BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P107 Wolfgang Feistritzer - Der Petutschnig Hons aus Schlatzing

Die Bühne am Feld und das Feld auf der Bühne

13.10.2024 155 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

"Eben noch auf der Showbühne, jetzt im Bauer to the People Studio." Ja, die Mitteljungen unter euch wissen, warum ich schmunzle und wohin diese Referenz geht; der Rest von euch kann sich aber auch in dieser Folge des Bauer to the People Podcasts überraschen lassen.

Bei mir war nämlich Wolfgang Feistritzer zu Gast. Den meisten von euch sagt dieser Name vermutlich nicht viel bis gar nichts. Und das ist auch gut so. Wolfgang legt nämlich großen Wert auf sein Privatleben, wie man im Gespräch rasch bemerkt. Sobald aber eine Bühne oder Kamera in der Nähe ist, übernimmt sein Alter Ego – und das ist eine echte Rampensau. Seine Insignien: rote Kappe, blauer Arbeitsmantel, Gummistiefel und Vorschlaghammer. Und ja, ein ganz dezenter Dialekt: Habemus Petutschnig Hons aus Schlatzing.

Ich habe aber mit Wolfgang Feistritzer gesprochen. Über seine Landwirtschaft, sein Leben, seinen Weg auf die Bühne und natürlich über die langsame Geburt des Petutschnig Hons. Wer den Hons hören will, muss nur ins Handy schauen. Neben dem Erfolg auf der Bühne – der übrigens auch nicht von selbst kam – ist Wolfgang auch extrem erfolgreich auf Social Media. Wie er das geschafft hat und mit welcher ausgeklügelten Strategie er hier vorgegangen ist, erklärt er uns ebenfalls in diesem Gespräch.

Ich sage jedenfalls Danke an Wolfgang für dieses spannende und sehr offene Gespräch hinter den Kulissen, wo wir dem Petutschnig Hons ein bisserl unters Kapperl schauen durften.

Und um auch zum Schluss noch einmal den so verständlichen Wunsch von Wolfgang in eigene Worte zu fassen: Kommt’s bitte nicht zum Petutschnig, der Petutschnig kommt zu euch. Alle Links und Infos, wo euch der Hons als Nächstes heimsuchen wird, findet ihr wie immer in den Shownotes. Und wenn ihr das jetzt "nur" hört: Auf unserem YouTube-Kanal könnt ihr dieses Gespräch auch nachsehen.

INFOS ZUR FOLGE
Website vom “Hons”
www.petutschnig-hons.at
“Hons” auf YouTube
www.youtube.com/@PetutschnigHonsausSchlatzing
Wolfgang auf Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Feistritzer

Transkript

Wolfgang
00:00:00
Es ist eh zach, dass ich da durchgebissen hab. Es hat sicher im Nachhinein, wenn du da nicht zurückdenkst, Auftritte geben musst du da denkst, boah, war jetzt nicht gut, war nicht viel los. Einmal am Städten, irgendwo da in so einer Bibliothek-Kaffeehausmischung, fahre zwölf Leute, da fandst du da gesagt, super, so viele Leute haben wir schon lange nicht mehr gehabt. Meine Frau ist meine Regisseurin, meine technische Beraterin. Sie hat mehr Verständnis für den, sie checkt auf was besser ankommt. Oder Wörter können sich besser umdeuten, dass es lustiger ist. Wie immer oft eine erste Idee bringe ich dann auf Papier oder in Gedanken und ziehe und sage, nein, so und so und so. Das ist eine große Firma, da mit der Entsorgung ein bisschen Stab in die Luft ausgeblasen und da habe ich ein Video gemacht. Der Strache hat das nachher quasi runtergeladen, das Video, und auf seinen Kanal ausgespielt. Das war ja illegal nicht, dass du ein Video runterziehst auf deinen Kanal. Und da habe ich ein Video gemacht, wo ich ihm dann darauf aufmerksam gemacht habe, dass das nicht recht war.
Willy
00:00:54
Wird er nicht recht?
Wolfgang
00:00:55
Da waren wir nicht recht. Danach haben wir in die Zeitung geschrieben, ALF24 und der Wutbauer mitlegt sich mit dem und den Politikern.
Willy
00:01:02
Und da haben Sie den Wutbauer aus dir gemacht?
Wolfgang
00:01:03
Und da ist der Wutbauer gekommen und hier und da kommt das schon einmal raus. Da habe ich immer wieder Videos gemacht, ALF so wie wir, und da habe ich einen Fernseher zusammengeraschen mit dem Schlägel.
Willy
00:01:11
Einen Fernseher?
Wolfgang
00:01:13
Ja, einen alten halt.
Willy
00:01:15
Einen schwarz-weißen. Ah, eh nicht den neuen? Nein.
Wolfgang
00:01:18
Die heutigen drei Stunden haben wir zusammen diese Flachen, so richtig schöne Röhren. Und dann habe ich im Herbst diese Red Bull-Hosen zerroschen, wo ich den Vergleich gemacht habe, Milch, Red Bull und das ist ja dann eigentlich viral gegangen.
Willy
00:01:28
Leute, halt's zusammen, sonst dauert's nicht mehr recht lang.
Music
00:01:29
Willy
00:01:32
Auf einmal tut's einen gescheiten Schreiber und dann kraucht alles zusammen. Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen.
Music
00:01:45
Willy
00:01:52
Grüß euch. Ja, eben noch auf der Showbühne, jetzt schon im BauertothePeople-Studio. Ja, die Mitteljungen unter euch, die wissen jetzt, warum ich schmunzle und wohin diese Referenz gerade gegangen ist. Der Rest von euch kann sich aber auch in dieser Folge des BauertothePeople-Podcasts überraschen lassen. Bei mir war nämlich der Wolfgang Feistritzer zu Gast. Den meisten von euch sagt, das hier ist vermutlich nicht viel bis gar nichts und das ist auch gut so. Denn Wolfgang ist nämlich sein Privatleben sehr, sehr wichtig, wie man im Gespräch auch rasch bemerkt. Sobald aber eine Bühne oder eine Kamera in der Nähe ist, übernimmt meist sein alter Ego und das ist eine brutale Rampensau. Seine Insignien, eine rote Kappe, ein blauer Arbeitsmantel, Gummistiefel und ein Vorschlaghammer. Und ja, ein ganz dezenter Dialekt. Habemus Petutschnig Hons aus Schlatzing. Ich habe aber in dieser Folge mit dem Wolfgang Feistritzer gesprochen. Über seine Landwirtschaft, sein Leben, seinen Weg auf die Bühne und natürlich die langsame Geburt des Petutschnig Hons. Und wenn man den Hans hören will, dann muss man auch nur ins Handy schauen, weil neben dem Erfolg auf der Bühne, der übrigens auch nicht ganz von selbst gekommen ist, ist der Wolfgang auch extrem erfolgreich auf Social Media. Wie er das geschafft hat und mit welcher ausgeklügelten Strategie er hier vorgegangen ist, das erklärt er uns ebenfalls in diesem Gespräch. Ich sage jedenfalls Danke an den Wolfgang für dieses spannende und auch sehr offene Gespräch hinter den Kulissen, beziehungsweise wo wir den Petutschnig Hons ein bisschen unter sein rotes Kapperl haben schauen dürfen. Ja und um auch zum Schluss nochmal den verständlichen Wunsch vom Wolfgang in eigene Worte zu fassen, Kommt bitte nicht zum Petutschnig, der Petutschnig kommt zu euch. Alle Links und wo euch der Hans als nächstes heimsuchen wird, findet ihr wie immer bei uns in den Shownotes zu dieser Folge. Und wenn ihr das jetzt nur hört, auf unserem YouTube-Kanal könnt ihr dieses Gespräch auch nachsehen und dort auch gerne ein Abo dalassen. Ja, ich habe wieder mal genug geredet. Ich wünsche euch jetzt viel Spaß mit der aktuellen Folge. Ich sollte den nicht stören.
Wolfgang
00:04:34
Nein, das Handy nicht stören.
Willy
00:04:35
Das Handy soll ich nicht stören. Na gut, dann nehme ich das. Bitte nicht stören. Gleich mal starten in unseren heutigen Podcast, in die neue Podcast-Folge. Grüß Gott.
Wolfgang
00:04:47
Grüß Gott, servus.
Willy
00:04:49
Ich habe ein bisschen was aufgeschrieben, damit ich mal eine verhaltenskreative Einführung in den heutigen Podcast habe. Ich begrüße heute im Wiener Podcast-Studio den Wolfgang Feistritzer. Servus. der nicht nur Nicht-Philosophie studiert hat, ich weiß das, ich höre es gern, schaut einmal, wie er mich aussieht, sondern auch tatsächlich Nebenerwerbslandwirt und Haupterwerbskabarettist ist. Oder umgekehrt. Das werden wir heute noch klären, glaube ich. Und so wie er aus Wolfgang jetzt da sitzt, kennen ihn wahrscheinlich so viele Leute noch nicht. Wen man aber kennt, das ist dein alter Ego, der Petutschnig Hons aus Schlatzing. Ja, mit roter Kappe, die liegt da. Blau Mandel, Gummistiefeln und Vorschlaghammer. Und am ganz dezenten, ist es ein Kärntner Dialekt?
Wolfgang
00:05:44
Der Petutschnig Hons, ja. Mir ist schon oft gesagt worden, dass es nicht richtig kärntnerisch ist. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich ja lange in der Steiermark Schule gegangen bin und Familienmitglieder von mir aus Salzburg sein. jetzt haben sich da bei mir verschiedene Dialekte eingeschlichen, unabsichtlich, aber natürlich der Petutschnig Hons, der war in Anfangszeit schon ein bisschen undeutlicher, grober und im Laufe der Zeit habe ich halt ein paar Sachen abgerundet und dann klingt das vielleicht nicht alles immer ganz kernerisch.
Willy
00:06:11
Ist das eine Alterserscheinung oder?
Wolfgang
00:06:13
Höchstwahrscheinlich Alterserscheinung.
Willy
00:06:14
Man wird deutlicher im Alter.
Wolfgang
00:06:16
Man wird deutlicher und milder. Langsamer.
Willy
00:06:19
Dann hoffe ich, dass du halt auch mit mir mildewalten lässt mit all meinen Fragen, die ich heute für dich vorbereitet habe.
Wolfgang
00:06:24
Das werden wir sehen, ja.
Willy
00:06:26
Weil ich schon gesagt habe, Ja, Mantel, Gummistiefel, Vorschlaghammer. Geben wir alles ein, warum der Vorschlaghammer?
Wolfgang
00:06:33
Naja, ich habe ja die Videos, die ich gemacht habe, ich habe im 2013 angefangen mit Petutschnig-Videos und da war eigentlich der Vorschlaghammer, ja, mein Hauptrequisit. Das erste Video hat es diesem Landwirtschaftsminister Berlakowitsch gegeben, da war ich gerade irgendwie so, was war denn da? Mais, Beizen, bei Mais hast du irgendwie eine andere Verordnung gehabt, Dann habe ich mal gezeigt, wie man einen richtigen Mais setzt, dann habe ich in den Mais gekauft und habe mich in den Schlägel hineingedroschen in die Ehrne und das war das Erste. Dann habe ich immer wieder so Videos gemacht, einmal war ORF-Werbung, ORF so wie wir oder so. so wie wir, und dann haben wir einen Fernseher zusammengeroschen mit dem Schlägl.
Willy
00:07:15
Einen Fernseher?
Wolfgang
00:07:16
Ja, einen alten halt, so einen schwarz-weißen.
Willy
00:07:19
Ah, eh nicht den neuen? Nein.
Wolfgang
00:07:21
Also die heutigen drei Stellen haben wir zusammen, diese Flachen, so richtig schöne Röhren. Und dann habe ich eben im Herbst diese Red Bull-Losen zu roschen, wo ich den Vergleich gemacht habe, Milch-Red Bull, und das ist ja dann eigentlich viral gegangen. Und seitdem ist der Schlägl quasi mein Markenzeichen. Und der ist auf der Bühne immer oben. und er kommt jetzt eigentlich eh schon ewig zum Einsatz, aber die jungen Leute, die zuhören gehen, wollen immer gerne ein Foto machen.
Willy
00:07:48
Du hast ja dann, weil was du gerade sagst, du hast den Fernseher zertroschen, den Maiskulm einigetroschen, die Red Bull Dosen, jetzt habe ich es gesagt,
Wolfgang
00:07:57
Aber den Chicken Burger.
Willy
00:07:59
Du hast relativ viel irgendwo einigetroschen und ich kenne einen anderen Bekannten von mir, den Bachler Christian und dem haben sie auch dieses Prädikat Wutbau umgehängt, weil er auch relativ laut war. Du hast das auch Zeit gehabt, oder wie wird man das wieder los?
Wolfgang
00:08:18
Schwierig. So richtig wutbar ist er dann einmal gekommen. Da hat es in Gördschütztal in Kärnten so einen Skandal gegeben. Da hat er gesagt, wie war das noch mal geschwind, da hat das so eine große Firma, bei der Entsorgung ein bisschen starb in die Luft ausgeblasen und da habe ich ein Video gemacht. Und das hat dann, der Strache hat das nachher quasi runtergeladen, das Video. und auf seinen Kanal rausgespielt. Und da habe ich ein Video gemacht, wo ich ihm darauf aufmerksam gemacht habe, dass das nicht recht war.
Willy
00:08:50
War er dann nicht recht?
Wolfgang
00:08:50
War er mir nicht recht und danach haben wir in die Zeitung geschrieben, OE24 und der Wutbauer legt sich mit dem und dem Politikern.
Willy
00:08:57
Und da haben sie den Wutbauerspiel gemacht?
Wolfgang
00:08:58
Und da ist der Wutbauer gekommen und hier und da kommt er schon einmal raus. Wutbauer ist ein Begriff, wo du sagst, den kanzlst du nicht ab. Mit dem musst du jetzt nicht mehr genau beschäftigen, das ist ein Wutbauer, du musst jetzt mit dem Inhalt nicht ab.
Willy
00:09:12
Hast du den Markerl drauf?
Wolfgang
00:09:15
Genau, mit dem kannst du gleich abkanzlen, aber das ist jetzt eher selten.
Willy
00:09:22
Also an der Imagekorrektur hast du nicht sonderlich lange warten müssen?
Wolfgang
00:09:25
Ja, wenn einer so gut baut, dann soll er es halt sagen, aber im Großen und Ganzen sehen das ja die meisten Leute nicht. wenn du dich über irgendwas aufregst es gibt andere die sich über Sachen aufregen und nicht mit so einem Etikett umschlungen werden.
Willy
00:09:41
Ich sag's jetzt nochmal dazu wir kommen noch auf Social Media sobald du irgendwie online bist kriegst du auch Kommentare und kriegst ja hin und wieder mal Feedback oder manchmal vielleicht auch Hate im Netz wie wir mit dem Ungekommen noch drauf viele Leute die mich immer ein bisschen dissen ich schreibe hier mit, damit ich die Sachen nicht vergisse, die der Herr Feistritz in dem Fall sagt, damit ich später dann wieder darauf zurückkommen kann, weil mein Hirn einfach die Kapazität nicht hat, dass ich mir das einfach merke. Sei hier an dieser Stelle einfach einmal erwähnt. Fangen wir wie immer eigentlich bei dir ganz vorne an. Wir machen das ja quasi biografisch. Du bist tatsächlich Landwirt, gell?
Wolfgang
00:10:21
Ja, ja.
Willy
00:10:22
Für alle, die glauben, das ist nur gespielt.
Wolfgang
00:10:24
Ganz normal, 78er Jahre.
Willy
00:10:26
78er Jahre. In welche Familie bist du reingeboren worden? Was war das damals?
Wolfgang
00:10:31
Bauernfamilie halt.
Willy
00:10:33
Was ist eine klassische Bauernfamilie, was du schon so auflegst?
Wolfgang
00:10:36
Naja, klassisch alternativ, wenn sie ja nicht angekauft daheim.
Willy
00:10:41
Soll heißen.
Wolfgang
00:10:43
Ja, wie sagst du halt. Traditionell, alt, ÖVP, schwärzer als die Nacht. Ich schwarz. Waldheim und so Geschichten. Das war ja oft ein Vorteil. es ist schon sehr viel politisiert worden bei uns im Haus. Hinten nach jetzt vielleicht nicht immer, mit nötigen Background-Wissen, aber es ist viel politisiert worden und das habe ich eigentlich von klein auf immer mitgekriegt. Und das war eigentlich schon ein Vorteil, weil ich mich von Haus aus immer mit der Politik beschäftigt habe, schon als Hauptschulkind zum Beispiel.
Willy
00:11:13
Durch das Elternhaus?
Wolfgang
00:11:14
Ja, das war vielleicht eher ein positiver Endeffekt. Aber grundsätzlich, was war das bei Bauernhof? Wir haben Milch Milchvieh gehabt daheim, ein bisschen Wald, aber halt der Wald in den Leuten drinnen. Nix, wo du sagst, du wärst reich. Fleckvieh und der Vater ist nebenbei arbeiten gegangen, bis in die 90er Jahre.
Willy
00:11:35
Also immer schon ein Nebenerwerbshof, oder?
Wolfgang
00:11:38
Ja, nein. Jein. Ja, zuerst bis in die 90er Jahre hat er gearbeitet und dann hat er gemeint, er muss jetzt ein bisschen was dazu beobachten, so 10 Hektar, und hat ein bisschen vergrößert, von 10 Kühe auf 15 Kühe. Und dann ist er ein Vollerwerb. Also ein Vollerwerb, hinten nach ist eh nie so viel Geld ausgekommen, aber arbeitsmäßig war ich ja voll, aber finanziell halt nicht voll.
Willy
00:12:02
Ich bin ja gestern bei dir im Programm gewesen, du hast schon auch die Geschichte erzählt, die ich auch von vielen anderen Bauern gehört habe. Früher, ich glaube, du hast vom Großvater geredet, ist er in den Wald gegangen, hat er noch ein paar Baum niedergeschlagen und ist auch ein 15er Steirer kaufen gegangen oder sowas.
Wolfgang
00:12:17
Die Geschichten stimmen ja wirklich, ja.
Willy
00:12:20
Der war ein Haupterwerb, ist ja dann noch gegangen, oder?
Wolfgang
00:12:22
Also das waren die 70er Jahre noch, wir haben ja alte Rechnungen nach Hause, da hast du wirklich, der Vater hat mir geschaut, er hat irgendwo das war Anfang der 80er, er hat sieben Stier verkauft und für einen Stier hast du damals 25.000 Schilling gekriegt. Zwischen 24.000 und 27.000 Schilling hast du durchschnittlich gekriegt und da hat er mit dem Erlös von den Stieren sich einen Opel Rekord gekauft. Ein Auto. Ein Auto, das war ja damals so gut. Der Opel Rekord für die jüngere Generation, der Opel Rekord ist quasi das ist schon ein Auto gewesen. Also das ist schön. Also das kennst du auch nicht, den Opel Rekord?
Willy
00:13:01
Nein.
Wolfgang
00:13:02
Der Vorgänger vom Carreter und von Omega.
Willy
00:13:05
Achso, du bist 78er-Jahr gegangen, gell? Ich bin 80er-Jahr gegangen. Das dürfte genau an der Grenze, im 2-Jahr dürfte es verschwunden sein.
Wolfgang
00:13:12
Also Opel Rekord vergleichbar mit dem Highting Passat. Das ist schon ein Auto, wo du mit dem kannst fahren.
Willy
00:13:16
Also ein stattliches Auto.
Wolfgang
00:13:18
So richtig schön. Natürlich noch ohne Kopfstützen und so, aber schon durchaus. Das hast du machen können. oder auch früher mal, wie die Alten so reden, eben 100 Meter Holz war so die Devise, 15er Steuerkaufen und mit 1000 Meter Holz hast du einen Stall gebaut. Das war so die Regel bei den alten Bauern.
Willy
00:13:36
Und das war ja die Zeit, in der wahrscheinlich die Großöltern an die Eltern, wie lange gibt es den Hof eigentlich schon, weil wir da schon sind?
Wolfgang
00:13:41
Den gibt es, also geben tut es noch schon sehr lange, aber was ich weiß, ist 1867 in keinem Vorfahren einmal nach Amerika ausgewandert, mit den ganzen ein Schiepelkinder, der da ist damals, So genau, weiß ich nicht, ob das jetzt der Vorfahre von Hof war, aber der hat es angegeben, ein Fleistritzer, der ist im Alter von drei, sechstig ausgewandert mit mehreren Kindern und zwei seiner Kinder sind da geblieben und einer davon hat dann zu dem Hof, wo ich jetzt bin, hingeheiratet, da war eine Witwe und das war so 1870, 1870 oder so. Das war der Ur-Ur-Urgroße. Irgendwas, ja. Josef, glaube ich, hat er geheißen, das ist der 20er.
Willy
00:14:21
Nein, immerhin, schau.
Wolfgang
00:14:22
Aber welche Generationen das jetzt genau war, weiß ich. Aber schon lange.
Willy
00:14:25
Habt ihr einen Vulgun-Namen?
Wolfgang
00:14:28
Hanslbauer. Also Hanslbauer.
Willy
00:14:29
Der Hanslbauer?
Wolfgang
00:14:30
Hansl. Von Hans, ne? Hans.
Willy
00:14:32
Ist das der Grund, warum der Hans...
Wolfgang
00:14:35
Ja, ja und nein. Oder ist es zu aufgelegt jetzt? So grundsätzlich war eigentlich der Gedanke beim Betutschen, den Hans nie tiefschürfend, weil ich habe die Figur im Duo-Programm gehabt und da hat es die Figur immer so spontan gegeben. Und ja, wie heißt der? ja, Hans heißt er halt, das war jetzt nie so Hans Bauer. Das war jetzt nie so ein langer Marketingstrategischer Gedanke, welchen Namen diese Figur hat, da heißt er einfach Hans und fertig. Und bei Dutschnik war halt irgendwie so ein Begriff, da ist man irgendwie so ins Ohr gekommen und das hat gut gepasst.
Willy
00:15:03
Ja, aber Schlatzing ist wahr, gell?
Wolfgang
00:15:05
Schlatzing ist wahr.
Willy
00:15:06
Du wohnst wirklich in Schlatzing?
Wolfgang
00:15:07
Ja.
Willy
00:15:08
Oder die ganze Familie wohnt in Schlatzing?
Wolfgang
00:15:10
Genau, aber jetzt bitte nicht das als Angebot nehmen und nach Schlatzing zu kommen, weil das passiert immer. Wenn ich mal sage, ich komme aus Schlatzing, dann kommen immer ganz viele Leute und wollen schauen, wo der wohnt. Das muss jetzt nicht unbedingt sein, bitte.
Willy
00:15:21
Ja, da hast du schon wahrscheinlich deine Erfahrungen gemacht.
Wolfgang
00:15:23
Ja, es gibt immer wieder Leute, die man da meint, jetzt müssen sie mit äußern nicht aufmarschieren.
Willy
00:15:28
Naja, das ist interessant, weil ich habe geschaut, am Anfang vom Programm warst du in Eichring oder Eirach, kann das sein? In einem Programm sprichst du 2000… Ach Gott,
Wolfgang
00:15:37
Ja, das war das Soloprogramm, das war ja schon über 15 Jahre her.
Willy
00:15:40
Naja, ich habe recherchiert. Ich habe es noch nicht gemerkt, wie du wirst.
Wolfgang
00:15:43
Ja, das war jetzt wirklich keine… Da ist es immer eine Figur gegangen, der quasi als Steirer nach Gärnten-Zirk, und dann habe ich mir irgendeinen Ort gesucht und Einach ist mir immer aufgefallen.
Willy
00:15:51
Einach war es, genau.
Wolfgang
00:15:52
Das ist mir immer aufgefallen, wenn du nach Hilden fährst, da ist da irgendwo die Tafel gestanden.
Willy
00:15:56
Also du hast es nicht versteckt am Anfang, aus Einach wurde Schlatzing?
Wolfgang
00:15:59
Nein, ich habe zwei Schmähs mitgenommen von dem alten Programm. Also Einach, das war jetzt einfach, weil ich die Tafel gesehen habe. Das war jetzt nichts. Man meint immer, es ist mehr dahinter, als es ist. Ist aber nicht so.
Willy
00:16:13
Man muss nur den Eindruck von Tiefe erzeugen, dann kommt die Tiefe ganz von selbst. Eben. Ich arbeite noch dran. Ich probier's noch. Also ein Mückfühlbetrieb, ein bissl an den Wald. Und wie viele Kinder wart ihr?
Wolfgang
00:16:29
Ja, zu zweit. Die Schwester ist 6,5 Jahre alt.
Willy
00:16:32
Also eine Schwester? Der Papa ist nebenbei arbeiten gegangen, was hat der gemacht? Wo hat der noch heißen, Papa?
Wolfgang
00:16:40
Hubert! Hubert? Ja, der ist immer noch fit. Muss er sein. Muss noch einige Jahre schöpfen, solange ich auf Tour bin.
Willy
00:16:48
Graf, der arbeitet noch mit, wirklich?
Wolfgang
00:16:50
Sicher, das hat uns nichts zu tun.
Willy
00:16:51
Ja, gut. Liebe Grüße, Anna Hubert. Mama?
Wolfgang
00:16:57
Die ist auch noch daheim.
Willy
00:16:59
Wie heißt die Mama?
Wolfgang
00:17:00
Anna. Also du sagst so persönlich, geh mal mir heute rein.
Willy
00:17:02
Nein, aber ich frage immer den Namen, weil dann hast du die Mama und Papa, aber wenn du den Namen dazu hast, hast du zwar noch kein besseres Büdel, aber es macht den Menschen zum Greifbauer ein bisschen. Was war denn die? Was tut die Mama?
Wolfgang
00:17:16
Ja, die ist Rentnerin halt. Doch schon ein bisschen über 60, nachdem ich auch schon ein bisschen über 20 bin. Also, ja.
Willy
00:17:25
War bei dir eigentlich immer schon klar, dass du den Hof einmal übernehmen musst oder darfst? War es auch müssen oder dürfen?
Wolfgang
00:17:31
Ja, man muss ganz ehrlich sagen, das war jetzt damals nie so der Gedanke, dass man jetzt sagen nach Montessori Pädagogik, wenn du willst, war jetzt nie so. Aber ich bin halt dann an den Landwirtschaftsschule gegangen, ich bin dazu reingewachsen, hat sich halt dann so ein Schritt nach dem anderen ergeben.
Willy
00:17:50
Aber der Weg war klar?
Wolfgang
00:17:52
Ja, wobei, ich muss ganz ehrlich gestehen, das Möchen war nie so meins. Weil ich auch mal gesehen habe, vorher ist es wirklich noch mal gegangen, aber in den 90 Jahren ist dann so der Schnitt gekommen, auch mit dem EU-Beitritt, dass dann der Milchpreis, nicht mehr der beste war, Fleischpreis auch nicht, das ist dann immer noch unten gegangen und dann warst du ja wirklich abhängig von den EU-Ausgleichszahlungen.
Willy
00:18:16
Die waren immer wichtiger.
