Ein bayerischer Landwirtschaftsminister hat einmal gesagt, der Herr Schlederer muss den dreckigsten Schreibtisch haben Österreichs, weil über den rennen jede Woche 15.000 Schweine drüber. Natürlich nicht körperlich, sondern am Papier. Schweine fressen ja Futter logischerweise und das Futter muss erzeugt werden. Und das ist auch ein Spezifikum in Österreich, dass wir 80 Prozent des Schweinefutters auf den eigenen Feldern, eigenen Höfen, also die Bauern erzeugen das auf den eigenen Höfen. Sechs Jahre später sind wir ja zur EU gekommen und mit diesem Zeitpunkt haben dann die österreichischen Schweineführenden Schweinefunktionäre beschlossen, dass wir eine österreichische Schweinebörse brauchen. Vor 35 Jahren war das Thema Schweinehaltung auf eher Fleischqualität bezogen, aber nicht Tierwohl. Die Investition, die dann immer wieder angestanden ist, das hat sich dann für viele einfach nicht mehr gerechnet. Gleichzeitig sind aber die anderen Betriebe, die in der Produktion geblieben sind, die sind gewachsen und sind professioneller geworden. Music BauertothePeople, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. Music Grüß euch. Bei der Ernennung vom Johann Schlederer zum Papst, da ist kein weißer Rauch aufgestiegen. Und ja, neben dem Titel Papst ist er dort und da auch als der Baron bekannt. In der Szene ist er berühmt und mancherorts vielleicht sogar ein bisschen berüchtigt. Und inzwischen kennt man ihn auch über die Grenzen der Schweinebranche hinaus. Aus diversen Interviews und von vielen Podiumsdiskussionen. Er ist heute weder zu überhören und noch ist er zum Übersehen der Johann Schlederer. Ein wortgewaltiger Branchenvertreter von stattlicher Gestalt. Und bald geht dieser Johann Schlederer in Pension, übergibt seine Rolle und damit, muss man sagen, geht definitiv eine Ära zu Ende. Und auch wenn er es selbstbewusst ohnehin hervorhebt, werden sogar seine Kritiker zugestehen, dass dem Schlederer Hans beim Thema Schwein fachlich so schnell keiner das Wasser reichen kann. Der Hans, der ist, würde ich mal sagen, Pragmatiker und er ist Realist. Bei der Frage nach dem Wunsch an eine utopische Welt, die ich am Ende ja immer stelle, da musste er sogar passen. Das ist einfach nicht sein Terrain. Mit Utopien kann er eben wenig anfangen. Was aber nicht bedeutet, dass er nicht in die Zukunft blickt oder auf Innovationen setzt. Das sind jedoch in seinem Fall keine romantische Wünsche oder ethische Forderungen an eine Zukunft, sondern vielmehr, sagen wir, empirisch abgeleitete Szenarien auf Basis der Erfahrungen seiner langen Karriere. Etwa auch dann, wenn er über das Thema Tierwohl spricht. Ein Thema, das ihm sicher sau wichtig ist, aber eben im Korridor dessen seine Ausprägung findet, was seinen Erfahrungen und den wirtschaftlichen Gegebenheiten auch realistisch ist. Und hier tritt er auch immer wieder in Diskussion und Streit mit anderen Perspektiven und Menschen, die sich an seinen Positionen reiben. Und wer ihn kennt, der weiß, dass er das mit sehr großer Leidenschaft macht. Mein Job ist es, wie immer, die Perspektiven, mit denen ich in dem Fall von Hans, zu sammeln und versuchen, diese ein bisschen besser zu verstehen. Und euer Job ist es dann, das Ganze in eurem lebensweltlichen Korridor einfließen zu lassen und irgendwie auch dann für euch einzuordnen. Der wichtigste Job vom Hans ist es auf jeden Fall, an der Schweinebörse jede Woche die Preise zwischen den Erzeugern und den Schlachthöfen zu verhandeln. Er ist quasi der Broker und das Büro in Linz, das ist die Börse. Jede Woche am Mittwoch, also 52 Mal im Jahr, wird es ernst. Da werden die neuen Preise veröffentlicht. Das ist ganz oft viel Routine in sehr vielen Wochen, doch manchmal geht es dann auch richtig zur Sache, dass es dann sauschwer, die Leute zusammenzubringen. Welche Faktoren hier dann ausschlaggebend sind und wie der Markt rund um das Schweinefleisch funktioniert, darüber sprechen wir ausführlich in dieser Episode. Und nicht, dass ich es schon einmal erwähnt hätte. Du verstehst die Funktion eines Menschen oft erst dann, wenn du den Funktionsträger, also den Menschen, besser kennenlernst. Soll es heißen, kennst du den Menschen, verstehst du sein Werk. Zumindest ist das ein weiterer Versuch einer konstruktiven Annäherung, eine ganz neue Perspektive. Viel Spaß euch jetzt beim Reinhören in den Podcast und auch beim Reinschauen auf unserem YouTube-Kanal. Aber ich habe geglaubt, das ist nur Audio, weil es sozusagen Video war. Ich habe mir gedacht, du hast extra festgemacht fürs Video. Nein. Du bist immer so unterwegs. Ich bin einfach so gekommen. Das ist aber hart, weil da hätte er mich auch noch aufgemarschaut. Ernsthaft? Nein. Ich würde sagen, wir nehmen das jetzt einfach original und starten den Podcast. Oder? Starten wir. Ich weiß nicht, wie es du anfängst. Ja, so. Meistens genau so. Irgendwo zwischendrin. Ich habe mir ein Intro vorbereitet. Das Mikro tust du ein bisschen nachher zu, dann hören wir dich auch besser. Und zwar, ich habe vorbereitet. Mein heutiger Gast ist quasi ein Urgestein der österreichischen Lebensmittelszene. Ich schaue mir schon, ich habe die Angst. Er leitet eine Börse und tritt immer wieder wortgewand und wortgewaltig bei Podiumsdiskussionen auf. Da habe ich dich auch schon gesehen. Die einen nennen ihn den Papst, die anderen sprechen auch vom Baron. Jetzt schau ich einmal schon, nickt er schon. Vor dem verbindenden Strich, also vom Papst und vom Baron steht aber immer eines, nämlich das Schwein. Bei mir zu Gast ist heute der Geschäftsführer und Chefpreisgestalter der österreichischen Schweinebörse, Dr. Johann Schlederer. Grüß dich. Servus. Was sagst du im Intro? Kommt das ungefähr dorthin? Naja, das ist sehr treffend. Trifft du? Ist es treffend oder hat es dich getroffen? Wieso soll ich mir das treffen? Ich war mir nicht sicher. Ein Papst, du hast es selber schon einmal gesagt in einem Podcast, aber Baron war neuch, quasi in der Recherche. Nein, ich bin ja vom Baron dann zum Papst aufgestiegen. Das ist ja eine klare Hierarchie. Ah, so ist das. Päpste gibt es ja ganz wenig. Barone gibt es viele. Barone gibt es viele. Das heißt, du bist Papst. Ich bin Schweinepapst. Es bezeichnen mich immer mehr Leute Schweinepapst, nachdem ich jahrzehntelang in der Schweineszene bedeutende Funktionen gehabt habe. Und der Papst hat ja auch sehr bedeutende Funktionen im Christentum. Und da hat es dann irgendwo einmal so einen Konnex gegeben zu der Bezeichnung Papst. Aber ich habe das nicht erfunden. Ja, du hast es nicht erfunden. Ich bin allerdings zum... Du hast aber eine Quer da, nicht? Warum soll man? Ich habe... Es gab allerdings einmal... Das ist zu meinem 40. Lebensjahr passiert. Da bin ich zum Baron quasi ernannt worden im Zuge einer Ballveranstaltung im Austria Center. Und das ist genau mit meinem 40. Lebensjahr oder Geburtstag zusammengefahren. Und dort hat man mir dann zu Mitternacht eine Perücke wie der Mozart zu etwas aufgesetzt und hat dann gesagt, so, der Schweinebaron ist jetzt offiziell sozusagen. Bist du dann offiziell ernannt und gekürt worden. Richtig. Jetzt ist er da. Aber das war schon zu meinem 40. Lebensjahr. Der Papst ist dann irgendwie erst bei 50, 55 Jahren irgendwo dazugekommen. Ich würde mal sagen, dass ich vielleicht zehn Jahre lang so dieses... Baron warst du nicht? Ich war zehn Jahre warst du Baron. Seither bist du Papst oder sowas. Wir starten gleich, im Prinzip starten wir immer am Anfang, aber eine kleine Erwähnung, wir haben ja gelernt, dass der Papst auch zur Lebenszeit nicht schon zurücktreten kann. Du bist jetzt wie alt? Ich bin jetzt 64. 64, nicht? Und du trittst als Papst zurück, oder wie? Ich werde aufgrund des Pensionssystems in Österreich zurückgetreten, ja. Du wirst zurückgetreten, also wenn das Pensionssystem nicht war, darfst du weitermachen, bis wie der klassische Papst, nicht? Oder wie? Möglicherweise ja, allerdings nicht ewig, weil irgendwo zehrt ja so ein schweinischer Beruf, den ich jetzt die letzten 40 Jahre sozusagen inne gehabt habe oder noch inne habe, der zehrt schon an der geistigen und körperlichen Substanz und es ist ja viel Verantwortung und irgendwann sagt man, ist Zeit das Ganze auch in die Next Generation zu übergeben und die steht jetzt an, diese Zeit. Also das wird Ende nächsten Jahres soweit sein. Die Übergabe pro Zeit. Genau. Also ich komme aus der Landwirtschaft und da nennt man das die Hofübergabe. Richtig, ja. Und die Hofübergabe, die soll... Wohl vorbereitet sein. Jeder Bauer möchte, dass der Hof dann weiter gut bewirtschaftet wird. Und genauso geht es mir, weil ich sehe gerade diese Schweinebörse und all das, was da die letzten 35, 36 Jahre, also seit 1989 bin ich quasi in diesem Berufsfeld tätig. Was da aufgebaut wurde, sehe ich auch ein bisschen als mein Lebenswerk. Daher bin ich sehr daran interessiert, dass das wohl weitergeführt wird. Weil du gerade sagst Hofübergabe, also ich habe schon viel gehört über Hofübergaben, habe auch schon ein paar im Podcast gehabt und thematisiert. Die sind nicht immer ganz konfliktfrei. Die alten haben hin und wieder die Thematik, dass sie wirklich loslassen wollen und dass sie den Jungen, die nachkommen, immer sehr, sehr gute Ratschläge dahingehend geben, wie der Hof weitergeführt werden soll. Wie geht es denn dir mit dieser Thematik? Was bist denn du für ein Übergebender? Es hat zwei Jahre gedauert, dass wir eine Person gefunden haben, die, wie wir meinen, also das sind auch Funktionäre und meine Wenigkeit, eine Person gefunden haben, die von dem Charakter her in der Lage ist, diese Funktion zu übernehmen am Ende des nächsten Jahres. Und ich habe das auch öffentlich gesagt, ich bin sehr, sehr daran interessiert, dass ich diese Person bestmöglich einführe in die Materie. Das Werkzeug, was man dazu braucht, dass die Person das gut bedienen kann und dass man, wie wir Landläufe, ich bin ein Innenviertler, dass einem die Schuhe nicht zu groß sind, wenn er drin gehen muss. Wie groß sind denn deine Schuhe? Nein, die aber ganz nicht. Was hast du für Schulgräß? Ich habe 44, aber der Job, glaube ich, der verlangt öfter, dass man auch mit 48 gehen kann. Ich wollte dich gerade fragen, was der Job für Schulgräß hat. 48, 49? Ja, okay. Gut, jetzt sind wir quasi hinten eingestiegen, aber jetzt schauen wir mal, wie du zu dem geworden bist, der du heute bist, wie du zum Papst geworden bist und vor allem auch, was du gemacht hast und was die Aufgabe auch von der Schweinebörse ist. Aber wir fangen jetzt bei dir an, ganz vorn, quasi bei der Geburt. Wo bist du, in welche Welt bist du, wann hineingeboren worden? Was war das? Das war am 20. Jänner 1961. Bin ich in eine Bauernhofwelt hineingeboren worden. Meine Eltern haben damals einen gemischten Rindviehbetrieb mit Milchproduktion und Stiermast betrieben. Und wenn man da sozusagen aufwächst in so einem Umfeld, dann ist man natürlich fast vom ersten Tag an, also sobald man halt denken kann, ich würde mal sagen, das geht gleich in... Mit vier, fünf Jahren ist man da schon mittendrin, in dieser Szenerie. Und es war damals Usus, generell in der Landwirtschaft, vielleicht von meinen Eltern oder geprägt von meinem Vater noch viel mehr, dass man so richtig mitarbeiten muss, mitunter hart mitarbeiten muss. In der Landwirtschaft gibt es immer wieder Arbeitsspitzen und wenn Arbeit anfällt, muss die Arbeit getan werden. Und da sind halt auch dann die Kinder, soweit sie eben schon ein bisschen, leistungsfähig waren, immer fest eingespannt worden und das hat sich aber dann natürlich gesteigert, also wir haben dann sehr schnell, ich kann mich erinnern, ich bin schon mit sieben Jahren von der Volksschule nach Hause kommend auf dem Traktor gesetzt worden, 15er Steirer hat das wirklich? 15er Steirer, da hat einer ein Liedl drüber gesungen, der auch vor kurzem da gesessen ist, Glaube ich. Also wirklich, ja, wirklich. Mit Dutschnecker, glaube ich. 15er Steirer, mit dem habe ich das Traktor fahren gelernt und auch das Ackern, also das Pflügen. Du bist selber auch schon gefahren mit, wie hast du gesagt, Sieben? Mit sieben, ja. Ab wann kriegt man deinen Führer? Nein. Das ist verjährt, du kannst nicht drüber reden, das ist verjährt. Nein, das ist kein Problem. Es ist ja auf dem eigenen Acker, solange man nicht auf öffentliche Wege oder öffentliche Plätze mit dem Gerät unterwegs ist, ist das, glaube ich, nicht wirklich im Strafgesetz richtig problematisch. Erst wann was passiert. Ist ein Graubereich. Ist ein Graubereich, da haben die Eltern dann ein Problem, wann was passiert. Leider passiert auch gar nicht so wenig. Und so gesehen ist man da extrem früh mit der Materie Landwirtschaft, mit der Materie Natur. Und ich habe ja dann im Laufe meiner ganzen Karriere auch einen Spruch geprägt, dass ich, würde ich mal sagen, ein Experte bin für alle Fragen vom Acker bis zur Knacker. Und der Acker hat mit sieben Jahren sozusagen im 15er Steirer begonnen bei mir und hat sich dann fortgepflanzt, natürlich alle Tätigkeiten, die ich sozusagen von der Aussaat, von der Ernte. Ich bin dann in späterer Folge, ja natürlich im Hauptschulalter oder im Mittelschulalter bis zur Matura, da ist man ja schon immer dann auch mit Maschinen unterwegs gewesen, über den Maschinenring, nicht nur in der Region. Ich war dann mit, glaube ich, das war 18, irgendwo dann auch in Deutschland, Mähdrescher fahren. Und später dann, bis eigentlich zu meinem 29. Lebensjahr, wo ich dann die Universität abgeschlossen gehabt habe, habe ich natürlich im Sommer immer einen sehr intensiven Sommerjob gehabt. Die Arbeitsspitzen sind dann immer im Sommer gewesen. Bis tief in der Nacht, nicht? Und mein Vater war schon so ein Charakter, der dann mich und meine Geschwister immer sehr gefordert hat. Inwiefern? Ja, so nach dem Motto, alle müssen mithelfen, dass es am Hof gut läuft. Also das war auch so. Und... Meine Eltern haben auch als Vorbild in der Hinsicht gut gewirkt, dass sie selber eben auch viel gearbeitet haben. Und mein Vater hat es auch sehr gut verstanden, dass man immer dann am Wochenende, wenn man von der Schule nach Hause gekommen ist, nicht irgendwie da Freizeit oder so, sondern da sind dann immer schon programmierte Arbeiten angestanden, die dann mir, ich habe zwei Brüder und eine Schwester, die wir halt dann gemeinsam wieder erledigt haben. Sei das im Winter, im Wald oder im Sommer, irgendwo bei der Ernte, Heuernte, Strohernte, Getreideernte, alles was halt da ansteht. Und immer wieder dann auch noch die Tiere, die müssen ja tagtäglich gefüttert werden. Die Mama war quasi die Betreuerin der Kühe, die war fürs Melken zuständig und fürs Füttern waren dann eher mir zuständig. Und der Papa war am Vödel? Nein, der Papa war auch natürlich immer mit und bei. Das ist ja klar. Das ist ja ein Bauernhof, so wie der damals auch funktioniert. Das ist ja wirklich ein Familienunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes. Es haben da bei uns drei Generationen am Hof gelebt, vier Kinder, meine Eltern und die Großmutter, die noch in Zeiten, meine Großmutter ist 1891 geboren. Die Frau hat Unglaubliches erlebt in ihrer Zeit als Betriebsführerin. Ein Sohn musste in den Krieg ziehen, ihr Mann ist gestorben an einer Krankheit, eine Tochter auch. TBC, das war damals sozusagen eine unheilbare Krankheit. Heute ist das alles sozusagen gelöst, aber zu der Zeit damals eine schwierige Zeit gewesen. Naja, und dieser Hof hat sich aber dann eigentlich sehr, sehr gut entwickelt. Und in dem Hof bin ich aufgewachsen. In dem bist du auch gewachsen. Und da habe ich sicherlich auch sehr viel Prägung erfahren und auch Know-how im Umgang mit der Natur, im Umgang auch mit den Bauern, mit der bäuerlichen Gesellschaft. Und diese Basis war mir