B2P033 Franz und Markus Pannagl - Mit Herz und Ochsenherz(paradeiser)
von der geheimnisvollen Insel oder der Landwirtschaft mitten in der Stadt
20.06.2021 159 min
Zusammenfassung & Show Notes
Kennt ihr die Filme, wo es irgendwo, mitten im Meer, im Urwald oder sonst wo, auf einmal einen verborgenen Ort gibt, von dem die restlichen acht Milliarden Menschen auf der Welt noch nie etwas mitbekommen haben? Dort leben auch noch Dinosaurier, unbekannte Völker und unbekannte Tierarten.
Wir deuten jetzt mal den Kollegen Jules Verne phonetisch, also so wie man es ausspricht, und gelangen über diesen sprachlichen Spagat in die österreichische Hauptstadt. Die geheimnisvolle Insel, von der hier die Rede ist, liegt in der Simmeringer Haide.
Dort wohnen zwar keine Dinosaurier und unbekannte Völker, zu entdecken gibt es dort aber so einiges. Hier reiht sich ein Glashaus an das andere. In der einen Minute steht man noch in der Wiener Wohnsiedlung, ein paar Schritte weiter glaubt man sich schon in einer völlig anderen Welt. Allein deshalb lohnt sich ein Spaziergang.
Was wir im Gespräch mit Vater und Sohn, Franz und Markus Pannagl gleich mal lernen: Wir sprechen hier nicht mit Landwirten, sondern korrekterweise mit Gärtnern. Und auch die Dimensionen ändern sich. Spricht man im Ackerbau nur von Hektar Anbaufläche, geht es hier wieder um den uns Konsumenten besser vertrauten Quadratmeter.
Die Pannagls haben sich auf Ochsenherztomaten spezialisiert. Wer im Osten von Österreich im Handel eine solche kauft, kann ziemlich sicher sein, dass sie von diesem Betrieb stammt. „Wir haben uns immer schon auf die spezielleren Sorten fokussiert“ lachen die beiden.
Papa Franz war auch bei der Gründung der LGV Genossenschaft dabei, in der sich die vielen Gemüsebauern zusammenschlossen, um eine stärkere Position gegenüber dem Handel zu erreichen.
Wir erfahren in dieser Folge viel über die Entwicklung der Landwirtschaft rund um Wien und lernen, dass die Wiener Landwirte vielfach aus dem Waldviertel stammen. Wir sprechen über die Grundlagen des Gemüsebaus sowie den Handel und Verkauf der Ware. Dabei lernen wir auch wieder zwei interessante und sehr nette Menschen kennen und vor allem eine neue Perspektive auf unsere Lebensmittel.
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
„Leit hoits zamm“ – Haindling
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„Power to the People“ – Junior Kelly
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Transkript
Leute! Halt's zusammen! Sonst dauert's nicht mehr recht lang!
Auf einmal tut's einen gescheiten Schäberer und dann kracht alles zusammen!
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft.
Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
Gelernt den hab ich immer so ausschreien müssen, dass er hier aus Erd, das ist irgendwie blieb.
Jo, du kannst das vorstellen, ne? Wir sind auf Sendung.
Ah!
Grüß euch!
Servus!
Servus!
Grüß euch!
Jo, Bauer to the People, neue Folge, neues Glück, neue Mikros.
Wir sind gespannt auf so vieles heute.
Wir sind auf einer Landwirtschaft und wir sind in Wien.
Das ist schonmal was Besonderes. Wo sind wir denn heute?
Und wer seid ihr?
Und wer seid ihr?
Ja, wenn man sich jetzt bei der Landwirtschaft sagt, wo wir in Wien sind, dann sind wir sicher in einer Gärtnerei.
Weil in Wien sagt man nicht Bauern zu den Landwirten, sondern Gärtner.
Gärtner!
Gemüsegärtner, Blumengärtner. Aber es gibt natürlich in Wien Bauern auch.
Der Markus, der hat bevorzugte Freunde bei den Bauern.
Bei Bauern?
Ja, bei Bauern. Es gibt schon auch Ackerbauern, auch einige in Oberlau und so.
Aber hauptsächlich sind es Gartenbaubetriebe, also Zierpflanzen und Gemüse.
Und Weinbau hat quasi Stärke in Wien.
Wir haben gelernt, Markus, der Sohn, sitzt am Tisch bei uns.
Und?
Franz.
Franz, der Vater.
So ist es, ja.
Zusammen mit unserem Standard-Setup der charmanten Bianca Blasl, unkompetent natürlich, aka.
Danke.
Mit lauschen Gummistiefeln.
Und dem Willi.
Servus, Willi.
Servus.
Grüß euch noch einmal.
Grüß dich auch, ja.
Ja, wir sind in Simmering.
Ich war ehrlich gesagt noch nie da.
Kann sein, dass vielleicht für Wienerinnen und Wiener auch so geht, dass sie quasi
in das Ekel von Wien gar nicht so schnell herkommen.
Aus einem Zentralfriedhof, der wartet ums Eck.
Genau.
Nicht für die meisten.
Ich sag immer, am Land, wenn irgendwo, oder meistens am Rande der Ortschaft, irgendwo
ein Landwirtschaftsbetrieb oder ein Großhaus steht, da fährt man mit der Brunnenstraße
immer vorbei.
Da weiß man, okay, da ist eine Gärtnerei sicher von außen.
Bei uns ist ein geschlossenes Gebiet.
Wir sind sowieso der Anreiner vor Verbot, also vor Verbot ausgenommener Anreiner.
Man darf da sowieso nicht reinfahren.
Und man fährt auch nicht rein, man fährt nicht nur her, wenn man was sucht.
Wenn man die Adresse weiß und was liefert, wenn man da her will, wenn man ein Gebäude
oder eine Örtlichkeit sucht, ansonsten kennt man unser Gebiet nicht.
Deswegen ist es eigentlich auch für Wienerinnen und Wiener so unbekannt.
Ja, wir waren heute auch das allererste Mal da.
Aber ich möchte natürlich schon was sagen dazu, ganz kurz.
Weil ich bin ja da doch der Älteste in der Runde.
Man sieht sie nicht und fährt sie auch nicht.
Das ist ja eh klar.
Aber die Simmering hat heute natürlich schon eine sehr lange Tradition und
Geschichte.
Die ist, zur vorvorigen Jahrhundertwende ist die ja schon für landwirtschaftliche Flächen
genutzt worden.
Davor war da Heideland, drum Heidegebiet.
Und ist eben dann so um 1860, 1880 ist das mit schweren Dampfflügen, ist die
ganze Heide umgeackert worden, um für die damals schon wachsende Stadt und für
die Bevölkerung landwirtschaftliche Produkte zu produzieren.
Und da sind dann die meisten Simmeringer Gärtner, auch Donnerstädter Gärtner,
sind des Ursprungs aus dem Waldviertel.
Die meisten haben Waldviertel als Ursprung.
Von da sind die Bauern gekommen.
Die Bauernfamilien waren große Familien mit vielen Kindern.
Und da sind halt ein paar nach Wien gegangen.
Und haben sich da angesiedelt und haben da die Simmeringer Heide als
landwirtschaftliches Gebiet genutzt und sind dann Gärtnereibetriebe geworden.
Wann war das? 18?
Na so 1850, 1880.
Und warum jetzt Gärtnerei und nicht was anderes?
Weil auf der Gärtnerei nicht so viel Fläche braucht, wie viel Landwirtschaft und
Gemüse halt in der Stadt gut verkaufen konnte, weil es dort zumal halt die
Bevölkerung hungrig war und viele Leute da waren und es war einfach der
Bedarf da.
Und deswegen, Gärtner, es waren halt im Waldviertel viele Bauern, Kinder,
wo halt eh schon drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht Kinder waren und der
Betrieb eh schon sich zwei teilen haben müssen und deswegen sind die
eingegangen.
Und man sieht es auch, ich war auch selber schon im Waldviertel, das
Geburtshaus von meinem Urgroßvater gibt es noch, das habe ich mir auch
geschaut und ich habe mich da ein bisschen mit Genealogie beschäftigt
da oben.
Und wenn du dort am Friedhof gehst, in der Schremsabgegend, da kannst
unsere Namenslisten ablesen.
Also die ganzen Betriebe, die da im Umkreis sind, Müller gibt es auf jeden
Friedhof, aber Apleidinger ist ein ganzer klassischer Waldviertel namen,
Bannagel auch, Bannagel, Spannagel, also mit S dafür und ganz, ganz
viele unserer Namen sind da oben her.
Und da muss man eben dazu sagen, eben in den letzten Jahren ist das
natürlich alles sehr stark intensiviert worden und hauptsächlich weil
natürlich die Flächen zu gering werden auf Gloshausflächen umgestellt
wurden in den letzten 50, 60, 70 Jahren.
Also da in den 50er, 60er Jahren, 1950, 1960, nach dem Kriegsjahr, nach
dem Kriegsende etliche Jahre ist angefangen worden mit Gloshausbau.
Das ist schlaue Gärtner, fortschrittliche Gärtner haben sich dort
aufgemacht nach Holland und Belgien, haben sich dort das angeschaut und
haben das mit Gloshausflächen produziert und weil halt in Zimmering die Flächen
nicht so ausreichend groß sind wie in der Donaustadt, weil da auch Industrie
angesiedelt wurde, weil da viel Wohnbauten errichtet wurden, sind ich
schätze mal in Zimmering, was ich mir als Kind erinnern kann, zu heute
ca. schon mindestens 50% oder noch mehr an landwirtschaftlicher Nutzfläche
verbaut wurden und jetzt sind halt die Flächen, die übrig geblieben sind,
noch mehr intensiviert worden und auf Hochgrasflächen, auf modernste
Gloshausflächen umgestellt worden.
Das heißt früher, die ersten, die da quasi aus dem Waldviertel
gekommen sind, haben noch im Freiland das Gemüse angebaut?
Nur im Freiland, ja.
Da hätte ich eine Frage dazu, haben die die Flächen damals von der Stadt
gekriegt, dass sie sie ansiedeln, oder wie war denn das?
Das kann ich nicht sagen.
Ist das alles von der Stadt ausgehend?
Das weiß ich nicht.
Da müssen wir mal recherchieren, das darf die Moniker wissen,
wahrscheinlich.
Das weiß ich nicht so genau, aber teilweise in den ersten Jahren
sind viele Flächen von der Stadt Wien gewesen, wo es alles
Bachtflächen die Gärtner gekriegt haben.
Wie das dann in Eigenbesitz übergegangen ist, weiß ich nicht.
Es gibt dann noch sehr viele Flächen in Simmering, wo es
Stiftkloster Neiburg sind, wo es Stiftsgründe sind und wo es
vom Stift an die Gärtner verpachtet werden.
Nach wie vor.
Nach wie vor?
Ja.
Gibt es da wirklich?
Also genau bei uns auf der Vis-a-Vis-Seite sind Stiftsgründe,
Stiftskloster Neiburggründe und die werden vom Stift verpachtet.
Und früher, unser Betrieb, wo wir jetzt sind, wo wir da sitzen,
bei uns in der Gartenhütte, unser Betrieb, den mein Vater und
mein Großvater aufgebaut haben, der war in der Wildbeetstraße,
das ist Luftlinie von da, circa eineinhalb Kilometer.
Ein Kilometer genau die Richtung.
Ist jetzt Industriegebiet.
Also auch verbaut?
Ist auch verbaut, genau.
Das ist durch den Betonwerk und Mischwerk, Asphaltwerk,
wenn man am Flughafen fährt, dann sieht man die Firma Pohr
und genau dort war unsere Gärtnerei.
Und das waren dort auch Bachtflächen der Gemeinde Wien,
wo wir waren.
Und wie wir abgesiedelt worden sind, mein Vater,
der hat dann da das gekauft, das ist da die Eigenfläche.
Abgesiedelt worden, weil dort eben Industrie etc. entstanden ist?
Richtig, weil der Färbächter, spricht die Gemeinde Wien,
wollte dort das Gebiet, hat das Gebiet umgewidmet auf Industriefläche
und eben weiterverkauft.
An die Intercont war das dort zum Beispiel die Spedition,
an den Asphalt Felsinger, an das Betonmischwerk.
Was man in Simmering auch kennt, ist das E-Werk Simmering.
Und das E-Werk, wie das gebaut worden ist,
das waren auch früher alles gärtnerische Flächen.
Nach dem Ersten Weltkrieg oder wann ist das E-Werk gebaut worden?
Nach und nach ist die Stadt gewachsen.
Es sind einfach Industrien dazukommen
und die landschaftlichen Betriebe haben einfach weiten
oder feiern müssen.
Im Prinzip ist das Gartenbaugebiet in Simmering
früher über Simmering hinaus,
bis dort, wo heute die U-Bahnstation Gasometer ist.
Bis zu den Gasometern.
Erdberg, die ganze Erdberger Lände, der Erdberger Mais,
das ganze Gebiet war alles Gartenbaugebiet.
Es waren alles Gärtnereigebiete, ja.
Und eben Zentralfeldhof war natürlich immer Zentralfeldhof.
Aber vom Zentralfeldhof abwärts schon,
Zentralfeldhof ist ja ein bisschen höher,
denn Wien hat ja vier Stufen geologisch gesehen.
Und wir sind da auf der tiefsten Stufe.
Laerberg ist ja auch oben, 10. Bezirk.
Und Zentralfeldhof, da ist es nochmal runter zu.
Und dann Zentralfeldhof, das war alles Simmering,
Kaiser Ebersdorf, Alban, Erdberg,
das waren alles landwirtschaftliche Genutteflächen.
Ich kann mich noch erinnern, meine Großmutter hat mir erzählt,
während und nach dem Zweiten Weltkrieg ist sie mit ihrer Mutter
und mit dem Leiterwagerl, wo der kleine Bruder drin gesessen ist,
vom 4. Bezirk, dort haben sie gewohnt,
weil da haben sie auch Bäuerin kennt,
und da haben sie dann selber mitgeholfen.
Und für das haben sie sich dann ein Gemüse holen dürfen.
Da waren sie den ganzen Tag unterwegs.
Früher war es oft so, dass Freunde und Bekannte
viel auf die Betriebe mitgeheuert haben.
Mein Vater hat mir das erzählt.
Nach dem Krieg hat es wirklich nichts gegeben.
Während dem Krieg war strikstes Verbot,
die Gärtner, die da waren,
die hatten oft eine Kuh, zwei, drei Schweine,
ein paar Händler für die Selbstversorgung.
Und wenn du ein Schwein abgestochen hast,
dann hat es mehr Fleisch gegeben,
was man momentan braucht.
Und wenn man etwas verkauft hat,
dann sind manche geschossen worden.
Nach dem Krieg, wie dann die Bevölkerung zerminieren war,
hat mein Vater gesagt,
auf einmal hatten wir so viele Freunde,
die schon so lange kennengelernt haben,
weil sie gerne einen Stiegel Köch gehabt hätten.
Es hat nichts gegeben.
Es war natürlich die Stadt und die Gemeinde interessiert,
dass da Produktion ist und dass das nicht weit fahren muss.
Und dass das in der Nähe ist.
Und dass da Märkte gibt.
Man kann sich das gar nicht mehr vorstellen,
aber es war früher schwierig,
Gemüse über 10, 20 km zu transportieren.
Heute ist mir das völlig wurscht,
aber ich kriege heute meinen Paradeiser aus Tiroi
oder aus Italien in der selben Zeit.
Aber das war ich damals nicht.
Wir sind selber noch mit dem Pferd
in die Stadt am Markt gefahren.
Jeder Gärtner hat Pferd gehabt.
Man hat die Pferde braucht,
dass man damit am Markt fährt.
Und zweitens,
zum Arbeiten im Betrieb.
Es waren ja alles Freilandsflächen,
die gepflügt wurden mit dem Pferd.
Und auch bewässert.
Es hat Bewässerungsbrunnen gegeben,
die mit den Pferden betrieben wurden.
Ihr könnt es euch anschauen.
Aber über das Radio oder das Mikrofon
kann man es natürlich nicht hören.
Das nennt sich Glöppelbrunnen.
Das ist ein Brunnen,
wo die Pferde in den Gras gehen.
Durch die Bewegung wird das umgesetzt
in einen Kettenzug, der Wasser nach oben fördert.
Von den Kanälen
hat man es mit Schafen zu den Pflanzen bewässert.
Es gibt ganz arge, alte Fotos.
Man kann sich das überhaupt nicht fürchten.
Das ist ganz weit weg von einer Vorstellung,
wenn man sich heute in einem Garten
eine automatische Rosenbewässerung anschaut.
Wenn du heute ins Markfeld fährst
und siehst, wie die Pferde bewässert werden,
dann kannst du die Pferde bis 50, 60, 70 Meter haben.
Wir waren vor zwei Wochen im Markfeld
beim Spargelbauern, wenn du da durchfährst,
nur noch automatische Bewässerungsanlagen.
Es ist das wirklich.
Kanäle waren eigene Maßeinheiten.
Die Bewässerungsflächen waren Maßeinheiten.
Alle fünf Meter war eine Grube,
die ungefähr einen halben Meter Durchmesser hatte.
Die Gruben waren 5x5.
25 Quadratmeter.
Wenn der Chef gesagt hat,
da hat es gehen Burschen.
Die Hilfsarbeiter waren hauptsächlich Burschen,
die etwas mitgearbeitet haben.
Jeder hatte ein, zwei Burschen.
Durch die draußen 4 Gräben gießen.
Eine Grube war 25 Quadratmeter.
Das waren deswegen 2 Quadratmeter.
Wenn du das hier hast,
kannst du mit dem Schiessenl
2,5 Meter in Gras schupfen.
Das war so ein Schoen.
Mit der hat man aus der Grube etwas rausgeschupft.
Das hat sich nicht gebracht.
Händische Bewässerung.
Alles Handarbeit.
Das war ein Feingemüse-Anbau.
Da hast du etwas mehr gebraucht.
Wie das von Wolkenbruch gekommen ist.
Das hast du hin gebracht.
Ganz weit weg von dem,
was man sich befürchtet.
Bis wann war das?
Ungefähr da in der Gegend.
1909 sind wir hergekommen.
Unser Vater war ein Buba.
Zwischen den 1. und 2. Weltkrieg.
Es wurden die Gemüsebauern
bewusst angesiedelt.
Um die Nahrung in der Nähe der Stadt zu bekommen.
Bewusst angesiedelt war sie nicht.
Aber auf jeden Fall gefördert.
Die Idee war da.
Nach dem Krieg
sind sie auf den Markt gefahren.
Wo war der Markt?
Wie lange hat man denn da gebraucht?
2 Stunden sind wir da reingefahren.
Der Markt war in der Mitterfeldgasse.
Da war die Marktabgabestelle.
Das weiß ich mich nicht.
Ich weiß nur von Erzählungen von meinen Vatern.
Dann auch am Naschmarkt.
Und am Großgrünmarkt.
Da sind sie hingefahren.
Und dann vor 70 Jahren
ist dann die LGV gegründet worden.
Und da hat sie eine Zweigstelle gehabt.
In Simmering und dann in Cagrán.
Das zweite große Gärtner Anbaugebiet
ist Cagrán und Donnerstadt.
Erklärst du kurz was die LGV ist?
Die LGV ist eine Genossenschaft
von Gemüseproduzenten.
Für was steht das?
Ganz früher stand LGV
für Landwirtschaftliche Obst-
und Gemüseverwertungsgenossenschaft.
Der Name LGV
hat sich dann mehrmals verändert.
Der ursprüngliche Name ist
LGV und Gemüseverwertungsgenossenschaft.
Die Firma hat sich dann mehrmals
den Namen geändert
auf LGV Frischgemüse Wien.
Und vor zwei Jahren ist die LGV
Frischgemüse Wien mit der SGV Sonnengemüse,
das ist auch eine Gemüsegenossenschaft
aus dem Burgenland, kooperiert
und fusioniert, um die Kräfte
zu bündeln.
Der Handel wird immer größer
und größer. Es gibt in Wahrheit
drei oder vier Handelsketten.
Das ist die Rewe-Gruppe, das ist die Spar-Gruppe
und die Discounterhofen und Lidl.
Und alles andere, was es gibt,
sind in Wahrheit alles Töchter
der großen Handelsketten.
Billa Plus, Billa, Billa Plus,
Sutter Lütte gehört dazu, dann gehört
der Benni dazu, dann gehört Unimarkt dazu
zur Rewe-Gruppe, zum Sparhaus Spar,
Eurospar, Interspar, Sparhändler,
Adek gehört zum Sparen.
Die großen. Und dann hat es Lidl und Hofer.
Mehr hast du ja nicht mehr. Früher hat es
einen Löber gegeben, einen Bambam,
einen Konsum,
wie man glaubt hat der Konsum,
ist ich an den Kurs gegangen, zu der Zeit war ich
noch Funktionär in der LGV, man glaubt die Welt geht unter.
Weil es den Konsum nicht mehr gibt. Heute fragt
kein Mensch mehr. Wir haben damals gehabt
7, 8, 9 große Handelsketten und
Händler noch dazu. Das hast du nicht mehr.
Eben, viele Händler hat es ja gegeben.
Was jetzt über Händler gemacht wird,
ist minimal, ist gar nix.
Du wirst geschwind gehen.
Wir müssen kurz auf Brause drucken, weil der Bambam
muss die Burschen einweisen.
Im Prinzip ist das unser Hauptthema,
was wir haben die letzten Jahre, der
übermächtige Handel hat uns in den Griff,
wie die Zangen an Schraufen.
Es wird uns dann immer gesagt,
na tats woanders verkaufen, man kann ja auf Märkte fahren.
Aber der Laie kann es sich nicht vorstellen,
was da für Mengen bewegt werden. Wir produzieren 300 Tonnen.
Ja, ist jetzt auch schön, wenn ich sage 2 Millionen Tonnen,
klingt es für jeden gleich. 300 Tonnen, das sind
50 LKWs oder so.
Wir ernten in der Woche, jetzt in der Hauptsaison,
50-60 Paletten. Die kann ich auf einen Markt nicht verkaufen.
