter
der Verarbeiter.
Ist es der Standard?
Ist es die Ausnahme
am Schweinemarkt?
Ich würde sagen, es hat sich
eher dahin entwickelt,
dass
die Betriebe, die
früher vielleicht nur geschlachtet und
verarbeitet haben, in der Regel jetzt nur mehr
verarbeiten und sie
einige wenige große
Schlachtbetriebe
etabliert haben.
Und davor sind überblieben die,
so regionale
Betriebe
sind überblieben, die nur beides
geschlachtet haben.
Die, was ich dann immer so spannend finde,
für das, was wir hier tun, weil der Fleischer
ist ja der klassische Schlachter und Verarbeiter
früher gewesen.
In der regional und ganz klein, also
wenig geschlachtet, wenig verkauft,
verarbeitet halt in Frechen
und jetzt ist die Struktur
ausdifferenziert, wie es so schön heißt,
eher ein spezialisierter
Großschlachter, der halt nur schlachtet
und spezialisiert,
weil du hast überall Maschinen,
das ist so ein bisschen leer. Und da ist natürlich
Zwischenregen wieder viel verlangt, weil der Schlachter
nicht mehr weiß, wie man verarbeitet.
Also jetzt, wo wir über das Schlachten
reden, würde ich trotzdem gerne noch
einen Schritt zurückgehen.
Gerne. Wir haben so viele Fragen
offen.
Vollspalten und teilen
Spalten.
Entschuldigung.
Irgendwann bringe ich dich um.
Bis auf Stadium, gell?
Also wenn wirklich was passiert,
bin ich gestern aufs Pferd.
Nein, aber wir waren jetzt schon
beim Schlachten. Das Schwein muss wieder
irgendwie hingebracht werden. Das heißt, wir haben eine
bestimmte Vorstellung, wie das sein soll
und deshalb fütterst du es
und wie schwer muss es sein,
bis du es zum Beispiel
hergeben kannst oder bis es
geschlachtet wird. Und was kriegt es bis
dahin zum Fressen?
Womit, ja.
Und wie lauft der ganze Prozess ab,
bis es mal soweit ist, dass es überhaupt
zum Schlachter kommt?
Ja.
Also die
Futterzusammenstellung
bei den Mastschweinen
ist bei uns am Hof
hauptsächlich
die Maiskornsilage.
Das heißt, aus den
Gubelrutskernln, die werden nach der Ernte
ganz fein gemahlen
in einen von den hohen Betonsilos
eingefügt.
12 Meter
glaube ich.
Was getrennt zu einem
Kubikmeter?
So 140 bis
160 Tonnen
je nach Moos.
Und von den Dinger habt ihr jetzt 4, oder?
5.
Ok, also ungefähr 800
Tonnen Silage?
Ja, also die werden in den Brillen immer
mitgemacht.
Aber halt, ja.
Das sind nicht jedes Jahr
gleich viel Gubelrutsk,
die man einmusen.
Einmusen.
Genau.
Und
wenn das halt im Herbst
gemust wird und in Silo
reinkommt, dann wird es
luftdicht abgeschlossen
und es wird ein Gärprozess
in Gang gesetzt. Du hast ja schon gesagt,
in Gang gesetzt. Ja, fermentieren.
Ja, genau.
Und wenn der
Fermentationsprozess
abgeschlossen ist, dann wird
Wir haben das heute gesehen,
die Silage. Und ich weiß nicht, wie ihr
euch draußen Silage vorstellt,
aber
ich hab da halt ein
unendlich feines,
leicht säuerliches
riechendes, aber frisch säuerliches
Mehl in der Hand gehabt.
Also wirklich wie Staub fast.
Mehl. Also ganz ein feines, feines Mehl.
Ich hab bei Silagen irgendwas grobes, doch?
Ja, wobei das gibt's auch.
Aber das hat mich halt
überrascht heute. Das war ganz ein feines
Mehl. Ja, weil es die Kornsilage ist.
Die Maiskornsilage. Genau.
Und nicht die ganze Pflanze
keckselt und siliert wird.
Genau.
Und über die entsprechende Technik,
also über das Silo-Fräsen,
wird das
aus dem Silo entnommen
und dann mit den anderen
Komponenten. Und das sind bei uns
Leitzenschrot,
Gerstenschrot,
manchmal auch Hirse
und Sojaschrot,
zusammengemischt und
verfordert. Der Sojaschrot,
hätte ich sonst gefragt.
Die weiß nicht auch schon, dass die Frau kommt.
Ja.
Ist natürlich aus dem
Donauraum und
das über sie und kein gentechnisch
veränderter Soja.
Das haben
Mama und Papa schon vor
2006
2006 angefangen. Auch weil
die Firma Berger
gemeint hat,
ich zeige euch ein bisschen mehr, können wir das
nicht probieren. Mit
diesem europäischen Soja.
Der Rest kommt vom Hof?
Der Rest kommt
Großteils vom Hof.
Gerste kaufen wir zu. Die haben wir bei uns
nicht in der Fruchtfolge, aber auch
von einem
benachbarten
oder bekannten Bauern.
Genau. Und ein bisschen
Guguruz. Den kriegen wir auch aus der
Gemeinde von ein paar Bauern,
viel losen Bauern.
Ein Guguruz? Also ein Mais.
Aber Mais habt ihr selber?
Mais und Guguruz.
Ist das gleich? Ja.
Genau, wir haben selber auch.
Also Mais und Guguruz ist das
selber? Ja.
Aber ihr habt selber Mais warum gekauft,
sondern Guguruz? Wann habt ihr zu wenig gekauft?
Für den Fall, dass wir zu wenig hätten.
Und weil das
eine gute
Synergie ist.
Das sind viel losen Nebenerwerbs
Bauern in der Gemeinde.
Also die haben einfach Guguruz.
Genau. Und die verkaufen
uns
eine Maisernte.
Wir sind so gewappnet und können
ein bisschen einlagern.
Sollte mal was schief gehen.
Das zweite zum Foto, was mich noch
interessiert, ist das Thema Gendechnik frei.
Das legt mir sehr Wert drauf.
Warum ist das so wichtig,
dass das Gendechnik frei ist?
Macht es das besser? Oder ist das eher
eine Nachfrage, die vom Markt kommt?
Oder war das euer Überzeugung, dass
ihr das macht?
Das ist ein total wichtiges Thema,
das Gendechnik frei war.
Mittlerweile wird es vom Markt
nachgefragt. Wie es damals war,
kann ich gar nicht so viel dazu sagen.
Für mich ist es
tatsächlich einfach
Standard gewesen.
Ich habe das so gekannt und
habe das nicht hinterfragt.
Ich glaube 2005
war es
die Firma Berger
die alle ihre
Schwendelproduzenten
einmal zu einer
Besprechung
laden hat.
Der jetzige Chef war,
der in meinem Alter ist
und ich eigentlich
komme aus der gleichen Gemeinde
wie er und ich kenne ihn schon länger.
Er hat gesagt,
ich habe vier Kinder
und ich muss
etwas verändern.
Ich will mir von meinen
Kindern nicht sagen lassen,
du Vater
alter Trottel, was
hast du gemacht?
Angesichts der
Lage, dass wir
Soja aus Brasilien
importieren und
wir kaufen den ein paar an die Sau an,
die was mit brasilianischen Soja
verfordert wird.
Der Regenwaldabholzung,
der Fußabdruck
war ja da ein ganz großes Thema gewesen.
2005 hast du es gesagt?
Ja, ich glaube 2005 war es.
Das war ja schon recht früh in der Bewegung.
Ja, das war.
Das hat sich eher Gedanken gemacht,
was hinterlasse
meinen Kindern
für
ein Jahr bei eigentlich?
Weil das war schon ökologisch gedacht?
Ökologisch gedacht.
Und damals bei der
Besprechung,
das hat natürlich jeder
geschaut.
Es waren da ca.
40 Lieferanten gehabt,
die für über Berga
und alle haben gesagt, nein, geht nicht.
Kann nie gehen.
Was ist das für ein Hirngespinst?
Ein Hirngespinst, wo soll
man das herkriegen? Geht nicht.
Aber jetzt sehen wir.
Wir waren damals
glaube ich sechs Betriebe,
die sich von Anfang an
dafür
interessiert haben. Und mit der kleinen
Gruppe ist es dann immer,
hat er halt weggestattet.
Damals, in der kleinen
Gruppe. Ja, mittlerweile
hat er, es hat glaube ich,
sieben, acht Jahre dauert Minimum,
bis er seine 40
Lieferanten alle auf Schiene
gehabt hat. Also der Ursprung
von Berga war ökologisch.
Und das Gentechnik ist dann wieder
zukommen, das Gentechnik frei?
Naja, das ist sowieso
verbunden. Österreich
ist gentechnisch verändert.
Okay, das schreibe drauf,
obwohl es eigentlich, wann es aus Österreich
gekriegt, ohnehin gentechnikfrei.
Wäre es implizit, aber da so viele Schweine
mit brasilianischem Soja gemästet werden?
Das hat mehr zogen,
quasi das Argument sogar gentechnikfrei,
wie einfach nur drauf zu schreiben,
heimisches Soja,
weil das heimische Soja ohnehin
gentechnikfrei wird.
Immer noch ist.
Immer noch ist, ja.