Zeit meines Berufslebens dann natürlich auch immer ein angenehmer Begleiter. Also hat mir immer geholfen, die Sprache der Bauern richtig zu sprechen. Auf der einen Seite und sozusagen dann auch noch in die andere Richtung, Richtung Konsument, Richtung Edien etc. Das hatten wir ja in der Schule dann ein bisschen gelernt, aber irgendwo war ich immer ein Mensch learning by doing, Autodidakt und so weiter. Ich habe ein Leben lang nie einen Coach gebraucht. Ja, eventuell meine Frau. Ich bin seit 32 Jahren verheiratet. Wenn es einen Coach gegeben hat in meinem Leben, dann war das meine Frau, die dort und da mich sozusagen gemaßregelt hat oder gezügelt hat. Hat sie das gut gemacht? Ich bin damit schon sehr zufrieden. Sie ist eine gestudierte Pädagogin. Gerade im Bereich Englisch hat mich sie da auf Vordermann gebracht, weil da war ich schulisch eher nicht so, da war ich bestenfalls mittelmäßig, aber das habe ich dann später im Berufsleben ja festgebracht, aber auch andere, Bereiche waren wichtig, aber das ist normal, also in der Zweisamkeit, es ist in jeder Ehe so, dass man sich da, wenn es funktioniert, halt gegenseitig beeinflusst und das war sicher sehr angenehm. Aber war es eine schöne Kindheit bei dir? Kann man das so sagen? Arbeitsreich, streng, aber auch schön? Streng, aber auch schön, mitunter auch gefährlich, weil das muss man sich vorstellen, mit der Vielzahl an Maschinen oder mit Tieren der Umgang. Unser Vater, der hat uns gleich einmal zur Nachbarurtschaft mit einer brunstigen Kuh, die sozusagen zum Stirn getrieben werden musste. Und mein Vater, oder unser Vater war schon so ein Typ, der da eher riskant umgegangen ist mit seinen Kindern und hat gesagt, die sollen das lernen und sollen sich selber behaupten können. Und soll ihn auch irgendwo erkennen, wo es die Gefahren gibt und damit selber umgehen. Und das war so ein bisschen schon eine harte Kindheit, aber sehr lehrreich. Hat das geprägt? Und ich glaube schon. Und es hat auch die gesunde Wahrtung gegeben, das muss ich ganz in aller Offenheit sagen. Es war nicht so, dass man immer gebeten wurde und es war auch nicht so, dass man für jede Sache, die halt in unserem Bereich damals selbstverständlich war, bedankt war, weil nicht schimpfen war genug genug. Ich wollte es gerade sagen. Ja, das ist so. Wer geschimpft ist nur gelobt. Ja, genau, richtig. Ja, so bin ich aufgewachsen. Was war die Rolle von der Mama? In der Erziehung war sie auch streng oder war sie eher der Gegenpol? Die Mama war in gewisser Weise auch streng, aber natürlich auch Gegenpol. Aber in der ganz frühesten Kindheit war die Oma eigentlich auch. Die Oma war jene Person, die zum Beispiel bei den Schulaufgaben in der Volksschule da eine Funktion gehabt hat, weil die Mama einfach am Betrieb ja sehr intensiv beschäftigt war. Und ja, das ist in jeder Familie, die Mama hat auch gewusst, die Mama war sehr religiös, die Mama hat uns sozusagen den Glauben näher gebracht, Die Mama war Sängerin im Kirchenchor jahrzehntelang und das war für sie eigentlich ein besonderer Ausgleich, weil sie hat auch, das war kein leichtes Leben, was die Mama gehabt hat, weil sie einfach tagtäglich, 24-7 sagt man halt. Ja, möge ich halt, ne? Ja, richtig. 24-7 verstehen die meisten Leute. Das ist aber echt gelebt. Das ist 365 Mal im Jahr. Zwei Mal, ne? Ja. Zwei Mal? Ach so, mögen halt, meine ich. 24 Stunden, sieben Tage in der Woche muss man mit der Thematik befasst sein, dass man Tiere hat, dass man sich um Tiere kümmert. Wenn Kühe gekalbt haben, dann ist das ja irgendwie Tag und Nacht einmal passiert. Die haben sich nicht nach einem Kalender gerichtet. Die richten sich nicht nach einer bestimmten Zeit. Und so weiter. Und wenn man sich dann auch um die jungen Kälber kümmern muss, und meine Mama war da immer sehr fürsorglich, und ich kann mich auch noch an Szene erinnern, sie hatte natürlich auch Lieblingskühe, und die Kuh Elsa, die Elsa, nicht die von Titi Hallerforden, weil der, glaube ich, hat auch irgendeinen Witz über die Kuh Elsa, aber das war wirklich, die Elsa bei uns war jahrelang die beste Kuh und auch die angenehmste, und da hat die Mama geweint, wie sie dann sozusagen ausgedient hat und zum Schlachter gehen hat müssen. Also so einiges Verhältnis hat die Mama auch zu den Tieren gehabt. Papa nicht so, oder? Mein Gott, der Papa war mehr oder weniger der Funktionale. Wenn du tagtäglich den Kuhbusen zweimal streichelst und mit der Kuh sprichst, weil die Mama war wieder immer, dann hast du natürlich eine intensivere Beziehung zu dem Tier. Als derjenige, der es füttert und halt mit dem Traktor draußen, wo das Gros mäht und dann nach Hause bringt und füttert und so weiter. Und klar, da gibt es schon eine gewisse Arbeitsteilung, zumindest war das bei uns am Hof so. War es ein Vollerwerbsbetrieb? Absolut, ein Vollerwerbsbetrieb. Wir haben 20 Milchkühe, in Summe 80 Stück Vieh. Das waren Maststiere, das waren Kälber, das waren Kalbinen. Und der Verkauf war eben die Milch als tägliches Produkt, was man sozusagen... Mit 20 Kier, ne? Mit 20 Kier, ja damals. Ja, das ist heute illusorisch, so die Betriebe können eigentlich nicht mehr existieren, wenn es nicht nur irgendein, mit der Stiermaß dazu. Das waren im Prinzip dann auch die Verkaufsprodukte. Das war die Milch. Meine Mama hat auch Butter produziert, hat dafür die umliegenden Häuser, die sind gern gekommen, haben Milch direkt abgeholt, haben Butter abgeholt. Das war ein Hobby von der Mama. Ein Hobby? Ja, ein Hobby. Sie hat das einfach mit Leidenschaft gemacht. Ich kann mich erinnern, das war auch das Geld, das war auch das Taschengeld, was die Mama sozusagen verdient hat, weil die haben ja dort bezahlt. Und sonst ist ja auch das Finanzwesen über die Banken gelaufen. Aber ich glaube, deswegen hat die Mama das sehr gern gemacht. Das war das Milchgeld und das Buttergeld. Und mit dem hat sie dann auch was machen können? Das war ihr eigenes Geld, mit dem hat sie auch wirtschaften können, hat uns Kinder irgendwas vielleicht besonders kaufen können oder wie auch immer. Aber auf alle Fälle war das sicherlich dann auch ihr Bargeld-Einkommen, so möchte ich das bezeichnen. Wolltest du den Hof einmal übernehmen oder in welcher Reihenfolge warst du da? Wie war das bei euch? Ich war der Zweite. Du warst der Zweite. Ich war der Zweite und ich habe da bezüglich Hofübernahme schlechte Karten gehabt. Weil du der Zweite warst. Ja, der Älteste, mein Bruder Franz, der war genauso. Und der jüngere Bruder, der Peppe, war genauso am Hof, viel eingespannt. Und es hat der Papa das eigentlich sehr lange auch offen lassen, wer den Hof dann weiterführen soll. Wieso? Bewusst? Ich bewirre, er hat es ein wenig Bewusstsein im Nachhinein. Ich sage Bewusstsein, weil du zahlst einfach dann bis zum Schluss, bis zum Scheideweg sozusagen, viel an, weil es dir auch natürlich beim Papa präsentieren wirst, dass du eigentlich der bessere Landwirt und Hochbetreiber wärst. Und da kommt aber dann, das war damals noch so und heute auch in vielen Betrieben, dass dann darauf ankommt, bei der Partnerwahl, weil ein Hof, ein landwirtschaftlicher Hof, stationiert richtig. Nein, nicht zusammenheiraten, das war gar nicht so die Absicht, aber grundsätzlich, dass du einfach einen Lebenspartner hast, mit dem du dann gemeinsam, du kannst so einen Hof nur gemeinsam Mann und Frau ist einfach da das übliche Konzept. Die müssen zusammenhelfen, dass es so hoch funktioniert. Und auf das hat der Vater dann auch gewartet. Und das ist auch üblich. Man sagt ja, weil ein, Ein Hof, der von, und das ist leider heute ein sehr weit verbreitetes Problem, der wird von einem jungen Sohn oder Tochter übernommen, da gibt es beide Fälle, übernommen, weil vielleicht auch nur ein Kind da ist, und diese Person, dieser Person gelingt es nicht, einen Lebenspartner zu finden, dann ist ja automatisch programmiert, dass der Hof stirbt. Ist das nicht die Arbeit da? Nein, nein, nicht die Arbeit, weil kein Nachkomme dann da ist, der die nächste Generation übernimmt. So wird da gedacht. Das ist auch eine ganz logische Denke. Das ist dieses nachhaltige Denken, das in der Bäuerlichkeit... Das in der Familie bleibt. Es gibt jetzt die außerfamiliäre Hofnachfolge und so, das ist jetzt auch ein großes Thema. Ja, aber das ist heute sozusagen aus einer Not heraus auch entstanden. Aber früher war das überhaupt kein Gedanke. Weil das ist dann, wenn das der Fall war, ist das ja meistens in der Verwandtschaft dann weitergegeben worden, dass das sozusagen zumindest, wenn es schon nicht in der Familie ist, dann soll es in der Verwandtschaft bleiben, dass das Gehöft weiter betrieben wird. Das war damals so die Denke. Habt ihr einen Vulgunamen gehabt am Hof? Wir haben einen Vulgunamen gehabt, der existiert heute noch. Das ist der Walder. Der Walder. Der Walder, genau genommen, also in der Mundartssprache war das der Walder Zlichtegg. Walder Zlichtegg. Zu Lichtegg, ja. Zu Lichtegg, genau. Und Walder wegen Wald? Ja, das haben wir ja ein wenig recherchiert, weil das in der Nähe von einem Wald, sozusagen, war das gehöft. Und deswegen ist das so entstanden, dieser Vulguname. Okay. Existiert immer das. Ja, die Vulgunamen bleiben, das Haus bleibt. Wie lange ist das in der Familie? Das ist auch immer ganz oft, also ist es ja gewaltig, was du... Also der Walder, der ist, ich glaube, fünf Generationen sind zu wenig, aber weiter haben wir nicht mehr zurückforschen können. Das ist schon... Schöne Ding. Wie warst du in der Schule? Was warst du für ein Schüler? Bist du so der Typ, jetzt bist du ja Geschäftsführer und Chef von alles, Papst, warst du damals schon Klassensprecher, bevor du Baron waren, warst du so der klassische... Nein, der war ich nicht. Der Schmutzel. Klassensprecher war ich nicht. Weißt du nicht. Aber ich war damals schon immer so ein bisschen Mensch. Ich glaube, heute heißt das in der Pädagogik ein bisschen verhaltensauffällig. Du? Ja. Okay. Ja, also heute würde man das so verzeichnen. Also ja. Man musste oft ein bisschen in die Schranken gewiesen werden. Ich habe sicher den einen oder anderen Lehrer gehabt. und das war ja damals noch erlaubt, dass die eine gesunde Watschen ausgeteilt haben. Die Lehrer? Ja, natürlich. Ich habe da sicher dort und da so manche Zurechtweisungen gebraucht, damit ich sozusagen im Korridor des Erlaubten geblieben bin. Ein Watschenbaum. So schlimm war es nicht, so schlimm war es nicht. Doch was? Was hat dich besonders ausgezeichnet? Vielleicht könnte man sagen, ein bisschen wild aufgewachsen. So hat man das auch wirklich gesagt. Also es ist nicht so der große Wert gelegt worden daheim, dass man sozusagen das vornehme Benehmen sozusagen gelernt hätte, sondern da ist es darum gegangen, dass eben gearbeitet worden ist und dass sozusagen was weitergegangen ist am Hof, weil mühsam war so eine Hofeentwicklung vor 50 Jahren genauso, auch wie es heute ist. Es waren halt andere Umstände, aber es haben alle zusammenhelfen müssen, dass das gegangen ist. und da ist nicht so auf die Umgangsformen besonders Wert gelegt worden. Es hat etwas weitergehen müssen. Und dann, der Vater war dann richtig froh, wenn am Abend sozusagen, weiß ich, ein Feld bestellt worden ist oder die Ernte eingebracht worden ist, dann hat es sicher einmal geheißen, brav war das Blum. Ja, hin und wieder einmal. Ja, genau. Aber wie stelle ich mich jetzt dann in der Klasse oder sowas vor? Du hast einfach die Art des Ausdrucks oder war es einfach so laut oder hast du einfach gesagt, was du gedacht hast? Also offensichtlich bin ich die Lehrer oder auch dem, Schuldirektor ja unterm Strich als Wifferknabe aufgefallen, weil sonst hätte der nicht die Eltern empfohlen, dass ich sozusagen mich schulisch weiterentwickeln soll oder weiterbilden soll und in eine Matura-Schule gehen soll. Also nein, aber ich war... Was warst du denn recht gut? Eigentlich, was waren deine Fächer? Du warst ja eh der Mathe-Matte-Matte. Nein, ich war kein Mathe-Genie, das war ich nicht. Aber eben in den Naturfächern. Und ich war immer, das war immer, Schreiben und so weiter war nicht immer groß meine Stärke. Ich war der, der im Unterricht aufpasst hat, der sich die Dinge im Unterricht gemerkt hat und der hat das aus dem Gedächtnis aus. Ah, so einer warst du. Genau. Du hast das gemerkt, das Zeug. Aha, du bist mir schwierig oder nicht. Das, was relevant war. Punkt, genau. Und irgendwo hat sich dieser Charakterzug, was das Denkvermögen oder Merkvermögen anlangt, das hat sich eigentlich bis zum heutigen Tag so durchgezogen. Aber irgendwann ist das einmal von Vorteil, das muss ich wirklich sagen, weil ich habe sehr viele Auftritte, wo ich dann völlig frei aus deinem täglichen Leben die Problematik wieder erschienen muss. Und da kannst du dann nicht eine Leserübung machen, sondern du musst frei reden und da müssen die Dinge kommen. Und das passt dann, das hat sich dann eigentlich in der weiteren Folge auch noch, Ja, fair, wie soll ich sagen, ja, professionalisiert, kann man ruhig sagen. Das hast du schön gesagt. Was wolltest du werden damals in der Schule? Du warst 10, 15 Jahre, keine Ahnung, was war deine Ziele? Gute Frage. Ich habe ein Sohn vom Nachbarbauernhof, der war Mechaniker. Und es gab ja in der Volksschule da mal einen Aufsatz zu schreiben, was ist der Berufswunsch. Und da habe ich irgendwie so eine Erinnerung, ich wollte Mechaniker werden und, das Ganze habe ich auch damit begründet. Erstens hat mich Landtechnik damals schon interessiert, aber was mich schon fasziniert hat, ich habe schon ein bisschen Work-Life-Balance damals vor 55 Jahren sozusagen im Kopf gehabt, weil das hat mich immer, der hat schon um 5 Uhr am Abend ist der Heim gekommen und hat dann Freizeit gehabt, und wir haben aber oft dann bis 8 oder 9, solange es hat geliebt, wo wir auch noch gewisse Tätigkeiten verbringen müssen. Das habe ich damals in der Folge schon so beschrieben. Landmaschinen. Aber auch das Thema Landmaschinen hat mich immer fasziniert. Und das war dann übrigens auch in der Matura meine beste Matura-Arbeit. Da habe ich noch eins gekriegt. Landtechnik oder Landmaschinenkunde oder so eine, die hat das geheißen. Weil, ja, das auch in der Zeit ist gerade die Mechanisierung in der Landwirtschaft massiv vorangeschritten. Und es war dann immer schon eine Errungenschaft, wenn man wieder eine modernere Maschine gehabt hat, mit neuen Funktionen, mit mehr Leistung. All diese Dinge haben mich immer fasziniert. Und wäre es dann nicht so gekommen, dass ich in diese Schweineberufliche Laufbahn hinein, gezogen worden bin, weil das kann man dann noch besprechen, glaube ich, dass mich die Landtechnik da in irgendeiner Form dann einmal was Technisches war. Ja, genau. Ja, und das Interessante, weil ich wollte jetzt schon sagen, jetzt reden wir schon eine Zeit und jetzt ist das Schwein überhaupt noch kein Thema gewesen. Und du bist ja eigentlich aus einem Rinderbetrieb. Ja, eben. So, und wir waren aber schon bei der Mittelschule und gerade bei der Matura in der Landtechnik. Und dort hat dann Beginn sozusagen die Abzweigung Richtung Schwein, aber auf eine ganz sonderbare Art und Weise. Mein Charakter, dass ich eigentlich für Gerechtigkeit, soweit ich sie halt betrachte, einstehe, hat dazu geführt, dass wir in dem Internat, wo ich damals zur Schule ging, in St. Florian bei Lenz, Da mussten wir einen unterklassigen Schulbesucher maßregeln. Sprich, zu dritt haben wir dann irgendwie, das hieß damals Rosa Bäuchlein. Also der war irgendwie lästig im Schulumfeld und so weiter. Ja, Klassengemeinschaft hat beschlossen, der muss einmal gemaßregelt werden. Die Leviten gelesen. Die Leviten gelesen, richtig. und das haben dann zwei größere Kollegen den Burschen eingefangen und ich habe ihm dann das große