B2P087 Brigitte Felfer - Über Suizid sprechen | Teil 1
Das Thema Suizid allgemein besser verstehen
17.12.2023 65 min
Video zur Episode
;
Zusammenfassung & Show Notes
Teil 1 unserer Podcast-Folge zum Thema Suizid in der Landwirtschaft.
Wichtiger Hinweis:
Solltest du im Moment selbst Suizid-Gedanken haben, du dir um einen Menschen Sorgen machen oder du einen Menschen aufgrund eines Suizides verloren haben, dann gibt es tatsächliche viele Möglichkeiten, wo du Hilfe und Unterstützung finden kannst.
Unter der Nummer 142 erreichst du die Telefonseelsorge für Österreich.
Unter der Nummer 143 die Telefonseelsorge für die Schweiz und Liechtenstein.
Unter der Nummer 0800 111 0 111 die Telefonseelsorge für Deutschland.
Und das rund um die Uhr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. An jedem einzelnen Tag im Jahr.
Ganz wichtig: das ist absolut anonym und du musst nicht sagen, wer oder woher du bist, wenn du das nicht möchtest. Weitere Telefonnummern, wie jene der GO-ON-Suizidprävention Steiermark, aber auch weiterführende Informationen und Links findest du weiter unten. Es gibt wirklich viele Angebote und dort sitzen viele liebe und engagiert Menschen.
Zu dieser Folge:
In dieser zweiteiligen Folge des BauertothePeople-Podcasts beschäftigen wir uns mit dem Thema Suizid. Es handelt sich hier um ein wichtiges, sehr vielschichtiges und natürlich auch sensibles Thema. Seit wir mit BauertothePeople vor über drei Jahren begonnen haben, sind uns die Themen Suizid, Burn-out oder Depression in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion immer wieder begegnet. Oft mit dem Nachsatz: Es wird, bis auf wenige Ausnahmen, noch viel zu wenig darüber gesprochen.
Das Ziel ist es, in diesen und hoffentlich auch in weiteren Folgen, die Ursachen und Rahmenbedingungen für diese Lebenskrisen besser zu verstehen, dadurch Verständnis zu schaffen und vor allem auch Lösungsansätze und Auswege aufzuzeigen.
Hierfür bin ich zu Gast bei der steirischen Psychologin Brigitte Felfer, die selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb kommt. Die Brigitte arbeitet bei der GO-ON Suizidprävention Steiermark und leitet dort die Arbeit für die Bezirke Murau, Murtal und Liezen, einer Region, in der es jedes Jahr zu besonders vielen Suiziden kommt.
Es war eigentlich nicht geplant, aus diesem Gespräch zwei Teile zu machen, aber vermutlich kennt ihr den Spruch mit den Plänen ohnehin. Sinngemäß: Wer keinen Plan macht, hat keinen Plan und wenn du einen machst, dann kannst du ihn zumindest zerreißen, wie in diesem Fall, in zwei Teile.
Im heutigen ersten Teil unseres Gespräches geht es zu Beginn um die Brigitte selbst und ihren persönlichen Weg bis in die Gegenwart. Ein Weg, aus dem man bereits vieles lernen und zum Nachdenken mitnehmen kann. Und wir sprechen über die Themen Suizid und Depression mit einem sehr breiten Fokus. Über Zahlen und Statistiken, Begriffe und ihre Veränderung über die Zeit und versuchen diese Themen insgesamt besser zu verstehen.
In der nächsten Folge geht es dann um den Blick in die Landwirtschaft. Warum kommt es gerade dort zu so vielen Suiziden und welche Möglichkeiten gibt es, diese Krisen zu erkennen und mit ihnen umzugehen?
INFOS ZUR FOLGE:
Österreich:
Telefonseelsorge Österreich: https://www.telefonseelsorge.at/
Bäuerliches Sorgentelefon: https://www.lebensqualitaet-bauernhof.at/gut-beraten-b%C3%A4uerliches-sorgentelefon+2500+2174408
GO-ON Suizidprävention Steiermark: https://suizidpraevention-stmk.at/
Suizidprävention - wichtige Informationen: https://www.gesundheit.gv.at/leben/suizidpraevention.html
Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidpraevention.at/
AGUS - Unterstützung für Suizidtrauernde: https://www.suizidpraevention.at/
SUPRA - Suizid-Präventions-Strategie: https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Psychische-Gesundheit/Suizid-und-Suizidpr%C3%A4vention-SUPRA.html
Deutschland:
SVLFG Krisenhotline: https://www.svlfg.de/krisenhotline
Telefonseelsorge Deutschland: https://www.telefonseelsorge.de/
Schweiz:
Dargebotene Hand (Schweiz / Liechtenstein): https://www.143.ch/
Bäuerliches Sorgentelefon: https://baeuerliches-sorgentelefon.ch/de/page
Praxis von Brigitte Felfer: https://www.praxis-felfer.at/
Wichtiger Hinweis:
Solltest du im Moment selbst Suizid-Gedanken haben, du dir um einen Menschen Sorgen machen oder du einen Menschen aufgrund eines Suizides verloren haben, dann gibt es tatsächliche viele Möglichkeiten, wo du Hilfe und Unterstützung finden kannst.
Unter der Nummer 142 erreichst du die Telefonseelsorge für Österreich.
Unter der Nummer 143 die Telefonseelsorge für die Schweiz und Liechtenstein.
Unter der Nummer 0800 111 0 111 die Telefonseelsorge für Deutschland.
Und das rund um die Uhr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. An jedem einzelnen Tag im Jahr.
Ganz wichtig: das ist absolut anonym und du musst nicht sagen, wer oder woher du bist, wenn du das nicht möchtest. Weitere Telefonnummern, wie jene der GO-ON-Suizidprävention Steiermark, aber auch weiterführende Informationen und Links findest du weiter unten. Es gibt wirklich viele Angebote und dort sitzen viele liebe und engagiert Menschen.
Zu dieser Folge:
In dieser zweiteiligen Folge des BauertothePeople-Podcasts beschäftigen wir uns mit dem Thema Suizid. Es handelt sich hier um ein wichtiges, sehr vielschichtiges und natürlich auch sensibles Thema. Seit wir mit BauertothePeople vor über drei Jahren begonnen haben, sind uns die Themen Suizid, Burn-out oder Depression in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion immer wieder begegnet. Oft mit dem Nachsatz: Es wird, bis auf wenige Ausnahmen, noch viel zu wenig darüber gesprochen.
Das Ziel ist es, in diesen und hoffentlich auch in weiteren Folgen, die Ursachen und Rahmenbedingungen für diese Lebenskrisen besser zu verstehen, dadurch Verständnis zu schaffen und vor allem auch Lösungsansätze und Auswege aufzuzeigen.
Hierfür bin ich zu Gast bei der steirischen Psychologin Brigitte Felfer, die selbst aus einem landwirtschaftlichen Betrieb kommt. Die Brigitte arbeitet bei der GO-ON Suizidprävention Steiermark und leitet dort die Arbeit für die Bezirke Murau, Murtal und Liezen, einer Region, in der es jedes Jahr zu besonders vielen Suiziden kommt.
Es war eigentlich nicht geplant, aus diesem Gespräch zwei Teile zu machen, aber vermutlich kennt ihr den Spruch mit den Plänen ohnehin. Sinngemäß: Wer keinen Plan macht, hat keinen Plan und wenn du einen machst, dann kannst du ihn zumindest zerreißen, wie in diesem Fall, in zwei Teile.
Im heutigen ersten Teil unseres Gespräches geht es zu Beginn um die Brigitte selbst und ihren persönlichen Weg bis in die Gegenwart. Ein Weg, aus dem man bereits vieles lernen und zum Nachdenken mitnehmen kann. Und wir sprechen über die Themen Suizid und Depression mit einem sehr breiten Fokus. Über Zahlen und Statistiken, Begriffe und ihre Veränderung über die Zeit und versuchen diese Themen insgesamt besser zu verstehen.
In der nächsten Folge geht es dann um den Blick in die Landwirtschaft. Warum kommt es gerade dort zu so vielen Suiziden und welche Möglichkeiten gibt es, diese Krisen zu erkennen und mit ihnen umzugehen?
INFOS ZUR FOLGE:
Österreich:
Telefonseelsorge Österreich: https://www.telefonseelsorge.at/
Bäuerliches Sorgentelefon: https://www.lebensqualitaet-bauernhof.at/gut-beraten-b%C3%A4uerliches-sorgentelefon+2500+2174408
GO-ON Suizidprävention Steiermark: https://suizidpraevention-stmk.at/
Suizidprävention - wichtige Informationen: https://www.gesundheit.gv.at/leben/suizidpraevention.html
Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidpraevention.at/
AGUS - Unterstützung für Suizidtrauernde: https://www.suizidpraevention.at/
SUPRA - Suizid-Präventions-Strategie: https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Psychische-Gesundheit/Suizid-und-Suizidpr%C3%A4vention-SUPRA.html
Deutschland:
SVLFG Krisenhotline: https://www.svlfg.de/krisenhotline
Telefonseelsorge Deutschland: https://www.telefonseelsorge.de/
Schweiz:
Dargebotene Hand (Schweiz / Liechtenstein): https://www.143.ch/
Bäuerliches Sorgentelefon: https://baeuerliches-sorgentelefon.ch/de/page
Praxis von Brigitte Felfer: https://www.praxis-felfer.at/
Transkript
Ja, es gibt äh gibt ja mittlerweile wirklich Forschungshinweise zum Beispiel bei ähm äh Instagram, dass Menschen sich schlechter fühlen, nachdem es Zeit auf der Plattform äh verbracht hat. Ja.