Das heißt,
wenn ich jetzt
ein heimisches Futtermittel habe,
ist es nur für mich eine Interessensfrage.
Ich kann davon ausgehen, dass Futtermittel
in Österreich immer gentechnisch
frei sind.
In Europa.
Wenn ich sie aus Europa beziehe.
Genau.
Okay, wie kann ich das eigentlich nachvollziehen,
ob das jetzt aus Europa bezogen worden ist oder nicht?
Kannst du teilweise nicht, kommt auf das Programm an.
Kommt auf das Stichwort Programm,
ja, da kommen wir nachher noch drauf.
Okay, also es ist auch
für den Konsumenten nach wie vor schwer nachvollziehbar.
Zum Beispiel kannst du einen Schwein
mit einem Armagütesiegel drauf kaufen,
das ist in Österreich aufgewachsen,
gemästet,
geschlachtet und verarbeitet und
das Schwein kann aber trotzdem Soja aus Brasilien
gefressen haben und zwar ausschließlich.
Ja gut, weil das nicht vom Standard abgedeckt ist.
Okay, gut.
Ist auch gut zu wissen,
weil
wahrscheinlich glaubt jeder was anderes,
weil es ist nicht ganz so trivial das Ganze.
In diesem Bidosiegel-Dschungel kennt sich leider kein Schwein mehr aus.
Es sind sehr, sehr viele, ja.
Schwierig da auch den Überblick zu behalten.
Gut, aber wir waren, wo waren wir?
Bei der Winterung.
Das ist ja noch quasi den Lebenslauf des Schweines.
Den Lebenslauf des Schweines, ja.
Die Fütterung beginnt
bei den kleinen Ferkel, also bei der
Ferkelaufzucht,
ein bisschen anders, anderes Futter,
damit sie da, wie wir vorhin schon
durch den Stall gegangen sind gesagt,
damit sich auch die Verdauung des Schweines
an die Mast,
an die Mastbedingungen, also das
Wachsen gewöhnt. Ja, generell
haben wir das, dass sie an feste Nahrung gewöhnt
werden. Wenn sie abgesetzt wird von der Sau,
dann merkt sie ja noch, also saugt sie ja noch.
Kann man Schweinemilch eigentlich
trinken? Man soll es trinken.
Wie schmeckt Schweinemilch?
Keine Ahnung. Kennt irgendwer
jemand, der schon Schweinemilch trinkt?
Na ja, grundsätzlich ist er
Muttermilch
eines gebärenden Säugetes.
Süßlich.
Süßlich schmeckt es. Ich glaube schon.
Ich meine, du sagst, warum trinkt man
eigentlich keine Schweine? Wahrscheinlich weil es mögen kann.
Ich glaube, weil es mögen kann und weil die Menge
nicht so viel rauskommt.
Dann ist er noch weniger.
Dann kannst du nur einen cooleren Preis dafür verlangen.
Keine Ahnung.
Schweinemilch, Schweinemilch.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Ja.
Anderes Thema.
Fütterung, ja.
Also Flüssignahrung, Umstellung auf
Festnahrung beim Ferkel.
Genau. Und da muss ja erstmal
das Verdauungssystem entwickeln, etc.
Und in den ersten Wochen wird jetzt
nicht Wert darauf gelegt, dass das Schwein
zulegen muss oder
eine gewisse
Tageszunahme oder so hat.
Das wird ja nicht gemästet, das wird einfach einmal
aufgezogen. Also, dass sie gesund
und stabil entwickeln
und möglichst
da fit werden
für die Mast. Genau.
Mast fit.
Genau. Das ist auch gut. Nicht
slim fit bitte.
Okay. Und das
dauert ungefähr wie lange? Also bis es
20, 25, 30 Kilo hat?
Genau. Also gewichtmäßig und alt
haben wir fast gesagt ungefähr.
So 10, 12, 14 Wochen
um den Dreh herum.
Genau. Und dann passiert was?
Also dann werden sie dann umgestört
vom Stall her oder? Genau. Dann
wechseln sie den Stall, dann kommen sie in den
Maststall, weil dann haben sie ja tatsächlich schon
ein bisschen eine andere Größe.
Sind dann schon so
mit den Schienbeinen
hoch und
schon ganz schön robuste
Ferkelchen.
Und
der Stall für so ein Mastfein hat halt
einfach dann
baulich, andere
braucht da andere
Voraussetzungen, weil so
ein kleines Ferkel, das wiegt kaum was
und
wenn man sich denkt, nach dem Umstallen
für die Mast, das soll ja dann
irgendwann einmal 120 Kilo wiegen
so ein Schwindel. Schlaggewicht oder?
Nein, nicht Schlaggewicht,
Lebendgewicht. Lebendgewicht. Ah.
Unterscheidung, Lebendgewicht, Schlaggewicht.
Also Lebendgewicht bei der
Maststalle. Genau. Genau.
Und dementsprechend
muss so
die Aufstallung, das heißt diese ganze
Stall-Einrichtung
so konzipiert sein, dass da
das 120 Kilo
mal das Stück
an Saal gut aushält.
Wenn da mal eins dagegen rennt oder
sich mal schnell am Boden haut oder so.
Das kenne ich von meinem Bürosesser, da steht auch
maximal 100 Kilo drauf oder so.
Ich habe jetzt mal
aufgeregt.
So will ich das Aufstallung nicht so willig
eignen. Eine leichte Analogie
zu meinem Büro.
Genau. Und dann sind sie in der
Mast und
werden dann entsprechend gefüttert.
Also da geht es dann halt schon darum,
dass sie gut
zulegen und einen gewissen
Magerfleischanteil
halt erreichen.
Und das steuert man ein bisschen
über die Gabe von Eiweiß.
Also über die Sojakomponente.
Genau.
Wie lange dauert die Mast ungefähr?
So 120 Tage im Schnitt.
Von der Geburt?
Nein, nein, nein. Nur die Mastenperiode.
Das heißt ab
25, 30 Kilo.
Bis 120 ungefähr. Das heißt sie legen
so am Tag so ein
Dreiviertel Kilo zu während
der Mastzeit.
Wie sieht das aus?
Ja eher besser.
5 Kilo.
Aber holländisches System.
5, 4, 3, 2, 1.
2, 3, 2, 1.
Das ist ja auch immer so ein Kriterium,
was in der
Landwirtschaft, also bei den
Schweinemäßtern herrscht.
Das misst sich an den
Zunahmen der Schweine.
Also das ist so der
Größenvergleich.
Ich habe 1000 Gramm
Zunahmen. Juhu.
Aber unter welchem Verrat
muss man
auch immer wissen.
Also das war immer so
das ist irgendwie eingeprägt
worden.
Ja, ich weiß nicht.
Wann ist mein Auto?
Wie viel Meter brauchst du?
Von 0 auf 100.
Und das ist auch so eine Maßnahme,
ist da reingetrichtert worden in die
Köpfe. Ich habe so viel Zunahmen.
Und wenn jetzt einer nur 7 oder 800
oder 900 Gramm Zunahmen hat,
du bist schlecht.
Man muss aber
immer hinterfragen.
Man muss immer alles im Kontext
sehen. Auch im betrieblichen
Kontext.
Das ist auch so ein Respo
von vor 40 Jahren aus dem
Effizienzgedanken.
Genau.
Genau.
Und dann hat es irgendwann
120 Kilo.
Und
ich habe es dann im besten Fall
rechtzeitig zur Abholung angemeldet.
Und dann
kommt da
der Schlachter. Also
das macht
die Firma Berger selber.
Der Schlachter kommt dann meistens
in der Früh, zeitig in der Früh,
mit einem Lkw.
Eine richtige Zeit.
Na ja.
Die beginnen am Schlachthof
um 2 Uhr.
2 Uhr fangen die zum
Schlachten an.
Zum Abholen.
Und anfangen dann um 4,
bis 5. Also der erste
Landwirt, der besucht wird,
jeden Tag, von der Firma
Berger, muss um 2 Uhr
in der Früh aufstehen.
Das habe ich von dem Wiesbitt-Rivert auch.
Je nachdem wie blätters du liegst auf der Route,
desto früher musst du aufstehen. Das ist so ein bisschen
eine Lotterie mit der Route.
Genau.
Im Schnee
ist dazwischen...
Das rotiert ein bisschen,
weil es wie nicht jeder Bauer
immer der sei.
Also es gibt auch ein bisschen Arbeit, das ist lang genug Zeit.
Eine gewisse Gerechtigkeit ist da drin.
Sie versuchen es ja.
Und wenn er dann da ist?
Dann?
Dann wird das
verladen, das Schwein. Also es kommt aus der
Box raus, wir treiben es raus aus der Box
und rauf auf den
Transport-Lkw.
Ja. Und dann...
Klappet zu und weg.
Und ist da große Aufregung?
Oder wie hast du da das Gefühl, tun sich die Schweine?
Weil sie kennen ja nur dich oder euch.
Weil es sind ja wir die, die es raus treiben
und über den Gang treiben.
Also ihr treibt die rein?
Genau. Wir treiben die rein,
bis auf den Lkw.
Und bei diesem Vorgang
ist eigentlich bei uns
kein grosses Drama
und kein Stress für die Tiere.
Außer das gelegentliche Drama, was man vom Stall erkennt.
Wir haben es eh gesehen. Wir brauchen da reingehend.
Das sind unglaublich neugierige Tiere.