Bäuchchen geschlagen. Du konntest schon Leviten lesen. Ja, ich habe damals dann den, so und das ist aber nicht ganz gut ausgegangen, weil das hat dann die Konsequenz gehabt, dass ich das Internat verlassen musste, aber ich bin dort dann zu einem Landwirt, der in der Nähe der Schule sozusagen seinen Hof betreut, nach wie vor als externer Schüler dann sozusagen gewesen. Ich glaube, die Schule hat damals beschlossen, die Konferenz, naja, in der Schule können wir ihn schon brauchen, da ist er brauchbar, aber im Internet ist er vielleicht ein bisschen gefährlich. Aber das war überhaupt nichts Bösartiges, sondern es hat einfach sein müssen. Und bei diesem Landwirt, der hat mich dann nach dem Studium auch nochmal getroffen, weil ich meine Diplomarbeit, über eine Sache, die hat damals geheißen, das Verhalten der Landwirte nach Einführung der Düngemittelabgabe, das war meine Diplomarbeit und da bin ich wieder dann auf diesen Landwirt zurückgekommen und der hat zu dem Zeitpunkt, das war eben 1988, dann festgelegt, uh, der Hans Schlederer, mein Student, der anderthalb Jahr auf dem Hof gelebt hat, den er kennengelernt hat, auch als umgänglichen Typ und ich habe auch dort mitgeholfen. Der wird jetzt mit dem Studium fertig und am selben Zeitpunkt war der Obmann der Schweinebörse, der oberste Funktionär der Oberösterreichischen Schweinebörse. Und die haben genau schon die Pläne gehabt, sie brauchen einen Nachfolger für den Herrn Dr. Marder. So hat der geheißen. So hat der geheißen, der Dr. Marder, das war mein Vorgänger. War er auch Landwirt? Ja, also, Moment, der Funktionär hat geheißen Hermann Linninger. Ah, okay, okay. Das war der Funktionär. Das war der Funktionär. Okay. Der hat den Bauernhof betrieben und das war der Funktionär. Und der hat gesagt. Den kommt man home für einen Nachfolger von Marder. Ja, genau, so war es. Richtig. Und das war das Ziehen, was du gesagt hast. Der hat nicht mehr auslassen. Ich bin mit dem Studium fertig gewesen. Ich wollte, mein Gott, ich glaube, das ist bei vielen Studenten so, dass man sagt, na, boah, jetzt habe ich ein ZACH-Studium gehabt und jetzt bin ich mal fertig, jetzt will ich mir ein halbes Jahr vielleicht Welt anschauen oder überhaupt einmal die Möglichkeiten, was man beruflich machen kann. Und die Möglichkeit ist mir eigentlich gar nicht geboten worden. Du wurdest von dir weggezogen. Du wurdest hineingezogen, richtig. Tatsächlich, ich habe mich aber auch hineinziehen lassen, weil es sich zur selben Zeit eben ergeben hat, dass ich zu Hause nicht Hofnachfolger werden würde. Das hat sich zu dem Zeitpunkt auch geklärt. Das ist übrigens nicht leicht für mich, das war für mich nicht leicht. Das wäre die Frage gewesen jetzt. Du hast spekuliert drauf, oder? Naja, schon, weil wenn man so verwachsen ist, wenn man von frühester Kindheit an mit der Scholle, sagt man da, das ist so richtig, das Fundamentale, mit der Scholle aufgewachsen ist, dann trennt man sich sich, Sehr ungern. Hast du mit deinen Brädern nicht drüber geredet? Der Vater hat euch ja im Prinzip, wenn man es jetzt böse sagt, ein bisschen gegeneinander ausgespült, dass es ein bisschen performt. Ja. Habt ihr nicht drüber geredet? Ja, das ist dort genauso. Ich meine, da war auch jeder scharf drauf, dass er einen Hof kriegt. Aber ihr habt es nicht drüber geredet miteinander, oder wie? Nein, eigentlich nicht. Kann mich nicht erinnern. Weil jeder glaubt, er wird. Kann mich nicht erinnern. Ja, so ungefähr. Ich meine, das hat sich dann schon irgendwie gezeichnet. Das ist ein bisschen optisch. Das kennt man dann schon richtig. Aber das war auch zu derselben Zeit. So gesehen war es irgendwie klar, Hof nicht, also kein Landwirt, kein Bauer, aber da eine doch irgendwie interessante bäuerliche Tätigkeit, Landwirtschaftskammer, Schweinebörse, Erzeugergemeinschaft. Und das war damals auch nur so, die Funktionäre und auch mein Vorgänger, der Dr. Marder, die haben sich ja dann im Umfeld erkundigt, wer ist das, wo stand er an? Gescreenpist worden, durchleuchtet. Bis zur Universität, das habe ich dann später erst erfahren. Die haben da zuerst, was hat der sozusagen und da ist aber ein Backgroundcheck. Ein Backgroundcheck. Und das allerlustigste, das habe ich erst viel später erfahren, dass dieser Herr Linninger, der damalige Obmann, mich auch kennengelernt hat als eine Person, die sich nicht alles gefallen lässt. Das heißt, eine Person, die da irgendwo willfährig mitgeht bei irgendwelchen Sachen, sondern wir brauchen einen Vertreter, der dagegen hält, der sozusagen die Interessen der Schweinebauern auch mal in einer härteren Auseinandersetzung verteidigen. Oder bei uns geht es ja darum, dass man einfach das größtmögliche Stück vom Kuchen sozusagen für die Bauern herausholt, Woche für Woche. Und das hat der Herr Leninger dann wesentlich später einmal gesagt, dass er mich als solchen Kenner gelernt hat und deswegen hat er so gezogen, mich hineingezogen sozusagen in die Schweineszene. Und mir war das dann durchaus auch recht. Ich habe dann schon gleich eine richtige Beschäftigung gehabt und dann war es auch klar, dass das einmal fürs Erste meine berufliche Laufbahn sein wird. Das allerdings dann gleich mit dem EU-Beitritt sehr schnell gegangen ist. Was war denn das, dass du da angefangen hast? Das war 1989. 1989, ja. Ja, August, 1. August 1989. Da warst du gar noch das Datum. Ja, da habe ich angefangen und 1995, Also sechs Jahre später sind wir ja zur EU gekommen und mit diesem Zeitpunkt haben dann die österreichischen Schweineführenden Schweinefunktionäre beschlossen, dass wir eine österreichische Schweinebörse brauchen, weil es nicht Sinn macht in einem so kleinen Land, das dann Mitglied am Binnenmarkt ist, mit drei verschiedenen Sprachen am Markt die Schweine anzubieten. Und das war ein weitblickender Entscheidung und, Genau zu dem Zeitpunkt war ich dann so quasi als bereits eingeschultter Akademiker im Vergleich zu den Verhältnissen in Niederösterreich und Steiermark, war dann relativ schnell klar, dass ich auch die Funktion des Schweinebörsengeschäftsführers Österreich und gleichzeitig auch die Geschäftsführung des Schweineverbandes Oberösterreich, des VLV, Verband Landwirtschaftlicher Veränderungsproduzent. Also diese Doppelfunktion, die hat man mir dann gleich zum EU-Beitritt, zum Beginn sozusagen mitgeben. Und es war damals auch so, ich habe nicht recht, ja sicher wusste ich, dass das eine herausfordernde Geschichte ist. Aber so wie am Bauernhof, wenn die Arbeit anfällt, musst du es annehmen und schauen, dass du es bestmöglich bewältigen kannst. Sehr schön. Jetzt sind wir mittendrin und jetzt versuchen wir mal zu verstehen, was das eigentlich ist, wo du da gelandet bist. Vielleicht machen wir so die Trennlinie ein bisschen an den EU-Beitritt, weil 1995 hat sich ja viel geändert. Wie wurden, in wenigen Worten, sodass Leute wie ich auch verstehen, wie wurden der Schweinemarkt in Österreich organisiert, wie du da eingestiegen bist? Also wie es noch der Marder gehabt hat, so der Lininger. Eine komplett andere Situation. Österreich war ja dann quasi, wenn ich das heute erkläre, sage ich immer so wie die Schweiz. Die Schweiz ist noch eine Insel, die ihre Volkswirtschaft selber bewirtschaftet, politisch gesehen. Das war Österreich auch. Österreich hat zu dieser Zeit nach dem Viehwirtschaftsgesetz eine Regelung gehabt, wo die Bauern entweder 50 Zuchtschweine oder 200 Mastplätze haben durften, wenn man beides hatte, je zur Hälfte und so weiter. Das waren die Viehbestandsobergrenzen und so gesehen durften da die Bauern nicht größer werden, sondern das war eben sehr strukturbewahrend. Eine Quote quasi. Das war eine Quote. Es gab genauso die Quote bei den Milchvieh zu Hause auf meinem Hof. Weiß ich nur genau, wir haben 500.000 Liter Milchquote gehabt, das konnten wir im Jahr liefern. Schweine durften und das war eben das Ziel, nur so viele Schweine zu produzieren, dass die Eigenversorgung gewahrt bleibt. Und das war eben eine ganz strikte Regelung. Im Nachhinein betrachtet würde man fast sagen, das sind, so habe ich empfunden, fast kommunistische Verhältnisse im Gegensatz zu heute, wo man frei agieren kann, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Gut, aber damals und mit dem EU-Beitritt war das plötzlich alles anders. Und ich habe vorhin schon gesagt, mir persönlich ist diese völlig andere Welt dann auch bewusst geworden, wie das Getreide plötzlich, ja und zu dieser Zeit mussten natürlich die Landwirte alle ihr Einkommen aus dem Produktverkauf heraus erzielen. Sprich, die haben Getreide verkauft, die haben Milch verkauft, die haben Fleisch verkauft oder bei den Geflügel, Eier und dergleichen. Und von dem haben die Landwirte das Einkommen erzielt, sonst nichts. Mit dem EU-Beitritt war das plötzlich anders. Es sind beispielsweise die Getreidepreise sofort um 50% gefallen. Das wusste man ja im Vorfeld der Verhandlungen. Die Agrarpolitiker, die das im Vorfeld verhandelt haben, haben gesagt, Ja, wir brauchen auch, wenn wir zur EU kommen, dann brauchen wir Landwirte einen Ausgleich für den Verlust bei den Produktpreisen. Und das war ja dann die sogenannten, heute sagt man die Direktzahlungen, dass man pro Hektar oder pro Produkt einen gewissen Obolus bekommt, damit man als Landwirt noch überleben kann. Das war dann ein richtiger Strukturbruch zwischen der alten Agrarpolitik Österreich, die ja sehr stark staatlich geregelt war und das Neue, wo eben Binnenmarktverhältnisse für die Produktpreise gegolten haben und die Produktpreise, die waren durchwegs deutlich schlechter als die Produktpreise unter österreichischen Verhältnissen. Nur, dass ich es verstehe. Und ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt für alle, die jetzt nicht aus der Landwirtschaft kommen, damit sie es auch ein bisschen einordnen können. Weil heute sagt man ja ganz oft, die Landwirtschaft kriegt zu viel Förderung. Und die Landwirte sind eigentlich selber nicht glücklich mit den Förderungen. Und ja, die Diskussion kennt man eh. Das heißt, vorm EU-Beitritt war der Förderanteil, wie hoch war der Förderanteil am Betrieb? Da war der Förderanteil in quasi Gunstlagen, wo Landwirte mit dem Grund- und Bodenverhältnis selber gut, da hat es überhaupt keine Förderungen gegeben. Tatsächlich? Keine Förderungen, nein. Da haben nur die Benachteiligten, die Bergbauernförderung, das gab es schon damals auch, je nach Stufe und so weiter, weil das war auch damals schon so, dass Bergbauern in benachteiligten Gebieten ja kaum aus der Produktverkauf heraus halbwegs gut überleben konnten. Das gab es vorher auch schon. Aber dann im EU-Beitritt war plötzlich eine Förderkulisse da, die ja jeden Landwirt dann betroffen hat. Und dann war das gesamtbetriebliche Einkommen nicht besser gewesen. Warum sind die Preise dann gefallen mit dem EU-Beitritt? Weil in Europa zum Beispiel, ich erinnere mich, der Weizenpreis war ja damals noch in Schillingen gemessen. Schilling. Für die Älteren wissen es noch, die Jüngeren, wir haben eine Währung gehabt in Österreich, die hat Schilling geheißen, lang ist her. Und ich erinnere mich irgendwie, das war ein für drei Schilling, ich weiß nicht mehr genau, auf alle Fälle war das dann nochmal ein Schilling 50, beziehungsweise umgekehrt, ich war ja Mähdrescher-Fahrer und hat mich dann, das war für mich dann so irritierend, weil wir da zwei Stunden gedroschen hat und dann so einen Anhänger voll mit Weizen befüllt hat, dann waren das schnell einmal 10.000 Schilling irgendwie und dann habe ich mich nicht geschämt dafür, dass ich für meine Dienstleistung 1.500 Schilling bekommen habe in der selben Zeit. Aber mit dem EU-Beitritt war plötzlich das Getreide, dieselbe Menge Getreide, nicht mehr 10.000 Schilling, sondern 5.000 Schilling wert. Aber du willst weiter deine 1.500 Schilling nennen? Natürlich muss man ja, ganz genau, muss man weiter, weil ja auch heute das war so und damit wäre die ackerbauliche Arbeit ja so schlecht bezahlt gewesen und wir sehen dort schlagartig dann viele Bauern aufgehört, ihre Felder zu bestellen und so weiter. Aber das hat man ja gewusst. Da hat es ja diese EU-Beitrittsverhandlungen gegeben und da hat man gewusst, wie ist der Preis bei uns, wie ist der Preis in der EU. Warum ist er dort um das billiger? Weil es eben EU-weit Gunstlagen gibt, wo man das Getreide noch viel günstiger produzieren kann unter gewissem Einsatz von Betriebsmitteln, die damals bei uns noch nicht erlaubt waren. Sehr diplomatisch verwendet. Ja, und natürlich auch, man weiß ja genau, die haben ja damals schon, sei das in Frankreich, in Spanien, überall, in Holland, in Ostdeutschland, in Ostdeutschland waren wir noch nicht dabei, aber in den. In Deutschland speziell, die riesigen Flächen, die haben schon richtig Großmaschinen einsetzen können, das hat es ja bei uns überhaupt nicht gegeben, daher hat man das dort günstiger produzieren können, Und daher war klar, es müssen die Bauern abgefedert werden mit einer Direktzahlung. Inzwischen, sagen wir 30 Jahre, beinahe bei der EU, ist dieses System mehrfach in verschiedene Richtungen abgeendet worden. Aber das Prinzip ist nach wie vor gleich. Landwirte, so pauschal gesagt, brauchen heute etwa 30 Prozent vom Familieneinkommen aus einer Direktzahlung. Und im Berggebiet geht das Richtung 70, 80 Prozent. Würde man das dort nicht bekommen, würden da in diesen benachteiligten Gebieten dann alle offenen Ländereien verwachsen. Das heißt, es wäre alles Wald. Ja, klingt jetzt erst einmal eigentlich nicht gut, oder, was da passiert ist. Oder wenn man sich das so anhorcht und sich nicht auskennt, also wenn immer das anhorcht, klingt das eigentlich einmal schräg, dass man den Markt aufmacht, die Preise fallen alle zusammen und dann zahlt man quasi die Ausgleichsquote in Form von einer Direktzahlung, Säule 1, an die Landwirte, damit sie wieder dort sind, wo es vorher schon war. Richtig. Mit der Hoffnung auf was? Ich weiß nicht, ob damals, ich nehme schon an, dass die Wähler, die für die EU gestimmt haben, das Wahlverhalten der Landwirte, das ist sicher anders gewesen. Also ich kann es jetzt nicht sicher sagen, aber ich glaube, das hätte man die Landwirtschaft abstimmen lassen, wäre man nicht dazugekommen. Aber die Gesamtbevölkerung hat die Vorteile damals gesehen Und gesamtvolkswirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich, würde ich mal sagen, bilanzieren auch heute nur die meisten positiv. Aber es hat Gewinner und Verlierer gegeben. Und da kann ich gleich das Beispiel, das hochaktuelle mit Mercosur. Die Prinzipien sind wieder völlig dieselben. Nur völlig auf einem anderen Niveau, nämlich auf einem globalen Niveau. Aber das Prinzip, dass man hier plötzlich als Landwirtschaft mit einer Region, mit Mitbewerbern sozusagen mithalten muss, die begünstigt sind, aus welchen Umständen auch immer. Ist auch in Sachen Mercosur, wenn man europaweite Landwirtschaft hat, definitiv massiv dagegen. Aber das Prinzip ist komplett dasselbe. Die Geschichte wiederholt sich. Weil du hast das ja eigentlich damals übernommen, weil du hast ja gesagt, der Marder wollte nicht mehr, hat sich gedacht, das haben wir beim Fahrzeug, das erzählst du dann eh bitte noch einmal, aber so quasi, der hat sich dann gedacht, ja, U-Beitritt, das ist so, da bin ich dann draußen, da hocke ich dann den Schlederer drauf. Das stimmt. Und hierzu kommt Mercosur, da bist du dann draußen, da hockst du dann deinen Nachfolger dann drauf, Wie ist das? Entwickelt sich das auch ein bisschen so in die Richtung? Es wird sich in dem Fall ja nicht die Arbeit der Schweinebörse so gravierend ändern, wie das damals war zwischen Österreich und der internationale Markt, weil es wird ganz Europa von diesem Mitbewerber aus Südamerika