Der Erwin Ringel hat einmal gesagt, dass die meisten Menschen äh ja so vierzig bis achtzig Prozent,
äh in ihrem Leben einmal Suizidgedanken haben. Depression ist wirklich, was so klinisch gesehen, was über mehrere Wochen besteht. Mhm.
Wo im Schlaflosigkeit dabei ist, wo er Suizidgedanken auftreten. Wo man sich denkt, i i will nimmer leben.
Und wo dann die Suizidgedanken a sehr konkret und aufdringend werden können. Wie gesagt, dieses Aufdrängende, äh wenn man innerlich einen totalen Überdruck hat, wenn man innerlich äh a totalen Schmerz hat und das Gefühl hat,
Das ist schon die ganze Zeit da, die Gedanken begleiten mich in der Frühe stehe auf und denke schon drüber nach. Ähm da da wird's dann gefährlich.
Vielleicht auch ein Stück sich zu verzeihen, dass man vielleicht Sachen net gesehen hat und oft,
Menschen in der Umgebung von jemandem, der sich das Leben getan hat, dann oft sehr sehr nah dran. Mhm. Und das Bild, das Gesamtheit des Bildes zu sehen, wenn man sehr nah dran ist, ist oft am schwersten. Ja.
Music.
Bauer to the people, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Wenn nur durchs Reden kommen die Leute.
Music.
Rissig. In dieser zweiteiligen Folge des Bauer zu The Biople Podcast beschäftigen wir uns mit dem Thema Suizid.
Es handelt sich hier um ein wichtiges sehr, sehr vielschichtiges und natürlich auch sensibles Thema.
Seit wir mit Bauer vor über drei Jahren begonnen haben, sind uns die Themen Suizid aber auch Burnout oder Depression in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion immer wieder begegnet
oft mit dem Nachsatz, es wird bis auf wenige Ausnahmen noch viel zu wenig darüber gesprochen.
Das Ziel ist es, äh in diesen und hoffentlich auch noch in weiteren Folgen. Die Ursachen und Rahmenbedingungen für diese Lebenskrisen besser zu verstehen, dadurch Verständnis zu schaffen und vor allem auch,
Lösungsansätze und Auswege aufzuzeigen.
Ja und hierfür bin ich zu Gast bei der steirischen Psychologin Brigitte. Die selbst in einer
Landwirtschaft aufgewachsen ist. Die Brigitte arbeitet bei der Go ON Suizidprävention Steiermark und leitet dort die Arbeit für die Bezirke Murau
Murtal und Lietzen. Eine Region, in der es jedes Jahr zu besonders vielen Suiziden kommt.
Es war eigentlich net geplant, aus diesem Gespräch zwei Teile zu machen, aber vermutlich kennt ihr den Spruch mit den Plänen ohnehin. Sinngemäß,
Wer keinen Plan macht, hat keinen Plan und wann's dann machst, dann kannst du ihn zumindest zerreißen. Wie in diesem Fall, ihn
zwei Teile. Im heutigen ersten Teil unseres Gespräches geht es zu Beginn um die Brigitte selbst und ihren persönlichen Weg bis in die Gegenwart.
Ein Weg, aus dem man bereits vieles lernen und zum Nachdenken mitnehmen kann. Und wir sprechen über die Themen Suizid und Depression.
Einem sehr breiten Fokus. Über Zahlen und Statistiken, Begriffe und ihre Veränderung über die Zeit und wir versuchen, dieses Thema insgesamt,
besser zu verstehen. In der nächsten Folge dann geht's um den Blick in die Landwirtschaft. Warum kommt es gerade dort zu so vielen Suiziden?
Welche Rahmenbedingungen und Faktoren sind hierfür ausschlaggebend?
Vor allem sprechen wir dann aber auch darüber, wie man mit solchen Krisensituationen umgehen kann, wie man sie erkennen kann und was man
Unternehmen kann und ja, es gibt Auswege und es gibt Menschen und Möglichkeiten, die einem dabei,
unterstützen. Mich hat verblüfft, wie viele Dimensionen und Perspektiven,
hier zusammen wirken und wie viel man aus ja einem offenen und sachlichen Diskurs auch für sich selbst,
Aber auch für uns als Gesellschaft lernen kann.
Ja und solltest du im Moment selbst Suizidgedanken haben. Du dir, um einen Menschen in deiner Umgebung Sorgen machen.
Oder du einen Menschen auf eines Grund eines Suizides verloren haben, dann gibt's tatsächlich viele Möglichkeiten,
Wo du Hilfe und Unterstützung finden kannst. Unter der Nummer 142 erreichst du die Telefonseelsorge in Österreich.
Unter der Nummer eins vier drei. Die Telefonseelsorge für die Schweiz und Lichtenstein.
Und unter der Nummer null achthundert eins eins null eins eins eins. Die Telefonseelsorge für Deutschland.
Und das rund um die Uhr, zu jeder Tages- und Nachtzeit
und an jedem einzelnen Tag im Jahr. Und ganz wichtig,
Das Ganze ist absolut anonym und du musst nicht sagen, wer du bist oder woher du kommst.
Wenn du das nicht möchtest. Weitere Telefonnummern, wie zum Beispiel jene von der Suizidprävention Steuermark
aber auch weiterführende Informationen und Links findest du in den Show-Notes.
Es gibt wirklich viele Angebote und dort sitzen sehr viele liebe und engagierte Menschen.
Ja und jetzt geht's los mit der aktuellen Folge.
Und ich mache das nix, wenn der Hund einmal zwischen zu Besuch kommt oder so, ja. Joy.
Net ähm sogar erwünscht, dass ich wäre enttäuscht von einer Hunde mindestens einmal,
Äh. Von da Hühnerherz geben zu Mai Stöckchen.
Ähm bist du bereit? Ja.
Gut, dann täte ich sagen, wir legen jetzt einfach mal los. Mhm. Ähm dann begrüße ich wieder äh die versammelte äh,
Community, also so zwischen 2 bis3,5 Millionen Menschen, die uns da täglich natürlich hören.
Der erste skeptische Blick schon. Ähm ich habe mir's jetzt aufgeschrieben, damit ich mein und ähm ich begrüße äh die Brigitte und die äh die Joy.
Äh die Brigitte hat a Mikrofon gekriegt, die zwei hat derweil noch keins, aber schauen wir mal, wie sich das Gespräch entwickelt. Ähm ich darf dich ganz kurz äh äh anmoderieren. Speziell für die Bianca und für die Joy natürlich jetzt da, aber du kennst sie ja schon. Ähm
Brigitte, du bist äh Psychologin
Und wir sind da im steirischen Ruhrtal. Was mich heute zu dir da eingeladen, danke für die Einladung.
Du betreibst ja eine eigene psychologische Praxis. Mhm. Und du bist äh vor allem die Leiterin der Bezirke Murau, Murtal und Lietzen. Bei der Suizidprävention
Steiermark. Mhm. Ist das der wärmer richtig? Mhm. Und Suizidpräventionssteuermarkt. Suizidpräventionssteuer.
Das heutige Thema ist äh ja.
Sehr wichtiges Thema, sehr äh sehr ernstes Thema auch. Es geht um ja um Suizid generell, um das Thema Suizid, aber speziell auch um das Thema Suizid äh in der in der Landwirtschaft und ich bin froh, dass du heute mit uns äh,
oder mit mir äh darüber redest ähm,
Wir ähm fangen vielleicht einmal so an, ich habe mir ein paar Zahlen aufgeschrieben, ähm zweitausendeinundzwanzig ähm hat's in Österreich äh tausendneunundneunzig ähm Suizide gegeben ähm das sind dreizehn,
pro 100.000 Einwohnern, so wird diese Zahl auch immer wieder äh angegeben.
Ähm im Vergleich zu ähm und sind sechsundachtzig, da waren's noch zweiunddreißig Komma vier,
ähm auf 100.000 Einwohner. Was auch fehlt bei der Statistik, es sind 879 Männer,
sich äh ähm das Leben genommen haben und 220 Frauen. Also da gibt es scheinbar einen sehr mhm. Überhang äh von Männern, auf denen wir dann im Laufe dieses Gesprächs dann sicher auch noch reingehen werden. Ähm,
Und ähm.
Für die Landwirtschaft, über die wir auch noch reden, man hört immer, ist die die die Suizidrate speziell in der Landwirtschaft, die ist auch sehr hoch oder überdurchschnittlich hoch. Ähm was da die Gründe sind, äh werden wir vielleicht äh heute noch ein bissel besprechen. Zahlen dazu gibt's wenige.
Mhm
Damit man stimmt, ja? Um das Ganze in Zahlen zu gehen, aber es gibt immer wieder einige Studien, die davon sprechen ähm bevor wir jetzt aber direkt in das Thema einsteigen, wollen wir dich natürlich a bissel kennenlernen, unser Podcast funktioniert. Das wollten wir fangen eben in der Vergangenheit der Person an. Die Person a bissel besser kennen.
