BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P071 Wilder Wiener Wein – Helene & Stefan Fuchs-Steinklammer

Ein Wiener Heuriger zwischen konventionell und ganz anders

14.05.2023 148 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Wir blicken mit euch hinter die Kulissen und haben den jungen Winzer Stefan Fuchs-Steinklammer und seine Mutter Helene in ihrem gleichnamigen Heurigen im 23. Bezirk in Wien besucht. Wiener lieben ihre traditionsschweren Heurigen und den Wiener Wein. Doch was steckt dahinter? Und vor allem, wer? Was ist anders am Wein in Wien? Was passiert hinter den Kulissen im Weingarten, im Keller und im Heurigen? Und was hat der Wiener Gemischte Satz mit nachhaltigem Konsum und Landwirtschaft zu tun?

Transkript

Music. Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. Music. Grüß euch! In dieser Ausgabe des Bauer to the People Podcast waren die Bianca und ich zu Gast bei der Helene und beim Stefan Fuchs Steinklammer. Vom gleichnabigen Bio-Weingut und Heurigen in Wien. In einem spannenden und auch sehr persönlichen Gespräch mit Mutter und Sohn haben wir über das Leben von Weinbauern vulgo Winzern in Wien gesprochen. Zwei Generationen von Winzerinnen und Heurigenwirten, zwei Perspektiven auf die Arbeit rund um die Rebe und mit den Gästen. Wir erfahren wieder spannende Details über den Wein, die Herausforderungen der Landwirtschaft in der Stadt und vor allem dürfen wir auch wieder einen Blick hinter die Kulissen zu den Menschen hinter unseren Lebensmitteln werfen. Also, viel Vergnügen mit Helene, Stefan und dem Weinbau in Wien. So, ich habe jetzt offiziell auf den roten Knopf gedrückt. Das ist immer gefährlich. Der rote Knopf. Gut, so haben wir auch noch nie angefangen. Bei uns heißt es Aufnahmestart zu einer neuen Folge des weltbekannten, weitreichend beliebten, Podcasts Bauer to the People. Frau Blasl schaut wie immer leicht skeptisch, macht aber nichts. Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht rot anrenne, wenn er anfängt zu anmoderieren. Genau. Und Frau Blasl, vielleicht sagst du uns heute mal, wo wir da sind und mit wem wir da, mit Mit welchen lustigen Personen wird er heute am Tisch sitzen dürfen? Wir sitzen im 23. Wiener Gemeindebezirk am Jesuitensteig bei der Helli und dem Stefan Fuchs-Steinklammer und die haben mich schon vor gefühlt 1000 Jahren, aber ich glaube 12 waren es, in ihren Weingarten und Keller gelassen und ich habe hier mein erstes Praktikum gemacht und heute sitzen wir hier und reden über euch und über Wien Wein. Hallo, schön, dass ihr dabei seid. Servus. Schön, dass wir dabei sein dürfen. Grüß Gott. Ja, und ich darf wie immer dieses Mal wieder zu zweit die Frau Kollegin Bianca blasen. Fulminant, famos und imposant bis tolerant, je nachdem, wie es heute so ist. Kopfnickend auch, also Kopfschüttelnd. A.k.a. Melange in Gummistiefeln. Grüß dich Bianca. Servus Willi. Schön, dass du da bist. Und ich bin in Sicherheit, wenn ich das irgendwie wissen will. Bei uns ist es meistens so, also nicht meistens, sondern eigentlich immer so, dass wir ein bisschen anfangen und dann zurückschauen und die Frage stellen, wie alles denn angefangen hat. Deswegen schaue ich jetzt einmal, weil zwei Generationen der Familie da mit uns am Tisch sitzen, schaue ich jetzt einmal auf die Mutter, auf die Helene oder Heli, Heli? Und würde von dir gerne wissen, Wann hat das angefangen mit dem Weinbaden? Was hast du damals für einen Betrieb übernommen oder wie hat das Ganze bei dir angefangen? Wie bist du aufgewachsen de facto? Ja, also ich weiß jetzt nicht, ob ihr das wisst, ihr wisst sicher, dass wir halt schon eine sehr lange Tradition haben. Eine sehr lange bäuerliche Tradition, die halt seit 1697 nachweislich ist, dass wir Weinbau betreiben. Das liegt in der Arztchristopherkirche auf, wo das erste Mal ein Steinglammer als Trauzeug erwähnt wird und der war als erstes Fasslbinder. Wobei früher damals die Fasslbinder auch schon Weinbau betrieben haben und dann ist es nur noch weitergegangen im Weinbau. Natürlich auch ein bisschen gemischte Landwirtschaft, aber mein Vater hat dann nach dem Krieg die gemischte Landwirtschaft aufgelassen. Und hat sich dann nur noch auf Weinbau spezialisiert, wobei er in Italien in Gefangenschaft war und von dort auch ein paar Ideen mitgebracht hat, was er halt so sehen hat können. Also seit 1698 Landwirtschaft, 97, die Ausbessung 97, Landwirtschaft, warum nachher der Wechsel rein in den Weinbau, war das irgendwie... Naja, ich glaube, weil man dann halt erkannt hat, dass diese kleine Landwirtschaft nicht mehr keinen Gewinn bringt und man sich viel zu sehr verzettelt und daher dann halt die Spezialisierung auf Weinbau. Das war überhaupt so, glaube ich, dann der Trend, wie halt allgemein im Mauer. Im Mauer hat es ja irrsinnig viele landwirtschaftliche Betriebe bzw. weinbauliche Betriebe gegeben und die haben sich dann alle nur noch auf den Weinbau. Man hat die Kühe, hat man dann weggelassen. Kuhstall war damals das jetzige Jägerstüberl und es war auch so, dass im Krieg die Landwirtschaft notwendig gewesen ist, um zu überleben. Wir haben sämtliche Nachbarn versorgt mit Lebensmitteln und auch bei den Nachbarn, die einen großen Garten haben, die haben einen Kartoffelacker angelegt und so. Das war halt im Krieg, weil die Lebensmittelversorgung nicht so optimal war und nachher hat man aber das dann aufgelassen. Da hat man dann wieder mehr Wein gebraucht. Ja, da hat man sich darauf spezialisiert. War das direkt nach dem Krieg oder war das dann Zeit mit Wiederaufbau? 1956 haben meine Eltern geheiratet. 1957 bin ich auf die Welt gekommen. Ja, und ich kenne eigentlich nur den Weinbau. Es gibt zwar irgendwo ein Bild, wo ich auf einem Pferd drauf sitze, aber damals hat man noch mit dem Pferd geackert. Und was glaube ich meine Kinder jetzt auch ganz gerne wieder machen. Apropos, da spannen wir gleich den Bogen. Wie bist denn du damals hier aufgewachsen? Wie war das? Beschreib uns das mal ein bisschen. Ja, man wächst halt einfach. Für mich ist das immer total selbstverständlich gewesen, die Weinlese. Ich kann mich erinnern, in der Volksschule bin ich einmal aufgefordert worden, zu erzählen, wie das bei der Weinlese ist. Und ich habe mir gedacht, was soll ich da jetzt erzählen, das ist eh alles selbstverständlich. Und meine Nachbarin, die mit mir in der Schule war, die hat alles erzählt, weil für die war das etwas Besonderes. Wie die Weintrauben reinkommen, wie gerebelt wird. Das war damals noch ein Holzrebler und wie das reingelassen wird, wie das dann mit der alten Presse, die gescheitert und zusammengepresst wird. Aber damals waren die Jahre des Aufbaus und dann haben wir langsam eine elektrische Presse bekommen, eine hydraulische und es ist immer weiter, auch der heurigen ist immer. Erweitert, also immer größer und immer erweitert worden, immer länger offen gelassen worden und es ist auch der ganze Weinverkauf über den heurigen Passiert. Bis vor 20, 30 Jahren. Es ist alles hauptsächlich über den Heurigen gegangen. Du sagst, der Heurige war vom Tag 1 dabei? Ja, ja. 1936 hat mein Großvater das erste Heurigenlokal hier im Mauer gebaut. Weil vorher haben ja die Leute immer nur den Keller oder die Wohnung ausgeräumt oder die Leute sind halt einfach in der Kuchl gesessen. Und war es irgendwie glaube ich auch ein bisschen, also es war ja viel kleinstrukturierter. Aber hat sich auch einen gewissen Charme gehabt, weil es halt sehr familiär war. Also wirklich direkt, Stefan hat ja auch einen Haar-Moment für uns aufgenommen, dass man die Schränke umgedreht hat und die Betten raufgeklappt, damit es mehr Platz gegeben hat. Nein, also der hat da das erste, was jetzt das urbane Stüberl ist, das ist das erste Lokal gewesen und das war für die damalige Zeit sehr modern. Ja, so hat das halt funktioniert und meine Eltern haben sich immer mehr spezialisiert darauf. Aber warum hat die ganze Region da jetzt auf Weinung gestellt? War das irgendwie so, weil man so in der Nähe von der Stadt war und wusste, mit Wein funktioniert der Absatz dann gut? Oder ist das so eine prädestinierte Weinregion? Oder warum haben Sie da wirklich alle dann für Wein entschieden? Nein, Mauer gab es schon sehr lange und immer Wein. Ich glaube, den letzten Schweinebauern hat es glaube ich in den 90ern noch gegeben. Ja, aber das war ein 90er-Bauern. Nein, das ist wirklich alles immer mehr zurückgegangen. Also Sie haben jetzt einfach das STH weg da und einfach das Wein überlassen? Nein, nein, nein. Genau, genau. Nein, es war einfach die Gegentier. es ist ja auch die Nachbarortschaften wie Pertoldsdorf und Kumpelskirchen, da ist auch die Landwirtschaft immer mehr zurückgegangen und der Wein ist einfach immer mehr nach vorne, gestiegen, hervorgekommen. Ich glaube die Wertschöpfung ist größer. Genau, genau. Die haben einfach gesehen, wirtschaftlich, Wein macht mehr Sinn. Also damals schon auch. Ja, Ja, natürlich. In jeden Fall. In den 80er Jahren hat das irrsinnig geboomt, noch mehr als jetzt. Und war es für dich immer klar, dass du da das übernimmst und den Heimweg weiter machst? Naja, das war eher eine schwierige Sache, weil wir waren zwei Mädchen, gewünscht wären gewesen, männliche Nachfolger, das hat es aber halt nicht gespielt. Meine Schwester ist gesundheitlich nicht so gut beieinander, ich war die Erstgeborene, Also war das dann halt, hat es geheißen, du übernimmst das. Und ich bin dann nach meiner, ich war zuerst acht Jahre bei den Ursulinen, dann war ich in der Hauptschule in der Friessgasse, auch einer Klosterschule, und dann habe ich meine Eltern in die Weinbauschule in Kumpelskirchen gesteckt. Nicht freiwillig. Noch dazu war ich zuerst nur in reinen Mädchenschulen, Klosterschulen, und dann bin ich plötzlich zwischen lauter pubertierenden Burschen gesessen, als einziges Mädchen damals in der Schule, und das war für mich ein harter Brocken. Okay, und wie lange hat die gedauert? Ich hab das durchgedruckt, ich hab dann die Facharbeiterprüfung gemacht, und dann hab ich sogar bis zur Meisterprüfung, aber da bin ich dann mittendrunter abgepascht. Zwischen mündlicher und schriftlicher bin ich abgebascht, weil ich halt familiäre Probleme gehabt habe und habe das dann leider nicht mehr fertig gemacht. Und wie ist es dann weitergegangen, weil heute sitzt man ja da und es ist sowohl weiterbetrieben als auch heuriger. Ich habe den Betrieb trotzdem dann, ja, ich habe mich halt dann wieder mit meinen Eltern versöhnt und habe dann geheiratet. An Weinbauern? Ja, genau. Das war die praktische Lösung. Ah, gescheit! Und dann sind die Kinder auf die Welt gekommen und dann war Pax. Vielleicht als Hintergrundinformation, du hast den Kurt kennengelernt, einen Weinbauer vom anderen Ende von Wien. Vom 21. Bezirk. Wie war denn das? Wie kam es denn dazu? Ja, ich wollte eigentlich keinen Weinbauern heiraten. Das war so absolut das Letzte, was ich wollte. Aber es hat sich halt dann doch sehr rasch ergeben. Und wir haben uns kennengelernt, sehr gut verstanden und sofort geheiratet. Was auch ein bisschen verrückt war, aber bitte. Und ja, es hat gut funktioniert. Und wie habt ihr euch dann die Arbeit aufgeteilt? Ja, das war ziemlich schwierig, weil Kurt hat ja damals, also im 21. Bezirk ist ja auch der Betrieb, damals noch mit Heurigen, also das heißt, der Kurt, der hat ein halbes Jahr offen gehabt, ich damals elf Monate, Und hab die Kinder auch noch gehabt. Er war drüben, ich war hier drüben, vielleicht hat deshalb die Ehe so lange gehalten. Und man denkt dann halt einfach nur, das muss ich durchhalten und aus. Aber es waren dann im Endeffekt zwei Weinbetriebe, die sich dann zusammengeschlossen haben? Ja, am Anfang waren es zwei getrennte Betriebe. Und wobei ich sagen muss, dass mich der Kurt halt dann, was weiß ich, ich meine, ich habe mich immer hier hauptsächlich auf den Heurigen konzentriert. Und der Kurt hat mir aber dann geholfen, dank unserer guten Mitarbeiter, hat er mir aber dann auch geholfen, zu sagen, wann was gespritzt werden muss und wie damit. Und das habe ich dann halt so weitergegeben. Und zur Lese hat er mich auch sehr stark unterstützt. Aber damals war meine Mutter noch und da habe ich dann halt stark mit meiner Mutter zusammengearbeitet, weil die Kinder ja auch noch klein waren. Und so hat sich das dann alles entwickelt. Wie war denn das, Stefan, da so mittendrin zwischen zwei Bezirken, 21. und 23. aufzuwachsen in Heurigen und am Weinberg? Für mich war das immer komplett normal. wie die Mutter schon gesagt hat, das Weinbäuerlich gibt es schon seit 1697, sie ist neunte Generation Winzer, ich bin die zehnte Generation Winzer. Das ist also vollkommen normal. Ich kenne das immer von den Winzer-Kollegen aus dem 21. Und ich denke, 23 ist an der Ende von Wien, das ist so weit weg. Das ist für mich komplett normal. Ich sehe das auch als ein irrsinniges Positivum für uns, weil wir sind der einzige Bezirk, das sowohl im Norden, im 21. Bezirk, als auch im 23. im Süden von Wien Weingärten bewirtschaftet und das ist natürlich irrsinnig toll, weil wir mit den unterschiedlichen Böden arbeiten können, beziehungsweise es ist auch eine Art Versicherungsmaßnahme. Es sollte mal irgendein Weltuntergangsgewitter kommen, das kommt an den ganzen 23. Bezirk zerlegt, dann haben wir immer noch 50 Prozent unseres Betriebes im 21. Bezirk. Also es war eine Risikostreuungsstrategie, die ganze... Nicht bewusst. Nicht bewusst. Nein, es ist ein Vorteil. Das ist ein Vorteil. Ich sehe das als Vorteil und es sind auch komplett unterschiedliche Bodentypen. Im 21. haben wir sehr leichte sandige Böden, im 23. haben wir sehr schwere lehmige Böden, die auch unterschiedliche Weine produzieren. Das heißt, wir können damit sehr unterschiedliche Weingärten, Weintypen arbeiten, was das Ganze wieder urspannend macht. Für mich war das immer voll normal, wie gesagt, die ganzen anderen, die sagen, wow, das ist ur-org. Ganz normal, ich kenne es nicht anders und ich möchte es auch gar nicht anders kennen, weil es halt extrem spannend ist und auch riesig viele Vorteile mit sich bringt. Jetzt bevor wir noch dich fragen, wie denn deine Kindheit hier war, wie war das für dich jetzt mal ohne Witz mit quasi zwei Heurigen, zwei Weingärten, Du da arbeiten mit zwei kleinen Kindern, wie macht man das? Ich weiß nicht, das ergibt sich halt so. Ich habe mir das jetzt auch in der Letzte... Es ist so, wenn du Marathon laufen trainierst und jeden Tag an Marathon laufst, so ist das halt aus. Wenn du das gewohnt bist, dann bist du es gewohnt. Und wie war das für dich? Marathon laufen? Als Kind schon? Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Nein, ich bin da einfach im 21. und im 23. aufgewachsen. Dadurch kenne ich auch die ganzen Kollegen aus dem 21. und 23. Für mich war das komplett normal. Wir sind auch zu unserer Tante im 21. Spielen gegangen. Wenn hier der Heuring offen war, haben wir mit der Tante hier am 23. oder die wohnt jetzt in Pertlitzorf, in Pertlitzorf gespielt. Das war, wie gesagt, voll normal für uns. Ich habe das ja damals, 2012 war ich bei euch nur ein halbes Jahr, mitbekommen, halt so intensiv innen drin. Und das ist aber, so wie du es jetzt beschreibst, schon für Hacken, wenn man damit aufwächst. Du sitzt jetzt hier und du und der Alex, also dein Bruder, haben den Betrieb übernommen oder sind beim Übernehmen. Hat dich das nicht abgeschreckt, die Fülle hacken? Warum sitzt du heute hier? Nein, das nicht. Nein, mich hat immer die Arbeit in der Natur, das Abwechslungsreiche, das hat mich immer interessiert. Also, ja. Da muss ich jetzt was sagen. Ja. Natürlich schreckt es ab. Aber ich habe mich auch bemüht, es nicht immer nur negativ erscheinen zu lassen. Ich hoffe, das ist ein bisschen gelungen. Aber es ist sicher auch eine gewisse Loyalität, die die Kinder uns gegenüber haben, ohne dass ich sie... Ich habe immer versucht... Also für mich ist das immer ein bisschen ein Zwang gewesen am Anfang, bis ich mich dann wirklich dafür entschieden habe und gesagt habe, so aus, ich mache das jetzt und ich mag es so wie ich will, auf meine Art und Weise und ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Ich habe mich da auch entwickeln können und entfalten. Wollte halt irgendwie den Druck verhindern, was mir nicht gelungen ist, weil das automatisch da ist. Den haben sie automatisch. Ich glaube, das kann man gar nicht verhindern. Das entwickelt sich. Sie sehen, wie viel Arbeit da ist, wie wir dran hängen und sie wachsen mit. Sie wachsen von klein auf mit und diese Verantwortung wächst, glaube ich, auch mit. Wie macht man das als Elternteil, dass man diese Verantwortung, dass man nicht zu viel Druck ausübt auf der einen Seite und auf der anderen Seite? Das weiß ich nicht. Man versucht es halt irgendwie zu machen. Da gibt es kein Rezept. Ich weiß es nicht. Kann ich nicht sagen. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu viel damit belastet. Wir schauen, wir schauen. Und Stefan? Nein. Aber wie gesagt, irgendwann habe ich mich dazu entschieden, das zu machen. Und ich muss sagen, jetzt, wenn ich durch die Weingärten gehe und so, dann bin ich irrsinnig stolz drauf. Und ich freue mich auch irrsinnig. Ich gehe da meistens mit meinem Hund durch die Weingärten, einmal in Mauer, einmal darunter nach Karlsburg. Und ich freue mich irrsinnig, dass das meins ist und dass das so gut ausschaut. Dass ich von Mödling bis am Kallenberg, da kann ich schauen, über ganz Wien und das ist wunderschön. Was ist dir oder was ist euch, würdest du meinen, in eurer Zeit, also ihr habt es übernommen, Wann habt ihr übernommen? Welcher Jahr war das? Also ich habe dann 2003 übernommen. Wie war die Übernahme? Wie leicht haben es die Eltern? Na mein Vater ist gestorben. 1988? 