Wolfgang
00:18:17
Eben, und dann, wo ich so Raum begangen bin, fangst du da ein bisschen Plus-Minus-Rechnen an und dann habe ich gemerkt, das haut ja hinten und vorne nicht hin, finanziell. Also die haben halt einen gebuttert, geschäft voller Wäsch, die Molkerei hat die gute Milch gekriegt und der Bauer ist nichts geblieben.
Willy
00:18:31
Hast du das gemerkt damals?
Wolfgang
00:18:32
Sicher, du hast ja dann, wenn irgendwas hin war oder was, dann müssen wir da irgendwo Holz hocken gehen. Das war in den 90er, aber wenigstens, da hast du auch noch einen Traktor ein bisschen mitfinanziert. Heute ist es wirklich, das ist noch Ehrgeiz, das Problem mit dem Käfer. Also bis in den 90er, kannst du sagen, war der Wald schon eine kleine Sparkasse. Mittlerweile ist er ja eine Belastung, weil du einfach mehr Aufwand hast.
Willy
00:18:53
Weil du halt im Nebensatz gesagt hast, da ist was hin geworden. Und wir machen ja auch einen Podcast nicht von Landwirten zu Landwirten, sondern hin und wieder einmal so die Übersetzungsfunktion für die...
Wolfgang
00:19:02
Ja, wenn zum Beispiel ein Traktor irgendwo einen gröberen Schaden hatte.
Willy
00:19:07
Schön, das spricht auch noch.
Wolfgang
00:19:08
Ja, dann rüber reinzuschauen und dann musst du halt irgendwo was, du musst schauen, dass du ein Geld herkriegst und das war damals bei dem mit der Milch.
Willy
00:19:15
Mehr Milchen kannst du nicht, ne?
Wolfgang
00:19:16
Mehr als Zutzen kannst du nicht aus die Kühe. Viecher sind auch immer verkauft, das kannst du auch nicht ewig machen. Damals war halt einfach ein bisschen Holz hocken genug. Und da hat man halt schon gesehen, es war ja dann auch schon 1991, wenn man mit den BWL-Lehrern oder Tierzuchtlehrern geredet hat, dass der Weg halt einfach in die Richtung geht, dass alles ein bisschen größer wird. und das eben so, Anhängehaltung bei uns in der Milch, damals in der 90er Jahre war schon auch die Stelle, die gebaut worden sind und man hat dann schon die Bauer gesagt, macht's Laufstall, macht's Milchstand und so und wir sind halt da nicht auf den, wir haben am Anfang der 90er Jahre meinen Milchstand ein bisschen erneuert, also in Anhängestand und ja, war halt nicht so alles so Hightech wie es halt dann so Anfang der 2000er war es.
Willy
00:20:00
Aber an was hast du das, weil du warst ja, wenn ich jetzt zusammenrechne 17 beim U-Bild, oder wie alt warst du damals? Ja, 2.
Wolfgang
00:20:10
Klasse, glaube ich, bin gegangen in Raumburg.
Willy
00:20:12
Du hast es damals gemerkt, dass es mehr zum Schöpfen, also zum Arbeiten war, dass irgendwie alles mehr war und stressig war. Aber woran genau hast du das gemerkt? Damals? Wenn die Eltern weniger Zeit gehabt haben?
Wolfgang
00:20:26
Wenn die Eltern keine Zeit mehr gehabt haben, haben sie eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Nein, man hört ja immer, man hört ja immer, dass es mit dem Gehörter nicht ausgeht. Ich bin ja in den Internat gegangen und dann haben wir immer Theaterwerk.
Willy
00:20:37
Man sagt, gejammerd hat man immer schon.
Wolfgang
00:20:39
Gejammerd hat man immer, aber das war die Schule so teuer und da kriegst du so wenig. Natürlich haben sie vorher auch gejammerd, aber ein bisschen auf höherem Niveau.
Willy
00:20:47
Also der Grad des Jammern hat sich verändert.
Wolfgang
00:20:50
Der Gratisjammern ist ein bisschen ansehnlicher geworden.
Willy
00:20:51
Und nachdem hast du festgemacht, es wird ein bisschen schwierig in der Landwirtschaft?
Wolfgang
00:20:54
Ja, natürlich hast du dir gesagt, dass das Konto eher nicht so ins fette Plus reingegangen ist. Und das habe ich dann auch eingegeben, wenn du mit der Schule fertig warst und dann mitkriegst. Das ist aber irgendwie naheliegend, wenn du siehst, der Milchpreis bleibt und steigt nicht.
Willy
00:21:10
Das war ja die große Zeit, wo sich die Landwirtschaft substanziell ja verändern hat durch den EU-Beitritt. Hast du dann Zweifeln begonnen, dass das mit der Landwirtschaft was wird oder dass du irgendwie nebenbei was machen musst?
Wolfgang
00:21:22
Nein, ich habe sowieso nach der Schule als Vermessungstechniker gearbeitet, neun Jahre. Also ich habe sowieso nebenbei gearbeitet. Das war ja sowieso klar, dass man in der Größe, Dass ich nicht mehr Vollerwerbsbauer sein kann, das war mir immer schon klar, dass ich nebenbei was arbeiten gehen muss. Und dann war ja die Zeit, wo es dann auch so geheißen hat, vor 15 Jahren ist es dann aktuell geworden, dass das Milchkontingent fällt. Und da hat ja mein Vater, wir haben ja damals 73.000 Liter Milchkontingent gehabt. Also zuerst haben wir 27.000 gehabt und der Vater hat dann im Laufe von 15, 20 Jahren immer die Kontingente dazu gekauft. Das heißt, du hast damals müssen….
Willy
00:21:58
Erklär es kurz, ja für unsere Leute.
Wolfgang
00:21:59
Ein Milchkontingent ist quasi die Erlaubnis, wie viel Menge Milch du liefern darfst, an die Molkerei. Damals waren mit 27.000 Liter Milch in die Jahr 80er bestimmt gut ausgekommen. 27.000 mal, was waren die damals, ich glaube 50, 60 Groschen oder was, so ungefähr. Und ja, im Laufe der Jahre hat er immer wieder aufgestockt und du hast dann müssen, das Kontingent, das war, glaube ich, teilweise hat er noch 10 Schilling pro Kontingent gezahlt, wenn er so oft 20.000 Milchchen vor hat er noch 20.000 Schilling gezahlt.
Willy
00:22:28
Ein Kontingent war eine gewisse Menge Milch, oder? 200.000
Wolfgang
00:22:30
Schilling. Also relativ viel. Das ist ja ein Platsch. Wenn du jetzt einen Euro schon gequemt bist, dann warst du ein Schilling auf der manche. Aber du hast schon relativ viel investiert. So war es. Das Kontingent war dann später ein Euro wert. Ein Liter Euro. Also wenn du dann vergleichst, 30.000 Liter Milch war dann eigentlich, wenn wir das Kontingent Anfang der 2000er verkauft hätten, hätte man so bei den 70.000 Euro dafür gekriegt. Und 2013 war das auf einmal nichts mehr wert. weil dann jeder liefern darf so viel wie. Jetzt bist du quasi, du hast schon deine Menge, die 3.000, 70.000 Liter sind weggefallen, du hast dir trotzdem liefern dürfen. Aber es war irgendwie meiner Meinung nach unfair, weil dann Bauern, die vielleicht vorher nichts gehabt haben oder nur 20.000, die haben dann aufgestockt auf 100.000 Liter und haben da aber kein Kontingent mehr kaufen müssen.
Willy
00:23:18
War das eine Einmalzahlung oder hast du das pro Jahr zahlt, das Kontingent?
Wolfgang
00:23:21
Naja, du hast es entweder gekauft oder gepachtet von anderen Bauern und das sind die ganz genauen Regeln, weiß ich jetzt auch nicht mehr.
Willy
00:23:27
Ja, aber nur, dass man mal fast gehört hat, was das ist. Das heißt, du hast jeder Liter war Kontingent, du hast 70.000 Liter Milch.
Wolfgang
00:23:33
Bis 2013. Also wenn du drüber geliefert hast, dann hast du Abschlag bekommen. Also wenn du 80.000 geliefert hast, dann hast du für die 7.000 irgendwie Abschlag bekommen.
Willy
00:23:39
Und das heißt aber auch fix weiterbringen können. Du hast eine Abnahmegarantie gehabt.
Wolfgang
00:23:43
Ja, das war eine Abnahmegarantie.
Willy
00:23:44
Genau, das heißt, du hast fix diese 70.000.
Wolfgang
00:23:46
Ja, aber das war halt eine Investition für den Bauer. Das war eigentlich etwas, wo er investiert hat, dass er das liefern darf. Das ist eine fixe Einnahme und das ist mit 2013 dann quasi mit, Ich hab dann immer schon gesagt, ich hab dann 2011, 2010 und hab gesagt, da müssen wir noch 10.000 Kontingent kaufen, das wird ja nichts mehr wert. Das müssen wir liefern, liefern, liefern und dann waren sie 2015 alle überrascht, dass zu viel Milch da war und der Milchpreis gefallen ist. Und zwar 15 habe ich dann die Bremsen reingekaut und dann haben wir auf Mutterkuhhaltung umgestürzt.
Willy
00:24:20
Also weg von der Milch?
Wolfgang
00:24:21
Jaja, also da ist dann mit den Auftritten ganz gut gegangen. Und dann haben wir eine Pachtfläche verloren, das war glaube ich im 13. Jahr, haben wir dann 9 Hektar Pacht verloren.
Willy
00:24:34
Von wie viel?
Wolfgang
00:24:36
Was habt ihr gehabt? Naja, jetzt haben wir 12 Hektar, also damals waren es über 20. 12 Hektar? Ja, und wenn du halt, also von 21 eine wegkriegst, musst heikaufen, Kraftfutter kaufen und dann….
Willy
00:24:49
Hast du viel Viecher gehabt und zu wenig Fläche?
Wolfgang
00:24:50
Nein, zu viel, damals haben wir glaube ich 17 Kühe gehabt und ja.
Willy
00:24:55
Ja, kann man pauschal sagen, wie viel Hektar Fläche braucht eine Kuh? Über das Jahr gesehen, damit du auf Barri bist?
Wolfgang
00:25:02
Nein, das kann man draufhauen, wo du willst. Also bei mir, da haben meine zwei Schnitte und mit meiner Weide…, jetzt haben habe ich jetzt sind die mir aus ich habe jetzt momentan seit zwei jahren gebänden seit zwei jahren zufügt aber dass der mühkunde muss die anders vier dann die muss jetzt mit der muster bildung sein gehauen und aus dem summer daheim du hast du dann jetzt ist es eigentlich gemütlich jetzt hast du im summer ist viel auf der auf der almen auf der weide da kannst du das ganze Heu, was du heukst, für den Wind aufsparen. Das war ich damals nicht. Damals hast du im Sommer durch müssen. Dann ist ja gleich mal ein Viertel von der Heuernte im Sommer schon reingerunden. Dann hast du ein Heu kaufen müssen, eine Kraftfutter.
Willy
00:25:44
Ich stelle mir das Bild schon eigentlich vor. Wenn du jetzt als Bauer ewig lang investiert hast, so wie, was weiß ich, wenn du eine Eignungswohnung kaufst, du investierst in irgendwas, legst dein Geld an und die Kontingente waren so ein bisschen was, du hast investiert, die hast du wieder weiterverkaufen können. Das war eine richtige Enteignung dann.
Wolfgang
00:25:59
Klingt jetzt vielleicht aggressiv, Wenn jetzt vielleicht irgendwer zuhört, ja, aber mir kommt es schon ein bisschen so vor, als wie eine Enteignung.
Willy
00:26:05
Naja, es war, du hast ja lange darauf hingesperrt, oder? Eben.
Wolfgang
00:26:07
Also ich habe einen Schulfreund, die haben Anfang der 2000er eben, einer hat glaube ich 200.000 Milchkondingen gehabt, die haben dann so….
Willy
00:26:14
Die waren reich.
Wolfgang
00:26:15
Die haben dann eigentlich das noch verkauft, so 2002, 2003, wo der Euro gekommen ist. Aber jetzt steht dir vor, du hast da in Wien eine schöne Wohnung, Garage unten, die Garage hast extra kaufen müssen, und auf einmal heißt es, Garage ist jetzt für alle da. Aber du darfst schon parken auf deinem Backplatz, weil du das frei hast.
Willy
00:26:30
Das ist Freiflächen quasi, so auf die Art.
Wolfgang
00:26:32
Das ungefähr war das.
Willy
00:26:34
Okay, das heißt, das hilft mir ja total bei der Milchwirtschaft. Es ist ja die Königsklasse, sagen die einen, von der Landwirtschaft. Das andere ist, es ist auch die arbeitsintensivste Art und Weise, wie man Landwirtschaft betreiben kann. Weil du bist sehr anbunden am Prof.
Wolfgang
00:26:47
Ja, ich muss ganz ehrlich gestehen, natürlich, wenn jemand gern möchte, ja, eh, da habe ich den größten Respekt dafür, aber für mich war das nichts. Das heißt, für mich war das nichts. die jeden Tag um halber sechs seiner Frau aufstehen, Und dann waren Auftritte, dann war das oft die Zeit, wo du dann irgendwo zwischen 12 und 12 Uhr nach Hause gekommen bist, hast du um halb sechs wieder in den Stall müssen und Milch liefern und wenn du dann so kränklich warst, musst du immer in den Stall gehen. Du kannst dir nicht sagen, heute habe ich mir einen zweiten Tag krank. Das geht dir nicht so einfach. Außer Familie hilft dir mit, aber grundsätzlich musst du schauen, dass du das immer erlaubst oder bei Familienfeiern. Du kannst dir auch nicht sagen, um vier Uhr, heute bleibe ich sitzen, heute lasst mir die Kühe schreien. Geht dir nicht. Du musst immer auf die Uhr schauen und von der Lebensqualität her finde ich das jetzt für mich halt schon besser mit der Mutterkuhhaltung.
Willy
00:27:35
War das der ausschlaggebende Punkt, also dass es einfach nicht mehr ausgegangen ist, oder hat bei dir Milch ohnehin landbischöflich gesehen eine Ablaufdatung?
Wolfgang
00:27:43
Nein, der Hauptpunkt war einfach finanzielle Geschichte. Also wenn ich heute sage, ich kriege 2 Euro für den Liter Milch, dann würde ich wahrscheinlich auch wieder mal. Schon. Kann schon sein, wenn wir sagen, es geht sich aus mit dem Milchrober da dabei, schön hier und da kleine Schau am Computer passt alles. War egal.
Willy
00:27:55
Am Handy, nicht?
Wolfgang
00:27:55
Nein, ganz ehrlich, wenn ich jetzt daheim die Huren habe, wenn ich jetzt, keine Ahnung, ich bin irgendwo in der Salzburger Gegend, ich habe 100 Hektar geherbt, Mais, das würde man vielleicht nicht sagen. Der Milchroboter, dann ist es eh lustig. Ein bisschen Traktor fahren und Milchroboter. Aber natürlich, ich weiß jetzt schon, mit Milchroboterbauern, die sind auch schon wieder gestresst, weil einem das Handy die ganze Zeit piept. Wie du hast bei Milchroboter immer Warnungen. Aber eben in meiner Größe, wo ich bin, mit meinem Grünland, war das finanziell jetzt nie so die Garde. und finanziell war es einfach, ich habe dann geschaut, 2013, 2014 haben dann jährlich ein Minus von 10.000 Euro gemacht, 10.000, 15.000 Euro.
Willy
00:28:32
Das, was der Wald kompensiert hat dann, oder? So auf die Art?
Wolfgang
00:28:37
Bankberater oder was weiß ich, also das Wald einfach, Kraftfutter hast du müssen kaufen, du hast Haierhoffelt gekauft, also in einem Jahr habe ich glaube ich mal, 12.000 Euro Kraftfutter kostet einen Korb und 10.000 fürs Haier. Ja, du hast eine Versicherung und das war einfach, was du dann auch denkst, jetzt kriegt die Molkerei, das gute Milch, und du hast eigentlich nichts davon. Und dann ist der Vater dann Hüftenopering gegangen und dann habe ich mich geschwind umgestellt.
Willy
00:29:03
Ach so, das heißt Hüften, das hat dann weniger Arbeit, weniger Dinge, mehr als hier.
Wolfgang
00:29:07
Sagen wir mal so, ich habe vollendete Tatsachen geschaffen. Ja.
Willy
00:29:11
Ihr seid ja auch ein Bio-Betrieb.
Wolfgang
00:29:12
Wir sind schon die 90er Bio-Bauern.
Willy
00:29:14
Ja, also damals waren die Bio-Bauern ja noch quasi die Pioniere und ein bisschen die Radikalen. Du hast ein bisschen gegrinst?
Wolfgang
00:29:48
Ja, ich habe das schon praktiziert.
Willy
00:29:50
Du bist da mehr Mus-Aufbau und...
Wolfgang
00:29:52
Naja, in der Pfad, da hat es einfach geschaut, was er auszuzahlen kann von EU-Ausgleichszahlungen. Und damals war jetzt nicht so viel. Mit Grünland war jetzt die Umstellung nicht so schwer. Gut, bei den Kraftfahrt hast du mir ein anderes Kraftfahrt kaufen. Das ist halt ein bisschen teurer. Und wenn du Mais angebaut hast, das hat dann auch aufgehört, den Mais anbauen. Weil wenn du Mais anbaust und nicht spritzen kannst, dann hast du halt nur einen Halmertrag.
Willy
00:30:16
Das ist blöd.
Wolfgang
00:30:17
Das hat er umgestört. Natürlich gibt es auch Biobahnen, die Futter Mais anbauen, aber vielleicht auch ein günstiger Relogen.
Willy
00:30:24
Wie war die Übergabe?
Wolfgang
00:30:26
Na, ich ganz normal.
Willy
00:30:28
Also was heißt das? Ganz normal heißt, wir haben zu ein bisschen gestritten, aber es hat funktioniert,
Wolfgang
00:30:32
Oder was? Nein, das war ganz human. Hat schon passt.
Willy
00:30:35
Wie viele Jahre hast du übernommen?
Wolfgang
00:30:37
Ich habe im 13. Jahr übernommen. Also mit 18 Jahren. Also jetzt seit 11 Jahren halt. Also vorher war ich Pech da.
Willy
00:30:48
Wie lange hast du es vorher schon gebracht? Das heißt, du hast den Betrieb schon länger geführt? Nein, geführt, ja.
Wolfgang
00:30:54
Man hat dort immer gemeinsam gearbeitet. Im 13. Jahrhundert war er halt, was weiß ich, drei, vier, sechzig oder was, aber halt übergibt man halt.
Willy
00:31:04
Du weißt, du hast gesagt, ihr seid jetzt umgestiegen auf Mutterkuhhaltung? Oder was machst du dazu? Erklär dir das mal ganz kurz, was das ist, weil ich glaube, das sind Begriffe, die kriegt man draußen ganz oft durcheinander, weil Bauer ist ein Bauer, du hast Viecher oder nicht Viecher und meistens denke ich halt, ich habe früher immer dann gedacht, wenn du Viecher hast, du hast Milch, aber es gibt ja andere Formen auch noch.
Wolfgang
00:31:25
Bei der Mutterkuhhaltung hast du auch Milch, aber in dem Fall ist es halt so, du hast eine Kuh.
Willy
00:31:29
Ja, die Milch ist nicht für dich.
Wolfgang
00:31:30
Die denkst du, entweder kommt auch die, dann besammt die Kuh oder du hast im Optimalfall einen Stier daheim, was eben mittlerweile gescheiter ist, weil die Besammung, das haut immer schlechter hin, weil die Samen immer dünner werden, musst du meistens einen Stier daheim, dann haben sie einmal irgendwie ein Schäferstündchen, Kuh und Stier, neun Monate später kommen ein Kälbchen und das Kälbchen, das tutelt dann bei der Kuh.
Willy
00:31:50
Tutelt?
Wolfgang
00:31:50
Das saugt die Milch der Kuh. Im Optimalfall saugt, es gibt auch Mutterkuhbauern, die sagen, sie mögen die Kuh und die Kälbeln haben sie getrennt und geben dann einen Eimer, was ich jetzt nicht so optimal finde. Ich mache einfach Kühl, Kälbel tutelt. Und so Also 10, 11, 12 Monate später verkaufst du dann die männlichen – ich gebe mehrere Varianten – also Einsteller heißen die. Wenn sie mit 10 Monaten die Stille sind, dann sind die Einsteller. Entweder du verkaufst die Stille zu weitermost oder du machst einen Ochs draus, den kaltesten Ochs. Ich habe jetzt mittlerweile momentan vier Ochsen. Das sind die, die zu gut singen. Ja, entweder Ochs, ein Ochs kostet eigentlich 36 Monate kalten, also ich habe jetzt ein Ochs verkauft mit 29 Monaten und jetzt habe ich noch drei Ochs, das stehen jetzt im Stall, die einen werden dann im Frühling 36, also drei Jahre dann sein, wo sie dann nach Valhalla gehen und das ist eigentlich… Geerntet werden. Das ist eigentlich die optimale Variante von einem Ochs, da ist vielleicht zwei Summen auf der Olm gewesen oder auf der Weide. Die Kälbchen, die zehn Monate alten Kälbchen, entscheidest entweder du für die Weiterzucht kolten oder du verkaufst sie auch für… Walhalla? Nein, muss nicht nur ein sein. Du kannst für andere Bauern zum Weiterzüchten, wenn nicht irgendwo.
Willy
00:33:12
Ah, okay.
Wolfgang
00:33:13
Ja, die weibeln halt, die kolmen. Ja, und die Stierlein gehen halt oft meistens zur Weitermost.
Willy
00:33:19
Wer sind deine Kunden dann? An wen verkaufst du da?
Wolfgang
00:33:22
Naja, ich habe jetzt schon versucht, die Direktvermarktung zu machen seit ein paar Jahren. Das war ja gar nicht so einfach, weil man ja einfach einen Schlachter braucht. Du brauchst ja irgendwo einen, der die Viecher schlachtet. Und das ist ja auch nicht mehr so einfach, weil früher mal war es ja üblich, dass… Wir haben früher eigentlich auch in den 80er Jahren, 90er Jahren ein bisschen hin und da einen Stier geschlagen. Den Stier hast du bei der Stolte rausgekaut, äh, außerbegleitet draußen. Es wird geschont mit einem großen Schussapparat und dann war die Geschichte erledigt. Am Hof hast du ihn zerlegt, am Frontler aufgehängt, die Hälften, und dann am nächsten Tag hast du ihn zerlegt und dann verkauft in so Pakete. Das darfst du jetzt aus hygienischen Gründen nicht mehr, weil damals sind die reinweißten Leute gestorben, weil es unhygienisch war. Angeblich, keine Ahnung, weiß ich nicht. Jetzt brauchst du halt wirklich einen ungenormten Schlachthof und die Höhe muss genau passen und Kühlung und etc. Da habe ich lange gesucht, da habe ich jetzt in 20 Kilometer Entfernung einen Bauer gefunden vor ein paar Jahren. Der Hansi, der hat daheim selber Milch, Ochsen, der schlachtigt alles selber und, Das ist für manche Spauern total mitschlachtig.
Willy
00:34:34
Das hat sich so entwickelt, das habe ich auch ein bisschen mitgekriegt, auch beim Christian drinnen in der Steiermark. Ja, passt schon.
Wolfgang
00:34:41
Achso, da ist ein Kabel noch.
Willy
00:34:43
Ja, das ist so geometrisch, aber den kann ich den Tisch wahrscheinlich noch ein bisschen optimieren. Für alle, die das nur hören.
Wolfgang
00:34:50
Schau gut, dass ich meinen Hauben da mitgenommen habe.
Willy
00:34:53
Nimmst du jetzt gerade wirklich, wenn du es nicht ganz schaut euch das bitte an, mit seinem roten Haubel wischt er gerade.
Wolfgang
00:34:57
Das ist eh nervös, aber sicher.
Willy
00:34:59
Also man kann das Ganze auf YouTube auch sehen.
Wolfgang
00:35:01
Aber wie gestern nicht eine geschwitzt, da kann der nicht geworfen.
Willy
00:35:03
Ah, ist das die von gestern? Denken wir schon, weil es...
Wolfgang
00:35:06
Ja, ein bisschen Geruch muss einer bringen, einem lebensechten.
Willy
00:35:10
Das mache schon ich. Ihr habt das beim Christian ein bisschen mitgekriegt, in der Region und in anderen Regionen auch, also Christian und Christian Bachler, dass die... Es waren ja ganz oft früher beim Metzger selber die Schlachträume dabei. Ja, also... Es gibt weniger Metzger.
Wolfgang
00:35:26
Also früher waren ja die Nachbargemeinde Gmün zum Beispiel. Weil Gmünd ist sieben Kilometer weg, da hast du ja in Taurau, in Mairau, ich glaube, da waren allein in Gmünd zwei Fleischhocker, da hast du den Leberkast gekauft und Schnitzel und hinten teilweise haben sie geschlachtet. Das hat dann irgendwann einmal in den 90er Jahren aufgehört und in den Spitalern auch draußen waren ja mehrere Schlachter. Das ist ja alles, du brauchst jetzt mittlerweile einen Viehhändler. Also entweder, ich habe das eben lange an einen Viehhändler gegeben und dann denke ich mir, wir haben selber dann Rindfleisch gekauft im Geschäft. Da denke ich mir, jetzt mache ich das gute Fleisch und isst aber selber in einem Haus im Geschäft. Oder ich kaufe optimal vom Bauermarkt oder sowas. Deswegen war das optimal. Dann haben wir mit den Schlachten angefangen und da verkauf ich eben so Mischpakete, so 15, 20 Kilo, je nachdem, wer halt will.
Willy
00:36:14
Auf Vorbestellung oder wie machst du das?
Wolfgang
00:36:15
Auf Vorbestellung. Ich habe mir jetzt ein kleines Kundenstück aufgebaut. Also eh nur im Rahmen. Also zwei bis drei Viecher im Jahr schlachte ich so. Wobei jetzt habe ich ein Jahr ausgesetzt, wie ein Bandschei-Fuhrfall habe, jetzt habe ich mir gedacht, jetzt haben wir eine Zauerei.
Willy
00:36:28
Ist noch?
Wolfgang
00:36:30
Ja, es kommt hin und da. Und heuer habe ich auch noch einmal, jetzt im Herbst las ich noch einmal aus, aber im Frühling werden jetzt dann zwei Ochsen. Das machen wir dann mit den zwei Ochsen, dann haben wir selber direkt vermarkten. Aber ich tue schon mit Kärtnerfleisch zusammenarbeiten, also wenn ich jetzt irgendwo zu viel habe, ja, da gibt es die Bio-Schiene bei denen nicht, dann kriegst du halt für den Bio-Zuschlag ein bisschen mehr. Weil die können jetzt auch nicht alle so groß bin, ich bin nicht, dass ich alles direkt vermarkten kann und das wäre dann wirklich von Arbeitsaufwand her auch intensiv, wenn ich sage, ich muss zehn Viecher so an den Mann bringen und mit dem Auftritt ist das nicht so leicht zu fallen.
Willy
00:37:00
Ja, denke ich mir. Bleibt das Experiment die Direktvermarktung oder… Weil im Programm erwähnt sie es ja auch, die Direktvermarktung immer wieder, vorarbeizt das ja ganz gut. Ja, wo geht's hin mit der Direktion?