Und ja äh Brigitte Wie äh bist du,
Aufgewachsen wird, das Leben der kleinen Brigitte damals ausgeschaut. Wie hat alles begonnen bei dir?
I bin im aufgewachsen äh auf einem Bauernhof. Mhm. Äh in einem sehr kleinen Ort da in der Nähe, also mit 250 Einwohner. Mhm.
Und ja, meine Eltern haben ähm ähm äh Legehennenbetrieb. Ein Legehennenbetrieb, also du kommst aus der Landwirtschaft. Komme aus der Landwirtschaft.
Und ja,
Bin dann da in der Gegend in die Schule gegangen und habe dann irgendwann also es war für mich für mich immer ganz klar, dass ich vom Land auf jeden Fall wegmächt. Ja.
Und bin dann, sobald ich mit der Schule fertig war, also mit 18 dann nach Wien gegangen und habe Psychologie studiert. Aha. Und ähm,
Habe dann äh weiter die Ausbildung gemacht zur klinischen und Gesundheitspsychologin und da hat man damals noch Praktikum machen müssen, also die ist jetzt da. Na jetzt braucht man noch mehr Stunden. Mhm. Und habe da eben bei der äh Krebshilfe angefangen und,
bin da ganz lange blieben, also ich habe bei der Krebshilfe dann die Hausbesuche gemacht und die Sterbebegleitung ähm,
Und das hat mir eigentlich total taugt, habe dann am AKH unterrichtet und habe dann auch gleich nach der Praxis, also habe da eine Chefin gehabt, die äh sehr unterstützend war ähm,
Habe dann gleich noch im Studium a Praxis aufgemacht, also schon mit ein paar Stunden. Also direkt vom Studium, ein Jahr später eigentlich, ja. Und,
Äh bin seitdem ein freier Praxis tätig und mhm. Ich habe aber dann 14 Jahr in Wien und,
Ob dann trotzdem irgendwann gemerkt, dass es ich war dann sehr früh in der Steiermark und ich habe einen alten VW-Bus und ähm habe dann mein Erbteil von meinen Eltern war a klarer Wald.
Und bin dann sehr oft, also fast jedes Wochenende.
Und habe dann mit dem VW-Bus im Wald angeschlafen und ähm einfach Sachen den Wald pflegt und solche Dinge gemacht und mhm.
Irgendwann habe ich mal das Gefühl gehabt, fahr ich möchte einfach gern wieder mehr draußen sein. Irgendwie fällt mir das in Wien, in Wien,
muss man überall weit fahren, also bis man dann wirklich so in der Natur ist. Mhm. Ähm braucht's einfach seine Zeit äh und ja obwohl i wen total gern mag und oft auch noch äh vermisse.
Jo. Ja. Äh ja. Genau.
Ich probier's einfach mal umgekehrt anstatt dass ich jedes Wochenende irgendwie die Natur vor und auf Land kennt, die ja ähm mein Wohnort wieder als Lounge verlegen und vorm Wochenende noch Wien und so habe ich das am Anfang auch gemacht und ja die Wintersuche san dann immer weniger geworden.
Mhm. Und hat sich dann ergeben, dass in der Steiermark oder Krebshilfe anfangen habe können und habe dann da auch in mehreren Bezirken die Hausbesuche gemacht.
Und a Praxis aufgemacht und über die Krebshilfe allgemein ähm.
Bini mit dem Thema Solidarität. Mhm.
Und also ich bin immer wieder auch in den Jahren zu Menschen hingerufen worden ähm,
Krebserkrankungen schon sehr weit fortgeschritten war, also die gewusst haben, dass sie nimmer lang leben werden, vielleicht nach paar Wochen oder Monate.
Und in dem Zuge ist es einfach oft so gewesen, dass die Menschen drüber nachgedacht haben, sich das Leben zu nehmen oder ganz wirklich konkretes Umsetzen wollten und,
Genauer auf Thema, das das ihr dann als Psychologin auf euch hingerufen worden bin, auch teilweise zu sehr akuten Situationen. Mhm. Und habe dann aber gemerkt, dass das was ist, was man irgendwie liegt und,
Woran merkt man das,
Mhm. Ähm ich habe vor der Krebshilfe immer schon gefunden, dass es ein Bereich ist, wo's um
Das geht, was im Leben wesentlich ist, dass da äh ich habe ein sandiotisch Französischbedarf an Kollegie gearbeitet und da ist wurscht, ob man jetzt Hofrath ist oder also in welchem Beruf man daheim war.
Das macht die Leit auf einer Ebene gleich, nämlich dass dass wir alle, wenn's mit dem Körper was hat mhm.
Alle Menschen sind. Mhm. Und dass man dass ich immer das Gefühl gehabt habe, man redet da nimmer lang herum, sondern man redet über des, worum's wirklich geht.
Mhm, weil alles, was net relevant ist, dann auf einmal wegfällt, oder? Ja und weil einfach teilweise so tiefe Ängste und Themen daherkommen, dass einfach andere Sachen, genau, das sind einfach unwichtig Sachen, die einen vielleicht vorher beschäftigt haben. Mhm. Und,
Jo, i merke, die Oberfläche hat mich nie so besonders interessiert. Okay. Und das ist einfach was, wo man sehr tief eintaucht. Mhm.
Genau und über das bin ich dann äh habe dann noch gesehen, dass von der Suizidprävention jemand gesucht wird und habe damit mit zehn Stunden angefangen und so hat sich das ergeben. Okay.
Mittlerweile bin ich jetzt eh schon einige Jahre dabei. Für alle, die,
Du entschuldigst bitte, ich muss ganz kurz aufstehen, nach da drüben noch einen Knopf drücken. Aber für alle Menschen und wir machen da ganz normal weiter einfach ähm für alle Menschen, die den Bauer zu den Biopel Podcast kennen, die wissen genau, dass du mir jetzt viel zu schnell von der von der Vergangenheit ähm in die Gegenwart
weil wir san ja eigentlich schon in mitten in der Gegenwart. Mhm. Ähm,
Mich würde interessieren, ähm immer doch, du fragst mich dann eh ähm wie
wie bist du ähm was waren so deine prägende Erlebnisse in deiner Vergangenheit oder äh wann hast du gewusst, dass es die Psychologie wird, dass das der Lebensweg wird?
Nie das Thema, was ich übernehmen äh ganz was anderes machen, ab wann hast du gewusst und wodurch hast du gewusst, dass es in diese Richtung geht. Mhm.
Landwirtschaft übernehmen ist immer noch so a Sache und damals war das so, dass ähm ich habe noch zwei Geschwister, so zwei jüngere Brüder und das war immer ganz kloa, dass ein Sohn bei uns die Landwirtschaft übernehmen also das war ag
goane Thema, dass ich das irgendwie übernehmen könnte oder würde, also das war,
Bei mir jetzt in der Umgebung rundherum, so dass das relativ automatisch so ist, dass,
Dass du bei den Söhnen einfach drüber nachgedacht wird und von dem her weiß auch nie irgendwie Thema. Du warst ja aber trotzdem hat er quasi,
Aha. Also mein Bruder nur ähm zwei Brüder und der Mittlere ist verstorben und der jüngste da war dann,
Immer schon Thema, dass der das übernehmen wird. Mhm. Mhm. Und hättest du gerne?
Ob ich den Landwirtschaft gerne übernommen hätte. Mhm. Mhm.
Net so, wie sie wie sie bei uns gelebt worden ist. Also bei uns war's so, wie viele Leute glaube ich in der Umgebung, dass Landwirtschaft,
Ähm mit einer gewissen Härte verbunden war. Mhm. Ähm mit,
dass also hauptsächlich oder vor ihm nur die Arbeit zählt. Mhm.
Also es hat bei uns früher Daheim jetzt a keinen Platz gegeben oder so, wo man sich einmal ausruht oder oder einen Garten oder irgendwas a Banker oder wo man sich jetzt hinsetzt. Also das war jetzt ah gar net so mhm. So gedacht, sondern man,
Wenn man nix tut, dann kann man was tut, ah ja, also es war ähm vielleicht
Das vom Gefühl her und a dieses sehr traditionelle, so wie ich's damals empfunden habe in der Landwirtschaft. War für mich persönlich auch nix, wo ich mich so daheim gefühlt habe. Also mit dieses sehr traditionellen Rollenbilder, da habe ich mir gemerkt,
Da bin ich irgendwie anders, da kann ich net so mit, also würde jetzt keine Frau,
seien die automatisch mit 20 heiratet Kinder kriegt und dann die Versorgung daheim übernimmt. Also da habe ich meinen Widerstand gehabt und ah ging so äh Symbole teilweise, die auch mitm ländlichen Bereich verbunden sind, also dass man dann.
Habtern momentan und so und,
ganz anders oder also ich kenne meine Cousinen sagen als gefällt mir und und verbinden vielleicht net so viel, aber für mich war's immer so ein Symbol von von sehr klassischen, männlichen und weiblichen ähm Bollenbildern und mhm.
Genau, nachdem das eben, wie gesagt, nicht Thema war und meine Eltern und Legehen in Betrieb haben und ähm damals haben sie noch ähm zehntausend Hühner gehabt. Mhm. Ist das,
wenn man's mit der ukrainischen Betrieb vergleicht, net, aber schon ich habe da jetzt keinen Vergleich, ist jetzt sicher kein großer Betrieb, aber Nebenerwerb. Mhm. Okay.
