BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P077 Das Eck vom Bergkäs – Christof Abbrederis (Alma)

… Käse und Marke zwischen Tradition und Moderne

06.08.2023 155 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Der Vorarlberger Christof Abbrederis ist seit ein paar Jahren der Chef der Marke Alma. Alma war seit 1921 eine Vorarlberger Bauerngenossenschaft, bevor diese 2008 die Rechte an der Marke an den langjährigen Mitbewerber, die Firma Rupp, verkaufte. 

Christof war vorher für Rupp tätig, Alma der Mitbewerber. Der Wettbewerb war hart und wurde auch ebenso hart geführt. Plötzlich hatte Christof die Verantwortung für beide Marken, was angesichts der gemeinsamen Geschichte von Rupp und Alma eine durchaus einzigartige Situation darstellte. Inzwischen verantwortet er die Marke Alma. Mit seinem Team arbeitet er an dem Spagat zwischen Idealismus und Bewahrung der Traditionen einerseits und betriebswirtschaftlichem Erfolg auf der anderen Seite. 

Alma produziert einerseits Schmelzkäse. Das zweite Standbein sind traditionelle Vorarlberger Käsesorten. Speziell ist dabei besonders der „Alpkäse“, der auf sogenannten Sennalpen hergestellt und dann in den Käsekellern der Alma gereift wird.

VERNETZEN 
 
MUSIK 
Leit hoits zamm – Haindling 
Power to the People – Junior Kelly 
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊 
 
Durchs Reden kommen die Leut´ zamm! 

Transkript

Music. Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. Music. Grüß euch! In dieser Ausgabe des Bauer to the People-Podcast war ich zu Gast bei Christoph Aprederis in Vorarlberg. Der Christoph ist der Chef der Marke Alma, die vielen von uns wahrscheinlich im Kontext von Käse ein Begriff sein dürfte. Und die Alma, die gehört seit 2008 zur Firma Rupp. Wir sprechen über die Geschichte der Bauerngenossenschaft Alma, die über die letzten 100 Jahre eng mit der Geschichte der Firma Rupp verwoben war und ist. Natürlich erfahren wir auch, wie es dem Christoph über die Jahre gelungen ist, heute die Verantwortung für die Geschicke der Alma zu tragen und was den jungen Christoph angetrieben hat und was ihn heute und bis heute antreibt. Also viel Spaß beim Reinhören und beim Kennenlernen. Passt. Schau ich gut aus? Wunderbar. Christoph bist du bereit? Ja. In diesem Fall, jetzt ist es ernst, jetzt sind wir auf Sendung. Kamera läuft, ich laufe, Christoph läuft auch. Passt. Ich laufe gleich heiß. Hoffentlich nicht. Lass dir noch ein bisschen Zeit. Gib mir eine Stunde. Hallo. Hallo. Wir sind heute bei der Firma Alma. Bei der Alma GmbH. Kann man das so sagen oder habe ich schon einen Fehler gemacht? Das ist schon der erste Fehler, oder? Ja, super. Aber ihr seid doch GmbH, oder? Wir sind ein Teil der Ruppe. GmbH. Ihr seid ein Teil der RUB GmbH? Wir sind kein eigenes Unternehmen als ALMA. Aber du heißt Christoph Abrederis und das stimmt. Das ist schonmal sehr richtig. In diesem Sinne sind wir heute bei der Marke ALMA, Teil der RUB GmbH, beim Christoph Abrederis und wir werden heute über ALMA reden. Was die Marke ALMA, wie ich gelesen habe, die älteste Lebensmittelmarke in Österreich, oder? Das ist jetzt auch ein bisschen übertrieben, Aber die Alma Senderin, die man so kennt, also die Tracht, die Juppe, das ist das älteste Markensymbol in der österreichischen Milchindustrie. Das älteste Markensymbol, dann habe ich es richtig gelesen und vorher schon wieder weitergegeben. Und auch darüber werden wir heute reden. Ich darf heute nicht ankündigen meine liebste Kollegin, die Bianca Blasl, die aber trotzdem imposant, charmant und auch in Abwesenheit furchtbar tolerant in Wien die Stellung hält. Deswegen darf ich heute mit dir das Gespräch führen und wir starten immer bei unserem Podcast mit der Vergangenheit der Menschen. Du bist jetzt bei Alma. Alma geht um Käse. War das immer schon ein Thema? War das auch beim jungen Christoph schon ein Thema? Wusstest du schon, es muss irgendwann mal was mit Käse sein? Oder wie bist du eigentlich aufgewachsen? Ich bin schon sehr lebensmittelaffin aufgewachsen, in einem sehr lebensmittelaffinen Umfeld, mein Vater war gelernter Koch, es wurde bei uns sehr viel gekocht, ich wollte immer Bauer werden, als Kind, und das nicht nur bis ins Volksschulalter, sondern ein bisschen länger, was denn unüblich ist, Unüblich ist, die meisten werden dann spätestens mit zehn oder zwölf irgendwann mal ein bisschen realistischer. Bei mir ging diese Phase etwas länger. Aber dass es jetzt unbedingt Käse sein muss, sein wird, das weiß ich nicht. War nicht unbedingt vorgegeben. Okay, aber Lebensmittel? Auch nicht unbedingt vorgegeben, aber war immer ein Interesse, war immer eine Leidenschaft, dass es mich interessiert hat. Und warum der Bauer? Warum wollte es Bauer werden? Oder Buhr? Pur. Warum, das warum weiß ich gar nicht mehr. Mich hat es schon fasziniert, wie die Menschen viel in der Natur waren, wie es im Stall zugeht, wie es mit Tieren zu tun hat. Was es wirklich war, müsste ein Tiefenpsychologe wahrscheinlich einmal erfahren, dass er es nicht weiß. Wirklich keine Ahnung, woher das kommt, oder? Warum, weiß ich nicht. Aber vielleicht ist es, warum hast du so lange daran festgehalten? Du hast ja selber gesagt, das war untypisch, so über die Volksschule hinaus. Hast du an diesem Traum oder an diesem Wunsch festgehalten? Warum das? Ist ja unrealistisch, oder? Weil man keinen eigenen Hof hat, dass man hier mit dem Bauern wird. Ja, es ist zumindest ungewöhnlich wahrscheinlich. Ich war da natürlich auch bei Bauern im Stall helfen. Also es war nicht so, dass es nur der Traum war und die Fantasie und ein, ich weiß nicht, was ich da träume, sondern habe es dann wirklich auch versucht und probiert und mitgemacht und durfte dann in ein paar Bauernhöfen ein bisschen mithelfen, war dann auch auf der Alpe mal. Aber, was es wirklich war und warum, so lange keine Ahnung. Das heißt die Nachbarn waren Landwirte? Ja, war nicht weit. Wo bist du aufgewachsen? Ich bin aufgewachsen in Rankweil in Vorarlberg. Die meisten kennen Pregens. Wie weit ist das von Pregens? Das ist 30, 35 Kilometer von Pregens. Ist in der Mitte ungefähr des Rheintals, neben Feldkirch. Neben Feldkirch ist das. Okay. Was haben deine Eltern für einen Background? Der Papa hat gesagt, er ist Koch. Der war gelernter Koch, dann aber in der Öffentlichkeitsarbeit. Also er ist dann ausgestiegen. Ich kannte ihn gar nicht mehr als Koch. Er hat den Beruf nicht mehr ausgeübt, als ich auf die Welt kam. Nur gelernter Koch, war dann aber Öffentlichkeitsarbeit, politisch engagiert. Die Mutter war sehr lange zu Hause und bei uns Kindern eigentlich, ja, wie es früher halt auch war. Bei uns Kindern heißt? Zwei Brüder. Zwei Brüder? Ja, drei Jungs zu Hause. Okay, aber in dem Fall da kein Hof, habt ihr euch ja nicht drüben schreiten müssen, Wir haben uns nicht ausstreiten müssen. Du bist ja jetzt quasi auch für die Kommunikation bei Alma zuständig oder für die gesamte Geschäftsfeldleitung. Hat dich dein Vater da ein bisschen auch geprägt in die Richtung? Weil der war ja dann auch in der Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation vielleicht. Natürlich bekommt man da immer Dinge mit, glaube ich schon. Aber was würdest du sagen, war dann der ausschlaggebende Punkt, was hast du nur nachher gemacht? Also Bauer ist ja nicht geworden, du hast nur lange daran festgehalten. Bauer ist nicht geworden, ich bin nachher aber klassisch Oberstufe gegangen, Realgymnasium, also Burg. Dann Zivildienst, dann Wirtschaftsstudium. Zivildiener, okay, wir halten fest Zivildiener. Das ist ja wie Lina, dein Wirtschaftsstudium. Was mich aber sehr geprägt hat in jungen Jahren schon, ist wahrscheinlich das ehrenamtliche Engagement in Vereinen, da auch eher mit Kommunikation und mit Organisation und mit Organisieren und mit Leuten zu tun haben, das hat mich sicher auch geprägt in meinen Jugendjahren. Okay, wo hast du dich da engagiert? Das war einerseits das alte Kino in Rangquail, was ein Kulturverein ist, nach wie vor, mit Konzerten, mit Kabarets, mit Lesungen, mit Veranstaltungsorganisationen, da sehr, sehr lange, teilweise auch sehr, sehr intensiv, Wahrscheinlich intensiver als die gesamte Schulausbildung, aber sehr wertvoll. Man muss Prioritäten setzen. Aber sehr wertvoll, genau. Und in der Jugendarbeit, in der katholischen Jugendarbeit damals auch, ein bisschen bei der Karriere oder Ministranten war das damals auch. Also Gruppenleitungen, solche Dinge. Nach wie vor engagiert bei der Kirche? Nein, also nicht mehr engagiert. Nicht mehr engagiert. Und wann ist dann der Traum des Bauern realistischerweise gestorben gewesen und die Kommunikation in den Vordergrund getreten? Hat es da was gegeben? Ich weiß gar nicht, ob die Kommunikation in den Vordergrund, getreten ist. Ich glaube, das hat sich irgendwann ausgewachsen. Es gab nicht diesen Punkt, wo ich gesagt habe, so jetzt doch nicht mehr, sondern irgendwann einmal sind halt andere Prioritäten gekommen. Okay, das heißt, klassische wirtschaftliche Grundausbildung dann gemacht, oder? Ja. Nebenbei Engagement ehrenamtlich im Kulturbereich, also würde ich das jetzt mal zusammenfassen, Organisation, Management im Bereich Kultur. Was war dann der nächste wichtige Schritt oder hat es damals irgendwie einen Menschen gegeben, der dich in eine Richtung geprägt hat oder Erlebnis gehabt hast, wo du dann gesagt hast, das ist es, das möchte ich jetzt machen, Das wird mein Lebensweg. Warum ich da bei Alma gelandet bin? Nicht unbedingt, also was war denn dann nach der Ausbildung so der erste berufliche Herausforderung? Das ist und war meine erste berufliche Geschichte, außer Praktika, die man während dem Studium so macht, teilweise auch im Ausland. Und dann war es eine Annonce in der Zeitung, wie man halt damals noch Mitarbeitende gesucht hat, dass ein Job ausgeschrieben war, anonym, ich wusste nicht bei welchem Unternehmen. Da ging es darum in einem Lebensmittelunternehmen im Export anzufangen. Ich habe internationales Management studiert, Lebensmittel könnte interessant sein. Ich bewerbe mich mal, obwohl ich mit dem Studium noch nicht hundertprozentig fertig war. Probelauf in einem Bewerbungsverfahren ist vielleicht gar nicht ganz verkehrt, ich mache das mal. Und dann haben sie mich halt irgendwie genommen und dann musste ich irgendwie beim Einstellungsgespräch sagen, ja, aber ich sollte dann noch frei haben für die Defense oder Diplomarbeit. Das war dann keine Hürde, das haben die mir gewährt und dann habe ich halt angefangen. Im Export? Im Export. Bei der Firma? Bei der Firma Rupp. Bei der Firma Rupp war das. Also du bist vielleicht damals zu Alma gegangen, zu meiner Hausfrau. Nein, ich bin bei Rupp. Also anonym. Genau, ich wusste nicht bei wem. Es war quasi ein Ruppellos sozusagen. Ja, es war ein Ruppellos und dann war Ruppe dahinter. Und wie war das? War das so die Offenbarung, dann warst du sofort im Glück und hast gesagt, jetzt habe ich meine Bestimmung gefunden? Oder wie war da der Einstieg damals bei Rupp? Das war schon spannend, als junger Mensch in die Welt rauszukommen, in einem Unternehmen, das sehr im Wachsen war, das sehr engagiert war, wo man relativ früh, damals nach dem Studium, mit weniger Erfahrung, aber auch schon Verantwortung bekommen hat, wo man einem was zugetraut hat, und ich hatte schon das Gefühl, das ist ein Unternehmen, da kann man mitwachsen. Im Rückblick, ob ich es damals so gesagt hätte, weiß ich nicht, im Rückblick auf jeden Fall. Was hättest du damals gesagt? Das weiß ich eben nicht mehr. Deswegen habe ich jetzt gestutzt, nachdem ich die Antwort gesagt habe, ob ich es damals auch so gesehen hätte. Wahrscheinlich schon. Sonst wäre ich ja nicht geblieben. Bleiben wir noch ein bisschen bei RUB, weil es war ja sozusagen deine Käsewerdung im Berufsleben. Das Wort war Sudammels. Beim Einstieg, was ist das? 23, 24 ist man da, sowas. Und wenn ich ganz unverschämt sein darf, wie alt bist du heute? Jetzt bin ich 43, 20 Jahre. 43? Also wir sind dann gleich alt sogar? Ja, wir sind gleich alt. Wahnsinn, wie das da geht. Das heißt, es sind jetzt fast 20 Jahre vergangen. Das sind jetzt 20 Jahre her. Du bist seit, du hast mir vorher schon gesagt, seit 2 Jahren, oder? Oder seit 2 Jahren bei Alma? 3 Jahre war ich jetzt noch bei Alma. Davor ALMA und RUB gemeinsam. Und du hast 17 Jahre für RUB gearbeitet, was waren deine Stationen und was machst du heute? Die Stationen waren am Anfang war ich im Export für einen Länderbereich zuständig. Das war damals England, Skandinavien, Asien, Amerika, Kanada. Also alles was weit weg war, hat man den Jungen geschickt. Was hast du jetzt ausgelassen? Weil ich fast die ganze Welt... Europa war es jetzt nur Skandinavien und England, Irland. Dann kam eine Station bei einer Abteilung bei uns intern, Rup Cheese Innovation, war damals auch ein eigenes Unternehmen, also nicht nur eine Marke. Rup Cheese Innovation für Innovationen zuständig im Convenience-Snacking-Bereich. Was hast du damals erfunden? Aber nicht für Marken, also nicht als eigene Marke, sondern für andere große Marken. Also da waren Unilever, Nestle, Kraft. Und das Income, die haben gesagt, wir brauchen Innovation. Wir waren damals agiler, schneller kleiner als die großen und haben da kreative neue lösungen gebracht mit ja. Solchen Innovation-Sessions gemacht, was ganz eine spannende Zeit war. Bist du an irgendein Produkt oder Irgendeine Innovation noch in Erinnerung, was sagst du auf das, bei dem du besonders stolz bist, weil das war total innovativ in der Zeit? Was innovativ war, im Rückblick, war wahrscheinlich das, dass es mir immer gelungen ist, die Dienstleistung der Innovation zu verkaufen. Gar nicht das Produkt, sondern dass ich schon den Prozess, der bei uns intern eigentlich immer nur gesehen wurde, als das ist ein Anbahnungsprozess eines Geschäftes, dass ich einmal für das auch Geld verlangen konnte und das Geschäftsmodell somit ein bisschen innoviert habe und gesagt habe, eigentlich leisten wir da eine Beratung, warum machen wir die gratis? Also ihr habt ja da quasi nicht Innovationen verkauft, sondern gelernt, wie man Innovationen macht und den Prozess verkauft? Ja, schlussendlich war natürlich das Ziel, ein Produkt zu verkaufen. Aber ich habe eigentlich den Verkaufsprozess schon als Dienstleistung mitverkaufen können und eine Rechnung stellen können. Warum bist du in diese Innovationsposition gekommen? Also vom Export, weil du die Produkte so gut kanntest oder weil du anders irgendwie hervorgetan hast oder wollt keiner andere? Auch schon lange her, das ist immer schwierig im Rückblick, warum ich und warum damals das. Es hat halt einfach gepasst, wahrscheinlich für beide Seiten. Das Angebot kam vom Unternehmen. Ich fand es eine spannende neue Aufgabe, nach drei, vier Jahren Export oder nur Export zu machen, wieder mal was Neues zu tun, hat gerade gut reingepasst. Und nach der Innovation? Nach der Innovation ging es darum, dass wir dann einige Business Units bei uns zusammengelegt haben und ich dann, jetzt muss ich gerade selber nachdenken, Auch den Bereich weggegangen aus diesem nur Snacking und Innovationsgeschichte, dann haben wir einen Bereich gegründet. Das nannten wir, ähnlich angelehnt an euch oder euch angelehnt an uns, C2C, Cheese to Consumer, wo wir gesagt haben, wir gehen jetzt nicht an B2B, also nicht Business to Business, sondern Käse für Konsumentinnen und Konsumenten, das im Export, aber auch im Inland, also hatte auch dann die Verkaufsleitung Österreich. Was spannend ist, als Marke auch aufzutreten damals mit Marke Rupp. Aber habt ihr vorher keinen G2 Consumer gehabt? Doch, aber nicht ich. Also wir haben dann umstrukturiert auch intern, waren eher strukturelle Geschichten und haben halt Abteilungen dann zusammengelegt, neu organisiert, dadurch für Menschen wie mich und andere halt auch neue Aufgaben geschaffen. Und das habt ihr dann G2 Consumer genommen? Das haben wir intern G2 Consumer genommen. Du warst die Innovationsmanager, hast du dir das ausgedacht? Nein, der Name kam nicht von mir damals, das weiß ich gar nicht mehr. Das war halt gemeinsam irgendwie erfunden. Auf einmal war er da. Das heißt, du bist da ein bisschen in Richtung Konsumenten gegangen? Genau. Wie lange hat das Ausflug gedauert? Das waren dann auch ein paar Jahre, auch wieder mit ein, zwei Umstrukturierungen dazwischen. Länderbereiche weg, Länderbereiche dazu, Marketingverantwortungen dazu. Dass es nicht nur Vertrieb war, sondern Marketing und Vertrieb dann, manche Länderbereiche dazu wie gesagt, was auch immer spannend war, Produktkategorien dazu, Produktkategorien weg, also das hat das Unternehmen immer ausgezeichnet und zeichnet es immer noch aus, dass es immer sehr agil war und immer wieder ein bisschen neu strukturiert und erfunden hat. Also du hast wirklich bei RUB sozusagen beim Käse alle Stationen aufgenommen? Ich habe relativ viele Stationen durchgemacht, und dann kam die Umstrukturierung 2020, was jetzt zu der jetzigen Situation geführt hat, wo wir dann gesagt haben, es macht eigentlich Sinn, dieses Thema ALMA als eigenen Bereich zu führen, als eigene Idee zu denken und das. Von Anfang bis Ende, also von Produktion, von der Milch weg bis zum Endkonsumenten. So jetzt brauchst du dich nicht mehr so viel erinnern, weil jetzt sind wir quasi in der Gegenwart, jetzt sind