Das heißt, ich ernte pro Ernte 3 Mal in der Woche.
Am Montag kann man meistens so um die 20-25 Paletten
auf einen Tag. Die kann ich nicht auf einen Markt verkaufen.
Nicht einmal auf alle Märkte in ganz Wien,
wenn ich dort Paradeis verkaufe.
Wir kommen dann auf das Thema Handel gleich wieder zurück,
um unsere Hörerinnen und Hörer
ein bisschen mitzunehmen. Wir haben immer noch nicht erklärt,
was sie eigentlich genau macht. Wir sind nämlich so schnell
Und dann musst du kurz erklären, was sie da am Betrieb macht
und darfst ruhig ein bisschen ausholen.
Papa hat gesagt, 1909 sollst du herkommen.
Vielleicht ist auch ein bisschen erklären und dann kommen wir
wieder zurück zu dem, wo wir gerade waren.
Ja, gerne ausholen. Jetzt habe ich meine Präsentation nicht mit.
Ich habe schon eine Präsentation für Führungen vorbereitet,
weil ich immer mehr anfragen in diesem Bezüglich.
Der Bauernfonds funktioniert am Podcast.
Aber Punkt 1909 ist schon mal gut.
Der weiß ja das gar nicht. Das habe ich recherchiert.
Er hat mir das nie genau sagen können.
Ich habe das nur anhand der genealogischen Daten erforscht,
weil das andere Kind ist 1908 noch in
Waldviertel auf die Welt gekommen und das nächste 1910 in Wien.
Deswegen habe ich 1909 geschlussfolgert.
Aber ja, wir sind ein Betrieb Gartenbabanagel.
Wir bewirtschaften da eine Fläche
von 8000 Quadratmeter im Gewächshaus.
Mit meiner Familie gemeinsam und mit 4 bis 5
Arbeitskräften.
Wir sind eben, wie schon gesagt, seit 1909 da.
Auf diesem Grundstück sind wir seit
1964, 63 irgendwas.
Da fuhren wir eben einen Kilometer östlich.
Wir produzieren Oxides-Paradeiser
seit rund 15, 17 Jahren.
Die ersten Anfänge waren im Prinzip,
oder ich hole noch weiter aus,
mein Großvater war vor etwa 40, 50 Jahren
der erste Gärtner, glaube ich,
der Paradeiser im Glas ausproduziert hat.
Für das haben alle sehr, sehr schräg angeschaut
und gesagt, was der da aufführt,
das ist ein kompletter Plätzchen für das,
was wir nach Glas ausbauen für Paradeiser.
Das war eine schlechte Idee.
Wir haben früher noch 30, 40 verschiedene
Gemüsesorten gehabt von Radisschen,
Fötzelold, Köch, Sprossen,
Paradeiser, Paprikagurken, wirklich alles.
Das hat sich dann schrittweise verkleinert
bis zum heutigen Zeitpunkt, wo wir nur
mehr Kulturen haben, weil uns die
Effizienz in die Richtung gedrückt hat,
eine Sorte Tomaten.
Wir waren bei der eine Sorte Tomaten,
eben der Opa hat das schon vor 50 Jahren
probiert mit den Paradeisern.
Mein Vater hat dann auch schon immer
sehr viele Versuche gemacht,
in Kooperation mit Saatgutfirmen,
in Kooperation mit der Genossenschaft,
in Kooperation mit Achenor-Sorten,
wahrscheinlich mehr sicherlich.
Ich kann es nicht mehr sagen, aber sehr, sehr viele.
Wir sind immer auf der Suche nach Trends,
was könnte in der Zukunft gut gehen?
Irgendwann hat die Genossenschaft gesagt,
da gibt es Ochsenherzen, das schaut ein bisschen seltsam aus.
Das kennt etwas ganz Gutes werden,
aber in Wirklichkeit sagt jeder,
das sind die Paradeiser von der Oma.
Das ist nur die Einbildung oder der Wunsch der Menschen.
Dann haben die gesagt, du probierst das.
Die ersten Jahre, wie man mit Saatenversuche anfängt,
einmal 5 Pflanzen, 10 Pflanzen und im nächsten Jahr wieder 10.
Dann haben wir eine ganze Reihe gemacht,
irgendwann ein ganzes Schiff und ein halber Glas aus.
Etwa vor 10 Jahren haben wir dann angefangen,
das vollflächig zu produzieren.
Wir haben gesehen, es funktioniert.
Heute Paradeiser-Sorten,
das sind alles gezüchtete Sorten von Saatgutunternehmen.
Die brauchen im Schnitt 8 bis 10 Jahre,
bis sie entwickelt worden sind, bis sie gezüchtet werden.
Aber es sind trotzdem junge Sorten,
weil dann sind es auch tragreiche, geschmacksintensive gute Sorten,
die auch resistent sind gegen Pflanzen,
gegen pflanzliche Schädlinge, Krankheitserreger etc.
Und das Ochsenherz ist an die 100,
oder über 100 Jahre alt.
Das ist eine riesige alte Sorte, die hat diese Resistenzen nicht,
die hat nicht das Ertragspotenzial
und die ist einfach nicht dafür entwickelt, klingt blöd.
Sorten tut man ja nicht entwickeln,
in Wald macht man ja nichts anderes, was die Natur macht.
Man tut halt einfach zwei verschiedene Paradeiser miteinander vermehren
und das, was dann rauskommt, kann gut sein oder auch nicht.
So probiert man es nicht durch, ne?
Wenn es rauskommt, tut man es weiter vermehren.
Und das Ochsenherz ist halt nicht dahingehend gezüchtet und entwickelt worden
und deswegen ist die Kultur sehr schwierig.
Das kriegt alle möglichen Krankheiten, die es gibt.
Das mag es mehr, mag es weniger.
Und was soll ich jetzt sagen?
Genau, das Ertragspotenzial ist halt auch
in etwa um ein Drittel, um 40% geringer als mit normalen Sorten.
Also spricht eigentlich alles dagegen.
Aber warum macht das jetzt trotzdem?
Nur die Kultur selber nicht, also die Frucht selber.
Es geht halt gut, weil einfach die Leute das wollen.
Die sehen das im Geschäft, das schaut cool aus.
Es ist auch geschmacklich ganz was anderes,
wie man Paradeiser heute kennt.
Da gibt es zwei Meinungen. Die einen sagen,
das ist so, wie ein Paradeiser schmecken sollte.
Ich sage es eigentlich relativ geschmacksneutral
Ja, das hat ein Paradeiser früher geschmeckt.
Das schmeckt so, wie sie früher aus dem Garten gekommen sind.
Und die anderen sagen, das mag ich nicht, das ist immer viel zu mehlig.
Die Ochsenherzen, die die Typen haben,
wenn man sie knallrot isst, so wie man sie sich beim Paradeiser vorstellt,
dann sind sie sehr mehlig. Dann sind sie zwar super zum Eikochen,
aber zum frischen Essen empfehle ich es immer grün-orange,
weil es einfach ein bisschen knackiger ist, ein bisschen frischer.
Das habe ich vor ein paar Tagen erst bei einer Kochsendung entwickelt.
Ja, rote muss kochen und grün muss essen, also kalt.
Ja, eben so aufgeschnitten mit Mozzarella oder so,
ist ein bisschen grün-orange geschmacklich besser.
Wie groß ist die Fläche jetzt noch einmal bei euch?
8000 Quadratmeter.
8000 Quadratmeter.
Ihr habt vor 10 Jahren umgeschült nach und nach.
Bis dorthin habt ihr mehrere andere Kulturen gehabt
und irgendwann ist die Entscheidung gefallen,
oder war das...
Die Entscheidung ist einfach gewachsen.
Wie der Betrieb wächst, wie natürlich die Entscheidung wächst,
dass man sich spezialisieren wird in eine Richtung.
Zu der Zeit vor 10, 12, 15 Jahren, da haben wir noch mehr,
da haben wir noch zwei Kulturen gehabt.
Da haben wir zumindest noch Paprika gehabt,
oder früher haben wir noch Gurken gehabt vor 15 Jahren.
Dann haben wir noch Fleischparadeiser gehabt.
Das hat mit den Ochseneitzen...
Man braucht ja ein bisschen einen langen Atem.
Das hat mir vor mir auch schon ein Gärtner probiert.
Der hat halt nicht den Erfolg gehabt, den er sich vorgestellt hat.
Ich hab ihn dann gefragt, wie hast du das gemacht?
Sagte, hör mal auf mit dem.
Von dem will ich nichts mehr hören.
Der war nicht so begeistert.
Wir haben es wirklich auf einer kleinen Fläche probiert.
Mit vielen anderen Sorten auch so gemacht und probiert,
ob es möglich ist, dass man das auf größeren Flächen
vernünftig produziert und davon leben kann.
Weil letztendlich die Entscheidung ist ja,
was ich produziere, was ich abbaue,
in meinem Glashaus.
Nicht unbedingt, weil ich es so gern mache,
sondern es nutzt nichts. Ich muss leben können davon.
Und wenn ich nicht leben kann davon, dann kann ich es nicht machen.
Das ist eine Sache, die ich als Lehrer bei meinem Vater gelernt habe,
was gewachsen ist. Das haben wir aufgehört,
weil wir nicht wirtschaftlich überleben haben können damit.
Und da haben wir mit der Ochsenherd-Zart die Chance gesehen,
in ein Nischen zu kommen.
Das, was nicht jeder kann.
Und mit der Fläche sind wir begrenzt.
Wir können nicht auf zwei Hektar ausbauen wie andere.
Also muss ich das, was ich habe, bestens nutzen.
Ich habe dir das angeboten, weil wir die ersten Jahre
genug Misserfolge gehabt haben,
aber das im kleinen Probeanbau gemacht hat.
Du hast gesagt, ja gut, probieren wir nächstes Jahr das besser machen.
Oder anders pflanzen.
Oder anders beheizen. Mehr belüften.
Das muss man lernen. Ganz einfach.
Da muss man eine Routine kriegen.
Und wie wir dann gesehen haben, das geht.
Wenn wir die Längen mehr zusammengebracht haben,
die Qualitäten gesteigert haben,
auf einmal ist der Handel draufgekommen.
Aha, das geht. Es gibt eh Leute, die das kaufen wollen.
Und es gibt eigentlich im Wiener Raum in Ostenösterreich
außer uns keinen zweiten Produzenten,
der das im großflächigen Produktionsraum macht wie wir.
Ab wann ist es jetzt, hast du gesagt, 8000 Quadratmeter?
Ist das jetzt schon groß?
Ja, das ist schon großflächig.
Damit man ein bisschen auch gespürt kriegt.
Ich kenne es nicht mehr nur Hektar.
Wenn ich mit Landwirt rede, sind wir im Gemüsebau.
Jetzt sind wir eher bei Quadratmeter.
Was ist denn da groß?
Und was geht aus einem Quadratmeter?
Was habt ihr denn da für Erträge?
Und wie oft wird gelernt?
Bei den Erträgen an Riesentomaten, an Paradeisern,
wir sagen Paradeiser in Wien,
in Holland und auch bei uns,
werden Erträge von 60 bis 65, 70 Kilo.
Am Quadratmeter.
Im Jahr.
Eine Ganzjahresproduktion.
Das sind, wenn man sagt, ungefähr 3 Pflanzen
auf einem Quadratmeter,
60 Kilo, dann hat eine Pflanze 20 Kilo Ertrag.
Und der, der einen Garten hat,
und den Garten einen Paradeiser hat,
und wenn er 2 Kilo herunterbringt,
dann kann er mit den Händen boschen und sagen, super.
Jetzt kommt natürlich die Kehrseite.
Was kostet ein Kilo Paradeiser im Geschäft?
Weil es fallen ja dann auch die an,
wo es beim Discounting 1,19 Kilo kostet.
Wo noch hat die Produktion
50 Cent gekriegt dafür.
Das heißt, du musst dann schon
50, 60, 70 Kilo erwirtschaften.
Erzeigen, damit du wirtschaftlich überleben kannst.
So, Ochsenerzparadeiser,
haben wir 30 Kilo
pro Quadratmeter Anforderung.
Für mich habe ich immer gesagt,
35 Kilo ungefähr produzieren am Quadratmeter
und brauche ein Drittel mehr Geld
als der andere Paradeiser,
damit sich das ausgeht.
Und wenn ich 35 Kilo habe,
dann haben wir gut produziert
und dann haben wir ein bisschen mehr Erlös,
dass ich einen Puff habe,
wenn mal ein schlechtes Jahr ist.
Das passiert nicht jedes Jahr gleich.
Wenn du heute in die Freude nachgehst
und bei den Kalop-Rennen zuschaust,
dann wird das schwindlig.
Und wenn du dann irgendwo auf einem Pferdehof gehst,
dann siehst du auch,
das sind Rennpferde und Freizeitpferde.
Und unsere Paradeiser sind Hochleistungspflanzen.
Und das gelingt nicht immer gleich.
Da war für uns die Entscheidung,
weil wir von der Fläche eingegrenzt sind,
probieren wir ein Produkt zu erzeugen,
das höherwertig ist in der Wertschöpfung,
wo wir uns besser darauf konzentrieren können.
Weil wenn du heute eine Fläche bewirtschaften musst,
mit 2 Hektar, mit 3 Hektar, mit 5 Hektar,
wo es Tomaten,
wo es Paradeiserbetriebe gibt,
in Wiener Raum und im Umraum,
da brauchst du schon wahnsinnig viel Personal.
Das musst du in der Übersicht haben.
Man sollte dabei sein.
Eine von uns zwei ist bei der Arbeit immer irgendwo dabei.
Oder teilweise bei der Ernte auch noch dabei.
Wo du sagst, dass man das
im tagtäglichen Geschehen mitkriegt.
Wenn du das nicht mitkriegst,
dann hast du ein Produkt mit einer Nischenkultur
bis zum Scheitern verurteilt.
Man muss sich voll darauf konzentrieren
und schauen, dass man das auch hinbringt.
Das, was jeder kann, das kann eher jeder produzieren.
Wenn du was machst, was nicht jeder kann,
dann musst du voll dahinterstehen.
Jetzt klingt das nach sehr viel Arbeit und Herzblut
und natürlich auch nach strafen Kalkulationen.
Warum machst du, was du machst?
Wahrscheinlich weil du dich begeistert dafür.
Wenn ich von dem reden tue,
da schwingt schon sehr viel Begeisterung mit.
Ich habe so viel Freiheit,
dass wir mit dem einen guten Erfolg zusammengebracht haben.
Es gibt immer wieder Dinge.
Das klingt jetzt sehr hochtrabend.
Aber alles, was die anderen nicht zusammenbringen,
ist ein Paradeiser.
Gefranz, willst du das nicht probieren?
Hör mal auf, warum willst du wieder was probieren?
Wir kriegen immer das Klumpen.
Wir machen Kölbeparadeiser.
Wir haben dunkelbraune Paradeiser gemacht.
Wir haben Marinderparadeiser.
Wir haben alles Spezialitäten gemacht.
Und jedes Jahr, wenn ich irgendetwas kriege,
der Markus ist ja da ähnlich.
Schwarze Paradeiser schmecken zwar überhaupt nix,
aber wenn du die auf einen Döller legst zum Anrichten,
dann ist mit verschiedenen Farben schon ein Teufelspurt aus.
Im Essen kannst du es nicht sehen,
weil es scheißlich schmeckt.
Man muss Dinge machen, von denen man begeistert ist.
Darum macht man das.
Deswegen muss ich jetzt die Frage stellen.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet,
würdet ihr auf drei, vier, fünf Hektar
größer wachsen wollen?
Oder fühlt ihr euch in dieser Nische
mit der Menge wohl?
Was würdet ihr da tun?
Wenn ich mir was aussuchen könnte,
hätte ich gerne das Doppelte.
Um das kurz zu erläutern,
wir sind eher im kleineren Sektor mit unserer Fläche.
Wenn ich mich mit dem Bauern kennenlerne,
die was von meinem Betrieb wissen wollen,
die fragen mich immer, wie viele Hektar hast du?
So ist es nicht.
Der Durchschnitt bei den Wiener Gärtnern
ist in etwa bei 1,5 Hektar pro Betrieb.
Dann gibt es da Betriebe, Kollegen von mir,
die haben 3, 4, 5 Hektar.
Dann gibt es die größeren Familienbetriebe
und dann gibt es die Riesenbetriebe,
die dann 8, 10, 15 Hektar haben.
Das sind dann keine Familienbetriebe mehr.
Die haben dann 200 Leute.
Der größte hat 15 Hektar,
der wird bei 200 Leuten haben.
Aber 15 Hektar, alles unter Glas?
Ja, alles unter Glas.
Da sind wir eher im kleineren Sektor.
Was soll ich noch sagen?
Wegen der Betriebsgröße.
Das wäre das, was ich gesagt hätte.
Genau.
1,5 bis 2 Hektar, das wäre noch überschaubar.
Was heißt das?
Was würde das bedeuten?
Ich rechne das immer so,
wenn wir alle davon rennen,
dann kann ich immer noch hergehen
und hakeln wie ein Esel
von Montag bis Sonntag auf Nacht mit meiner Familie
und kann zumindest für ein paar Tage
meine Kultur so bewirtschaften,
dass man nichts abbricht.
Das braucht kein 10 Hektar Betrieb.
Ich kann wirklich sagen,
wenn jemand ausfällt,
die Leute sind alle weg.
Die könnten z.B. alle auf einmal Corona kriegen
und dann in Quarantäne sein,
dann kann ich mir selber noch helfen.
In Holland sagt man, bis 2 Hektar bist du Gärtner.
Darüber bist du nur mehr Unternehmer.
Du tust dir nur mehr ausschaffen und einteilen.
Da bin ich den ganzen Sommer beschäftigt.
Der Papa ist auch viel bei der Pflegearbeit dabei.
Das ist wertvoll,
wenn der Chef im Kloster steht.
Dann sehen die Mitarbeiter,
man ist wirklich ernst mit der Arbeit.
Dann bin ich auch.
Irgendwann sieht man jede Pflanze.
Das klingt auch ein bisschen komisch.
Wenn der Förster in den Wald geht
und sagt, ich kenne jeden Baum,
wenn ich sage, ich kenne jede Pflanze,
wenn du 25.000 Pflanzen im Kloster hast,
dann kenne ich dich.
Aber wenn man mitarbeitet,
dann kommt man irgendwann in jede Reihe.
Oder in jede Sektion, in jedes Abteil.
Nicht nur in jeden Kloster,
aber man kommt überall hin, wenn du mitarbeitest.
Wenn du nur durchgehst,
dann kann man auch durchgehen und sagen,
ich gehe heute in jede Reihe schauen.
Aber wenn man zufällig überall mitarbeitet,
dann kommt man überall hin.
Dann hat man viel mehr das Gespür,
da in der Ecke hapert es ein bisschen.
Da kann man die oder die Arbeit bevorzugt machen.
Wenn du aber nur mehr von der Weite siehst,
dann sieht man nicht mehr alles.
Da geht es nicht mehr aus,
dass du bei 10 Hektar überall immer vorbeikommst.
Da gibt es irgendwann eine Grenze,
wo sich der Betrieb einfach ändert,
weil es von der Zeit her nicht geht.
Genau. Die großen Betriebe,
die haben alle einen Betriebsleiter,
die kleineren haben eine Mischperson,
der ist Betriebsleiter und arbeitet die halbe Zeit mit.
Aber der geht auch nützlinge Austrag.
Das sind immer so Arbeiten,
wo man viel Meter macht im Kloster,
viel sieht.
Die größeren haben einen Vorarbeiter,
der sich ein bisschen konzentriert hat
und da mitschaut.
Wir reden nicht die ganze Zeit schon nebenbei
von Glashaus.
Mich würde interessieren,
dass ihr das ganze Jahr kontinuierlich erinnert.
Es gibt das ganze Jahr bei euch die Ochsen.
Nein.
Warum?
Weil die Pflanzen irgendwann am Ende sind,
so wie jeder Mensch auch.
Wir haben,
von den Intensivbetriebe,
ein kurzes Produktionsfenster.
Wir pflanzen Mitte Februar
und ernten bis Ende Oktober.
Die Ernte beginnt dann
Ende April, Anfang Mai.
Letzte Ernte ist Ende Oktober.
Dann werden die Pflanzen
abgeschnitten,
auf eine Maschine aufgewickelt,
in Würfel
und werden dann thermisch verwertet.
Dann wird das Kloster gereinigt,
die blauen Wege zusammengeputzt.
Dann wird desinfiziert.
Dann fahren die Leute nach Hause
und mit der Jena kommen sie wieder.
Die Pflanzen wachsen.
Das wird aufgeregt und hergerichtet.
Es wächst nicht auf Erde.
Bianca, sagst du.
Nein, ich weiß nicht, was du willst.
Kokosmatten.
Mit der Frage habe ich gerechnet.
Das ist eine der häufigst gestellten Fragen.
Bei Leinen sagen die,
dass die nicht aus Substrate sind.
Früher haben wir Schaumgummi produziert.
Mit den haben wir irgendwann aufgehört.
Der Schaumgummi klingt spektakulär.
Aber er ist auch sehr nachhaltig.
Wir haben ihn 18 Jahre oder so verwendet.
Schaumgummi.
Wie ein normaler Sitzpolster.
Dann wurde er auch thermisch verwertet.
Der Schaumgummi war irgendwann dünn.
Zu wenig Wurzelvolumen drin.
Kokos ist ein super Stoff,
der überbleibt.
Es ist nur 4 cm dick.
Wenn man das mit Wasser begießt,
wird es 14 cm hoch.
Da hat die Pflanze Fläche und Kubatur.
Das war im Schaumgummi nicht so gut.
Wie kriegt die Tomatenpflanze
in der Kokosmatte Wasser?