1988, kurz bevor der Stefan auf die Welt gekommen ist. Okay. Und dann hat es meine Mutter übernommen. Und ich habe immer das Gefühl gehabt, dass das eigentlich meistens ich war. Nein, aber ab 2003 ist es halt offiziell gewesen, dass ich das übernommen habe. Und ja, das war eigentlich... Hättest du die Wahl gehabt, das nicht zu übernehmen? Weil du hast vorher so angedeutet, bist du dich damit abgefunden hast. Naja, da hätte ich dann wegbleiben müssen, wie ich abgebarscht bin. Und das wollte ich auch nicht. Wolltest du auch nicht? Nein. Ja, also 2003 übernommen. Und was waren so aus deiner Sicht, weil du dann gesagt hast, ihr seid ja wieder bei der Übergabe. Ihr habt schon übergeben, darüber reden wir nachher noch. Ja, wir sind eine Gesellschaft und meinen Anteil haben die Kinder schon. Ein fließender Übergang. Ja, das war eigentlich bei mir auch so. Nein, mein Vater ist natürlich auch noch im Weingarten ordentlich unterwegs und hilft natürlich bei der Weinlese. Aber die Grundrichtungsentscheidungen, wo es jetzt hingeht, das machen mein Bruder und ich zusammen. Wir haben zum Beispiel 2015 dazu entschlossen, dass wir das Weingut auf biologische Landwirtschaft umstellen. Biologische Bewirtschaftung haben das dann 2018 abgeschlossen. Komplett. Wir haben auch mal hier am 23. angefangen und wie dann mein Vater gesehen hat, die Weingärten explodieren nicht und gehen nicht in Flammen auf. Da hab ich gesagt, okay, jetzt machen wir den 21. auch. Subtil, subtil. Da steht das an den Standpunkt auch. Der hat natürlich die Sorgen gehabt, wenn das jetzt nicht funktioniert, dann haben wir kein Wein, dann ist nichts zu leben. Außerdem, mein Vater ist wie in der alten Schule, der kommt aus Klosterneuburg, da war ich auch und da ist Bio-Landwirtschaft nicht viel Zeit gewesen. Du meinst die Schule? Ja, die Weimarer Schule, Klosterneuburg, da hat es einen Nachmittag gegen Bio-Landwirtschaft. Das ist deppert, das funktioniert nicht. Nächstes Kapitel. Das war's. Ah ja. Ich hoffe, das ist mittlerweile besser, aber damals, als ich noch in die Schule gegangen bin, wurde das sehr schnell, heftig ab. Okay, ja, Bio ist absoluter Dreck, das brauchen wir nicht. Und wir sind dann selber draufgegangen, hey, das funktioniert bei uns in der Gang, das ist interessant, das wirkt sich positiv auf den Wein aus, auf die Vielfältigkeit im Weingarten. Und dass wir auch dorthin arbeiten wollen. Das haben wir nachher noch einen ganz eigenen Punkt, das will ich mir ja ein bisschen vertiefen, nämlich bei dir Bio-Weingutsatz und auch diese Umstellung etc., was dafür ja notwendig ist, und auch die Bedenken offensichtlich auch der Generation davor. Jetzt wollte ich bei dir, Helle, nochmal nachfragen, was ist es in diesem 2003, 2015, in der Zeit deiner Regentschaft, sag ich jetzt einmal, was ist euch da gelungen oder was waren da eure wesentlichen Veränderungen? Dass du heute quasi durch den Weingarten gehst und mit Stolz irgendwie drauf runterschaust, auf was bist du da besonders stolz in der Zeit? Ja, ich meine eben, dass wir auf Bio umgestellt haben, dass die Burschen halt auch viele neue Ideen haben und viel, viel, viel, also eigentlich auch eine neue Stilrichtung sich entwickelt, was ja. Meiner Generation jetzt nicht so nahe liegt, sage ich jetzt einmal. Warum nicht? Oh ja, nein. Wart ihr keine Revoluzzer 2003, bei der Übernahme? Aber natürlich. Eben, eben, eben. Darum finde ich es ja auch. Okay, schau. 1986 war dieser sagenumwobene Weinskandal. Der Weinskandal, ja. Und damals war eigentlich, damals ist die ganze Weinwirtschaft am Boden gelegen, ja. Und es ist ja so gewesen, dass dann. Viele Betriebe vor dem Nichts gestanden sind. Aber viele haben ihre Kinder schon nach Amerika, nach Frankreich, meistens nach Amerika, Australien, irgendwie zum Lernen hingeschickt. Alle waren gut ausgebildet. Und die sind dann nach Hause gekommen und haben den Wein dann plötzlich ganz anders gemacht. Ein irrsinniges Qualitätsbewusstsein entstanden. Und die Alten haben natürlich gesagt, gut ok, mach du, da komm i nimmer mit, mach dir. War sicher nicht einfach, hat sich ja auch Streit da reingegeben. Bin ich überzeugt davon. Und bei uns war es halt auch, wir haben geheiratet und wir haben dann plötzlich auf, wir haben alle Sortenreihen plötzlich umgestellt, haben irrsinnig viel Geschistig-Schastig gemacht, haben jede Sorte ausgebaut, was natürlich damals modern war, was wir in der Zwischenzeit auch schon wieder geändert haben. Ja, aber so hat jede Zeit seine Revoluzion. Ja, und auch ihre Vorstellungen. Und ich finde das vollkommen normal. Und ich finde das auch wichtig, weil wenn man stehen bleibt, dann ist man schon gestorben, oder? Ich finde es schön, dass du das so siehst. Der rastet, der rastet, ne? Ja, so in der Art. Ja, ja. Okay. Aber es tut dir jetzt nicht, also ihr habt jetzt ein bisschen was aufgebaut, so ein Weingarten, wir haben ja noch erfahren, da stößt du nicht halt auf, am Morgen produziert er Wein. Das dauert ja, der ist ja für einige Jahre da. Wie schwierig ist es dann, wenn man dann was aufgebaut hat und dann kommen dann die Jungen? Total schwierig. Wirklich? Ja, total schwierig. Weil, Entschuldigung, die machen ja alles anders. Das ist schrecklich. Das ist total, also gewisse Stolz ist das sicher dabei. Nein, das hat jetzt nichts mit Stolz zu tun, aber das war ja meine Intention, meine Überzeugung. Das habe ich gemacht, weil ich was dabei gedacht und überlegt habe und weil ich davon überzeugt war, dass es so funktioniert. Und jetzt kommen... Die Kinder, sag ich einmal, und genau das Gegenteil. Und ich denk mir, das ist eine Katastrophe. Das ist eine Katastrophe, das kann nicht funktionieren. Die machen mir alles kaputt, was ich jetzt aufgebaut habe. Aber wie geht es, dass du sie dann trotzdem lachst? Weil du lachst sie ja, sonst wäre es ja nicht so, wie es jetzt ist. Ja, ich hab zwar schon überlegt, zum Psychologen zu gehen, aber in der Zwischenzeit geht es wieder besser. Aber redet ihr? Macht ihr euch das aus? Ja, notgedrungenerweise. Natürlich reden wir. Ihr habt ja nur eine relativ kurze Zeit, 2003 übernommen, oder? Und jetzt haben wir 2023, Stefan hat gesagt, Sie haben dann schon angefangen mit der Umstellung. Ihr habt eigentlich eine relativ kurze Zeit von Übernahme bis hin zur Übergabe gehabt, oder? Ja, aber weil das offiziell war, ich meine, das ist ja immer schon da. Zusammengearbeitet. Ja natürlich, sowieso, das war ja nur die offizielle am Papier. Aber es ist ja auch fließend jetzt, was ich eigentlich eh auch gut finde, nicht? Aber apropos fließend. Deine Mutter, die Helle, hat gerade gesagt, naja, es ist schon schwer, natürlich, dass sich sowas aufzubauen und dann kommen die nächsten zwei Revoluzzer und reißen die Welt von Neuem um. Woher kommt das? Auch bei euch? Von den Eltern? Von was sonst? Und wie seid ihr da aufgewachsen? Dann waren sie selber schuld. Mein Vater und meine Mutter waren immer schon offen für neue Sachen. Mein Vater war auch schon recht bekannt für Experimente und solche Geschichten. Mein Vater hat zum Beispiel den ersten, mittlerweile nicht mehr einzigen zum Glück, aber den ersten roten gemischten Satzweingarten ausgepflanzt. Im 21. Bezirk der Schmederhinter ist das, da sind 21 verschiedene Rotweinsorten drinnen. Aber er war auch jemand, der schon immer neue Sachen probiert hat, die es vorher nicht gegeben hat. Beziehungsweise damals war es natürlich ganz modern, Wein in kleinen Holzfässern, Perikfässern auszubauen. Damit hat auch mein Vater angefangen und er hat sich auch wirklich einen Namen dafür gemacht, für Rotweine, was eigentlich ziemlich untypisch ist für Wien. Mein Vater hat sich wirklich einen Namen aufgebaut für kräftige Rotweine, vor allem ein enormes Sortenspektrum. Es waren ja zwei Weingüter, die zusammengewachsen sind und jedes Weingut hat seine verschiedenen Sorten mitgebracht. Und die sind dann natürlich zusammengeführt, zusammengewachsen worden und jetzt sind wir halt ein Weingut mit einer sehr großen Sortenvielfalt. Wir haben sehr, sehr viele unterschiedliche Sorten, jetzt mein Bruder und ich versuchen um das Profil ein bisschen zu strafen, wieder zusammenzuführen. Und spezialisieren uns dann eher mehr auf dem gemischten Satz. Aber mein Vater hat Experimente gemacht, meine Mutter hat Experimente gemacht. Also es liegt schon in der Natur der Familie, dass wir immer wieder neue Sachen ausprobieren. Ja, aber andererseits, ich meine, manchmal denke ich mir, genau das, was ihr jetzt wollt, habe ich geändert, weil ich mir gedacht habe, das ist längst überholt und das braucht kein Mensch. Und jetzt denke ich mir, jetzt soll man wieder so zurückstehen. Nein, aber ja, aber die Zeiten ändern sich und die Voraussetzungen sind andere. Und man muss sich halt, es klingt jetzt blöd, wenn ich sage, man muss mit der Zeit gehen, aber die Voraussetzungen sind halt andere. Aber was machen die zwei denn jetzt so, wie es eigentlich schon war, wie du es eigentlich anders gemacht hast? Wie gesagt, ich hab mich auf den heutigen spezialisiert und jetzt kommen meine Herren Söhne und sagen, ja, mach mal wieder alles auf einfach und nicht zu viel und weniger und ich, hallo? Schaut's auf den Steffen, schaut's auf den Steffen. Nein, das ist so unfokussierend. Da kann er das jetzt weniger machen wollen, muss ich sagen. Kanalisieren. Ja genau, wir wollen den Fokus mehr auf den Flaschenweinverkauf legen, auf die Gastronomie beziehungsweise den Einzelhandel. Beschreibts einmal den Betrieb so, wie er jetzt ist, also wir haben im 21. Flächen, wir haben im 23. Flächen, in der Stadt, auch ausgehts über die Stadtgrenze hinaus, große Angefangenen. Nein, alles innerhalb der Stadtgrenze. 100% Wiener Staudingerwein, genau. Wie groß ist der Betrieb? Wie viel baut ihr an? Beschreibt es uns mal ein bisschen. Wer arbeitet da? Wer tut da mit in der Familie? Wer macht was? Wir sind ein reiner Familienbetrieb. Wir haben zwei Mitarbeiter, einen Traktorfahrer, einen Weingärtnerhelfer, aber mein Vater sitzt am Traktor, mein Bruder sitzt am Traktor, ich sitze am Traktor. Nicht alle gleichzeitig? Nein, nein, nein. Obwohl wir genug haben. Wir haben schon viel Traktor. Wir haben schon viel Traktor. Weil es richtig hart herkommt. Jeder hat seinen eigenen. auch am Traktor. Aber insgesamt von der Betriebsstruktur, wir haben 15 Hektar, die sich ziemlich genau auf 50% auf dem 21. und 50% auf dem 23. Bezirk aufteilen. Dadurch, dass das zwei Weingüter waren, die zusammengewachsen sind, haben wir natürlich auch ein Presshaus im 21. Bezirk, ein Presshaus hier im 23. Bezirk. Aber der Hauptkeller, Lagerkeller und Flaschenkeller befindet sich hier im 23. Bezirk, weil sich mittlerweile unser Lebensmittelpunkt hier am 23. hier beim Heuring befindet. Das heißt, die ganze Hauptarbeit im Keller ist, die befindet sich hier auch am 23. Ist nur eben ein Familienteil im 21. Jahrhundert, oder ist das einfach nur noch Weingärten und Betriebsgebäude? Nur unsere pflanzliche Familie. Also die Schwester von meinem Bruder lebt noch dort, aber die hat viel zu tun. Von deinem Vater? Genau, genau. Entschuldige. Deine Tante also? Meine Tante wohnt dort, genau. Aber die hat mit dem Weingut jetzt nicht viel zu tun. 7,5 Hektar, ist das für Wiener Verhältnisse, wenn man sich das vorstellt, oder für österreichische, ist das eher ein kleiner Betrieb, ein großer Betrieb, mittlerer Betrieb. Wenn wir es uns anschauen, in Wien gibt es jetzt ungefähr 650 irgendwas Hektar und es gibt glaube ich 400 Winzer noch eingetragen. Das heißt, die durchschnittlichen Betriebsgruppen sind aber alles Hobbywinzer, die halt irgendwo einen kleinen Weingarten haben. Das sind 1,5 laut dem. Ja, die haben eher weniger, ja. Genau, also so gesehen sind wir ein größerer Betrieb. Es gibt natürlich weitaus größere Betriebe, aber auch viel kleinere Betriebe. Also ich würde uns da eher im Mittelfeld sehen. Wie nennt man denn die Art von Namen? Seid ihr Weinbauern? Seid ihr Winzer? Wir sagen jetzt Winzer. Jetzt? Seit wann? Wie nennst du dich? Ja, Winzer. Es gibt auch den Begriff des Weinhaus. Es kommt vom Weinhauen. Aber das verwendet halt keiner mehr. Es gibt viele Namen. Aber seht ihr euch als Bauern, Landwirten, Winzer, wie seht ihr euch? Als Stadtlandwirte. Also, das ist jetzt, ja, nein. Also, schau, das ist eigentlich, wir sind ja eigentlich hier, wir sind Landwirte. Das ist ein landwirtschaftlicher Betrieb. Und ich bin eigentlich, ich bin schon sehr stolz drauf, dass ich irgendwo so in Wien zu einer Minderheit gehöre, wo man in Wien, was ja eigentlich ein Großstadt ist, wo Landwirtschaft betrieben wird und dass ich Grundbesitz habe in Wien, auf den ich hege und pflege und was mir auch ein Anliegen ist, den zu erhalten. Und dass das mir gehört, auf das bin ich wahnsinnig stolz, wirklich. Und da ist in einer Großstadt. Aber es ist auch schwierig. Es ist schwierig, weil die Stadt halt immer größer wird, weil immer mehr Leute da sind, weil immer mehr Leute spazieren gehen und eigentlich nicht verstehen. Jetzt will ich gar nicht so auf das Privatbesitz bochen. Aber es ist mitunter irrsinnig gefährlich, wenn du durch die Reihen gehst oder mit einer Radl fährst Und dann, wie soll der arme Traktorfahrer, der muss sich auf die Kultur konzentrieren, der muss sich auf die Maschine konzentrieren. Das ist eine schwierige, konzentrationsfähige und konzentrationsreiche Arbeit. Und da kann man sich auch noch drauf schauen, dass irgendwelche spielenden Kinder durch die Reihen rennen oder irgendwelche Hunde. Das ist ein klassischer Nutzungskonflikt, den du jetzt so aufgezeigt hast, der mit der Landwirtschaft direkt in der Stadtnähe ist. Warum sperrt ihr die Gärten nicht einfach an? Hätte keinen Sinn. Darf ich nur mit einer Ausnahmebewilligung? Absperren. Ja, die Bürokratie ist sehr schwierig. Und wenn ich das dann machen würde, wäre der Zaun sicher am zweiten Tag niedergetreten. Okay, also das funktioniert in Wien, also in der Stadt einfach nicht? Sehr wenig. Das, was meine Mutter beschreibt, ist einfach, dass der Respekt vor der Landwirtschaft eigentlich leider nicht da ist. Die Leute sehen den Weingarten als öffentliche Parkfläche und ich gehe da immer mit meinem Hund spazieren und warum darf ich da jetzt nicht? Und sie verstehen nicht wirklich, dass da mit schwerem Gerät gearbeitet wird, wo auch einmal hinten Steine rausschießen können und die fliegen halt ein paar Meter. Ist das nicht schwierig? Wenn man da getroffen wird, ist das sehr, sehr gefährlich. Ist das nicht schwierig, weil ich selber habe gemerkt, hin und wieder sind in den Weingärten die Tische reingestellt, da wird dann ausgeschenkt. Machen wir auch. Und so, wenn du so als Konsument oder als Bürger oder was weiß ich wer, du gehst als Tourist einfach vorbei rennst und da ist kein Zaun. Da stehen dann teilweise die Tische drinnen, dann schaut das in der Mitte immer aus, wie wenn es ein Weg war, und unten ist eh wieder eine Straße und da kann ich ja durchgehen. Und es gehen dann auch viele Leute durch, dass das so einfach auch nicht verstanden werden kann, bis zu einem gewissen Grad, dass man da jetzt nicht reinrennen darf, weil es irgendwie so wirkt als was, oder? Es ist schwierig, natürlich. Es gibt auch die Heurigen oder die Sturmhütten im Weingarten, aber da lade ich die Leute zu mir ein. Ich rufe ja auch nicht bei dir über den Gartenzaun, weil nur weil wir gestern eine Grillfeier gehabt haben. Ja, ja, so ist der Zaun. Ja, aber trotzdem, es geht ja einfach um den Respekt, Das betritt ja auch etwas Fremdes. Aber das ist den Leuten nicht bewusst. Nein, das ist schwierig. Und da sind wir gerade auch am Arbeiten mit der Landwirtschaft. Wie man dieses Bewusstsein besser schaffen kann. Im Verein genau dieses Bewusstsein zu schärfen und den Leuten zu zeigen. Es ist meistens auch die Leute, die hier in der Gegend wohnen, die Leute aus dem Ort, die uns kennen, die unsere Weingärten kennen, die wissen schon, hey, das ist der Weingarten jetzt vom Stefan oder von der Helin, von der Familie von Gsteinknemmer, da kann ich nicht einfach durchlatschen. Das sind eher die Ortsfremden, die halt nur zum Wochenende rauskommen und sehen, ja, der ist schön, der ist auch frisch gemäht, da kann ich jetzt durchgehen. Von mir aus sollen sie auch eine Party machen, ist mir auch noch egal, aber dann sollen sie bitte ihren Dreck mitnehmen. Ich hab gestern wieder gefunden, ein riesiges blaues Ikea-Taschl, weißt du eh, diese großen, und voll leere Flaschen, Tortenpapierln, Pizza-Papierln-Baguette, furchtbar, und das lassen sie liegen. War das immer schon so? Nein, seit Corona ist das extrem. Die öffentlichen Parks sind gesperrt worden für die Leute, die Weingärten nicht. Wenn wir darauf kommen, können wir dorthin gehen. Dort ist die Polizei unterwegs. Da hat sich wirklich so ein bisschen ein Trend ins Weingarten sitzen entwickelt. Ja, es gab es natürlich früher auch, aber es hat sich enorm verschärft seitdem. Und genau wie meine Mutter sagt, wir wollen ja jetzt niemanden aus dem Weingarten verbannen. Wenn es da schön ist und der Sonnenuntergang, dann setz dich hin, genieß das. Am besten trinkst du noch ein Glas Wein von den hiesigen Weinbauern, das wäre natürlich perfekt. Aber bitte das Glas wieder mitnehmen. Genau, wenn du es schaffst, deinen Müll in den Weingarten zu bringen, dann bitte nimm ihn auch wieder mit. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum wir da sitzen, weil du hast ja selber gesagt, die Leute, die euch kennen, die wissen auch, das sind Heli, Alex, Kurt und Stefan und denen gehört das. Und wenn ich dich kenne, dann pass ich da auf und nehme mein Klumpat wieder mit. Und diese Verbindung wieder herzustellen, ist einfach die Idee, weil die Wiener und auch die Touristen sind es gewohnt, durch die Weingärten zu gehen. Es ist was irrsinnig schönes und ich glaube man kann vielleicht auch ein Win-Win draus machen, dass man so halt die Leute anzieht. Wie ein Wein. Das ist ja auch der Gedanke mit, dass man jetzt wieder zurück geht in den Weingarten, dort ein bisschen ausschenkt, speziell zur Lesezeit, um die Leute irgendwie zu zeigen, wo der Wein wächst, wie das wächst, um eine gewisse Bindung zu haben zwischen Mensch und Natur. Das ist jetzt eine super Überleitung. Wie nennt man denn die Arbeit im Weingarten und wie die von der Weintraube bis zur fertigen Flasche? Beschreibt uns vielleicht kurz den Weg vom Träubchen bis in die Flasche. Naja, ihr macht irgendwann halt das Wachstumviertel und dann macht ihr einen Wein draußen. Das sind zwei verschiedene Namen, oder? Nein. Nein. Nein. Ich hab's dir gesagt. Ich hab's dir gesagt. Nein, außer wenn wir da jeden einzelnen Arbeitsschritt durchgehen, dann sitzen wir bis morgen da. Nein, nein, die ist eh nicht gut gesetzt. Nein, im Winter wird geschnitten. Stell dir einen Menschen vor, der in deinem Weingarten sitzt. Stell dir Willi vor. Genau, stell dir den Willi vor, der bei dir im Weingarten sitzt und ein Flaschen Wein von euch trinkt, wenn du ihm erklären müsstest, wie der Weg von deinem Weingarten bis in die Flasche ausschaut. Bitte. Nein, es fängt alles im Frühjahr an mit dem Anbinden, nach dem Schneiden, dann ist quasi nur der Strecker, das ist eine Ast übrig, der wird an das Drahtsystem angebunden. Weil wenn man sich einen Weingarten anschaut, das ist total untypisch und unnatürlich für die Rebe. Die Rebe ist eine Lianenpflanze, die eigentlich einen Baum hochkraxeln will. Und das so wie die im Weingarten geknechtet werden quasi, das ist komplett unnatürlich und untypisch. Die geknechtete Pflanze. Ja genau, die werden da angebunden und in ein Drahtsystem reingebunden, das wollen die ja gar nicht eigentlich. Am liebsten einen Baum hochklettern, so wie bei uns hier im Gastgarten. Wenn ihr schaut, zwischen den Tannenwipfeln blitzen die einzelnen Rehblätter schon durch. Wir sehen sie dir nicht. Am besten kommt es zu uns zum Heuring, dann wollen sie es euch anschauen, haben wir ein Lehrbeispiel. Aber nein, die Rehwille ist eine Lianenpflanze, die will eigentlich einen Baum hochklettern. Also die wird dann ans Drahtsystem angebunden, dann kommt sie zum Austrieb. So eine Anbindehaltung quasi. Genau, damit sie nicht umfällt vom Wind und was. Sie wird dann angebunden, das Ganze fängt dann an zu wachsen. Natürlich wächst sie in alle möglichen Richtungen. Es muss natürlich per Hand eingestrickt werden in dieses Drahtsystem. Sprich, immer wieder so eingeflochten, dass es in diese Richtung fliegt. Nein, es sind zwei Drähte quasi und da wird es eingeschlauft. Weil es verschiedene Kulturen gibt, also es verschiedene Arten. Ja, die typischste ist die mit dem Drahtrahmen. Ihr zumindest, ja. Früher gab es halt die Stockkultur, da war nur ein Stock und da ist quasi ein Mini-Pfahl hinaufgewachsen. Ja und in Südtirol die Bergola. Denkt immer daran, ihr erklärt das im Willi, es darf nicht so kompliziert werden. Genau, genau, genau. Also es ist ein typischer österreichischer Weingarten im Drahtrahmen, es wird da eingepflochten. Man muss natürlich immer wieder Pflanzenschutz betreiben, die Rebe hört natürlich nicht beim obersten Draht auf zu wachsen, die wächst natürlich immer weiter. Wenn sie zu stark wachsen, muss sie geschnitten bzw. geformt werden. Und dann kommt man eigentlich schon zur Lese hin. Zwischendurch, es kommt immer auf den... Grünarbeit. Ja, Grünarbeit, Blattarbeit, es kommt halt immer darauf an, wie der Jahrgang ist. Grünarbeit ist bodenbezogen oder Blattarbeit ist die Reversal, oder? Beides, beides natürlich. Aber großteils muss man sich immer nach dem Jahrgang rechnen. Es ist ein trockener, heißer Jahrgang, muss man eher schauen, dass die Trauben beschattet werden, damit sie keine Sonne haben. Also genug Blatteln haben. Genau. Ist das Blattarbeit, oder was? Genau, beispielsweise. Lass mal die Begriffe ein bisschen erklären. Genau, im Endeffekt keine Blattarbeit, da lässt du die Blätter einfach und es ist ein kühles, feuchtes Jahr und du willst, dass die Sonne zu bekommt, damit die Blätter getrocknet werden, müssen diese Blätter per Hand oder maschinell entfernt werden, damit die Trauben eben reinhängen und quasi vom Wind, wie beim Föhn, beim Haare waschen, genau, oder die Sonne hinkommt und die trocknen kann. An das kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ja, genau. Ja, genau. Du hast da im Prinzip die Möglichkeit, ja, der Herzblut zu verhindern. Es geht der Puls auf. Nein, das ist mein Wecker, damit ich das Kind vom Kindergarten abhole. Aber die ist heute zu Hause, da muss ich nicht wecken. Das ist gut, das ist gut. Aber das heißt, man hat da eigentlich manuell die Möglichkeit, über die Anzahl der Blätter und wie man mit dem umgeht, auch auf Witterung zu rechnen. Genau, genau, genau. Musst du sogar. Das habe ich nicht gewusst. Wenn es zu feucht wäre und du würdest die Blätter drauf lassen, dann förderst du eigentlich quasi nur die Pilzkrankheiten. Okay, das will man nicht fördern. Nein, natürlich nicht. Nein, man muss auch immer schauen, dass es gut durchlüftet ist, dass eben der Wind durchbläst, dass es abtrocknet, weil der Wein halt sehr pilzanfällig ist. Genau, und dann kommst du eigentlich schon... Andererseits brauche ich genug Blätter, dass ich assimilieren kann. Genau, weil die Zucker und die ganzen Kraftstoffe für die Rebe, die kommen eigentlich aus den Blättern. Über die Blätter. Assimilieren, wo hat jetzt was gehört? Fotosynthese. Fotosynthese. Ja. macht da Essen für Pflanze. Okay, Assimilien. Alles kleine Solaranlagen für die Weintraubern. Die fangen die gute Sonnenenergie ein und schießen sie direkt in die Weintrauberei. Jetzt erklärt er es wieder für mich. Ja, voll wichtig. Dann kommst du eigentlich schon in die Reifezeit und dann gibt es halt verschiedene Arten, wie man Wein machen will. Will man einen frühen Wein ernten, will man Traubensaft ernten, dann liest man natürlich etwas früher. Will man einen kräftigen und schweren Wein ernten, dann Also Traubensaft ist immer die frühe Beere oder was? Höchstwahrscheinlich, ja. Es ist meistens immer etwas früher gelesen, weil schon genug Zucker da ist, aber noch genug Säure, um das Ganze frisch zu halten. Würdest du zu lange warten, dann ist der Traubensaft natürlich super, super extra süß, aber es fehlt diese gewisse Frische. Da fehlt der Erfrischungsfaktor beim Traubensaft. Und das hat schon bei der Weinlese, das Ernten des Weins, und das war die ursprüngliche Frage. Diese Phase, bis zu dieser Weinlese, die hat nicht einen eigenen Namen, so wie das ist der Weinbau oder so, der Landbau und dann kommt die Winifizierung oder so, die Weinmachphase. Nein, wobei es gibt schon einige Winzer, die nur den Weinbau machen und dann die Trauben an die Genossenschaft verkaufen und keine Winifizierung machen. Aber bei uns passieren alle drei Schritte. Genau, alle drei. Wie heißen die drei Schritte? Hackeln. Sie haben drei Schritte, aber wie heißen die? Nix. Hackeln! Hackeln, Garten, Hackeln, Keller, Hackeln, Verkaufs, Hackeln. Weingarten, Keller, Verkauf. Ja, genau. Einigen wir uns drauf, die Fachbegriffe, Weingarten, Keller, Verkauf, passt. Das gibt's jetzt nicht irgendeine besondere. Aber dann gehen wir jetzt, wir sind bei der Weinlese, gibt's da noch irgendetwas aus sozusagen, man erntet jetzt die Trauben, was da jetzt so bei mir einen Aha-Moment auslösen könnte, wo man jetzt weinlesendechnisch sagt, ja das sollte man unbedingt wissen oder kommen wir da schon in Richtung Keller? Wichtig ist einmal in erster Linie, dass jetzt im Zeichen des Klimawandels, dass das Trauben, das gelesene Traubengut einmal so schnell wie möglich, nicht kochend in den Keller kommt. Ja, ich kann mich zum Beispiel an 2018 erinnern, da haben wir die ersten Trauben im August gelesen, das war unerhört, das habe ich noch nie davor gemacht. Ich war total gestresst. Ihr habt sie früh lesen müssen. Jaja, wir haben noch nie im August gelesen, das ist so früh, also Mitte, Ende September irgendwann fangt der Mal an. Und auch tageszeitmäßig auch, weil es so heiß ist. Genau, weil es einfach 30 Grad hat und wenn die Trauben schon dermaßen heiß in die Presse kommen, dann fängt das Ganze sofort zum Gären an. Und wenn das sofort zum Gären anfängt, durch die Gärung entsteht Kohlensäure und die ganzen Trubstoffe, die man eigentlich durch das Absetzen, durch die Schwerkraft absetzen lässt, steigen die immer wieder auf. Sprich auch die Bouquetstoffe. Genau, genau. Dadurch hast du einen Geschmacksverlust. Also die ganzen Aromen quasi. Wenn dieser ganze Weingartendreck quasi mitvergärt, also Staub und was ich weiß alles, dann beeinflusst das den Geschmack natürlich negativ. Das heißt, der Klimawandel hat tatsächlich einen Einfluss auf den Geschmack vom Wein. Enorm, enorm, sehr negativ. Auch in der Vegetation. Da kann man eh noch zuzuhören. Genau, da gibt es den Grünwetliner, das ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Der Grünwetliner mag die Trockenheit und die Hitze zum Beispiel überhaupt nicht. Das heißt, desto heißer und trockener es wird, desto untypischer wird der Grünwetliner in Zukunft. Es wird in Zukunft noch immer einen Grünwetliner geben, aber er wird nicht so schmecken wie ein Grünwetliner. Das ist das Grasengelb. Genau, das ist der typische grüne Vitmina-Typus. Säurebetont, pfeffrig. Wir haben ja den grünen Vitmina gesetzt, weil es bei uns eher kühl und feucht ist. Eben, eben, eben. Aber sag, wenn das Jahr halbwegs normal unter Anführungsstrichen ist und alles gut gelaufen ist und die Trauben sind geerntet, wie geht es dann weiter? Wenn die Trauben geerntet sind, kommen sie in die Weinpresse. Dort werden sie gepresst. Also sie werden vorher nicht gewaschen oder irgendwas? gewaschen. Darf ich dir kein Wasser dazugeben zum Wein? Ja, nein, später macht man später was. Das geht halt vorher. Danke, das ist ein schönes Weingesetz. Nein, es gibt halt noch den Schritt des Rebens. Das ist eine Maschine mit einem Loch. Hast du gesagt, das ist früher Holzrebeln gewesen? Ja, genau. Die Beeren von den Kämmen getrennt werden, weil in den Kämmen so viele... So viele Gerbstoffe drinnen werden. Also Stiele heißt entkämmen. Genau. Dann wird es gequetscht. Genau, dann wird es angequetscht, also leicht angepresst. Wie leicht? Also das heißt, du tust die ganzen Beeren, du tust das erst einmal entkämmen und dann musst du es ein bisschen angatschen, dass die Gärung stattfindet. Darf ich noch einmal weiterreden? Ja. Ich versuche es für mich zu verstehen. Das sollen die anderen verstehen, nicht du. Nein, das kommt dann in die Presse, da kann man sich vorstellen, wie ein gigantischer Luftballon, der sich in einen Zylinder aufbläst und der drückt die Weintrauben gegen ein Sieb, durch das fließt der Saft ab. Dort kommt das Ganze in einen Absetztank, wo halt über die die Schwerkraft, die ganzen Trubstoffe sich absetzen, der klare Traumsaft wird dann abgezogen über eine Pumpe in die Gärtanks und dort findet dann die Gemeingärung statt. Okay. Wir reden jetzt von Rot und Weiß oder ist das... Nein, Weißwein. Das ist klassischer Weißwein. Beim Rotwein die rote Farbe kommt ja von der Schale, genau, von der Schalenhaut. Deswegen muss der Saft mit der Schale, mit der Bärenschale vergehren, damit er diesen roten Farbstoff und auch Aromastoffe aus den Schalen rausziehen kann. Okay, warum macht man das beim Weißwein nicht, dass man quasi den noch ein bisschen auf der Schale lässt oder gibt es die Art von Wein dann eh auch? Natürlich, natürlich. Das ist auch eine Art Wein, für die wir mittlerweile recht bekannt sind. Wir sind die ersten Winzer in Wien, die auch einen Maische von gorenen Weißwein produziert haben. Okay. Der Jesuit ist ein natural gemischter Satz, der ist eh schon mal verkostet. Kann sein, dass ich schon mal den einen oder anderen verkostet habe. Nein, das ist ein Weißwein, der wie ein Rotwein produziert wird. Das heißt, der wird nur angequetscht, gerebelt, also von den Stielen getrennt Und dann lässt man die Gärung beim Weißwein wie beim Rotwein mit der Schale beginnen und durchgehen. Aber ist das jetzt ein Natural Wine oder ist das einfach ein spezielles Verfahren, das Sie jetzt auch ein bisschen ausprobiert und experimentiert haben? Die Maische Gärung ist für Natural Wine recht typisch. Es gibt auch klare Natural Wine, wie unseren Koffermann, den wir da am Tisch haben rein zufällig. Ah ja, schon. Zwinker. Total subtil. Da geht es einfach nur darum, Natural Wine heißt insofern, dass man so wenig wie möglich im Weingarten, also logische Landwirtschaft, beziehungsweise auch so wenig wie möglich im Keller einkauft, den Wein einfach Wein sein lässt und den Wein werden lässt. Apropos, das war jetzt auch wieder die perfekte Überleitung, was macht ihr denn anders als andere und wie hat sich das auch über die Generationen verändert? Wie schon erwähnt, wir sind auf jeden Fall mal das einzige Weingut in Wien, das sowohl im Norden als auch im Süden Weingärten bewirtschaftet. Das unterscheidet uns von allen Winzern in Wien. Mein Bruder und ich, wir haben mit diesen Natural Winen in Wien begonnen. Also wir machen seit 2013, waren wir die ersten Winzer, die Maische von Goraner Weißweine produzieren, haben das mittlerweile ausgebaut. Ich finde, dass wir sehr innovativ sind. Ja, natürlich. Mein Vater ist der erste Winzer, der einen roten gemischten Satz angebaut und ausgebaut hat. Also bei uns ist es wieder komplett normal, weil es ist sonst immer langweilig, wenn du immer dasselbe machst. Und mit neuen Geschichten kann man natürlich immer von sich reden machen, beziehungsweise man bleibt auch für die Leute interessant. Und deswegen ist es eigentlich komplett normal, immer was Neues auszuprobieren. Wir sind auch zum Glück... Ich finde, dass wir sehr offen sind. Ja, genau. Wir wurden auch von den Eltern gefördert, beziehungsweise uns wurden keine Steine in den Weg gelegt, dass es jetzt nicht geht. Auch international sehr interessiert und an neuen Stilrichtungen und ich finde das optimal, ich finde das gut. War es immer klar, Stefan, dass du und der Alex das gemeinsam machst und diesen Weg in die Zukunft gehst? Das ist jetzt irgendwie pathetisch, aber ich meine es schon so. Nein, das müsste Mutter fragen, weil der Alex ist an und für sich zuerst in eine Kochschule gegangen, in eine Gastro-Schule. Ja, wobei ich mir jetzt gar nicht so sicher bin, ich hab ihn nie gefragt. Ich glaube, irgendwann einmal ist er schon zu mir gekommen und hat gesagt, er will Klosterneuburg machen. Und dann hab ich gesagt, du gehst jetzt ins Modul und das machst du jetzt fertig. Aber er hat dann danach die... Er war mittendrunter, ja. Also ich hab mir gedacht, warum soll er jetzt mittendrunter wechseln? Aber er hat nachher dann Weinbau gemacht. Er hat dann Weinbau studiert auf der Woburg? Er hat Weinbau studiert. Also es hat euch irgendwie doch beide in die Richtung gezogen? Nein, natürlich. Ja, wie gesagt, wir haben uns seit Kindheitstagen dabei. Es gibt ein Zeitungsartikel von mir, auf dem ich mit drei Jahren mit Kübelchen im Weingarten bei der Weinlese dabei bin. Da steht irgendwas dabei, Stefan Steinklammer. Dann schickst du uns ein Foto, das werden wir dann dazu geben. Mit drei Jahren im Kübelchen. Im Kübelchen, jawohl. Genau. Ja, schon von Anfang an dabei. Der will das einmal übernehmen. Für mich war das schon von Anfang an klar. Ein vorgegebener Weg. Wie sind denn so die Rollen verteilt zwischen euch Brüdern? Im Keller zum Beispiel und bei der Weinmachung sind wir beide sehr involviert. Wir haben zum Glück die selbe Vision, wo wir das Weingut hinbewegen wollen, beziehungsweise wie sich die Weine entwickeln soll. Mein Bruder ist eher der Bastler, der liegt unter dem Traktor, der baut sich, selber über Stockbearbeitungsgeräte, die er sich selber zusammenschweißt und was weiß ich, da ist er irrsinnig begabt, das ist ein Wahnsinn. Ein Düsentrip. Ja genau, genau, genau. Kleiner Erfinder. Der ist ja irrsinnig involviert und was weiß ich und ich bin hier auf der Verkaufsseite und ich bin halt auf den ganzen Weinmessen unterwegs oder in den Lokalen und präsentiere halt unsere Weine. Obwohl er das auch sehr gut kann. Ich kann mich erinnern, ich war einmal leider verhindert und da hat er mich auf einer Weinmesse vertreten und das hat er sehr, sehr gut gemacht. Aber es ist super, das heißt, er schraubt, du bist im Vertrieb. Wer macht den Wein? Zusammen. Das macht ihr gemeinsam? Also das da ist das Ding und da spezialisiert ihr euch quasi? Genau, genau, genau. Und im Weingarten, dadurch, dass die Weingärten so örtlich getrennt sind, gibt es für beide immer was zu tun. Also mein Bruder macht zum Beispiel den Pflanzenschutz am 23. Ich mache den Pflanzenschutz am 21. Schneiden gehen wir zum Beispiel gemeinsam. Ja, es ist halt gut, dass wir das gemeinsam machen. Genau, das ist ja bei der biologischen Bewirtschaftung enorm wichtig, weil wenn du spritzen musst, dann musst du sofort spritzen. Du kannst nicht sagen, das mache ich heute und dann morgen den anderen. Der wird gleichzeitig gefahren. Und jetzt sitzen wir aber im Gastgarten von eurem Heurigen. Wer macht das? Alle. Ich glaub, ja, ich mein, ja, in Wirklichkeit, ja, ich sag, was gemacht wird und mach auch. Ja. Noch ist er ein Patriarch, äh, Matriarcher. Nein, überhaupt nicht. Ich brauch mir eine echte Matriarchin. Der liegt bei dir noch ein bisschen, der heurige, oder? Ja, schon, ja. Du managst das noch. Irgendwann wirst du auch mal Ruhe geben, hoffentlich, und sonst mal in die Pension gehen. Ich frage dich eh nicht, wann. Du willst es doch? Doch, doch. Wann ist Tag? Ich meine, ich habe da schon ein Ziel vor Augen. Nein, ich meine, ich werde sicher nie sagen, ich mache jetzt gar nichts mehr. Aber so intensiv wie die letzten Wochen, muss ich es jetzt auch nicht immer haben. Jaja, irgendwann. Und wer wird es dann bei euch? Oder wer hat die stärkere Affinität zum heurigen Hindu? Bleibt er überhaupt? Nein, das auf jeden Fall. Und durch den Glück sind wir zu zweit, deswegen können wir uns einen Radl ausmachen. Der eine macht den Abend, der andere macht den Abend. Dann können wir uns das schön einteilen. Ja, aber es ist halt noch nicht so wirklich klar draußen, weil in Wirklichkeit... Schaffe ich noch an, was gemacht wird, weil ihr ja hauptsächlich auf Weingarten und Keller konzentriert seid, oder Verkauf, also da haben wir noch nicht die optimale Lösung gefunden. Die Gastro ist ja wieder was ganz anderes, oder? Ja, weil es halt auch so zeitintensiv ist. Darum haben wir jetzt eigentlich auch die Aussteckzeiten etwas reduziert, damit es ist eine irrsinnige Doppelbelastung. Und auch jetzt mit dem Personal, was halt eigentlich jetzt weniger und schwieriger geworden ist, und die Familie mehr drinnen hängt, diese 16 Tage, die wir offen haben. Im Jahr. Im Monat. Im Monat, ja. Naja, haben wir bis jetzt noch nicht gehabt. Und das ist halt eine irrsinnig intensive Zeit. 16 Tage im Monat, das ist schon einiges. Na schon, und da kommen Sie natürlich im Weingarten nicht so hinaus. Braucht Sie den Heurigen oder ist er notwendig, um den Betrieb zu erhalten, oder ist es eher eine Tradition, die liebgeworden ist, die man mitnimmt, also ging es auch ohne Heurigen, oder sind Sie ja überhaupt vorstellbar ohne Heurigen? Nein, es ist eine sehr schöne Tradition in meinen Augen, Und man hat natürlich auch die beste Wertschöpfung beim Heurigen. Die höchste Wertschöpfung. Genau, für ein Glas Wein bekomme ich weitaus mehr, als wenn ich nur die Flasche an die Gastronomie verkaufe. Aber ich brauche die Gastronomie in Wien zum Beispiel, um unseren Bekanntheitsgrad wieder zu steigern. Wenn die Leute in der Top-Überweinbar unseren Wein kennenlernen, dann sagen sie, hey, das ist interessant, hat der noch anderes? Ich sage, der ist ja in Wien daheim, dann fahre ich mal zu dem zum Heurigen. Also es ist alles miteinander verbunden. Ich seh das auch irrsinnig irgendwo, ich mein, es ist zwar für die Familie irrsinnig anstrengend, aber andererseits glaube ich, schätzen die Leute das auch, zumindest unbewusst, dass, dass das ein Familienbetrieb ist, weißt du? Sie haben das, glaube ich, gerne, diese familiäre Atmosphäre, funktioniert eigentlich nur so. Kurz mal für die Begriffsfrage, was ist ein Heuriger und gibt es einen Unterschied zum Buschenschank und einer Gastro und was ist das jetzt hier genau? Ich sage immer, einen Heurigen gibt es in Wien und die Buschenschanken sind in den Bundesländern. Buschenschank, wir haben ja sowieso in Wien eine Sonderstellung, weil wir ja eigentlich ein bisschen das Gasthaus abgelöst haben mit diesem großen Essenangebot und die Wiener halt das auch nutzen. Sie gehen gern schnell unkompliziert wo was Gutes essen und wo was Gutes trinken und das noch in einer netten Atmosphäre. Das war das erste Mal, dass ich ein Glas Wein in die Hand getrunken habe. Das ist ein urtrockenes Interview. In einem hier, in einem schönen Garten. Er hat es gerade urtrockenes Interview gesagt. Na ja. Prost. Nicht von den Themen, vom Gespräch. Auf euch. Prost. Zum Wohl. Und es ist ja auch so, dass du viele Leute, viele Gäste kennst. Gut kennst, zu denen eine gute Beziehung hast. Und das genieße ich eigentlich schon auch. Wollen wir den Punkt so einfach fortziehen? Jetzt sind wir mittendrin. Ah, das hast du gemeint. Dann gehen wir doch mal wirklich auf den heurigen Begriff ein, weil das ist ja auch so, das Mysterium heuriger, weil man hört immer, es gibt Regeln, nach denen man einen heurigen betreiben kann. Es gibt auch den Begriff der Buschen, der Buschenschank. Und es gibt Castro. Ja, ist das. Da ist mein Bruder. Ja, jetzt ist es der Bruder. Schau an, die gehen in die Waschküche. Wir haben mittlerweile schon Musik, die wir über sowas drüber legen. Oder wir lassen ihn einfach drauf. Es gibt den Begriff Buschenschank, es gibt den Begriff Heurigen, teilweise sagt man, man darf ja beim Heurigen irgendwie nichts Warmes aussagen. Könnt ihr diesen Begriff einmal erklären, was heißt eigentlich Heuriger und was gibt's dafür Regeln? Wir haben hier in Wien eine heurige Konzession, die uns befähigt, auch gewisse warme Speisen zu verkaufen. Das gibt es nicht in Niederösterreich und nicht in der Steiermark und auch nicht im Burgenland. Die dürfen eigentlich nur kalte Sachen verkaufen, beziehungsweise, wenn sie etwas Warmes verkaufen, haben sie eine Gasthauskonzession. Habt ihr die auch? Nein, wir haben eine heurige Konzession. Das heißt, das ist wirklich ganz ganz speziell. Das gibt es aber nur in Wien hier. Das ist wieder die Ausnahme von der Regel. Das ist die Ausnahme, ja. Wien ist anders, haben wir erklärt. Ja, absolut. Haben das in Wien alle oder seid ihr da... Nein, ob das alle haben... Die, die im Weingarten sind, sicher mal nicht. Und wer sich halt zu einer Konzession löst, du musst eine Konzessionsprüfung machen, einen Nachweis haben, einen Gewerbeschein und dann... Ich denke mal, der Großteil der Wiener Heuerin hat sowas. Hat sowas. 