B2P035 Martina, Roman und Martin Schmit - Die Bio-Ackerbau Familie
oder wie wichtige Familie ist, wenn man etwas erreichen will
18.07.2021 173 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die Familie Schmit sind für sich selbst: Familie, Eltern, Kinder, Mitarbeiter und Freunde. Dann sind sie Bio-Ackerbauern, Direktvermarkter und auch ein wenig Lohnunternehmer. Papa Roman ist pensionierter Polizeibeamter und drischt jetzt gegen Bezahlung :) (Sorry Roman, der musste sein) - Natürlich drischt er und zunehmend auch sein Sohn Martin mit dem Mähdrescher die Felder der Bauern im Umland. Das hat sich so ergeben, weil die Maschine für die eigenen Flächen anfangs zu klein war. Romantisch wie sie sind, haben Martina und Roman mit dem Hochzeitsgeld gleich den ersten großen Mähdrescher gekauft und damit ging die Reise irgendwie los.
Mit ca. 14 Hektar startete man vor ca. 25 Jahren in die Landwirtschaft, heute bewirtschaftet man ca. 160 Hektar. Ein für diese Gegend durchschnittlich großer Ackerbau-Betrieb. Man produziert Soja, Hafer, Kürbisse und eigentlich alles, was potentiell auf Feldern als Marktfrucht angebaut werden kann. 25% gehen in die Direktvermarktung, der Rest wird an Zwischenhändler verkaufte. Die entscheiden dann, was mit den Rohstoffen passiert.
Für Martin, den Sohn der zwei, war es irgendwie schon immer klar, dass er Landwirt werden wollte. Sein Vater, Freund und Mitarbeiter Roman hat ihn mit viel Vertrauen und der eigenen Liebe zur Landwirtschaft inspiriert. Hofübergabe brauchte es somit keine wirkliche, das läuft alles irgendwie ziemlich reibungslos und Hand in Hand.
Mit Mama Martina hat Martin dann vor ein paar Jahren das eigene Popcorn bei einem Fernsehabend erfunden. Es gab einfach kein heimisches und bis man den geeigneten Nicht-Hybrid-Mais gefunden hatte, musst man eine Weile suchen. Inzwischen ist aus dem Popcorn die Direktvermarktung geworden, deren kreativer Geist Martina ist.
Im Laufe des episch langen Podcasts lernen wir viel über die Entwicklung einer Region, eines Betriebes und auch einer Familie und ganz nebenbei bekommen wir einen tollen Einblick in das Metier des Ackerbaus.
Mit ca. 14 Hektar startete man vor ca. 25 Jahren in die Landwirtschaft, heute bewirtschaftet man ca. 160 Hektar. Ein für diese Gegend durchschnittlich großer Ackerbau-Betrieb. Man produziert Soja, Hafer, Kürbisse und eigentlich alles, was potentiell auf Feldern als Marktfrucht angebaut werden kann. 25% gehen in die Direktvermarktung, der Rest wird an Zwischenhändler verkaufte. Die entscheiden dann, was mit den Rohstoffen passiert.
Für Martin, den Sohn der zwei, war es irgendwie schon immer klar, dass er Landwirt werden wollte. Sein Vater, Freund und Mitarbeiter Roman hat ihn mit viel Vertrauen und der eigenen Liebe zur Landwirtschaft inspiriert. Hofübergabe brauchte es somit keine wirkliche, das läuft alles irgendwie ziemlich reibungslos und Hand in Hand.
Mit Mama Martina hat Martin dann vor ein paar Jahren das eigene Popcorn bei einem Fernsehabend erfunden. Es gab einfach kein heimisches und bis man den geeigneten Nicht-Hybrid-Mais gefunden hatte, musst man eine Weile suchen. Inzwischen ist aus dem Popcorn die Direktvermarktung geworden, deren kreativer Geist Martina ist.
Im Laufe des episch langen Podcasts lernen wir viel über die Entwicklung einer Region, eines Betriebes und auch einer Familie und ganz nebenbei bekommen wir einen tollen Einblick in das Metier des Ackerbaus.
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
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Transkript
Leute, halt's zusammen, sonst dauert's nimmer recht lang.
Auf einmal tut's einen gescheit'n schön werden und dann kracht alles zusammen.
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft.
Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
Fangen wir an?
Du hast eh schon gedruckt, oder?
Ich hab jetzt grad gedruckt.
Ja, hab's gewusst.
Grüß euch.
Servus.
Hallo.
Grüß dich.
Grüß dich.
Bauer to the People?
Nein.
Neue Folgen.
Es ist sogar mir zu schnell gegangen.
Ihr braucht euch keine Sorgen machen, aber dass ihr in einer Verhörsituation seid,
der Willi lockert das total auf.
Mhm.
Mhm.
Okay.
Grüß euch.
Wir sagen, wo sind wir denn heute?
Wie heißt denn das da?
Zagersdorf.
Zagersdorf.
Im schönen Burgenland.
Im schönen Burgenland.
Bei der Familie Schmidt mit einem harten Tee.
Jawoll.
Ganz wichtig.
Nämlich bei der ganzen Familie.
Die Schwester ist halt nicht da, ne?
Richtig.
Aber es sitzt da Martin, der Sohn.
Genau, richtig.
Hallo.
Martina, die Mutter.
Ja.
Und Roman, der Vater.
Genau, richtig.
Super.
Ganze Familie.
Und damit ich sage, wer sonst noch da ist, wie immer, die äußerst kompetente
und charmante Bianca Blasel, aka.
Mélange in Gummistiefeln, die dem Willi gerade sehr gerne den Mittelfinger zeigen würde.
Ja, kannst du den machen.
Der kriegt keinen.
Genau, eben der Willi.
Der mit dem Mittelfinger.
Ja, danke für die Einladung.
Neue Folge, neues Glück.
Heute geht es um das Thema Ackerbau.
Schon Ackerbau.
Biologisch.
Ganz wichtig.
Ganz wichtig.
Über Bio werden wir auch noch reden.
Und ja, wir starten einfach wieder grob mal rein.
Ich schaue jetzt auf die Martin.
Erzähl mal ein bisschen, ganz grob, was macht ihr da?
Wo sind wir da?
So ein bisschen als Einführung.
Wie schon gesagt, wir sind in Zagersdorf im Nordburgenland, ca. 10 km südlich vor
Eisenstadt.
Das kennt man wahrscheinlich.
Und wir sind im pannonischen Klimaraum und haben ungefähr 600 mm Niederschlag
im Jahr.
Das ist ziemlich wichtig, wenn man über Ackerbau redet, also die Grenzen an ein Trockengebiet
oder man sagt schon eigentlich Trockengebiet zu dem, was wir da so sind.
Und haben an und für sich normalerweise eher wärmere Temperaturen.
Das ist heuer nicht der Fall, im Frühjahr.
Geht uns alles irgendwie.
Genau, das ist für uns natürlich auch nicht optimal.
Das verzögert natürlich einiges und stört einige Kulturen, die wir auf unserem
Hof haben, beim Wachstum.
Darauf werden wir vielleicht noch kommen.
Über das werden wir vielleicht noch im Teil sprechen.
Normalerweise haben wir es wärmer und aber auch trockener als dieses früher.
Also das ist wieder was Positives.
Es ist deutlich feuchter heuer.
Ja, was machen wir?
Wir haben eine Direktvermarktung.
Da werde ich vielleicht die Frau Martina Schmidt dazu eher erklären lassen.
Frau Martina.
Du sagst aber nicht per Sie jetzt, oder?
Natürlich nicht.
Liebe Mutter, kennen Sie mich?
Dem Amsch ist es nicht.
Dem Amsch.
Wir haben einen Bio-Ackerbau ohne Tiere.
Die einzigen Tiere, die wir haben, sind ganz viele Regenwämmer hoffentlich.
Stimmt.
Bienen.
Ah ja.
Ich dachte, die hast du vergessen.
Nein, nein, nein.
Und sonst haben wir schon seit Jahrzehnten keine Nutztiere mehr.
Und wie das Ganze entstanden ist, ist, glaube ich, gescheiter, wenn ihr das erklärt.
Ihr habt schließlich die Geschichte geprägt von diesem Betrieb.
Wie lange es den Hof auch schon gibt und wie lange die Geschichte eurer Familie zurückreicht,
weil da haben wir ja schon Geschichten bis ins 13. Jahrhundert gehört.
Wir sind gespannt.
Ich fange vielleicht an.
Ich komme aus einem kleinen Familienbetrieb, so wie es bei uns im Ort jedes zweite Haus gehabt hat.
Wir haben ein bisschen Ocker gehabt.
Meine Eltern haben verschiedenste Tiere von Enten, Gänse, Schweine,
Rinder, Kühe.
Also meine Eltern waren eher auch natürlich Wein-Selbstversorger,
alles wie ein top landwirtschaftlicher Betrieb, was man sich jetzt so vorstellen kann.
Aber so war diese Generation bei uns im Ort.
Sie haben gut davon leben können.
Und mich hat es eigentlich als Kind immer geprägt.
Ich habe sehr viele Erlebnisse von diesem Bauernhof.
Ich bin da mittendrin gewesen.
Ich bin unter einem Anhänger gewesen im Sommer,
wenn meine Eltern im Weingarten waren und habe mir die Mais drunter gespült,
die hergelaufen sind und mich gewundert.
Es war so eine kleine Episode.
Ich habe rosarote Mais gesehen unterm Stroh und auch all die Maus,
die hin und her gerannt ist.
Und ich habe mir gedacht als Kind, vielleicht war ich so vier, fünf Jahre alt,
warum sind die Mais, die grau sind, wenn sie klein sind, so rosa wie ein Schweindal.
Und bin mit einer Hand viel kleine Mais zu meiner Mama in den Weingarten gerannt
und habe gesagt, Mama, warum sind die Schweindal so klein?
Und meine Mama hat dann gesagt, ich war zum Renner angefangen im Weingarten,
so weit sich mal schauen konnte, und hat meinen Vater geschrien,
Martin, ich habe Mais in der Hand.
Weil sie hat Angst vor Mais gehabt.
Dann habe ich gewusst, dass die Mais rosarot sind, so wie die Schweindal.
Ich habe die Schweindal als Kind kennt, die bei uns in der Küche,
in der Küche, wo die Sau jetzt Junge Ferkel gekriegt hat,
und davon hat es nie so viele Sau geben, eine oder zwei,
die die Junge Ferkel gekriegt hat.
Und da hat es einen Hund gegeben, der hat dann immer gemoet,
und in der Nacht sind meine Eltern aufgestanden,
weil der Hund das gemoet hat, dass die Sau da Junge kriegt.
Warum der Hund das gewusst hat, weiß ich nicht, aber das war so immer.
Und meine Eltern haben immer in den Hof das Schlafzimmer gehabt,
um zu hören, was sie im Hof tut, also nicht auf die Straßenseiten.
Das war ihnen auch ganz wichtig.
Und als Kind bin ich in der Früh runtergekommen
und die Sau hat geworfen, Junge Ferkel.
Dann hat sie so einen weiten Kerl gegeben.
Und damit die Sau in Ruhe bis zum letzten Ferkel alles werfen kann,
habe ich sie in so einen Kerl gebracht.
Und ich kann mich als Kind erinnern, diesen warmen Ferkelgeruch,
diesen Neugeborenen.
Für mich war das damals sehr unangenehm.
Und ich habe mich immer geärgert, dass da jetzt Sau in der Kuchel drin sind.
Die sind dann eh wieder in den Stall gekommen,
nur vorübergehend, bis die Sau fertig geworfen hat.
Aber als Kind, ich habe denen so gerne in die Nosenlöcher eingegriffen.
Nosenbord?
Ja, soll ich nicht sagen.
Ich habe so gerne diese Ferkel in die Hand genommen,
weil die so samtig warm waren.
Und ich habe immer versucht, das Ringelschwanzl,
das sie gehabt haben, groh zu machen.
Das hat mich fasziniert.
Du hast aber nicht bügelt, oder?
Ich habe nicht.
Dass das immer wieder zurückgesprungen ist.
Also das sind vielleicht Erlebnisse,
die man sich heutzutage wieder wünscht.
Aber wo man vergisst, diese Schattenseiten,
die es dann auch dazu gibt.
Vielleicht können wir das einmal später bereden.
Und es ist auch wirtschaftlich nicht machbar.
Aber erzähl vielleicht mal gleich von den Schattenseiten,
wenn du es jetzt schon andenkst.
Ich weiß, dass mir als Kinder sehr viel mithöfen haben müssen.
Es hat für meine Eltern nie einen Urlaub gegeben,
weil sie immer für die Tiere da sein haben müssen.
Es hat immer einen Familienverbund gegeben,
weil eine Generation, also meine Eltern,
das niemals allein nicht geschafft hätten.
Da waren die Großötern noch, teilweise meine Urgroßötern dabei.
Man kann sich das vorstellen,
wenn mehrere Generationen im Haus sind,
in einem engen Raum, natürlich in einer Küche,
nicht den Komfort, den man jetzt hat.
Man kann sich vorstellen, dass jetzt zum Beispiel die Hühner,
die in den Hof laufen, bis in die Küche reinkommen.
Dass das nicht immer lustig ist,
dass von den Verlusten, die man da teilweise erleidet,
zum Beispiel, ich kann mich erinnern,
es hat eine Kuh gegeben, die gekalpt hat.
Und da ist das Kalb irgendwie nicht geboren.
Warum auch immer, das weiß ich jetzt nicht mehr.
Und da haben es die ganzen Nachbarn und die Leute zusammengerufen,
um das Kalb anzuziehen und dass es rauskommt.
Das war ein bisschen mehr Zusammenhalt damals.
Und ein Mann hat es gegeben in der Nachbargemeinde,
den hat irgendwer noch mit dem Traktor geholt,
der sich mit Tieren besonders gut auskennt,
war kein Tierarzt.
Und irgendwie haben sie es dann gekalpt und doch aussitze.
Aber dabei ist irgendwas von der Kuh im Rücken gebrochen,
dass die Kuh nicht mehr aufstehen konnte.
Und ich kann mich erinnern,
mein Vater hat mit Tränen in den Augen seinen Traktor genommen,
mit einer Mistgobel fuhr er drauf
und die Kuh jeweils bei den zwei Füßen zweimal anbunden
und zur Tierkörperverwertung für einen Anhänger
und auch für eine Tierkörperverwertung weggeführt.
Und ich kann mich erinnern, meine Eltern haben da gelogen,
nicht um den Verlust vom Finanziellen her,
sondern einfach weil das eine junge Kuh war,
weil sie das gerne gehabt haben,
weil sie das Viech aufzogen haben.
Wie lange ist das her?
Ich war ein Kind, etwa 50 Jahre.
Ja, ich bin jetzt 54 und ungefähr,
da war ich noch ganz klein, kann ich mich erinnern.
Aber das hat dich geprägt?
Das sind Dinge, die sind im Kopf geblieben,
vielleicht war ich sechs oder sieben,
das weiß ich jetzt nicht mehr mehr.
Es waren halt ganz einfach Dinge da,
oder ich kann mich an einen Hagel erinnern,
wo ein Gewitter gekommen ist,
meine Eltern herumgelaufen sind
und sich gefürcht haben, wenn ein Hagel kommt,
dass sie keine Ernte haben
und dass das eine oder andere nicht möglich ist,
um im Betrieb weiterzumachen.
Es waren natürlich auch andere Geschichten dabei.
Das sind halt so die negativen Dinge.
Eine ganz besondere negative Geschichte
ist mir noch in Erinnerung,
immer wenn meine Eltern vom Weingarten gekommen sind
und die haben die Weingärten früher gespritzt,
dann hat meine Eltern gestunken nach Spritzmittel
und ich habe das als Kind gehasst,
das war vielleicht mitunter ein Grund,
warum ich sehr früh begonnen habe,
mich mit der Bio-Landwirtschaft auseinanderzusetzen.
Darf ich fragen,
der Betrieb, von dem du jetzt sprichst,
war der da in der Region, war das eh da?
Ja, das war bei uns im Ort.
Bei euch im Ort heißt?
Im Zagersdorf.
Genau.
Und weil ich vorher gefragt habe,
ob es hier langs denn gibt,
meine Urgroßötern haben das schon gemacht
in irgendeiner Art und Weise,
natürlich hat sich das früher auch entwickelt,
aber nicht so schnell.
Die Größe war wahrscheinlich,
ich weiß nicht wie viele Jahrzehnte,
die gleiche.
Was sich geändert hat,
waren die Maschinen,
die sich dann sukzessive dazugekriegt haben
vom Traktor,
was sie vorher mit der Hand gemäht haben oder so.
Aber an und für sich waren es mehr oder weniger
so wie alle anderen Selbstversorger,
die davon gelebt haben,
weil es hat nicht viel mehr andere Möglichkeiten gegeben.
Und was ist verkauft worden, Frida?
Du hast gesagt, das waren alles so kleinere Betriebe,
die mussten halt am Bauernhof
kitschigerweise noch voll sein,
klar, mit vielen Viechern und alles Mögliche.
Von was habt ihr es damals gelebt dann?
Wir haben Eier verkauft direkt an Konsumenten,
wir haben Spendern verkauft,
die ich vorher zählt habe für Fleisch natürlich,
oder direkt an einen Nachbarn,
der die halbe Sau wollte.
Tauscht vielleicht, oder?
Tauscht gar nicht so, die haben halt gekauft
in meiner Zeit.
Oder ich kann mich erinnern,
es hat ein oder zwei Stier im Stall gegeben,
ich hab dann Nachbarfleisch vom Nachbarort
der Fleischhocker genommen, nur da hat es bei uns
Rindfleisch im Haus gegeben, wo wir gewusst haben,
dass unser Viech geschlachtet worden ist.
Dann hat die Mama Rindfleisch geholt,
das dann gerecht aufgeteilt worden ist,
die Männer mehr wie die Kinder und die Frauen.
Ja, bis hin zum Getreide, das verkauft worden ist.
Natürlich selber Brot bochen.
Die Ganseln haben wir dazu gehabt,
um Federn zu haben selber,
die da geschlachtet worden sind und gegessen.
Also es war so eine Mischung aus Selbstversorgung
und ein bisschen was verkauft.
Und das ist, da in der Region
haben die meisten so gemacht.
Ja, jedes zweite Haus war
fast so gestrickt, muss ich sagen,
ein oder ein bisschen mehr oder weniger kommt.
Und irgendwann haben die Leute angefangen
auch zum Arbeiten nebenbei
und das sind immer mehr
Nebenerwerbslandwirte geworden.
Warum?
Weil es nicht mehr rentabel war, wirtschaftlich.
Und wie war es bei euch?
Oder bei dir?
Wir sind zwei Mädels.
Meine Schwester ist um 11 Jahre älter wie ich.
Also die hat kein Interesse gehabt.
Du schon?
Ursprünglich gar nicht wirklich.
Ich habe in einer Rechts- und Volkskanzlei gearbeitet.
Und ich habe es gehasst
mit meinen Eltern.
Wir mussten ständig mitgehen im Sommer
im Weingarten. Die Spinnen und alles
haben mich gestört.
Bei den Tieren daheim,
die Ruhm zusammen hocken
mit der Hand für die Sau.
Und die Erdäpfel putzen für die Sau.
Denen Rindviecher
für die geben, solche Dinge waren
ganz einfach an der Tagesordnung, das habe ich nicht gemägt.
Ich habe dann in Romern kennengelernt,
mein Mann, der war zu dem Zeitpunkt
Kriminalbeamter und hat sich
sehr interessiert für die Landwirtschaft.
Kriminalbeamter, da denken wir schon, weil er so streng schaut.
Der Roman wird jetzt noch mehr erzählen.
Der Geschichte auf jeden Fall war
wie wir uns kennengelernt haben.
Der Initiator, der gesagt hat,
das interessiert ihm, das mag er.
Ich war dann die treibende Kraft,
weil wir zwei Kinder gehabt haben auf Bio
umgestellt haben. Und so hat die Sache
zum Lauf begonnen. Super Voraussetzung.
Das am Hof hat er nicht ertragt.
Rechtsanwalt, Kanzlei,
Kriminalbeamter und haben gesagt, jetzt machen wir einen Bauernhof.
Der klassische Weg zum
Ackerbau. Genau.
Das ist halt sukzessive.
Roman, wie bist du
da hineingeraten?
Gute Frage.
Bei mir war es so, ich stamm ja nicht
aus Zagersdorf, sondern aus Ackerau am Neusiedlersee.
Acker?
Ackerau am Neusiedlersee.
Aber ist nicht weit, oder?
Nein, das sind von da 15 Kilometer entfernt.
Das ist eine Ortschaft direkt am Neusiedlersee.
Wir hatten keine Landwirtschaft, wir hatten
zwei Weingärten.
Die haben mich übrigens nicht interessiert.
Ich hab dann
einen Beruf gelernt.
Die übrigen es nicht.
Ich bin mit 18 zur Polizei gegangen
und mir hat sie hauptsächlich gegen mich
nachgespielt.
Dann habe ich die Martina kennengelernt
und dann habe ich die
in mir schlummende Leidenschaft
für die Landwirtschaft anscheinend
entdeckt.
Mir hat das als Kind schon interessiert.
Ich bin in Ackerau mit
einem Landwirt damals
mit dem Mähderegime mitgefahren.
Der hatte damals keine Kabine
und ich war am Abend wie ein kleiner
schwarzer Afrikaner.
Ich war cool und schwarz, als ich nach Hause gekommen bin.
Ich bin am nächsten Mal wieder aufgestiegen und wieder mitgefahren.
Mir hat das wirklich brennend interessiert.
Das ist dann ein bisschen verloren gegangen,
als ich nach Wien gekommen bin zur Polizei.
Warum bist du eigentlich dann nach Wien gegangen?
Warum bist du nicht daheim geblieben?
Es war damals so, ich habe einen Beruf gelernt.
Ich bin gelernter Elektriker.
Ich habe auch die Gezellnbriefung gemacht.
Das war damals wirtschaftlich aber nicht so rosig.
Wir waren damals bei der Firma
mit fünf Lehrboben.
Vier von diesen fünf hätten dem Job verloren,
weil die wirtschaftliche Lage nicht so gut war.
Ich habe mich dann noch was anderes angesehen
und bin dann zur Polizei gegangen.
Wie ich gesagt habe,
da habe ich die Martine kennengelernt.
Da habe ich die Leidenschaft
für die Landwirtschaft wiederentdeckt.
Was war die Leidenschaft für die Polizei?
Wollen wir gerade wieder Leidenschaft sagen?
Leidenschaft?
Ich weiß nicht, ob man das am Anfang als Leidenschaft bezeichnen kann.
Am Anfang war es keine Leidenschaft.
Es war ziemlich hart in der Schule damals.
Es war ziemlich streng in der Polizeischule.
Wir haben 42 Leute angefangen
in meiner Klasse damals.
Und 21 haben aufgehört.
Also sie haben sehr viel ausgesiebt.
Sie haben sehr viel entlassen.
Es war eigentlich eine schwierige Zeit für mich.
Wir haben sehr viel lernen müssen.
Aber im Nachhinein gesehen,
ich habe das 40 Jahre lang gemacht.
Ich bin jetzt in Pension seit Kurzem.
Ich habe das ziemlich lang gemacht,
also fast 40 Jahre gemacht.
Das war in der Polizei?
Genau, 40 Jahre habe ich das gemacht.
Nebenbei habe ich dann,
wie ich Martina kennengelernt habe,
mehr oder weniger in der Landwirtschaft zu arbeiten begonnen.
Ich habe auch zum Mähdrescherfahren angefangen.
Ihr Vater hatte einen uralten Mähdrescher.
Mit 2,60 m Schnittbreite.
Ohne Kabine natürlich.
Ein Freilaufsport.
Sozusagen.
Da habe ich dann Dreschen begonnen.
Polizist und Drescher.
Das ist super.
Wir haben uns an den Mähdrescherschmieden optimieren.
Das war mein Name.
Dann haben sie mich alle kennengelernt.
An den Mähdrescherschmieden.
Das war dann so.
Ihr Vater hat damals 12 oder 14 Hektar Ocker bewirtschaftet.
Wir sind da langsam reingewachsen.
Der Weinbauer hat uns nicht interessiert.
Der ist da parallel gelaufen.
Dazu so 3 Hektar Weingärten.
Obwohl das Weingeschäft gar nicht so schlecht war,
muss ich sagen, zur damaligen Zeit.
Das war ein fassgebinde Weingeschäft.
Ich habe keine Flasche mehr gehabt.
Die Martina, ihr Vater,
hat das eine ganz normale Binde verkauft.
Direkt im Fassl.
Direkt am Fassweg verkauft.
Wir zwei haben aber beschlossen,
ich für mich eigentlich,
mich interessiert der Ockerbau, der Weinbau nicht.
Die Martina hat mich natürlich unterstützt.
Ich habe mich für den Ockerbau interessiert.
Ich habe versucht,
den Betrieb auszubauen.
Durch Flächenzubacht zu vergrößern.
12 bis 14 Hektar.
Mit den haben wir begonnen damals.
Genau.
Mit entsprechenden Maschinen.
Ganz klein strukturiert alles.
Und wir haben dann halt sukzessive dazu gebracht.
Einmal dort zwei Hektar, dann da ein halbes Hektar,
dann dort wieder was und da wieder was.
Und so sind wir dann langsam
emporgestiegen zu der jetzigen Größe.
Das hat natürlich ein Jahrzehnt
oder sogar länger gedauert,
bis wir zu der jetzigen Betriebsgröße angewachsen sind.
Wie groß ist das jetzt?