Wie kriegt sie ihre Nährstoffe?
Da sage ich etwas dazu.
Das Wichtigste für das Überleben
einer Pflanze, eines Baumes,
eines Gewächses, ist das Wasser.
Das Wasser wird über das Wurzelsystem aufgenommen.
Dann braucht man auch Nahrstoff dazu.
Wenn mitten in der Wüste
ein Saumenkernchen hinfällt,
dann kann das Saumenkern keimen
und etwas wachsen.
Genau das passiert.
Viele kennen in einer Wohnung
eine Hydrokultur.
Was ist da drin?
Zwischen die Steine wächst eine Gummibarm.
Was kommt eine um?
Ein Wasser und einmal im Monat ein Substrahl.
Das ist der Nahrstoff.
Was passiert uns, wenn wir fasten?
Wir kommen aus mit Wasser
und brauchen nach einem gewissen Zeitpunkt einen Nahrstoff.
So funktioniert es unter Produktion.
Unsere Pflanzen sind früher in der Erde gewachsen.
Irgendwann, vor vielen Jahren,
wurde das Wurzelsystem
in einem mehr oder weniger geschlossenen System
vor Krankheiten, Bodenpilzen
und bodenbürtigen Schädlingen geschützt.
Daher ist es etwas leichter zum Hand haben
und die Dosierung des Düngers
und des Wassers genauer zu steuern.
Zu jeder Pflanze, die wir haben,
ist die Dosisierung
des Wassers genauer zu steuern.
Zu jeder Pflanze kommt ein Schleicherl,
wo das Wasser hin trupft
und wird gezielt sparsam
das Wasser eingesetzt
und der Dünger beigefügt.
Wenn du die riesen Bewässerungsanlagen siehst,
bis das Wasser, wenn es heiß ist,
am Boden aufkommt,
das Ressliche liegt auf den Plänen.
Von dem, was auf den Plänen liegt,
verdunkt sich wieder sehr viel.
Und das, was bewässert wird,
kommt vielleicht, ich weiß nicht,
nicht wissenschaftlich belegt,
20 bis 25 Prozent am Boden,
je nachdem, was bewässert wird.
Das dringt den Boden ein
Wasser, das nicht verschwendet,
sondern gebraucht wird.
Bei uns kommt das gezielt an die Pflanzen.
Die Pflanzen wachsen in der Kokossubstrate
und da finden die Wurzeln Platz
und das Wasser kommt gezielt zu jeder Pflanze.
Und wenn wir Exkursionen haben
und ich sage, wie funktioniert das?
Dann sage ich, wir pflanzen in einer Hydrokultur
und die Pflanzen wachsen nicht dazu.
Der größte Baum
und alles, was wachsen soll,
ist von dem abhängig,
was das Wurzelsystem an Wasser bekommt
und was er aufnehmen kann.
Und das Wasser über die Saftstränge weiterführen kann
bis zu den Blättern, Früchten,
Blüten oder Äpfeln, weiß nicht.
Das ist ein netter Vergleich dazu.
Bei Exkursionen kommt das Thema Wasserverbrauch.
Die Avocados sind in den letzten Jahren
viel verringert.
Die brauchen ca. 1000 Liter Wasser pro Kilo.
Unser Paradeiser braucht 30 Liter.
Also schon etwas sparsamer.
Das habe ich mal ausgerechnet,
weil es bei Exkursionen öfter die Frage kommt,
ob das Wasser produziert.
Braucht ihr mehr als andere Paradeiser,
weil er wieder speziell ist?
Ja, schon.
Ich glaube, wir müssen mehr bewässern,
weil die Kultur ein bisschen schwieriger ist.
Das ist ein Mitgrund dafür,
dass wir Kokosfaser verwenden.
Oxen haben die Feinheit,
weil sie zu wenig Wasser haben,
weil sie zu wenig Feinwurzeln haben.
Was war damals das?
Das würde ich gerne nach Zwischenfragen stellen.
Was war damals das?
Was war damals das?
Was war damals das?
Was war damals das?
Was war damals das?
Das würde ich gerne nach Zwischenfragen stellen.
Der Grund für den Wechsel von der Erde auf Kokos.
Der Grund für den Wechsel von der Erde auf Kokos.
Ich nehme an, es war ein Effizienzgrund.
Ich habe selber gesagt,
dass es von vielen Kulturen auf eine Kultur kommen würde,
weil es einfach auch Effizienzgründe gab.
War das bei den Matten ähnlich?
Oder was war der Auslöser,
weil die Pflanzen gezielter das Wasser und auch den Dünger brauchen?
Weil die Pflanzen gezielter das Wasser und auch den Dünger brauchen?
Weil die Pflanzen gezielter das Wasser und auch den Dünger brauchen?
Natürlich braucht es einen Nahrstoff, einen Dünger.
Ich meine, das ist ja gelogen, wenn ich sage, ohne Dünger geht es nicht.
Das geht ja auch im Bio an, aber ohne Dünger nicht.
Du brauchst immer einen Dünger.
In was für Form der Dünger kommt, das ist wieder eine andere Geschichte.
Aber Faktum ist, Stickstoff ist kein chemisches Element.
Stickstoff ist ja etwas, was in der Luft ist.
Und wie der Stickstoff noch gewonnen wird, erzeugt wird, gebunden wird
und der Pflanze zugeführt, das ist wieder eine andere Geschichte.
Und wie der Stickstoff noch gewonnen wird, erzeugt wird, gebunden wird
und der Pflanze zugeführt, das ist wieder eine andere Geschichte.
Aber da scheiden sich die Geister, wenn die einen sagen, ich bin ein absoluter Bio,
und der andere sagt, ich bin kein Nationeller.
Aber Stickstoff ist ja nichts, was aus erzeugt wird.
Apropos, jetzt sind ja Gemüsepflanzen oder auch gerade Paradeiser
oder Pflanzen, die wir so essen, die relativ viele Nährstoffe brauchen.
Welche sind das und wie kriegen sie die jetzt von euch?
Im Prinzip ist, wie bei jeder Pflanze, Stickstoff Phosphakali, die Hauptnährstoffe
und sonst halt die Spurenelemente und was die Pflanzen so halt noch braucht.
Das funktioniert bei uns so oder generell in unserer Branche oder in unserer Sparte.
Der Dünger wird flüssig bzw. fest abgemacht.
Abgemischt in eigene Becken, in drei Becken in der Regel.
Da gibt es eine Düngerstation, da wird das zusammengemischt.
Da haben wir einen Berater, der macht immer wieder Wasseruntersuchungen,
Gießwasseruntersuchungen, einen sagt uns, ok, wie viel ist da drin?
Sollen wir ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger geben?
Der rechnet uns das aus, wie viel Kilo in das Becken reingehört
und das wird da entweder das Sackl reingeschmissen, geklärt
oder das eine gepumpt, wenn es flüssig ist.
Das wird dann aufgemischt mit Wasser, das sind 1000 Liter Becken
und das wird automatisch vom Computer dosiert.
Das heißt, dass die Nährstoffe mit dem Wasser direkt zu Pflanzen kommen?
Genau so ist es. Das habe ich jetzt vergessen zu sagen.
Das sage ich immer so.
Wir dann nicht so wie im Hausgarten oder wie gesagt in der Hydrokultur
sporadisch düngen, sondern dann gezielt die richtige Nährstoffdosierung dauerhaft geben.
Permanent.
Permanent.
Die Tageszeit abhängig ein bisschen.
Ich sage immer ein bisschen wie beim Menschen, in der Früh ein bisschen mehr.
Man sagt immer, wie geht das Spruch mit Frühstücken wie ein Kaiser?
Und Abend wie ein Bettler, so irgendwie.
Wir geben in der Früh mehr Dünger.
Über Mittag können wir den Dünger bewusst reduzieren,
weil die Pflanzen da das meiste Wasser brauchen.
So wie der Mensch, es ist brennhaus, die Pflanzen verdunsten extrem viel, verbrauchen viel
und da können wir den Dünger ein bisschen reduzieren
und dann gibt es wieder ein bisschen mehr.
In der Nacht gibt es dann teilweise noch mehr Wasser oder gar nichts mehr oder wie auch immer.
Das ist dann eine Einstellungssache.
Aber grundsätzlich wird permanent die richtige Menge gedüngt.
Und wie ist das jetzt bei euren Glashäusern?
Werden die beheizt oder aktiv oder beheizen sie sich durch die Sonne selber?
Entschuldigung.
Hoffentlich durch die Sonne, möglichst viel.
Die Sonne ist immer unser wichtigster Faktor.
Vor allem Sonne kann man nicht kaufen.
Die schenkt nur, wenn keine Wolken sind.
Und wenn die Sonne schenkt, ist es warm.
Sehr schnell.
Ich habe vor ein paar Tagen eine Kochsendung in Glashaus gehabt.
Die kamen alle mit einer Retanenjacke, weil es draußen ein Pudel gezogen hat.
Da habe ich gesagt, das können Sie abblicken.
Nein!
Da war es noch 8 Uhr in der Früh.
Nein, es ist eh nicht so warm herinnen.
Da habe ich gesagt, in zwei Stunden werden Sie es anders sehen.
Und dann haben sie sich alle ausgezogen,
weil sobald die Sonne rauskommt durch den Glashaus-Effekt,
es wird einfach schnell warm drin.
Großer Dank.
Dann brauchen wir nicht heizen.
Aber natürlich, wir müssen heizen.
Sonst könnten wir nicht im Februar setzen.
Da ist eine blöde Frage.
Umgekehrt muss man das Glashaus kühlen.
Geht leider nicht.
Es gibt technische Möglichkeiten, aber bei uns nicht.
Wir kühlen dann durch andere Möglichkeiten.
Klingt blöd, aber wir gießen manchmal im Sommer den Weg auf.
Der Betonweg, weil da nimmt das Wasser auf.
Und durch die Verdunstung steht die Verdunstungskühle.
Es wird ein bisschen feuchter, was auch angenehm ist,
wenn es im Sommer sehr trocken ist.
Aber es gab technische Möglichkeiten,
schon in Großbetrieben zu kühlen.
Beziehungsweise auch entfeuchten.
Aber das haben wir nicht.
Aber natürlich war es für die Pflanzen auch gut.
Wie man mit den Menschen vergleicht,
zwar ist es nicht gut, aber es kalt auch nicht.
Im Sommer ist es für die Pflanzen nicht optimal,
wenn wir so Hitzeperioden hatten.
Letztes Jahr hatten wir einen Sommer,
ohne großartige Hitzewelle.
Das war sehr positiv.
Wir hatten ein relativ gutes Ertragsblut.
Das ist nur geschuldet, weil wir keine Hitzeperioden hatten.
Bei einer Hitzeperioden ist es immer,
dass uns die Pflanzen hoch belastet sind.
Und dann stößt die Pflanzen oben die Blüten ab.
Unsere Leitungsfähigkeit lässt auch noch.
Das haben wir beim Spargel letzte Woche auch gesagt.
Dass ab 30 Grad die Pflanzen so einen Stress kriegen,
dass nichts mehr wächst.
Genau.
Die Pflanzen müssen einfach nur für den Erhalt
so viel Energie aufwenden und alles produzieren,
dass für die Produktion weniger bleibt.
Und das ist so.
Eines gehört mir schon so.
Wegen der Kühlung.
Wir haben eine Beschattung.
Wir haben in der Gewächseite so eine Energieschirme,
über die Nacht, über die Heizberuhigungszeiten,
wenn es nicht beheizt wird, geht es auf ein Energieschirm,
ein Gewebe, ein Kunststoff, ein Schnurgewebe.
Das geht auf die Nacht zu.
Und dann bleibt die Wärme drinnen.
Und im Sommer, wenn es sehr heiß ist,
dann hat man wieder einen Schatten.
Man hat einen Schatten und keine direkte Sonneneinstrahlung.
Aber das wissen wir alle, wenn wir unter dem Sonnenschirm sitzen,
das ist nur der Schatten.
Heiß ist es trotzdem, die Temperatur ist da.
Aber es gibt sehr wohl Vernebelungsanlagen.
Also Hochvernebelungsanlagen.
So wie es die Gemeinde Wien ist,
die plant an manchen öffentlichen Stellen,
wo noch mit Hochdruck kaltes Wasser vernebelt wird.
Und uns kühler wird, damit wir in der Stadt im Sommer nicht so sehr schwitzen.
Beim Spargel waren es 30 Grad.
Wo ist denn die Temperaturgrenze bei den Tomaten,
wo die Krise beginnt?
Ab 36 Grad ist die Befruchtung nicht mehr möglich.
Ab 36 oder 37 Grad wird die Frucht...
Der Pollen wird sterilt.
Wenn ich dann befrucht, tut sich nichts mehr.
Dann ist Ende im Gelände, da wird kein Paradies mehr.
Oder nur mal unbefruchteter Paradies.
Sondern meistens kleine Verwurste.
Das wird dann nichts mehr.
Der Papa schaut gerade auf die Uhr.
So lange ich euch beide noch da sitzen hab,
würde ich gern von euch wissen.
Seid ihr jetzt Landwirte oder Gärtner?
Gärtner, wir sind Gärtner.
Was ist der Unterschied?
Die Fläche.
Und die Ausbildung auch.
Wir haben eine Gärtnermeisterausbildung.
Gärtnermeisterausbildung.
Gärtnermeisterausbildung, beide.
Das ist ein eigener Lehrberuf, der Gärtnerberuf.
Mit Gesellenprüfung und mit Meisterabschluss.
Das ist wirklich eine Berufsbezeichnung.
Genau.
Gartenbau ist die Sparte.
Da lernt man eben Gemüseproduktion, Zierpflanzen, Baumschule.
Das ist eigentlich unser Hauptding bei der Ausbildung.
Und ja, Bauern haben meistens eine Landwirtschafts-Fachschule.
Aber ich sag immer, ich nehm mein Landwirt auch gern.
Braucht man sich nicht genieren.
Absolut.
Aber grundsätzlich ist die Berufsbezeichnung eigentlich Gärtner.
Und ihr bitte?
Wir haben nur ein paar Minuten Zeit.
Aber Papa, deswegen das Thema die LGV.
Papa hat gesagt, er war im Vorstand.
Ich wollte eigentlich wegen der Übergabe fragen.
Ah, das ist auch wichtig.
Dann reden wir schnell. Die Übergabe.
Ist das schon?
Teilweise schon.
Wie tats es denn?
Schon mehrmals.
Gemeinsam.
Unsere Betriebsfläche ist sehr eingeschränkt.
Wir haben nicht viel mehr.
Ich muss dazu sagen, meine Frau ist ein bisschen älter wie ich.
Und die ist vor ein paar Jahren in die Regelpension gegangen.
Und dann haben wir den Betrieb gleich geteilt.
Sie hätte keine in der Regelpension, wenn man geht.
Die ist bei Frauen mit 60.
Da kann man auch einen Betrieb weiterführen.
Und die Pension beziehen.
Wenn man frühzeitige Pensionen gibt, geht das nicht.
Und bei Frauen hätte eigentlich keiner.
Wir haben den Betrieb immer auf gemeinsame Rechte und Risiko gehabt.
Und haben aber dann den Betrieb geteilt.
Haben einen Teil gleich in Markus übergeben.
Und weil ich nun nicht in Pension bin.
Weil die Männer bis 65 müssen zur Regelpension.
Darum habe ich meinen Teil für mich gehabt.
Was wir gemeinsam gehabt haben.
Und den anderen Teil hat der Markus.
Haben wir ihn Markus übergeben.
Er hat jetzt zwei Drittel und ich nur eins.
Ich habe zwei Drittel.
Die Eltern haben auch ein Drittel.
2016 habe ich das übernommen.
Das ist die größere Fläche.
Auf der Hinterseite der Gärtnerei des Betriebs.
Sie haben den vorderen Teil mit Haus- und Wirtschaftsgebäude.
Das ist in etwa ein Drittel.
Und das hat eben der Papa im Herbst der Mutter überschrieben.
Weil sie in der Regelpension ist.
Aber ihr traut es ja zusammen, oder?
Sicher.
Das ist auf Papier.
Nicht ich, aber meistens.
Wenn mich jemand fragt.
Ich bin Pensionsbezieher.
Das hast du vor.
Das hat man ja nicht.
Das hat man ja nicht.
Das tustet er.
Ja, aber ich meine.
Du hast mich gefragt.
Wie?
Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben.
Der ist 93 geworden.
Der hat mir mit 85, 86 Jahren bei der Arbeit aktiv helfen können.
Helfen.
Helfen können.
Wirklich.
Aber Arbeiten, die gemacht werden.
Und die Zeit aufwendig sind.
Der hat bis 85 wirklich mitgearbeitet.
Das kann man leicht erklären.
Früher hatten wir noch Rieseparadeisen.
Das kennt vielleicht jeder vom Geschäft.
Heute gibt es das nicht mehr so.
Diese Anstecker auf die Riespe geben.
Papierkarteln.
Das war eine mühselige Arbeit.
In jeder Kiste fünf reinstecken.
Das hat der Opa gemacht.
Und das bei 500 Balletten im Jahr.
Der stand da den ganzen Tag.
Und die Etiketten auf die Schachteln.
Das hat er gemacht.
Entweder muss ich es selber machen.
Ich bin dann wesentlich langsamer.
Und das mache ich damit.
Oft haben sie mich gefragt, wie geht es den Vater?
Ich sage, den geht es sehr gut.
Ich sage ihm, ich muss arbeiten, dass er was zu tun hat.
Dann wird er ihm nicht fad.
Und es ist wirklich so.
Und das ist, wenn man schaut bei uns in Zimmering.
Bei den anderen Gärtnern.
Da sind das Senioren.
Die Schwiegereltern.
Wie auch immer.
Wenn es oft nur Kleinigkeiten sind.
Aber man hat was zu tun.
Und man hat auch Aufgaben.
Wie ist das zwischen euch in der Zusammenarbeit?
Seid ihr manchmal auch uneins?
Sie wirken fast harmonisch.
Meistens schon.
Aber natürlich gibt es auch Anersetzungen.
Und verschiedene Ansichten.
Wo seid ihr euch am allermeisten uneinig?
Am meisten nicht.
Am meisten nicht.
Am meisten nicht.
Am meisten nicht.
Am meisten uneinig.
Immer wieder.
Es gibt immer wieder.
Wo einfach.
Ich sage, jeder soll das machen.
Aber mach du so, wenn du das glaubst.
Auf der anderen Seite fragt mich der Markus.
Wie habt ihr das früher gemacht?
Oder wie soll man das jetzt angehen?
Grundsätzlich hat auch jeder ein bisschen seinen Bereich.
Ich würde sagen, es ist einteilt.
Aber es ist eingespült.
Der Papa kümmert sich sehr viel um die Arbeitskräfte.
Um die Einteilung von der Arbeit.
Und um die Kultur an sich.
Ich bin eher der Techniker.
Ich tue am liebsten irgendwas reparieren oder so.
Ich würde dann nebenbei Halle bauen.
Und betonieren.
Und Sicker grüben und was auch immer.
Und auch die ganzen Service-Sachen.
In der Gärtnerei an sich.
Mich fragen die Leute immer, was machst du den ganzen Winter?
Soll ich reparieren?
Ich glaube mir das nicht.
Ich habe auch nicht nur eine ganze Woche Erntewagen serviciert.
Franz, wie war es denn bei dir und deinem Papa?
Bei der Übergabe?
Das war auch so fließend?
Im Prinzip war es ähnlich.
Wenn ich mich im Zug erinnere.
Dass die Eltern das mit der Mann gemacht haben.
Und dann ist der Vater in Pension gegangen.
Und dann hat die Mutter das weitergemacht.
Ein paar Jahre.
Und dann habe ich das von der Mutter übernommen.
Ich habe aber das damals im Pacht übernommen.
Von den Eltern.
Und habe das dann nach einigen Jahren grundbücherlich schon wirklich übergegeben.
Übertragen.
Es ist halt so bei uns viel in der Landwirtschaft.
Und im Gartenbau.
Wenn man große Investitionen tätigt.
Die kostenintensiv sind.
Dann gibt es natürlich Förderungen.
Und Förderungen sind aber gebunden an Richtlinien.
Das muss dann meistens ein Eigentum sein.
Da braucht man Eigentumsverhältnisse.
Und keine Pachtverhältnisse.
Mit Pachtverhältnissen gibt es ja auch Probleme bei den Förderungen.
Und darum ist mir das damals.
Wo wir den Betrieb erweitert haben.
Mit den ersten größeren Glashausflächen.
Da waren große Investitionen zu machen.
Wo es natürlich auch um Fördergöder geht.
Und da haben wir das dann die Eltern übergeben.
Grundbücherlich.
Und dann haben wir das dann die Eltern übergeben.
Grundbücherlich.
Und dann haben wir das dann die Eltern übergeben.
Und dann haben wir das dann die Eltern übergeben.
Grundbücherlich.
Aber haben dann auch das war fließend.
Wir haben da gearbeitet miteinander.
Also Papa hat bis zum Schluss mitgearbeitet.
Ist es ihm schwer gefallen, dass es Ruhe da abgibt?
Dass er jetzt nicht mehr der Chef ist?
Das weiß ich nicht.
Ich bin ihm nicht gefragt. Aber ich glaube nicht.
Dann wollen wir es nicht warten.
Dann ist es meistens auch nicht kaputt.
Ich glaube nicht.
Ich war zu der...
Ich muss dazusagen.
Ich habe vier Quister.
Ich habe sieben Quister.
Und zwei ältere Brüder habe ich.
Und die beiden älteren Brüder haben auch die Gärtnerausbildung gemacht.
Haben auch den Meisterprüfung gemacht.
Die sind aber dort nicht unbedingt bereit gewesen den Betrieb zu übernehmen.
Und ich war in Tirol tätig.
Auch in einem Gärtnereibetrieb.
In Tirol?
Ich habe dort ein bisschen Tiroler Luft geschnuppert.
Und das war ein Blumenbetrieb.