90 Prozent werden das haben. Aber sag, wenn ich jetzt als Nicht-Wiener zum Beispiel als der Willi oder irgendein Tourist nach Wien komme, der einfach gern, ich hab jetzt gelernt, der Wiener Heurigen, da muss man hin, weil das ist das typisch Wienerische, woran erkenne ich den? Am Burschen. Den Heurigen erkennt man am Burschen. Ja. Und im Gegensatz zu einem Restaurant Der heutigen schenkt der Winzer seinen eigenen produzierten Wein aus. Also woher weiß ich das, wenn ich vor der Tür stehe? An den Buschen. Wirklich? Erkläre den Buschen, bitte. Sein Föhrnbuschen. Vorm Heurigen hängt ein Heurigenbuschen, ein Föhrnbuschen, und der symbolisiert quasi, wann der Heurigen geöffnet hat. Was ist denn ein Föhrre? Föhre, der Baum. Der Baum. Ein Föhrnbuschen. Ja. Und wenn ich öffne, dann hänge ich die Stange raus, und wenn ich zu hab, nehme ich sie wieder weg. Deswegen kommt es darauf an, dass der Ausdruck auch ausgesteckt ist. Und Buschenschank, oder? Ja, so isse. Willi! Buschenschank is wegen dem Busch? Ja! Ich hab nie g'wusst, dass des, was do da steckt, a Buschn is. Deswegen is Buschenschank? Ja, genau. Ah, das heißt, jeder Heurige is eigentlich auch eine Buschenschank? Ja. Also jeder, der richtig zusammenfasst? Ja, ja, ja. Ah, genau. Ja, i bin zufrieden, von mir aus kann ma geh. Die Frage is hinzugutgestellt. Und ich stell jetzt diese Frage. Ja, bitte. Wenn man hier sitzt, so wie ihr mit uns jetzt, ihr habt ja auch Gäste und seid auf Märkten und und und und unterwegs, gehen einem diese ständigen Gespräche über Wein und Heurige mit solchen Pseudo-Interessierten wie dem Willi eigentlich am Nerv oder ist das okay? Nein, nein, nein, überhaupt nicht, weil erstens mit euch ist das ein sehr intensives, ein sehr angenehmes Gespräch, überhaupt nicht trocken. Deswegen hat man gesagt, wenn man vorhin nichts zum Trinken auf die Kurven wieder kriegt, dann ist das okay. Hast du drauf gehabt? Nein. Eines ist immer sehr interessant, weil der Winzer ist der einzige Landwirt, der vom Anbau seines Produkts über die Ernte, die Veredelung bis zu der Vermarktung sämtliche Schritte durchmacht. Dadurch haben wir natürlich eine irrsinnige Geschichte zu erzählen und der Wein ist auch ein irrsinnig hochwertiges Produkt, also ohne jetzt irgendjemandem schlecht reden zu wollen, aber im Vergleich zu Kartoffelbaun oder irgendwelchen anderen Baun stehen die Winzer da wie Rockstars. Ja, weil es jetzt auch ein Lifestyle-Produkt geworden ist. Genau, wird so gehypt wie die Winzer. Ja, da war der Wein-Skandal schon auch ein bisschen zuträglich. Absolut, ja. Ja, auf jeden Fall, weil es halt eine komplette Nullstunde war und der Weinbau ist am Boden gelegen und dann haben sie gesagt, okay, jetzt setzen wir den Start auf Masse, setzen wir auf Klasse. Und dieses Qualitätsbewusstsein hat sich dann enorm entwickelt. Ja eh, aber jetzt macht sie das schon ein paar Jahre, vielleicht noch ein paar Jahre länger wie du, Stefan. Und dann komme ich wieder daher und sage, ja, welchen Wein würden Sie mir zutrauen? Und ich schmecke da jetzt wieder ein bisschen eine Erdbeere und ein bisschen einen Spargel raus. Ich meine, nichts gegen uns Konsumentinnen und so, aber das müsste doch irgendwann einmal sowas von auf den Zorger gehen. Wenn der Fünfte kommt oder der Fünftausendste und irgendwas von Spargelnoten redet. Reinmessen und so ist es, man kommt sich schon manchmal vor wie eine Aufziehpuppe, immer dasselbe, aber im Grunde, wir versuchen unsere Geschichte zu wiederzugeben und zu repräsentieren und ich sehe es als meine Mission, die Geschichte oder den gemischten Satz zu erzählen bzw. den Leuten beizubringen, weil das haben viele Leute noch immer nicht geschafft, das zu verstehen, was es ist, was die Vorteile davon sind und Genau, und ich sehe es als meine Mission, den Gospel vom gemischten Satz zu verteilen. Okay, aber du wiederholst die Strophen und aber... Aber es gibt schon noch Leute, die halt so ein gewisses Pseudowissen haben und dann halt versuchen, dir da auf supergescheit zu kommen. Und bei mir war es dann so, dass ich dann halt Nach der Verbatzen-Meisterprüfung hat mich das Ganze dann doch einmal wirklich interessiert und ich habe dann in Rusti-Wein-Akademie gemacht und habe den Diplom-Sommelier gemacht und das hat mir wirklich irrsinnigen Spaß gemacht. Und es macht mir schon Spaß mit Leuten, die sich auskennen, über eben die Struktur und das alles zu sprechen. Aber sag, was sind denn so, du bist ja auch da ganz viel und mit Menschen, was sind denn so die häufigsten Fragen, die dir gestellt werden? Wo ist das WC? Nein, das ist die meistgestellte Frage bei uns im Hauring. Okay, ich habe mich ja auch nicht so ausgedrückt. Ich meine, bezogen auf den Wein oder den heurigen. Achso, das meinst du. Achso, jetzt kenn ich mich aus. Nein, ich sag einfach, welchen Wein können Sie mir empfehlen? Ich möchte einen trockenen. Aber kommen irgendwelche Fragen zum Anbau oder zum Keller? Unsere Betriebe, speziell die Leute, fragen oft nach, ob der jetzt aus dem 21. oder 23. Bezirk ist. Also die wollen wissen, wo es herkommt? Ja, es gibt so einen gewissen Lokalpatriotismus. Die Leute sagen, hey, ich möchte nur den aus dem 21. oder der ist schon ein bisschen besser. Besser und viele Leute aus dem Traum sind. Ein gewisser Lokalpatriotismus ist immer ein bisschen dabei, aber sonst, über den Anbau und so, da gibt es immer Unterschiede. Ja, es gibt halt wirklich, so wie der Stefan sagt, ja, aber ich will schon mal einen Ananasenmauer trinken. Ist der eh aus Mauer? Ja, natürlich, das sind immer alle Weide, die ananasenmauer sind. Verraten gibt es die Gerichtsgeheimnisse nicht. Aber ich find's witzig, dass der Ort so wichtig ist für die Menschen, wo der Wein herkommt. Also eher so guter Lokal. Ja, ich glaub, ja. Doch schon. Spannend. Wie gesagt, das ist halt der Lokalproduktivismus und dadurch, dass sich die beiden Weinbaubezirke dermaßen stark unterscheiden von den Bodentypen. Im 21. haben wir sehr leichte sandige Böden, im 23. haben wir sehr schwere lehmige Böden, und dementsprechend entwickeln sich auch die Weine. Das heißt ja, im 21. hast du eher leichtere, fruchtbetontere Weine und im 23. geht's eher die mineralische Rechnung. Und jetzt Sakeli, wir sitzen hier am Tag, nachdem ihr diese 16 Tage lang ausgesteckt hattet. Vielen Dank an dieser Stelle noch, dass wir heute da sein müssen. Warum ist es gerade so arg und was sind gerade so die größten Herausforderungen für dich im Heurigen? Ja, arg ist es deshalb, weil halt irgendwie die Personalsituation sehr brenzlig ist momentan. Seit Corona ist es glaube ich eh schon so abgedroschen. Aber es ist halt so, dass halt, weiß ich nicht, ich finde momentan schwierig Personal, welches zuverlässig kommen möchte, hier arbeiten möchte, wobei das sicher eine nette. Ein nettes Arbeitsklima ist, aber du findest halt schwer jemanden. Nein, es ist schwierig, weil ich persönlich würde das sehr cool finden im Hiring zu arbeiten, weil es ist halt zwei Wochen offen, das ist intensiv, aber du führst dann wieder zwei Wochen frei. Und ich persönlich würde mir halt leid sagen. Also du hast dann noch eine sehr schöne lange Ruhe, das ist eigentlich ziemlich cool. Zwei Wochen, in denen du wirklich intensiv arbeitest, aber auch sehr viel Spaß dabei hast, und dann ist halt zwei Wochen wieder Ruhe und dann eine Pause und dann kannst du auf Urlaub fahren oder was geht, bei sich was machen, also insofern ist es schon besser als im Urlaub. Und wir würden uns halt persönlich leichter tun, wenn wir wüssten, da kommt jemand, der kann das, der macht das, auf den kann ich mich verlassen. Diese Situation ist momentan nicht gegeben. Pausenlos fehlt irgendwo jemand, dadurch muss irgendjemand von der Familie einspringen, die eh schon alle zugedeckt sind mit 100% Arbeit und das macht die Situation so schwierig. Ich hab mir gedacht, alle Winzers sind reich und brauchen und haben viel Freizeit und die rocken aus der Landwirtschaft etc. Und du denkst dich doch, oder? Das ist ein Image, das nach außen transportiert wird. Ja natürlich, weil wenn du ein Bild vom Winzer siehst und es ist halt irgendwo schön auf der Weingast und hat ein schönes Krawatterland und ist schön angezogen, Und dann denkst du, naja, Lehmann, dem geht's eh gut, aber es ist halt wirklich ein echt harter Knochenjob. Und wo du wirklich das ganze Jahr beschäftigt bist und rund um die Uhr arbeiten musst. Und wenn dazu noch ein Heurin kommt, dann ist das noch einmal ein Volljob, der dazu kommt. Bitte, da habe ich eine Zwischenfrage. Jetzt ist das ja schon viel und ich weiß aber, ihr fahrt auf Märkte auch. Ihr seid am Weihnachtsmarkt, ihr seid am Ostermarkt, ihr habt zwischendurch die Sturmhütte offen. Jetzt war gerade der Smile-Lüfterl. Wie geht es ihr aus und warum macht sie das dann auch noch? Naja, mittlerweile ist es so, wenn wir die Hütte am Weihnachtsmarkt haben oder am Ostermarkt, dann ist der Heuring geschlossen. Wir reduzieren eh schon. Das heißt, ihr wechselt es ab. Genau, wir wechseln ab, aber zum Beispiel diese Märkte oder Veranstaltungen, ich versuche mir das so einzuteilen, dass ich dann nur dort bin, wenn zum Beispiel der Heuring geschlossen hat. Und warum macht ihr das überhaupt? Naja, um uns zu repräsentieren bzw. unsere Weine unter die Leute zu bringen. Also das ist quasi ein Aushängeschild? Genau, genau, genau. Auf diesen Messen versucht man dann natürlich auch Gastronomen und Weinhändler und Winotheken anzusprechen. Und wenn die dann den Wein zusätzlich nehmen, kann man so einen weiteren Verkaufszweig für seine Weine aufbauen. Man muss dann vielleicht am Endeffekt ein bisschen weniger im Heurigen stehen. Wobei ich aber sagen muss, das war ja nicht immer, du sagst jetzt, warum machen wir das, habt ja eh schon alles jetzt. Aber wir haben ja nicht immer alles gehabt. Wir haben uns das erst alles erarbeiten müssen. So ein Traktor ist nicht billig. Und ihr habt ja nicht nur einen. Ja genau, wir haben recht viel doppelt. Da könnt ihr sich überlegen, kaufen wir noch einen Traktor oder kaufen wir ein richtig tolles Sportauto. Und meistens dann doch den Traktor, weil man auf dem viel mehr Zeit verbringt. Auf den Traktor. Der ist auch viel cooler. Weil wir uns ja dann am 13. Juni bei unserem Live-Podcast auch mit der Frage beschäftigen, wo sind die Bauern am Markt und warum machen die das überhaupt und wer sind die? Dieses der Ostermarkt und der Weihnachtsmarkt zum Beispiel und die ganzen Messen. Uns kommt immer wieder die Frage entgegen, zahlt sich das aus finanziell? Ja, das würde es nicht machen. Also darum entstehen jetzt auch wieder so viele Hofläden. Weil der Landwirt, der Bauer, es dann direkt vermarkten kann und halt dann die beste und größte Wertschöpfung hat. Und wie ich heute in der Zeitung gelesen habe, es steigen, also es wird ja, wie ist das jetzt. Also Tatsache ist, dass der Produzent, der Landwirt, nicht so viel für die Lebensmittel bekommt, wie dann im Handel verkauft wird oder verlangt wird. Aber es ist jetzt extrem, nicht? Die Preise sind in der Landwirtschaft sehr niedrig und im Handel sehr teuer. Und jetzt versucht man halt laut Gesetz diese... Das nachzuvollziehen und auch diesen Weg aufzuzeigen. Und der Handel wehrt sich natürlich, ist ja logisch, weil dann sieht man, wieviel Prozent die draufschlagen, aber der Landwirtschaft wäre das sehr wichtig, zu dokumentieren, dass nicht wir die Preistreiber sind, sondern wir eigentlich relativ wenig bekommen. Und darum entstehen glaube ich auch so viele. Hofläden oder darum gehen auch so viele Bauern auf die Märkte und verkaufen ihre Produkte selber, was ich eigentlich sehr toll finde, weil du gibst ein gutes Produkt zu einem guten Preis am frischersten, oder? Und darum macht man das. Ja, ich sehe es genauso, weil es ist eine Riesensauerei, dass die Milchbauern eigentlich nur von den Subventionen aus der EU leben und eigentlich gar nicht von ihrem Produkt, für das sie das ganze Jahr arbeiten, leben können. Ja, und gegen die darf ich was sagen? Subventionen, das ist auch ein schreckliches Wort, finde ich, weil das sind Ausgleichszahlungen, sind Ausgleichszahlungen, weil in Wirklichkeit billige Lebensmittel sind gefordert, daher kriegen sie nicht den Preis, den es eigentlich ausmacht, den sie für die Produktion eigentlich verlangen müssten. Und dadurch wird dann dieser Unterschied zwischen dem, was eigentlich das Produkt kostet und was es verkauft wird, das sagt man als Subventionen. In Wirklichkeit sind es Ausgleichszahlungen. Wie wichtig sind die Ihnen im Bereich Weinbau? Es gibt schon Förderung, speziell für die Biolandwirtschaft, weil die EU schon darauf schauen will, bzw. Österreich auch darauf schauen will, dass es einfach mehr Bio-Winzer gibt. Und da finde ich, muss ich sagen, das ist schon ziemlich cool, weil in Wien ist der Prozentsatz enorm hoch, vor allem hier bei uns im Ort. Das ist natürlich auch in der Landwirtschaft draußen im Weingarten extremst wichtig, weil nur ich biologisch wirtschafte und mein Nachbarspritz konventionelle Mittel und. Mein anderer Nachbarspritz, also links und rechts, die Nachbarspritzen konventionell und das schießt mir von links und rechts rein, dann hilft meine biologische Wirtschaftsweise genau nicht. Aber mittlerweile ist es so, dass die vier flächenmäßig größten Winzer bei uns hier im Ort, Witschko, Edelmoser, Zahel, auch alle biologisch arbeiten. Dadurch, das heißt, mein Nachbar, dessen Nachbar ist auch biowirtschaftet biologisch, links mein Nachbar ist biologisch, rechts mehr nachbar ist biologisch. Das heißt die Grundfläche ist schon mal richtig. Also bist du ein Single quasi? Ja genau, nein, nein, nein. Und das ist ja jetzt nicht nur, dass es schön und toll ist. Das ist natürlich auch besser für die Umwelt. Die ganzen Insekten können sich besser vermehren, die Biodiversität wird gefördert und... Dieser ganze Rückzugbereich für die Insekten und Tiere ist einfach viel größer, ohne jetzt irgendwie konventionell wirtschaftende Kollegen zu verteufeln oder irgendwas. Wobei wir hier in Wien schon einen sehr hohen Anteil am biologischen Anbau haben. Nein, ist nicht toll. Mehr als ein Viertel, ja. Und ich verstehe jeden Landwirt, der biologisch wirtschaftet, äh, nicht biologisch wirtschaftet, weil es natürlich ein enorm hoher Arbeitsaufwand ist. Das kann sich nicht jeder leisten. So ein wirtschaftlicher Faktor. So, ihr habt zu viel Zeit in die Weingärten reingesteckt. Jetzt hab ich 30 mal biologisch gesagt, ich glaube, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt. Jetzt ist Bio-Time. Frage, wenn du, du hast gerade gesagt, Arbeitsaufwand, Kostenaufwand, Zeitaufwand, warum dann Bio für euch? Aus Überzeugung. Aus Überzeugung. Wir haben bei uns im Keller ein Geburtstagsfass von meinem Großvater aus dem Jahre 1975, auf dem irrsinnig schön die Szenerie aus einem unserer Weingärten eingeschnitzt ist, auf dem auch die Hirta-Hütte, die man bei uns im Weingarten besuchen kann während der Herbstzeit, eingeschnitzt ist und über dieser, also auf dem Holzfass ist so eine Art Bann auch eingeschnitzt, sondern auf dem Fass steht, eingeschnitzt wäre die Scholle, die dich nährt. Also eher der Boden, die Scholle, der Boden, die dich ernährt. Das drückt für mich am besten aus. Du kannst nur mit der Natur, du kannst nicht gegen die Natur arbeiten. Und wenn ich will, so will, dass meine Tochter und ihre Kinder auch einmal irgendwann Weinbau betreiben können, dann kann ich das nur so machen, dass es zukunftsfähig ist. Das heißt, ich kann nur schauen, dass die Reben, der Boden alles gesund bleibt. Und das geht meiner Meinung nach am besten mit der biologischen Wirtschaftsweise. Nur eine Zwischenfrage. Ihr wart ja davor ein klassischer konventioneller Weinbaubetrieb. Warum vorher so und warum jetzt? Sowas hat sich geändert, weil du gesagt hast, du hast Überzeugung. Ja, das war die Idee eigentlich auch der neuen Generation. Das hat sich eben so entwickelt. Das war ihre Überzeugung. Ich glaube, es ist so, dass Natur und Boden ein unheimlich wichtiges Gut sind, auf das du wirklich achten und schützen musst. Und das ist jetzt der beste Weg dorthin. Bevor wir jetzt in die Details gehen, darf ich da noch kurz was einwerfen? Mein Vater und meine Eltern haben nie früher Insektizide oder Herbizide gespritzt. Wir haben schon naturnahen Weinbau. Genau, das Einzige, was wir umstellen mussten, war das Pilzmanagement. Also es