Momentan bewirtschaften wir ca. 160 Hektar Ockerbau.
Wie viel?
10% Eigenfläche.
Und der Rest ist gebrauchtet.
10% sind also die 12 bis 14 Hektar eigentlich?
Ja.
So viel war es nicht damals.
Damals war glaube ich 5 Hektar Eigengrund.
Und mittlerweile sind es 15.
Warum ist es immer mehr geworden?
Warum ist es immer mehr geworden?
Mir hat das brennend interessiert.
Und es entsteht da irgendwie so eine Dynamik,
dass man was dazu beachtet.
Und wo es dann auch dazu gekommen ist,
wir haben dann geheiratet.
Wir haben zwei Kinder gekriegt.
Ich habe in Martin einen Sohn gekriegt
und habe gemerkt,
dass der irgendwo auch eine Leidenschaft
hat für die Landwirtschaft.
Und ich habe mir in Wirklichkeit von Anfang an darauf ausgesucht,
dass ich ihm
vorweg einen passablen Betrieb
einmal übergeben kann, damit der
vielleicht für die Landwirtschaft und das auch seine Leidenschaft
leben kann.
Und das ist Gott sei Dank so eingetreten,
dass mein Fussstapfen tritt
und mich langsam aber sicher ablöst.
Das heißt, es war wirklich von Anfang an
klar, Martin, dass du das wirst?
Soweit ich zurückdenken kann,
hat mir das interessiert.
Ich glaube, das ist ein ähnliches Gen, das er gehabt hat
als Kind.
Ich glaube, ich bin auch auf diesem Mähdrescher
ohne Kabine schon mitgefahren.
Bis jetzt zwei oder drei Jahre alt war,
haben wir den gehabt.
Was ich gar nicht erwähnt habe,
ist, ihr habt euch mit eurem Hochzeitsgeld
den ersten Mähdrescher gekauft.
Vielleicht noch ganz kurz.
Das ist eine gute Episode.
Das Mähdrescherfahren,
wie gesagt, ich bin als Kind schon immer mit
Mähdreschern mitgefahren.
Was denn dann?
Ich weiß es nicht.
Die Größe der Maschinen, die Technik,
das war ein Gesamtpaket.
Ich hab das einfach fasziniert.
Und
wir haben dann in 89er
haben wir geheiratet,
83 haben wir sie kennengelernt,
86 haben wir sie kennengelernt, pardon.
89 haben wir dann geheiratet
und mit unserem Hochzeitsgeld,
das war gar nicht so wenig damals gewesen,
haben wir beschlossen,
wir kaufen unseren Mähdrescher.
Das hat so einen Aufruhr geführt
von der Martini, der Eltern, die haben damals gemeint,
sie werden uns unser Haus verkaufen,
wenn wir Mähdrescher kaufen.
Wir haben nämlich das Hochzeitsgeld natürlich nicht gelangt
zum Kauf des Mähdreschers.
Wir haben den Mähdrescher leisten können
und ich hab gesagt, gut, ich tu ihn halt nebenbei
im Sommer halt dreschen.
Das war allerdings ein gebrauchter Mähdrescher.
War ein gebrauchter Mähdrescher.
Und der war schon so teuer.
Ja, für uns war das damals so viel Geld.
700.000 Chilling hat der damals gekostet.
Wohlgemerkt, wir sind mit einem dann 8 Jahre gefahren
und haben den nach 8 Jahren, glaube ich,
600.000 oder so wieder verkauft.
Das war in Wirklichkeit die rentabileste Maschine,
die mir bis jetzt gekommen ist.
Ich hab auch unser Hochzeitsgeld,
also ich wahrscheinlich nicht renten.
Wir haben unser Hochzeitsgeld renten
und die haben das Rentenfahren anfänglich,
was ich 80 Hektar pro Saison hat,
dann sukzessive gesteigert auf eine ordentliche Fläche.
Jetzt dreschen wir halt um einiges mehr.
Und mit dem Hochzeitsgeld, wie gesagt,
das haben wir komplett auf den Kopf gestellt
und haben uns einen Mähdrescher gekauft.
Da muss man schon ein bisschen einen eigenen Zugang haben
zu gewisse Sachen, wenn man so was macht.
Oder ein Muramati einprumuliert.
Und das haben wir halt durchgezogen
zum Misswillen.
Oder der Schwiegeltern,
die haben gesagt,
sie können da nicht mit.
Das Haus wird uns verkauft werden
und es wird niemand bei uns dreschen lassen.
Das ist eine völlige Fehlinvestition.
War aber Gott sei Dank nicht so.
Meine Mama und ich, wir haben ja gemeinsam gewohnt.
Damals.
14 Jahre.
Die Kinder, Martin war schon 14 Jahre,
sind wir aus dem Haus ausgezogen,
bei meinen Eltern.
Und wir haben am Stock oben gewohnt.
Und meine Mama ist oben am ersten Stock
und sie unten.
Und meine Mama ist, wenn der Oma nicht da war,
die ist täglich zigmal
aufgekommen zu mir und hat gesagt,
ihr könnt doch keinen Mähdrescher kaufen.
Du, ihr habt eine Flausen aus dem Kopf.
Das wird nichts.
Alle sperren zu. Das geht nicht.
Und dann haben wir gesagt,
jetzt machen wir es aber tatsächlich.
Wir kaufen den Mähdrescher. Wir haben einen gefunden.
Und ich hätte gerne von dir noch Geld.
Ich habe noch 100.000 Skilinks.
Die wusste, meine Mama hat es.
Und sie könnte mir das ohne weiteres bargen.
Und ich gebe es nach der Saison oder wenn ich das Geld habe zurück.
Interessanter Zugang. Macht ihr es nicht?
Ja, okay, machen wir trotzdem.
Und die Mama hat gesagt,
das kommt ja gar nicht infrage.
Ich war so angefressen auf sie,
weil sie mir das nicht gemacht hat.
Und auf der Reisenbank arbeitet mein Cousin.
Und ich habe mich am Nachmittag ins Auto gesetzt
und bin zu meinem Cousin gefahren.
Auf die Bank haben wir einen Termin geben lassen.
Dann habe ich gesagt, Robert, ich brauche ein Geld.
Und er hat gesagt, kein Problem.
Kriegst du dann? Wie viel?
Wir wollen einen Mähdrescher kaufen.
Und wenn du das brauchst, habe ich gesagt,
übermorgen, weil da hui man in Ordnung.
Und ich bin heim und habe der Mama gesagt,
übermorgen wird der Mähdrescher geholt.
Ich habe mir jetzt einen Kredit auf der Bank genommen.
Und meine Mama hat dann 14 Tage nicht mehr zu mir
aufgekommen und hat mit mir
einmal in 14 Tagen nicht geredet.
Dann warst du mal 14 Tage ruhig?
Ja, ruhig war es dann.
Das ist halt so diese Geschichte zu unserem Anfang.
Ich muss aber dazu sagen,
mein Vater hat dann
einen Altsheimer gehabt.
Und der, der schon einen Altsheimer gehabt hat,
hat mir einen neichen Mähdrescher gekriegt.
Und wir sind vor dem Haus,
vor meinem Elternhaus stehen geblieben.
Und haben von seinem Bett raus
zum Fenster und haben gesagt,
das ist jetzt unser Neicher.
Und wir haben geglaubt, er wird es vielleicht nicht ganz so registrieren.
Aber er hat so große Augen gemacht,
mein Vater.
Und hat nach zwei, drei Sekunden gesagt,
mich angeschaut und gesagt,
und wer hat den Zeit?
Ja, gewisse Sachen.
Und ich habe gesagt, mir.
Und er wirklich.
Und die Mama, das glaube ich nicht.
Und hin und her, also das war noch so eine Sache.
Und dann ist mein Vater ein Altsheimer gestorben.
Und meine Mama hat noch einige Jahre gelebt,
wo wir schon dieses neue Gebäude jetzt haben.
Und auch unseren Maschinenpark.
Und die hat dann immer gesagt,
wenn ich zum Papa komme,
dann werde ich ihm erzählen,
was ihr alles gemacht habt.
Also die war zum Schluss dann sehr, sehr stolz.
Also nicht, ich gehe dann ratschen
und sage ihm, was ihr da aufgeführt habt.
Die war dann sehr, sehr stolz.
Und die hat dann immer gesagt,
ich Martin, so hat es nicht mehr genannt,
ich Martin erzähle dann, was ihr da gemacht habt.
Also du heißt nach dem Opa?
Nicht wirklich.
Ich glaube, der Namen hat einem einfach so gefallen.
Das hat jetzt wenig mit dem Opa zu tun.
Aber es ist ein netter Zufall auf jeden Fall.
Was war denn, Entschuldigung,
ich werde noch fragen, was war denn der Grund
für die Angst vor den Großeltern?
Meine Eltern jetzt.
Es hat ja ursprünglich gegeben,
in der Ortschaft, wie gesagt,
sehr viele solcher Bauern, wie sie das waren.
Und ein Großteil hat bereits
die Pforten geschlossen
und die Landwirtschaft schon verpachtet.
Wir waren zwei Mädels
und meine Eltern sind davon ausgegangen,
und da war mein Vater
sehr, sehr traurig darüber,
dass die Landwirtschaft mal nicht weitergeht.
Und es hat sehr viel in der Ortschaft gegeben.
Die haben ein, zwei oder mehr Burschen gehabt
und die haben das nicht übernommen.
Und wenn schon gar nicht die Burschen übernehmen,
dann werden das die Mädels.
Und die Burschen, das zahlt sich nicht aus
und die arbeiten alle irgendwo
und meine Mama hat auch immer gesagt,
ihr seid doch nicht so dumm,
fahrt mit dem Geld auf Urlaub,
dann nicht in Mähdrescher kaufen,
das hat keine Zukunftsperspektive
und das wird nichts.
Und wir hören damit auf
und wir verbochten das.
Sie wollten auch aufhören?
Ja, schon gern weiter,
aber sie haben keine Perspektive gesehen.
Sie wollten für euch eine Perspektive
und haben sie in der Landwirtschaft nicht gesehen.
Genau.
Aber jetzt sagt mal,
und alle sagen,
und vor allem die Eltern, die stehen einem hier nahe,
nein, tut es das nicht, bitte tut es das nicht.
Wie und warum macht man es dann trotzdem?
Darf ich da kurz was dazu sagen?
Bitte.
Es war da so,
ich glaube, ich habe wirklich
eine tiefe Leidenschaft für die Landwirtschaft
und ich habe das so gern gemacht.
Und aus diesem Grund, weil ich es gern gemacht habe,
habe ich es, glaube ich, ziemlich gut gemacht.
Und das war mit der Grund,
warum wir uns vor dem Weg nicht abbringen
und das nicht nutzen.
Also es haben auch Berufskollegen,
also andere Bauern gesagt,
tut es euch das nicht an,
ihr werdet nicht in die Landwirtschaft investieren
und etwas weitermachen, geht ins Boot
und legt sich in die Sonne,
das werdet ihr nicht in die Mähdresche fahren.
So ein Blödsinn.
Also es haben wirklich viele versucht,
uns davon abzuraten,
und nichtsdestotrotz haben wir gesagt,
nein, wir gehen unseren Weg,
wir versuchen den Betrieb jetzt irgendwie aufzubauen.
Wir haben eigentlich das Gegenteil gemacht,
vor allem, was die meisten anderen gemacht haben,
die meisten anderen haben aufgehört.
Wir haben einen Betrieb auf die Viers gestellt.
Wir haben dann vielleicht auch Spaten gesucht
und das ist auch so eine nette Geschichte.
Wir sind zu zweit gegangen,
ich habe die Idee gehabt,
wir haben so eine kleine Landwirtschaft,
wir probieren es mit Kräutern.
Kräuter für den Gesundheitsbereich
oder so.
Also ganz einzelne, verschiedene Kräuter,
die man vielleicht...
War damals die Idee.
Wir sind auf das Bezirksreferat
voller Euphorie, wir fangen was mit Kräutern an
und haben schon Pläne gehabt und
wir haben einen Termin gehabt
beim Chef, ich will
den Namen jetzt dazu nicht nennen,
weil er ist ein sehr lieber Mensch, aber in dem Zeitpunkt
hat er gesagt, ja mal,
wie ich ihm die Idee gebracht habe,
er war schon kurz vor der Pension
und hat er gesagt, ja mal, was glaubst,
wie viel ich zu tun habe.
Wennst du mit Kräutern was machen willst,
ich kann dir da nicht helfen.
Das war's.
Wir waren nach 10 Minuten
wieder vom Bezirksreferat draußen.
Der, der uns damals beraten hat,
wenn er uns heute trifft, sagt er Hut ab,
was ich zusammengebracht habe, usw.
Aber, ja,
wir waren einfach dahin und haben uns gedacht,
Schmarrn, allein schaffen wir das auch nicht.
Also Kräuter nicht.
Das war der erste Gedanke,
mit dem wir gespielt haben, der uns dann
den Wind aus die Segel genommen hat,
das Bezirksreferat.
Was hätte das Bezirksreferat,
also für mich, vielleicht für euch
ist das klar, was wäre dort passiert,
hätte er dann sagen müssen...
Wir hätten uns Unterstützung in jeder Weise
vorstellen können, von wie
funktioniert das mit der Vermarktung,
wer hätte Interesse
eventuell, wie könnte man
euch unterstützen, was das Wissen
anbelangt für irgendwelche Kurse
oder wo könnt ihr euch weiterbilden,
dass ihr da...
Oder gibt's einen Berater, der
euch sagt, wie macht
man das da finanziell,
wo kriegt man diese Kräuter
her?
Ja, so ein bisschen Rahmenbedingungen
hätten wir uns erwartet.
Das ist der Platz, wo man einfach hingeht,
wenn man anfangen will, dann geht man dort hin.
Zu einer Beratung. Genau. Und das ist die
Autorität quasi, wenn man dir dann sagt,
geh Mäderle mit deinen Kräutern, kannst du da fahren,
auf gut Deutsch, dann ist das so...
Ja, das war jetzt auch nicht das Beste.
Er hat halt wahrscheinlich keine Ahnung gehabt
und hat mir das halt so offen gesagt.
Und
ja, wir haben kein anderes
Stil gewusst. Mittlerweile
wissen wir, dass es Internet gibt,
mittlerweile trauen wir uns einiges zu,
mittlerweile probieren wir halt einiges,
mittlerweile haben wir einen Sohn, der uns
viel Input ergibt.
Das war alles damals noch nicht der Fall.
Was man vielleicht dazu sagen muss, wir beide
die Martini haben keine landwirtschaftliche
Fachausbildung. Also wir sind irgendwie,
wir haben sich das ganze Wissen, das wir jetzt
haben, selbst angeeignet.
Ich habe in frühen Jahren
mehrere Fachzeitschriften
Landwirtschaftler geabonniert gehabt und
habe da immer draus gelesen, habe natürlich
auch andere Bauern gefragt. Alle verraten da
natürlich nicht alles. Aber es hat sich
dann so entwickelt, dass ich
irgendwo
ja, mich entwickelt habe zu einem,
glaube ich, vorwegspassablen
praktizierenden
Landwirt, also so nebenbei
halt, neben meinem Polizeiberuf.
Nebenerwerbslandwirt mit
160 Hektar.
Das ist aber erst in den letzten
Jahren jetzt gewachsen und
unter anderem auch dadurch, dass
der Martin da ist und
das sich abgezeichnet hat, dass der da
in den Betrieb einsteigt und natürlich
neue Tätigkeit, neues
Know-How, neues Wissen einbringen.
Also
zwei Sachen, die vorher noch nicht beantwortet
worden sind oder die mir noch einfallen.
Wer du gefragt hast,
ob 160 Hektar groß sind.
Also für Ackerbau in unserer Region
und darüber hinaus im Osten Österreichs
ist das Durchschnitt.
Durchschnitt.
Wir sagen normaler Ackerbaubetrieb
nicht wahnsinnig
groß, aber jetzt auch nicht ganz klar.
Für weltweite
Verhältnisse sind wir wirklich ein
Bröselchen. Also
am Weltmarkt ist 160 Hektar ein
riesiger Schlag. Also ein Acker, ein Feld.
Aber in Österreich
in der Region ist das so die
durchschnittliche Welttriebsgröße für
den Ackerbaubetrieb. Genau. Und
nicht wahnsinnig groß oder wahnsinnig
klar. Also wir fahren da jetzt weder in die eine
noch in die andere Richtung ab. Und was
dieses Mähdrescherfahren so
irgendwo wichtig für die
ganze Geschichte macht, ist man lernt
dadurch natürlich die Bauern in der Umgebung
kennen, weil wir erbringen eine Dienstleistung,
nämlich das Übernehmen der Ernte für die Bauern.
Genau, das ist noch nicht rausgekommen.
Lohnunternehmen.
Lohnunternehmen.
Da lernt man den natürlich kennen.
Und so ist es
zu diversen Zubeachtungen gekommen,
unter anderem, weil die Leute kennen uns,
die verstehen sich gut dann vielleicht mit
mir oder mit meinem Papa oder mit beiden. Und
die fragen dann uns als erstes,
wenn sie aufhören mit einem Betrieb,
hey, es ist jetzt Leihwand,
ich wollte dir das vielleicht weitermachen.
Und das ist halt zwei, drei
Jahre passiert. Und
so hat das auch irgendwie in der Geschichte
ein Zahnrädchen ins andere
gegriffen, sag ich mal.
Wann ist das Lohndreschen gekommen?
Oder wie sagst du darauf?
Das war, das hat begonnen damals,
als wir das Hochzeitsgeld auf dem Markt
gehabt haben.
Aber du wolltest jetzt eigentlich euch
selber, also nicht euch selber dreschen, also den eigenen
Betrieb dreschen. Eigenen Betrieb, aber
das ist schon auch deswegen angeschafft
worden, damit die vier andere
im Kopf, was die Maschine
gekostet hat, mit unseren eigenen
niemals wieder
reingekriegt. Also das war so nicht ausgegangen.
Also mit Kanonen auf Spatzen schiessen, wie man so sagt.
Okay, das heißt, die Idee war schon da,
dieses Lohnunternehmer, dass das
zusätzliche Standbein zusätzlich zum eigenen,
zu den eigenen Flächen ist.
Wenn man bei Lohnunternehmen immer ein bisschen unterscheiden muss.
Etwas dazudreschen
oder man kommt in eine Gewerbeschiene
eine. Also da
sind wir noch nicht. Wir dreschen nicht
so viel. Ist als Mietdrescher.
Ja, einen gewissen Anteil
fällt unter unsere eigene Landwirtschaft.
Aber wenn wir jetzt zwei,
drei, vier Mietdrescher hätten,
da gibt es ein eigenes Gewerbe dazu.
Also immer in der Landwirtschaft.
Haben wir schon mal einen Betrieb gehabt.
Die Bichlers.
Die haben dann schon
wirklich mehrere Maschinen gehabt. Die haben das dann schon
viel stärker verantrieben.
Bei uns ist das in kleinem Rahmen noch.
Wir sind kein Lohnunternehmen.
Das haben wir gar nicht geplant.
Das haben wir auch nicht geplant. Das war um eine Maschine.
Und machen für ein paar...
Bevor wir jetzt
direkt in den Ackerbau einsteigen,
damit wir mal rausfinden, was eigentlich Ackerbau ist.
Weil, viele wissen das glaube ich nicht.
Für euch ist klar.
Zu dir Martin.
Zu euch.
Du bist der auf die Welt gekommen.
Das beginnt meistens am Anfang.
Aber wie bist du dann drauf gekommen,
dass das was ist,
ist für dich die Landwirtschaft.
Und wie bist du da reingewachsen?
Wie ist denn euch dann mit der Hofübergabe
und diesem ganzen Prozess gegangen,
sodass ihr jetzt da so sitzt und eigentlich relativ harmonisch wirkt?
Es gibt keine Hofübergabe.
Fangen sie mal an. Es ist ein Miteinander.
Wir verstehen uns sehr gut.
Ich würde meinen Eltern als sehr
jung geblieben. Geistig.
Und auch körperlich.
Das ist jetzt irgendwie anders.
Aber du hast das sicherlich gemacht.
Nein. Also wir verstehen uns einfach
als wären wir ein sehr guter Freund.
Aber schau, wir treffen.
Wir sind gleichzeitig.
Wir fassen das positiv auf.
Ich kann das bestätigen.
Körperlich und geistig.
Das geht auch anders.
In anderen landwirtschaftlichen Familien
sind die Alten total festgefahren.
Konservativ.
Mit denen kannst du kein Wort reden, als junger Mensch.
Und ich glaube, da funktioniert das auch nicht,
dass die harmonisch miteinander zusammenarbeiten.
Da muss es eine Hofübernahme geben, wo
ab Tag X der Junge das sagen hat.
Das ist bei uns nicht notwendig.
Ich hab genug Sagen.
Ich darf mitreden, seit ich 15 bin.
Oder seit immer.
Das ist jetzt mindestens genauso.
Jeder hat seine Ideen.
Wir haben Augenhöhe diskutiert.
Und entschieden.
Ich fühl mich da überhaupt nicht wie der Junge,
der sich nach einer richten muss.
Ich fühl mich auch nicht wie der Untertan.
Ich fühl mich wie jemand, der auf Augenhöhe
mit zwei seriösen Menschen zusammen
an einem Betrieb arbeitet.
Die beide ebenfalls
sehr intelligent
und sehr
zukunftsorientiert arbeiten
und denken.
Und deswegen gibt es für mich jetzt nicht
den Tag X, wo ich den Hof übernehme.
Sondern es ist ein gemeinsames Arbeiten.
Und ich glaube, so funktioniert das auch am besten.
Wenn mehrere Köpfe Ideen einbringen
und mehrere Leute einbringen,
und mehrere Chefs
oder Leute sind.
Also jeder ist ein Mädchen für alles.
Also es besteht euch einfach auch gut.
Auf jeden Fall.
Sie sind ein Freund für mich.
Gleichzeitig aber auch eine sehr gute
Mitarbeiter.
Wie auch immer man das jetzt nennen will.
So, jetzt gehen wir los.
Er hat das jetzt schon angesprochen.
Sehr gerne.
Er hat das jetzt schon angesprochen.
Er hat das jetzt schon angesprochen.
Er hat das jetzt schon angesprochen.
Sehr gute Mitarbeiter.
Mittlerweile hat er das gedreht.
Ich bin jetzt Mitarbeiter und er ist eigentlich der.
Aber ich habe überhaupt kein Problem damit.
Ich finde das sogar gut.
Es wird jetzt im Juni 30.
Wann, wenn nicht jetzt.
Und ich lasse ihm dauernd die Zügel sehr weit.
Also ich richte mich da eher schon
jetzt nach ihm.
Weil ich muss ehrlich sagen, er hat das studiert.
Er ist Akademiker.
Er ist Akademiker.
Er hat die Bockung gemacht.
So wie die Bianca.
Da haben wir uns ja kennengelernt.
Die Bianca und der Martin.
Und ich finde das
ganz gut so, wie das jetzt rennt.
Und wie gesagt, ich richte mich jetzt eigentlich schon mehr
nach ihm und nach seinen Ideen.
Er hat sehr gute Ideen.
Er hat mehr oder weniger die Steuerung des Schiffes
schön langsam übernommen.
Aber ich sitze schön brav und nehme mir einen Ruder mit.
Also ich ziehe mich da nicht zurück.
Sondern ich schaue schon, dass wir vorwärtskommen.
Ich verpasse den Person da drüber.
Ab und zu greifen die Steuern ein.
Ab und zu kommt fast ein Sprit in einander an.
Sicher haben wir Diskussionen.
Wie gesagt, ich mache das schon
Jahrzehnte hier jetzt.
Und ich habe auch meine Erfahrung.
Ich kann es vielleicht nicht so mit Fachbegriffen
hinterlegen, wie er das kann, wie er das ja studiert hat.
Aber ich habe halt
meine praktischen Erfahrungen gemacht.
In den letzten Jahrzehnten.
Und die lasse ich in unserer Diskussion natürlich
immer wieder einfließen.
Wir sind sicher nicht immer einer Meinung.
Aber es kommt immer irgendwo auf einen gemeinsamen
Nenner aus.
Es ist nicht immer alles so, wie
Sie mir das vorstellen.
Wir arbeiten ja mit der Natur.
Und wir haben halt auch gewisse Sachen, die
trotz intensiver Bemühungen
überhaupt nicht gelingen.
Und das ist halt so.
Was die Beziehung von meinen zwei
Männern betrifft,
ich weiß, dass ihm der Roman
in Martin extrem viel Vertrauen
geschenkt hat.
Das hat begonnen, dass wir
einen neuen Mähdrescher gehabt haben.
Er war pur mit sechs Jahren Martin.
Und der Roman hat einmal
rundherum gemaht.
Und das Innere dann, wo dann keine
Steine und keine Gefahren da stehen,
ist der Roman aus dem Mähdrescher
ausgestiegen. Und der Martin hat das
fötfertig droschen.
Da sind ihm die Viers vom Boden
ungefähr 50 Zentimeter
oder, weiß ich nicht, oben
noch gengt. So klein war der Martin.
Und er war
so viel mit
das Leid, wo wir jetzt auswärts
droschen haben, ein Schnitzelsemmel
für den Roman gebracht haben und auch nicht
für den Martin, weil sie gewusst haben,
alle zwei sind am Mähdrescher zum Mittag.