Einer der größeren Betriebe in Tirol.
Dort habe ich drei Jahre gearbeitet.
Da habe ich dann auch meine Frau kennengelernt.
Schau, schau.
Hat sie ausgezahlt?
Damals ja. Heute auch noch.
Und dann hat mein Vater gesagt, komm heim.
Ich brauche dich.
Die Brüder wollen nicht.
Die sind nicht da.
Dann bin ich heimgekommen.
Und habe dann den Betrieb übernommen.
Dann war ich natürlich mitgearbeitet.
Dann immer mehr reingewachsen.
Das war ein fließender Übergang.
Mein Vater hat mitgearbeitet.
Er hat gesagt, ich will dir was helfen.
Dann sagst du mir was halt.
Und war aber auch so.
Ich habe das zu Markus gesagt.
Bei der Bauste, die wir jetzt gerade tätigen.
Und ein Fundament gemacht haben.
Er hat sich einen Bagger ausgerichtet und gegraben.
Und ich kann mich erinnern.
Da war mein Vater 72, 73 oder 74 Jahre.
Und da hat er 180 Laufmeter Fundament gegraben.
72, 73 Jahre.
Mit der Schafe, mit dem Boden.
Mit der Hand.
Mit der Hand.
Einmal im Gras das Fundament.
In einem gewachsenen Boden wohlgemerkt.
Da waren keine Steine und nichts.
Aber der hat gegraben.
Er hat gesagt, das mache ich schon.
In einem Tag bringe ich es nicht zusammen.
Aber mit der Zeit.
Ich glaube, vier, fünf Tage hat er gegraben.
Wahnsinn.
Ist unglaublich.
Der hat wirklich bis am Schluss gearbeitet.
Wir haben da eigentlich auch gut.
Natürlich haben wir auch Konflikte gehabt.
Natürlich habe ich auch andere Einstellungen und Meinungen gehabt.
Wie er.
Wir haben auch Probleme mit den Staaten.
Und auch mit den Geschwistern.
Wir haben uns zusammengesetzt und gesagt,
er wird das mir übergeben.
Und überschreiben.
Das ist eigentlich alles ohne Probleme gegangen.
Wie viele Geschwister hast du?
Ich habe eine Schwester.
Das war relativ einfach.
Die hat nicht wirklich Interesse am Betrieb gehabt.
Die hat Krankenschwester gelernt,
hat dazwischen umgesattelt auf Pharmazie
und ist jetzt wieder Krankenschwester.
Aber sie hat eh ein Interesse gehabt am Betrieb.
Ich eigentlich als Bauer auch nicht.
Wir haben immer alles andere wollen.
Einiges anderes wollen.
Wir haben dann Tischler bei uns angemietet gehabt.
Der war bei uns angemietet.
Und ich habe gesagt, ich werde Tischler.
Irgendwann habe ich jetzt gesagt,
ich werde Elektriker.
Aber da hat mich die Kawein so fasziniert.
Wenn da so viele Funken fliegen.
Wenn wir da irgendwas zusammenhalten,
was dann leicht und blitzt.
Und dann explodiert was.
Aber irgendwann war dann doch die Entscheidung.
Es war schon ein bisschen ein
Einfachbequemlichkeitsfaktor von mir.
Ich habe gesagt, na ja,
gehen wir in die Garten ein paar Schulen.
Das wissen wir, wie es geht.
Glücklicherweise hat dann auch der Vater gesagt,
dass ich die Lehre auch anders absolvieren soll.
Ich habe dann bei der Stadt Wien gelernt.
Dort lernt man zwar nicht zu arbeiten,
aber man lernt von der Arbeit viel.
Das klingt gut.
Vom Beruf viel.
Wie gesagt, arbeiten lernt man nicht unbedingt.
Aber viel gärtnerisch,
vor allem nicht nur Gemüse.
Hauptsächlich Grünraumpflege,
Backpflege,
Baumkulturpflege,
Baumschnitt, Strauchschnitt und so was.
Also alles einfach.
Genau, alles ein bisschen mehr.
Bei der Gemeinde Wien bist du da in die Zierpflanzenbetriebe
von der Stadt Wien und in die Parks.
Ich glaube 6 oder 7 verschiedene Betriebe,
wo ich war.
Das war von der Ausbildung schon sehr gut.
Meine ganzen Kollegen haben mich immer gefragt
auf der Straße bei jeder Prüfung,
du gehst neben mir,
ich komme da nicht aus, ich bin nur daheim.
Da waren sie dann immer froh, dass sie einen Hauberer haben,
der was anderes auch kann.
Das war ausbildungsmäßig schon sehr gescheit.
Viele meiner Kollegen haben sich noch nie
für einen Chef etwas ausschaffen lassen,
weil sie noch nie in einem anderen Betrieb waren.
Das ist schon ein persönlich wichtiger Faktor,
dass man das mal gesehen hat,
wie es woanders ist
und wie man sieht, dass es ein Arbeitnehmer ist.
Da muss ich auch dazu sagen,
ich kann mich erinnern,
da war er natürlich Lehrball
und hat ein Moped gehabt
und hat halt
auch im Winter um 7.30 Uhr
angefangen.
Da ist er um halber 6 Uhr aufgestanden
und um 6 Uhr ist er zu Hause gegangen,
weil er bis nach Mauer gefahren ist.
Ich bin Mauerbrach in der Baumschule gearbeitet
und bin da in Wien.
Nicht halber 6 Uhr,
da haben wir angefangen um 3.45 Uhr.
Ich glaube, um 5 Uhr war ich beim Bus
oder um halber 5 Uhr.
Ich glaube, um 5 Uhr war ich beim Bus
und bin um halber 5 Uhr aufgestanden.
Ich bin da über eine Stunde hingefahren.
Meine Kollegen haben mich gefragt,
im Winter ist es ein bisschen lockerer.
Normalerweise fangen die meisten zwischen
7.00 Uhr und 8.00 Uhr an.
Viele fangen erst um 8.00 Uhr an,
weil es auch finster ist.
Man kann früher anfangen,
sonst kann man nicht arbeiten.
Da habe ich mich gefragt,
was versteht man so früh auf?
Wenn man am 7.00 Uhr Dienst beginnt,
um 3.45 Uhr ist es zu Hause.
Gerade nach Mauerbrach gefahren ist es
sowieso heavy.
Wenn du in der Arbeit gehst,
dann muss es zu Hause sein.
Da kann man nicht sagen,
wo ist es?
Wenn man zu Hause ist,
dann muss man warten.
Da habe ich mich gefragt,
ob ich etwas lernen möchte.
Ich hätte gerne gehabt,
dass ich nach langen Jahren
in die Schule gegangen wäre.
Das wollte ich nicht unbedingt sagen.
Dann mache ich bei der Gemeinde
die Lehre.
Du lernst wirklich von allen etwas.
Das habe ich von Anfang her
nicht erzählt.
Ich habe bei meinem Vater
die Lehre gemacht.
Wir haben wirklich
alles an Gemüse produziert,
was es an Gemüse gibt.
Wir haben die Jungpflanzen
selber gemacht.
Wir haben die Samenzucht
selber gemacht.
Wir haben die Pflanzen
im Pflanzstadium kennengelernt.
Wir haben wenigstens von dem viel gelernt.
Wie Markus gelernt hat,
das ist schon immer der Fall.
Da hatten wir vielleicht
ein Salat und Radieschen
und eine Gurke oder Paprika
und sonst nichts mehr.
Vom Freiland,
vom Wintergemüse,
vom Frühjahrgemüse,
vom Sommergemüse.
Wir haben wenigstens dort gelernt.
Ich habe mir dann meinen Schliff
in der Blumengärtnerei in die Ruhe gehalten
und habe dort auch noch dazugelernt.
Veredelt.
Es hat mir zwar nicht geholfen
im Moment
für meine Produktion.
Aber du hast eine andere Perspektive gesehen.
Genau so ist.
In der Zeit bin ich dann auch
während die Ruhe in der Firma war
nach Dänemark gekommen
und nach Deutschland und Holland
und nach Belgien.
Dort haben wir Pflanzen gekauft
und bin dort auch noch umgekommen.
Es ist schon wichtig,
dass man sich etwas anderes anschaut.
Bei unseren Gärtnern
sind die Kinder daheim
und lernen genau nichts.
Es ist so,
weil die haben eine Kultur
und das kennen sie.
Das kennen sie aus dem EFF.
Das kennen sie immer.
Das weiß ich schon.
Aber das Leben besteht aus dem nicht.
Wenn ich nie etwas anderes mache,
dann mag es schon reichen.
Aber es gehört ein Weitblick unbedingt auch dazu.
Ein bisschen linkschauen, ein bisschen rechtschauen.
Sicher.
Darum war mir das sehr wichtig,
dass ich zu Markus sage,
wenn du Gärtner werden willst,
dann ist man schon recht.
Er hat sich eigentlich
selber darum gekümmert
und die Lehre gestellt.
Wenn es ein Problem gegeben hätte,
wir kennen ihn alle.
Man hätte ihn schon fragen können,
die dem Garten ein paar nahe stehen
und in der Stadt Wien
eine gute Gespräche haben.
Er hat sich das alles selber gemacht.
Weil wir gerade beim Thema Arbeit sind,
dann ziehen wir das vielleicht gleich da her.
Ihr habt ja auch
Mitarbeiter an Betrieb.
Ich habe es vorher gesagt,
je größer der Betrieb, desto mehr Mitarbeiter.
Jetzt ist das Thema Mitarbeiter
ja nicht nur im Spargelbau
immer wieder ein Thema,
sondern wahrscheinlich auch
bei euch.
Es sind immer weniger
Österreicherinnen und Österreicher
bereit, quasi
im Ackerbau
oder auf den Feldern zu arbeiten.
Wie ist es bei euch?
Ist es so ähnlich wie
bei den Spargelbauern?
Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Und warum sollte es so sein?
Ist es so schwer,
dass man Österreicherinnen und Österreicher findet,
die dann quasi noch auf den Feldern
oder in den Glashäusern arbeiten?
Es ist auf jeden Fall gleich
oder vergleichbar mit dem Spargelanbau.
Spargel ist halt
eine kurze Saison,
die man braucht, genauso mit
Erdbeeren, Weinlese,
das ist eine kurze Zeit,
wo man sehr, sehr viele Arbeitskräfte braucht.
Bei uns ist im Prinzip das ganze,
den ganzen Sommer, dass man Arbeiter braucht.
Aber im Prinzip ist das so ein Problem.
Wir haben bei uns auch nur
rumänische Mitarbeiter,
die kommen, die arbeiten
für uns.
Es ist halt der Kollektivvertrag
im Gartenbau gering.
Aber es ist auch nicht so,
dann sagen die Leute nur, du zahlst halt mehr.
Wir sind nicht in der Landwirtschaft,
wenn ich heute, keine Ahnung, Schrauben produziere
oder Zahnstocher und der kostet um einen Cent mehr
im Geschäft, dann kostet das halt.
Oder wenn ich auch Uhr produziere
und die kostet um in der Produktion
1 Euro mehr, dann gebe ich es im Geschäft um 2 Euro mehr her
und dann hat auch jeder noch gewonnen.
Das kann ich bei uns nicht. Die Preise macht der Markt
und der Markt gibt das her,
was er hergeben will. Und das ist wenig.
Ich würde gerne die Leute
doppelt oder dreifach zahlen,
weil dann da die auch österreichische Leute kriegen.
Nur, es geht halt einfach nicht.
Überall soll in jeder Branche
einen der größten Produktionen ausmachen.
Und deswegen ist es halt
leider nur mit rumänischen Mitarbeitern,
weil ein Österreicher für das Geld
nicht arbeiten will.
Das ist halt leider ein schwieriges Thema.
Also es geht primär um die
Bezahlung und einfach, dass die Preise ...
Ja, auch natürlich um die Arbeitsbedingungen.
Ich meine, ich kann schon,
ich finde mir schon, wenn ich sage, für eine Büroarbeit,
für was schreiben oder für keine Ahnung,
im Klosus oder irgendwo gehen
auf dem Feld gießen mit dem Schlauch,
das kann ich schon vielleicht mal machen,
oder Gräber gießen. Ich kenne da einige,
die in der Grobpflege arbeiten oder so.
Aber bei uns sind die Arbeitsbedingungen
wirklich schlecht oder unangenehm vor allem.
Wir arbeiten im Sommer
bei 35, 38 Grad im Klosus.
Man muss einerseits natürlich sagen,
die Pflanzen produziert sehr viel Kühler.
Bei extrem heißen Tagen
ist im Klosus ein bisschen kühler drin
als draußen. Aber es ist, wir haben
dann eine Luftfertigkeit
in Richtung 100 Prozent oder 90.
Es ist extrem feucht.
Man schwitzt als wir.
Man arbeitet dann den ganzen Tag mit den Plateln,
die färben an, das kratzt, das juckt,
das ist unangenehm.
Also ihr tagt das selber auch noch?
Ja, ich tage das selber auch noch, selbstverständlich.
Ich rede wenig, weil ich mit der Verwiegensarbeit
eigentlich Vollzeit beschäftigt bin.
Aber der Papa ist da schon
viel dabei und die Mama auch,
teilweise, jetzt nicht mehr so viel,
aber vor ein, zwei Jahren ist da noch viel
und man steht dann eben auf Elektrowarien,
auf so scheren Hubbühnen
und das ist halt direkt unterm Klos,
da brennt die Sonne rein.
Das ist brutal im Sommer
und deswegen würde natürlich die Arbeit auch keiner machen.
Weil man schwer ist.
Wenn es so verdammt heiß ist und schon anstrengend ist
und ich von den Wagen
obersteige und gehe, da gehe ich halt.
Und wenn ich mich
10 Minuten in den Kugel sitze
oder da her sitze
oder Pause mache, dann mache ich es halt.
Die Leute arbeiten.
Die können ja nicht einfach gehen.
Gerade wenn es so heiß ist,
ist es auch nicht so streng, da gehen sie
3-mal und ich arbeite statt nur 2-mal.
Aber trotzdem ist es heiß.
Es ist heiß.
Es ist wirklich fordernd.
Es ist für den Körper wirklich fordernd.
Und ich weiß, ich habe ja dann
manchmal das Glück, dass wir
Mitarbeiter mehrere Jahre haben.
Und im Frühjahr ist alles
immer super und leibend
und das schaffen wir eh und wir brauchen nicht so viel, weil
sie wollen viel Stunden haben.
Viel Stunden ist viel Geld.
Und man kann es nicht.
Man schafft es nicht, weil wir arbeiten
im Sommer von 6.00 Uhr bis 7.00 Uhr auf die Nacht
und da bist du echt schlauchgemurr.
Da kannst du nicht dann noch bis 8.00 Uhr tun.
Und wir
versuchen alle bei den Samstags zum Freihalten
und ich halt, dass sie auch
Regenerationsphasen haben.
Oder ich versuche
wirklich, dass wir um 6.00 Uhr aufhören.
Wenn es geht, irgendwie.
Wenn es wirklich heiß ist, dann
machen wir zu Mittag 2 Stunden Pause.
Weil sie bei uns im Betrieb
eine Betriebswohnung haben.
Das wollte ich gerade fragen.
Genau.
Also dann machen wir einfach, wenn es wirklich
so heiß ist, dass wir längere Pause machen.
Weil auch wenn man will,
dann geht es nicht.
Ich bin ein bisschen
ein passionierter Läufer.
Aber ich würde gerne
heute einen Marathon reden.
Das kann ich nicht. Ich schaffe es einfach nicht mehr.
Ich bin eh schon ein paar gerannt.
Irgendwann geht es nicht mehr.
Nur wenn ich etwas will,
kann es schon viel bewirken.
Aber alles geht nicht.
Ich würde so viel gerne am Mount Everest rauf.
Das kann ich nicht.
Mein Körper schafft das nicht mehr.
Und so ist es auch.
Und die wenigsten glauben,
dass sie es wirklich schaffen können.
Es können Österreicher auch.
Ich kann es auch. Ich bin auch Österreicher.
Und meine Gärtner-Kollegen,
die arbeiten auch im Klosus mit.
Die kennen es auch.
Aber es ist dann schon für das eigene Arbeiten
schwieriger.
Ich habe es probiert
mit inländischen Leuten.
Und die haben auch mitgeholfen.
Aber die sagen von sich her, sie schaffen es nicht.
Aber da muss ich jetzt eines dazu sagen,
was mich wirklich gefreut.
Wir haben heute
Ferialpraktikanten.
Das sind BOKU-Studenten.
Die sind jetzt erst ein paar Tage da.
Aber sie sind sehr willig.
Und das gefällt mir.
Und die sind natürlich nicht so routiniert
und so schnell wie unsere Leute.
Ich meine, sie sind jetzt erst drei Tage da.
Aber erstens müssen sie ein Pflichtpraktikum machen.
Aber wenn sie das eh machen müssen,
dann ist mir das recht,
dass sie es in einen
Gärtnerbetrieb machen,
in einen Produktionsbetrieb machen.
Und das sind ja auch Österreicher.
Die kennen es ja auch.
Wenn man will,
kann man schon ein bisschen was leisten.
Aber es ist wirklich sehr ausfahrende,
schwierige Arbeit.
Und für die rumänischen Mitarbeiter,
die Sie jetzt habt,
ist es der Anreiz,
weil Sie verhältnismäßig mehr von dem Geld haben,
was Sie da verdienen?
Oder noch leidensfähiger?
Was macht da aus eurer Sicht
den Unterschied?
Früher war es noch mehr wie jetzt.
Vor 20 Jahren
war der Ceausescu gestürzt worden.
Vor 25 Jahren, glaube ich.
Da war schon wieder Zeit leer.
Da wird es schon 30 Jahre her sein.
Und da sind ja die ganzen Rumänien-Flüchtlinge gekommen.
Und das waren wirklich
die ärmsten Hunde von Europa,
die Rumänien und die Bulgaren.
Und die haben nichts gehabt.
Und wenn es denen einen Euro gegeben hast,
also Euro hat es ja noch nicht gegeben,
da haben wir noch Schildlinge gehabt.
Die Markkost hat es schon gegeben.
Die Markkost war ja wie eine Goldmünze.
Und Schildling,
wenn der 10 Schildling gehabt hat,
das war Wahnsinn.
Und die haben wirklich da gearbeitet
allein ums Geld wegen.
Und was der da in einem Monat verdient hat,
da hat er mehr gehabt als unten in einem ganzen Jahr.
Und die Saisonen waren ja nicht so lang.
Und dann waren sie ja vielfach nur da
als Saisonarbeitskräfte.
6 Monate länger haben sie nicht dürfen.
Dann hat man mehr gewechselt.
Was sie für einen anbietet,
das verdienst.
Wobei das in den letzten Jahren
unten auch schon besser geworden ist
im Osten.
Und das zweite ist natürlich,
dass sie
aufgrund
der Geschichte
einfach noch
mehr manuelle Arbeit
gewöhnt sind.
Und daher auch noch mehr
körperliche Vertrauen.
Wir halten einfach noch mehr aus.
Sie halten einfach noch mehr aus.
Es gibt einfach dort
noch viel eine größere Arbeiter-Schicht
als bei uns.
Bei uns gibt es doch schon sehr viel,
die heute
nach der Volksschule sofort in der Gymnasium
gehen, hauptsächlich gibt es eh nicht mehr sowas.
Aber
ich weiß nicht, wie hoch
das ist.
Aber Lehrlinge werden händereingend
gesucht. Jeder will Gymnasium machen
und studieren.
Und dann einen tollen Job,
der viel Geld kriegt, wenig Arbeiten braucht
und auch nicht schmutzig wird.
Und gut verdienen.
Das ist Faktum.
Wohlstandsgesellschaft.
Und das heißt schon noch,
dass einfach der
Lebensstandard und
die Ausbildung
noch nicht so weit gereift ist
wie bei uns.
Und wird es jetzt schwieriger,
Leute zu finden, die bei euch arbeiten
noch verlässlich sind, immer wieder
kommen? Wie schaut es denn da aus?
Viel schwieriger. Warum?
Weil es einfach, erstens
sich einmal die Standards
gehoben haben.
Die Lohnstandards
und auch die Lebensstandards.
Das muss man sagen.
Das hat sich beinahe gekommen.
Die Landwirtschaft allgemein
eine Einstiegsbranche ist.
Du fängst einmal an, du fährst du Fuss,
du lernst einmal ein bisschen Deutsch,
dann lernst du einmal Wien-Kenna,
dann findest du schon woanders was.
Wir haben sehr viele Leute gehabt,
die sind alle noch da. Einige sind auf
Deutschland gegangen, dort glauben sie immer,
dort fließt nur Milch und so.
Ist auch nicht so.
Aber wir haben viele gehabt, die
arbeiten jetzt bei anderen Gärtnern,
die sind Lkwchauffehrer, die haben auch andere Arbeiten gefunden.
Halt alles. Irgendwann, ok, wenn ich mal
ein bisschen besser Deutsch kann,
dann kann ich einen Führerschein machen und kann Lkw fahren.
Wenn ich ein bisschen besser Deutsch kann,
dann kann ich in einen Verarbeitungsbetrieb
oder irgendwo hingehen.
Das ist ja hochinteressant, das heißt,
ihr habt eigentlich dann in dem Sinne
auch eine integrative Wirkung.
Wie sagt ihr jetzt? Einstiegsbranche,
man lernt Deutsch,
man lernt keine anderen Kulturen,
wie wir jetzt kennen.
Und wechselt dann quasi aus diesen
in die nächste Schufe.
Genau, wenn die Leute willig dazu sind,
auf jeden Fall. Wir haben schon Leute gehabt,
die wirklich nur ein Jahr da waren,
dann reden sie ein bisschen, wir haben einen gehabt,
der hat den ganzen Tag die Kopfhörer in den Ohren gehabt,
der hat sich so, wie sagt man,
Sprachkurse,
ein Jahr später war er weg
und hat irgendwo gearbeitet. Und wir haben einen gehabt,
der war ein lieber fleißiger Bursch,
ein ganzer Spargel-Tazan,
das klappt dem Tag der Winter vor,
aber der war sieben Jahre da und hat guten Morgen sagen können
und das hat er nicht rausgebracht.