Wolfgang
00:37:16
Ja, jetzt schau ich mal, so läuft's eigentlich ganz gut bei mir. Auf der einen Seite meine Auftritte, und wenn du jetzt mit dem Hansi so gut hingeht, wo du da was schlachten kannst, das passt dir gut. Keine Ahnung, vielleicht wenn eines meiner Kinder mal sagt, ich will selber daheim schlachten, dann optimal wäre, wenn du daheim was hast. Wenn du wirklich daheim dann gleich in die Kühltung reinhupfen lässt, den Stier, wenn du ihn irgendwo hinfahren musst, das ist optimal. Aber es kostet auch wieder gut, du musst heute Tag mit irgendwas machen, du musst gleich mal 20, 30, 40.000 Euro in die Hand nehmen und für die Investitionen dann musst du halt schon wirklich Gas geben. Und für drei Viecher, was wäre ich nach Hause jetzt was umbauen, das zahlt sich dann auch wieder nicht aus.
Willy
00:37:53
Für das fällt da wahrscheinlich einfach die Zeit ein bisschen, mit deinem anderen Lebensstil, den du sonst noch hast. Du hast gesagt, deine Kinder, du sagst das ja im Kabarett, du hast vier, ich glaube in Wirklichkeit sind es auch vier, oder?
Wolfgang
00:38:05
Das stimmt, da lehne ich mich hin und tu ein bisschen das reelle Leben an.
Willy
00:38:09
Es verschwimmt so ein bisschen, Man weiß nicht ganz genau, wo man hinschaut. Vier Kinder, wie alt sind die jetzt ungefähr?
Wolfgang
00:38:16
Zwischen 20 und 11. Zwischen 21 und 11.
Willy
00:38:21
Verheiratet? Verheiratet.
Wolfgang
00:38:24
Alle Kinder mit der gleichen Frau.
Willy
00:38:26
Soweit hätte ich jetzt gar nicht gefragt, aber danke, dass du jetzt von so einem drauf kommst. Wie heißt die Frau? Dürfen wir nicht sein.
Wolfgang
00:38:35
Frau Petutschnig.
Willy
00:38:38
Ja, das ist gut. Wir kommen eh noch auf die Grenze Zwischenzwischen, wenn man nämlich dann eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, muss man wahrscheinlich das Private ein bisschen anfangen zum Abkriegen.
Wolfgang
00:38:47
Naja, also wenn Familie heißt, es gibt manche denen das taugt, die das gerne haben, wenn sie darauf angesprochen werden und manche meiner Familienmitglieder möchten halt eher privat bleiben.
Willy
00:38:54
Ja, das kann ich verstehen. Wie lange verheiratet?
Wolfgang
00:39:00
Seit 2008?
Willy
00:39:02
Hä?
Wolfgang
00:39:02
Warte mal.
Willy
00:39:04
Oh, geht's weiter?
Wolfgang
00:39:04
16 Jahre?
Willy
00:39:06
Das schneiden wir.
Wolfgang
00:39:07
Da kannst du dir was sagen. Wir sind jetzt seit 22 Jahren glücklich zusammen. Brav. Oder 23, glaube ich.
Willy
00:39:15
Brav, brav, brav. Gratuliere. Gratuliere. So lange habe ich es noch nicht geschafft. Schauen wir mal vielleicht ein bisschen auf dein, ich habe es vorher schon gesagt, auf dein alter Ego, den Petutschnig Hons. wo ist der entstanden oder wie ist diese Leidenschaft du bist Kabarettist oder? Wie würdest du dich beschreiben?
Wolfgang
00:39:36
Also gemeint hätte ich schon aber es gibt halt oft so eine Szene die sagen, ein richtiger Kabarettist ist das nicht da ist halt auch eher noch so ja ich sehe mich schon als Comedian Kabarettist Danke.
Willy
00:39:47
Dass du das sagst, ich wollte schon fragen in Deutschland sagen sie oft Comedian dann Kabarettist irgendwo hast du da irgendwas für dich mal drüber nachgedacht was jetzt der Begriff ist und was das auch für dich bedeutet, Kabarettist oder Comedian zu sein?
Wolfgang
00:40:01
Leid unterhalten. Es gibt halt Leute, die der Meinung sind, Kabarett muss einen sehr, sehr hohen Anspruch haben. Und ich bin halt schon auch der Meinung, dass man ein bisschen Anspruch reinbringt. Ich glaube, das schaffe ich auch in meinen Programmen, aber dass man halt schon auch oft leichtere Unterhaltung auch anbietet. Und meine Lieder sind jetzt vielleicht nicht unbedingt die hohe Kunst. Aber im Großen und Ganzen, Unterhaltungskünstler so sehe ich mich eher. Weil im Prinzip, ich stehe auf der Bühne, ich mache meine Social Media, ich mache da meinen Podcast mit dir. Im Prinzip ist es also ein Unterhaltungskünstler, glaube ich, trifft es am besten.
Willy
00:40:34
Unterhaltungskünstler?
Wolfgang
00:40:35
Ja, vielleicht.
Willy
00:40:36
Woher kommt der?
Wolfgang
00:40:37
Er ist gerade erfunden.
Willy
00:40:41
Jetzt mal eine neue Biografie.
Wolfgang
00:40:42
Ja, ich so was.
Willy
00:40:43
Nein, aber wann hast du gemerkt, dass die Bühne etwas ist? Mich kann es mit der Bühne im Prinzip jagen, also ich muss da nicht auf. Aber wann hast du gemerkt, dass dir das taugt? oder dass das was ist für dich?
Wolfgang
00:40:56
Ja, ich habe ja eigentlich zu Schulzeiten vor der Klasse zu reden, das war für mich eher ein Horror, das wollte ich nicht. Vor Leid zu reden, das hat mir immer Angst gemacht. Prüfungen, ich habe eher Prüfungsangst gehabt, irgendwo da draußen stehen, das hat mir nie getaut. Da haben wir die Wörter nicht gefunden, auch wenn du was gewusst hast, das ist mir oft nicht rausgefallen. Und dann, nach der Matura, hat mich dann einer gefragt, in der Theatergruppe und so, wie er ein bisschen mitspielen kann, eine kleine Rolle, und dann habe ich gesagt, ja, probierst du dann, Es sind ein paar Sets gewesen und dann hat mir das ganz gut gefallen. Und dann hat es das eine nach dem anderen gegeben. Dann bin ich bei anderen Theatergruppen mit und dann war mal so... Mein Cavalier habe ich immer gerne angeschaut, schon in den 90er Jahren.
Willy
00:41:33
Welche?
Wolfgang
00:41:34
Ja, die damals waren halt die Hektiker.
Willy
00:41:37
Mini-Bitlinski.
Wolfgang
00:41:38
Mini-Bitlinski. Ja, ja, stimmt. Also, wenn Tony Polster nachgemacht hat, wo weiter und breit kein Tony Polster vorhanden war. Aber es war damals für uns Junge... Das war ja wirklich... Das war eigentlich damals, in den 90ern, wenn du sagst, du bist einen Rampier gegangen, dann hast du auch... Einmal sind wir eine Exkursion gefahren, da ist dann im Bus, ich glaube, der Biesens oder der Bitlinski, die Kassetten gelaufen. Das ist heutzutage eh weniger.
Willy
00:42:05
Kassetten?
Wolfgang
00:42:06
Nein, dass man sich überhaupt so mit Kabarett-Comedy, dass man das so in der Öffentlichkeit, oder in Hara, der Hara.
Willy
00:42:12
Gemeinsam macht.
Wolfgang
00:42:12
Hara Private DVD, die hat man ja x-mal angeschaut und dann, ja, die ganzen Geschichten halt. Das hat mir immer schön getaugt und dann habe ich mir irgendwann einmal, nachdem wir das Theater spielen, war halt irgendwo ein bisschen langweilig, weil du hast bei der Leintheatergruppe, du probst oft vier Monate und dann spielst sechs Mal und dann ist die Geschichte erledigt. Und das war mir irgendwie zu wenig.
Willy
00:42:32
Bist du auf den Geschmack gekommen?
Wolfgang
00:42:33
Ja, ja, ja, auf den Geschmack gekommen. Dann haben wir bei so einem Cabret-Weltbewerb angemeldet und dann hat das so seinen Lauf genommen.
Willy
00:42:38
Okay. Nein, ich frage deswegen, es interessiert mich persönlich jetzt so, weil ich war in der Schule so, dass ich beim Referat gestottert habe, beziehungsweise hyperventiliert habe, beziehungsweise alles vergessen habe.
Wolfgang
00:42:50
Ja, ich weiß. Es gibt ja Studien, wo die Leute sagen, es gibt viele Leute, die sagen, in der Öffentlichkeit reden, haben sie mehr Angst, als sie vor dem Sterben. Das habe ich irgendwo mal gelesen. In der Bildung ist es faszinierend.
Willy
00:43:03
Also die Angst, die ich damals gehabt habe, und ich habe immer noch Respekt, wenn du auf eine Bühne gehst oder wenn du vor ein Publikum stellst, also leicht wird das. Wie hast du deinen Respekt, deine Angst überwunden? Weil bis zur Matura war sie ja so ein bisschen, oder? mit dem Angstvorrefer?
Wolfgang
00:43:22
Naja, zuerst war vielleicht, beim Theaterspielen war dann, das hat mir eigentlich dann schon geholfen, weil im Prinzip, du hast ja beim Theaterspielen, hast du da einen Spielpartner, den du dann anschaust. Also wenn du dann die Leute reinschaust, das ist dann oft schon noch am Anfang ein bisschen, ungegangen gewesen. Und ja, Learning by doing, also je mehr du das, je öfter du das machst, desto mehr kriegst du in die Routine ein und ist halt einfach etwas, was sich halt, steht der Tropfen Hültenstein, wenn wir philosophisch werden wollen.
Willy
00:43:49
Ja, jetzt fangst du an. Seibert Schmidt, seibert Schmidt.
Wolfgang
00:43:55
Es hat man auf der einen Seite, es ist ja schon so ein Führendwieder, es macht auf der Seite, dass auf der Öffentlichkeit stehen schon Spaß, aber dann ein bisschen ungut. Nervös bin ich halt immer noch vor einem Auftritt. Du bist immer noch nervös. Ja, schon. Also eine gewisse Anspannung brauchst du immer. Du musst schon vorher, eine halbe Stunde vorher habe ich schon gerne mal Ruhe vor einem Auftritt, dass man sich immer gut durchkonzentriert und so. aber wenn du dann auf der Bühne bist passt das dann schon nicht mittlerweile.
Willy
00:44:21
Wie geht man damit um oder wie schafft man das dann wie überwindet man das dass man dann den Schritt aussehmacht oder dass man dann Diese Angst überwindet und dass man damit ja dann auch umgeht im ersten Moment auf der Bühne und davor auch.
Wolfgang
00:44:36
Ja, wichtig, in meinem Fall war halt wichtig, dass ich immer gut vorbereitet bin. Also, dass jetzt Theater oder Kabarett war, dass ich den Text genau gewusst habe. Text, ja. Ja, wenn du sagst, Text unsicher, dann ist es scheiße. Wichtig ist halt einfach, dass du textsicher bist und dann musst du das halt daheim regelmäßig üben, für dich alleine. Und dann auf der Bühne musst du halt irgendwie einen Punkt suchen irgendwo im Saal. Am Anfang war halt immer ein Punkt irgendwo und quasi so ein Anker, auf den du dich halt festhaltest und wenn du unsicher warst, dann hast du diesen Punkt fixiert, dann ist das eigentlich automatisches Abspielprogramm gewesen. Wirklich? Oft noch so. So war das irgendwie, ja, kommt mir vor bei mir, ja. Also wo du jetzt sagst, du schaust nicht genau in die Augen von den Leuten, dann oft die Stirn oder was.
Willy
00:45:21
Lernt man den Text eigentlich auswendig auswendig oder lernst du denn so, oder wie machst du das? Lernst du da wirklich den Text Wort für Wort oder sind es so Geschichten, die du merkst, die dann sinngemäß rauskommen oder kommen die dann jedes Mal Wort für Wort raus? Oder erzählst du jedes Mal die gleiche Geschichte, nur ein bisschen anders, weil du die Geschichte merkst und nicht den Worten selbst?
Wolfgang
00:45:40
Nein, die Wörter sind schon genau getimt. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich zuerst einmal eine Nummer. Also in meinem Fall, ich mache von Anfang bis zum Ende alles durchziehe, aber ich mache immer so einzelne Nummern, was mir gerade einfällt. Und wenn die Nummern fertig sind, dann stricke ich sie zusammen zu einer Geschichte, zu einer großen und ganzen.
Willy
00:45:57
Also es sind erst einzelne, das habe ich halt nicht gehabt, das sind einzelne Episoden oder wie ein bisschen.
Wolfgang
00:46:02
Ja, die dann quasi verkettet werden bei mir. Also im Prinzip, wenn du gestern das Programm gesehen hast, ich hätte ja, ich könnte ja mit einem zweiten Teil mit die Kinder anfangen zum Beispiel, was ich meine zweiten Halbzeit gehabt habe. Aber dass du immer kleine Übergänge hast, das ist halt so meine Herangehensweise. Natürlich, es gibt andere, die, was du wieder Theaterstücke aufbauen, das geht ja da nicht, aber ich habe jetzt, Ja, jetzt ist das dritte Programm, wo ich so arbeite. Nach der Methode. Vorher war ich immer so eine durchgehende Geschichte. Und so fühle ich mich einfach wohler, weil da, wenn du oft Leid hast, die vielleicht nicht immer genau ganz dabei sein, wenn ich einmal fünf Minuten einnicken, dann weckt sich ein Lied und dann nach einem Lied, dann kann ich zurück bei deinem eigenen Geschichte einsteigen.
Willy
00:46:46
Sehr fein. Wann ist der Hans entstanden? Der ist ja nicht gleich da gewesen. Das erste hast du noch als Wolfgang Feistritzer Winkel und Feistritzer gemacht. Was waren da die Anfänge?
Wolfgang
00:47:02
Naja, wir haben ja einen Regisseur gehabt, den Christian Hölbling damals. Beim zweiten Programm haben wir den geholt. Und mit ihm haben wir so ein bisschen Intro-Geschichten gemacht. So spontane Übungen. Und da haben wir so eine Übung gemacht. Da bin ich mal zu ihm gekommen und habe mich gerade aufgeregt.
Willy
00:47:18
Was hast du gerade aufgeregt?
Wolfgang
00:47:19
Na ja, ich habe mich gerade aufgekriegt, weil beim Spar habe ich eine Leberkasse immer bestellt.
Willy
00:47:23
Also wirklich aufgekriegt, also so richtig aus dem Leben aus.
Wolfgang
00:47:26
Das habe ich, ich bin hingekommen und habe gesagt, ich habe eine Stresskarte, ich habe beim Spar zwei Leberkasse immer bestellt. Die eine Leberkasse habe ich bestellt, Leberkasse normale mit Senf und die Käselieberkasse mit Ketchup und Mayonnaise. Und dann hat das aber etwas verkehrt gemacht. Zuerst hat sie noch extra gefragt, nochmal nachgefragt und dann hat sie trotzdem wieder in die Käselieberkasse mit Senf und normale Ketchup-Mäse hingetragen. Und da hat man das aufgeräumt, und dann hat er gesagt, erzähl die Geschichte noch einmal, und ich habe da so diesen blauen Mantel mitgehabt und einen anderen Hut, und dann hat er gesagt, setz einmal das auf und drehe ein bisschen umleutlich, und so ist das dann entstanden.
Willy
00:47:57
Warum hast du das mitgehabt?
Wolfgang
00:47:58
Ja, wir haben da mit verschiedenen Requisiten gearbeitet, Hurt und was da dafür was alles, und das ist ja zufällig irgendwie, der blaue Mantel, das ist ja im Prinzip, ja, auf jedem guten gepflegten Bauernhof zwar auch sein blauer Mantel, oder damals halt.
Willy
00:48:13
Ja, deswegen, das war irgendwie Anfangs die Frage nach.
Wolfgang
00:48:16
Und solche Hirtln, die sind ja, also da kannst du ein Dachboden eines Bauernhofes, umstülpen, da kriegst du so eine Haubölle aus den 60er Jahren noch. Wenn irgendwo der Mineralstoffhändler bringt immer so eine Haubölle mit. Die waren die damals, die nachgeschmissen kriegen und aus dem Grund habe ich diese Kleidungsstücke dabei gehabt.
Willy
00:48:35
Das heißt, sie waren eigentlich zufällig da aus einem Set von vielen anderen Requisiten, weil am Anfang habe ich die noch mit Gelberhaum gesehen, in den Anfängen vom Scham von Haftuch zu Gelber.
Wolfgang
00:48:40
Das stimmt, das erste Video war Ein Schaumann-Kabel! Das war überhaupt. Wo dann noch mal Marketing-mäßig schaut die Rote besser auf.
Willy
00:48:49
Also du hast dann angefangen zum Optimieren zu machen?
Wolfgang
00:48:51
Nein, da hast du dann mit dem Schaumann ausgesprochen. Das ist ja kein gutes Mineralstoff. Der war jetzt teuer, der Händler hat ihn nicht gemächt.
Willy
00:48:59
Und das war dann quasi mal die Requisiten. Das heißt, die Requisiten waren schneller da wie der Petutschnig Hons. Ist er eigentlich ein Hans oder ein Johannes?
Wolfgang
00:49:11
Ja, Hans halt, ne?
Willy
00:49:13
Was brauchst du denn so, Depp?
Wolfgang
00:49:18
Johann Andreas Alexander IV. Weil der Großvater auch schon Johann Anton hieß.
Willy
00:49:25
Ja, ich muss das ja auch mal sagen, damit man es weiß.
Wolfgang
00:49:28
Gleich einmal, ja.
Willy
00:49:29
Aber wann ist jetzt der Hans noch dazukommen zu den Requisiten?
Wolfgang
00:49:32
Nein, nein, nein, da habe ich die Leverkasse immer geschießt. Dann hat er gesagt, wie heißt denn der? Ja, der heißt Hans, ich habe ihn auch. Dann hat er gesagt, Petutschnig heißt der halt nicht, das ist mir gerade so eingefallen. Das war ja nicht gedacht in dem Moment, dass ich sage, jetzt muss ich da wirklich einen klingenden Namen erfinden, der dann 20 Jahre später noch erfolgreich ist. Das war jetzt nicht die Idee.
Willy
00:49:52
Wie geht ein Wesen damals, dann ist dann quasi der Hans am Beispiel langsam in den Grundzügen entstanden, da warst du aber schon quasi erfolgreicher Kabarettist eigentlich.
Wolfgang
00:50:01
Ja, erfolgreich. Das war jetzt auch du. Wir haben ja gespielt vor 30 Jahren, vor 20 Jahren. Gestern war der Gerhard da von der Gruppe. Die Gruppe war eine kleine Bühne da im 22.
Willy
00:50:14
Bezirk.
Wolfgang
00:50:15
Die 22. Sakella-Bühne, da habe ich schon immer spielen dürfen mit dem Duo. Und die Bühne hat 40 Leute, auch nicht 40 Leute, das hast du reingekriegt, aber da war er schon sehr eng. Da hast du noch rauchen dürfen.
Willy
00:50:27
Auf der Bühne, oder?
Wolfgang
00:50:28
Nein, im Publikum. Du darfst nicht einmal aufdenken. Aber der Gerhard hat uns immer die Chance gegeben, aufzutreten und bis da auf da rausgefahren hast. Da haben wir geschaut, dass wir ein bisschen früher weggekommen von der Arbeit, da sind wir zwei rausgefahren, sechs Jahre gewesen, da waren 15 Zuschauer, da haben wir es gespielt da in der Gruppe, da sind wir in der Nacht nach Hause gefahren, nächsten Tag arbeiten und so geschichteln. Also von erfolgreich, es waren natürlich schon gute Auftritte bei uns zu Hause, wo du sagst, 200 Leute, 150 und so, aber im Großen und Ganzen sind wir halt da schon eher gekämpft um die Zuschauer immer.
Willy
00:51:05
War der Gerda so ein Art Förderer?
Wolfgang
00:51:08
Ja, in der Kabarettszene gibt es halt schon Veranstalter, die halt gewisse Künstler immer auftreten lassen und natürlich kannst du sagen ein Förderer. Ich habe Theatercafé Graz auch immer spielen dürfen, also da sind schon so Bühnen. Wenn noch einer gleich gesagt hätte, nein, du spielst bei mir nicht, dann wäre es wahrscheinlich raus gewesen, wo spielst du nicht, wenn du keine Kabarettbühne hast oder sonst nicht war, der dich veranstaltet, dann hast du den Pech gehabt. Du hast daheim im Wohnzimmer spielen, dann ist die Geschichte erledigt.
Willy
00:51:32
Ich bin gestern im Affeum, hast du gestern gespielt, ganz hinten gesessen und vor mir ist der Gerr gesessen bei der Regie und kurz mit einem geredet und da ist der Sänger, er war richtig stolz, er liebt das Kabarett und er hat richtig gesagt, ja und ich kenne ihn von früher und du hast dann richtig gesehen, wie er stolz war und wie er gestreut war, dass er jetzt da sitzt und dass er hinten voll war und ein bisschen stolz war da.
Wolfgang
00:51:54
Ja, vor allem, das ist wirklich auch, Der hat nebenbei einen Fulltime-Job gehabt immer, relativ einen Gurten, ein Krankenhaus, die Leute an irgendwas, und der hat dann quasi nach Feierabend die Gurme aufgesperrt.
Willy
00:52:09
Nebenerwerb?
Wolfgang
00:52:10
Ja, wirklich nebenerwerb. Der hat die Kaser gemacht, Telefonreservierungen, die Getränke und die Frankfurter Wüscheln rausgewucht und nebenbei Technik noch gemacht.
Willy
00:52:19
Geil.
Wolfgang
00:52:20
Das hätte er eigentlich auch nicht machen müssen, der hat dann um fünf Uhr aufstehen müssen, weil er um sechs geschöpfen muss. Solche Leute sind natürlich ganz was Tolles für die Kabarett-Szene, weil der hat sicher für den Künstler eine Chance gegeben. Genauso bei der Theater Café Graz auch, wo du sagst, ist auch so eine Bühne, die sehr renommiert ist und wenn man da spielt, ist das schon eine ganz tolle Geschichte.
Willy
00:52:41
Ja, wie ist denn das am Anfang? Wenn du dich entscheidest, ich werde jetzt Kabarettist, gehe auf die Bühne, das erste Programm stellen wir mir schwierig vor, du weißt nicht, wie es geht, kommen Leute, kommen keine, dann kommen oft nur zwölf Leute, zwanzig Leute, kleiner Raum und der halb auch, wie geht man denn da damit um? Auch vom Selbstbewusstsein und vom Selbstbild, wenn du sagst, okay, scheiße, bin ich da jetzt genug und war das jetzt gut und nur so wenig Leute aus mir wird nie was oder keine Ahnung, wie geht es einem denn da um?
Wolfgang
00:53:17
Hinten nachdenken wir eh oft, eigentlich ist es eh zart, dass ich da durchgebiessen habe. Es hat sicher im Nachhinein, wenn du zurückdenkst, Auftritte gegeben musst, da denkst du, boah, war jetzt nicht gut, war nicht so viel los. Ich weiß noch einmal mit dem Duo, 11er, 12er Jahre oder was, da haben wir drei Auftritte gehabt. Einmal am Stetten, irgendwo da in so einer Bibliothek-Kaffeehaus-Mischung, vor 12 Leuten, Dann noch irgendwo dazwischen waren 20 Leute und dann sind wir nach Mistelbach gefahren, obenauf, das war's einer. Da waren, ich glaube, ein Leute, da fährst du da, das ist super, so viele Leute haben wir schon lange nicht mehr gehabt.
Willy
00:53:58
Du hast sogar Janz gemacht, oder?
Wolfgang
00:54:01
Du spielst zu zweit, dann haben wir noch einen Kumpel mitgenommen und das hat die Technik gemacht und dann müssen wir was geben. Und dann denkst du, boah, hinten noch, wieso du das eigentlich noch gemacht hast. Aber ich habe halt Glück gehabt, dass es dann irgendwann wieder zurückgekommen ist. Natürlich hat es schöne Auftritte auch gegeben, wo du sagst, du hattest ja der Harming-Münd und so, zwei, drei Auftritte hintereinander voll und so, das war schon immer wieder, auf die hat man sich dahin gehandelt, wenn es so eine Wochenende gehabt hat, dann hat es dann wieder in der Steiermarking, wo Auftritte gegeben, wo es dann super Stimmung war, das war schon auch, das war immer wieder gut, aber in Summe war es von den Zuschauernzahlen her immer schon ein großer Ganzen zu kämpfen und ja, Selbstbewusstsein, ich habe mir das ja damals nie so, ja, wenn ich jetzt in der Gruppe gespielt habe, ich habe mir jetzt noch nie gedacht, bin nach Hause von Scheiße, mag ich nicht, mag ich nicht, für was denn? Man hat dann einfach gesagt, okay, in zwei Monaten habe ich wieder, vielleicht kommen da wieder Leute und man hat sich einfach immer so dahin gehandelt und weil man es ja gerne gemacht hat, so von dem her. Wenn du Bauer bist und daheim mögst, für null Euro, dann bist du eh schon gewöhnt, wenn du beim Kabarett spielen auch keine Leute hast.
Willy
00:55:05
Ja, aber wie, ist es Ist bei dir so eine Leidenschaft, diese Bühne, wo du sagst, wie der Gerhard, glaube ich, hat es gesagt, nach der Arbeit und dann mache ich das noch bis in der Früh und dann stehe ich wieder auf und mache es wieder, weil ich liebe den Scheiß, sage ich jetzt einmal. War das bei dir auch so, wie hast du diese Theatererfahrung am Anfang, wo du gewusst hast, das ist es, das will ich jetzt machen für den Rest von meinem Tag, Bühne, Kabarett, Wurscht, und dann steckt man sowas weg, oder ist das erst die Liebe mit der Zeit gefasst?
Wolfgang
00:55:39
Nein, nein, das war schon immer ein Gefühl. Wahrscheinlich ist man eher applaus-süchtig. Man hat ja den Applaus, Applaus haben wir schon immer gekriegt. Also sowieso nicht, auch wenn wir jetzt zehn Leute sind.
Willy
00:55:49
Ja, höflich sind sie ja immer noch.
Wolfgang
00:55:50
Ja, höflich sind sie immer gewesen und du hast den NFT schon aufgebaut. Nein, war schon immer die Leidenschaft da, die Liebe zur Bühne war schon immer da und das wollte ich einfach immer durchziehen.
Willy
00:56:01
Was wolltest du dir erreichen?
Wolfgang
00:56:02
Ja, es war jetzt, so wie Orphäum gestern zu spielen, das ist schon was Tolles, das sind so Bühnen, wo du früher halt nie gewagt hast, daran zu denken, dass du schon spielen darfst. Also von dem her ist das schon so toll. Man stellt sich, da machen wir so viel, 300 Leute haben, 500 Leute und so, und ja, mittlerweile habe ich das erreicht, dass ich schon hin und da habe, dass da wirklich große Seele voll sind.