Und das hat bis dahin begonnen, wo
sie zwar aus dem Traktor ausgestiegen
sind, vielleicht irgendwas rotierendes hinten
gewesen ist. Und der Roman gesagt hat,
Martin, du darfst dich jetzt nicht zubegreifen,
du musst auf die Seiten stehen, weil das ist
lebensgefährlich. Und der Roman hat
ihm das gesagt und der Martin ist dort
stehen geblieben wie ein Statue. Er hätte
sich niemals dorthin bewegt. Also die zwei
haben miteinander von klein auf Verhältnis
gehabt. Wir haben auch auf jedem Traktor
für beide Kinder Maxi Cosi gehabt,
Kindersitz.
Die waren überall mit dabei.
Wir zwei haben das, wir sind gefahren
beim Dreschen zum Beispiel. Der Roman
mit dem kleinen Martin daneben
und ich am Traktor mit
Maxi Cosi, der kleinen Theresa daneben.
Und die
Theresa interessiert sich halt nicht. Und der
Martin, auch noch dazu
mal ohne Handy, bin ich um
irgendwann am Nachmittag um drei
gesagt, du deine Freunde sind alle im Boot,
magst du nicht auch mit ins Boot, dass ich
dahin gekommen bin? Nein, nein, er wartet jetzt
an, bis die Lichter am Abend
brennen, weil da ist alles am interessantesten am
Mähdrescher. Also den hat man nicht
ins Boot gebracht, den Martin. Und
sonst nirgends hin. Und diese Beziehung
ist auch extrem gewachsen.
Er hat alle Bauern gekannt.
Von klein auf so eine Gestebsel. Wir haben in der Nähe,
wo wir gewohnt haben, ein Tankstück gehabt.
Da ist ein Bauer hergekommen und haben einen Traktor
zulegt. Und er hat kaum
reden können. Mit zwei, drei Jahren hat er gesagt,
warum tut der Herr Gutt in
Fütter wechseln beim Traktor?
Und der Herr Gutt hat gesagt, wieso
war es das Schmoren, dass das ein Fütter ist?
Also er war mit dabei
oder ich bin mit dem Wagel gefahren
und er am Gehsteig zwischen
Ronstahn und Gehsteig,
alles Asphalt, wogst eine
kleine Kokoruspflanzen, die gerade zwei
Platten hat, aus sich. Und der Martin
springt aus dem Buggy ganz wahnsinnig
aus sich. Ich fahr und
hab ihn fast zusammengeführt. Mama, warum
wogst du auf dem Asphalt
ein Kokorutz aus dem Spalt?
Also er hat im Zwei-Platz-Stadium
ein Mais erkannt.
Er ist ganz einfach
mit gewesen und das, glaube ich, hat
ihn fasziniert.
Warum das zu so einer
Leidenschaft geworden ist,
hat sich der Papa schon erklärt, dass
ihm das einfach gefällt hat. Und diese
brennende Leidenschaft, die hat er mir
weitergegeben. Also ich habe mich immer
gut mit ihm verstanden und
Zeit meines Lebens
hat er,
wenn er seine Arbeit gemacht hat,
hat er mir immer
vermittelt,
das ist gerade leibernd.
Ihm taugt es und so hat es mir auch taugt.
Also es war niemals
in meinem ganzen Leben war da ein Druck,
dass ich diesen Betrieb übernehmen muss,
sondern er hat mir das einfach
seine Leidenschaft, hat er mir
weitervermittelt. Hat es dann jemals einen Tag
gegeben, wo es darüber geredet hat, wirst du das
weitermachen oder habt die Frage eigentlich
nicht stellen müssen? Natürlich
bevor jetzt zum Beispiel der
erste große, neige Traktor
gekauft worden ist. Es ist immer mit gebrauchte
Arbeit worden, bis ich so 14, 15 war,
da haben wir uns dann ein viel
größeres Stück vergrößert.
Und da
bin ich schon gefragt,
meinst du dir, dass du das weitermachen
willst, weil sonst investieren wir jetzt nicht so
groß. Es ist dann aber
so gewesen, ja,
ich will weitermachen und das war so,
kannst du dir vorstellen, der ultimative
Traumtraktor von jemandem,
den haben wir dann gekauft und
das wäre es auch nicht gewesen und das war aber
für mich die größte Freude damals.
Ja,
wie wenn jemand
sein Traumauto kaufen kann.
Den haben wir heute noch, der ist jetzt 15 Jahre alt.
Da können wir dann schon gehen.
Das war jetzt damals,
mittlerweile hat es
mittlerweile hat es in meinem Fokus
von
Maschinen, die jetzt ein bisschen so kindlich
sind, auf Boden und Pflanze
verlegt, natürlich.
Aber damals war das für mich
faszinierend und das ist mir,
ja, das hat
alles einfach wunderbar funktioniert
und ich habe Freude an ihm gehabt und
es hat jetzt nicht so diesen
Hofübergabe-Stichtag gegeben oder so was.
Es war immer fließender
Übergang und das ist langsam gewachsen.
Es war halt irgendwie klar, es ist immer klarer geworden
und jetzt sind wir da gegenwärt.
Ackerbau, Bianca.
Danke, sag mal, was ist denn
eigentlich jetzt ganz einfach
erklärt Ackerbau, wie geht das
überhaupt an?
Ich würde das abgrenzen in
man hat keine Nutztiere
am Betrieb.
Das heißt, man ist ein reiner
Marktfruchtbetrieb und das bedeutet, dass man
zum Beispiel jetzt keine Gemüse hat, wir sind zweimal
ein Gemüse-Betrieb.
Marktfrucht bedeutet
in unserem Fall,
dass wir
Dinkel, Weizen,
Kürbisse, Sojabohnen,
also das sind so die
Hauptkulturen, die wir so anbauen.
Dinkel ist eine Frucht?
Dinkel ist ein Getreide.
Getreide ist eine Frucht.
Ich denke bei Frucht denke ich halt an Frucht.
Also
Frucht kann genauso gut
ein Getreide sein.
Also ich habe es so verstanden, dass die
Marktfrucht, das ist im Ackerbau
was man fürs Menschenessen anbaut
und nicht fürs Viecheressen.
Sowohl als auch.
Ich bin mir nicht sicher,
aber das gibt es sicher nicht.
Es ist sicher so,
weil das, was wir anbauen,
wenn wir jetzt einen Mais bauen, beispielsweise einen Biermais,
der ist ja nicht für menschlichen
Verzehr gedacht, sondern das ist in Wirklichkeit ein Tierfutter.
Sowohl als auch.
Ausgenommen, wir bauen einen
Popcornmais für unseren Betrieb da auch an, den isst man natürlich
selbst. Der wird nicht
in die Tiere verfügt.
Wenn du jetzt einen Weizen zum Beispiel ablieferst und der hat
10% Proteine
oder 9% Proteine, was da passieren kann,
ist der automatisch Tierfutter, aber ist trotzdem eine Marktfrucht.
Du schmeißt das am Markt.
Automatisch Tierfutter,
weil?
Weil er fürs Backen mit so wenig
Proteine nicht besonders gut geeignet ist.
Also das ist wenig.
Das ist ein Qualitätskriterium,
dass du so und so viel Prozent Proteine hast,
bei deinen Weizen zum Beispiel.
Und ein Weizen mit 13% Proteine,
12, 13, war jetzt ein Qualitätsweizen.
Denn
da wird man auch besser bezahlt, zum Beispiel.
Also, um die Marktfrüchte
abzugrenzen, was ist
also Getreide
und alles, was sonst noch am
Acker wächst, von der Karotte,
den Kürbis, Fruchtgemüse
auch. Also ich frage jetzt wirklich nicht,
weil ich stehe jetzt noch ein bisschen...
Als Marktfruchtbetrieb, als reinen
Marktfruchtbetrieb, wenn du sowas zu einem Acker bauen sagst,
dann hat er keine eigenen
Nutztiere, die er mit seinen
Ernten oder mit dem, was er erntet,
füttert. Dann schmeißt er alles,
er erntet, verkauft er am Markt.
So auf die Orte.
Was man jetzt nicht so verstehen darf, dass ich mich mit dem Kistl
auf den Markt stößt, sondern
man verladet das vom Mähdrescher in einen Anhänger
und bringt das zur Annahmestelle
und dort wird es gewogen, abgekippt und dann ist es
am Markt. Dann ist es am Handel
und in der nächsten Reihe
der Produktionskette
übernimmt das jemand
und handelt damit. Und der Bauer hat das hinbrucht.
Aber unter dem Begriff Frucht ist jetzt wirklich
sämtliche Getreidesorten drinnen,
Gemüse.
Aber Gemüse haben wir halt gar nicht.
Aber würde auch unter Marktfrucht reinfallen,
oder, unter dem Begriff?
Ich glaube nicht, nein.
Es ist nur ein Ackerbau.
Bei Kürbis...
Du hast Kürbis gesagt, das ist Marktfrucht.
Das ist bei uns, aber der Kürbiskern
ist das, was wir gewinnen.
Wir bauen einen Ölkürbis.
Der Kürbis könnte natürlich, wenn es eine andere
Sorte ist, auch ein Gemüse sein.
Dann ernte ich aber den ganzen Kürbis
und nicht die Kerne vom Kürbis.
Okay, da geht es jetzt wenig um das Ding an sich,
sondern um die Verwendung, was ich damit mache
und das entscheidet dann, ob es dann eher Marktfrucht...
Es ist halt auch eine spezielle Sorte.
Und es gibt Marktfruchtanbau nur im Ackerbau.
Würde ich auch so sehen.
Nur im Ackerbau.
Das würde mein Käfer ein bisschen abgrenzen.
Ob auch ein Bankensaison ist,
ich würde das gar nicht als reiner Marktfruchtbetrieb sehen,
weil mich haben wir die Direktvermarktung da auch noch.
Das ist in Wirklichkeit
ein eigener Zweig.
Wie soll man die Direktvermarktung bezeichnen?
Ungefähr 20 bis 25%
von dem, was wir ernten,
nicht von dem, was wir ernten,
sondern von der Fläche, die wir anbauen,
geht in die Direktvermarktung.
Das ist viel.
Vor den 160...
Ja, es sind alleine schon 15 bis 20 Kürbis.
Für die Direktvermarktung?
Direktvermarktung stelle ich mir vor,
wir sitzen da bei euch im...
Verarbeitungsraum ist das?
Verarbeitungsraum, Shop, Halle.
Da vorne gibt es einen kleinen Shop,
da ist ein Sackal abgepackt,
da gibt es das Popcorn, von dem ich geredet habe,
nur ein paar Sachen.
Das sind jetzt aber keine 25%
von 160 Hektar, die da rausgehen.
Und was heißt das?
Doch, die gehen da raus.
Wir haben 5000 Kilo Kürbis
jedes Jahr.
Direktvermarkten?
Direktvermarkten, ja.
Also das Öl aus den Kernen?
Wir heben uns den Begriff...
Schokokerne, da gibt es viele.
Aber es geht ja nicht nur über den Laden,
sondern wir haben Wiederverkäufer auch.
Also nicht nur das, was die Leute da herkommen,
sondern was in der Direktvermarktung
über andere noch verkauft wird.
Baugt man den Begriff,
darf man ihn kurz nach hinten schieben,
damit wir nicht zu sehr hüpfen,
aber auf den Punkt kommen wir vielleicht.
Genau, ich würde gerne wissen,
von dem Rest, der nicht in die Direktvermarktung fließt,
wie viel es wird,
wie viel Tierfutter
und wie viel Menschenfutter?
Das kann ich da schwer beantworten,
weil das hängt davon ab,
was die, wo wir das hinbringen, damit machen.
Die handeln damit und wenn jetzt einer sagt,
der Tierfutter zu kaufen will,
ich brauche so und so viele Tonnen von dem,
dann kauft er das dem ab
und in dem sein Silo ist dann von mir aus
ein Teil von unseren Sojabohnen,
ein Teil von anderen Bauern von den Sojabohnen.
Und ob der das jetzt einem
Tierfutterverwertenden Betrieb weiterverkauft
und das ein Jahr natürlich weiterverkaufen,
die eine Sojamilch draus machen,
das weiß ich nicht, was damit passiert.
Das heißt, es spielt für euch auch keinen Unterschied
im Preis, ob das jetzt
Tierfutter oder Menschenfutter wird quasi?
Nein, die Entscheidung wird später getroffen.
Was baut sich jetzt konkret
aktuell an?
Und auch wieso baut sich die Sachen an,
die sich anbaut? Gute Frage.
Danke.
Das hat sehr, sehr viel mit
Nachhaltigkeit und Fruchtfolge zu tun,
natürlich gibt es Früchte,
jetzt sind wir wieder beim Thema Früchte,
die einen höheren
Deckungsbeitrag haben und es gibt
Früchte, die einen nicht so hohen Deckungsbeitrag haben.
Genau.
Und man kann das natürlich hergehen und nur das anbauen,
was den höchsten Deckungsbeitrag hat.
Aber dann habe ich vermutlich keine besonders
diverse Fruchtfolge,
sprich bin relativ wenig
nachhaltig unterwegs und bin
eher auf der Ausbeutungsschiene.
Warum, erklärst du das kurz?
Warum was?
Warum man dann nicht so nachhaltig ist, wenn man
weniger Fruchtfolge hat oder weniger Pflanzen anbaut?
Da geht es um Vielfalt.
Angenommen, ich bau
jedes Jahr, weil jetzt
für mich die Sojabohne
ist die Kultur mit dem höchsten
Deckungsbeitrag. Und angenommen, ich bau jetzt
jedes Jahr eine Sojabohne wohin.
Der Anreizwert da.
Was passiert dann?
Also es werden sich erstens einmal
Umkräuter etablieren, die besonders gut
in der Sojabohne-Konkurrenz
stark sind. Es werden sich
Krankheiten und Schädlinge
etablieren, die die Sojabohne befallen,
weil jedes Jahr kommt die Wirtspflanze
auf den Schlag.
Und ich
habe natürlich immer den gleichen Nährstoffentzug, zum Beispiel.
Also jedes Jahr die gleiche Pflanze entzieht
immer das gleiche Verhältnis an Nährstoffen.
Das heißt,
der Boden wird einseitig ausgelegt?
Ja.
Da kommen wir jetzt
tief ins Detail. Aber die Sojabohne
ist noch dazu eine Kultur, die
vor allem im Biobereich doch
recht viel Bodenbearbeitung erfordert,
damit man die unkrautfrei hält.
Besonders viel
Bodenbearbeitung ist auch grundsätzlich
schlecht.
Nirgends in der Natur, wo man sie sich selbst
überlässt, gibt es nackten Boden.
Und das versucht man natürlich.
Und der Acker ist ein nackter Boden, oder?
Ja.
Wobei man natürlich im Sojabohne eingreifen kann.
Also
da ist ein ganz wichtiger Punkt,
dass man als Ackerbauer versucht,
den Boden so lange wie möglich nicht
nackt zu halten.
Damit man die Bodenfruchtbarkeit erhält
irgendwo.
Je diverser
oder vielfältiger meine Fruchtfolge ist,
desto eher kann ich eben
Krankheiten schädlingen, die jetzt auf eine Kultur abzählen
oder Umkräuter,
die jetzt speziell in einer Kultur
besonders gut wachsen und
besonders konkurrenzstark sind.
Oder auch Nährstoffentzüge zum Beispiel.
Diesen ganzen Problemen kann ich
herwerden, wenn ich
möglichst diverse Fruchtfolge habe.
Ich kann natürlich
als jemand, der nur auf
Deckungsbeitrag setzt, vielleicht einige Jahrzehnte
so wirtschaften.
Jahrzehnte? 20 Jahre geht es sicher.
Aber es wird immer schlechter.
Und die Generation
danach, die
übernimmt dann Böden, die völlig ausgelagert
sind, die völlig aus dem Gleichgewicht sind, was die Nährstoffverhältnisse betrifft,
die Probleme
mit Schädlingen und
Umkräutern hat, das
nur so graucht.
Und das ist alles andere als nachhaltig.
Deswegen haben wir
eine Vielfalt. Deswegen versucht man
möglichst eine
diverse Fruchtfolge einzuhalten,
als Ackerbauer,
der in die Zukunft denkt.
Und deswegen schaut man,
dass man da Vielfalt reinbringt.
Das ist nicht irgendwo geregelt.
Eine gewisse Fruchtfolge ist einfach nur zu
eure Böden am Klick. Ihr seid gute Menschen.
Ihr macht das jetzt. Ihr schaut auf Vielfalt.
Das ist die nächste gute Frage.
Danke. In der konventionellen
Landwirtschaft wird das geregelt, zum Beispiel
durch maximal 75 Prozent
der Gesamtfläche dürfen Getreide-Mais-
Anteil sein.
Weil Weizen-Mais sind
die deckungsbeitragsstärksten
Kulturen im konventionellen Marktfrucht.
Weizen und Mais.
Das ist der Marktfruchtbereich.
Und da wird das zum Beispiel so geregelt.
Meines Wissens, im Biobereich
geht man davon aus,
dass man das eh nicht machen kann.
Dass man immer das gleiche
hinbaut, weil irgendwann gehen die Nährstoffe aus.
Und deswegen gibt es da, glaube ich, auch keine
Deckgelungen. Weißt du was von Deckgelungen?
Wir machen das nicht.
Wir haben immer Vielfalt am Acker.
Wir bauen nicht 70 Prozent
Soja oder irgendwas. Aber viele andere Betriebe
machen das. Jetzt weiß ich in Wirklichkeit, die Grenzen
nicht auswendig. Ob man
konventionell baut, weiß ich es mit den 75 Prozent.
Im Biobau weiß ich gar nicht, ob es das gibt.
Aktuell, die Bestimmungen
ändern sich ja immer. Jede Finanzbär
oder die EU hat andere Bestimmungen.
Da gibt es immer gewisse Grenzen, die gehen mal auf
und mal runter. Und ich kann es jetzt in Wirklichkeit
nicht auswendig sagen.
Aber ich weiß von Betrieben, die 80-90
Prozent der Gesamtfläche Soja anbauen.
Und das ist
über 10 Jahre hintereinander.
Ich bin nicht reguliert. Ich habe immer
Fruchtfolge vor.
Die Betriebe gibt es in Wirklichkeit
ganz schlecht für den Boden und für alles andere.
Wie der Martin Groscher gesagt hat.
Wir machen das ganz sicher nicht.
Wir schauen, dass wir immer
Sommerung und Erwinterung
folgen lassen. Also einmal Sommerfrucht
und einmal Winterfrucht am Feld, dass wir immer
rotieren.
Ich bin jetzt total
fassungslos jetzt übertrieben.
Aber ich habe geglaubt, dass es diese
Felderwirtschaft,
diese Fruchtfolge wird.
Ich habe mir gedacht, das ist verordnet.
Das muss man als Landwirt in Österreich
einhalten und man kann nicht einfach eine Monokultur
10 Jahre vor...
Das ist relativ neu, das Ganze.
Die Sojabohne
im Biobereich hat sich etabliert vor ca.
10 Jahren. Davor hat
niemand eine Sojabohne angebaut.
Davor warst du auch
gezwungen
als Biolandwirt eine Fruchtfolge
und du hast nichts mehr geerntet.
Aber die Sojabohne, dadurch, dass sie
in unserer Region so neu ist,
haben sich noch keine Schädlinge, Krankheiten
und Co. wirklich
hart etabliert.
Dort, wo das schon länger
häufig
und intensiv angebaut wird,
über See,
Südamerika, Nordamerika,
Asien usw., da geht das eh nicht mehr.
Da sollte man schon Anbaupausen von
5 Jahren einhalten bei der Sojabohne.
Weil du sonst mit Krankheiten zu kämpfen hast.
Und
nachdem das bei uns noch so neu ist,
hat sich das noch nicht so wirklich verbreitet.
Das heißt, du kannst das noch machen.
Du darfst das auch.
Bei uns ist die Sojabohne noch
selbstverträglich.
Du kannst das Jahr für Jahr anbauen
und es passiert eigentlich nichts.
Dazu ist die Sojabohne eine
Kultur, die
den Stickstoff sich selbst aus der Luft holt.
Also eine Leguminose sozusagen.
Der Stickstoff ist
der Hauptnährstoff
für Pflanzen.
Und den holt sich die Sojabohne
selbst. Das heißt, Jahr für Jahr
kannst du sie bauen und die kommt zurecht.
Irgendwann nehmen natürlich
andere Nährstoffe, die im Boden
vorhanden sind, so weit ab,
dass auch die Sojabohne
nicht mehr wächst.
Und dann wird gespritzt mehr,
um das zu kompensieren?
Es ist ein sehr langsamer
Prozess. Natürlich kannst du als Biobauer
da nicht einfach was hinspritzen.
Die Sachen, die
erlaubt sind,
aber das ist ein sehr
langsamer Prozess und das merkst du nicht vor einem Jahr auf das andere,
dass es jetzt weniger wächst.
Und deswegen
gibt es da leider
Leute, die das ein bisschen
ausnutzen und die vor allem nicht an die nächste Generation
denken. Und
die aktuell
interessante
finanzielle Lage
ein bisschen ausnutzen und die
Kultur bauen, die am Deckungssbeitrag
seist. Das
ist durchaus ein Problem
und sollte eigentlich in mehr
Regelungen
und Verpflichtungen
resultieren. Das ist auch sehr spannend,
wenn du sagst, selbstverträglich. Das habe ich mir jetzt aufgeschrieben.
Das heißt, wir warten jetzt wieder so
lange, bis das nicht mehr selbstverträglich
ist, bis wir dann
darauf reagieren und dann eine Regel schaffen,
die die Selbstverträglichkeit wieder herstellen würde.
Entweder die bauen wir selber drauf oder es wird
so sein müssen. Und dann ist man wieder
bei der Symptombekämpfung anstatt bei der
Ursachenbehebung. Ich war wirklich
davon überzeugt, dass das ohnehin reguliert
ist, dass man das sowieso nicht machen darf. Aber es gibt
immer Leute, die sich damit beschäftigen,
auch im konventionellen Bereich
und auch im Biobereich, die
nicht auf den größten Deckungsbeitrag
schauen. Und es gibt natürlich
solche und solche. Man kann nie alle in einen Top
werfen. Okay, jetzt schauts
uns das Planeten nicht auf euren
höchsten Deckungsbeitrag, sondern auf möglichst
Vielfalt. Was habt ihr davon?
Außer ein gutes Gewissen?
Also vor dem?
Naja, ich habe vor allem davon, dass ich,
wenn ich 70 bin, auch noch
eine Bodenfruchtbarkeit vorfinde.
Ich habe vor allem davon,
dass ich in Jahren,
wo die Witterung immer extremer
wird, und das ist eh schon der Fall,
einen Boden habe, der Wasser
speichern kann, der
nicht erodiert, wo das Wasser nicht
abrindt, sondern wo es
wirklich im Boden tut, wo der Regentropfen
hinfällt, auch aufgesaugt wird.
Das ist nicht selbstverständlich. Das wissen
ganz viele Leute nicht. Aber das hängt
vom Ackerbauern ab, ob er Boden,
das Wasser aufnehmen kann, wenn
ihr ein starken Niederschlagereignis habt,
oder ob das abrindt. Das hängt rein von der
Bearbeitung von Boden und von der Fruchtfolge ab.
Das heißt, du denkst ökonomisch, oder ihr denkt
ökonomisch nur auf einen längeren,
ihr schaut halt auf die Deckungsbeiträge in
40 Jahren. Kann man so sagen, ja.
Und da kann man wirklich sagen, ein anderer
Landwirt, der das jetzt nicht beachtet,
der sagt, okay, die ist selbstverträglich,
zart hast den Boden raus, 20 Jahre lang
was geht, dann ist der Boden hin, der kann
noch nicht in 20 Jahre hergehen und sagen,
jetzt mache ich 5 Jahre was Gutes für den Boden,
dann ist alles wieder gut, und dann passt das wieder.
Vielleicht wird es ein bisschen länger dauern.
Ein Beispiel, das geht so tief ins Detail,
da könnte man jetzt stundenlang drüber reden.
Nein, wir haben noch
eine Stunde noch. Nein, nein.
Liebe Hörerinnen und Hörer, Entschuldigung,
nein, eh nicht.
Wenn man aufmerksam durch die Gegend
fährt, dann sieht man auf Hanglagen,
am oberen Teil
vom Hang wird der Boden heller.
Das haben wir gesehen, wie wir hergefahren sind.
Da habe ich gefragt, was ist das?
Also, und zwar,
weil der Mensch seit 50
Jahren den Boden umarbeitet und
nicht mitdenkt. Bei jedem
starken Niederschlagsereignis, wo du auf
einem knackerten Boden, der seit mehreren
Monaten kalt liegt,
viel Regen draufkriegst,
rinnt von oben
der Boden ab nach unten, in
die Senke. Und deswegen ist er oben
hell und unten ist er dunkel, weil dort sind schon
30, 40 cm humose
Erde, also bester Boden
und geschwommen, oder
im Bauchkland im nächsten.
Das passiert seit Jahrzehnten.
Und deswegen ernten wir auf
höheren Hanglagen, oder da oben
erntet der Ackerbauer viel weniger
als unten. Das ist schon so.
Das kann ich nur mehr bremsen,
aber eigentlich müsste ich mit
Katerpillerraupen den ganzen Boden da wieder
aufschieben, was natürlich niemand macht.
Aber das ist ein ganz großes
Thema, Erosion zum Beispiel,
und auch natürlich Humusabbau.
Also,
ich müsste euch mal vorstellen,
ich habe einmal gehört,
wenn der Humusgehalt
in den Böden weltweit auf 4%
gesteigert werden könnte,
dann würden wir das Klima locker retten.