Er hat kein Wort Deutsch gelernt,
er hat sich an der anderen Branche Fuß fassen,
weil er zumindest die wichtigsten Wörter
reden kann.
Denen hat es überhaupt nicht interessiert,
dass er Deutsch lernt.
Über die Bezahlung
wollte ich jetzt vorher die Brücke legen
in das Thema
Preis von Lebensmitteln,
Vermarktung
und da waren wir ja
wieder ein bisschen zum Start zurückzuführen.
Wir waren ja
bei der LGV, wir waren beim Handel,
wie man sich gegenüber dem Handler
positioniert und wie schwer es ist,
die Preise von Lebensmitteln am Markt
dann auch durchzusetzen.
Jetzt weiß ich nicht, wie wir am besten anfangen,
wahrscheinlich mit der LGV,
weil das ja ein bisschen der Grund,
glaube ich, auch war von der LGV,
dass man sich aus der Lastenschaft
zusammenschließt. Was war denn da
damals der Grund für die LGV,
weil du warst ja da scheinbar
lang dabei, Franz,
und funktionär auch.
Der Grund war natürlich die Not.
Die Not war der Grund,
weil die Gärtner sind alle mit
einem Rostfuhrwerk auf die verschiedensten
Märkte gefahren
und jeder hat sich,
wenn mehr war,
dann hat sich jeder unterboten
und wenn wenig war,
dann hat sich keiner getraut,
dann waren die Händler die Schlauen
und wenn wirklich
eine Warnknappheit war
und der Geld zum Verdiener gewesen war,
dann hat man es nicht gewusst
und wenn es viel war, dann hat der Händler Druck.
Genau so ist es. Überblieben ist der Produzent
der Gärtner.
Ich glaube, es ist jetzt
ein 65,
67, 68 Jahre,
dass die LGV gegründet wurde.
Vielleicht sagst du vom Verkauf auf der Uhr,
das ist sicherlich ganz interessant.
Dann ist eben die
Gärtner um sich zusammen da
und haben sie als
Gemeinschaft gebündelt,
eine Genossenschaft gegründet
und haben dann sich das
holländische Verkaufssystem
angeschaut. Das ist ein Versteigerungssystem.
Das Feilingsystem.
Aber nur
im Gegensatz zu einer Versteigerung
im Handel
oder im
Thoratheum, wo es aufgeht, geht es da runter.
Da ist ein Preis
angesetzt gewesen.
Ich sage jetzt einmal Schildling,
weil das mit Schildling angefangen hat.
Die Uhr an der Wand
mit Schildling und eine Umdrehung
des Zeigers war ein Schildling.
Dazwischen waren die Kruschen-Einteilungen.
Der hat angefangen
mit einem Solot,
ein Kopf-Solot.
Der hat einen Schildling,
hat der Versteigerer angefangen
und die Uhr ist rückwärts gelaufen.
Wenn ein Händler einen Solot brachte,
hat er auf einen Knopfdruck, der war verbunden mit der Uhr.
Die Uhr ist geblieben
bei, sage ich jetzt einmal,
der Solot
hat 89 Kruschen gekostet.
Und der hat
von dem Gärtner
25 Kisten
eingeschrieben.
Der Gärtner brachte
60 Kisten, der hat eingeschrieben
für 89 Kruschen.
Er hat aufgeschrieben
Händler Nummer 12.
Händler Nummer 14, der hat genug gehabt.
Die Uhr hat sich bewegt
und wieder abwärts gegangen.
Genau.
Die Uhr ist kurz angestiegen
und dann wieder abwärts gegangen.
Wenn die Uhr knoppt, hat der Netz
sofort gedrückt
und hat vielleicht 90 Kruschen gekostet.
Oder 89 oder 88.
So ist das gegangen.
Die Uhr ist schon noch gestiegen.
Aber die Uhr war nur
zu Beginn gestiegen.
Und so ist die ganze Ware versteigert worden.
Da ist auch ein Gärtner nach dem anderen
durchgefahren.
Die Händler sind gesessen
auf so einer Tribüne.
Kann man sich vorstellen wie im Kino.
Und unten sind die Gärtner
vorbeigefahren.
Und haben dann die Ware
mit dem Wagerl vorgefahren.
Die hinteren haben die Uhr.
Wie ein bisschen ein Zucht-Bischau.
Genau.
Wir haben das nicht gehört, weil die Schweine
von der Wägewaren-Babkarte da sind.
Genau.
So hat das angefangen.
Dann sind alle Händler da gekommen
und die Gärtner da gekommen.
Und so ist auf einem Platz,
das passiert und
vermarktet wurde, versteigert wurde.
Wie in einer Börse.
Haben auch nicht alle den gleichen Preis gehabt.
Das war auch Schwankungen.
Und da ist auch Schwankungen unterlegen.
Aber nicht in dem Ausmaß,
wie man keiner voneinander gewusst hat.
Und so ist die
LGV gegründet worden.
Die haben sich dann auch weiterentwickelt.
Die haben Kühlhallen gebaut
und dann sind die Großhändler gekommen.
Also die LGV war
die Börse.
Die LGV war die
Gemüsebörse.
Die haben sich gegründet,
weil die Händler damals schlau
die einzelnen
Anbieter gegeneinander
ausgespielt haben.
Aber die haben nicht alle geredet.
Und deswegen hat man
diese Börse
im Prinzip aufgebaut vor 70 Jahren.
Den Verkaufsplatz, ja genau.
Den gemeinsamen
Verkaufsplatz geschaffen.
Also man hat sich einfach
zusammengeschlossen. Man hat sich zusammengeschlossen.
Und gemeinsam.
Früher hat ja jeder
seine eigenen Geheimniskrämereien gehabt.
Und je länger
der Entwicklungsschritt gegangen ist,
hat sich das eigentlich
ins Gegenteil gewendet.
Da hat man viel gemeinsam
bespricht und auch macht.
Probleme gemeinsam löst.
Das war alles geheim.
Kein Mensch hat erzählt, das war das
bestgehütigste Geheimnis, was in der Erdenkrieg ist.
Jeder hat sich die Erden selber gemischt.
Aber wie viel Rosknehmung da drin war
und wie viel von dem und vom Mutterboden
und vom oberen.
Damals nur Erden, ne?
Keiner hat erzählt.
Und heute erzählen wir uns eigentlich bei den Kollegen fast alles.
Fast alles in der WhatsApp-Gruppe, oder?
Ja, und auch in der Gruppe nicht.
Wir können ja dabei treffen.
Heute noch so, dass wir uns auf der Genossenschaft treffen.
Ja, natürlich. Wir liefen dort die Waren hin.
Wir sind die einzigen, glaube ich,
in Österreich, die ältere Kollegen
im ganzen Jahr genau so gesehen haben.
Man darf jetzt nicht mehr in die Räumlichkeiten dort reingehen.
Aber man trifft sich auf der Laderampe,
wenn da abgeladen wird, und kann sich dann trotzdem
noch mit den Kollegen besprechen.
Und da wird sich schon viel erzählt.
Und da lernt man auch viel.
Natürlich. Ist wie überall im Leben.
Der eine ist offen, der andere nicht.
Ich glaube, mit einem guten Gärtner brauche ich jetzt nicht viel
über die Kultur reden.
Weil es mir nix ausgeht.
Aber wenn ich einen Paradeisergärtner treffe,
der sagt schon, na, letzte Woche, da war wieder
ein Schaßwetter, da ist nix gewachsen.
Na, wie hast du da zurückgetragen?
Ist Wasser, oder was?
So Dinge bespricht man dann ein bisschen.
Aber jetzt ist der Krieg schon eine Zeit vorbei.
Inzwischen gibt es mehr Kommunikationsmöglichkeiten.
Also WhatsApp und so weiter und so fort.
Was hat die LGV
heute für eine Funktion?
Was verändert und warum
ist man da heute noch dabei?
Es ist ja nach wie vor so, dass dort
das Gemüse gesammelt wird.
Sortiert wird.
Das Wiener Gemüse.
Wo die Mitgliedsbetriebe sind.
Da ist das burgenländische Gemüse genauso dabei.
Wo die Mitgliedsbetriebe sind.
Wird dort
geblockt, wird gebündelt.
Die
Verkaufsplanung, die Verkaufsgespräche
werden gemacht.
Ein Verkäufer hat einen Ansprechpartner
beim
Lebensmittelhandel
für die Gurken
oder die Paradei zum Verkaufen.
Und der Einkäufer
von der Kette braucht nicht
bei drei, vier Gärtner warten,
dass einer unter anderem sagt,
bei mir kann es etwas schwieriger sein, weil ich arbeite ein bisschen mehr.
Das heißt, ihr liefert
das Gemüse direkt
zur LGV? Also das ist physisch direkt vor Ort?
Physisch dort kommissioniert.
Und die LGV führt die Verhandlungen
mit dem Handel in eurem Namen,
weil ihr die Mitglieder seid.
Die LGV macht eine
Disposition und den Verkauf.
Der Gärtner
produziert, liefert.
Und wenn die
auf der Rampen steht, dann kümmert sie die LGV.
Meine LGV.
Da gehört ein Teurer von mir.
Dein LGV.
Da gehört mein Mitglied. Ich habe dort einen Mitgliedsbeitrag.
Ein Genossenschaftsanteil.
Ein Teil davon gehört mir.
Und wenn ich das so sehe,
dann sehe ich das auch anders,
als wenn ich sage, die.
Die Genossenschaft.
Die Verkäufer.
Das ist ein Teil von mir.
Ich bin ja dort Mitglied.
Ich habe dann einen Anteil gekauft,
der mir gehört.
Und so muss man das auch sehen.
Das sehen auch nicht alle so.
Aber das sehe ich schon sehr so, weil ich
viel war und schon lange dabei bin.
Und dort, von der Rampen weg,
kümmert sich dann die
Mitarbeiter der LGV, um
das richtig zum Lagern, um das
richtig umzupacken, wenn es notwendig ist.
Um einen Verkauf, da brauche
ich eigentlich meine Zeit
nicht mehr verschwenden.
Weil wenn ich sage, ich will meine Ware verkaufen,
dann muss ich ja auch einen Teil
meiner Arbeitszeit dafür aufwenden.
Und auch meiner Kosten, weil dann brauche ich
einen LKW, der was
liefern kann, weil dann muss ich
liefern nach Sackböten
oder
Sattelett oder
wenn ich zum Hofer fahren will.
Und der will es aber nicht in den Stock raus.
Sattelett, dann fahrst du auf Sattelett.
Und finanziert wird das dann
über eure Mitgliedsbeiträge?
Finanziert wird das über das
Abrechnungssystem der Waren.
Über die Ware.
Die Mitgliedsbeiträge, das ist nur,
wenn ich in den Golf Club bin
und dort meinen Mitgliedsbeitrag habe, dass ich den Platz
benutzen darf.
Den Mitgliedsbeitrag zahlen wir gar nicht. Wir zahlen einen Genossenschaftsanteil.
Für den haben wir
der Betrag X.
Und für den Betrag Kert,
der wird eine Genossenschaft geben.
Und wir sind im Gegenzug auch
für die Genossenschaft haftbar, wenn
der Konkurs gehen würde
oder irgendwas. Da gibt es eine Haftungssumme.
Ich glaube, ich bin quasi im neigen Vertrag jetzt nicht.
Ja, das ist die fünffache.
Ich bin nicht einfach an dieser Firma beteiligt.
Wenn es gut geht, geht es gut.
Wenn es schlecht geht, geht es schlechter.
Und den sehen wir jetzt einmal kein Mitgliedsbeitrag.
Aber wir liefern das dort an.
Die LGV hat eine
Abnahmeverpflichtung. Die müssen alles nehmen,
was ich bringe. Aber im Gegenzug habe ich
eine Lieferverpflichtung. Ich muss alles hinführen,
was ich produziere.
Also Exklusivität. Ja, in dem Sinne.
Und das heißt, die LGV ist quasi
die Schnittstelle hin zum Händler,
zum Lebensmitteleinzelhandel.
Und verhandeln quasi
Abnahmeverträge aus.
Mit den unterschiedlichen
Ketten. Genau. Sie verhandeln das aus.
Meistens gibt es Jahresvereinbarungen
über Menge. Preis ist dann
meistens ein Wochenpreis.
Normalerweise ist es dann so, wir halten uns
an die Verträge der Handel nicht.
Durch den können wir nichts. Aber im Prinzip
ist es so. Da hast du jetzt etwas angesprochen,
wo es bei mir
irgendwie triggert. Sie halten
sich nicht dran. Und warum kann es ihr
nichts tun? Warum kann die LGV nichts tun?
Du hast ganz am Anfang gesagt, okay, ihr habt
euch zusammengeschlossen, um eben gemeinsam
stärker zu sein. Warum kann man da nichts machen?
Wurde es einen Vertrag?
Wer ist stark genug
für den Lebensmittel-Einfang?
Das ist die Frage. Wer ist stark genug?
Nicht einmal die Politik.
Nicht einmal der Bundeskanzler
kann irgendetwas machen.
Da fällt mir jetzt
gleich ein
geschwindes Beispiel ein.
Corona-Pandemie.
Da leben wir jetzt seit 14 Monaten.
Die
Lebensmittel-Ketten. Alle Geschäfte haben zu.
Die Lebensmittel-Ketten
haben offen die Ketten.
Und wo ist bei wem?
Da gibt es einen Fernseher.
Da gibt es eine Waschmaschine.
Bei den Diskonten, da gibt es ein Spielzeug.
Neben den Lebensmitteln.
Der Mediamarkt hat zu.
Der Saturn hat zu.
Das Spielbau-Geschäft hat zu.
Aber die Lebensmittel-Ketten
dürfen das verkaufen.
Wir haben ganz einfach
verschiedene Steuersätze.
Und man könnte das regeln, dass man sagt,
alles, was den Lebensmittel-Steuersatz hat,
darf in den Ketten verkauft werden.
Alles andere nicht.
Dem ist seit 14 Monaten nicht der Fall.
Und niemand kann
den Lebensmittelhandel an.
Zwischenzeitlich
ist in diesen Corona-Gesetzen
gestanden, dass nur
ein wahnübliches Sortiment
verkauft werden kann.
Ja, es steht eh im Gesetz, aber es hält sich keiner dran.
Und es kann keiner gegen den Handel
auftreten. Weil wenn man sagt, wir schränken
eine Reihe, dann sagt der Handel, ja, puh,
dann müssen wir aber sparen, dann kündigen wir mal 3000 Leute.
Und wenn
der Handel jetzt zu einem Abnahmevertrag
bricht oder nicht einhält,
was heißt das für euch und was tut es dann?
Genau, was passiert dann?
Das Problem ist eben,
der Handel sagt, ja,
es gibt keine Ahnung, es gibt jetzt in Spanien
gerade viel Paradeiser, ich nehme
Sturz, oder es gibt irgendwo anders was,
oder ich will jetzt nicht das zahlen, oder
ein Beispiel
sind Aktionen, der macht irgendwo eine
Filialeröffnung und es ist ganz logisch,
dass du dort etwas um einen halben Preis
hielieferst, weil er würde Aktion machen.
Und eben, wenn er sich irgendwann
an Verträgen nicht hält,
meistens ist es der Preis, keine Ahnung,
du hast ein Euro für irgendwas ausgemacht
und der sagt, na, ich habe in Holland
eine Gurke oder irgendein Artikel jetzt,
nicht einen Euro, sondern nur 70 Cent,
da gehen wir da auch runter.
Und du kannst dem, du könntest dem ja klagen,
ist ja kein Problem, aber dann kannst du garantiert sein,
dass du dem nichts mehr verkaufst, zumindest in den nächsten
zwei, drei Monaten.
Und dann kann ich meinen Betrieb zusperren, weil ich kann nicht sagen,
keine Ahnung, ich produziere keine
Autoraffen und trage die Maschinen
auf die Nacht an und sage, okay, jetzt machen wir mal zwei
Monate zu und legen wir das auf Lager, damit sich
der Preis stabilisiert, die Pflanzen wachsen,
sie ist da. Das heißt, ich habe grundsätzlich
das Problem, wie du gerade gesagt hast,
dass ihr quasi den Betrieb nicht ausstellen könnt,
sondern dass ihr verderbliche Ware habt,
das heißt, wenn ihr es in dem Moment nicht verkaufen
könnt, dann ist sie weg.
Genau, da ist alles betroffen, was im Prinzip
hochverderblich ist. Das ist Gemüse,
das ist Obst, das ist Fleisch, Milchprodukte,
Käse, Wurst,
Wurst, Backelwurst,
auch noch ein paar Tage halt.
Gemüse halt nicht ein paar Tage, ein frisches
Fleisch auch nicht. Und
das ist ja das große Problem. Wenn ich da
in Erinnerung Getränke produziere,
die kann ich schon wieder abfüllen. An Wein kann man
zumindest ein paar Monate lagern.
Aber das ist halt, da hat der
Handel das größte Druckmittel, da sagt
dass er genau weiß, wenn ich die Ware habe,
ich muss jetzt verkaufen. Und was
drückt denn den Handel auf der Seite?
Ich könnte dann quasi die Gurken sagen,
weil es einfach um 70 Cent ist, statt um Euro kaufen,
kriegt er den Preis
dann nicht weiter,
weil dann der andere Handel,
die auch um 70 Cent kauft, das heißt,
das wird selber wieder unterm Druck.
Die haben gegenseitigen Druck.
Gegenseitig.
Bis aufs Wässer der Handel selber.
Man kann sich das ausschauen, ein sehr guter Beispiel,
in sehr sehr vielen österreichischen Gemeinden,
in den meisten gibt es einen Kreisverkehr,
und ich kann euch genau sagen, welche 3 Filialen,
das in den Kreisverkehr hingehören.
Auf jeder Ecke ist ein Biller, ein Sparer und ein Hofer.
Weil, wenn sich dort einer
hinsetzt, dann weiß der nächste,
da muss ich auch mal Filiale machen, weil das Geschäft
kann ich dem dort nicht alleine lassen.
Und natürlich gegenseitig spüren sie den Preis runter.
Dem Konsumenten,
wenn wir uns die Lebensmittelpreise
in den letzten Jahrzehnten anschauen,
da sind wir jetzt irgendwo bei 4% vom Haus
jetzt eingekommen, ich glaube darunter schon,
was die Leute zum Leben brauchen.
12 Cent.
12 Zaus und dann noch mal 5 Gastro.
Das stimmt, ich hab jetzt mit 4%
irgendwas anderes im Kopf gehabt.
Aber weit höher als vor 30, 40, 50 Jahren.
Das heißt,
wenn die Gurken dann
10 Cent mehr groß hat im Geschäft
und die Zähne kriegt der
Lammwirt extrem.
Oder kriegt der Lammwirt
vollkommen und dann die 10 Cent
schon extrem höffen. Weil wir reden da nicht
von Riesenbetrieben. Bei Gurken geht's
eben um 5-10 Cent, wenn
der Gärtner mehr hat, war das ein Wahnsinn.
Da braucht niemand mehr klagen.
Da geht's wirklich nur um Nuancen.
Und bei Paradeiser sind's halt 20 Cent.
Wobei
es nur so wenig ist.
Also die Preise schwanken ja ständig.
Wenn man jetzt sagt, okay, jetzt haben wir
einfach auf alles 10% drauf, das merkt
man ja fast wahrscheinlich beim
Maximalkaufen. Warum funktioniert das dann nicht?
Weil wir nicht im
Ostblock sind. Weil wir ja
keinen Kommunismus haben. Weil wir
eine freie Marktwirtschaft haben.
Und das ist letztendlich der freie Markt.
Das ist so.
Aber an wem liegt's dann? Also ihr könnt es
im Handel nicht weitergeben. Der Handel gibt's euch
weiter. Der Handel steht selber im
Wettbewerb. Wo
hört's denn auf? Oder wie kann man denn
da sinnvoll eingreifen,
dass jetzt, sage ich mal,
diese Dinge dann nicht stattfinden?
Oder dass jeder...
Wir hatten dann die Letztverantwortung. Ist es wieder der Konsument,
wenn wir so oft hören? Ist es die Politik?
Den Konsument kann man nicht an allen
die Schuld geben. Der weiß ja gar nicht,
wie wichtig das Lebensmittel eigentlich ist.
Die Leute jammern immer, es ist alles so teuer.
Ist ja gar nicht. Wenn die Lebensmittel
alle ein bisschen teurer waren, dann kostet es an jeden einen 100er mehr
einen Monat. Da geht's ja nicht um Existenz.
Im Jahr.
Aber die
Leute haben halt andere Prioritäten.
Es geht ja an die Leute besser. Ist ja auch wichtig, dass
der Sprit bürlig ist. Und dass wir einen neuen
SUV kaufen. Und dass wir ein tolles
Smartphone haben. Ist ja eh alles schön.
Aber das Lebensmittel, da steckt ein ganz wichtiges Wort
drin, das ist Leben. Das brauche ich zum Leben.
Und dass das
Lebensmittel bürlig ist, kann der Konsument jetzt nichts dafür.
Weil er kann ja nicht zum Biller gehen
und sagen, ich würde ein bisschen mehr auch zahlen.
Es gehört einfach irgendein Ort her,
dass man sagt, es ist in jeder
Branche so. Wir haben da letztes Jahr Bausteck
gehabt und ich hab dann oft Baustoffe und so was
gekauft. Wenn ich halt ins
Geschäft gehe und sage, ich brauche die Menge, keine Ahnung,
Beton oder irgendwas.
Der Baumaster, der den Beton kauft,
kriegt den bürliger als ich, weil ihr
der Konsumentbind einen braucht.