Willy
00:56:29
600-700 Leute habe ich so gehört.
Wolfgang
00:56:30
Haben wir auch schon gehabt, ja.
Willy
00:56:31
Wie ist das dann?
Wolfgang
00:56:32
Ja, schon cool. Also, anders, also ich hab da im Sinn am Blockieren, es waren 700 Leute und da bist du halt wirklich, da kriegst du, das ist schon sehr laut. Oder am Stetten, äh, nicht am Stetten, Entschuldigung.
Willy
00:56:45
Am Stetten hab ich auch schon, es waren Zwölfe.
Wolfgang
00:56:47
Das war das. Ipsiare, ne? Ipsiare hab ich auch gespürt, das waren die Hütten voll. Ja. Ich meine, es waren sogar mehr als 700, ich weiß nicht. Da kocht die Hütten halt schon, das ist schon irgendwie...
Willy
00:56:59
Was macht das mit dir?
Wolfgang
00:57:00
Ja, in dem Moment ist man ja hochkonzentriert, hinter nach hast du natürlich ein gutes Gefühl, aber auf der Bühne selber, da bist man ja konzentriert, da ist man beim Text, schaut, dass man da eine gute Show abliefert, dass man das Beste gibt, es ist jetzt nicht so, dass man da komplett ausflippt oder was.
Willy
00:57:18
Währenddessen, aber danach, wie ist das, ist das so ein Gefühl, bist du dann irgendwie so wie auf, was weiß ich, oder wie fühlt es dir so was an?
Wolfgang
00:57:26
Ich bin vielleicht jetzt so überall vorher, ich bin jetzt vielleicht nicht, wie das vielleicht andere Kollegen sind. Ich muss dann nachher feiern, voller Wäsche. Mir taugt das einfach hier. Meine innere Ruhe, meine innere Zufriedenheit. Ich trink, ich weiß nicht, so ein Ips zum Beispiel, da trinkst du nachher ein Bier, pass gut, wurscht Brot essen, schlafen gehen, komm out. Und bin heimfahren, freust du dann am nächsten Tag, ja, war gut. Und das ist jetzt nicht so, das ist ja komplett da jetzt. Mit Sonnebrühen du aus der Gegend gelaufen. Nein, nein. Ich sehe es halt, ja, ein bisschen ruhiger, aber halt schon. Ich bin jetzt nicht der ausgeschleppte Typ, der, was dann komplett durchzieht. Aber das tun wir halt so, ja.
Willy
00:58:05
Du hast gesagt, du bist Unterhaltungskünstler und du kannst ruhig noch, ich gebe dir dabei ein Wasser, ich mache das jetzt, jetzt mache ich sie.
Wolfgang
00:58:12
Ja, danke schön. Ich hätte die Hauben auch immer noch. Ist sicherer.
Willy
00:58:14
Die Hauben werden eh wieder aufgedrückt, oder? In der Zwischenzeit. Dann kannst du ja wieder ein bisschen was umeinander brischeln. Ich muss mal schauen, dass ich es nicht ins Büdel stehe. du hast gesagt, du bist Unterhaltungskünstler, das heißt, auf der einen Seite wirst du unterhalten, du wirst, dass die Leute gut gehen oder wirst, dass sie lachen. A, B, hast du inhaltlich eine Message, wirst du so quasi, du spielst jetzt den betutschen, du sprichst viel über Landwirtschaft, hat das auch irgendwie so einen, wie soll ich sagen, einen pädagogischen oder einen Wissenstransfertechnischen Anspruch das Ganze, oder ist das einfach nur, weil sich das so ergeben hat? Was ist da rein?
Wolfgang
00:58:57
Naja, wichtig ist natürlich schon immer, dass die Leute sich gut unterhalten. Man muss halt die Mischung finden. Also man sollte jetzt nicht ganz komplett einen Witz nach einem anderen runterklopfen. Also mein Anspruch ist schon, dass man Wissen oder ich glaube, ich vermittle relativ viel Wissen. Also ich vermittle viel Insider-Infos, das kommt mir oft vor, vom Thema Landwirtschaft. Das sind halt einfach Sachen. Ich habe halt im Laufe der Jahre bemerkt, gut bin ich darin, wenn ich von Sachen erzähle, die ich selber erlebt habe, die mich bewegen. und ja, die Geschichte mit dem Schweinefleisch zum Beispiel, das ist einfach eine Geschichte, die ich erzählen wollte, wo ich einfach mich ärgere, dass die Leute oft zu gätzig sind beim Fleisch, aber wichtig ist schon auch, dass die Leute was zum Lachen haben. Sicher, hin und da nehme ich dann den Kopf, dass man mir sagt, jetzt hat man mal eine Stöte, die ist drei Minuten ruhiger, aber die Leute, natürlich gibt es Leute, die sagen, geil, jetzt setze ich mich zwei Stunden rein und lache einmal oder ein Schmutzl, da ist jetzt komplett ruhig bei ihnen gegangen, aber ich möchte dann schon, dass man dass man die Leute gut unterhaltet und dass sie eine gute Zeit haben. Vor allem, ich habe auch viele Junge im Publikum, also gerade am Land, da sitzen auch so, da sind teilweise sechs, sieben Jahre drinnen, oder Hauptschüler, die warten auf die Lieder und da muss man einfach eine gute Mischung finden, dass man auf der einen Seite ein bisschen eine Themen einbringt, wo Anspruch da ist, wo ich eben von der Landwirtschaft erzähle. Mittlerweile ist es dann schon so, dass ich sage, das wäre mir jetzt schon wichtig, dass ich das jetzt reinbringe mit Landmaschinenvertretern oder sonst irgendwas, die Themen, dass man da ein paar kritische Sachen reinbringt, aber im Großen und Ganzen muss dann schon der Schmäh auch da sein.
Willy
01:00:34
Die Vertreter sind gestern ein bisschen unter die Radlung gekommen sozusagen. Was ist dir in der Landwirtschaft wichtig? Welche Themen, die du dann natürlich auch aus Hand transportieren kannst, was ist dir rund um das Thema Landwirtschaft wichtig?
Wolfgang
01:00:48
Ja, ich komme aus der kleinstrukturierten Landwirtschaft, also für mich ist halt einfach immer, die Themen spreche ich an, was mich betreffen, also wie gesagt, wir sind auf 800 Meter oben im Grünland, wir können ja nicht intensiv Landwirtschaft betreiben oder halt sehr schwer und das macht mir halt schon Sorgen, dass man einfach in den letzten 20, 30 Jahren sieht, dass diese kleinen Betriebe nach der Reihe wegsterben, dass es einfach geschluckt wird und das sind halt schon Sachen, die ich dann immer einbringen möchte. und ich zeige halt da gewisse Sachen oft bei den Videos auf, auf der einen Seite natürlich mache ich das auch gerne, das habe ich in der Corona-Zeit angefangen, wo ich längere Videos mache, so Farm Vlogs quasi, wo ich halt einfach die Landwirtschaft erkläre.
Willy
01:01:31
Farm Vlogs.
Wolfgang
01:01:32
Farm Vlog. Da lernt man auch von den Kindern, weil ich zum Beispiel eine Bude von mir, da bin ich gerade raufgekommen in 17, 18er Jahren, der schaut YouTube wieder, der sagt, wie schaust du? Ja, der tut dann ein Mais häckseln. da gibt es Videos drinnen da tut einer 20 Minuten auf dem Traktor oben ins Handy laufen und redet nichts und dort Mais häxeln da gibt es Leute, die 200.000.
Willy
01:01:54
Klicks oder Zug der fährt von A nach B nein,
Wolfgang
01:01:57
Zug, nein, Landwirtschaft dann gibt es einen, der hat auf dem Forst ein GoPro, und tut halt socken schaut gar eine halbe Stunde sowas an da bin ich drauf gekommen, da gibt es irrsinnig viele junge Leute die das gerne anschauen, und da habe ich das eben probiert zu vermischen, dass man sagt, ich möchte auch so ein bisschen Landwirtschaft herzeigen, wie ich sie betreibe. Und es gibt ja viele Leute, die von der Landwirtschaft, so wie du, jetzt überhaupt keine Ahnung haben, ne? Nein, das jetzt nicht, aber andere, die man halt ein bisschen Sachen erklären will. Weil ich bin ja wirklich draufgekommen, dass es Leute gibt, die es jetzt nicht genau wissen, was heißt biologische Landwirtschaftsweise oder Mutterkuhhaltung und da erklärt man halt auch die Heuernte oder was ist halt in diesen weißen Wurzeln drinnen an der Straße, was auch schon wie ein Klopapierrollen, dass das einem Silage ist, dass man sowas einmal erklärt mit einem Schmäh und das... Solche Sachen mache ich eigentlich auch gerne, dass man das einmal herzeigt.
Willy
01:02:45
Also du hast schon den Anspruch, Wissen zu vermitteln mit dem und nicht, sage ich jetzt mal unter Anführungszeichen, nur zu unterhalten, sondern auch die bäuerliche, kleinstrukturierte Landwirtschaft herzuzeigen. Wenn man jetzt in Hand so nimmt, blauer Mantel, Vorschlag haben wir, am Anfang sehr starker Dialekt, der ist ja auch ein bisschen weniger geworden mit der Zeit. Hast du da nicht das Gefühl, es ist zwar Ironie, und Ironie ist immer so von der Definition her die Verkehrung des Eigentlichen in seinem Gegenteil. Du überzeichnet alles ein bisschen. Hast du nicht Angst, dass du gut gemeint, du trotzdem das Klischee des Bauern mit deiner Kunstfigur, mit dem Hans, auch wieder ein bisschen bedienst, dass es auch falsch verstanden werden könnte?
Wolfgang
01:03:30
Ja, es waren vielleicht am Anfang die ersten zwei Programme, wo ich dann schon ein bisschen da ist und auf. Da habe ich dann gemerkt, da unter den Bauern ein bisschen das Gefühl aufgeklärt, Ah, der verarscht uns ja. Aber das ist mittlerweile korrigiert. Mittlerweile sind sehr viele Bauern, die gerne zu meinen Auftritten kommen und das toll finden. Ich finde jetzt auch nicht mehr, dass ich kein Klischee bediene. Gewisse Bauernschleue vermittle ich meiner Meinung nach. Das zeigt ja auch, das ist ein guter Übergang zu meinem Programmtitel, dass diese Figur, die halt auf der Bühne eher ein bisschen einfach wirkt, dass die trotzdem was drauf hat und das ist ja oft bei den Bauern draußen am Land, wo man oft glaubt, was wird denn der mit der Strickwesten und die Gummistiefel oder mit der Bergschede, hat ja nichts drauf, aber trotzdem ist ja immer wieder, dass man den Eindruck hat, die Bauern wissen wenig, aber trotzdem wissen die eigentlich sehr viel.
Willy
01:04:29
Ja, ich muss es jetzt bringen, weil du hast ja auch Philosophie studiert.
Wolfgang
01:04:34
Ja, intensiv und lang, ja.
Willy
01:04:37
Ich habe gehört, du liebst das Thema, deswegen haben wir gedacht, ich muss es, ich muss es bringen. Das hängt ein bisschen nach, dass du eigentlich Philosophie studiert hast, was ja nicht ganz der Realität entspricht und du, so gesagt, das gesehen auch nie wirklich behauptet hast.
Wolfgang
01:04:51
Nein, irgendjemand hat es auf Wikipedia geschrieben und dann gibt es halt irgendwelche Journalisten, die recherchieren, dann schauen sie auf Wikipedia und sagen, dass du irgendjemand eine Trottelphilosophie reingeschrieben hast. Jetzt müssen sie nicht mehr darauf ansprechen. Nein, ich habe eine Tour gemacht. Damals im 99-Jahr habe ich eine Tour gemacht. Im September. Nein, ich war eigentlich in der Schule echt gut. Ich habe in Deutsch zweimal maturiert zum Beispiel. Weil ich da so gut war. Und dann war halt so der Übergang, September, ich hab mich für den Landwirtschaftszivildienst gemeldet. Und irgendwie hab ich da nachgetelefoniert nach der Matura und ich weiß nicht, da bin ich irgendwie nirgends…, nicht den richtigen Ansprechpartner gefunden. Da bin ich irgendwie bei Kafka durch den Kreis geschickt worden und weiß ich nicht. Dann schauen wir halt, was man dabei auch was anderes machen könnte. Und der Schwager hat nebenbei, der Schwager ist Banker und der hat nebenbei Philosophie studiert in Klangford. Da ist der immer auf und ab gefahren.
Willy
01:05:48
Ein Banker, der Philosophie studiert, das ist der Schwager. Familienaufstellung machen wir keine, aber okay, spannend.
Wolfgang
01:05:56
Da hab ich gesagt, fährst du halt mit? Dann hab ich gesagt, ja, fahr ich halt mit. Passt du, tun wir mal inskribieren. Dann sitzt hier mal rein.
Willy
01:06:03
Uiuiui, ich mein, du hast es gehabt,
Wolfgang
01:06:04
Von dem her war das auch gemacht, die Wiesn.
Willy
01:06:07
Studiengebühren hat es auch noch gegeben, aber gratis quasi.
Wolfgang
01:06:09
Gegenteil, du hast die, glaube ich, sogar als Studienbeihilfe gekriegt. Nein, na gut, da hätte ich eine Prüfung gemacht. Förderung quasi. Ja, ja, ja.
Willy
01:06:13
Da hat man doch auch gekriegt, eine Förderung auch. Ja.
Wolfgang
01:06:17
Was tut, ja.
Willy
01:06:20
Du warst schon dabei.
Wolfgang
01:06:22
Bei der Milch wenig, schauen wir, dass wir da eine Förderung haben. Also ein Kitzel bei der Uni. Aber ich bin ja draufgekommen, dass du für diese Förderung Prüfungen brauchst. Und bei Philosophie muss ich dann schon gestehen, das habe ich mir vielleicht vorher ein bisschen anders vorgestellt. Irgendwie hat mich dann so eine Studienkollegin in einer Pause darauf angesprochen, auf das Sinn des Seins und das Ist, wie man ist und irgendwann bin ich ausgeschaltet.
Willy
01:06:46
Aber dann habe ich dann,
Wolfgang
01:06:47
Zufälligerweise hat es sich dann auch gegeben, dass ein Bekannte von uns, der hat eine Vermeßungskanzlei gehabt und der hat da wen gesucht und dann bin ich eingestiegen.
Willy
01:06:56
Das heißt, wie viele Vorlesungen hast du besucht, damit wir es quasi quantifizieren?
Wolfgang
01:07:00
Es werden drei Wochen gewesen sein, wo ich ein richtiger Student war. Drei Wochen? Drei oder vier Wochen. Am Anfang November habe ich angefangen. Lass es vier Wochen sein, wo wir zwei Mal die Woche eingefahren sind.
Willy
01:07:11
Drei Wochen lang und das hängt einem dann so lang nach.
Wolfgang
01:07:14
Ja, sehr oft.
Willy
01:07:15
Und wir haben es nur deswegen angesprochen, nicht damit es noch länger nachhängt, sondern damit endlich mal Klarheit darüber herrscht. Aber was ist der Hänger geblieben aus deinem Philosophie-Studium?
Wolfgang
01:07:28
Nicht viel. Mir ist der Hänger geblieben, dass das Sessel drin sehr hart sein auf der Uni.
Willy
01:07:34
Aber die Frage nach dem Sein, um jetzt einen hochintellektuellen Übergang wieder zum Kabarettprogramm zu finden, die versuchst du ja doch ein bisschen auch zu beantworten. Das Bauersein, was heißt Bauersein, wie hat sich Bauersein verändert? Oder auch dein Wesen als Petutschnig, Hons, das hat sich auch über die Jahre dann verändert, dein Sein sozusagen. Das hat sich dann auch angepasst, oder? Du warst ja am Anfang ein kantiges Objekt, das sich dann über die Jahre hin ein bisschen dort und da ein bisschen runter gemacht hat.
Wolfgang
01:08:12
Naja, man entwickelt sich ja. Jeder Mensch macht eine gewisse Entwicklung durch, hoffentlich. Das war ja auch blöd. Man hat das komplette Manor. Hinten nachdenkt, du denkst dir oft, vor 10, 15 Jahren hast du dir Franchise gemacht. Das ist halt einfach so. Wenn man sagt, vor 10 Jahren, wenn ich mir das alte Programm anschaue, Ich würde jetzt nicht alles machen, ich nehme aber trotzdem einige Schmessmann auch gut. Ich habe jetzt auch im aktuellen Programm mit ein paar mitgenommen vom ersten zum Beispiel. Aber halt angepasst. Also ein bisschen….
Willy
01:08:37
An die Zeit?
Wolfgang
01:08:38
An die Zeit, die Zeit ändert sich. Ja, es ist halt… Mir macht es so auch mehr Spaß, weil ich einfach denke, eben als du sagst, du rätst ein bisschen deutlicher, du kannst jetzt auch nicht in….
Willy
01:08:47
Was hast du gesagt in einem Interview?
Wolfgang
01:08:48
Ja, das stimmt ja wohl. Also du kannst jetzt nicht… Ich spiele in München oder in Passau oder in Wien, da kannst du jetzt nicht… Das geht nicht mit. Was tust du in 90 Minuten? Da kann es dir passieren in München, dass du nach 20 Minuten die Leute haben.
Willy
01:09:01
Sie würden gerne lachen, aber sie wissen nicht, wo. Wie schwer ist ein Deutschlandsspielen? Also es ist ja, weil man bei Zielgruppen, es ist ja, sag ich mal, du hast vor 700 Leuten bei dir daheim gespielt. In der Gegend.
Wolfgang
01:09:17
In Ips.
Willy
01:09:17
Oder in Ips auch. Oder ich sage jetzt einmal eher am Land. Theoretisch.
Wolfgang
01:09:24
Ja, Lüstehele Grazmann auch schon. Ja, aber egal, was.
Willy
01:09:27
Ist dein Zielpublikum? Und wie schwer ist das Wiener Publikum dann zum Knacken? Bevor wir dann überhaupt nach Deutschland gehen, weil das ist ja für jeden Kabarettisten dann nochmal so ein Schritt.
Wolfgang
01:09:36
Ja, aber ich tue jetzt auch nicht daheim im Bleistift stehen und mein Zielpublikum analysieren.
Willy
01:09:40
Das ist jetzt die Zielgruppenfrage. Ich achte sie wie fest.
Wolfgang
01:09:43
Aber ich sieg's ja bei meinem, wenn du jetzt einen YouTube-Kanal hast und Facebook, man hat ja dann die gewissen Analysen hast du und ich weiß halt, dass viele Junge, wirklich die Generationen, Kindergarten bis Hochschule, die stehen heute auf die Lieder von mir, die kämen gern. Mittlerweile, Was ich sehr überrascht bin, seit zwei Jahren kommen da sehr oft Altbauern, wo du wirklich siehst, okay, der ist 80, der ist kurz vor mir übergeben, dass er seinen Hof in Puh übergibt. Solche sind oft da, was ich vorher vielleicht nicht gehabt habe. Früher hat es wirklich mehr ein junges Publikum gehabt und jetzt habe ich eigentlich schon bunt gemischt.
Willy
01:10:23
Warum glaubst du, kommen wir die jetzt?
Wolfgang
01:10:25
Nur wird sich halt auch herumgesprochen haben, dass ich doch gute landwirtschaftliche Themen anspreche, die auch Sie treffen. Und die Kinder kommen halt oft wegen der Lieder und viel Eltern kommen halt, weil sie von den Kindern mitgezahlt werden. Aber ich schaff's eigentlich jetzt im Großen und Ganzen schon, dass ich da den Großteil der Zuschauer begeistert. Ich glaub, das war gestern in Wien auch. Also gestern war sicher kein klassisches Stilpublikum von Petutchnik-Haus.
Willy
01:10:48
Du hast dich gefragt, wie viele Bauern sind drinnen? Ja, da haben sie auch aufgezeigt. Es waren doch zwei.
Wolfgang
01:10:52
Früher war einer, und ich glaube, hinten rechts. Also das war jetzt nicht so, dass du sagst. Aber da komme ich halt von einer anderen Schiene, wo du halt einfach mit den informativen Sachen die Leute tun, und die Lieder haben sie auch mitgemacht, und dann hat man jetzt zwischendurch ein paar Schmess, die dann auch für alle gut sind.
Willy
01:11:09
Ja, vorhin ist einer weggebrochen, das heißt ganz hinten gehört, du hast vorhin einen gehabt, der ist, glaube ich, bei jedem zweiten so etwas gesagt, der halber so, ich habe mich schon Sorgen gemacht.
Wolfgang
01:11:17
Der hat gut gelacht. Ja, also die Leute sind immer gut.
Willy
01:11:21
Passt du das dann ein bisschen an an die Wiener? Redest du ein bisschen, schaust du mit dem Dialekt oder so? Tust du irgendwas?
Wolfgang
01:11:28
Nein, also so wie gestern geredet habe ich auch, wenn ich in Klangfahrt spiele zum Beispiel. Oder in Passau. Ich meine natürlich, in München habe ich jetzt einmal gespielt, da redet man dann vielleicht ein paar Sachen schöner aus. Also ich bin schon mit dem Dialekt drinnen, wo halt vielleicht einmal auch... Das mache ich selber, das mache ich selbst. So kleine Anpassungen, wo du siehst, okay, selber vercheckt jetzt der Münchner eine klassische nicht. Aber im Großen und Ganzen bleibe ich schon in meiner Rolle, weil Bayern ist ja im Prinzip eh, das gehört jetzt zu uns. Vom Dialekt her ist das jetzt ein...
Willy
01:12:02
Bayern gehört das, das hören sie natürlich immer gern. Ich finde es auch immer lustig, die österreichischen Kabarettisten, wurscht wer da quasi ins Ausland geht, also nach Deutschland, und das Österreicher euch dann zuhören beim Kabarettprogramm ist schon ein großes Kind. Wenn man immer wieder zuhört, wenn man es am Anfang in Dinge übersetzt. Das ist ja eigentlich das wirkliche Kabarett für Österreich, wenn der österreichische Kabarettist nach Deutschland geht und sein Kabarett dann anpasst.
Wolfgang
01:12:26
Wenn er in Hamburg, ich finde das dann irgendwie Hallo, grüß euch, wie geht es euch? Ich komme aus Österreich. Mir geht es umgekehrt so. Wenn ich zum Beispiel in Kärnten bin und dann redet einer, der nicht aus Kärnten kann, probiert Kärnten-Dialekt zu machen, und das klingt ja auch oft brotscht. Man muss dann schon schauen, dass man natürlich bleibt.
Willy
01:12:44
Die Autosidentität oder quasi privat.
Wolfgang
01:12:46
Die Autosidentität, ja.
Willy
01:12:48
Ist es schwierig nach Deutschland zu gehen? Generell? Ist das einfach der Schritt auch, ökonomischer Schritt zu sagen, ich vergrößere jetzt mein Zielpublikum?
Wolfgang
01:12:59
Nein, und schwierig ist es nicht, der Autobahn geht ja schön raus.
Willy
01:13:05
Also vom Humor her.
Wolfgang
01:13:06
Ach, also in Passau.
Willy
01:13:08
Ja gut, sagen wir mal Bayern, Aber es gibt ja dann den Weißwurst, den Quartal, über den musst du auch mal drüber, oder weißt du nicht?
Wolfgang
01:13:13
Brauch ich ja nicht.
Willy
01:13:14
Brauchst nicht. Jetzt einmal Bayern.
Wolfgang
01:13:16
Ja, Bayern. Also ich hab in Bayern eh jetzt eh da ein paar so Ecke. Das ist jetzt auch nicht so, dass sich da die Riesenhallen füllen, aber es fängt gut an. Und was hat denn Bayern? 14 Millionen Einwohner ist doch ein bisschen größer als Österreich.
Willy
01:13:29
Du hast schon die Artikel-Analyse gemacht.
Wolfgang
01:13:31
Ja, aber was darf ich jetzt in Frankfurt oder in Stuttgart? Ja gut, vielleicht in Allgäuern, aber ich muss jetzt nicht sein. Ich bin ja in Österreich gut ausgelastet und wenn Anfragen aus Bayern kommen, dann nehmen wir sie natürlich gerne mit. Aber ich fahr jetzt nicht wegen einem Auftritt nach Mecklenburg-Vorpommern rauf, um vor 20 Leuten zu spielen. Das ist, glaube ich, nicht zielführend.
Willy
01:13:48
War das eigentlich überraschend, dass so viele Kinder eigentlich zu deinen Fans gehören, weil der ursprüngliche, der Hans war ja laut und mit dem Schlägel und wo drauf drascht, etc. Und nach und nach sind immer mehr Kinder geworden.
Wolfgang
01:14:00
Ja, mit den Lieder ist das cool, ne? Ja. Mit den Lieder. Und jetzt eben, weil ich in der Pandemie auch angefangen habe, viele sehr lustige Videos zu machen, oder ich habe ja in der Pandemie habe ich ja Lehrvideos gemacht, wo ich zum Beispiel den Satz des Pythagoras erklärt habe.
Willy
01:14:14
Ach ja.
Wolfgang
01:14:15
Da kriege ich immer wieder Nachrichten, dass mir Schüler erzählen, dass der Lehrer in der Hauptschule mal ein Video vorgespielt hat beim Pythagoras. Ich habe immer so Sachen gemacht, ne? Mathematikbeispiele haben wir gemacht, Klopapierrollen, was weiß ich, was das war. Oder Englisch, ein paar so, auf lustig halt. Und da haben wir dann, habe ich dann schon gemerkt, dass viele Junge dann auf mich aufmerksam gemacht worden sind. Und eben die Lieder, die Lieder kommen mir auch gut an bei den Jungen, deswegen käme ich die halt gern.
Willy
01:14:40
Und dann bist du aber, du hast es ja dann versuchen müssen, bei jedem Auftritt, oder wir haben es gestern gesagt, es sind ja immer wieder Kinder. Besonders bei den Großen. Da muss man dann halt ein bisschen abwägen wahrscheinlich. Oder beim Programm, dass das Programm dann für beide Zielgruppen tauglich bleibt,
Wolfgang
01:14:54
Oder? Naja, also von dem her, na, man sieht schon, Ja, abwägen. Natürlich schaue ich, dass ich eben, wie gesagt, eine gute bunte Mischung drinnen habe und es gibt schon auch Szenen, wo man halt merkt, das ist jetzt für die Jungen nicht so interessant, wenn ich da mal kurz was erzähle, aber ich bin ja jetzt nie so, also jugendtauglich bin ich sowieso immer gewesen, also klar hat man in Anfangszeit ein bisschen so Schimpfwörter drin gehabt, aber mittlerweile meine Schimpfwörter sind doch eher harmlos, wenn ich jetzt überhaupt eine habe.
Willy
01:15:24
Also zumindest hat sich nichts einbrennt bei mir.
Wolfgang
01:15:26
Nein, also das ist sowieso, also ich schaue halt schon, dass man kindertauglich ist, dass man nicht sexistisch ist, aber eben das ist sowieso von Haus aus nicht mein Anspruch, dass man, ich mache einfach das, was in mir drin ist und das kann man schon so gut, ich werde jetzt nicht explizit überlegen, ob ich das jetzt noch sagen darf, also ich mache eh, bin eh harmlos.