Die sind sofort da, aber du brauchst da nur
schief schauen.
Wir haben uns kollektiv geflucht.
Das ist ein riesen Stress.
Und 10 Sekunden später stehen die Tiere wieder da.
12 Sekunden später flüchten sie wieder.
Dann kann man ja noch gehen, was man so zu tun hat.
Wenn sie dann im Lkw sind
und du weißt ja,
was mit ihnen passiert, wie geht es dir da?
Was macht das mit dir?
Schwierige Frage.
Ich bin es einfach gewohnt,
diesen Kreislauf,
dass die Ferkel kommen,
die aufgezogen werden, gemästet werden
und schlussendlich abgeholt werden
und geschlachtet werden.
Ich isse schließlich ein Fleisch.
Ich bin mir dessen total bewusst.
Und da ich weiß,
wohin sie gehen
und der Transport
nicht lang ist
und die bis zum Schluss bei mir
so gut es geht,
um die ich umgeschaut habe
und der Verladeprozess
ohne Stress
vorübergegangen ist,
habe ich da
grundsätzlich kein schlechtes Gefühl.
Man kriegt die Frage nicht oft gestellt.
Man kriegt die Frage nicht oft gestellt.
Man kann es auch so schwer einordnen,
wenn man das dann irgendwann
tagtäglich tut,
nicht tagtäglich,
aber doch einmal in der Woche.
Einmal in der Woche wird abgeholt?
Genau, einmal in der Woche wird abgeholt.
Dadurch, dass man damit aufgewachsen ist,
auch wenn es mich lange nicht interessiert hat,
hat man es ja mitgekriegt.
Das ist einfach
dieser Kreislauf, den es geht.
Den man dann auch akzeptiert
und in Kauf nimmt, wenn man weiß,
ich und andere
im besten Fall wollen das auch essen
und dann ist es so, dass das Schwein
geschlachtet wird.
Welche Beziehung baut man denn?
Das ist eine spannende Geschichte,
weil es gibt so leichte Hypothesen,
je größer das Viech, desto enger die Beziehung.
Welche Beziehung baut man denn
mit einem Schwein?
Ihr habt 800? 900?
Wir haben ca. 1000 Mastplätze
und nur mal so viele Babyferkel.
Wie viele Schweine
stehen jetzt gerade bei euch in den Stellen?
Gerade am Betrieb
sind es ca. 900
Mastschweine
und 400 Babyferkel.
Also 1300 sicherlich.
Das ist für die österreichische Verhältnisse
mittel klein.
Groß ist wie viel?
Das sind so mehrere tausend Mastplätze.
Ich finde, dass man diese Katastropharisierung
überdenken soll.
Das sollte man stark überdenken,
in diesen Größen,
Klein und Mittel.
Wir sind alle Kindergarten im Vergleich
zu Deutschland, Dänemark,
Holland.
Da sind wir Österreicher
quasi Kindergarten.
Da sind wir groß und klein.
Und wir Katalienz
sind auch noch da.
Es ist immer noch relativ groß und klein
im Vergleich wieder zu Deutschland
oder überhaupt zu Großbändchen.
Wenn du da 20.000 Viecher drin
entstehen hast, ist ja wurscht,
wenn die genug Platz haben
und so gehalten werden, dass es für sie passt.
Das hat ja auch nichts mit Tierwohlersung zu tun.
Das ist ein Bild,
was viele Konsumenten im Kopf haben
und denken, oh Gott,
ich kann mit 10 oder 20 Schwindeln
das auch komplett
falsch machen, als
mit 1.000 oder 2.000.
Sodass die Größe des Betriebes
an sich jetzt nichts in die Karte dafür ist.
Man sagt immer, Groß ist böse,
klein ist gut.
Das ist so quasi
eine große Industrie,
kleine ist Direktvermarktung.
Schubladen,
ein Klischee ist,
jeder, der sagt, das stimmt nicht,
kennt vielleicht jemanden, bei dem es doch stimmt.
Vielleicht ist man es dann hin und wieder sogar selber.
Die nehmen da definitiv nicht aus,
wenn die schnell umteilen.
Aber es geht jetzt eher bei der Frage,
da ist es völlig recht.
Der Punkt ist aus meiner Sicht völlig richtig.
Es geht nur darum, auch den Markt in Österreich
zu verstehen, was ist denn bei uns
in Österreich ein großer Betrieb
und dann auch vielleicht
einen Vergleich zu machen, was ist denn dann in Deutschland
ein großer Betrieb. Wir reden ja immer wieder
oder hören immer wieder von den deutschen Bauern,
die dann auch sagen, ja, für deutsche
Verhältnisse ist das, was ihr in Österreich macht,
ist das alles klar.
Die großen, wirklich großen, die einfach ganz andere Dimensionen
zum Teil haben.
Wo sind da in Österreich ungefähr die strukturellen
Bereiche, von 20 bis
auf, du hast das gesagt, 4.000
ungefähr?
Ich glaube, da gibt es Daten
bei der Kammer ganz gute.
Also, ich glaube,
laut Jahresbericht
von den
Zuchtvereinigungen
sind wir irgendwie bei
140 Schweinen
pro Betrieb.
Allerdings, das ist ja
umgreifend auch die Zucht
und ein Zuchtbetrieb
hat logischerweise weniger
Stiftzahlen.
Das ist schwierig
dann
einzuordnen, wie
ein durchschnittlicher
Mastbetrieb ausschaut.
Aber die Frage war ja eigentlich
die Beziehung, die man zu den Tieren
aufbaut.
Wie ist das?
Also, ich glaube, es ist nicht die Größe des Tiers,
sondern es ist
wie lang es
bei dir im Hof ist.
Das ist ja bei uns
nicht
so lange,
das ist circa ein halbes Jahr,
sieben Monate.
Ja,
natürlich habe ich
einen gewissen Bezug zu meinen Tieren,
aber vielleicht nicht das, was man sich
unter Bezug zu einem Tier
vielleicht
einen naturromantischen Bezug zum Tier
vorstellt. Aber
ohne Bezug zum Tier geht es einfach
nicht. Also, kein Tierhalter
hat keinen Bezug zu seinen Tieren.
Das
würde nicht funktionieren.
Insofern natürlich habe ich
einen Bezug
den, dass
ich mir ganz
genau darüber bewusst bin,
die
sind bei mir am Hof aus einem bestimmten Grund
und die Zeit, die sie bei mir am Hof
sind, schaue ich unter den
Rahmenbedingungen und Gegeberheiten,
die ich habe und vorfinde,
dass ich das Beste draus mache
für die Tiere und für mich.
Das ist
unser Deal.
Komm mal zu einer bei dir, Christoph,
wir haben jetzt ein Deal.
Das sind die Regeln,
die man braucht.
Okay.
Das heißt jetzt,
um das vielleicht nochmal abzuschließen,
das Tier ist dann, wenn es geht,
ungefähr ein halbes Jahr, sechs bis sieben Monate
alt. Genau.
Gut. Danke.
Sechs, sieben Monate steht es bei uns.
Ja.
Also sieben Monate ist mindestens alt.
Es kommt ein bisschen
drauf an. Aber circa
die Woche dazu. Genau.
Also das ist ja nochmal
vier Wochen, vier Monate alt.
Mit acht Monaten ungefähr.
Und der Weg ist ja dann,
wenn es aufgeladen ist, das ist relativ
nicht so
sicher ein bisschen ein Stress, aber nicht wüt.
Dann
zehn Kilometer mit dem Lkw und dann sind
sie eigentlich schon da. Das heißt der Transportweg
ist jetzt überschaubar.
Und wie warst du
schon mal dabei dort? Wie läuft es denn beim
Berg ab? Also beim Schlachten
war ich am Schlachthof noch nicht dabei.
Nein, ich glaube auch nicht, dass man
das darf, ehrlich gesagt. Also keine Ahnung,
ob man da als
Außenstehender einfach dabei sein darf.
Führung durch den Betrieb habe ich
natürlich schon gehabt, also in der Zerlegung
beziehungsweise Verarbeitung
das schon.
Ja.
Ich finde es immer so spannend,
dieser Übergang vom Viech
zum eigentlich Fleisch,
Schlachtkörper.
Weil bei mir
habe ich selber beobachtet dann oft so,
wenn es schon tot ist und wenn man aber
noch sehr gut erkennen kann, welches Tier das war
und es nicht in seine Einzelteile zerlegt ist,
dass es trotzdem etwas ganz anderes ist.
Also es ändert sich einfach komplett der Rahmen.
Und das finde ich spannend,
obwohl man das, wenn man es von klein
auf sein Leben lang
begleitet, dann vielleicht sogar selber
schlachtet oder auch nicht. Und dann dieser Übergang
von Tier
zu Fleisch, das finde ich voll spannend.
Und das ist genau da, wo wir irgendwie den
Link verloren haben, habe ich das Gefühl.
Auch wenn wir im Supermarkt dann stehen und
ein Schnitzel kaufen.
Ja, es ist interessant, wie das auch für einen Landwirten
ist, weil im Endeffekt bei dir
jetzt auch beim LKW, da fährt es
weg, dann kommt es in eine Blackbox,
wo keiner rein darf, also
aus Hygienemaßnahmen.
Genau, genau.
Das ist ja nicht schwer, das fährt jetzt weg, weil es
nicht eng so ist. Ich glaube auch, dass man es nicht unbedingt
herzweigen will, weil das ist ja auch etwas Intimes.