Aber wenn er ihn weiterverkauft,
verkauft er ihn mir auch wieder. Und den Preis
kriege ich direkt beim Betonwerk in etwa auch.
So funktioniert es einfach. Jeder hat
seine paar Prozent, die er draufschlägt
und am Schluss kostet er das Produkt dort,
wo es ihm letztendlich landet,
immer mehr oder weniger das Gleiche.
Das ist auch
bei mir. Oder wenn ich sage,
ich verkaufe einen Händler, der kriegt
die Paradieser bürliger, als
wenn ich sie den Konsumenten verkaufe.
Weil im Endeffekt geht es ja um einen
Letztpreis. Und
in Wahrheit gehört einfach irgendwie her,
dass ein gewisses Teil vom Produkt
immer uns gehört. Der Handel
hat teilweise beim Gemüse
Marschen von 2-300 Prozent.
Auch wenn er es nicht zugibt
und immer wieder leugnen wird. Aber es
ist so, wenn ich mal ausschaue,
was gärtner, teilweise eben
die Gurken kostet einen Euro und der Gärtner
kriegt 30 Cent.
Das ist bei vielen Produkten
und manchmal haben wir da schon krasse
Beispiele
gesehen, bemerkt, wo es wirklich
um 200 Prozent gibt.
Natürlich, da ist die
die Kosten der Genossenschaft sind da noch drin,
die Vermarktungskosten. Wir arbeiten
in der Hauptsaison, ich glaube, 120
Leute mit den ganzen
Saisonhöfen und so. Das gehört ja
als zweiter Lkw-Transport. Aber im Endeffekt
ist einfach die Spannung zu gering,
was für einen Bauer, für einen Landwirt,
für einen Gärtner am Schluss von dem Produkt bleibt.
Und wen
seht ihr da in der Verantwortung, dass sich
was ändert?
Grundsätzlich schon der Handel. Weil er
kann einfach sagen, das ist unsere heimische Produktion.
Das
kriegt der Bauer jetzt.
Sie machen ja da ständig
Fairness-Pakete und so was,
hübsche Fotos vor der Presse. Sie brauchen
es ja nur Ernstmannen.
Die brauchen das nur umsetzen.
Und wenn jetzt
ihr habt gesagt, ihr habt so ein verteidigtes Produkt,
ihr habt das Paradiser, die werden einfach
schnell schlecht. Das heißt, ihr müsst sie verkaufen,
seid dementsprechend auch unter
Druck. Habt ihr aber diese Abnahmeverträge,
was da jetzt, wenn der Handel sagt,
das nehme ich doch nicht? Ist das schon passiert?
Natürlich passiert es. Das passiert immer wieder.
Weil es sind natürlich dann
Preisstreitigkeiten, wo er sagt,
jetzt machen wir eine Aktion, die Genossenschaft.
Wir haben natürlich einen Verkäufer dort. Auf den hauen immer alle hin.
Auf den hauen wir hin.
Auf den haut der Handel hin.
Alle schimpfen nur den.
Der ist natürlich auch in dem Zwiespalt.
Der sagt, okay, jetzt reibe
ich einmal auf beim Handelspartner.
Und sagt, nein, das
gebe ich da jetzt nicht um den Preis. Und sagt so viel, okay,
dann reibe ich auf den Handelspartner.
Dann stehen halt einmal 50, 60
Paletten da drüben um den Turm.
Und die sind jetzt auf dem Lager. Und die muss ich jetzt verkaufen,
in den nächsten paar Stunden, dass die in ein, zwei Tagen
im Geschäft sind. Irgendwo anders.
Dann ruft er halt seine ganzen...
Dann sind wir wieder bei der Börse. Überall geboten.
Genau. Und alle anderen seine Haube auch.
Weil der, der es dann nicht nimmt,
der Handelspartner, Handelskette, wie auch immer,
der kauft das entweder von einer anderen Produzenten aus Österreich
oder halt aus dem Ausland.
Aus dem Ausland kriegst du halt
eine riesige Menge und zu wenig Geld.
Und das
das auf Lager ist, kann passieren natürlich,
dass es weggeschmissen wird. Wenn ein Gemüse einmal ein paar Tage
steht, dann steht es halt
und dann ist es hin. Dann kostet das
durchsortieren mehr, als wir es entsorgen.
Weil das ist halt einfach
ein Faktor Arbeits sehr hoch.
Und
sonst ist es halt meistens so, dann bringt das halt irgendwo
anders runter. Wenn er viel Menge hat,
dann bieten wir für dort geschwind ein paar an.
Dann werden halt oft,
es werden immer quasi mit Lager verhandelt.
Also, ja, ich
beliefe jetzt das Lager von der Rakete
und dann rufe ich den Verkäufer auch,
gewissene Aktion machen nächste Woche
und bringen wir da nicht ein Lager oder ein zweites
oder ein drittes für die nächste Woche auch unter.
Nur dazu ist es sehr schwierig, das wird
eigentlich in zwei Wochen vorher gemacht.
Deswegen ist die Planung schwierig.
Das ist der größte Streitpunkt
mit der Genossenschaft immer,
dass die sagen, wir haben was anderes
geplant als dann kommt.
Also, da ist es eh noch halbwegs planbar.
Auch schwierig. Aber eben eine Gurke
ist immer das volatilste Gemüse.
Wenn es drei Tage
so schön ist, dann explodiert die Gurke
und alles wächst. Und drei Tage Regenwetter.
Und die Gurken gehören an. Das ist nichts zu ernten.
Das spürt man das
Wetter sehr. Und das ist natürlich bei uns
auch. Das Wetter kann keiner was,
wenn ich was plan für
in 14 Tagen. Und dann
habe ich aber die Ernte nicht.
Es ist die Planung
das Schwierigste. Die Genossenschaft sagt man nicht immer,
ich habe in dieser Woche
20 Tonnen gemöht. Aber bringt
es uns 25? Was soll man jetzt machen damit?
Jetzt müssen wir billiger verkaufen, dann geht der Preis
für euch wieder runter. Es hat
der Ida natürlich sein
Recht. Was war der Erlösung?
Das ist schwierig, ne?
Für das Mengenverhältnis
gibt es keine Lösung aus, dass keine Ahnung
eingefriert wird. Geht natürlich nicht. Aber
die Pflanze wächst so, wie sie wächst.
Ich sage immer die
meisten Fragen im Leben kann man sich mit
Hausverstand selber erklären,
wenn einer den Hausgarten hat
und der sich, der wird im
Juli irgendwann die meisten
Paradieser haben. Da werden alle auf einmal auf dem Stock rot.
Weil da die Pflanzen gerade reif
sind. Die kannst du auch kochen, wenn du es daheim hast.
Genau, wenn du es daheim hast.
Oder verschenkst du es halt. Aber meistens ist es
für den Hausgarten nochmal zu viel. Das ist bei uns
das gleiche, wenn man auch rein im Glas ist, als
Hausgarten, wo alles mögliche wächst.
Und das ist auch immer, dass einmal
der Zeitpunkt ist, da ist voll
eine Explosion, da ist alles da, dann rufe ich die
ganze Familie, kommt zu uns, holt sich ein Gemüse.
Also gegen das kann man nicht wirklich leicht
was machen.
Planungssysteme, es wird eh schon immer besser
mit der Digitalisierung. Wir haben
schon gemacht, der Papa war es das,
wir haben Früchte gezählt.
Frühzeitig.
In einem Referenzbereich
weiß nicht, erklär das du,
das habe ich nie
gemacht.
Ja,
das erklär das du.
Von der Blüte
bis zur Ernte
dauert es bei Paradise ungefähr
sieben Wochen. Das ist natürlich
zeitabhängig.
Das ist im
April, März, April
anders, natürlich wie
im Juni, Juli, August.
Aber in etwa rechnen wir sieben Wochen
von der Blüte
bis zur Ernte.
Und dann wird jede Woche, wird
gezählt, wie viele
Blüten
befruchtet sind. Und wie viele
Paradiser-Kügelchen
man schon sieht. Die sind dann so wie ein
Stecknudelkopf oder dann wie eine Erbsen
groß. Und die werden jede Woche
gezählt. Und in einer
Tapöneitrung. Und dementsprechend
kann ich dann ungefähr
ein Prognosemodell erstellen,
wann wieviel
am Ernten kommt.
Und dann wird natürlich, wenn
geerntet wird, das
was schon geerntet wurde
von dem Programm
wieder abgezählt. Das heißt man weiß
immer, wieviel das
man an
Lagerstand hat.
Was man an Fruchtbehandlung hat. Egal
wie groß oder wie klein.
Und wenn man dann
die Zeit dazu rechnen
tut, was die Reifezeit ist,
Wachs- und Reifezeit ist,
dann kann man in etwa
eine Prognose erstellen,
zu welchem Zeitpunkt
man wieviel Erträge
hat. Das haben wir
früher bei den Riespenparadiser
gemacht. Bei den
Ochsnerzenparadiser ist es
viel, viel schwieriger,
weil sie einfach
von der
Fruchtgröße
viel unterschiedlicher sind.
Und da macht man das jetzt aufgrund
von jahrelangen
Ertragsaufzeichnungen.
Und das
macht auch
hauptsächlich ich.
Die Ernteeinschätzungen,
das schaue ich mir dann mit den vorherigen Jahren
an und vergleiche das immer.
Also wieder weiß man ungefähr.
Und Wetterdaten haben wir auf der
LGV, die kann ich fragen.
Aber es braucht
alles, was wachsen und reifen
und das bedeutet eine gewisse Temperatur
und Licht
und Zeitsumme.
Es braucht eine gewisse Zeit,
eine gewisse Temperatur
und ein gewisses Licht. Und wenn
die drei Dinge zusammenspielen
und genug von allem da ist,
dann ist etwas reif
und zum Ernten.
Und die Lichtwerte,
die können wir von der LGV
fragen. Oder man
redet ja auch mit denen
wie sieht es denn aus. Nein, man
mit dem Licht, mit der Lichtsumme zum Feuer
um, ich sage jetzt mal,
drei, vier, fünf Tage zurück.
Dann wissen wir weniger Licht.
Das heißt, es wird etwas zöger.
Man kann das schon einschätzen.
Und die Dinge sind aber
dann ganz wichtig für die
Genossenschaft. Damit
die wissen, was für Ernteerwartungen
das man hat.
Und es ist ja
wir machen ja auch,
dass wir auf die anderen hinhauen,
sprich abhandeln. Der hat es ja auch nicht ganz leicht.
Der hat sein Regal zur Verfügung
und das Regal muss voll sein.
Schön sein und sauber sein. Genau.
Und der muss ja das wissen
schon, ein, zwei, drei Wochen
vorher, wie viel Platz
das er braucht. Und wenn ich ihm sage,
ich brauche für meine Paradeiseite
einen Regalplatz von zwei
Kisten, dann muss ich den einteilen.
Und wenn er den Regalplatz für zwei
Kisten nicht hat, dann braucht er für die
Bananenkisten, die den Regalplatz hat,
was anderes. Braucht er die Bananen?
Das muss er ja auch organisieren. Und die
kriegt er ja nicht von heute auf morgen.
Das funktioniert halt heute
ganz anders als vor 30 Jahren.
Und aufgrund dessen, dass wir
die Fruchtzählung gemacht haben,
dass ich zurückkomme, haben wir ein
genaueres Prognosemodell gehabt.
Für die Erntevorhersage.
Damit nachher praktisch
Sie alle ein bisschen besser einstellen können.
Sie besser darauf einstellen können.
Ja, das ist jetzt alles verdammt schwierig,
weil das alles wetterabhängig ist.
Um das ein bisschen zu erläutern, wir haben auf der Genossenschaft
eine ganze Abteilung für diese Arbeit.
Die dann nicht
Gemüse verrechern, die dann nicht
Rechnungen schreiben oder irgendwas
IT, die machen nur
die Planung. Nur die Prognose,
im Winter im Prinzip
die Jahresplanung
und dann im Prinzip die
Planung, wie viel Menge zu welcher
Zeit kommt, bzw. wie viel wann gebraucht wird.
Okay. Wie viel von euch
von euren Ochsenherdstomaten
schafft es denn tatsächlich
dann über die ganzen Qualitätskriterien,
die es ja gibt,
tatsächlich von euch, von
Glas aus in die
Filiale?
Rechnen wir 2%
Verderb an.
Nein, es ist mehr. Mehr? Ja, es ist schon mehr.
Wenn das
rechnet,
ja,
ich würde sagen,
irgendwo 90 bis 95%
schaffen es schon
in die Filiale. Weil man hört ja auch immer,
dass viel im Vorfeld quasi
ausgesucht werden muss, weil es irgendwelche Normen nicht
erfüllt, weil es sonst irgendwie
Qualitätseinbußt hat.
Ist das bei euch in eurem Fall dann
im Prinzip auch so?
Absolut nie ausgerechnet. Aber es ist schon,
Menge ist schon viel, weil eben was ich
vorher glaube ich schon erwähnt habe, diese
Fruchtbrand, was wir daheim,
das macht zum Essen gar nichts,
das kann man wegschneiden,
wie gesagt, das ist nicht einmal
ein Millimeter. Das ist auch nicht ungesund.
Das schmeckt halt wahrscheinlich ein bisschen bitter,
aber man kann es weg tun.
So wie den Stängel,
den isst der auch keiner. Oder die Schollen von der
Banane, ist ja klar, dass man das wegschneidet.
Genau so kennt man das da.
Da haben wir schon im Sommer, wenn da viel ist,
Appaletten in der Woche.
Was ist das?
Wie viel Kilo?
500 Kilo in der Woche sicher im Sommer.
Ja, übers Jahr gesehen sind es ungefähr
8-10 Tonnen. Es kommt immer drauf an.
Aber ist nicht verkäuflich
in dem Sinne, oder?
Überhaupt, wirklich nicht verkäuflich. Das wird verschenkt.
Jeder, der kommt,
ich habe schon letztes Jahr
bei so einem Standel,
bei so einem Foodtruck mit einem zu diskutieren angefangen,
der hat mir auch irgendwie draufgekommen,
als ich von der Landwirtschaft bin, und relativ
ein bisschen kritisch gewesen.
Und dann habe ich ihm das erklärt und habe gesagt,
ich sehe es auch, du hast meinen Kartel,
kommst vorbei, der kommt jetzt ständig,
um den Paradeiser zu holen.
Auch da einen Paradeiser wird sich nicht
verschenken oder anbringen.
Die muss man wegtun, die kann man
jetzt auch nicht mehr zur Tomatensauce oder so.
Die werden kompostiert.
Aber es wird schon sehr viel geholt.
Dann freint, der holt sich es für die Händln,
für seine anderen Viecher
und etliche viele Hausfrauen,
die holen sich gleich mal
200 Kilo oder was ein kochendes Ei.
Aber da reden wir jetzt von Oxenherzparadeiser,
von Eichern, relativ gesehen
kleinem Betrieb, von einem Betrieb.
Ähnlich funktioniert es
oder ist es generell
im Gemüsebau?
Die Verderbwurde ist
irgendwo zwischen
3 und 6 Prozent.
Das sind wir jetzt unabhängig.
Das ist die Verderbwurde,
aber die ist
bei anderen Händlern ähnlich.
Das ist einfach, weil was dann
wieder übernommen ist, weil einfach
das reklamiert wird,
weil was retourkommt,
weil es überlagert ist,
das ist einfach die Verderbwurde.
Das, was retourkommt, heißt,
vom Handel wieder retour zur LGV,
weil nicht verkauflich wegen
was er filmt.
Kontrolliert,
nein, nehmen wir nicht, retour.
Wenn man alles zusammenrechnet,
zwischen 3 und 6 Prozent,
von dem was produziert wird,
die Kette geht dann
nicht verloren,
sondern kann nicht verwendet werden,
kann nicht verkauft werden,
kann nicht verkauft werden.
Es gibt dann eben entweder
es gibt da
auf der LGV
viele Institutionen,
die das abholen,
Caritas,
Lebenshilfe,
Leo, Dafel,
ich weiß nicht,
6 Organisationen
und Institutionen,
direkt auf der LGV,
waren,
und es ist gar nicht so wenig,
wo es retour war,
wo es dann auch nicht mehr
nachkontrolliert wird,
aber wo es praktisch für diese
Institutionen
von der LGV
gespendet oder zur Verfügung
gestellt wird.
Und ein Teil wird natürlich dann
im Verderb zugeführt und kompostiert.
Und du hast vorhin gesagt,
man kann das dann nicht mehr verarbeiten
oder einem Verarbeiter geben
oder der kann es kaufen,
für Tomaten, Sauce, Ketchup,
das geht dann nicht?
Grundsätzlich befasse ich mich
ein bisschen mit dem Thema,
ich würde das gerne selber machen,
aber das ist auch ihr Glauben,
was oft Leute sagen,
bringt ihr das in Felix
oder wie heißt das,
das sind keine Mengen, oder?
Nein, du kannst das nicht zum McDonalds sehen
und der Cheeseburger schmeckt jetzt mal anders.
Und genauso hat der sein Vertragsanbau
mit seiner Größe,
Verträge, Abnummer,
Du das kaufst heute
und drei Wochen später das Ketchup anders,
das ist der mal nicht so gut.
Und wenn der immer wieder andere Paradeiser,
der eine mischt,
dann muss er seinen Produktionsprozess umstellen,
weil der eine hat mehr Wasser,
der andere weniger Wasser,
das wird alles über einen Vertragsanbau gemacht
und das muss genau dem Kriterium entsprechen,
damit das immer gleichbleibend ist.
Das ist ein bisschen so
versöhnlich,
ihr habt jetzt nicht auf dem Handel hingehaut,
sondern das eh reflektiert,
glaube ich, gesehen,
wenn ihr euch vom Handel jetzt was wünschen könntet,
weil das ist ja quasi euer nächster Abnehmer,
weil ihr seid ja die LGV,
habt ihr selber so gesagt,
was würdet ihr euch wünschen,
dass das besser funktionieren würde,
gibt es da irgendwas?
Es gibt auch einfach
eine faire Behandlung.
Genau.
Eine faire Behandlung.
Dass die Fairness, die in der Zeitung propagiert wird,
auch im Hinterzimmer hält.
Weil genau das ist es.
Es ist alles scheinheilig.
Sie sagen, wir würden dann die guten Bauern unterstützen
und wir wollen das eh.
Und jetzt gibt es den neuen Billa Plus
und wenn ich mir ausschau, was da alles umkugelt,
von irgendwo aus der Welt,
fragt man sich, wie gehören die Leute das dort zu produzieren
und eben sagen dann so was,
sie sind dann so nachhaltig und alles.
Wo ihnen aber alles verpackt haben,
es muss eh schön ausschauen,
das ist alles ein bisschen fadenscheinig.
Da würde ich mir einfach mehr Fairness wünschen
und echtes Zugeständnis zur österreichischen Produktion.
Es wäre spannend, was es dafür braucht,
weil wenn sie untereinander im Wettbewerb stehen,
so wie es ihr jetzt sagt,
ist es ja auch,
die gehören alle wahrscheinlich auf den Tisch,
samt die Konsumenten und die Reich und so weiter.
Ja, dafür sind wir.
Aber da habe ich eine ganz wichtige Frage,
weil in Österreich,
wir essen im Jahr
durchschnittlich pro Nase
ca. 118 Kilo Gemüse.
Diesen Bedarf können wir aber nur
ca. zu 55% selber decken.
Also ihr, die das produziert,
das geht in Österreich nur zu 55% aus.
Warum ist das so und warum darf man nicht mehr?
Weil es sowieso schon unattraktiv ist zu den Preisen.
Und dann noch mehr machen,
ja natürlich, man kann sich
mit einer Menge schon helfen.
Und ja,
bei Fruchtgemüse,
in Wiener Markt
können wir ja schon fast versorgen.
Mit Fruchtgemüse sind wir sogar
im Wiener Markt
übergedeckt, wie sagt man,
überversorgt.
Ich glaube, bei Gurken
produzieren wir in Wien 300%.
Das heißt,
wir könnten alles versorgen.
Es ist aber leider auch so, dass natürlich
Großküchen etc. unsere Waren nicht nehmen.
Die wollen halt auch über das Billige
irgendwo her.
Großküchenspätele etc.
Ja, aber warum wird es nicht mehr?
Ich denke, weil der Beruf an sich
nicht unbedingt attraktiv ist.
Und natürlich in Wien sind die Flächen
sowieso nicht da.
Und da sind Zeiträume.
Ich meine, man braucht nur
ein gutes Beispiel sind die Erdbeeren.
Die haben genau 6 Wochen in Österreich
Saison und werden verkauft das ganze Jahr.
Oder 8 Wochen.
Unser Gemüse hat ja teilweise
längere Saison an.
Eine Gurke, eine heimische Gurke.
Wir reden alle über 5 oder
Gurken, weil heute gibt es
viele. Kennt jeder.
Genau.
Mit einer Gurke, da fängt man was an.
Da hat man einen Begriff dazu.
Eine Gurke, die in Österreich
produziert wird, in Wien
produziert wird, die gibt es zum
kaufen von 1. Februar bis
25. November.
Die Glashaus-Saison.
Die Glashaus-Saison.
November, Dezember,
Jänner, Februar.
Du hast da schon einmal fast 4 Monate,
wo es keine Produktion gibt.
Das ist ein Drittel vom Jahr.
Das selbe bei den Paprika,
bei den Paradeiser.
10 Monate Saison.
Es gibt auch eine Winterproduktion.
Aber alleine von dem
Zeitraum her
fällt uns schon ein Drittel
des Jahres. Aber es gibt immer das
Gemüse. Aber es gibt es das ganze
Jahr. Genau so ist es.
Dann geht es weiter mit einem Salat.
Dann geht es weiter mit einem Kohl,
mit einem Zöller, mit Karotten.
Das gibt es alles.
Aber alles nicht über 12 Monate
verfügbar. Und die 118 Kilo,
die angesprochen wurden,
die Zeug kenne ich nämlich genau,
weil ich vor zwei, drei Tagen
im Fernsehen gehört habe.