Willy
01:15:46
Neben der Manifestenbühne, auf die man draufsteigen kann, bist du wahrscheinlich noch erfolgreicher inzwischen auf der digitalen oder auf der virtuellen Bühne von Social Media. Du hast, ich habe es mir irgendwo aufgeschrieben, unglaublich, 217.000 stand gestern, Follower YouTube, Facebook 208.000, Instagram 79.000, Tiktok 124.000 Ex-formally known as Tinder Twitter Scherz Das heißt irgendwie weniger, aber das gibt es auch noch 7.000 Ich glaube da habe ich aufgerundet irgendwo habe ich abgerundet, ich habe mir gedacht, die Bufets sind über alle hinweg Aber hört, das ist viel Deine Videos haben teilweise 4, 5 Millionen Aufrufe Wie hat denn das angefangen? Das Ganze Wie erklärt das einmal ein bisschen?
Wolfgang
01:16:45
Nein, mit dem gelben Haubel oder mit dem Maiskulm. Das war halt einfach 2013, aber am Frühling. Da war so ein bisschen die Phase, wo ich... 2013? Ja, da war ich ja vorher als Wolfgang Feisterzalber ein Soloprogramm gehabt. Und das ist jetzt wirklich nicht mehr so berauschend gelaufen. Und das Duo halt auch. Und du sagst, ja, ungefähr so wie die Milchwirtschaft.
Willy
01:17:05
Das hat ausgespült quasi.
Wolfgang
01:17:07
Naja, das ist jetzt auch nicht so fließend. Und da war ich ein bisschen, bin ich überlegen, also mich auf Zuhause konzentrieren, mich auf Direktvermarktung, da habe ich in der Zeit auch mir 100 Hähnen zugelegt, 100 Hähnen, Eier halt.
Willy
01:17:23
Das heißt, das ist im Kabarett, Entschuldigung, weil ich dich da jetzt unterbricht, ist das Schmäh, was du gehabt hast mit dem Hähnenstall im aktuellen Programm, hat zumindest ein bisschen empirrisch.
Wolfgang
01:17:32
Ja, natürlich sind alle Sachen ein bisschen schon ähnlich gewesen. Nein, da habe ich vermehrt gedacht, jetzt konzentriere ich mich, dass wir ein bisschen hierig vermarktet haben, Eier verkaufen, Erdepfeln haben wir angebaut, massenhaft, und dann haben wir noch Milch an so einem Bioladen verkauft und da machen wir diesen Weg. Und dann haben wir daheim umgearbeitet und das war halt so Gaudi-mäßig. Meine Frau hat ja gerade in einem Discounter eine billige Kamera gekauft, um eigentlich das Aufwachsen der Kinder festzuhalten.
Willy
01:18:05
Das spricht ja für mich jetzt.
Wolfgang
01:18:06
Ja, und da ist sie halt. Dialekt war jetzt schwer gewesen, das zu erzählen. Aber jedenfalls, ja, ich bin jetzt hinten rum gewesen, haben wir gerade gezeint. Irgendwo einen Zaun habe ich repariert und da war ich mit der blauen Montur und mit dem Gelben.
Willy
01:18:19
Also quasi unabsichtlich, ohne Sendungsbewusstsein, ganz authentisch, nicht? So wie du es halt warst.
Wolfgang
01:18:26
Ich habe wieder Stieflang gehabt. Jedenfalls die Frau hat das Gefühl um deine Kine. Dann habe ich gesagt, mach mal da, mach mal ein Geschwind, da ist das gerade Video da. Im Hintergrund habe ich mal gehabt, vielleicht möchte ich mir so ein Video machen. Und dann haben wir das so gemacht.
Willy
01:18:38
Die gibt es noch, ich habe recherchiert, es gibt ganz alte, von vor 13, 14 Jahren noch Videos, Don, furchtbar und Ding, aber das richtig, wo man merkt, das waren die Anfänge, oder?
Wolfgang
01:18:48
Was heißt Don, furchtbar, das ist super gewesen. Im Vergleich zu ihm.
Willy
01:18:51
Der Rausch, und so wie es das halt am Anfang gemacht hat. Und vor 13 Jahren hat es keine gescheiten Mikros gegeben, also dass da überhaupt der Ton durchkommen ist, ich sehr wundere, im Vergleich zu dem, was heute möglich ist.
Wolfgang
01:18:59
Naja, ich habe ja immer, ich weiß gar nicht, die Kamera liegt eh noch rum. Ich habe ja einen YouTube-Kanal noch gar nicht gehabt, also da haben wir das Video gemacht und da denke ich mir, ja tun wir mal auf YouTube, das war ja damals alles neu. Und dann hat man ja auch einen Kanal, da habe ich jetzt noch das Account erstellen und so, da habe ich das Video aufgeladen und da denke ich mir, boah geil, 200 Leute haben da schon angeschaut, lustig. und haben wir ein paar Tage später noch einmal, eben das glaube ich mit dem ORF, haben wir noch irgendwann mal später nachgelegt und so, da haben wir schon 800 Leute angeschaut und das war cool.
Willy
01:19:28
Und du hattest dich ja gejuckt, oder?
Wolfgang
01:19:30
Ja, Jukon, man hat das einfach so eine Gaudi gemacht, war jetzt nie der Gedanke, dass der Petitschnik auf der Bühne in 90 Minuten steht, weil doch, die Figur war für die zwei Minuten, das war ja zufälligerweise, ich habe ja nie das gedacht, aber zufälligerweise, weil wir dann gesagt haben, dass das ja die optimale Länge war, das waren teilweise 90 Sekunden die Videos und, Und das waren ja One-Take-Videos. Ich hab ja nicht gewusst, wie man ein Video schneidet. Jetzt hab ich mir nicht mehr schauen. Wenn ich was mach, das hat er mir in den Anzug passen. Und meine Frau hat das so gefilmt. Wir haben ja kein Stativ mehr in der Pandemie gekauft. Wir haben immer freihändig gefilmt.
Willy
01:20:01
First Take.
Wolfgang
01:20:02
Ja.
Willy
01:20:03
Machst du das? Da hab ich keinen zweiten.
Wolfgang
01:20:05
Ja, weil das Problem ist, dass dann, wenn du mir ein Video vorgenommen hast, was dann eben bei den Schulvideos der Fall war, Pythagoras und so, der hat auf 10 Minuten gedauert.
Willy
01:20:15
Oh, den langen Beweis.
Wolfgang
01:20:17
Und dann hat mir meine Frau einen Vogel gezeigt, wenn ich ganz frisch bin, wenn ich nach sechs Minuten mit Verräten alles von vorne mache. Und sie hat dann wieder müssen drüben stehen, freihändig. Und dann hat sie gesagt, jetzt tut mir ein Stativ her. Und dann bin ich mal draufgekommen, es gibt ja Videoschneidprogramme auch. Das ist jetzt auch erst seit vier, fünf Jahren, wo ich das so mache. Das ist schon eine große Erleichterung gewesen.
Willy
01:20:37
Das hat sie wirklich auf den Ding gedrückt und sofort geschickt. Man spart so viel Zeit, wenn man die Schneiderei aussport, nicht?
Wolfgang
01:20:45
Wenn es schafft, es wieder rechtzeitig schön in einem Zug zu machen, hat sich viel Zeit erspürt.
Willy
01:20:50
Okay, aber du hast gesagt, der Petutschnig ist mehr oder weniger entstanden nach den Leverkass-Sämen, wo der Senf drinnen war beim Käseleberkäs, dann umgekehrt.
Wolfgang
01:21:00
Ja, Leberkas und eine Nummer hat gehandelt, dass der Petutschnig einen Stringtanga gekauft hat im Lagerhaus.
Willy
01:21:07
Ah, den habe ich auch gehört, ja.
Wolfgang
01:21:08
Den haben wir eben quasi, und der Kollege hat es auf Deutsch übersetzt. Und das war wirklich eine wahre Geschichte. Das war eine Geschichte, die bei uns ein Landwirt im Gasthaus erzählt hat.
Willy
01:21:17
Wirklich.
Wolfgang
01:21:18
Der erzählt hat, dass er sich selber angezogen hat, aus Testgründen. Also das habe ich auch im Programm eingeführt.
Willy
01:21:25
Das habe ich gesehen, das gibt es auch auf YouTube. Aber das heißt, entstanden ist er eigentlich auf der Bühne oder neben der Bühne, aber ausprobiert hast du ihn dann quasi auf Social Media mit der ersten Kamera von deiner Frau.
Wolfgang
01:21:39
Ja, also. Ich würde streng nochmal mit ausprobiert auf der Bühne. Jahre zuvor als du. Video war halt ein Gaudi-Projekt, ausprobieren, war halt so ein lustiges Geschicht.
Willy
01:21:51
Was war denn bei dir Social Media technisch zuerst? War es erst der Facebook-Kanal, war es erst YouTube, weil es am ehesten auch einer Bühne entspricht, oder wieso eigentlich YouTube?
Wolfgang
01:22:03
Bei Facebook hätte ich wieder einen Kanal müssen erstellen. YouTube war halt damals die Place de Be. Das war jetzt der neueste Shit, Facebook war mit den Seiten noch nicht so. Da hast du eher so Freunde gehabt und die Seiten erstellen war damals eher so ein bisschen frisch gekommen vorher. Und die Facebook-Seiten habe ich dann erstellt im September, also im April, Mai habe ich einen YouTube-Kanal gemacht. April und Facebook dann im September, Ende September. Und dann hast du einfach Facebook ein bisschen Fotos gemacht, lustige. Und das war halt damals noch kein Mod. Bei Facebook hast du dann den YouTube-Link unten reinhauen können und da hast du einen kleinen Haufen Leute erreicht. Und das ist heute alles nicht mehr so, wie wenn heute einen YouTube-Link reinhauen kann. Facebook hat einen Algorithmus aus. Und das war damals schon noch mein Vorteil, weil dann habe ich eben diesen Energy-Ring zerlegt, und das ist dann dahin grieselt, dann habe ich innerhalb von ein, zwei Tagen auf einmal drei, vier, fünf tausend Facebook-Follower gehabt. Das war dann cool. Dann hat es sich so ergeben.
Willy
01:23:15
Hast du ihn wegen der Botschaft zerlegt oder wegen der Reichweite?
Wolfgang
01:23:19
Direkt Bulldosen? Nein, das war eigentlich die Botschaft. Das war jetzt nicht so, dass ich gewusst habe. Verwertungslogik, nein? Nein, das war jetzt nicht der Fall. Ich weiß, Ich habe ihn in der Gurm gespielt, zu der Zeit, ein halbes Jahr später, da waren zwei junge Leute da, die haben studiert auf der Wirtschaftsuni und die haben gesagt, ja, unser Professor hat uns dieses Red Bull Video gezeigt und der hat das als Beispiel genannt einer perfekten Marketingstrategie, Kostennutzung perfekt, weil die Kosten waren glaube ich 1,40 Euro die Dosen und maximale Reichweite. Also genau das war mein Ziel.
Willy
01:24:00
Ja, der hat studiert.
Wolfgang
01:24:01
Nein, aber damals war ja die Zeit, da war gerade die Nationalratswahl, wo der Straunach kandidiert hat und die ganzen Burschen und da habe ich auf dem Misthaufen ein Video gemacht, wo ich eben kurz analysiert habe und da hat meine Frau danach gesagt, nein, das ist jetzt eigentlich nicht so lustig und wir haben kurz vorher, ein paar Tage vorher geredet, dass ich mir über Red Bull und Milch was machen möchte, da hat meine Frau gesagt, was ist eigentlich mit dem, hast du eine Idee? Und dann habe ich gesagt, ja, machen wir das einmal geschwind. den Standort um 10 Meter geändert vom Misthaufen auf den Holzmuggel.
Willy
01:24:30
Ja, im Misthaufen heißt das nicht nur eine Droschen, aber...
Wolfgang
01:24:33
Nein, Holtstock hat dann besser und dann habe ich das Video eben so aufgenommen. Und im Nahen hinein war das wirklich ein One-Take.
Willy
01:24:40
Hast du nur auch Dosen gehabt? Das hat beim ersten Mal funktionieren müssen.
Wolfgang
01:24:44
Wir haben ja nichts gehabt, wir haben ja nichts gehabt, aber was glaubst du? Die Dosen sind so teuer. Stell dir mal vor, ich hätte die Dosen gefällt. Das war ja peinlich gewesen, ich hätte das Video nie einen Anklang gehabt.
Willy
01:24:56
Das war eins von den Ersten, oder?
Wolfgang
01:24:58
Ja, ich glaube, das fünfte oder sechste oder siebte Also.
Willy
01:25:01
Noch keine Follower Also Follower noch gar nicht, weil du mit YouTube angefangen hast Das war ja noch im Sommer Nein,
Wolfgang
01:25:07
Das Red Bull war dann im Herbst Das.
Willy
01:25:08
War im Herbst
Wolfgang
01:25:09
Ich glaube, da habe ich einen Facebook-Kanal schon gehabt Aber halt ganz frisch Aber.
Willy
01:25:12
Dann hat es einen Duscher gemacht, oder? Ja, es hat einen Duscher gemacht Was passiert dann? Was geht dann los? Weil mir ist es noch nicht passiert Ich warte ja noch immer auf meinen Dosen-Moment mehr oder weniger aber wie wie stelle ich mir das dann vor wenn so ein Kanal auf einmal steil geht?
Wolfgang
01:25:31
Ja das war schon cool, bei Facebook habe ich ja dann die Anzeige gehabt, wenn du ein neues Follower gehabt hast und dann hat es dann richtig geschnieben das war ja cool, hast du mir eine Anzeige gehabt und dann waren da 100 neue Follower und so, das war eigentlich schon cool hat uns dann schon sehr gefreut, dass das da so da hingegangen ist, und ja, YouTube alles gut gepasst und ich habe dann glaube ich ein paar Monate später diese Version auf Englisch auch gemacht, wo ich das auf Englisch gemacht habe. Auch in meinem One-Take und das ist dann irgendwie bei diesem Reddit. Das habe ich bis heute noch nicht genau gecheckt, aber bei Reddit hat es so, Charts gegeben, da war irgendwie so ein paar Stunden auf Platz 1 da, weil das haben sie ja damals in Amerika fest thematisiert, dieses Video. Und das hat dann auch 500.000 Klicks gehabt und die Trottel habe noch keine Werbung geschalten gehabt. Das hat man dann auch noch aufmerksam gemacht, dass das...
Willy
01:26:18
Hast du das noch nicht aktiviert gehabt?
Wolfgang
01:26:19
Ja, ich wusste, wie das geht. Ist glaube ich nicht einmal freigeschalten gewesen, wenn ich noch nicht so viele Follower gehabt habe. Okay. Dann habe ich ein bisschen ansuchen.
Willy
01:26:27
Kriegt man dann nicht mit der Zeit, magst du nur ein Glas nochmal, ich kriege noch was zum Trinken? Oder magst du überhaupt noch was zum Trinken?
Wolfgang
01:26:33
Ich trinke eigentlich. Ja, passt.
Willy
01:26:35
Weißt du, man soll viel trinken, sagt man. Trinkfühl. Ich habe keine Zeit zum Trinken, ich muss aufpassen. Ah. Ähm, ähm, ähm, was soll ich jetzt sagen, äh... Alter, jetzt soll ich... Sag mir du, was ich grad sagen wollte.
Wolfgang
01:26:51
Äh, wir haben ja Fußball heute auch gekriegt.
Willy
01:26:53
Ja, genau. Nein, aber wir waren beim, beim, beim, mit, mit, mit dem ganzen, mit dem ganzen Steilgehen und wie das, wie das dann, ja?
Wolfgang
01:27:01
Ja, ich weiß.
Willy
01:27:02
Wie das dann ist für einen, weil man, kriegt man da nicht einen Druck, dann, wenn man auch ein Video hat, das richtig steil geht, äh, Dann sagt man, okay, super, da habe ich ein Potenzial, da geht was, ich muss was nachlegen. Steigt da nicht innerlich der Druck, dass ich dann immer wieder produziere, produziere, produziere? Und du produzierst das seither auch immer.
Wolfgang
01:27:24
Ja, aber da ist eigentlich der Vorteil, ich habe mir jetzt nie so einen großen Druck gemacht. Wenn was gut gegangen ist, dann hat es passt. Und das war ja damals eigentlich wirklich, in der Anfangszeit habe ich ja das Glück gehabt, dass es da eigentlich wenig Rückschläge gegeben hat. Also ich habe da ein Foto gepostet von, was weiß ich, mit dem Erdnepfler-Sack und das hat glaube ich 2000 Likes gehabt und so Geschichtel. Also das war eigentlich immer gut. Und ja, McDonalds Burger zerlegt und das ist auch ganz gut angekommen. Wenn immer wieder Videos, wo du sagst, das passt, dann mache ich wieder das auch nicht so gut. Das musst du mal lockerer sehen. Das ist auch heute so. Heute hast du wirklich noch mehr Kanäle zu bedienen und wenn du dir Gedanken machst, jetzt geht das wieder zwar auf YouTube gut, aber auf TikTok verregt, was tun wir jetzt? Und dann ist es oft schlecht. Wenn du das anfängst, dann musst du auch aufhören. Man muss das einfach locker sehen und wenn es geht, geht es und wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht. Ja, ist halt so.
Willy
01:28:18
Ist es so?
Wolfgang
01:28:19
In meinem Fall halt schon. Ich weiß schon, dass es andere Leute auch gibt, die sich da komplett versteifen, aber vielleicht ist das ist ein bisschen das Erfolgsgeheimnis, dass man eine gewisse Lockerheit drinnen hat. Und ich mach mir jetzt überhaupt keinen Kopf, wenn ich da, Jetzt habe ich im Sommer zum Beispiel eine Heuernte wieder gemacht, 30 Minuten. War mir jetzt scheißegal, wie viel Klicks das hat. Ich habe mir gedacht, ja, machen wir es einmal, weil es gibt ja viel, viel, weiß ich aber, dass es viele Hardcore-Fans gibt, die das gerne anschauen. Und für die habe ich das gemacht und das hat, glaube ich, mittlerweile haben das 100.000 Leute angeschaut. 100.000 Leute schauen eine halbe Stunde zur Weihau. War aber jetzt nie der Gedanke, ich muss da unbedingt 100.000, weil wenn ich das nicht schaue, dann darf ich nie wieder wieder. Wenn du das so anfängst, dann musst du aufhören.
Willy
01:29:01
Aber du produzierst ja fast jeden Tag Content.
Wolfgang
01:29:03
Nein, jeden Tag nicht.
Willy
01:29:05
Nach welcher Logik produzierst du?
Wolfgang
01:29:08
Nach welcher Logik? Da hab ich meine Statistik. Da hab ich meine Excel-Latei daheim. Da ächstel ich mal eine Liste, dann mach ich eine X für A und B, C und Y und dann geht's da hin.
Willy
01:29:22
Hey, Bruder, wenn wir schon dabei sein, schau mal, wie viele Follower du da überall hast, da wird ja wohl ein bisschen ein Plan dahinter sein. Komm jetzt.
Wolfgang
01:29:36
Mein Manager, Daniel Rosemann, mein Manager, liebe Grüße, Daniel, sehr netter Bursche und die kamen, aber die wurden am Anfang sehr nervös, weil sie sich der Meinung war, jetzt müssen wir einen Contentplan machen.
Willy
01:29:53
Schau mal, er rät.
Wolfgang
01:29:55
Einen Contentplan müssen wir machen.
Willy
01:29:57
Ach scheiße, du bist wirklich so, oder was?
Wolfgang
01:29:59
Die haben gemeint, ich muss einen Contemplar machen, dass man auf drei Monate vorher raus, oder was weiß ich, auf ein Jahr, im Vorhinein Videos produziert, die man dann wirklich kontinuierlich rauslässt. Haut das bei mir nicht hin. Ich lese in der Friede Zeitung eine Serie, okay, Wanderin aus Milchstadt zeigt einen Bauer an, weil die Kühe ihren Hund gestört haben. Und dann lese ich das, überlege zwei Stunden und mache das Video. Da habe ich den Tag vorher nicht überlegt, was mache ich am nächsten Tag, sondern das Video mache ich da und dann haue ich es raus.
Willy
01:30:32
Bist du da zwei Stunden blockiert beim Denken? Also, stehe mir da so wirklich denkend vor oder tust du dabei arbeiten und machst es so nebenbei?
Wolfgang
01:30:40
Ja, im Schneider sitze ich da heim auf der Wiese. Nein, Heigen, Traktor fahren, keine Ahnung, irgendwo dazwischen. Dann denkt man mal kurz nach und dann sucht man mal passende Worte und dann macht man das, wenn man möchte. Und wenn man mal zwei Wochen keine Idee hat, dann ist halt dann mal zwei Wochen nichts. Weil ich sage immer, lieber die Stories zum Beispiel, die Stories schaue ich schon, dass man regelmäßig ein bisschen was macht für die Leute, aber die Videos, wenn ich jetzt mal zwei Wochen keine gute Idee habe, dann mache ich nichts.
Willy
01:31:15
Und das schierst dann einfach direkt. Das macht alles du. Das heißt, schneiden, aufnehmen, ist kein Agentur im Hintergrund oder so. Du sagst, okay, ich schneide das jetzt so zusammen und ich sage jetzt nur noch die Schriftart und sonst irgendwas, ich schicke ihnen das, die machen das alles für mich, sondern das schneidest du alles du am Handy oder was?
Wolfgang
01:31:29
Ja, InShot. InShot, super App.
Willy
01:31:31
InShot.
Wolfgang
01:31:32
InShot. Ich habe das eine, ich habe mich auch jetzt runtergeladen, das CapCut. Das CapCut, da habe ich auch Lierte zusammen gemacht, aber das ist mir zu kompliziert. InShot im Video halt, also meine Frau filmt meistens.
Willy
01:31:44
Also doch noch ein Familienprojekt.
Wolfgang
01:31:46
Meine Frau ist meine Regisseurin, meine technische Beraterin. Aber meine Frau ist schon bei den Schmähs und so, hat sie oft die besseren Ideen.
Willy
01:31:56
Ist sie lustiger wie du?
Wolfgang
01:31:58
Sie hat zumindest mehr Verständnis für den, sie checkt oft, wo es besser ankommt. Oder Wörter kann sie besser umdeuten, dass es lustiger ist. Eine erste Idee bringe ich dann irgendwo auf Papier oder in Gedanken und sie sagt, so und so und so. Bei den wichtigen Videos, wo ich sage, das ist mir schon wichtig, dass das gut ist, da hole ich schon sie, aber bei dem heute während der Video, da mache ich bei der Selfie, da sage ich zum Bub, ziehe ich einmal zu, da sind Sie irgendwas.
Willy
01:32:24
Das ist wieder so ein Beispiel, man hört sich oft und ich finde es teilweise, klingt schon fast wie ein Klischee, dass du sagst, wenn einer erfolgreich ist auf Social Media etc., die machen es alle nur so nebenbei und ohne große Strategie und vermutet dann in Wirklichkeit eine große Strategie, dann tust du da, sagst du, eigentlich ist das wirklich. Also man muss das Ganze viel entspannter sein.
Wolfgang
01:32:48
Also der Petutschnig Hons war mit einer Strategie sicher nie aufgegangen. Also wenn du jetzt irgendwo ein PBL-Student geguckt war und sich überlegt, was könnte man jetzt machen, dass da viral irgendeine Figur funktioniert? Ein Bauer im blauen Mantel, das könnte? Nein, das wäre wahrscheinlich nicht in die Herd gegangen. Ich glaube, das ist das Wichtige bei mir, die Natürlichkeit, wo ich einfach vielleicht spüren das auch die Leute, dass sie sehen, ah, das ist jetzt wirklich... Ja, das klingt ja besser an, wenn du jetzt was Spontanes hast, beziehungsweise eine Idee, die ganz frisch ist zum Beispiel. Mein Politiker habe ich in letzter Zeit eh selten gemacht, aber früher waren halt Politiker, die haben keinen Scheiß gekriegt damals, was passiert heute. Und dann hast du das innerhalb von zwei Stunden verwertet.
Willy
01:33:29
Aber Politik meidest du jetzt inzwischen ein bisschen, oder? Oder ist es eher ein gefährlicheres Thema, wenn man so schnell einmal die Finger verbrennen kann?
Wolfgang
01:33:37
Gar nicht. Also mich interessiert es momentan ehrlich gesagt nicht.
Willy
01:33:44
Also wir sind jetzt zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht gewöhnt worden.
Wolfgang
01:33:48
Ich muss ehrlich sagen, ich bin ja eigentlich seit die 80er-Jahre politisch erzogen worden. Ich habe alles mitgekriegt. Im schwarzen Loch ausgewohnt. Ich habe immer, ich habe in den 90er-Jahren schon Zeitungen gelesen, ich habe in den 90er-Jahren als Hauptschüler genau gewusst, wer jetzt da Staatssekretär für Finanzen und Wirtschaftsminister. Ich habe immer, immer alles mitgeschaut und mitverfolgt. und mittlerweile in den letzten Jahren haben wir irgendwie, ich weiß nicht, man hat sich da oft mehr eingesteigert früher, aber gewisse Sachen, wenn es in den 90 Jahren oft denkst, wir diskutieren jetzt schon seit 30 Jahren oft gleiche Themen. In der Schule, wie ich Schule ging, da bin ich quasi nicht die tägliche Turnstunde, die machen wir jetzt, die sind heute noch nicht da. Wir diskutieren eh immer im Kreis und irgendwann einmal musst du einfach, oder ich muss zumindest einmal entschieden, dass ich mich nicht mehr immer so einsteigere. Sicher, ich schließe jetzt nicht aus, dass jetzt, wenn irgendwann eine Politik keine Plätze macht oder was, dass ich jetzt was mache, aber aktuell, aktuell, ich habe mir selber nachgedacht, eigentlich soll man was machen, aber was willst du jetzt? Ehrlich gesagt, es ist die österreichische Politik ein bisschen fad momentan und das ist jetzt eh nichts, wo du sagst.
Willy
01:34:51
Es gibt nicht viel her für das Kabarett momentan, oder was? Normalerweise ist es ja eine Fundgrube für Kabarett und sonst was, ist ja Politik immer ein sehr dankbarer Pool zum Fischen.
Wolfgang
01:35:00
Theoretisch eh, aber ich weiß nicht, irgendwo jetzt seit sie da in Blümel den Laptop weggenommen haben und ich momentan nicht viel auskomme man vorher nicht. Das weiß ich nicht. Das ist eh, Ja, die Figuren kennst du eh, die sind eh schon seit 25, 30 Jahren eh alle die gleichen.
Willy
01:35:15
Es wird Zeit, dass neu gewählt wird, damit wieder neue Figuren kommen.
Wolfgang
01:35:18
Nein, ich will jetzt sagen, jede Partei hat eh ihren Standpunkt seit 30 Jahren und nur die Namen ändern sich halt. Wenn ich jetzt zurückdenke, ich hab damals ein Video gemacht über einen Spinnenlecker, seinen Rücktritt. Kein Mensch kennt heute noch einen Spinnenlecker. Oder die wenigsten.
Willy
01:35:34
Die Jüngeren unter uns.