Ich war einmal
beim Schlachten dabei und habe mir
gedacht, ich muss das aufnehmen und mir ist da
total schräg eingefahren.
Also in dem Moment, wo die Kamera hinfährt,
habe ich gedacht, du bist ein Dufe, ein Idiot.
Das merkt man. Na, das geht sicher von einer raus.
Die Kamera kann man auch nicht drauf, das tut man nicht.
Da merkt man dann, das ist irgendwie,
das tut man nicht.
Ja, da will man es auch nicht unbedingt mit aller
Alt fährt fahren, aber der eigentliche Grund, warum
es das so abschotet, weil es einfach extrem
hohe Hygieneauflagen gibt, wo nicht einfach
jeder durchlatschen kann.
Deswegen kommt man da sehr, sehr schwer hinein.
Aber trotzdem nicht,
bei dir hört es auf,
bei euch hört es auf beim LKW
und dann fängt es wieder an, hinten
raus, abpackt das Produkt oder
durch Fleisch und zwischendrin
genau das nehme ich nicht wahr.
Und das habe ich aber früher,
ich mache es jetzt pauschal,
früher habe ich das schon
noch mitgekriegt.
Weil ich hin und wieder mal bei einem Bauern war,
bei einem Bauern war ich nicht.
Vielleicht beim Metzger habe ich ein bisschen mehr vom Tier gesehen,
weil der halt noch halbe der Hälfte
in dem Kopter noch vielleicht aufgetan war.
Was der Teufel ist.
Ich habe mehr Bezug dazu gehabt. Das ist jetzt auch nicht weg.
War das nicht,
der Vater nicht nur der Konsument
den Bezug verlangt,
sondern auch im Prinzip der Landwirt ja auch,
weil er quasi das eine,
das Lebenszyklus
aus landwirtschaftlicher Sicht ist
der LKW-Tier.
Mehr habe ich damit eigentlich nicht zu tun.
Das ist eine Frage,
das kündet wie eine Aussage.
Wie soll der eigentlich eine Frage sein?
Ich weiß nicht.
Es ist ja schon
so, dass man
am Hof tendenziell
auch noch die Erfahrungen
früher gemacht hat, dass
dann Haus geschlachtet wird.
Jetzt nicht mehr permanent,
aber die Erfahrung ist da,
auch bei mir da.
Und bei deinen Kindern?
Schauen wir mal.
Kann ich noch nicht sagen.
Tendenziell
ist ja da diese Erfahrung.
Ja, wenn man jetzt
rein nur diesen
Schlachtvorgang
oder dieses Töten
anspricht, dann muss man sagen,
ist dieser Aspekt auf einem
Hof, wo Tiere gehalten werden,
nie ganz weg,
weil über zum Beispiel Notschlachtung
kommt man auch nicht hinweg.
Und das hat mir
immer wieder mal vor Augen geführt,
diesen Prozess.
Wann passiert eine Notschlachtung
und warum?
Ja, wenn ein Tier
derart
sich zum Beispiel verletzt hat
oder krank geworden ist
und man einfach sieht,
das Leiden
kann nicht anders
gelindert werden,
bin ich tatsächlich als Tierhalter
verpflichtet,
das Notschlachten.
Wir sehen jetzt wieder einen guten Punkt.
Gut, dass du das ansprichst.
Gut, dass wir über solche Sachen reden.
Das klappt man ja auch aus, stimmt.
Am Hof, es ist ja nicht mal, ich tu die Tiere halten,
da sterben ja auch immer wieder mal Tiere.
Da passiert ja auch was.
Wir kennen es auch von den Hornverletzungen,
bei den Hündediskussionen haben wir es geführt.
Da passiert ja viel nebenbei.
Das ist ja nicht nur Haltenfuttern wegbringen,
sondern mit die Viecherlärm
passiert ja in der Zwischenzeit was.
Und da keine Notschlachtungen, Krankheiten,
dass man das auch vielleicht wieder mit ins Bewusstsein reinbringt.
Das ist Gott sei Dank
nicht oft
und nicht ständig, aber es gehört einfach dazu.
Also es gibt
kranke oder verletzte Tiere,
du kannst nicht
jeden Risikofaktor ausschließen
und ausschalten.
Und da muss man einfach,
beziehungsweise
es gibt ja einfach
dann Tiere, die sie
nicht so entwickeln können,
die vielleicht auch
von der Geburt her
schon irgendwie einen schlechten Start
gehabt haben.
Man beobachtet und behandelt,
solange man kann
und man glaubt,
diese Schwelle zu erkennen.
Jetzt habe ich alle Mittel ausgeschöpft
oder auch der Tierarzt
alle Mittel ausgeschöpft
und es ist keine Besserung in Sicht.
Wie viel Arbeit, wie dieser Teil der Arbeit,
wie viel ist das
anteilsmäßig, jetzt sage ich jetzt mal
und du sagst 100% Arbeitsaufkommen,
ist das schon ein wichtiger Teil der Arbeit
oder ist das eher der,
das ist eher die Ausnahme für dich?
Nein, das ist eher die Ausnahme.
Das ist ein ganz geringer Anteil,
aber das ist ein Anteil,
der da einfach natürlich
im Gedanken bleibt.
Weil du,
ja.
Genau, genau.
Angenommen an dem Tag
verkaufe ich
oder verlage
50 Schweine, die abgeholt werden
und eins muss ich dann
eventuell
notschlachten, dann bleibt da von dem Tag
eher das eine in Erinnerung
und im Gefühl, als
die 50 das verkauft hast, weil die sind ja
gemütlich ausgerannt.
Gemütlich ausgerannt.
Wir sind leider so gepolt,
dass immer das Negative über bleibt,
oder oft?
Ja, das Aufregende, das Negative, das Neue,
es muss halt irgendeinen Sensationsfaktor haben.
Das ist leider das, was uns auf Social Media,
wo du ja auch durchaus aktiv bist,
auch immer wieder
umrücken. Bevor wir dann
zu dem Punkt kommen, Kommunikation und Landwirtschaft,
was sicher nicht unwichtig ist, oder
sehr wichtig sogar, sicher nicht unwichtig,
ich würde jetzt gerne, weil
dieses Thema heute aufkommen ist
für mich als Konsumenten,
ich höre das Wort Programme
immer wieder. Das höre ich
ganz stark, im Schweinebereich
kommt mir vor, weiß jetzt nicht, ob das
Warners auch noch ist, du hast immer wieder
von Programme hingeredet.
Irgendwer macht Programme
und an diese Programme tut man
dann mit und irgendwie wird dann
programmmäßig der Stall noch anpasst
oder so etwas gemacht. Was
ist ein Programm ganz allgemein?
Und was
passiert da so? Programm heißt
bei uns Vermarktungsschiene
quasi, also ein
Programm zur Vermarktung.
Ja,
es ist ein bisschen in der Landwirtschaft
oder in der Schweinebranche
jetzt auch so ein gewisser
Top-Down-Ansatz.
Es kommen so von außen gewisse
Anforderungen
über Gesellschaft,
über Markt, über
Verarbeiter und die werden dann so
Programme auf uns herunter
gebrochen,
mit halt...
Ok, ok.
Dieses Thema, wo man
dann immer sagt, der Konsument wünscht sich.
Wobei, genau weil er da immer der Konsument
ist und wo sich der das wünscht, aber
der Konsument wünscht sich mehr
Tierwohl
und dass die
Ferkel nicht mehr spüren. Dann macht
irgendwer ein Programm, also ich sag das jetzt
ja plakativ,
wer macht ein Programm? Sagt dann der Handel
zum Verarbeiter, wir bräuchten
da etwas in die Richtung und der Verarbeiter
macht mit euch dann einen Vertrag
und der ist dann das Programm
und kommt das über diese Schiene oder kommt der Verarbeiter
auf die Idee, dass er sowas macht und geht
damit zum Handel und ihr macht das dann wieder
oder wie entsteht so ein Programm?
Und wie wird das dann auch abgewickelt?
In unserem Fall war es so, dass
der Verarbeiter das Programm
initiiert hat und gesagt hat,
er möchte es jetzt umsetzen,
dann seid ihr dabei.
Natürlich
ist das der Rahmen
mit uns gemeinschaftlich dann
ausformuliert worden.
Also ihr setzt euch dann zusammen, der Verarbeiter
und die Lieferanten?
Genau, die die Interesse haben und die sagen,
sie können sich das grundsätzlich vorstellen.
Und das wird dann nochmal ausdiskutiert?
Genau,
wird dann vorgeschlagen
und dann
pragmatisch,
und dann sagt halt jedem,
also der, der es natürlich starten will,
sagt dann nochmal, was so seine Vorstellungen wären
und aus der Praxis
gibt man halt dann die Antwort,
ja, ist möglich.
Oder ist er.
Beziehungsweise
was auch im Zeitraum umzusetzen ist,
also das ist ja auch oft,
was realistisch ist, was dann auch vielleicht
langfristig
oder zumindest mittelfristig eine Perspektive
bietet für jeden.
Es gibt aber genauso gut Programme,
die über ein LEH,
also über ein Lebensmitteleinzelhandel
gestartet werden
und quasi noch eine Stufe drüber,
dass das Rahmenprogramm
oder die Vorstellungen
ausgearbeitet werden und dann
über einen Verarbeiter zum Produzenten
runtergebrochen werden.