Weil das so viel Kohlenstoff wäre,
das da im Boden gespeichert werden würde,
dass
wir uns eigentlich gar keine Sorgen mehr machen.
Mit Humusaufbau. Genau.
Aber das ist ein Prozess, der dauert Jahrzehnte.
Und wir haben die letzten Jahrzehnte
ungefähr 50,
teilweise wahrscheinlich 70%
an Humus im Boden verloren. Und wo ist der
Kohlenstoff? In der Atmosphäre.
Das heißt,
der Ackerbau kann
mit falscher oder richtiger Bewirtschaftung
ganz viel positiv oder auch negativ
zum Klima beitragen.
Und
weil ich das pass, ist mir das auch
ein Anliegen, dass ich positiv dazu beitrage.
Ich habe zwar nur über
die 160 Hektar, sagen wir, die Hand drüber,
aber da schaue ich zumindest, dass ich das
so nachhaltig als möglich
an die nächste Generation weitergebe
und dass ich eine CO2-Sänke bin
mit den Böden, die ich habe.
Und die Chance hat eigentlich jeder Ackerbauer.
Du hast mir zu dem Thema
mal gesagt,
Landwirtschaft oder auch Ackerbau ist immer
ein Eingriff in die Natur und man kann
nur schauen, dass man
den so gering wie möglich hält und im
besten Fall den Boden die Dinge zurückgibt.
Richtig. Den Standpunkt
vertrete ich noch immer. Man braucht
sich nur umschauen. Überall, wo der Mensch
aufhört,
seine Hände im Spiel
zu haben, entsteht irgendwann
ein Wald. Das heißt, du hast
die Pflanzen, das sind die Unkräuter, mit denen
der Ackerbauer zu kämpfen hat,
dann hast du der Graus, dann Sträucher
und dann hast du ein Wald.
Jede Insel, die kein Mensch berührt,
ist bewaldet.
Und das heißt einfach,
dass
nichts und niemand
in der Natur eigentlich einen
nackerten Boden haben. Der Boden ist nicht
dafür gedacht, nackt zu sein.
Sonnenlicht wirkt desinfizierend
und wir haben in einer Handvoll Boden
als Menschen auf der Erde.
Kann man sich vorstellen, wenn Sonnenlicht
da drauf scheint, dass das ziemlich fatal
ist. Du musst sozusagen in einer Handvoll gesunder
Boden, weil es gibt Böden, wo das
Licht davon ist.
Entschuldige, das stimmt.
Jeder Eingriff,
den der Mensch natürlich macht, und auch wir,
sobald er Bodenbearbeitung macht.
Und es gibt natürlich Zeiträume, in denen
auch unser Boden nackt ist und nackt
sein muss, weil
es dazu leider nicht ausgehen,
dass wir nur als Jäger und Sammler
bestehen und uns so ernähren.
Also wir müssen Ackerbau betreiben.
Das ist halt die effizienteste
Art Nahrungsmittel zu produzieren.
Nur
wie intensiv und wie negativ
dieser Eingriff in den Boden
und in der Natur ist, das kann ich schon beeinflussen
als Ackerbauer. Und da
kann ich sehr wohl
schauen, dass ich diesen Eingriff
so wenig belastend als
möglich für Umwelt
und für den Boden mache.
Und wie genau funktioniert das denn?
Weil man muss ja trotzdem mit den Maschinen
ins Feld fahren, so ein Mähdrescher ist
ein riesen Ding, ich weiß nicht wieviel das
wiegt, aber viel. Wie kann man dann
trotzdem darauf schauen, dass man
so wenig wie möglich
hinmacht oder dann sogar wieder aufbaut?
Es ist eigentlich sehr einfach,
wenn man es jetzt sagt,
aber in der Umsetzung ist es natürlich schwierig.
Man braucht sich nur anschauen,
was macht die Natur? Sie bedeckt den Boden
Also kann ich als Ackerbauer schauen,
dass ich den Boden auch so
lang wie möglich bedecke. Und was macht die Natur
noch?
Sie lässt dort das wachsen, was am besten wächst
und sie
hat immer Vielfalt.
Du hast nie,
wenn du jetzt
Boden sich selbst überlässt, nur eine einzige
Pflanze, die dort steht und wächst,
sondern es sind immer mehrere. Was gerade
keimt, was für Samen da gerade hinflügt,
da keimt. Und dann
sieht dir das untereinander aus. Das heißt, es gibt immer
einen großen Pool an
Pflanzenarten, die in der Natur jetzt einfach so
wachsen würden. Und das,
was dort sie am besten
zurechtfindet, das wird dann größer.
Und was mache ich jetzt als Ackerbauer?
Ich habe meine Phasen, wo
ich meine Kulturpflanzen, das sind die
Pflanzen, die ich dann verkaufen will,
anbaue.
Da ist die Phase,
wo ich relativ
eingeschränkt bin mit meiner Vielfalt.
Weil
ich will zum
Beispiel einen Kürbis anbauen und dann
schaue ich halt, dass da eher nur der Kürbis wächst.
Gibt es aber, kann ich nachher noch
erklären, gibt es natürlich Ansätze, das
ein bisschen zu kompensieren.
Und dann gibt es Phasen, wo
gerade keine Hauptkultur
auf meinem Feld steht.
Da kann ich eine Zwischenfrucht anbauen.
Die Zwischenfrucht ist
nur dafür da, dass sie den Boden
bedeckt, dass sie für Vielfalt sorgt und dass
sie möglichst viele verschiedene
Wurzeln
im Boden hat.
Die den Boden
einfach auflockern, die da
so vielen wie möglich Lebewesen
einen Lebensraum und Futter bieten.
Und dass diese Handvoll Erde
wieder voller Lebewesen ist.
Zwischenfrucht nennt man das. Genau.
Das ist ein ganz wichtiges Thema
und mit dem befasse
ich mich extrem viel. Ich habe meinen Master
aber, die wird jetzt geschrieben.
Das ist mein Ding.
Das bleibt am Ocker, oder?
Zwischenfrucht bleibt am Ocker.
Das wird nichts verkauft.
Hat überhaupt keinen Entdeckungsschmack.
Es geht um den Boden.
Ein Abdeckungsbeitrag quasi.
Wird zwar in Österreich
gefördert
durch das Öepool-Programm.
Zwischenfrüchte anbauen
wird zumindest auch finanziell unterstützt.
Gibt so schöne Möglichkeiten.
Das ist nicht weltweit so, leider.
Es gibt viele, viele Länder
auf der Welt, wo es niemanden interessiert war.
Es gibt einen finanziellen Anreiz
diese Zwischenfrüchte anzubauen.
Das ist aber meistens
eher so, dass das
was du an Aufwand hast
das wird kompensiert.
Es ist nicht so, dass du Geld verdienst mit Zwischenfruchtanbau.
Und jetzt schaue ich zum Beispiel
drauf, oder jetzt schauen wir drauf,
dass diese Zwischenfrüchte so vielfältig
als möglich sind. Das sind
15, 20 oder sogar mehr verschiedene
Fischungspartner.
Fischungspartner, also Pflanzenarten.
15, 20 verschiedene Pflanzenarten,
die wir da anbauen.
Gleichzeitig.
Das heißt, wir haben irgendwo eine
Parallele zur Natur,
die diese Vielfalt wieder
am Boden bringt.
Das blüht zu verschiedenen Zeiten.
Das steht so lange wie möglich.
Das nennt man auch Gründüngung.
Das ist nichts anderes, als
die Pflanzen wachsen.
Was machen die? Die holen sich Kohlenstoff
aus der Atmosphäre. Und wenn die ansterben,
dann bringe ich sie nicht weg, sondern die bleiben
auf dem Boden und die werden wieder zu Humus.
Und das
ist was unfassbar wichtiges.
Und jetzt kann ich noch schauen,
als Ockerbauer, und da kommt die Challenge,
dass ich
zwischen meinen Hauptkulturen
diesen Zeitraum,
wo die Zwischenfrucht dort steht, so lange
als möglich mache.
Damit der Zeitpunkt, wo der Ocker
ist, so kurz wie möglich ist.
Vorhin gesagt, Sommer-Winterfrucht, war das das?
Genau, zum Beispiel.
Also, wenn man mal
bei seiner Fruchtfolge versucht,
Halmfrucht und Blattfrucht
und Sommer- und Winterkultur abzuwechseln,
ein Beispiel,
die Sojabohne ist eine Blattfrucht,
die runde Blätter, und ist eine Sommerung.
Eine was? Eine Sommerung.
Wächst im Sommer. Die wächst.
Sag's doch, es wächst im Sommer. Mai bis
Sommer. Oder Mai bis September.
Nach der Sojabohne
kommt eine Winterung hin.
Sei es jetzt eine Tritikale oder
ein Dinkel oder ein Weizen oder eine Gerste.
Das baut man an, kurz nachdem
die Soja geerntet worden ist.
Die steht dann von
Oktober bis Juli.
Diese Halmfrucht, diese überwinternde
Halmfrucht. Aber die nutze ich ja auch noch.
Das ist keine Zwischenfrucht. Genau, aber ich habe keinen
Zeitraum, keinen langen, wo es
nackert ist. Sondern ich habe sofort wieder
eine Bewurzelung, vor allem von einer anderen Kultur.
Und nach dieser Getreidefrucht
habe ich sehr lange Zeit für eine
Zwischenfrucht. Weil dann ist Juli.
Im Juli kann ich schauen, dass
ich so kurz wie möglich Zeit lasse
für die nächste Zwischenfrucht. Das wird dann
was ganz Vielfältiges. Das ist dann
die Kur.
Kur für den Boden.
Also die Gesundungskur für den Boden.
Und die steht dann
von August bis nächstes Jahr
April.
Apropos Kur für den Boden.
Das ist das Stichwort.
Ist Ackerbau
ohne
tierische Nährstoffe
möglich?
Sehr, sehr gute Frage. Nur gute Fragen.
Wahnsinn.
Also da
beißt sich die Katze in den
Schweifen meiner Meinung nach.
Ich bin selber
jemand,
der stark
auf Fleischkonsum
verzichtet
seit Jahren. Oder halt bin kein Vegetarier,
kein Rainer. Aber ich versuche, möglichst wenig
Fleisch zu essen. Weil ich weiß, das geht sich nicht
aus auf der Welt. Wir können nicht
alle jeden Tag Fleisch essen. Oder drei
mal in der Woche Fleisch essen. Das geht sich
mit unseren Emissionen nicht aus.
Das geht sich mit der Umwelt nicht aus.
Ja. So.
Jetzt ist es aber so,
dass ein Marktfruchtbetrieb
so wie wir einer sind
jedes Jahr einige Tonnen
an
nährstoffreicher Substanz. Das ist ja das
wertvollste von der Pflanze, was wir da essen.
Das
nehmen wir, ernten es und
führen es weg.
Wo würde dieser Kreislauf enden?
Bei dem, was der Mensch
wieder ausscheidet. Wenn wir das wieder
zurück auf alle Böden bringen würden,
hätten wir kein Problem. Aber
was tun wir? Wir
nehmen hormonelle Verhütungsmittel,
wir waschen uns mit
in die Haare.
Wir nehmen andere Medikamente. Das landet
natürlich alles in unseren
Ausscheidungen, die eigentlich wieder zurück
im Ocker kehrt. Aber das können wir dort nicht mehr
hinführen, weil es so vergiftet ist.
Es ist verboten, Klärschlamm,
also das, was in der Kläranlage von unseren
Ausscheidungen über bleibt, in der
Biolandwirtschaft auszubringen.
Und in der konventionellen Landwirtschaft
sehr begrenzt. Du darfst nicht jedes Jahr
einen Klärschlamm hinhauen, weil dann reichern
sich diese
giftigen Stoffe, die da drin sind,
in Hülle und Fülle an im Boden. Und das
wäre früher oder später toxisch.
Ein riesiges Problem. Ein riesengroßes
Problem.
Das heißt, solange
wir nicht in der Lage sind, den
Klärschlamm oder das, was der Mensch
ausscheidet, wieder in den Kreislauf zurückzubringen,
haben wir
Nährstoffe, die wir verlieren.
Den verbrennt man jetzt, ne?
Katastrophe.
Es gibt so
viele Nährstoffe im Boden, die
eigentlich
schon am Verschwinden sind.
Die hängen uns aus.
Wir bauen momentan
noch diverse Nährstoffe
irgendwo ab. Den Phosphor zum Beispiel, der wird abgebaut.
Aber überall wo was abgebaut wird,
ist irgendwann am Ende.
Das heißt,
werden früher oder später
gezwungen werden, dass wir unsere
Ausscheidungen wieder zurück
in den Kreislauf bringen, auf den Boden,
wo sie eigentlich hinkehren.
Und momentan
machen das halt die Viehhaltenden
Betriebe noch über die Tiere.
Das machen auch wir noch so.
Wir haben zwar selber keine Nutztiere, aber
wir bauen ein Klee an.
Das ist ein tolles Futter
für diverse Wiederkäuer.
Und in der Nachbarortschaft
oder in den Nachbarortschaften kooperieren
wir da mit
rinderhaltenden Betrieben. Die kriegen
von uns den Klee und wir kriegen von denen
dann einen Mist.
Sehr nährstoffreich.
Das kommt auf unsere Felder. Und so haben wir
unseren Kreislauf
einigermaßen geschlossen. Und, was
noch dazu kommt, wir
bringen sehr, sehr viel Kompost aus.
Kompost, den holen wir
vor zwei Arbeitsschaften weiter.
Dann bringen wir ungefähr 500 bis 700 Tonnen im Jahr aus.
Und
in diesem Kompost sind natürlich
allerhand Nährstoffe und sehr, sehr
viel Kohlenstoff.
Der Kompost kommt her aus
zum Teil der Biotonne
und zum Teil aus
Strauchsschnitt. Also alles, was die Straßenverwaltung
am Straßenrand so schneidet, oder was die Leute
an Sträuchern aus dem Garten und so weiter
herbringen. Das wird kompostiert.
Und diese Nährstoffe landen auch bei uns
am Feld.
Und dann ist es
leider noch nicht vorbei.
Das sind nämlich nur
Nährstoffmischungen in gewissen Verhältnissen.
Der Boden braucht aber
ein richtiges Verhältnis.
Weil
es kann dann sein, dass ich
irgendwann einen kahligen Überschuss habe und dafür habe ich zu wenig
Schwefel.
Und deswegen muss ich dann auch noch
andere Dinge ausbringen,
gezielt, die
genau diesen Nährstoff ersetzen.
So kann ich nachhaltig arbeiten. Aber
am gescheitesten wäre, wenn wir
insgesamt einen Kreislauf hätten.
Und das muss irgendwann
passieren. Wie könnte man den
machen?
Wir müssen gescheit genug werden, dass wir den
Klärschlamm von den Giften befreien.
Das können wir machen. Oder von dort
wirklich dann einzelne Nährstoffe
rausholen, die man wieder am Acker schmeißen kann, ohne dass da
Gifte dabei sind.
Es gibt ja so Anlagen in Holland,
die aus Urin
Phosphor
rückgewinnen.
Das gibt es tatsächlich als Projekt
von der M48 auch, aber das ist
dermaßen unbezahlbar noch.
Hab ich dir drüber nachgedacht? Da gibt es ja diesen Begriff
Peak Phosphor, das was wir scheinbar auch schon überschritten
haben. Genau, richtig.
Du sprichst genau das Richtige an.
Wir werden da früher oder später hinkommen müssen.
Weil, brauchen wir logisch denken.
Erklär das ganz kurz, was mit dem
Phosphor auf sich hat, weil das hört man immer wieder.
Es streift uns aber jetzt momentan
noch nicht so stark. Es kommt immer wieder so in
Wellen. Phosphor, das geht uns als nächstes aus.
Öl, jetzt kommt der Phosphor.
Irgendwie geht uns alles aus. Die Haare.
Was ist bei Phosphor?
Warum Phosphor? Warum ist das so wichtig?
Warum ist das so ein Thema?
Wir haben die großen Hauptnährstoffe
von Pflanzen. Das ist generell.
Basis.
Ob das ein Baum ist, ob das ein Weizen ist,
ob das ein Weingarten ist.
Die großen Hauptnährstoffe sind Stickstoff,
Phosphor, Kali, Magnesium,
Schwefel, Kalzium.
Das sind die so genannten Makronährstoffe.
Die wichtigsten, die in den größten
Mengen für die Pflanze notwendig sind,
damit sie wachsen kann. Dann gibt es
die größten Nährstoffe.
Das sind die, die in geringerem Maße
benötigt werden. Da sind also Sachen
wie Kupfer und Molybden und solche Sachen
dabei, die unglaublich kiftig klingen,
Schwermetalle. Aber in ganz kleinen Mengen
sind die notwendig.
Mikro hast du wenig in dem Sinne.
Genau. Von denen brauche ich heute nicht pro Hektar
100 Kilo, vielleicht ein paar Milligramm,
aber die sind trotzdem
wesentlich
und
unverzichtbar für die Pflanzen.
Das sind wie gesagt Zink, Kupfer,
Molybden, Eisen, Boar.
Also eigentlich
Hardcore Nährstoffe, aber die sind notwendig
für das Pflanzenwachstum. Und da reden wir nicht von
Bier oder konventionell. Das ist wichtig für
Pflanzenwachstum. Die brauchen auch wir als Mensch, um zu
überleben.
Das heißt, in jeder
Nahrung, die wir zu uns nehmen,
muss auch zum Beispiel Boar
vorhanden sein. Das brauchen wir heute.
Das ist kein so richtig bewusst.
Zurück zum Phosphor.
Nachdem das ein Makronährstoff ist,
sagt uns das Wort schon,
brauchen wir eine relativ große Menge
für eine vernünftige Ernte.
Und
der Phosphor ist aber im Boden
vorhanden und kann nicht einfach
so reproduziert werden.
Ich kann ihn verfügbar machen.
Manche Pflanzenarten können das.
Aber irgendwann ist der Vorrat aus.
Also, wir müssen den Phosphor
irgendwo daherkriegen.
Irgendwie bearbeiten,
verarbeiten, dass wir
als Kugel düngen können.
Das ist im Biobereich Rohphosphat.
Und im konventionellen Bereich
ist das ein bisschen anders
aufgearbeitet, dass das schneller
wirkt. Aber es ist beides
Phosphordünger.
Und den bauen
wir ab in ein Bergwerk.
Da gibt es verschiedene
Regionen, wo sie abgelagert
hat auf der Welt in den letzten
100.000 Millionen
und genauso wie heute
fossile
Energieträger irgendwo.
Irgendwo, wo sie
sich angereichert haben.
Oder Eisen vorkommen oder was auch immer.
Genauso ist das mit Phosphor.
Und den baue ich dort ab und irgendwann geht er uns dort aus.
Aber er verschwindet ja nicht ins All.
Wir verteilen nur gleichmäßig, glaube ich.
Naja, wir
essen ihn.
Und die menschlichen Ausscheidungen,
die bringen wir nicht zurück in den Kreislauf.
Das ist unser Problem.
Verharzt man.
Was passiert mit dem Phosphor, wenn man verharzt?
Weiß ich nicht.
Das Element Phosphor wird nicht verschwinden.
Das wird halt als irgendein Schadstoff
in der Luft bleiben.
Ich habe mich noch nicht damit befasst.
Aber es wird nicht gut sein, wenn man verharzt.
Grundsätzlich kämen wir davon gar nicht.
Nicht viel überbleibt.
Grundsätzlich ist es halt einfach so, dass wir ihn nicht zurück
auf unsere Felder bringen.
Da endet der Kreislauf und das ist ein großes Problem.
Spannend.
Das heißt, eigentlich müssten wir schauen,
dass unsere Ausscheidungen,
die der Tiere
im Prinzip, wenn wir nicht
Antibiotika hätten und Verhütungsmittel
und was auch immer, dann war das
die Vorstellung allein.
Wir bringen zwar die Scheiße, ich sage jetzt Scheiße.
Die Scheiße vom Viech bringen wir aus Vödel
und bringen uns eigentlich nichts.
Aber wenn wir überlegen würden, wir bringen unsere eigene Scheiße
aus Vödel, dann glaube ich,
hätten die Leute auf einmal nur zu Problem.
Es gibt ja den Grund, warum es nicht mehr gemacht werden darf.
Ich glaube nicht.
Ich glaube nicht.
Nein, glaube ich nicht.
Also vielen ist es wahrscheinlich nicht mehr bewusst,
dass man die Scheiße vom Viech aufs Feld zurückbringt.
Es langt das nicht wahr, das ist eh wurscht.
Aber ich meine nur, wenn du das wirklich denkst.
Ich glaube, wir sind ja genauso Lebewesen
und unsere Ausscheidungen sind dafür gedacht,
dass sie wieder von der Natur
verarbeitet werden und als Nährstoff genutzt werden.
Das ist ja auch ein Kreislauf.
Es war immer schon so und nur weil wir jetzt
einen Mischthaufen haben, heißt das nicht,
dass das nicht aufs Feld gehört.
Das heißt vor allem nicht, dass der Kreislauf
ein anderer ist.
Ehe nicht, aber es wird bei Insekten essen.
Natürlich kannst du die essen, aber du brauchst
dem hier nochmal einen ...
Nein, das war doch schon immer so.
Meine Eltern haben ein Blumsklo gehabt,
unmittelbar nehmen wir einen Mischthaufen.
Und wenn das Blumsklo viel war,
haben das meine Eltern ausgeräumt
zum Mischthaufen von den Schweinln.
Und wenn es mit der Miesgabel aufgeladen war,
ist es mit dem Schweinlmist
aufs Feld gebracht worden.
Also wir haben auch noch, meine Familie
in Oberösterreich, eine Senggrube gehabt
und die hat, wenn es halt war, den Bauern ausgebummt
und aufs Feld gebracht.
Da wäre nichts dagegen mehr zu verwenden.
Nur landen halt
die Abwässer vom Geschirrspüler,
von der Waschung, vom Sengputzen.
Das landet alles
im gleichen Behälter.
Naja, man soll sich trennen.
Das ist ein Unterschied, ob ich mich dusche
oder Zähn putze, das gehört extra
auf bereitet, das Wasser.
Und die
nährstoffreichen Ausscheidungen von uns,
was sie ja sind,
die gehört eigentlich separat noch hin.
Und wir sollten auch noch separieren zwischen
die Person nimmt hormonelle Verhütungsmittel
und hat die und die und die und die Medikamente verschrieben
und die Person ernährt sich häufig normal
und hat jetzt keine hormonelle Verhütungsmittel,
die sich ausscheiden.
Also ein kleiner Aufruf draußen,
wenn es irgendeinen Wissenschaftler, der das
gescheit erklären kann oder sonst irgendwer,
dann machen wir mal einen Podcast dazu,
eine Folge, wo es uns mal wer
erklärt, wie das
ausschauen kommt und sollte.
Menschliche Fäkalien auf
Österreichs Feldern.
Ich finde das super, weil ich glaube, das löst einiges aus.
Und bringt viele ein Haarmoment.
Aber wurscht.
Zurück zum Thema.
Jetzt ging es ja um Nährstoffe
und wie man die wieder in den Kreislauf
zurückbringen kann. Wie ist das denn
generell im Bio-Bereich?
Wie schaut es da aus mit Düngung, mit Spritzmitteln?
Erklärst du das einmal?
Ich habe es schon zum Teil angesprochen.
Das eine sind die Zwischenfrüchte.
Das heißt,
der Stickstoff, der
größte Makronährstoff, der wichtigste,
der in der größten Menge notwendig ist
für Pflanzenwachstum, der
kommt aus der Luft. Das können viele
Pflanzen. Wir haben ja 78
Prozent Stickstoff in der Luft.
Und sogenannte
Leguminosen.
Sogenannte
Leguminosen. Das ist eine Pflanzenart.
Da gehört die Sojabohne übrigens dazu.
Da gehört aber auch dazu eine Erbse.
Oder ein Klee.
Alles grün. Dicke. Grün, oder?
Ja, ist alles grün.
Wir haben halt spezielles Filx, die Pflanzen.
Die sind in der Lage
in Symbiose mit
Bakterien, die sie im Murselbereich ansiedeln.
Aus der Luft Stickstoff im Boden zu binden.
Für sich selbst zu verwenden.
Und wenn sie absterben,
für die nächsten Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
Das heißt, wir haben in unserer Fruchtfolge
den Klee. Also als Mischung.
Mit verschiedenen Kleeorten
und mit Gräsern und so weiter.
Das können wir uns da neben unserem Betrieb noch anschauen.
Da haben wir das untergesehen.
Und
dann
haben wir die Zwischenfrüchte,
die wieder Stickstoff in den Boden bringen.
Und dann haben wir natürlich Früchte
in der Fruchtfolge, so wie die Sojabohne,
die den Stickstoff
sich selbst zur Verfügung stellt.
Das ist einmal das Kapitel Stickstoff.
Die anderen Nährstoffe
bringen wir unter anderem
über den Kompost oder über die Kooperation
mit den anderen Rinderbauern,
über den Mist der Rinder
in unseren Betriebskreislauf
wieder ein.
Und dann machen wir jährlich
Zickbodenproben, die wir untersuchen lassen.
Da kommt dann raus,
auf dem Ocker haben wir
dieses und jenes Nährstoffverhältnis.
Da gehört dieser spezielle Nährstoff
gedüngt zum Beispiel.
Und es gibt in der biologischen Landwirtschaft
Gott sei Dank,
es muss auch so sein,
Dünger, die
jeden einzelnen Nährstoff abdecken
und die da auch zugelassen sind.