Und wir haben die Tiere auf. Also ich mag Tiere essen nicht gern und ich habe,
und übernehme auch jetzt äh immer wieder Sachen am Hof meiner Eltern. Mhm. Aber ich selber tue mir sehr schwer dann äh wenn die Hühner abtransportiert werden und und ähm,
so Dinge, die hört bei der Landwirtschaft einfach gar dazugehören, wenn man Nutztiere hat, ja. Ja. Ist das äh konventioneller Betrieb oder Haltung, also ganz Bodenhaltung mittlerweile, genau, früher war's halt Käfighaltung.
Und jetzt san eh viel weniger Hühner. Also es san jetzt nunmehr 5.000 Hühner. Wenn wir bei der Bodenhaltung einfach a andere äh anderes Verhältnis hat. Jetzt von von genau.
Mhm. Ich habe mich immer schon so für künstlerische Sachen interessiert und habe,
Mhm. Ähm mit Grafikdesign studieren, also ja. Und.
Habe dann aber die Aufnahmeprüfung net geschafft in Wien, in der Laiserstraße, wo da damals noch ein Collec. Mhm. Und ähm wo aber bei so einem Symposium beim Werbesymposium,
Und dort waren ganz viel Psychologen und haben gedacht, ah ja, wenn ich in die Werbung gehen möchte, dann könnte ich's über die Schiene machen. Aha.
Okay? Und habe dann Psychologie zum Studieren angefangen und ähm BWL dazu. BWL. Und ja. Aha, okay. Warum die BWL?
Wenn ihr die Wirtschaft gehen wollt am Anfang. Personalmanagement, äh Werbung eigentlich. Ja. Also so Werbepsychologie hat mich dort allen interessiert. Äh Einkaufsverhalten und warum kaufen Leute was? Warum schauen sie wie hin?
Also in in den Regalen, da gibt's Forschung. Ja, warum die Leit so san, wie es sein a bissi oder warum sie das dann was dann,
Hm wo es genau war, wo es mich so interessiert.
Falls ihr irgendwann einmal klick gemacht und hast gewusst, dass die Leute interessieren, weil das Psychologische oder dieses dieses ähm was weißn? Kannst du's festmachen in der Vergangenheit oder ist es so gekommen?
Nee, wir haben schon also familiengeschichtete vielleicht auch nicht so leicht ist, mein Bruder ist verstorben. Mhm. Und,
So bestimmte Themen waren in der Familie einfach immer wieder da, also familiäre Belastungen, wo ich mich dann auch angefangen habe zu beschäftigen, was mir selber auch net so gut gegangen ist. Mhm. Und ich habe dann angefangen, eben zu schauen, was kann helfen.
Also es hat mir irgendwie,
Jugendliche interessiert wie es andere geht und und ja und das war so die logische Kombination irgendwie. Also so aha. Es sich für Menschen zu interessieren und mehr Interesse für Grafikdesign. Ja.
Dazu und ja so aber so aus der eigenen Krise heraus äh das Gespür äh kriegt äh wie wie man für andere oder für die eigene Krise durch die eigene Krise das Gespür für die Krise der Andrenna kriegt oder so.
War das war das wesentlich für deine Prägung?
Aus Krise will das net bezeichnen es war bei uns daheim so wie bei,
Generationenkonflikt und ich glaube da lernt man als Kind irgendwie oder kriegt man vielleicht Antennen dafür wie Stimmungen san äh was das braucht, wie man sich verhäutet
Bei uns war's einfach ganz wichtig, dass man brav ist und sich anpasst und gut funktioniert und so weiter und.
Vielleicht hat das äh den Weg dorthin gelegt. Also ich,
Macht einen empathisch, oder? Es hat mich immer schon interessiert. Ja. Also ich glaube, ich habe als Kind schon bestimmte Sachen verzeichnet und für äh grafische Sachen gemacht. Mhm. Und von und da war's auch so,
Ich habe mir nie wissen, was mich interessiert. Von dem her hat da jetzt kein Auslöser sondern das hat mich so weitergetragen.
Grafikdesign angekommen wäre, dann,
Ja, wär's vielleicht, würde ich vielleicht heute auf Plakaten fürn Ankauen ordnen. Vielleicht wärst du am dort hin gegangen. Mhm. Äh und so.
Wegkreuzungen oder? Und da kann man halt überall dort oder da abbiegen und ja, also ich weiß net, ob alles so bewusste Entscheidung ist. Mhm.
Und ich habe dann so im Laufe vom Studium irgendwie gemerkt
Das so in der Wirtschaft irgendwie das Thema ist so reiche Leute nur reicher zu machen. Mhm. Und.
Dann hat mir irgendwie mehr angefangen, so dieser klinische Teil zu interessieren. Also wenn Leute wirklich psychische Erkrankungen haben und so weiter, was man da einfach tun kann.
Der klinische Teil der Wirtschaft. Na, der Psychologie der Psychologie okay. Ja. Und so dann ein bisschen verändert. Mhm, mhm. Ähm
Ich habe mir die Biografie angeschaut, also du hast es ja auf der Webseite gestellt. Ähm ähm dich das Thema Krebs ist sehr, sehr früh gekommen äh in deiner in in der Zeit. Ähm wie bist du auf dieses äh äh,
Ich physisch net das Thema so abwerten, sondern wie bist du zu diesem zu diesem ja, das wie bist denn zu dem Thema?
Oder zu dem Bereich. Nee, kennt man da jetzt ganz a tiefgründige einfallen lassen, aber Tatsache war's so.
Äh damals das ähm dass es eine Sperre gegeben hat für Praktikumsplätze, für klinische Psychologen und es waren nur ganz wenige zur Auswahl. Mhm. Und eine davon war die Krebshilfe und da habe ich mich beworben
Mhm. Es hat mich schon interessiert. Also es war diese Grenzen vom Leben. Das war schon immer was, was ich spannend gefunden habe, vielleicht durch den Tod von dass das so früher da war. Ähm.
Und i jetzt auch nicht gehabt habe vor den Themen und ja dann war Praktikumsplatz frei und dann bin ich geblieben. Aber ich bin net ohne Grund 15 Jahre bei der Krebshilfe gewesen, weil's mir schon,
Also Thema ist, dass man echt a taugt und wo ich jetzt auch in der Praxis noch wieder zu mache. Mhm. Du schreibst auf deiner Webseite, jetzt lies es fast schon ab. Ähm,
Mein Name ist Brigitte, das haben wir schon mal geklärt, ne? Ja. Menschen zu helfen, ähm die Freude am Leben wiederzufinden, sie zu stärken, den eigenen Weg zu gehen. Das ist,
meine Berufung. Schreibst du da? Mhm. Warum ähm,
ist es deine Berufung und Wurst. Du das dann erkannt, das ist eine Berufung. Berufung ist ja nicht mehr wie a Beruf offensichtlich. Ähm wo ist wo wo wurde dir bewusst und wann?
Dass du eine Berufung gefunden hast, weil.
Da kann ich auch wieder keine Angst in den Zeitpunkt nennen, aber ich merke, es ist einfach das, was ich am allerliebsten tue. Mhm. Mhm. Mit Menschen bin
A bin i, wenn i zum Beispiel einen Tag habe, wo ich müde bin oder oder wo ich merke, fahre i bin gestresst oder so.
Wenn i wirklich a in der Einzelarbeit mit Menschen, also in der Praxis, wenn ich dann aussehe, fühle i oft frischer als danach und i merke, es es tackt,
Ja? Ja es es ist einfach irrsinnig spannend,
in Lebensgeschichten einzutauchen. Also mit jedem Mensch, der einer kommt also kommt der ganze Wört einer und zu denken. Ja.
Genau, jetzt frage ich dich macht einer Lebensgeschichte. Ja aber genau das hat mich gerade sehr abgeholt, ja, ja. Ja. Also es ist was,
Ich kann nur sagen, es interessiert mich und auch wenn ich jetzt Millionen gewinnen würde im Lotto, würde das trotzdem machen. Mhm.
Das ist so die Definition von der Berufung eigentlich selbst mit Millionen würde ich's trotzdem machen. Auf, was mir
einfach total interessiert. Und weil ich, weil ich einfach also es kommen.
Ich habe Leute in der Praxis schon gehabt, die bei uns einfach sehr angesehen san, wo niemand vermuten wird, dass die jemals wo hingehen oder dass die ein Problem haben dann wieder vom,
80-jährigen Bergmann bis zur Bayerin bis zum Spitzenmanager einfach ois kommt und,
Oft ähm mit jemandem dahinter schauen zu dürfen, wo's hinter,
Der Fassade ist, der immer noch außen so sieht, wie jeder oder die meisten von uns. Mhm. Ähm haben wir Masken auf und man sieht irgendwie, was was man halt den anderen sehen lässt. Mhm.
Aber das mit das Privileg hat mit jemandem wirklich ehrlich dahinter zu schauen und,
Also empfinde ich halt das Privileg und total. Mhm. Weil so viel Menschsein dahinter ist.
Jetzt legen wir diese Masken ja im Gespräch dann offensichtlich ab und dann rät der Mensch mit dem Menschen. Ähm warum,
tun wir die Masken dann beim Rausgehen wieder drauf, wird's uns besser gehen, wann wir die Masken dann dauerhaft ablegen würden und haben diese Masken äh,
Funktion. Die Frage haben wir gar nicht aufgeschrieben, weil die hat.