wir bei Alma gelandet, also wir haben jetzt deine Karriere im Schnelldurchlauf, wir waren ja doch 20 Jahre, jetzt haben wir vielleicht 5-10 Minuten drauf verwendet, jetzt sind wir in der Gegenwart und jetzt hast du selber gesagt, es war ein Umstrukturierungsprozess notwendig, auf der RUB-Seite noch mit ALMA umzugehen. Auf das werden wir nachher noch kommen, jetzt versuchen wir mal ein bisschen rauszuarbeiten. Jetzt müssen wir wahrscheinlich wieder ein bisschen zurückschauen. Was ist eigentlich ALMA? Und was ist, bevor wir jetzt starten, was ist jetzt genau deine Funktion bei ALMA, also bei der Marke ALMA? Meine Funktion ist die eines Bereichsleiters, dass ich den Bereich ALMA mit dem Team gemeinsam leiten darf und weiterbringen darf. Also du hast die Gesamtverantwortung für die Marke ALMA. Dann vielleicht erklär uns ganz kurz, was ist die Marke ALMA und dann schauen wir bitte auch zurück, woher kommt denn das? Wann ist ALMA entstanden? Woher kommt auch dieses berühmte Bild der Sennerin, das was das älteste Markensymbol Österreichs ist, was du gesagt hast? Was ist ALMA und wie ist das entstanden? ALMA wurde gegründet 1921, also wir hatten vor mittlerweile fast zwei Jahren das 100-Jahr-Jubiläum der Marke. Ist entstanden als Genossenschaft damals, im Sinne von Franz Michael Felder. Der Name sagt außerhalb des Bregenzer Waldes oder außerhalb von Vorarlbergs wenigen was, ist aber im Bregenzer Wald der bekannteste Bregenzer Wälder. Der damals als Bauernrebell und sehr intellektueller die Landwirtschaft neu gedacht hat und den Genossenschaftsgedanken reingebracht hat, gegen damals die Käsebarone, die die Bauern relativ unterdrückt haben, und schon sehr früh Käse aus dem Bregenzer Wald exportiert haben. Okay, bleiben wir vielleicht kurz bei den Käsebaronen, oder was kann ich mir darunter vorstellen? Die Käsebarone haben Käse aus dem Bregenzer Wald gekauft, von den Bauern, von den Sennereien gekauft, und dann teilweise bis nach Mailand, also sehr, sehr früh, vor über 100 Jahren. Exportiert mit Pferdefuhrwerken. Und was war dagegen einzuwenden, aus der Sicht von Franz Michael Felder? Dass die Bauern sehr unterknechtet waren und wenig eigenen Spielraum hatten und nicht am Reichtum dieser Käsebarone teilgenommen haben. Und was hat da die Genossenschaft an diesem... Die Genossenschaft war, Genossenschaftsgedanke war, gemeinsam sind wir stärker als ein Einzelner. Wir schließen uns zusammen, um mit gemeinsamer Kraft aufzutreten. Und dann kam die Genossenschaft ALMA auch. Genossenschaft ALMA ist nicht Franz Michael Felder, sondern das ist quasi das Vorkapitel. Also der hat die Genossenschaftsidee überhaupt da reingebracht. Dann 1921 Gründung von ALMA und da sagt vielleicht der Namenshersprung schon einiges. Da haben wir ein bisschen geforscht zu 100 Jahre, was das eigentlich heißt, weil es natürlich auch ein Name ist, der mittlerweile wieder gerade in und modern ist bei jungen Mädchen. Aber Alma gab es zwei Herleitungen, die ich beide eigentlich ganz interessant finde. Das erste ist alle Männer, Alma. Alle Männer im Dialekt Alma. Also diese Idee, gemeinsam zusammen was zu bewegen. Bewegen. Oder Alma hat man in früheren Zeiten oft die beste Kuh im Stall genannt, im Sinne von fruchtbar und die beste Kuh, die am meisten Milch gibt. Und warum haben sie die Alma genannt? Das war halt Tradition, dass die irgendwie Alma heißt. Und die beiden Geschichten gibt es, warum die Marke oder die damalige Genossenschaft sich Alma genannt hat. Ihr habt ja da ein relativ bekanntes Kunststoffunternehmen, die Alpla. Ich dachte, die dritte Geschichte ist eigentlich, weil Alp sagt sich Alp zu Alp. Ja, aber Plastik gibt es noch nicht so lange wie Alma. Also, das hättest du noch machen können. Und diese Genossenschaft, hat das funktioniert damals? Man gründet gemeinsam eine Genossenschaft, dass man sich gegenüber den Käufern, das war eine Barone wahrscheinlich, Die haben dann jeden Bauern gegeneinander ausgespült wahrscheinlich. Gehe ich davon aus, ja. Bei denen ist es billiger oder sowas. Und das hat man dann versucht, mit diesen Klauselnschaften. Die haben sich dann ALMA genannt und was war dann? Also ich war damals nicht auf der Welt. War 2, 3? Ja stimmt, also geht die knapp Milch da raus. Das geht die knapp Milch da raus, aber sichtlich hat es funktioniert, sonst würde es die Marke nicht mehr geben und hätte es das Unternehmen nicht oder die Genossenschaft nicht so lange gegeben. Die waren erfolgreich unterwegs am Markt, ja. Also die haben dann selbst auch ihren Käse vertrieben, haben den Käse verkauft. Produziert und vertrieben, ja. Und das war auch für Adelberg beschränkt, oder? Das Produzieren ja, das Verkaufen nein. Die Bauern und die Sender, das war alles in Feinberg. Waren auch die Eigentümer, als Genossenschaft. Hatte es schon damals irgendwelche Kriterien gegeben, was Alma ausmacht? Oder hat jeder Bauer im Prinzip, der sein Käse produziert hat oder der Milch produziert hat, mitmachen können? Oder war es immer schon auf Käse beschränkt? Meines Wissens war es auf Käse beschränkt. Die damaligen Markenkerne, wie man das heute im Jargon sagt, kenne ich jetzt auch nicht, aber das war schon meines Wissens auf Käse beschränkt. Jetzt gibt es die ALMA seit 1921. Wie lange gibt es RUB? RUB ist etwas älter, 1908 gegründet. Aber nicht als eine Genossenschaft? Nicht als Genossenschaft, sondern als privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen, was damals ein sehr seltenes Thema war, das in der Milchwirtschaft Privatwirtschaft eingezogen ist. In Österreich war die Milchwirtschaft eigentlich traditionell sehr genossenschaftlich organisiert. Okay. jetzt noch sind die Großen... Milchwirtschaftlichen Unternehmen in Österreich genossenschaftlich. Und wie war da, das war ja, das war ja bis 2008, auf das kommen wir dann eh noch zu dem Verkauf, man hat ja da lange koexistiert. Man liest ja dann auch auf Wikipedia, während dem zweiten Weltkrieg ist ja da auch mal ein Schmelzkäsewerk vom Rupp enteignet worden und quasi damals der Bauerngenossenschaft hat Alma übergeben worden, 1947 ist es wieder zurückgegangen, in einem Rückstellungsverfahren wieder an die RUB zurückgegangen. Das heißt, man hat diese Phase während dem Zweiten Weltkrieg, gehabt, man hat die Phase davor gehabt und die Phase danach. Wie war da dieses Verhältnis und was ist da mit dieser Enteignung passiert? Wie kann man sich die letzten 80, 100 Jahre eigentlich fast, das Verhältnis zwischen RUB und Alma vorstellen? Also das war natürlich während dem Krieg nicht nur Rivalität, sondern auch ganz, ganz ernsthafte Existenzthemen. Da wurde wirklich die Familie Rupp enteignet, damals von der Genossenschaft, aber auch von den Nazis. Also ganz enteignet? Ganz enteignet, inklusive Gefangenschaft, inklusive wirklich Existenzängsten, kann ich mir vorstellen. Und dann in diesem Verfahren, was du ja auch erwähnt hast, wieder zurückgekämpft, juristisch. Glücklicherweise oder Gott sei Dank dann auch gut ausgegangen. Was aber interessant ist, dass der Josef Rupp damals, der damals in Verantwortung war, der, Alma trotz all diesen Dingen dann auch gesagt hat, okay, ihr dürft aber bei uns im Werk sogar noch weiter produzieren, bis euer neues Werk steht. In diesem Schmelzkäsewerk. Der hat sichtlich damals schon einen sehr großzügigen Ansatz gehabt, ohne groß auf die Vergangenheit in seine persönlichen Verletzlichkeiten einzugehen. Okay. Das ist auf jeden Fall ein spannender Zug, wenn man quasi ein enteignetes Werk zurückkriegt. Da könntest du noch ein Jahr drinnen bleiben. Stell mir das als große Größe vor. Und das ist dann 1947 durchgegangen und seither sind ja doch noch 70 Jahre vergangen oder 60 Jahre bis zum späteren Verkauf. Wie hat man sich denn dann am Markt, waren es Mitbewerber, waren es Wettbewerber, waren es Konkurrenten, wer war da der Größere, wer war da der Innovativere, also wie war da dieses Verhältnis dann auch über diese Zeit? Es gab sicher unterschiedliche Phasen. Was man wissen muss, ist, dass in der Milchwirtschaft insgesamt bis zum EU-Beitritt der Milchwirtschaftsfonds in Österreich politisch eine wichtige Rolle gespielt hat, mit auch Preisbindungen. Da wurde ja alles vorgegeben. Wer darf was produzieren und zu welchem Preis Verkaufen? Also das war ja auch... Marktwirtschaftlich eine interessante Phase. Da waren beide im gleichen Milchwirtschaftlichen Fonds. Die einen halt privatwirtschaftlich organisiert und die anderen, also RUB privatwirtschaftlich und ALMA als Genossenschaft organisiert, weil sie ja grundlegend unterschiedliche Geschäftsmodelle sind oder unterschiedliche Organisationsformen sind, aber im Milchwirtschaftlichen Fonds natürlich gleiche Preise, gleiche Dinge gemacht haben. EU-Beitritt, da war sicher RUB damals etwas agiler und schneller in den Entscheidungen, als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen. Da helfen agile Entscheidungen, glaube ich, schon in einer Schnelligkeit, dann auf Marktverhältnisse zu reagieren, die sich auf einmal ändern. Wenn jahrzehntelang Milchwirtschaftsfonds und quasi Planwirtschaft herrschen, dass man dann wirtschaftliche Dinge vielleicht mit anderen Augen sieht. Also agil, das heißt flexibler, schneller reagieren. Flexibler, schneller in den Entscheidungen, genau. Auf die Marktverhältnisse eingehen. Und Genossenschaften waren da auf Basis ihrer Struktur einfach Träger. Träger in den Entscheidungen. Was aber sicher in den Jahren, was ich auch als RUB mitbekommen habe, wo wir ja Alma auch als Mitbewerber gesehen haben. Naja, stimmt. Ich habe ja das auch miterlebt, von 2003 bis 2008 waren durchaus auch fünf Jahre. Das war schon ein Mitbewerb. Also da gibt es auch Storys dazu, dass man dann mal schelmenhaft auch mal Plakatwände am 1. April gekapert hat. Und Rupp hat immer den Slogan Rupp hat das beste Eck vom Käse und Alma hatte den Slogan Alma vom Sender für Käsekenner. Und in einer Nacht- und Nebelaktion einmal Plakatwände vor deinem Alma-Gebäude, plakatiert hat, sagt der Kenner zum Sender, Rupp hat das beste Eck vom Käse und gleichzeitig auch eine Annonce in den Freiburger Nachrichten geschalten hat, dass es bei der ALMA nicht so gut angekommen ist und die das nicht so lustig fanden. Rupp das natürlich extrem lustig fand. Du kannst es natürlich nur vom Hören sagen, ne? Ja. Und es war schon ein Mitbewerb. Also jedes Produkt, das Rupp auf den Markt gebracht hat, hat ALMA kopiert und umgekehrt. Es gab ein Produkt ALMA-Rahm und ein Produkt RUB-Rahm und es gab einen ALMA-Bergkäse und einen RUB-Bergkäse und es gab ein Scheiblettenkäse von beiden Seiten. Man hat sich kopiert, man hat sich, ja, man war direkt im Mitbewerb. Wer hat den besseren Käse gehabt? Rupp hat das beste Eck vom Käse, das sage ich jetzt als Alma. Also der Schmelzkäse ist der bessere vom Rupp oder was? Unterschiedlich. Das ist der Spruch, der auf die Schmelzkäse geht. Was ist besser? Du hast ja einen schönen Wandel mitgemacht. Erst von Rupp und dann quasi war noch die Alma der Konkurrent. Dann 2008 ist ja das gekauft worden, wo wir nachher noch reden und jetzt sitzt du bei Alma. Wie wird mir denn so eine 20- oder 17-jährige Prägung, dass RUB das gescheitere Unternehmen ist, los und kann sich dann auf einmal mit Alma und den neuen Werten identifizieren? Ist das schwer oder war das einfach so ein leichter Switch? Das ist natürlich auch in Schritten gekommen. Bei der Übernahme 2008 war ich noch im Export, habe das damals natürlich mitbekommen, aber war nicht involviert in diesen Dingen, habe einige Bereiche, wo Alma auch im Export gemacht hat, dann halt im Export übernommen und bin da halt mit reingewachsen in die Alma-Welt auch. War natürlich auch spannend von der Marketing-Brille her. Weil wie gesagt es zwei Marken waren, die fast deckungsgleich waren. Es gab die gleichen Produkte, es gab die gleichen Marken, wo wir uns sehr lange auch Zeit genommen haben, diese Marken zu positionieren, die Unterschiede herauszuarbeiten, wo können wir überhaupt Unterschiede finden. Und dann als ich in die Marketingverantwortung für damals beide Marken gekommen bin, RUB und ALMA, wird man schon ein bisschen schizophren, wo man dann überlegt und auch Verkaufsverantwortung für beide Marken und dann vor dem Kunden sitzt und der fragt ja, warum soll ich jetzt RUB kaufen, warum soll ich ALMA kaufen? Da überlegt man sich die Argumentarien natürlich sehr gut davor, aber es war eine sehr spannende Phase und eine sehr spannende Chance. Wann bekommt man die in einem Wirtschaftsleben, dass man zweideckungsgleiche Marken zusammenbringen kann und dann trotzdem wieder auseinander dividieren muss, um beiden die Berechtigung auch zu geben? Ja reden wir drüber. Es ist ja die Marke Alma und die Marke Rube. Du hast ja gesagt, ihr habt euch gegenseitig kopiert. Ja. Im Prinzip zwei Firmen, ein Produkt, zwei Märkte oder einen Markt. Worin habt ihr euch denn wirklich unterschieden? Ich meine jetzt nicht dann quasi herausgearbeitet langwierig einen neuen Markenkern, sondern hat es von Haus aus irgendwie eine Unterscheidung gegeben, wo man sagen kann, Die ALMA war immer schon stärker auf die Alpen. Spezialisiert der RUB eher auf das, oder war das eigentlich alles? Also, Alma war sicher, ähm... Vom Ursprung her mehr in diesem Alpen-Bergkäse-Bereich, da waren die stärker im Volumen vor allem. Interessanterweise im Rückblick haben wir gesehen, nicht in der Wertschöpfung, nur im Volumen. Wer verkauft, weniger verdient damit. Im Innovationsgedanke war RUB sicher agiler und schneller. Sind wir wieder beim Agila und innovativer einfach. Ich hab das erfunden und der Rupp hat es kopiert. Rupp hat es erfunden und der Alma hat es dann eher übernommen, oder? Eher so und Rupp war sicher auch viel exportlastiger als Österreich. In Österreich waren wir ungefähr gleich groß, Aber mit der Zeit hat RUB durch die vielen Exportaktivitäten und durch die vielen Länder, sicher die ALMA dann überholt. Was mir jetzt gerade so aufkam, ist die Frage, ihr habt ja beide den Rohstoff Milch gehabt oder nach wie vor. Die ALMA war eine Bauerngenossenschaft, aber der RUB hat ja auch Milch irgendwo beziehen müssen. Aus Vorarlberg gehabt oder hat der die dann importiert? Und warum waren dann die Rupp-Bauern keine Alma-Bauern? War die Genossenschaft für den Bauern nicht grundsätzlich das Gescheitere? Also es gab keine Rupp-Bauern damals. Der Rohstoff für Schmelzkäse, was das Hauptgeschäft von Rupp, war und immer noch ist, ist nicht Milch, sondern Käse. Ah, das haben wir schon einmal wo gehört. Liebe Grüße nach Hendorf. Zum Kollegen Wörles. Also das macht natürlich einen Unterschied, aber auch Alma hat natürlich Käse zugekauft und nicht nur mit der Bregenzer Wäldermilch Schmelzkäse produziert. Also es gab keine Rivalität unter der Bauernschaft. Waren alle Bauern in Vorarlberg Alma-Bauern? Nein. Genossenschaftlich organisierte Bauern? Absolut nicht, da gibt es sehr viele andere Sennereien im Bregenzer Wald, aber auch im Rheintal und natürlich auch eine große Molkerei in Vorarlberg, die auch Milch abfüllt und Joghurt produziert. Was war der Grund für die Bauern, die zur Alma gingen? Hat sich der Kern, der sich 1921 da gegründet hat, einfach weiter... ist er stabil geblieben oder sind da neue dazukommen? Was waren die Gründe, dass ein Landwirt, ein Bauer damals zu einem Almer gegangen ist? Da bin ich jetzt zu wenig in der Historie drinnen, um das wirklich zu beantworten, aber was ich schon weiß aus Genossenschaftsdingen her ist, wenn du mal Genossenschaftsmitglied bist, dann bist du es auch, normalerweise schon. Ja, da hüpfen wir dann vier ein bisschen in die Richtung Gegenwart. Es ist dann lange gut gelaufen, du hast gesagt, der Rupp war das agillere Unternehmen und die Alma ist dann 2008 oder spätestens 2008 dann komplett in der Krise gewesen, ich beschreibe es jetzt mal als Krise, so dass man dann 2008 an seinen Jahrhunderte-Konkurrenten Rupp verkauft hat. Was ist da passiert, dass es überhaupt so weit gekommen ist? Hat da die Agilität gefehlt oder was war der Grund, dass Alma aus einer doch stabilen Genossenschaft heraus verkaufen hat müssen? Das war schon, dass wahrscheinlich die damalige Genossenschaft zu wenig schnell auf die Marktbedürfnisse reagiert hat, glaube ich schon. Kannst du das irgendwie beschreiben, was ist damals passiert am Markt? Weil Genossenschaften zu verkaufen ist ja... Weil die Genossenschaften gründet man ja, gründet man ja Genossenschaften, weil man nicht im Markt... Da muss ich auch wieder präziser sein, es wurde nicht die Genossenschaft verkauft. Die wurde nicht verkauft, sondern wir haben die Marke übernommen, wir haben die Produkte übernommen und wir haben die Mitarbeitenden übernommen. Marke, Produkte und Mitarbeiter. Das heißt, eine Genossenschaft selber kann man nicht verkaufen, oder? Du kannst schon eine Genossenschaft verkaufen, aber das macht wenig Sinn. Du kannst da fusionieren wahrscheinlich, aber das wäre ja auch nicht Ziel gewesen, eine Genossenschaft integrieren in ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Das funktioniert, glaube ich, schwierig. Ja, da hättest du quasi die Höfe sozusagen übernehmen müssen. Wie war das damals? Weil ich kann mir vorstellen, dass auf so einer Jahrhundert, oder Jahrhundert ist übertrieben, 100 Jahre alten Marke, viel Geschichte, viele Geschichten, Stolz, alles mögliche dran hängt, und zudem noch der größte Konkurrent, wo wahrscheinlich auch viel Geschichte ist, der hat das gemacht, der hat das gemacht und so. Wie stelle ich mir diesen Übergabeprozess vor? Wie ist das damals abgelaufen? Der war sicher schwierig, also er war schwierig. Und man muss immer beide Seiten dann bei solchen Dingen wahrscheinlich sehen. Ich glaube auf der RUB-Seite schon sehr viel, bei einigen langdienenden Mitarbeitenden, ein bisschen Genugtuung vielleicht sogar dabei. Genugtuung? Ja, so in die Richtung. Auf der RUB-Seite. Auf der RUB-Seite, aber auch Berührungsängste auf manchen Seiten, also was wollen wir jetzt mit ALMA? Passen die überhaupt zu uns? Brauchen wir die überhaupt? Also ich glaube, es gab auch viele, oder ich weiß, es gab auch viele Fragezeichen. Auf der anderen Seite, auch auf der ALMA-Seite, ganz viele, die gesagt haben, obwohl wir den Mitarbeitenden natürlich das Angebot gemacht haben, alle zu übernehmen, Es gab einige, die gesagt haben, ich trete da sicher keinem Fuß über die Schwelle von Rupp. Da ein großer Alma stolz, die das nicht geschafft haben. Mitzugehen und gesagt haben, nein, also RUB-Mitarbeiter werde ich nicht. Offensichtlich hat es bis zum heutigen Tag, grundsätzlich funktioniert. Wir sitzen da im ALMA Headquarter sozusagen, gleich neben einem RUB-Headquarter. Ihr seid jetzt irgendwie zusammengewachsen, seid direkt Nachbarn. Wie lange hat es gebraucht? Was waren die größten Herausforderungen? Rückschläge, etc. Also die Herausforderungen waren sicher, die Systeme zu integrieren, die Kunden zu übernehmen, die Marken auseinander zu dividieren, die Marken, das hat wahrscheinlich fast am längsten gebraucht. Was war da so die Herausforderung? Also es war ein Walmer, das andere war Rupp, und der eine kauft das, der andere kauft das und es langt eh bei euch quasi. Ja, aber der Handel sagt dann natürlich, warum brauche ich jetzt beide, die kommen eh beide aus dem gleichen Stall. War für die, genau, haben wir auch gedacht, aber war auch für uns dann wichtig in der Argumentation zu sagen, das macht halt das und das macht das und dann haben wir mal in einem längeren Prozess das analysiert und auch mit Marktforschung. 