betroffen sein. Und die Sorge ist ja die, dass einfach dann, sei das Getreide oder Fleischpreise, unter Druck geraten und das gilt dann wieder für den gesamten europäischen Markt und wenn der Preis europaweit schlecht ist, dann drückt es auf den österreichischen Preis und mein Nachfolger wird halt dann sich dieser Gegebenheit anpassen müssen, so wie ich das jetzt ja auch machen muss. Ich checke ja auch wöchentlich, was sich in Europa tut, am Schweinemarkt, wie er sich entwickelt, ob es ansteht, die Preise nach oben zu verbessern oder ob man demütig sein muss und den Wunsch der Schlachtbetriebe akzeptieren muss. Das ist dann von Woche zu Woche. Das wird sich da jetzt einmal für die Funktion der österreichischen Schweinebörse mit oder ohne Mercosur nicht ändern. Okay, aber wir waren bei der Quote, das heißt, wir haben das alte System quasi, wenn wir so sagen, vor EU-System beschrieben, das war das Quotensystem. Was war da die Aufgabe von der Schweinebörse oder von... Vom VLV in dem Fall. Richtig, der VLV. Für was steht VLV? Verband Landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten. Veredelung spricht man immer im Schweinebereich von der Veredelung. Ja, grundsätzlich ist die Veredelung, das ist ein landwirtschaftlicher Begriff, oder dann gibt es auch in den anderen Wirtschaftsbereichen, dass man pflanzliche Produkte, die man sozusagen am Acker oder auf der Wiese gewinnt, erntet, dass man die über die tierische Veredelung sozusagen in eine höhere Stufe bringt. Man produziert Milch, man produziert Fleisch, veredelt sozusagen ackerbauliche. Das ist mit veredelt worden. Ja, Gras kann man nicht essen. Ich glaube, das wissen aber viele Leute nicht, warum. Das ist ein Veredelungsding. Klingt zwar auch edel, Der Begriff. Genau, und daher kommt es. Und dieser Verband wurde 1965 gegründet. Der VLV wurde 1965 gegründet und er wurde damals nicht schweinespezifisch benannt, weil man der Meinung war, und das hat man in der Entwicklung, dass man ja Rinder hält und auch Veredelung betreibt, Schweine über Schweine sozusagen, über den Schweinemagen Getreide veredelt zu Fleisch. Es war allgemeiner gedacht. Es war richtig, weil die gesamte Tierhaltungspalette vom Huhn bis zum Lamm über Rind und Schwein ist ja alles eine Veredelungsstufe. Und weil die Betriebe damals noch ganz andere waren, die waren dann so gemischt noch. Da war ja auf einem Betrieb auch viel beieinander, aus der Zeit heraus macht es ja einen Sinn wahrscheinlich. Richtig, genau. Da war er ein Mitglied beim Verband und hat Rinder und Schweine gleichzeitig, Heute ist ja das spezialisiert worden. Heute gibt es auch Rinderbörse und eben die Schweinebörse. Und der Verbandsnamen ist aber immer nur sozusagen VLV geblieben, während landläufig unter den Schweinebauern und allgemein der Begriff der Schweinebörse häufiger natürlich genannt wird. Ja genau, das merkt man auch, wenn man bei euch auf die Website geht. Oben steht VLV, aber die Domain ist die Schweinebörse. Da merkt man so, das eine nie ganz abgelegt, das Neue aber schon angenommen und so ein bisschen die Geschichte findet man so quasi, wenn man auf die Seiten geht. Sie verwirrt ein bisschen. Wenn du von außen kommst, aber von außen, ja, die Website ist eher für die Mitglieder und für den Verband selber. Richtig. Genau. Was war die Funktion 1965? Was wollte man denn damit machen? Für was habe ich die gebraucht? 1965, haben die Bauern festgestellt, dass sie vom Handel, vom Viehhandel, von den Viehhandel-Sauhändlern, hat man damals gesagt, immer wieder auch, schlitzohrig sozusagen bedient wurden. Das ist immer so schön, wenn du nach Orten ringst. Ja, richtig. Der Diplomat ringt nach Orten. Ich will nicht sagen, sicher hat es da auch keiner reingegeben, Regelrechte. Aber das wäre... Das heißt, die Bauern haben nicht Bescheid gewusst, wie die Märkte laufen, ob die Schweine gerade gefragt sind und die Händler, die haben dann sehr oft... Haben sich das ausgespült gerade. Ausgespült. Die haben gesagt, sei froh, dass ich das überhaupt anhole, was ich da zahlstellt an, so ungefähr. Und das haben natürlich dann die Wiffenbauern damals gecheckt, so geht das nicht, wir müssen uns auf eigene Beine zusammen tun. Und so haben sie das gegründet und haben dann begonnen mit Versteigerungen, haben einen Ferkelmarkt, mit den Ferkeln hat es begonnen. Ah doch, also begonnen hat es doch mit den Schweinen. Ferkel, Ferkel, genau. In Christkirchen hat das begonnen, dort haben sich mehrere Bauern sind mit den Ferkeln dort hinkommen und dann sind Mäster und Händler gekommen, die hat gehört, und die haben dann natürlich schon, quasi die Karten auf den Tisch legen müssen und gesagt, ich bezahle so viel und dann ist das öffentlich geworden. Und weil das bei den Ferkeln fünf Jahre lang gut funktioniert hat, hat man gesagt, dann machen wir es bei den Mastschweinen auch. Ja, na klar. Das sind die Mastschweine, die sind aber nicht wie die Ferkel, die sind ja praktisch körperlich an eine Versteigerungsstelle gebracht wurden, sind dort begutachtet worden. Das war aber echt ein Ort, nicht? Das ist richtig, genau. Heute sagt man Sammelstelle oder ebenfalls haben die Ferkel dort präsentiert werden müssen und die Mäster oder die Händler, die haben gesagt, ja, die gefällt mir, für die bin ich bereichst, so und so viel zu bezahlen. Und dann hat man auch einen offiziellen öffentlichen Preis gehabt. Und wie gesagt, das hat man dann auch bei den Mastschweinen gemacht, aber, oder Schlachtschweinen, weil Mastschweine werden ja zu Schlachtschweinen, wenn sie Schlachtreife haben. Heute müssen sie ungefähr 120 Kilo schwer sein. Früher sind sie nur 100 Kilo schwer gewesen. Hauptdem Gewicht wären sie zum Schlachtschwein. Richtig, genau. Mastschweine sind landläufig von 30 Kilogramm bis 115, 120 Kilo, aber zwischen 115 und 120 Kilo erreichen sie die sogenannte Schlachtreife. Und dann sind sie Schlachtschweine und man verkauft Schlachtschweine. Das wird oft ein bisschen vermischt. Ja, klar. Aber so in der Fachszenerie sind das eben dann die Schlachtschweine. Ja, äh... Pass auf, jetzt sind wir bei Schlachtschweinen gewesen, aber eigentlich wollte ich glaube ich was anderes sagen, oder? Naja, wir waren ja dabei zu erklären, was die Funktion vom alten VLV oder von der Ursprungs-VLV ist. Ah ja, richtig, genau, jetzt weiß ich es wieder. Wir haben dort... Ich bin da, ich bin da, ich pass auf. Ja genau, das ist ja die Aufgabe. Weil ich habe nicht aufgepasst, ich bin woanders. Die Materie ist ja, wenn man 40 Grad zurückschaut, natürlich sehr umfangreich. Aber gut, die Mastschweine oder die Schlachtschweine in dem Fall, die kann man ja nicht da irgendwo auf einem Platz zusammentreiben und sagen, die kaufen wir, sondern da musste ich... Logistisch ist einfach nicht möglich. Weil die werden ja immer zum Schlachthof transportiert und dort werden sie geschlachtet. Jetzt musste eben, und da ist dann der Börsenbegriff gekommen. Das heißt, es musste das Schlachtschwein börsenfähig gemacht werden. Börsenfähig, ja. Klingt komisch, ja. Klingt komisch, aber was bezeichnet den Begriff einer Börse? Dort werden Produkte gehandelt, deren Qualität und Menge beschreibbar ist. Nämlich die Qualität. Da werden Weizen gehandelt mit so und so viel Qualitätsbegriffe und so weiter. Oder es wird auf Börsen, Finanzbörsen, das sind auf alle Fälle alles entweder Güter, die genau beschrieben. Jetzt ist aber ein Schwein, ein Schlachtschwein qualitativ sehr unterschiedlich. Dass man es wiegen kann, ist nur relativ einfach. Aber die Qualität des Schlachtschweines hängt maßgeblich vom Fett-Fleisch-Verhältnis ab. Das heißt, es musste auch eine Klassifizierung, sagen wir heute dazu, entwickelt werden, die das Fett-Fleisch-Verhältnis eines Schlachtkörpers genau definiert. Und dann musste auch eine Bezahlungsmaske, also ein Bezahlungsschema entwickelt werden, wie viel der Bauer für eine bestimmte Qualität bekommt. Und das ist in der Zeit ziemlich genau um 1970 herum auch entwickelt worden. Da hat mein Vorgänger, der Dr. Marder, eine sehr spannende und aufregende, schwierige Funde. Weil es gab ja natürlich da immer noch die Mitbewerber, die eher das nicht wollten. Eine faire, transparente, saubere Abrechnung, Bewertung, Verwiegung, Protokollierung und Abrechnung. Weil? Was war damals da? Ja, weil da Gab es immer noch die Händler, die Schlitzern, die gesagt haben, wir kaufen die Schweine mit Lebendgewicht ein und zahlen euch irgendwas und seid froh, dass wir euch es abnehmen, seid zufrieden. Aber es ist in der Zeit von den 1970er Jahren weg, ist schon der Qualitätsbegriff und auch die Anforderung des Marktes nach Fleisch, nicht nach fetten Schweinen, sondern nach Fleisch, dass man Schnitzel und Karree und so weiter, Kotelette sozusagen aus dem Schlagkörper gewinnen kann in einer gewünschten Qualität. Und das musste aber eben auch so produziert werden. Und erst als dann ein klares Schema da war, wie die Bauern gewusst haben, aha, wenn ich diese Qualität produziere, dann kriege ich auch mehr Geld. So, und mit diesem Prinzip ist das Schwein dann klassifizierbar geworden und dann musste aber noch jemand da sein, der das Gewicht und die Qualität festgestellt hat, nämlich die Klassifizierung. Und wo tut man das dann? Ja genau, und vor allem wer tut es, wenn das jetzt wieder nur einzelne Schlachtbetriebe für sich selber gemacht haben. Da haben wir ja auch in der Zeit Fälle erlebt, wo geschummelt wurde, wo das Gewicht manipuliert wurde. Die Korruptionsanfälligkeit war einfach höher. Richtig. Und diese Geschichte, aber jetzt bleiben wir nur bei dem, dass eben das Schlachtschwein börsenfähig gemacht wurde. Die Klassifikation ist damals entstanden quasi. Das heißt, das was man heute kennt als Fleischklassifikation, vorher hat es das gar nicht gegeben. Hat es das gar nicht gegeben, nein, nein. Spannend, was jetzt so allgemein ist und so irgendwo. Richtig, genau. Ja, und heute ist das nun dann perfektioniert worden, was Dr. Mader damals als Börsengeschäftsführer für seine eigenen Schweine quasi privatwirtschaftlich entwickelt hat, ist in weiterer Folge dann auch Gesetz geworden. Es sind, die Sache ist noch verfeinert worden sozusagen, damals beim Beginn gab es drei, vier verschiedene Gruppen die hat man genannt Doppel-E, das E ist glaube ich von damaligen Verhältnissen vielleicht von extrem gekommen, ich weiß es nicht extrem fleischreich, Doppel-E E, 1 und 2 das waren die vier Qualitätsstufen und je nachdem, was man nach der damaligen Klassifizierung erreicht hat, ist bezahlt worden. Ganz genau. Heute ist es nach dem sogenannten, das ist mit der EU dann gekommen, das ist dann schon die übernächste Entwicklungsstufe. Wir müssen nicht jeder durchgehen. Nein, brauchen wir nicht durchgehen. Aber heute werden Magerfleischprozente, das heißt, von etwa, 55 Magerfleischprozente bis 65% verteilen sich die Qualitäten der Schlachtkörper, wie wir sie heute in unseren Schlachtbetrieben haben. Der Durchschnitt ist 60,5, momentan Muskelfleischprozente am Schlachtkörper. Und so gesehen werden heute Schweine bei uns in den Börsenzentralen, in den Büros elektronisch angemeldet. Bauern sagen, ich habe 70 Schweine, möchte nächste Woche am Donnerstag, dass sie abgeholt und geschlachtet werden. Und man braucht darüber hinaus schon keine weitere Qualitätsbestimmung mehr, denn am Schlachthof werden die Schweine von einer unabhängigen Organisation, Das sind eben die Klassifizierungsverbände, die von der Arme, der Agrar... Am Schlachthof ist wichtig. Am Schlachthof. Wird wo es zusammenkommt, also lustig. Richtig, am Schlachthof werden sozusagen nach der Schlachtung, die Tierärzte schauen die Qualität an, dass die Schweine auch gesund werden und so weiter und dann kommen sie zur Verwiegung. Es werden die Eingeweide herausgenommen, die Tierkörper, die werden geteilt und werden dann eben klassifiziert. Fett, Fleisch wird festgestellt und das wird von einer unabhängigen Organisation. Weil ich bin so ehrlich, ich würde das auch heute nicht dem Bauern allein überlassen, weil der könnte genauso das Ansinnen haben, dass die Sau vielleicht ein bisschen besser ist, als es eigentlich ist und die Händler früher damals. Daher wurde eine unabhängige Organisation, die zwischen der Landwirtschaft und der Fleischwirtschaft steht, wurde da installiert. Das ist gesetzlich genau geregelt, Klassifizierungsgesetz und so weiter. Und damit ist das eine 100% sichere Sache. Und wir als Schweinebörse haben die Aufgabe, nachdem diese Dinge alle entwickelt wurden im Laufe der Jahrzehnte, dass wir eben die angemeldeten Schweine Woche für Woche sammeln. Das ist in Oberösterreich sind das meistens so 15.000 bis 17.000 Schweine. Sammeln, also organisatorisch. Im Büro quasi, angemeldet. Dann alle bei euch im Büro. Witzig, es hat sogar ein bayerischer Landwirtschaftsminister einmal gesagt, der Herr Schlederer muss den trägsten Schreibtisch haben Österreichs, weil über den Rennen jede Woche 15.000 Schweine drüber. Natürlich nicht körperlich, sondern am Papier. Und dasselbe ist in Niederösterreich und Steiermark Das sind. Die drei großen Gebiete in Österreich, wo Schweine produziert werden, es werden zwar in Burgenland auch ein paar, aber das sind die Oberösterreich hat aktuell 40% ungefähr der heimischen Produktion, Niederösterreich und die Steiermark jeweils 26-27% ein bisschen was gibt es noch in Kärnten und der Rest ist eigentlich zu vernachlässigen, warum das so ist. Vielleicht interessant. Du stößt die Fragen, dann gibst du die Antwort. Nein, nein, nein. Ich weiß nicht, ob man das eigentlich erklären muss, den Laien. Die Schweine fressen ja Futter logischerweise und das Futter muss erzeugt werden. Und das ist auch ein Spezifikum in Österreich, dass wir 80% des Schweinefutters auf den eigenen Feldern, eigenen Höfen, also die Bauern erzeugen das auf den eigenen Höfen. Die haben ja Äcker und bestellen die mit Gerste, Mais, Weizen, Raps, Soja. Weißt du, dass ich das ewig nicht geschnallt gehabt habe? Bei Schweinen habe ich ein Schwein geachtet und nicht ein Ocker. Das macht total Sinn, Weil man braucht das Futter. Und wer die Geografie in Österreich kennt, der weiß, dass es genau in diesen Bundesländern Regionen gibt, wo Mais und Weizen und Gerste sehr gut gedeihen. Und genau dort haben sie im Laufe der Jahrzehnte, das ist ein Prozess, der 50, 60 Jahre gedauert hat, Und genau dort haben sich die Schweinebetriebe, haben viele Bauern von einer Mischform, von Kühen und Schweinen und so weiter, haben sich dann spezialisiert und haben gesagt, hey, das Schwein frisst gerne Mais, Weizen und Gerste, das wächst gut bei uns, also stellen wir auf Schweine um. Und auch in diesen Regionen haben sich dann die Schlachthöfe auch noch sozusagen professionalisiert und sind gewachsen und so weiter. und das ist bis heute auch geblieben. Eine Besonderheit, die dann wichtig ist, Das Schwein ist nämlich in Zeiten wie diesen sehr wichtig, erzeugt ja nicht nur Fleisch oder bringt Fleisch, sondern es bringt auch einen wertvollen Naturdünger. Sprich, so ein Schwein liefert ungefähr ein Mastschwein, bis es die 200 Tage alt ist, etwa einen Dreiviertel Kubikmeter Harn und Mist. Und jetzt ist das nicht ein Abfallprodukt, sondern ein wertvolles Nebenprodukt, das als Dünger, als Naturdünger wieder auf die eigenen Felder ausgebracht wird. Aber haben wir von dem, da hört man immer, das ist viel zu viel, das muss man dann schon exportieren oder sowas, wenn man zu viel Futter importiert in der Region, wo man es produziert. Aber nicht in Österreich, weil in Österreich die Tierhaltung auch, was die Menge der gehaltenen Tiere pro Bauernhof anlangt, die muss in einer Relation zu einer verträglichen Ackerfläche sein. Gibt es schon eine Quote oder was? Da gibt