Ja, ich denke, diese also vielleicht manche Masken machen a Dinge einfacher.
Wir sind ja im Leben nehmen wir verschiedene Rollen ein.
Mhm. Wenn ihr jetzt in meiner Rolle als Leitung jetzt zum Beispiel Suizidprävention habe ich wieder ganz andere Ansprüche oder ist es vielleicht net so sinnvoll, wenn jetzt mein ganzes Privates mitbringe? Mhm.
Also ich denke, dass das a einerseits einen Sinn hat und andererseits ist es vielleicht a Stickerlschutz. Man mag net jeden einfach alles sehen und wissen lassen. Ja. Also ich denke, das ist auch ganz normal.
Also so Maske muss nicht äh der Definition was Negatives sein, das das kann auch schützen, ne? Ja. Ja. Genau, dass man,
äh überlegen kann oder selber entscheiden kann für sich, was man preisgibt. Mhm.
Okay. Und es ist die Wort ist net nur wohlwollend. Ja, also es ist ah gut, wenn man's äh gerade ausschaut. Mhm. Ähm wie möchte ich vielleicht was sagen von mir oder,
Mhm. Mhm. Ähm
Jetzt ist natürlich die Zeit, denn die Zeit mit in der du dich mit dem Thema Krebs und den Menschen, die die die unter Krebs gelitten haben, äh beschäftigt hast, natürlich sehr, sehr spannend, aber ähm was
wenn du diese Zeit schnell Revue passieren lasst, was waren die wichtigsten Dinge, die du aus dieser Zeit für für dich heutige Tätigkeit gelernt hast und mitgenommen hast?
Hm, ich würde mal sagen, als erstes habe ich mir fürs Leben was mitgenommen, Dinge net aufzuschieben.
Das ist ein großes Fazit. Gibt's ja Bücher drüber und so, aber wo sie einfach sehr, sehr oft erlebt habe, ist, dass Menschen
ähm in Pension gegangen san und zwar einen Monat nach der Pensionierung haben sie eine Krebserkrankung gekriegt und sie gesagt haben, na mein ganzes Leben habe ich gesagt, nein, in der Pension. Mhm.
Äh wenn ihr mal in Beziehung bin, mache ich das und das äh und jetzt bin ich krank und kann das nimmer machen. Mhm. Also das ist was, das hat mir allgemein geprägt und
dazu geführt, dass man denke ich, also doch top ich mache Dinge gleich, die mich interessieren in meinem Leben.
Ähm was es mir für die bei der Suizidprävention gebracht hat, ist es sicher a tieferes Verständnis fürs Thema?
Einfach sehr viel damit zu tun gehabt habe und a sehr viel Hoffnung in dem Zusammenhang. Mhm. Ähm weil wenn man mit der Suizidprävention oder mit Suizidalität zu tun hat, kann man manchmal.
Ähm den Eindruck kriegen, dass dass einer Hoffnungslosigkeit,
Also es kann dann manchmal bisschen anstecken, das hilft eh nix und und das so a schwere auftaucht und ich habe ähm bei der Arbeit mit dem Krebspatient
Xing, dass Leute auch wissen, dass sie vielleicht nur mal ein paar Wochen oder kurze Zeit leben und dann Suizidgedanken da sind. Mhm. Wenn ein Gegenüber da ist,
Das sich wirklich interessiert und wirklich bereit ist zuzuhören, dann gehen a in der Situation die Suizidgedanken weg.
Mhm. Sehr, sehr oft, dass du das hast, es gibt letztlich Lebenssituationen, äh die net wieder veränderbar ist.
Ja, wenn man sich das vielleicht bei Sterbenden oder so schwer vorstellen kann, aber dort können sich Dinge wieder verändern. Gefühle san, was Veränderbares und vor allem der Kontakt und das wirkliche Dosan für was für wen andern.
Ähm kann einen Riesenunterschied machen. Das ist gesagt, wirklich bereit ist zuzuhören. Ähm mhm. Wo woran erkenne
Ich, dass ich bereit bin, zuzuhören, weil ich höre schon zu, ich höre jetzt zu im Gespräch, ja? Mhm. Ähm.
Wie signalisiere ich, dass ich bereit bin zuzuhören? Jemand anderem? Ja.
Also in der modernen Zeit würde ich sagen ähm dass der Faktor Zeit
Dass man sagt, ich nehme mir wirklich Zeit für die. Mhm. Ich setze mich jetzt hin. Äh ich lege mein Handy weg und mache das vielleicht dazu und schaue net nebenher äh aufs Handy. Mhm. Ähm dass man sich dem anderen wirklich zuwendet.
Und dass man vielleicht auch nix sagt. Mei, also man ist ja dann leicht versucht, dass man in der Frage stellt oder man denkt sich vielleicht, wenn's einem net gut geht, man muss jetzt irgendwas Gescheites sagen oder man muss a Lösung präsentieren. Mhm.
Aber dass es eigentlich sehr oft darum geht, dass man nicht, dass man sagt, pfa, ja, das muss heftig sein oder dass man sagt,
Das kann ich verstehen. Mhm. Ähm aber sonst aufnehmen, da ist aufnehmend da sein. Genau. Mhm, okay.
Aufnehmen. Wir sind heute auch aufnehmen sozusagen. Aufnehmend im Sinn von in der Psychologie nennt man das ja.
Ähm kann man sich wirklich vorstellen, so wie einen inneren Container, dass man einfach da ist und vom anderen wirklich bereit ist, was aufzunehmen. Das setzt natürlich voraus, dass man selber Platz hat in dem Container, dass man selber net vielleicht auch grad angefühlt ist.
Gegenüber dann automatisch? Oder musst musst du auch die Fähigkeit des des Daseins das zu erkennen, dass gegenüber jetzt der Container sitzt,
sozusagen. Ich glaube, das gespürt. Also wenn der andere noch abgelenkt ist und dabei herumschaut sich mit tausend Sachen beschäftigt, dann wird man wahrscheinlich dass der andere sich jetzt wirklich interessierten mag. Okay. Ähm,
springen wir jetzt in das in äh so quasi dann in die in die in die Gegenwart zu deiner Tätigkeit so allgemein zum Thema äh Suizide vielleicht äh an ähm erstmal zu dir was befähigt dich jetzt äh durch das was du äh
zu deiner aktuellen Tätigkeit, was würdest sagen befähigt dich, dich mit diesem Thema professionell ja auseinanderzusetzen. Mhm.
Ähm toi.
Ja. Ist super. Ja. Aber,
Also Johnny Grundausbildung, also ich bin im klinischen Gesundheitspsychologin und ähm die Ausbildung zum klinischen Psychologen ist a Grundvoraussetzung, dass man mit Menschen arbeiten darf, die äh in psychischen Krisen
sich befinden. Also das ist die rein die rein rechtliche Grundlage. Ja. Äh und ansonsten fühle also ich fühle Weiterbildungen einfach auch zu dem Thema gemacht und
Ähm sind wir jetzt in Prävention äh laufend in Schulungen. Ähm das wäre so dieser berufliche mhm. Teil.
Oder? Ja, natürlich.
Ist dieses Thema Suizidprävention etwas, wo wo du sagst, das ist ja jemand, das braucht man
Einige Jahre Erfahrung um um sich dem auch äh stellen zu können und da kompetent äh zu agieren zu können oder ist das auch etwas, was man ausm ausm ausm Lehrbuch quasi schon schon mitbringen kann? Mhm.
Romane Dorf geschrieben, die Frage. Ja, ich glaube immer beide, dass irgendwo fangt man halt einmal an. Mhm. Also ich denke, es gibt sehr engagierte junge Kollegen und Kolleginnen, die die Ruhe mitbringen. Ähm,
Dass ihr gut mit Situationen umgehen können. Ähm wir von von Corona,
Also ihr in den Teams schauen wir, dass es schon Mitarbeiter san, die Erfahrung mit dem Thema Solidarität haben, also die in der Beratung und,
In irgendeinem Kontext ähm schon in Kontakt damit waren. Mhm. Also unser Hauptauftrag ist ja äh Vorträge zu halten und äh Wissen weiterzugeben.
Und wenn ich das nur theoretisch erworben habe, ist das schon was anderes, als wie wenn ich aus dem Leben sprich wenn i schon viele Leute gegenüber gesessen bin, der in der Situation worn. Mhm.
Kann man anders drüber reden als wie wenn ich das jetzt nur,
mir die Standards durchgelesen habe. Kann ich wahrscheinlich auch was theoretisch sagen, aber die Beziehung zum zum Leben und und zu konkreten Fällen ist ist halt Erfahrungswissen, das das kann man sich halt net anlernen. Mhm.
Jetzt sprechen wir. Du sprichst von Suizid, von Suizidalität. Mhm. Ähm,
Man spricht nicht von äh Selbstmord, äh was gemeinhin so, dass das äh der Begriff dafür ist. Ähm warum.
Bricht man in in deiner Arbeit, warum spricht man da von Suizid und nicht von Selbstmord? Ist das dieses Wording?
