B2P069 Lebensmittelabfälle vermeiden - Gudrun Obersteiner | Boku
wo Lebensmittelabfälle entstehen und was man dagegen tun kann
19.04.2023 152 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
Gudrun Obersteiner ist Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin. 37 Buchstaben für eine äußerst vielfältige Tätigkeit mit ebenso vielen, wenn nicht noch viel mehr Herausforderungen rund um die Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Gudrun ist stellvertretende Leiterin des Instituts für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der Universität für Bodenkultur, kurz Boku, in Wien. Zusammen mit ihrer Kollegin Sandra Luck hat sie 2020 die viel zitierte Studie „Teller statt Tonne“ im Auftrag des WWF publiziert. Darin zeigt sie unter anderem auf, dass in Österreich jährlich rund eine Million Tonnen Lebensmittel verschwendet werden. Das meiste davon, nämlich rund die Hälfte, verursachen die Haushalte am Ende der Wertschöpfungskette. Die wenigsten Abfälle entstehen im Handel.
Die Gründe dafür sind vielfältig und einige davon besprechen wir mit Gudrun in dieser Folge und lernen dabei auch ihren persönlichen Hintergrund und den Menschen hinter der Wissenschaftlerin kennen.
Wer mehr über die Ursachen für Lebensmittelabfälle und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung erfahren möchte, der wird in dieser Folge des BauertothePeople Podcast sicher fündig. Viel Freude beim Reinhören!
Mehr Infos zum Thema „Lebensmittelabfälle“ im Themenschwerpunkt auf unserer Website:
Die Ahaa!-Momente mit Gudrun:
Ahaa! – Tipps & Tricks um Lebensmittelabfälle zu vermeiden
https://www.bauertothepeople.at/ahaa-tipps-tricks-um-lebensmittelabfaelle-zu-vermeiden/
https://www.bauertothepeople.at/ahaa-tipps-tricks-um-lebensmittelabfaelle-zu-vermeiden/
Ahaa! – Zahlen, Ergebnisse und Unterschiede rund um Lebensmittelabfälle verstehen
Ahaa! – Ursachen, warum so viele Lebensmittel im Müll landen
https://www.bauertothepeople.at/ahaa-ursachen-warum-so-viele-lebensmittel-im-muell-landen/
https://www.bauertothepeople.at/ahaa-ursachen-warum-so-viele-lebensmittel-im-muell-landen/
Ahaa! – Wie viele Lebensmittel im Müll landen und wie das eigentlich gemessen wird
Studie „Teller statt Tonne“
Transkript
Music.
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft.
Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
Music.
Grüß euch!
In dieser Ausgabe des Bauer to the People Podcast waren wir zu Gast bei der Gudrun Obersteiner an der BOKU.
Die BOKU ist die Universität für Bodenkultur in Wien und noch genauer waren wir am Institut
für Abfall und Kreislaufwirtschaft.
Ihr kennt die Gudrun schon von unseren Aha-Momenten rund um das Thema Lebensmittelabfall und die
Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Und ja, die Gudrun ist die Lebensmittelabfall-Vermeidungsexpertin in Österreich.
2020 hat sie zusammen mit der Sandra Luk, ihrer Kollegin, im Auftrag vom WWF eine Studie
Teller statt Donne publiziert, die momentan vermutlich die meisten Zahlen rund um dieses
Thema liefert und die vermutlich auch am meisten zitiert führt.
Wir nehmen uns in dieser Folge Zeit, die Gudrun Obersteiner besser kennenzulernen, herauszufinden,
und wie sie denn zu dieser Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin wurde, was hinter dem Thema steckt,
wie wir natürlich Lebensmittelabfälle vermeiden können und natürlich auch, wo und warum diese,
entstehen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Reinhören.
Ist da noch das Mikro?
Nein, das war es. Das ist hin und wieder... Schlecht eingesteckt. Das liegt an mir und die Technik mag mich nicht.
Ja? Ähm, dann...
Nochmal. Ja.
Alles klar. Tschüss!
Grüß Gott bei einer neuen Podcast-Folge des sehr populären und spannenden Podcasts Power to the Bible.
Wir sind heute hier mit der Elvira, die sieht man jetzt nicht am Foto, nämlich die Elvira
ist der Hund von der Gudrun Obersteiner, mit der wir jetzt am Tisch sitzen, die da ganz
hinten ganz, ganz brav und ruhig liegt und den Podcast lauscht.
Mit mir am Tisch, neben der Gudrun Obersteiner, die famose, imposante, kolossal interessante
und durchaus meistens tolerante Kollegin Bianca Blasl aka Gudrun, schau nicht so, das müssen
wir machen, weil sonst schimpft uns da ein Hörer, wenn ich die Frau Blasl, wenn sie
dabei ist, nicht so ankündige.
Das heißt, wir sind quasi dazu verdammt, jedes Mal so zu machen.
Nur unglücklich, weil ich überhaupt nichts abgefangen habe von dieser Famose und überhaupt,
das ist jetzt alles nur zu ihr gekommen.
Gell, das ist unfair. Ja, aber sie kenne ich ja schon. Du kriegst das als Abmoderation.
Genau.
Zum Schluss schauen wir mal, welche Adjektive dann am Schluss auf dich warten.
Das strengt mich. Ich schreibe mein Bestes. Ich freue mich auf jeden Fall.
Danke, dass du dir Zeit nimmst. Schön, dass wir da sein dürfen. Institut für...
Nein, fangen wir mit der Union an. Bodenkultur. Institut für...
Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft in Wien. Genau.
Und du bist die Gudrun Oberstein und hast welche Funktion hier im Institut?
Ich habe die Funktion der stellvertretenden Leitung des Instituts.
Okay, und man kennt dich als die Abfallexpertin, also so habe ich dich kennengelernt, quasi
jetzt durch die Medien. Lebensmittelabfallexpertin.
Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin. Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin.
Das ist aber ein langes Wort.
Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin. Das ist aber ein langes Wort. Wir Österreicher lieben lange Worte, glaube ich.
Nein, die jungen sagen das noch besser. Aber Abfallexperten gibt es, glaube ich, einige, die noch viel mehr Kenntnis haben wie ich.
Ich bin halt wirklich auf Vermeidung spezialisiert und da vor allen Dingen im Bereich Lebensmittelabfälle.
Also das ist das, was ich jetzt tatsächlich seit 20 Jahren mache.
Auf die Unterscheidung werden wir dann noch kommen, weil wir haben uns auch Fragen aufgeschrieben zu
Biogenenabfällen oder Bioabfällen, wo du dann sagst, das zählt nicht mehr zu Lebensmittelabfällen,
aber auf das kommen wir dann so quasi im Laufe des Gesprächs.
Bevor wir jetzt quasi in das Thema Abfall einsteigen, würde man die gerne ein bisschen kennenlernen.
Wir beginnen ja bei unseren Podcasts immer so am Anfang, also ganz am Anfang.
Und da ist die Frage, hast du immer schon gewusst, dass du irgendwann mal Lebensmittelabfallvermeidungsexpertin werden möchtest, oder ist das erst später klar geworden?
Das ist erst relativ spät klar geworden. Nein, also überhaupt nicht.
Es war für mich, glaube ich, doch relativ früh klar, dass es vielleicht so ein bisschen in Richtung Forschung gehen kann.
Wie früh?
Also noch nicht im Kindergarten. Noch nicht. Ja.
Ich würde sagen so ab 12, 13, 14 hat mich das Thema Verhaltensforschung stark interessiert.
Und ja, ich habe mir in der Schule immer leicht getan.
Das heißt, der Weg Gymnasium, Universität war schon, war glaube ich schon relativ früh klar.
Warst du, Entschuldige, Bianca. Warum Forschung und warum weiß man das schon mit 14, 15?
Ich bin mir nicht so sicher, ob man sich so extrem viele Gedanken darüber macht, ob ich jetzt speziell Forschung und was Forschung bedeutet.
Ich glaube aber, dass man dann gewisse Interessen hat. Und eben bei mir war schon immer das Interesse zu Tieren einerseits.
Also es hätte auch genauso gut sein können, dass ich Biologie studiere oder so irgendwas.
Und eben Verhaltensforschung, Völkerkunde, das waren so Themen, die mich interessiert haben.
Aber mit den Themen wirst du dann halt, keine Ahnung, Steuerberaterin.
Also, weil es hat mich halt weniger interessiert. Okay. Du hast jetzt gesagt, Verhaltensforschung hat dich interessiert. Warum?
Also du hast gesagt, mit 12, 13, 14 nämlich Verhaltensforschung.
Warst du da irgendwo geprägt? Hast du Erfahrungen gemacht? Oder wie kommt man auf Verhaltensforschung so jung?
Also ich hab mit 12 nicht viel gewusst.
Und du hast schon von Verhaltensforschung gesprochen. Das war durch verwandtschaftliche Dinge vorbestimmt.
Tante von mir.
In dem Bereich, also die hat Biologie studiert und die hat dann mit Steinböcken gearbeitet und konnte das am Rande ein bisschen mitverfolgen und das hat mich dann halt auch interessiert.
Apropos, wie bist denn du aufgewachsen und was hast du für einen Background?
Ich bin sehr behütet und sehr fröhlich in Klagenfurt aufgewachsen. Also ich bin an sich ein Stadtkind, aber
Ich habe eigentlich immer die Möglichkeit gehabt, sehr viel am Land auch unterwegs zu sein.
Ich gehöre zu denen, die wissen, wie man eine Rehe zerlegt und wo die Lebensmittel herkommen.
Das war bei uns schon immer ein Thema.
Wie hat das geklappt bei euch?
Das hat der Papa selber gemacht. War er ein Jäger? Nein, er war kein Jäger.
Ein Zerleger? Er hat sich die ganzen Rehe vom Jäger geholt und hat sie dann daheim zerlegt.
Oder auch die Hasen oder was auch immer. Das ist halt jetzt alles ein bisschen eine Zeit her, aber damals ging das noch und hat man das noch gemacht.
Und haben das viele gemacht oder war da euer Vater eher die Ausnahme?
Ich habe jetzt keinen Überblick zu dem Thema. Ich habe das nicht empirisch erhoben damals.
Mit fünf, tut mir jetzt leid. Ich weiß nur, dass wir im Keller Hasen und Rehe hatten,
aber ich kann jetzt nichts darüber sagen, wer noch alle Hasen und Rehe im Keller hatte.
Und Papa hat Hasen und Rehe zerlegt, quasi im Keller. Die Tante hat Biologie studiert und war Fokus auf Steinböcke.
Ich konstruiere dir jetzt was zusammen. Sie hat dann bei der Forschungsgemeinschaft Wilhelminenberg gearbeitet,
bei Motto König, bei dem ich dann später auch arbeiten durfte.
Sie ist dann später Direktorin vom Theoretischen Brunnen geworden.
Aha.
Ja. Na schon. Gibt's ein bisschen so. Schon cool. Background.
Wir fragen ja bei uns immer so ein bisschen nach prägenden Erlebnissen und prägenden Menschen.
Ich habe jetzt so ein bisschen die Vermutung und bitte sag mal, wenn ich daneben liege,
dass diese Tante, wie hat sie denn geheißen übrigens?
Dagmar Schratter.
Die Dagmar Schratter, ein prägender Mensch in deinem Leben war. Sicher auch.
Also sie und ihr Umfeld, durch das ich halt einfach die Chance gehabt habe,
auch andere prägende Menschen kennenzulernen, eben wie den Otto König,
wie denn Ireneus Eibelsfeld, wie den Robert Riedl.
Das waren schon alles Menschen, die, also da reicht es, wenn man sie einmal sieht und eine Stunde mit denen redet,
um zu wissen, wow, da kommt was um, das ist was Spannendes. Aber ich meine, prägende Menschen waren definitiv auch meine Eltern.
Ja, ja. Und wie haben die dich dir geprägt? Einfach durch ihre Art und Weise, ihr Leben zu leben, mir meine Freiheit zu geben, mich zu unterstützen.
Ja, okay.
Wie bist denn du in Bezug auf Lebensmittel aufgewachsen? Was für eine Rolle hat Essen bei euch gespielt? Eine extrem große.
Also Essen war und ist bei uns wichtig.
Im Sinne von Gutessen, Wertschätzung der Lebensmittel, das Beste daraus zu machen. Bei uns ist auch immer schon relativ viel Geld
ausgegeben worden für Lebensmittel.
Bei uns ist immer gekocht worden daheim. Also die Eltern waren beide berufstätig und sind
jeden Mittag in der Pause heimgefahren. Also die Mutter hat zum Teil in der Früh
vorgekocht und zum Mittag in der halben Dreiviertelstunde, die da Mittagspause war,
heimgefahren worden, ist das Essen gekocht worden, ist gegessen worden.
Also das war einfach... Bei uns gab es auch immer drei gemeinsame Mahlzeiten.
Wirklich? Also ohne Frühstück bin ich sowieso nicht aus dem Haus gegangen. Das hat sich gegeben. Der Papa hätte mich nicht vor die Tür lassen, ohne Frühstück.
Und das Frühstück war gemeinsam. Und das Mittagessen war gemeinsam. Und das Abendessen war dann noch einmal gemeinsam.
Und das aber auch noch zu einer Zeit, wo ich Oberstufe war.
Solange ich daheim war, haben wir gemeinsam gegessen.
Und es war schön? Sicher war das schön. Und das ist schon jetzt.
Das ist nicht nur schön, das ist auch wichtig. Und ich finde es schon beruhigend, spannend und erfreulich,
dass mein Sohn mir das jetzt auch so kommuniziert.
Wir schaffen es nicht mehr, dreimal am Tag gemeinsam zu essen,
aber die meiste Zeit sehr wohl.
Also es sind dann einfach gewisse Umstände, wenn ich zu einem Chorprobe gehe und mein
Mann und der Sohn halt irgendwie noch im Fitnesscenter ist, dann geht sich das gemeinsame Abendessen nicht aus.
Aber Frühstücken tun wir immer gemeinsam und entweder Mittag oder Abendessen tun wir auch gemeinsam.
Und er hat mir das gegenüber auch kommuniziert, dass er das jetzt schon mit 16 wahrnimmt,
dass das cool ist und dass er sich auch bedankt dafür.
Finde ich schon recht lässig, dass das jemand mit 16 so sagt.
Weil er sagt, er hat Freunde, wo das überhaupt nicht so ist.
Wo das eben so ist, dass sowohl Kind und Mutter daheim sind und dann aber der Sohn nur für sich Essen bestellt, weil er halt jetzt gerade Hunger hat.
Also die Bandbreite heutzutage vor allen Dingen mit den Möglichkeiten, die du hast.
Ich meine, damals, ich bin halt schon ein bisschen älter, da wäre das ja eh nicht gegangen, das mit dieser Essensbestellerei und so weiter.
Aber ich finde, es würde damals gar nicht geben. Ich finde es spannend, dass ein 16-Jähriger heute sagt, dass er das schön findet und nicht genervt davon ist,
weil jetzt muss ich schon wieder mit der Mama und mit dem Papa essen, sondern dir das auch aktiv sagt.
Wirkt doch nicht so gut.
Eingekocht. Okay. Angefüttert quasi, oder? Okay, okay.
Aber das ist ja mehr. Das ist ja dann nicht nur Kochen und Essen, das ist ja auch Reden.
Das ist ja ganz was anderes, als wenn es irgendwo vor dem Computer irgendwas ist.
Eine Fertignudel in eine Stunde. Oder vom Fernseher an.
Ich hänge jetzt immer noch ein bisschen bei der Verhaltensforschung und bei der
Uh, jetzt muss ich aufpassen, ich kriege gerade einen Krampf in den Fuß.
Danke, hat man auch noch nie gehabt, live. Danke, schon wieder vorbei.
Ich bin schon ein bisschen... Verhaltensforschung und Biologie, das heißt, du hast jetzt irgendwie die Affinität zur Tierwelt gehabt
oder zur Biologie, über die Menschen, von denen du gesprochen hast, die Lebensmittel auch schon in der Familie.
Und wenn man dann mit 12, 13, 14 darüber nachdenkt, was mache ich denn jetzt?
Was war dann jetzt so der Ausbildungsweg, für was entscheidet man sich da?
Naja, man muss sich das schon alles überlegen, zum damaligen Zeitpunkt.
Das war ja damals nicht so, dass man im Internet herumgegoogelt hat und sich überlegt hat,
das und das und das gibt es und da habe ich die und die Vorlesungen, sondern du bist da
daheim gesessen in Klagenfurt. Da war es ja schon schwierig herauszufinden, welche Universitäten.
Gibt es in Österreich, geschweige denn irgendwelche Universitäten. Studienrichtungen. Studienrichtungen
oder was auch immer. Das war einfach ein bisschen schwieriger damals. Wie hat man das gemacht?
Wir sind dann sogar einmal rausgefahren mit den Schulkollegen und es gab natürlich sehr,
viel Papier, dass das auch in der Schule verteilt wurde und dass man irgendwie gekriegt hat
und dass man sich durchlesen kann, aber eben so Anfang wie heute Informationen zu kriegen,
das war damals nicht der Fall. Und dann war natürlich einerseits die Idee, Biologie zu
machen, andererseits die Idee, Volkskunde zu machen. Also das… Also Leid und Leben.
Ja genau, also einerseits Biologie, von wegen Viecher und Streichle und der Ehe immer schön,
und Volks- bzw. Völkerkunde eben wegen dem Background mit Otto König und Rupert Riedl und so weiter.
Und dann war aber A...
Damals schon, ich weiß gar nicht, ob das damals vielleicht, damals war das glaube ich noch mehr in den Köpfen verankert, zumindest in meinen, und ich habe schon das Gefühl in meinem Umfeld,
dass man sich auch Gedanken darüber gemacht hat, was mache ich später damit. Und da war es relativ schnell klar,
ja mit Volkskunde, wenn ich Glück habe, kriege ich irgendwo einen Museumsposten, aber da wird es genau einen geben für die 50 Abgänger. Also das war so mehr Richtung brotlose Zunft.
Biologie, so wie auch heute viele, Meeresbiologie oder was auch immer, ja, forget it im Binnenland Österreich.
Also wo will man mit dem Studium hin, auch wenn es einen interessiert?
Und dann haben sie gerade an der BOKU neu als Studienversuch damals noch gehabt, Landschaftsplanung.
Und das war für mich damals das Beste aus allen Welten, weil da war eben ein bisschen Ökologie und ein bisschen Biologie und ein bisschen Zoologie und so.
Du hast Landschaftsplanung studiert? Ja.
Mhm. Nein, habe ich nicht. Ich habe Landschaftsökologie studiert.
Ich hätte nämlich Landschaftsplanung ziemlich sicher nicht studiert,
aber damals eben diesen Studienversuch, Landschaftsökologie,
also angezogen wurde ich definitiv durch das Ökologie im Namen und fokussiert deshalb auch darauf und dann war ich irgendwie klar,
Bukow und nette Universität und Klan und bla bla bla und da gehen wir hin.
Sagt noch was, der Zugang. Und dann bist du quasi aus Klagenfurt nach Wien gezogen.
Bist du ganz runtergezogen oder bist du gependelt?
Also ich war nicht so eine wie es sie heutzutage immer noch viele gibt, die jedes Wochenende
heimfahren. So eine warst du nicht? Nein.
Also dafür war ich wahrscheinlich zu wenig. Also die Leute kennen die das Machen, also auch jetzt noch.
Studierende, das sind meistens Leute, die eher vom Land kommen und die dann sehr sehr fest verhaftet sind in ihrem Umfeld mit der Blasmusik und mit der Landjugend und so weiter.
Und das hat Klagenfurt nicht so geboten.
Okay, also abgebrochen Klagenfurt, trotz des guten Essens und dreimal miteinander essen am Tag nach Wien gegangen.
Wer hat Tag gehocht dann?
Ich. Du hast gehocht. Keiner da. KWG? Nein, sondern ich war von Anfang an im Studentenheim.
Okay, selber gehocht im Studentenheim und dann mitten im Landschaftsökologie-Studium.
Was mir jetzt noch ein bisschen angeht, also wir haben jetzt ein bisschen, die Leute hast
wieder, die Völkerkuhen hast du wieder ein bisschen verloren auf der BOKO, oder? Mit der Ökologie.
Völlig, völlig, völlig. Die Verhaltensforschung hast du auch verloren.
Wobei, da bin ich jetzt wieder dick drinnen. Da bist du jetzt wieder dick drin. Wo auf diesem Weg, wann war das ungefähr? Wann bist du nach Wien gegangen?
1988. 1988, ok. Wann ist dein Schwerpunkt? Hat sich der dann gleich herauskristallisiert oder bist du noch ein paar Mal herumgekurvt?
Das mit dem Lebensmittel oder was?
Ich sag das nochmal, Lebensmittelabfall, Vermeidungsexpertenabfall.
Das ist viel später gekommen. Ich hab dann parallel zum Studium angefangen, zum Arbeiten bei der Forschungsgemeinschaft William-Innenberg eben.
Ich habe mich dort beschäftigt mit ökologischen Themen, vor allen Dingen im Verhältnis zu Auswirkungen von Kraftwerken,
wo wir Erhebungen gemacht haben zu Makrozoobenthus, also den Insektenlarven, die im Wasser leben,
zu ökologischen Zustand von Gewässern, Beeinträchtigung des ökologischen Gewässerzustandes durch Kraftwerke,
Optionen, da wieder irgendwie Renaturierungen zu machen, solche Sachen.
Genau, ich hab meine Diplomarbeit damals noch, nicht Masterarbeit,
auch zum Makrozoop Ventus im Greifensteiner Gießgangsystem geschrieben.
Also da war noch gar nichts mit Lebensmittelabfall. Okay.
Aber jetzt bitte inspirier mich, wie kommt man dann dorthin?
Zum Lebensmittelabfall? Inspiriere Sie! Ja.
Naja, ich habe da lange Zeit gearbeitet bei der Forschungsgemeinschaft.
Es war dann, dass das Arbeitsumfeld immer unsicher, also Otto König ist dann gestorben.
Damit ist es immer schwieriger geworden, weil der schon auch dieses Aushängeschild war.