Und das sind
Nährstoffe, die eben nicht
sagen wir mal
wir dürfen jetzt keinen chemisch
synthetisch hergestellten
Stickstoffdünger verwenden.
Generell wird in der biologischen
Landwirtschaft nur was zugelassen,
was auch
tragbar ist für
Natur und Umwelt und Boden.
Nach bestem Wissen und Gewissen.
Natürlich kann ich ja auch
zu viel vor was
ausbringen, aber das ist so teuer,
dass ich es nicht mache. Diese biologischen Nährstoffe,
die sind so verdammt teuer, dass ich mir das ganz,
ganz gut überlege und ich wage zu behaupten,
dass viele österreichische Landwirte
noch nicht so weit sind im Biobereich,
dass sie da überhaupt darüber nachdenken, so was auszubringen.
Weil es geht noch.
Es geht. Aber diese Nährstoffverhältnisse
kommen immer mehr ins Ungleichgewicht
und das ist
ein langsamer Prozess. Da kommt man sicher noch drauf.
Wenn man jetzt überlegt, wie lange
machen wir Menschen überhaupt schon abgebaut
und wie lange gibt es Marktfruchtbetriebe
im Stil, wie man
das jetzt kennt, noch nicht so lange,
ein paar Jahrzehnte. Wir haben angefangen
vor 100 Jahren
überhaupt Ackerbau ein bisschen intensiver zu betreiben
und dann irgendwann
die Düngung und die chemische Pflanzenschutzgeschichte
dazukommen.
Und da hat es begonnen, sich zu
intensivieren, aber zum Zeitpunkt
meiner Großeltern, wie mein Mutter vorher erklärt hat,
wo alle Gemischtbetriebe waren,
da waren die ganzen Felder
rund um einen Betrieb, aber es war klar,
alle haben die Ausscheidungen
der Tiere und die eigenen wieder aufs Feld zurückgebracht.
Das heißt, da hat es noch nicht so wirklich Verluste
in den Nährstoffgeschichten gegeben.
Da war noch alles bio damals, oder?
Ja, zum Zeitpunkt meiner Großeltern nicht mehr.
Also so 1960, 70, 80,
da haben sie schon gescheit
Spritzmittel und Dünger verwendet.
Nach dem Krieg viel Hunger, schnell Butter.
Da hat es begonnen,
ein bisschen aus dem Ruder zu laufen
mit den Nährstoffen und ab dem Zeitpunkt,
wo es dann größere Betriebe gegeben hat,
die keine Tiere mehr haben und nur mehr
die Nährstoffverhältnisse zurückgebracht haben,
da haben wir angefangen,
die Nährstoffverhältnisse außer Gleichgewicht zu bringen.
Mit der Spezialisierung?
Genau, mit der Spezialisierung.
Wenn ich nicht mehr alles, was ich habe,
in einem Kreislauf wieder zurück rausbringe,
gehen Nährstoffe verloren
von meinem Betriebskreislauf.
Die gehen raus und kommen nicht mehr zurück.
Ab dann fängt es an,
dass Nährstoffe aus dem Verhältnis geraten,
wie sie sein sollen,
oder wie sie mal waren.
Bis man es merkt,
und dann muss man sich
zwangsläufig damit beschäftigen.
Das wird noch bei allen kommen, da bin ich mir sicher.
Dass ich kurz noch dazu sage,
das haben wir noch nicht erwähnt,
wir sind seit 20 Jahren
im Bierbetrieb, ich weiß nicht, ob dir das schon gefallen ist,
ich glaube nicht.
Da war der Martin noch ein Kind,
haben sie mir entschlossen,
auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen.
20 Jahre haben wir,
nicht 20 Jahre,
ich glaube nicht, aber wir haben einige Jahre
nichts aufs Föder ausgebracht,
wir haben nur geerntet.
Wir haben zwar Zwischenfrüchte angebaut,
waren immer schon verfechtert,
das ist schon lange her,
dass wir mit dem begonnen haben.
Aber so richtig auseinandergesetzt
mit den ganzen,
haben es die Martin und ich nicht so,
das ist erst durch Martin
ins Rennen geheimen.
Aber man hat es draus auf die Föder gemerkt,
gewisse Föder, wo es sehr gute
haben, hat man gemerkt bei gewissen Pflanzen,
aha, das geht dann nicht mehr so,
wie es einmal gewesen ist.
Und die Gründe sind dann
zu Tage getreten,
wie wir dann begonnen haben, die Bodenproben zu intensivieren.
Das kommt natürlich
der Hauptantrieb
für die Bodenproben und für die ganzen Dinge
ist natürlich der Martin,
weil er sich sehr damit auseinandersetzt.
Und in den Bodenproben
kann man dann die Ursachen
erkennen, warum da nichts mehr wächst.
Man kriegt dann die Bodenprobe zurück
und sieht, aha, auf dein Feld
fällt in Wirklichkeit das und das.
Und das Verhältnis zwischen dein
und deines total
aus der Waage sozusagen.
Genau, die Erstoffanalyse, die haut überhaupt nicht hin,
da muss man das und das machen,
damit das wieder ins Gleichgewicht kommt,
damit man da wieder halbwegs Erträge erzielen kann.
Und wie gesagt, wir machen das
seit 20 Jahren bio und wir haben die ersten 15 Jahre
glaube ich gar nichts ausgebracht.
Die letzten Jahre hier, oder vielleicht
ein bisschen weniger, aber die letzten Jahre
beschäftigen wir uns jetzt intensiv mit dem Boden
und
sind auch gerade dabei,
den Humus wieder aufzubauen.
Also, dass wir wirklich schauen, dass wir
die ganze Schale möglichst
im Boden nicht braun haben, nur jetzt kurz
vor der Anbauphase halt.
Speziell bei mir hat da eine totale
Umdenkphase stattfinden müssen.
Was man auch dazu sagen muss, wir sind
25 Jahre fluglos, also seit 25 Jahren
haben wir keinen Flug auf dem Betrieb.
Wir ockern nicht.
Die Bodenbeweidung spielt sich
bei uns hauptsächlich in den ersten
8-10 cm ab.
Die Tiefdiefe wird bei uns fast nie gearbeitet.
Wir haben zwar einen Tiefenlockerer,
den setzen wir aber ganz südend,
wenn es zur Erntezeit viel regnet und so,
dann gehen wir her und dann speziell dort,
wo der Mähdrescher otankt, wo der Mähdrescher
hin und her fährt, mit dem Tiefenlockerer
im Boden ein bisschen wieder lockern,
weil es dort zu stark verdichtet ist.
Ansonsten bearbeiten wir den Boden
und das ist auch tiefer nicht notwendig,
muss man auch dazu sagen.
Da könnte man auch wieder
lange drüber reden, weil da gibt es
schon sehr viele Befürworter, was das Ockern betrifft,
sehr viele Gegner, manche sagen, ohne Ockern geht es gar nicht.
Wir sind da nicht so der Meinung.
Ich komme aus einer Zeit,
früher war das bei uns so,
wie wir den Ockern übernommen haben,
wie wir das angefangen haben,
wenn man da nach dem Mäusch geockert hat
und da haben ein paar Stücke Blattl ausgeschaut
von den Kukarots, dann war der Flut nicht
im Mäuschen vergroben sein in der Erde.
In Wirklichkeit ein kompletter Nonsens.
Komplett, weil wenn ich das vergrobe,
20 cm und im nächsten Jahr
ocke ich wieder, dann ocke ich
den verschimmelten, das verschimmelte
Maisstroh wieder aus.
Also da habe ich im Boden absolut nichts Gutes getan.
Wenn man aber hergeht und da einen
seichten Grupperstrich oder mit einer
Scheimeckentriebe fährt, wird man feststellen,
wenn man da dann am Weizen drauf sieht,
dass im nächsten Jahr, im Mai,
das Maisstroh weg ist, da ist nichts mehr vorhanden.
Weil die Lebewesen im Boden, die oberste Schicht,
das Maisstroh vollkommen verarbeiten.
Also das ist weg.
Wenn ich aber ein ocke,
und im nächsten Jahr wieder ocke,
ocke ich das wieder aus, zwar nicht alles,
aber da ist ein Großteil von dem Maisstroh
auf der Hand, das ist sogar schimpflich,
das ist verschimmelt.
Warum hat sich das,
weil man sagt so oft, früher
war es besser und früher
haben die Bauern so viel Guss,
warum hat man das
irgendwie trotzdem gemacht
und warum hat man das nicht einfach
auch gemerkt, dass das ein Blättsinn ist?
Wenn es jetzt so klar ist
scheinbar. Also das kann ich dir gut erklären,
da gibt es einen guten Grund dafür.
Also,
erstens hat mich ja damals mit
Pferden geackert.
Die Tief haben die geackert.
Was schätzt?
Mit den Pferden?
Niemals.
Also 10 cm Maximum.
Das ist ja nicht viel.
Jetzt hat man natürlich ganz früher
seine Saaten
mit der Hand ausgebracht
und da haben mir Rückstände
von vorherigen Ernten
oder von vorherigen Pflanzen sehr gestärkt.
Das ist noch dazu,
mit der Hand geerntet worden, oder mit Mähdreschern
sehr hoch adroschen worden.
Da waren viele Ernterückstände, die ein großes Problem bei der Aussaat dargestellt haben.
Das heißt, damals war es notwendig,
dass ich das umdrahe
und möglichst einen knackerten Boden habe,
damit ich wieder aussehen kann.
Aber es ist nicht so tief umdraht worden,
weil es gar nicht die Zugkraft gehabt haben
oder die waren gar nicht fähig,
dass sie so tief ockern.
Jetzt haben wir das 10 cm Tiefe eingeraubt
und das ist nicht so schlimm.
Weil, wenn du jetzt einen Holzplock einschlagst
in die Erden
und du grabst ihn nach 20 Jahren wieder aus,
dann ist die
Schicht oder dieser Teil
von diesem Holzplock
von der Oberfläche des Bodens bis ca. 10 cm
weiter runter, der wird angenagt sein
und verrottet.
Und drunter ist es wieder ganz.
Was sagt uns das?
Dass die meisten Lebewesen
oder fast alle Lebewesen im Boden
sich in der oberen Schicht, wo ein bisschen Sauerstoff noch dazukommt,
befinden und dort arbeiten
und Dinge zum Verraten bringen.
Also dort kann was verraten
und drunter tut sich einfach gar nichts.
Das heißt, damals
war das einerseits notwendig,
weil man die Technik für eine Aussaat
in Ernterückstände nicht gehabt hat
und weil die Ernte
sehr
grob war.
Da sind lange Rückstände von Pflanzen geblieben.
Und damit
hat keine Seemaschine umgehen können damals.
Und das Ockern war
so ein 10 cm Tiefe umdrehen.
Das war ja nicht wahnsinnig sauber.
Da hat sich was rausgeschaut und das war alles nicht
wahnsinnig schlimm. Dann sind die Traktoren
gekommen, immer stärker waren
und man hat tiefer geackert, damit das alles
wirklich verschwindet.
Eine Zeit lang hat man dann auch noch keine
nötigen Seemaschinen gehabt, die da
mit Ernterückständen zurechtgekommen wären.
Wenn wir jetzt nach heute springen.
Wir haben heute Mähdrescher,
wo die Ernterückstände, wenn man
das gut macht und wenn es
vernünftig alles extra ist,
hat man den kleinen Zerhechsel.
Also alles, was dann Stroh und
Überbleibsel ist, das ist alles relativ klein,
das stellt kein Problem da für eine Bodenbearbeitung.
Und wir haben
Aussaattechniken, die mit
egal was für Ernterückständen zurechtkommen.
Also Seemaschinen, die
einfach das Kern dort
hinbringen, wo es hinkehrt, egal wieviel
Stroh und wieviel Zeug da an der Oberfläche liegt.
Das heißt, es ist nicht mehr notwendig
zu pflügen.
Warum wird es dann immer noch gemacht?
Warum wird es immer noch gemacht?
Es ist natürlich, ein bisschen
ist es
die Leute sind es geweint, es ist einfach
einfacher einiges.
Man kann Fehler, die man
gemacht hat, vergraben.
Man kann Fehler ein bisschen
kompensieren, wenn man den Pflug einsetzt.
Angenommen.
Ich habe eine
Unkrautpopulation,
die mich sehr stört.
30 cm Tief, die kommt
nicht mehr. Also das ist dann,
für dieses Jahr habe ich
reinen Tisch. Also dann habe ich wieder Ruhe
und Unkraut.
Wenn ich es wieder ausgrabe, 40 Jahre bleibt es im Boden,
dann ist es vorbei. Diesen Joker
kann ich zum Beispiel auch mal anmelden.
Aber was zum Beispiel neu ist,
wenn ich jetzt
ein konventioneller Betrieb zum Beispiel bin
und ich kann von oben düngen,
dann reichen oft die ersten 30 cm
lockere Erde, dass die Wurzel nur dort
sich anspült. Wenn ich oben
immer wieder den Dünger draufhabe, dann reicht das.
Da wird man nicht so viel sehen.
Aber dass die Wurzel nicht drunter kann,
unter diesen 30 cm,
das ist ein Problem.
Und das merke ich vor allem dann,
wenn ich von oben nicht düngen kann.
Als Biobetrieb merke ich das vielleicht eher.
Und, was natürlich fatal ist,
sind Niederschlagsereignisse.
Diese 30 cm oben,
die können sich dann anfühlen mit Wasser,
aber dann steht es an.
Und wenn ich jetzt
glaube, dass es früher so war,
ich bin mir nicht sicher, aber so extreme
Niederschlagsereignisse und lange
Trockenperioden, die haben zugenommen
in den letzten Jahren.
Und die waren davor, glaube ich, nicht so.
Da hat es ein bisschen regelmäßiger geregnet.
Und wenn ich immer wieder
einen gemütlichen Landregen habe,
dann werden diese 30 cm
lockere Erde, die ich gepflückt habe,
gerade ausreichen. Da hat die Pflanzen eh immer wieder
Wasser. Das ist wie wenn ich eine Zimmerpflanze habe und immer wieder nachgehe.
Nur, je extremer die Verhältnisse
werden, je mehr Wasser auf einmal
kommt und je länger die Trockenperiode ist,
desto wichtiger ist es,
dass ich eine große,
dicke Schicht an Boden habe,
die nicht nur 30 cm tief ist,
sondern die so tief wie möglich ist,
wo der Boden Wasser speichern kann,
wo eine Wurzel hinwachsen kann
und wo auch
Nährstoffe aufgeschlossen werden können.
Wenn man ockert, entsteht eine
Pflugsohle.
Dazu wäre ich eh noch gekommen.
Entschuldige.
Mama greift nicht wohl.
Genau.
Da gibt es mehrere Gründe,
warum das Ockern
nachteilig ist mittlerweile
und warum das nicht mehr zeitgemäß ist.
Wie Mama schon gesagt hat,
eine Pflugsohle ist das nächste.
Man arbeitet
mit einer Pflugschau
immer wieder auf der gleichen Tiefe.
Wenn ich das jedes Jahr mache,
verdicht ich den Boden in der Tiefe,
wo ich immer ocke. Dieser Schicht,
da kommt nichts mehr durch.
Noch dazu fahre ich dort
mit einem Raffen beim Ockern,
man steht schief in der Pflugfuche drin
und fahre dort mit dem Raffen.
Noch dazu kommt,
wenn ich den Pflug aufhebe,
das ist ein relativ langer Hebel,
und ich muss sehr viel Reifendruck
in meinen Traktor füllen.
Das ist jetzt das nächste Thema.
Das ist bei uns ganz was anderes.
Wir haben nicht noch keinen Pflug,
sondern alle Geräte,
die wir haben,
haben entweder ein eigenes Fahrwerk,
sprich hängen nicht als ganze
Last am Traktor drauf,
oder sind sehr leicht.
Was uns dazu befähigt,
dass wir mit Reifendrücken fahren können,
die ganz, ganz, ganz niedrig sind.
Wir haben Spezialreifen auf unseren Maschinen überall
und haben,
was schätzt du, was gehört für einen Reifendruck
in einen Traktorreifen?
Wie viel gehört in ein Auto?
In meinem Auto sind
ca. 3-3,5 bar in den Reifendruck.
2 bar.
0,6 bar haben wir
in den Reifen von unseren Traktoren.
Das können wir machen,
weil wir keine Last direkt am Traktor hängen haben,
sondern das hat ein eigenes Fahrwerk.
Das heißt, der Traktor hat eine riesige
Aufstandsfläche. Wir haben die größtmöglichen
Reifen drauf und das sind Spezial-Niederdruckreifen.
Also da verteilt sich der Reifen
auf dem Boden?
Genau, da verteilt sich die Last auf eine große Fläche
und das geht so weit, dass uns Leute
immer wieder aufhalten und sagen,
ihr habt einen Bocce.
Was machst du jetzt?
Nein, das gehört so.
Das ist normal.
Das ist sogar beabsichtigt.
Und das macht zu viel aus?
Das macht extrem viel aus.
Es macht einen Unterschied, ob du punktuell
mit so und so vielen Tonnen draufdruckst
oder ob das auf einen Quadratmeter verteilt ist.
Das sind alles Dinge,
die zu beachten sind
und die gar nicht so wenig Effekt haben.
Die durchaus zusammenleinbaren und am Ende
ein wichtiges Thema sind.
Also die Summe der vielen Teile macht einen Unterschied?
Genau, das ist jetzt nur ein kleiner Auszug gewesen.
Da gibt es so viele Details,
auf die man schauen kann und sollte,
als jemand ...
Macht ihr das eher?
Oder ist das Teil von Bio auch?
Da gehen wir sicher einen Schritt weiter.
Die Landwirte, die das
gekneist haben,
die begriffen,
die zähle ich auf jeden Fall zu denen,
die ein bisschen mehr Gedanken machen,
aber es sind noch nicht alle.
Das ist auch nicht etwas,
was jeder für sich entscheidet
und sich Gedanken darüber macht.
Aber heißt das für die Landwirte auch,
selbst wenn sie das Gneissen taten,
dass sie einfach neue Geräte
brauchen würden oder kann man das mit
der Landwirte dann auch machen?
Heißt das Investitionen in neue Geräte
wiederkaufen und so weiter?
Da muss man dazusagen,
es werden jetzt seit geraumer Zeit
Reifendruckregelanlagen angeboten.
Das heißt, man fährt auf der Straße
mit einem anderen Reifendruck wie am Feld.
Das kann man vom Traktor aus machen.
Ich fahre auf der Straße mit 1,5 bis 1,8
Paar zum Feld und am Feld
oder während der Zufahrt zum Feld
fange ich an, vom Traktor aus
den Reifendruck zu senken auf das Niveau,
dann kann ich immer fahren.
Das wird seit einiger Zeit angeboten.
Mittlerweile gibt es sogar schon,
wenn man einen Traktor neu bestellt,
kann man sich das gleich integrieren lassen.
Das gibt es auch nicht lange,
aber das gibt es jetzt auch schon
und das machen jetzt auch einige.
Es ist schon umdenkend da im Gange.
Es wird momentan sogar gefördert,
wenn du so eine Reifendruckregelanlage
dazu bestellst.
Das ist vor allem für die Betriebe,
die nicht so auf Geräte setzen,
denn die Betriebe in der Umgebung,
die wollen das nicht,
die wollen kein Fahrwerk auf ihrem Gerät,
sondern die wollen das Gerät aufheben.
Die Geräte sind dann 3-4 Tonnen schwer
und da braucht man halt einen enormen
Reifendruck, damit ich da auf der Straße
gesichert unterwegs bin.
Da gibt es halt auch mal,
die fahren halt, das ist ihnen komplett
wurscht und es gibt halt auch mal,
die Reifendruckregeln anlogischer haben
und das senken dann den Druck
während der Zufahrt dann langsam
selber mit einem eigenen Kompressor,
mit einer eigenen Anlage wieder auf die
Straße fahren.
Zum Thema Investition.
Man könnte jetzt 200 Euro ausgeben
für andere Ventile
bei so einem Traktor rauf.
Da sind standardmäßig diese Autoventile drauf.
Das dauert eine Ewigkeit, bis du den Aufpumpt
nun wieder ablässt, weil das einen kleinen
Querschnitt hat, wo die Luft durchströmen kann.
Und um 200 Euro kann ich da ein anderes Ventil
viermal drauf schraufen auf alle vier Raffen
und dann kann ich das je nachher vor einer Minute machen.
Man kann es auslassen und dann wieder aufpumpen
mit der eigenen Druckluftanlage am Traktor.
Das heißt, es würde mich als Landwirt,
der heute Morgen umsteigen will,
würde mich das eine Minute pro Feld
kosten, sage ich jetzt einmal.
Oder pro längerer Transportarbeit
und dann am Feld und dann lässt man es jetzt an,
wenn man nach Hause fährt, dann pumpt man es wieder auf.
Also es wäre jetzt kein Kostengrund,
dass ich sage, ich kann es mir nicht leisten,
ich mache es nicht. Sondern es ist eine
ich will es machen und die anderen Minuten,
die nehme ich. Und ich weiß es vorher.
Was man noch dazu sagen muss,
es bringt auch ein Treibstoffversparnis.
Also da hat es Versuche gegeben
und hat es immer wieder Vorführungen gegeben
auf Messen, auf landwirtschaftlichen Fachmessen,
dass da ein Treibstoffversparnis
bis zu 20% geben soll,
mit einem richtigen Reifendruck.
Am Födel?
Ja, bei der ganzen Bearbeitung, ja.
Bis zu 20% Dieselersparnis.
Also das ist nicht unerheblich.
Jetzt habt ihr einen relativ
großen Fuhrpark, weil ihr zwei
seid so zweit, ihr macht die Feldarbeit
zusammen mit euren Maschinen.
Weil sonst würde sich das auch nicht ausgehen.
Jetzt wiegen die ja trotzdem was
und was kann man dann jetzt abgesehen vom Reifendruck
regeln,
noch tun, um einer Bodenverdichtung
irgendwie entgegenzuwirken?
Dazu muss ich anzeigen,
wenn man als Laie da hinten
reinschaut in unsere Maschinenhalle,
da stehen viele bunte Eisenhaufen,
was machen die mit dem ganzen Eisen?
Genau.
Davon gibt's.
Drei ganz kleine Eisenhaufen
stehen im Eck, die aber eigentlich die wichtigsten
Werkzeuge sind, das ist der Spaten,
die Bodensonde und der
Bodenprobenstecher.
Bodenprobenstecher, sag das einmal schnell.
Das sind nicht Traktorbetriebe,
das sind Handbetriebe oder
Fußbetriebe und das sind die wichtigsten
Werkzeuge eigentlich,
mit denen schau ich in den Boden
ein und krieg ein Verständnis dafür.
Und wie ich Bodenverdichtungen
vermeiden kann, ist einmal grundsätzlich,
wenn ich nicht zum falschen Zeitpunkt
einfahre. Das ist einmal das Allerwichtigste.
Weil wenn ich
in den Boden einfahre, der
feucht ist, im feuchten Zustand,
dann kann ich ihm schon
Schaden, wenn ich nur mit
die Firs eingehe.
Und wenn der aber komplett ausgetrocknet ist,
dann kann ich mit einem Airbus A380
drauf landen und tue nichts. Oder kann
ich mit einem Panzer drüber fahren und tue nichts.
Also da mache ich keine Verdichtungen.
Das heißt, ich darf nicht
zum falschen Zeitpunkt, wenn es zu feucht ist,
mit meinen Maschinen drüber fahren, weil egal was für ein Traktor
und egal was für ein Viech oder was auch immer das ist,
wenn ich zum falschen Zeitpunkt eine
Bodenbearbeitung mache oder den Boden
befahre, dann
richte ich Schaden an. Und wenn es
trocken genug ist, dann
kann ich auch keinen Schaden anrichten.
Dann ist der Schaden minimal.
Jetzt hast du aber, und wir merken
es ja alle selber, auch von
Klimawandel, Extremwettereignissen,
dieser Frühling ist einfach nur wahnsinnig kalt
und verregnet. Was tust du jetzt,
wenn es nur schiebt?
Einerseits regnet.
Also man versucht natürlich
sich trotzdem daran
zu halten, dass man nicht zu falschen Zeitpunkten
einfahrt. Jetzt
bei der Ernte
ist es zum Teil im Herbst so,
dass man leider
mit einem Mähdreißer drüber
fahren muss, weil sonst kann man ja das, wofür man
das ganze Jahr gearbeitet hat,
nicht einmal heimbringen. Das heißt, ich würde nicht einmal
überleben finanziell. Du musst eine.
Dann muss ich irgendwann eine.
Natürlich gibt es da jetzt
Kulturen, wo das
Risiko höher ist, sagen wir mal,
eine Rübe oder ein Mais,
da ist das Risiko größer, dass ich im Feuchten
eine fahren muss.
Aber ja, wir haben
letztes Jahr teilweise
ernten müssen zu Zeitpunkten,
wo es nicht ideal war.
Und da
blutet mein Herz.
Das kommt vor.
Es ist das Wetter nicht verhersehbar.
Wir haben im Oktober 200 Liter Niederschlag gehabt.
Davor war es nicht reif. Danach ist es nie wieder
angetrickert.
Also wenn es im Herbst zu viel regnet,
dann wird es nicht mehr trocken genug, dass du keinen
und zwar überhaupt keinen Schaden mehr anrichtest.
Was macht man dann?
Am besten Zwischenfrüchte, Zwischenfrüchte,
Zwischenfrüchte.
Also es gibt
natürlich Pflanzenarten, die den Boden
dann wieder bewurzeln
und diese Verdichtungen
wieder aufbrechen können.