10 Jahre. Achso, wirklich langer Prozess. Wirklich langer Prozess. Also der Prozess an sich waren 2-3 Jahre, aber bis er dann wirklich umgesetzt wird im... Im Plan haben wir mit 3 Jahren gedauert, hat es 10. Hat es lang, bis dann wirklich die letzten Zöpfe abgeschnitten sind, weil das heißt ja auch Mut, das heißt auch Produktlinien aufzulassen auf einer Seite, Geschäftsfelder abzustoßen auf einer Seite, dass man klarer wird, dass man stringenter wird auf Markensicht. Und dann Rupp als Innovationsmarke definiert und Alma als Echt- und Traditionsmarke definiert. Jetzt habt ihr es definiert, jetzt reimt es sich auf definiert, ein bisschen konstruiert. Ich frage mich nicht ganz bewusst, provokativ, ihr habt so jetzt Unterschiede herausgearbeitet, wo früher wenig Unterschiede waren, ist das eine reinkommunikative Unterscheidung, so dass man, weil da muss ja dann was dahinterstehen auch, habt ihr dann die Produkte verändert auch in die Richtung oder war das jetzt eher Unterschiede kommunikativ herausarbeiten Oder waren die schon da und die hat man vorher nicht gesehen? Wir haben es zuerst analysiert und dann halt geschaut, wo sind die Nuancen? Und die Nuancen musst du dann halt mit der Zeit, was bringst du an Neuigkeiten, dass du in diese Richtung halt abdriftest. So muss man sich das vorstellen. Man muss natürlich auch aufpassen, dass man, ALMA-Fans und RUB-Fans, die man halt auch beide hatte, die musst du ja trotzdem mitnehmen auf diese Reise und die darfst du nicht verprellen. Die mitnehmen aber trotzdem die Marke in eine Richtung zu positionieren und weiter zu entwickeln, dass du neue Menschen für diese Marke begeistern kannst. Gut, dann machen wir es direkt. Du leitest ALMA, warst lang bei RUB. In zwei Sätzen, was zeichnet RUP aus? In zwei Sätzen, was zeichnet ALMA aus? RUP ist in einem Satz die innovativste Käsemarke Österreichs. Und ALMA ist in einem Satz die echte und traditionelle Käsemarke aus Vorarlberg. Okay, und wenn ich jetzt an RUP Bergkäse... Gibt es einen RUP Bergkäse? Nein. Gibt es nicht? Gibt es einen RUP Schmelzkäse? Ja. Gibt es einen ALMA Schmelzkäse? Ja. Also die habt ihr nicht? Also ihr habt ja vorher gesagt, ihr habt Produktlinien aufgelassen beim Schmelzkäse. Habt ihr euch dann doch nicht so weit vorgedacht. Was ist der Unterschied zwischen einem Rupp und einem, Alma-Schmelzkäse? Der mit Paprika. Gibt es nicht beide mit Paprika? Nein, es gibt nicht beide mit Paprika. Es gibt einen Alma-Rahm. Alle Alma-Streichkäse sind in einer speziellen Verpackung, nicht in einer sonst üblichen Rundschachtel, es gibt auch keine Toastkäsescheiben unter allem, sondern es gibt, wir nennen die intern Halbmondschachteln, die so halbrunde, genau. Und die sind rund, die Ruppe, oder? Die Ruppe ist rund, genau. Und bei Ruppe gibt es alle möglichen Formen von Toastkäsen, von Scheibenkäsen. Das sind in der Kategorie natürlich ähnlich, aber in der Ausprägung des Produktes komplett unterschiedliche Produkte. Verwenden Sie da andere Rohstoffe oder sind das teilweise? Das sind überall andere Rohstoffe, weil jede Rezeptur natürlich... Anders angelegt ist, wie du als Koch weißt. Ja, Rezepturen sind teilweise anders, aber es ist ja auch spannend, dass quasi das Produkt für den Schmelzkäse Käse ist. Ja. Sind die Grundprodukte die ähnliche oder gleiche bei den Schmelzkäsen oder schaut sich da auch schon irgendwie an, dass das andere Grundkäse sind, die da verbunden werden? Die Käsesorten sind ähnlich, nicht die gleichen, aber ähnlich. Wo es sicher dann Unterscheidungen gibt, ist die Zutat. Also beim Almer gehen wir eher in Richtung Schnittlauch, gehen wir eher in Richtung Paprika hast du angesprochen, pikant, Dinge, die Regionalität verkörpern und auch hier gelebt werden. Und auf der Innovationsseite bei Rupp geht es in Richtung Chili, da könnte auch mal was mit Kurkuma kommen. Da sind Jada-Dinge drinnen. Es wird keinen Alma-Jada-Streichkäse geben. Das passt nicht. Okay, das heißt, Markenkern ist die Tradition. Echt und traditionell. Das Traditionelle. Das heißt, wie geht das dann bei Alma? Du bist jetzt quasi der Innovationsbeauftragte. Du warst damals auf der RUB-Seite. Jetzt bist du ja rüben bei der Alma. Die steht für Tradition. Wie geht Tradition und Innovation eigentlich dann zusammen? Die geht sehr gut zusammen, das funktioniert sehr gut, weil für mich Innovation nicht unbedingt Produktinnovation sein muss. Wir sind sehr echt und traditionell in den Produkten, aber sehr innovativ in der Vermarktung. Die Innovation ist jetzt eher in der Kommunikation, in der Vermarktung, in den Vertriebsgeschichten. Also ihr schließt quasi komplette Neuprodukte eher aus, fokussiert sich auf traditionellen Käse. Wobei man auch Tradition teilweise auch abändern kann. Tradition lebt ja auch davon, neu positioniert zu werden. Das heißt nicht, dass es keine neuen Produkte gibt auf der ALMA-Seite. Sie müssen nur diesem Anspruch eines ALMA-Kompasses gerecht werden. Der ALMA-Schnittlauch zum Beispiel ist kein Produkt, das es vor 30 Jahren schon gab. Aber Alma-Schnittlauch ist auf jeden Fall ein Produkt, das unter echt und traditionell gut reinpasst. Also Schnittlauch ginge Kurkuma nicht, weil Kurkuma einfach kein für Vorarlberg oder Österreich traditionelles... Das hat man in Vorarlberg jetzt nie angebaut. Okay, das beschränkt so ein bisschen den Innovationsbildraum auf der inhaltlichen Seite. Aber wenn jetzt zum Beispiel Verpackungen aufkommen, wir haben auf der ALMA-Seite. Waren die ersten, die in Vorarlberg wiederverschließbare Reibkäsebeutel auf den Markt gebracht haben. Das spießt sich nicht mit einer echten traditionellen Käsemarke. Wenn ich Knöpflekäse in einem wiederverschließbaren Beutel bringe, ist das ein sehr innovatives Verpackungskonzept, aber ein sehr traditionelles Produkt. Ja gut, das kann ich nachvollziehen. Jetzt schauen wir uns mal an, die Größenverhältnisse. ALMA und RUB kennt man in Österreich wahrscheinlich relativ gut. Wie viel, ja schauen wir auf die Umsatzseiten, wie groß ist ungefähr der RUB-Umsatz und wie groß ist da im Verhältnis dazu der Anteil von ALMA? RUB- und ALMA-Umsätze in Österreich sind ungefähr gleich groß, Interessanterweise. Da sind wir vergleichbar. Was wir aber nicht ausblenden dürfen in der Geschichte ist natürlich der Umsatz, den RUB im Export macht. Und da liegt sicher 95% des Umsatzes des Gesamtunternehmens. Liegt im Export. Und da wird der Großteil unter RUB gemacht und nicht unter ALMA. Ah, RUB geht zu 95%, also hauptsächlich Export orientiert. Hauptsächlich in den Export, wobei dort auch sehr selten unter Marke, sehr oft unter Marken, die in diesen Ländern halt bekannt sind. Wir bauen da keine Marken auf oder sind groß im Marketing unterwegs. Wie viel kann man jetzt ungefähr forschen, wie viele Mitarbeiter gibt es bei Alma, wie. Viel Tonnen, sagen wir es mal so, wie man ein Gefühl kriegt, wie viel Tonnen Käse produziert Alma pro Jahr? Bei ALMA vertreiben wir ca. 2000 Tonnen im Jahr und es sind 50 Mitarbeiter von ALMA. Und auf welchen Käsesatze spezialisiert ihr euch? Ihr habt euch ja inzwischen abgegrenzt, emanzipiert und differenziert. Was macht jetzt denn ALMA aus? Da komme ich wieder auf die zwei Schlagworte, echt und traditionell natürlich. Und da haben wir die beiden Kategorien Streichkäse, daher auch dieses traditionelle, älteste Käse, älteste Markensymbole in der Milchwirtschaft. Also Alma Rahm, Alma Pekant, die man so kennt. Aber das zweite ganz wichtige Standbein, das auch ganz viele leider noch nicht wissen oder nicht wissen, ist dieses Thema Bergkäse, ursprünglich geschützter Vorarlberger Bergkäse, Schnittkäse aus dem Bregenzer Wald, aber auch Alpkäse als Spitzenprodukt und als saisonales Produkt. Das ist das zweite Standbein. Wie groß sind die Beine ungefähr im Verhältnis zueinander? Die sind umsatzmäßig ähnlich, interessanterweise. Die sind umsatzmäßig ähnlich, wobei wir von den Naturkäsespezialitäten einen Großteil nach Deutschland verkaufen oder 50% nach Deutschland verkaufen und in Österreich ist der Streichkäseumsatz größer als der Naturkäseumsatz. Okay, Schmelzkäse, das Thema haben wir eh schon ein bisschen mit Wörler, vielleicht schauen wir später nochmal ganz kurz drauf, erklärst uns nochmal, wie das genau funktioniert. Was bei euch jetzt ein bisschen zumindest in der Kommunikation rauscht, ist dieses Thema Alp. Halpler gibt es leider schon, sonst würde Alpler wahrscheinlich auch ganz gut passen. Was ist jetzt dieses Besondere an der Alp? Das wäre quasi so unser nächster Block, der bei euch da ein bisschen im Vordergrund steht, wenn man auf die Website schaut. Ihr propagiert quasi die Alp. Im Rest von Österreich sagt man Alm dazu, oder? Also es ist quasi, die Begriffe können synonym gebraucht werden. Ich hoffe, mich jagt jetzt keiner aus Vorarlberg raus, weil ich das so gesagt habe, aber warum dieser Fokus auf die Alp und was ist das Besondere daran? Das Besondere der Alpwirtschaft in Vorarlberg, wenn man das jetzt so betrachten will, ist sicher die, dass es nirgends weltweit, also europaweit sicher nicht und wahrscheinlich weltweit auch nicht, eine Dichte an Alpwirtschaft gibt, wie in Vorarlberg. Es gibt in Vorarlberg 500 Alpen, die bestoßen werden mit, Tieren. Bestoßen heißt, da kommen Tiere auf die Alpe. Und das in einer Drei-Stufen-Landwirtschaft. Die Drei-Stufen-Landwirtschaft, als Fachbegriff erkläre ich dir auch gleich, wenn du so Fragen schaust, die ist so, dass es einen Talbetrieb gibt in der Landwirtschaft, da sind die Kühe im Winter, Frühjahr bis ungefähr Mai, also jetzt dann rum. Frühjahr bis Mai, also Winter, Frühjahr. Welche Monate sind das ungefähr? Das ist ungefähr September, Oktober bis Mai. Oktober bis Mai schreibe ich jetzt einmal. Oktober bis Mai. Dann kommt das Vorsess als Mittelstufe. Das Vorsess? Vorsess. Sess heißt? Sitzen. Wahrscheinlich sitzen. Das Vorsess. Sitze vor der Oberstufe? Als Zwischenstufe, Mittelstation quasi. Das Vorsess, da hucken sie wie lange drinnen? Da sitzen sie, je nach Lage, je nach Alpe, je nach Vorsee sind die ein paar Wochen da. Ab einem Monat kommen sie da rein? Nein, wahrscheinlich nicht einmal so lang. Ein Monat vielleicht. Ein Monat ungefähr, bis Juni. Zwei, drei, vier Wochen, bis Juni. Und dann geht's auf die Alpe. Aha, also Vorsee ist... Dann kommt die Mittelstation. So was wie die Voralp, so quasi. Voralpe, genau. Und dann geht's rauf auf die Alpe. Und jetzt gibt es sogar da Nuancen, dass manche sogar vier Stationen haben, aber offiziell sind es drei Stationen. Ich habe auf einer Seite was von einer Bergwiese geredet, habe mir das als Frage heraufgeschrieben, weil irgendwo ist unterschieden worden zwischen Alb und Bergwiese oder sowas. Schau dir das jetzt selber an. Muss ich anschauen? Die Pflanzen hast du eben wieder rausgestrichen, danke. Können wir anschauen? Ja, also du hast jetzt drei Stufen. Drei Stufen. Ist auch von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützt. Was jetzt? Die Drei-Stufen-Landwirtschaft? Machen sie das woanders in Österreich nicht so? Es ist auf jeden Fall sonst nirgends geschützt. Vorarlberg ist es geschützt. Es wird sicher auch Bereiche in Tirol, Salzburg geben, wo das so ist. Aber nicht in dieser Vielfalt wahrscheinlich und nicht in dieser Intensität. Warum ist das gerade bei euch so intensiv oder warum? Also ich war in Tirol, das ist auch recht steil, da gibt es auch viel Berg. Was macht noch einmal dieses Vorarlbergerische spezieller wie zum Beispiel das in Tirol oder Richtung Salzburg? Spezieller finde ich sehr wertend. Ich glaube nicht, dass es spezieller ist. Es ist in manchen Bereichen wahrscheinlich anders. Was ein großer Unterschied sicher ist, ist das im, im Rest von Österreich oder auch sonst in Europa nicht so viel Käse wirklich oben auf der Alpe produziert wird, sondern ganz oft wird die Milch dann ins Tal gefahren und unten verarbeitet, dass wirklich noch traditionell in der dritten Stufe, also auf der Alpe, Käse hergestellt wird, den wir dann als Alpkäse vertreiben. Was auch wichtig ist noch zu erwähnen, ist, dass diese Alpen nicht uns gehören oder wir die betreiben, sondern das sind lauter eigenständige, unterschiedlich organisierte wieder, sind wir wieder bei Genossenschaftlich, Privatwirtschaftlich, teilweise Gemeinden, die den Almbetrieb auf jeden Fall gehören, dann vielleicht Verpachten. Und wir als Versicherung im Hintergrund agieren mit dem Versprechen, alle Alpkäse, die nicht im Direktvertrieb abgesetzt werden, zu übernehmen. Da haben wir also, treten wir als Partner auf. Also die liefern euch den fertigen Käse? Die liefern uns den fertigen Käse, genau. Den produzieren nicht wir als ALMA, sondern das produziert jede Alpe selber. Und wir kaufen den von der Alpe ab. Aber nur den, den sie nicht direkt verkaufen können. Wir schulen sie aber im Direktvertrieb, wir unterstützen sie im Direktvertrieb, dass sie so viel wie möglich direkt vertreiben können. Auf der Alpe oben. Idealerweise oder auch mit Partnern sonst, aber wir sehen es schon so, dass sich jemand, der 100 Tage auf der Alpe oben ist, teilweise mit sehr schwierigen Zugang, teilweise nicht gerade mit dem besten Handynetz, dass sich der eventuell schwerer tut, einen Online-Direktvertrieb aufzubauen oder auch in Märkte nach Deutschland zu exportieren. Okay, vielleicht hüpfen wir nochmal ganz kurz zurück zu deinen drei Stufen oder euren drei Stufen oder den Fadlberger drei Stufen. Woher weiß ich denn, wann eine Stufe überschritten ist? Kann man das irgendwie einteilen in Höhenmeter oder ist das. Sage ich halt, das ist jetzt das Vorsehens und dann, ab wann ist denn was allem, ab wann ist was ein Vorsehens? Das ist nicht mit Höhenmeter, also es ist ungefähr mit Höhenmetern definiert, aber da gibt es keine klare Regelung, sondern es ist eher die Zeitspanne. Dass es den Talbetrieb halt in der Wintersaison gibt, dann als Vorstufe. Das Vorsees und dann als Sommersitz die Alpe. Und auch diese zeitlichen Spannen können natürlich variieren, weil ich sehr nah an der Natur bin. Wenn jetzt die Schneedecke noch geschlossen ist und es jetzt nochmal anfängt zu schneien im April. Dann wird sich der Start der Vorsees-Saison nach hinten legen. Und wenn es halt sehr früh warm ist und das Gras sprießt, dann muss man halt auch vielleicht schneller aufziehen. Du hast vorhin gesagt, die besonders Gefinkelten unterscheiden dann noch die Alpen, zwei verschiedene Bereiche, was waren das für zwei Bereiche? Nicht gefinkelt, das ist nur, dass ich sagen wollte, es gibt sehr individuelle Macherarten. Es gibt solche, die nicht drei Stufen haben, sondern nur zwei Stufen. Es gibt solche, die sogar vier Stufen haben, weil sie sagen, sie haben halt traditionell noch eine Hütte dazwischen oder irgendwo ein Feld dazwischen und dort die Kühe noch mitnehmen. Das ist einfach dann einfach unterschließen. Das ist halt noch einmal besonders. Jetzt hast du meine zweite Frage nämlich auch schon beantwortet. Was ist, wenn einer nur quasi am Vorsitz schon in Hof fährt und dann auf die Alp auf fährt, darf er dann mitmachen? Antwort in dem Fall ja. Ja. Okay, wunderbar. Jetzt muss ich für ihn