Die sind über das gesamte
Jahr gerechnet. Genau.
Im Einkaufskorb vom 1. Jänner
bis 31. Dezember.
Ich weiß nicht, was da genau drin ist,
aber das betrifft es.
Und das ist die Ursache, dass wir bei der
50% Eigenquote sind.
Oder eine der Ursachen.
Weil einfach unsere
Produktion nicht mehr hergibt.
Also man müsste eigentlich die Saison
nicht berücksichtigen und dann schauen
wir, wie viel es dann ist.
Wenn man das berücksichtigen würde,
Saisonmäßig,
dann kommen wir nicht auf 50%,
dann kommen wir garantiert auf 90%
oder 95%, weil wir ja
Überproduktion haben.
Teilweise wird unsere Ware
auch ins Ausland exportiert,
weil wir zu viel haben. Also in der Saison
haben wir Überversorgung und außerhalb
der Saison.
Und weil bei uns
die Tomaten das ganze Jahr im
Supermarkt liegt, wissen wir gar nicht mehr,
wann die Saison ist.
Und da ist jetzt wieder das
angesprochen, die Fairness vom Handel.
Der soll wirklich so fair
sein und korrekt sein. Und dann,
wenn dort ein ausländisches
Ware liegt, auch das als
ausländisches so richtig
deklarieren. Und wenn ein inländisches
Ware steht,
dann soll das richtig deklariert sein.
Das ist einer der kleinen Fairness-Punkte.
Passiert das nicht? Die Deklaration?
Oder zu oder deutlicher?
Sicher passiert das.
Aber
ganz sicher passiert es auch
nach außen hin, immer richtig.
Aber es gibt in jeder
Filiale und überall Mitarbeiter,
die sich vielleicht
ehren, die vielleicht nicht so
genau arbeiten, was bewusst
oder unbewusst ist.
Nebeneinander liegt und das ist natürlich schwierig.
Ich tue das sehr oft.
Und meistens
sind dann auch überall
rot-weiß-rote Fähnchen bei
den Paradeisern.
Der Konsument ist ja wild.
Aber er weiß es ja nicht.
Vielfach bei ausländischer Ware.
Und gesagt wird dann immer, ja, da hat der Mitarbeiter
das Darfall falsch getan. Das kann an jedem
passieren, wo gearbeitet wird.
Aber es passiert schon sehr,
sehr oft so.
Und vor allem nie umgekehrt.
Es hat nie
ein
österreichischer Ware
ein anderes Darfall.
Das ist schon seltsam.
Das werden wir recherchieren, aber du bist eh
der Supermarktfotograf, gell?
Schauen Sie mal alle komisch an, wenn die alles
abfotografieren.
Wenn auf jedem Sackl oben, bei
den Äpfeln, Herkunftsland
Südtirol steht,
bei jedem Sackl,
da steht Österreich.
Und die Geheine und Frage.
Und da steht Österreich,
da steht Österreich.
Sag ich, das sind keine Österreicher. Oh ja, das sind!
Sag ich, warum steht das? Nein, das sind in dem.
In der Kiste sind die Österreicher.
Sag ich, zeigst du mir das.
Ach so,
das Darfall der Mitarbeiter genommen,
dann sind es einfach falsch angefangen.
Das Darfall umdreht und dort ist Italien gestanden.
Und da kann man dann
keiner sagen, Entschuldigung.
Das ist doch schön.
So, Papa muss weg.
Papa muss weg.
Papa muss weg.
Danke Papa dabei.
Papa hat jetzt irgendeinen Termin vergessen.
Und ist jetzt wieder weg.
Das haben wir vergessen.
Bist du schon wieder online?
Wir sind online.
Wunderbar.
Ich habe zuvor etwas angesprochen.
Wir sind in einer Stadt, die Fläche wird verbaut.
Wenn du dich in Richtung
Innovation, Digitalisierung,
wenn du in die Zukunft schaust,
welche Veränderungsmöglichkeiten
siehst du?
Generell im Gemüsebau oder da für euren Betrieb?
Was jetzt digitale Tools,
etc. anbelangt?
Was kann man da irgendwie machen?
Oder was tut ihr schon?
Es hat sich eh die letzten
paar Jahre gar nicht mehr so viel getan.
Vor 20 Jahren ist eben, sagen wir,
ein technisches System übernommen mit der
Bewässerung, mit der Computersteuerung, Klimasteuerung.
Das haben wir jetzt alles.
Die letzten paar Jahre hat sich nicht so viel
innovativ getan.
Aber es kommen wieder Sachen,
das betrifft Ernteprognosen.
Es gibt zum Beispiel Systeme,
wo man die Pflanzen wiegt.
Referenzpflanzen.
Aber die stehen auf einer Waage drauf?
Nein, die hängen auf einer Waage.
Die Pflanzen hängen ja im Glas aus.
Die hängen auf Schnüre im Glas aus.
Auf einer Waage.
Und da kann ich dann ablesen, wie schwer ist das momentan?
Beim Willi macht es gerade clear.
Die hängen, die wachsen auf einer Schnur.
Die Paradeisen nach oben.
Aber der Boden ist schon unten, oder?
Der Boden ist unten, natürlich.
Ich habe immer gesagt, dass das von oben runter hängt.
Nein, nein, nein.
Gibt es aber auch so ein System mit Gurken,
da hängt der Seitentrieb quasi einfach seitlich runter.
Aber bei der Waage, ja?
Solche Dinge.
Ja, Zeiterfassungssysteme zum Arbeiten.
Dann natürlich ist
absolut im Trend momentan
Belichtung, das sehe ich
ein bisschen kritischer als viele meiner Kollegen.
Ich denke mir immer,
für was soll ich die Energie verbraten?
Man muss ja nicht alles
immer mit Zwang produzieren,
wenn es gerade am kölnesten ist oder am finstersten.
Ich denke mir,
das, was wir machen, finde ich richtig,
weil wir die Saison im Prinzip verlängern.
Wenn wir mehr Sonnenstunden zur Verfügung haben,
beginnen wir und im Herbst hämmen wir auf,
aber im kompletten Winter produzieren wir nicht.
Das dreht sich um, weil es der Konsument haben will,
weil es der Handler fördert,
weil es erzahlt wird.
Aber grundsätzlich,
gesamtheitlich betrachtet,
finde ich die Belichtung nicht so ganz g'scheit.
Da würde ich doch eher auf Paradies
im Winter verzichten,
weil ich es im Winter kann.
Außer, ich bin so laut beim Wirten dabei,
dass ich es nicht lange gegessen habe,
weil ich keine Werte auf den Kopf habe
und es hat keinen Wierzerschnitzel gegeben.
Aber sonst, ich bin wirklich sehr saisonal.
Es gibt auch bei uns noch einen Spargel,
wenn er Saison hat,
und Paradeiser und Gurken,
ich finde aber Gfreiz im Frühjahr viel mehr drauf,
wenn man es schon lange nicht mehr gegessen hat.
Aber das ist sicherlich auch nicht
eine Veränderung in der Zukunft,
dass viel mit Belichtung gemacht wird.
Ist es dann nur Belichtung,
weil ich vorher eh fragen wollte,
generell bei einem Fall von Paradeiser,
warum macht sie das nicht auch im Winter?
Und was braucht es denn dafür
für den Schritt in die Belichtung?
Im Winter fehlt uns einfach
schlicht und ergreifendes Licht.
Harzen kann ich immer,
weil im Dezember ist es meistens durchschnittlich
sogar wärmer als im Februar oder so.
Das war nicht das Problem.
Eine Pflanze wächst nur mit Licht
und das Sonnenlicht ist im Winter zur Verfügung gestellt.
Das ist ja Licht immer hauptsächlich.
Ich denke natürlich an Harzen im Winter.
Ich habe auch an die Wärme gedacht.
Harzen kann man immer.
Im Dezember verharzt man nur frostfrei.
Aber da gefriert sich meistens gar nicht.
Aber da dreht es sich immer noch an,
wenn wir mal gesetzt haben.
Aber Licht einschalten kann ich auch immer.
Da brauche ich halt einen Strom dazu.
Und das ist viel.
Und natürlich kostet die Belichtung
an sich auch Geld.
Die technischen Einrechnungen dazu
Entweder nimmt man Natrium-Dampflampen.
Die sind zwar recht geschickt,
weil sie viel Wärme produzieren.
Aber Wärmestrom ist natürlich teuer.
LED sind in der Anschaffung natürlich teurer.
Aber dafür in der Lichtqualität
besser und machen nicht so viel Abwärme.
Aber das ist sicherlich eine der Sachen,
wo es sich in der Zukunft mehr tun wird.
Aber viel glaube ich auch
in Richtung Salate und so was.
In der Stockwerksproduktion.
Vertical Farming, diese Schlagwörter,
die man jetzt immer wieder hört.
Denkst du, dass das kommen wird?
Oder ist das eher so ein Trend?
Ich glaube jetzt nicht, dass auf jedem Gebäude
irgendwelche Fisurien
oder Paradiser wachsen werden.
Die Leute das da selber machen.
Aber ich glaube schon, dass Vertical Farming
dieses Hochstockanbau,
wo die kleinen Salatschachteln
oder so was wachsen.
Aber natürlich auch Hydroponik,
Aquaponik, dass solche Sachen,
die es ja eh schon gibt, mehr werden.
Und eben gerade so Salate und so was.
Dass das ziemlich viel in die Richtung geht.
Wo siehst du die Entwicklung dann bei euch am Betrieb?
Denkt ihr da in diesen Szenarien
vielleicht irgendwie sich da weiterzuentwickeln,
umzusorteln, das zu ergänzen?
Aquaponik hast du jetzt gerade gesagt.
Oder seht ihr
euren Betrieb so
in den nächsten 20 Jahren auch noch bestehen?
Zwei Dinge. Im Prinzip
denke ich nicht, ich schaue mir viel an,
in die Richtung, weil wir so den
kompletten Betrieb von Grund auf
umbauen.
Jetzt ist der Papa wieder da.
Wartet, ich drücke wieder auf Pause
und setze das auf.
Ja, denke ich in die Richtung.
Ausschauen tu ich mir viel.
Bestrebungen hab ich da jetzt nicht, weil momentan funktioniert
so wie wir tun.
Bei uns sind es eben so kleine technische Veränderungen,
Verbesserungen.
Wenn es so schnell geht,
eine Automatisierung da,
so irgendwas. Aber wenn ich wirklich
so eine Hydroponik
oder irgendetwas machen will,
dann passt es mit meinem
Anbau mit die Paradisa jetzt nicht wirklich zusammen.
Und zweitens müssen wir den komplett
grundlegend den
Betrieb umbauen. Das plan ich jetzt
momentan nicht.
Man muss ja dazu sagen, es ist hier bei euch
schon sehr hochtechnisch, weil
es ist beheizt, die Pflanzen kriegen
eher Wasser und ihre Nährstoffe, alles computergesteuert.
Also es war ja nicht so,
als wäre da schon viel passiert, oder?
Genau.
Diese Computersteuerung,
das ist eben vor 25
Jahren gekommen. Da war das wirklich
hochmodern. Da hat das niemand glauben können.
Die Pflanzen kriegen vor allem auch nicht auf Wasser.
Na, wie geht denn das?
Aber das sind wir eigentlich schon gewohnt,
weil es für uns Standard in der Produktion
geworden ist. Es geht gar nicht mehr anders,
als mit einem Klima-Computer.
Aber eben, es kommen schon immer wieder Dinge
raus, die sich dann ein bisschen den Alltag erleichtern.
Aber das heißt, A, irgendwie,
du bist eigentlich für die Zukunft
mit dieser Stadtnahen
oder überhaupt Stadtlandwirtschaft,
die ihr da betreibt, eigentlich relativ
zuversichtlich, dass es die auch weiterhin
in die Art und Weise braucht und dass die auch stabil ist.
Das war das zweite, das ich sagen wollte.
Das habe ich dann vergessen gehabt.
Grundsätzlich die nächsten Jahre
schon langfristig,
wenn sich nicht der politische
Willen und der Einstellung zur Landwirtschaft ändert,
dann glaube ich nicht.
Weil es ist ein Flächendruck da,
gerade im Wiener Raum.
Man weiß die Prognosen,
die Stadt wird wachsen,
das Land wird leerer, die Stadt wird voller,
die Leute wollen da herziehen.
Es ist viel Wohnraumbedarf in den nächsten Jahren
und unsere Flächen sind
sehr gefragt.
Bei jedem. Investoren,
wie sagt man, die ganzen
Immobilienfirmen etc.,
es sind schon ständig irgendwelche da,
die fragen oder Briefe schicken
oder schauen und Interesse haben,
Interesse bekunden.
Das Gebiet glaube ich wird so lange halten,
solange keiner verkauft.
Wenn wir irgendwo einen Auffang verkaufen,
es gibt ja grundsätzlich schon einen Widmungsschutz darüber.
Aber eine Widmung ist
im Endeffekt nur ein Gemeinderatsbeschluss.
Und wenn der Gemeinderat sagt,
wir wollen dort ein Haus hinbauen,
da können wieder 300 Leute sein oder 5000,
wenn es eine größere Anlage ist,
dann widmen wir das und fertig.
Da muss sich schon die Einstellung
zur Landwirtschaft bewusst ändern,
dass wir das in der Stadt halten wollen
und dass wir das Gebiet
da sozusagen schützen.
Weil viele sind in den letzten Jahren
der Zehnte schon weggefallen.
Wenn wir schauen in die Donaustadt,
da gibt es keine Gärtner mehr.
Wie leicht wäre es für euch den Betrieb,
weil in der Erde baut sich ja nicht mehr an.
Die Erde braucht sich ja nicht mehr,
den Boden selber.
Wie schwer ist es für euch,
einfach zu sagen, okay, wenn ich irgendwo eine Fläche habe,
dann siedle ich halt um.
Das machen ja die meisten, die irgendwie ein Angebot kriegen
und weiter bewusst
Landwirtschaft betreiben wollen.
Die gehen dann meistens ins Wiener Umland.
Weil da habe ich eine gute Infrastruktur,
habe kurze Transportwege
und kriege relativ günstig irgendein
Ockerland, der über der Klausers Trafbank hat.
Und dann baue ich halt so, wie es mir gefällt.
Unsere Betriebe sind jetzt nicht unbedingt
immer so, wie es uns gefällt, sondern so, wie es gewachsen ist.
Manchmal ist halt irgendwas verschachtelt und ungeschickt.
Man kennt halt, auf die grünen Wiesen kann man halt
alles effizient und einfach bauen.
So wie es geschickt ist.
Ist das gleiche als Szenario?
Momentan nicht. Momentan sind wir da.
Wie gesagt, wenn sich da
nicht wirklich die Einstellung ändert
und die quasi, ich sage jetzt nicht finanziell,
aber die Förderung
einfach vom politischen Willen her,
dann weiß ich nicht, ob ich in 30 Jahren noch da bin.
Ich nicht.
Du wahrscheinlich nicht.
Nein.
Ich werde ja immer weiter im Freitag.
Das ist nur realistische Einschätzung.
Nicht, dass du verschätzt.
Okay, Zukunft haben wir jetzt auch.
Die Innovation ein bisschen.
Weil wir vorher nämlich über das Thema Energie noch geredet haben.
Zum einen, woher
kriegt ihr eure Energie da jetzt am Standort?
Was ist die wichtigste
Energiefaktor, den ihr habt?
Und was mich dann abschließend auch noch
interessieren würde, wenn ich mir jetzt den Preis
der Tomate, euren
Erzeugerpreis, nehme.
Wie hoch sind da die relativ
Anteile? Was
verursacht am meisten Kosten
bei eurer Produktion?
Wie kann ich mir das ungefähr vorstellen, wie so
eine Art und Zwangs ist jetzt ökonomisch?
Okay.
Beginnen wir mal mit den ersten. Wir hadsen
seit dieser Saison mit Biomasse.
Hat was?
Mit Hackschnitzeln.
Wir haben das eben voriges Jahr umgestellt.
Wir haben mit dem Nachbar gemeinsam
geplant, war mit vier Nachbarn, also
zu viert.
Also Gemeinschafts-Hackschnitzel-Anlage.
Wuhren ist dann nur ein Nachbar.
Jetzt sind wir zu zweit eben
in unserer Gemeinschaftsheizung.
Einfach aus der wirtschaftlichen Not
heraus.
Die Betriebe sind für eine Heizung
allein nicht klar. Und es war
notwendig, die Energiequelle
umzustellen, weil wir haben vorher mit
Fernmilch geheizt, seit 1996,
glaube ich, das war 1995.
Das war damals
was?
1989.
Irgendwo, da in der Zeit.
Ja, stimmt schon.
Aber jedenfalls schon eine sehr lange
Zeit. Das war damals ein relativ
gutes System, weil die Stadt Wien
hat da Strom produziert.
Die Turbinien, das ganze zeigt, das
hat gekühlt. Da gibt es Kühlwasser.
Wir sind einen Kilometer neben
der Wienenergie,
also neben dem Kraftwerk.
Das ergibt sich natürlich.
Ist logisch, ist gut.
Haben die gesagt, okay, versorgen wir die Gärtner mit Energie.
Die können hatzen. Wir haben
ein bisschen Geld dazu und haben unser
Temperatur gebraucht, mit dem wir unsere Turbinien kümeln können.
Alles super.
Der weltweite Energiemarkt hat sich
geändert. Der Strom ist billiger geworden.
Die Turbinien rennen nicht mehr so viel.
Und vor allem, es hängt
alles schon drauf auf der Fernmilch.
Jedes Gebäude, die öffentliche Einrichtung.
Viele Firmen auch.
Und irgendwann hat
die Fernmilch Wien gesagt,
es kriegt zu billigen Tarif.
Wir müssen das ansteigern.
Dann haben natürlich die Berufsvertretungen
alle interminiert und Verhandlungen ausgemacht.
Es hat ein Verhandlungsteam gegeben,
das sich mehrmals verändert hat.
Und über Jahre hinweg, immer wieder.
Und im Endeffekt haben sie dann
auf drei Etappen
den Preis
mehr als verdoppelt.
In welchem Zeitraum?
Vertreifacht eigentlich innerhalb von
6 Jahren.
Vertreifacht und das Preis ist innerhalb von 6 Jahren?
Ja, genau.
Und warum ist das jetzt für euch so
stark essentiell, dass sich der
Energiepreis der Fernmilchpreis...
Das kommt an.
Das kommt jetzt, weil es
einer unserer größten Kostenfaktoren ist.
Zwischen 30 und 40 Prozent
wird sich die Energie
im Gesamtkostenschnitt niederschlagen.
30 bis 40 Prozent?
Nein, wird es vielleicht nicht sein.
Die Energie
und 25 bis 30 Prozent
die Arbeitskräfte.
Was sagst du?
Ungefähr zwei Drittel
sind Energie- und Arbeitskräfte.
Und ein Drittel sind noch
Abschreibungen, Pflanzenmaterial,
Wasser, Dünger,
Strom,
Betriebskosten,
Betriebsmittel, glaube ich.
So ungefähr
Drittel, Drittel, Drittel.
Ja, ungefähr.
Man kann gut sagen, ein Drittel
in etwa ist die Energie vielleicht
weniger und das macht es halt so tragisch,
weil es da wirklich
ums Summen geht.
Das ist nicht so, da ich sage, irgendein
Ding, das ich einmal im Jahr brauche,
irgendeine Schnur, irgendein Betriebsmittel,
das kaufe ich einmal um 300 Euro im Jahr.
Zum Beispiel,
wir haben früher Grießbaum verkauft,
auch im Hof.
Im Internet ist irgendwo Grießbaum
verkauft.
Wir haben früher Grießbaum verkauft
und da gibt es dieses Grießbaum-Netz,
das man ja kennt. Und wir haben das im letzten Jahr
gekauft, ich sage einmal, im Haus nur mal 10 Euro
und im nächsten Jahr hat es 20
oder
17,50 Euro oder so.
Der Vater hat Teufel, das wir tun.
Warum? Das kann nicht in der Hand sein,
so viel teuer sein, das gibt es ja nicht.
Und da habe ich gesagt, bitte bleib ruhig,
das Netz kostet im Jahr, alles,
was wir da kaufen, 100 Euro,
dann sind es jetzt 150. So ein
Posten macht nichts aus, nur es
macht die Energie einfach so einen großen
Schall aus und das schlägt sich dann den Preis
nieder und ich kriege es nicht. Die sagen halt,
dann gibts den Preis halt weiter, dann müsstest du halt mehr
verlangen. Aber wenn ich es nicht kaufe, wenn ich den Preis nicht kriege,
und das hat uns dann in die
wirtschaftliche Bedrängnis sozusagen geworfen,
dass wir sagen, nein, wir müssen was mit der Energie
machen, wir gehen jetzt auf Hockschnitzel.
Na ja, klar, ich meine, wenn du hier sagst,
30% sind ungefähr Energie
und das verdreifacht sich im Preis,
dann ist verständlich, dass das irgendwo
Existenz
bedrohend ist.
Aber irgendwann geht es nicht mehr.
Ich kann weniger essen
und werde nicht verhungern.
Wir haben eh alle zu viel Gewicht.
Aber irgendwann ist es mit der Einschränkung vorbei.
Irgendwann geht es nicht mehr.
Noch weniger geht es nicht.
Genau, wir haben dann so viel Energie eingespart,
dass uns im Endeffekt Zeiträume gekürzt,
das macht keinen Sinn mehr.
Genau, wir haben die Energie so
eingespart, dass die Pflanzen dann
nicht mehr perfekt vital waren.
Man hat dann schon gemerkt, okay, wir
hatzen zu wenig. Das tut der Pflanzen gut.