Der hat damals seine Sendung auch gehabt, Rendezvous mit Tier und Mensch im ORF, wer
noch kennt und wir haben schon sehr stark kooperiert mit dem Verbund eigentlich.
Und es war dann die Finanzierung nicht mehr so klar und das hat dann geheißen,
ja wir werden so mit den Anstellungsverhältnissen nicht mehr weitermachen können,
sondern vielleicht dass eher jeder so auf selbstständiger Basis arbeitet,
das hat mich dann nicht so interessiert.
Und dann habe ich mich halt umgeschaut, wo es es sonst gibt,
bin dann in Leoben gelandet auf der Uni. Auf der Modern-Uni?
Genau. Es war nichts für mich.
Okay, war ein? Es war nichts für mich, es war nicht mein Umfeld. Okay.
Egal. War drei Monate dort und dann war eben dieser Job auf der Abfallwirtschaft ausgeschrieben.
Und dann hab ich mir gedacht, bewirb ich mich halt da.
Und dann haben sie mich mit meinem unglaublich großen abfallwirtschaftlichen Wissen
Null damals, oder? Null damals. Haben sie dich genommen?
Haben sie mich genommen. Warum?
Weil der Peter Lechner, der damalige Professor und Institutsvorstand, immer schon versucht hat,
sein Team sehr divers aufzustellen und geschaut hat, dass er halt unterschiedliche Stärken hat.
Also es ist gleichzeitig mit mir eine Geographie eingestellt worden und das Konzept verfolgen wir
eigentlich immer noch. Interdisziplinär zu arbeiten? Genau. Also Disziplinen und Kompetenzen
übergreifend. Was war deine Kompetenz? Oder aus was bist du gekommen? Aus Landschaftsökologin?
Ich bin als Landschaftspsychologin gekommen mit Forschungs-Background einfach. Also ich bin ja
immer noch der Meinung, es ist der Unterschied, ob ich jetzt Libellen beforsche oder Lebensmittelabfall
von der Methode her, ist gar nicht so extrem groß. Also ich meine natürlich kann ich jetzt
die Libellen weniger befragen zu ihrem Zustand, das kann ich bei den Lebensmittelabfällen schon,
aber ich muss mir irgendwie ein Konzept überlegen, ich muss mir eine Methode ausdenken,
ich muss das abarbeiten, ich muss irgendwelche statistischen Analysen das eine oder andere Mal
machen. Ich muss zuerst einfach einen Plan haben, dann arbeite ich den ab, dann schreibe ich das
zusammen. So ist es eigentlich fast immer. Ist das, was man dann unter Methode versteht?
Erst einen Plan haben, dann abarbeiten, zusammenarbeiten? Naja, unter Methode verstehst
du dann das Spezifische, wie du dann weitertust, aber da habe ich jetzt auch unterschiedliche
Methoden, die ich anwende. Also eben, das eine Mal macht man eine Umfrage, das andere Mal macht man eine
Sortieranalyse, das dritte Mal geht man ins Labor und macht dort irgendetwas. Das sind ja auch
unterschiedliche Methoden. Das heißt, du wolltest einfach wissenschaftlich arbeiten. War dir das
Thema wurscht und es war halt gerade ausgeschrieben? Naja, wurscht. Keine Ahnung, ob ich da jetzt in
Richtung Mikrobiologie gegangen wäre, obwohl ich damals bei der Forschungsgemeinschaft Wilhelm
auch mikrobiologische Analysen gemacht habe. Aber also für mich war schon dieser Rahmen
und die Klammer war schon das Thema Nachhaltigkeit, glaube ich.
Warum das?
Ja, weil das das wesentlichste Thema überhaupt ist. Um welchem Jahr reden wir da jetzt?
Wir sind jetzt angelangt irgendwo in der Größenordnung von 2000.
Ah, eh schon?
Ja, ja. Aha, ich bin noch 88 im Kopf, aber das war... Nein, nein, ich war erst... 2000?
Ich hab 92 bei der Forschungsgemeinschaft angefangen und ich glaube 2000 dann auf der BOKU.
Und da ist dieses Thema Nachhaltigkeit, da kann man darüber streiten, wann es aufgekommen ist,
vom Fast-Food im 18. Jahrhundert bis dann über 1972 mit den Meadows,
aber so richtig populär worden ist ja das Thema dann so um die 2000er Jahre, oder?
Das Wort Nachhaltigkeit ist zur Konjunktur gelangt, oder? Genau, wobei mir das nicht so vorgegangen ist.
Wie ist es damals schon und geht es auch heute darum, dass man versucht,
vernünftig mit dem umzugehen, das wir haben. Und ich kann da auch gut mit technischen Lösungen.
Es war damals schon sehr schwierig, sich zu überlegen, ist jetzt das Wasserkraftwerk das
vernünftige oder nicht, weil die Fische stört es ja doch ein bisschen beim Spaziergehen oder Schwimmen.
Trotz alledem, im Vergleich zu anderen, CO2-mäßig sind die Wasserkraftwerke ziemlich cool.
Wie wir wissen. Also auch dieses Für und Wider, sich zu überlegen. Und bei mir ist ja auch geblieben,
oder eigentlich, das war mein erstes Projekt hier auf der Abfallwirtschaft, war ja nicht das Thema
Lebensmittelabfallvermeidung, sondern da ist es darum gegangen, zu beurteilen, wie sehr der
Transport sich in der Abfallwirtschaft auswirkt. Also Hintergrundfragestellung, wie weit kann ich
jetzt mit Styropor oder mit Altpapier durch die Gegend fahren in Österreich zum Recyceln,
dass es immer noch einen ökologischen Mehrwert hat. Oder muss ich sagen, okay, keine Ahnung,
mit dem Styropor, weil es ja sehr leicht ist, das heißt, ich habe relativ hohe Emissionen
über den Transport, darf ich halt nur bis zur Stadtgrenze fahren zum Recycling, aber dafür
mit dem Altpapier kann ich theoretisch dreimal um die Welt fahren und das ist immer noch vernünftig,
das zu recyceln. Also so eine richtige Bekannterstellung. Richtig angewandt. Immer. Also ich bin auch wirklich
Ich bin wirklich felsenfest davon überzeugt, dass die BOKU eine angewandte Universität
ist und bleiben sollte.
Jetzt muss ich ja die angewandten Themen anschauen. Was ist angewandt?
Das, was du und ich brauchen können.
Informationen, wo ich dem Bauer sagen kann, mach das so und das ist geschickter.
Wo ich dir sagen kann, tu dein Apfel im Kühlschrank, weil dort hält er länger.
Also ich meine, das sind jetzt die Pipifax-Themen, das weiß ich schon.
Aber angewandt ist, wenn ich von einem Ministerium oder von wem auch immer eine Anfrage kriege,
um deren aktuelle Probleme zu lösen.
Also wenn ich mir jetzt überlege, was tue ich, was eine Knappheit, weil ich Möglichkeiten habe.
Was tue ich von wegen Klima? Was kann jeder einzelne von uns beiden?
Also so wie es im Wort eh schon drinsteckt, man kann es direkt anwenden.
Im Gegensatz zu, was ist es, Formalwissenschaft oder Grundlagenforschung oder...
Ja, Grundlagenforschung natürlich, aber es soll nicht heißen, dass die nicht...
Nein, nein, wir wollen jetzt kein Gegeneinander ausspielen. Ich will jetzt keine Diskussion aufnehmen zu dem Thema.
Frau Blase schaut mich schon wieder böse an.
Aber weil du jetzt vorher gesagt hast, dass dieses Wort, nicht das Wort, aber die Nachhaltigkeit an sich
trägt so ein bisschen deine Arbeit am Institut. Erklär uns doch kurz in wenigen Worten, was
für dich Nachhaltigkeit bedeutet. Ich glaube, das sind so diese ursprünglichen
Definitionen, die besagen, dass man für die Nachwelt die Welt in einer Art und Weise überlässt,
dass die auch noch gut leben können. Ich glaube, darum geht es.
Aber jetzt sag mal, warum ist das Institut hier eines, das für Abfallwirtschaft und
Kreislaufwirtschaft steht?
Was hat denn das miteinander zu tun? Also meine Kollegin und die Institutsleiterin, die Marjan Huber-Humer, hat jetzt schon so
Hickhabel wieder.
Ist mir klar, das ist eine Frage. Weil bis vor kurzem, wir haben uns ja jetzt ganz, ganz kürzlich umgetauft.
Wir haben, also es gab schon einmal diesen Diskurs von wegen Abfallwirtschaft, Kreislaufwirtschaft
und so weiter und wir haben gesagt, na, wir sind Abfallwirtschaft, weil das beinhaltet das ja alles.
Und jetzt in der letzten Welle, die gekommen ist, sind wir drauf gekommen, dass die Leute
alle glauben, dass wir da am Anfang nur Abfälle bewirtschaften und keine Ahnung, uns mit Deponietechnik beschäftigen.
Aber Abfallwirtschaft in sich beinhaltet natürlich die gesamte Kreislaufwirtschaft.
Teil von der Abfallwirtschaft. Das ganze Recycling-Thema ist Teil von der Abfallwirtschaft.
Das ganze Vermeidungsthema ist Teil von der Abfallwirtschaft. In der Abfallrahmenrichtlinie
ist die Abfallhierarchie definiert, die beginnt mit der Abfallvermeidung. Deswegen haben wir
jahrzehntelang gesagt, wir brauchen es nicht im Nomen. Aber offensichtlich brauchen wir es jetzt,
doch, weil man nicht mehr wahrgenommen wird als Abfallwirtschaft und deswegen haben wir es halt
jetzt dazu geschrieben, aber wir haben das immer schon so verstanden und ich habe angefangen
auf der Abfallwirtschaft mit dem Thema Recycling und das zweite war dann schon Vermeidung.
Immer.
Was ist denn jetzt für jemanden da draußen, der es gar nicht weiß, Kreislaufwirtschaft, Restos.
Naja, also ich glaube, unter Kreislaufwirtschaft kann man sich schon was vorstellen. Kreislaufwirtschaft, da geht es darum, dass wir nicht die sogenannte lineare Wirtschaft haben, vorne produzieren wir was und hinten schmeißen wir es weg, sondern dass wir versuchen,
möglichst alle Dinge so lange wie möglich im Kreislauf zu führen. Da sind wir beim Recycling vom Glas, da sind wir beim Recycling von Kunststoff, da sind wir beim so lange wie möglich nutzen.
Am Ende, um das vielleicht doch, weil ich glaube schon, dass der Begriff,
für uns ist es vielleicht klar, weil wir uns damit auch beschäftigt haben, speziell für dich,
aber am Ende dieses linearen, sprich einem geradlinigen Systems steht am Ende dann die Deponie, oder?
Oder das Verbrennen, einfach, wenn man das, was dann da ist,
du hast eine Schlacke, die musst du dann irgendwo vergraben, auf jeden Fall ist es aus.
Und mit dem, was dort ist, kann man zumindest aus heutiger Sicht nichts mehr machen, oder?
Die Zukunft bringt, vielleicht kommen wir noch in die Schlagjahre und da versucht man
einfach dieses Endding.
Genau, also wir sind schon auch der Meinung, die Deponien werden wir immer brauchen, also
irgendwas wird immer überbleiben, aber wir haben jetzt wirklich schon seit Jahren die
europäischen Vorgaben, dass keine unbehandelten Abfälle mehr auf die Deponie dürfen, das
heißt, es gehen ja sowieso nur mehr die Reste, die überbleiben, nach entsprechender Vermeidung,
entsprechendem Recycling, nach entsprechender Behandlung, sei die jetzt mechanisch, biologisch
oder thermisch. Das, was da überbleibt, das darf dann auf die Deponie. Und das soll aber so wenig
wie möglich sein, weil wir eben so viel wie möglich im Vorfeld rausholen wollen.
Okay. Durch welche Forschungsarbeiten, durch welche Zufälle oder auch geplanten
Tätigkeiten bist du danach jetzt auf den Schwerpunkt gekommen, den du jetzt hast?
Das war gemeinsam damals mit einer Kollegin, der Felicitas Schneider, die.
Ich glaube der Hintergrund war tatsächlich der, dass die damals schon im Handel gearbeitet hat und ein bisschen mitbekommen hat,
dass da zum Teil Lebensmittel weggeworfen werden.
Und dann haben wir irgendwo ein Projekt eingereicht, wo es ging um den sozialen Wertstofftransfer, so haben wir es damals genannt.
Und haben dann mit Kooperationspartnern uns erstmals für Österreich angeschaut, wie viel fällt denn da eben fokussiert auf den Handel an.
Wie schauen diese Produkte aus? Haben das dann abgeholt, haben das bei uns in der Garage sortiert und haben das dann eins zu eins weitergebracht und haben es an die Kruft.
Genau, das waren da irgendwie so die Anfänge und dann wollten wir das aber sogar direkt umsetzen.
Also, erste Dinge war zu schauen, wie viel ist es und geht das überhaupt?
Also, hat das überhaupt eine Qualität, dass man es nutzen kann?
Sind das Mengen, die realistisch verarbeitet werden können.
Also ich brauche das ja wegen einer Banane, muss ich jetzt da nicht irgendwie einen großen Zinnober machen.
Und wenn es zu viel ist, dann können es die sozialen Einrichtungen nicht übernehmen.
Und wir wollten damals sogar, das haben wir auch im Rahmen von einem Projekt gemacht,
da hat es eine Finanzierung zu Abfallvermeidungsthemen, ich glaube sogar von der Stadt Wien damals gegeben,
Da wollten wir so einen sozial-ökonomischen Betrieb aufziehen.
Ist damals leider gescheitert, aber, und da bin ich auch felsenfest nach wie vor überzeugt
davon, gute Ideen setzen sich durch, immer.
Man muss es nur aussitzen. Also mittlerweile haben wir ja viele.
Es dauert nur, ja. Jetzt ist das Ganze ohne uns passiert.
Wir hätten es damals schön gefunden, wenn es mit uns passieren hätte können.
Also wir haben das damals auch wirklich schon, das war tatsächlich vor mittlerweile 20 Jahren,
da hat es das echt noch nicht so viel gegeben. Da war die Wiener Tafel gerade in den Kinderschuhen, die haben da gerade angefangen gehabt, mehr oder weniger.
Die wollten damals auch nicht mit uns, weil sie gesagt haben, das können sie nicht vertreten.
Also wir Abfall und ihre Klienten wollen sie nicht mit Abfall in Verbindung bringen.
Da sind mittlerweile die Berührungsängste ganz weg, weil es sind ja keine echten Abfälle, sondern es sind ja Überschüsse.
Und wir haben wirklich ein wahnsinnig gutes Verhältnis zur Wiener Tafel mittlerweile.
Aber damals war eben die Zeit einfach noch nicht reif dafür.
Wir hatten im Konzept eben auch das Kaffee und die Küche, um die Dinge verkochen zu können,
die Ausspeisung, die Weitergabe und so weiter. Wir hätten auch schon die Leute gehabt.
Wir waren schon wirklich am Ende des Konzeptes und das ist damals auch nicht zuletzt am politischen Willen gescheitert.
Wurscht jetzt, gibt es das alles und das ist gut so.
Ist die Lebensmittelabfallvermeidung aus deiner Sicht primär ein ökologisches, soziales oder wirtschaftliches Thema? Haha, sag einmal!
Für mich ist es schon ein ökologisches.
Aber wahrscheinlich kann man da mit anderen hinsetzen und die Person wird sagen, es ist eher ein soziales oder ein wirtschaftliches, aber für mich persönlich ist es ein ökologisches.
Also dein Zugang ist eher der ökologische.
Du hast jetzt angesprochen, dass es damals ein Projekt finanziert von der Stadt Wien gab und wir würden gerne mal wissen, weil deine Studie, die jetzt sehr bekannt ist zum Thema Lebensmittelverschwendung bzw. Lebensmittelabfallvermeidung.
Welche sprichst du jetzt an?
Entschuldige, aber wirklich, ich mache im Jahr zwischen, ich glaube, fünf und zehn Projekte zum Thema Lebensmittelabfallvermeidung.
Ich weiß jetzt nicht, welche genau du meinst, weil du von Paprikansen sprichst.
Die Studie. Ich spreche von der zusammen mit dem WWF.
Okay, die, die der WWF veröffentlicht hat.
Genau. Die ja eigentlich eine Zusammenfassung von vielen vorherigen Studien ist. Genau.
Aber wie ist denn das mit Aufträgen von Dritten in der Forschung?
Kann man da als Institution, also als BOKU, als Institut seine Unabhängigkeit noch wahren?
Weil der Auftrag ist dann ja bezahlt und wo orientiert man sich da, dass man quasi wissenschaftlich unabhängig bleibt?
Ich glaube, dass man sich da gerade als Universität schon leicht tut,
weil wir natürlich zum Teil drittmittelfinanziert sind, aber die BOKU ist jetzt primär einmal eine Universität.
Das heißt, unsere Ergebnisse sollen tunlichst auch in wissenschaftlichen Journalen publiziert werden.
Das heißt, wenn ich da von vornherein bei meinem Konzept irgendwie einen blöden Draht,
spätestens wenn ich es publizieren will, haut es mir der Reviewer um die Ohren und sagt,
Du bist ein Eingrend, du kannst dir diese Rückschlüsse nicht aus dieser Forschung ziehen.
Das ist quasi die oberste Kontrollinstanz ganz hinten.
Und eigentlich, also bei ganz ganz vielen Projekten, wo wir angefragt werden.
Werden genau wir deshalb angefragt, weil man von uns diese objektiven Ergebnisse erwartet.
Weil wir uns ja oft immer wieder im Spannungsfeld von irgendwelchen Befürwortern oder Gegnern
bewegen und ich glaube, das ist ja gerade als Universität sehr, sehr wichtig, dass
man sich da nicht einkochen lässt.
Das tun wir auch nicht. Wir haben jetzt von dieser Studie gesprochen, weil die Zahlen aus dieser Studie und im wissenschaftlichen Kreis sind wahrscheinlich deine anderen Studien auch sehr populär und bekannt, da gehe ich jetzt einmal stark davon aus.
Aber so im populären Bereich, im gesellschaftlichen Bereich ist das wahrscheinlich eine oder die bekannteste und aktuellste Studie zum Thema Lebensmittelabfälle.
Und die Zahlen, die ihr da publiziert, die kriegen ja fürs.
Wir haben es auf der Website drauf, ganz viele andere haben es auf der Website,
und dann wird zitiert, von zitiert, von zitiert.
Die Basis, und jetzt komme ich zur eigentlichen Frage, du hast vorher den Review-Prozessor genannt,
die Basis all dieser Daten, die da drinnen sind, sind alle wissenschaftlich validierte, wie sagt man, wissenschaftlich geprüfte
Zahlen, die dann quasi da zusammengefasst worden sind.
Also vielleicht noch einmal, die Zahlen, die in dieser Studie drin stecken, die sind wirklich.
Ergebnisse von mindestens zehn, wahrscheinlich sogar um einiges mehr unterschiedlichen Projekten.
Also zum Beispiel sind da Zahlen drinnen von österreichweiten Sortieranalysen, die mehr
oder weniger regelmäßig durchgeführt werden, die wir damals durchgeführt haben und unseren
Fokus auch auf die Lebensmittel erstmals gelenkt haben, also nicht die Standardanalysen gemacht
haben, sondern wirklich die Lebensmittel auch extra außer geglaubt haben, geschaut haben,
was davon ist verbockt, was ist unverbockt, was ist vermeidbar, was ist nicht vermeidbar.
Auch das kann man dann eh noch, ja. Das ist ein Teil. Ein Teil war im Rahmen von einem internationalen Projekt, also das eine
ist jetzt finanziert worden von den Ländern, also nur um das mit der Finanzierung ein bisschen,
auch besser darzustellen. Also diese Sortieranalysen sind finanziert worden von Ländern und vom Ministerium.
Dann haben wir Umfragen gemacht, um ein bisschen besser herauszufinden, wie gehen die Leute daheim damit um,
weil bei der Sortieranalyse habe ich es ja nur im Restmüll und ich weiß ja nicht, was die Leute im Kanal tun.
Das ist finanziert worden von der Europäischen Union im Rahmen von einem grenzüberschreitenden Projekt.
Dann haben wir die Analysen vom Handel. Das ist jetzt nicht so, dass das eine Studie ist, die in dem Fall der WWF finanziert hat,
sondern in dem Fall hat der WWF wirklich die Zusammenfassung der vielen, vielen vorher
gelaufenen Studien finanziert. Und wir sind von der Finanzierung, würde ich sagen,
ja ein Drittel EU finanziert, noch mehr wahrscheinlich sogar, dann eben ein guter
Teil von öffentlichen Einrichtungen in Österreich, also national, und dann haben
wir ein paar Sachen, die über Firmen finanziert werden, wobei das dann großteils in die Richtung
Ökobilanzierung geht, wo man aber mittlerweile in den meisten Fällen, also wenn es die Firmen
nun wirklich verwenden wollen und damit nach außen gehen wollen, sind das immer Sachen.
Die automatisch gereviewt werden. Also gerade bei der Ökobilanz ist es so, dass du immer Annahmen
treffen musst und dann gibt es ein externes Reviewer-Team, das schaut sich das an, was du
gemacht hast. Das schaut sich schon dein Konzept an und sagt, ja, ist gut so, wie du das vorsiehst
und das schaut sich dann zwischendurch, schaut zweimal drüber und die haben Interesse daran,
diese externen Reviewer, dass das ordentlich ist. Genau, und diesen Review-Prozess, vielleicht noch
einmal in wenigen Worten, der ist ja ganz, ganz wichtig, weil natürlich auch die Wissenschaft,
speziell jetzt durch Corona etc., ja auch immer stärkt in seine Kritik und ist das,
wie werden die Daten erhoben, wie wird gereviewt oder warum soll ich diese Daten jetzt glauben,
uns jetzt von der Uni gekommen. Was ist dieser Review-Prozess?
Ganz knackig gesagt, so dass man sich was darunter vorstellen kann und warum kann man auf dem vertrauen oder kann man dem vertrauen?