schauen, die Milchproduktion auf der Alm oben, das ist ja dann die Sennalpe, oder? Das heißt dann so, oder? Ja, da gibt es viele Synonyme dafür natürlich. Wir nennen es einfach Alpe, manche nennen es Sennalpe, wobei, da gibt es natürlich einen Unterschied. Sennalpe, da wird wirklich gesennt, da wird produziert. Senn heißt Käse machen. Käse machen, genau. Sennen heißt Käse machen. Es heißt Käse machen, ja. Und dann gibt es natürlich Alpen, da wird nicht gesennt. Da ist entweder Jungvieh, das noch nicht gemolken wird, da sind Schafe, da sind Kühe, da sind Ziegen, da wird kein Käse produziert. Also es gibt auch solche Alpen und da komme ich gleich auch zum Nutzen der. Natürlich, die nicht nur Käse hergibt, sondern Nutzen der Alpwirtschaft, gibt es auch wieder zwei Aspekte. Der erste ist natürlich die Futtergrundlage. Für das brauchen wir die Alpwirtschaft, dass im Sommer das Gras im Tal gemäht werden kann und Heu damit gemacht werden kann. Also weil die Viecher oben sind, kann man unten mähen. Also es hat schon einen Grund, warum man das tut. Das ist nicht nur Spaß an der Freude. Die Futtergrundlage ist der ursprüngliche Grund dafür, dadurch haben sich aber auch Flächen in den Bergen entwickelt, die Kulturflächen geworden sind und nicht mehr Naturflächen sind, also da hat der Mensch eingegriffen, dadurch sind Wanderwege entstanden, dadurch sind Skigebiete entstanden, dadurch ist auch Tourismus in Vorarlberg entstanden. Das heißt, das Thema Alpen oder Almen, Berge, ist ja auch sehr viel diskutiert. Die Alpen, so wie wir sie kennen, und nicht die Alpen, die Almen, sind ein Kulturraum. Das heißt, die sind eigentlich durch die menschliche Bewirtschaftung mit Tieren, sind die im Laufe von, ich weiß nicht, wie lange kann man das zurückdatieren, diese Almwirtschaft, also das geht ja nicht von heute auf morgen. Das geht nicht von heute auf morgen, das war, waren die erste Altwirtschaft in Vorarlberg, das waren wahrscheinlich die Walser, die das reingebracht haben, das ist schon einige hundert Jahre her, die ja auch auf den Steilhängen angesiedelt wurde, also die Schweizer, die herübergekommen sind. Und die ursprüngliche Art des Käses in Vorarlberg war eigentlich nicht der Hartkäse, der Fettkäse, sondern ursprünglicherweise war es der Magerkäse, also Sauerkäse. Aber Alpwirtschaft gibt es seit... Ganz ganz vielen Jahren in Vorarlberg. Das heißt, wir haben da oben eigentlich eine Kulturlandschaft, die nur so lange bestehen bleibt, solange. Der Mensch dort oben seine Tiere rauftreibt, weil mahnen tut man ja nicht davon allem, oder? Nein, das ist zu steil, da kann der Traktor nicht mahnen, wäre auch unwirtschaftlich, völlig. Und das ist eine große Gefahr, Gefahr im Sinne von, wenn diese Kulturlandschaft nicht gepflegt wird, wird es wieder eine Naturlandschaft und dadurch gibt es halt Verwaltung, gibt es Verödung, aber auch Erosionen mittlerweile. Gerade Klimawandel spielt da natürlich ganz groß rein oder auch Lawinenabgänge. Man kann sich das vorstellen, wenn das Gras natürlich wächst, aber nicht abgemäht wird, wird das eine große Rutschbahn, wenn diese großen Halme im Herbst mit Schnee bedeckt werden. Das merkt man, wenn man wandern geht, das lange Gras rutscht wirklich brutal. Da wird es echt schnell, schnell. Andererseits kann man sagen, wir haben jetzt auf der Kulturland da oben, der Naturbegriff ist relativ wichtig. Wir wollen mehr Natur, wir wollen auch alles renaturieren oder es wird vieles renaturiert. Sobald die Wiese lang genug ist, werden es Streicher, da ist es schon nicht mehr so leicht mit dem Rutschen, dann werden es Bäume und das ist der beste Lawinenschutz überhaupt. Brauchen wir diese Alpen so gesehen überhaupt? Weil ja, Jetzt haben sich die Touristen halt gewohnt, dass man dort oben wandern kann, aber wandern kann in einem Wald auf 2000 Meter oder 1800 Meter oder sonst irgendwas auch, wenn dort was wächst. Braucht man die Alpen überhaupt? Das ist eine gesellschaftliche Frage. Aus meiner Perspektive natürlich ja. Weil, wie du gesagt hast, dann ist der Tourismus schwieriger. Es gibt wahrscheinlich andere Tourismusformen, aber Skilifte wären zum Beispiel nicht möglich. Kann man zu denen natürlich stehen, wie man will und sagen, gut, dann haben wir halt keine Skilifte mehr. Die Frage ist, wie lange Schnee noch möglich ist. Wie lange überhaupt Schnee möglich ist. Das zweite ist die Futtergrundlage. Wenn man es aus der Landwirtschaftsbrille wieder sieht, fällt natürlich das Heu, das man im Tal mähen kann, als Futtergrundlage für den Winter. Also es geht nicht nur um die Pflege dieser Wiesen oben, sondern auch um die Futtergrundlage im Tal. Die ja auch nicht einfacher wird durch Bebauungen in den Tellern. Also du sagst, wir brauchen die Alpen, als Futtergrundlage für die Bis zum nächsten Mal. Für die Fleisch- und Milchproduktion. Jetzt ist es aber so, dass, das haben wir uns da jetzt eh aufgeschrieben, wir waren letztes Jahr, liebe Grüße an den Martin Hager, Familie Hager, wir waren auf einer Alm, oder auf einer Alb da in Vorarlberg, und wir haben gesehen, wie viel Arbeit das ist. Wir haben mithelfen dürfen, Beim Streicher ausreißen, überall dort wo nicht gemäht wird und wo nicht begrast wird, wachsen nach und nach viele Wachholderbuschen und anderes Gestreuch und das wieder rauszureißen und dass dort wieder was wächst, ist eine höllisch harte Arbeit. Es ist steil, es ist nicht immer nur schön Wetter, es ist wirklich viel viel Arbeit auf so einer Alb, um die am Leben zu halten, die Viecher raufzubringen, die Viecher jeden Tag zählen, schauen wo sie sind, es sind ja oben Zaunbauern, ist auch nicht unbedingt das einfachste von allem, es ist überall steil und arg. Das ist beinharte Arbeit. Wer zahlt das eigentlich? Wie geht sich das im Endeffekt aus, dass diese ganze Arbeit, die da oben geschieht, kriegen die dann mehr für das, was die da machen und wie kriege ich das in einem Preis dann auch unter oder ist das reine Lieferbarei? Du bringst das eh gut auf den Punkt. Das macht man nicht, weil man reich wird da oben. Also ich glaub ganz viel ist wirklich diese ganz viel auch schon fast schlagwortartig verwendete Leidenschaft, dieses. Mein Urgroßvater war schon oben und ich mach das halt auch weiter und dieses entweder man ist Elbler oder man ist nicht Elbler, Da gibt es wenige, die da neu anfangen, sondern das ist schon so eine von Generation zu Generation, weitergegebene Leidenschaft oder Genetik oder wie auch immer man das nennt, um zum zweiten und auch sehr wichtig, ein Teil zu kommen, der Finanzierung dieser Dinge. Da glaube ich schon, dass das nicht alleine durch das Produkt finanziert werden kann und muss, sondern auch durch Förderungen, durch Zuschüsse, da muss die öffentliche Hand, da muss die Gesellschaft, muss die Wirtschaft an sich, aber auch der Tourismus, die ja auch davon profitieren, von diesen Dingen, auch diesen Mehrwert sehen und auch mit begleichen, bin ich überzeugt. Weil auch in der Wirtschaft sieht man, oder auch die ganzen Industrieunternehmen in Vorarlberg, da sind wir im Arbeitskräfte-Wettbewerb zu Großstädten, zu urbanen Lebensräumen, die halt die jungen Talente auch anziehen, wie Berlin und London und München. Als Lebensraum. Als Lebensraum und als Arbeitsraum. Da können wir in Vorarlberg nur punkten durch Landschaft. Dass jemand sagt, ich gehe gerne mountainbiken, ich gehe gerne skifahren, ich gehe mit meiner Familie gerne wandern, ich lebe lieber in Vorarlberg und kann dann bei einem der großen Industrieunternehmen in Vorarlberg eventuell einen Job finden und gehe nicht in die Stadt. Und dadurch, um diesen Kreis da noch ein bisschen zu schließen, glaube ich schon, dass die Allgemeinheit, und das heißt nicht nur, der Konsument, die Konsumentin, sondern auch Industrie, auch Kultur, auch Politik, vor allem auch Tourismus, die davon ganz stark profitieren, aber auch Industrie als Arbeitskräfte oder Arbeitgebermarken, da einen Beitrag leisten sollten, müssen, dürfen. Also ich habe da immer bei, das funktioniert mit Alp natürlich nicht, aber es ist die Frage immer zwischen Almende, was du da ein bisschen schreibst, also Gemeingut oder Almende. Also du bist definitiv eher für die Team-Almende. Das heißt, dass man das über öffentliche Gelder etc. so weit attraktiv hält, dass Menschen noch bereit sind, dort oben auch weiterhin zu arbeiten. Weil es reicht, könnte man raufgehen und Almen mähen oder sowas einfach mit der Hand hänsen oder braucht es auf der Alm immer das Tier als effizientesten Kulturlanderhalter mit Menschen als der, der aufpasst? Oder geht das anders auch? Braucht man dort notwendigerweise Tiere oder kann man das anders auch irgendwie bewerkstelligen? Würde wahrscheinlich gehen, aber ich glaube so effizient, aber da bin ich jetzt zu wenig Agrarökonom, ich glaube so effizient wie das Tier wäre der Mensch nicht. Was dazukommt ist, dass wir dann eventuell abgleiten in eine Disneyland-Geschichte, die dann vielleicht auch wieder nur eine künstlich geschaffen, ist jetzt auch künstlich, aber zumindest traditionell gewachsene Struktur ist und nicht künstlich am Leben erhalten durch irgendwelche Roboter-Sensen, die die Wiesen irgendwie bewirtschaften. Ja, ich frage deswegen, und würde gerne auf dem Thema noch kurz draufbleiben, weil auf der einen Seite haben wir gesellschaftlich die Diskussion jetzt gerade mit der Vier-Tage-Woche, einen großen Fokus auch auf Freizeit, Sinnentfaltung außerhalb des Jobs, und auf der anderen Seite haben wir die ALP. Und die Landwirtschaft, wir haben heute mit den Bauern gesprochen aus der Milchwirtschaft, die bei euch liefern 365 Tage im Jahr Betrieb liefern fahren, Käse machen etc. Jetzt hast du auf der einen Seite einen Teil der Gesellschaft, einen großen, der in Richtung 4-Tage-Woche geht und dann hast du auf der anderen Seite die ALP, die Landwirtschaft, die einfach ein Fulltime-Job ist und viele Bereiche davon. Wie glaubst du, ist es realistisch, du hast gesagt, es sind 500 Alpen, die bestoßen werden in Vorarlberg, dass man diese Menschen noch findet, genug, sag ich jetzt mal unter Anführungszeichen, Wahnsinnige, die sagen, scheiß auf meine 4-Tage-Wochen, ich will durchbuddeln, also gibt es so viele Idealisten noch, findet man einen Nachfolger oder wird das da auch schon kritisch? Ist natürlich immer eine große Diskussion, was ich interessant finde, ist, dass es immer mehr Junge gibt, die sagen, doch, das gibt mir auch Sinn, weil du das Thema Sinn angesprochen hast, die sagen, doch, genau das ist es eigentlich, dass ich diese 100 Tage im Jahr mich da wie ein bisschen zurückziehe, raufgehe. Auch Abstand gewindet zu anderen Dingen. Und da oben, ja, entschleunigen ist wahrscheinlich der Fall, doch, es ist eine Entschleunigung im Sinne von, ich habe einen sehr strukturierten, sehr klaren Tagesablauf, ich arbeite mit meinen Händen, ich arbeite sehr körperlich da oben, es ist eine sehr harte Arbeit, wie du es ja eh auch angesprochen hast, Aber ich sehe am Abend schon, was ich gemacht habe und ich sehe schon, was da rauskommt und ich sehe diese Landschaft und darf da oben arbeiten und leben und einen Beitrag leisten. Klingt jetzt romantisierend vielleicht ein bisschen, aber ich glaube schon, dass das eine Zukunftsfähigkeit hat im Sinne von. Ja, dass das Menschen reizt, dass sie sagen, ob das eine Erdung ist oder wie auch immer man das dann nennt, die sonst vielleicht ganz einen anderen Job machen, sagen, ich bin Lehrerin, Lehrer, ich bin was auch immer, ich tue sonst das ganze Jahr, diese 100 Tage nehme ich mir raus. Dazu braucht es aber auch wieder Industrieunternehmen, Arbeitgeber in Vorarlberg, die diese Leute auch freistellen können und tun und sagen, gut, ich erlaube das meinen Mitarbeitern, unter Anführungszeichen, oder ich ermögliche das meinen Mitarbeitenden. Dass die und damit auch einen Beitrag zum Gesamten geben oder die Arbeitgeber und die Menschen die das wirklich tun und das sind 1000 Menschen jedes Jahr die das tun oder diese 500 Alpen sind im Durchschnitt ungefähr 2 Leute im Schnitt sind tausend Menschen die da wirklich rauf gehen, teilweise ganze Familien, teilweise im Generationenverbund, teilweise aber auch einzelne Menschen. Was sind das für Leute? Ich habe im Kopf irgendwie ich jetzt so den Landwirt selber gehabt, die was auf der Alm sind. Sind das gar keine Landwirte? Wer kann eine Alm machen? Was brauche ich dafür? Kann ich das machen? Was du brauchst ist ganz viel Leidenschaft, glaube ich, und Energie, dass du sagst, das ist mein Ding. Was du können musst, ist sicher handwerkliches Geschick, Du musst körperlich arbeiten können, aber natürlich sind das zu einem ganz, ganz großen Teil landwirtschaftlich geprägte Menschen, ja. Aber es gibt auch Handwerker, die da sagen, Wisssch! Sonst bin ich Tischler oder sonst bin ich Dachdecker und im Sommer bin ich auf der Alpe. Also fit und geschickt. Fit und geschickt, ja. Das heißt, zwei linke Hände, aber ich kann dafür Gitarre spielen, bringt mir jetzt nichts. Das bringt dir da oben wahrscheinlich nicht wahnsinnig viel, da kannst du mal als Besucher raufgehen, aber sonst wird es wahrscheinlich schwierig sein. Okay, also es ist kein einfaches... Wie viele Mitarbeiter von RUB oder von ALMA sind aktuell als SenderInnen auf den Alpen? Jetzt hast du mir quasi die Frage vorher schon fast aufgelegt, weil du gesagt hast, Mitarbeiter freistehen, Sind gerade welche hier oben von euch? Jetzt gerade nicht, weil gerade erst April ist. Aha, ja. Aber wir haben und hatten immer wieder Mitarbeitende, die das natürlich auch tun. Aktuell haben wir einen Sender, der wirklich rauf geht und sendet. Also dem ermöglichen wir auch immer wieder, dass er im September wieder seinen fixen Hafen bei uns hat. Das sollte ein Käse sein, weil sonst kann er wahrscheinlich nicht senden, oder? Sennen oder? Sennen, also Käse, genau. Wir hatten eine Mitarbeiterin im Innendienst, die jetzt aber angefangen hat zu studieren, die immer wieder auf die Alpe gegangen ist im Sommer. Doch, gibt's. Gibt's wieder. Also wäre ja blöd, wenn wir im Vorstellungsgespräch sagen, ja du kannst bei uns anfangen, aber Alp geht nicht. Ganz kurz, bevor wir jetzt auf Sennerei und Käseproduktion auch noch schauen und vielleicht auch noch mal auf die Senn-Alpe. Braucht es mehr Geld für die Alpenwirtschaft oder ist das im Prinzip über das, was jetzt da ist, schon ausreichend finanziert oder würdest du jetzt sagen, aus den Gesprächen, die du sicher auch führst mit den Bäuerinnen, mit den, wie sagt man, den Alpbetreuern, wie sagt man das? L-Plan. Dass das schon reicht oder brauchst du einfach mehr? Das ist ein völlig unterfinanzierter Bereich. Mehr kann es immer sein. Ich glaube, mehr kann es immer sein. Es könnte aber auch weniger sein, muss man auch sagen. Aber ich weiß nicht, ob Geld das unbedingt. Braucht. Es braucht es auf jeden Fall. Aber was es auf jeden Fall braucht, ist Bewusstsein und, Wertschätzung diesen Menschen gegenüber, dass das einfach ein wichtiges Thema ist. Aber es braucht auf jeden Fall auch mehr Geld, glaube ich schon, ja. Kannst du das irgendwie beziffern, so 10 Prozent mehr? Wieder kein Agrarökonom, nein, kann ich nicht beziffern. Wir brauchen einen Agrarökonom, also liebe Agrarökonominnen und Akronomen, wir wollen das im Detail mal herausfinden. Ich brauch eine Klo-Pause. Dann geh schon mal aufs Klo. Music. Was war die letzte Frage? Wir waren eigentlich bei der... Altwirtschaft mehr Geld, oder? Altwirtschaft mehr Geld. Du hast gesagt, ja, aber du weißt nicht wie viel. Gut, dann sind wir eh schon am zweiten Zettel. Von sieben? Nein, sind eh nicht mehr. So, wir sind wieder zurück von der Pipi-Pause. Ich hoffe, völlig erleichtert und glücklich. Du streust die Räder richtig, das ist schön. Du nimm doch noch ein Wasser, jetzt kannst du wieder was trinken. Wir waren gerade noch auf der Alb und wir bleiben vielleicht noch auf der Alb. Und zwar kommen wir in unseren nächsten Blog rein, der heißt da bei mir auf dem Zettel steht Sennerei und Käseproduktion. Und du hast jetzt eine Sennalp, haben wir vorher noch gehabt. Und schauen wir vielleicht noch einmal kurz auf die Sennalp. Das ist, um es nochmal klar zu haben, eine Alp, auf der Tiere, die bestoßen ist, wo Tiere sind, die oben Milch geben. Das heißt, das sind keine Mastrinder oder Masttiere oder Jungstiere, sondern das sind alles Kühe. Wann treibt man denn die rauf? Weil die sind ja, die geben ja quasi erst ans Trächtig, dann keimen sie ab und dann geben sie Milch einmal eine Zeit lang. Ist das vom Timing her nicht extrem schwierig, dass man die Viecherländer zur richtigen Zeit raufbringt? Das ist ein Aspekt. Der zweite Aspekt ist natürlich, die Natur spielt da eine große Rolle. Du musst sie vor allem zum richtigen Zeitpunkt raufbringen, wenn das Gras zur richtigen Zeit da ist. Wenn du da zu früh rauf gehst, ist schwierig und zu spät ist auch schwierig, weil dann das Gras ausgewachsen ist und die Kühe das nicht mehr fressen wollen. Ach so, sind Gourmets auch noch? Das sind Gourmets auch noch, das sind selektiv unsere Damen da. Damen hast du jetzt gesagt, warum Damen? Weil die Stiere wenig Milch geben. Siehst du, ja ich wollte nur noch mal nachfragen, ja aber es ist so, klar stimmt, das sind ja alles nur Milchkühe, ne? Jetzt sind die oben, sie finken das Gras, sie wollen, sie essen und sie geben Milch. Wo sind die Kälber? Sind die alle im Tal geblieben oder kommen die mit rauf? Teilweise oben, teilweise unten. Da gibt es beide Varianten. Die Alpwirtschaft in Vorarlberg ist so vielseitig, wie es Alpen gibt. Da gibt es ganz unterschiedliche Konzepte. Also da gehen 500 Alpen, wie viel davon sind es eigentlich? Ungefähr 120 Sen-Alpen. 