es auch eine Quote. Zum Beispiel dürfen nur 16 Mast, man muss mindestens ein Hektar Ackerland haben, dass man 16 Mastschweine halten darf. Das kann man dann hochrechnen natürlich. Da gibt es eine Regel. Du sagst jetzt, du darfst nicht drüber... Richtig, eine glasklare Regel. Das geht nicht. Das ist aber ein toller Kreislauf. Die Pflanzen brauchen Stickstoff, Phosphor und Kali, um die drei Hauptnährstoffe zu nennen, damit sie gut wachsen können. Und wir sehen, dass bei unseren Betrieben minimaler Handelsdünger, also Kunstdünger, noch eingekauft werden muss, weil das im Kreislauf dann funktioniert. Das ist zwar in der Bevölkerung oft einmal hin und wieder, gibt es den einen oder anderen Tag, wo es ein bisschen stinkt übers Land. Und das ist die unangenehmere Seite. Das ist der Monier, ganz genau. Das kriegen dann, ist ein wenig verständlich, aber das ist sozusagen, wie sagt man da, Kollateralschaden von dieser optimalen Kreislaufwirtschaft, muss man sagen. Ja, nicht, dass wir zu viel abschweifen, wir waren immer noch bei der Schweinebörse und wie sie funktioniert, jetzt sind wir schon ein bisschen ins Thema Schwein und Kreislaufwirtschaft eingestiegen, wir waren eigentlich eh schon fast in der Gegenwart, du hast ja schon gesagt, über deinen Schreibtisch laufen jede Woche sehr, sehr viele Schweine, wo du im Endeffekt deinen Preis machst. Inzwischen sind es, damals waren das nur für den VLV, vor allem die 15, inzwischen sind es zwischen 40.000 und 50.000 Schweine, weil wir eben diese drei Erzeugerorganisationen zusammengefasst haben auf die österreichische Schweinebörse. Brauchst du noch was zum Trinken? Danke, das passt schon. Und das läuft eben Woche für Woche so ab, dass bis Mittwoch, bis Mittwoch 10 Uhr, müssen die Schweinebauern ihre Anmeldung für die darauffolgende Woche, wo sie beabsichtigen, dass die Schweine, die schlachtreifen Tiere, geschlachtet werden sollen, wird das angemeldet. Das geht heute elektronisch über Apps, spezielle Apps und so weiter, Tablets. Manche machen das nur per Telefon oder per E-Mail. Auf alle Fälle wird das dann bei uns sozusagen genau gesammelt. Wir wissen sehr genau, welche Schlachtbetriebe. Wir haben Österreich in der Ölbörse, haben wir so, würde ich mal sagen, etwa 60 verschiedene Schlachtbetriebe, die österreichweit uns betrifft. Mit Ausnahme von Vorarlberg haben wir praktisch in jedem Bundesland Schlachtbetriebe, die wir dann beliefern. Die brauchen unterschiedliche Mengen. Natürlich der Bedarf ist da unterschiedlich, je nachdem die größten Schlachtbetriebe schlachten in Österreich so 10.000 Stück pro Woche. Und wenn man die kleineren, die Metzger sozusagen hernimmt, dann gibt es welche, die stechen 5, 10 Schweine ab pro Woche. Alle samt sind auch unsere Geschäftspartner und die werden dann mengenmäßig zugeteilt, je nach Bedarf Woche für Woche, mitunter ein bisschen unterschiedlich. Von euch zugeteilt? Das heißt, ihr organisiert dann die Logistiker? Weil die Schlachtbetriebe fragen ja bei uns an und nachdem das über Jahrzehnte gestanden ist, weiß man ja, wie die Routine da im Prinzip läuft. Wir haben also Abnehmer, die mehrere tausend Schweine oder mehrere Schweine. Das wird dann sozusagen von Niederösterreich und Steiermark von den Büros, genauso wie von uns in Oberösterreich, selber abgewickelt. Das machen unsere Disponenten. Da haben wir eigene Mitarbeiter. Die Hauptsachen auf der Bundesländerebene sitzen. Die haben wir auf der Bundesländerebene sitzen. Da sitzen die Disponenten. Jeder hat das über den Daumen 15.000 Schweine zu verteilen. An x verschiedene Schlachtbetriebe, die dann auch genau wissen wollen, wann kommen wie viele Schweine, beziehungsweise die Schlachtbetriebe bestimmen, wann sie wie viele Schweine geliefert haben wollen. Geliefert heißt, entweder der Landwirt fährt mit, wenn das nur so in 10, 20 Kilometer Reichweite ist, dann fahren die Bauern oft selber mit einem eigenen Fuhrwerk zum Schlachthof. Wir haben auch als Schweinebörsen einen eigenen Fuhrpark, mit LKWs, die wir dann selber disponieren. Wir haben Händler, die für uns den Transport... Ihr habt eigene... Ja, wir haben 5 LKW, die Kollegen Niederösterreich und Steiermark haben ähnliche Größenordnung. Neben anderen Logistikunternehmen, die das auch machen? Richtig, richtig. Warum macht sie das auch? Weil man dadurch unabhängiger ist von Schlachtbetrieben, die selber auch fahren. Es ist eine Erfahrung auch. Das habe ich begonnen in meiner Zeit, als wir festgestellt haben, wenn die Märkte ein bisschen zäh gelaufen sind, dass man oft dann Schwierigkeiten hatte, die Schweine zeitgerecht zur Schlachthoframpe zu bringen, weil da wurde man dann ein bisschen von Händlern. Man muss ja immer sagen... Achso, ich habe gesagt, diese strategische Maßnahme von euch, dass es nicht unter Druck kommt, wegen der Logistik. Ja, genau, wegen der Logistik. Das war früher so, dass Händler gesagt hat, hol mir lieber mal nicht die Schweine von der Börse, weil die sind so aggressiv bei der Preisbildung. Oder... Ja, ich, richtig. Und ich habe dann gesagt, hallo, da brauchen wir selber sozusagen eine Feuerwehrmaßnahme. Dass sie sich da nicht unter Druck setzen können. Wir haben nicht KW gekauft und so weiter. und man hat dann natürlich 50 verschiedene Abnehmer und dann ist es eben, das gab es vor 32 Jahren, eigentlich muss ich weiter, 30, 40 Jahre, dass dann Schweinepartien, die bei der Börse angemeldet wurden, damals nicht eine Woche, 10 Tage, wie das üblich ist, von der Anmeldung bis zur Abholung, sondern, die vielleicht 20, 30 Tage im Extremfall gestanden sind. Und das war natürlich dann keine Werbung für das Börsenvermarktungssystem, weil die Bauern wollen da die Sicherheit haben, heute anmelden, nächste Woche, also zwischen 5 und 10 Tagen müssen die Schweine weg. Das ist auch deshalb so, weil das Schwein wächst ja im Schlachtreifenalter, legt es ja täglich ein Kilogramm Lebendgewicht zu. und das würde dann schnell auch zu schwer werden. Zu schwer? Weil es nicht mehr in den Schlachtstandardprozess reinpasst? Richtig, genau. Weil die sind ja alle drauf aufgestimmt. Sie sind standardisiert. Also man soll ungefähr ein Schlachtgewicht, das ist ungefähr ein Lebendgewicht minus knapp 20 Prozent, weil die Eingeweide und was da wegkommt. Man soll ungefähr ein Schlachtgewicht von 96 bis 98 Kilogramm, das ist so das Ideal. 96 bis 98 Kilogramm ist das ideale Gewicht, was ein Schlachtgewicht sein soll. Und das sind eben dann Tiere, die 115 bis 120 Kilogramm Lebendgewicht gehabt haben. Und wenn man über diesen Gewichtskorridor hinauskommt, dann gibt es Abschläge. Daher müssen die Bauern genau wissen, ich melde die Schweine heute an, also am Mittwoch, oder sie können nicht mehr, aber wenn sie am Mittwoch zur Börse kommen, wiederholt sie, dann werden sie frühestens am Freitag oder die darauffolgende Woche wieder bis zum Freitag abgeholt. Diese Flexibilität brauchen wir bei der Disposition und so weiter. Und damit ihr euch da nicht unter Druck setzt, habt ihr ein paar eigene LKWs auch? Ja, richtig. Und die Schweine werden dann österreichweit verteilt von Innsbruck bis, bis Klagenfurt, also Graz, die bekannten großen Schlachtbetriebe, aber die kleinen Metzger, das wird... Bei den kleinen Metzger ist es wahrscheinlich wieder nicht so hagelig, wenn die, du hast gesagt, dass fünf bis sieben Schweinestellchen pro Wochen, die können auch die Grässer nehmen, oder? Die haben nicht so standardisierte Prozesse, Maschinen etc., die sind flexibler wahrscheinlich, Oder? Das ist grundsätzlich richtig, aber die haben auch eher eine spezielle Wünsche. Man kennt auch dann manche Bauern, die vielleicht auch eben schwerere machen und wenn ein Schlachtbetrieb beziehungsweise ein kleinerer Metzger oder ein kleinerer Verarbeitungsbetrieb, ein schwerere Schweine, dann wird das schon in der Disposition berücksichtigt. Das ist jedenfalls so. Wenn dann das Schwein eben von der Klassifizierung geschlachtet, also praktisch erhoben ist, gewichtsmäßig, qualitätsmäßig, Dann wird ja da ein Protokoll geschrieben, das geht heute alles elektronisch und das wird in eine österreichische Datenbank eingespielt vom Schlachthof, das heißt ÖFK, österreichische Fleischkontrolle GmbH. Das ist die Dachorganisation der Länderklassifizierungsorganisationen. Das heißt, alle Schlachtbetriebe werden von Länderklassifizierungsorganisationen betreut. LFKs. LFKs, ja? Ja, LFKs. Da gibt es Landeskontrollverband, Landesverband für Leistungskontrolle und so weiter. Die heißen ein bisschen unterschiedlich. Aber die sind alle Gesellschafter in der ÖFK und die sind alle dann vernetzt mit der Datenbank der österreichischen Fleischkontrolle GmbH. Und das wird ein Tag aktuell heute elektronisch dort hineingespielt. Und wir in unseren Büros saugen uns dann, das kostet ein bisschen was, aber saugen uns dann jene Daten ab, die wir bevollmächtigt sind von unseren Mitgliedsbetrieben, speisen das in unsere Verrechnungssysteme ein. Das Programm, was ich vorhin gesagt habe, für die Qualität gibt es die Aufschläge und so weiter und immer natürlich basierend auf diesem wöchentlichen Basispreis, Wenn ich verhandle, gibt es dann einen höheren oder niedrigeren Preis, besseren oder weniger guten Erlös für das Schwein. Wir rechnen das dann, am nächsten Tag wird das Schwein sozusagen abgerechnet. Das Schwein, heißt wirklich jedes Schwein wird mit einer extra Berechnung bewertet, monetär bewertet. Und wenn dann jetzt ein Landwirt 70 Schweine hat, dann hat er für alle 70 Schweine eine genaue Auskunft darüber, jedes Schwein ist mit Gewicht, mit Qualität, mit Preis, mit Zu- und Abschlägen usw. gekennzeichnet. Unterm Strich ergibt es dann eine Summe. Aktuell erlöst so ein Schwein, Durchschnittsschwein, 240 Euro, inklusive 13% Mehrwertsteuer. Das ist der Mehrwertsteuersatz. Das ist der 100 Kilo Preis, oder? Das trifft sich fast mit dem 100-Kilo-Preis. Wenn man nachschaut, dann kriegt man entweder einen Kilopreis, aber ganz oft wird es in 100-Kilo-Preisen wiedergegeben. Der internationale Vergleichspreis ist immer mit 100-Kilo-Schlachtkörper. Genau, richtig, richtig. Damit wird auch verglichen, wo liegen unsere Preise im internationalen Vergleich und so weiter. Das ist für uns dann immer interessant. Ist unsere Arbeit gut oder ist sie nicht gut? Ich darf da an der Stelle behaupten, ich würde mir sagen, wir sind immer unter den Guten. Naja, ist unser Job. Du kannst auch gerne in die Kamera schauen, was du sagst. Wir sind da schon sehr bemüht, die Interessen der Bauern so hoch wie möglich zu halten. Umgekehrt haben wir auch Verständnis dafür, dass die Schlachtbetriebe mit dem Preis auch ihre Geschäfte so vernünftig abwickeln können, dass auch die gut überleben können. Das heißt, du verhandelst zu 99 Prozent mit Schlachtbetrieben. Das heißt, Börse bündelt Landwirte, ihre Tiere und verhandelt dann in den meisten Fällen direkt mit den Schlachthöfen, mit allen gleichzeitig oder mit der Hauptfahrt? Oder haben die auch so eine Börse? Nein, die haben nicht so einen geschlossenen Auftritt wie wir, aber es gibt die fünf größten Schlachtbetriebe in Österreich, sind da sehr stark involviert, als mein Gegenpart sozusagen. Sagen, früher hat man sich sogar getroffen, heute geht es telefonisch, man trifft sich nur in der Gruppe dann zwei, drei, je nach Problemsituation, zwei, drei, viermal im Jahr, ansonsten geht es alles telefonisch. Du hast, du telefonierst sehr viel. Ich telefoniere sehr viel. Ich telefoniere sehr viel mit meinen Kollegen in Niederösterreich und in Oberösterreich und in der Steiermark, um zu wissen, wie dort die Marktlage ausschaut, mir ein Bild zu machen und gemeinsam auch, es ist auch ein Koordinierungsjob zwischen den Interessen in der Steiermark und Niederösterreich. Und ich habe dann sozusagen die gemeinsame Strategie bei der Preisverhandlung mit den Schlachtbetriebe. Das ist ein niederösterreichischer Betrieb, die kann man ruhig nennen, die Firma Dax Berger ist da der größte in Niederösterreich. In Oberösterreich ist es die Firma Großfurtner, in der Steiermark dann die Firma Steirerfleisch, die Firma Rabtal und in Kärnten beziehungsweise Steiermark ist es die Firma Macher. Das sind diese fünf Fälle. Die größten Betriebe, die sind deine unmittelbaren oder die Hauptgegenüber, mit denen du dir das ausmust. Richtig. Die Schlachtbetriebe kennen sich natürlich auch. Danke. Aber die haben es nicht so formalisiert wie ihr mit der Börse. Richtig. Die sagen halt, hallo, das ist jetzt unsere Preisvorstellung oder unsere beinharte Preisforderung. Und wenn da diese Preisforderungen der Schlachtbetriebe sehr militant vorgetragen werden, dann weiß ich meistens, dass es ernst wird und dass man sich fügen muss und so weiter. Aber ich muss mich ja immer irgendwo dem Markt fügen. Es ist nicht so, dass ich sage, super, ich bin der Schlederer. Du machst den Preis. Ich mache den Preis, ich bin der Papst und ich habe den Heiligenschein. Das ist der Preis. Ich habe den Heiligenschein. Nichts diktieren, weil ich muss immer danach trachten, dass auch das Angebot der Schweine, ich habe vorhin gesagt, die müssen zeitgerecht geschlachtet werden, weil sie sonst gewichtsmäßig zu hoch werden. Du hast den Druck. Jetzt muss ich natürlich auch schauen, dass ich einen Preis mache, dass möglichst alle Schweine in der nächsten Woche abgenommen werden. Weil würde ich sagen, ich will heute nächste Woche 10 Cent mehr. Du kommst das nicht auf Lagerling, Dann sage ich, verkaufe euch nichts. Dann sagen die Schlachtbetriebe, okay, dann behält er die Schweine. Wir kaufen in Bayern oder im Ausland. Die Fleischindustrie sagt, dann kaufen wir Schlachtkörper aus Holland oder aus Dänemark usw. Ich muss mich da sehr wohl in dieses Preisgefüge, das am Markt möglich ist, einjustieren. Und es ist einfach ein, ich spreche immer dann von einem fairen, aber bestmöglichen Schweinepreis aus der Sicht der Landwirtschaft. Er muss marktkonform sein. Und das würde ich auch meinen, wir haben, ich würde mal sagen, zu 90 Prozent über das Jahr gesehen. Also 45 Wochen, würde ich mal sagen, gibt es eine sehr einvernehmliche Preisbildung, wo wir uns einig sind. Wir würden sagen, hallo, das ist unsere Vorstellung, wir müssen jetzt 5 Cent teurer werden, weil... Wie lange dauert ein so Gespräch? In den 45 Wochen meine ich. Ist das dann so, das ist meiner, das ist deiner, machen wir? In die 45 Wochen, in die sozusagen, ja genau. Nicht, dass ich jetzt deine Arbeitszeit-Aber spüre, oder so, dass du es nicht mehr weißt. Nein, das ist immer, der Mittwoch ist sozusagen für mich der stressigste Tag immer. Der Mittwoch. Heides? Mittwoch, Nachmittag. Heides Dienstag. Ja, weil Vormittag entsteht die Anmeldung. Ich muss mir ein Bild machen, was passiert in Österreich, was passiert in Deutschland und Was haben wir für eine Abholsituation in der vorangegangenen Woche? Ist schon alles abgeholt oder haben wir noch einen Stau? Nicht genau, das muss man ja da alles... Das ist dein großer Druckding irgendwo, gell? Ja, sicher, das muss ich alles genau checken. Und wenn ich sehe, oh verdammt, es stehen Schweine, die nicht zeitgerecht abgeholt werden, wo es dann auch ein Murren bei den Landwirten gibt, die sagen, hallo, ich kriege ja Ferkel, die sauen, gebären Ferkel, Stahl muss frei werden. Das kannst du nicht einfach aushalten, du hast keinen Knopf zum, das muss man verstehen, glaube ich. Das müssen also die Schweine, und so einen Preis müssen wir dann, darum sage ich auch wir, Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich zusammen, uns einig sein, jawohl, dieses Ziel wollen wir erreichen, dieses Preisziel, und wenn die Schlachtbetriebe auch sehen, dass das an sich zusammenpasst, dann passt das. Dann gibt es sozusagen nur fünf oder