Wolfgang
01:35:35
Ja, damals, als der Feynman zurückgetreten ist, da hab ich… Das war zum Beispiel so eine spontane Geschichte. Feinmann zurückgetreten, kriegst die Meldung und dann habe ich mich rückzug rausgestellt und dann auch Abschiedswieder in Feinmann gemacht. Oder bei Strache, da haben wir zum Beispiel auch was mit Ibiza war. Das waren wirklich Sachen, die du wirklich gut hernehmen möchtest können, aber aktuell, ich weiß nicht. Und vor allem, natürlich, du musst schon auch Bock haben auf Konfrontation, weil das ist halt, wenn du heute sagst, jetzt vorerst den Grünen, dann bist du auf der anderen Seite, schießen dir die Grüne nieder, dann sagst du, das ist ein Rechter, dann fährst du wieder die Blauen, dann hast du wieder das ein Linker und du musst dir taugen. Oder du fährst den Roten. Es ist immer, immer natürlich, auf der einen Seite muss ich schon sagen, jetzt macht man jetzt nicht immer, Kopfzerbrechen, wenn ich irgendwie angefeindet wäre, aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab jetzt echt nochmal nachgedacht, aber es ist die letzten zwei, drei Jahre, was willst du über Nehammer sagen? Da ist ja schon alles abgehakt.
Willy
01:36:34
Dann macht dich schon alles richtig.
Wolfgang
01:36:35
Kogler, die sind eh alle schon verarscht worden, hinten und vorne, Kogler und wie sie alle heißen und Kicke, wie es man auch schon den ganzen Schmied, kennt man eh schon alle Figuren und momentan reizt mich nichts.
Willy
01:36:45
Wie gehst du mit Vereinnahmung um? Weil du sagst, wenn du jetzt mal einen Grünen bist, dann wirst du rechtsvereinnahmt, weil du ja gegen die Grünen bist, also da quasi man wabert ja dann quasi mit seiner Figur dann immer damit, wenn du mal gegen den was sagst, freuen sich die einen und schaut man dann, dass man so über einen gewissen Zeitraum einmal alle durch den Gaggau zieht oder wie machst du das?
Wolfgang
01:37:04
Naja, ich habe in einer Zeit, habe ich eine Zeit gehabt, wo ich eigentlich relativ viel Politik gemacht habe, das war mir eigentlich wurscht, weil einfach, ich finde eigentlich, den betutschen kann es eigentlich wurscht, wer unter dem Bundeskanzler ist, oder sonst irgendwas. Oder sagen wir mal so, ich sehe mich da ein bisschen als, ich finde einfach, ich muss ein bisschen unabhängig sein, so ein Journalist, der eigentlich über alle Objektivbetrag was macht, und für mich ist das eigentlich, ich denke da oft nicht nach, wenn ich was lustig oder was Ärgerliches finde über einen Politiker, dann mache ich das halt so. Natürlich hat es dann hier und da geheißen, jetzt bist du aber auf den falschen Feindamt, ja, musst du da mal hinnehmen, wenn ich es halt so. Also im Großen und Ganzen finde ich das eine objektive Figur, die ja über allen Dingen steht.
Willy
01:37:53
Ja, ja, ja, wertneutral.
Wolfgang
01:37:55
Dem alles wurscht, ja wertneutral jetzt vielleicht auch nicht, aber halt.
Willy
01:38:00
Komm, eh stabil. Oh ja. Du bist ja jetzt quasi ein Urgestein, also bist du quasi ewig dabei, seit der Findung des Internets sozusagen, trotzdem noch irgendwo jugendlich geblieben, durchaus. Wie hat sich denn das verändert, das Social Media?
Wolfgang
01:38:19
Das Social Media ist schneller geworden.
Willy
01:38:24
Es ist schneller geworden, aber was ich jetzt...
Wolfgang
01:38:26
Ja, aber auch nicht ganz schnell. Aber du siehst ja, ein Haubvideo über 30 Minuten geht auch noch. Aber natürlich, der Tagesbedarf, wenn du jetzt TikTok, 15 Sekunden, aber ich bediene es mir auch, weil es mir taugt, ist es oft sogar ein bisschen einfacher, weil es gibt ja oft diese ganzen Blödel-Videos, das ist ja oft schneller produziert, als wäre es wieder mit intelligentem Inhalt. Es ist halt so, entwickelt sich halt alles.
Willy
01:38:50
Auf welchem Kanal rennt denn das 30-minütige Ernte?
Wolfgang
01:38:53
Ja, YouTube.
Willy
01:38:55
Für solche Dinge ist eher YouTube-Digente-Plattform.
Wolfgang
01:38:56
Ja, das ist YouTube. Ich glaube, ich habe es auf Facebook auch getan, aber auf TikTok, Instagram, da machst du dann kurze Ausschnitte. Aber die Videos, die mir inhaltlich wichtig sind, sind halt hauptsächlich auf YouTube oben.
Willy
01:39:08
Du hast fast die größte Reichweite. Facebook ist noch ein bisschen davor, glaube ich, wenn man nicht alles täuscht.
Wolfgang
01:39:12
Ja, wobei Facebook ist halt... Ich sehe, Facebook ist auch gut.
Willy
01:39:16
Aber YouTube ist eh vorne, hast du eh recht.
Wolfgang
01:39:18
YouTube finde ich einfach, das ist so ein bisschen mein Lieblingskanal.
Willy
01:39:23
Hast du einen Lieblingskanal? Ja, mein Lieblingskanal.
Wolfgang
01:39:26
YouTube, da würde ich gerne ein bisschen schauen. Und Instagram-Story, das sind so meine Lieblingskanal.
Willy
01:39:31
Aber was ich eigentlich fragen wollte, bevor ich selber wieder abgeschwiffen bin, tue ich gern, ist, du musst immer lauter werden, habe ich das Gefühl. Du musst superlativ. Du hast ja vorher vielleicht bei den Politikern auch ein bisschen gesagt, was tust du nach einem Ibiza-Moment? Da brauchst du, wenn da hinterbei irgendwas nur halb so wildes kommt, ist das halt lauwarm nur. Es wird immer lauter, es wird immer ärger. Wie kommt man, wie schafft man es, dass man auf Social Media allgemein, aber generell jetzt auch auf der Bühne vielleicht, dass man nicht dass man da noch mitkommt? Muss man da immer lauter schreien, immer ärger werden, die Witze immer zünftiger werden oder wie sticht man da durch diese Aufmerksamkeitsblasen noch durch?
Wolfgang
01:40:13
Naja, ich finde, bei mir ist ja das Gegenteil passiert. Ich bin eher ruhiger geworden, leiser, scharfzündiger. Weil das mache ich mir jetzt keine Gedanken, ob ich jetzt da lauter werden muss.
Willy
01:40:24
Ja, aber gespielt, du bist ja da. Das ist ja quasi dein Alltag, in dem du dich bewegst. Du bist ja quasi umgeben von diesem Alltag. wie gespielt sich denn das an? Denkst du darüber nach oder tust du einfach und es funktioniert halt? Gut, haben wir eh schon geredet. Ja, es funktioniert.
Wolfgang
01:40:37
Nein, das ist jetzt nicht so. Das ist jetzt nicht so, dass ich mir da, ah, jetzt habe ich bei einem Ibiza-Video in der Dezibelform geschrien, jetzt muss man einfach ein bisschen was steigern. Jetzt haben wir da die Chatprotokolle von diesem Schmied. Da muss man jetzt ein bisschen lauter schreien, habe ich eigentlich nie.
Willy
01:40:52
Oder dass man mal ein Arsch einbauen muss oder dass man einfach lauter oder dass man fester dreschen muss oder so, das fällt ja nicht aus.
Wolfgang
01:40:58
Ich rieche eigentlich jetzt eh nichts mehr. Aber die Schimpfwörter finde ich eigentlich Ich bin jetzt draufgekommen und bedutschen, ich brauche eigentlich keinen Schimpfverbiet.
Willy
01:41:07
Das war jetzt eh nicht auf die Bezogen, war allgemein.
Wolfgang
01:41:08
Ja, aber im Prinzip, bei mir reichen es oft schon, wenn man die gewisse Schärfe oder die Tonalität ein bisschen würziger kann man sich da nicht denken, was er sich denkt. Also ich brauche jetzt nicht immer die Schimpfwörter und finde jetzt nicht, dass man lauter sein muss.
Willy
01:41:22
Okay, ist eine gute Diagnose, finde ich. Also das ist nicht notwendigerweise. Ich hoffe ja, dass ich mich täusche, dass ich das Gefühl habe, man muss immer irgendwie was spezieller sein oder uniker oder wieder irgendwas machen was sonst keiner hat
Wolfgang
01:41:34
Ich glaube das übertriebene das ist ich bin gerne gut an ich weiß jetzt nicht großartig wäre jetzt da von den Influencers mit übertriebenen Content groß oder weiß jetzt gar nicht wobei ich bin das so auseinanderformig gesagt ich habe halt meinen Kreis meine Leute was mir anschauen und die, Ja, die wissen eh. Oder so.
Willy
01:41:59
Wichtiges Thema bei Social Media, das ist ja nicht nur ein Kanal und den bespült man, weil es so schön ist und weil man Spaß daran hat, den du ja auch hast, sondern man kann speziell mit YouTube, aber auch mit Facebook aus der Reichweite heraus, wegen Werbungsschalten etc. kann man inzwischen ja gar nicht schlecht Geld verdienen.
Wolfgang
01:42:18
Ja, da sind immer jetzt die großen Fragen, die auch im Land beschäftigen. Wie viel verdient die bei YouTube? Jetzt warte mal, der hat ja 30 Millionen Klicks, der kriegt sicher 1 Euro pro Klick, der kriegt ja 1 Euro locker. So meinst du das, oder?
Willy
01:42:31
Ja, ich meine, gut, dein G63 AMG Trallala hat heute nimmer einen Garage Pass. Mit dem goldenen Anhänger. Nein, nein, aber es ist zumindest ein Einkommen, das man generiert, und bei einer gewissen Reichweite ist es jetzt nicht, dass du sagst, okay, jetzt krieg ich mal 100 Euro überwiesen von Facebook oder Meta oder wie es halt jetzt heißt, Sondern es ist halt ein bisschen ein Ding. Fängt es einem dann an, dass man sich überlegt, ui, nett, eigentlich ist schon gutes Geld und jetzt muss ich mich schon ein bisschen nach der Plattform, nach dem Algorithmus richten und schauen, dass das Ganze irgendwie vereinbaren das nicht? Oder verändern das nicht mit der Zeit?
Wolfgang
01:43:09
Nein, also wie gesagt, also reich wärst von YouTube und Facebook nicht. Nein, kann ich sagen, es ist ein, zwei Mal einkaufen bei Spar, für viele Kinder. Nein. Was meinst du, Du, da sind jetzt 100.000 Euro faszinierend oder was?
Willy
01:43:22
Nein, aber ein paar Tausend Euro im Monat,
Wolfgang
01:43:25
Das war geil. Nein, wirklich nicht? Nein.
Willy
01:43:28
Mit der Reichweite?
Wolfgang
01:43:30
Naja, da müsste ich wirklich jeden Tag so 20 Minuten wieder machen, was wirklich gut ankommt. Also du müsstest dann sagen, du sagst...
Willy
01:43:38
Dann müsstest du es liefern konstant.
Wolfgang
01:43:39
Ja, aber für diese Shorts, du verdienst 0,0000 ein Cent oder was. nicht für einen Klick. Das ist jetzt nie, dass du sagst, das ist jetzt ein Pottesnach, dann stehe ich nicht auf der Bühne, du bist wahnsinnig, dann bleibe ich daheim auf der Hohen. Dann schaue ich in die Kirche bei den Großen zu und mache ein Video am Tag. Das war schön.
Willy
01:44:00
Okay, das heißt, das ist jetzt aber, ich habe, also ich kenne keine Zahlen, ich will ja die Zahlen nicht wissen. Ich habe mir nur gedacht, das ist einfach so, dass ich mir denke, das ist nett, weil mit 217.000, 208.000, also richtig, 4 Millionen aufrufen, das ist viel. Für österreichische Verhältnisse, Fuh!
Wolfgang
01:44:18
Ja, aber das sind ja so geizig, der YouTube und der Meta. Das sind ja geizig. Die Werbung, also wirklich, also, das sind wir im Bereich von ein paar hundert Euro im Monat, wenn es gut läuft. Der Meta ist überhaupt nicht, wenn es nicht gut läuft, dann kriegst du gar nichts. Also bei YouTube sicher, ein paar hundert Dollar kommen jetzt schon rein, aber das ist jetzt nicht so, dass du sagst. Bestellen wir in 9 Links. Das ist jetzt eher die, da kannst du schon wieder streichen. Du darfst schon wieder streichen.
Willy
01:44:45
Social-Media-Einnahmequelle. Du darfst schon wieder streichen.
Wolfgang
01:44:49
Was natürlich interessant ist, wenn eine Firma zum Beispiel sagt, jetzt hätte ich aber doch gern, würde ich mir helfen, wenn der mir mit seiner Reichweite hilft, dann kann man dann schon sagen, jetzt macht man mal wieder mit einer Firma, die was dann irgendwie ein Message ein bisschen unters Volk bringen wird, da kriegt man schon ein bisschen, kann man schon was verhandeln.
Willy
01:45:07
Genau, das bringt es mir auch ein Ding, du hast in einem Interview einmal gesagt, Du hast ja, an das ich mir denke, wenn ich sage, die 4,5 Millionen, glaube ich, waren es jetzt letztens auf TikTok, wie ich geschaut habe, das war deine Geschichte mit dem Rolls-Royce, glaube ich. Wir heißen auf das, so viele Leute das nicht kennen, es gibt so Werbungen, wo sehr attraktive Damen irgendwie so Geräusche auf irgendwelchen Luxusgegenständen erzeugen. Und das war in dem Fall Rolls-Royce und sie ist über einen Kühlergrill drüber gefahren und über ein Leder und hat irgendwas vermeintlich Erotisches ins Mikrofon gemurmelt. Und du hast es dann mit deinem Traktor nachgemacht, quasi so parallel geschalten. Wie heißt das auf TikTok? Hat das sogar einen Namen, wenn man sowas macht?
Wolfgang
01:45:52
ASMR. ASMR. Wo man mit der schönen Stimme arbeitet. Da gibt es eigene ASMR-Kanäle. wo die Leute zum Einschlafen sagen, ASMR-Kanal anhue. Dann klingeln sie, machen sie solche Geräusche. Wobei wir es...
Willy
01:46:10
Das war schön, das war auch so.
Wolfgang
01:46:13
Ich hab das erst im Nachhinein, also meine Tochter hat dann gesagt, das ist ein ASMR-Video. Sag ich auch so. Nein, ich schau ja halt immer, ich schau TikTok, Instagram, schau halt durch. Was schauen die jungen Leute, was ist gerade im Trend? Ja, und das war halt schon einfach, das war schon ein Aufgelegter Elfmeter. Also wenn ich die Videos gesehen habe.
Willy
01:46:32
Ja, aber du musst einmal drauf, ich meine, die einfachsten Sachen sind immer, sie wirken so einfach, aufgelegt Elfmeter, aber du musst auf den Scheiß erst einmal kommen, oder?
Wolfgang
01:46:39
Ja, nein, also man muss ja gestehen. Kommt man dir von selber. Nein, nein, da muss ich gestehen, da lehnt man sich schon ein bisschen an. Da gibt es die Celeste Barber, australische Komikerin, die hat so lustige Fotos und macht auch manchmal so lustige Videos. das Wochenende macht es extrem. Da gibt es so ganz tolle Influencerinnen, ganz gut aussehende, die im Bikini irgendwelche besonderen Dings machen und sie hat das dann auch quasi, ja, sie ist eine normale, eine fesche Frau, aber halt nicht die unter 30 Kilo Hummerlob. Und die hat da auch diese Videos immer verarscht. Ja, und von dem her habe ich das mit meinem Hinterkopf gehabt, und dann habe ich mal solche Videos gesehen, so etwas könnte man jetzt machen.
Willy
01:47:22
Das ist ja, wo sich Yoga dann nachmacht. Ja, das System. Ja, aber da ist es halt eingefallen mit dem, ich bin immer noch bei der Verwertungslogik der sozialen Medien. Du hast in einem Video gesagt, du hast halt an den John Deere war das in dem Fall die Marken.
Wolfgang
01:47:38
Ja, mit mehr Maschinen.
Willy
01:47:39
Und dann irgendwie, ich weiß nicht, ob du das gespült hast, oder ob du wirklich ein bisschen gelitten hast, die Kooperation mit John Deere, die hast du im Vorfeld noch nicht überlegt bei dem Video, dass das möglicherweise ein Ding war. Weil das ist ja, über das könnte man ja speziell auf TikTok und auf Instagram, wo man mit Kooperationen, also mit Werbepartnerschaften Geld verdient. Wäre das sowas gewesen? Hast du dich wirklich geärgert?
Wolfgang
01:48:02
Nein, wird schon nicht. Das sind nicht die Maschinen, die müssen daheim bei mir stehen.
Willy
01:48:05
Ja, das sind nicht das.
Wolfgang
01:48:06
Ich kann jetzt nicht das Logo picken gehen.
Willy
01:48:10
Das wäre lustig, oder?
Wolfgang
01:48:12
Wobei, was mich jetzt eher, was heißt, ärgern? Hinten nachdenken wir an dieses 15er Steuerlied zum Beispiel. Also das hat ja wirklich sehr, sehr viele Klicks und wirklich eine Riesenreichweite.
Willy
01:48:21
Da bist du ja noch viel mehr. Was hast du?
Wolfgang
01:48:24
15 Millionen auf YouTube. Aber das ist halt, ja, isoliert.
Willy
01:48:30
Du solltest du singen anfangen, meinst du?
Wolfgang
01:48:31
Ja. Aber da denke ich mir dann schon manchmal, da wäre der Werbewert eigentlich nicht schlecht gewesen. Aber Steier, da ruht sich keiner. Den kennt man eigentlich schon einmal. Weißt du nicht? Einen Traktorreifen schenken, weißt du?
Willy
01:48:45
Ja, aber ist das etwas, wo du jetzt schon auch denkst, okay, wenn ich jetzt das nächste Video mache, blablabla, mir feuert gerade was lässiges ein mit meiner Reichweite und ich weiß, das wird gut, keine Ahnung, mit John Deere wieder oder sonst irgendeiner Marken, ist ja wurscht was, dass du dann im Vorfeld schon sagst, okay, das könnte eine Kooperation sein und dann nicht?
Wolfgang
01:49:05
Nein.
Willy
01:49:06
Warum nicht? Ist es unredlich, damit Geld zu verdienen?
Wolfgang
01:49:10
Nein, aber ich glaube schon dir ist das relativ scheißegal, ob jeder wieder macht.
Willy
01:49:13
Ja, allgemein, wurscht, aber mit irgendeiner Marken oder sowas. Ist das eine Option?
Wolfgang
01:49:19
Naja, meistens, wenn jemand was machen möchte, dann können wir die von selber. Es gibt oft Firmen, die haben kluge Leute. Es gibt oft Firmen, die es nicht einmal wissen, wie man Social Media schreibt. Es geht schon langsam an.
Willy
01:49:31
Ich glaube, gibt es die immer noch? Sicher.
Wolfgang
01:49:33
In den letzten zwei, drei Jahren ist es besser geworden. aber vor vier fünf jahren gehen wir davon aus dass für firmen sagen wir machen werbung in der kärntner bauer das reicht aber das jetzt davon vorhin reingehen sagt du ich möchte jetzt das und das wieder machen na ich habe jetzt nie den genannten kommen ich glaube jetzt kaum dass die firma lindner jetzt da so war ja.
Willy
01:49:57
Lindner aus dahin und wieder nach ende glaubst du auch nicht okay
Wolfgang
01:50:01
Ja, wenn sie sich mögen, können wir gerne mal drüber reden.
Willy
01:50:04
Aber du würdest das nicht ausschließen, weil ich habe lang so eine Phase gehabt, wo ich mir gedacht habe, sobald du Werbung für irgendwas machst, Werbung ist eigentlich grundsätzlich jetzt schlecht.
Wolfgang
01:50:14
Naja, für Kinder, die brauchen auch alle Ritter mal in den neuen Socken. Bleistift sind zu teuer, wollen jetzt zur Schule anfangen. Wenn hier und da ein bisschen Geld reinkommt, ist man nicht beleidigt, ehrlich gesagt. Und wenn es zu einer Figur passt. Natürlich wäre jetzt blöd, wenn ich jetzt dann, keine Ahnung, es muss zur Figur passen. Petutschnig Hons kann halt schwer Werbung über eine Schnaps-Marken machen, das würde jetzt wahrscheinlich nicht so gut passen.
Willy
01:50:46
Du hast jetzt mit Petutschnig Hons, mit deinen Social-Media-Kanälen unglaublich viel Reichweite, welche Verantwortung hast du damit oder wie nimmst du diese Verantwortung wahr?
Wolfgang
01:50:56
Ja, tue ich ja eh. Ich meine, in der frühen Aufstände habe ich sowieso eine Verantwortung. Ich kann gar keine. Verantwortung habe ich mir gegenüber. Meist du jetzt nur das Message in das Volk bringen oder was?
Willy
01:51:14
Naja, bis zu einem gewissen Grad ist er, du kannst bewusst nicht kommunizieren, wenn du kommunizierst, aber es wird immer einen geben, der das empfängt und der dann aus dem irgendwas macht. Du bist ja irgendwo schon ein Aushängerschild der Landwirtschaft und ob du das willst oder nicht, das ist ja nicht deine Entscheidung. Also das ist jetzt nicht deine Entscheidung, was du betrutschen kannst, draußen für Image hat. Das entscheiden immer die anderen. Das ist ja das Problem ein bisschen. Aber es schießt dann Druck auf dich, weil du dich zur Verantwortung zeigen wirst, wenn du wieder irgendwas hast. Geh betrutschen, ich sag doch das nicht, geh mach doch das nicht. Geh mach ein bisschen mehr Bildung, weil das mit dem Pythagoras ist ja ein positiver Effekt zum Beispiel.
Wolfgang
01:51:50
Ja, aber da, da, da, da, da, da, da, da, das Verantwortung, das bespricht mit meiner Frau, was wir machen. Und das ist so das Einzige. Mit dem Daniel noch, mit dem Manager, wenn wir ein Moment keine Ideen haben. Aber das weißt du schon wieder. Es ist jetzt nicht so, dass man jetzt zu großartige Überlegungen anstrebt. Du, wenn es mir ein Bedürfnis ist, etwas zu machen, dann mache ich es. Und da sind wir wieder bei den Politiker, und wenn ich dann denke, ja, das muss jetzt dann sein, dann mache ich es. Aber jetzt muss ich nichts sagen, ja.
Willy
01:52:18
Nein.
Wolfgang
01:52:19
So eine Verantwortung sehe ich jetzt. Man schaut halt einfach, dass man jugendtauglich ist, wie gesagt. Ja, die Sache noch. Großartig. Großartige, ich bin jetzt auch keiner, der in keinem Flächenbran mit dem keinem Video auslöst. Also das.
Willy
01:52:33
Naja, das weiß man ja nicht. Da fähig ich mal gut meistens von selber.
Wolfgang
01:52:35
Ich meine ja, zum Beispiel das Thema Wolf.
Willy
01:52:38
Ah, jetzt spricht er das Thema Wolf.
Wolfgang
01:52:39
Das Thema Wolf ist vielleicht schon etwas, wo du sagst, da stichst du schon in eine Wespenliste rein.
Willy
01:52:46
Du stichst aber auch gern oft in Videos mit so Wespen.
Wolfgang
01:52:49
Naja, aber das hilft dir nichts.
Willy
01:52:53
Das sind die Sachen, die mich wirklich betreffen.
Wolfgang
01:52:57
Aber heuer habe ich eh noch. Habe ich heuer schon ein Thema über Wolf gemacht. Habe ich nicht, gell?
Willy
01:53:02
Jetzt bist du schon spät dran.
Wolfgang
01:53:04
Ja, heuer war es eh ein bisschen ruhiger bei uns zu dem Thema. Von dem her war das jetzt kein Dings. Aber natürlich, mit solchen Themen, was heißt Verantwortung? Da ist mir dann schon bewusst, am Anfang war es mir vielleicht nicht bewusst, aber habe ich dann schon mitgekriegt, dass es dann schon sehr viele Leute aufregt, dass es so einen Menschen gibt, die das nicht gut finden, wenn ich dem Wolf etwas negativ eingestellt bin.
Willy
01:53:28
Und du positionierst dich dann ja auch, nicht?
Wolfgang
01:53:30
Ja, muss ich ja, das betrifft mich persönlich. Von dem her muss ich da schon Position einnehmen, Position beziehen.
Willy
01:53:41
Positionieren, Position positionieren.
Wolfgang
01:53:43
Ich muss Position positionieren, ja.
Willy
01:53:47
Aber wird man dann noch einmal, als erstes hast du gesagt, du hast ein bisschen weggelacht, ich verstehe, was du meinst, weil du bist jetzt nicht verantwortlich für Gott und die Welt mit dem, was du tust. Im zweiten Nachdenken, ja eigentlich schon ein bisschen Verantwortung habe ich schon, wird man dann mit der Zeit, mit zunehmender Reichweite einfach ein bisschen vorsichtiger, wenn man jetzt wieder so ein Video zum Wolf macht oder zu irgendeinem sensiblen Thema, überlegt man oder legst du heute länger, bevor du sendest?
Wolfgang
01:54:16
Naja, jetzt fällt mir was ein, ein Video habe ich gemacht, das war im Sommer, da war so eine junge Tirolerin, da ist mir ein Video aufgepoppt, da hat sich eine junge Tirolerin aufgekriegt über die Bauern, die auf der Straße fahren, dass die den ganzen Verkehr blockieren. Und die hat ziemlich geschimpft über die Bauern. fahrt es auf die Seiten, hat der Stau und was ihr überhaupt meint es. Und da habe ich mir gedacht, das hat relativ viele Aufrufe gehabt und da habe ich dann ein Reaktionsvideo drauf gemacht, aber eh ruhig, also ohne große, möglichst sachlich halt gesagt, das bauen halt durchaus, wenn sie auf die Ernte, wenn sie die Ernte einfahren müssen, sie haben einen Baum auf die Straßen, man kann es nicht verlieren mit dem Traktor. Und da habe ich dann ein Video gemacht, mit der Dame eben und eh nicht markiert und sie hat sich am Anfang noch gefreut, dass sie sie anspricht und dann hat sie mich noch gebeten, ob ich sie markieren kann bei TikTok und die hat dann relativ viel Fett abkriegt und dann am nächsten Tag hat sie gesagt, sie ist bedroht worden und was weiß ich was alles, und da habe ich dann im Nachhinein gemerkt, das hätte ich jetzt vielleicht nicht machen sollen, weil ich bin draufgekommen, die hat relativ wenig Follower, das ist vielleicht noch etwas unbedarft in dem Metier und so ein Video vielleicht würde ich jetzt, in dem Fall nicht mehr machen, aber das war jetzt im Endeffekt, ist es dann eh wieder gut ausgegangen. Es ist einfach besser bei solche Shitstorms, so genannten, wir haben es hinten nachher mal ein bisschen geschrieben, das musst du einfach zwei Tage einmal durchbeißen und nach zwei Tagen ist das so ein Shitstorm eh wieder weg.