120 Sennalpen, das heißt es gibt 120 Sennalpen, das heißt es gibt 120 Alpen, wo direkt Milch gewonnen wird, das heißt wir sprechen in dem Fall dann immer von Rohmilch oder wird das auf der Alm pasteurisiert? Nein, alles Rohmilch. Nix? Und das heißt 120 mal Menschen, die eine Ausbildung aus Käse haben, brauche ich dafür Ausbildung oder reicht da? Oder reicht nur das Wissen? Also nur unter Anführungszeichen das Wissen? Wissen ist wichtig, aber vor allem das Können ist wichtig. Nur Wissen nützt nix. Nicht sagen, dass ich weiß, wie ein Podcast geht, aber... Kein Problem. Nur Wissen nützt nix. Das sind teilweise ausgebildete Käserinnen und Käser, aber ganz viele auch, die das halt gelernt haben, machen. Es gibt Alpkäse, Alpsennkurse, Quasi Crashkurs, wo man das auch lernen kann. Und wir haben auch einen Berater, einen erfahrenen Sendermeister, der von Alma die Alpen auch durchfährt und da auch noch berät und mithilft. Das ist ganz viel Learning by Doing. Sind nicht alles ausgebildete Käsemeister. Nicht zwingend eine Ausbildung. Das heißt, wenn ich jetzt keine zwei linken Hände hätte, handwerklich geschickt wäre, voll interessiert, leidensfähig für das Albleben und den Kurs bei euch mache, dann könnte ich theoretisch das auch machen. Und eine Alpe findest du, die dir das. Zutraut? Ja. Ja gut, das wird wahrscheinlich das größte Problem. Aber als gelernter Koch hast du vielleicht Vorteile? Ja, das weiß ich nicht. Es spricht immer noch vieles für sich. Aber ich muss ja eh nicht, also das war jetzt nur so allgemein, ich frage ja für alle unsere, also sollte das zutreffen? Wenn jemand Lust hat und Freude hat, sehr sehr gerne. Gibt es jedes Jahr Plätze? Wird immer gesucht oder muss man sich da quasi anstellen? Anstellen quasi. Von Jahr zu Jahr unterschiedlich, aber es ist sicher immer ein Ringen und Kämpfen um die guten Senderinnen und Sender. Ja, und es gibt immer wieder so ein bisschen ein Roulette und auch da komme ich wieder zum Thema, es gibt Alpen, die seit Jahrzehnten von derselben Familie geführt werden, da sind dann immer dieselben drauf und es gibt Alpen, da wird dann durchgewechselt. Jetzt habe ich mir vorher das Wort Sinn irgendwo aufgeschrieben. Ist so wurscht, ich weiß eh, was ich fragen will oder was ich daraus ableiten will. Da, da ist es, eh ganz nah. Jetzt ist natürlich die Vorstellung, auf der Alb zu sein und mit den Tieren und so, ist ja wunderbar. Das ist eine wunderschöne Vorstellung und die Sonnenaufgänge und sonst was schießen mich tot. Wie viele Leute scheitern denn quasi an der Vorstellung oder scheitern dann quasi nach der Vorstellung an der Realität? Also wie viele Leute brechen dann nach einer Woche, vielleicht hupfen wir nochmal zurück, von der Senderei überhaupt auf die Alb, wie viele brechen dann ab, weil sie sagen, ich mag das nicht mehr, weil sie geglaubt haben, es ist so und dann an der Realität wirklich zerbrechen? Also von denen, die es wirklich machen wollen und tun und die wissen eigentlich, auf was sie sich einlassen, wären mir jetzt wenige Bekannte, die sagen, na gut, nach einem halben Monat muss ich mal jemanden neuen suchen, was ich aber weiß ist und auch persönliche Erfahrung schon, dass wir auch immer wieder Anfragen bekommen von irgendwelchen Managern oder von Leuten, die sagen, ich stelle mir das sehr romantisch vor, so wie du es jetzt gerade beschrieben hast, Darf ich da mal mitarbeiten und raufgehen? Da sind wir als ALMA schon sehr vorsichtig geworden und als Unternehmen, das zu vermitteln. Bei manchen haben wir es auch schon gemacht und da ist es tatsächlich dann gescheitert, weil es halt nicht so romantisch ist. Es kann auch im August schneien auf 2000 Meter Seehöhe. Es ist viel Schnee, es sind viele Kilometer, es geht früh los, man geht spät ins Bett. Es ist ein Leben auf engem Raum, also kann man sich auch in einem Sozialgefüge sehr spannend vorstellen. Sagen Sie gut, es ist gut, aber es wird schnell eng. Es ist nicht immer Warmwasser da. Das heißt, die Entscheidungsprozesse, die Auswahlgespräche werden dann schon entsprechend Das war's dann. Sag ich mal, hart und realistisch geführt, damit man dann Menschen auch vor ihrer Entscheidung bewahrt. Also ich gehe davon aus, und ich hoffe es, wir führen diese Gespräche ja nicht, sondern es sind die jeweiligen Alpbesitzerinnen und Besitzer und Leute, die halt die Menschen suchen. Aber wir sind selektiv in dem Prozess, wo wir sagen, wenn jemand mal ein, zwei Nächte da rauf will und das miterleben will, vermitteln wir das gerne. Aber wenn jemand sagt, ich will jetzt da mal drei Wochen mitarbeiten und sonst sitze ich das ganze Leben im Büro, da haben wir eher mehr Fragezeichen als Hufezeichen. Wie muss ich mir denn jetzt so eine Seine-Alpe vorstellen? Ist das definitiv eine Alpe, wo man zu viel wandern muss oder sind das auch quasi Riesenhütten, die einfach auf einer gewissen Höhe sind? Ist das immer die romantische Almhütte, wo rundherum die Kühe stehen? Wie schaut so eine typische Senn-Alpe aus? Auch da wieder ganz große Vielfalt. Es gibt Hütten, die Jahrhunderte alt sind. Also die wirklich dieses romantische alte Holz, Kitschig bis zum geht nicht mehr da ist. Es gibt einzelne sogar, wo du mit dem Auto nicht zufahren kannst, also eventuell mit Materialseilbahn, Oder auch solche, wo wirklich mit dem Hubschrauber einmal Anfang der Saison Dinge rauf transportiert werden und der Käse mit dem Hubschrauber dann bereit runterkommt. Flugkäse? Also früher mit Hornerschlitten oder solchen Dingen oder auch mit dem Hornerschlitten, das ist ein Rodel, der ein bisschen größer ist, runter transportiert wurde. Oder auch auf speziellen Rucksäcken, die man hatte, um Käse zu transportieren. Ich glaube, ist er von selber gefahren? Hat man ihn gezogen? Nein, gefahren, gefahren im Schnee. Also im Winter dann erst. Achso, im Winter dann erst runter. Genau. Okay. Wie die Sennenalpen war es schon. Aber es gibt mittlerweile natürlich auch recht moderne Hütten. Gibt es da Bauvorschriften, dass irgendwas nicht überschritten werden darf oder keiner der Fabrik aufbauen darf? Nein, da gibt es ganz klare Bauvorschriften natürlich mit Bebauungsplänen und Dingen. Aber mittlerweile hat ein Großteil Strom, was früher auch nicht üblich war. Mittlerweile gibt es bei den meisten Handyempfang mehr oder weniger. Es gibt sogar schon Fernseher oben teilweise, also das ist nicht mehr so romantisiert, wie es war, was ich auch…. Da gibt es immer natürlich auch zwei Seelen in der Brust, oder? Einerseits will man dieses authentische, romantische Bild, wie du sagst, auf der anderen Seite ist das halt auch für viele ein Grund, das nicht mehr zu tun. Also von dem her bin ich schon… Weil es die nur holen. Ja, da bin ich schon auch großer Freund von, da gehört ein gewisser Grad an Modernität oder Modernisierung, da darf man sich da auch nicht verschließen. Also, dass da fließend Wasser, Strom, Warmwasser, Zufahrtswege Sinn machen, das geht's eh noch aus. Die Frage ist halt, ob dann quasi so ein klassisches Einfamilienhaus mit Käseproduktion im Keller dann oben steht das, was ich in Wien im Vorrat auch finden würde. Das sind Hütten. Also wurscht, wo ihr hingeht, so ein Seenalp ist eine Hütte. Also ich habe noch keine Alpe gesehen ohne Holz. Okay, also sie passen noch rein und es sind keine Fabriken, die da quasi einfach auf 1200 Meter stehen. Nein, weit entfernt davon. Fahrt total LKW in der Früh zu, wenn wir heute in der Gesellschaft sind. Okay, nur um das einmal ein bisschen einzuordnen und wie stellen wir das dann innen, Ich weiß nicht, jede ist anders, jetzt weiß ich schon was, wie du darauf sagst, aber jetzt versuche mal den Schnitt, den Querschnitt zu nehmen aus diesem, wie viel Milch wird da produziert auf so einer Alb und wie schaut da die Produktion aus? Auf so einer Seenalb? Ja, eine Unterscheidung ist sicher Bregenzer Wald und Walsertal. Das sind die zwei großen Gebiete, die unsere Partneralpen jetzt da umgeben. Walsertal gibt es eher ein Abbild des Dorfes. Das heißt, es gibt eine Sennerei als eigene Hütte und rundherum kleine Hütten der einzelnen Bauern. Meistens eine Kapelle dabei, als Kirche dann noch, also wirklich ein Abbild des Dorfes wie früher. Und ein Wirten auch. Und ein Wirten, wenn Wandergebiete da sind, wird natürlich oft auch bewirtet. Ja, war eine gescheite Idee, dabei hast du ja deine Zeit. Wird Sinn machen. Ein Abbild des Dorfes, schön. Im Bregenzer Wald dagegen ist es oft so, dass es eine Hütte ist, mit einem Stall und nicht vielen kleinen Stellen, und dort in diesem einen Wirtschaftsgebäude oft die Sennerei integriert ist. Also da macht jeder selber? Also im Walsertal ist es organisierter, dass es kleiner ist, also jeder Bauer seine eigene Hütte, dann gibt es vielleicht einen, der alle melkt, oder es geht der Bauer selber rauf, noch jeden Tag zu melken. Arbeitsteilig quasi. Und arbeitsteiliger. Und im Regenzer Wald ist es eher so, dass es eine große Hütte ist, einer angestellt ist für das Vieh, einer angestellt ist um Käse zu produzieren produzieren und der macht das für alle. Zentralisiert schon. Da treiben dann alle auf die Alm auf und da ist auch Hüten hingestellt. Und dann von der Größe her auch sehr unterschiedlich von ein Leib pro Tag, also 30 Kilo bis zu die größte Alpe macht wahrscheinlich. 5-6 Laibe am Tag, 4-5-6 Laibe am Tag, ganz viele noch mit offenem Feuer. Das ist sicher eine Unterscheidung noch zu den... Mit offenem Feuer? Ja, mit Unterscheidung zur Talsenderei, wo nicht so viel mit offenem Feuer der Käsekessel beheizt wird oder befeuert wird. Bedeutet natürlich sehr viel Fingerspitzengefühl von der Käsemacherin, vom Käsemacher, dass der die Temperatur mit offenem Feuer auch gut regeln kann. Einige mittlerweile mit Abfüllanlagen, das heißt der Käsebruch nach dem Prozess des Käsens wird mit einer Pumpe aus dem Kessel abgefüllt in die Presse. Aber auch noch ganz viele, die wirklich von Hand ausnehmen, nennt man das. Ausnehmen. Den Bruch mit einem Käsetuch zwischen den Zähnen mit den Händen reinfahren. Wie man es aus den Filmen so romantisiert. Aber die gibt es noch. Und die die machen das dann halt. Okay, jetzt muss ich mir vorstellen, also über Feuer, das heißt offenes Feuer, das heißt Rauch, Hütte, etc. Wir haben Rohmilch, auf der einen Seite ist schon ganz oft ganz kritisch wegen Verarbeitung, Bakterien, was sie sich erregern. Dann hast du noch offenes Feuer, nicht ganz genau kontrollierte Temperaturen. Ich sage jetzt mal, man kann wahrscheinlich auf einer Hütte die Hygiene jetzt auch nicht so hardcore kontrollieren, wie du es jetzt quasi in einem kontrollierten Umfeld im Tal machen kannst. Dann noch quasi die traditionelle Käsezubereitung. Das heißt, du hast ja ganz, ganz viel traditionelle Arbeit auf der einen Seite, aber die starken Hygienerichtlinien, die du quasi im industriellen Betrieb hast, fehlen dir. Aber ihr bringt das dann ja auch zusammen. Also du hast es ja vorher gesagt, sie verkaufen einen Teil direkt in der eigenen und das, was sie nicht verkaufen, nehmt ihr. Wie geht das zusammen, auf der einen Seite einen extrem kontrollierten, hygienelastigen, auflagenstarken Betrieb zu führen und auf der anderen Seite dann dieses traditionelle Handwerk zu integrieren? Und warum gibt es da auf der Alm diese Auflagen noch nicht? Oder gibt es die? Oder gibt es da Sonderausregelungen? Viele Fragen in einer, Entschuldigung. Ich überlege gerade, wie ich viele Fragen mit einer Antwort beantworten kann. Es ist definitiv ein Spagat, deswegen eine sehr, sehr wichtige Frage, glaube ich, oder sehr wichtige Fragen. Es ist definitiv ein Spagat. Ich glaube, da muss man mit ganz viel Hausverstand auch agieren. Was sind die wichtigen Kriterien? Das ist sicher eine generelle Hygiene. Da braucht es Schulungen dafür, da braucht es auch Aufklärung dafür und solche Dinge. Was teilweise wir machen, teilweise aber auch die Beratungen der Landwirtschaftskammern macht, in einem sehr sehr guten Ausmaß. Was gibt es für Auflagen, da muss ich eine Lanze brechen für die Politik in Vorarlberg auch, die hier auch mit sehr viel Pragmatismus herangeht und sagt, es muss nicht, alles, was jetzt unbedingt in einem Talbetrieb vorgeschrieben ist, auf einer Alpe zu tausend Prozent umgesetzt sein, wenn die generellen Hygienerichtlinien stimmen. Das Hygienegesetz ist bundesweit, aber dann kommt es auch immer darauf an, wie ist die Umsetzung vor Ort. Und da muss man auch mit Augenmaß vorgehen. Was ich dazu sagen kann und muss ist, wir sind natürlich im Rohmilchbereich, wir sind aber nicht in einem Frischkäsebereich. Das heißt, durch die Lagerung, durch die Reifung dieses Käses verliert Rohmilch massivst an Gefahr. Also jeder langgereifte Käse... Die Gefahr bei Rohmilch ist ja... Es sind Bakterien. Bakterien. Es sind Bakterien. Jeder langgereifte Käse, der ein bakterielles Problem hat, das merkst du in der Reifung sofort. Der Blade entweder wird komplett rissig... Wird schmierig, all diese Dinge, sieht das sofort. Und was dazu kommt ist, wir untersuchen natürlich alle Käse, die wir übernehmen. Auch wenn es nur ein Kilo ist? Auch wenn es nur ein Kilo ist. Bei uns geht also kein Käse in unseren Keller rein, der nicht qualitativ auf Pathogene untersucht wird, weil es einfach eine große Gefahr ist. Wenn einer drin ist, kann der natürlich andere kontaminieren und somit anstecken. Was hast du qualitativ untersucht? Also das müsstest du in ein Labor einschicken? Labor einschicken und Untersuchungsergebnisse abarbeiten. Das ist ja unendlich teuer. Das sind wahnsinnige Auflagen und Aufwendungen, die wir da betreiben. Und das zweite ist, dass natürlich auch die Landwirtschaftskammer jede Alpe jedes Jahr untersucht. Aber wir übernehmen keinen Käse, der nicht aus einem kontrollierten Umfeld herauskommt. Also da wird das Salzbad untersucht nach Bakterienkulturen, da wird das Lager oben untersucht, da wird der Käse selber untersucht. Oberflächenkontaminationen, aber auch der Käse selber. Okay, das heißt jetzt wird der Käse oben, produziert. Man muss sich grundsätzlich an das Hygienegesetz halten und... Du hast jetzt gesagt, die Politik unterstützt das auch mit einer, sagen wir mal, pragmatischen und toleranten Art und Weise, das jetzt nicht quasi das Tal auf dem Berg umzulegen, weil dann wird wahrscheinlich von heute auf morgen Käseproduktion am Berg fast nicht mehr möglich sein. Dann wird es wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, wenn man die Richtlinien eines Industriebetriebs im Tal auf eine Alpe umsetzt. Du hast angesprochen, offenes Feuer, Holz in der Produktion, solche Dinge. Wäre eigentlich ein Scheitern verurteilt. Aber trotzdem muss natürlich Lebensmittelsicherheit vor allem gehen, sonst dürfen wir und können wir das nicht unter unserer Marke natürlich mit gutem Wissen verkaufen. Es wird jeder auf Keime, auf Sporen untersucht. Wie stellen wir die Käseproduktion auf der Alm jetzt vor? Wir sind jetzt, ich hab's vorher aufgeschrieben in meinem Zettel, wir sind ab Mai, Juni ungefähr auf dem Vorsees, dann auf der Alb oben. Da wird dann kontinuierlich gemolken, jeden Tag, und jeden Tag Käse gemacht. Wird der dann oben auch gereift, wird der dann gleich runtergebracht ins Tal, oder bleibt der sogar über den Winter oben auf der Alb? Wie stelle ich mir das vor? Weil der Bergkäse, da reden wir ja von Bergkäse wahrscheinlich, oder weil er vom Berg kommt? Ist ein Bergkäse auf der Alpe gekäst. Von der Machart und von der Klassifizierung her ist es ein Bergkäse. Ein Vorarlberger Bergkäse GU sogar. GU muss man später noch erfähren. Aber wir klassifizieren den natürlich als Alpkäse, weil er diesen Zusatz Alpe. In sich trägt, andere Futtergrundlage hat, zum Landschaftsbild da oben, also alle Dinge, die wir jetzt vorher hatten, natürlich beiträgt. Für mich ein ganz wichtiges zusätzliches Qualitätskriterium einfach mitbringt, weil er auf der Alpe gemacht wird. Es wird zweimal am Tag gemolken, also in der Früh und am Abend, die Abendmilch wird aber erst am nächsten Tag dann mit der Frühmilch gemischt und dann mitverarbeitet und dann wird gekäst. Und dann gibt es wieder, muss ich mich entschuldigen, dass es schon wieder das Thema gibt, ganz viele unterschiedliche Varianten. Es gibt Alpen, die haben Tourismus, die sind an Wandergebieten, die sind gut zugänglich, die haben Gastronomie, also nicht Gastronomie, ist übertrieben, aber die haben eine Jausnenstation da oben, wo man halt auch Käse jausnen kann. Die verkaufen einiges da oben, die pflegen dadurch auch ihren eigenen Käse da oben logischerweise. Es gibt dann aber auch solche, die sehr kleine Keller haben, wo wir sehr regelmäßig den Käse abholen und bei uns zentral im Reifekeller reifen. Prinzipiell werden aber alle Käse, die von Alma verkauft werden, in unserem Reifekeller gereift, beziehungsweise im gemeinsamen Reifekeller im Bregenzer Wald in Lingenau gereift. Da haben wir zwei Varianten, entweder Lingenau oder in Hard. In diesen beiden Kellern wird ausgereift. Hat einerseits den Grund, dass