Also bei wissenschaftlichen Publikationen ist der klassische Review-Prozess so, dass zumindest zwei
externe Menschen, die dich nicht kennen, die du auch nicht kennst, also vielleicht kennst du sie, aber du weißt nicht, wer sie sind,
die aus dem selben Fachbereich sind, also du schreibst deine Arbeit, reichst sie dann bei einem sogenannten Journal, also bei einer
Wissenschaftlichen Zeitschrift ein und von dem Editor dieser Zeitschrift werden
zumindest zwei Personen, die aus dem selben Fachbereich sind, ausgewählt.
Also die werden angeschrieben, die sagen dann, ich habe Zeit, ich habe keine Zeit, wie auch immer.
Und die lesen sich dann durch, was du da geschrieben hast.
Und die sagen dann, ja, das musst du noch genauer machen. Oder die sagen einfach, also es gibt dann immer die Stufe Accepted, das passiert nie.
Also das du beim ersten Mal akzeptiert wirst, das ist einfach. Dann gibt es die Stufe Minor Revisions, wo halt Anregungen gemacht werden, macht die Grafik anders, tut da noch ein bisschen was nach.
Also das geht dann schon auch so weit, dass gesagt wird, vier Stufen gibt es, dass gesagt wird, ja da muss man mehr recherchieren oder da muss man noch zusätzliche statistische Analyse machen oder was auch immer.
Das sind meistens auch wirklich sehr gute Hilfestellungen.
Dann gibt es die Major Revisions, da ist es dann schon ziemlich heikel.
Also da hast du Handlungsbedarf oder es wird einfach überhaupt nicht angenommen. Abfall. Genau.
Also wo dann die Reviewer der Meinung sind, na das ist entweder nicht neu genug,
also das kann schon auch Grund sein, warum man abgelehnt wird,
oder es ist halt schlecht gemacht und quasi nicht mehr zu retten.
Sagen wir mal so, dann fällt es halt durch den Rost. Okay, das ist so quasi dieser Qualitätsmanagement-Ansatz
oder Qualitätssicherungsansatz aus wissenschaftlicher Sicht.
Genau. Und dann hat man natürlich eben bei den Ökobilanzen, bei diesen Umweltbewertungsgeschichten, ist das mehr so ein interner Prozess,
wo du sehr wohl die Review erkennst.
Wo aber trotzdem gewährleistet ist, dass du einfach nicht irgendwas machen kannst,
sondern extern geprüft wirst. Und ich meine, bei unseren Zahlen ist es dann schon so,
dass wir nicht die Einzigen sind, die die erheben. Das Umweltbundesamt macht da auch
relativ viel und das passiert ja international auch viel. Und wenn ich jetzt einfach
größenordnungsmäßig, weil immer wieder angezweifelt wird, die Zahlen vom Handel,
weil die im Verhältnis sehr niedrig sind, es hilft nichts, wenn die Deutschen dieselben
Zollen haben, wenn die Schweizer dieselben Zollen haben, wenn wir europaweit dieselben Zollen haben
und die USA hat nur dieselben Zollen und Australien auch, nämlich dass der Handel im Verhältnis wenig
hat. Das ist eine große Verschwörung. Genau. So wird es sein. Frau Basel, schauen Sie schon wieder.
Nein, wenn man sich das genauer durchüberlegt, können wir uns ja später gerne ins Detail gehen, aber das ist einfach schon so, auch dieser internationale Vergleich, der ja auch die Möglichkeit bietet zu kontrollieren, passt das, passt das nicht.
So viel zu Grundlagen der Wissenschaft, wenn man so will und jetzt hauen wir uns auf das Thema des Tages, oder?
Ich würde gerne zu den Grundlagen der Lebensmittelabfälle.
Wann wird denn ein Lebensmittel, ein Essen, zu Müll, zu Abfall?
Nur wenn es das wegschmeißt.
Okay. Super. Frage passt, wenn es das wegschmeißt.
Entschuldigung, ich glaube ihr wolltet die Frage anders formulieren, oder?
Wie hättest du die Frage an unserer Stelle formuliert?
Ich weiß nicht, so ein Klassiker wie die Unterscheidung zwischen vermeidbaren und nicht vermeidbaren Lebensmittelabfällen.
War das die Idee hinter der Frage?
Nein, es wollte dorthin führen. Okay. Genau.
Ja. Was sind denn vermeidbare Lebensmittelabfälle? Ja. Und was sind unvermeidbare?
Mhm. Naja, also wir haben schon, weil du jetzt so schaust, weiß nicht, ob das jeder sieht.
Ja, zum Glück schaut es jeder. Es gibt natürlich gewisse Teile, die zu einem Lebensmittel gehören und den man aber trotzdem nicht essen kann.
Also Knochen zum Beispiel, Schalen, das was man so landläufig als Zubereitungsreste bezeichnen würde, das sind unvermeidbare Lebensmittelabfälle oder was weiß ich.
Die fallen sowieso an?
Die kannst du nicht essen und die gehören aber dazu. Also wenn du Weintrauben kaufst, du kaufst dann ein Kilo Weintrauben, dann werden von diesem Kilo Weintrauben ziemlich sicher, ich sag jetzt irgendwas, weil ich es noch nicht genau gewogen hab,
vielleicht sind 50 Gramm oder 100 Gramm von einem Kilo Weintrauben, sind einfach Stängel.
Du kaufst dir einen Kilo Lebensmittel, Weintrauben an sich, davon 100 Gramm musst du aber sowieso
immer wegschmeißen, weil das sind die Stängel.
Ok, ok. Das heißt, wir haben jetzt systematisch ein Thema Lebensmittelabfall.
Lebensmittelabfall Thema. dann hast du die erste Unterscheidung ist.
Methodisch oder systematisch gesehen, Vermeidbare und Unvermeidbare, oder?
Da würden wir beginnen. Die Unvermeidbaren sind, du sagst zum Beispiel Knochen,
da reden wir aber noch nicht davon, ob ich aus diesen Abfällen noch was machen kann.
Nein, sondern da geht es jetzt nur darum, du kannst sicher aus den Knochen danach theoretisch noch irgendwas machen.
Wenn du jetzt Apfelsaft presst, kannst du aus den Resten irgendwie,
Also man kann so ziemlich aus allen irgendwas machen in nächster Stufe, aber trotzdem,
wenn du aus Äpfeln Saft presst, wirst du einen gewissen Rest haben, weil dein Produkt ist der Saft.
Und der Rest ist in dem Fall schon etwas, was man als Zubereitungsrest bezeichnen würde.
Und nicht verzerrbar für den Mensch in dem Sinne jetzt? Nicht im ersten Schritt verzerrbar?
Genau. Und da gibt es natürlich dann auch Spitzfindigkeiten, weil jetzt gibt es die Antisagen,
Gurkenschale vermeidbar, nicht vermeidbar. Kartoffelschale vermeidbar, nicht vermeidbar.
Da findet man vielleicht noch einen Konsens beim Pizzarand. Beim Pizzarand, ja. Das ist ja auch kein Unvermeidbar.
Oder eben dann tatsächlich die harte Brotrinde. Es gibt ältere Menschen, die können es tatsächlich nicht mehr beißen.
Die müssen das wegschneiden, weil es halt von den Zähnen her nicht geht.
Jetzt ist für diese Person dieser Teil definitiv nicht essbar.
Und wir haben wirklich schon, wenn ich jetzt sage Jahre meines Lebens, stimmt es wahrscheinlich nicht,
aber schon viele Tage meines Lebens habe ich genau mit dieser Diskussion verbracht.
Aber die ist unsinnig, weil dieser Randbereich, der Erdäpfelstand,
Der Erdäpfelrand oder der Brotrandbereich.
Das ist nicht, dass die Mengen ausmachen. Also darüber zu diskutieren, na wir müssen, die Erdäpfel dürfen wir nicht wegschmeißen.
Ob irgendwer jetzt die Schollen mit isst oder nicht, ist mir dann eigentlich wurscht.
Das ist nicht unser Thema.
Da diskutiert man dann quasi am Thema oder an der Menge, an der Masse vorbei.
Und der Teil ist schon wichtig, weil es werden ja jetzt von der Europäischen Union europaweit die Zahlen, Daten, Fakten dazu erhoben.
Und die EU erhebt jetzt primär einmal die gesamten Lebensmittelabfälle, also sowohl
die vermeidbaren als auch die nicht vermeidbaren.
Und sehr lange, oder wir in Österreich fokussieren schon seit langer Zeit auf die vermeidbaren.
Weil wir sagen, die wollen wir ja vermeiden.
Also die sollen ja nicht anfallen, weil die anderen fallen sowieso an.
Wenn man sich jetzt konsequent durchüberlegt entlang der Wertschöpfungskette, diese Unterscheidung
zwischen vermeidbar und nicht vermeidbar, kann ich realistischerweise eigentlich nur
beim Haushalt und ein bisschen in der Gastronomie treffen.
Weil wenn der Handel was wegwirft oder wenn in der Produktion was weggeworfen wird oder
wenn in der Landwirtschaft was weggeworfen wird, dann wird jetzt das gesamte Produkt weggeworfen.
Also da wird ja, weiß ich nicht, der Hokkaido-Kürbis, so wie er ist, weggeworfen.
Wobei bei dem, schlechtes Beispiel, bei dem kann man die Schale mitessen.
Aber wurscht, da wird die Melone also ganz auch weggeworfen, inklusive Schale.
Und nur wir im Müll haben dann die Schale extra. Also im Haushalt würde ich die Melone essen und die Schale nicht.
Deswegen kann ich im Haushalt trennen zwischen vermeidbar und unvermeidbar.
Bei der Landwirtschaft geht es ja um die Produktion des Ganzen.
Deswegen ist es dort schwieriger. Deswegen ist man, weil man es eben nicht durchgängig trennen kann oder auch bei dem, was jetzt
im Lebensmittelhandel im Müll landet, da ist jetzt niemand, der wiegen geht, wie viel
ist Knochen und wie viel ist Kotel, also wie viel ist Fleisch vom Kotel?
Also das ganze Ding.
Also ein komplettes Kotelett im Müll.
Und in dem Haushalt kannst du es dann sehr wohl trennen. Und das wird zum Teil oder auch Großteils bei den Sortieranalysen natürlich nicht möglich.
Also es ist immer wichtig zu schauen, wen schäumen wir an.
Genau, das ist aber auch der Grund, warum es immer wieder zu unterschiedlichen Zahlen kommt.
Weil die einen haben halt nur die Vermeidbaren und die anderen haben die Nichtvermeidbaren dabei.
Aber wir wollten ja ganz woanders hin. Wir wollten wissen, wie wird das zum Abfall?
Und da haben wir, also es ist mein persönliches Erlebnis, das sich immer wieder wiederholt,
weil wir wirklich versuchen, sehr in die Breite zu gehen. Also wir waren schon am Genussfest und haben dort einen Stand gehabt.
Und wir waren beim Mistfest und haben dort einen Stand gehabt.
Also wir versuchen wirklich auch zu kommunizieren mit der Bevölkerung und zu hinterfragen, was können die Gründe sein.
Meistens kommen die Leute dann alle und sagen, ich schmeiß nix weg.
Also wir hatten das letzte Mal ein Event in einer Wohnhausanlage in Wien, da war ein Schauplatz zu Gast.
Und da waren auch alle Leute, die kommen und sagen, nein, also ich, nie, niemand schmeißt was weg.
Sozialer Wunsch, die Antwort, ne? Es ist einfach so, dass es den Leuten zum Teil gar nicht bewusst ist.
Und dann gibt es natürlich, also das ist unbestritten, es gibt wirklich Menschen, die
extremst sorgfältig sind und dann gibt es halt die anderen, die dementsprechend viel wegwerfen.
Aber wir finden halt schon echt viel Lebensmittelabfälle im Müll.
Und dann kommt eben immer wieder das Argument, naja, aber das schimmelige Semmel, die muss
ich ja wegschmeißen, die kann ja nimmer essen.
Und da ist halt meine Argumentation, nein, die Idee wäre gewesen, die Semmel zu essen,
bevor sie schimmlig wird. Und deswegen ist eine schimmlige Semmel vermeidbarer Lebensmittelabfall.
Weil es vermeidbar ist, dass sie schlecht wird. Genau. Also immer noch bei der Definition, was vermeidbar und nicht vermeidbar ist.
Und wann? In dem Fall mit Zeitfaktor. Die schimmlige Semmel ist vermeidbar.
In dem Fall ist sie nicht kaufbar. In dem Fall. In dem Fall ist sie rechtzeitig einfrier, zu Brüssel verarbeitet,
zusammenschneit und Knödelbrot draus macht, überhaupt isst oder eben idealerweise,
Wenn ich in der Früh zum Bäcker gehe und mich nicht entscheiden kann zwischen Mohnflieserl,
Kornspitz und Semmel, nicht zur Sicherheit alle drei mitnehme, sondern mir überlege,
Wie viel genau ist hier zum Frühstück?
Ein Stück. Also muss ja nicht drei kommen. Überlegen wir einmal, dass ja eins ist und dann ist ja drei.
Ja, dann gibt es ja keine Abfälle. Du sparst drei. Also du kannst nicht, also wenn du beim Einkaufen nur eines kaufst, nicht zwei.
Nein, das tue ich ja nicht. Ich weiß ja dann schon.
Aber jetzt sind wir mittendrin und du hast auch gesagt, diese letzte Studie gemeinsam mit dem WWF fasst im Prinzip entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette alles zusammen.
Wo entsteht, wie viel, was landet in der Tonne und warum. Darf ich dir genau diese Fragen stellen?
Wo werden denn überall Lebensmittel, vermeidbare Abfälle, wo werden Lebensmittel weggeschmissen?
Genau, das beginnt natürlich in der Landwirtschaft, wobei da haben wir ein Definitionsproblem. Das ist nämlich, was ist Lebensmittel? Ist das Lebensmittel erst ein
Lebensmittel nach der Ernte oder ist das Lebensmittel schon ein Lebensmittel, wenn es erntereif ist und
ist deswegen Lebensmittelabfall, der am Feld liegen bleibt, ist das vermeidbar oder nicht oder ist das
überhaupt Lebensmittelabfall? Also Hintergrund bei der Geschichte ist, dass du als Landwirt pflanzt
du irgendetwas und du kannst jetzt natürlich nicht davon ausgehen, dass das alles was wird und du.
Du hast dann irgendwelche Erwitterungsgeschichten und das kann auch sein, dass du einfach von
dem, was du gepflanzt hast, nichts erntest.
Deswegen kannst du nicht davon ausgehen, dass das, was du pflanzt, schon von vornherein
Lebensmittel ist, weil es nicht immer automatisch zum Lebensmittel wird.
Und da sind wir jetzt noch ein bisschen in einem Streit, wo wir damit anfangen.
Weil ich bin schon, die europäischen Richtlinien sind da ein bisschen in eine andere Richtung,
ich bin der Meinung, wenn das ganze Erntereif ist, sollte es schon als Lebensmittel gelten
und sollte deswegen vermeidbarer Lebensmittelabfall sein. Wobei natürlich in der Landwirtschaft,
und das gibt immer Gründe, warum man nicht zu 100 Prozent sauber arbeiten kann. Also wenn ich mit
einer Maschine arbeite, dann werde ich irgendwo einen Ausfall haben. Dann wäre ich, was wir sehen,
wenn die Maschine wendet, fällt irgendwie was raus oder das wird irgendwie eingestellt und
deswegen fallen irgendwelche größeren oder kleineren Erdäpfel durch den Rost oder wie
auch immer. Auch bei der händischen Ernte, dann bricht was, dann haben wir das Thema
mit der Geschwindigkeit, dass das halt nicht so schnell geht. Fakt ist, es bleiben...
Lebensmittel am Feld liegen, die eigentlich zu einem großen Teil marktfähig wären und.
Zu einem großen Teil zumindest genussfähig wären.
Da sind wir bei der zu kleinen Kartoffel. Ja, ja.
Aber darf ich da noch fragen, weil ich habe jetzt nachgedacht, man hat eben wahrscheinlich
gesehen, dass ich wieder Schmerzen gehabt habe und natürlich würde ich jetzt sagen,
sind das Lebensmittel, aber nicht geerntet sind.
Die Frage ist ja nur dann, wenn diese Zahlen erhoben werden, natürlich ist dann die Abfallmenge
größer, die Donnage oder so, wo man sagt, was sind da die Widerstände, weil wenn ich dann sage,
jetzt das Land wird, dann wird mir das... Wir spielen ganz viele Dinge mit, also einerseits
geht es um die Definition von Lebensmittel, andererseits geht es auch um die Definition
von Abfall. Da muss man aufpassen, weil Abfälle dürfen nur Menschen angreifen.
Transportieren, irgendwas damit tun, die eine Befugnis dazu haben. Wenn ich aber jetzt sage,
du, das was da auf deinem Völtli ist, ist Abfall, dann müssen das Saubermacher, die ja immer kommen
und das entsorgen und dann dürfte es der Bauer vielleicht gar nicht mehr einackern.
Also so schlimm ist es eh alles nicht, aber da muss man aufpassen, weil wir einfach mit Recht,
das ist ja auch gut, dass wir Regelungen haben und Gesetze haben und Verordnungen haben,
aber bei manchen Dingen spießt sich es dann halt.
Und deswegen gibt es Menschen, die das mehr mitbehirnen und die nicht vom Vornherein sagen,
das ist ja wohl logisch.
Vielleicht ist es logisch, aber es funktioniert halt unter den jetzigen Rahmenbedingungen nicht so,
wie man es uns vorstellt. Aber rechtlich wäre es dann zum Beispiel so, dass du eben entsorgen müsstest.
Und das sind immer die Details, die werden dann nicht dazu gesagt und so versteht man dann aber oft auch diese Konflikte, die dann auftreten eventuell.
Und das finde ich extrem spannend gerade. Also da geht es um Zuständigkeiten, wer darf hingreifen, wer darf was tun, wie sehr bist du verpflichtet dieses oder jenes mit diesem oder jenen zu tun.
Okay, okay.
Genau, das sind auch Sachen, die man vielleicht nur auf europäischer Ebene wird regeln können.
Egal, aber Fakt ist, es bleiben Dinge am Feld liegen, die man essen könnte.
Durchgehend über alle Produkte. Aber werden jetzt gemessen oder gar nicht gemessen?
Heißt das, es wird ja nicht gemessen? Das ist total schwierig, das kannst du ja nicht mehr realistischerweise messen.
Wer soll denn das wie tun?
Also wenn ich jetzt bei einem Feld in Österreich mir anschaue, was bleibt nach der Ernte dort liegen?
Und das nicht nur so irgendwie, sondern so, dass ich es hochrechnen kann.
Das heißt, noch einer statistisch vernünftigen Methode, weil die Geschichte ist ja die,
du hast jetzt, bleiben wir beim Erdäpfelfeld, das kann sich jeder vorstellen.
Wenn du jetzt spazieren gehst mit Hund oder ohne am Land, beim Erdäpfelocker vorbei, der abgeerntet ist, dann siehst du dort ein paar Erdäpfel liegen.
Du siehst dort Erdäpfel liegen, die sind grün.
Wie viel grün darf der Erdäpfel denn sein, dass du ihn noch essen darfst?
Also wir sind auch da in dem Spannungsfeld.
Dann sind da Erdäpfel, die sind von der Maschine irgendwie beschädigt oder was auch immer.
Und dann sind ein paar Erdäpfel, die sind wunderschön, wo du denkst, die nehmen wir mit fürs Mittagessen.
Sei dahingestellt, ob dir das erlaubt ist, aber theoretisch.
Jetzt, wenn wir das aber jetzt erheben wollen, wie viele Erdäpfel liegen da auf einem Feld und die meisten Felder sind groß,
dann können wir ja nicht einfach wütend raus starten.
Und halt irgendwo einen Quadratmeter Erdäpfel mitnehmen, sondern da müssen wir uns überlegen, wie können wir das halbwegs so machen,
dass das dann statistisch repräsentativ ist, zumindest für das Feld.
Weil was nicht dort, wo eben der Traktor wendet, liegen meistens mehr oder am Rand liegen mehr oder da sind sie besser aufgegangen, deswegen liegen dort mehr.
Und du als Mensch bist natürlich verleitet, dort hinzugehen, wo viele sind.
Und dann hast du aber vielleicht ein Ergebnis, das die Tatsachen überschätzen würde.
Und auch das, ich meine, das ist jetzt nicht so einfach, die Geschichte.
Wir haben es zuerst probiert mit so Quadratmeterfeldern,
wo wir wirklich daheim uns auf der Karte noch einen Raster drübergelegt haben und gesagt haben,
okay, wir nehmen nach Zufallsprinzip aus dem Raster genau diese Felder.
Dann sind wir aufs Feld raufgefahren und haben das mit GPS eingemessen.
Dann haben wir versucht Pflöcke einzuschlagen. Dann sind wir drauf gekommen, okay, wir vertun 90 Prozent unserer Zeit damit,
irgendwelche Pflöcke in einen harten Ackerboden einzuschlagen,
um dann ein Quadratmeter Feld abzuklauben.
Ja, kann man schon machen, ist aber nicht dienlich. Also wir sind dann am Ende des Tages dazu übergegangen, Streifen zu nehmen,
also relativ male Streifen in einem gewissen Abstand übers Feld zu legen und dort alles mitzunehmen.
Aber egal wie du's machst, idealerweise bist fertig nach zwischen drei und sieben Stunden.
Hängt natürlich von der Feldgröße ab. Wer bezahlt das jetzt auf Dauer?
Da sind zwischen zwei und vier Leute unterwegs, die durchs Spazierengehen Erdäpfel aufklauen.
Eine Feldstudie. Du kannst Felderhebungen in der Größenordnung...
Und dann hab ich auch ein Feld, weiß ich nicht, im Markfeld mir angeschaut.
Kann ich jetzt von dem Markfelder Feld auf die Tiroler Dings, Zurückschlüsse.
Dann habe ich das Feld mit einer spezifischen Erntemaschine.
Dann war das Bio oder nicht Bio. Dann war das in dem Jahr und nicht im nächsten Jahr, weil das Wetter so oder anders mit oder ohne Drahtwurm
Felderhebung schwierig.