Sind diese Programme immer
absatzorientiert
oder werden die teilweise auch auf
ja, wie hast du vorhin gesagt,
der Berger, der alte Berger,
der wollte, der hat auf seinen Kindertag
und hat gesagt,
das täte ich jetzt gleich machen,
also gibt es da
diese idealistischen Programme oft auch
oder ist das nicht so wahrgestellt?
Ja,
ich glaube,
in unserem Fall ist es wirklich so,
dass da auch ganz viel Idealismus
und Eigenmotivation dahinter steckt,
aber natürlich auch
vor dem Hintergrund,
dass man in der Gesellschaft
gespürt, dass sie was tut
und das natürlich früher oder später auch
Einfluss auf den Markt
haben kann oder haben wird.
Ich glaube, das ist
eine Kombination daraus.
Der Herr Berger ist ja auch Geschäftsmann
und als Geschäftsmann
so alt ist er auch noch nicht, gell?
Na ja, super.
Entschuldige, Uli.
Vielleicht kommen wir mal vorbei.
Ja, das wäre ganz super.
Das wäre wirklich super.
Was wollt ihr jetzt eigentlich?
Er ist Geschäftsmann
und natürlich würde er nicht was tun,
nur aus idealistischen Gründen.
Er hat sich da natürlich
schon
Gesellschaft,
also
ein Mehrwert erhofft.
Du musst den Absatz
bzw. den Markt im Blick
halten, weil sonst kann er ja
mit uns oder kann er
für uns auch nicht
langfristig eine Perspektive
sicherstellen.
Ja, genau.
Ja, das geht schon.
Das geht schon länger.
Natürlich,
reiner Idealismus
hat er in der Wirtschaft nicht wirklich.
Meistens wird er wirtschaftlich
nicht machen.
Das sagt er ganz richtig.
Aber
es ist nicht nur rein
absatzorientiert, sondern da fließen
teilweise
Zeitgeistphänomene rein.
Da müssen wir was tun.
Wie könnte man das in ein Produkt
oder in ein Programm?
Ein Programm ist ein Kriterienkatalog,
könnte man auch dazu sagen.
Ein Kriterienkatalog
und jeder kann sie
oder schafft sich halt
Kriterien.
Was sind da so Standardkriterien,
die immer wieder auftauchen in Programmen?
Auslauf, Fläche?
Genau, wenn man diese ganze Tierwohlschiene
hernehmen will.
Dann ist es
immer das
Platzeingebot pro Tier.
Das
Auslauf bzw. Zugang
oder Möglichkeit
zu frischer Luft und Tageslicht
und anderen Klima
Reizen haben.
Und Stroh
ist immer wieder ein Thema.
Das sind genau die Themen.
Wenn ich etwas
sage, das sind die, die ich sofort gesagt habe.
Und da möchte ich jetzt schon fragen,
sind das die einzigen wichtigen
oder sind das einfach die, die ich glaube,
das wichtig sind, weil es einfach ständig her?
Oder gibt es da andere Faktoren,
die jetzt quasi nach außen hin und nicht so kommuniziert worden sind?
Wo du sagst, das ist genauso wichtig
wie Platz, wie Stroh, wie die Sachen,
die jetzt quasi in jedem Programm
oder Kriterienkatalog für Schweinentrennung stehen
und halt mehr oder weniger ausgeprägt sind
vermutlich. Gibt es da irgendwelche, die wir noch nicht kennen,
die mindestens genauso
Platz verdient haben in den Programmen
in der Zukunft?
Also das Thema Platz
im jetzigen Tierwohlprogramm
ist man ja auf
wie viel ist das?
Doppelplatt?
Das ist natürlich nach oben hin auch noch auswendbar.
Dreifach an Platz.
Vierfach an Platz.
Könnte man sagen.
Könnte man sagen.
Aber
also aus
ja, das ist eine schwierige Frage.
Ich glaube, es sind
die Kriterien,
die
die einfach
offensichtlich
offensichtlich ist auch ein schlechtes Wort.
Aber
die man
eindeutig wahrnehmen kann.
Auch in Hinblick auf
Absatz dann
und in Hinblick auf
wie kommuniziere ich gewisse Standards.
Genau.
Das kann ich ganz
das ist relativ indiskutabel.
Das kann ich entweder messen
oder ich sehe es tatsächlich.
Ja, das
wird schön vor Augen geführt.
Was sicher
aus Tierhaltersicht
gibt es sicher
im Managementbereich
noch Kriterien.
Was
Fütterung
oder auch Futtermittel
und die
Futterration, Zusammenstellung
und das Angebot von Futtermitteln etc.
könnte ich mir vorstellen, dass
da eigentlich auch
noch ein großes Potential drinnen
liegt, aber das ist
schwieriger zu vermitteln.
Die Futtermittelzusammensetzung,
die Rezepturen, was das dann macht
physiologisch mit dem Tier wahrscheinlich.
Genau. Oder auch
wie es
in der
wie man es anbietet,
das Futter.
Oder auch weil ja in der Branche
Medikamenteneinsatz
ein Thema ist oder uns vielleicht
in Zukunft auch beschäftigen wird.
Generell in der
Intensivtierhaltung
sind wir ja irgendwie
schaut so aus, als wären wir da in
Verruf, als würden wir
mega viel Medikamente
random, prophylaktisch
einsetzen, was wir de facto
nicht tun.
Wie werden Medikamente
also dort wo es notwendig ist?
Dort wo es notwendig ist, werden Medikamente
eingesetzt.
Wir haben eine Betreuungsstelle,
das nennt sich
Tiergesundheitsdienst.
Aber du hast auch schon ein Betreuungsdienst?
Genau.
Mit dem managst du das und wenn es
nötig ist, dann werden Schweine behandelt
oder Ferkel behandelt und wenn nicht, dann
Entsprechender Bekanntung, wann was ist.
Genau. Und das glaubt die Meinung
oder was vielleicht hin und wieder ist, dass
das schon im Futter mitgeben wird.
Dann kann man auch ganz
eine Absage teilen, das ist
nicht standardmäßig
in einer Futterration drinnen,
nein.
In Europa nicht.
Gut, wir
überhaupt nicht, wir haben ja den deutschsprachigen Raum.
Bei uns ist das, also hier in
Europa ist das nicht der Fall.
Weil du gerade sagst, wir bearbeitigen den deutschsprachigen
Raum, ja, aber im Supermarkt
nein, weil da liegt alles
im Regal. Und wir können es aber
als Konsument eigentlich nicht unterscheiden,
deshalb ist es schon gut zu wissen,
dass es einen Unterschied gibt, weil wenn mir das
wichtig ist, was logisch ist als Konsument,
stehe ich dann vor dem Regal, weiß
aha, in Österreich ist das anders,
also ist meine Ärzte, weil zumindest
mal das österreichische Fleisch.
Weil ich da solche Faktoren
ausschließen kann, wobei ich weiß ja auch nicht,
man kann aber auch nicht sagen, pauschal
ist alles was nicht... Natürlich nicht.
Das zu überprüfen und das zu wissen,
ist einfach eine Dingdarm-Möglichkeit, außer du bist...
Genau, aber wenn du in Österreich bist, kannst du dir
sicher sein. Du kannst dir zumindest
da sicher sein, dass es nicht so ist.
Zum Thema
Futter ratio, möchte ich nur ganz
kurz sagen. Also
wir wissen von einem
Schwein ganz genau
die Futterzusammensetzung,
was
es frisst. Also das Futter ist
so gut analysiert
von den
Mischwerken,
die analysieren
die Inhaltsstoffe ganz genau.
Also
ich traue mir zu sagen, wir
als Menschen
haben uns was anderes
als wie das
Futter, was total
Spurenelemente,
ganz alles durchgetaktet
ist.
Der Vogel ist wieder da.
Das heißt aber, wir reden schon
relativ lang. Ja, ja.
Okay, nein, wir müssen aufhören.
Nein.
Die Frage stellen wir uns immer wieder.
Nein, das stelle ich.
Nein, vielleicht darf ich die Frage
jetzt... Danke, danke für die Frage.
Sehr gute Frage.
Wir sind uns bewusst, dass wahrscheinlich
diesen Podcast jetzt auf eins
durchhört. Die arbeiten deswegen auch sehr stark
dran. Wir wollen aber es vom Markt genau deswegen
auch so lassen, weil nur in
diesem Gespräch, das wir jetzt haben, da kann schon
einmal... Es kann schon einmal langatmig werden, aber es
gibt immer auch dann wieder diese Fragen.
Die war es einfach in einem Interview, wo ich einfach zehn
Fragen vorbereite und ich bete dann ab mit euch.
Da kommt dieses
Erzählen nicht
raus. Da kommt dann diese Geschichte, diese
Unterhaltung nicht. Und da fallen
dann viele Sachen unter den Tisch. Und deswegen
müssen wir als Podcaster
auch Gedanken machen, wie wir diesen
Inhalt, die Information, die da drinnen
ist, in diesen zwei Stunden, eineinhalb Stunden,
je nachdem, wie lange das dauert,
wie wir die möglichst gut verfügbar machen, für die
die das hören. Und wie machen wir das, Willi?