Also wir wollen jetzt auch nicht aus Moralaposteln dastehen und ähm,
Aber schon merken, ist, dass wie man über das Thema redet, dann Unterschied macht und deswegen ist uns wichtig, dass wir eine gewisse Sensibilität für die Wortwahl ähm,
Aufbringen, also gibt da Medienrichtlinien äh und Suizidprävention, Austria gibt da Standards vor ähm,
Und ja im Thema also im Wort Selbstmord steckt einfach ganz viel Geschichte drinnen. Okay.
Also einerseits ist es so, dass sehr, sehr lang äh in kirchlichen Bereich äh Suizid als Sünde gesehen worden ist, also ist ja wirklich in den ähm kirchlichen Schriften.
Dann so aufgenommen worden, net von Anfang an, aber in in ähm ja,
verschiedenste Kirchenväter haben da verschiedene Meinungen gehabt, aber es war eben lang wirklich so, dass das recht geächtet worden ist und ähm,
Betroffene dann a gar net innerhalb der Friedhofsmauern begraben werden haben dürfen. Mhm. Okay.
Und das für Angehörige und Familie oft ähm sehr, sehr heftig vor, weil die oft sehr angefeindet worden sind, sehr ausgegrenzt worden san. Ähm,
Und oft sehr Kippen haben drunter.
Okay. Ähm das kommt eben daher, dass die Kirchen gesagt hat, nur Gott darf überleben und Tod entscheiden, aber net die Person äh selber jetzt in der christlichen Kirche, wenn man jetzt von unserem ja. Äh von unserer.
Europäischen Raum jetzt ausgehen und das wirkt teilweise immer noch und ähm es hat früher a ganz viel Aberglauben gegeben, das mit Suizid verbunden war. Also ich habe da mal gelesen, dass er wirklich früher homs äh Suizidenten,
Kopf ab und die also unterschiedliche Körperteile unterschiedlich vergraben und und so weiter. Also da hat's ganz viel Ängste da. Mhm. Äh was Menschen betrifft
Mhm. Deren äh Suizid begangen haben. Mhm. Genau, aber jetzt bin ich grad abgeschweift, also zum Wort äh Selbstmord ja es es gehört dazu es sind noch ähm,
Net nur beim Wort, Selbstmord ist ja bei anderen Worten in der Geschichte auch so, dass sie teilweise sehr aufgeladen san. Mhm. Äh mit,
mit Bedeutung und mit Zuschreibungen und.
Im Wort Selbstmord äh steckt im A, dass der Mord drinnen und es war a,
hat er Zeiten geben äh wo rechtlich der Suizid auch als Mord angesehen worden ist, also in England glaube ich sogar bis in die siebziger Jahr.
Ähm wo das ähm also wenn jemand versucht hat sich das Leben zu nehmen und das überlebt hat dann tatsächlich a gerichtlich als Mord geahndet werden hat können.
Und weil eben im Mord auch Wertung,
drin steckt und eben diese diese große Geschichte versuchen wir einfach das neutrale Wort Suizid zu nehmen. Mhm. Oder auch Selbsttötung. Mhm. Weil's auch mir das ausdrückt,
Mhm. Wo's das eigentlich ist? Also sehr sensibler Bereich, wo die Worte viele, viel, viel, viel Bedeutung, viel historische. Ich hab's jetzt ich habe mir Realität dann vorher. Genau.
Worteschaftsrecht haben ist ihm auch so ein Wort, wo wir versuchen, ähm
das im zu verwenden, wenn's a eher so aus der romantischen Literatur kommt und romantisierend wirkt. Mhm.
Okay. Okay. Also weil's und äh weil's impliziert, dass er Suizid a komplett freie Entscheidung ist und wir wissen aber äh aus der Suizidforschung.
Dass es sehr, sehr oft ist, dass die Menschen in einer Ausnahmesituation und in einem Dunkelblick san wie in einem Autopilot kennt man sagen. Mhm. Und das die Entscheidung gar net so frei ist.
Mhm. Sondern heute in einer extremen inneren Stresssituation äh passiert.
Okay und da verliert man dann die Freiheit in so einer Situation, dann bist du einen gewissen Grad, oder? Ja, es gibt sogar ein Gehirnforschung dazu aus der Schweiz, dem sagt, dass da,
oft die Emotionen ganz ganz stark sein also und,
die Amygdolla, das ist das Emotionshirn, kann man ganz vereinfacht sagen im dem na der im Gehirn. Mhm. Dass der ganz, ganz.
Und dafür der Bereich, also der präfrontale Cortex, das ist vorn im Gehirn, also in der Stirn, da kennt man's dann. Ähm,
Das wird blockiert und da ist das rationale logische Denken drin, das heißt die Menschen äh,
denen's so schlecht geht, dass ihr drüber nachdenken, sich das Leben zu nehmen einen total starken inneren Druck und einen inneren Schmerz und dieser heftige innere Schmerz blockierte Gehirnregionen, die fürs logische Denken und fürs Problem lösen.
Zuständig sein. Das heißt, du iss oft gar nicht mehr sichtbar, okay, Dinge können wieder anders werden, äh sondern,
Es ist das Gefühl da mit das Leben zu nehmen ist die einzige Lösung, damit diese inneren Zustände aufhören.
Mhm. Was soll das eigentlich die Flucht vor dem Zustand vor dem Gegenwärtigen? Sehr oft dass Menschen das Gefühl haben,
so wie's mir geht. Heute ist net aus. Mhm. Für Menschen, die die an Suizid überlebt haben äh sagen oder doch nicht unternommen haben sagen.
Eigentlich die haben sondern ich wollte einfach nur, dass es anders wird oder das aufhört. Und das ist aber,
die Riesenchance, die man in der Suizidprävention haben, kein innerer Zustand, egal wie schlimm er ist, kann.
Bleibt ewig. Ois ändert sich, a Gefühl ändert sich. Jeder Schmerz ändert sich irgendwann, egal wie lang man hat und es gibt Dinge, die man tun kann. Mhm.
Arbeiten gelesen in der Vorbereitung für heute und ein paar voraus. Ähm und da ist es immer wieder gekommen, dass dass das in allerwenigsten Fällen der das Suizid quasi ähm,
das Sterben,
äh sucht, sondern meistens ist es ist es, wie du genau jetzt bestätigt hast, so die Flucht aus der aktuellen Situation durch das Mittel des des Suizides, aber das Sterben ist nie,
Oder ganz, ganz selten der Zweck das das Suizid ist, ja. Okay. Ähm ich möchte vielleicht dazu sagen, dass dass jeder Suizid, wo's sehr, sehr persönlich ist und Individuelles ist und wenn wir heute reden, ähm,
dass man eben,
Also wie in der Forschung, in der Suizidforschung wissen auch sehr viel, aber dass das auch immer andere Fälle geben kann, dass das auch bei jemandem sein kann, dass er vielleicht wirklich sterben möchte, aber in den meisten Fällen ist es anders, aber ich würde jetzt nie sagen, dass was
a Aussage, die trifft für 100 Prozent ja. Der Menschen gilt.
Dazu passt ähm gibt es, gibt es äh das das ähm darf man sterben wollen?
Darf man das? Also es ist ja Suizid ist meistens wie du sagst Ausnahmesituation wo man den freien Willen verliert und wo man vielleicht drüber diskutieren könnte, ob das jetzt wirklich die die richtige Entscheidung in dem Moment war ähm aber
Gibt es auch so was wie das Recht oft auf den Tod? Vater hat haben wir das als Menschen,
Das ist eine Frage, die viele Menschen sehr unterschiedlich beantworten würden. Also wie heißt von Gon Suizidprävention und das also ich persönlich würde da sagen,
Wir verurteilen den Suizid net. Mhm. Und es wird da immer Menschen geben, die sich das Leben nehmen. Das ist einfach was. Das gehört zum das passiert einfach. Und es geht dann net darum, das zu verurteilen. Mhm. Ähm.
Aber ich glaube, dass trotzdem noch mehr dann werden kann, um Menschen in dieser Verzweiflung zu helfen.
Mhm. Wir sagen ja net von der Suizidprävention. Ähm es darf sich niemand das Leben nehmen oder wenn man alles richtig macht, wird das nie mehr passieren, weil das ist ähm das ist net die Wahrheit, sondern.
Es kann sein, dass man alles richtig macht. Mhm. Und trotzdem nimmt sich ein anderer Mensch das Leben. Mhm. Und das kann auch sein, dass man was übersehen hat und wer anderer nimmt, sich das Leben. Mhm. Also ich denke, Suizide hat's immer gegeben und wird's auch in Zukunft geben. Aber es gibt
doch einen Teil davon, wo wir vielleicht unterstützen können oder gesellschaftlich Verantwortung haben.
Mhm. Also man braucht einen differenzierten Blick auf das würde ich sagen, ja. In der Statistik Austria, es gibt ja die Statistik für Todesursachen ähm von der Statistik Austria. Da wird das Suizid als äh Selbsttötung und Selbstbeschädigung ähm,
Zusammengefasst. Statistik werden wir jetzt gerade über das Thema geredet haben ähm vom vom Sprachlichen ein bissel
Bedarf aus deiner Sicht oder ist das teilweise in der Statistik und teilweise an Gesetzestexten wird noch von Selbstmord geredet. Aber ich denke, da ist was in Veränderung. Mhm. Und wir Suizidprävention oder so.
Also super, also Suizidprävention Austria. Ja. Wenn was auffällt, wird hingewiesen, ich denke, es geht um die Bewusstheit.