Macht man es dann gar nicht oder macht man es dann sehr selten?
Wir machen es schon und wir machen es eingeschränkt mit der spezifischen Fragestellung,
wie ist das Verhältnis zu dem, was tatsächlich verkaufbar, essbar wäre.
Also was dann gar nicht so sehr darum geht, die Menge ist, sondern wo es eher darum geht, wie viel Prozent von der Menge ist tatsächlich genießbar.
Also das ist eine Fragestellung, die kannst du gut am Feld erheben.
Die Fragestellung, wie viel bleibt liegen, ist zumindest das einzige, was uns eingefallen ist,
nämlich so, dass man es öfter machen kann, indem man echt die Bauern fragt.
Das hilft ja nichts.
Also groß angelegte Umfragen, schätzungsweise wie viel Prozent deiner geplanten Ernte bleibt,
aus welchen Gründen liegen. Also dass man es wirklich mit großem Umfang macht und so haben
wir es auch bei der ersten Studie gemacht. Hat man es einmal verglichen? Also ist das,
ist das was quasi die Bäuerinnen und Bauern vom Ding sagen? Also es ist nicht so, man könnte ja
erwarten, dass die Bäuerinnen und Bauern sagen, naja das sind 0,5 Prozent, wo man sich denken
würde, das ist vielleicht eine Unterschätzung, sozialer Mensch die Antwort oder vielleicht auch
die Antwort, die sich die Bauern selber wünschen. Aber bis jetzt haben wir da die Erfahrung,
Und dass das gut passt.
Dass das tatsächlich gut passt. In manchen Bereichen wissen sie es wirklich besser, in anderen Bereichen ist es schwieriger,
nämlich für die Leute selber das einzuschätzen. Da geht es schon ein bisschen darum, dass du das über die Masse machst.
Also dass du nicht einen Experten oder einen Bauern fragst, sondern dass du wirklich schaust.
Wir haben bei der letzten Studie, die wir gemacht haben, und wir versuchen das gerade zu wiederholen,
geschaut, dass man, wenn es irgendwie möglich ist, in einer Größenordnung von 10 Prozent
sind der angebauten Fläche, also nicht 10 Prozent der Erdäpfelbauern, sondern 10 Prozent
der angebauten Fläche, konnten wir über die Befragung ein bisschen abdecken.
Okay, das was du jetzt gesagt hast, vielleicht weil wir da Wissenschaft am Tisch sitzen haben,
diese Gedanken darüber, mache ich einen Raster, mache ich einen Streifen, wie vergleiche ich das miteinander?
Die Methode, die ihr euch dann quasi überlegt und je besser die Methode und je
gewissenhaft ihr das macht, desto besser dann auch die Zahlen. Das ist das, was man dann auch mit der
wissenschaftlichen Methodik darunter versteht. Genau diese Gedanken. Und das ist eben auch das,
wo ich sage, das ist gleich, das ist egal, ob ich jetzt Köcherfliegen forsche, Plastik forsche oder
Lebensmittel forsche oder Blumen forsche, weil da mache ich auch nichts anderes. Da gehe ich
Ich gehe raus im Aubold, mache mir einen Raster und schaue, wie viel von dieser Blume wächst in meinem Raster.
Oder ich gehe raus und mache mir einen Raster und schaue, wie viel Plastik liegt in diesem Raster.
Das ist eine Methode, die kann ich in unterschiedlichen Fachbereichen anwenden.
Es geht mir darum, dass ich vermeide, dass ich rausstehe und dort genau hinlaufe, wo die Blume wächst.
Weil wenn ich wissen will, auf die Hektar oder in dem Gebiet, wie viele dieser Blumen
wachsen oder wie viele dieser Köcherfliegenlaufen kommen dort vor oder was auch immer, dann muss
ich das nach irgendeiner Art und Weise machen, wo ich meine steuernde Funktion außernimme.
Und sobald ich selber hingehe und zuerst schaue, renne ich natürlich dorthin, wo es liegt.
Und das kann ich schon auch machen, das machen wir, wenn es um Plastik geht im Nationalpark, wo wir alles mitnehmen und möglichst viel haben wollen.
Da geht es dann wieder um die Zusammensetzung, wo ich sage, okay, so und so viel Prozent ist das und so und so viel Prozent ist das.
Wenn ich aber sagen will, in Österreich im Nationalpark Donauauen liegt pro Quadratmeter so und so viel Kilogramm oder Gramm Kunststoffabfall,
dann muss ich das mit einer anderen Methode machen. Ja.
Jetzt kommt die zusammengefasste Studie, wo herauskommt, dass wirklich vom Feld bis auf den Teller, also in der Landwirtschaft, in der Verarbeitung,
im Handel und Großhandel, in der Gastro und daheim, überall vermeidbare Lebensmittelabfälle entstehen,
zu recht konkreten Zahlen. Ihr habt es dann dazu markiert, wo ihr mäßige Datenlage habt und wo eine sehr gute.
Die einzige sehr gute ist da im Handel, weil man es wahrscheinlich am besten messen kann.
Warum sind dann diese Zahlen so konkret, wenn es so schwierig ist, diese Daten zu erheben und da eine Methode zu finden?
Das ist eine gute Frage, die uns ja gerade ein bisschen das Knack bricht, weil mittlerweile.
Hat das Umweltbundesamt eine Erhebung gemacht. Die haben mit zum Teil anderen Methoden gearbeitet, weil eben jetzt die Länder
jährlich an die Europäische Union berichten müssen.
Das heißt, wir brauchen eine Methode, die praktikabel ist und jedes Jahr funktioniert.
Und viele der Methoden, die wir angewendet haben und der Methoden, mit denen wir hochgerechnet haben,
sind jetzt nichts, das finanzierbar ist jedes Jahr.
Das heißt, das Uwe hat nach Methoden gesucht, die ein bisschen anders sind.
Und die haben jetzt ein bisschen andere konkrete Zahlen wie wir.
Wir haben aufgrund der Definition viel, viel niedrige Zahlen im Landwirtschaftsbereich
und wir haben aber auch Größenordnungen, die zum Teil bei den Haushalten kommen.
Siegler habe ich sogar auf 700.000 Tonnen, das ist aber dann mit den nicht vermeidbaren.
Also auch da haben wir wieder ein Problem, weil das die EU anders definiert ist.
Und jetzt haben wir genau das Problem, dass wir unsere Zahlen haben und die von Uber haben.
Und ja, es ist halt einfach so, bei unserer Erhebung ist diese Zahl herausgekommen.
Jetzt publizieren wir diese Zahl. Im Nachhinein ist man klüger.
Jetzt würde ich sagen, wahrscheinlich würde ich beim nächsten Mal gar nicht mehr 172.000 sagen,
sondern von vornherein, wenn da 172.000 außer kommt, würde ich gleich einmal 200.000 sagen.
Also so grob wie möglich runden. Was wollen wir denn mit den Zahlen? Warum wollen wir uns denn immer auf diesen Zahlen aufhängen?
Darauf will ich hinaus. Die Geschichte ist, was ich jetzt mittlerweile kommuniziere, in Österreich haben wir plus
minus eine Million Tonnen.
Davon die Hälfte ungefähr geht auf die Kappe der Haushalte. Also bitte, liebe Haushalte, reißt euch zusammen.
Das war dann ihr daheim, oder? Das bist du, das bin ich.
Das ist die Aussage, die ich treffen möchte. Ob das jetzt 55 Prozent sind oder 45 oder vielleicht sogar 60 oder nur 40, das Mehrere
ist bei den Haushalten und das kommt bei allen Studien aus. Das kommt beim Oberhauser, das kommt bei uns außer.
Also die Relationen sind wichtig. Und alles andere, wo es dann schon wichtig ist und warum man die Zahlen dann natürlich wieder sehr wohl braucht,
wie wir jetzt mit unserer Methode das erhoben haben.
Beim Handel oder in der Landwirtschaft oder in der Gastronomie vor zehn Jahren
und mit derselben Methode das nochmal erheben nach zehn Jahren und ich dann aber schauen will, hat es was gebracht, meine Maßnahme,
ja dann ist es schon ganz vernünftig, wenn ich das nicht auf die 200.000 beziehe,
nämlich das Hochhochgerechneteste, sondern auf das, was wir damals mit der Methode ausgerechnet haben
und das, was wir jetzt mit derselben Methode ausrechnen.
Und deswegen hat alles seine Berechtigung, aber sobald es in den Medien landet
Und sobald irgendeine Zahl in den Medien landet, ist es immer eine Katastrophe.
Aber die Medien wollen nicht mehr Zahlen haben von uns. Es hilft ja nichts.
Wenn ich sage, es ist viel, dann werdet ihr sofort fragen, wie viel ist es denn genau?
Genau. Unser Motto ist ja unter anderem bebaut für die Bibel durchs Reden kommende Leute.
Gestatte mir eine etwas provokante Frage.
Redet ihr nicht miteinander? Warum nimmt das Uwer...
Also weil wir von den Methodiken geredet haben, oder? Das UWA hat ja mit uns geredet.
Aber trotzdem eine andere Methode verwendet dann. Nein, weil die Methode, die wir verwendet haben, funktioniert nicht jährlich.
Also wie ich schon erklärt habe, ich kann ja nicht jedes Jahr aufs Feld gehen,
ich kann ja nicht jedes Jahr die Bauern befragen, die fangen mich an und irgendwann einmal habt ihr was anderes zu tun.
Also die sagen dann auch zu mir, ich habe was anderes zu tun, als jedes Jahr deinen debatten Fragezug zu beantworten.
Und vor allen Dingen, die Haushaltszahlen basieren auf Restmüllanalysen.
Weißt du, was das kostet?
Also da gehen ja Leute spazieren, nehmen deinen Müll, also dein Müll wird irgendwo hingebracht, dort stehen dann Menschen und glauben, dein Plastik von deiner Zeitung, von deiner Apfel putzen auseinander.
Das sind ja Summen, die da reingehen. Das dauert ja unglaublich viel Zeit und das kostet unglaublich viel Geld. Das heißt, mit dieser Methode kann ich das nicht jährlich machen.
Und deswegen hat das Uber andere Methoden verwendet, die man jährlich hochrechnen kann.
Und deswegen ist das richtig und wichtig, was die gemacht haben.
Okay, also es geht gar nicht anders. Es ist nicht so ein Krieg der Methoden und ich habe andere Zollen wie du und meine ist größer oder sonst was.
Wird das alles jetzt an die EU berichtet?
Und ich tu mir jetzt natürlich schwer zu sagen, nehmt alle die europäischen Zahlen,
weil ich zum Teil weiß, dass unsere genauer Sinn...
Die Uber-Methode ist jetzt die EU-Methode, oder ist die gleiche wie die die EU hat. Genau, genau.
Und wir haben natürlich... das Erste, was das Uber gemacht hat, war,
dass wir gemeinsam gesagt haben, setzen wir uns zusammen, sie hat mir ihre Methode erklärt.
Also wir sind in sehr, sehr engem Kontakt, mit Recht.
Aber eben die Voraussetzungen sind andere.
Aber reicht es damit nicht genau als Gegner? Weil ihr untereinander, also auf der wissenschaftlichen, methodischen Ebene,
ihr wisst natürlich, für was ihr redet, ihr könnt es auch beurteilen.
Jetzt seid ihr aber ein kleiner Teil der Gesellschaft, die Expertinnen und Experten und die meisten, die draußen an diese Zahlen hören,
sind halt dann, wie ich, muss ich es zugeben, auch, das sind halt die Zahlen, die du über Emissionen hörst,
da hörst du ganz, ganz viele Zahlen und die sind immer irgendwie gefühlt anders ein bisschen.
Ein bisschen größer, ein bisschen kleiner.
Das Gefühl, wenn ich alle zusammen bin, bin ich bei 300 Prozent oder so.
Aber sagen wir einen Lösungsvorschlag. Also was wir alle miteinander versucht haben.
Nein, das wollte jetzt die Frank.
Versuchen ist, ich werde es auch immer dazu sagen, du wirst von mir kaum mehr aussehen,
es ist zwangsgeschnitten, aber ich meine, da bin ich dann leider machtlos.
Ich schneide nicht. Ich werde es immer dazu erklären. Ich werde immer den Unterschied zwischen
vermeidbar und nicht vermeidbar, zwischen der Erhebungsmethode, die wir gemacht haben,
die die anderen gemacht haben, die die EU-Anwälte und so weiter.
Aber das bleibt ja nicht hängen, was?
Sobald ich ein Interview gebe und eine Zahl nenne, wohlwissend, dass es auch andere Zahlen gibt und auch wenn ich erwähne,
dann ist es eh schon ein bisschen besser.
Ich weiß keine Lösung. Ich bin in Kontakt mit dem Ministerium,
ich bin in Kontakt mit dem Umweltbundesamt. Und es wird ja nächstes Jahr wieder andere Zahlen geben.
Weil vielleicht hat sich ja was verändert.
Aber vielleicht für den Ist-Zustand hätte ich jetzt doch eine Idee, weil du hast vorher was gesagt.
Es ist, natürlich geht es darum, das alles genau und richtig zu machen und auch über eine Dauer zu erheben und zu schauen, was sich verändert.
Aber jetzt im Hier ist es doch einfach nur wichtig zu sehen, das Verhältnis und zu sehen, okay, es sind ungefähr eine Million Tonnen.
Dort und dort und dort in dem Bereich der Verarbeitung oder der Wertschöpfungskette entsteht so viel vermeidbarer Lebensmittelabfall.
Und sich dann zu überlegen, warum, und das wäre meine nächste Frage, dann zu überlegen, was kann man machen, weil darum geht es ja.
Aber das passiert ja eh. Aber jetzt war ja das Thema mit den Zahlen. Und das mit den Zahlen, da kommt ja noch dazu,
dass die Zahlen sich ja tatsächlich verändern, dass es neuere Untersuchungen gibt, irgendwo wo es dazukommt, wie auch immer.
Und alles was, also da sind wir schon auch im Bereich des Internet, ob du jetzt auf die jetzige Grafik zugreifst oder irgendwo anders die alte
oder irgendwo anders die uralte findest, das ist ja auch außerhalb meiner Macht.
Das, was Journalisten schreiben, ist ja außerhalb meiner Macht.
Ob die das jetzt dort lesen oder da lesen, dieses zitieren oder jenes zitieren.
Sobald Zahlen irgendwo veröffentlicht sind, werden sie, werden sie, verselbstständigen sie sich.
Irgendwann jetzt im Interview kann ich noch alles erklären und irgendwer schreibt das dann irgendwo ab und da ist dann keine Erklärung mehr dabei.
Also da sind wir einfach echt machtlos. Aber so wie ich gesagt habe, Thema ist,
Wir brauchen die Zahlen, um… Also, was wir schon extrem gemerkt haben und jetzt nicht im Großen,
nicht mit der Million. Aber für mich eines der schönsten Beispiele Gastronomie.
Da ist es zum Teil so, dass die Verantwortlichen, die Geschäftsführer von irgendwelchen Großkäterern
oder Großküchen, die halt dann, wie auch immer sie heißen, also wo dann Firmenbetriebsküchen
beliefert werden oder so etwas, da wissen die Geschäftsführer, dass viel weggeworfen,
Die sind aber nicht in der Lage, die Leute, die da kochen und die das ausgeben, irgendwie im Griff zu kriegen.
Also die kommen dann auch zu uns und sagen, könnt ihr uns das erheben, weil wir glauben,
wenn wir die echten Zahlen haben, dann sind unsere Leute eher zugänglich.
Also die Situation ist die, da steht irgendeine Person bei der Ausgabe am Buffet und hat dort
den Hackler oder die Hacklerin, wenn er immer vor sich, die größere Augen hat, als der
Magen ist und die halt sagt, ich will ganz viele Erdäpfel haben oder was auch immer.
Und alle Beteiligten, also außer der Person, die sich das wünscht, wissen,
sie wird die Erdäpfel nicht essen. Es wird am Teller liegen bleiben. Du als Person, die das
austeilst, sagst jetzt nicht zu dir, also du gehst jetzt nicht in Konfrontation und sagst,
dir gebe ich keine Erdäpfel, weil du lässt sie immer stehen. Steht dir ja auch gar nicht zu.
Aber du weißt es schon, nur du da vorne willst den dem Gast zufriedenstellen und gibst ihm
deswegen einen Hocker. Und erst dadurch, dass wir dann dort hingehen und messen und sagen,
so jetzt schaut einmal an, was ist das pro Tag, was ist das pro Woche, was ist das pro Jahr,
kannst du das Bewusstsein...
Ich weiß nicht, warum das so ist. Es ist wirklich ganz, ganz oft bei so Studien,
dass wir den Leuten Zahlen, Daten, Fakten vor den Latz knallen, die sie eigentlich vorher schon gewusst haben.
Aber erst dadurch, dass wir es verschriftlichen und dann sehr wohl wieder genau verschriftlichen und sehr wohl wieder mit Zahlen operieren,
dass erst dadurch Bewegung in die Sache kommt, dass erst dadurch das Verständnis geweckt wird, dass erst dadurch wirklich keine sagen.
Bist du deppert, aha, so viel schmeiß ich da weg.
Also der Landwirt wusste, oder in dem Fall war sich der Landwirt gar nicht bewusst,
dass er so viel Schwarzwurzel wegschmeißt, weil die Erntehäufer aus irgendeinem Grund
nicht so sauber arbeiten. Er ist aus allen Wolken gefallen, weil der hat gesagt, das ist ja Geld.
Ja.
Und sobald der Zusammenhang dargestellt ist, dann funktioniert das ja.
Der schaut jetzt seine Erntehäufer besser auf die Finger.
Das selbe ist in der Gastronomie und überall. Aber sehr oft, ja ich weiß eh, dass wir ein bisschen was wegwerfen, aber erst wenn wir sagen, hey, pass mal auf, das sind 30 Prozent. Rechne einmal. Und dann funktioniert das. Und deswegen braucht man das auch.
Das ist ja auch der Grund, warum wir zum Beispiel deine Zahlen nehmen und sie versuchen zu veranschaulichen
und nach außen zu transportieren, weil wie du sagst, wenn man sie hat, dann wird es greifbar.
Und wenn du dann umrechnest und sagst, na gut, es sind ungefähr 800 Euro, die man sich
im Haushalt im Jahr spart, die man einfach in die Tonne klatscht, das wird greifbar.
Aber wir schmeißen eine Million Tonnen Lebensmittel weg. Ich weiß nicht, also für mich ist das schwierig.
Ich dann aber genau weiß, wie es mich betrifft, dann kann ich was damit anfangen.
Ich glaube, das Beispiel war ganz gut. Mir fällt immer der Rosa ein. Hartmut Rosa, der Soziologe,
der mit der Resonanz, also wenn du oder wenn du eine Beziehung herstellst oder den Mensch
in eine Beziehung stellst mit dem, was du ihm verdeutlicht, wie du jetzt gesagt hast,
den Landwirt, dann sagt er, das ist ja Geld, man ist ein großer Betrag. Wenn du da so eine
Relevanz herrscht zwischen dem...
Abfall, in Lebensmittelabfall in dem Fall und der Person, dann ist es wahrscheinlich leichter, die Person auch zu erreichen und bei den Zahlen,
bei der Kommunikation, ich meine, das darf ich jetzt eh so sagen, das ist ein Auftrag an uns auch, als Journalisten oder an den Journalismus.
Sauber zu arbeiten und halt einfach zu schauen, ob man die alte Zahl hat oder die... und versuchen das auch zu kommunizieren.
Ich meine, es wird immer Menschen geben, die das anzweifeln.
Und diese Million, die brauche ich eigentlich nur, um auf meine 50 Prozent zu kommen.
Also dieses ganze Theater mit der Million und so weiter, da geht es nur darum, dass man kommunizieren muss,
hallo ihr Haushalte, ihr habt eine Mietverantwortung. Und das geht nicht an, dass man immer nur sagt, der Handel ist schuld.
Ja, natürlich, Handel ist auch schuld.
Aber wir sind auch schuld. Wir sind alle schuld.
Es geht ja gar nicht um Schuld, sondern es geht darum, dass jeder das in seiner, ihrer Macht stehende tut, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
Und dafür muss ich aber zuerst das Bewusstsein schaffen, dass eben auch wir Haushalte Lebensmittelabfälle haben.
Weil jahrelang war die Situation immer die, im Handel ist so viel, und im Handel ist so viel.
Ja, eh, aber im Verhältnis ist im Handel am wenigsten. Ich kann nix dafür. Das ist so.
Also ich kriege jedes mal nach einem Interview von ein, zwei Personen nette E-Mails mittlerweile, sie mögen es mir verzeihen, beantworte ich sie nicht mehr, weil ich nichts anderes sagen kann, außer dass die Zahlen gut erhoben sind, dem internationalen Standard entsprechen und gerade beim Handel hatten wir auch die Möglichkeit das abzugleichen.
Wir haben nicht nur die Abschreibung, also die Handelszahlen beruhen auf deren eigenen Zahlen zur Abschreibung.
Das kann man dann umrechnen in Kilogramm und so weiter.
Die stimmen schon. Aber auch wenn man es anzweifeln würde, wenn man sagt, die legen euch ja an.
Dann haben wir vom Handel auch den Müll sortiert und das passt zusammen.
Also in dem Fall haben wir den eigenen Review gemacht und es geht bei diesen Dingen um Größenordnungen.
Es geht jetzt nicht um 5000 Tonnen mehr oder weniger, sondern 50 sind es 500.000 Tonnen
oder von mir aus sind es dazwischen 150.000 Tonnen. Ob 50, 55, das ist nicht das Relevante.
Alle! Und ich meine, man muss schon echt sagen, es funktioniert gut, der Handel hat wirklich viel geleistet in den letzten Jahren und tut dafür.
Die Landwirte, finde ich, fangen gerade an. In der Gastronomie, das wird der Selbstkäufer, sobald sie es kapiert haben.
Wie kann das zum Selbstkäufer werden in der Gastro? Und wie kapieren sie es?