Wir haben Kapitelmarken, also manche Podcast-
Catcher, also das sind die Programme, mit denen ihr das
hört. Die haben die Möglichkeit, dass man sich diese
Kapitelmarken, das Inhaltsverzeichnis
anzeigen lässt. Manche können
das nicht. Das ist leider, die ganze Podcast-Landschaft
ist ein bisschen ein Chaos.
Die einen kennen es, die anderen kennen es nicht.
Das liegt nicht an uns. Wir stehen uns
zur Verfügung. Mit dem geht's.
Und wir werden es wahrscheinlich dann, liebe Bianca, wie noch
versuchen? Über die sozialen Medien.
Über die Social Media. Ja, weil
wir drücken, bauen und Content gut für die
Menschen aufbereiten.
Genau. Also wir werden schauen, dass wir die wichtigsten Infos
mögen. Bianca wird mich
dabei unterstützen tun.
Aber das Wichtigste ist,
dass das, was da wirklich entsteht, in diesen
Gesprächen, das ist wie, stellt es euch
vor, wie so eine wissenschaftliche Arbeit,
wo du dann Auswertungen machst und da kommen dann
Daten raus. Aber es gibt immer die Rohdaten.
Der Podcast, den wir da machen,
das sind zwei Stunden lang Rohdaten.
Die stellen wir dann
zur Verfügung. Die kann man sich anhauchen, wenn man will,
wenn man auch ist. Zwei Stunden durch.
Ein paar Rohdaten gibt's. Danke euch.
An dieser Stelle.
Und die kann man sich dann einfach
analysieren. Vielleicht mein größter
Wunsch wäre, wenn das wirklich irgendwann mal unsere Podcasts
vielleicht an einer Uni irgendwo
genommen werden, als Basis vielleicht für eine wissenschaftliche
Arbeit, die dann ausgewertet wird.
Vielleicht dann mal für eine Lüse,
für eine Diskussionsbasis zur Verfügung gestellt
wird. Das wäre ein Traum. Ein größter Wunsch
ist, die Informationen so in Häppchen zu
schneiden und so cool aufzubereiten, dass sie die
Menschen direkt total toll finden
und das auch bei ihnen ankommt im Kopf
und im Herz. Genau. Und
an dem arbeiten wir. Und
wo waren wir so jetzt?
Ich wollte noch fragen, weil wir haben
über das Schweinefutter gesprochen.
So ein Schwein, wenn es in die Mast
kommt, bis es quasi
geschlachtet wird, wie viel frisst denn das?
An die 300 Kilo.
Aber dann ist es ja
eigentlich ein ziemlich guter Futterverwerter,
wenn es jeden Tag knapp ein Kilo
zunimmt und am Ende mit 120 rauskommt.
30%?
Also die Regeln sind 1
zu 2,9.
Na, schlecht, Willi.
Ich schreibe damit
und habe mir das alles ausgerechnet, das ist hoch
mathematisch, also ich bin auf 30%.
1 plus 1, ja.
Minus 2.
Wobei es über die Lebensdauer,
das schwankt ein bisschen,
es gibt Phasen,
wo es viel zugenommen wird,
und dann geht es wieder ein bisschen zurück.
Je älter das Schwein wird, umso schlechter
wird die Futterverwerter.
Das ist ja dann auch der Zeitpunkt,
wo es dann geschlachtet wird.
Das haben wir ja heute gehabt, diese Analogie, die vielleicht
ein bisschen bekannt ist oder sowas.
Aber im Endeffekt futtert man ja ein Tier
in der Mast
solange,
bis es quasi durch das Fressen
nimmer größer
und nimmer zulegt in dem
Faktor an, den ich
erreichen will. Und dann ist da quasi die ökonomische
Lebensdauer des Tieres
sozusagen erreicht, oder?
Weil ab dann wäre nur noch wie bei mir, oder?
Wobei dieses Gewicht
mit 130
Kilo
Lebensgewicht
vom Menschen festgelegt
das Kriterium ist,
wir beobachten
vielleicht im biologischen, der biologische
Zyklus, wäre vielleicht doch etwas
höher, bei 140, 150
Kilo, wo das Fleisch
mehr Reife hat.
Also aber da hat man
sich eben von der Industrie, sage ich jetzt mal,
von Handel gesagt, okay, bei 130
machen wir einen Stopp, weil da passt
uns halt auch. Aber eben
deswegen ist es auch ökonomisch
der ökonomische
weil wer das nachfragt
auch genau so wie
quantitativ. Aber du hast jetzt etwas gesagt, was ich interessant finde,
du hast nämlich gesagt, mehr Reife, was heißt
mehr Reife?
Ja, mehr Reife
heißt
was heißt mehr Reife?
Ausgerefteres Fleisch
Es hat
ja
ich weiß noch
aus meiner Kindheit, Jugend
wir haben auch Hausschlachtungen
gemacht und da war
immer immer die Tendenz, okay
wir nehmen uns
unser gutes Schwein
für unsere Familie zu essen, unser
bestes Schwein und füttern
ist ganz gut, extra
aber bis 150
Kilo, weil dann haben wir ein
reifes
Fleisch.
Vielleicht noch mehr
Fett?
Spekuliert?
Spekuliert?
Ja, ich erwarte
tatsächlich
war damals auch das
Ess- und Kochverhalten noch anders
und
auch die Züchtungen noch anders
die Linien noch ein bisschen
anders
Züchtungsmäßig hat sich nämlich auch sehr
sehr viel in die 40 Jahre getan
das müsste man, da könnte man ein eigenes
Vodka machen
Zucht ist überhaupt der eigene
das reißen wir heute nicht an
versprochen
Ergänzend
kann ich vielleicht nicht so sagen
die Fleischwirtschaft, die Fleischhauer
die Fleischindustrie
ist halt zu dieser Größenordnung
von ca. 100 Kilo Schlachtgewicht
gekommen
so können zu einerseits die Landwirte relativ
wirtschaftlich herstellen
oder mästen
und andererseits haben sie da
die optimale Schlachtausbeute
von diesen Schweinehälften
und das
die optimale Fleischqualität
stimmt dann schon
Spek-Fleischverhältnis
es ist dann halt auch einheitlich
wenn jedes Schwein das du lieferst
25 Kilo Gewicht hat, dann ist es
einheitlich von den Bauern
dann hast du dieselbe Rasse
und die letzten 20 Kilo von dir
habt ihr wahrscheinlich noch recht zart drauf
das dauert dann recht lang
da brauchst du mehr Futter
die Mäzen haben
der Futterverbrauch höher
ganz kurz
einfach ganz leicht erklären
was ist der Unterschied zwischen
Lebensgewicht und Schlachtgewicht
beim Schwein
Lebensgewicht ist das was hat
wenn es bei mir aussieht
am LKW drauf
und Schlachtgewicht
ist dann nach der Schlachtung
und nach der Gruppzerlegung
kann man das so sagen
das ist alles
wo die Innereien
die Haxerl
sind die Haxerl auch schon weg
nein
nur die Innereien sind weg
also Blut und Magen
Herz
Leber
also Ausnahmen
Lunge
das ist das Schlachtgewicht
das Rest ist dann das Schlachtgewicht
das ist ein AHA
und das nächste AHA
das was mir eigentlich noch sehr spannend gefunden hat
ich habe das hier quasi in der Maast
mir habe über die Geschlechterfragen diskutiert
das ist ja 50-50 im Großen und Ganzen
das sind Männlein und Weiblein
und die Männlein werden
am Anfang nach einer gewissen Zeit
jetzt in eurem Programm
ja unter Vollnarkose werden die kastriert
genau
also für unsere
Tierwohl
für unser Tierwohlvermarktungsprogramm
ist das auch ein Kriterium
dass die Ferkel unter Vollnarkose kastriert werden
das passiert grundsätzlich am Zuchtbetrieb
weil das schon in den ersten Lebenstagen
genau
grundsätzlich wird in den ersten Lebenstagen kastriert
und
ja
das wird halt allgemein diskutiert
ob sich
diese Kastration
in eine gewisse Richtung verändern soll
in der Branche
und über diese diversen Vermarktungsprogramme
schaut man halt jetzt einmal
wie
wie kann das praxistaglich umgesetzt werden
wie kann das finanziell abgegolten werden
was wenden Sie da?
die Art der Kastration
oder Kastration ja nein?
Kastration ja, so wie vorher auch
nur eben Vollnarkose
und nicht nur
lokal bedäubt und mit Schmerzmittel
und
weil das Vollnarkose ist
muss es der Tierarzt durchführen
warum wird
ein Schweber überhaupt kastriert?
er wird zum Eber, oder?
oder wie ist es?
oder warum wird ein männliches Ferkel kastriert?
oder wie heißt das dann?