Willy
01:55:44
Ist es da?
Wolfgang
01:55:45
In meinem Fall, glaube ich, was ich jetzt so als Erfahrung in den letzten Jahren festgestellt habe, ist das einfach ein, zwei Tage ein bisschen aufregend und dann geht es eh wieder weg.
Willy
01:55:53
Hat es schon öfter gestürmt bei dir?
Wolfgang
01:55:55
Ja sicher. In der Anfangszeit habe ich mit denen schwer umgehen können. Das lernt man auch, wenn man die Routine hat, dann geht man damit auch locker rum. Aber das war bei Strache zum Beispiel, das war im 15er Jahr, da hast du wirklich Meldungen bekommen, wo es dann wirklich scharf zugegangen ist. Und da war ich schon mal baff am Anfang. Das war dann schon schwierig zu umgehen und da hast du schon überlegt, wie du da reagierst, Mittlerweile siehst du das lockerer. Oder wenn die die Türschütze angehen, dann ist es halt so.
Willy
01:56:33
Was ist denn so quasi der therapeutisch wertvolle, pädagogisch anspruchsvolle Hack, wie es so schön heißt jetzt von dir, wenn man am Anfang steht? Ich habe das jetzt auch zum Teil. Also wenn irgendwann mal ein Video gut geht, du merkst schon, die Leute, sie haten gern am Ding, sie kommen mit sehr viel persönlicher Kritik an dir. Wie geht man denn mit dem um, dass einem das nicht nahe geht? weil mir geht das dann schon nahe, auch wenn es vielleicht nur eine Einzelkritik ist oder so, das beschäftigt dich dann zwei Tage. Stimmt das jetzt, was der sagt, ist zwar scheiße gesagt, aber vielleicht stimmt es ja im Kern und das hört er nicht auf. Wie komme ich da raus?
Wolfgang
01:57:14
Also ich und alle anderen. Mit Humor, man muss es mit Humor probieren. Also ich habe gemerkt, da sitzen alle irgendwelche Leute. Meistens sitzen da jetzt Leute.
Willy
01:57:24
Dort sitzen, ne?
Wolfgang
01:57:25
Ja. Mit viel Tagesfreizeit. Also wenn du heute irgendwo eine klopfvolle Wäsche und 5-3-30 Rufzeichen reinklopfst, dann merkst du schon, okay, die Leute haben es doch relativ.
Willy
01:57:37
Wie hast du schon gestern gesagt, ich liebe es beim Denken ein bisschen Pech gehabt.
Wolfgang
01:57:40
Ja, will ich jetzt nicht immer sagen, aber, ich habe halt merkt, du nimmst den Leuten in Wien, dass du die Segeln mit Humor dazu kommst. Wenn du eben zu dem Thema da irgendwie dich selber ein bisschen auf die Schaufel nimmst, ich habe in der Sonnenschule auch nicht so gut aufgepasst, mit deinem Schmäh machen und vielfach kommt die Community dazu und die, regelt das dann auch oft, aber man muss da mit Humor nehmen und wenn du merkst, das ist einfach komplett ein Folterodl, dann musst du ihn einfach ignorieren oder auf ein Berg drücken, das ist ja wirklich die Geschichte.
Willy
01:58:11
Und wenn es jetzt an Teil Substanz geht und sagt, dein Kabarett ist schlecht, dein Programm ist schlecht, du redest schnell, du redest unteidlich oder was der Teufel was. Wie findet man raus, was davon relevant ist, weil da ist vielleicht auch ein Feedback da drinnen, weil es ist ja nicht nur alles komplett der Hate, sondern teilweise weil es ja eine Substanz einfach nur rhetorisch völlig unbegabt vorgetragen, kann man das filtern irgendwie?
Wolfgang
01:58:34
Ja sicher, wenn du jetzt beim Cavaret, ich meine jetzt bin ich doch schon relativ lange im Geschäft, jetzt weiß ich eh ungefähr, was ich mache. Natürlich, man lernt dann schon, Kritik einzuschätzen. Ist das jetzt dann berechtigt, was der sagt? Dann nimmt man sich vielleicht zu Herzen. Da merkst du dann eh, wenn das jetzt wirklich inhaltlich gut fundiert ist, wenn der jetzt dann sagt, da und da in der Geschichte, da habe ich mich ein bisschen verloren, da komme ich nicht mit, dann merkst du genau, okay, dann denkst du dann mal nach, wenn einer sagt, ey, das war scheiße, dann war es eh. Und auf der anderen Seite, ich habe jetzt doch relativ viele Auftritte im Jahr, immer wieder viele Zuschauer.
Willy
01:59:07
Wie viele hast du denn über das Jahr?
Wolfgang
01:59:09
80 Auftritte habe ich jetzt heuer. ein bisschen mehr, glaube ich. Aber da weiß man dann eben, dass du viele Auftritte hast und du kriegst jeden Abend das Feedback vom Publikum. Natürlich, wenn du jetzt sagst, du hast 300 Leute drinnen, musst du dir halt schon bewusst sein, dass vielleicht 5, 6 Leute das nicht mögen. Ja, ist halt so. In Passau zum Beispiel, da sind halt drei Leute heimgegangen in eine Pause. Aber da hat dann einer gesagt, ja, das waren halt klassische Preußen. Ich habe da vorher ein bisschen Schmähs gemacht, so Bayern und...
Willy
01:59:40
Ach so. Ja demonstrativ, nein, ich stehe jetzt auf und ich gehe jetzt.
Wolfgang
01:59:44
Nein, in der Pause ist es halt nicht mehr da gewesen, aber ist halt so. Haben wir Einträge gezahlt, was mir egal.
Willy
01:59:51
Also, weil es mich betrifft, ich zweifle sehr viel an mir selbst. Begehst du mir Selbstzweiflung oder betrifft dich das gar nicht bei so Dingen?
Wolfgang
02:00:02
Nein, wie gesagt, nachdem ich eh schon ein alter Hund bin, jetzt kenne ich eh schon alles. Also von dem her, wir kommen jetzt nicht vor, dass jetzt irgendwo einmal was Neues kommt, wo du sagst, mit dem kannst du gar nicht umgehen, weil du hast eh schon alles durchgemacht. Und das kann ja nichts, was so groß passieren soll. Also gerade bei Social Media, wo es ist, der nächste Tag fängt trotzdem wieder an.
Willy
02:00:20
Da denke ich eher an die physische Bühne, wenn du vor 200 Leuten stehst oder so, und dann denkst du, puh.
Wolfgang
02:00:26
Sicher gibt es auch Auftritte, wo du denkst, sicher hat es vor einigen Jahren oft Auftritte gegeben, wo du sagst, Stimmung ist jetzt nicht so gut, aber dann gibt es wieder Auftritte, wo es super ist. Passt eh.
Willy
02:00:38
Welcher Bühne ist deine Lieblingsbühne? Die Hofbühne, die Kabarettbühne oder die digitale Bühne auf Social Media? Wo fühlst du dich am wohlsten?
Wolfgang
02:00:47
Schon die Bühne vor Publikum. Das ist schon das, was ich gerne mache. Das ist eh im Prinzip das, was ich jetzt lange gemacht habe, was ich glaube ich auch gut kann. Leute zu unterhalten und das ist schon jetzt, meine Hauptintention, das alles zu machen. Und die Videos, ja, die mache ich schon auch gerne. Landwirtschaft natürlich auch, aber die Kultur, ja, das ist schon meine Leidenschaft.
Willy
02:01:14
Die Kulturland, ja.
Wolfgang
02:01:14
Ja, das ist meine Leidenschaft, so meine ich. Da habe ich ja das Glück, dass ich quasi mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Das ist also ein Klischee-Spruch, was die die Fußballer oft sagen, ne? Mit 22.
Willy
02:01:26
Jetzt habe ich einen Titel für unseren Podcast ein bisschen. Irgendwas mit Kultur und Landschaft. Das ist ja super.
Wolfgang
02:01:32
Kultur unter Unteiniger. Oder Bindestrich. Oder Landschaft einkommen. Na, war ein Scherz.
Willy
02:01:40
Da machen wir noch ein Brainstorming. Zum Hans noch. Jetzt bist du eh schon länger mit dir zusammen. Du bist ein Beziehungsmensch. Das weiß ich. Jetzt seid ihr 22 Jahre verheiratet. also das habe ich jetzt zusammen, ja, wurscht, zusammen halt aber also
Wolfgang
02:01:58
Mit dem Petutschnig meinst du?
Willy
02:01:59
Nein, nein, ja, und der Petutschnig ist jetzt auch schon ein Zeitl mit dir mit geht der dir nicht irgendwann einmal am Sack?
Wolfgang
02:02:07
Ich habe mir ja oft schon gedacht, ob der mir einmal auf den Sack geht, weil ich habe das ja beobachtet es gibt immer wieder, Kunstfiguren, die weiß ich sind ja aus Massan, wo die auch irgendwann einmal aufgehört hat, oder ich sehe es ja beim Helfried Christian Hölblink der war einer meiner ersten Regisseure, der hatte dann auch, mit der Figur Helfried war er ja sehr, erfolgreich und hat dann auch irgendwann einmal die Figur dann auf die Seite gelegt und aktuell ist es irgendwie nicht so, mir kommt es sich nicht langweilig vor. Also ich fühle mich eigentlich immer noch wohl und solange ich mich wohl fühle, mache ich das. Ich schließe natürlich nicht aus, dass ich in fünf Jahren sage, das mag ich nicht mehr. Keine Ahnung.
Willy
02:02:43
Also noch habt ihr ein harmonisches Verhältnis?
Wolfgang
02:02:45
Noch haben wir ein harmonisches Verhältnis, das kommt mir eigentlich gut aus und ich habe jetzt nicht das Bedürfnis, jetzt als Wolfgang Feisterz auf der Bühne zu stehen und dann keine Ahnung, andere Sachen zu machen. Momentan passt mir das gut.
Willy
02:02:57
Es gibt ja wirklich saublade Fragen bei Interviews, eine habe ich jetzt für dich. Was stört Hans an dir?
Wolfgang
02:03:03
Was stört den Hans an dir?
Willy
02:03:05
Ich hab fragen müssen, wie er es mir hier blöde Interview fragt.
Wolfgang
02:03:08
Hast du mal lang überlegt, ha?
Willy
02:03:12
Nein, vergiss die Frage, ich wollte nur die Fragestellung, ich brauch keinen.
Wolfgang
02:03:15
Stört den Hans an dir, dass er so ruhig und sachlich und diplomatisch ist. Ja, keine Ahnung.
Willy
02:03:22
Wie viel steckt von dir im Arm?
Wolfgang
02:03:27
Ja, ich glaub, wir kommen ja schon zusammen. Also es ist jetzt nichts, der Petutschnig hat und sagt jetzt nichts, was der Wolfgang Feist hat, dass er sich nicht denken würde. Also von dem her, das ist schon alles.
Willy
02:03:37
Also es ist keine komplette Kunstfigur, sondern es ist quasi aus der Realität entlehnt.
Wolfgang
02:03:42
Ja, es ist natürlich mir und habe bei einzelnen Figuren angelehnt, was ich so kennengelernt habe und was es so gibt in unserer Umgebung, dass du sagst, ja, von dem nimmst du ein paar Elemente und von dem paar nimmst du was und so, aber im Großen und Ganzen sage ich jetzt nichts, was ich jetzt nicht selber auch vertreten würde. Darf ich mir mal schneizen?
Willy
02:03:59
Nein.
Wolfgang
02:04:00
Jetzt hab ich da vorher... Wo muss ich mich da hinrennen? In die Kamera.
Willy
02:04:09
Ah, schau. Nein, das ist total authentisch. Mach das.
Wolfgang
02:04:14
Wo ist er drin?
Willy
02:04:17
In der Kamera. Bist du in der Kamera? Bist du wieder da?
Wolfgang
02:04:23
Geht's wieder? Immer da gewesen.
Willy
02:04:25
Bist du wieder frei? Das ist sehr schön. Wir kommen eh in die Thiel gerade. Ich will dir eh nicht zu lange nerven. Ich glaube, wir können jetzt...
Wolfgang
02:04:34
Wir haben jetzt nur das Standort jetzt.
Willy
02:04:35
Das weiß ich nicht. Noch nicht lang genug. Aber ist das schon zu lang?
Wolfgang
02:04:41
Nein, passt schon.
Willy
02:04:42
Ja, heimfahren musst du halt noch. Du bist ja nicht aus Wien. Übergabe. Äh... Hofübergabe. Wie schaut es aus da bei euch?
Wolfgang
02:04:54
Drei, vier Jahre nach, dann kriegt der Bude die Hunde. So meinst du das?
Willy
02:04:58
Ja, sicher. Der Hof wird übernommen und dann wird auf einmal dem Übernehmenden ein übergebender.
Wolfgang
02:05:04
Ja, kein Problem damit.
Willy
02:05:06
Ja, vier Kinder.
Wolfgang
02:05:08
Ein Kind gibt es, das potenziell momentan ziemlich motiviert ist, die Landwirtschaft zu übernehmen. Und da schließe ich nicht aus, dass wir das bald einmal machen, wenn es einmal passt für ihn. Aber schauen wir mal, was der, das ändert sich ja noch, der ist jetzt gerade noch in Ausbildung, macht jetzt bald Matura, aber dann müssen wir da schon schauen. Ich möchte nicht, dass er bis 35 rumwurschtelt. Also das würde ich dann schon fair finden, wenn er es dann bekommt in den Hof, wenn er motiviert ist. Ich weiß ja nicht, wie es sich ändert.
Willy
02:05:37
Du möchtest jung übergeben, also relativ jung.
Wolfgang
02:05:40
Naja, es wäre ihm gegenüber fair, wenn er jetzt gute Ideen hat und das umsetzen möchte, dann wäre das ja bedeppert, wenn der jetzt bis 35 rumwurschteln kann, nicht? Weil, jetzt bin ich, eigentlich bin ich noch nicht alt, aber wenn es einmal passt, wenn es einmal passt, habe ich kein Thema damit, dass man da den Hof übergibt, für die nachfolgende Generation.
Willy
02:06:01
Wie sehr hängst du am Hof, also am Bauer sein?
Wolfgang
02:06:04
Ja, es macht mir schon Spaß, aber es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt, ich beobachte das schon oft, dass es Bauern gibt, mit 75 Minuten übergeben haben und vor lauter und die Kühe und die Viecher und das komplett dazu geklammern. Das ist ja für die Landwirtschaft nicht gut, weil du bist ja so ein Bauer, das Thema Nachhaltigkeit ist ja wichtig für den Bauer. Nachhaltig kannst du nur dann sein, wenn du auch der nachfolgenden Generation die Chance gibst, es nach bestem Wissen und Gewissen zu machen. Wenn jetzt ein überall Vermesser, wie oft die Welt vermessen haben, dann musst du den Besitzer holen. Der Besitzer muss unterschreiben, oder die Grenzsteine, dann kann ich bin kein 80er Vater mit dem Hackelsteck nachher und das Enkele ist auch schon 30. Der Enkele arbeitet eh schon, aber hat immer noch nicht übergeben, immer noch der Alte drinnen. Da machst du eigentlich als Altbauer mehr hin, weil du gibst viele Fälle, wo der nicht übergeben hat und dann scherzt du halt den, wenn der Sohn 40, 50 ist, was wird denn der noch? Hat sich selber schon ein Leben aufgebaut und da tut man sich nichts Gutes, wenn man zu lange daran fest ist.
Willy
02:07:07
Warum ist das so in der Landwirtschaft so, dass die, also ich sage jetzt mal die Landwirtschaft, vielleicht ist es bei Unternehmen auch so, ich habe noch nie Unternehmen übergeben, dass die Alten so lange am Ruder bleiben und die Angst haben vom Übergeben.
Wolfgang
02:07:19
Es gibt ja den Spruch, früher übergeben heißt nicht einmal lang leben. Das ist bei den Alten irgendwas, da hast du keine Angst, keine Ahnung. Da haben sie halt Angst, dass sie nichts mehr zu sagen haben oder keine Ahnung was. Weil es halt auch, es sind dann noch so alte Weisheiten oder alte Ansprüche, dass man halt glaubt, man muss halt da ewig immer noch mitquackeln. Aber irgendwo muss man mal so reif sein und sagen, jetzt passt es einmal. Ich tue jetzt bei meinem Boot zum Beispiel – also ich ist ihnen geschickt, also Motorsäge und alles, da rede ich gar nicht mehr rein, Den erkläre ich nicht, wie du einen Baum umschneiden musst. Das kann ja mittlerweile schon besser sein. Natürlich könnte ich jetzt auch sagen, da, da, da, da, da, aber es gibt auch manchmal Fälle, wo du sagst, nein, okay, das war jetzt vielleicht keine gute Idee, aber du lässt es machen, weil er selber das lernt. Aber es gibt sehr oft Situationen, wo man denkt, da habe ich jetzt gar kein Anrecht mehr an dem, was er zu erklären, weil er eine super Ausbildung hat, der ist Vorarbeiter und macht selber eine gute Ausbildung. Was wäre es jetzt noch?
Willy
02:08:15
Und die anderen drei haben sich aktiv gegen den Hof entschieden oder eher aktiv für den Hof? oder hat es sich einfach glücklicherweise Konfliktbräufe so entgeben, dass einer Bock hat und die anderen eh nicht so?
Wolfgang
02:08:25
Ja, was heißt nicht Bock? Wir machen jetzt keinen Ringkampf draus, während wir einen Krieg.
Willy
02:08:29
Nein, aber manche können sein, dass zwei wirklich mit Herz und Seele dabei sind und es gibt halt nur einen Hof.
Wolfgang
02:08:35
Aktuell ist es halt so, dass einer sehr motiviert ist und die anderen sind jetzt nicht ablehnend dem Hof gegenüber eingestellt, aber sie haben halt andere Wege eingeschritten, eingelenkt, eingeschlagen. Ja, einschlagen. Ja, ich weiß nicht, was ist, wenn eine Buhr sagt in fünf Jahren, nein, mich interessiert es nicht mehr, ist halt so. Dann mache ich bis 80 weiter. Bis das Enkele altmauig ist.
Willy
02:09:02
Gibt es auch schon irgendwelche Dendenzen Richtung Bühne von irgendeiner Seite? Also gibt es da auch schon potenzielle Nachfolger irgendwann?
Wolfgang
02:09:11
Auf der Bühne?
Willy
02:09:12
Ja, also dem, dem, dem, dem, dem.
Wolfgang
02:09:14
Auch von meinen Kindern? Ja.
Willy
02:09:15
Ich will ja keine Namen und nichts, sondern nur Tendenzen. Weil ich weiß, das Private ist ja richtig.
Wolfgang
02:09:20
Ja, wie gesagt, es ist schon, wenn jemand den Weg gehen möchte, würde ich ihn schon unterstützen. Aber ich würde, ich muss jetzt hinten nach, also wie habe ich früher schon gesagt, der Weg war einfach nicht einfach, glaube ich. Und das ist schon einmal zuerst wichtig, eine gute Ausbildung zu machen. Und was ich dann mache, würde ich schon unterstützen.
Willy
02:09:39
Aber nicht so wie du, sondern du hast ja gute Ausbildung gemacht vorher, oder? Du hast ja einen Sieg.
Wolfgang
02:09:44
Das hat dir gepasst. Nein, aber trotzdem, der Weg, den ich als Kabarettist gegangen bin, der war schon nicht so einfach. Ich weiß nicht, ob das jetzt an jedes Kind und du das jetzt als Vater gerne schaust.
Willy
02:09:56
Für deine Kinder hältst?
Wolfgang
02:09:57
Ja, das ist schon eine wüde Aussage.
Willy
02:10:02
Weil du bist ja glücklich jetzt auf der Bühne irgendwo mit allem drum und dran, aber es war schon schwer dann, die Zeit, oder wie so?
Wolfgang
02:10:11
Also wenn da jetzt nicht meine Frau hinter mir gestanden wäre, war das ist so nie gegangen also war wirklich jetzt nicht immer lustig aber.
Willy
02:10:18
Was auch hinter dir steht, emotional oder Stütze?
Wolfgang
02:10:20
Dass sie das unterstützt hat, dass sie sagt, ja passt schon, super, jetzt fährst du ein paar 17 Leute und dann eine, passt schon, wenn du das machst. Sie hat nie gesagt, sie hätte auch sagen können, Alter, spinnst du ein bisschen oder was, machen wir ein Gescheiter da oder was.
Willy
02:10:33
Negativ verstärken zu sagen, sie hat das Ganze positiv.
Wolfgang
02:10:34
Sie hat das nie gemacht, sie hat mich immer unterstützt. Und das ist auch nicht selbstverständlich, muss ich ehrlich sagen.
Willy
02:10:40
Nein, wenn ich den Leuten im Leben finde, ist nie selbstverständlich.
Wolfgang
02:10:44
Stimmt, ja. Habe ich ja Glück gehabt, das ist das Wichtigste.
Willy
02:10:46
Ein bisschen ein Maserl hast du es gehabt.
Wolfgang
02:10:48
Ja, privat und beruflich passt es momentan ganz gut.
Willy
02:10:52
Lustig bist du auch.
Wolfgang
02:10:54
Die Leute sagen, ja.
Willy
02:10:57
Aber du stellst dir vor, dein Sohn sagt dann irgendwie, nein, ich mag das nicht. Und gerade dir, du als kleinstrukturierte oder ihr als kleinstrukturierte Bauern, würdest den Hof dann schließen müssen. Ist das für dich denkmöglich überhaupt, dass der Hof immer nicht mehr existiert? Als landwirtschaftlicher Betrieb?
Wolfgang
02:11:14
Da geht die Welt glaube ich auch nicht unter. Also zwingend wäre ich sicher kein, also das finde ich nicht gut. Also wenn es dann mal so sein sollte, dann ist es halt so, kann man auch nix machen.
Willy
02:11:24
Aber ist die Landwirtschaft zu unattraktiv geworden? Ich habe es ja seit die Statistik, seit 56 glaube ich, wenn du das runterrechnest, bis heute zum heutigen Tag, haben jeden Tag zwölf Betriebe zugesperrt.
Wolfgang
02:11:33
Ja, also die Entwicklung ist sicher nicht sehr gut. Also diese ganz kleinen Bauern haben es immer schwieriger, wenn du nicht ein kompletter Idealist bist, wenn du nicht die ganze Familie voll einreist und, große Mühen auf sich nimmt, dann wird es oft schwierig. Ich sehe es sehr oft, Also bei mir in einer Gegend, da sind die meisten Bauern, die haben irgendeinen Nebenverdienst. Oder die Frau geht nebenbei arbeiten. Also einer muss immer irgendwo nebenbei schöpfen, ein paar große, zwei, drei große, aber der Rest, wo du denkst, die sind eigentlich vor 40 Jahren alle daheim gewesen, haben die ganze Familie davon gelebt, das wird immer weniger. Das wird jetzt sicher nicht besser, wenn in den nächsten 20, 30 Jahren.
Willy
02:12:11
Was braucht es denn aus deiner Sicht, dass Landwirtschaft in einer stabilen, gesunden, nachhaltigen Art und Weise wieder länger existieren kann oder weiter bestehen kann? Weil so wie es jetzt ist, die Tendenz ist eher weniger Betriebe, größere Betriebe, automatisiertere Betriebe mit allen Vorteilen, aber auch den Nachteilen. Was braucht es denn, dass Landwirtschaft wieder ein bisschen mehr in diese kleinstrukturierte, mit ortsverbundene Richtung geht? Oder ist das vorbei, die Zeit?
Wolfgang
02:12:45
Ich fürchte, es ist vorbei. Ich weiß es nicht. Wenn ich ganz ehrlich bin, ich glaube kaum, dass man in 20 Jahren sagt, jetzt lebt ich mit 10 Milchkirbel wieder gut. Das siehst du eh, du musst mit dem Weltmarkt konkurrieren. Der Bub war heute in Norddeutschland oben. Wir sind als Erntehelfer, da haben sie 1500 Kühe. 1.500 Kühe, tausende Hektar, da haben sie einmal 350 Hektar Weizen geerntet. Da hat man gesagt, morgen ist weniger, da sind nur 150 Hektar. Das sind riesige Agrarbetriebe, das ist einfach ein Konzern, der kauft da tausende Hektar zusammen, hat Angestellte, die Polen machen, die österreichischen Buhren mit dem Traktor fahren und mit denen konkurrieren ist halt einfach schwierig. Also es gibt natürlich gute Nischen, die direkt vermarkten, musst du natürlich auch voll einschöpfen. Eben Krakenbauer zum Beispiel, ich glaube der hat eine gute Nische gefunden mit Urlaub am Bauernhof. Das Schwierige ist, du musst halt als Bauer mehrere Standbeine entablieren. Ja, aber das wird immer schwieriger, ich weiß es nicht. Wir haben ja in den 90 Jahren schon geredet in der Schule. Man hat ja gewisse Sachen vor 30 Jahren gesehen, in welche Richtung das hingehen wird. Es ist nicht einfach.
Willy
02:14:01
Ich fahre nächste Woche nach Ostfriesland, bin dort unter anderem auf einem Krabbenkutter, aber um das geht es jetzt gar nicht, sondern bei einem Bauern, der war auch so ein riesengroßer Betrieb und für mich ohne Ende und jetzt zurückgeschrumpft auf ganz wenig. und so glücklich wie noch nie. Dem geht es jetzt wieder besser, weil er aus dem System ein bisschen ausgestiegen ist.
Wolfgang
02:14:22
Aber der hat wahrscheinlich irgendwo einen Polster geschaffen, oder? Finanziell.
Willy
02:14:25
Das haben wir dann im Podcast, wie er es genau gemacht hat. Das weiß ich noch nicht. Das versuche ich auch rauszufinden. Aber das war einfach dieser Schritt zurück wieder, der ihm zumindest und seiner Familie ganz gut getan hat. Die Frage ist, ich habe mir jetzt eine Zeit lang einen Podcast gemacht, eine Zeit lang, einen Podcast über Suizid in der Landwirtschaft. Und da ist herausgekommen, erstens mal ganz hohe Depression, Suizidrat etc. Großer Faktor, diese Förderabhängigkeit, die was so auf die Birnen geht, dass da was fremdbestimmt ist, der freie Bauer, die freie Bäuerin ist fremdbestimmt. Was braucht es denn da? Müsst man da wieder mit dieser Förderung ein bisschen zurück, dass sich die Landwirte wieder ein bisschen mehr nach Landwirt fühlen? Oder wo ist denn eine große Hebe, wo man ansetzen kann?