Alle, die es für sich thematisiert haben und zum Teil auch Hilfe in Anspruch nehmen,
zum Beispiel über United Against Waste, wo dann ein ausgebildeter Koch kommt,
sich das dort anschaut und Tipps gibt.
Das ist ja in dem Fall immer Geld. Also wenn ich jetzt als Beispiel, das man gar nicht glauben kann,
aber das entspricht den Tatsachen.
Wir haben einen Hotelbetrieb mit Frühstücksbuffet. Alles, was draußen ist beim Gast, muss weggeworfen werden,
aufgrund von Hygienerechtlinien.
Gut, jetzt idealerweise würdest du dir von selber denken, ich gebe möglichst kleine Platten raus,
weil dann und fülle die halt relativ oft nach, das bedingt aber, dass du Personal zur Verfügung
stellst und oft ist es aber einfach so, wir haben immer schon die großen Platten gehabt und wir
machen das halt seit, das hat die Mutter schon so gemacht und genau so richte ich jetzt mein Buffet
her. Das heißt, es ist dann tatsächlich so, dass wenn eine Person dort hingeht, die idealerweise
selber Koch ist, also nicht wir als Abfallwirtschaft, weil es steht mir nicht zu, ich habe keine Ahnung davon.
Und sagte, die Abläufe sich anschaut und sich überlegt, wo kann man was einsparen. Aber da haben wir das eine Beispiel, das ich wirklich liebe.
Jetzt ist dort bei dem Frühstücksbuffet jeden Tag auch ein Kuchen, wo sich die Gäste ein Stückchen aberschneiden können.
Und jeden Tag geht der halbe Kuchen zurück und wird weggeschmissen.
Und dann kommt einfach dieser Profikoch und erklärt dem zuständigen Buffetleiter oder
wer immer, was stellt doch einfach nur einen halben Kuchen raus.
Und dann haben wir schon einen halben Kuchen Abfall vermieden.
Also das sind schon manchmal so wirklich einfache Dinge.
Und das ist bei uns daheim ja auch nichts anderes.
Weißt du was, das Essen, das du heute übrig gelassen hast, tu es nicht im Kühlschrank.
Tu es gleich im Gefrierschrank.
Du wirst das morgen nicht essen und übermorgen vergisst du es.
Und wenn du es morgen essen willst, kannst du es auch so frisch und genauso gut ausholen.
Weil ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber üblicherweise Genauso.
Man tut es dann in irgendein Kunststoffgeschirr, stellt es im Kühlschrank, weil man denkt,
wird man morgen essen, dann morgen ist man gar nicht daheim, übermorgen übersieht man
es über, übermorgen ist es nach hinten gerutscht und vier Tage später ist es dann vielleicht
gar nicht mehr so, dass man es essen will.
Es wäre so leicht, das Kleingefrierschrank zu tun. Also es sind immer so Basics.
Trotzdem muss man die Leute darauf hinweisen.
Wenn man einen hat oder genug Platz im Gefrierschrank.
Natürlich. Aber wenn du eine Gefrierschung hast und da ist zu wenig Platz drin, geh doch bitte einmal zwei Wochen nicht einkaufen.
Die Gefrierschung ist ja jetzt nicht dafür da, dass du den Fall rammelst, sondern dass du zwischendurch, zwischendurch, kurz, nicht für drei Jahre, das ist kein Friedhof, das ist keine Deponie, das ist ein Rein-Raus-System, du musst die Dinge auch wieder rausholen.
Und sehr oft wird der Grotter gefrischt und wird sehr oft missverstanden als Endlager.
Das Zitat des Podcasts. Gudrun Obersteiner, der Tiefkühler ist keine Deponie. Ja, aber ist ja so.
Jetzt sind wir vorher bei der Landwirtschaft ein bisschen abgehoben oder in die Landwirtschaft
und dann wieder aufs Thema, das passt eigentlich eh.
Wir sind jetzt trotzdem bei den Zahlen oder bei den Verhältnissen ein bisschen.
Das heißt, die Landwirtschaft, wenn man jetzt diese Millionen nimmt, diese ominöse Millionen,
dann sind die Haushalte mit 500, also mit der Hälfte ungefähr, um bei den Verhältnissen
zu bleiben, an diesen Lebensmittelabfällen beteiligt.
Die Landwirtschaft ungefähr mit 20 Prozent, oder machen wir es genau, 16, 17 Prozent,
die Produktion mit 12 Prozent, der Handel überhaupt nur, sage ich jetzt einmal, wo ja
alles was in die Haushalte dann landet quasi durch den Handel erst einmal durch muss mit
9 Prozent, Gastronomie, Außerhausverpflegung mit 17 Prozent und dann eben der Haushalt mit 50 Prozent.
Was mich jetzt interessieren würde, warum?
Obwohl beim Handel, und der Handel ist ja immer wirklich im Fokus,
es gibt die Dumps, die dann quasi immer wieder aufgedeckt werden, was eigentlich alles wegschmissen wird im Handel etc.
Der Eindruck, der auch bei mir entstanden ist, bevor ich die Studie gekannt habe, bevor ich mich damit beschäftigt habe,
dass die meisten Lebensmittel im Handel weggeschmissen werden.
Also wäre jetzt meine Antwort vom Gefühl her gewesen. Warum ist eigentlich der Handel am effizientesten, also mit Abstand eigentlich?
Ich glaube, weil das am direktesten merken.
Also, wenn du jetzt die Gastro hernimmst, nämlich geldmäßig,
wenn du die Gastro hernimmst, das, was du auf deinem Teller liegen lässt,
das ist jetzt geldmäßig dem Gastronomen schon wieder ein bisschen wurscht,
weil das hast du dir schon gezahlt.
Ein bisschen wurscht. Dem Handel, das, was er wegschmeißt, kann nicht wurscht sein.
Und die Margen im Handel sind nicht groß. Das ist halt einfach so.
Das heißt, wenn der jetzt irgendwie Tomaten einkauft, um sie dann wegzuwerfen,
dann wird er über kurz oder lang relativ schnell pleite gehen.
Und deswegen liegt es einfach in der Natur der Sache, dass der Handel am effizientesten ist.
Ich verstehe das, weil der ökonomische Druck ist da, quasi die Marge irgendwie nicht kaputt zu machen.
Jetzt ist es nicht so, dass bei mir daheim das Geld am Tief liegt und ich mit der Schraube quasi einkaufen gehe und mir das Geld so hinknirre,
sondern ich bin jetzt auch nicht sonderlich wohlhabend.
Ich muss ja auch aufs Geld schauen. Warum ist bei mir als Haushalt, wo das Geld ja auch meistens knapp ist bei den meisten Leuten,
warum ist da der ökonomische Druck auf den Weg geringer? Du hast ungefähr Ahnung, wie viel Geld du ausgibst für Lebensmittel und wie viel für anderes?
Also von der Statistik nach zufolge 10 bis 11 Prozent oder sowas. Im Handel.
Im Handel plus Gastronomie. Das sind 17 Prozent.
Das sind 17? Ja. Okay.
Coole Dinge, wisst ihr. Aber wenn du jetzt so einkaufen gehst, denkst du jetzt dran, ist das für dich ein Thema oder hast du so ein Haushaltsbuch, wo du das aufschreibst?
Haushaltsbuch nicht, aber es wird...
Und wo du dann am Ende des Tages sagst, okay, ich hab heute eingekauft ein Kilo Tomaten, ich hab 300 Gramm weggeschmissen und deswegen hab ich von dir, keine Ahnung, zurzeit sind Tomaten...
Ah, jetzt weiß ich, wo du mich hinleiten willst.
Wenn du jetzt Tomaten kaufen gehst, dann bist du bei 12 Euro pro Kilo, find ich super cool.
Und jetzt schmeißt du daheim aber drei weg, weil wie auch immer.
Das heißt, du hast von den 12 Euro drei Euro weggeschmissen, das schreibst du auch auf daheim.
Das kannst du dann auf Knopfdruck irgendwie auswerten, so wie es der Handel macht.
So wie es der Handel macht, jetzt hab ich's erst ein bisschen geschneidet.
Also du merkst das einfach nicht, wenn du deinen Schinken kaufen gehst und das letzte Blattl nicht isst,
weil es halt schon seit einer Woche im Kühlschrank liegt oder zwei.
Und halt nimmer so denkst, das geht so nebenher, das ist dir nicht bewusst.
Und dann haben wir noch ein Problem.
Jetzt gehst du einkaufen. Jetzt siehst du die Dinge, jetzt siehst du die Aktion, jetzt siehst du das Kauf 3, Zahl 2.
Jetzt siehst du so superschöne, keine Ahnung, jetzt haben wir gerade so wenig Superschönes.
Sagen wir mal, wir haben die Jahreszeit, wo es die Superschönen Marullen gibt und die Zwetschgen auch so schön
und Tomaten brauche ich auch noch und dann kannst du mit 4 Kilo Gemüse haben, weil du gerade so eine Freude gehabt hast beim Einkaufen.
Das ist das eine.
Und jetzt bist du daheim und du hast das Zeug daheim und denkst dir gar nicht daran, dass du das in der Menge gar nicht essen kannst.
Das heißt, das ist entkoppelt.
Und der Handel an sich, also der hat rein, raus und der hat seine Rechnung und du hast einerseits deinen Einkaufvorgang.
Da bist du im Kaufrausch, dann hast du deine Produkte daheim und musst die irgendwo unterbringen.
Und du denkst aber beim Einkaufen nicht an das Lebensmittelabfälle vermeiden.
Sondern du denkst beim Einkaufen ans Einkaufen.
Und das ist ein bisschen das Problem, was wir mit den Haushalten haben.
Deswegen sagen ja alle immer bitte Einkaufsliste, Einkaufsliste, Einkaufsliste, Einkaufsliste.
Das ist das Mandrag des Lebens. Nicht mit Hunger einkaufen gehen.
Abfallverleih, dass nie ohne einkaufen gehen. Sondern wirklich überlegen, zuerst daheim schauen, was brauche ich.
Und dann wirklich die Mengen überlegen, wie viel brauche ich davon.
Es hilft nichts, wenn du der Meinung bist, du brauchst vier verschiedene Sorten Wurst auf deinem Frühstücksteller
und dann noch drei Sorten Käse, kann ich dir jetzt schon sagen, schaffst du nie, das aufzuessen.
Also entweder musst du sagen, okay, ich esse diese Wacke Schinken oder wir können es auch,
Wurst, das muss nicht immer Fleisch sein, wir können auch Radieschen und Tomaten als Beispiel nehmen,
aber dann isse ich halt die Woche die Sahne und die nächste Woche das andere,
Weil wenn ich nicht eine Großfamilie bin und meistens sind wir halt heutzutage keine Großfamilie,
sondern sehr oft eine Ein-Personen-Haushalt-Familie, dann geht es sich nicht aus.
Ja, aber wir sind ja immer, also ich bin klassisch immer auf der Suche nach dem Schuldigen.
Frau Blasl schaut mich schon wieder an. Aber jetzt ist es so, dass du das Beispiel mit den Wurstradeln.
Inzwischen kriegst du selten noch einen Aufschnitt direkt bei der Wurstdecke, das haben wir auch
nicht mehr so viel, sondern da kriegst du abg'bockte Wurst. Wie kommt's dir an? Wurscht.
Jaja. Oder Radieschen oder Zwiebeln, die man aufgibt, oft nur in große Sacken oder sowas.
Ist es jetzt nur die Schuld vom, sag ich mal, ich meine wirklich nicht den Schulbegriff,
aber nur die Schuld vom Konsumenten oder ist da das Angebot teilweise auch nicht dafür
ausgerichtet, dass man selbst wenn man so handeln möchte, so handeln könnte.
Du meinst die Gebindegrößen, das sind so große Packungen. Ja klar, wenn ich jetzt drei Bladeln Wurst habe unterschiedlicher Sorten, dann kauf ich mir dreimal Wurst mit jeweils 15 Bladeln drinnen,
lege mir dann zwei drauf und habe immer noch recht viel. Brauche ich jetzt dann nicht geringere Gebindegrößen oder
Trenzer, was weiß ich, Unverpacktläden oder sonst was?
Du machst jetzt ein Riesending auf.
Fangen wir an mit der Wurst. Also ich bin ja Fan von abgepackter Wurst, weil die, solange sie zu ist, daheim super lang haltet.
Das heißt, wenn du jetzt dieses typische Wochenend und Gäste kommen und so weiter und dir nicht sicher bist, dann bitte geh zur abgepackten Wurst,
weil wenn die Gäste dann doch nicht kommen oder vielleicht gar keinen Appetit auf Wurst haben, dann kannst du sie original verpackt,
mindestens zwei Wochen, oft einmal hast du da Zeit bis zu einem Monat.
Liegt es gemütlich in deinem Kühlschrank. Wenn du es aufschneidest, dann ist natürlich,
also wenn es zur frischen Decke geht, ist die Haltbarkeit daheim geringer.
Das heißt, Berechtigung von verpackter und abgepackter Ware ist vorhanden.
Wenn du aber jetzt sagst, Aber ich hätt gern bitte a Radlwurschnu eingepackt.
Dann ist das ein totaler Blödsinn, weil dann die Umweltauswirkungen der Verpackung zu groß werden.
Also jetzt haben wir wieder dieses Spannungsfeld, Verpackung, Nichtverpackung.
Prinzipiell, wenn es zu deinem Lebensstil passt, unverpackt zu kaufen, mach das.
Nur zu vielen von uns passt das nicht. Also ich wohne da jetzt mitten, ich meine, ich habe Glück und kann auch aufs Land fahren
und habe dort den Fleischhauer meines Vertrauens und so weiter.
Aber die normalen Österreicherinnen, ein Großteil von uns wohnt irgendwo mitten in der Stadt.
Gut, jetzt kann ich, und sehr viele von uns haben nach wie vor einen 40-Stunden-Shop.
Das heißt, dass ich da jetzt, ja, und jetzt gehe ich zu den Fleischer und hole mir meine drei Rindwursch da
und dann hole ich meine zwei Zwiebeln dort und dann hole ich meine Bohnen im Umverpackladen ums Eck.
Die Zeit haben wir nicht, seien wir uns ehrlich. Das sind einige wenige, denen das so ein großes Anliegen ist, dass sie es machen.
Das heißt, ich muss mit dem Vorlieb nehmen, was mir der Supermarkt bietet.
Und der Supermarkt in seinem Angebot ist in einem gewissen Spannungsfeld zwischen.
Also die Kosten natürlich, Verpackung kostet.
Das heißt, ich kann nicht alles hochwertig verpacken.
Ich kann auch gar nicht alles verpacken. Und ich kann vor allen Dingen nicht so kleine Verpackungseinheiten machen,
weil erstens werden die Kosten der Verpackung zu groß und auch die Umweltauswirkungen.
Also je weniger Produkt und umso mehr Verpackung, desto höher im Verhältnis die Umweltauswirkung einer Verpackung.
Ganz logisch. In den meisten Fällen verpackt keinerlei Umweltauswirkung im Verhältnis.
Also besser viel verpackt und dafür länger haltbar ist im Verhältnis zu dem, was die
Umweltauswirkungen des Lebensmittelabfalls sind, ist das, was die Verpackungsumweltauswirkungen
sind, immer geringer.
Um das zu verdeutlichen, weil du schaust dir zu Fragen. Wir haben, jetzt gar nicht so leicht, es gibt einige wenige Produkte, die in unterschiedlichen
Verpackungseinheiten angeboten werden. Eines davon ist eine Frischkäsesorte einer bestimmten Marke.
Die kriegst du in so einen größeren Tigerl und dann kriegst du sie, glaube ich, im Sechser
abgepackt. So sechs kleine Dinger. Die sind alle in so einer Aluminiumkombination und dann noch
in einen extra Plastikschachtel. Und jeder von uns würde sagen, das geht jetzt gar nicht,
Verpackung, Umwelt, bla bla bla. Wenn du aber jetzt dieses große Tigerl kaufst,
hat sich gezeigt, dass ganz, ganz, ganz, ganz oft so ein bisschen drin bleibt, weil du das halt auch
nicht alles auf einmal isst. Und weil das, weißt du, das kommt dann immer außer am Frühstückstisch,
da wird es ein bisschen warm, dann kommt es wieder rein, im Kühlschrank wieder raus. Irgendwann
vergisst du es, magst es nicht mehr, ist das Wochenende drüber, hast den Schimmel drinnen
und schmeißt halt, wurscht, sagen wir mal, 10 Prozent weg davon. Oder auch nur, wenn du 5
Prozent wegschmeißt, ist es so, dass es geschickter gewesen wäre, diese kleinen Dinger zu kaufen.
Die sind nämlich die einzeln verpackten.
Drei Monate nach dem MHD immer noch 1a gewesen. Also wir haben Verkostungen bei unserem Institut gemacht.
Wir haben uns das angeschaut.
Die halten ewig, weil sie halt immer noch original verpackt sind.
Und du nimmst das genau das eine, außer dass du halt brauchst für dein Brot.
Und diese 10% Lebensmittel, was weggeschmissen worden sind, sind ökologisch gesehen?
Ökologisch gesehen haben die größere Auswirkungen als in dem Fall die Verpackung.
Und das ist jetzt auch nichts, wo ich sage, kauf möglichst kleine Verpackung.
Bitte kauft jetzt nicht die Gummibärli in die extra abgepackt.
Einzelverpackte. Also das ist jetzt nichts, aber man muss sich echt leider ganz ganz oft vom Fall zu Fall
anschauen und man muss schon ehrlicherweise zugestehen, Verpackung schützt.
Wenn ich jetzt Weintrauben aus Südafrika essen würde, dann kann ich sie nicht unverpackt kaufen.
Das funktioniert nicht. Ich kann die Weintrauben nicht von Südafrika nach Österreich unverpackt transportieren,
so dass sie dann da bei mir in Österreich ankommen in einer Art und Weise, dass der
Konsument sie noch essen will.
Da gibt es ja die ewige Diskussion um die Gurke im Plastik, wo es große Aufregung gab,
weil immer das Argument ist, naja, die Gurke hat ja ihre eigene Verpackung, nämlich die Schale.
Und was ich gelernt habe, ist, dass ohne die Plastikverpackung die Gurke viel schneller schlecht wird.
Sie wird nicht einmal schlecht.
Also die Frage ist, was ist schlecht? Und die Frage ist, schaust du dir die Gurke jetzt im Handel an oder schaust du dir die Gurke im Haushalt an?
Im Handel gibt es tatsächliche Zahlen, die haben das ja gemessen, die sind ja auch nicht ganz deppert.
Und sie haben die verpackte und die unverpackte Gurke und das ist halt so, wenn du die Gurke unverpackt
offen liegen lässt, dann wird die wirklich schnell so ein bisschen weich, ein bisschen schrumpelig.
Wenn du jetzt im Supermarkt gehst, siehst du?
Also die schmeckt, wenn du die zusammenschneidest und dann Salat draus machst, merkst du das ja nicht einmal mehr.
Aber wenn du halt die Auswahl hast zwischen einer sehr steifen, sehr frisch ausschneidenden Gurke
und einer der ein bisschen weich ist, kaufst die ein bisschen weiche nimmer.
Und deswegen hat der Handel, wie er damals zwischendurch einmal Gurken gar nimmer verpackt hat, hat er halt eine Menge Gurken weggeschmissen.
Und jetzt kommen die Gurken halt wieder in die Verpackung. Das hängt ja auch davon ab,
ob du die österreichische Feldgurke zu der Jahreszeit kaufst, wo es österreichische
Feldgurken gibt, die halten super, die brauchst du ja nicht verpacken. Oder ob du die
spanische Gurke jetzt im Winter haben willst, weil zurzeit haben wir keine Österreichischen. Die hält einfach länger, wenn es verpackt ist.
Jetzt mich quert die Frage, irgendwo haben wir es eh mit einem Siegel oder sonst was.
Jetzt ist es natürlich ein mega spannendes Beispiel, auch mit diesen abgepackten Mini-Käses da da, oder mit der Gurke etc.
Ich kann das nicht als normaler Konsument, weil es ist paradox, weil du lernst ja quasi, zu viel Verpackung ist schlecht.
Das haben wir, glaube ich, durchgehend alle kapiert, irgendwie.
Jetzt sagst du aber bei dem Beispiel, das gehört ja wieder ein bisschen um. Und wie soll ich das bitte als Konsument, wenn ich da jetzt einfach einkaufen gehe.
Vielleicht kann mich etwas anderes gelernt haben, vielleicht Kfz-Mechaniker bin, auf welcher Basis soll ich das jetzt im Einzelfall,
weil ich muss das ja, haben wir ja gerade gelernt, im Einzelfall eigentlich beurteilen, weil es gibt, teilweise ist es klar, manchmal ist es paradox, wie soll ich das machen?
Wenn ich jetzt Hausverstand sage, kommt das ein bisschen... Ja, der Hausverstand funktioniert ja da nicht.
Wenn man ein bisschen genauer nachdenkt, alles ist verpackt.
Ja. Wenn du jetzt vom Waschmittel redest, das wird dann, also alles was nicht schlecht wird, je größer die Verpackung, desto gut.
Ja, ja, okay. Wir reden ja von Lebensmitteln.
Auch bei den Lebensmitteln. Reismehl.
Nicht schlecht wert, also und wenn du die Möglichkeit hast, gehst halt auf deinen 10 Kilo Reissack, wenn du viel Reis isst.
Und wenn du Platz hast.
Und was du tragen kannst. Genau, und so weiter und so fort. Aber wenn das Dinge sind, die du eher in kleinen Einheiten genießt, dann mag es schon sinnvoll sein, die kleine Einheit zu kaufen.
Es ist ja ganz einfach. Eine große Kauf und so wegschmeißen.
Also seien wir uns ehrlich, die Mehreren von uns kaufen immer dasselbe.
Ja. Ja? Ja, sind wir uns da einig? Ich brauche für meinen Einkauf drei Minuten.
Ja, genau. Du weißt genau, wo du hingehst, nimmst das, was du nimmst.
Ich schaue schon gar nicht mehr.
Wenn du jetzt immer von deinem Frischkäse irgendwie zu viel hast und wegschmeißt,
dann schau, ob du ihn in einer kleineren Einheit kriegst.