Es gibt keinen Eisenhaufen,
kein Gerät auf dieser Welt,
das den Boden
so gut lockert wie eine Pflanzenwurzel.
Und jetzt sag mal, von eurem bunten
Eisenhaufen, der da hinten ist,
warum ist gerade der Spaten das wichtigste?
Alle anderen Eisenhaufen,
die ziehe ich mit dem Traktor durch
und da sitze ich
viel zu weit entfernt vom Boden.
Und im Spaten
fahre ich mit dem Radl am Acker
oder gehe am Acker zu Fuß oder mit dem Auto
oder was auch immer, stich eine und nehme ihn in die Hand
und versuche ihn zu kneten.
Wenn dann nicht die Plastilin entformbar ist,
sondern wenn er zerfällt,
dann mache ich keinen Schaden, wenn ich damit reinfahre.
Erklär mir bitte,
mit meiner konstruktiven Ahnungslosigkeit.
Und ich möchte den Boden beurteilen.
Auf was schaue ich da?
Also, wenn du
einen Spatenstich machst,
dann wäre der ultimative
fruchtbare,
belebte
Boden,
feinkrümelig, dicht durchwurzelt,
wird ein bisschen riechen nach
Waldboden, also wird auf jeden Fall nicht
stinken und
du würdest einige Lebewesen
sehen,
alle Lebewesen sieht man ja nicht, ob das jetzt
Bildzehen oder Bakterien, die wir jetzt nicht sehen
mit dem freien Auge, aber du solltest
Lebewesen finden, Regenwürmer,
verschiedene andere.
Also wirklich in jeder Hand, wo aus dem Boden
soll eigentlich was drin sein, was ich sehe?
Also, wenn du einen Spatenstich machst,
soll da was drin sein, ja.
Und du solltest vor allem
keine Verdichtungen
feststellen. Also,
das sieht man, das sieht man, indem
Schichten sind, die ganz scharfkantig brechen,
die eindeutig sich
unterscheiden von der Bodenstruktur
von anderen Schichten.
Wenn du sie auseinanderbrichst,
die Bodenstücke, und sie brechen
scharfkantig, dann hast du eine Verdichtung
und dann hast du ein Problem.
Die sollten eigentlich nicht vorhanden
sein.
Und ja, dann hast du
einen optimalen Boden.
Ich wollte gleich mal testen gehen.
Apropos, ihr habt ja bei eurem Boden
auf euren Feldern auch ihr
Unkraut, irgendwelche
Schadinsekten, Ungeziefer,
wie auch immer. Was tut es ihr dagegen
und was kann man da generell im Bioanbau
machen?
Also, es gibt einmal
zugelassene
Pflanzenschutzmittel.
Das wäre typischerweise im Wein- und Obstbau
Kupfer zum Beispiel.
Haben wir aber schon gehört, Kupfer ist ja auch ein Mikroenerstoff,
der von einer Pflanze gebraucht wird.
Und das kann ich zum Beispiel
spritzen.
In ganz geringen Mengen.
Und dann verhindere ich
zum Teil einen Schädlingsbefall.
Ist natürlich ein bisschen schwieriger, weil das nicht
in der Pflanze wirkt, sondern nur
oberflächlich auf der Pflanze wirkt.
Und da muss ich im Bio-Bereich
den Termin wesentlich besser erwischen,
damit das auch wirkt.
Im konventionellen Bereich spritze ich was, das
nimmt die Pflanze ins System auf
und das wirkt dann wesentlich länger.
Kupfer bleibt an der
Oberfläche.
Haben wir unendlich viel Kupfer im Boden?
Ja, das ist richtig. Aber dazu
müsst ihr am besten einen Weinbau anbefragen,
der biologisch arbeitet. Das dauert anscheinend
hunderte Jahre.
Ist anscheinend
nicht so schlimm.
Wir haben
seit kurzem ein Spritzen.
Aber sind bis jetzt
eigentlich, was
das Schädlingsbefall und so weiter betrifft,
nicht wirklich,
haben da keine Probleme gehabt, sage ich mal.
Und
natürlich gibt es sowas.
Aber in Wahrheit kannst du oft
noch zuschauen als Biobauer.
Und grundsätzlich kann man da
schon vorher ein bisschen entgegensteuern,
also die Jahre davor, indem man eben
vielfältige Fruchtfolge hat,
indem man schaut, dass die Nährstoffverhältnisse passen,
weil wann werden wir Menschen krank
oder wann kann ein Boden oder
eine Pflanze krank werden,
wenn sie sich falsch ernährt, zum Beispiel.
Oder wenn die
Umwelteinflüsse die falschen sind und die Umwelteinflüsse
beeinflusse ich als Mensch
zum Teil.
Das vorhaut sich also ähnlich
wie bei Menschen.
Und wenn ich da
die nötige Vielfalt habe, die nötigen Nährstoffe habe
und davor
die nötigen Schritte gesetzt habe,
dann werde ich damit nicht so viele Probleme haben.
Es kann natürlich vorkommen und es gibt
Sachen, die
sind halt gar nicht
zu verhindern.
Aber da kann man dann eigentlich nur zuschauen.
Was man vielleicht noch dazu sagen muss,
ist, aufgrund dessen,
dass es immer mehr Biobauern gibt,
gibt es in letzter Zeit
vermehrt Aufkommen von Schädlingen,
die bereits mehr oder weniger
ausgerottet gewesen sind.
Und auch von Parasiten
und so, die
durch die Spritzen, die intensiv
betrieben waren, bis der Bioboom
gekommen ist, hat es die Dinge
eigentlich gar nicht mehr gegeben.
Und jetzt treten gewisse Sachen wie
zum Beispiel Gläseide habe ich nie
gekannt, gibt es jetzt wieder
im Glä. Oder
andere Schädlinge, die treten jetzt
vermehrt auf, weil auf die
Föder immer so viele Spritzmittel
ausgebracht werden, wie es mal gewesen ist.
Speziell in unserer Gegend. Wir sind da
in der Gegend, da gibt es, ich glaube, wir sind bei
50 Prozent Bio-Anteil bei uns,
oder vielleicht sogar in unserer Gegend.
Wir sind eine absolute Bio-Gegend.
Und
da kann man das halt schaubi
beobachten. Das heißt, bös gesagt, ihr bringt jetzt die
Schädlinge wieder retour, oder wie?
Wir bringen sie nicht retour, sie können
sich irgendwo entwickeln, weil sie nicht mehr
vernichtet werden oder so.
Wir haben bei uns auch ein Problem,
deswegen sind die Spritzen
gerade genannt worden.
Wir haben
ein Kicherbsen angebaut. Im ersten Jahr
ist das wunderbar geglückt.
Da gleich in der Halle im zweiten Jahr
haben wir eigentlich nicht gewusst, warum es nicht
gescheit gewachsen ist. Und im dritten Jahr haben wir einen
traumhaften Aufgang gehabt. Wunderschönen
Bestand. Bis wir draufgekommen sind,
dass die ganzen Schadeln oder
Taschen, glaube ich heißt das bei den Kicherbsen,
ein Loch gehabt haben und drinnen kein Kicherbsen
ist. Und da sind wir mal hergegangen
und haben mal geschaut, wo ist denn da überhaupt
schuld und sind wir draufgekommen, dass das der sogenannten
Baumwollkapselfalter ist.
Und dann kann man
mit den und den Mitteln
bekämpfen. Wir haben uns dann über Biohelp
ein Mittel besorgt, waren aber
viel zu spät dran auf dem Feld. Also
die Schadspelte war bereits zu längst
überschritten. Was dazu geführt hat,
dass wir keine Ernte gehabt haben. Das war ein 3 Hektar
großes Feld mit einem traumhaften Bestand
und trotzdem keine Ernte.
Weil dieser Rüsseler uns das ganze Feld
mehr oder weniger zunichte gemacht hat.
Der frisst das ganze Feld.
Alles weggefressen?
Das war ein Bestand.
Der Martin hat gesagt, heute kriegen wir
zwei Tonnen Kicherbsen pro Hektar.
Da habe ich gesagt, na ja, schauen wir mal. Schlecht war es nicht.
Und geerntet haben wir letztendlich nichts.
Das kann aber
sein im Biobereich. Das ist immer so, wir
wollen heute wieder Kicherbsen bauen und wir werden uns
das anschauen, ob das
Auftreten wieder da ist von dem
Baumwollkapselfalter.
Und wenn das ist, werden wir hoffentlich
heuer versuchen
rechtzeitig da einzugreifen. Aber immer nur zuschauen,
werden wir nicht geben.
Man kann den sogenannten Bacillus
Turinkeensis, das ist ein ganz bekannter
Bakterienstamm, der vielfältig
eingesetzt wurde in der Landwirtschaft,
ausbringen.
Und
der
wäre sozusagen der Gegenspieler, kann man sagen.
Der würde den befallen,
diesen Baumwollkapsel
Wurm dann, wenn er noch ein Wurm ist.
Und
so könnte man dem entgegenwirken. Aber
hat jetzt keine Gifte, die man einsetzen
kann, oder chemisch-synthetische
Pflanzenschutzmittel.
Natürlich.
Und wenn der nicht funktioniert,
hat der Bacillus dann selber wieder ein Problem,
das er verursacht.
Man muss da mal eine Witterung haben,
die passt. Wenn du das ausbringst,
das ist viel zu trocken,
dann ist der Bevor er überhaupt
sich auf der Pflanze, sage ich mal,
wohlfühlt und
seine Arbeit verrichten kann, ist er schon vertrocknet und
es gibt gar nicht erst.
So ist das mit ganz viel
biologisch zugelassenen Mitteln, dass die Witterung
passen muss, dass du den Termin genau
erwischen musst. Du brauchst viel Klick,
du brauchst viel No-How. Und das ist einfach
in Summe schwieriger.
Es ist definitiv schwieriger.
Was ich
Bianco vorher noch gesagt habe, du hast das
Ungraut auch erwähnt.
Der Ungraut ist so,
man lernt immer dazu. Ich mag das
seit zwei Jahrzehnten, den Biobau.
Im Biobau ist es so,
dass man in Anbauzeitpunkt ganz anders wählt,
als wir konventioneller Landwirte.
Ich war gestern im Südburgenland, wir haben gestern
Kernroll gepresst, also haben es
pressen lassen, ich habe das abgeholt.
Und da habe ich gesehen, dass die Sojabohne
schon 5 cm hoch ist.
Das sind aber dort leider konventionelle Betriebe,
die dann eingreifen können.
Wir machen es im Biobau so, der
Anbauzeitpunkt bei uns, bei der Sojabohne ist Ende
Mai, Anfang Juni, also jetzt dann.
Wir sind jetzt gerade dabei, die Felder
zu bestellen, die wir nächste Woche wieder anbauen.
Der ideale Anbauzeitpunkt
ist aber Mitte bis Ende April für die Sojabohne.
Also wir sind da um mehrere Wochen später dran.
Ertraglich wirkt es sich
unserer Meinung nach überhaupt nicht aus.
Also es funktioniert sehr gut,
wir erwirtschaften sehr gute Erträge.
Was wir aber können mit der Sojabohne,
das ist bei uns
eine Säuberungsfrucht.
Heuer haben wir das Glück,
dass es immer wieder Niederschläge gibt
und auf die Felder eine Ungrautwelle
aufwächst. Dann fahren wir mit der Ecke drüber
und vernichten sie. Und das machen wir zwei,
drei Mal. Und das bewirkt
natürlich, dass dann in der Keimschicht,
das sind die ersten paar Zentimeter, die Ungreiter
so weit minimiert werden, dass wir nachher,
wenn wir die Sojabohne so spät anbauen,
relativ wenig Probleme mit Ungreiter haben.
Also wenn ich die Sojabohne so
Mitte, Ende April anbauen würde, da ist
noch kälter draußen, da haben wir das Wachstum
nicht, da sind die Ungrautwelle noch nicht
gekommen und auch nicht
vernichtet worden für uns sozusagen,
da hätten wir massive Probleme, dass wir
die Sojaungraut freihalten. Aber durch
den späten Anbauzeitpunkt
bewirkt es natürlich auch, dass
wir die Ungreiter in der
Keimschicht, die meisten schon, vernichtet
haben. Das ist im Vorjahr
nicht gegangen. Voriges Jahr war es
April, Mai so trocken, dass
bis Ende Mai praktisch nichts
geregnet hat. Da ist aus der Keimschicht
nichts aufgewachsen. Und dann haben wir
Sojabohnen angebaut nach dem ersten
Niederschlag. Und da haben wir so
massiven Ungrautdruck gehabt, dass wir im
Vorjahr malche Förder wieder ein bisschen
wegreißen und neu anbauen.
Weil das Wasser
gleichzeitig gekommen ist mit dem Anbau
und deshalb alles wachsen ist. Genau, da ist alles
wachsen. Da ist dann die Sojabohne, aber auch das Ungraut
wachsen. Wir haben teilweise jeden
zweiten Tag gestriegelt und sind den Ungraut
nicht hergegangen. Also das funktioniert
heuer ganz sicher, ganz anders,
viel besser, weil ja Niederschläge
waren und in der Keimschicht die Ungreiter
aufgewachsen sind, die haben wir vernichtet. Jetzt
werden wir sie heuer mit den Sojabohnen nicht
so viel beschäftigen müssen wie im Vorjahr. Das wird
heuer, würde ich mal sagen,
relativ gut funktionieren. Also das ist bei der
Sojabohne so und bei anderen Sachen
verholt es sich endlich. Also da an
Anbauzeitpunkt wählen wir ganz anders als
wir konventionelle Landwirte. Weil wir,
wenn wir anbauen, das ist endlich.
Ich kann da nicht mehr,
wir können nicht eingreifen. Also ein
konventioneller Landwirt, der baut sein Mais an,
egal was du isst, der kommt mit der Spritzen,
fährt rüber und die ganze Sache ist erledigt.
Aber bei uns ist das ganz anders. Also bei mir
müssen wir den Zeitpunkt ganz genau auswählen,
weil wir ja auch bedingte Mittel haben
zum Eingreifen.
Da muss man besonders auf die Wurzelung
und gewisse Problemreiter genau
aufpassen.
Wir haben auch unsere Community quasi gefragt,
was sie euch gerne fragen würden und
immer wieder ist gekommen, wie macht es denn
mit dem Wasser? Also
bewässert ihr oder du hast gesagt,
dieses Jahr ist eigentlich gut, weil es hat viel
geregnet. Wie läuft es
sonst? Weil es ändert sich ja auch viel im Klima.
Also anfangs habe ich erwähnt,
dass wir so um die 600 Liter
Niederschlag haben. Das schwankt aber vor
500 bis 800 die letzten 10 Jahre.
Und es reicht aber bei uns
noch, dass wir nicht bewässern müssen.
Und wir hätten jetzt auch gar nicht die Möglichkeit,
also im Machfeld zum Beispiel gibt es
einige Unterwasserreserven.
Das gäbe es
bei uns da jetzt gar nicht
in dem Ausmaß, dass wir überhaupt
bewässern könnten. Das heißt, wir sind auf den Regen
von oben angewiesen. Und natürlich
kann ich meine Böden
soweit in Schuss fallen,
dass die zumindest das Wasser, das kommt,
aufnehmen können und auch wieder
zur Verfügung stellen. Weil wenn es abbringt,
oberflächlich, dann habe ich nichts davon.
Und das hängt aber von meiner Bewirtschaftungsweise ab.
Und das kann ich
beeinflussen. Das heißt, die Möglichkeit zu
bewässern gibt es einfach nicht. Das heißt, wenn eure Böden das nicht
halten, ist es einfach nicht da. Genau. Und wenn es
wirklich zu trocken ist, weil irgendwann ist natürlich immer
das Gas aus,
dann hat man eine schlechte Ernte.
Das ist halt einmal so.
Ja.
Hast du zu dem Thema noch? Weil ich würde gerne zu
Soja was fragen. Weil Soja ist so quasi die Pflanzen
jetzt irgendwie. Habe ich das Gefühl,
jetzt war ja vor kurzem wieder das Thema
bezüglich der Schweinehaltung,
dass man verstärkt
auch europäische Soja oder dass man
den Import von ausländischen, von
Gensoja irgendwie verbieten möchte.
Erzählt ihr ein bisschen was zu Soja?
Merkt ihr das? Ist das auch etwas,
was ihr dann schon im Hintergrund habt, so für die nächsten
10 Jahre, dass
ihr noch mehr auf Soja setzen werdet?
Was ist das Besondere
an Soja und warum kommt das jetzt so stark?
Also ich glaube,
dass wir unser eigenes Süppchen kochen,
wir bio bauen.
Und ich glaube, dass dieser Gedanke
vegane, vegetarische
Ernährung und
Bio, das ist oft das gleiche Klientel.
Habe ich das Gefühl.
Und das heißt, die Bio-Sojabohne
landet ganz oft direkt
beim menschlichen Konsum.
Vor allem von Tofu oder
Sojamilch oder anderen
Fleischersatzprodukten, da ist überall
die Sojabohne drinnen. Und das ist
das, wo die Bio-Sojabohne hingeht.
Das andere, da kommen die Leute jetzt gerade drauf,
oder es wird populär,
dass die konventionelle
Nutztierhaltung sehr stark von Überseesoja
ernährt wird und nicht von heimischer Soja.
Und da kommt man gerade drauf.
Aber das sind zwei ganz unterschiedliche Themen.
Bio-Sojabohne ist sehr gefragt,
aber eher
für die menschliche Ernährung, auch für die
Tierernährung, weil man viele Proteine
in der Sojabohne hat. Aber
das, was du jetzt machst,
dieses Boom oder dieses
Populärwerden von der Sojabohne in Österreich, das ist eher
ein Thema der konventionellen Tierernährung
mit Sojabohnen.
Weil man darf nicht vergessen,
dass fast
ausschließlich alle
Schweine, die in Österreich mit
Soja gefüttert werden, mit Sojabohnen
gefüttert werden, die aus Brasilien
kommen. Also 90% der Sojabohne
weltweit kommen
aus Brasilien. Und das ist
ausgehend manipuliert. Also wenn hier ein
Schweineschnitzel, wo in einem Gosthaus ist,
ist ziemlich sicher
eine Sojabohne in dem Futter enthalten gewesen
aus Brasilien. Ergehend manipuliert.
Das ist auch bei jeder Schokolade so.
Überall was Sojalezidin drauf steht,
ist fast sicher,
geben wir eine komplette Sojabohne drin.
Das versuchen wir jetzt irgendwie
herauszubekommen, mit den Sojabohnen,
die du da gewinnt hast.
Das ist dann konventionelles Soja, weil der Preis
wahrscheinlich auch von einem Bio-Soja
noch mal so weit höher ist, dass der sowieso nicht
in Frage kommen würde.
Also wenn du den
Bio-Soja in ein
österreichisches Schwein reinkippst,
dann hast du Goldpreise.
Kannst du machen.
Was ist denn ein Tonnen Bio-Soja,
ein tonnen konventioneller Soja?
Also so viel ich weiß, bei den
konventionellen Sojas sind wir bei 350-400
Euro pro Tonne und bei den Bio-Sojas
sind wir momentan bei 670-700 Euro
pro Tonne.
Das ist doppelt.
Wobei man halt sagen muss,
unsere Bio-Schweine, die da
in Österreich gezüchtet werden,
sind natürlich mit dieser Sojabohne gefüttert.
Es ist auch der Schweinepreis
für Mastbetriebe im Bio-Bereich
liegt, wo sie war,
momentan bei 3,20 Euro.
Was man da für das Kilo Schweinefleisch kriegt,
wobei die konventionellen Soja
herunpendelt zwischen 1,10 Euro
und 1,40 Euro.
Also da ist schon gewaltiger Unterschied.
Da wirkt sich natürlich der
Futterpreis auf den Fleischpreis auch aus.
Du hast erklärt, warum es so wenig Bio-Schwein
gibt, glaube ich, oder?
Es gibt auch keinen Markt, aber das ist wieder eine andere Diskussion.
Das zahlt keiner.
Wenn die Futterpreise schon
quasi so...
Wenn du den teuren Bio-Soja
ins Bio-Schwein reinschüttest,
dann kostet das Bio-Schwein extrem viel Geld.
Da spielen noch andere Sachen mit rein
und das ist noch nicht...
Das sind noch nicht viele Leute bereit
zu zahlen und deshalb gibt es auch keinen Markt
für Bio-Schweinefleisch. Danke für das Stichwort
Markt.
Marktfrucht und wir waren am Anfang,
bevor wir dann 45 mal abgebogen sind,
so wie es eh immer ist,
immer noch bei der Frage, was produziert sie jetzt?
Da trifft sie die Auswahl
und da sind wir dann schön abgebogen.
Ich habe sie dann gesagt,
wir schauen ja auf die Böden,
wir schauen auf die Nachhaltigkeit, etc.
Jetzt ist es so, jetzt baut sie aber was an.
Sie treffen eine Entscheidung für das,
was sie anbaut und dann
ist dieser Schritt,
dann bringt sie es wohin.
Machen wir es in zwei Teilen.
Warum baut sie jetzt genau das an,
was sie anbaut? Was bestimmt
wirklich die Auswahl?
Das sind die Folgegedanken,
Nachhaltigkeitsgedanken.
Und wenn ihr es dann habt, geerntet habt,
was passiert dann damit?
Wo bringt ihr es dann hin?
Wer sind eure Kunden?
Nicht in der Direktvermarkten, sondern für die anderen 75%.
Okay, nicht in der Direktvermarkten.
Also,
wir haben zum Beispiel
ja diesen Klee
in der Fruchtfolge. Den bringen wir überhaupt
gar nicht hin. Der hat eigentlich keinen
Deckungsbeitrag in dem Sinn. Zwischenfrucht.
Der wird getauscht mit anderen, damit man Mist kriegt.
Das heißt, der hat eigentlich nur
Nachhaltigkeitsgedanken und überhaupt
keinen Gedanken bezüglich Deckungsbeitrag.
Das kriegt man einfach gar nichts.
Das heißt, diese Felder, für die zahlen wir jährlich ab 8
und verdienen nichts dabei.
Das ist eigentlich ziemlich fatal, deswegen machen das auch so wenige.
Dann
gibt es natürlich Kulturen, die man
anbaut als Cash Cow. Das ist
unter anderem eine Sojabohne.
Das ist ein gewisser Anteil
der Fläche. Wie viel ist das momentan ungefähr?
So viel, wie unserer Meinung nach tragbar ist.
Ein Drittel.
Das schwankt aber.
Das kann man jetzt nicht sagen, dass
jedes so und so viel Prozent.
Aber immer andere Flächen, wo es mit der Sojabohne draus geht.
Die wandert.
Manchmal ist es ein Fünftel, manchmal
ist es ein Drittel. Je nachdem.
Dann werden natürlich
alle Kulturen, die wir für die Direktvermarktung
brauchen, die haben Priorität.
Da bauen wir eher Kürbis,
Leinsamen, Schwarzkümmel, Kichererbse,
Popcorn, Mais.
Was haben wir noch?
Leinsamen hast du schon gesagt, Sonnenblumen.
Hanf.
Hanf.
Hanf.
Die bösen Hippie-Bierbahnen.
Da wird ein Hanföl draus gemacht.
Das ist kein THC Hanf.
Hanf.
Dann sind noch Kulturen,
die ein
Mittelding aus
Was bringt man jetzt an Deckungspeitrag?
Was kommt auf meine Felder?
Was könnte da noch gut gedeihen?
Und was passt vor allem jetzt in meine Fruchtfolge?
Das ist jetzt in diesem Jahr zum Beispiel
relativ viel Dinkel.
Das sind 30 Hektar Dinkel zum Beispiel.
Also ein Fünftel.
Das ist variiert.
Das könnte das nächste Jahr Mais sein.
Letztes Jahr haben wir auch einen Hektar Dinkel gehabt.
Drei Jahre davor haben wir 20 Hektar
Sonnenblumen gehabt.
Das heißt, ihr baut es nicht immer.
Für euch ist es wahrscheinlich klar,
ihr baut es nicht immer die gleichen 5 Sachen.
Überhaupt nicht.
Also erstens einmal,
meine Mutter ist ja
sehr kreativ.
Und versucht natürlich in der Direktvermarktung
immer wieder Neues zu finden,
zu kreieren, zu schauen,
wo geht die Reise hin.
Wir bleiben ja nicht stehen.
Jedes Jahr gibt es ein neues Produkt oder was.
Und man versucht natürlich dann,
das, was immer hin ist,
eine Wünsche erfüllen.
Wir haben auch die Dinge, die
sie glaubt, dass sie fragen kann, anzubauen.
Und so ist Schwarzkümmel, so ist Alleinsamen.
So ist der Hanf zum Beispiel
in die Fruchtfolge gelangt.
Das war vorher nie da.
Das ist wirklich wichtig, glaube ich,
weil für mich,
ich kenne mich echt nicht aus,
ich habe mir wirklich gedacht,
als Bauer hat man so seine 5 Sachen,
die baut man halt dort an, die baut man immer wieder
mehr oder weniger an.
Das wird bei den meisten anderen Bauern zutreffen.
Wir haben 15 verschiedene Früchte jedes Jahr.
Das ist einerseits
eine Herausforderung natürlich.
Das ist eh hin und wieder so, wie man denkt,
aber bei euch heute gerade nicht.
Es geht auch so.
Wir versuchen halt in der Direktvermarktung
Dinge anzubieten, die nicht jeder hat.
Was natürlich für uns,
die jetzt die Landwirtschaft betreiben,
totales Neuland ist.