Kastrat
ich glaube das heißt nicht Eber, wenn es kastriert ist
nein, Eber ist das
genau
also mit Unruhe
ist ja wie Ochsenstierl
nein
könnte das sein?
es wird kastriert
weil
wenn das männliche
Schwein in die
Geschlechtsreife kommt
durch die hormonelle Umstellung
kann sein, dass das Fleisch
an gewissen
für uns unangenehmen Geruch
und Geschmack annimmt
und den sind wir nicht mehr gewohnt
und darum werden die
Schweine bei uns
das heißt es ist eigentlich auch der Markt
und der Konsument, weil wir das so gelernt haben
über Generationen
der der Grund ist
warum die kleinen
Eber, Ferkel
kastriert werden
aber du reißt mich jetzt her, weil
wir haben nie die Chance gehabt
dass wir sagen wollen wir Eber oder nicht
wir kennen das einfach nicht, also die meisten von uns
ich rede jetzt von uns als Konsumenten
wir kriegen einfach das Schweinefleisch was wir kennen
und du hast den Eber einfach durch Kastration ausgeschlossen
das könnte ich als Konsument nicht mehr beurteilen
stört mich das oder nicht
weil der Markt das für mich schon längst entschieden hat
und in meiner Welt wo ich auf der Welt gekommen bin
hat es das Fleisch gar nie gegeben
könnte sein, dass in einer
Welt wo wir von Diversität
und von Artenvielfalt und von all diesen Schnickschnack
reden, der uns allen so wichtig ist
könnte es sein, dass das Schweinefleisch
was jetzt eigentlich überall gleich schmeckt
pauschal gesagt
da hätten wir ja eine Geschmacksnuance
drinnen oder vielleicht sogar einen stärkeren Geschmacksunterschied
der ja die Leute schmecken könnte
und wenn er die Leute schmecken könnte
dann könnte man ja
wann werden die Geschlechtskräfte Eber?
du hast das ja bei der Runde schon gesagt
ja so mit sieben Monaten
genau, dann werden sie nämlich geholt
das heißt das ist voll gerade mal so blöd zusammen
das heißt die Hälfte von den Viecher die da sind
sind Eber, die werden voll narkotisiert
und kastriert
sollte man
das vielleicht nicht einmal testen
liebe Konsumenten oder wer auch immer da draußen das macht
wie so ein Eberfleisch schmeckt
und vielleicht könnte man dann
die Hälfte von den Eber, wann uns die schmecken sollte
braucht man das ja gar nicht machen
weil die schmeckt uns ja ein paar mal wieder
weil wir wissen ja gar nicht ob sie uns schmeckt
das war jetzt glaube ich so ein bisschen eine Predigt
ein Gedankenansatz
das Produkt im Supermarkt
wenn du Schweinefleisch kaufst
erwartest du dir etwas gewisses
bzw. ist es immer standardisiert
es muss immer gleich schmecken, gleich ausschauen etc.
deshalb ist es gerade so wie es ist
da könnte man, wenn wir diesen Gedanken weiter denken
ein eigenes Programm starten
Eberprogramm
wo wir Eberfleisch essen
Nonankose
aber es wäre ein Gedankenansatz
zumindest müssen wir die Möglichkeit geben
Eberfleisch zu probieren, damit wir sagen können
warum mengen wir nicht, weil dann passt eh alles wie es ist
also ich darf da nur meine Meinung anwerfen
oder unsere sogar
ja wir haben es gegessen und es schmeckt noch viel mehr
es schmeckt einfach noch mehr
ich glaube uns
ja scheiß dich nicht an
ich kann es nicht einmal beurteilen
in welcher Form
in Braten- und Hodenform
tatsächlich
aber war es ein Stinker
oder war es
kein Stinker
also der hat beim zerlegen schon relativ
arg grochen, wobei wir gelernt haben
wenn es ein Stinker ist
dem fetzt die Hormone so rein
dass es wirklich nicht gut riecht
wenn du ihn aufmachst und so war es aber nicht
also es war kein Stinker
genau, es war inzwischen kein Stinker
ich habe dann das Experiment gewagt
und alle haben die Münder, Nasen
und alles gerümpft und verzogen
wir haben es geschlachtet, zerlegt
und ich habe gesagt, ich will das ganze Vieh verarbeiten
und habe die Hoden zubereitet
und es schmeckt richtig gut
was ist jetzt ein Stinker
es ist immer ein Stinker irgendwo dabei
aber wieviel Stinker
wieviel Stinker sind denn dabei
wenn alle Stinker sind, ist es natürlich blöd
dann nehme ich alles was ich gerade gesagt habe zurück
und ich habe es immer schon recht gehabt
das müsste man testen
es hat ja auch schon gegeben
dieses Programm
Ebermast
das ist schon mal geboren worden
das ist schon geboren worden
und was ist dann passiert
es ist das passiert, dass man
in der Mast schon
andere
Sachen erfahren hat
nämlich so ein Eber, der nicht kastriert ist
hat ein anderes
Gemüt
und
da kommt es zu
reinkämpfen
da kommt es zu sehr
unerwünschten
Verletzungen
das ist
ein ganz spezielles
aber nicht so einfach
danke, danke
wie haben wir uns das super einfach vorgestellt
aber das ist genau das
wenn das Wissen von den
Eltern oder von den Großeltern
oder sowas nämlich nicht mehr da ist
dann fangen wir wieder
das muss ja nicht heißen
dass das Programm jetzt nicht funktioniert
oder sonst irgendwas, aber das ist jetzt wieder genau
die Perspektive
deswegen gibt es Power to the People
weil ich habe jetzt genau reingeschränkt in das Scheißzeich
nichts machst du das, bla, yes, machen wir es
und auf einmal kommt eine neue Perspektive dazu
das haben wir ja schon einmal gemacht, da gibt es einen Grund
und dann
fängt so einer wie ich wieder zu denken
soll ich vielleicht ein bisschen zu laut schlägen
aber genau um das geht es
das ist Power to the People in Reihenform
aber vielleicht müssen wir es umgesetzt
in die heutige Zeit nochmal
probieren
ja und dann gehen sie auf uns zu und sagen, ja aber vielleicht funktioniert es heute
wie schön ist das
ich glaube, das fühlt sich gerade in allen
was man das letzte Jahr gemacht hat
dann machen wir das
genau das, Leute, macht genau das, was gerade passiert ist
ihr seid deppert, aber habt etwas zu
und dann kommt vielleicht etwas zu, also ich war deppert und dann habe ich zugehört
ja, so bin ich auch
voll geil
machen wir jetzt den Schluss, oder?
ja
ja, die Viktoria mag eh schon nicht mehr reden, Vicky
vielleicht zwei Ebermasten dazu
vielleicht zwei Ebermasten dazu
ja bitte
in England wird es ja so zum Teil betrieben
aber das schlachten diese Eber
eben vor diese sieben Monate
Lebensalter
sondern mit fünf, sechs Monaten, relativ leicht
mit 70, 80 Kilo
und damit haben sie eher keinen Stinker dabei
aber einen anderen Geschmack
haben die Pistotippen einen anderen Geschmack, oder?
dürfte der Geschmack so sein
wie wir ihn gewohnt sind
also Pistotippen passiert ja nichts, also bis sechs Monate ist das neutral
ja, das ist noch in England
dort ist halt so eine Schlachthöfe so gemacht
aus wie ein Leichtgestock
mit 80 Kilo
das ist natürlich auch wieder zum Hinterfragen
zu jungen Tiere abzustechen
aber das ist ein bisschen komplex
in England ist das üblich
andererseits kommt
noch dazu, dass die ein bisschen anders
Haltungssystem haben, oft Freiland-Haltung
also weil es
kein Stolz, weil es klimatisch ist, gell?
weil es vielleicht an dieses Beißen oder diese
Rangkämpfe, was sie so Eber betreiben
nicht so ein Thema
das wird mit den Kühen, die in Irland haben es auch
die Kühe das ganze Jahr draußen
warum gibt es eigentlich einen Stolz oft?
weil es klimatisch
oft einen Stolz braucht?
woanders braucht es denn vielleicht?
weil du brauchst nur einen Unterstand oder so was
Bauer to the people
wir haben einen Auftrag
Bianca
Abschlussfrage
also Kapitel 3
zwei Fragen
Bianca, Frage 1
Wenn du was verändern könntest
an unserem
Lebensmittelsystem
was wäre das?
Nur eins oder wäre?
Go for it!
Du willst das auch, Gerd, das Ganze
Vielleicht würde ich Stefan was sagen
Stefan, magst du jetzt was sagen?
Stefan sagt dann auch noch was
ich sag auch, ich sag dir auch noch was
so mit zur Rollenverteilung
ich sag was, aber jetzt sag ich was
also ich finde an dem System ein bisschen schade
dass die
Tierhaltendenbetriebe ja eigentlich
nur mal überspitzt formuliert
Rohstoffproduzenten sind
und
das grundsätzlich
finde ich nicht schlimm, dass sie das
gespalten hat zwischen
jemanden, der
die Tiere hält aufzieht und jemanden
der es schlachtet und verarbeitet
aber
und dann noch jemand, der es handelt und verkauft
aber
ich würde mir in dem
entlang dieser Kette etwas
mehr
Preishoheit
wieder auf Seiten
auf der Produktionsseite
wünschen
und wie glaubst du, kommt man da hin?
damit die Kommunikation sich wieder reinbringen
ja, tatsächlich
nur durchs Reden, weil die
die Leute verstehen müssen
also jeder von uns, wenn er konsumiert
verstehen muss, wieso er für was mehr
zahlen muss, das geht nur
in die Hintergründe
und die Rahmenbedingungen
magst du vielleicht sagen, wie dein Kanal heißt, weil du
hast ja einen sehr auffälligen und
kreativen Social Media Auftritt
beim Farm
ich fange erst an, aber ja genau
beim Farm, auf Instagram
Instagram
und Facebook
wir sind ein Würmlers Bauern
also eine Community
eine Schweine Kuh-Community
du brauchst jetzt wieder einen Trank-Valeus, oder?