war jetzt nicht ein dermaßen riesengroßer Schritt. Okay, das wäre im Prinzip eh genau die Frage gewesen, jetzt bevor wir dann in die Details, was es jetzt eigentlich genau konkret heißt, Bio im Weinbau. Das Bewusstsein hat sich ja doch von deiner Generation, der Generation deiner Eltern, heute in diesen, du hast jetzt quasi den Begriff der Nachhaltigkeit oder Zukunftsgerechtigkeit beschrieben. Was ist da passiert? Was waren so die wesentlichen Ereignisse, dass die junge Generation, sag ich jetzt einmal, mehr Bewusstsein dafür hat, wie die ältere? Oder was hat damals auch gefehlt? Oder habt ihr da eher dran gedacht? Die Generation Z, sag ich nur. Wie gesagt, das ist halt ein unheimlich wertvolles Gut und du musst darauf schauen, du kannst das nicht ewig Gift reinpumpen. Irgendwann einmal ist genug oder zu viel. Und was mir so gut daran gefällt ist, dass ich halt wieder versuche, das Ganze zu revitalisieren und dass diese ganzen Abwehrkräfte und dass das wieder von alleine hochkommt und sich dann von selbst regeneriert. Das finde ich so spannend. Aber war das damals in den 80er Jahren zum Beispiel, oder? Wo dein Vater auch noch am Werken war, wo ihr dann langsam reingewachsen seid. War das Bewusstsein damals noch nicht so da in dieser Demenz? Nein, das war auch absolut nicht da. War nicht da? Nein, war absolut nicht da. Und du musst dir denken, früher sind die Spritzmittelfirmen zu dir in den Betrieb gekommen und haben gesagt, das musst du spritzen und das musst du spritzen. Und je mehr, umso besser. Das war eine enorme Erleichterung für den Wiener. Das waren ja Verkäufe. Weil die haben gesagt, der spritzt an, dann ist er erledigt für das Jahr. Und dann hast du keine Ruhe und kannst dich am heurigen konzentrieren. Ja, das waren ja reine Verkäufe, die versucht haben, so viel wie möglich dir reinzudrucken, damit sie ein gutes Geschäft machen. So wie die Pharmafirmen heute. Ja, ja. Ja, wobei, was der Stefan sagt, ist schon auch so richtig. Es war ja eine mega Arbeitserleichterung einfach auch, oder? Genau, es hat auch seine Vorteile gehabt. Ja, das ist eben verständlich. Aber das, was die halt damals gespritzt haben, war ziemlich heftig. War ziemlich heftig. Aber das war uns nicht so bewusst. Mein Vater ist gestorben, sage ich jetzt einmal dran. Inwiefern? Naja, weil diese ganzen Mittel halt doch sehr giftig waren. Und mein Vater ist dann an ihren Krebs gestorben. Genau, er hat immer zur Dialyse gehen müssen. Und das heißt, er hat immer selber gespritzt, war er ständig im Warten dann. Und damals gab es halt keinen Kabinentraktor und der ist halt in dem Dunst drinnen gesessen. Das heißt, du warst nicht geschützt und hast gar nicht überhaupt bis das Händewestunfall gesessen. Du warst wahrscheinlich glücklich, dass irgendwie die kühle Brise von der Spritze gekommen ist. War das für euch dann auch ein Grund schon, dass ihr den naturnahen Weinbau gegangen seid und dann schon in die Richtung euch orientiert habt? Oder wie seid ihr da in die Richtung dann gekommen? Ja, du das ist halt... Das ist so wie damals haben sie dir wahnsinnig viel Autos verkauft Je stärker umso besser. Und jetzt geht man halt wieder zurück auf Elektroauto und nur ja, alles umweltbewusst. Das ist auch eine Entwicklung der Zeit. Wer weiß, was dann in 30 Jahren los ist. Keine Ahnung. Ja, auf die Frage kommen wir eh noch. Danke, danke. Aber apropos Umstellung, weil das ist ja immer ein Prozess. Du sagst ja nicht so, ich bin jetzt Bio und dann kannst du überall die Pickel draufpicken. Du brauchst nur Pickel kaufen. Nein, nein. Wie lange dauert denn so eine Umstellung? Sechs Jahre. Wenn du sagst, ich möchte jetzt umsteigen, dann unterzeichnest du einen Vertrag mit einer Kontrollfirma, die kommt auch jedes Jahr vorbei kontrollieren. Drei Jahre. Das heißt, man kann nicht einfach sagen, ich arbeite jetzt Bio und glaubts mir alle. Nein, nein, das wird genau kontrolliert. Du musst deine Einkaufslisten vorweisen, du musst Spritzpläne vorweisen, es wird im Keller kontrolliert, was du dort machst. Also es wird ziemlich rigoros kontrolliert, dass es auch wirklich Bio ist, wo Bio drauf steht. Was wird umgestellt konkret bei einem Weinbaubetrieb? Ihr wart jetzt konventionell, oder ja, konventioneller Weinbaubetrieb. Und was wird dann alles umgestellt? Also, nicht jetzt bis ins letzte Detail, aber was sind so die Hauptdinger, was wird umgestellt? Ganz vereinfacht gesagt, du darfst zum Beispiel nicht mehr gegen Unkräuter spritzen. Du darfst nicht mehr gegen Insekten spritzen. Und es gibt diverse Mittel, Pilzmittel, die man umstellen muss. Herbizide, Pestizide? Herbizide, Pestizide und Insektizide. Insektizide. Genau, genau. Zum Beispiel, also der große Unterschied ist jetzt zum Beispiel, die konventionellen Mittel gehen in die Pflanze rein, die werden von der Pflanze aufgenommen und noch neu zugewachsene Teile, also frische Blätter, die noch nicht da waren, wie ich gespritzt habe, die sind auch geschützt. Was natürlich ein Vorteil ist. Bei den biologischen Mitteln ist es so, dass sie in Belagsmitteln quasi wie eine Sonnencreme du dir die raufschmierst. Achso, die sind nur dort, wo es drauf ist. Genau, Oberfläche. Und alles, was neu dazu wächst, ist natürlich dann nicht mehr geschützt. Deswegen muss man auch im biologischen Weinbau öfter Spritzen fahren, wenn es nötig ist. Wir haben das gehört, im Obstbau einmal, dass das im Vergleich, das ist ja nicht nur, das hat ja alles seine Vor- und Nachteile. Ihr müsst viel öfter rein, quasi in den Weinbauten. Mit dem Traktor. Mit dem Traktor. Christoph Unfried hat das im Obstbau einmal beschrieben, er hat gesagt, Faktor 5 ungefähr von der Arbeitsintensität im Vergleich zu konventionell. Könnt ihr das in der Art und Weise bestätigen? Wie viel öfter fährt man da rein? Wie gesagt, es kommt ganz auf den Jahrgang ein. Ist es ein trockener Jahrgang, ist natürlich der Pilzdruck nicht so hoch, dann muss es nicht so sein. Ist es ein feuchter Jahrgang, dann kann es schon sein, dass du jede Woche, jede 10 Tage eine Spritzung fähren musst, dann ist es schon ein bisschen heftiger. Und bei den biologischen Mitteln ist es zum Beispiel so, die wirken natürlich besser, wenn sie besser von der Pflanze aufgenommen werden beziehungsweise wenn der Belag besser funktioniert und das ist zum Beispiel in der Nacht besser. Das heißt, wenn ich spritzen fahre, wenn es richtig herkommt, dann sperre ich den Hauring zu, fahre über den 21. und fahre spritzen und bin die ganze Nacht unterwegs, weil da natürlich weniger Wind ist, das heißt die Mittel werden besser verteilt. Und es ist nicht zu heiß, weil jeder Spritzmittel-Wassertropfen funktioniert wie eine kleine Lupe. Genau, genau. Wenn du das um 12 Uhr bei 30 Grad machst, dann verbrennst du dir deine Blätter oder deinen Weintraum im schlimmsten Fall. Okay. Also von der Arbeit ist es natürlich um einiges heftiger. Das ist natürlich etwas, das wir in Kauf nehmen. Jetzt haben wir ja, wenn man sagt, ich muss eine Pflanze spritzen, immer eigentlich ein sehr negatives Bild im Kopf. Das assoziieren wir halt. Was wird da jetzt im Bio-Weinbau gespritzt? Was darf man, was darf man nicht und wogegen ist das eigentlich? Der größte Feind des Weinbauern sind eigentlich die Pilzkrankheiten. Da gibt es zwei ganz große Oedium und Peronospora. Das sind zwei unterschiedliche Pilze. Und gegen die muss man eigentlich am stärksten kämpfen. Da gibt es jetzt unterschiedliche Mittel. Man kann entweder Schwefel verwenden, man kann Backpulver verwenden. Das funktioniert austrocknend. Was wir auch verwenden ist zum Beispiel Orangenschalenöl oder gewisse Algenextrakte, die wie der Pflanzen stärkend wirken. Aber auch natürlich Pupfer, ein Schwermetall. Das klingt natürlich jetzt im ersten Moment, Gott, die spritzen mit Schwermetallen, aber die Menge, die im Weinbau verwendet wird, ist dermaßen marginal. Das ist natürlich verkraftbar. Und wir haben da auch natürlich Regelungen, die vorschreiben, wie viel darfst du pro Jahr pro Hektar ausbringen. Und im Vergleich zu anderen Weinbaunationen, wie zum Beispiel Frankreich, Italien, ist der Österreich irrsinnig weit vorne. Und die Menge, die wir ausbringen dürfen, ist irrsinnig gering. Jetzt ist Kupfer anyway ein Schwermetall und kommt natürlich auch nun früher oder später immer wieder in Kritik, was den Weinbau betrifft, oder vor allem gerade den Bio-Weinbau. Woher kommt diese Kritik und gibt es irgendwelche Alternativen? Beim Kupfer leider nicht wirklich, weil Kupfer ist das einzige Mittel, das wir haben, das resistenzbrechendes. Gegen die Pilzkrankheit? Gegen diese Pilze, natürlich. Das haben die alten Probleme schon verwendet. Bei den konventionellen Mitteln, natürlich irgendeine Brühe. Irgendwann sagt der Pilz, das kenne ich schon von den letzten drei Jahren, das interessiert mich nicht mehr. Dann muss die Industrie natürlich etwas Neues entwickeln. Das heißt, diese Mitteln werden auch immer heftiger oder werden halt immer irgendwie neu zusammengestellt. Beim Bio-Wärmebau ist es so, das Kupfer hat so eine starke Wirkung, dass es komplett resistenzbrechend ist und der Pilz sich nicht darauf einstellen kann. Aber zum Glück können wir mit so geringen Mengen arbeiten, dass sich die Ablagerung im Boden eigentlich recht gering hat. Die Kritik, die immer da kommt, ist, dass ein Kupfer ein Metall ist, nicht abgebaut im Boden, das heißt selbst geringe Mengen über die Zeit, das akkumuliert sich oder das häuft sich ja im Boden an und wird immer mehr dann. Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten inzwischen schon, wie man das Kupfer dann wieder rausbringt, weil es wird halt von Jahr zu Jahr immer mehr Kupfer im Boden wahrscheinlich, oder? Führt das dann nicht zu Problemen langfristig? Weil man kriegt ja den Boden immer nicht weg, oder wie bestimmt? Für den Erzberg. Es kommt da nicht der Erzberg, so schlimm ist es nicht. Nein, das nicht. Aber wir arbeiten natürlich parallel auch zur Bodengesundung. Das heißt, wir bringen enorm viele Pflanzen, Kräuter, Kleearten aus, die die Gesundheit des Bodens fördern, beziehungsweise auch das Mikroleben, die ganzen Würmer, Bakterien und was auch immer, die im Boden unterwegs sind, dass die gefördert werden mit diversen Begrünungspflanzen. So haben wir halt den Boden auch wieder zugesunden. Okay, jetzt haben wir gesagt, was alles im Garten passiert, beziehungsweise mit Fungiziden, Insektiziden und Pestiziden, wo man nicht arbeiten darf, also keine chemisch-synthetischen Dünger verwenden. Man muss viel manuell arbeiten, es hat auch Nachteile, wie man gesehen hat, das heißt, man fährt viel öfter mit dem Traktor dann rein, verpfahrt viel mehr Diesel wahrscheinlich, weil es für Elektro-Traktoren wird es nur wenig geben, denke ich mal. Das ist das, was im Weingarten selber stattfindet. Was muss man denn im Keller nach dem Weinbau noch alles umstellen, wenn man von konventionell auf Bio-Weinbau wechselt? Oder haben wir im Weingarten noch was vergessen? Nein, ich glaube, da haben wir so ziemlich alles. Nein, im Keller wird darauf geschaut, also, Dass mir jetzt ein ganz starkes Beispiel anfällt, in der biologischen Kellerwirtschaft ist es nicht erlaubt den Wein aufzusäuern. Das heißt? Das heißt, einen konventionellen Weinbauer darfst du zum Beispiel den Wein, wenn er nicht sauer genug ist, dann darfst du... Nicht sauer genug? Ja, nicht sauer genug. Also wenn die Weinsäure zu gering ist. Wenn dann heißes Jahr war, dann kann es sein, dass zu wenig Apfelsäure in den Beeren enthalten ist. Genau, dann darf man die nachträglich zusetzen. schmeckt der Wein, also beim Wein ist ja nicht nur, nein, wenn keine Säure drin ist, schmeckt er nicht, schmeckt der Fad. Also es ist beim Wein nicht nur der Zucker entscheidend, sondern auch die Säure. Die Säure ist ein entscheidender Faktor. Genau, sonst schmeckt der Wein lascher und fad. Das versuchen wir zum Beispiel mit dem Wein, den wir gerade hier im Glas haben, das ist eher ein gutes Beispiel, so dem entgegenzuwirken. Bei dem handelt es sich um einen Co-Fermenter, das ist ein 50% Wiener gemischter Satztraubensaft mit 50% Streuobstapfelsaft vergoren. Wir haben Traubensaft mit Apfelsaft vermischt und dann vergoren. Das heißt, ich säure mir den Wein nachträglich mit einem Apfelsaft auf. Das kennst du sicher, du hast sicher schon mal einen Apfelsaft getrunken und einen Traubensaft. Auch wenn die von der Säure komplett gleich sind, vom Säurewert, BH-Wert, der Apfelsaft schmeckt immer etwas erfrischender als der Traubensaft. Das ist deswegen, weil die Äpfelsäure viel reaktiver ist auf der Zunge als die Weinsäure. Und quasi mit dem Wein, mit dem Co-Ferment, pushe ich mir mit dem Apfelsaft quasi den Alkohol nach unten. Der ist auch ganz leicht im Alkohol, der hat unter 10 Vol. %. Aber schiebt man die Säure, die Frische, wieder nach oben. Also auch eine Innovation in dem Fall. Aber das heißt jetzt mit Fokus auf Bio, im konventionellen darf man das? Im Bio-Weinbau, was habt ihr da für Alternativen? Mittel, die man im Weinkeller hat, die sind natürlich eingeschränkter. Was ist denn jetzt konkret der Unterschied, wenn der Traubensaft durch die Weinkellertür fährt, sagen wir, okay, ist Bio-Traubensaft oder zumindest die Biotraube, wenn sie durch die Weinkellertür fährt, und was ist dann ab dem, Zeitpunkt Bio, was es sonst nicht ist, in der Verarbeitung, in der Vergärung, bis es halt in der Flasche ist? Da gibt es dann, also es wird zum Glück recht sauber im Weinkeller gearbeitet und da gibt es dann schon nicht jetzt so die Riesenunterschiede. Es gibt jetzt schon Mittel, die erlaubt sind in der konventionellen Weinbaukellerwirtschaft, die in der biologischen Weinwerdung nicht erlaubt sind. Das sind jetzt teilweise Reinigungsmittel, die wir nicht verwenden dürfen, Zusatzmittel, die wir nicht verwenden dürfen. Aber ich glaube, es ist auch die Art und Weise, wie man Wein macht, die Technik. Genau, die Technik, beziehungsweise mit welchem Gedankengut gehe ich da rein. Was ist denn der Unterschied in der Technik? Ich kann da jetzt nur von uns ausgehen. Bei Technik meine ich jetzt nicht die technischen Sachen, sondern die Art und Weise, wie ich den Wein mache. Ob ich ihn jetzt gekühlt, eine gekühlte Gärung mache, ob ich ihn im Holzfass dann ausbauen lasse, welche Gärung ich mache. Es gibt auch verschiedene Arten von Gärungen. Ja, ich kann da jetzt nur von unserem Weingut reden. Wir verwenden keine Aromahefen, wo du jetzt irgendeinen Packel reinhaust, da steht drauf, Wein schmeckt nach Pfirsich und am Ende schmeckt er nach Pfirsich. Das ist schrecklich, finde ich. Sowas verwenden wir dann natürlich auf jeden Fall nicht. Das ist dann, glaube ich, auch synthetisch hergestellt. Genau, du darfst auch keine genmanipulierten Sachen verwenden. Wir versuchen da recht viel mit weingarteneigenen Hefen zu arbeiten und so wenig wie möglich in die Weinwährung einzugreifen, vor allem speziell bei unserer Natural Wine Linie. Was macht ihr denn jetzt, weil ich kann mich noch erinnern, vor vielen Jahren, also 2012, bei euch im Weinkeller gestanden zu sein, was macht ihr denn heute anders als damals? Wie schon gesagt, wir setzen viel mehr auf Spontangehung, das heißt weingarteneigene Hefe. Die wir vergehren und wir haben damals, ich glaube damals wieder bei uns war es, da haben wir nur einen gemischten Satz gehabt und mittlerweile haben wir sieben verschiedene gemischte Sätze. Das heißt, wir setzen enorm stark auf den gemischten Satz und jetzt nicht wie andere Wiener Weingüter jetzt auf Einzellage, Einzellage, Einzellage. Das heißt, die arbeiten jeden Weingarten einzeln für sich aus. Wir spielen uns da eben mit den unterschiedlichen Macherarten. Das heißt, klassischer gemischter Satz, Maische-Fargoraner-Gemischter Satz, also quasi Orange, Koferment, also Vergärung mit Apfelsaft teilweise, Rosé-Gemischtersatz, wir haben zwei rote gemischte Sätze. Also wir wollen quasi den ganzen Regenbogen von gemischten Sätzen. Also ihr habt euch spezialisiert aufs Gemischte eigentlich? Ja genau, genau, genau. Apropos, vielleicht ist das auch noch ein wichtiger Punkt, Wein ist ja nicht nur eine Dauerkultur, also ein Ding, das man aussetzt und das einfach wie ein Obstbaum im Prinzip einfach länger braucht, das heißt du musst heute für übermorgen und überübermorgen entscheiden. Es ist aber halt auch eine Dauermonokultur. Und jetzt ist die Frage, ist das nicht einfach extrem arg für den Boden? Nein, du musst dir ja die Fläche anschauen. Ein Weingarten ist ja riesengroß, aber dort wo der Wein steht, da sind ja eigentlich nur ganz dünne Reihen. Das heißt, die größte Fläche vom Weingarten sind eigentlich die Fahrzeilen, auf denen sich der Traktor meistens bewegt. Nicht meistens, aber wo sich der Traktor bewegt. Und diese Fläche versuchen wir zu verwenden, um mit einer sehr artenreichen Begrünung den Boden wieder zu gesunden, beziehungsweise die ganzen Insekten und Mikroorganismen zu fördern. Seitdem wir umgestiegen sind auf Bio, sind wir in eine Kooperation mit dem Wiener Bezirksimpfgarn eingegangen. Das heißt, wir waren die erste Folge. Heute folgt die Folge nicht ein, aber... Ich glaube 39. Genau, wir arbeiten seitdem schon jahrelang zusammen, weil die sind einmal durch die Wiener Weingärten unterwegs gewesen und haben gesehen, dass sie bei uns so eine enorme Artenbegrünung vorfinden und haben uns gefragt, ob sie da drei kleine Bienenstöcke aufstellen können. Mittlerweile sind es fünf große und wir haben mittlerweile schon ein zweiten, beides gemischte Satzweingärten, in denen sie Bienenstöcke aufstellen. Aber nicht nur das, wir versuchen auch vermehrt Obstbäume im Weingarten auszupflanzen. Wo man auch das alte Obst wieder forcieren kann. Und das geht dann wieder in den Koferment? Teilweise, das wäre natürlich die Überidee, aber bei dem sind es halt Äpfel, weil Apfel und Wein gleichzeitig reifen. Mhm, okay. Also die Grundidee ist einfach Artenvielfalt im Weingarten zu fördern. Apropos, jetzt hast du so oft, so oft gemischter Satz gesagt, was ist das jetzt eigentlich? Preach, preach, preach! Nein, beim gemischten Satz handelt es sich eigentlich um die Urform des Weingartens, weil der Höhlensteinzeit-Winzer ist ja nicht aus der Höhle rausgekommen und hat gesagt, boah, jetzt baue ich einen Chardonnay an. Der hat halt genommen, was er gefunden hat. Chardonnay. Chardonnay. Boah, Chardonnay an. Wahrscheinlich hat's... Der hat dann das angebaut, was er gefunden hat, beziehungsweise es waren ja nicht so 15 Hektar Betriebe, so wie wir. Das war halt eine Familie, die hat einen kleinen Weingarten gehabt und im Endeffekt, Ende des Jahres einen Wein zu haben, haben sie halt alles mögliche angepflanzt, weil es ist ja auch eine Art Versicherungsmaßnahme, weil irgendeine Sorte, irgendeine