Was jedes Jahr eine Herausforderung ist,
was jedes Jahr ein großes Risiko ist,
dass man überhaupt etwas erntet.
Zum Beispiel Kikarpsen,
oder Linsen,
Schwarzkümmel, also das sind alles Sachen.
Ein Dinkel kann ich anbauen,
der wächst, das funktioniert.
Da muss ich nicht viel wissen, da muss ich nicht viel Erfahrung haben.
Aber diese Spezialkulturen,
die vielleicht aus anderen Regionen dieser Welt
eigentlich kommen und die es da
nicht optimal haben von den Klimaverhältnissen her,
da muss ich erstmal drauf kommen,
wie funktioniert das da bei uns
in dem Klimabereich jetzt?
Was braucht ihr als Vorfrucht?
Was braucht ihr für eine Anbauzeitpunkt?
Und jedes Jahr habe ich eine Chance.
Das heißt, bei diesen ganzen Spezialkulturen
haben wir eine große
Wahrscheinlichkeit von Ausfall.
Da wird dann einfach nix.
Oft gelingt es uns dann auch.
Seid ihr ein bisschen speziell?
Naaaah!
Beispielsweise habe ich
den kühlen Frühling,
wo es nicht mehr ein Frühling ist.
Wir haben ein Schwarzkümmel gebaut,
Ende März, Anbauzeitpunkt so früh wie möglich
bei Schwarzkümmel, laut Anbauanleitungen.
Wir haben das gemacht.
Heuer ist der Schwarzkümmel,
ich war gestern mit der Hocken draus,
ich habe den gehockt, mit einer Geschwindigkeit
860 Meter in der Stunde.
Ich bin unter dem AKMA gefahren
und habe ihn trotzdem
teilweise verschüttet.
Der Schwarzkümmel ist jetzt nach
10 Wochen 13 Meter hoch.
Das muss man sich vorstellen.
Die Pflanzen sind 13 Meter hoch.
Der Pflanzen ist momentan 13 Meter hoch.
Der wächst.
Wir verrecken heuer nicht,
weil es so kühl ist und regnerisch.
Der Akte ist da überhaupt nicht.
Die Aussortbedingungen waren nicht schlecht.
Die Föder, die wir rausgeholt haben,
sind super.
Nur die Kultur, die da drauf steht,
betreitet uns die meisten Sorgen.
Wir wissen nicht,
was wir mit dem Obenstein lassen sollen.
Ich habe da eine Strategie gemacht.
Und wir haben auf der anderen Seite
hier zur Kultur dort stehen, wo wir wahrscheinlich
schon von gewissen anderen Berufskollegengesprächsthemen
sind. Schaut euch das an, was die da
aufführen.
Das ist keine Kultur.
Der Herr Diplom-Ingenieur sozusagen
schaut, was er da macht.
Bei was haben wir den studieren müssen?
So ungefähr.
Da wird sicher einige geben,
die etwas vorbeifahren und sie denken,
um Gottes Willen, wie schaut es denn da aus?
Ich habe immer verrechnet,
dass wir zum Schluss schauen.
Wir haben momentan noch ein bisschen Zeit,
bis die Soja-Anbauzeit vorbei ist.
Dann geht nichts mehr.
Aber wir reden jeden Tag,
was machen wir da?
Wir lassen jetzt noch einmal den Schwarzkümmel
und schauen mal,
wenn es wärmer wird, wie er sich entwickelt.
Wenn er halbwegs kommt, dass man da ein bisschen
eingreifen kann mit einer Hocke,
wir haben ihn im 45er rein angebaut,
dann schauen wir, dass wir ihm irgendwie
den Schwarzkümmel machen.
Jetzt habt ihr gesagt,
die ganzen mühsamen Kulturen,
die innovativen,
die ein bisschen argen,
arbeits- und lernintensiven,
da ist eigentlich die Martina die Mama schuld.
Warum?
Und wie seid ihr darauf gekommen,
ihr habt sie nicht immer direkt vermarktet?
Warum tut ihr das?
Ursprünglich war es so,
die Kinder waren klein
und wir haben liebe Freunde gehabt.
Die Susan sagt zu mir,
Martina, mach einmal in deinem Leben
was, was unabhängig von den Kindern ist.
Ich war zu Hause,
hab in Betrieb gehabt
und tue jetzt schon was,
wenn die Kinder mal größer werden,
dass du was für dich hast.
Zuerst haben wir gedacht,
ich weiß nicht, was die Susan sagt,
mit der Zeit bin ich draufgekommen
und haben gedacht,
ich will meinen Bereich in der Landwirtschaft haben.
Ich habe Kurse besucht,
die die Landwirtschaftskammer angeboten hat.
Von PC,
über Seminarbäuerin,
über Urlaub am Bauernhof,
bis hin zu Feng Shui
und ich weiß nicht, wo ist alles.
Aus jedem Kurs habe ich etwas mitgenommen
und im Endeffekt ist es eigentlich
das einfachste geworden,
nämlich den Konsumenten
die Lebensmittel anzubieten,
die vor Ort wachsen
und nicht über Wege,
weil wir nicht wissen,
wo unsere Lebensmittel, unsere Wertfallen,
wo wir auf dem Boden so viel Wert legen,
wo die landen.
Und ich habe mir gedacht,
man kann diesen Zwischenhandel ausspannen
und den Kunden,
die, die das so gern haben wie ich,
nämlich zu wissen,
wo mein Lebensmittel herkommt
und wie es produziert worden ist,
anzubieten.
Diese Direktvermarktung
ist dann ganz spontan entstanden,
weil wir haben gern einen Popkorn aufgepappt
und beim Fernsehabend
sagt einmal der Martin,
warum könnten wir den nicht selber bauen?
Der kommt ja meistens aus Amerika,
er ist genmanipuliert,
dieser Popkorn, wenn bei uns der Mais wächst,
muss der Popkorn wachsen.
Und so habe ich mich dann auf den Weg gemacht,
aber ich dachte, genau, das probiere ich jetzt.
Ich suche mir jetzt einmal einen Popkorn
und war aber so eifrig,
nachdem Mais meistens
ein Hybrid-Sort ist
und diese nicht-Hybriden
ja kaum mehr vorhanden sind.
Da war ich gleich so eifrig
und habe mir gedacht, okay,
jetzt einen nicht-Hybriden Popkorn suche ich mir jetzt.
Aber ich habe drei, vier Monate gesucht
und bin erst fündig geworden danach,
bei Rheinsart mit zwei Handfüßen
habe ich gekriegt, mehr war nicht mehr vorhanden,
von einer Sorte, die heißt Cremgolio,
die vermehren wir uns
seither Jahr für Jahr selbst.
Weil es eben nicht-hybrid ist,
kann man es vermehren.
Und drei Jahre haben wir gebraucht,
bis wir eine größere Menge gehabt haben.
Mit der sind wir dann am Markt
und dann habe ich mir gedacht, ja,
wer kauft jetzt einmal den Popkorn
und haben dann viele Maschinen zugekauft,
die habe ich damals um 15 Euro gekriegt,
waren im Angebot Popkorn-Maschinen,
die mit Luft funktionieren.
Dann gibst du es ein,
steckst an und ein paar Sekunden drauf
hast du den Popkorn da draußen
und dann brauchst du ihn nur, wenn du es
noch mit Fett ansprühen, mit kalt gepressten
und dann hast du einen hochwertigen Popkorn
und ein wenig Salz drauf,
in meinem Fall war es Kräutersalz.
Das habe ich einem Set angeboten,
es war mir dann irgendwann klar,
mit der Maschine,
also die habe ich um 15 Euro weiter verkauft,
wer es will und wer nicht,
dann halt nur Popkorn.
Das haben wir dann im ersten Jahr verkauft
und das waren wir, aber dann irgendwie
haben wir gedacht, okay, das ist jetzt eigentlich
der Beginn der Direktvermarktung.
Popkorn werden wir aber sicher nicht
und das kann man kaufen, die die dritten Zähne im Mund hat,
weil das bleibt irgendwie hängen,
also das Publikum ist da beschränkt,
dass man das ankauft,
also ich muss aber ein anderes Produkt ausweiten
und so sind wir eigentlich
zum Kürbiskern gekommen,
das war dann unser nächstes Produkt,
vom Kürbiskern
halt in weiterer Folge zu
Öl und zu den anderen Produkten,
die man mit Kürbiskerne anbieten wie Pesto
bis hin zur Schokolade,
die uns der Zotter macht
mit unseren Kernen und Öl.
Die stehen da vor mir gerade
und ich habe schon ganz schokoladige Finger
von den Kernen.
Ja, offensichtlich schmeckt das, das würde mich freuen.
Ich darf als Einziger nämlich essen,
weil ich kein Mikro direkt im Mund habe.
Und in weiterer Folge war es
einfach dann die Direktvermarktung
auszuweiten, das haben wir dann gemacht
mit unseren, zuerst einmal von unserem Haus
und dann eben über diesen
Hallenbau und der Direktvermarktung
mit dem Seminarraum, mit dem Logeraum,
es bietet sich da an, dass wir
Betriebsbesichtigungen machen, dass wir
Produktverkostungen machen, dass wir Events
machen, ein großes davon ist
die Weihnachtsstimmung bei uns.
Und so ist diese
Produktpaletten gewachsen.
Es ist halt sehr eigenartig,
wir haben nicht nur in einer Richtung
ein Produkt, jetzt zum Beispiel nur
Öle oder nur Kerlen.
Ich möchte das anbieten,
was bei uns am Hof wächst,
was zu unseren Kulturen passt,
was zu unserer Landschaft passt,
zu unseren Böden passt.
Und alles, was wir draus ernten,
eben dementsprechend weiterverarbeiten
und dann entstehen so Geschichten
wie Kichererbsnudeln
oder
Kübiskernschokolade in Verbindung
mit einer Kooperation mit
Zotta,
bis hin zum Kräutersalz, weil ich ja
Kräuterpädagogin bin, es hat auch
schon Kräutersirup gegeben, es hat schon bei uns
mal Rosenblütenlikör gegeben.
Wir haben
rundherum von unserer Halle
einen Garten mit 4500 Quadratmeter,
da wächst alles Mögliche, da kann
durchaus sein, dass ich jetzt zu Weihnachten,
weil gerade die Ringelblumen im Garten
so gut wachsen, eine Ringelblume
zu allem selber mache und meinen Kunden zu Weihnachten
als Geschenk gebe.
Du testest quasi, wenn es dann funktioniert
und dann wird es großzügig ausgebaut?
Ja, gewisse Dinge habe ich halt
als Kräuterpädagogin jetzt schon
gelernt
beziehungsweise verwendet und
heuer möchte ich
was machen mit
wir haben einen Honig, wir haben eine Bienen,
ich habe auch eine Imkau-Ausbildung gemacht
und diese Biobienen, die
auf unseren Kürbisfeldern,
die Bienen, die wir dann auf unsere Kürbisfelder bringen,
die haben heuer, also
das letzte Jahr extrem viel
Ertrag gebracht, das Jahr eigentlich davor
gar nichts, da waren sie so schwach, da hat man es dann
lassen. Kürbishonig?
Ja, man darf nur bezeichnen, wenn er
über 90, irgendein Prozentanteil
über 90 nur Kürbis hat,
das lasse ich natürlich nicht überprüfen,
weil es kostet wieder was und wir nennen
den einfach so wie man darf, Blütenhonig
ist aber zum größten Teil
die Bienen auf unseren Kürbis
oder rund um die Halle, wenn die Kürbis gerade nicht werden.
Ist das dann ein Bio?
Das ist Bio, natürlich, aber du
kennst jetzt die Sorten,
wenn sie es überprüfen lässt
und ein sehr hoher Anteil dieser Sorte drin ist,
zum Beispiel Kürbisblütenhonig,
darfst du ihn dann so bezeichnen,
oder wo halt
die Bienen stehen und
heuer ist die Idee geboren, nachdem
viel Spitzwegerich rund herum wächst
und die Maievipferl
und wir so viel Honig haben,
kriegen wahrscheinlich heuer
einen,
ich habe ihn gestern schon gemacht, deswegen
der wird es verraten, zu Weihnachten,
der muss jetzt nämlich sechs Monate noch stehen.
Schon auf Weihnachten, ja, bitte.
Eine Maievipferl
und Spitzwegerich-Honig,
das ist dann gut, wenn man
husten tut im Herbst.
Meine Mutter hat das immer Hexensaft genannt.
Okay, einen Namen muss ich mir noch dazu
einfallen lassen, weil Salbe
oder solche Dinge,
die darf ich natürlich nicht nennen,
auch wenn ich es her schenke, weil ich keine
pharmazeutische Ausbildung habe. Also die
rechtlichen Dinge werden dann natürlich immer
eingehalten, aber solche Spezialgeschichten
werden dann zu Weihnachten verschenkt.
Wie vertreibt ihr das jetzt?
Was in meinem Kopf
halt noch nicht zusammen geht, aber
nur in meinem.
160 Hektar auf der einen Seite und Direktvermarkten
auf der anderen Seite. Du denkst immer bei Direktvermarkten,
du denkst immer klar, klar, klar, klar, klar, direkt, direkt, direkt.
Bei 160 Hektar denkst du
viel, viel, viel, viel, viel.
Wie geht das aber zusammen?
Na ja, einen Großteil verkaufen wir ja direkt
vom Feld weg. Kommt nicht in die Direktvermarkten
und die Spezialkulturen
werden wieder nicht vom Feld
verkauft, sondern die werden alle aufbereitet.
Das heißt, gereinigt,
getrocknet, in Säcke abgefüllt,
im kühlen Raum gelagert.
Und die haben dann eine
Weiterverarbeitung in der Direktvermarkten.
Nicht nur bei uns
ab Hof. Wir haben
sehr viele Wiederverkäufer.
Das ist von Bauernläden, Reformheiser
bis hin
zu REWE-Konzernen,
die da in der Regionalschiene
unsere Produkte haben. Oder Spar.
Natürlich, das sind die größeren.
Aber es ist vom Weinwerk
Neissiedl über
in große
Fleien, in Antau,
im Bauernläden, in Eisenstadt.
Also da gibt es sehr viele Wiederverkäufer.
Wahnsinn. Das fängt sich aber schon noch relativ viel
Arbeit an, oder? Und nicht wenig.
Was, was, was, was sie da
produziert, oder? Ja, zwischen wenig
und viel. Ich weiß da das Maß nicht.
Wie mich beschäftigt da.
Wir fragen immer selber nicht, was wenig und was viel ist.
Ich gehe da mit schlafen
und werde vielleicht in der
Frühmutter und denke, das muss ich morgen machen.
Manchmal komme ich mit Ideen.
Da sagen die Kinder und der Mann,
nicht schon wieder eine eigene Idee. Das wird nichts.
Bei manchen Dingen
lasse ich mich aufhalten.
Da denke ich mir, ah, das ist wirklich ein Blödsinn.
Und bei manchen Dingen,
die entstehen ganz spontan.
Und meistens die ich dann selber umsetzen kann.
Ich probiere dann meistens selber aus,
wie ich davon bin, dass ich das
noch ein Jahr warten muss, bis das angebaut ist
und bis das geerntet ist und ob es überhaupt
geerntet wird und so weiter.
Es ist ja noch ein sehr
langer Prozess, bis das eben
die Biokontrollstelle, bis das
alles genehmigt ist, bis die Etiketten passen,
die müssen gesetzliche
Sachen einhalten.
Bis das Produkt dann so,
wie es mir passt, auch da ist.
Weil manchmal ist das in der Praxis auch nicht so
leicht umsetzbar. Zum Beispiel das
Kochen von Kichererbsen.
Das war sehr aufwendig. Mittlerweile gibt es
einen Autoklaven.
Ab und zu leiste ich mir was. Neben dem bunten
Eisenhaufen gibt es bei mir dann ab und zu
ein kleines anderes Sch.
Eine Direktverpackung.
Einen Autosklaven?
Nein.
Wir haben
oder ich, wir haben
eine Mitarbeiterin, die
ist Freitag und Samstag geringfügig bei uns
ein absoluter Schatz.
Ich bin froh, dass ich sie habe.
Die einzige Mitarbeiterin?
Nein, die einzige.
Ansonsten muss die Familie herhalten.
Die Mitarbeiter.
Du hast zwei Mitarbeiter,
und die Kollegin.
Ich habe vier.
Großartig.
Ihr habt euch gegenseitig.
Aber jetzt
sagen wir mal, ihr habt 20%
von der Ernte, die ihr direkt
vermarktet.
Ihr habt jetzt vorher von Deckungsbeiträgen geredet.
Wie viel kommt eine bei der Direktvermarktung
und wie viel vom Rest?
Na ja, in etwa gleich viel
muss man sagen, im finanziellen
Bereich.
Die Direktvermarktung,
das war so mein absoluter Wunsch,
dass wir 50 zu 50
aufgestellt sind. Weil ich bezeichne
immer die Schiene, die wir direkt vom
Feld wegliefern, die A-Schiene
und das andere ist die B-Schiene.
In der A-Schiene,
wo sie abliefert, da kriege ich immer
Verträge, wo
vom
Kuchen das größere Stück der
andere haben will. Irgendwer anderen
haben will. Das heißt,
ich kriege immer nur so viel Zeit, dass man das Wasser
bis zur Nose steht, dass ich noch atmen kann,
wenn den großen Stück unten über
andere haben. Genau,
die A, die Atemschiene.
Da kann man noch gerade duft schnappen
und da kriegt man noch gerade das Zeit,
dass man überlebt.
Wir brauchen.
Und B ist eigentlich
noch der nächste
Buchstabe im Alphabet.
Das ist für die Direktvermarktung, ich könnte es A-T-Schiene
nennen.
Da bestimme ich den Preis.
Aber jetzt muss man sich vorstellen, so wie der Martin
sagt, wo man jetzt vor 20 oder 25
Prozent ausgeht, sind 3
Hektar Kicherjapsen angebaut worden.
Und ich habe keine gekriegt.
Weil sie nicht
gebrauchen sind.
Ist zwar für die Direktvermarktung
geplant gewesen, aber
bei diesen Sonderkulturen
hat man auch nicht diesen Riesenerdruck,
hat man auch viel mehr
Ausfall, weil es viel mehr
Sondergeschichten sind.
Das ist was anderes, wie beim
Dinkel, den baut er an, in der
A-Schiene jetzt, und der wird weggebracht
und das war's.
Ist auch
einfacher zum Kalkulieren, ist auch
einfacher in der Hand habe.
Und ja, da hätte ich das gern, so
wie man sich das bildlich vorstellt,
auf zwei Vier zum Stehen.
Wenn bei den einen vielleicht ein bisschen mehr in die Hosen
geht, als wie bei den anderen, dass man
sich da ein bisschen auffängt.
Bei der Vielfalt waren wir da wieder, nicht?
Ja, und
darf ich mir mal vorschweben, dass
man dort eher selbst bestimmen
in der Direktvermarktung,
wie es mit dem Preis und auch
mit dem Obnehmer.
Wir haben jetzt in der A-Schiene, sage ich jetzt
einmal, zwei
oder drei abnehmen, die uns
das abnehmen. Und in der
Direktvermarktung sind es sehr viele
verschiedene. Und dort möchte ich auch nicht
abhängig werden von einem. Also jetzt ein
Großkonzern, der mir
meine Produkte annimmt. Also da würde ich genau
das Gegenteil machen. Und
da würde mir das gefallen, wenn man das halt so ein bisschen
heben könnte. Ja, da wollte ich fragen, das heißt,
in der Direktvermarktung geht das schon von
euch oder ist das euer
Idee? Das machen wir jetzt und dann schauen wir,
ob es irgendwer braucht.
Und ob es irgendwer kauft.
Nein, es wird schon überlegt.
Also die neigen Produkte sind jetzt
zum Beispiel, neben den
Kichererbsen, werden auch Bohnen und Linsen
eingekocht im Glas.
Weil wir glauben, dass der
Trend zu veganem Essen oder
zu einem Fleischersatz, sprich
eiweißhältige Pflanzenprodukte
und das für Leute,
die eigentlich
schauen, die hauptsächlich arbeiten und ganz
schnelle Küche machen, dass man das im Glas
lieber hat, als wenn ich jetzt die Linsen
oder die Bohnen in einem
Backerl anbiete, über Nacht einbacken muss
und nächsten Tag koche. Das ist zu aufwendig.
Das ist zu aufwendig für jemanden.
Also die Überlegung ist schon da, man braucht
eiweißhältige Produkte. Also wir
glauben, dass
die Leute das eher verlangen
und dann wird es natürlich
probiert und an den Markt gebracht.
Ja, schauen, dass es für uns
das optimale Produkt ist,
mit einer hohen Qualität.
Jetzt muss das nicht unbedingt
das Billigste sein. Das kann
durchweg sein, dass wir da teurer sind
oder auch billiger, wir andere.
Wir kalkulieren das für uns
und dann bringen wir das einmal am Markt.
Es gibt natürlich immer wieder
Produkte, die wahnsinnig gut plötzlich
gehen. Und dann gibt es auch immer
wieder Produkte, die wir sagen, na ja,
das haben wir halt um die Vielfalt da,
aber das behalten wir bei. Aber die Initiative ist
für euch, oder? Die kommt von uns.
Es kommt nicht wer zu euch und sagt, ich hätte jetzt gern
für den Markt XY das und das Produkt,
sondern ihr sagt, das probieren wir jetzt,
auf das haben wir Lust. Genau.
Das bauen wir an, das testen wir und dann schaut
wer es brauchen kann, ob sie es verkauft oder nicht.
Genau, und da gibt es natürlich eine Meinung,
wir bereden das und dann sagen,
nein, das können wir nicht anbauen,
wo tun wir das hin, das geht nicht,
das passt gerade nicht ein. Vielleicht nächstes Jahr
probieren wir heuer, wenn ich jetzt mit
zwei, drei Wünschen komme, was zum
Wünschen ist. Das war heuer so,
haben wir gesagt, nein, das einen probieren wir,
aber das andere probieren wir nächstes Jahr,
weil wir können nicht drei, vier Sachen
probieren und wer weiß, ob das was wird,
weil du musst immer die Wirtschaftlichkeit
auch im Auge behalten. Apropos,
da würde ich jetzt gerne ein Thema
ansprechen, das vielen gar nicht so
bewusst ist, gerade vielleicht auf
der Seite der Konsumenten. Landwirtschaft
ist in Europa auf Förderungen aufgebaut.
Wie schaut es im Ackerbau
aus und wäre eure Arbeit
zum jetzigen Zeitpunkt auch ohne diese
Förderungen machbar? Mit einem anderen
Preis
wäre es machbar. Das müsste
dann der Konsument zahlen.
Ich glaube, was ich jetzt
so grob im Kopf habe, in der Direktvermarktung,
brauche ich ungefähr das
Doppelte am Preis,
damit das genau
um den gleichen Lohn produzieren
kann. In der Direktvermarktung?
In der Direktvermarktung. Also ich muss
sagen, es gibt Früchte am Feld draußen,
wo sie sich ausgehen würde,
bei entsprechender Ernte. Und es gibt
Früchte, bei einer Deanbau
kann ich ohne Förderung nicht
kostendeckend produzieren. Beispiel,
Biogerste im Vorjahr
war auf 160 Euro die Donne.
Wir haben aufgrund der Trockenheit
1500 Kilo Gerste
geerntet.
Das entspricht 250 Euro,
sagen wir da nochmal.
Und die Pacht beträgt
350 Euro. Da rede ich nicht
für einen Saatgut, da rede ich von keiner
Bearbeitung, von keiner Baunkragenkasse,
von den ganzen Ausgaben, die es so gibt.
Also ich habe PIX-Ausgaben, sage ich mal,
zwischen 700, 800 bis 1200 Euro pro Hektar.
Wenn ich das nicht über das Produkt
hinein kriege, dann kann ich nicht kostendeckend
arbeiten. Das ist bei wenigen Produkten
der Fall. Da würde es sich ausgehen.
Aber ich sage mal, bei 50% von dem,
was wir anbauen, gehen sie sich nicht mehr aus.
Ein Rocken habe ich gestern erfahren.
Gestern war ein Biobauer bei uns,
aus der Nachbarschaft,
der hat gesagt,
eine freie Firma will momentan einen Rocken
verkaufen, einen Bio-Rocken,
um 115 Euro die Tanne. Und da kriegt
ihn nicht weg. Im Vorjahr
hätte er als Marktflucht 160
gekostet. Anscheinend gibt es da einen
massiven Preisverfall.
Was man dazu sagen muss, ist es jetzt so,
die Preise waren vor 5, 7
Jahren im Biobereich ganz anders
als jetzt. Also damals war der Weizen
450 Euro die Tanne gekostet,
Qualitätsweizen jetzt sind wir bei 300.
5 Jahre später. Aus dem Grund,
die vielen Betriebe, die auf Bio
umgestellt haben. Jetzt kommt
wesentlich mehr Getreide am Markt,
wo es zu einem Angebot Nachfrage, Preisverfall
führt. Wir kochen, hat der Martin
nicht gesagt, im Biobereich unsere eigene
Suppe. Unser Soja belastet
den Weltmarkt nicht. Die brauchen wir in Österreich
selber. Da haben wir einen Preis,
aber beim Weizen ist es so, dass wir da
irgendwo ansteigen und auch bei der Gerste
und bei den Rocken, wo es
nicht mehr geht, wo anscheinend ein
Biobereich aufgebaut wird, wo es zu einem Preisverfall führt.
Also
zurückzukommen auf die Frage,
es gibt Früchte, wo es sich ausgehen würde,
aber ich sage mal, beim Großteil
ging es sich nicht mehr aus.