Um das kurz zu erklären,
wenn wir in der Früh, im Sommer,
wir hatzen bis in
Juni, Juli, August,
wenn wir in der Früh
mit Eisenrohre,
die am Boden sind,
nicht im Boden, sondern am Boden
aufgedeckt, weil wir das als Transportsystem
verwenden. Und das
ist der Pflanzen gut, wenn man in der Früh
mit 40, 50 Grad
reinfährt, damit es von unten her warm
ist, weil dann verdunstet die Feuchtigkeit,
treibt die nach oben, dann tue ich die
Lüftung an den Spalt auf und dann geht die
Feuchtigkeit nach draußen. Und das wollen wir
haben, damit wir Feulnis und
Schimmel und Schimmelpilze
vorbeugen.
Weil wenn ich keinen Pilz habe, dann brauche ich
nicht dagegen gearbeitet. Genau so ist es.
Und wenn ich mir den durch das
Heizen einsparen kann, ist es das Beste,
was es gibt. Also weniger Feuchtigkeit,
dadurch, dass die abzieht, hat weniger
Chance für einen Pilz.
So ein Pilzpilz ist bei Paradeiser
wirklich ein schweres Thema. Und ich kann
den echt wegheizen. Wenn die Heizung
rennt, dann sparen wir das
Problem. Aber
ich brauche die Kosten von der Heizung. Und deswegen
habe ich gesagt, wir machen das gemeinsam.
Allein ich sage mir, so fühlt es sich klar.
Besser gefallen hätte es mir zu viert. Es ist zur Zeit
ein bisschen einfacher, aber zu viert war es natürlich
noch effizienter. Aber wir haben jetzt eben
diese Heizung.
Ich glaube, es funktioniert.
Also Energie heißt Heizen.
In dem Fall nicht Strom. Genau. Strom ist
bei uns
eher vernachlächigend
ein Faktor. Und Wasser?
Auch relativ,
weil Wasser
bewässern wir mit Brunnenwasser
und
Grundwasser.
Früher
ist es noch vorgekommen, dass man Gemüse
mit Paradeiser nicht, wenn man Paprika oder so
gehabt hat, dass man das auch wascht oder
verlaut. Das machen wir nur mit Stadtwasser.
Aber das machen wir bei Paradeiser nicht.
Die werden nicht
gewaschen. Die werden nicht gewaschen oder nicht
großen.
Also die werden auf der ganzen Reise
nicht gewaschen? Nein.
Also auch beim Handeln nicht,
bis sie bei mir daheim sind? Nein.
Also die werden nie gewaschen? Nein.
Geht auch gar nichts. Im Prinzip magst du
daheim auch nicht waschen.
Ich habe noch nie einen Paradeiser
gewaschen. Ich weiß ja, was drauf ist.
Und es ist nichts drauf.
Es kann doch passieren, wenn du in den Garten
hast, dass ein Vogel draufgackt.
Aber das ist auch natürlich.
Oder im Geschäft, wenn einer bei anderen abgradet.
Das am Ersten. Im Geschäft
muss man hauptsächlich auch waschen.
Man sagt ja jetzt oft, die Spritzmittel
oder wenn dann vielleicht doch ein
Pilz kommt, dass man dagegen
was tun muss, ist das dann drauf.
Und deshalb muss ich es waschen. Wie ist denn das?
Ja, waschen.
Wie gesagt, wenn im Geschäft was gekauft ist,
sowieso immer waschen. Es ist natürlich auch
eine Empfehlung Lebensmittel immer zu waschen.
Wie gesagt, bei mir im Kloster weiß ich was drauf ist.
Da ist alles so. Natürlich gibt es
Pflanzenschutz. Pflanzenschutz ist einfach
ein notwendiges Übel in der Produktion.
Wenn ein Mensch krank ist,
kriegt er eine Pulver und dann fragt kein Mensch
nach. Und
wenn die Pflanzen krank ist, braucht es auch
irgendwas. Das wird zum größten Teil eh schon
mit Nützlingen gemacht. Mit
biologischen Pflanzenschutz, den es ja natürlich auch
gibt. Und dein Biolandbau ja
zugelassen und notwendig
auch ist. Das verwenden wir genauso.
Aber ab und zu geht es halt ohne systemischen
Pflanzenschutz auch nicht.
Und ja,
das ist natürlich drauf. Aber selbst da
sind die Mechanismen, die Schutzmechanismen
so gut und stark,
dass man selbst das
bedenkenlos konsumieren kann. Weil ich habe
auch da, und das wird wirklich
sehr, sehr genau kontrolliert. Wir haben vor ein paar Wochen
erst Hauptbetriebskontrolle gehabt.
Wenn ich einen Pflanzenschutz
einsetzen muss, dann stelle ich in meiner
Zulassungsliste, wie lange ich bis zur nächsten Ernte
warten muss. Und das sind in der Regel
drei Tage bis zu,
bei den meisten Sachen, drei Tage bis zur nächsten
Ernte. Und in der Zwischenzeit
baut sich das Mittel ab. Und danach
noch in der Zeit, wo es ins Geschäft geht,
natürlich auch noch. Und es
tut auch, um das noch ergänzend
zu sagen, der Handel tut ja auch selbstständig
seine Waren prüfen. Und das
weiß ich gar nicht. Das passiert immer wieder mal.
Kriege ich bei E-Mail, zack, es war vor
ein paar Tagen jetzt wieder, kriege ich eine E-Mail
mit Pflanzenschutztest,
ob da irgendwas drauf ist.
Und in der Regel ist nix.
Also es ist nicht mal
auffindbar. Jetzt
habt ihr ja auch immer wieder von Nützlingen
gesprochen. Was ist denn das? Und wofür braucht
man das? Nützlinge sind einfach
Organismen, die uns helfen,
die Pflanzen gesund zu halten. Das kann
jetzt sein in Form von Mikroorganismen,
so klar, dass man es gar nicht sieht.
Oder nur riecht vielleicht. Oder in Form
von Hummeln. Wir verwenden für die
Bestäubung der Paradeiser ausschließlich
Hummeln. Die Frage, die jetzt
kommt, beantworte ich gleich weg.
Wegen die Bienen.
Die Bienen, die sterben, die nehmen
es doch Bienen. Bienen wollen keine
Paradeiser. Mögen sie nicht.
Weil Paradeiser keinen Nektar haben, sondern nur
bollen. Und die Bienen wollen aber bollen.
Aber Hummeln mögen Paradeiser. Ah, wollen Nektar.
Und die Bienen fliegen einfach raus.
Die Hummeln mögen die Paradeiser
gern. Die kaufen wir zu. Die werden
gezüchtet und
gezogen. Und wir haben da
im Schnitt
so eine Box, so ein kleines
Schachtel mit 30x30x30.
Und da sind im Schnitt 70 Hummeln drin.
Und die bestäuben zigtausend
Pflanzen am Tag. Also ein Glashaus
ist einfach so... Genau.
Steht da so ein Kostendrin. Den kaufen wir.
Die paar Hummeln erledigen das. Genau, ja.
Die leben zwar nur, man ist halt
ein langlebiges Tier, die leben
ein paar Wochen. Wir tauschen
sie allerdings nach vier Wochen aus.
Sie sind schon weiterhin im Glashaus.
Sie sind nicht mehr so aktiv. Wie tauschen wir den Hummeln aus?
Indem man eine neue Box dazustellt.
Die Alten gehen
ihren Lebensweg. Die sterben halt irgendwann
nach ein paar Wochen. Wie gesagt, effizient arbeiten
dann vier Wochen. Also sie werden einfach ergänzt und...
Und es kommt dann einfach eine Box dazu.
Und die Alten fliegen halt so lange
bis sie bei der Lüftung rausfliegen. Wo kauft man denn Hummeln?
Also ich wüsste jetzt nicht, wenn ich
beim... Ich weiß nicht, wo gehe ich hin.
Du musst einmal fragen im nächsten Braumarkt.
Guck mal in Google. Hummeln kaufen.
Hummeln im Arsch. Dann kommt wahrscheinlich Bio Help.
Dann kommt vermutlich irgendeine
Firma, die sowas verkauft.
Zwei, drei produziert
wir das meistens eh im Ausland.
Bei großen Firmen.
Aber wir
kaufen es natürlich bei österreichische Händler.
Und eben die verkaufen Nützlinge und
Hummeln. Die Hummeln sind eben zur Bestäubung.
Weil die halt auch sehr sehr fleißig sind.
Und das sieht man irgendwie, da können wir schöne Püdeln machen.
Und kümt haben wir es schon und alles mögliche.
Wenn man auf den Kosten draufklopft, dann
tut es ganz herrlich surren.
Da haben wir ja einen Kameramann da gehabt.
Der war ganz begeistert von dem, der hat stundenlang die Hummeln
zugegucht.
Wo sich die Hummeln tummeln.
Er hat sogar aufgenommen.
Und dann geht es weiter mit die Nützlinge.
Sagen wir mal, die größeren
dann sind dann Encasia Formosa
zum Beispiel, Erdschlupfwespen
oder Macrolophus pygmeos.
Das sind... Aha, das rumpft auf.
Wie heißt denn der auf Deutsch? Klingt fancy.
Das sind nicht alles kleine Viecherln,
die irgendwas mit anderen kleinen Viechern tun.
Und bei den Casias zum Beispiel
die legen ihre eigenen
Eier in die Eier von Schädlinge.
Schädlingsschädlinge quasi.
Genau.
Wir haben da so ein schönes Püdel,
wie so Packmans.
Das eine, das andere frisst.
Das größere frisst, das kleinere. Und so funktioniert im Prinzip
die Nützlinge.
Wir siedeln bewusst die Viecherln auch.
Die halt zum Beispiel gegen
rote Spinne, also Spinnmilben
die gegen weiße Fliege arbeiten,
die gegen Tomatenrostmilben
arbeiten.
Die setzen wir bewusst ein. Die kaufen wir auch
bei den besagten Firmen zu.
Legen die, setzen die aus.
Wir tun die auch züchten.
Bei den Casias, das sind so kleine
Papierkärtchen, die steckt man einfach drauf
auf die Pflanzen, auf die Blätter und die schlüpfen nach ein paar Tagen.
Bei den
Macrolophus, die sind ein bisschen größer, die sichtbar,
die sind so, da ich sage, ein Millimeter
groß.
Und die dann wir frühzeitig schon
im
März aussetzen in der Kultur.
Über drei Wochen.
Jede Woche tue ich ein paar tausend dazu.
Ein paar tausend, ja.
Das sind 500 in so einem Fläschchen.
Und dann tue ich sie füttern jede Woche.
Im Prinzip
sind das sterilisierte
Motten Eier. Und teilweise
ist auch dabei Athemier.
Das sind so kleine Krebstierchen Eier.
Die fressen sie.
Und die tue ich dann, weil im Frühling ist ja noch kein Schädling
im Klos aus, oder sehr, sehr wenig.
Dann taten wir meine Lützlinge im Hunger.
Jetzt deren Kase, die ich erwähnt habe, diese Kärtchen,
die haben einen sehr kurzen Lebenszyklus von 14 Tagen oder so,
das hänge ich auf, wenn ich sie brauche.
Aber der Macrolophus hat mehrere Wochen,
bis der
entwickelt, bis der
eine Population aufbaut, bis sie die
vermehren, bis der schlüpft.
Das geht natürlich auch im Frühling nicht so schnell, weil es nicht so warm ist.
Und deswegen tue ich die im Frühling
schon aufbauen, tue sie immer schön füttern jede Woche.
Und dann im Sommer, jetzt im Prinzip,
wenn die ersten Schädlinge, und die beobachten wir
jetzt mittlerweile schon, beginnen,
sollte die Population soweit
angewachsen sein, dass der das
bekämpfen kann von sich aus.
Dass der in so einer Mannstärke
verfügbar ist,
dass der im Prinzip an jeden Schädling,
der irgendwo Auftritt sofort findet
und zusammenhauert oder
irgendwie anders parasitiert, nennt man das in der
Fachsprache dann.
Also ein hochkomplexes Thema, das ist da jetzt leider
nicht so, wie man das verhänden muss.
Der Klassiker bei den Nützlingen
ist natürlich das Frauenkäferl.
Das was?
Marienkäferl.
Der Klassiker der Nützlinge.
Eigentlich die Larven, gell?
Der Marienkäferl, die Frauenkäferl,
fressen die Leute.
Das ist eigentlich der Klassiker unter den Nützlingen,
den die meisten Schrebergattler
sagen, aha, Frauenkäferl.
Das ist grundsätzlich
der klassische Nützlinge.
Da hat man früher eine Suppe draus gemacht,
den Marienkäferl.
Jaja, das ist aber schon länger her.
Jaja, gibt's eine Marienkäfer Suppe.
Aber ja, das ist jetzt ein anderes Thema.
Bevor wir jetzt
aufhören,
warum keine Grießbäume mehr?
Zu ineffizientes
Wirtschaften. Oder zu
menschliches. Nein, das war ein Hobby.
Eben, zu menschlich.
Habt ihr die nur verkauft oder habt ihr auch einen Wald?
Wir haben keinen Wald. Wir haben die Grießbäume gekauft.
Aber das Händler.
Ja, wir waren sozusagen Händler.
Aber in der Waldkette, das ist eigentlich schon fast
nicht mehr unser Verkäufer, das ist schon fast
ein Freund eigentlich schon.
Und das war halt einfach so,
wir haben halt nur 150 Bäume verkauft.
Und wenn ich das wirklich wirtschaftlich
machen möchte, dann müssen wir ja 3,
4, 500 Bäume verkaufen, dann muss ich mir irgendwann
standnehmen. Aber dann kann ich nicht mehr
mit meinen 95% Bekannten,
die da herkommen, weil es waren 95%
Bekannte und Freunde,
dann kann ich nicht mehr mit einem jeden
Einer gehen auf einen Stampel
und ein paar Wort plaudern oder auf einen Kaffee.
Das wird schwieriger.
Das sehe ich einmal im Jahr.
Und das war halt unsere Qualität.
Das war ein Hobby.
Es ist natürlich ein bisschen was
überblieben, aber wenn man es wirtschaftlich
betreiben wollen würde, müssen wir 3,
4 mal so viel verkaufen. Und irgendwann haben wir
dann gesagt, es zahlt sich nicht mehr
aus und es ist relativ viel Arbeit.
Am Monat muss man immer da sein.
Und dann sitzt auf stundenlang da alles
kommt niemand und dann kommt man 3 auf einmal.
Das ist einfach zu schwierig.
Er hat auch gesagt, irgendwann
wird sich das bei ihm auch aufhören oder
nicht mehr so viel.
Ich habe eben im Winter
auch sehr viel zu tun mit Reparaturen
und alles Mögliche, was halt immer
so mal liegen bleibt.
Und dann haben wir uns halt mehr oder weniger,
wenn man jetzt eine andere Lösung ist,
wir haben jetzt einen Händler, der bei uns verkauft.
Ein Produzent.
Ja, ein Produzent.
Also da bei euch am Hof?
Genau.
Der hat im Prinzip den selben Kundenstamm
ein bisschen weniger geworden, aber er ist auch zufrieden.
Die nächste Quelle für Christbaum in Wien.
Du Bianca?
Ja?
Ich wollte noch was fragen.
Du wolltest noch was fragen?
Und zwar in einer...
Eti?
In einer utopischen Welt,
wenn ihr euch was wünschen könntet.
Was würdet ihr in unserem Lebensmittelsystem ändern?
Nur eins.
Das Wichtigste.
Das Wichtigste, denn da gibt es
vieles.
Ja.
Saisonaler.
Saisonaleres Handeln.
Also wirklich zu der Zeit,
das Essen, wann es es gibt.
Und das halt noch original auch noch.
Das war so der utopische Wunsch.
Ich meine, es ist ganz klar
Bananen und
keine Ahnung.
Kiwis wachsen bei uns bekanntlich
nicht so besonders gut.
Das wird es aus dem anderen Land geben, aber es gibt viele Dinge, die bei uns wachsen.
Und das kennt man auch da in ausreichender
Menge und Qualität.
Produzieren und auch verkaufen.
Man darf sich viel transport sparen.
Und das ist ganz sicherlich bei uns die beste
Qualität wie überall anders.
Weil ich einfach weiß, wie streng unsere Kontrollen sind.
Und wie schlapp sie woanders
gehalten werden.
Und wie? Was sagst du dazu?
Ich? Einfach nur ein
bewussteren
Umgang mit dem Lebensmittel.
Ein bewussteren Zugang.
Und einfach ein bisschen mehr Gefühl
und Eigenverantwortung.
Wenn das die Konsumenten haben
und das ist dann im Prinzip ganz das Gleiche.
Wenn ich die bewusster einkaufen tue
und zu dem Zeitpunkt das Kauf
was gibt
dann mach ich schon
mehr für die Umwelt.
Ich weiß nicht, was für Umweltprogramme
gibt und wo soll es hin.
Aber leider
geht das.
Die
Entscheider haben
oft das Wissen nicht.
Die Entscheider sind die Konsumenten.
Siehst du das?
Ja. Das ist jetzt nicht
dass man irgendwann
schlecht macht.
Oder die
Qualifikation abstreitet.
Aber wenn man es nicht weiß
oder wenn man es nicht besser weiß, dann kann man es nicht machen.
Und die Leute wissen es halt.
Leider geht das oft nicht.
Und
wenn die Information nicht da ist
weil es halt
im Handel
immer alles geben muss.
Es muss immer alles verfügbar sein.
Dann weißt du nicht mehr
wann was Saison hat oder nicht.
Weil den
Opfer gibt es von 1. Jänner bis 31.
Dezember und du weißt nicht mehr
dass ein Golden Delicius
Mitte August geerntet wird
und bis Ende
September frisch ist
und dass er dann
4-6 Monate Lagerzeit hat.
Und das wars. Aber
auch das ganze Jahr immer.
Das würde ich mir wünschen.
Dass jeder persönlich
mit dem die Entscheider
die Konsumenten
wenn die damit bewusster umgehen
und das einkaufen
was sie brauchen
dass sie nichts daheim brauchen
dass man einfach mit dem Lebensmittel
bewusster umgeht.
Und Willi?
Weil wir gerade beim Lebensmittel sind.
Meine Frage
wenn ich jetzt umgehe
ins Haus und zum Kühlschrank
und den aufmache.
Was finde ich denn da?
Bei mir?
Ihr habt getrennte Kühlschränke?
Ja ich überleg grad
was drin ist.
Das brach ich nicht mehr.
Das hab ich vorher rausgenommen.
Es steht aber nur 2 drin glaube ich.
Es ist ein Bärlach drin.
Den hab ich vor 14 Tagen gepackt.
Der ist schon ein bisschen länger eingekühlt.
Aber vor ein paar Tagen haben wir ihn noch gegessen.
Aber eigentlich bei mir
gibt es wirklich nur österreichische Produkte.
Ich schau sogar mittlerweile
eher auf welche Marken
wir sympathisch sind.
Dass ich glaube das irgendwie
gescheit handeln
so gesamtheitlich betrachtet.
Tatsächlich?
Ich schau es schon sehr bewusst.
Gut.
Franz, bei dir was drin im Kühlschrank oder?
Ja sicher ist was drin.
Ich bin mir nicht sicher was da drin ist.
Weil ich einkaufen geh die Frau
und die nicht so
sehr genau schauen tut wie ich.
Aber wenn sie was anbringt
und sie bringt da ein Wurst drauf
wo drauf steht.
Die Deutschen sagen ich brauche es nicht mehr kaufen.
Weil da gibt es sicher von uns auch.
Sie geht auch manchmal zum Lidl.
Sie geht manchmal zum Hof.
Du kriegst sie auch beim Spar.
Du musst sie nicht unbedingt
der italienische Salami kaufen.
Du kannst den Bergsteiger auch kaufen.
Das sage ich schon.
Aber grundsätzlich
wird bei uns schon
sehr, sehr viel wertgekriegt.
Dass wir nur heimische Ware kaufen.
Schon.
Ob das ist
Milch oder Joghurt.
Ich meine
schon Käse habe ich gerne.
Aber da
wir haben so viel guten Käse in Österreich.
Da baue ich einen italienischen Käse.
Oder einen französischen Käse.
Und bei Obst und Gemüse?
Das habe ich selber.
Bananen nicht.
Aber Äpfeln.
So der große Obst und Gemüse-Digger bin ich jetzt nicht.
Obstdigger bin ich jetzt nicht.
Bananen habe ich schon gerne.
Aber Orangen gibt es halt wenn es so ist
noch die Möglichkeit auch
die über den Winter sind.
Wenn du es halt hast.
Aber ansonsten
Obst
und Gemüse haben wir ja selber.
Obst und Gemüse haben wir selber.
Pfirsich haben wir selber.
Hinbärn haben wir selber.
Hinbärmarmelade haben wir selber eingekocht.
Pfirsichmarmelade haben wir selber eingekocht.
Und wenig.
Ich habe Erdbeeren auch sehr gerne.
Und die kaufen wir halt.
Wenn es auch gibt.
Und das Rest von wer gibt es Marmelade?
Ja, gibt es Marmelade.
Ja, bei Marmelade. Servus grüß.
Marmelade gibt es viel Bären.
Eine Marmelade-Digger.
Nein, eh nicht.
Aber es gibt es halt.
Pfirsichmarmelade für die nächsten 20 Jahre.
Ich bin der einzige, der es sieht.
Bärlachpesto auch.
Bärlachpesto gibt es.
Bärlach gemacht in der Badewanne.
10 Soße kommt es halt.
Nach einem halben Tag gebrockt.
Und dann habe ich, ich glaube, 50er Gläserpesto gemacht.
Keine Ahnung, was ich mit dem mache.
Aber die nächsten 5 Jahre kommen aus.
Also, wenn irgendwer Pfirsichmarmelade
oder Bärlach braucht,
neben Tomaten,
dann kann er gerne mal vorbei kommen.
Ja, Markus, Franz,
vielen, vielen Dank für eure Zeit.
Danke fürs Gespräch.
Für euch.
Das war's für heute.
Bis zum nächsten Mal.
Tschüss.
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