Mhm. Okay
Ähm es gibt im im Zusammenhang mit dem Thema ähm zwar sehr, sehr prominente äh Begriffe, die wo man a bissel recherchiert, wo wir sehr weit drauf kommt. Ähm das eine ist äh der der Werteeffekt und das andere ist der Papageno,
Effekt. Ähm kannst uns du du dir vielleicht ein bissel bissel erklären, was was so was so vom Everteffekt das ist so quasi die Angst da der Nachahmung.
Mhm. Wo glaube ich in den 80er Jahren dann was passiert ist, aber vielleicht kannst du uns das ja besser, besser erklären, wie wie ist es dazu gekommen oder was ist da ähm.
Man hat äh, wenn die achtziger Joah gemerkt, ähm,
Dass berichtet, also es ist damals auch passiert. Wenn so jetzt jeder passiert san, äh es hat U-Bahn Suizide gegeben, da ist die U-Bahn U-Bahnen in Wien ausgebaut worden, auch teilweise.
Und man hat dann ähm immer wieder ähm,
Hintergrundberichte abgedruckt in großen Zeitungen mit Foto vom Ort, was passiert ist, mit Foto von der Person ähm,
Mit Abschiedsbrief, mit
ähm Gesprächen oder mit Interviews, mit Angehörigen und oft mit einem reißerischen Titel wie Selbstmord aus Liebeskummer oder.
Oder Ähnliches und man hat dann bemerkt, dass im Zuge dieser reißerischen Berichterstattung ähm,
es dann noch äh Nachahmungseffekte gibt, also sich Menschen eben das Leben nehmen. Mhm.
Und man hat das dann ähm als Wertereffekt bezeichnet, ähm weil äh es gibt dieses Buch vom vom Goethe über die Leiden des jungen Werther. Mhm.
Weil ja ein ein junger Mann dann aus einer unerfüllten Liebe heraus ähm sich das Leben genommen haben. Also das ist die Geschichte von diesem in diesem Buch.
Und es hat dann eben nachdem dieses Buch auserkommen ist, haben sich doch durch diese einriegelige Schilderung anscheinend ähm,
Menschen, die sich mit den Protagonisten im sehr identifiziert haben. Mhm.
Äh das Leben genommen. Mhm. Und äh daher kommt eben äh die der Name Effekt.
Und ja, hat dann sich auch so in die Achtziger überlegt, was kann man da tun?
Und äh hat Medienrichtlinien erlassen. Das heißt, man hat den Medien gesagt, ähm dass es eben gut wäre, sondern eher ähm.
Sehr eingeschränkt zu berichten äh auf die Wortwahl zu achten und vor allem ganz ganz wichtig äh Hilfsangebote zu nennen, also eher zu sagen, wo,
wo gibt's Hilfe, wo kann man sich hinwenden. Mhm. Ähm oder über Menschen zu berichten,
Die Suizidale Krisen gemeistert haben und darüber. Mhm.
Und man hat dann gemerkt, wenn man wenn man in die Richtung eben an die Berichterstattung geht, dass dann
das sogar äh Suizidpräventive Wirkung hat. Also dass die Suizide abnehmen. Mhm. Und das nennt man Effekt, gibt's mittlerweile auch so positive Preis, genau. Kommt aus der Oper im ähm die Zauberflöte, glaube ich.
Eben sich hat das Leben nehmen wollen. Ja, ich bin jetzt nicht der Opernfan.
Hier ja. Ähm,
der sich dann eben doch nicht das Leben genommen hat und äh daher der Name.
Mhm. Und wir kennen das a aus der modernen Berichterstattung. Also es ist ja also modern, da bin ich jetzt ja schon, weiß net, wer dazu
härter und zuschaut von der Generation her, wer den gehört, Kokain kenne nach den meisten noch. Mhm. Aber wie da gehört Kopien sich damals, die das Leben genommen hat,
Ähm war das ja ein großes Thema. Mhm. Ähm die Crunch-Bewegung war damals recht äh weit verbreitet
und es war dann auch die Sorge, dass dann das eben so am Nach und Nachahmungseffekt kommen könnte. Mhm. Und man hat da was sehr gut und sehr früh schon reagiert, also auch die gehört nicht auf, die,
Vom Cat Cobain zum Beispiel ist dann gleich Interviews von ihr ähm erschienen, wo sie denn Suizid verurteilt hat, wo man sie auch gesehen hat äh mit
mit der damals kleinen Tochter noch, also wo's wo man sozusagen die Berichterstattung eher da war, was mocht's mit den Angehörigen und
net auf seine Leit so eingegangen ist. Mhm. Und dann ist diese Welle an Suiziden, also Nachahmungseffekten eigentlich ausgeblieben. Mhm.
Und vor paar Jahren hat's ja also es es spielt immer noch eine Rolle, eben dieser Papageno-Effekt,
Ähm SG hat ja den ähm Torwart, den Herrn Enke.
Bin jetzt aka.
Net so ein absoluter im Fußball zu Hause, aber mhm. Ähm der hatte auch über längere Zeit schon Depressionen gehabt und hat sich eben dann das Leben genommen.
Und,
Ähm bei dem ist eben die Suizität präventive Wirkung. Da ist es ein bisschen in eine Richtung gange, wo das eben in Richtung Werteeffekt, den wir ergangen ist. Das heißt,
ist a in großen Medien wirklich seine persönliche Geschichte in allen Kleinigkeiten zerlegt worden. Mhm. Und er ist auch groß, also,
da gibt's diese Bilder wo wo sein Stadion tragen wird und er mit allen Ehren sozusagen tut. Ah verabschiedet wird und des san so Bilder die net Suizid präventiv wirken. Also jemand,
Wo jemand sagt, ah ja, ich möchte auch diese Aufmerksamkeit und ich bin vielleicht a.
Kann das a in die Richtung gehen? Also sogar gut gemeinte Berichterstattung, die jetzt nicht reißerisch äh äh im im Gedanken ist,
trotzdem den gegenteiligen Effekt haben. Also man muss da wirklich sehr sehr gut sehr sensibel und ich glaube, damals Zeitungen geben, die dann
Ich glaube, das war die Bildzeitung, die dann auch letztlich auch wieder berichtet haben. Natürlich immer das die Medien sind doch immer hin und her
das ist das, was verkauft wird und ankommt. Ja. Aber das ist eben immer noch Thema vor allem aber Suiziden von Prominenten. Mhm.
Okay. Wobei mittlerweile da wesentlich äh sich wesentlich schon was verändert hat, also sehr oft ist bei Suiziden von Prominenten.
Gibst du wieder unten auch schon eingeblendet die Hilfsmöglichkeiten oder es wird gar nimmer wirklich direkt,
Suizid ist, sondern es wird geschrieben, wurde tot aufgefunden oder Ähnliches, also wo man vermutet, dass das aus Suizid gewesen sein könnte, aber mhm.
Mhm. Man man kennt's ja im Prinzip überall wo wo der Verdacht nahe liegt et cetera gibt's inzwischen,
Wo es in Zwischenzeit seit den 80er Jahren immer diese diese Informationen, wo wo man sie Hilfe holen kann et cetera ähm ist da
hat man da hast du da Bedenken, dass du irgendwann mal Gewöhnungseffekt da ist? Wieso der Beipackzettel bei den Medikamenten denn oder die die der Warnhinweise in den Medien äh vertrauen sie auf eine Art und Apotheker bla bla bla. Das hört man halt dann irgendwann hört man's nimmer
Ist es auch so die Bedenken, dass man das irgendwann einmal so so gewöhnt, dass man's einfach danach schon gar nimmer wahrnimmt?
Ich weiß gar nicht, ob man's so bewusst liest, aber ich glaube, dass diese Gewöhnung in dem Fall vielleicht sogar gut wäre trotzdem wahr, aha, da gibt's was, was gut ist. Aha. Was hilft und ähm,
Man könnte annehmen, dass diese Sachen gar net so hilfreich san, aber zum Beispiel weiß man ähm von Hotspotsicherungen, also von äh äh Bahnstrecken zum Beispiel. Es gibt so Hotspots, wo sich eben vermehrt Menschen das Leben nehmen.
Äh das gibt es mehreren Ländern ähm,
Äh hat man auch so gefunden, wie's wenn man bei diesen Hotspots äh Tafeln anbringt mit Hilfsnummern ähm
dass die Suizidrate also wo man annehmen könnte so eine einzelne Tafel, was du dir schon hilfst nochmal drauf, aber das macht einen Unterschied und ich glaube, dass in dem Fall ein Gewöhnungseffekt, dass das normaler wird. Mhm. Dass,
Hilfe gibt Schlechteste ist. Ja in der Statistik hat man's auf jeden Fall gesehen seit dem Zeitpunkt in den achtziger Jahren, glaube sechsundachtzig oder 5undachtzig war's ähm ist die ist die ich hab's am eingangs eh schon erwähnt von den Zahlen her. Mhm. Die die Suizidrate
hat kontinuierlich abgenommen 20 ein2und.
Und 21 auf 20, zweiundzwanzig, vielleicht nächste Frage, so zur Struktur des Ganzen hat sich dann auf einmal wieder,
Den stärksten Anstieg seit
in den siebziger Jahren von zwanzig einundzwanzig hast du ja zwanzig zweiundzwanzig. Mhm. Warum kannst du dir das erklären? Habt ihr das schon Erklärung dafür?