Traube kommt immer am Ende durch, weil die unterschiedlichen Sorten auch unterschiedliche Anfälligkeiten gegen Trockenheit, Spätfrost oder Pilzkrankheiten haben. Das heißt, am Endeffekt, am Ende des Jahres gab es immer einen Wein. Dadurch ist der gemischte Satz eingeschaut. Eine Sorte ist immer was geworden. Genau, genau. Das war einfach Backup. Das war einfach nur praktisch. Absolut. Das war ein ganz einfacher gemischtes Risiko. Genau, genau, genau. Aber ich glaube ganz am Anfang, glaube ich nicht, dass es so viele verschiedene Sorten gegeben hat. Nein, das weiß ich nicht. Es gibt ja, weiß ich nicht, über 8000 verschiedene Rebsorten und jedes Gebiet hat ja seine Autochtonen-Sorten. Die nur dort vorkommen. Autochton heißt nur in dieser Region. Genau. Und die passen auch immer am besten. Also wenn ich irgendwo noch ins Filial fahre oder so, ich trinke wahnsinnig gern diese Weine von dort, weil die schmecken dort auch am besten. Wenn ich sie mit nach Hause nehme, schmeckt der gar nicht mehr so gut. Aber das hat irgendwie schon seine Berechtigung, diese autochtonen Sorten. Nein, das auf jeden Fall. Beziehungsweise, wenn irgendein Rebstock mal ausgefallen ist oder krank geworden ist oder was Neues ausgeplatzt ist, die haben halt nicht immer dasselbe noch einmal bekommen, das heißt, die haben da irgendwas dazu gepflanzt und gemischte Sätze sind dann auch über die Zeit entstanden. Und wie halt dieser Trend gekommen ist zum Reinsorten auspflanzen, haben halt die ganzen Wienzer. Ihre gemischten Sätze oder was weiß ich, ausgerissen und durch neue Anlagen ersetzt, die halt dann reinsortig waren. Und in Wien hat diese Tradition vom gemischten Satz überlebt. Ich weiß nicht warum, ich sage immer, die Wiener Winzer waren zu faul dafür. Aber eines ist, ich glaube eigentlich, durch den Heurigen ist das übrig geblieben, weil der gemischte Satz, das war dann der einfache Schank. Der Heurige war immer der gemischte Satz, ja. Und dadurch haben sie ihn einfach stehen lassen, weil den haben sie schon gehabt und das ist einfach der einfache Spritzer Wein. Gar nicht der grüne Veltliner. Nein, nein, nein, nein, nein. Das war an und für sich früher immer der gemischte Salz. Einfacher Hauswein und Anfang der 2000er sind sie dann drauf gekommen, dass der Wien eigentlich einen irrsinnigen Scherz hat. Das was typisch Wienerisches ist und das wir das nachdem viele Bundesländer oder viele Weingebiete schon ihre DHCs hatten hat man sich dann überlegt, was bei uns das typische ist und, Gott sei Dank haben wir dann den gemischten Satz forciert. Jetzt hast du das Vertriebeln natürlich gesagt, wir sind draufgekommen, was man für einen großen Schatz hat, ist es, hat man einfach was entdeckt, was man da hat, was man einfach woanders nicht hat, oder begründet irgendetwas anderes außer die Exklusivität diese Schatzbehauptung? Oder steckt da... Sowohl ist auch, am Anfang haben sie sich überlegt, was ist typisch für Wien, weil für einen Wiener gemischten Satz war am Anfang der Weiße Burgunder im Gespräch. Wobei ich überhaupt nicht weiß, was jetzt den Weißen Burgunder in Wien so besonders macht. Und dann sind sie drauf gekommen, Moment einmal, gemischter Satz hat außer uns keiner. Und dann sind sie da drauf gekommen und der Rückschluss war dann eigentlich, dass jeder Winzer hat einen gemischten Satz, aber jeder gemischte Satz war dann auch komplett eigenständig. Weil jeder Winzer hat seine eigenen Sorten, beziehungsweise seine eigene Art im Weingarten zu arbeiten und sollte mal ein Winzer bis auf die Elf. Einzelne Traube den perfekt genau selben gemischten Satz haben wie ich, hat einen komplett anderen Boden oder eine komplett andere Art den Wein auszubauen. Absolut. Das heißt jeder gemischte Satz ist für sich unterschiedlich und auch einzigartig und das macht es so toll. Und weil ich gesagt habe, vorhin mit den finden neue gemischte Sätze, das ist bei uns im Betrieb auch zum Beispiel so. Wir haben jetzt Anlagen, zum Beispiel unser roter gemischter Satz, der natural roter gemischte Satz. Das ist eine uralte Anlage in der rote und weiße Weintrauben zusammenwachsen. Die haben mir nie wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Du fragst mich, was machst du mit roter und weißer Weintrauben, die mit Schamwax und Traubensaft gehtschau. Und ich bin irgendwann, 2019 bin ich durch den Weingarten gegangen und hab mir gesagt, Moment mal, das ist eigentlich ein uralter Weingartensgemischter Satz. Pah, perfekt, machen wir einen Rosé-gemischten Satz. Der fehlt mir noch in unserem Farbspektrum von Weiß-Rot-Rosé und was weiß ich alles. Das heißt, wir selber im Weingut finden alte gemischte Satzanlagen und entdecken wieder für uns selber auch. Letztes Jahr zum Beispiel, wir haben eine Anlage im 21. Bezirk, in der Grauburgunder, Gelbermuskateller und Riesling zusammenwachsen. Und das wird jetzt auch ein neuer gemischter Satz. Und aus dem habt ihr auch Traubensaft vorgemacht, oder was war mit dem? Ja, der ist einfach immer irgendwo mit reingewandert. Gibt es eine Grundanforderung für gemischten Saatzen? Wir haben nämlich einen Hammermann da mit dir gemacht. Das haben wir nicht einmal mit Hammermann drauf, das müssen wir jetzt ergänzen. Wie viel Mischung braucht es? Es gibt den Wiener gemischten Saatzen, das Weingesetz. Und laut dem, um ein Wiener gemischter Saatzen DRC zu sein, muss der Weingarten aus mindestens drei verschiedenen Sorten bestehen. Die Hauptsorte darf nicht mehr als 50% ausmachen zum Beispiel. Max 50% für die Hauptsorte. Gibt es eine Obergrenze auch oder kann ich eine... Ich wollte gerade fragen. Nein, nein, nein, das Sky ist die Limit. Du hast eben gesagt, der Papa hat angefangen mit 21, gemacht mit 26. Genau, wir haben einen roten gemischten Satz Weingarten, den der Vater ausgepflanzt hat. Und er wollte immer so eine Art Sortenweingarten haben und hat sich überlegt, wie viele Sorten soll ich da auspflanzen? 10, 15? Nein, 21 ist der Bezirk, Patriotismus, 21 verschiedene Sorten mussten das dann sein. Gibt es den noch? Ja, natürlich, natürlich. Gibt es ja eine im 23. mit 23? Nein. Noch nicht, nein. Noch nicht, okay, hat er gehört. Nein und noch nicht, okay, wollen wir darüber reden. Nein, nein, derzeit nicht, derzeit nicht. Ich muss auch sagen, mit den sieben verschiedenen gemischten Sätzen sind wir erst genug. Weil wir haben den klassischen gemischten Satz, wir haben einen einzellangen gemischten Satz, wir haben einen Maische-verkorenen gemischten Satz, wir haben den Koffermel, wir haben den Rosé-gemischten Satz, wir haben zwei rote gemischte Sätze und jetzt kommt auch noch ein weiterer gemischter Satz dazu. Ja. Sagst du rot? Ich sage abseits vom gemischten Satz gibt es noch irgendwelche so typisch typisch Wiener Weine und wenn ja, welche habt ihr davon auch noch? Naja, es gibt die typisch österreichischen Sorten wie Grünewitwiner, Riesling. Aber für Wien noch irgendwas, das so urtypisch ist? Urtypisch wienerisch nicht. Wien ist gemischt. Eine gute Mischung, ja. Und jetzt hast du vorher gesagt, so habe ich es auch kennengelernt, was euch ja auch speziell macht, ist, dass dein Papa sich sehr auch auf Rotwein draufgehauen hat. Ist das immer noch so und wenn ja, was macht es da Besonderes? Natürlich, natürlich, dadurch, dass zwei Weingüter waren, die zusammengewachsen sind, mein Vater ein ehrsinniger Rotwein-Fanatiker ist, haben wir extremst viele Rotweinsorten und darunter natürlich auch ein paar spezielle Geschichten, wie zum Beispiel ein Carbonephraon. Wir sind das einzige Weingut, das einen rein sortigen Carbonephraon anbaut. Ja, genau, tut mir leid, ich war aufgeregt. Wenn man keinen Besuch kriegt. Ja, genau. Wir sind das einzige Weingut, das einen rein sortigen Carbonephraon anbaut, beziehungsweise, Pinot Noir ist eine unserer Lieblingssorten, wir haben uns sehr auf die auch spezialisiert. Und was bei dem extrem interessant ist, wir bauen Pinot Noir im 21. und im 23. an. Und das coole ist, dass sich je nachdem auf welchem Boden der Wein wächst, der Pinot Noir, in die Richtung entwickelt er sich auch. Also im 21. haben wir sehr leichte sandige Böden, der Pinot Noir aus dem 21. der wird, eher leichter, hellfarbener, säurebetonter, rotbäriger. Im 23. eher schwere, lehmige Boden, der ist etwas dünkler von der Farbe, geht eher in dunklere Richtung. Die beiden Weine werden separat ausgebaut und dann werden die beiden miteinander küvetiert. Das heißt, wir machen beim Pinot Noir einen Bezirksküvet. Warum machen wir das? Wir machen das genau deswegen, weil diese beiden unterschiedlichen Pinot Noirs, die beide sehr interessant sind und sehr gut sind eigenständig, miteinander vermischt, genau wieder diese Vielschichtigkeit reinbringen, die wir beim gemischten Satz so schätzen und lieben. Und ich glaube, dass in Wien der Pinot schon auch ein Thema ist. Genau, Pinot Noir ist Pinot ist einer der Rotwein. Ist er in Wien wichtig? Ja, er wächst sehr gut. Ist doch glaube ich nach einem Zweigel. Die meistangebauteste Sorte. Ja, es ist zwar eine furchtbar heikle Sorte. Na, St. Klauren ist viel schlimmer. Wieso? Es ist noch mehr Prinzessin. Es gibt immer Winzer, die sagen, Pinot Noir ist das heikelste, was es im Weingarten so, gibt. Das sind die Winzer, die keinen St. Klauren haben. Die von St. Klauren sagen, Pinot ist nicht so schlimm. Außer die vom Gemischten Saas, die sagen, das geht. Nein, Pinot ist super. Aber eine Frage jetzt für mich, also die einen Strahler, wann ich jetzt so ein Pinot Pinot Noir, da wurscht irgendein Wein in dem. I bau den am 21. an und da, und da drüben san zahndig die Böden, und da is is ois drinnen im Boden. Und da drüben san die Böden wieder ganz anders. Und i mach alles gleich. Alles. Ja? Bis auf den Boden. Und dann kommt so a Fusl wie i daher, trinkt diese zwei Glasln. Schmeck i dann an Unterschied, oder renner ma davon, so in Facetten, dass i... Na, das is den zum Beispiel schon. Beim Pinot Noir, wie schon vorhin erwähnt, der am 21. wird viel heller, und der am 23. wird viel dünnkler. Nicht viel heller, so dass das… Du kannst es mit freien Augen, selbst mit deinen Brillen siehst du es auch. Und ich schmecke das auch. Nur das Terroir. Ja, genau, weil es geht nicht nur um den Boden beim Terroir, es geht um auch das Mikroklima. Wir haben ja viel Einfluss noch von der Thermenregion hier in Bauer. Das ist im 21. nicht, da hast du das große Weitereingefühl zuschauen. Thermenregion von der einen Seite und Burgenland von… Also die Temperaturen sind auch passend. Ach so, okay, es ist nicht nur das Terroir, weil du vom Boden nur geredet hast, sondern es ist auch das Klima und alles, was dazu… Terroir ist nicht nur Boden, Terroir ist alles. Terroir ist der ganze Weingarten. Terroir ist Boden, das Klima, das ist ein bisschen verwirrend, und beispielsweise auch einzelne Einflüsse, die dieser Weingarten hat, also zum Beispiel, da kann man auch Rehe einbeziehen oder Wildtiere, die gehören auch zum Terroir dazu, die gehören dazu. Aber die kommen nicht in den Wein. Nein, aber sie beeinflussen die Knospen und den Weingarten. Wie? Die fressen die Jungknospen, und weil da weniger Knospen auf dem Leben sind, dann hab ich halt weniger... Die fressen dir die grünen Blätter weg. Beispielsweise hier am 23. haben wir extremst wenig Wild im Weingarten, im 21. haben wir sehr viel Wild zum Beispiel. Fianco schaut mich gerade an, ich hab gerade ein Erkenntnis. Also wir haben jetzt den Begriff Terroir im Verständnis, das sind Geiger vom Boden, auch um Rehe. Es geht nicht nur um den Fahnen, um den Boden. Alles, eigentlich alles, das Terrorist, die Gesamten, rundherum, jaja. Apropos, das passt hier jetzt sehr gut, wir sind ja in Wien, ich meine, wir sind in einer Großstadt doch am Rand, aber trotzdem, gibt es im Weinbau Besonderheiten, in der Nähe von einem Ballungszentrum von so einer großen Stadt zu sein? Ja, enorme. Welche? Zum Beispiel, was mir jetzt auf Anhieb einfällt, ist, jetzt im Frühjahr gibt es natürlich den Spätfrost Und eine Möglichkeit, die Reben, die frischen Blätter, die ganz kleinen, frischen, zarten Blätter vom Spätfrost zu schützen, ist das Räuchern. Das heißt, im Weingarten werden Strohballen angezündet und durch den Rauch wird die Sonneneinstrahlung, also es ist nicht wirklich der Frost, der Frost schädigt nur die Blätter und da die Sonneneinstrahlung verbrennt ja dann die Blätter, es sind die Sonnenstrahlen, die nach dem Frost kommen. Durch den Rauch? Genau, wird das quasi geschützt, so erzeugt es quasi einen natürlichen Nebel, durch den das starke Sonnenlicht diffus gemacht wird, also vom Nebel abgeschwächt wird und dadurch schützt du die Blätter. Das kannst du jetzt, wenn du in Wien bist, ist das verboten. Du bist ja in einer Stadt, da darfst du nicht irgendwie was anzünden. Aber sobald du einen Schritt aus Wien rausgehst, also ein Meter daneben ist vielleicht in Ordnung, oder? Du kannst räuchern, was du willst. Ja, stolz darauf, ja. Sonst, wenn es Glück gibt, geht der Wind in deine Richtung. Ja, genau, kannst du rüberwachen. Ist jetzt wurscht. Ja, genau, das geht dann. Das ist die Bürokratie, aber das ist zum Beispiel der erste Schritt, das erste, was mir einfällt. Bürokratie eigentlich. Was macht Wien noch special oder anders, wenn es um euch geht, sei es jetzt im Weingarten, die Menschen, was auch immer? Wenn wir da zurückkommen zum Wiener gemischten Satz, diese ganzen Regeln mit den drei Sorten und nicht mehr als 50 Prozent oder so, das gilt nur in Wien. Das ist der Wiener gemischte Satz. Obwohls Weißen Traum. Genau, genau. Obwohls Weißen. Genau, danke für die Über... das haben wir nämlich noch gar nicht gehört. Das geben wir nachher noch hin. Wenn jetzt ein Schritt aus Wien rausgeht, in Niederösterreich gelten diese Regeln nicht, da kann ein gemischter Satz zum Beispiel auch nur aus Zweitrauben bestehen. Aha. Okay, und wer kennt das auf der Flasche? Du musst einen Wiener gemischten Satz draufstellen. Wenn du wirklich diese Garantie haben willst, dass mindestens drei verschiedene Sorten sind, dass die Hauptsorte nicht mehr als 50 Prozent ausmacht, das heißt nicht, dass der jetzt irgendwie Grönemeyer-Lehner ist und der haut irgendwo einen Kübel-Riesling drauf und das ist ein gemischter Satz. Ein Kübel. Ja. Ich möchte jetzt niemandem was unterstellen, das gibt's auch. Das gibt's nur in Wien. Also die Garantie hast du nur beim Wiener gemischten Satz. Aber da musst du einen Wiener gemischten Satz draufstellen. Was steht da auf dem Detaillier? Vorne steht der Satz DAC, vorne steht der Satz Wiener gemischter Satz und DAC. DAC heißt was? Distriktus Austria Controllata. Kontrollate Angabe geografische. Also es darf nur von da kommen und es wird kontrolliert, dass es da ist. Aus diesem speziellen Gebiet kontrolliert. Und das ist auch gesetzlich geregelt, oder? Ja. Verordnung oder was ist das für... Im Weinbaugesetz ist das drin. Im Weinbaugesetz ist DRC definiert. Genau. Und das ist so regionstypisch, oder? Ja, absolut. Ich weiß nicht, in der Wachau, glaube ich, der Beltliner oder so ist, ist in Wien dann der gemischte Saatzug? Nein, mittlerweile die Wachau, also die haben es auch so gemacht, in der Wachau gibt es sieben verschiedene DRCs. Was da jetzt gebietstypisch ist, wenn eh alles dabei ist, warum ich dann einen DRC brauche, weiß ich jetzt auch nicht. Aber Wien ist gemischter Satz? Nur der gemischte DRC. Es gibt, wenn irgendwo was anderes draufsteht, wie DRC Wien, das kann nicht stimmen, es gibt nur Wiener gemischten Satz, DRC, Punkt, sende sie aus. Wunderbar. Wieder was gelernt? Wiener Wein, das kann der Chardonnay-Gründer mit Wiener oder Wichwer sein, aber wenn DRC dabei steht, dann ist es der Wiener gemischte Satz. Der Wiener gemischte Satz war auch der erste Weißwein, der ins Slow Food Presidio aufgenommen wurde. Presidio? Was ist Presidium? Das ist der einzige Wein, der diese kleine Slow Food Schnecke am Etikett haben darf. Mittlerweile ist der rote Vitlina auch aufgenommen worden und der blaue Portugieser. Aber der Wiener gemischte Satz war der erste, weil es einfach wirklich um den Erhalt dieser alten Tradition geht, verschiedene Sorten im Weingarten gemischt auszupflanzen. Frau Blase. Achso, du hast mir gesagt, du würdest gerade eine Frage einleiten wollen. Achso, ja nein, alles gut. Ich wollte tatsächlich einfach nur nachhaken, was noch so für Vor- und Nachteile sind, in Wien Wein anzubauen. Der Vorteil ist, dass du irrsinnig nah am Kunden bist. Was auch ein Nachteil. Ja, Vor- und Nachteile. Du machst Vor- und Nachteile, du machst Nachteile. Nein, nein, nein. Nein, das haben wir eh schon vor, im Interesse einfach. Aber wenn du zum Beispiel jetzt die Gastronomie besuchen willst als Produzent oder so, oder irgendwelche Weinmessen, die meisten Weinmessen sind in Wien, da ist einfach die lokale Nähe viel besser und angenehmer. Und wenn die Leute mich auf irgendeiner Messe besuchen, dann, boah, der Wein ist ja richtig gut. Bis und wenn ich mal in den Haar renge. Und da tust du gleich hin. Genau, genau, genau. Also du musst jetzt nicht irgendwie in die Südsteiermark ewig lang hinfahren, nein, du rufst in die Straßenbahn. Genau, du fährst mittel-ewig weit bis zum 23. Aber bist fast gleich da. Genau, gell? Ja, wir machen, apropos, wir machen hier ja auch ehrlichen Deep Talk, was... Was tun wir? Was sind... Warte, Willi. Was sind die Nachteile in Wien, eine Landwirtschaft zu haben? Und dass das Verständnis halt eigentlich in der jetzigen Zeit sehr gering ist, sag ich jetzt einmal. Wofür? Für die Landwirtschaft. Ich meine, einerseits glaube ich, werden sie schon sagen, also da bist du vielleicht als Winzer eh sehr geachtet, aber die Leute haben wenig Bezug zu diesem Ganzen, zur ganzen Landwirtschaft, Bearbeitung, Erzeugung, Produktion. Sie können sich wenig darunter vorstellen. Viele Leute haben leider mal einen Garten. Also wie sollen sie dann einen Bezug zu einer Pflanze haben? Wobei ich andererseits sehr gut verstehen kann, dass es da draußen schön ist, dass ich da gerne spazieren gehe. Andererseits muss ich auch denken, dass die Weingärten ein sehr hoher Sauerstoffproduzent sind. Sind und auch sehr viel Kohlenstoff wiederum binden. Also auch sehr gut für die Umwelt. Aber die Leute können halt wenig damit anfangen. Ich war vorgestern oben und dann wollte ich in den Weingarten reinfahren, steht jemand mitten in der Einfahrt. Bitte Entschuldigung, Sie stehen in der Einfahrt, fahren Sie da raus. Also die Leute denken nicht, dass man da jetzt die Weingärten die man als öffentliche Parkfläche wahrnehmen muss. Und nicht als Landwirtschaftsfläche. Wir haben keinen Bezug dazu. Und was könntet ihr zum Beispiel, oder glaubt ihr, könnt ihr was machen, um das zu ändern? Da finde ich zum Beispiel die Sturmhütte ganz gut. Da