ja, aber ein Kaffee
und da will ich mir halt
ein bisschen herzeigen und ein bisschen Einblick geben
was wir halt so machen
wieso wir auch am Acker gewisse Dinge machen
und wieso gewisse Dinge zu gewissen Zeiten
passieren müssen und wir uns
nicht noch
noch so
der
den anderen Welten
richten können, sondern wir einfach schauen müssen
wie es wieder ist auf Deutsch gesagt
genau
danke Mama
recht kurz
egal
Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag
also ihr zeigt es einfach so wie es wirklich ist
im Prinzip
haben wir eine ähnliche Stoßrichtung
ja, also ich glaube wir wollen das selbe
ja, genau
also als Produzent kann ich
allein nichts verändern, wenn nicht
zumindest auch
das Gegenstück, also das andere
Kettenende da
mitzirkt
wobei was du ja sehr gut machst und noch veränderst
das halt einfach auf eine coole Weise
ehrlich aber auch herzuzeigen was du tust
ja, weil es ja
grundsätzlich auch
ich würde es ja gar nicht bewerten
was so gemacht wird in der Landwirtschaft
und
gar nicht zu sehr
bewerten
was jetzt gut und schlecht ist
auch bei mir am Hof, ich würde einfach tatsächlich einmal
dass alle so einen halbwegs
ähnlichen Wissensstand
oder ja
Bewusstseinsstand
kriegen
Stefan, du als künftiger Schauer
zum Schluss einmal
ich würde mir da so ein bisschen
nein, aber bitte
ich glaube die Frage ist ja für dich aufgelegt
hinblickend auf
auf die zukünftige
Bauanschaft
wie man das dann sagt
was würdest du an der Lebensmittelwertschöpfungskette
jetzt aus deiner Sicht ändern
wenn du könntest so
das ist ein bisschen ein Zurbitzer Mikro
ich glaube das war
das was Vicky schon
gesagt hat
bezüglich, ich meine das
der Preisgestaltung
dass der Bauer
trotzdem wieder selber
kontrollieren kann
und entscheiden kann was er tut
dass er nicht automatisch
durch ihm vorgegebene
Rahmenbedingungen
zu was gedrängt wird
weil er, dass er nur den
diesen Millionen Tor den Stall baut
nur weil dies jetzt
gerade
aus Handelssicht
die
die einzige wirtschaftliche Methode ist
weil er, er würde gerne was anders machen
was er mit
mit Hingabe genauso ein hochwertiges
Lebensmittel erzeugen könnte
aber er tut es nicht
weil er
nicht
das selbst daran hat
oder den Charakter
oder gar nicht die Chance kriegt
dass er dieses Lebensmittel
vom wirtschaftlichen
Lebensmittel verkauft
weil er es nicht selbst in der Hand hat
weil er vielleicht nicht der Typ ist
der was jetzt ein super
Selbstvermarktungsladen
mit allem Pipapo und darum
dazu schaffen kann
und sie so
quasi eben durch
er will anwärts sein
baut sie dann aber
irgendein Stall für irgendein
ein
für irgendein Tier
das er nur macht
weil es gerade wirtschaftlich
die beste Sache ist und nicht
weil er so eine Überzeugung
macht, weil er am liebsten
jetzt Kühe halten würde
aber er sieht keine wirtschaftliche
Perspektive wieder
aber er würde am liebsten mit Kühen
oder Arbeiten
beispielsweise
das wollte ich eigentlich
damit sagen, dass der Bauer selber
sich entscheiden kann, der Bauer ist
selbstständig, weil er ein selbstständiger Betrieb ist
aber auf der anderen Seite nicht
weil er sich so
fügen muss, dass er wirtschaftlich
sein kann
genau
das würde ich mir wünschen
und in der Schulbildung würde ich mir
das wünschen, dass
das in der Schulbildung
einfach
nicht einmal
in der vierten Gas
für einen Ausflug, so wie eine
sondern
der für einen
was mir auch noch einfällt, weil ich glaube
ich bin davon ausgegangen, dass das
Stefan sagt
was
glaube ich auch noch
wichtig wäre
wir in der
Grundproduktion arbeiten
mega effizient, aber
dann nach uns passiert soviel
Lebensmittelverschwendung
die wir kompensieren
und das ist nicht cool
also
für die kann ich nicht verantwortlich sein
aber ich werde aber das tun
ja
was meinst du damit? Das kann mir jetzt nicht so stehen lassen
weil ich kann nicht sagen, was meinst du?
ja, über
die Verarbeitung
bzw. über das
wenn man es beim Schwein nimmt, dass wir gewisse
Teile einfach nicht essen wollen
oder
bei Feldfrüchten
gewissen optischen
Vorstellungen
nicht entsprechen
oder gewissen Größen nicht entsprechen
das wohlsprungliche Gemüse, das dann ein bisschen krumm ist
genau, genau
aber es wird eh verkauft, oder?
ja, soll ich das jetzt sagen?
Jan, nein
es wird vielleicht einmal
über gewisse Spezialprogramme
verkauft, die dann eigentlich
in deiner Meinung nach
oder quasi das
ursprüngliche Lebensmittel
das krummelt
aber wird dann quasi
als das Besondere
verkauft, obwohl es eigentlich das normale
ist, und das Besondere
ok, da sind wir jetzt
in einem anderen Kapitel
aber da
entstehen einfach viele
kleine
Situationen
wo Verschwendung und
Lebensmittelverlust entsteht
und das müssen wir
aber über unsere
Produktionsvolumen
mit einkalkulieren
weil wir das nicht abgekostet haben
also ihr müsst quasi den Abfall
also das was wegschmissen wird, bei euch im Preis
schon drinnen haben, weil das dann
aber den habe ich de facto noch nicht
das heißt, ich muss so viel produzieren
oder brauche eine gewisse Menge
wenn ich an Kartoffeln denke
und ich muss damit rechnen, dass mir 30%
ausputzt werden, weil sie heuer
der Größe, die nachgefragt ist
nicht entsprechen
dann muss ich hoffen, dass ich insgesamt
mein Produktionsvolumen so hoch habe
dass das sehr ausgeht
das hat man mit den Lebensmittelabfällen
wahrscheinlich dann schon im System drinnen einkalkuliert
und das ist eigentlich kein
sonderlich sinnvoller
und da der Aufruf eher, da zu schauen, dass man
wieder mehr von dem was produziert wird
oder auch beim Konsumenten
ich weiß nicht, ich habe ein Drittel
von allen Lebensmitteln, die wir kaufen
schmeißen wir wieder weg
vielleicht da
irgendwo auch mal nachdenken
das ist ein Riesenthema, das werden wir in der Zukunft
sicher öfter haben
Lebensmittelabfälle
ist ein ganz wichtiger Hebel
zu reduzieren
um Klimawandel, Landwirtschaft etc
liest man immer wieder
Lebensmittelabfälle, einer der größten Hebel überhaupt
und dann auch runterfahren
das ist deine letzte Frage
du musst mir einmal dasehen
lieber Willi, was wolltest du sonst noch so fragen?
ach ja, genau, danke
wenn ich jetzt
Richtung Kühlschrank rüber schaue
und da den Kühlschrank aufmache
das muss ja die ganze Familie fragen
was findet ihr denn da drinnen?
ich geh mal zum Kühlschrank
ich beschreibe mal
ich würde sagen
klassisch, bunt gemischt
Milchprodukte
für Milchprodukte
für Käse
hauptsächlich
regional
aber wir haben auch
die sind zwar nicht im Kühlschrank, aber ja
wir essen auch Bananen
seien es auch nur Leute, oder?
echt, warum sind auch nur Leute?
für Orgel
gibt es auch
ja
und auch viel Fleisch
in unterschiedlichen Varianten
für Rohrschinken, wir lieben Rohrschinken
ihr liebt Rohrschinken?
ja
habt ihr auch Fleisch von euren Schweinen da?
von unseren
gerade nicht
nein
nur von der erweiterten Familie
sind direkt vom Markt
wir sitzen da
wir sitzen an zu vielen Quellen
genau
ein bisschen Gemüse
aber es ist gerade
so Winter
und kohl ist schon so
und sauer braucht man nicht um den Kühl
so
vielen Dank
haben wir noch irgendwas schwerer, sonst musst du das Gedicht
heute aufsagen, weil wir heute kein schwerwiegendes Zitat zum Schluss haben
ich habe mein Gedicht vergessen
du hast dein Gedicht vergessen, oder?
ach du Scheiße
brauchen wir das Zitat?
was?
ich kann höchstens meinen
Lehrer zitieren
in der Landwirtschaftsschule
haben wir einen guten Fachlehrer gehabt
und Direktor
und der hat immer gesagt
wenn er etwas Neues erzählt hat
und neue Produkte vorgestellt
hat er zum Schluss immer gesagt
alles schon da gewesen
und wenn ich jetzt so das Revue passieren lasse
was wir gesprochen haben
und diese Rückführung und Umstellung
was die Landwirtschaft gerade erlebt
dann kann man sagen, alles schon da gewesen
aber es ist auch
wichtig sich zu verändern
ihr müsst nichts hinzuzufügen
ich sage vielen vielen Dank
für den wiederum viel zu langen Podcast
danke fürs durchhalten
und
kippe
Servus
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