Wolfgang
02:15:08
Ja, ich glaube, über das Rest eigentlich nicht gern. Ich glaube, dass viele Bauern in der Gegend, wo ich sehe, die Alkoholprobleme haben, dass die sich einfach immer schwer tun. Und. Die Ausgleichszahlungen wirst du aktuell so brauchen. Aber die Entwicklung finde ich nicht gut, weil, wie gesagt, wenn wir schon mit dem Thema Norddeutschland sein, diese Riesenkonzerne, die kriegen derartig viel Flächenprämie. Denen ist ja teilweise wurscht, wie viel die jetzt Weizen ernten auf den Hektar, weil sie einfach gute Prämie kriegen. Und die kleinen Bauern kriegen halt verhältnismäßig wenig. Und deswegen geht halt die Entwicklung hin, dass man halt immer größer wird, weil du dann da wieder die Prämien hinkommst. Wenn ich jetzt ganz radikal wäre, würde ich halt bitten, dass wir sagen, ab einer gewissen Größe kriegen die Bauern halt nur mal die Hälfte. Und die Kleinen kriegen dafür dementsprechend mehr, dass du halt dann mit 15 Kieren überleben kannst zum Beispiel. Aber halt nur rein mit dem Marktpreis, das werden wir nicht schaffen, weil du hast einfach den freien Markt, die offenen Grenzen. Und du siehst ja wohl, wenn der Rebe in Deutschland was bestimmt, dann muss der Österreicher mitlaufen. Wenn der Aldi sagt, das und das machen wir jetzt, dann musst du mithupfen. Und das wird in naher Zukunft, glaube ich, ohne diese Ausgleichszahlungen, die der Bauer eigentlich eh nicht gern hat. Wie gesagt, sind wir 20.000 Schilling früher, von meinem Vater, das ist heute so utopisch, dass du das bekommst, dass du dann noch was Schönes aufbauen kannst. Und ja, schwierig, aber ist halt momentan auch noch mal so. Und für Junge, ich meine, das sage ich jetzt auch meinen Jungen, wenn er den Hof übernehmen will, er muss sich halt schauen, dass er gut ausgebildet ist, dass er einen guten Job hat, dass er nebenbei was hat.
Willy
02:16:51
Was ist eine gute Ausbildung neben einem Landwirtschaftlichen?
Wolfgang
02:16:54
Das muss jeder selber für sich entscheiden.
Willy
02:16:56
Also gibt es nicht irgendwie so, sagen wir mal, die fünf Berufe machen Sinn, weil die kannst du daheim auch nutzen?
Wolfgang
02:17:00
Am besten Anwalt und dann schöne Honorarnoten schreiben, dann kannst du nicht bei der Bauer.
Willy
02:17:05
Das war jetzt der Tipp. Also ja, okay, ich bin jetzt eher ein Tacht an Schloss oder sonst was, dass du daheim was redet. Aber ist ein guter Punkt mit der Anwalt, ja.
Wolfgang
02:17:13
Du kannst den Nachbarn verklagen.
Willy
02:17:14
Ja, ja, du verdienst viel mehr verklagen.
Wolfgang
02:17:17
Die Staunen steckt immer in den Zaun rüber. Gut, das muss jeder, was er gerne macht. Natürlich ist das Handwerk sehr wichtig.
Willy
02:17:25
Soziologie-Studien zum Beispiel.
Wolfgang
02:17:26
Soziologiestelle wäre auch total wichtig, oder Kunstgeschichte, kann man nebenbei ein bisschen Kunstgeschichte machen. Aber, keine Ahnung, wenn einer sagt, er hat dort und da in dem Büro, wenn es ihm das getaucht, dann passt das gut. Oder wenn du sagst, Schlosser, Elektriker, Handwerke sind müde, immer gut, wird immer gefragt. Das ist eh ein bisschen das Thema, wenn wir sagen, die KI, im Hinblick auf die KI, was in den nächsten 20 Jahren gerade in den Mittelschichtbetrieben wegfallen werden, ich denke mir oft, Steierberater, wenn du oft da redest, solche Jobs, glaube ich, wird es sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren einmal halbieren, weil du klubst die Sachen rein in die KI und das sagt dann genau, wie viel Umsatz du hast.
Willy
02:18:02
Im Einstiegssegment auf jeden Fall, das hört man immer wieder.
Wolfgang
02:18:05
Ich glaube, dass da oft ein Hilfsgescheiter ist, wenn du ein bisschen ein Handwerk herkommst, aber eine gute Ausbildung, es ist eine Lehre, eine gute Ausbildung und eine Matura auch und ein Studium, wenn es jetzt nicht unbedingt Soziologie ist, wahrscheinlich auch gut. Wenn es Soziologie ist, wahrscheinlich auch gut. Ich habe studiert, deswegen ich frage ich deswegen.
Willy
02:18:22
Weil ich dafür eigenironisch fragen, wenn es Soziologie ist, aus mir ist ja auch nichts geworden.
Wolfgang
02:18:26
Du bist ja ein riesen Podcaster geworden.
Willy
02:18:29
Das Studio mit 2000 Quadratmeter Studio mitten in Wien. Da drüben gleich der Stephansdor, mit der Garage. Und da steht die G-Klasse auch noch unter. Nein, aber weil du gerade gesagt hast, KI, danke, dass du mir Stichwort gegeben hast. Kurze Frage, was wird KI in den nächsten zehn Jahren in der Landwirtschaft verändern, deiner Meinung nach?
Wolfgang
02:18:52
Ja, also bei den Großen haben wir auf jeden Fall Traktor. Ich meine, das siehst du eh jetzt schon, die großen Traktor, die stehen da auf dem Ocker. Wenn sie einen Kilometer geradeaus fahren, der lenkt den einmal nicht. Der steht da hin, der führt, der hat Rad da rum. Es gibt eh schon die Traktor, die selbst fahren auch. Ich glaube, wo du vom Büro wahrscheinlich auch schon den Traktor steuern kannst.
Willy
02:19:11
Hast du sowas nicht?
Wolfgang
02:19:12
Ich habe das noch nie geguckt. Aber das ist die Entwicklung, das hat sich auch schon vor 30 Jahren gegeben. Ich weiß noch, wie in Deutschland oben war, da war es gerade modern, GPS. und dann gedüngt bei GPS und muss gesehen, dass der Flick hat ein bisschen weniger Dünger, der braucht mehr. Entwickelt sich immer mehr Roboter. Wird wahrscheinlich auch noch mehr ausgebaut und Fütterung, siehst du, es ist ja eh eigentlich relativ viel schon. Also Landwirtschaft ist schon hoch technologisch in Wirklichkeit, wenn du das jetzt modern machst, wenn du die gewisse Größe hast, passt es eh. Aber für kleine Paaren, wie muss es das halt nicht finanzierbar?
Willy
02:19:44
Also wieder eine Tendenz, die dazu führt, dass eigentlich nur ein großes sich das leisten kann.
Wolfgang
02:19:49
Ja, höchstwahrscheinlich.
Willy
02:19:50
Ja, aber ist das dann, das ist so ein Ding, wo ich so ein bisschen nachdenke, wo ich jetzt, Entschuldigung, dass ich da jetzt so nachfrage, muss man da nicht drauf schauen, dass man da einfach irgendwie entweder sagt, da gibt's wirklich Förderung, aber nicht im Sinne von Förderung, wir zahlen nicht, damit du hakelst, sondern wir wollen uns Landwirtschaft in dieser Art und Weise leisten, weil die einen Mehrwert hat, den man halt am Markt nicht abbilden kann.
Wolfgang
02:20:13
Ja, und das muss halt leider auch die Politik unterstützen, das kann der Bauerserver ja nicht sagen.
Willy
02:20:18
Ja, du hast es ja selber gesagt, mit der Automatisierung, und das ist jetzt nicht überhaupt nicht automatisierungskritisch, aber wenn ich das nach vorne denke, haben kleine Betriebe Kosten Nachteile,
Wolfgang
02:20:28
Logischerweise. Ja, klar.
Willy
02:20:31
Und dann hören sie halt auch auf, fertig. Also da sehe ich ja, wo die Reise hingeht, da brauche ich ja nicht drüber spekulieren, ist so oder ist so nicht, sondern ist so. Mahlzeit.
Wolfgang
02:20:42
Schaut leider aus, das kennt man vorher.
Willy
02:20:45
Ja. Ich denke da oft drüber nach und finde das einen interessanten Gedanken. Muss man Landwirtschaft wieder verstaatlichen? Aber eine gewisse Art und Weise, dass man sagt, ihr bleibt Eigentümer. Der Grund gehört der Allgemeinheit, gehört nicht mehr euch. Ich sage jetzt ganz radikale Gedanke. Aber ihr habt so lebenslange und Weitergabe recht und alles. Aber Landwirtschaft ist ein Gemeineigentum und nicht ein Marktgut. Das, was da draußen gehandelt wird, und dann setzt sich der Markt mit seinen Prinzipien langfristig durch.
Wolfgang
02:21:19
Eigentum ist natürlich schon was Wichtiges für einen Bauer, dass man selber was besitzt. Aber fair war es einfach, wenn du einfach einen fairen Preis für dein Produkt kriegst. Das war halt das faire. Aber die Politik muss ja nicht den Grund enteignen, damit sie den Bauern was unterstützen können.
Willy
02:21:37
Nein, deswegen, ich frage dich ein Eigentum, weil wenn du das volle Eigentum über dein Grund hast, kannst du ja einen Verkaufmann, einen Investor. sozusagen, an jemanden, der wachsen will. Das heißt, man sollte so schauen, dass man diese Kleinstrukturiertheit beibehält, indem man zumindest das Veräußerungsrecht begrenzt, dass es zumindest als landwirtschaftlicher Betrieb in der Region erhalten bleibt.
Wolfgang
02:21:58
Ja, das ist auch sehr theoretisch.
Willy
02:22:00
Ja, sicher ist es theoretisch.
Wolfgang
02:22:01
Da sind wir sehr weit weg. Ich glaube, wir werden es sich nicht so durchsetzen, realistisch gesagt.
Willy
02:22:08
Also wird es eh so, wie wir gesagt haben, und so wird es halt werden.
Wolfgang
02:22:11
Ich weiß es nicht, ich bin jetzt doch kein... Ich will jetzt nicht dystopisch mit deinem.
Willy
02:22:14
Wir würden dann noch etwas Positives nehmen.
Wolfgang
02:22:15
Ich bin nicht die Gerda Rochas, aber...
Willy
02:22:17
Nein, bitte, ich stehe jetzt auf dir.
Wolfgang
02:22:20
Wenn du gute Ideen hast, wie gesagt, wenn du Nischen hast, kann es schon noch funktionieren, aber das Klassische mit einer Schiene fahren wird immer schwieriger. Schweinebrauchen zum Beispiel tun sich auch immer schwieriger. Wo du heute tausend Schweine hast, wenn du mit der Schweinebraucher redest, die haben auch 30 Jahre 100 Schweineln gehabt, jetzt brauchen sie 1.000, haben weniger. Weil halt da die Dänen und die Holländer und was weiß ich was alles überschwemmen in dem Markt. Wie gesagt, da finde ich einfach, ist die Politik. Die Politik, musst du dann schauen, gibt es andere Leute, die wahrscheinlich gescheiter sind als ich, die vielleicht dann ein bisschen mit einem Hausverstand irgendwie steuern könnten, wenn sie möchten. Ich glaube aber, sie würden aktuell nicht. Jetzt wäre die Situation nicht so eingetreten, wie es jetzt ist.
Willy
02:23:03
Es gibt zwei große Ideologien da draußen, glaube ich. Das eine ist, der Staat muss es richten oder es braucht neue Regelungen von politischer Seite her. Die anderen sagen, jede Kaufentscheidung ist eine Kaufentscheidung und entscheidet darüber, wie die Landwirtschaft in Zukunft ausschaut. Wie stehst du zu dem?
Wolfgang
02:23:25
Ich verstehe aber auch Leute, wenn sie sagen, wenn du heute sagst, du bist in einer Wohnung, hast extrem hohe Lebenskosten, verstehe ich schon auch die Leute, wenn sie sagen, sie müssen dann mal zum billigen Produkt greifen. Natürlich ist es eh nicht, wenn die Leute die teuren Produkte kaufen. Aber wie gesagt, ich verstehe auch viele Leute, die finanziell nicht so gesegnet sind, dass sie einfach sparen müssen. Das ist immer so ein Führ und Wider. Natürlich denkst du dir oft, der Arsch hat daheim drei Autos vor der Tür stehen und kauft dann alles.
Willy
02:23:53
Das ist ein
Wolfgang
02:23:53
Mackenprodukt und kauft das um 10 Cent billiger. Solche Leute gibt es schon auch, aber es ist auch nicht so einfach zu sagen.
Willy
02:24:00
Also es wird weder der Konsument allein richten, Noch wird es die Politik allein richten, wahrscheinlich, unterm Strich.
Wolfgang
02:24:05
Der Konsument allein wird es nicht richten, weil der Konsument greift dann in den großen, also der Preis regelt den meisten Fällen, wo es ist. Im Großen und Ganzen wird dann schon eher die Politik gefordert sein, dass man ein bisschen was macht, wenn man was machen will.
Willy
02:24:23
Also sind wir doch eher preisgetrieben, oder? Am Ende vom Tag entscheidet man doch nicht, ist der Preis über der Moral?
Wolfgang
02:24:31
Ich glaube schon. Jetzt schauen wir mal auf Facebook. Wie oft wird denn geteilt, ich würde 2 Euro für einen Liter Milch zahlen und dann verlangen Sie 2 Euro abhoffn und sagen, Sie sind ein bisschen deppert. wenn du heute ein Mikro hast vor der Nase dann sagst du gleich einmal wie viele Umfragen gibt es wo die Konsumenten sagen der Preis ist mir egal, die Qualität ist wichtig und trotzdem, warum ist das immer weg beim Spar, im Sonnenangebot, die weißen Schnitzel die sind schneller weg als die Bio-Schnitzel weil sie 30% billiger sind also das ich.
Willy
02:25:07
Habe halt extra für die die Bio-Heilmilch gekauft damit ich zumindest da wir es so schön der Citizen, der Bürger, Citizen-Consumer gibt. Der Bürger weiß schon was gut ist, aber der Konsument, das ist halt leider die gleiche Person. Richtung, Richtung, Richtung Zukunft und Richtung Abschluss blickend, das sind jetzt unsere Wie lange wirst du noch auf der Bühne stehen?
Wolfgang
02:25:34
Solange es mir Spaß macht. Ich habe ja keine Ahnung.
Willy
02:25:37
Schaut der Weihnachter noch aus, oder?
Wolfgang
02:25:39
Aktuell, ich habe bei dem letzten Programm jetzt gesagt, das läuft jetzt seit Jänner, Und da war es dann noch einmal, der Kopf war auch von den Gedanken her, denke ich mir, puh, weiß nicht, ob ich das noch einmal schaffe auf ein Programm. Aber aktuell sind es schon wieder so, dass mir Ideen kommen im Kopf.
Willy
02:25:52
Geht schon wieder los?
Wolfgang
02:25:53
Ja, ja, man schreibt schon, man sammelt dann schon wieder.
Willy
02:25:55
Das ist ja gerade das Gschatte, das Aktuelle, oder? Ja. Schreibst schon am nächsten.
Wolfgang
02:25:58
Nein, ich schreibe, wie gesagt, immer Stichwörter auf und dann Nummern und dann sammelt man halt immer wieder was. Oder Lira, schreibe auch schon wieder ein paar. Und das sammelt man halt. Also aktuell geht man den Stoff noch nicht aus. Ich hoffe, das wird schon ein bisschen hinhauen.
Willy
02:26:12
Welcher Schule des Kavare-Tusammenstellens folgst du?
Wolfgang
02:26:21
Der Volksschule? Ich glaube auch, gar keiner.
Willy
02:26:29
Ich bin dabei. Ich habe langsam alles kapiert.
Wolfgang
02:26:35
Zweite Klasse Hauptschule, drittes Semester, der folge ich.
Willy
02:26:38
Wundervoll, wundervoll. Lieber Wolfgang ich rede eigentlich mit Wolfgang was ist in einer utopischen Welt in der du dir alles wünschen könntest was würdest du an unserem Lebensmittelsystem ändern wenn du könntest
Wolfgang
02:26:56
Naja, das am Lebensmittelsystem, das wäre mir früher schon gewesen, dass die heimischen Bauern ihre gute Qualität zu einem fairen Preis verkaufen können. Und dass die Leute so viel Geld haben, dass sie sich das leisten können. Das wäre das Optimale, würde ich sagen. Und dass halt nicht die irische Butter billiger ist als die österreichische zum Beispiel. Das würde ich ändern. Aber geht halt aktuell nicht, wenn wir in der EU sind, in einem Freimarkt, da kannst du jetzt nicht sagen, wir haben jetzt dann Zollauf auf die deutsche, Kakaomilch oder so ist irgendwas. Aber ideal wäre natürlich, wenn, heimische Produkte gekauft werden würden und einen fairen Preis hätten. Aber da trauen wir uns in den Kreis.
Willy
02:27:40
Gehört die EU reformiert oder verbessert?
Wolfgang
02:27:46
Schwierig.
Willy
02:27:46
Abgeschafft?
Wolfgang
02:27:47
Nein, abgeschafft nicht. Ich finde das schon ganz gut, dass wir in der EU sind. Das ist schon für die Jugend eine gute Chance. Für uns eigentlich alle, nicht. Auch für die Grenzen, das passt schon alles ganz gut. Natürlich gibt es immer Sachen, wo man sich ärgert. Aber andererseits gibt es auch wieder gute Regeln.
Willy
02:28:01
Was ist denn eine gute zum Beispiel?
Wolfgang
02:28:02
Ja, das mit den Handykabeln. Handykabel einheitlich.
Willy
02:28:06
Dass endlich mein iPhone auch mit dem USB-C-Kabel aufladen kann. Und wenn ich das neueste 15er habe.
Wolfgang
02:28:12
Das schon. Nein, also man darf jetzt die Units verteufeln. Das ist schon wichtig, dass wir sie haben. Das ist natürlich auch ein wichtiges Friedensprojekt. Ohne dem, wer weiß, wie es ausschauen würde. aber verbessern kann man immer was kann man in kleinen und in großen ja.
Willy
02:28:30
Bucketlist was steht denn bei dir auf deiner Bucketlist von Dingen, die du dir gerne noch machen würdest, ganz ganz ganz oben
Wolfgang
02:28:39
Ja, vielleicht ein bisschen mehr Reisen, wenn es sich so ausgeht mit der Frau. Ach, schon wieder Reisen.
Willy
02:28:42
Wahnsinn, alle sind Reisen.
Wolfgang
02:28:44
Naja, aber ehrlich gesagt, wir sind jetzt nicht so viel rumgekommen.
Willy
02:28:48
Wien.
Wolfgang
02:28:49
Wien, ein bisschen Italien neu, ein bisschen Fieswacken. Aber so große Flugreisen habe ich eigentlich noch nie gemacht.
Willy
02:28:56
Echt nicht?
Wolfgang
02:28:56
Ich denke mir echt oft, jetzt werden die Bauern vorgehalten, dass sie die Umwelt so verschmutzen. Und dann siehst du die ganzen Leute, die so in Bali hucken oder was passiert. Und da war ich aber noch nie. Also irgendwo würde ich schon gerne mal ein bisschen so, weiß ich nicht. Barcelona, so ein Geschenk.
Willy
02:29:12
Also Bali-Yoga-Retreat oder sowas, war das was für dich?
Wolfgang
02:29:15
Vielleicht dann einmal. Wenn ich 60 bin, kann ich das ja nicht ausschließen. Wenn es mir mal die Leitungen rausgehauen, weiß ich nicht, aber aktuell eher nicht.
Willy
02:29:23
Also Barcelona, Spanien? Ja. Hauptsache, scheiße, jetzt wollte ich sagen Italien, jetzt habe ich es vergeigt.
Wolfgang
02:29:30
Da ist es um Mailand gegangen, Fußballer.
Willy
02:29:33
Irgendwas, Hauptsache Italien oder sowas.
Wolfgang
02:29:35
Basel, Hauptsache Italien.
Willy
02:29:37
Also Spanien, also Europa noch, oder? Du darfst dir wünschen, wo es hin will.
Wolfgang
02:29:43
Keine Ahnung, ein bisschen Botel suchen, Botel fahren.
Willy
02:29:46
Ein Botel?
Wolfgang
02:29:48
Kreuzfahrt ist wahrscheinlich moralisch auch nicht so gut. Aber ein bisschen umreisen würde nicht schaden, wenn wir nicht mehr Zeit hätten, aber das ist mit vier Kindern halt nicht so einfach, da muss man ein bisschen warten.
Willy
02:29:57
Die sind schon sehr groß.
Wolfgang
02:29:59
Ja, schön langsam könntest du dann mal hin.
Willy
02:30:01
Du kannst es dann langsam ausladen. Finde ich gut. Reisen. Du hast das eh schon gesagt, wenn du dann einmal 60 bist, jetzt bist du nicht 60, der Jüngste bist auch nicht mehr, aber eines Tages wird selbst bei dir der Tag gekommen, wo du diese Welt für immer verlassen wirst. Wofür soll man sich denn dann, wenn es dann einmal so weit ist, an dich erinnern?
Wolfgang
02:30:23
Der Vorteil ist, wenn du einen YouTube-Kanal hast, kannst du die 50 Jahre angeschauen. Genau deswegen habe ich meinen YouTube-Kanal. Ja, deswegen. Der Ur-Opa, schau, da ist der Ur-Opa.
Willy
02:30:36
Schau, Unsterblichkeit durch YouTube, das war's, ja.
Wolfgang
02:30:39
Der Ur-Opa haben es. Der Arsch hat uns nichts verjagt.
Willy
02:30:43
Trottel nur diese Videos, was soll ich mit dem Scheiß?
Wolfgang
02:30:48
Was soll ich mit deinem YouTube-Kanal?
Willy
02:30:51
Schön überspielt, die Frage.
Wolfgang
02:30:52
Wo sollte man sich erinnern? Nein, dass man sagt, ich möchte schon in Erinnerung bleiben, ein guter Mensch gewesen zu sein. Dass man freundlich, fair und nett war. Vor allem auch zu seinen engsten Mitmenschen. Das ist glaube ich das Wichtigste, dass man, oder falls man Enkelkinder hat, dass man denen in guter Erinnerung bleibt. Ich denke mir oft, wenn man einen Opa gehabt hat, da hat man jetzt nicht unbedingt, was du sagst, da denkt man nicht so positiv an den, aber ich denke mir schon, in meinem Fall wäre das schon ganz schön, wenn man, später in netter Erinnerung war, wo man sich denkt, mein Opa, das war netter, oder ein U-Opa, je nachdem.
Willy
02:31:28
Ja.
Wolfgang
02:31:29
Ja, mehr ist es nicht.
Willy
02:31:32
Es muss ja nicht mehr sein.
Wolfgang
02:31:33
Es muss jetzt nicht weltpolitisches, großes Denken sein, sondern im Prinzip bleibt es eh immer im Kleinen. Das Leben bleibt dann eh immer in der Familie, im engen Kreis, kommt oft vor, oder zumindest in meinem Fall.
Willy
02:31:44
Geld verliert sein Wertbeziehungen auf einmal ungländlich wichtig.
Wolfgang
02:31:47
Ja, sicher. Bei Renten, weil wir hoffentlich kriegen, von dem her.
Willy
02:31:51
Du hast ja im Kabarett gesagt, du musst schauen, dass du während hierzu recht nett bist zu deinen Kindern und so weiter, weil damit sie dann, wenn sie eine Entscheidung haben, in ein schönes Altersheim stecken.
Wolfgang
02:32:00
Zu den Kindern muss man gut sein, sonst planest du im Altersheim.
Willy
02:32:04
Ja, im Falschen. Auf den Gang. Du bist ja, sag ich mal, obwohl du natürlich immer so ein bisschen aus Einfachhin stößt, eine sehr komplexe Persönlichkeit mit einem sehr komplexen und sehr vielseitigen Leben. Ich versuche immer, die Menschen zu verstehen, nicht unbedingt nur zu beschreiben, was sie dann, was habe ich jetzt vergessen, was wirklich wichtig ist, um mit einem aus deiner Sicht halbwegs vollständigen Bödel aus der Kiste nachsatz gehen.
Wolfgang
02:32:35
Haben wir, glaube ich, recht viel abgeschlossen heute. Wirklich? Da muss man schon sagen, da waren schon relativ viele Fragen dabei, wo es mir nicht gestellt worden sei.
Willy
02:32:42
Ja gut, es hat dir aber noch keiner so viel Zeit genommen und ich glaube, warst du schon mal so einen langen… Was heißt,
Wolfgang
02:32:48
Zeit hätte jetzt die Chance gehabt, dass ich gehe, oder was war ich?
Willy
02:32:50
Sicher, das hätte ich jetzt aufstehen können. Wenn du nicht aufhörst,
Wolfgang
02:32:52
Was soll ich machen? Ich will doch da retten und retten.
Willy
02:32:53
Das ist ein Kopfhörer, das ist kein Fest. Hast du glaubt, das ist ein Kopfhörer?
Wolfgang
02:32:56
Ich bin ja gut erzogen von dem her. Heute ist es ein bisschen so wie ein Familienfeier von der Tante Irmi, den 45. der 80. wo der Kuchen schon gegessen worden ist, was du denkst, bringst du dir noch einen Kaffee? Als Erster magst du auch nicht aufstehen, in dem Fall geht es ja schwer. Du kannst nicht warten, bis der andere aufsteckt, wenn wir sind nur zu zweit. Also von dem her haben wir alles gut abgelegt, glaube ich. Eine Frage ist mir noch nicht gestellt worden, wie kommt man als Bauer zum Kavare? Wenn wir früher bei den Blöden fragen waren, aber sonst hast du eigentlich alles reingehaut.
Willy
02:33:28
Wirklich? Schön. Sie sehen hier bei Duttschlikanz oder wo Alias Wolfgang Feistritzer als in der Kopfhörer-Anbindehaltung. Deswegen hat er nicht ausstehen können. Das ist so. Hätte ich das sagen sollen.
Wolfgang
02:33:40
Wo bleibt der Tierschutz?
Willy
02:33:44
Allerletzter Punkt. Ich nehme meine Zettel und Dusche übereinander. Das heißt, den kenne ich auswendig. Hoffentlich. Hast du für uns jetzt zum Abschluss dieses Podcasts noch ein Zitat? Ein Sprücherl? Irgendwas, mit was du uns jetzt heimschickst und was dir persönlich wichtig ist oder was du besonders lustig oder relevant findest.
Wolfgang
02:34:07
So, jetzt müssen wir philosophisch werden zum Schluss. Die drei Wochen, Scheiße. Ich habe mir oft überlegt, für so einen Podcast musst du eigentlich einmal so einen Kalender kaufen, wo es diese Wochen, die klugen Sprüche oben sind. Sei, wie du es sein willst und bleib, wie du bist.
Willy
02:34:21
Es gibt das Klopapier.
Wolfgang
02:34:22
So was. Wenn ich das nächste mal weiß, ich muss mal so einen Kalender kaufen, dann ist das ganz was Gescheites noch ausgeklasht zum Schluss. Gib nie auf. in meinem Fall kann man sagen, bleib hartnäckig bleib dabei mach was du gern machst dann wird es vielleicht klappen.
Willy
02:34:39
Das ist sehr schön, ich finde dass dieser Podcast sehr sehr gut geklappt hat, du warst ein sehr guter Gast hast du gut gemacht du warst eigentlich auch ganz brav schön war es jetzt gehen wir gehen wir heim wink mal noch an meine Kamera danke schön ich danke auch
Music
02:35:00

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