das natürlich platztechnisch schwierig wird auf den alten und das zweite ist für uns ist es auch wichtig, so früh wie möglich den Käse zu übernehmen, weil wir durch den Reifeprozess auch noch qualitativ eingreifen können und, die Nivellierung ein bisschen schaffen von den unterschiedlichen Alten. Wenn zwei unterschiedliche Käser Käse machen auf zwei unterschiedlichen Alten, gibt es unterschiedliche Futtergrundlagen, gibt es unterschiedliche Macherarten, gibt es Unterschiede. Und das wollt ihr jetzt wieder loswerden? Wir wollen nicht die Unterschiede loswerden, aber wir wollen sie zumindest auf ein ähnliches Niveau geben, dass wir sagen können, also die werden nicht gleich gemacht, das ist wichtig, es gibt jeder, Alpkäse schmeckt unterschiedlich, aber da sind wir wieder Marke. Ein ALMA-Konsumentin, ALMA-Konsument hat natürlich eine bestimmte Erwartung an einen ALMA- Alpkäse und dadurch versuchen wir durch die Reifung hier auch noch optimal einzugreifen, um das Niveau nach oben anzugleichen. Das finde ich spannend, deswegen muss ich da jetzt darüber reden mit dir, weil du das jetzt gerade angesprochen hast. Ihr habt den Alma Bergkäse, ihr habt nicht die Alma Bergkäse, sondern ihr habt den Alma Bergkäse, oder? Ja und der ist. Du hast zwar auf der einen Seite diese Vielfalt, die du jetzt eh schon mehrfach betont hast, dass es überall ein bisschen anders ist, bringt es dich aber bis zu einem gewissen Grad aufgrund der Marke nicht bis ins Tal, weil der Konsument sich ein gewisses Standardspektrum an Geschmack erwartet beim Käse, oder? Ja, gut verstanden. Wieder Unterscheidung zwischen Alpkäse und Bergkäse. Wir haben beim Bergkäse natürlich viel weniger Nuancen, weil der im Tal in wenigeren, größeren Sendereien hergestellt wird und Alpen natürlich die Vielfalt viel größer ist. Auch der Herstellungsprozess rudimentärer ist, durch das offene Feuer, durch das von Hand ausnehmen, durch diese Dinge und da die Vielfalt noch größer ist als beim Bergkäse. Und das zweite ist Alpkäse und Bergkäse, zwei verschiedene Themen und die Nuancen, je weiter man wegkommt vom ursprünglichen Herstellungsort, natürlich. Unwichtiger werden. Das heißt, eine Konsumentin, Konsument in Berlin muss sich jetzt nicht den Unterschied zwischen zwei Alpen erklären wollen eventuell. Weil die vielleicht nicht einmal hundertprozentig wissen, wo der Bregenzer Wald liegt. Jemand, der in Bregenzer Wald wohnt, eventuell Verwandtschaftsgrade zu verschiedensten Alpen oder auf jeden Fall eine Beziehung eventuell hat zu diesen Alpen, dem oder der ist es wahrscheinlich wichtiger, von welcher Alpe der kommt. Je weiter weg, dass ich komme, desto... Ich bin mir jetzt nicht sicher, weil beim Weinen ist es ja ein bisschen so, da ist ja die Lage, ich lage und rede dort und schieße mich dort und die Weißen, die das kaufen, wissen auch nicht genau, wo das dann liegt. Also ob da das Ding... Aber wir haben ja das Thema, gebe ich dir recht, ja, aber jetzt kommst du natürlich aus der Branche und hast schon viel über diese Themen gehört. Das meiste wieder vergessen. Das meiste wieder vergessen, auch okay. Jetzt haben wir aber so viele Themen zum kommunizieren, aus Kommunikationssicht wieder. Jetzt haben wir Bergkäse, Alpkäse, diese Unterscheidung ist schon… Aber die sind aus Marken unten unterschieden. Sind schon komplex oder? Und dann noch zu unterscheiden, wenn ich dann sage, okay, Alpkäse aber aus 70 verschiedenen Alpen, da 70 verschiedene Geschichten noch dazu zu machen, wird ungleich komplexer. Aber hätte natürlich einen Charme. Aber wird natürlich Zusatzkosten, Zusatzgeschichten, Zusatzverpackung, Zusatzkosten. Genau, da muss ich bei jedem Laib unterscheiden, wenn bei mir oder wenn bei uns jemand bestellt und Ich will von der Alpe 1 was bekommen. Und nicht von der Alpe 2 und zwei Leibe von dem und drei Leibe von dem. Das bringt eine Komplexität rein, was wahnsinnig schwierig wird. Aber Sie wollen dann quasi immer ähnliche Geschmäcker, also so ein Überraschungspaket, heute schmeckt er so, weil er zufällig von dort kommt, morgen schmeckt er ganz anders. Aber das ist es sowieso, weil es Rohmilch ist und weil es Naturkäse ist und ein Naturprodukt ist. Also Überraschungspaket ist es sowieso, aber wir versuchen halt die Überraschung in einem Rahmen zu halten, so muss man es vielleicht sagen. Okay, nochmal zusammenfassend, der Alpkäse ist wirklich der von der Alp, von den Sen-Alpen? Ja, Sen-Alpen. Und der Bergkäse ist der von euren eigenen Sen-Reihen, die aber dann nicht auf der Alp sind, sondern dort, wo die umliegenden Landwirte und Landwirte denen die Milch jeden Tag anliefern? Genau. Das haben wir uns heute schon angeschaut. Was mir jetzt noch, da gibt es dann vielleicht noch Fotos dazu und Videos, wann ich es schaffe. Was ist die geringste Abnahmemenge bei Alpkäse? Also nehmt ihr da 500 Gramm auch, ob die was noch überblieben sind oder muss man da mindestens was... Aber wir kaufen sie nur in ganzen Laiben zu. Alles andere macht jetzt keinen Sinn. Aber wenn jemand einen Laib am Problem hat, dann 30 Kilo ungefähr, werden wir auch helfen. Das heißt, wir lösen jetzt einmal auf. Wir waren nämlich heute schon bei euch in der Sennerei und haben uns den Käsewertungsprozess von der Milchanlieferung bis quasi bei der Milchpresse, bei der Milchpresse die Ladezugang ist angeschaut. Für Bergkäse braucht man wieviel Milch für ein Kilogramm Milch geben ein Kilo Käse. Und 10 Kilo Milch sind wie viel Liter Milch? Ungefähr 10 Liter Milch, aber man spricht in der Molkerei von 10 Kilo. Sehr gut. Das heißt, ich brauche wirklich für ein Kilo Käse 10 Liter Milch. Also auch das schwankt ein bisschen, aber Grundregel oder Faustregel 10 zu 1. Okay, und jetzt hüpfen wir quasi von der Alp runter, lassen die Alp hinter uns, gehen euch runter ins Tal und gehen auf den Blog, was wir da jetzt haben, Sennerei und Käseproduktion. Und nachdem wir jetzt wissen, was eine Sennalp ist, nämlich eine Alp, auf der Käse produziert wird, ist die Frage, was eine Sennerei ist, ich meine, wir haben es vorhin eh schon geklärt, eh fast aufgelegt, aber wer jetzt erst zugeschaltet hat, eine Sennerei ist nichts anderes wie ein Ort, wo Käse aus Milchkäse gemacht wird, oder? Kann man das so sagen? Also da kriege ich auch keinen Punkteabzug oder sonst irgendwas, das geht so durch. Okay, die Frage war jetzt leicht. Die nächste Frage war nämlich gewesen, was ist der Unterschied zwischen einer Sennerei und einer Käserei? Keiner. Da ist nicht wirklich einer. Gut, das hätten wir jetzt nicht mit MFI. Kannst du bitte auch für die Leute, die jetzt das Video, was wir heute gemacht haben, nicht anschauen würden, ganz kurz noch einmal den Weg der Käseproduktion für uns beschreiben, sodass wir so die wichtigsten Schritte mal beieinander haben und dann ganz wichtig auch erklären, den Unterschied zwischen Weich- und Hartkäse, weil da ist dann in der Käseproduktion, glaube ich, auch eine wichtige Unterscheidung dabei. Ja, gibt natürlich viel, viel mehr Käsesorten als wie Weich- und Hartkäse, aber die ist einfach zu erklären. Ich lebe in der Vielfalt. Das ist immer die Frage, wo man anfängt, oder? Wenn man bei der Futtergrundlage jetzt anfängt... Wir fangen jetzt mal dort an, dass die Milch angeliefert wird. Ich glaube, wichtig ist die Milchanlieferung. Auch da wieder gleich wie auf der Alpe wird am Vorabend gemolken im Stall, dann die Milch gekühlt und mit der Milch, die in der Früh gemolken wird, gemischt. Ah, das ist auch gemischte Milch. gemischte Milch, Vorabend plus Morgenmilch, die wird angeliefert. Zwischen ungefähr 6 Uhr früh bis halb 7 kommen die letzten Bauern. Das ist sicher was Besonderes, dass wir die Milch nicht in allen Sendereien abholen gehen mit einem Milchfahrzeug, sondern dass die Bauern selber noch kommen mit ihren Traktoren, mit ihren teilweise Handkarren und sich da auch treffen, also auch ein Kommunikations- und Austauschort dadurch entsteht in der Sennerei. Wie viele Landwirte sind das? Das heißt, das sind aber dann alles Landwirte, wenn die mit dem Traktor kommen, die werden jetzt nicht über die Autobahn fahren? Die sind alle im Umkreis von ein paar Kilometern. Von der Sennerei? Von der Sennerei, genau. Alles sehr, sehr nah. Und die liefern welche Mengen da? Gibt es da so Mindestmengen? Ganz unterschiedlich. Die kommen teilweise mit 100 Liter. Also 100 ist wenig dann in dem Fall? Ist wenig, genau. Wie viele Kühe sind 100 Liter? Zwei, drei Kühe? Drei Kühe? Ja sowas genau. Das sind halt neben Erwerbsbauern teilweise. Also so ab 100 Liter. Die liefern an. Wir haben ca. 11 Bauern im Durchschnitt pro Senderei. Wie viele Sennereien habt ihr? Wir haben zwei Bergkäsesennereien und eine Schnittkäsesennerei. Die Schnittkäsesennerei ist in Doorn, die ist die größere. Da sind circa 25 Bauern, die liefern. Das heißt in Summe so um die 50 Milchlieferanten in drei Sennereien. Genau. Gut, dann wird die Milch angeliefert. Die wird dann, habe ich gesehen, durch einen Schlauch reingepumpt in das Innere. Also quasi vom unreinen Bereich in den reinen Bereich. Ist alles auch Rohmilch, glaube ich? Alles Rohmilch, klar. Wird dort mal physisch gefiltert, geht durch ein Sieb durch, ein sehr feinmaschiges. Wird dann verwogen, dass man auch weiß, welcher Bauer liefert wie viel Kilogramm Milch und bekommt welches Milchgeld dafür. Ihr zahlt dann in dem Fall den Milchpreis, ihr seid dann so was wie die Molkerei. Wir sind dann so was wie die Molkerei, ja. Was zahlt ihr? Darf man sagen, was ihr zahlt oder sind das Geheimnisse? Das sind keine großen Geheimnisse, aber die sind schwankend und je nachdem, an welchem Tag ich dir das sage, wird es anders. Vielfältig, das ist wieder vielfältig, aber in welchem Preisbereich habt ihr euch da mit dem Jahr... Vorarlberg ist circa bei 60 Cent Auszahlungspreis. 60 Cent pro Kilogramm Rohmilch. Kommt dann wieder aber auf die Qualitäten drauf an. Da gibt es Zuschläge, Abschläge, je nach Fettstufe, je nach Qualitätsstufe der Milch. Das wird dann direkt gemessen, wenn die Milch reinkommt? Genau. Da sieht man sofort, wie viel Fett ist da drin etc. Das wird dann direkt gemessen, genau. Und was habe ich da für einen Korridor? Geht's da auf bis 2 Euro oder? Nein, nein, nein, nein. Das sind 1-2 Cent Auf- oder Abschlag. Ach so, ok. Also minimal. Ah, ok. Ja? Minimal. Ähm... Dann wird die Milch zuerst mal zentrifugiert, dass ein Teil des Fettes abgeschöpft wird oder rausgenommen wird. Also da wird das Fett? Genau. Warum tut man Fett? des Fettes raus, um den Hartkäse haltbarer zu machen. Zu viel Fett ist nicht gut für die Haltbarkeit. Bei Hartkäse? Bei Hartkäse. Braucht aber natürlich einen bestimmten Fettgehalt. Ist auch durch den Bergkäsekodex definiert. Wie hoch ist der? Ca. 45% Fett in der Trockenmasse. Fit? Fit, genau. 45% fit. Was passiert mit dem Fett, was außer der Zeit? Da produzieren wir Rohmilchbutter auf der Sennerei. Also Sennerei Butter, die aber nur vor Ort dort verkauft wird. Und dann kommt die Milch in den Kupferkessel, wird dort erwärmt, sehr sachte erwärmt, wird mit Käsereikulturen und mit Lab versetzt. Okay, was ist der Unterschied zwischen Käsereikulturen und Lab? Lab ist ein Enzym des Kälbermagens. Bei uns ist das ein natürliches Lab, also kein richtiger Kälbermagen-Lab. Also ein tierisches Lab, so muss man sagen. Ist auch durch den Kodex so definiert, sonst dürfen wir ihn nicht Vorarlberger Bergkäse GU nennen. Geben kommen wir noch. Dann die Käsereikultur rein. Was ist das? Die Kultur sind Bakterienstämme, vereinfacht gesagt. Also Käse oder Bakterien, die halt diesen Fermentationsprozess... Die der Milch die Richtung geben, in welche Richtung der Käse sich entwickeln soll. Da sind wir wieder bei der Unterscheidung zwischen Hartkäse. Was gibt es für ein Käse? Ein Emmentaler braucht eine andere Kultur als ein Bergkäse, ein Bergkäse braucht eine andere Kultur wie ein Camembert oder ein Cheddar oder ein Parmesan. Aber ist das eine Kultur oder ist das, passt auf, eine Kulturrezeptur? Hat da jeder so seine fünf, sechs, sieben Kulturen vermischt? Da hat jede Senderei seine eigene Kultur, so ein bisschen. Eine oder mehrere, die da vermischt werden? Teilweise mehrere, da gibt es sogar Mischungen dann teilweise, wo die einen sagen, die ist gut für die Reifung, die ist gut für die Lochbildung, da beginnt die Alchemie des Käsers und das Wissen des Käsers und das Feingespür des Käsers. Habt ihr eigentlich Käserinnen, auch weil wir ja die ganze Zeit Käser sind? Wir haben auch Käserinnen, natürlich, sehr wichtig, haben wir und bilden auch aus. Genau, stimmt, in der Käserei sind Lehrlinge. Genau, eine Lehrlingerin. Eine Lehrlinge, keine Ahnung was das heißt, aber es ist nicht nur ein rein männlicher Beruf jetzt mehr, oder? Es ist überhaupt kein rein männlicher Beruf. War es immer schon nicht? Traditionell ist er schon sehr männlich geprägt, aber bei Alma sind schon länger Senderinnen dabei und wir haben auch die erste Senderin des Jahres in Vorarlberg bei uns im Team. Die hat in Schwarzenberg beim großen Käse-Contest in Vorarlberg einmal Senderin des Jahres gewonnen und da musste man den Preis sogar ändern, sogar, weil gegendert gab es den Preis noch gar nicht. Okay, na schau. Also quasi, es tut sich was, aber damit man da jetzt nicht, ich bin da immer furchtbar. Ich bin gehabt, das ist meine Schuld, weil ich muss da durchführen. Wir waren jetzt noch bei der Käsekulturrezeptur, das heißt die Alchemie. Das kommt dann alles in einem großen Kupferkessel zusammen. Der ist auf wie viel Grad erwärmt? Der wird dann bis zu 50 Grad erwärmt. Okay. Na blödsinn, da wird er noch nicht auf 50°C erwärmt, sondern auf 35°C erwärmt. Dann gibt es eine galärtartige Masse, die so ein bisschen pudingartig anmutet. Das heißt, da rinnt... Wie heißt denn der Prozess, wenn aus der Milch diese Galärte da wird? Ja genau, der Prozess. Das ist das Einlaben. Dann muss der Käsemeister, die Käsemeisterin, genau entscheiden, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Käseharfe den Bruch zu schneiden. Und jetzt kommen wir zu deiner Frage, wo unterscheidet sich jetzt Hartkäse und Weichkäse? Bei Hartkäse oder bei Bergkäse wird das ungefähr erbsengroß in erbsengroße Stücke geschnitten. Bei einem Weichkäse sind das größere Stücke, die sind ungefähr walnussgroß. Hast du dir was gemerkt? Ich habe wahrscheinlich alles mal gemerkt und glaub mir ist es eingefallen. Ungefähr Walnussgras. Warum? Weil die Molke da rausgezogen wird aus dieser Trockenmasse und je nachdem wie viel Wassergehalt, wie viel Restmolke in dieser Galerte drinnen bleibt, desto weicher wird der Käse. Also wenn mehr Wasser abteilt, ist mehr Wasser als bei überm kleinen. Je größer je größer die Oberfläche des Korns, desto mehr wird Molke entzogen. Je größer die Oberfläche des Korns, desto mehr Molke wird entzogen. Das heißt die Oberfläche vom Kleinen ist größer verhältnismäßig? Nein, die Gesamtoberfläche des Korns im Kessel wird größer, je kleiner ich die Kornung schneide. Ah, die Summe der Oberflächen, also mehr Würfeln haben mehr Oberfläche. Ich hoffe, dass ich es jetzt sagen kann. Das heißt, je kleiner die Würfeln, desto weniger Molke ist drinnen, desto trockener oder sagt man trocken? Nein, desto härter wird der Käse. Genau, desto härter wird nachher der Käse. Okay, okay. Das ist so grob, was man auf der einen Seite im Inventar macht und auf der anderen Seite im Kaminbär macht. Neben Temperatur, neben Käsereikultur ist das eines der Unterscheidungsmerkmale. Genau, das ist die Hafe, nennt man das, weil es so ausschaut wie eine Hafe. Hat schon mal jemand wie auf einer Käsehafe irgendein Lidl rausgebracht? Ich kenne niemanden, aber wahrscheinlich ja. Weil wir gerade von Innovation reden, also den ersten Käsehafen Contest könnte man dann... Luftgetan gibt es auch schon, warum keine Käsehafen Contests, oder? Das könnte man gleich aufrufen. Gut, dann wird das quasi geschnitten mit der Käsehafe, was passiert dann als nächstes? Dann wird da gebrannt, da kommen wir jetzt auf die 50, 52 Grad Celsius, auch da wieder. Je nachdem, unter ständigem Rühren, das ist wichtig. Und dann nach ungefähr eineinhalb Stunden, je nach Kesselgröße, je nach Temperaturführung, auch wieder abgefüllt in die Käseformen, dort gepresst, quasi die Molke von Käsebruch getrennt. Und das war's für diesen Tag. Am nächsten Tag wird der aus der Form herausgenommen. Das heißt, der wird den ganzen Tag lang, 4 oder 5 Stunden lang gepresst? Der wird 24 Stunden lang gepresst, genau. Also 20 Stunden ungefähr, weil 4 Stunden dauert. Also richtig... Ja, gepresst. Dann am nächsten Morgen kommt er ins Salzbad. 