Wenn du immer von deiner Marmelade ein bisschen was wegschmeißt,
schau, ob es das Kleiner gibt.
Wenn du immer von deinem Käse nur die Hälfte isst, frier die eine Hälfte ein,
weil den gibt es halt nur in einer gewissen Größe.
Aber es ist doch ganz oft immer dasselbe.
Man schmeißt dir immer das Brot schimmlig wert. Du kaufst dein Brot, dein halbes Kilo, schneid ein Viertel runter und tu das andere Viertel zumindest gleich im Kühlschrank,
wenn du sagst, ich will jetzt kein Brot aus dem Kühlschrank essen, oder frier es gleich ein.
Ja, ok. Also Lebensmittel, wenn lagerfähig, dann je größer desto gut, oder?
Wenn nicht lagerfähig oder abläuft, abläuft kommen wir auch hin zu dem Thema noch,
dann ist es gar nicht so schlimm, wenn ich es wirklich so konsumiere, dass ich auch ein kleines oder in geringen Mengen abgepacktes Produkt kaufe.
Wichtig ist, dass da nichts überbleibt. Dass da nichts überbleibt.
Und wenn dir immer wieder das gleiche überbleibt, musst du davor was überlegen und alles verarbeiten.
Kann man auch machen. Und ich meine, es gibt da natürlich, also das eine ist, es gibt ja wirklich wenige Beispiele.
Ich nenne jetzt den Markennamen Camembert zum Beispiel, den gibt's in die Ecke und den gibt's als Gonza.
Und da ist es in den meisten Fällen tatsächlich vernünftig die Ecke zu kaufen, weil der Gonza halt dann irgendwie anfängt ein bisschen trocken zu werden, wenn es denn nicht echt gleich auf ist.
Also wenn du dieser Typ bist, der jeden Tag zum Frühstück eine Scheibe nach oben schneidet, dann kannst du ziemlich sicher sein, du wirst sie nicht ausgeben bis zum Ende des Tages.
Du kaufst einfach diese kleineren Einheiten.
Aber sehr oft ist es ja so, dass du gar nicht die Wahl hast.
Also da sind wir uns glaube ich auch einig. Ich glaube, das wolltest du vorher ansprechen.
Mit einem Kilo Zwiebel als Einzelperson, wenn ich nicht gerade Gulasch mache,
werden wir die zum Teil auswachsen.
Und das ist schon tatsächlich ein Problem, weil Zwiebeln sind dann auch nicht so ganz, ganz einfach zum Konservieren
oder irgendwas damit zu tun. Da wäre es natürlich optimal, wenn die offen angeboten würden.
Da sind zum Teil auch die Supermärkte schon dazu übergegangen.
Zwiebeln ist aber auch so eine Geschichte, die man...
Ja das ist jetzt... Also Zwiebel ist jetzt nichts, was du sofort brauchst, wollte ich jetzt gerade erklären.
Ich wollte gerade erklären, du kannst für die Zwiebel einmal im Monat zum Unverpacktladen gehen.
Aber wenn du es einmal im Monat hast, dann wachsen sie da ja sowieso aus.
Also mir freut es persönlich auf ein Brot.
Also ich habe jetzt keinen Tiefkühler mehr, weil mein Tiefkühler ist am Balkon gestanden.
Das war komplett idiotisch und jetzt mit dem Strompreis etc.
Wenn ich da wieder bis... also Preis triggert dich, ich hab keinen Tiefkühler mehr, würde ich damit sagen.
Und jetzt weiß ich nicht mehr, was ich mit dem Brot tue.
Weil ein Kornspitz, ich weiß nicht, mag ich jetzt zwei Kornspitz zum Frühstück oder drei oder gar keinen.
Jeden Tag Brot kaufen gehen, das interessiert mich nicht.
Ich will nicht jeden Tag Supermarkt gehen oder sonst wo Brot kaufen.
Jetzt kauf ich mir eigentlich kein Brot mehr. Oder selten nur mehr Brot.
Und dann, wann ich es mir kauf, bring ich es nicht weiter.
Also Leibbrot. Ich will ja Leibbrot. Ich will ja nicht immer irgendwie einen Kornspitz oder ein Semmel oder so essen.
Und im Kühlschrank? Weil Kühlschrank hast du ja noch heim.
Jetzt heißt es bei der Wiesbaden Brot im Kühlschrank? Das ist versehentlich. Also das ist mir schon passiert, aber dann habe ich es gleich wieder raus getan.
Geht das? Ja, sicher geht es. Und sowieso ziemlich alles hält Brot auch im Kühlschrank länger.
Es gibt viele Leute, die sagen, das mögen sie nicht.
Und die meisten Bäcker werden dir auch sagen, du sollst das nicht tun.
Unser Bäcker hört dich zu. Das kommt schon wieder was. Dessen bin ich mir auch bewusst.
Aber es ist einfach so, dass das Brot im Kühlschrank die meiste Zeit im Jahr,
also wie schnell das Brot schimmelt, hängt ja sehr stark mit der Jahreszeit
und Bedingungen in deiner Wohnung zusammen.
Ich sag nur, wie ich's mach, worst case, Plastiksackerl und Kühlschrank.
Also so böse darfst du mit deinem Brot ja gar normalerweise nicht sein,
aber da halt ich's echt am längsten.
Also ich tu immer, wenn ich weiß, es ist zu viel, kommt meistens die Hälfte in einen Plastiksackerl und in den Kühlschrank,
weil wenn du das im Leinensackl im Kühlschrank tust, dann wird's sehr, sehr schnell sehr, sehr trocken.
Und die andere Hälfte lass ich natürlich sehr wohl heraus. Was schon ein Thema ist, ich selber mag das Kühlschrankgehalte Brot.
Das ist natürlich nicht gut. Das heißt entweder, wenn ich es schaffe, schaffe ich nicht jeden Tag,
dass ich mir gleich mal als erstes ein Scheiben Oberschneid quasi vor dem Zähne putzen,
so diese Geschichte, oder kurz im Toaster oder so. Aber man muss sich wieder Gedanken machen und ich
glaube das ist oft das Problem, dass man sich einfach, und ich nehme mich da jetzt selber
nicht aus, tut dir die Gedanken dann einfach nicht machen. Du machst es dann an einzelnen Tagen
bewusst, aber irgendwie ist dann die Routine und alles andere wieder wichtiger,
wie in dem Moment wahrscheinlich, genau sich darüber Gedanken zu machen.
Es gibt Menschen, die haben eine sehr strikte Tagesroutine, das habe ich nicht.
Manchmal gehe ich früher mit dem Hund, manchmal gehe ich später. Ich gehe ja manchmal früher und manchmal später schlafen.
Ich habe manchmal in der Früh Termine und manchmal nicht. Das Kind hat manchmal
Schularbeit oder nicht. Also deswegen ist es bei mir nicht so.
Mein Leben ist nie so. Mein Leben ist immer so. Und deswegen ist es halt das eine Mal so und
einmal anders. Also Brot war das eine und das andere, was mir halt oft passiert ist,
ist bei Gemüse. Ja da bist du so wie der Durchschnitt der Österreicher. Also am
meisten glaube ich wird Brot, Obst und Gemüse weggeworfen.
Ja, Obst, Obst, ja, Obst, Hauptsache Gemüse, ja.
Aber was ist beim Gemüse? Zwie. Ich bring's nicht weiter. Und zum Beispiel Karotten.
Wenn's die kleinen Sackgel gibt, kaufen wir die kleinen.
Das geht sich dann aus.
Aber es gibt oft nur zwie. Gerade bei Karotten fällt's mir halt auf.
Weil es einfach dann nicht oft...
Aber da sind wir wieder bei den Lebensumständen. Also ich mein, jetzt...
Wann? Samstag. Samstag früh war ich in Klagenfurt am Benediktinermarkt.
Wer ihn nicht kennt, das ist der, das ist der weltbeste Markt überhaupt.
Einfach der Markt für mich.
Das sind, egal, auf jeden Fall bin ich dort gewesen und hab beim Stantl gekauft zwei Karotten und eine Stange Stangensellerie.
Weil für mich ist da, also meine große Hürde ist echt der Stangensellerie,
weil da brauch ich meistens echt nur eine Stange oder zwei, wenn ich jetzt was auch immer damit koche und nie den ganzen.
Und das war das allererste Mal, weil ich sagte dann zu der Verkäuferin dort,
man den kleinsten Stangen Sellerie, den sie haben.
Und sie sagt, sie können aber einfach nur einen Stangen haben. Super.
Also wenn du die Möglichkeit hast, dann kauf halt nur irgendwo zwei Karotten.
Aber wenn du sie nicht hast, dann bist halt natürlich als Einzelperson mit dem
Kilosackerl ohne Gefrierschrank, da wird es dann tatsächlich schwierig.
Aber du sagst jetzt auch, du bist ja auch in einem Arbeits- und Lebensalltag, der sehr divers ist.
Ich glaube, da geht es durchaus mehreren Menschen da draußen so, wie machst denn du das?
Wie vermeidest du Lebensmittelabfälle? Wie gehst du einkaufen?
Wie lagerst du Lebensmittel und wie konsumierst du sie auch, dass du quasi...
Also ich koche wahnsinnig gern und ich gehe wahnsinnig gern einkaufen. Und also...
Ich bin nicht der Typ, der eine Woche vorausdenkt. Und ich weiß auch heute nicht, was ich übermorgen essen mag.
Wenn ich mich anstrenge, weiß ich, was ich mir heute kochen werde.
Das heißt, ich koche sehr viel. Und ich habe es von meiner Wohnung in das Geschäft eine Minute dreißig wahrscheinlich.
Das heißt, ich koche wirklich ganz, ganz viel jetzt.
Also ich will jetzt kochen, überlege mir, was ich koche und dann gehe ich kaufen, was ich brauche.
Das ist das eine.
Und das zweite, was ich schon so viel wie möglich mache, wir haben ein Haus in der Nähe von Hollabrunn.
Da ist ein großer Bauernladen, der unterschiedliche Dinge anbietet und da sind einige Bauern, die ihre Shops haben.
Und am Wochenende schaue ich dann schon, dass ich zuerst einmal alle abklappe und nur mehr das im Supermarkt kaufe, was ich dort nicht kriege.
Und dort kriege ich die Dinge halt auch offen. Und dann habe ich noch einen kleinen Gemüsehändler,
fußläufig zehn Minuten von mir weg.
Aber den schaffe ich schon zum Beispiel nimmer. Also den kann ich nimmer täglich in meine Routine einbauen,
sondern wenn ich halt irgendwie ein bisschen mehr Zeit habe,
dann gehe ich extra zu dem hin.
Da bin ich dann auch brav und habe mein eigenes Piersackl oder viele Papiersackl.
Also die hebe ich dann immer auf und das bringe ich dann immer wieder mit.
Aber wenn ich das nächste Mal gehe, gehe ich wieder im Supermarkt und kaufe irgendwas.
Aber wenn es meine Zeit erlaubt, dann versuche ich darauf zu fokussieren.
Und dann zwischendurch habe ich einfach Tage und Wochen, wo es meine Zeit nicht erlaubt.
Ich bin kein Prinzipienmensch, sondern ich versuche das Beste aus...
Ja, wenn es geht, dann mache ich es und wenn es nicht geht, dann...
Irgendwie die Frage muss ich jetzt feststellen, wie viel Lebensmittel schmeißt eine Gudrun Obersteiner weg? Viel zu viel.
Viel zu viel, nach wie vor viel zu viel. Und warum passiert es bei dir?
Oft einmal ist ein Missverhältnis zwischen Theorie und Praxis.
Oft einmal landet das Brot dann nicht im Kühlschrank.
Also es ist bei mir schon auch nach wie vor. Wobei ich muss jetzt ehrlich sagen,
wie gesagt, es ist jedes Stück zu viel.
Ich tue mir mittlerweile sehr leicht, ich habe vier Hühner.
Also jetzt kann man ein bisschen darüber diskutieren, ob das jetzt lebensmittelabhängig ist oder nicht.
Bist du jetzt noch repräsentativ? Nein, nein, aber die freuen sich schon auch sehr über manche Reste.
Aber was passiert bei mir nach wie vor? Immer wieder Gepäck nicht, weil Gepäck wird nicht schimmlig und wenn es hart ist, dann
mache ich das wirklich sehr konsequent mittlerweile mit dieser Knödel und Brösel Geschichte.
Obst ist verschwindend, also wirklich verschwindend, weil das wohnt bei mir ausschließlich im Kühlschrank.
Und da halte ich es einfach alleine.
Wohnt im Kühlschrank. Und so wie, ja, wenn es was ist, der Klassiker, die Erdbeeren, da bin ich mittlerweile auch echt konsequent genug, wenn ich sehe,
erste hat was, weil bei mir ist die große Unbekannte das Kind. Das eine Mal
komme ich heim mit Erdbeeren und er frisst, darf ich nicht sagen, aber er isst ein Kilo auf einen Sitz
und das andere Mal komme ich heim mit Erdbeeren und er isst eine. Und je nachdem, also ich bin
mehr so, ich esse heute eine und morgen vielleicht eine, heute übermorgen auch eine, also und er macht das dann so.
Und je nachdem wie viel er isst oder nicht, isst er etwas über oder nicht. Und da bin ich,
mittlerweile finde ich schon echt brav, wenn ich sehe eine ist schlecht und er isst sie nicht, dann,
einem topf zucker drauf fertig wir haben jetzt ganz viel darüber geredet schon
wo die Abfälle entstehen.
Was mich jetzt interessieren würde, deswegen habe ich bei der Studie hinten noch ein Fragezeichen dazu gemacht.
Was passiert denn dann mit den Abfällen? Wie kann man denn die, wenn sie dann einmal da sind?
Weil viele landen ja das Thema mit der falschen Entsorgung, bzw. wo schmeiße ich denn jetzt einen verpackten Käse hin?
Kommt der in den Restmüll im Bio oder muss ich ihn aufreißen?
Auspacken. Auspacken und dann wegschmeißen. Das ist jetzt die Frage, die kann ich nicht beantworten.
Und zwar, weil es keine allgemein gültige Antwort gibt.
Weil das hängt ja jetzt davon ab. Wohnst du am Land, hast du deinen eigenen Kompost.
Wohnst du in einer Gegend, wo die Bioabfälle tendenziell in die Vergärung gehen?
Wohnst du in einer Gegend, wo die Bioabfälle in eine geschlossene Kompostierung gehen?
Wohnst du in einer Gegend, wo die Bioabfälle in eine offene Kompostierung gehen?
Je nachdem wollen die Fleisch drin haben, weil es nicht stört oder sagen auf karmvoll
Fleisch und so weiter.
Das heißt, da muss wirklich jeder und jeder Abfallverband hat diese Informationen.
Die kriegst du auch zumindest einmal im Jahr nach Hause geschickt.
Wenn du am Land wohnst, in Wien, müsstest du das googeln. Also kannst einfach auch nachschauen, ist öffentlich im Internet.
Was gerade für deine, dort wo du wohnst, der richtige Weg ist für die Entsorgung.
Die Wiener produzieren ihren A-Plus-Kompost, das heißt, die wollen ganz viele Sachen nicht drin haben.
Die wollen hauptsächlich frische, unverarbeitete Lebensmittel.
Die wollen die Speisereste nicht so gern wegen Salz.
Also weil du dann einfach, musst du dir überlegen bei der Kompostierung.
Das, was am Ende aus deinen Lebensmitteln abfällen wird, ist Kompost, der dann in der Landwirtschaft oder wo auch immer aufgebracht wird.
Wenn du jetzt da ganz viel Salz reinbringst, also überspitzt formuliert, versalzene Böden am Ende des Tages willst du nicht.
Und andere Sachen auch. Also es hängt wirklich ganz stark davon ab, wo du hingehst mit deinen Lebensmitteln.
Warum ist denn das nicht österreichweit gleich geregelt?
Du, weil das einerseits sicher historisch bedingt, wenn die eine Anlage da ist oder die andere Anlage da ist, das ist sicher ein Thema und das andere ist, das hat was mit Wegen zu tun. Also in der Stadt kannst du besser, kürzer fahren als am Land.
Das hat auch mit den Optionen zu tun, wohin denn mit dem Kompost.
Es gibt einfach Regionen, wo du ihn brauchen kannst und Regionen, wo du ihn weniger brauchen kannst.
Die meisten Dinge in dem Fall sind schon recht sinnvoll.
Dass es so regional geregelt ist. Das ist so, wie es ist. Das ist nur trotzdem verwirrend.
Weniger sinnvoll und das geht aber jetzt in die richtige Richtung, waren die Unterschiede bei der Kunststoffsammlung.
Aber auch da hatten sie ihre Berechtigung. Warum man das jetzt ändert, sind Vorgaben der EU.
Jetzt erinnere ich mich an meine Großeltern, denen war nicht beizubringen. Die haben total brav Lebensmittelreste und Bioabfall gesammelt und getrennt.
Und das aber schön in einem Plastiksackerl verschnürt und das als ein ganzer in die Tonne gehaut.
Wenn man so durch Biotonnen schaut, sind sie irgendwie nicht die Ausnahme.
Kann man das überhaupt sinnvoll trennen und was passiert denn mit meiner Biotonne, wenn da Sachen wie Plastiksackerl etc. drinnen sind?
Also idealerweise ist es nicht.
Es ist so, dass wir mittlerweile die Möglichkeit haben, kompostierbare Biokunststoffsäcke zu nehmen.
Das hat zu der Verwirrung beigetragen, dass jetzt noch mehr nicht kompostierbare drin liegen.
Da ist einfach, da haben wir dieses große, ihr macht immer so große Themenfelder.
Das ist Power to the People. Biokunststoff kann hergestellt werden aus nachwachsenden Rohstoffen, aber auch aus Erdöl.
Biokunststoff kann abbaubar sein und nicht abbaubar.
Das heißt, es läuft aber alles unter dem Überbegriff Biokunststoff.
Das heißt, idealerweise hätte ich irgendetwas, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und dann abbaubar ist.
Aber natürlich gibt es auch die andere Berechtigung, dass ich sage, ich fokussiere jetzt darauf,
dass ich kein Erdöl mehr verbrauche, sondern ich mache nachwachsende Rohstoffe.
Trotzdem erzeuge ich aber ein Produkt, das nicht abbaubar ist.
Das kann ja auch klug sein. Also das muss ich ja nicht alles abbauen.
Also wir haben vor vielen Jahren mit einem Schuhproduzenten ein Thema gehabt, die wollten
nachhaltigen Schub produzieren.
Und wollten eine abbaubare Sohle haben. Und ich hab dann schon gesagt, warum jetzt genau?
Warum jetzt die Sohle? Also, und es werden auch jetzt noch abbaubare Schuhe angeboten, aber warum?
Die Schuhe will ich ja anhaben und damit gehen, da soll er sich einmal nicht abbauen.
Und wenn er kaputt ist und ich nicht mehr damit gehen will,
dann will ich ja auch nicht, dass er im Wald landet und dort sich abbaut oder abgebaut wird,
sondern dann führe ich den doch einer geordneten Entsorgung zu.
Da muss aber auch nicht abbaubar sein.
Also es macht einfach, in meinen Belangen finde ich, wenig Sinn, auf das Abbaubare zu fokussieren.
Es ist aber definitiv sinnvoll, auf die nachwachsenden Rohstoffe zu fokussieren.
Auch hier muss man immer aufpassen, bitte nicht nachwachsende Rohstoffe mit fossiler Energie verarbeiten.
Weil dann haben wir auch wieder ein Problem. Aber da sind wir als Konsumenten außen vor.
Das können wir nicht mehr überprüfen.
Gut, jetzt haben wir die Abbaubaren und die Nicht-Abbaubaren.
Dann haben wir aber das Problem, das Abbaubar ist nicht gleich kompostierbar.
Das heißt, es gibt einfach unterschiedliche Stufen. Und wenn man genau schaut, steht das jeweils drauf. Und je nachdem.
Ist es unter bestimmten Rahmenbedingungen in einer bestimmten Zeit baut sich dieses
Teil dann ab. Oder wenn es kompostierbar ist, auch unter bestimmten Rahmenbedingungen in
einer gewissen Zeit ist es dann kompostiert. Und dann gibt es noch dieses Home-Composting,
da soll es dann tatsächlich so sein, wenn du dieses Home-Composting-Sackerl auf deinen
Mist haust, dann soll es da auch irgendwie früher oder später verarbeitet sein. Das
was wir jetzt in den Supermärkten kriegen, das braucht man nur schauen, steht auch drauf
kompostierbar. Alles gut, kann man schon nehmen. Aber da ist jetzt das Problem, das hat natürlich
zu Verwirrung geführt. Idealerweise hätten wir jetzt vor allen Dingen von diesen Obstsackern,
also die, die man halt nimmt für den Biomüll, wenn die jetzt alle kompostierbar wären,
wäre es vielleicht recht gut. Zurzeit haben wir so ein Mischmasch und tendenziell ist es da
nach wie vor bei vielen Anlagen so, dass die im Zweifel gegen den Angeklagten, wie sagt man da
jetzt fast sagen, dass die alles natürlich vorher ausholen. Weil besser ein Biosackerl zu viel
ausholen, als ein Nicht-Biosackerl zu viel drin zu lassen. Und das kriegen sie schon gut raus bei
den Anlagen. Also das wird vorher sortiert. Das wird vorher ausholen. Aber da geht quasi das,
was wir jetzt in Wien zum Beispiel, wir haben ja in Wien ein Biomüll haben, das geht dann in die.
Kompostierung oder das ist die Basis für die Kompostierung. Und dieser Begriff Kompost,
Also ich glaube, das ist einer der missverstandensten, die es gibt.
Ist Biomüll gleich Kompost?
Na, Biomüll ist noch kein Kompost. Also damit das Biomüll Kompost ist, das braucht eine Zeit, das braucht Strukturmaterial, das braucht Umsetzung, das braucht Sauerstoff, das braucht...
Ja, aber ist gleich... Also kann ich aus Biomüll Kompost machen?