sieben Wochen im Jahr, wo man sich nicht einig ist, wo eben die Marktverhältnisse, Angebot, Nachfrage einmal zu unseren Gunsten sind. Da müssen die Schlachtbetriebe dann schlucken, weil wir das dann ein bisschen diktieren. Das heißt, da ist eine Übernachfrage da. Eine Übernachfrage da. Und wir sehen, wir sind ausgesaugt. Und es gibt sogar Händler, weil das spüren wir dann auch, Händler, weil wir haben nur ungefähr einen Marktanteil von ungefähr 55%, 50-55% ist unser Marktanteil. Außerhalb der Börse gibt es dann Händler und Bauern, die direkt einen Schlachtbetriebe liefern. Dann plötzlich mehr bezahlen, wo dann Bauern zu uns sagen, hallo, ich kriege von einem Händler um 5, 10 Cent pro Kilogramm mehr, dann weiß ich auch, das soll natürlich nur ganz, ganz selten sein. Ist auch ganz, ganz selten, weil wir auch die Sensorik schon so haben, dass sowas nicht passiert. Aber wenn sowas passiert, vor zwei, drei Jahren, wie es mal sehr knapp war, ist sowas auch passiert, Da müssen wir dann sozusagen auch ohne dem Zustimmen von Schlachtbetrieben sagen, so und der Preis wird um 10 Cent nach oben gesetzt, weil sie blitzblank sozusagen vom Markt leergefegt sind. Naja und es gibt dann auch mitunter die andere Situation, dass der Markt stockt, dass die Schlachtbetriebe mitunter auch aus taktischer Überlegung weniger Schweine abholen, einen Rückstau strategisch auch aufbauen, provozieren könnten, kommt selten vor, aber ein, zwei, dreimal im Jahr kann das vorkommen und dann müssen wir klein beigeben. Und so gesehen, in meinem Job ist es eben wichtig, dass ich mit diesen fünf genannten Schlachtbetrieben auf Augenhöhe sozusagen liege in den Verhandlungen. Die Schlachtbetriebe brauchen uns und wir brauchen sie. Es ist sozusagen eine echte Co-Abhängigkeit. Ist es, genau. Aber hin und wieder, wie gesagt, ist uns wichtig auch, dass wir die Muskeln zeigen können, dass wir als organisierte Schweineproduktion einfach auch eine Kraft haben, mitunter auch einmal einen Preis zu diktieren. Wenn wir sehen, dass einfach das Produkt Schlachtschwein mehr gefragt ist, als die Preise oder Schlachtbetriebe bereit wären, Preise herzugeben. Aber das finde ich jetzt, schauen wir einfach mal ganz kurz noch einmal auf diese zwei Seiten, dass wir das auch wirklich verstehen. Du oder ihr habt Schweine. Nochmal wichtig, glaube ich, für alle Menschen, die jetzt nicht aus der Landwirtschaft sind. Das war für mich auch ein riesen Aha-Moment. Man kann da nicht auf Stopp drucken. Das Schwein steht im Stall. Das kann ich nicht aufhören zum Futter, weil ich sage, bis heute futterte ich das. Das muss ich weiter futtern. Das heißt, ihr habt ein lebendes Produkt, wo ihr einfach den Kreislauf nicht einfach stoppen könnt und wieder einschalten. Das ist so quasi auf eurer Seite das große Druckmoment. Oder wenn die Schweine nicht geholt werden, dann hat der Bauer ein Problem, die Schweinl haben ein Problem und du hast ein Problem, weil der Steuer zu eng wird, weil das alles so wirklich, ich kann auch darüber diskutieren, was so standardisiert ist und so getaktet ist. Was habt ihr auf eurer Seite was sind da noch die großen Druckmomente, wo euch quasi euer Verhandlungspartner kriegen kann und dann schauen wir vielleicht zum Verhandlungspartner was hat der für Druckmomente weil der glaube ich hat hohe Investitionskosten das muss seine Maschinen auslasten, der kann nicht laufahren, schauen wir uns die zwei Seiten kurz halbwegs einfach und strukturiert an. Schlachtbetriebe müssen natürlich ähnere Betriebe auslasten, die haben Personal, die haben Investitionen und die müssen sozusagen fünf Schlachttage, wenn sie fünf Schlachttage haben, eine Menge durch den Schlachthof durchziehen, dass die Stückkosten pro Schlachtschwein oder pro Kilodon letztlich Fleisch, dass die nicht zu hoch werden. Ja, das ist irgendwo... Einer Hauptding. Einer Hauptding. Und Schlachtbetriebe, da hat sich auch etwas gewandelt, sind heutzutage eher Dienstleister zwischen Landwirtschaft und Fleischindustrie und Lebensmittelhandel. Weil, das ist dann die nächste Stufe, die diktieren wieder den Schlachtbetrieben den Preis und die Schlachtbetriebe diktieren uns den Preis. Das heißt, es ist in der gesamten Liefer- und Verarbeitungskette im Prinzip immer wieder dasselbe. Und der Stärkste ist ja ganz oben wahrscheinlich, oder? Der Stärkste... Je nachdem, wie die Marktverhältnisse laufen. Wenn jetzt wenig Schweine da sind, dann fühlen wir uns als die Starken. Wenn viele Schweine da sind, dann sind die am Ende der Kette die Starken. Also es ist aber unterschiedlich. Manchmal sagen wir, den Letzten beißen die Hunde. Wenn die Schweine nicht weggehen, dann wird es kritisch. Dann erzielen die Mäster wenig Erlöse. Wenn die Westminster wenig Erlöse erzielen, kaufen sie wenig Ferkel, dann sind die Ferkelbauern sozusagen in dem Fall die letzten, die dann auch ganz schlechte Preise haben. Dann bricht aber das Angebot wieder ein. Genau, und das kann man über Jahrzehnte dann verfolgen, den sogenannten Schweinezyklus. Sagt das so? Der weiß wirklich so, Der Schweinezyklus. Es war früher zu Österreich-Zeiten sozusagen, Schilling-Zeiten, Schilling-Zeiten, eine ganz klare Sache, Schweinezyklus, Zwei gute Jahre, zwei schlechte Jahre und so ist das immer gewesen, weil wenn die Erlösjahre schlecht waren, ist weniger produziert worden. Anderthalb Jahre später hat es weniger Schweine gegeben und dann sind die Preise wieder hochgegangen. Und wenn es zu hoch waren, dann hoch und nieder und so weiter, das hat sich gewechselt. Das ist jetzt im internationalen Geschehen, wo quasi europaweit viele Einflussfaktoren, stattfinden, ist das nicht mehr so klar sichtbar. Dafür gibt es aber Einflussbereiche, die von der Weltpolitik her kommen, zum Beispiel der Angriffskrieg der Russen in der Ukraine hat das ganze Preisgefüge beim Futtermittel sozusagen völlig nach oben getrieben, damit sind auch die Schweinepreise dann stark nach oben gegangen, weil die, 60 bis 65 Prozent der Vollkosten in der Schweinefleischproduktion sind Futtermittelkosten. Und jetzt kann man sich vorstellen, ja, Getreide, Mais, Weizen. Mehr als die Hälfte. Ja, mehr als die Hälfte. Das andere sind anteilige Kosten für Arbeit und Investitionen und so weiter. Aber mehr als die Hälfte. Und wenn zum Beispiel da am Futtermittelmarkt irgendwas Extremes passiert, dann hat das auch Auswirkungen auf die Kosten der Schweine, beziehungsweise auf die Preise der Schweine. Und es kann auch in beide Richtungen gehen. Wenn das Futter recht billig ist, dann wären tendenziell die Schweine auch billiger, weil einfach die Produktionskosten billig sind. Wir stehen im Wettbewerb mit vielen Ländern in Europa oder sogar auf der Welt. Und es ist auch bekannt, wer billig produzieren kann, verkauft billig. Aber das steht dann nicht am Kilogramm am Fleischbackel drauf, wie billig das produziert werden konnte, sondern das hat halt einfach einen Verbraucherpreis und es drückt aber sozusagen dann trotzdem ins ganze Preisgefüge herein. Ja, also ich habe gesagt, es gibt diese externen Faktoren, die dann auf den Schweinepreis einwirken, mal so, mal so. Und auch die Spekulation spielt eine Rolle. Aber die Spekulation jetzt nicht im Sinne einer bösartigen Börsenspekulation, sondern im Sinne eines Nachdenkens eines jeden Beteiligten. Der Landwirt denkt nach und sagt, er hat einen Spielraum, das er vielleicht diese Woche oder nächste Woche verkauft. Und wenn nun eine abfallende Preisphase ist, das ist meistens im Herbst ein bisschen, kann im Sommer auch mal zwischendurch sein, wenn eine abfallende Preisphase ist, dann spekuliert der Landwirt an sich betriebswirtschaftlich richtig und sagt, Nein, wenn es ein steigender ist. Der Landwirt muss sagen, wenn der Preis steigt, dann warte ich lieber noch. Weil dann kann es sein, dass ich die Schweine eine Woche später zu einem besseren Preis verkaufen kann. Ja. Steigt zum Beispiel nächste Woche 5 Cent, würde bedeuten, 5 Euro pro Schwein gibt es nächste Woche mehr. Mal 100, nicht? 100 Kilo. Ja genau, 100 Kilo, genau. Und jetzt bedeutet das, dass dann in einer steigenden Phase Landwirte eher ein bisschen zurückhaltend sind. Gleichzeitig sind aber die Schlachtbetriebe interessiert zu kaufen, Weil die sagen es, wenn ich diese Woche einkaufe, habe ich das schleimtig. Die Frenz kann ich einstrahlen. Das ist ja jetzt aus der Sicht der Landwirtschaft das Positive. Aber wenn sich das dreht, ich nenne das ja durchaus, ich weiß nicht, ob das in der Wirtschaftswissenschaft... Ob du schon einen Begriff geprägt hast. Schauen wir mal. Ich nenne das, aber der gehört eigentlich dann geprägt, das preisspekulative Drehmoment. Oh je, das klingt speziell. Klingt nach einem Fachbegriff. Und zwar passiert es dann, wenn jetzt der Markt kippt, dass jetzt die Schlachtbetriebe sehen, beziehungsweise die Bauern sehen, jetzt haben wir nicht mehr die steigende Phase, wir warten nicht mehr, dass nächste Woche die Preise besser sind, sondern wenn sie die Angst kriegen, dass sie nächste Woche billiger sind, dann wird 10% mehr auf den Markt geworfen. Dann draht sich das, das preisspekulative Drehmoment. Genau, durch Draht zu sehen, das ist das. Und die Schlachtbetriebe sagen aber, ich kaufe jetzt weniger ein, weil ich kann eine Woche später dieselben Schweine möglicherweise billiger zur Hand haben. Und das kann dann mitunter, wenn das, da habe ich schon erlebt, und das ist für mich dann auch ein Tsunami-Effekt, wo wirklich ein brutaler Preisabsturz möglich ist. Wo es sich gegenseitig aufschaut. Ja genau, so wie es sich nach oben aufschaut, und es kann auch richtig einbrechen. Sowas habe ich des Öfteren im Jänner erlebt. Im Jänner. Im Jänner, ja. Der Jänner ist für uns im Schweinemarkt immer der schwierigere Monat, weil aus den Feiertagswochen, heuer ist das wieder sehr extrem, wir verlieren in der Weihnachtswoche fast eine gesamte Schlachtwoche. Und wie du vorhin gesagt hast, die Schweine, die wachsen weiter. Wir haben nicht sozusagen eine Stopptaste, wo wir sagen, liebe Schweinl, wappst du mal nicht weiter. Das heißt, da ist die Disposition sehr stark gefordert. Zwischen Weihnachten und Neujahr verlieren wir sechs, sieben Schlachttage. Und das muss erst irgendwie dann bewältigt werden. Das heißt, jetzt wird in der Vorzeit etwas mehr geschlachtet. Du kannst auch nicht geschlachten, was nicht da ist. Und die Schlachtkapazität ist ja auch nicht so. Ich habe vorhin gesagt, die Betriebe sind meistens ausgelastet und da kann ich nicht sagen, ja ich schlachte jetzt mal so viel mehr. Kostet auch mehr. Überstunden. oder dir, bei Schautierärzte etc., wenn du Überstunden oder am Wochenende schlachtest, das kostet alles gleich einmal bis zum Doppelten mehr, also wird das eigentlich nicht gemacht. So gesehen schleppt man dann einen Überhang in das neue Jahr mit und meistens, so wird es heuer auch sein, nach Heiligen Drei König gibt es eine neue Preisbildung, wo es dann meistens kritisch ist und es zu einem Verlust kommt. Ja, weil es einen Überstau gibt, weil ihr zu viel habt. Wir haben zu viel, genau. Und dann tritt eben Folgendes ein, die Schlachtbetriebe kaufen zögerlich ein, Und das aber mehrere Wochen bis Ende Jänner, meistens Anfang Februar. Und da muss man preislich natürlich dann sehr entgegenkommen sein. Und erst wenn dann auch der Preis auf einem relativ, das ist meistens das Jahrestiefstpreisniveau. Und wenn das sich stabilisiert, dann geht es in die andere Richtung, weil dann lagert auch die Fleischindustrie Rohstoff ein. Das heißt, die kaufen dann extra Schweine, Schlachtkörper, Teile und so weiter, weil die werden dann gebraucht für das Frühjahr, für die Grillsaison, die dann später kommt. Ah, die den links auf Titans tiefkühlen, also lagern. Die können dann wieder lagern anfangen, nicht? Genau. Die haben einen Vorteil mehr. Da wissen sie dann, wenn sie zu diesem Preisniveau einkaufen, dann kann fast nichts schief gehen. Aber nicht nur für Grillware, sondern es ist ja die meisten Wurstprodukte, wird ja auch Gefrierfleisch verarbeitet, braucht man dort für den Prozess etc. Und das heißt, es liegt ja immer eine größere Menge, ich kann die Donau nicht nennen, aber immer Gefrierfleisch auf Lager, als Rohstofflager für die Rezepturen für die verschiedenen Wurstwaren. Und das wird meistens dann im Jänner gerne eingekauft, weil da Ende Jänner der Preistiefpunkt ist. Und dadurch schafft es ihr aber auch immer wieder, weil dort gerne einkauft wird für das, damit ihr dann wieder aus dem Tief kommt. Aber da muss sozusagen die Stabilisierung erfolgen. Wenn die sichtbar wird, dann greift man zu und dann räumt sich der Markt und dann geht es meistens preislich wieder nach oben. Du hast vorher gesagt, spannender Punkt, also wir sind jetzt beim Preis, bleiben wir noch kurz beim Preis. Was sind die Die wichtigsten Einflussfaktoren, außer die Spekulation, du hast gesagt, Ukraine war ein Riesenthema, Futtermittel. Da war es die Futtermittel. Was sind die wichtigsten und auch die kritischsten Einflussfaktoren auf den Preis? Immer die Grundformel Angebot und Nachfrage recht den Preis. Das ist die Grundformel. Und man muss wissen, und das wissen wir eben aufgrund der Tatsache, dass wir Woche für Woche unser Angebot von den Bauern, Es sind ungefähr 5.000 Schweinebauern, die bei uns Mitglieder sind. 5.000? Ja, 5.000. Es gibt aber österreichweit laut Statistik 17.700 Schweinehalter, aber da sind sicher 10.000 ungefähr nur so Kleinsthalter für die Eigenversorgung oder für die Direktvermarktung und es bleiben nur 6.000, 7.000 professionelle Schweinebauern über. Und davon würde ich mal sagen, sind schon so ungefähr 5.000 in unserer Organisation. 