2 bis 3 Tage beim Hartkäse kommt er ins Salzbad rein, um nochmal Restmolke zu entziehen. Um Oberfläche aufzubauen, um ihn zu konservieren, natürlich auch Geschmack reinzubringen. Zu bringen und nach zwei, drei Tagen kommt er raus aus dem Salzbad und dann in den Reifekeller. Und da bleibt er dann zwischen... Da bleibt er. Von drei Monaten weg, das ist das Minimum, bis zu zwei Jahre. Bis zu zwei. Wir haben halt eh schon ein paar Mal drüber geredet, also so zwei Jahre ist so... Ja, ist Königsklasse. Standardmäßig das Maximum, man kann drüber gehen, aber so 24 Monate gereift er... Irgendwann wird er nicht mehr besser. Wird er nicht mehr unbedingt besser. Nicht jederleib. Manche schaffen auch das nicht. Bei uns ist es so, ein bis zwei Jahre, irgendwann mal kippt es dann. Okay. Was war der älteste Bergkäse, der jemals untergekommen ist und nicht grausig war? Mir? Was ist dein persönlicher Weltrekord, den du mitgekriegt hast? Mein persönlicher Rekord? Ich habe auch schon drei, vierjährige mal gegessen, die okay waren. Okay, aber nicht so quasi das Erlebnis meines Lebens. Also ich habe gerade vor nicht allzu langer Zeit einmal einen 24-monatigen, der wirklich Spitzen-Spitzen-Klasse war, gegessen, weil jeder Käseleib schmeckt wieder unterschiedlich und es ist auch persönliches Geschmacksempfinden. Also es heißt ja nicht, je älter desto besser. Es gibt ganz viele, die sagen, für mich ist drei Monate genau richtig. Und welcher Team bist du? Team 24 oder Team? Team 6 ungefähr. Team 6? Also du hast doch eher einen frischeren. Wobei auch da, je nachdem, es kommt darauf an, ist so wieder diese Antwort. Zu einem guten Glas Weißwein ist es halt doch der ältere, mal so zwei Jahre schon was Spannendes und was Gutes. Aber Frühstückskäse ist dann auch eher die drei Monate. Hast du gerade Weißwein gesagt? Ja, eher weiß, als bei einem sehr lang gereiften Käse. Die Mähe mit dem Rotwein stimmt für mich nicht. Für dich stimmt es nicht. Ja, aber auch bei ganz vielen... Es ist immer Geschmacksempfinden. Ja, das ist so vielfältig. Da gibt es so ein bisschen mit deinen Worten zu sagen, das ist vielfältig, das kann man so einfach auf dich antworten. Die Welt ist bunt. Jetzt ist bei euch nur ein Charakteristikum, dass ihr im Prinzip nur Heumilch, sogar Fonderage-Heumilch oder Heumilch produziert. Also schaut ihr da drauf, dass das quasi zertifizierte Heumilch ist oder reicht euch da quasi die Zusage und das Wissen, dass eure Bauern nur Heu, sprich keine Silage und kein Kraftfutter, glaube ich an die Tiere verfüttern? Wir sind Mitglieder der AG Heumilch und dadurch ist für uns auch wichtig, dass natürlich jedes Kilogramm Milch zertifiziertes Heumilchprodukt ist. Das heißt eure Bauern sind alles auch Heumilchbauern? Alles Heumilchbauern, genau. Warum? Das haben wir eh schon einmal gehabt, aber ich möchte es bitte von dir noch einmal hören, es braucht ja nicht jeder jeden Podcast, wenn es gescheit wäre. Warum ist jetzt Milch mit Silo-Anteil, also Silage, warum eignet sich das scheinbar weniger für das Käsemachen? Was ist da der Unterschied? Also es eignet sich nicht für Rohmilch-Bergkäse, also dadurch nicht für Vorarlberger Bergkäse, G.U., wo wir dann später noch drauf kommen. Um dir das vorwegzunehmen. Weil da Sporen drinnen sind bei der Silagefütterung, Clostridien und ähnliches, die den Käse blähen. Also das merkt man sofort, dass der in der Reifung nicht hält und gebläht wird. Also das heißt, Milch mit Silageanteil oder nur Silagemilch, ich weiß jetzt gar nicht einmal, wie hoch da der Anteil von Silagefütterung sein kann, ist grundsätzlich nicht geeignet zur Käseproduktion, aber für euren Fall der Käseproduktion... Für Rohmilchbärkäse nicht geeignet. Geht so einfach nicht? Geht nicht. Okay, also da muss man quasi auf Heumilch oder darf nur keine Silage drin sein, dürfen die Tiere was anderes fressen oder geht es nur um die Silage oder geht es auch um andere Dinge? Sollen die wirklich nur Heu fressen? Die sollten den größten Teil Heu und Gras fressen, also Gras natürlich, logischerweise frisches Gras und ein Teil ist auch Kraftfutter. Kraftfutter bei uns sind einfach Getreidespelzen oder solche Dinge zugefüttert werden. Ja, also alles, was in der Gesprache den Vorgaben des Heumilchstandards regulativ entspricht. Okay, warte mal, und Hirtzer, Hirtzer reden wir nämlich, jetzt kommen wir endlich auf dieses GU-Thema. Jetzt sag mal bitte, wir wissen jetzt, wir brauchen Rohmilch, wir brauchen die Heumilch, wir haben einen Teil von der Alm, die Bauern, die was liefern, sind alle relativ regional, Also es sind alle aus Vorarlberg. Es sind alle Sollmilchbrauern in dem Fall sogar noch. Und hierzu hat euch ein Käse und nicht jeder Käse, der einen oder die andere steht sogar Bio drauf, wenn man nicht alles weiß. Also Teile des Käses sind auch Bio, Teile nicht, oder? Nein, wir haben keine Bio-Zertifizierung beim Bergkäse. Dann hab ich's beim RUB gesehen, kann das sein? Nicht beim Bergkäs, aber habt ihr nicht immer ein Bio drauf oder habe ich mich da verschaut? Da habe ich mich verschaut, das streicht mir wieder, Cut! Aber es steht auch dieses GU drauf, das wollte ich jetzt mit meinem Badstatt- und Überleitungsversuch dorthin leiten. Ich kenne GTS, glaube ich, und es gibt GU. Und beides habe ich einmal gewusst und beides habe ich vergessen. Und jetzt sag mal bitte, was ist das eine, was ist das andere, warum habt ihr das GU und nicht das GTS? Bringen bitte Licht in meinen und vielleicht auch in unser Dunkel, um diese zwei sperrigen Begriffe zu erklären. Also es gibt mehrere Herkunfts- oder Schutzbezeichnungen der EU, also es sind EU-Siegel. GTS haben wir auch, wir haben beide Siegel. GTS ist nämlich der Schutz der Heumilch, Also die Milch, die Produktion der Milch, geschützte traditionelle Spezialität, dass das traditionell so produziert wurde. Ist eine Rezeptur quasi? Nein, ist Heumilch, als dass man das immer schon so gemacht hat. Wurde von der EU geschützt mit dem Heumilch-Regulativ. Aha, das heißt, das habe ich immer schon so gemacht, da steht dann irgendwo drinnen, wie haben wir das immer schon so gemacht und das muss ich dann auch immer so weiter machen. Genau, da muss man ein Ansuchen bei der EU machen, das auch beschreiben und die Kriterien festlegen und dann wird das EU-weit so festgelegt. Ist das eine Verordnung des GTS? Eine Verordnung. Das darf also keiner sein Produkt heumelig nennen, ohne das genau so zu machen, wie es bei der EU in Brüssel jetzt hinterlegt ist. Geht's da drum, dass es in der Region immer schon so gemacht worden ist oder kann ich theoretisch in Australien? Australien ist jetzt nicht bei der EU, aber ich kann es auch in Deutschland oder in Italien. Wurscht, Hauptsache immer im EU-Kommen. Muss ich es nach diesem Regulativ mit dieser Auslaufhaltung bei den Kühen, mit dieser Fütterungsgrundlage, mit all den Regularien, die das Heumich-Regulativ hat, muss ich es immer so herstellen, sonst darf ich es nicht Heumich nennen. Okay, aber kann ich überall machen? Kann ich überall in der EU so machen, ja. GTS, also Heumilch kann ich in jedem EU-Land produzieren und das Heumilch nennen? Genau. Okay, gut. Und GU, im Gegensatz dazu, ist geschützter Ursprung, da geht es um den Ursprung, um die Herkunft des Produktes, ist der Vorarlberger Bergkäse, GU, geschützt, weil er aus Vorarlberg kommt, aus der Region, den kann ich nicht in Belgien machen. Da muss die Kuh in Vorarlberg stehen, es muss in Vorarlberg gecased sein und auch gelagert sein. Ich darf es überall auf der Welt aufschneiden, das ist nicht das Problem. Es muss ja immer ein Rundleib sein. Es darf nicht in einem Blockformat gemacht werden, es muss immer Rohmilch sein, es muss immer mindestens drei Monate Reifezeit haben. Das sind so die Standardregularien. Natürliches Kälberlarb, also tierisches Larb, kein pflanzliches Larb, das sind so die Standardregularien für das GU. Darf ich da fragen, also es gibt jetzt, also GTS, fragst du gesagt, war eine EU-Verordnung? Ja. GU, ist das auch eine EU-Verordnung? Auch eine EU-Verordnung. Und da die den Rahmen festlegt und innerhalb dieser EU-Verordnung gibt es dann ganz spezielle GUs zum Beispiel für den Vorarlberger Bergkäse. Aber gibt es auch für Parmigiano-Reggiano zum Beispiel. Das ist auch GU. Das ist auch GU, genau. Oder für den Comté aus Frankreich, der ist auch GU. Das heißt, das kriege ich nur dort. Also Parmigiano-Reggiano darf ich nur in der Region. Darf ich nur aus der Parma-Region mit genau dieser Kuhrasse, mit genau diesen Dingen haben. Bei GU. Bei GU. Und bei GTS, wenn jetzt draufsteht Parmesan. Weil es nicht um den Ursprung geht, sondern um die traditionelle Herstellungsweise. Und Parmesan kann ich von überall haben, oder? Nein. Da kann ich auch in Belgien oder in der Parmesan schon GU schicken. Nein. Parmesan ist die Bezeichnung. Es ist ein Ursprungsschutz. Nicht Parmigiano Reggiano, sondern Parmesan ist schon die Ursprungsbezeichnung. Parmesan ist keine Ursprungsbezeichnung, sondern nur Parmigiano Reggiano. Das ist die Ursprungsbezeichnung? Das ist die Ursprungsbezeichnung, genau. Das heißt, wenn ich jetzt Käse nach Parmesan habe, kann ich jetzt überall? Kann ich wahrscheinlich überall machen. Ich kenne jetzt das Parmesan, Parmigiano Reggiano, regulativ nicht. Aber GU heißt immer Ursprung. Woher kommt das Ding? das Ding. Das heißt, GEO ist eigentlich GTS nur mit einem ganz starken, mit einem regionalen Bezug. Mit einem Ursprungsschutz. Woher kommt das? Wo ist der Ursprung dieses Produktes? Und bei der traditionellen Spezialität geht es darum, wie hat man das immer traditionell hergestellt. Genau und das ist ja im Prinzip auch drin, weil so die Häse herstellen. Drinnen, aber es kommt halt eher die Verordnung dazu. Aha, okay. Gut zu wissen. Also ich hab's jetzt verstanden, ich werde es wieder vergessen, aber ihr werdet es euch sicher merken. Cool, spannend, haben wir das auch gelernt. So, jetzt haben wir diesen Block, nein, der Schmelzkäse, um Gottes Willen. Wir sollten doch zum Schluss noch unbedingt klären, weil jetzt haben wir auf der Alma diese, wir haben gelernt, ein Halbmond ist bei Alma und ein Kugel, ein Grundschachtel ist bei Wupp. Das ist schon nochmal ein riesiger Unterschied natürlich. Aber was ist jetzt Schmelzkäse und warum ist der Grundstoff von Käse Käse? Das verstehe ich nicht ganz. Also Wörle hat es uns erklärt, ich habe es natürlich wieder vergessen, deswegen darfst du jetzt bitte sagen. Ich weiß noch nicht, wie es dir der Wörle erklärt hat. Schlussendlich ist es so, dass Schmelzkäse, das hast du richtig gesagt, Ursprung eines Schmelzkäses ist Käse, das Urprodukt und nicht Milch. Es ist Käse, teilweise noch Butter zugesetzt, teilweise auch Milchpulver eventuell zugesetzt, aber auch zum Beispiel Kräuter oder solche Dinge zugesetzt. Und der Unterschied ist, wie das Schmelzen schon sagt, es wird erhitzt. Es wird auf bestimmte Temperaturstufen erhitzt, die unterschiedlich sind, ob ich, aber das wird jetzt technisch kompliziert. Wie ein Fondue eigentlich. Ja, ist eigentlich ein Fondue. Versuchen wir mal eine Metapher. Ist auf Französisch auch Fromage Fondue. Wirklich? Ja, klar. Also Schmelzkäse ist Fromage Fondue. Immer wieder. Und wird dadurch haltbar gemacht, das ist der Ursprungsgedanke des Schmelzkäses. Haltbarkeit ist der Ursprung, ist die Idee. Und kann dadurch aber natürlich auch in jegliche Form gegossen, gepresst oder so irgendwas werden, genau wie sehr vielfältig in der Formgebung. Situationselastisch. Situationselastisch, genau. Ja, oder formelastisch, sagen wir mal so. Und wir als Alma verkaufen hier hauptsächlich Streichkäse, die dann als Brotbelag aufs Brot gestrichen werden. Aber das im Kreis von Rupp ist ja auch Streichkäse? Ist auch Streichkäse. Wo kommen diese Käse her, die ihr da verschmelzt? Und das Milchpulver und die Milch und die Butter und so? Habt ihr da einen regionalen Bezug? Das ist wenig regionaler Bezug. Das kommt aus Europa, hauptsächlich Deutschland. Sind oft auch Abschnitte von Käsereien, die sagen, ich mache jetzt zum Beispiel Käsescheiben oder solche Dinge. Schmelzkäse ist somit oder Streichkäse ist somit natürlich auch, um ein neudeutsches Wort zu nehmen, Foodwaste-Thema. Wir verhindern dadurch natürlich auch Foodwaste, weil wir teilweise Enden, die halt, wenn man Scheiben schneidet, bleibt irgendwo ein Rand vielleicht über, der nicht mehr ganz konisch ist und dadurch kann man den gut für die Schmelzkäseproduktion verwenden. Okay, ist der europäische Bezug oder sag ich mal der... Der nicht-regionale Bezug. Erstens, weil die Mengen sind relativ hoch, oder beim Schmelzkäse, denke ich mir, könnte dir das mengenmäßig aus Vorarlberg beziehen? Könnten wir nicht. Also wir könnten es mengenmäßig nicht und wir könnten es kostentechnisch nicht. Auf das wollt ihr hin, also preissensibles Produkt. Nicht nur preissensibel, aber hauptsächlich auch mengenmäßig, keine Chance. Weil zu wenig Rohstoff da ist. Und reine österreichische Produktion etc. ist halt einfach in dem... Selbes Thema. Selbes Thema. Ist einfach... ok. Der Schmelzkäse. Gut, dann hüpfen wir rüber auf den Fokuspunkt Nummer 3 und da steht bei mir jetzt Vermarktung und Unternehmen. Da haben wir eh schon im Prinzip einiges von den Themen besprochen, so quasi im... Ich würde es gerne noch einmal ganz kurz darauf eingeben. Gibt es bei den ganzen Produkten von ALMA, du hast jetzt schon Tradition gesagt, das ist wahrscheinlich eh die Antwort, aber gibt es da noch eine verbindende Klammer, die über diesen Produkten drüber steht? Oder sind wir da quasi mit Tradition und das zweite Attribut ist mit Folgen gerade nicht mehr? Echt? Echt, ja. Gibt es da noch irgendwas, was du sagen kannst, das verbindet alle ALMA-Produkte? Das ist schon bei der Naturkäse-Seite, also jetzt sind Streichkäse ausgenommen, ist das die Regionalität. Dass die alle aus der Region kommen und dadurch die Herkunft, also dass es immer mit einem Vorarlberg-Bezug kommt. Was auf der Naturkäse-Seite auch ein wichtiges Thema ist, oder in diesem Sennerei-Wesen ist, dass wir hier sehr, sehr klein strukturiert arbeiten. Wir haben zur Unterscheidung zu ganz vielen, die auch Bergkäse machen, haben wir diese klein strukturierte Sendereilandschaft. Also nicht nur die Landwirtschaft, sehr kleine Bauern, Durchschnitt elf Kühe im Stall, sondern auch kleine Sendereien. Mit Herausforderungen, aber auch Vorteilen teilweise. Okay, also klein ist grundsätzlich oder ist ja positiv oft belegt. Klein hast, aber auch meistens, dass man die Kosten, viele Kostenvorteile von Größeren nicht nutzen kann. Jetzt seid ihr regional, ihr arbeitet mit Zen-Alpen, mit ganz kleinen Landwirten, klein strukturiert. Bei mir, also ich addiere da Kosten, Kosten, Kosten, Kosten, Kosten, Kosten. Wie geht sich das aus, wie kann man mit dem Geld verdienen? Also das klingt von mir, eure Produkte müssen ja sündhaft teuer sein. Stimmt, ja. Sind sie sündhaft teuer oder was? Nein, sie sind preiswert von dem her, weil sie den Preis wert sind. Da machen wir uns das Leben teilweise selber schwer, ja. Da sind wir aber bei der Tradition wieder, traditionell, weil wir halt daher kommen, diese Geschichte haben und das auch sehr wertschätzend und erhalten wollen und es erhaltenswert finden. Natürlich wäre das viel günstiger, billiger, einfacher wahrscheinlich auch, irgendwo eine Sennerei zu bauen, die Milch zusammen zu karen und dort eine Käserei aufzustellen. Würde funktionieren wahrscheinlich. Uns ist das ein wichtiges Anliegen, die Kleinstrukturiertheit in der Regionalität zu behalten, weil das halt auch ganz viel mit Verortung zu tun hat. Du warst ja heute mit in der Sennerei oben, wie sich die Bauern untereinander kennen, wie das eine Community ist, wie die mit dem Senn umgehen, wie nah der Senn bei der Landwirtschaft ist. Das ist ein Unterschied. Kann man dann auch im Video sehen, habe ich aufgenommen, ist tatsächlich so, wie du es jetzt sagst, aber im Endeffekt ist es doch eine kulturelle Leistung, die ihr da vollbringt. Ihr schafft oder erhaltet kleinfeuerliche Strukturen, ihr schafft Treffpunkte, soziale Treffpunkte auch, wenn man so will. Wie schaut das jetzt im Gesamtgefüge mit Rupp aus? Seid ihr da jetzt die Cash Cow oder seid ihr da... Wie viel Geld verdient ihr mit dem, was ihr macht? Wenig bis keines, darf ich so offen oder traue ich mich so offen zu sagen. Alma ist eine Herzensangelegenheit des Unternehmens, aber auch der Familie Rupp. Aber mit dem ganz klaren Ziel bin ich auch angetreten vor drei Jahren, das Ding profitabel zu machen. Wie du gesehen hast, wir haben hier ganz, ganz viel Geschichten und Geschichte. Diese Geschichten wollen und müssen wir erzählen, um diesen Mehrwert weiterzubringen, um da auch diesen Mehrwert bis ans Regal, bis an die Kaufentscheidung zu bringen. Dass das auch gesehen wird im Genussmoment, schlussendlich. Dass man hier nicht nur einen Käse kauft, sondern auch ein Kulturprodukt und ein Herkunftsprodukt und ganz viel Geschichte damit verbinden kann. Das funktioniert einmal mehr und einmal weniger. Okay. Ich reformuliere die Frage neu, weil ich finde das einen wichtigen Punkt bei allen unseren Podcasts. Auf der Webseite klingt euer Claim natürlich sehr gut. Am Ende des Tages müsst ihr schwarze Zahlen schreiben. Wie viel Idealismus verträgt der wirtschaftliche Gedanke und vor allem, wie du das jetzt gesagt hast, wie wollt ihr denn das schaffen und wie lange schaut sich das an, bis dann quasi der Wirtschaft am Ende des Tages da noch durchschlägt und sagt, jetzt reicht's. Wie viel Zeit hast du? Und wie wirst du das machen? Es gibt kein Datum X, was... Was es sicher braucht, ist Geduld. Es hat einen längeren Geduldsfaden als wie sonst bei wirtschaftlichen Projekten, die wir sonst im Unternehmen machen. Dieses Commitment besteht, dass es einen längeren Geduldsfaden gibt, aber der ist natürlich irgendwann auch enden wollend. Aber für das müssen wir halt die richtigen Dinge angehen. Nicht nur die Dinge richtig machen, sondern auch die richtigen Dinge machen. Genau, Effektivität und Effizienz, quasi