holt man die Leute in das Gebiet herein, in einen kontrollierten Bereich. Eine Sturmhütte? Ja, genau. Genau, das ist eine Hirterhütte. Früher während der Weinlese, also wenn man im Weingarten unterwegs ist, sieht man öfter so kleine Hütten rumstehen. Das sind die sogenannten Hirterhütten. Da haben quasi die Weingarten-Sheriffs während der Weinlese drinnen gewohnt. Da haben wir schon mal was gehört davon. Genau, die haben aufgepasst, dass die nicht die Weintrauben geflattert werden. Und wir haben eine unserer Hirterhütten haben wir reaktiviert und schenken jetzt während der Sturmsaison, wir im September jedes Wochenende sperren wir dort auf und laden die Leute zu uns, wie meine Mutter schon gesagt hat, kontrolliert ein und zeigen ihnen einerseits, hey schaut her, das ist ein Wiener gemischter Satz, so schaut ein echter gemischter Satz aus. Weingarten mit ausmischen, sonst wird es nicht scharf. Genau, genau, du siehst richtig, die großen gelben Muskatellen nehmen kleinen Riesling, nehmen roten Tramina, nehmen großen grünen Veklin. Du siehst richtig den Unterschied, das siehst du an den Trauben natürlich am besten. Da kannst du es am besten erkennen. Trauben wir gleich. Ja, aber es ist ja nicht mehr so wie früher, du produzierst ja jetzt wesentlich mehr Trauben in einem Weingarten als früher, weil damals die Bearbeitung nicht so gut war, weil der Pflanzenschutz nicht so gut war, es gab wesentlich weniger Weintrauben, die meistens auch damals noch furchtbar krampensauer geschmeckt haben und daher hat es dann auch diese Weinhüter. Gegeben, die aufpasst haben, dass niemand, dass keiner gestohlen hat. Also wenn mir jetzt jemand einen Weintraum abschaltet, mache ich keine Tragödie daraus. Nein, das nicht. Aber du legst die Leute auf. Aber ich will nicht, dass sie mir den Weingarten verwüsten. Ja, das will ich nicht. Wir nutzen diese Möglichkeit, um auch um das Bewusstsein zu schärfen. Genau. Auch Respekt. Und funktioniert's? Teils ja. Wie gesagt, die Leute, die hier aus der Gegend sind, die uns kennen, die haben enormen Respekt vor dem Weingarten. Das sind halt die Wilden, die Halbstarken, die zum Party machen, im Weingarten fahren und dort halt ihre Bierdosen rumkugeln lassen. Ja, okay. Das ist halt das Hauptproblem. Aber die Leute, die wissen, hey, da wird gearbeitet und keiner meiner Kollegen verjagt jetzt irgendwelche Leute auf einer Picknickdecke, die sich dort am Rand, nicht mitten im Weingarten hinsetzen und den Sonnenuntergang genießen. Okay. Das geht wirklich nur um die Leute, die dann ihre Billi-Tschechen oder die Weinflaschen dann über den Rücken hinten in den Weingarten schießen und dann fährt der Traktor drüber und zersticht sich irgendwie die Reifen und du hast einen riesen Schaden und der Traktor ist für eine Woche lang lahmgelegt. Apropos Traktor, wir haben auch gehört, ein Nachteil ist in der Landwirtschaft in der Stadt, dass man sich quasi am Acker staut. Steht's hier dann auch, wenn man in Weingarten fährt, ist man oft im Stau? Gibt's so Rush-Hour? Nein, das nicht. Das ist nicht das Gleiche. Wenn man über die Tangente fährt. Ja, das ist eher selten. In den 21. Das ist eher selten mit dem Traktor. Stimmt, mit dem Traktor nicht. Nein, nein, wir arbeiten da schon... Dadurch, dass wir zwei verschiedene Standorte haben, haben wir ja recht viele Maschinen doppelt. Wir haben ziemlich viele Traktoren doppelt und Lesemaschinen doppelt. Nein, das ist bei uns nicht der Fall. Also wir müssen selten mit irgendwelchen Gerätschaften durch den Stau fahren. Aber es gibt schon Winzer, die auch über die Höhenstraße fahren. Ja, genau. Da steht man dann im Stau, das ist immer der Grund für den Stau. Absolut! Das müssen wir dann gleich ausnutzen und hinten riesengroß die Aussteckzeiten draufhängen. Ja! Wahrscheinlich! Das wäre eigentlich ziemlich gescheit. Dann bist du schon wieder im Vertrieb. Wenn Sie sich persönlich beschweren wollen, besuchen Sie uns beim Heurigen. Sehr gut! Danke! Ich habe es gesehen. Danke! Danke! Hast du noch eine Frage? Sonst würde ich überleiten auf die Zukunft. Nein, nein. Wir haben noch eine große Frage, habe ich schon noch. Und zwar, es heißt ja Wiener gemischter Satz DRZ. Und ihr habt euch spezialisiert ein bisschen auf roten gemischten Satz. Unter anderem. Und dürft das aber sozusagen nicht so nennen, habe ich gehört. Nein, leider nicht. Das ist jetzt gesetzlich geregelt worden. Im Nachhinein. Also wir waren nicht die einzigen, in Wien schon, aber es gab in Niederösterreich und anderen Burgenland zum Beispiel gab es schon noch andere Winzer, die rote gemischte Sätze ausgebildet haben. Das war natürlich eine riesengroße Menge an Winzern, die das gemacht haben. Aus irgendeinem Grund sind einige Winzer oder irgendwelche Leute auf die Idee gekommen, dass es jetzt so große Verwirrungen gibt, wenn es jetzt auch einen roten gemischten Satz gibt, weil die Leute sofort an roten gemischten Satz denken, wenn sie gemischter Satz hören. Dass das ins Gesetz aufgenommen wurde und ja in Wien betrifft das Original einen Winzer, das sind wir. Ah, mit unseren mittlerweile zwei klitzekleinen Weingärten, die das produzieren. Also männemäßig ist das lachhaft, was da jetzt unterbunden wurde und aber wir lassen uns das nicht nehmen, wir machen trotzdem weiter. Ein gemischter Satz, wir dürfen es, einen roten gemischten Satz, wir dürfen es halt nur nicht so nennen. Wie nennt ihr es hier? Der klassische unter Anführungszeichen roter gemischte Satz, der mit den 21 verschiedenen Rotweinsorten, Der wird mittlerweile als RGS. Wofür könnte der stehen? Hmmm. Aufgekürzt. Und der natural-rot gemischte Satz läuft unter dem Namen natural red. Weil wir haben auch den rosé gemischten Satz und der läuft dann unter natural rosé. Aber der darf ja auch nicht so heißen. Das heißt, der Satz ist ein bisschen so Revoluzzer? Wir haben darin einen Weg gesehen, um uns zu profilieren. Einerseits das, andererseits sind das auch die Art von Weinen, die mir und meinem Bruder schmecken. Wir haben gesagt, okay, dann arbeiten wir darauf hin, wir können uns so einen Namen machen und uns so von den anderen Winzern abheben. Wie gesagt, die meisten Winzer machen Einzellage, Einzellage, Einzellage, Fuchs, Steinklammer, macht alles mögliche an gemischten Sätzen. Elle, wie stehst du da dazu? Bist du ähnlich revolutionär und gallisch wie dein Sohn? Nein. Nein. Nein, weil es ärgert mich, dass dieses Gesetz ja eigentlich aus dem Nachhinein gemacht wurde. Und roter gemischter Satz war eine Marke, die schon viele Leute kennen, die ihr bekannt gemacht hat, die gut gegangen ist und jetzt im Nachhinein kriegen wir das aufs Auge gedrückt und können uns nicht dagegen wehren. Und wer ist dann draufgekommen, dass man das dann nicht machen darf oder war das dann so eine ominöse, keine Ahnung, wir wissen selber nicht, ich möchte jetzt auch niemanden anfeinden. Es gibt halt irgendjemand, der sich bedroht hat von unseren drei Parikfasseln und gesagt, da müssen wir jetzt ein Gesetz dagegen machen. Ja, aber eigentlich ganz geil, wenn... Ja, ich sehe es mittlerweile als... Wahrscheinlich bessere Werbung, als umgekehrt, oder? Ja, ey, schon, weil es wird viel mehr darüber geredet und... Das ist eine super Geschichte. Mir tut es halt weh, dass ich nicht gemischter Satz draufschreiben darf, weil es halt ein gemischter Satz ist, wie es im Buch steht. Es ist innerhalb der Zeile richtig gepflanzt, wie vor 100 Jahren. Und es ist halt nur schade, dass ich es nicht draufschreiben darf. Es gibt ja einen roten Wäldliner, da ist das Problem. Das ist ja eine Weißweinsorte, das ist ja eine eigene Sorte. Okay, aber von der Logik aus muss man es dann irgendwie verwechseln und die Leute verwirrt sein können oder sonst was. Nein, das ist auch eine alte Sorte. Ja, dann muss man die Sorte irgendwie finden. Vielleicht hängt es nur daran, dass sie einkaufen und dann einen roten Vetlina und sie dann wundern, dass er weißwein ist. Also da sind genügend Menschen probiert. Ja, aber es gibt zum Beispiel auch Neuzüchtungen, also diese Peavey-Sorten. Pilzwiderstandsfähig? Pilzwiderstandsfähig, genau. Wow, brillant. Ah, da hat jemand aufgepasst. Und da gibt es jetzt Neuzüchtungen, da gibt es zwei, die heißen Donauriesling und Donauvetlina. Und die werden nicht in den Qualitätsmeinstatus erhoben, weil sich Winzer dann stoßen, dass die Vetlina und der Riesling heißen. Weil die sagen, dass dieses Donau-Vetlina und Donau-Riesling könnt ihr ja mit dem normalen Riesling und dem normalen Vetlina verwechseln. Obwohl es halt auch diesen roten Vetlina gibt und da schaffen es die Leute sehr wohl zu unterscheiden, das ist der grüne Vetlina, das ist der rote Vetlina. Dann gibt es auch noch den frühen roten Vetlina, das schaffen sie. Aber bei Donau-Riesling und Donau-Vetlina da... Also da ist viel Politik dabei für den Urfehl. Nein, Winzer sind so alte, bodenständige, schwerfällige, traditionsverhaftete Wesen und die tun es halt schwer mit Neuerungen. Da muss ich da gerade einhaken, bitte nicht böse nehmen, da muss man sehr stark das Wort alt betonen, weil es gibt extremst viele junge Winzer, die da gerade dabei sind, das alles aufzubrechen. Genau, ich nehme dir die Frage jetzt kurz vorweg, bevor du es selber beantwortest und stößt, ist die jungen wilden Winzer. Da seid ihr ja eh irgendwie dabei. Und jetzt hab ich mir das irgendwo so wunderschön aufgehängt. Bianca, gib mir die Chance und lass mir das Ding suchen. Ich hab mir diesen Satz... Wo ist er denn? Warum die jungen wilden Winzer? Waren euch die Alten nicht wild genug? Ab wann ist man wild und ab wann ist man zu alt? Also diese Fragen hätte ich jetzt gerne von dir noch beantworten können. Ja, wir sind Mitglied bei den jungen wilden Winzern. Das handelt sich um eine Winzervereinigung aus ganz Österreich. Es gibt burgenländische Mitglieder, es gibt steirische Mitglieder, es gibt sehr viele niederösterreichische Mitglieder, weil der Verein in Niederösterreich gegründet wurde. Und ich sage immer, wir sind die Quoten-Wiener, wir sind halt auch dabei. Und dabei handelt es sich halt um junge Betriebsübernehmer, beziehungsweise auch junge Betriebsgründer. Das heißt, da sind auch Leute dabei, die sind schon etwas älter, aber sie sind junge Winzer. Also noch nicht so lange Winzer. Jung im Sinne von übernehmen. Genau, genau, genau, genau. Und wild in dessen Sinne, weil sie halt Sachen anders machen. Sie machen schon... Wüte. Ja, wir haben Leute, die sind aus dem Weinviertel. Der macht auch Grüner Vettliner, aber er macht seine komplett eigene Stilrichtung, seine eigene Art von Grüner Vettliner. Also man muss irgendwas anderes machen? Naja, du musst halt innovativ sein. Aha. Die Frage ist, was ist innovativ? Naja, zum Beispiel, wir machen Gemischtensatz, aber wir machen einen komplett anderen Gemischtensatz als alle anderen. Okay. Mit unserem Rosé-Gemischtensatz, mit dem Co-Ferment, wo so halt Wein und Apfelsaft miteinander vergoren wird. Bewertet ihr das immer? Gibt es Regeln dafür oder sagt ihr, du bist wütend genug, du darfst und du bist nicht wütend genug, du musst ein bisschen wüter werden? Nein, es gibt schon, wenn du als neues Mitglied beitreten willst, dann musst du dich einmal der Gruppe vorstellen. Da wird einmal, nein, du musst doch der Gruppe passen und das Zwischenmenschliche, das muss auch passen. Und dann bringst du halt ein paar von deinen Weinen mit, die werden verkostet und du sagst, okay, die Qualität passt, der passt zu uns. Das ist einer, der anzahlt, der bringt was für die Gruppe, das ist nicht nur einer, der mitläuft und quasi sich berieseln lässt. Dann kann er mitmachen. Und ab wann ist man zu alt für die jungen wilden Winzer? Das reicht gar nicht. Noch nicht, das ist noch nicht so definiert. Also ist noch keiner rausgeflogen, weil er ausgefallen ist? Nein, das nicht. Nein, nein, nein. Also wir haben schon Mitglieder. Also wir haben einen gehabt, der ist zu den Traditionsvereingüter gegangen und Traditionsvereingüter und Jungwilder Winzer, das geht nicht. Das geht schon nicht ganz. Ja, und der wollte sein Leben lang zu den Traditionsvereingütern und man wird dann auch nicht rausgeworfen, weil mit der feierlich verabschiedet. Also er hat eine Doppelmitgliedschaft dann? Nein, das nicht. Der ist quasi ausgetreten und zu den... Übergelaufen. Übergelaufen. Nein, er hat sich verabschiedet. Aber mit dem feierlich verabschiedet ist immer noch in der Freundesgruppe dabei. Habt ihr ihn rausgeschwabbt? Nein, nein, nein. Das sind alles irrsinnig dicke Freunde, die sich auch beim Wein verkaufen. Oder zum Beispiel, der eine hat ein irrsinnig gutes Angebot für mir. Kellerkübel bekommen. Der hat in die Gruppe reingeklemmert. Bei mir gibt's gerade günstige Kübel. Wer braucht alle Kübel? Also wir unterstützen uns da alle so. Und wir gehen gemeinsam auf Messen. Und natürlich, wenn ich jetzt alleine als Winzer neben den anderen großen, berühmten Wiener Winzern stehe, dann gehe ich dort unter. Aber wenn wir jetzt als junge wilde Winzer irgendwo gemeinsam auftreten und dort Party machen und ordentlichen Wirbel machen, dann hilft das an jedem. Und natürlich bin ich dort der einzige Wiener, sonst steche ich noch einmal ein bisschen mehr raus. Der Quotenwiener. Genau, genau. Und die Idee von den jungen wilden Winzern haben wir quasi übergelegt auf den Redentanz. Das ist quasi dieselbe Gruppe, nur für die Wiener Winzer. Das heißt, wir haben sämtliche Wiener Jungwinzer zusammengenommen in eine Gruppe. Und da ging es eigentlich hauptsächlich darum, einmal diese Verbindung, dass die sich einmal alle kennenlernen, dass die anfangen miteinander zu reden. Mittlerweile ist jetzt auch eine echt enge Freundesgruppe, eingeschweißte Truppe dadurch entstanden, die sich untereinander austauschen, unterstützen, gemeinsam auf Wein verkosten gehen. Beziehungsweise jährlich ein Riesenevent, den Redentanz, jetzt Achtung, ganz schamlose Werbung, 17. Juni findet die wieder beim Gugumuck statt, der Redentanz. Okay. Jedes Jahr macht sie das. Genau, genau. Und dieses Jahr ist am 17. Dann kommen alle wütend zusammen. Das wird eine wüte Geschichte. Nein, nein, wir reden von der Tanzverein. Die Redentänzer kommen dort. Die Redentänzer? Und dort redet ihr dann auch auf? Genau, da sind wir dabei. Das sind Sie. Die Wiener. Die Wiener sind das. Das sind nur die Wiener. Nur die Wiener? Ja, das ist der Redentanz, der findet am 17. Juni, nochmal. Beim Google Moog statt, da kommen alle Winzer zusammen und präsentieren sich quasi. Die Idee dahinter ist, eine Art moderne, coole Weinkost zu veranstalten mit Musik, interessanten Weinen, für ein jüngeres Publikum, weil wenn der auf eine Weinverkostung geht, dann ist das meistens halt, ist das recht angestopft, sind halt Leute in der Krawatte und erzähl uns mal so über den Wein, wie viel Gramm Säure, wie viel Alkohol und wie lang war der auf der Meiselwuhl, total langweilig. Um was fragen die Turzer? Wie der Wein entstanden ist und dann erzähl ich dir die Geschichte, die Seele von dem Wein, ich erzähl dir was über die Seele, wie der Wein... Oder du leitest einfach jetzt inzwischen auf unserem Podcast Gespräch weiter und dann kann man das... Genau, genau, genau, genau. ...die Werbegeschichte zumal ein bisschen unterkommen. Bleib von eurem Podcast, hör's dann, hör's einfach an. Ich kann das mit den Wilden Wienern, du bist übrigens auch der Erste, der bei uns im Podcast Sonnenbrille trägt. Also dieses Wiener-und-herausstechende kann ich definitiv nur bestätigen. Das heißt, ihr helft euch untereinander gegenseitig und es hat natürlich auch Vermarktungszwecke in alle Richtungen. Liebe Frau Blasl, du wolltest vorher schon, nachdem wir jetzt roten gemischten Satz und die jungen, wilden Wiener Winzer abgehandelt haben. Wohin führen? Ja, auf die Zukunft. Weil, wenn man jung und wild ist, dann stellen wir uns schon die Frage, irgendwann wird es ja auch älter, und ich glaube, vielleicht bleibt sie wild, aber habt ihr vor, mit dem Betrieb noch zu wachsen? Geht das überhaupt in Wien? In Wien schon, also Mauer ist ein recht kleiner Weinort, der besteht aus ca. 40 Hektar, da ist schon ziemlich alles vergeben, aber im 21. Beispiel... Gibt nix mehr? Nein, das sind also auch die Betriebe, die hier wirtschaften, die sind alle Betriebe, die auch eine Zukunft haben und auch weiter wirtschaften wollen und im 21. Beispiel wird es schon das Potenzial geben zu wachsen, aber mein Bruder und ich haben, gesagt, die 15 Hektar, die wir haben, die reichen uns eigentlich, das ist Arbeit genug, Und wir wollen uns eher darauf fokussieren, dass wir die Sortenanzahl eher strafen, also Sorten, die wir haben, die aber nicht funktionieren bzw. hier irgendwie nicht gut wachsen oder wir nicht gut verkaufen können, dass die einfach ausgetauscht werden gegen Sorten, die besser funktionieren. Beziehungsweise der Fokus noch mehr auf den gemischten Satz gelegt wird. Oder auch die Flächen von gemischten Saaten ausgebaut werden. In einem gemischten Satz, da geht man dann einzeln hin und nimmt welche raus und setzt welche nach und wächst das ganze. Nein, wir haben zum Beispiel einen Weingarten, in dem ein Cabernet Sauvignon wächst. Der wird einfach nicht reif in Wien und der schmeckt uns persönlich auch nicht. Also der wird in Zukunft dann ausgerissen und durch einen anderen Wein, zum Beispiel Pinot Noir, Cabernet Franc oder gemischten Satz, je nachdem, wird der dann ersetzt. Und jetzt muss ich euch ja nicht sagen, ihr seid jeden Tag in der Natur mit euren Pflanzen, weil ein Wein fängt ja mit der Pflanze und dem Boden an und halt auch mit dem Klima rundherum. Das ändert sich. Was heißt das für euch und was heißt das auch in den nächsten 30 Jahren? Und was könnt ihr da tun? Ich kann mich nicht erinnern, meine Mutter hat mir mal erzählt, waren wir das in den 80ern oder irgendwann, da habt ihr den Schnee... Da haben wir im Schnee gelesen. Gut, das war ein extremes Jahr. Da hat es eben geschneit zu lesen. Im September, Oktober? Nein, da haben wir im Oktober angefangen zu lesen. Da war das halt alles später reif. Und jetzt fängst du halt Anfang September locker an. Und es ist auch so, dass jetzt die früher schlechteren Hänge waren, werden jetzt die besseren werden. Weil dort eine bessere Säurebildung stattfindet, als auf den Südhängen. Und auf die besseren, die werden jetzt die Zasen? Das werden dann die schlechteren werden, ja. Das ist der Klimawandel. Aber genau, was passiert dann mit diesen jetzt Tophängen oder früher Tophängen? Entweder du fängst im August an, was aber auch schwierig ist. Es geht ja auch um die Bouquet-Bildung. Und die Traube braucht schon auch ihre Zeit, um das alles einzulagern. Also kürzere Zeit, intensiveres Wetter, mehr Sonne, mehr Regen, in kürzerer Phase, würde nicht das so bringen, dass die Traube schneller... Das ist eine Gratwanderung, da den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Genau, die Wetterextreme werden stärker. Ich kann mich erinnern, es gibt eine alte Bauernregel, die sagt, in der Nacht hagelt es nicht. Und vor einigen Jahren bin ich beim Heuring rausgegangen, stockfinster und es hat vollerwisch gehagelt. Also die Wettextreme wären auf jeden Fall mehr. Auch das mit den extremen Frosts habe ich eigentlich früher nicht gekannt. Ich habe mich nicht erinnern können, dass wir jemals so extreme Frosts... Jetzt fängt die Vegetation früher an. Dadurch sind die Gnosten alle weiter heraus und dann kommen die kalten Nächte. Und dann ist alles kaputt. Früher hat das alles später angefangen, da war der Frost nicht so gefährlich. Und jetzt wirst du uns fragen, was wir dagegen machen. Genau, was macht's denn dagegen? Na, da kommen wir wieder zurück zum gemischten Satz. Weil der gemischte Satz ist nicht nur eine alte Tradition, der hat auch enormes Zukunftspotenzial. Weil, wie schon vorhin erwähnt, es wird immer heißer, immer trockener, und manchen Sorten wie den grünen Vetliner gefällt das überhaupt nicht. Es wird in Zukunft auch grünen Vetliner geben, aber der wird nicht so schmecken wie der grüne Vetliner, den wir jetzt kennen und lieben. Zumindest nicht der von da. Genau, aber der gemischte Salz, wird ein gemischter Salz bleiben, wird ein gemischter Salz bleiben. Deswegen, weil durch diese verschiedenen Sorten, ist es meistens auch so, dass du Sorten dabei hast, die einfach spätreifer sind, die eine Säure mitbringen. Das heißt, bei unserem klassischen gemischten Salz, der besteht aus vier verschiedenen Sorten, Riesling, Welchriesling, Grüne Medlino und Sauvignon Blanc. Das heißt, du hast da zwei fruchtige Sorten, aber auch zum Beispiel den Welchriesling, der eine sehr späte Sorte ist, mit einem enormen Säurewert. Und der frischt dir den Wein wieder auf. Also, geerntet wird zur gleichen Zeit dann? Genau, genau, gemischter Satz wird zur gleichen Zeit geerntet und gemeinsam verarbeitet. Das ist der Sinn des gemischten Satzes. Das tun halt auch die unterschiedlichen Merkmalen. Haben die vorher schon gesagt, dass es zur gleichen Zeit geerntet wird? Nein, das ist Grundwissen. Ich trinke mehr. Ja, vielleicht soll... ja, weiß nicht, ob das im Gewissen korreliert, aber... Jetzt haben wir das auch aufgeklärt, das ist doch schön. Genau. Nein, ich hab mir wirklich gedacht, du holst dir die halt dann... Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Alle Trauben werden zu einem Zeitpunkt gelesen und gemeinsam verarbeitet. Genau, das ist das Tolle beim gemischten Satz, diese Vielschichtigkeit. Ewig gesagt, wir haben diesen roten gemischten Satz mit den 21 verschiedenen Sorten, da ist es unmöglich, den perfekten Lesezeiten zu finden. Da hast du Sorten, die sind genau am Punkt reif, die sind perfekt. Du hast Sorten, die sind schon ein bisschen überreif, Aber Sorten, die sind noch wieder ein bisschen unreif, naja, noch nicht ganz reif, die bringen dir wieder das Frische rein und dadurch kriegst du diese Vielschichtigkeit. Aber okay, vielleicht hin und wieder ist es eine blöde Frage in der Gegenwart, die Wahrheit von morgen. Was spricht denn dagegen, dass man es zu unterschiedlichen Zeitpunkten erntet, abgesehen von der Hautbildung? Naja, es gibt schon jetzt Winzer, die jetzt bei besonderen Einzellangen verschiedene Lesedurchgänge machen. Das heißt, die haben einen Riesling-Weingarten und wir dreimal marschieren die durch und lesen das an drei verschiedenen Zeitpunkten. Weil sie dann immer die Trauben nehmen, die gerade perfekt sind. Aber beim gemischten Satz ist es halt so, dass du alles auf einmal liest. Muss es so sein oder kann es so sein? Ja. Es ist eine Muss-Bedingung. Genau. Okay, dann brauchen wir nicht drüber reden, dann ist es eh ein Ding, aber... Genau, und dadurch kriegst du diese Vielschichtigkeit zusammen, was dann natürlich auch im Hinblick auf Wetterextreme, Trockenheit, Hitze und so ein enormer Vorteil ist. Aber er schmeckt ja dann auch immer anders, je nachdem wie das Jahr ausgeht, wie du gesagt hast. Genau, und das ist wieder ein Vorteil vom gemischten Satz, weil bei einem Cuvée kann ich es mir jedes Jahr richten. So, ah, das ist aber ein bisschen heißer, ein bisschen mehr Cabernet, das ist aber ein bisschen kälter, ein bisschen mehr Loh, beispielsweise. Nein, man kann es sich richten, aber das interessiert uns nicht. Beim gemischten Satz, der gemischte Satz ist meiner Meinung nach auch der ehrlichste Wein. Weil im gemischten Satz, den kannst du dir nicht richten, wie du es brauchst, der zeigt dir genau, wie es Jahr war. Aber es heißt so, dann tun sich die Sorten ein bisschen leichter, weil es kühler, dann sind die anderen Sorten ein bisschen mehr im Vorteil und dadurch kriegst du jedes Jahr immer ein unterschiedliches Bild. Das heißt, der gemischte Satz bringt am besten den Jahrgang und auch das Terroir, nicht nur den Boden, den ganzen Weingarten, der Maustoff, genau, bringt alles. Ich glaube, ich muss hier was Grundsätzliches aufklären, nämlich, Stefan, was machst du am besten, was ist der Unterschied zwischen einem gemischten Satz und einem Küvet, weil ich glaube, das wissen ganz viele Leute nicht. Ah, ok, na gerne. gemischter Satz, wie der Name schon sagt, gemischt, gesetzt, das sind verschiedene Sorten, die in einem Weingarten gemischt ausgepflanzt werden und dann auch gemeinsam gleichzeitig gelesen werden und dann miteinander verarbeitet, vergoren werden. Satz kommt von Sätzen. Genau, gemischt, gesetzt, gemischt, gepflanzt. Und beim Cuvée ist es so, da hast du Fass A, Fass B, die pumpe ich zusammen und das ist dann ein Cuvée. Fass A, Fass B, Cuvée. Ja, das sind auch viel diese industriellen Weine, die man dann so herrichtet. Jedes, was du im Handel kaufst und das seit Jahrzehnten immer gleich schmeckt. Und das heißt, okay, es wird in 30 Jahren noch Weinbau geben, aber er wird sich verändern. Auf jeden Fall. Und die Sorten werden sich verändern. Müsst ihr dann irgendwann bewässern? Können Sie das überhaupt? Es wird teilweise jetzt schon bewässert. In Mauer? Nein, in Mauer nicht, aber am 21. zum Beispiel gibt es die Möglichkeit. Aber im Bio-Weinbau bzw. im naturnahen Weinbau wird eher darauf geschaut, dass du nicht bewässerst. Auch wenn wir Junganlagen haben, wir bewässern die absichtlich nicht, weil wenn du nicht bewässerst, dann gehen die Wurzeln der Reben schon mal gleich in die Tiefe und unten ist das Wasser. Das heißt auch auf Trockenheit und Hitze sind die besser gerüstet. Wenn sie bewässert werden, sagt der Reber Leimann, oben ist das Wasser, ich lasse meine Wurzeln oben, genau, das ist chillig, ich werde eh mal sorg. Sollte das irgendwann ausfallen, dann verdursten die das sofort, weil sie keine tiefen Wurzeln haben. Aber auch in den tieferen Gesteinsschichten, Bodenschichten ist auch die ganze Mineralität, die den Wein so interessant macht. Also wir haben jetzt zum Beispiel einen neuen Weingarten ausgepflanzt, einen Kavanefrau, weil es einer der Sorten ist, auf die wir setzen wollen. Da haben wir logischerweise nicht bewässert, aber wir haben auch gleich in die Junganlage Grünpflanzen ausgepflanzt. Das heißt, Sie haben gleich Konkurrenz? Genau, sofort Konkurrenz. Da oben ist nicht Leim und sofort Wurzel, Wurzel, Wurzel runter. Ah, sehr schön. Spannend. Genau, also wir versuchen die Reben dazu hinzuziehen. Ihr müsst runter in die Tiefe, oben gibt es nichts für euch. Und wenn du jetzt an einem Zeitpunkt denkst, wo deine Tochter so alt ist wie du jetzt, was hat sich bis dahin, glaubst du, im Weinbau verändert? Zeichnet sich da schon irgendwas ab? Fliegende Traktoren. Bis auf die Technik? Nein, keine Ahnung. Für die Frage kommen wir noch. Nein, ich habe keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Wenn sie mal Wein machen will, was ich hoffe, was ziemlich cool wäre. Keine Ahnung, das weiß ich nicht. Das ändert sich so viel. allein in meiner Lebenszeit oder in der kurzen Zeit, in der ich Wein mache, hat sich so viel verändert. Allein von dieser Trockenheit und Stilistik, es hat sich so viel verändert. Keine Ahnung, das kannst du nicht sagen. Und wie gesagt, du kannst dich ja nicht so schnell einstellen beim Wein. Du kannst nicht sagen, nächstes Jahr ist, was weiß ich, keine Ahnung, ist die Sorte modern, jetzt müssen wir schnell die Sorte anpflassen. Das geht ja nicht. Ich kann dir eines versprechen, Helene, um dich zu beruhigen, sie wird einfach, deine, Tochter, wenn sie Wein macht, sie wird es definitiv anders machen. Ja, das ist gut so. So soll es auch sein. Das ist ja gut. Und dann habe ich das gleiche Problem. Die Heli wird lachen. Nein, ich finde das gut, weil Veränderung bringt auch Entwicklung. Wenn wir alle dasselbe machen würden, dann würden wir immer noch in Höhlen wohnen. Ja, und ich finde es halt wichtig, dass man sich entwickelt, oder? Auch wenn es dann Differenzen gibt. Genau, weil an denen kann man wachsen. Gute Frage, wo ist denn der Fuchs Stein, in 30 Jahren? Was, der Betrieb? Betrieb? Ja. Pfff. Die Menschen. Ich im Alter. Oh Gott, nein. Sicher nicht. Ich glaub auch, dass man dich aus dem Haar rauskriegt. Sie werden mir ja hoffentlich eine nette Pflegerin zur Seite stellen. Nein, nein. Gibt's eigentlich noch? Ja, mach dir noch wein. Also das hoffe ich schon. Aber was weiß man. Wohin sich das weiterentwickelt, das ist wirklich alles so, ja. Keine Ahnung, ich weiß nicht, wo sich's hin entwickelt. Wir haben eine Richtung, in die wir gehen wollen oder wissen und wird, keine Ahnung, man kann sich nur anpassen. Dann stellen wir die Frage doch anders, utopisch, dann kannst du es aussuchen oder ihr könnt es aussuchen, wo du hinwillst. Frau Blasl, bitte um deine Lieblingsfrage. Ich habe eine Lieblingsfrage, tatsächlich, weil man da so schön Hirn wichsen kann, tatsächlich in die Zukunft. Wenn wir in einer utopischen Welt leben würden, wo ihr euch alles wünschen könnt, wie würde denn unsere Lebensmittel, unsere Weinproduktion, unser Lebensmittelsystem ausschauen, was würde es hier ändern? Weniger Bürokratie, es ist nämlich ein irrsinniges Problem, dass jetzt... Jetzt in autopischen Wörtern gesagt, oder was? Ich finde es ist total arg, dass der Winzer und Bauer genauso viel Zeit vor dem Computer bei einem Formulareausfüllen braucht, wie am Traktor sitzen. Das ist jetzt nicht unser Lebensziel, nicht unsere Berufsentwicklung eigentlich. Elektro-Rosé. Ja, genau, nein. Also wenn ich es mir wirklich aussuchen dürfte, es geht jetzt nicht darum, dass ich nicht mehr im Weingarten arbeite, weil mir taugt das total, die Arbeit. Du gehst in den Weingarten und du drehst dich um und siehst, die Fläche hab ich heute bearbeitet, das hab ich geschafft. Du hast wirklich was in der Hand, worauf du schauen kannst. Die ganze Bürokratie, das ist nur krampfhaft und anstrengend. Davon können wir auch ein Lied singen. Ist das jetzt wirklich der Wunsch für in der tropischen Zukunft, weniger Bürokratie? Ja, mit allen anderen kann ich voll leben. Ja, und auch dieses Überkontrollierzeichen. Und auch dieses Überkontrollierzeil. Die Anpassung im Marketing und irgendwas, das sind alles Herausforderungen, die spannend sind. Und selbst diese Geschichte mit dem roten gemischten Satz, das ist halt ärgerlich jetzt im Moment. Aber wie gesagt, wir versuchen, das in was Positives für uns umzuwandeln. Vor allem, wir sind jetzt die Rebellen, die trotzdem einen roten gemischten Satz machen. Wenn ihr was Interessantes probieren wollt, dann kommt's zu uns. Aber ja. Apropos was außer roten gemischten Satz? damit man noch einmal roten gemischten Satz sagen muss. Was außerdem... Warte, Entschuldigung. Nein! Du wolltest mich einladen. Ja, du hast es selber verschissen. Jetzt habe ich es verschissen. Also wegen dem roten gemischten Satz geht es jetzt nicht. Ähm, Sandern. Was findet man bei euch sonst noch als im Kühlschrank, wenn ich jetzt zu euch gehen würde? Daheim. Privat, ja. Privat. Das gibt's auch? Nein, jetzt nicht viel. Also ich jetzt persönlich als privater Weintrinker, ich mag eigentlich alles vom klassischen Wein. Aber was ist jetzt vom Essen? Aufsatzwein, generell. Wenn ich da aufmache und rein schaue. Also wenn außer Wein noch was drinnen ist. Wenn wir, Stefan, da reingehen und Heli da rein, was finden wir da jeweils? Also bei mir ganz klassisch, ich hab ein Kind und was ich was als, aber wenn ihr bei meiner Mutter reinschaut oder in den Tiefkühler reinschaut, seht ihr teilweise sogar selbst erlegte Rehe. Meine Mutter ist nämlich auch Jungjägerin. Habt ihr das gewusst? Ja, Jung. Bevor du das sagst. Jetzt bin ich junge Wilde. Junge wilde Jägerin, genau. Genau, sie ist nicht nur mit 40 Jahren gesagt, ich brauche eine Herausforderung, ich mache jetzt die Sommeliersprüfung, sie hat auch gesagt mit 60, ich brauche eine Herausforderung, ich mache jetzt den Jagdschein. Mein Vater ist schon sehr lange Jäger und meine Mutter hat gesagt, ja, ich möchte auch Jägerin werden. Spät im Erlegen erlegen. Aber macht mir sehr großen Spaß. Ich meine, ich hab schon mal in der Jugend angefangen, das hab ich dann, weiß ich nicht, wie ich gehört hab, dass ich die Rehe dann auch aufbrechen muss und ausräumen muss, hab ich's dann wieder aufgegeben, aber in der Zwischenzeit hab ich mich auch an das gewöhnt. Und ich genieße dieses Urbane, dieses Erdige, Echte, total 100%ige in der Natur. Das genieße ich irrsinnig. Und da bin ich halt in einer irrsinnigen Zeit in einem Schraubstock. Wo alles wirklich stündlich getaktet ist und ununterbrochen. Und dort sitze ich einfach und es ist absolute Ruhe und Freiheit. Und Ruhe und es öffnet sich alles. Mein Herz und alles. Also du gehst eigentlich eher wegen Natur zum Jagen, oder? Ja, na klar. Fahrst du überhaupt auch quer mit, oder das schon? Ja, hab ich schon mit. Aber ich genieße es irrsinnig. Und alle tun immer so, alle sagen immer, du bist ein Rehleinmörder, böse. Aber du sitzt ja zehnmal, zwölfmal, zwanzigmal draußen, bis du einmal was schießt. Okay. Und das findet man dann bei dir auch im Kühlschrank. Wie viele Jägerinnen gibt es denn bei euch im, wie sagt man, im Club? Im Revier? Im Revier. Nein, meine Eltern haben sich... Meine Eltern haben sich ein neues Revier gesucht, wie meine Mutter jetzt auch Jägerin geworden ist, sind dann fündig geworden in Schwarzau und meine Mutter ist die erste Jägerin ever dort. Und die ganzen alten, ja geil, jetzt hab ich eine Frau, die wird von uns kochen und putzen, yeah. Meine Mutter ist sicher nicht, seid ihr deppert? Nein, seid ihr narrisch? Und naja gut, und hell, ich mach da nichts draus, wenn's nix schießt, wir helfen dir oder was weiß ich. Wovon meine Mutter im ersten Jahr einen kapitalen Bock geschossen hat und im zweiten Jahr den größten... Nein, im ersten Jahr der zweite Schuss. Genau. Da hab ich dann einen riesen Hirsch entfällt. Den größten Hirsch, der dort jemals geschossen wurde. Und seitdem sind alle Jäger gusch. So klingt ein stolzer Sohn. Nein, ich bin nicht stolz. Das ist super. Und jedes Mal, wenn ich einen Jäger-Tapper drehe, da dreht sich meine Mutter um. Siehst du das Ding da hinten? Das ist meiner. Schau da hin, genau. Ja, aber wie gesagt, dieses selbst erlegte, selbst geerntete Fleisch aus der Natur, das wird auch hier im Aaren gefunden. Selbst erntete Fleisch. Es ist eine Ernte. Man sagt Ernte. Man erntet, ja. Du bewirtschaftest in einer gewissen Art und Weise den Wald. Du schaust, dass die Tiere, wir füttern nichts, sondern das überlassen wir der Natur. Aber du entnimmst dann... Okay, und das nennt man Ernte. Das nennt man, ja. Und das findet man dann, um quasi den Bogen wieder ein bisschen zu bringen, im Heurigen zum Beispiel und bei euch im Kühlschrank. Aber auch wenn es viel genug ist, auch beim Heurigen. Genau, also wir haben zum Beispiel den Heurigen-Burger und damals, wie dieser Riesen-Hirsch reingekommen ist, gab es den Hirsch-Burger. Den Hirsch-Burger, beispielsweise, ja. Willi, die allerletzte Frage. Die allerletzte Frage. Es ist die Frage nach dem allerletzten, aber es ist die vorletzte Frage, so muss man es sagen. Und zwar, wo fangen wir denn an? Fangen wir mit dir an. Was würdest du, wenn du könntest, in deinen eigenen Nachruf schreiben? Keine Ahnung. Keine Ahnung, da habe ich wirklich noch nicht nachgedacht. Ja, das ist jetzt aber eine gute Frage. Hat den Größenhirschen etwas? Nein, überhaupt nicht. Weiß ich nicht. Sie hat es gut gemacht. Hoff ich. Hoff ich? So hoff ich? In Klammern? Ich bin überfragt, was würde ich in meinem eigenen Nachhinein sagen. Jetzt überlasse ich den anderen nichts Aufregendes. Stefan, was würdest du reinschreiben bei deiner Mama? Jetzt weiß ich es dann wenigstens. Nein, dass sie ein riesengroßes Vorbild war, eine Vorreiterin war und das, was ich extrem bei ihr so schätze und bewundere, ist, dass sie trotz hohen Alters und Anführungszeichen... Nein, jetzt ihren Alters wieder was Neues... Ich glaube, wir müssen mit deinem Lachen schneller steigen als ihr. Nein, dass sie was Neues probiert. Sie wird sich einfach sagen, ich mache jetzt die Sommeliersprüfung, ich bin 60, jetzt mache ich den Jagdschein. Das habe ich jetzt nicht negativ gemeint. Ich finde das irrsinnig bewundernswert. Ich vergesse nicht mehr, wie alt ich bin. Aber dann spüre ich es doch. Gut, und jetzt musst du eigentlich noch überlegen, was du in dein rein schreibst. Ich hoffe, es passiert trotzdem. War ein guter Ehemann, war ein guter Vater, war ein guter Sohn, hat irrsinnig viel für den gemischten Satz getan. Also einen gemischten Satz würdest du dann haben? Der soll auf einem Grabstein stehen. Was soll denn auf deinem Grabstein stehen, Stefan? Peace out. Peace out? Nein, Peace! Peace wie Friede? Ja, Peace out. Irgendwas, keine Ahnung, das ist mir wurscht, ich bin tot. Interessiert mich doch nicht. Die mit der kann ich was anfangen. Apropos Schluss, jetzt ist es Schluss. Habt ihr zum Schluss für uns irgendein Zitat, einen Weisenspruch, und Hörer mit auf den Weg geben möchtet. Von Weise bis Deput. Ehre die Scholle, die dich nährt. Ich hab immer gehabt, ich hab's immer mit dem Erzherzog Johann gehalten, der gesagt hat, getreu dem guten alten, jedoch nicht minder aufgeschlossenen, dem besseren neuen. Schön. Vielen Dank. Ich denk noch grad, was du gesagt hast. Keine Nachen. Ich bedanke mich recht herzlich für die Für die Gastfreundschaft, für die Flaschen Wein, für eure Gedanken und das Wissen, das wir jetzt mit allen Menschen teilen können. In diesem Sinne. Prost! Danke, schön, dass ihr da wart. Wir haben nix mehr. Wir haben nix mehr. Ah, Ursprung. Ah, Toma. Das ist das Ende. Das ist das Ende. Tja, jetzt ist das Ende. Music.

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