6.000. Bis 7.000 sind es dann nur mehr. Richtig, richtig. Weil ich habe ja die Statistik mal angeschaut für über die letzten Jahre, also 95, weil das ist immer so der große Buch, 112.000 Betriebe in Österreich, 2023 17.000 und so wie es das ja durchs Jahr erklärt hat, ich habe mir dann aufgeschrieben, hast du schlecht verhandelt in der Zeit, dass es so wenig waren, dann haben sie so viel aufhören müssen. Warum haben so viel aufgehört und wie wird sich denn auch dieser Trend weiter fortsetzen? Mein Gott, aufgehört haben deswegen so viele, weil einfach die Investition, die dann immer wieder angestanden ist, sich mit der Rentabilität für den gesamten Betrieb, das hat sich dann für viele einfach nicht mehr gerechnet, gleichzeitig sind aber die anderen Betriebe, in der Produktion geblieben sind, die sind gewachsen und sind professioneller geworden. Was heißt professioneller? Professioneller heißt, dass man wirklich ausreichendes Know-how hat, dass man die Tiere richtig füttert, dass man die Ställe richtig klimatisiert, dass man dafür sorgt, dass die Tiere gesund bleiben. Gesundheit ist der größte Leistungsförderer und Leistung steht permanent im Mittelpunkt. Was heißt Leistung? Futterumwertung, oder? Ja, Futterumwandlung, vollkommen richtig. Futterumwandlung, möglichst wenig kosten für ein Kilogramm Fleisch oder Lebendgewicht zu nehmen, das ist logisch. Oder in der Zucht geht es darum, dass eine Muttersau nicht wie vor 30 Jahren 15 Ferkel pro Jahr sozusagen abliefert in zwei Würfen, sondern heute sind es 27 bis 30 Ferkel in zweieinhalb Würfen pro Jahr. Das ist Leistung, biologische Leistung. Und das verstehe ich, versteht man dann unter Professionalität. Die biologische Leistung muss stimmen, aber auch die Betriebsgröße. Man braucht heute, wenn man sozusagen wie gesagt habe, die ackerbauliche Voraussetzung hat und das musst du haben, sonst kannst du eh nicht da gut wirtschaften. Das musst du ja Futtermittel zukaufen. Richtig, genau. Es wird ungefähr Also unsere Betriebe haben, die Profibetriebe, wenn sie Ferkelerzeuger sind, heute so zwischen 70, 80 und 200 Muttersauen. Dann gibt es die reinen Mäster, die von diesen Ferkelerzeugern quasi die Ferkel kaufen. Solche Betriebe sprechen wir heute von 300 bis 800, 900, manche haben 1000 Maßplätze. Das ist das Doppelte dann in Schweinen pro Jahr, oder? Bei den Maßplätzen kann man sogar sagen, es ist dreifache. Dreifache. Ja, die können drei Umtriebe, sagt man da, machen. Die stellen dreimal im Jahr sozusagen ein, wobei das Ganze aber kontinuierlich läuft. Also nicht blockweise, sondern es geht kontinuierlich. Ja, und dann gibt es auch noch die sogenannten geschlossenen Betriebe. Nicht, dass der Betrieb kaputt ist oder geschlossen ist, sondern er hat einen geschlossenen Zyklus. der hat die Ferkel-Erzeugung und die Mast. Genau, Muttersau und Mast. Auf einem Kombi-Betrieb kann man es auch bezeichnen. Und die liegen dann meistens da für die Betriebszahlen, so die sagen dazwischen, sagen wir 50 bis 100 Zuchtsauen und dann vielleicht 300 bis 500 Mast. Wohin geht der Trend? Also das DER aufhändig geschlossenen Betriebe, dass es noch weiter ausspezialisiert oder haben sie die etabliert? Nein, das sagen wir nicht. Also der Trend geht sicher einerseits zur Spezialisierung, aber auch zu den geschlossenen Betrieben, weil die mit Gesundheit, mit der Schweinegesundheit ist es besser, weil in der Schweinehaltung haben wir ja auch das Problem, wenn ein Schweinemäster aus x verschiedenen. Kleinstbetrieben, Ferkel erzeugern sozusagen, die Ware, in dem Fall die Ferkel bezieht, dann kommt da auch Keimtrupp und ein Krankheitsdruck zusammen und das ist ein bisschen ein Handicap, was die österreichische Schweinehaltung hat. Wir sind froh, dass wir noch viele kleine bäuerliche Familienbetriebe haben, die mit 60, 70, 80, 100 Zucht zahlen, aber wenn das jetzt zu einem Mester, der 1000 Maßplätze hat, dann braucht der möglicherweise 4, 5 oder bis zu 10 verschiedene Herkünfte und da passiert es dann so. Wie ist der Infektionsdruck höher. Und daher muss da sehr darauf geachtet werden, dass keine Krankheiten ausbrechen. Das ist ein schwieriges Terrain. Und wenn, aber Krankheiten, das ist auch bekannt, müssen die Ärzte natürlich die Überwachung in Sachen Krankheit sozusagen bewerkstelligen. Die Bauern sind beim sogenannten Tiergesundheitsdienst. Wenn Antibiotika eingesetzt werden müssen, dann nur über ärztliche Verschreibung mit gewissen Absetzzeiten und so weiter. Aber weil eben die Tiergesundheit so relevant ist. Nämlich auch produktiv relevant, also von einem gesundes Tier. Die Tiergesundheit ist der größte Leistungsförderer. Aber ich würde mal sagen, die Tiere sind im Wesentlichen ja auch robust gezüchtet, dass sie sowieso auf Gesundheit und Stabilität und so weiter gezüchtet sind. Aber man kann natürlich eine Erkrankung, dass einmal eine Grippewelle durchzieht und so weiter, oder dass einmal Schweine einen Durchfall haben und solche Sachen, das kann man nie ausschließen. Genau, genau. Weil wir vorher bei Faktoren waren, ASB, also afrikanische Schweinepest, war ja auch eine Zeit lang ein Thema. War nicht, ist noch ein Thema. Ja, es ist Gott sei Dank in Österreich noch zu keiner Infektion gekommen. Also wir sind noch ein ASB-freies Land. Aber wir sind quasi umzingelt von afrikanischer Schweinepäst. Ist das Schweinegrippe, ist das das Gleiche? Nein, Schweinegrippe ist keine anzeigepflichtige Seuche. An der Schweinegrippe verenden die Tiere nicht. Das ist so wie ein Schwein. Über Schnupfen. Über Schnupfen. Sie fressen halt dann einige Tage schlechter oder haben einen Durchfall und so weiter. Würden wir auch vermeiden. Ist das nicht nur lethargisch. Ein Leistungseinbruch ist das dann im Wesentlichen. Würden wir natürlich auch vermeiden. Nein, afrikanische Schweinepest ist eine schlimme Viruserkrankung, eine Seuche, eine anzeigepflichtige Seuche. Und wenn so etwas in einem Betrieb auftaucht, dann müssen amtswegig die Tiere alle sozusagen gekeult werden, weil einfach die Tiere sonst sowieso verenden würden. Also führt zum Tod. Nach und nach führt das zum Tod, ja. Gott sei Dank sind wir, wie gesagt, in Österreich bisher noch freigeblieben. Wir arbeiten auch immer daran, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung, bei den Bauern, bei den Jägern, bei den Gastarbeitern und so weiter, dass das Bewusstsein hochgehalten wird, dass man einfach nicht aus Regionen, wo Infektionen vorliegen, dass da Fleischprodukte mitgenommen werden. Es kann nämlich über Fleischprodukte, die von infizierten Schweinen produziert sind. Das Gute und vielleicht gleichzeitig Schlechte ist ja auch da, dass die afrikanische Schweinepest für den Menschen ungefährlich ist. Wenn nun in, Polen, im Balkan, Ländern, wo ein bisschen die Bevölkerung nicht so wohlhabend ist und die merken, oh, das Schwein fühlt sich nicht mehr so wohl, dann muss es lieber abstechen und verarbeiten es zu. Und wenn dann Rohwürste produziert werden... Die werden dann mitgenommen über... Genau, die werden mitgenommen und es frisst zufällig ein Wildschwein dann, irgend so ein, Wurststickel oder sowas. Bei der Roststationen, Autobahnen oder sowas. Das passiert immer wieder. Die Fälle gibt es in Europa. Da passen wir sehr auf. Hoffentlich geht dieser Kelch an uns vorüber, weil der würde den Schweinebauern Geld kosten, einzelnen Betrieben möglicherweise bis zum Ruin treiben, weil das ist dann eine ganz schlimme Geschichte. Gott sei Dank haben wir das nicht. Aber das ist ein Seuchenthema. Warum sind nur, du hast jetzt vorhin gesagt, 55% von über 60% der Betriebe bei euch in der Börse organisiert, warum gehen andere eigene Wege? Das frage ich mich auch, seit ich sozusagen als Sohn einer Landwirtschaft oder bei einer Landwirtschaft, Längerzeuger, Gemeinschaft, Geschäftsführerin, warum sind nicht alle beim VLV oder warum sind nicht alle bei der Börse? Zum Teil auch menschlich, weil viele Betriebe haben jahrzehntelange Geschäftsbeziehungen zu einem Händler, zu einem Schlachthof direkt und meistens dauert es bis zum Generationswechsel, wo da eine junge Generation übernimmt, vielleicht unsere Vorteile, die wir bieten können als Börse, das ist ja ein gesamtes Paket, das ist ja nicht ein gesamtes Paket, da kann wenn ich vielleicht später noch drauf hänge, wenn das sozusagen jungen Hofübernehmern bewusst geworden ist, dann kommen die mitunter auch zu uns. Oder ein Thema, was sehr reizvoll ist für die meisten Bauern, dass wir die Zahlungsgarantie haben. Sprich, die Erzeugergemeinschaft zahlt mit Sicherheit an die Landwirte die Schweineerlöse aus. Es kommt mitunter auch vor, dass Insolvent oder einen Konkurs gibt in der Schlachtbranche oder bei Metzgern, da verlieren dann Bauern Geld. Das ist dann meistens auch ein Signal für viele, dass sie dann auch zu uns kommen. Wir haben immer so ein stettes Wachstum von 1-2% Marktanteil. Aber es ist eine berechtigte Frage. Für mich ist das oft unverständlich, weil es gibt bei uns ja nicht nur diese Preisbildung, diese Vertretung bei der Politik am Markt, bei der Abrechnung, bei der Sicherheit der Bezahlung. Wir haben auch einen Mitarbeiterstab, der sozusagen Beratungsfunktion hat. Und wir haben Antworten auf die vielen Fragen, ich sage immer, 100 Fragen rund ums Schwein gibt es, um eben die Gesundheit zu verbessern, die Genetik zu verbessern, das Futter zu verbessern etc. Das ist fast endlos und da braucht es eben viel Erfahrung. Das wird bei uns auch mitgeliefert. Was gibt es für Kritik an euch? Das frage ich dich natürlich. Die Kritik an uns ist die, dass Schlachtbetriebe haben nicht das ganz große Interesse, dass die Börse zu stark wird, weil je stärker wir sind, desto stärker können wir uns auch bei Preisbildung oder bei Konditionen, die eben zusätzlich notwendig sind. Weil es ist ja eine Frage, wann muss der Schlachtbetrieb bezahlen? Ist das Zahlungsziel eine Woche oder kann der sich Zeit lassen, dass er erst noch zwei, drei Wochen bezahlt? Das geht natürlich nicht. Bei uns muss er noch eine Woche nach Lieferung. Wie aus Sicht des Schlachtbetriebes? Ich habe jetzt bevorgehört, wie aus Sicht der vier der zehn Betriebe, die noch nicht beich sind. Was würden die sagen, wie würden die euch kritisieren? Gibt es da irgendwas, wo sie sagen? Ja, das mag sein, dass da manche, die wenig Markteinblick haben, Markterfahrung haben, dass vielleicht wir schuld wären an einem schlechten Schweinepreis. Oder vielleicht gibt es auch persönliche Themen, die sozusagen da ins Treffen geführt werden, mag es auch sein. Aber Sonst gibt es nicht viel Grund, dass man nicht bei ist. Ich verstehe es bis heute nicht. Muss ich ehrlich sagen, es gibt nur Vorteile. Es gibt nur Vorteile. Aber man kann auch niemanden zwingen. Es ist einfach so, es ist eine freiwillige Mitgliedschaft und, Weil ich vorhin gesagt habe, es sind die Schlachtbetriebe nicht unbedingt interessiert, dass wir weiter wachsen. Es sind die Händler nicht weiter interessiert, dass wir wachsen. Weil wir nehmen den Händlern ja eigentlich ihr ureigenstes Geschäft weg. Jetzt müssen die natürlich Stimmung, die machen natürlich Stimmung mitunter auch gegen uns. Also es ist ein strategisches Instrument von den Händlern wiederum zu schauen, dass nicht viel zu euch gehen. Und da hätten wir wieder einen Hebel für die Verhandlungen. Ja, genau. Wie schaut denn so eine typische Verhandlung aus, wenn du das machst? Stell mir das laut vor, oder ist das so ein richtiges Falschen? 100 Euro, nein, 120, nein, mag ich nicht, mag ich nicht mehr? Nein, nein, das geht schon. Das ist je nach Marktlage. Ich habe vorhin gesagt, 45 Wochen ist das relativ, würde ich mal sagen, je nach Jahr. Genau, die Frage hast du nicht beantwortet. Wie lange dauert so ein Gespräch in den 45 Wochen? Das Gespräch, das sind drei, vier Telefonate mit dem Schlachtbetrieb, also zuerst einmal mit jedem Einzelnen ein Telefonat, um das abzustecken, ob man so ein bisschen auf einer Linie ist, ob die Schlachtbetriebe auf einer Linie sind. Wenn man das abgecheckt hat, dann gibt es nur mal Rücksprache mit meinen Kollegen, und dann fixiere ich meistens, also die Gespräche laufen am Mittwoch bis ungefähr halb drei, dreiviertel drei. Das ist die intensivste Zeit. Brauchen wir bei dir gar nicht anrufen. Nein, das wird auch machen. Da wirst du versucht. Das ist, ich mache das übrigens egal, wo ich auf, sozusagen unterwegs bin, ich bin ja des öfteren im Ausland irgendwo, ich muss das immer machen und das wird immer spannend, wenn ich da in Amerika oder in Asien bin, wenn du sechs, sieben Stunden Zeit verschieben hast. Dann wollen auch die Schlachtbetriebe mit mir gesprochen haben. Weil ich bin da irgendwo bekannt dafür, dass das letzte Wort ich habe, das hat Handschlagqualität und es gibt es für ganz Österreich dann. Und diese Transparenz, die ist eben auch für die Schlachtbetriebe ganz wichtig, weil die wollen untereinander auch klar wissen, okay, das ist jetzt der Preis, jeder muss zu diesem Preis einkaufen und es orientiert sich dann auch die nachgelagerte Stufe. Das sind die Fleischverarbeiter, Fleischindustrie bis hin zum LEH. Die wissen ja das auch alle ganz genau. Wenn die Feine billiger, teurer oder wie ist der Preis und so weiter. Die orientieren sich dann alle an dem Ergebnis, was sie da am Mittwoch zwischen halb drei und dreiviertel drei... Warten schon, was da für einen Preis aufgibt. Ja, das ist ja das Nächste. Die warten dann alle. Die kriegen dann heute, früher war das tagelang dann irgendwo nicht bekannt, weil da hat es ja noch keine SMS gegeben. Ja, ist eh unglaublich, aber das strahlt dann sofort hinaus, ist sofort bekannt, ist allen bekannt. So ist der Preis wieder für die nächste Woche. Ja. Und wenn es natürlich zart geht, wenn ich das so bezeichnen darf, dass die Meinungen auseinander liegen, dann dauert das Ganze meistens eine halbe Stunde, eine Stunde länger, fängt schon früher an, weil man ja das Gefühl hat und weil man sich dann schon intern besser abstimmen muss und etc. Und ja, dann sind es meistens zwei, drei Anrufe zu den Schlachtbetrieben, aber wenn es rund läuft werden auch nicht alle fünf Schlachtbetriebe involviert, dann ist das meistens einer aus der Steiermark und einer aus Oberösterreich, wenn man eh weiß ja, es ist... Die reden eher miteinander Und vor allem die schauen genauso auf den deutschen Markt, auf den internationalen Markt Das hat sich auch die letzten Jahrzehnte klar herauskristallisiert. Der deutsche Markt, das deutsche Ergebnis ist sehr dominant, beziehungsweise das ist die Benchmark für die europäischen Notierungen. Und es gibt in jedem Land eine Notierung und ein Preisbildungssystem, aber es ist überall ziemlich anders. Es gibt überall einen Preis, aber es ist wirklich ziemlich anders. Und unseres ist auch speziell. Aha, ist auch ein bisschen anders. Unseres gibt es in der Form auch weltweit. Also man muss da reinwachsen und wenn man da versucht, irgendwie einen Standard zu finden, man wird ihn nicht finden, sondern es hat einfach... Nein, da gibt es unterschiedliche Modelle, aber es gibt überall Angebot und Nachfrage. Das geht über den Markt. In Frankreich gibt es eine wöchentliche Versteigerung, Online-Versteigerung. In Deutschland gibt es so ein Markteinschätzungs-Meldesystem. In Spanien gibt es die Mercularida, da sitzen die großen Abnehmer und die großen Vermarkter auf einem Tisch und machen sich sozusagen da einen Preis aus. Ja, in England kenne ich ein System, wo aufgrund von den Produktionskosten der Schweinepreis abgeleitet wird. Kostenrechnung. Ja, das wäre bei uns auch oft angedacht, aber funktioniert nicht, weil es sind einfach die Kräfte des Marktes. Immer stärker Angebot und Nachfrage ist da relevant. Okay, Kräfte des Marktes leiten wir mal über zu einem Thema, weil meistens, wenn ich die auf dem Podium sitzen sehe oder wo eingeladen bin, zumindest das, was ich jetzt gefunden habe, auf die Gachen, da ist es weniger um die Schweinebörse selbst gegangen, sondern da geht es dann ganz oft um Tierwohl. Da bist du oft als Vertreter eingeladen. Da geht es oft um Vollspaltenböden. Das Thema ist das. Wie hast du das die letzten Jahre wahrgenommen, die Veränderung rund ums Thema Tierwohl, rund ums Thema Vollspaltenböden? Da hängt ja auch gerade mehr oder weniger juristisch alles in der Luft. Also zu dem Thema. Wie steigst du in das Thema ein? In meiner Laufbahn, wie gesagt, jetzt mehr als 35 Jahre, hat sich da sehr viel verändert. Vor 35 Jahren war das Thema Schweinehaltung auf eher Fleischqualität bezogen. Man hat damals ein Markenprogramm gegründet, in meinem Fall war das das Gustino-Programm. Wir haben damals als ersten Schritt die Genetik dahingehend verändert worden, dass stressanfällige Eberlinien weggezüchtet wurden, damit so ein trockenes, man nennt das BSE Pale Soft Exotativ, das ist eher so hell-weiß geworden, trocken, das war ein Fehler, ein Züchtungsfehler, der ist weggezüchtet worden, dann hat man verboten, antibiotische Leistungsförderer, das waren damals die Themen. Aber nicht Tierwohl. Gesundheit. Gesundheit war das Thema. Produktionsleistungs. Aber dann im Laufe der Jahrzehnte durch das verstärkte Aufkommen von Tierschutzinitiativen, NGOs und so weiter, ist dann die Schweinehaltung auch immer stärker in Kritik gekommen, dass die herkömmliche Schweinehaltung nicht tier- oder artgerecht wäre, dann ist der Vollspaltenboden da als plakatives Beispiel für diese Haltungsform sozusagen kritisiert worden, was bis heute der Fall ist. Und das hat sich dann auch wirklich immer gesteigert bis zum heutigen Tag, wobei ich sagen muss, die härteste Auseinandersetzung zu dem Thema war in der letzten Regierungsperiode, wo die Grüne Partei in der Regierung auch war. Dort sind dann die härtesten Auseinandersetzungen passiert, wo auch viele Stahleinbrüche passiert