der Unterschied. Was glaubst du jetzt vom Gefühl her, weil ihr arbeitet ja gerade noch dran, also ganz wissen kannst du es ja vielleicht noch gar nicht, aber was sagt dir jetzt momentan der Gefühl, was ist das Richtige? Wir sind jetzt zweieinhalb Jahre mit dem Thema unterwegs. Ich glaube, dass wir ganz viele Hausübungen schon gemacht haben. Wir sind 2020 im Januar gestartet, da kam im Februar die Pandemie, die wir nicht vorausgesehen haben, die uns natürlich einen großen Bremsklotz reingeschmissen hat. Dann kam der Angriffskrieg auf die Ukraine, den wir auch nicht vorausgesehen haben, die damit verbundenen, nicht nur auf das zurückführende, aber damit verbundenen Teuerungen auch, Also die multiplen Krisen, die da derzeit da sind, plus Inflation. Am Anfang gab es einen Boom in Regionalität. Wollte ich gerade sagen, am Anfang von der Pandemie. Pandemie, hat jeder regional, regional, regional. Das wollte ich gleich noch herauffragen. Viele davon gesprochen, nicht alle umgesetzt. Was heißt das? Das ist halt oft so, dass das Dilemma oft, oder... In den Umfragen haben das ganz viele behauptet und haben das auch ganz viele gemacht. Schlussendlich, was davon geblieben ist, habe ich jetzt große Fragezeichen. Wie viel davon natürlich inflationsgetrieben ist oder auch einfach der Mensch fällt in seine alten Muster zurück, traue ich mir jetzt nicht zu zu beantworten. Auf jeden Fall hat dieser Boom schon ein bisschen nachgelassen in der in der Intensität, wobei er nach wie vor da ist. Also ich glaube schon, dass in der Bevölkerung ein, gerade in unsicheren Zeiten, ein Hang zur Verortung, zur Vererdung, zu Ursprung, zu wo komme ich her, Regionalität, durchaus auch Potenzial haben könnte. Könnte. Könnte der Preis, den es haben sollte, dann entsprechend auch durchsetzen, oder muss es dann immer dieser Spagat, wie du vorher schon gesagt hast, zwischen... Noch ist ein Spagat, noch ist ein Spagat, oder? Ich glaube, das Ziel gesagt, Profitabilität, ist eines unserer Ziele. Da gehören aber noch zwei andere Ziele dazu, die sich teilweise bedingen, aber teilweise auch... Oder auch dazugehören. Das eine ist eine Attraktivität und eine Begehrenswertigkeit der Marke und der Produkte aufzubauen. Bei den Produkten haben wir sie, bin ich überzeugt. Sobald das mal jemand gegessen hat und probiert hat, sind das Genussprodukte. Aber ich glaube, dass wir noch sehr viel Potenzial haben in der Begehrenswertigkeit, in der Bekanntheit der Marke haben wir. Man kennt uns als ALMA, aber ich glaube die Geschichte dahinter, was wir hier wirklich tun, die Intensität der Geschichte, die Aufgabe, die wir hier haben und die Vielfältigkeit auch, die ist noch viel zu wenig bekannt. Da haben wir massiv Luft nach oben. Und das dritte ist eine Unabhängigkeit. Unabhängigkeit im Sinne von, wenn wir profitabel sind, macht uns das natürlich auch ein Stück weit unabhängig intern in der Unternehmung RUB. Wir wollen aber auch unabhängig sein von einzelnen Vertriebspartnern. Wir wollen nicht einen großen Teil unseres Umsatzes nur mit ein, zwei großen Vertriebspartnern machen. Ja, so ähnlich wie das wir mitmachen bei Bauer zu der Pip, mit unserer strukturellen Unabhängigkeit. Wenn einer umfällt, tut uns das nicht weh, wenn der bei euch umfällt, dann hängt natürlich das ganze Unternehmen dran. Durch Unabhängigkeit stärkst du natürlich auch deine Verhandlungsposition in Preisdurchdringungen. Wenn du es nicht willst, musst du es nicht und dann tust du es dir schon leichter. Genau. Dadurch mache ich mich natürlich auch wieder attraktiv und begehrenswert in der Marke und im Produkt. Okay, also du musst natürlich jetzt in deiner Funktion als Head of Alma sozusagen natürlich daran glauben, dass das Ganze funktioniert und bist auch davon überzeugt. Aber was glaubst du, wo besteht die größte Gefahr, dass das Projekt scheitert? An welchen, woran könnte das scheitern. Das wird nicht scheitern. Ja, das kommst du mir jetzt nicht durch. Was sind die größten Risiken? Die größten Knackpunkte sind ganz sicher, wenn die Inflation nochmal weiter auf die Spitze getrieben wird und Menschen wirklich noch mehr auf den Geldbeutel schauen müssen, sparen sie halt leider auch bei Lebensmitteln. Das ist sicher eine Gefahr, aber die allergrößte Gefahr ist, Gefahr ist, wenn wir unsere Geschichte und unsere Geschichten und unsere Themen, nicht zum Kommunizieren bringen. Also wenn man es nicht gescheit macht oder nicht geglaubt wird. Wenn wir das nicht gescheit machen und das uns nicht geglaubt wird, wenn wir da nicht durchkommen im Dschungel der, Kommunikation. Aber ganz ehrlich, warum sollte ich jetzt gerade euch glauben? Kommst dir anschauen. Ich bin ja schon da. Du warst schon da. Aber was sagst du? Glaubst du es uns oder nicht? Keine Gegenfragen. Warum sollte ich es euch glauben? Also es sagen ja ganz viele Unternehmen, ich sage ja, bevor ihr eine Frage sogar so vorgelesen auf der Webseite bringt, wir den Clem natürlich sehr gut. Was macht euch jetzt glaubwürdig? Ich glaube schon, dass es eine große Authentizität braucht, wahrscheinlich oder ganz sicher auch auch eine Zugänglichkeit. Das, was wir heute gemacht haben, dass wir in Designerei gegangen sind, das versuchen wir ganz oft zu machen mit Kundinnen und Kunden. Wir machen bewusst keine Schaukäserei mit einer Show, sondern das, Echte rüber zu bringen. Wir versuchen mit teilweise auch neuen Wegen zu kommunizieren. Wir sind heuer oder letztes Jahr mit einem Fahrrad, mit einem Alpkäse von Vorarlberg nach Wien gefahren. Wie lange warst du da unterwegs? Ich zwei Wochen, aber ich war nur am Anfang und am Schluss und ich bin ehrlicherweise nicht mit dem Fahrrad gefahren. Aber uns ist es wichtig hier. Aufklärungsarbeit zu machen und so nah wie möglich zu den Entscheiderinnen entscheidend zu kommen. Da waren wir bei Brauereien, da waren wir bei Kulturveranstaltungen, da waren wir in der Gastronomie, waren wir auch in Schulen und haben die Geschichten halt erzählt, haben die angreifbar gemacht, haben das mit Bildern versucht, aber lieber ist uns natürlich, die Leute kommen zu uns, weil man es da noch viel mehr sieht. Was heißt zu uns? Da jetzt am Firmensitz? In die Sennereien, auf die Alpen, nach Vorarlberg und da geht es mir nicht... Mit Anmeldung oder können die einfach kommen? Die können einfach kommen, da sind wir sehr offen. Anmeldung macht es uns einfacher, weil wir es halt besser organisieren können, aber wir sind da offen für... Für die Subzahn-Aufzeit-Bedingungen. Ja, die nehmen wir uns. Okay, okay. Jetzt warte mal, wo war ich denn jetzt? Genau, was man bei Käseproduktionen immer ein bisschen ansprechen muss, wie adressiert es das Thema Nachhaltigkeit? Jetzt haben wir auf der einen Seite natürlich die große Diskussion über Klimawandel etc. Ihr seid immer noch in einem Bereich, wo ihr mit Kühen, Kuhprodukten, Milchprodukten arbeitet und die sind jetzt natürlich auf der Klimabilanz, wie man es kennt, meistens eher auf den vorderen Plätzen, Also negativ jetzt insofern konnotiert auf den vorderen Plätzen zu finden. Habt ihr da eine Strategie oder wie adressiert ihr das Thema? Da sind wir ganz stark mit dem Heumilchregulativ eigentlich auf einer sehr guten abgesicherten Basis. Gibt es auch eine Studie dazu, die wissenschaftlich, also erzählen kann man ja viel, wie du gesagt hast, warum soll ich es gerade euch glauben, oder? Uns ist da wichtig, dass es wissenschaftlich abgesichert ist und da ist die Heumilchproduktion eine sehr nachhaltige Tierhaltungsform, weil der bewirtschaftete Lebensraum von Heumilchkühen, hier auch CO2 bindet, mehr als der Wald sogar. Da gibt es nachgewiesen positive Aspekte, die die Kulturlandschaft besser macht als die Naturlandschaft teilweise. Wichtigste ist? CO2-Bindung im Grünland. Also das ist ganz, ganz wichtig und was wir schon tun. Kleinstrukturiertheit spricht natürlich teilweise gegen die Nachhaltigkeit, weil es auch Transportwege somit ist. Also viele Kleine fahren mehr Kilometer wie andere Große? Fahren eventuell mehrere Kilometer. Auf der anderen Seite sind die Transportwege sehr, sehr klein, weil die Bauern halt nur ein bis zwei oder drei Kilometer fahren müssen. Also wie ich, ich fahre die Milch durch das halbe Land in die Käserei oder Sennerei. Auf der einen Seite CO2 das Thema adressieren, auf der anderen Seite CO2 insofern komplett vermeiden, also gar nicht, aber indem man aufs Tier verzichtet, Thema Stichwort veganer Käse. Ich habe gesehen, bei RUB gibt es auch vegane Produkte. Jetzt bin ich bei euch ein bisschen skeptisch, weil ich mir nicht ganz sicher bin, ob vegan und euer Claim mit der Traditionalität in der Käsezubereitung, ist das verbindbar oder ist das vegan so was wie Kurkuma, passt das da jetzt in euren Claim bei Alma nicht rein oder ist das auch denkbar? Also undenkbar ist nie irgendwas, denkbar. Also Kurkuma ist auch möglich. Wer weiß, was in 20 Jahren kommt. Mir fehlt jetzt noch... Mir selber fällt dieser Spagat oder die Geschichte dazu, warum vegan nach, wieso vegan echt und traditionell sein sollte, weil es das für Alma eigentlich nicht ist. Da haben wir den Vorteil natürlich im Unternehmen, dass wir eine zweite Marke mit RUB haben und der Innovativ passt das prima dazu. Dann braucht es das unter Alma nicht. Also aus jetziger Sicht ist es quasi Tradition und No-Go. Also du sagst das ja ganz explizit. Für viele ist ja vegan schon die Gegenwart, vielleicht ist es für Alma noch die Zukunft, aber schauen wir mal, das ist ja eine wunderschöne Überleitung in unseren Abschlussblock, in Richtung Zukunft, wo, glaubst du, wird Alma in 20 Jahren sein? Also realistisch, oder du kannst natürlich auch sagen, Weltmarktführer im Breitfleischkäse. Weltmarktführer wäre glaube ich ein völlig falsches Ziel. Ich glaube eher, dass wir Qualitätsführerschaft anstreben müssen und wollen und auch schon tun. Wir haben sehr sehr viele Preise schon gewonnen, also wir sind qualitativ auf einem sehr hohen Niveau, wo unser Ziel und mein Ziel und unser Ziel als Team sicher ist, es ist diese Begehrensfertigkeit noch mal rauszustreichen. Das ist schon das Ziel in 20 Jahren. Das bist du dann zwei oder drei Jahre? Ja, kurz vor Pension. Kurz vor Pension, wenn wir das schaffen, dass man in 20 Jahren gewinnbringend diese Kleinstrukturiertheit erhalten kann, mit einer traditionellen, echten Spezialität. Wenn es die noch gibt, wäre ich sehr zufrieden. Also eigentlich gibt es in 20 Jahren noch? Ja. Gut, damit hast du die zweite Frage. Vielleicht hätte dir das erste Frage stellen sollen, aber es ist wurscht, der eine beantwortet die andere. Gibt es in 20 Jahren überhaupt noch bewirtschaftete Almen in Österreich oder in Varlberg? Österreich kann und will ich nicht beantworten, weiß ich nicht. In Vorarlberg ja. Glaubst du? Ja, glaube ich. Weil? Weil es ein so großer Sehnsuchtsort ist von so vielen Menschen, weil es so viel Kultur bringt für die gesamte Bevölkerung und Landschaft und Region und so eine hohe Attraktivität dadurch gibt. Dass ich mir nicht vorstellen kann und auch nicht vorstellen will, dass es das nicht gibt. Nicht können und nicht wollen. Also du glaubst ganz fest daran. Dennoch, wir haben über veganen Käse schon geredet und generell über Klimawandel. Glaubst du, dass es in 50 Jahren überhaupt noch eine tierhaltende Wirtschaft in einem nennenswerten Ausmaß geben wird? Oder wird selbst in 50 Jahren für ALMA schon veganer Käse zur Tradition gehören? 50 Jahre sind für mich ein zu weiter Blick, um das realistisch einschätzen zu können. Mit dem jetzigen Wissen und mit dem jetzigen Blick glaube ich, dass es Tierhaltung gibt. In welcher Form das sein wird, keine Ahnung. Da fällt mir die Glaskugel. Da fällt dir die Glaskugel. Weltklasse Überleitung. Wir schauen nämlich jetzt gemeinsam in die Glaskugel. Du darfst mir nämlich jetzt sagen, liebe Frau Blasl, danke, ich darf in deiner geschätzten Abwesenheit deine Lieblingsfrage stellen, ich mache das mit hoher Demut und versuche es auch sehr schön zu machen. In einer utopischen Welt, was würdest du an unserem Lebensmittelsystem ändern, wenn du könntest, in einer utopischen Welt? Ich glaube, das Wichtigste wäre eine aufgeklärte Konsumentenschaft in der Utopie, dass jeder Kaufakt, jeder Verzehrsakt, wenn ich irgendwo reinbeiße, irgendwas zu mir nehme in meinem Körper, dass ich weiß, was ich damit auslöse. Also utopisch? Ja. Und zwar nach innen und nach außen. Ich tue ja meinem Körper, damit entweder was Gutes oder eben Nicht Gutes und dass ich auch weiß, was ich mit diesem Kaufakt, mit diesem Verzehrsakt, der Landschaft, dem Tierwohl, der Regionalität, der Region, wo auch immer das herkommt. Ja, was das für Konsequenzen hat. Also, die Frage jetzt kritisch nach, tu ich da gar nicht, aber du hältst das in einer utopischen Welt für möglich, oder? Das hält dich in einer utopischen Welt für möglich, ja, bewusst so formuliert. Weil derzeit glaube ich nicht, dass es so ist und ich glaube auch nicht, da braucht es noch brutal viel. Oh, jetzt zeige ich jetzt. Da kämpft gerade was mit dir, ich merke es. Mach mal was Lockereres. Was find i denn bei dir im Kühlschrank? Wenn i jetzt bei dir daheim reingehe und den Kühlschrank aufmach, was find i da drinnen? Viel Salat und Gemüse. Ich geh von unten nach oben in meinem Kühlschrank. Ein kühles Bier und ein kühler Radler. Es gibt Weißwein. Es gibt Salat, Gemüse, Alkohol haben wir jetzt, oder? Nein, Salat, Gemüse, Alkohol. Dann kommt die Käseschublade, da gibt's... Die ist weiter oben im Kühlschrank, oder? Ja, in meinem Kühlschrank, ja. Hast du eine eigene Käselade? Ja. Nicht ich, sondern wir. Wir? Ja. Ich wohne nicht alleine. Okay. Papa auch schon, oder? Haben wir gar nicht gefragt heute. Ja. Auch schon Papa? Ja. Dann kommt Butter, dann kommen meistens die Reste der letzten Tage. Ich seh gerade richtig, wie du im Kühlschrank reinschaust. Ja, das sind so die Dinge, die da drinnen sind. Welcher Käse? Immer Bergkäse. Gehst du fremd da? Oder soll das Almakäse? Beim Bergkäse selten, aber da bin ich auch nicht dogmatisch, sondern solange der gut produziert ist, von hier kommt, da probiere ich ganz gerne andere aus. Immer Schnittkäse für die Kinder bei uns, die den teilweise lieber mögen, weil er einfach so cremiger, geschmeidiger, weniger intensiv ist, ganz oft auch internationale Dinge, die ich gerne ausprobiere, ja. Jetzt muss ich leider Gottes, weil du Käse gesagt hast, gibt es irgendwie einen Tipp oder einen Trick von dir, woran man guten Käse von nicht guten Käse unterscheiden kann. Irgendwas, sowas komplett offensichtliches, weil alles andere ist dann viel zu kompliziert und technisch, aber gibt's so irgendwie das Kriterium, wo du sagen kannst. Net so? Für mich ist es, wer hat's produziert, wer steht da dahinter? Und dann, was machen die damit? Man muss lesen, also man kann's nicht sehen, auf das kommt man vielleicht raus, es ist schwierig. Das ist so unterschiedlich, je nach Käse. Natürlich gibt es Kriterien, was soll ein Camembert, was macht ein Camembert aus, was macht ein Bergkäse aus, was macht ein Schnittkäse aus. Aber ein normaler Konsument. Wenn ich einen Bergkäse anschaue, beim Bergkäse sehe ich das natürlich sofort. Da sehe ich Lochungen, da sehe ich Schnittbild. Aber gibt es irgendwas für einen Menschen wie mich, der kein Käseexpert ist, gibt es da so ein Kriterium oder gibt es das einfach nicht? Einfach nicht. Da muss ich da wirklich lesen und recherchieren. Du musst lesen, recherchieren. Was für mich immer das einfachste Kriterium ist, schaut das wenigstens natürlich aus. Da steigen sich schon... Es wäre gut, wenn es grün, grün könnte auch natürlich sein, wenn ich was gemischt habe. Ja, aber schwierig. Schwierig, gell? Schwierig. Gut, schwierig ist eine einfache Antwort. Also so gesehen passt das, aber die... Ja, aber wir sind gleich fertig. Jetzt gehst du mir nicht mehr aufs Glas. Doch! Nein, so dringend. Jetzt hältst du es noch zwei Minuten zusammen. Und wenn du jetzt reist, dann können wir gleich die nächste Arbeitsfrage manifestieren. Und zwar heißt die, was würdest denn du, wenn du sie könntest, in deinen eigenen Nachruf schreiben? Er hat sich stets bemüht. Aufs Klo zu kommen? Aufs Klo zu kommen. Nein, nein, ich glaube, dass es schon wichtig ist, sich im Leben zu bemühen, Dinge richtig zu machen und die richtigen Dinge zu machen, beides. Und was würdest du mir jetzt draufschreiben? Oder auf dem Robster oder im Nachruf? Der HC steht bemüht. Der HC steht bemüht, okay. Und du bist sicher auch so einer, so schätze ich dich ein, oder vielleicht täuschen wir ja kaum, du hast sicher für uns zum Abschluss irgendein ganz gescheites Zitat oder ein Sprücherl oder ein Gedichterl, das du eigentlich immer bringst, oder einen Witt, der uns quasi zum Ende des Podcasts und dich dann auf die Toilette bringt. Ich glaube, wichtig ist, entscheide dich bewusst, was du tust und wie du es tust und mit wem du es tust. Cool, dann danke, dass du dich bewusst dafür entschieden hast, mit mir und mit uns einen Podcast zu machen. Gerne. Ich sage vielen Dank für's Dasein, danke für die Einladung, euch viert euch, Bianca, Grüße nach Wien und dir viel Spaß am Klo. Grüße nach Wien, danke für dein Interesse und für dein Dasein und euer Tun, das so wichtig ist. Okay, also Servas. Und er läuft. Music.

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