Oder wenn Fleisch zum Beispiel drin ist oder Knochen oder so, das ist ja nicht kompostierbar wieder, oder?
Und wird, und wird, naja.
Jein. Also das wird schon auch von den Mikroorganismen verarbeitet, aber du hast dann
einerseits das Problem, Kompost machst ja sehr oft irgendwo. Also stellst du dir vor mit deinem eigenen Kompost.
Und diese sogenannte offene Mittenkompostierung ist ja nichts anderes wie der eigene Kompost daheim, nur halt im Großen.
Fleisch stinkt dann oft einmal gern und Fleisch lädt dann halt oft gern so irgendwelches Getier ein, die das auch gern haben wollen.
Und das willst halt nicht.
Deswegen ist das in der industriellen Kompostierung, also wie es halt dann quasi von der Stadt gemacht wird,
geschützt. Da kann man das machen.
Also die Stadt Wien will kein Fleisch drin haben, genau aus den Gründen.
Aber wenn du damit in eine geschlossene Kompostierung gehst, die dann auch mit Temperatur arbeiten,
die das hygienisieren und was auch immer können, da kannst du es schon eher machen. Aber eigentlich
solltest du Fleisch essen, das wissen wir ja. Das schon, aber wir sind jetzt ein bisschen so bei
dem Thema, die Abfälle, wir sind jetzt beim Kreislauf eigentlich. Das heißt, nachdem in
unserem Biomüll in der Stadt Fleischabfälle genauso im Biomüll landen, sollte nicht,
aber wird wahrscheinlich schwer zu vermeiden sein, wird der dann wiederum nicht verwendet,
wahrscheinlich für die A, wie hast du vorher gesagt, für den A-Kompost von der Stadt Wien?
Also ich muss jetzt ehrlich sagen, ich weiß es nicht, aber jahrelang war es so, also jahrelang
war es überhaupt so, dass in Wien innerstädtisch keine Biomülltonnen gestanden sind, weil die
Qualität so schlecht war und jetzt ist mein letzter und dass die außerstädtischen, der
außerstädtische Biomüll, wo du nämlich auch sehr viel, was weiß ich, Rasenschnitt dabei hast und
und Gewächs, also Pflanzen und so. Und im Verhältnis deshalb diese Fehlwürfe, die du
nicht haben willst, weniger sind, das geht in die Kompostierung und der Rest geht in die Verkehrung.
Also das innerstädtische geht, glaube ich, nach wie vor in die Verkehrung und nicht in die Kompostierung.
Was entsteht bei der Verkehrung, wenn man schon beim... Biogas.
Also das sind Biogas, das heißt, das geht nicht einmal auf den Biomüll,
Biomüll sage ich jetzt, muss ich mit dem Begriff auf den Kompost, sondern in die Biogasanlage.
Genau. Und das was dann überbleibt, also wenn wir schon beim Kreislauf sind, also ein Teil wird vergasen, was bleibt da eigentlich über?
Genau, da bleibt dann der Klärschlamm über und das ist auch wieder österreichunterschiedlich.
Es gibt Länder, wo es meines Wissens mittlerweile nicht mehr erlaubt ist, den Klärschlamm auszubringen,
andere wo es sehr wohl noch erlaubt ist, wo du aber recht viel im Vorfeld messen musst
und natürlich irgendwelche Grenzwerte einhalten musst, bevor du das aufbringen kannst.
Okay, weil das war ja die Frage von einem Hörer oder Hörerin von uns,
was mit dem ganzen Klärschlamm oder mit den Feststoffen aus dem Abwasser etc.
Oder dem Bioabdämmen, was da... Ja, wobei, du musst jetzt noch einmal unterscheiden zwischen der Kläranlage...
Ja.
Und das, was aus der Biogasanlage überbleibt. Also die Kläranlage ist dann...
Noch einmal schwieriger. Die Antibiotika und so weiter, die hast du mehr in der Kläranlage.
Die habe ich aber auch wahrscheinlich im Haushalt Bioabfällen ein bisschen drinnen.
Aber nicht so stark. Bevor es irgendwo ausgebracht wird, musst du beweisen, dass du Grenzwerte einhältst.
Es ist fraglich. Also ich meine, ich bin ja der Meinung, wir fürchten uns zu Tode und ich wäre immer sagen, das bringt uns alles nicht um.
Also all diese Dinge, das bisschen Pestizide und das bisschen Mikroplastik und das bisschen Antibiotika, die Summe ist es.
Aber es wird in die Richtung gehen, dass wir wahrscheinlich nur mehr die wesentlichen Teile irgendwie rausholen.
Dass wir zum Beispiel schauen, dass wir die Klärschlammen so verarbeiten, dass wir dann nur mehr das Phosphor zum Beispiel rausholen.
Und nicht mehr gesamthaft ausbringen.
Da sind wir dann quasi im Kreislauf wieder am Anfang sozusagen.
Und da ist das Problem, was man dazu gehört hat, dass diese Prozesse extrem
schwierig sind, teuer, weil energieintensiv.
Es ist immer eine Frage der Angebote und Nachfrage.
Glaubst du, dass die Technologie da nachkommt, dass das funktioniert oder funktioniert es schon?
Es geht Hand in Hand. Wir haben ja jetzt schon die Thematik, dass der Kunstdünger,
aktuell so teuer ist, zusammenhängend mit dem Ukraine-Krieg, dann rechnet sich das Phosphorauseholen aus irgendeinem Klärschlamm vielleicht schon eher.
Wenn sich Verhältnisse verschieben. Jetzt entstehen ja Lebensmittelabfälle nicht nur im privaten Haushalt, sondern auch überall anders in der Wertschöpfungskette.
Wie kann man denn mit denen umgehen? Was kann man da noch machen?
Und wie wird das auch gemacht von der Landwirtschaft über die Verarbeitung?
Das ist also das sprengt den Rahmen. Da weiß ich auch ganz vieles nicht, weil ich meine, das explodiert ja jetzt.
Also du kannst ja alles machen.
Also das die relativ einfachen Dinge sind.
Gibt's denn Insekten?
Der nächste Schritt, was tust du mit den Insekten? Die kannst du selber essen, die kannst du verarbeiten, aus denen kannst du Eiweiß gewinnen, was auch immer.
Also das wird sicher ein Zweig sein, der in der Zukunft viel, viel, viel mehr werden wird.
Ich glaube, das sind wir uns, das sind alle bewusst. Aber Biomüll oder Insekten zu verfüttern, ist, glaube ich, eine sehr gute Möglichkeit, die funktioniert.
Aber eben die Gewinnung von Proteinen, die Verarbeitung zu irgendwas.
Da ist nur die Geschichte, dass du meistens große, ich sag jetzt einfach mal Monomengen brauchst für spezifische Prozesse, damit das gut funktioniert.
Monomenge heißt?
Dasselbe. Das ist jetzt nicht der Bio-Haushaltsmüll, sondern das ist so etwas, was ich die Abfälle von irgendeiner Fleischerei, also wo du sehr spezifische Abfallströme immer wieder hast.
Genau, weil das Problem für diese industriellen und hochtechnischen Prozesse ist, die müssen immer regelmäßig sehr ähnlich oder gleich beschickt werden.
Also ich glaube, das kann man so zusammenfassen. Aber was da jetzt gerade alles, also da gibt es ja jeden Tag ein neues Startup, gefühlt.
Ich habe da den Überblick verloren. Das ist aus Abfallströmen quasi wieder Produkte und so.
Ich glaube die Spanier haben das gehabt, die haben aus Abfällen irgendwie ein Coating gemacht für Obst und Gemüse, also irgendwie so eine Verpackung.
Ich kann das nicht mehr so im Detail verfolgen, dass ich jetzt befugt einen Überblick geben könnte über das, was gerade passiert.
Also da weiß ich einfach, ich weiß, es tut sich wahnsinnig viel, aber was jetzt genau passiert.
Und da greift der Markt sogar sinnvoll ein, indem man über Geschäftsmodelle diesen Wandel vorantreibt, oder?
Aber ich muss auch ehrlich sagen, mein Hauptfokusthema ist, Lebensmittel in irgendwelche Mägen zu bringen,
das heißt dieses Dings danach, da bin ich ein bisschen schwach.
Apropos, was uns jetzt alle betrifft, ob wir jetzt eine Bäuerin sind, jemand der eine
Lebensmittelverarbeitung in der Gastronomie im Handel oder sonst wo arbeitet, sind wir
irgendwie alle eins und das ist ein Haushalt und wir alle essen und kaufen ein.
Sag mir jetzt mal, was für mich da zu Hause, was heißt das Mindesthaltbarkeitsdatum und
bringt mich das um, wenn es abgeschritten ist?
Steht ja nicht drauf, tödlich ab. Mindestenshaltbar, bis steht drauf.
Ja, es hilft nichts. Die Frage hörst du zum ersten Mal heute, oder?
Erstens einmal, wir haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum und ein Verbrauchsdatum.
Auf einigen wenigen Produkten haben wir das Verbrauchsdatum drauf.
Da steht dann drauf zu verbrauchen bis. Und das sollte man schon tendenziell ernst nehmen.
Also das ist zum Beispiel beim Faschierten.
Das sind ein paar Dinge, da sollte man sich halt nicht zustellen.
Fische, ja, Rohrfische.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum, da geht es ja nur darum, dass der Hersteller bis zu einem
gewissen Zeitpunkt garantiert, dass das Produkt quasi so bleibt, wie es seine Produktionsschiene verlassen hat.
Das heißt, es kommt zu keiner farblichen Änderung, es kommt zu keiner Konsistenzänderung.
Ich meine, jeder von uns, der schon einmal selber Marmelade eingekocht hat, weiß, die
Erdbeermarmelade strahlt die erste Woche, aber wenn man Pech hat, wird die schon irgendwie,
nach einem Monat spätestens, kann schon sein, dass die irgendwie ein bisschen eine andere Farbe kriegt.
Das dürfte sie mit einem MHD bis nicht diese andere Farbe haben. Aber also diese Erdbeermarmelade
mit der leicht anderen Farbe schmeckt so wie eingekocht und tut uns auch nix. Und das ist das,
was das Mindesthaltbarkeitsdatum jetzt primär einmal aussagt. Das ist so wie frisch gemacht.
Und alles weitere liegt dann eigentlich, und du musst aber was draufschreiben, weil es geht immer
wieder in die Richtung, warum braucht man das überhaupt? Und es gibt sicher Produkte,
wo man es nicht braucht. Also Mindesthaltbarkeitsdatum auf Salz.
Der war ein Millionen Jahre in der Erde.
Aber bei vielen und vor allen Dingen bei verarbeiteten Produkten bist du, weil jetzt
könnte man noch sagen, okay, man könnte ja die KonsumentInnen wieder schulen und ihnen irgendwie
erklären, dass Joghurt so und so lange, also Joghurt hat man ja nicht zuletzt deshalb erfunden,
um so Produkte wie Milch haltbar zu machen.
Hält normalerweise so und so lang. Aber sobald das dann verarbeitet ist und sobald dann irgendetwas zugesetzt ist,
sei es Zucker oder Salz oder was auch immer, kannst du, wenn du es nicht selber hergestellt hast,
ganz ganz schwer abschätzen, wie lang und was ist damit gemacht worden und ist das erhitzt worden oder nicht.
Und deswegen ist es natürlich vernünftig, wenn da irgendein Orientierungswert draufsteht und deswegen
wird es für viele Produkte mit dem Produziert am, was man auch immer wieder hört und diskutiert, nicht so gut funktionieren,
weil du das echt als Konsument nicht kannst.
Aber was du als Konsument natürlich kannst, ist, nehmen wir das Joghurt her, aufmachen,
reinschauen, kein Schimmel, passt, reinrühren, riecht normal, passt, kosten, schmeckt gut,
essen. Kosten, schmeckt schlecht, ausspucken, fertig. Also man stirbt nicht dran.
Wenn Schimmel ist, nein, brauchen wir uns nicht herumspielen. Auch da gibt es ein paar Ausnahmen,
wo man sagt, kann man wegschneiden, aber okay, da sind wir halt auf Nummer sicher und Mykotoxin
macht tot. Der Teil stimmt einmal, deswegen bei Schimmel. Schimmelsicher. Aber das Problem ist ja,
aber jetzt waren wir beim MHD, ich sag's jetzt trotzdem, die Leute heutzutage sind ja nicht
einmal mehr gescheit in der Lage, Schimmel von fauler Stelle zu unterscheiden. Also wenn der
Apfel so ein braunes Punkt hat, gibt es tatsächlich Kinder, die sagen, der ist schimmlig,
dann isse ich nimmer. Und nein, also diese braune Stelle, die kann ich schon wegschneiden,
aber wenn das ein Pelz ist, der da irgendwie die Erdbeere entlang wandert, das ist dann schon...
Ist das Wissen wirklich verlangen gegangen?
Naja, offensichtlich. Offensichtlich, weil ich erlebe das ja.
Dass die Kinder das so sagen und so sehen. Also mittlerweile muss es dir vor sein,
wenn sie den Apfel als Apfel erkennen. Das war jetzt gemein, aber den Sellerie
erkennen sie ja schon nimmer.
Genau, aber beim MHD ist es tatsächlich so, schauen, schmecken und im Zweifelsfall ausspucken,
wenn es wirklich ist.
Und zur Sicherheit, wenn du ganz unsicher bist, Wie es geht, geht es heute noch zum Arzt.
Jetzt schauen mich beide Bäs an. Super, ich sag eh schon nix mehr.
Es ist ja, wenn's drüber ist und grauslig ist, ist es ja grauslich.
Du isst halt da nicht so viel davon. Du hast wirklich einmal den Mund voll und denkst,
bist du nicht schon bei der Abwäsche oder wo immer. Je nachdem, was näher ist.
Also es ist einfach echt, dieses MHD ist überbewertet.
Ich schau noch grad, welchen Zettel die Frau Blasl hat. Den letzten.
Den letzten Zettel. Frau Blasl.
Sie freut sich. Du hast jetzt nochmal die Frage, was können wir tun?
Du hast mal in einem Ö1-Interview, da wurdest du gefragt mit dem Nachsatz,
den Leuten zu sagen, sie sollen weniger einkaufen ist banal.
Okay, aber was tun wir jetzt wirklich?
Weniger einkaufen? Ja, es hilft dir nichts. Das hilft dir nix.
Also wirklich, diese Dinge wie Einkaufszettel und zuerst überlegen, was auch eine gute
Idee wäre, dass man einen Tag in der Woche sich Zeit nimmt, tatsächlich einmal kurz
im Kühlschrank reinzuschauen und zu schauen, was muss weg.
Also diese nicht immer nach vorne oder zumindest einmal im Monat in die Kästen zu schauen
und da zu schauen, wie ist das mit den...
Idealerweise hätte man eine Liste, wo draufsteht, oder man verwendet eine der mittlerweile zur Verfügung stehenden Apps, wo draufsteht, was wird wann schlecht und verkochts.
Aber im Endeffekt, wenn wir bewusster und weniger einkaufen, werden wir am Ende des Tages weniger Abfall haben.
Also das sind wirklich die Basics.
Und natürlich ist es banal. Aber auch ein Beispiel, das ich immer wieder bringe.
Wir haben im Supermarkt diese Paprika-Tricolore in drei Farben.
Die kosten unwesentlich mehr, wenn überhaupt, als dieser eine.
Und es ist in uns, also das schaffen wir einfach nicht, das schaffen wir nicht mental, dass
man nur den an kaufen zum selben preis wie die drei.
Ist nicht drin in uns. Da sind wir irgendwie anders gepolt. Und wir behirnen einfach nicht, dass wir von den drei mindestens einen wegschmeißen.
Und wir würden ja dann trotzdem für den einen immer noch mehr zahlen, als für die zwei, die wir essen.
Das ist das, was ein bisschen mitspielt, dass es wirklich schwierig ist, an diesen Angeboten vorüberzugehen und zu sagen, nein.
Oder genau so, ich meine, der hat das letzte Mal wieder vor mir an der Kasse angehabt, der hat es egal, was er gehabt hat.
Auf jeden Fall hat die Verkäuferin zu ihm gesagt, Ja, aber das zweite ist, gratis wollen sie sich nicht noch eins holen.
Und der hat doch gerade gesagt, nein, ich brauche gleich eins.
Super. Verzichtet auf das Gratis-Produkt, weil er weiß, er würde es daheim nur wegwerfen,
weil er nur eines braucht. Und da brauchen wir mehr davon.
Also dieses bewusstere, nein, wir haben es dann und möglichst viel, nein, brauchen wir nicht.
Jetzt machst du das dein Leben lang, diesen Job, oder dein Leben lang ist es jetzt vielleicht
ein bisschen lang geriffen, aber du machst es schon sehr, sehr lange.
Ist das, weil du es jetzt wiederholt hast, trotz banaler Frage eigentlich,
ist das der größte Hebel, den wir haben? Nein, das ist der erste.
Aber alle anderen Dinge, die man natürlich auch machen kann,
je weniger wir vorne einkaufen, das ist der wichtigste Schritt.
Das hilft nichts. Und nicht der einzige. Wenn wir dann trotzdem zu viel haben, aus welchen Unbeständen auch immer,
weil wir eingekauft haben, dann trotzdem essen gegangen sind,
uns mit der Freundin getroffen haben, es doch mehr war als gedacht. Das Kind, das
nicht essen will, wir krank geworden sind, wir auf Urlaub fahren, wurscht, es gibt eine
Million Gründe, warum man jetzt die Dinge nicht isst, die man gekauft hat. Eine super
Möglichkeit, Teil, oder oft kriegt man ja was geschenkt, ja, also man kriegt dann
ja Dinge geschenkt, die man gar nicht mag und dann hat man zwei Möglichkeiten. Man
kann sich darüber ärgern, sich daheim irgendwo hinstellen und so lange stehen
lassen, bis sie schlecht sind, weil wenn sie dann endlich schlecht sind, kann man es
wegwerfen, mit gutem Gewissen. Oder man nimmt es mit ins Büro. Irgendwer findet sich immer.
So grauslich können Dinge nicht sein, dass nicht, wenn das dann herumsteht,
Und jeder probiert einmal ein bisschen Weckis.
Dann mit den ganzen Obst- und Gemüsegeschichten. Ohne Gefrierschrank gebe ich schon zu. Schwierig, aber einkochen geht immer. Halt rechtzeitig.
Ja, und also so viel wie möglich wirklich rechtzeitig verarbeiten und so viel wie möglich im Kühlschrank und im Gefrierschrank.
Und so viel wie möglich. Also und dann haben wir schon auch noch das Thema.
Aber das hilft nichts, das brauche ich den Leuten nicht erklären, weil das werde ich jetzt nicht ändern.
Das Wissen zum Kochen ist wirklich in vielen Familien schon mehr oder weniger verloren gegangen.
Es wird nicht mehr gekocht und wenn gekocht wird, dann wird high sophisticated nach Otto Lengi oder Jamie Oliver oder wie sie alle heißen.
Gut, das steht jetzt drinnen, man nehme dieses und jenes, damit ich eine gute Rindsuppe mache.
Fleisch, steht nichts von dem Fleisch. Das muss man dann, also ich brauche nur die Rindsuppe.
Die Rindsuppen, kann ich das Fleisch wegwerfen. Also, ist jetzt überspitzt formuliert, aber was ich dann,
dass ich wirklich aus jedem Rest und der Zugabe von entweder Kartoffel oder Reis oder Nudeln und
Ei oder auch nicht, irgendein Kröstl machen kann. Wirklich aus allen. Da kann ich Fleisch reinhauen,
da kann ich meine Gemüsereste reinhauen. Alles. Und das wird immer schmecken. Das ist das, was die
Leute einfach nimmer so wirklich gut kennen. Also die angucken eh gar nicht, die bestellen und dann
bleiben irgendwelche Reste, die es nicht mögen und morgen bestellen es wieder. Und die, die selber kochen,
kochen wirklich sehr viel in Richtung Rezept. Aber das dann irgendwie zusammen zu manschen.
Da bin ich der Meinung, das werden wir jetzt nicht so lösen, sondern da muss wieder viel
mehr in den Schulen passieren, dass da das Wissen weitergegeben wird. Also ich bin ja auch ein großer
Freund davon bei Kindern anzusetzen, weil wenn es Händchen nicht lernt und so. Aber ich bin bei den
tricolore Paprikas hängen geblieben, weil wir Leute sind ja doch irgendwie nutzenmaximierende
Wesen und in Österreich vor allem bei Lebensmitteln voll am Preis fixiert. Ist dann wirklich die
Verantwortung nur bei uns Konsumenten oder braucht es hier schon irgendwie verbindliche Vorgaben von
staatlicher Seite oder ist der Handel in der Verantwortung?
Wie soll denn die verbindliche Vorgabe lauten, verkauf keine Großpackungen mehr.
Ich meine, es gibt schon noch Familien, die Großpackungen brauchen und verarbeiten.
Und wenn ich jetzt bitte Lecciokuchen will, dann nehme ich gern drei Paprika und dann nehme
ich auch gern die drei billigen Paprika. Wenn ich aber nur zum Frühstück ein Viertel Paprika knabber,
dann wäre es tunlichst klug, nicht die drei zu kaufen. Also ich würde jetzt nicht mit der.
Verbindlichen Vorgabe kommen, es sollen keine Großpackungen mehr verkauft werden.
Weil ich meine, das hat ja dann schon auch was mit Preis und sich leisten können und so weiter zu tun.
Also es ist schon in unserer aller Verantwortung. Es ist nicht nur in unserer, sondern auch in der
Verantwortung vom Handel, natürlich. Also man kann da niemanden aus der Pflicht nehmen,
aber jetzt Regelungen zu machen und zu verbieten, dass man drei Paprika verkauft, würde ich jetzt net vorschlugen.
Ich frage trotzdem noch einmal nach, es gibt ja nicht nur die Wirtschaftswissenschaft und die Biologie,
sondern wir waren ja ganz am Anfang, es gibt auch die Verhaltenswissenschaft und wir wissen sehr sehr viel über Menschen,
ob es jetzt die kognitive Dissonanz ist, der wir uns scheinbar nicht erwehren können,
oder ob es jetzt offensichtlich das ist, dass wenn wir drei sehen, und es geht ja nicht um die einzelnen Scheine,
es geht ja immer um das Aggregat, was macht der ganze Gesellschaft bei diesen.