Und im Kommissionellbereich sind wir überhaupt
ganz wenige Sachen, wo es sich ausgehen würde,
ohne Förderung zu überleben.
Also das mit der Förderung,
da muss man ja dazusagen, der Konsument
zahlt ja über die Steuern irgendwo
die Förderung für den Landwirt und erkennt
das genauso gut, die Steuern weglassen
für die Förderung und dann halt mehr fürs Produkt zahlen.
Das wäre die eine Möglichkeit. Nur, wenn du jetzt
was im Regal liegen hast,
aus internationaler Produktion
und es kostet die Hälfte von dem, was das Österreichische
kostet, wohin werden die meisten Konsumenten
greifen? Wenn du das fragst,
zum Österreichischen, dir kommt das verrückt.
Und wenn du in das Kerl schaust oder ins Wagerl,
das ist genau das Gegenteil.
Das heißt, die heimische
Landwirtschaft würde aussterben,
weil wir einfach höhere Produktionskosten haben.
Das Leben kostet mehr bei uns
und wir müssen einfach mehr verdienen,
damit wir überhaupt leben können.
Es kosten sämtliche Betriebsmittel mehr
und wir haben kleinere Strukturen.
Das geht ja nicht aus. Was ich mir wünschen würde
bei Förderungen wäre,
dass es an Umweltmaßnahmen gekoppelt ist.
Weil
dann würde das bedeuten,
dass jeder Landwirt auch
wenn er
Förderungen haben will, dann muss er sehr nachhaltig
arbeiten und das fände ich
sehr sinnvoll. Das hätte einen
positiven Effekt für alle.
Und das ist
zum Teil schon so. Manche
Förderungen sind schon an Umweltmaßnahmen
gekoppelt, aber das könnte noch ausgebaut
werden, meiner Meinung nach. Aber ist es vor den
Mengen her nicht Kosmetik? Im Vergleich
zu der Säule 1, glaube ich, was heißt die
Flächenförderungen, die einfach pauschal für Flächen
vergeben werden. Und dann gibt es die Säule 2,
wo das Ölpuller drin ist.
Das sind
10% von dieser Gesamtsumme.
Und die werden dann eher selektiv vergeben?
10% sind es nicht, das ist schon der Prozent.
Wie hoch ist das?
Ich weiß nicht ganz genau die Zahlen,
aber ich schätze, dass wir bei 400 Euro
Flächenförderung sind und bei 150 Euro
für das Ölpuller.
Also doch ein Fünftel ungefähr?
Ja.
Wobei man schon sagen muss, der Martin
erklärt bei den Zwischenfrüchten, also bei uns
geht es mit den 150 Euro
wahrscheinlich gar nicht aus.
Wir haben so eine Vielfalt, was wir da aussehen.
Wir machen das, wie wenn wir Hauptfrucht bauen würden,
so betreiben wir das mit den Zwischenfrüchten.
Das muss perfekt werden. Und dann haben wir natürlich
nachher noch ein, zwei Arbeitsgänge, bis wir das
wieder irgendwie fachgerecht
im Boden hineinbringen.
Also das ist schon ein enormer
Arbeitsaufwand, damit wir das Ganze wieder so machen,
damit wir nachher mit uns einen Striegel fahren können.
Weil zu viele Ernträgstände dürfen wir auch
nicht haben im Biobereich, sonst können wir nicht
striegeln oder auch nicht hocken.
Das ist auch immer so eine Sache, das müssen wir
alles in Auge behalten.
Es gibt ein paar Früchte, wo es kostendeckend
möglich wäre. Meine Frage, warum
macht ihr da einfach nur die?
Weil dann die Vielfalt leidet.
Ich wusste, dass du das sagst.
Es braucht eine ökologische Vielfalt
und eine ökonomische Vielfalt.
Und ich werde immer gefragt, warum
studierst du das überhaupt? Kann man das ja
machen, ohne dass man studiert?
Naja, jeder
Depp kann
einen Samen im Boden schmeißen und wachsen lassen.
Der Samen wächst voll auch nicht, da brauche ich
eine Studie. Aber
was ich dann immer als
meiner Meinung nach sehr
sinnvolle Antwort gebe, ist, du kannst
entweder
nur finanziell sehr
gewinnbringend arbeiten, ohne
die Nachhaltigkeit zu beachten. Dann ist
es eher einfach. Und wenn du nur
nachhaltig arbeitest, ist es auch eher einfach.
Aber dann wirst du nicht lange leben, weil dann kommt kein Geld
rein. Und wenn du beide
Dinge unterbringen willst,
sodass du halbwegs gut leben kannst und nachhaltig
arbeiten willst, dann brauchst du verdammt viel
Wissen. Da wird es wahnsinnig
komplex. Und
für das habe ich studiert.
Amen.
Ja, ich habe noch eine
Zukunftsfrage.
Ich möchte schon abwarten.
Wie geht's weiter?
Glaubt ihr generell im Ackerbau,
in der Landwirtschaft und bei euch
in Zukunft? Wie wird das
aufgeschaut sein in den nächsten 20,
30 Jahren? Was ändert sich da?
Also ich glaube,
wir sind nochmal schon auf einem
guten Weg mit dem, wo wir unseren
Fokus hinlegen und
mit dem, dass wir schon längst angefangen haben,
eine Direktvermarktung zu betreiben. Man sieht derzeit, dass das immer
mehr wird, vor allem in Österreich.
Es gibt Gott sei Dank das Klientel,
das wichtig findet
und das drauf schaut und das leibernd findet,
wenn Dinge direkt vom Bauern
gekauft werden können.
Auf dem Zug sind wir schon
länger als die meisten anderen, sage ich mal.
Und ja,
ich glaube, dass das noch mehr wird. Ich glaube, dass
die Bauern mehr sich auf die eigenen Beine stellen und
den Handel umgehen
werden. Das ist das eine.
Auf der ökonomischen Schiene und bei der
ökologischen Schiene werden viele, glaube ich, draufkommen,
dass diese Vielfalt gebraucht wird
und dass man
ein bisschen weniger auf
Deckungsbeitrag schauen muss und ein bisschen mehr
auf Nachhaltigkeit, damit wir auch in Zukunft
noch Ernten haben und
Erträge erwirtschaften können.
Glaubst du, dass das andere Leute auch so sehen oder
seid ihr da auch speziell in dem Punkt?
Also,
man kennt sich untereinander
in der Bauernwelt,
in der Region und ich weiß,
dass viele junge Leute, die in
der Bauernwelt weiter sind, ähnlich denken wie ich.
Und
eher die Älteren, die jetzt so eine Bauernwelt aufhören,
die interessiert das weniger.
Aber die jüngere Generation,
die denkt, glaube ich, eher ähnlich wie ich.
Es ist natürlich, es gibt immer
verschieden färbige Schafe, sage ich mal.
Und es ist nicht
jeder gleich, aber ich glaube schon,
dass das in die Richtung geht und ich würde mir einfach
wünschen, so wie ich schon vorher gesagt habe, dass
Förderungen an Umweltmaßnahmen
gekoppelt werden, weil dann
man versteht das auch nicht mehr so in einem schlechten Licht,
wie es jetzt gerade ist.
Vielleicht auch für den konventionellen Bereich
überdenken, weil da gibt es auch ganz verschiedene
Ansätze und alles ist im Rahmen
noch nicht. Und dass man vielleicht auch
die, die im konventionellen Bereich, das eine oder
andere, vielleicht nicht ganz in der
Bio-Schiene sind, aber trotzdem sehr viel für die
Umwelt machen und die dann
oft irgendwie im Schotten stängen,
nur weil sie den Bio-Stempel nicht drauf haben.
Ja, und die aber auch
sehr gut arbeiten und da gibt es natürlich
auch wieder verschiedene
gute Schale.
Vielleicht sollte man
in die Richtung auch eher gehen, dass man
zu schaut, wer
tut was für unsere Umwelt und
ich glaube, das hätte mehr Sinn.
Das vielleicht noch abschließend.
Achso, hören wir auf.
Du musst schon weiter.
Willi hört den Pfeifen.
Also, du hast das richtig
gesagt, Martina.
Yes, das ist Maria.
Konventionelle Landwirtschaft
ist teilweise
ungerechterweise
unter einem schlechten Licht. Es gibt da ganz viele, die
super arbeiten und die nachhaltig
konventionell arbeiten.
Und umgekehrt gibt es
auch Bio-Bauern, die nicht so
wahnsinnig nachhaltig arbeiten. Das braucht eigentlich
den Stempel
nachhaltige Landwirtschaft und nicht
konventionell oder bio.
Das könnte etwas sein, was in Zukunft
neu entwickelt und das würde ich mir wünschen.
Das ist schon wieder so ein Schlusswort.
Das wäre ja auch die Antwort auf unsere letzte
Frage.
Ich wollte vorher die ganze Zeit, weil du gesagt hast,
ist die Direktvermarktung
weiblich?
Wie ich mit der Direktvermarktung begonnen habe,
habe ich mir von
einer Grafikerin
einmal sagen lassen, wie wir uns
bezeichnen, ob wir uns jetzt Biohof
Schmidt bezeichnen oder Biohof
Martinaschmidt. Der Betrieb
ist immer auf mich gelaufen.
Und die hat da über
einen größeren Bericht
festgestellt, dass
über 90
Prozent der Kunden weiblich
sind. Die meisten Frauen
gehen einkaufen für den Haushalt.
Das sind aber die meisten.
Dann hat sie
gesagt, eine Frau in der
Landwirtschaft ist ein bisschen exklusiver
als ein Mann.
Und das Image einer
Frau
ist beim Kunden ein anderes
als beim Mann.
So hat sie das damals
beschrieben, ein Mann
stellt man sich
eher vor
als Bauer, dass er in einem Stall
mit Gummistiefeln vielleicht ein bisschen
dreckig ist.
Und die Frau stellt man sich eher vor, die am
Markt steht, ganz
wertvolle, traditionelle
Lebensmittel hat, als
Kunde. Das stellt man sich bei einer
Bayerin, die die Traditionen festhält
und Sachen noch weiß, die wir
schon alle nicht mehr wissen.
Das ist so das Image.
Und deswegen würde sie uns empfehlen,
dass
wir den Vornamen
meinen mitführen.
Also nicht Biohof Schmidt, sondern
Dienerschmitt heißt unser Betrieb.
Ich war
eine Zeit lang als Kammerrettin in der
Landwirtschaftskammer tätig.
Und
ich kann mich erinnern, in der Landwirtschaftskammer
ist jetzt ein bisschen länger her, weil den Job
habe ich da nicht allzu lange gemacht.
Da ist das
noch hingestellt worden.
Die Direktvermarktung
ist das Groschallgeschäft der
Weiber,
denen das Fahrrad ist. Daheim.
Ja, also die nicht
gerade zum Pflegen haben oder sonst dem Bauern
nicht so anstehen.
Die fangen sich da irgendwas an.
Und das ist das Groschallgeschäft.
Das muss man jetzt nicht wertelegen.
Mittlerweile erfahre ich,
dass die Direktvermarktung überhaupt
jetzt nach Corona und auch aus den ganzen
Landwirtschaftskammer hefteln und so weiter
sehr im Fokus steht. Die Frau wird sehr
nach vorne gepusht,
also die Bayerin.
Und die
Lebensmittel von den
Bayerinnen als
ich sage jetzt einmal sehr geschätzt werden,
als sehr wertvoll
bezeichnet werden.
Und ja,
ich glaube, dass
die Bayerin selber
sehr viel
zu erfüllen hat.
Jetzt nicht nur in den Lebensmittelbereich,
wo sie sozusagen
von der Wurzel bis hin zum
Konsum ja sehr viel in der Hand hat.
Auch
im sozialen Aspekt in der
Familie selber jetzt drinnen, weil oft
sind es mehr Generationen Haushalt
und pflegebedürftige Leute
und Kinder und
teilweise Stoi oder kommt halt drauf an,
was man hat.
Und die Frau eigentlich sozusagen
da in der Mitte ist, diese Rode
Foden in einer Landwirtschaft.
Und ich kenne einige Landwirte,
die nie geheiratet haben, aus denen ich es
nicht wirklich viel war. Ich kenne auch nicht viele,
die jetzt da sehr erfolgreich
sind, ohne Frau.
Ich glaube,
dass wir Bayerinnen
eine ganz große Aufgabe
zu erfüllen haben.
Und zwar die
Lebensmittelproduktion ist nicht
irgendwas.
Die ist
sehr wertvoll und ich kenne da
einen Spruch, den ich sehr gern
verwende. Alles
was sich wertvolle lässt sich nicht kaufen,
es wird einem geschenkt.
Ich glaube, die Bayerinnen sind ein Geschenk
und ich glaube, sie sind wichtig für
unsere Lebensmittel.
Ihr seid hauptsächlich abgesprochen.
Mit den Schlussworten.
Wieder das nächste Schlusswort.
Schön.
Was hast du vorbereitet?
Ich kann mit deiner auflesen.
Nein, aber ich kenne
natürlich, wenn ihr was
wissen wollt, das war jetzt Zufall
mit diesen Schlusswörtern.
Das war schlicht so schön.
Machen wir
Schluss? Bianca,
wie machst du Schluss?
Außer.
Das andere Schluss.
Ich würde euch
gerne fragen, weil wir das immer fragen
und weil es uns einfach auch ein Anliegen
ist. Wenn ihr könntet, in einer
utopischen Welt, was würdet ihr
an unserem Lebensmittelsystem
ändern?
Das kann ich schnell beantworten.
Ich glaube,
jedes Land auf dieser Welt
könnte sich größtenteils selbst ernähren.
Das war mein erster Schritt, dass man
nicht quer durch die Welt schiebt.
Das muss nicht sein.
Regionalität ist ganz wichtig.
Bei Lebensmitteln oder generell?
Generell wird es vielleicht
ein bisschen schwieriger.
Aber wäre vielleicht generell auch
ein Ansatz, der nicht so schlecht ist.
Bei den Lebensmitteln
ist es relativ einfach.
Das ist nur eine Frage
des Willens.
Das kann man umsetzen.
Dann würde ich mir wünschen,
dass es realistisch
weltweit
auf Zwischenfrüchte gesetzt wird.
Ganz oft ist das nicht einmal
in den Köpfen der Landwirte drinnen.
Da ist so viel Potenzial
für Boden und Klima.
Das kann man sich gar nicht vorstellen.
Das ist eigentlich nur
einer Wunsch,
der für alle locker umsetzbar ist.
Und das, wenn er lange nicht
in der Realität ist, würde ich mir wünschen.
Und die geistig und körperlich
noch vollfitte Elterngeneration,
was würdet ihr euch wünschen?
Ich muss ehrlich gestehen,
dass die noch
keine Droschen hat.
Wir haben Drescher da.
Lohndrescher.
Also,
wenn ich in meine
Bienenvölker reinschaue,
dann denke ich mir, wie genial
sind diese kleinen Insekten
eigentlich ohne Hirn
oder viel weniger wie wir?
Und
haben so ein komplexes
System, wo es
eine Symbiose wünscht.
Efter stehe ich davor und denke mir,
ich darf mir das für uns Menschheit wünschen.
Dass wir so an einem Strang
ziehen, so zusammenhalten
wie so ein Bienenvolk,
das eigentlich
nur auf sich bedacht ist, um sich
zu überleben, aber dabei
sozusagen die
uns bereitet die ganzen Grundnahrungsmitteln,
die man hat, eigentlich die ganze Arbeit
für uns macht, dass wir noch zu Lebensmitteln
kommen und wo eine
ihr Leben geben würde für
das ganze Volk. Und
manchmal stehe ich davor und denke
mir, wie schön wäre es, wenn wir Menschen
ein bisschen mehr zusammenhalten, denn ähnlich
den Bienen, diesen Insekten und
mehr für diese Erde tun würden,
mehr für diese Ökologie tun würden,
weil letztendlich haben wir
keinen Ausweg, keinen anderen Planeten,
keine andere Perspektive,
außer hier auf dieser wunderbaren
Erden sozusagen
das Beste draus zu machen und
ein bisschen mehr zusammenhalten als
so gegeneinander, so habe ich
im Augenblick das Gefühl, das war so
ein bisschen Bienenvölkchen mehr
bei den Menschen. Bisschen mehr
wie die Bienen sein.
Ja, ich würde mir auch wünschen, dass da
ein großes Umdenken in unserem ganzen
Konsumverhalten stattfindet,
weil
was die Landwirtschaft betrifft, es ist
ja absurd, wenn man in Holland
ein Kalb auf die Welt bringt,
das auf Italien bringt, dort wird es
geschlachtet und ein Land in Österreich,
teilweise in der Spitzen Gastronomie auf dem
Norden, es wird nicht gekennzeichnet, wo es her ist,
ich würde mir vielleicht wünschen, dass man dort
mal anfängt, wo kommt das überhaupt her,
was ich da am Teller habe, weil das in groß
für die Tiere, das bringt niemanden was,
am meisten leiden die Tiere darunter,
meiner Meinung nach, und
das Konsumverhalten in Allgemeinen,
es ist ja absurd, dass in Vieren
so viel
Brot und Gebäck weggeschmissen wird, dass man
das dort gerade in der Mitte ernähren kann, das ist mittlerweile
schon überall bekannt und
es muss ja nicht sein, wenn ich
ein 5er 7er oder ein 5er 7er in einen Biller gehe, dass alles
frisch dort im Laden liegt und das,
was überbleibt, wird weggeschmissen,
oder es muss ja nicht sein, wenn eine Paprika einen kleinen
Stipfel hat, dass ich den weggeschmeiß,
da gehört meiner Meinung nach ein Umdenken,
das sind Lebensmittel,
das sind Essen, das sind nicht so
weggeschmeißen und wenn ich heute als Gemüseproduzent
irgendwo was hinliefe, wo es nicht
hundertprozentig gerade ist oder in gewissen
Normen spricht, so wie das entzorgt
und wo das tadellos zu verzehren wäre,
da gehört meiner Meinung nach
ein großes Umdenken her, dann hätten alle was davon.
Und man muss auch noch dazu sagen,
das Wegschmeißen dieser Semmel und
dieses Brotes, das zählen wir mit,
das ist wieder einkalkuliert in dem Preis.
Da hätten alle was davon, wenn wir da ein bisschen umdenken würden.
Mittel zum Leben, Lebensmittel.
Lebensmittel, Punkt.
Willi, was wolltest du noch sagen?
Wir bleiben gerade beim Thema sein.
Ihr seid es auch so,
ihr könnt jetzt auch eine Kühlhose daheim haben,
vielleicht frage ich mal die Kühlschrankfrage,
wann ich jetzt zu euch rüberrenne,
in den Kühlschrank aufmache,
ich weiß es jetzt nicht,
wahrscheinlich getrennt die Haushalte,
und was findet ihr denn im Kühlschrank bei euch?
Ich brauche sehr wenig,
bei mir ist es dann nur zu zweit.
Ich bin jetzt meist weg,
unsere Kinder sind ja schon erwachsen.
Wir essen einmal
ca. in der Woche
Fleisch.
Fleisch von Produzenten,
die wir kennen.
Da essen wir es ganz ruhig,
ich zumindest,
so wie das meine Eltern früher mal gehabt haben.
Fleisch gibt es am Sonntag.
Ab und zu gibt es vielleicht,
ich weiß nicht,
in einer Speise ein bisschen Speck drin,
aber das gehört auch schon
einmal in der Woche zum Fleisch.
Wir essen nicht nur Sonntag Fleisch,
wir essen auch vegetarisch am Sonntag.
Aber es gibt
im Kühlschrank relativ wenig,
muss ich ganz ehrlich gestehen im Augenblick,
und daneben haben wir,
das sollte eigentlich
eine zweite Abwasch sein,
nehmen wir einen Herd,
und das ist so eine Mulde,
und diese Mulde ist meistens gefüllt
mit wahnsinnig viel Gemüse.
Dort kannst du aussuchen, was du willst
und alles, was da vorhanden ist,
wird meistens verkocht,
und wenn es eine Speise gibt,
die schmeckt, dann gibt es schon
von meinen Männern,
das magst du wieder,
und dann lachen sie sich schon an und sagen,
ein zweites Mal gibt es wahrscheinlich nicht,
weil das ist eine kreative Sache
für den einen Tag,
und es gibt ein zweites Mal das Gleiche,
weil immer das verwendet wird,
was gerade da ist.
Was in der Mulde gerade ist.
Also im Kühlschrank haben wir ein bisschen Milch,
ein bisschen Butter,
irgendeinen veganen Aufstrich,
solche Geschichten sind bei uns,
ein Gurkalklaasl vielleicht,
ein Ofen,
eine Marmeladeglasl,
solche Dinge sind bei uns, also wurscht,
überhaupt nicht,
und Käse ist der Roma nicht,
wenn ich einen Käse bringe, dann vielleicht für Martin
und für mich, der Käse ist auch kein,
und ja,
ansonsten, Kühlschrank
ist relativ lau,
ein paar Karotten
oder sonst was, was wir in den Kühlschrank
mit dem Gemüse lagern.
Also eher die Mulde, und bei dir daheim?
Ja, also wenn ich
einkauf, dann schau ich zuerst
auf Regionalität, also ich kauf mir lieber
was aus Österreich
als was Biologisches
aus Spanien oder Italien
oder Übersee,
und ja, ich ernähre mich halt auch
vegetarisch und so gesund
als möglich, und was wir alle, glaube ich,
nicht kaufen, sind verarbeitete
fertige Lebensmittel, also
sage ich mal, tief gefrorene
fertige Lebensmittel, oder irgendwas,
was halt schon irgendwie
zubereitet ist, sondern es wird nur
Zeig gekauft, das so ursprünglich
ist, und dann wird's halt verkocht.
Da seid ihr konsequent.
Man darf nicht vergessen, wenn man
Geschmack kauft, die gute biologische
Lebensmittel kauft, dann kann ein gutes Produkt
daraus werden, also wenn ich gute Zutaten
reingebe, was ich rauskomme.
Wart ihr immer so, oder ist das dann erst
so, weil jetzt seid ihr euch irgendwie einig
in dem Punkt, oder? So wie jetzt war's nicht immer,
das ist natürlich gewachsen mit dem,
dass die Kinder auf die Welt kommen,
ich dann unbedingt auf Bio umsteigen,
wo ich mir Bio-Landwirte geworden
ist, ist das natürlich auch
dann sukzessive
anders geworden, dann natürlich
der Zugang von den Kindern,
unser Teresa ist Ernährungswissenschaftlerin
und Sportwissenschaftlerin,
die tut auch noch mit den
Fingern wacheln, man muss kaufen,
wie verarbeitet ist,
und
die hat zwar nicht mit
Landwirtschaft zu führen,
aber sehr wohl mit Lebensmitteln,
und die sagt natürlich,
wenn du ein Erdbeer-Yoghurt
essen willst, dann kauf der Erdbeeren
so sein Sohn und ein Joghurt.
Und wenn du
ein Erdbeer-Yoghurt kaufst, da ist
nicht nur Erdbeer und
Joghurt drin, sondern auch Sachen,
die wir nicht so gerne
frei haben, und deswegen schauen wir,
dass wir das nicht kaufen.
Und wohnen dann halt regional,
wir haben mittlerweile
diese regionale Schiene, ist bei uns
in der Umgebung so toll, von Bio-Gemüse
oder Bio-Schwammerl, die wir jetzt heute
zu Mittag kriegen, mit Erdäpfel
vom nächsten
Bauern, Bio-Bauern,
also da ist es wirklich nicht
schwer, dass man jetzt sagt, man
nimmt einen Tag, wo die meisten
meiner sozusagen Lieferanten,
Produzenten offen haben, und da gehe ich
auch mal den Weg einkaufen und
ja, da hat man dann.
Und das wird verarbeitet, was es gerade gibt.
Und Martin, hast du auch eine Mulde
daheim?
Das ist eine Holzschüssel.
Eine Holzschüssel.
Das ist Gemüse drin.
So, jetzt sind wir fertig,
aber ihr seid so gut.
Ich will noch irgendwas Schweres
zum Schluss sagen.
Ja, da fällt mir was ein.
Ja, tschau, ich hab's gewusst.
Vor Corona haben wir
immer wieder Betriebsbesichtigungen gemacht
und ich hab da immer wieder
gerne die Frage gestellt, wenn sich
entscheiden wir's zwischen einer Handvoll
Gold, einer Handvoll
fossilem Energieträger
und einer Handvoll Erde.
Fruchtbarer Erde.
Was würdet ihr nehmen? Gold.
So ein Golde.
Es ist natürlich das,
für das man am meisten Geld kriegt,
wenn man's jetzt verkaufen würde, aber es ist das,
mit dem man am wenigsten anfangen kann.
Am zweitwenigsten kannst du
anfangen mit dem fossilen Energieträger
und am allermeisten kannst du eigentlich
mit der Handvoll fruchtbarer Erde
anfangen.
Und
wir wissen noch nicht,
oder wir wissen noch immer nicht, wie man
künstlich Humus herstellt.
Also wir können fruchtbaren Boden
nicht künstlich herstellen
oder nachstellen oder nachbauen.
Soweit ist der Mensch noch nicht. Bei allem, was wir können,
das wissen wir nicht.
Das heißt, das gehört bewahrt
und das gehört ganz, ganz, ganz,
ganz viel
darauf geschaut.
Das ist das, was ich machen darf, als Landwirt,
als Ockerbauer.
Und deswegen taugt man das so.
Danke.
Vielen Dank.
Schreibt mit in die Kommentare.
Danke.
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