Ihm würde gern, bevor noch zurückgehen, weil i i weil i hm das as ganz wichtig empfinde, dass man ihm sieht, dass das Traten seit den 80ern sinken. Mhm. Ähm das ist für mi der Beweis, dass Suizid
Prävention wirkt, weil eben net nur die Medienrichtlinien, sondern a andere Dinge für diesen für diese Senkung äh verantwortlich also die bei den Medienrichtlinien hat man sieht man wirklich dann einen Knick erlassen worden sein.
Dass das wirklich sich sehr
sehr auf die Suizidraten auswirkt, aber a die Verschärfung äh von den Waffengesetzen gemacht, hat einen großen Unterschied gemacht. Das heißt, äh sie haben eine Abkühlphase eingeführt, das heißt ähm man kann
Wenn man Waffe beantragt, die net gleich holen, sondern hat eben Abkühlphase dazwischen. Mhm. Und das hat A die Suizidraten gesenkt.
Äh und das dürfte unter anderem daran liegen, dass,
Zeit ähm wo's Menschen so schlecht geht, dass sie das Gefühl haben, ich halte's nimmer aus, ich kann nimmer, nur begrenzter Zeitraum ist. Mhm. Das san oft nur ein paar Stunden oder Talk. Perfekt, ne?
Bissel spitz, dass man das Gefühl hat, ich weiß, es geht überhaupt net weiter.
Und wenn da ka Suizidmittel verfügbar ist und da offen ist einfach was, was sehr schnell und einfach verfügbar ist, wenn man's daheim hat, also und wirklich artödlich, äh sehr tödliches Mittel.
Mhm. Und wenn man Kasuizmittel Suizidmittel so schnell verfügbar
hat, dann kommen die Leute oft drüber über die Zeit und ähm,
Die Suizidalität tritt wieder in Hintergrund. Mhm. Also diese Verschärfung von den Waffengesetzen, das haben sie in in der Schweiz hat man das auch gesehen. Ähm da war's früher so, dass jeder ähm.
Äh wie heißt das, net Rekrut, aber äh ja genau,
Dann aber und das hat sie natürlich ganz verheerend auf das UT-Rate ausgewirkt. Mhm. Ähm weil,
sehr, sehr viele Donnerwaffe zu Hause gehabt haben und das haben sie verändert in der Schweiz. Und äh hat auch ganz deutlich zu einer Reduktion der Suizidraten geführt.
Und das ist was, was im äh in der Suizidprävention ein Thema ist, ist eben äh die verfügbar
von Suizidmitteln und das ist was, was man machen kann in der Suizidprävention, dass man schaut, dass Suizidmittel nicht verfügbar san, dass eben keine Waffe daheim ist.
Äh es hat da Veränderungen geben bei Medikamenten. Mhm. Dass die Packungsgrößen geändert worden sind zum Beispiel von Medikamenten, mit denen man sie früher sehr leichtes Leben hat, nehmen können. Mhm.
Ähm das das sind alles Dinge, die zu dieser Senkung geführt haben und unter anderem auch, dass der Erwin Ringel,
ähm mit bekannt sein ähm ist ein Arzt Wien. Äh der eben damals äh,
in die siebziger Jahre, glaube ich. Mhm. Ähm beobachtet hat das in Wien immer sehr
Hohe Suizidrate gegeben hat, ähm dass ähm a Menschen noch aus vorhin noch sehr betroffen worden äh betroffen gewesen san, dürften auf Traumenketten,
und der hat
Die lebensmüden Fürsorge hat das damals geheißen äh gegründet müde. Ja. Genau so war halt damals der der Ausdruck. Ja. Dafür. Mhm.
Also ähm a Beratungsstände oder Unterstützung für Menschen, die eben worn und daraus ist dann später das Kriseninterventions
Äh Zentrum entstanden. Das ist eh sehr bekannt in Wien. Und ähm seit damals gibt's eben a Ausrollung von ähm psychosozialer Unterstützung.
In ganz Österreich, also dass es Beratungsstellen gibt, kostenlos, äh wo Menschen,
hingehen können und über diese Ausbauschritte, das hat alles zu dieser Reduktion der Suizidraten eine Maßnahme, sondern es war damals in einer,
Zeit,
noch die Zeit, auf der Zeit kommen sie bissel festmachen. So Anfang 80er Jahre bissel, oder? Wofür wo auf einmal a Sensibilität für das Thema aufgetaucht ist. Ist einfach ganz viel passiert. Wo man jetzt sieht, dass das wirklich wirkt. Ja.
Und ja, wenn du gesagt hast, ähm in 2tausendzwei sehen wir eben wieder a Häufung, sehen bei dieser Abnahme von Suiziden,
Das Store eben mit der Zunahme gegeben hat. Ähm du hast gefragt, woran das liegen könnte.
Das ist also das ist noch net klar zu beantworten. Das ist hier jetzt an der Forschung, das auch so zu finden. Es wird wahrscheinlich mehrere Gründe haben. Es könnten auch Nachwirkungen noch von der Coronakrise sein. Ähm,
Wir wissen a zum Beispiel, ähm dass noch der Weltwirtschaftskrise in den USA, dass da die Suizide während der Krise,
a net angestiegen san, sondern erst a paar Jahr nach der Krise. Hm. Also und.
Das könnte in Zusammenhang mit Corona auch so sein. Wir wissen's aber net genau. Ja. Oder und ob's dann wieder sinkt.
Hier meine Statistik angeschaut ähm ähm seit den siebziger Jahren gibt's jetzt hier bei der Statistik Austria und der Zweit
nächsthöchste Anstieg von einem Jahr aufs nächste war das Jahr nach der Ölkrise. Also wofür Menschen dann quasi durch die Krise in in eine Arbeitslosigkeit et cetera geraten sind und da war ein ähnlicher Anstieg. Also das ist dürfte irgendwie ein Krisenkrisen führen fürn
Offensichtlich zu zu solchen Sprüngen,
Wirkungen, ja? Genau, genau. Also ich glaube, dass in der Krise oft dieses Durchhalten und man weiß noch net, wie's weitergeht und da geht's ja vielen Leuten schlecht. Mhm.
Vielleicht noch da ist und man ist ja fokussiert, man weiß noch net, wie die Zukunft wird und dann,
Wenn die Krise aufhört oder vielleicht,
dass dann vielleicht die psychischen Nachwehen erst kommen. Mhm. Warum warum das Suizid so ein Tabut, du hast das vorher versagt über die Sprache, deswegen
habe ich vorhin gesagt Kontext ganz ganz wichtig, weil du schon wieder hast es a bissel erklärt aus der Geschichte, dass dass du da auf große Scharma da war oder großer große,
Ausgrenzung aufgrund äh religiöser Natur in dem Fall zum Beispiel.
Wo man heute liest, jeder zweite Artikel zu dem Thema Suizid beginnt mit ähm ist ein Riesen-Tabu. Ist ja Tabu Thema, speziell wenn man wenn man Artikel liest so zum Thema Landwirtschaft, wo man dann eh noch draufkommen speziell. Warum?
Ist es, ist es, ist es nach wie vor noch so äh Tabu aus deiner Sicht.
Also vielleicht kann man auch wieder mehrere Dinge zammen. Also ich denke, dass der Tod einfach a Tabu ist an sich schon. Mhm. Und das das spielt beim Suizid auch eine.
Ähm,
Und das hat der Buh ja oft mit Sachen zu tun hat, die uns unangenehm san, von denen wir Angst haben, denen wir eigentlich lieber draußen haben wollen, weil wir auch net genau weiß, wie man damit umgeht.
Ähm irgendwas auch mit Schuld verbunden ist, also Menschen, die jemanden durch einen Suizid verloren haben,
stöhnt sich sehr oft die Frage, hätte irgendwas anders machen können, bin ich schuld, habe ich irgendwas übersehen und ich glaube, dass das ein Mix ist aus Dingen, dass,
dass man versucht, das auszulagern. Aus Gesellschaft. Dass man auch net weiß, wie man umgeht, dass sie ganz viel Unsicherheit dabei also ja oft,
Von Menschen, die jemanden durch ein Suizid verloren haben, dass äh auf die Umgebung sich äh zurückzieht oder die Umgebung gar net wahr ist.
Wieso ich auf die Person zugehen? Oder ist das richtig oder falsch? Also ich glaube, dass dass das alles mitspült, dass das dann einfach ausgelagert wird.
Mhm. Ähm,
Ich wollte nur kurz was ergänzen, vielleicht was zu deinem Suizidzahlen zum dass ja seit 2022 da assistiertes Suizid in Österreich äh erlaubt ist. Mhm.
Und der A zum Teil da dazugezählt wird. Mhm. Also dass das a Zahlen sein, die du dazukommen. Mhm. Und beim assistierten Suizid.
Ähm a dieser Wärter und Papageno Effekt auch alle spürt, weil allgemein über einen assistierten Suizid ähm sehr groß berichtet wird und auch auf einen gewissen Ort
teilweise auch noch reißerisch. Also das wird noch net so als Thema Suizid vielleicht. Mhm. So gesehen. Ja. Also dass diese Berichterstattung drüber,
vielleicht doch a Stückel einen Einfluss haben könnte. Mhm. Und das spielt sich äh zack kommt jetzt bei den Zahlen eben dazu an und.
Music.
Feedback geben
Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!