Und ich weiß doch genauso gut, wie ich jetzt weiß in der Biologie, dass das und das passiert,
mit einer großen Wahrscheinlichkeit weiß ich sie in der Verhaltensforschung auch.
Wenn ich drei hinlege zum gleichen Preis und daneben eins, weiß ich doch aus gesellschaftlicher Sicht,
dass statistisch gesehen so und so viele Leute dort hingreifen werden. Das ist ja empirisch erforscht.
Wenn ich es dann trotzdem tue, ist halt schon die Frage, ob man tut, wo es war.
Doch sagen wir, diese Verpackungen sollte ich jetzt nicht, weil ich weiß ja auch aus der Forschung, genauso wie aus der Abfallforschung,
dass das passieren wird. Und da weiß ich nicht, ob da nicht der Staat eine Verantwortung hat, oder?
Also das ist ein spannender Punkt, weil die bisherigen Analysen wurden alle unter Marktforschungsaspekten eher gemacht.
Also da ging es meistens darum, Verkauf zu optimieren.
Und die Analysen, die sich diesen Marktforschungs- oder Consumer-Science-Geschichten, wie immer,
von abfallwirtschaftlicher Seite nähern, die sind verschwindend gering,
weil, wer genau soll die jetzt wieder zahlen?
Also entschuldige, aber der Handel will primär einmal verkaufen.
Also warum soll der mir jetzt zahlen, damit ich ihm sage, er soll weniger verkaufen?
Also das kannst du dem Handel nicht tun. Das wäre systematisch.
Entschuldigung, aber nein.
Das wäre Funktion. Warum sollen sie das tun? Das ist nicht ihre Aufgabe.
Und deswegen ist es einfach auch schwierig, hier zu den validen Ergebnissen zu kommen.
Und noch einmal, ich komme mir eh schon bescheuert vor, weil es gibt wenige Interviews, wo ich nicht den Handel im Schutz nehme.
Trotz alledem, die sind schon bemüht.
Die überlegen auch, ob sie jetzt vielleicht irgendwie bessere Anweisungen zur Lagerung zum Beispiel geben sollen.
Also das ist auch noch ein Thema, was ich daheim machen kann.
Aber das haben wir eh schon gesagt. Tu es im Kühlschrank, tu es im Kühlschrank, tu alles im Kühlschrank.
Wenn ein bitterer Kühlschrank platzt, aber tu alles eine, was nur geht.
Mein Obst wohnt im Kühlschrank. Bitte, danke.
Weil auch da, das habe ich noch nicht gesagt, das kann man nicht oft genug wiederholen,
der Apfel lagert schon, seit wann auch immer er geerntet wurde, im Kühlhaus.
Der verliert nicht an Geschmack, wenn du ihn daheim in den Kühlschrank tust.
Ich finde es super, du schaust direkt aufs Publikum. Das muss ja sein, es ist ja nichts.
Und es gilt aber für so ziemlich jegliches Obst und Gemüse. Banane, wissen wir, kriegt braune Schale, lassen wir draußen, essen wir schnell.
Paradeiser finde ich spannend, weil die österreichischen Tomaten- oder Paradeiser-Hersteller, wie es gewünscht ist,
sind der Meinung, verlieren Geschmack.
Im Kühlschrank? Jein, ja. Ich glaube, dass sogar viel Obst im Kühlschrank, wenn es kalt ist,
also nein, es verliert eben nicht Geschmack im Kühlschrank, sondern wenn es kalt ist,
schmeckt es nicht so gut. Also wir haben hier bei unserem Institut einen bierischen Test gemacht.
Wir haben die halben Tomaten im Kühlschrank gelagert und die anderen halben heraus,
haben dann die aus dem Kühlschrank herausgenommen, gewartet, bis sie Temperatur hatten und haben
dann die Verkostung gemacht. Also sobald das Obst oder Gemüse wieder Temperatur hat,
ist der Geschmack wieder da. Was Fakt ist, wenn es direkt kälter aus dem Kühlschrank ist,
dann schmeckt es weniger. Deswegen tun wir unsere Schnäpse immer so runterkühlen,
weil die meisten gar nicht so gut schmecken. Nein, Entschuldigung.
Aber weil du jetzt gerade von Äpfeln und Bananen geredet hast,
und ich muss die Frage jetzt reingrätschen, weil sonst vergiss ich es wieder.
Ja, tu. Ja, Blasl schaut schon wieder streng. Ich bin unter Kontrolle, ich merke das.
Voll, oder? Du siehst irgendwie die Angst in mir.
Schweißperlen. Frag schnell!
Ein bisschen.
Irgendwo habe ich das gelesen und ich glaube in der Studie ist es auch drin gestanden.
Was ist das mit den Äpfeln, dass wenn du den Apfel neben die Banane legst,
bitte, dass das irgendwie dazu führt, dass die Banane schneller braun wird?
Was ist das?
Also das ist das sogenannte Ethylen. Ethylen? Ethylen heißt dieses Teil.
Und es gibt, ich glaube jetzt sogar vornehmlich Obstsorten, vielleicht sogar ein paar Gemüsesorten,
Ich weiß nicht, ob ihr das so schlecht bemerkt, die sonnen dieses Ethylen ab.
Das hat zum Effekt, dass das Obst, das daneben liegt, schneller reif wird.
Jetzt kann man sich das auch zunutze machen, wenn man jetzt zum Beispiel...
Es gibt Obst- und Gemüsesorten, die nachreifen und welche, die nicht nachreifen.
Nicht nachreifen, nachreifen...
Ja, wenn ich jetzt zum Beispiel eine Mango habe, die noch starnhart ist und die neben einem sehr reifen Apfel lege, dann habe ich eine gute Chance, dass die nachreift
nachreift und vielleicht dann sogar besser und süßer schmeckt, als wenn es starnhart ist. Dasselbe gilt auch für die Avocado.
Wenn ich aber jetzt schon eine Reife Mango neben den Ethylen-Absondernen abpflege, kann es sein, dass man die ganz schnell schlecht wird.
Das heißt, tendenziell sagt man, man soll neben diese Ethylen-Gas-Absondernden.
Obstsorten keine, also die soll man fernhalten von den anderen.
Von den Nachreifenden. Genau, deswegen ist dieser klassische Obstteller ziemlich dodelig, weil der macht deine Bananen halt einfach braun und matschig, wenn du Banane auf Apfel legst.
Aha. Apfel hier, nein, Apfel im Kühlschrank, Bananen herausnehmen.
Aber das ist geil, das heißt, ich habe Ethylengas abgebende Obstsorten, die das nicht tun und ich habe nachreifende Sorten und nicht nachreifende Sorten.
Ja genau, deswegen ist das echt high sophisticated, wie man das kommuniziert.
Ja, ist schon, aber es ist cool. Das heißt, wenn ich ein bisschen nachdenke, und da gibt es sicher irgendwo einen Kalender oder was zum Ausdrucken, wo drauf steht,
also Apfel und Banane, das ist eh im Haushalt das meiste, was man kauft.
Apfel ist eine Ethylengas-absonnende Obstsorte, die Banane ist eine Nachreifende, die sonnert kein Ethylengas aus.
Wenn ich die zwei nebeneinander lege, dann wird die Banane schnell...
Genau, wenn wir grüne Banane kaufen, die reift dann noch nach.
Muss ein Apfel halt weg tun, wenn es reif ist. Genau, dann kann man es spülen.
Also ich finde das extrem spannend, weil es kursiert immer so ein Gerücht.
Ethylengas heißt das Gerücht und man kann damit auch ein bisschen experimentieren, wenn man will, ohne sich sogar zu Nutze zu machen.
Ja, Fun Facts in der Landwirtschaft, bei Obst und Gemüse wird das bewusst erzeugt,
um Gemüse und Obstsorten nachreifen zu lassen.
Sie schauten so an, als hätte ich das wissen müssen. Ich habe schon wieder das Gefühl, ich habe einen Fehler gemacht.
Aber ernsthaft, für mich war das jetzt sehr interessant. Danke Gudrun.
Ich glaube für mehrere. Nur nicht für die Bianca, die hat das schon gewusst.
Gut. Eben. Frau Blasl, bitte, die nächste Frage.
Nein, ich hätte gern, dass du deine provokante Frage stellst, weil die gefällt mir sehr gut.
Die provokante Frage? Achso, die ist mir heute noch in der Vorbereitung eingefallen.
Und zwar provokant gefragt, schützt Armut Lebensmittel davor weggeschmissen zu werden?
Nein. Oder gibt es Statistiken dazu, ob Einkommen stärkere Haushalte mehr wegschmeißen als
jene mit geringem Einkommen? N.
Nicht so wirklich die Einkommensstärkeren werfen halt den Lachs und die Ananas weg und die Ärmeren werfen halt das Brot weg.
Also eher nachweisen kann man das, wenn man schon bei dem sozio-demografischen Hintergrund ist, Alter.
Also ältere Menschen werfen weniger weg.
Sei jetzt dahingestellt, ob das ist, weil die zum Teil noch Nachkriegsgeneration sind,
weil die alle noch kochen können, weil die mehr daheim sind, wird viele Gründe haben.
Aber das zeigen halt die Analysen sehr wohl.
Aber jetzt das ganze Einkommensrein, einkommensabhängig, nein.
Das hängt dann zum Teil wieder mehr mit den Lebensumständen zusammen.
Man kann ja wenig verdienen und trotzdem permanent gestresst sein.
Oder man kann viel verdienen und völlig relaxed daheim, alle Zeit der Welt haben.
Also das spürt mehr mit als jetzt rein das Geld.
Also eben, deswegen ist Geld auch nicht unbedingt der beste Hebel, um anzusetzen.
Also den Menschen zu erklären, es sind so und so viele Euro, das haben wir eh ganz am Anfang geredet, das ist zu wenig direkt.
Du wirfst eben nicht drei Euro weg, sondern du wirfst halt drei Tomaten weg. Also diese Verbindung haben wir nicht.
Die Entfremdung von Geld durch das Lebensmittel quasi.
Was ist der beste Hebel aus deiner Sicht? gibt es nicht den allerbesten, weil die Wegwerfgründe so extrem unterschiedlich sind.
Also die alleinerziehende Mutter mit vier Kindern wirft aus anderen Gründen weg, wie das Jubilee-Pärchen, wie auch immer.
Aber gibt es einen von diesen sozio-demografischen, also Einkommen, Bildung, Alter etc. Geschlecht, Faktoren, der signifikant...
Alter.
Wirklich das Alter. Geschlecht Männlein Weiblein schwierig, weil ja sehr oft oder meistens die Frauen zuständig sind.
Wenn du jetzt eine repräsentative Umfrage machst, also repräsentativ für österreichische Frauen und Männer,
werden die Männer zwar vieles sagen, aber eigentlich sind sie gar nicht befugt,
ihr eine Antwort zu geben, weil sie es gar nicht wissen. Verstehst du, was ich meine?
Ja klar, aber immer noch so das traditionelle. Und wenn wir eine nicht repräsentative Umfrage haben, haben wir immer
zumindest 70 Prozent Frauenanteil bei den Antworten. Also das traue ich mir einfach noch nicht.
Ist noch schwierig. Also das Alter. Wichtigster demografischer Faktor,
Alter bei Lebensmittelapfeln. Spannend, spannend. Wenn wir jetzt ein bisschen in die Zukunft schauen.
Wie denkst du denn, wird sich unsere Verschwendung von Lebensmitteln entwickeln in 30 Jahren?
Hauen wir dann immer noch ein Drittel von dem, was wir an Lebensmitteln haben, in die Tonne oder wird es weniger?
Ich glaube nicht. Es ist ja ganz einfach. Es wird weniger werden müssen.
Weil sich sowohl die Europäische Union als auch Österreich den SDGs verpflichtet haben.
Und diese also SDG Sustainable Development Goals, Nachhaltigkeitsziele, bla bla bla.
Da gibt es das sogenannte SDG 12.3, das sich dieser Lebensmittelabfallvermeidung widmet
und da steht drinnen, dass wir halt die Lebensmittelabfälle vor allen Dingen im Bereich Konsumenten und
Handel und Gastro glaube ich um 50 Prozent reduzieren wollen bis zum Jahr 2030.
Wollen, sollen, müssen. Genau und da passiert jetzt gerade so unglaublich viel.
Auf europäischer Ebene, österreichweit und einfach, ich merke es so extrem, also,
sagen wir mal so, die Mitbewerber schießen aus dem Boden wie der Spargel um die Jahreszeit.
Also jeder macht zurzeit in Lebensmittelabfall, was gut ist und richtig ist und wichtig ist und
weiter so, je mehr, desto besser. Also je mehr wir dieses Thema unter die Leute bringen,
desto eher erhoffe ich mir einen Erfolg und ich bin grundsätzlich ein sehr optimistischer Mensch.
Ich habe keine Ahnung, wie wir dieses 50%-Ziel erreichen wollen.
Glaube ich nicht.
Dafür bin ich echt zu lang schon. Aber wenn wir 10% erreichen, ist doch super.
Hauptsache, es wird weniger. Und deswegen bin ich überzeugt davon, es wird weniger werden.
Du glaubst an eine Richtung, nicht das Ziel.
Genau. Ob wir jetzt wirklich diese 50% bis 2030 reduzieren werden,
also da muss schon...
Schwierig. Darf ich meine Frage stellen? Die Frage?
Also quasi die über die Zukunft hinausgehende und alles umfassende Frage nach allem.
Sie ist gar nicht so umfassend.
Keine Sorge. Das wird sich gerade ein bisschen rot machen. Wenn du könntest und wir in einer utopischen Welt leben würden, wo alles möglich ist,
was würdest du denn an unserem Lebensmittelsystem so wie es jetzt ist ändern?
Boah, das ist eine lustige Frage. Also ich sage jetzt einfach irgendwas, weil ich habe die Frage, das höre ich zum ersten
Aber was super cool wäre, gehen wir wieder zurück zur Selbstversorgung.
Ja, jeder produziert selber, was er dann selber isst, weil dann direkt der Connex, die Tomaten,
die du selber gezüchtet hast, mit Herzblut und so weiter, wirbst du vielleicht weniger weg.
Vielleicht. Wir wissen es nicht. Aber nein, Sinn dahinter, und das weiß ich schon, dass das zu utopisch ist, aber ein
wirklich großes Problem, das wir aktuell haben, ist, dass wir nicht wissen, wo das Zeug herkommt
und deswegen die Wertschätzung und ich sage selber Zeug, die Wertschätzung nicht mehr vorhanden ist. Das heißt, wurscht ob ich jetzt ein Stück Papier wegschmeiß oder ein Stück Wurst.
Oder ein Stück, keine Ahnung, oder einen Apfel, da passiert nichts mehr, weil wir es auch nicht wissen,
weil wir die Problematik dahinter nicht kennen, weil wir eben den Aufwand nicht wissen, der in
in jedem einzelnen Lebensmittel steckt.
Und da müsste man, glaube ich, mehr wieder hin, dass wir uns dessen mehr bewusst sind, wie wichtig das ist.
Also ich will jetzt nicht, dass irgendwer hungrig ist, um zu wissen, wie wichtig Essen ist.
Aber dieses Bewusstsein wieder zu haben, wie toll das ist, dass wir einfach da jederzeit
alles kaufen und essen können.
Und ja, auch diese Verfügbarkeit von allem zu jeder Zeit, das ist glaube ich schon mit der Grund, warum wir zur Zeit irgendwie in dieser Konsum- und Wegwerfgesellschaft sind, in der wir sind, ja nicht nur in Bezug auf Lebensmittel, sondern insgesamt.
Es ist so egal. Wir schmeißen es jetzt weg, kaufen es neu. Doch egal.
Und ja, in einer utopischen Welt wäre das anders. Da würden wir die Dinge wieder wertschätzen und würden viel mehr selber machen.
Allein, weil man, so weiß ich, wurscht Tages- und Nachtzeit.
Letztes Mal war es wirklich wieder spät auf Nacht und man sieht niemanden außer diese grünen Bejagten mit grünen Behältern am Rücken herumfahrenden Zusteller von Lebensmitteln.
Und ganz am Anfang habe ich gesagt, damals als ich noch daheim war, da ist das noch überhaupt nicht gegangen, da hat man einfach kein Essen bestellen können.
Und jetzt sind wir so weit, dass die Leute kein Essen mehr kochen können, weil sie jedes
Essen zu jeder Uhrzeit bestellen können.
Das ist doch nicht notwendig. das brauchen wir doch.
Apropos Willi, deine Lieblingsfrage. Wir kommen aus der U2B und wieder zurück quasi in die absolute Gegenwart, nämlich zum heutigen Tag.
Und wenn ich an diesem heutigen Tag quasi dich hier sitzen lassen würde,
wissen würde, wo du wohnst, bei dir zu Hause reingehen und einen Kühlschrank öffne würde,
was würde ich da drin finden?
Weil das frage ich mich noch nie so sindlos wie heute, weil du hast schon so viel darüber geredet, was bei dir alles im Kühlschrank wohnt.
Aber ich würde trotzdem gerne noch mal fragen, was ist in deinem Kühlschrank?
Würdest du das genau wissen? Naja, ich brauche jetzt keine Auflistung, gar nicht, aber so in Gruppen und Kategorien und alles.
Ich habe eine Flasche Prosecco, eine ganze Flasche Wein.
Prosecco. Sicher zwei Liter Müll, dann ein Joghurt aus Kühe, wahrscheinlich fürs Kind ist noch drinnen.
Dann haben wir tatsächlich aber abgepackt, also so noch original verpackt, Schinken und Käse für alle Fälle, damit sich das Kind vor allen Dingen, wenn es verhungert, dann Toast machen kann.
Toastbrot lagert auch im Kühlschrank.
Dann habe ich im Gemüsefach wahrscheinlich noch fünf Äpfel.
Und das ist das Gemeine an der Frage, aber ich bin ehrlich, weil es ist wirklich…,
Ich versuche es so bewusst wie möglich saisonal und regional zu kaufen, aber jetzt die Erdbeeren aus Italien sind einfach so geil und deswegen habe ich Erdbeeren aus Italien in meinem Kühlschrank.
Aber es ist immer nur einmal im Jahr, wo ich die kaufe. Jetzt.
Einmal. Und da auch nur ein Trägerl. Super.
Aber danke für deine Ehrlichkeit. Dann sind Tomaten im Kühlschrank.
Passen auch nicht zur Jahreszeit, aber muss sein. Radieschen sind im Kühlschrank, Salat ist im Kühlschrank.
Dann ist interessanterweise im Kühlschrank, das ist vielleicht nicht so unspannend,
ich habe jetzt gerade im Kühlschrank Sonnenblumenkerne, Leinsamen. Im Kühlschrank?
Ja, weil das dort auch länger hält.
Und weil, ich sag's mal, der wird mich hassen, ich hoffe er hört das nie,
Kinder sind gerade relativ eiweißreich ernährt und das sind alles so Sachen, die passen gut als Topping für diverse Müsli oder was auch immer.
Das isst aber jetzt nicht so kiloweise, sondern wenig und deswegen im Kühlschrank, weil da kann man es dann sukzessive abarbeiten.
Dann habe ich zum Beispiel auch Mandelmehl im Kühlschrank.
Weil es sonst tranzig werden würde. Genau, weil es tranzig werden würde und weil das mit den Makarons backen, das funktioniert noch nicht so ganz.
Das wird jetzt regelmäßig wiederholt. Und wenn es nicht funktioniert, was machst du dann mit den Makarons?
Trotzdem essen. Nicht herzahnen und selber essen. Also sie schmecken ja immer, sie sind ja noch nicht so schön.
Aber jetzt nachhacken wirst du natürlich nicht. Eier natürlich sind im Kühlschrank.
Warte mal, was haben wir noch? Ja, dann unglaubliche Mengen an Marmelade, Essiggurken, Senf, Ketchup, was halt so im
Kühlschrank ist.
Es war heute eine sehr vollständige Aufzählung. Ich glaube, das war die ausführlichste Kühlschrankbeschreibung, die wir je bekommen haben.
Ich weiß, was in meinem Kühlschrank ist. Darum geht's aber.
Also wir stellen die Frage aber jedes Mal keinen Test. Tatsächlich, ja. Und diese allerletzte Frage stellen wir auch jedem.
Die allerletzte, letzte, allerletzte Frage über das allerletzte quasi.
Was würdest du ganz zum Schluss gerne, wenn du es heute reinschreiben könntest, in deinen Nachruf schreiben?
Was sollte da drin stehen? Puh.
Da kriegt's jetzt jedes Mal eine Antwort drauf. Jaja. Jedes Mal eine andere.
Warte, ich muss jetzt kurz überlegen. Also dein Nachruf ist ja das, was dann die Leute
sagen, sie... Soll drinstehen, wenn's nimmer. Weißt du, was man über dich sagt?
Was würdest du da selber reinschreiben?
Sie wäre ein zufriedener und glücklicher Mensch.
Wird mir schon reichen. Also ich will jetzt da keine Zeilungsformel, irgendwas.
Genau deshalb gibt es diese Frage.
Sehr schön. Und damit wir unsere Zuhörerinnen und Zuhörer und Zuseherinnen inzwischen auch nicht ganz so ziehen lassen,
Hast du für uns zum Schluss noch ein Zitat, einen Witz, eine Geschichte,
irgendwas kurzes, knackiges, was du immer gerne wieder von dir gibst?
Nein, also ich sage immer gerne, es ist richtig und wichtig.
Das stimmt, das ist mir aufgefallen.
Ja. Es ist richtig und wichtig. Und es war glaube ich auch richtig und wichtig, dass wir heute bei dir zu Gast waren.
Es hat viel Spaß gemacht. Wirklich? Ja, uns auch. Danke, das lassen wir auch noch drauf.
Gut, schön. Gudrun, danke für das Gespräch. Ich sage danke. Für dich. Für dich. Danke.
Music.
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