sind, das sehr unangenehm ist für die Bäuerinnen und Bauern, wenn sowas passiert. Kurzum, die Medien, das Internet und so weiter mit grauslichen Bildern, die man machen kann, die man nie 100% ausschließen kann, weil es kann sich einmal in einem Betrieb ein Tierverletzten krank werden. Ein Tier verendet und wird nicht gleich gefunden, dann kommt es vor, dass ein Schwein das anknappert und so weiter. Das ist wieder auch Natur. Solche Fälle wurden dann natürlich genützt und es wurde sehr stark verallgemeinert und so weiter, weil es ist einfach zu simpel zu sagen, Vollspaltenboden ist für Haus aus eine Tierquälerei. Das ist es eben nicht und es ist umgekehrt auch nicht so, dass eine Strohhaltung oder Auslaufhaltung von Haus aus alles Eitelwohnen ist. Es gibt einen Spruch, der ist uralt und der gilt, das Auge des Bauern mästet das Vieh. Das heißt, die permanente Kontrolle, die Nachschau, wie es den Tieren geht, ist noch wichtiger als wir das System an sich machen. Und die Bauern haben normalerweise, Ausnahmen bestätigen die Regel, ein gutes Gespür dafür, ob es den Tieren gut geht oder nicht. Weil wenn es ihnen nicht gut geht, dann sind sie sowieso selber abankert und werden krank und bringen keine Leistung und so weiter. Das hat ja dann eine negative Spirale. Gut, aber ich will da jetzt keine Brandrede für den vollspalten Boden walten. Ja, ich kann mir vorstellen, es sind viele Menschen jetzt wahrscheinlich, mit denen du das gesagt hast, wahrscheinlich nicht einverstanden. Aber das weißt du nur zu gut? Ja, aber die Zeit des Vollspaltenbodens, des sogenannten unstrukturierten Vollspaltenbodens ist eh demnächst vorbei. Es scheint nun da in dieser aktuellen politischen Situation so auszugehen. Ich weiß nicht, wie die neue Regierung, die ja gerade sozusagen gebildet wird, das dann sieht. Aber wir gehen davon aus, dass es halt nicht mehr 17 Jahre sein werden, dass der Unstrukturierte vollständig verboten sein wird. Vielleicht sind es 13, 14 Jahre oder irgend sowas. Oder extrem vielleicht in 10 Jahren. Also die Übergangsfristen sind es jetzt. Die Übergangsfrist, dass die Betriebe, die einen Vollspaltenboden haben, dass die sozusagen bis dorthin noch produzieren dürfen. Also aktuell Stand Dezember 2024 ist ja so, dass das vom VfGH aufgehoben worden ist, diese Übergangsregelungen. Und dass, wenn jetzt nichts passiert, was natürlich sehr unwahrscheinlich ist, dass jetzt keiner was tut, mit 1. Juli 2025, glaube ich, 1. Juni, ja, Juni, sämtliche Vorspalten würden verboten werden, was ja theoretischer Fall wird nicht sein. Weil das kann ja auch nicht sein, das kann sich auch niemand vorstellen. Der VfGH, der Verfassungsgerichtshof, der war ja in der Annahme, dass dieses Gesetz in eineinhalb Jahren repariert werden muss, hat der Regierung eineinhalb Jahre Zeit gegeben, das zu reparieren. Aber in der Zwischenzeit hat es mehrere politische Durbulenzen, Neuwahlen etc. Gegeben. Jetzt hat es da eigentlich dann keine Reparatur mehr gegeben. Jetzt hoffen wir darauf, dass die neue Regierung vielleicht im neuen Jahr zu arbeiten beginnt. Und dann bis Ende Mai, solange es die Frist, die Reparatur schafft. Und wenn nicht, dann muss man realistisch bleiben. Da muss der VfGH dann eine Verlängerung dieser Deadline, dieser Reparatur-Deadline sozusagen gewähren, weil es ist völlig illusorisch. Man kann nicht dann sagen, okay, jetzt sind 60 oder 70 Prozent oder 75 Prozent der in Österreich gehaltenen Mastschweine plötzlich illegal. Das wäre die Konsequenz, wenn man das durchziehen würde. Ja, die theoretische Konsequenz. Ja, aber findest du, wenn man auf das jetzt schaut, also ich als Konsument, das war ja auch oft das Thema, dass einfach keiner gewusst hat, wie es in einem Schweinestall, in einem durchschnittlichen österreichischen Schweinestall ausschaut, weil das ist über die Jahre auch so ausgeplandet gewesen. Dann haben es nach und nach die Konsumenten gesehen, haben diese Vollspaltenböden gesehen und jetzt ist das aus den Vollspaltenböden heißt ja jetzt einfach, dass ein Teil des jetzigen Bodens, also es werden Teilspaltenböden, glaube ich, wie es heißt. Richtig, der Vollspaltenboden, den wird es ja auch weiterhin geben, aber nicht so, dass das Schwein nur den Vollspaltenboden sozusagen…. Das Voll heißt eigentlich Spaltenboden und Voll heißt eigentlich alles ist Spaltenboden. Genau, alles ist Spaltenboden, richtig. Es haben ja auch die modernsten Ställe, Teile mit Vollspaltenboden. Dort ist eben gedacht, dass die Tiere dorthin gehen, koten und auch den Haaren ablassen dort, weil das muss ja irgendwie wegdrainagiert werden. Aber das, was kritisiert wird und was gewisserweise auch verständlich ist, wenn das Tier keine Wahlfreiheit hat, sich auch einmal auf einen anderen Boden hinzulegen, dann ist das sicher mit der Tiergerechtigkeit nicht optimal. Du hast ganz am Anfang gesagt, Gerechtigkeit ist ein wichtiger Begriff irgendwo. Du hast selber Tiergerechtigkeit gesagt. Hat sich das seit den Wann ist er gekommen? Der Spaltenboden 60er, 70er? Ja, gibt es sicher so. Hat sich da Aus deiner Sicht, was zum Positiven aus Sicht der Tiere? Also du hast ja vorher gesagt, es war das Thema Tiergesundheit, Gesundheit zum Zweck der Produktion. Also man hat das Ding eher aus einer Leistungsmarktsicht gesehen. Jetzt ist der Fokus beim Tierwohl ja auf dem Tier. Wie geht es dem Tier, ohne jetzt unbedingt die Leistung zu sehen? Ist das eine positive Entwicklung, die da stattfindet aus deiner Sicht? Also für rein nur die Tiergesundheit betrachtet, was ist Gesundheit? Das ist sozusagen, dass die Atmungsorgane einfach frei sind. Abwesenheit von Krankheit. Ja, abwesenheit von Krankheit. Also wir können bis dato nicht feststellen, leider nicht feststellen, dass Tiere, die auf freigehaltenen Flächen, beziehungsweise Auslaufstelle, Strohstelle etc., die sind nicht per se gesünder. Da gibt es einen absoluten Irrglauben. Ich habe da den Professor Baumgartner von der Wett-Uni massiv kritisiert, weil der war auch der Meinung und hat gesagt, als Wissenschaftler darfst du das nicht tun. Wir haben leider in der ÖFK, die habe ich vorhin genannt. Wo wir auch Rückmeldungen über die SFU-Daten, Schlachttier- und Fleischuntersuchungsdaten, wo die Organe befundet werden von den Beschau-Organen, von den Tierärzten dort. Und da sehen wir halt nicht, dass die Betriebe, die mit Einstreu arbeiten, bessere Lungengesundheit hätten. Das heißt, da kommt es öfter vor, dass Lungenentzündungen waren oder was Parasiten anlangt, dass Verwurmungen, die auf der Leber sichtbar wären, die sind eher dort, wo eben Stroh auch im Einsatz ist, weil sich Parasiten dann eher in diesem Milieu auch besser halten können und da immer wieder eine Rehinfektion stattfindet. Also wie gesagt, für den Augenschein ist es definitiv, dass es den Tieren besser geht, dass sie sich wohler fühlen. Das ist aus meiner Sicht heute auch unstrittig. Dass sie sich wohler fühlen. Ja, das ist ja unstrittig. Genau, in das wird ja investiert. Das ist ja, glaube ich, keine Verbesserung der Gesundheit, so aus Konsumentensicht, sondern Konsument erwartet sich eigentlich, dass die Tiere besser gehen, dass sie sich wohl fühlen. Deswegen heißt es ja, glaube ich, auch Tierwohl. Sie fühlen sich wohl auch. Aber das ist dann mit der Gesundheit ein bisschen zweischneidig. Weil Stroh heißt automatisch Staubentwicklung. Und Staubentwicklung ist für die Lungengesundheit kontraproduktiv. Müsste man es frei halten, wahrscheinlich. weil es in einem Raum zirkuliert ist, da hast du es in der Lunge, draußen rät es weg wahrscheinlich. Nein, ja, aber Tiere, und das ist ja an sich auch gewünscht, dass die natürlich mit dem Rüssel da ein wenig herum schnüffeln können und so weiter, und dann atmet automatisch auch Staubteilchen ein, und das reizt ja dann in der Lunge auch das Gewebe, und dann kommt es dort mitunter leichter zu einer Krankheit, als wenn das ein ungereiztes Lungengewebe ist. Das ist ja irgendwie logisch. Und wir stellen einfach fest, dass das jetzt da sozusagen nachweislich bei den SFU-Daten sichtbar wird, wo eben die Tierärzte die Lungen untersuchen oder eben auch Parasiten, wo man an der Leber dann eine Verwurmung, die stattgefunden hat, auf sich. Du sagst jetzt eigentlich, Tierwohlmaßnahmen unterm Strich sind sogar eher krankheitsförderndär, oder wie? Das beweist sozusagen die Fleischuntersuchung. Sie sind nicht gesundheitsfördernd. Es ist eher umgekehrt. Und das ist gar nicht so angenehm, wenn man jetzt sozusagen eigentlich möchte, dass wir Strohhaltung in Entwicklung und wir haben da unterschiedliche Programme. Es wird auch demnächst eine Haltungskennzeichnung geben. Ihr werbt ja selber für Gustino mit Haltung auf Stroh, Oder? Ja, natürlich, natürlich. Und ich würde das dann ungern sagen, Strohhaltung bringt lauter kranke Schweine, was so nicht stimmt. Aber in der Tendenz, wenn wir bei manchen Schweinepartien sehen, dass 5 oder 10 Prozent oder auch mal 15, 20 Prozent Lungen auffälligkeiten wurden, das ist relativ leicht, wenn Tiere einmal husten, dann ist irgendwo auf der Lunge ein bisschen was sichtbar. Das sieht man dann natürlich am Schlachthof ab. Das wird ja dargestellt bei der Fleischuntersuchung. Und dann sehen wir halt tatsächlich, dass gerade bei den Lungen Strohhaltungsschweinen, schnell einmal doppelt so hohe Auffälligkeiten zählen. Das ist erwiesen. Das zeigt sich mitunter jetzt tagtäglich auf den Befunden. Daher muss man da immer das Ganze ein bisschen zweischneidig sehen. Was werden dann aus deiner Sicht ein richtiger Zugang? Und wohin sollte sich das ganze Tierwohl-Thema bewegen? Mehr Raum? Stroh, sagst du jetzt, ist jetzt ein kritisches Thema, weil das auf die Lungen geht. Mehr Platz, mehr Spielmaterial, mehr... Was ist aus deiner Sicht? Ich weiß, es gibt jetzt draußen sicher ganz viele Leute, die sagen, dir glaube ich sowieso nichts, weil du vertrittst jetzt einfach die Schweineindustrie. Aber aus deiner Sicht, und es ist nicht mein Job, dir zu sagen, was du denken sollst, was ist gutes Tierwohl? Wohin sollte sich Tierwohl entwickeln? Wo würdest du sagen, das würde ich jetzt auch unterschreiben? Naja, mir persönlich gefallen solche moderne Strohhaltungssysteme, die gefallen mir auch sehr gut. Also schon? Ja, ja, schon. Aber ich weiß eben auch, ich kenne auch die andere Thematik. Deswegen frage ich ab, Wie sollte man denn damit umgehen? Es wird ein Mischform sein. Man versucht zum Beispiel jetzt Stroh-Einstreu-Anlagen zu entwickeln, wo man den Staub so gut es geht entfernt. Also wieder Absaugung. Entstaubung, ja, ja. Das wird auch gemacht. Wir sind allerdings erst auch dabei, weil das ist eine Entwicklung, die im Gange ist, dann festzustellen, ob es mit so Entstaubungsanlagen dann sichtbar besser ist. Man kann das durchaus erwarten, aber natürlich die Thematik Tierwohl und inwieweit man das jetzt in der Stallhaltung den Tieren auch angedeihen lassen kann, ist auch immer eine Frage der Kosten. Und es ist eine Frage des Wohlstands. Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Ich war in vielen Ländern dieser Erde, da ist Tierwohl, in China gibt es Tierwohl nicht einmal im Sprachgebrauch oder als Sprachzeichen, Schriftzeichen, das gibt es nicht. Wir leben hier in einer Wohlstandsgesellschaft. Das wollen wir auch, dass das so bleibt. Hoffentlich bleibt es so. Und je länger und je besser das bleibt, desto mehr, das sage ich auch immer, die Bauern, wird es die Begleiterscheinung der Tierschutzorganisationen geben, die eben fordern, dass es den Tieren auch gut geht. Wenn es uns gut geht, muss es den Tieren gut gehen. Also verstehe ich es irgendwo? Ich verstehe das ja auch. Ich sage auch, das ist so. Ich kenne eh die anderen Fälle auch. In der Ukraine fragt momentan kein Schwein nach Tierwohl. Da geht es um andere Dinge. Das ist das andere Extrem. Aber es gibt dazwischen ganz, ganz viel. Die Welt ist eigentlich da dazwischen. Und selbst bei uns gibt es genug Teile der Bevölkerung, die sagen, Ja, hallo, ich will gut und günstig mir Schweinefleisch kaufen, damit ich satt werde und mir ist das wurscht, ob das Schwein am Falschbaltenboden steht oder ob es sozusagen einen Auslauf aus einem Stroh steuert. Gibt es bei uns auch. Es ist nämlich, es ist definitiv falsch, was meine... Kontrahenten aus der Tierschutzszene behaupten, dass 100% der Bevölkerung das will, was Tierschützer oder Tierschutzorganisationen wollen. Das ist definitiv falsch. Es gibt nur die anderen NGOs, die gibt es nicht wirklich. Die da sagt, hallo, ich will billiges Schweinefleisch haben und die Schweine sollen halt da halbwegs gut leben können, damit es Schlagtreif wird. Sie kriegen immer mehr Zuspruch, zumindest hat man den Eindruck, dass das Bewusstsein der Bevölkerung hinsichtlich Tierwohl oder dem, was man als Tierwohl sieht, dass das zunimmt. Zumindest, ich sage, ich rede jetzt von Österreich. Das Bedürfnis, Tierwohlprodukte auch zu kaufen, wobei beim Kaufen haben wir dann schon wieder eher das Problem. Ich bin ja selber, das haben oft viele Kontrahenten nicht verstanden, dass ich eigentlich ein innovativer Entwickler bin in Richtung Tierwohl, weil ich war der, der das Gustino gegründet hat, das Gustino Stroh und so weiter. Und ich habe mich seit 30 Jahren bemüht, dass immer nach dem, was die Konsumentinnen und Konsumenten kaufen, Wäre es besser bezahlt oder gekauft worden, dann wäre man da heute viel weiter. Und daher ist es sozusagen die Bedürfnisse des Marktes, mehr in diese Richtung sozusagen die Produktion aus 8 zu richten, die sind gewachsen, das ist keine Frage. Aber die Bereitschaft auch dafür zu bezahlen, die ist minimal gewachsen. Gewachsen und ich befürchte, ja, das ist eine Betonung. Ich kann nur den Spiegel, und das ist nämlich auch jetzt genau meine Aufgabe, den Spiegel dessen, warum zeige ich das so her? Wir haben geschaut, ob man die noch sieht. Wir haben gesetzliche Basisschweinehaltung, dann haben wir das arme Gütesiegel mit jetzt 10%, demnächst 15 oder 20%, wir haben Platz und einige Antworten dazu, Tierwohl 60, Tierwohl 100 und Bio. Das ist dieses fünfstufige Haltungssystem, wo heute die Bauern schon im Schweinebereich genauso produzieren. Tierwohl 60 hat 60% mehr Platz, Tierwohl 100, 100% mehr Platz. Und Stroh. TV60, TV60, TV100, Bio. Das sind so die drei Tierwohlebenen. Da ist 60% mehr Platz und Strohhaltung. Und bei TV100 100% mehr flichtender Auslauf. Schwanzkopierverbot und mehrere so Sachen. Also das sind viele Kriterien, die da nach oben hin. Aber es kostet halt das Bioschwein doppelt so viel wie das konventionelle, Das TW100-Schwein kostet in der Produktion, und es wird auch bezahlt, 60 Euro pro Schwein mehr. Also wenn jetzt das normale 240 kostet, dann bezahlt Rewe, also Billa Billa Plus, momentan 300 Euro für TW100-Schwein. Das heißt aber dann nicht TW100 im Geschäft, sondern das ist dann unter den jeweiligen... Im Geschäft heißt das, fährt zum Tier. Das ist das private Label von jeweiligen Händlern. Aber die orientieren sich an dem. Die taufen das dann immer für ein eigenes Label um. Aber das ist im Endeffekt das? Das ist das. Fährt zum DSTW 100. Das ist scharf kontrolliert und so weiter. Aber nicht etwas Eigenes wieder, weil das ist auch so eine Frage, ob das will. Und deswegen wollen wir ja diese, ich bin da ein Verfechter, diese Haltungsformen-Kennzeichnung, damit das für den Laien auch ersichtlich wird, auch kontrollierbar ist, dass das Pferd zum Tier TB100 ist. Oder ein anderes, möglicherweise mit einem anderen Namen, TB60, Klimafit, wie auch immer. Aber es muss sich der Verbraucher auch verlassen können. Also Bio ist relativ scharf kontrolliert. Bio traut sich heute, glaube ich, kaum jemand draufschreiben, wenn es nicht Bio ist, ist auch kontrolliert. aber es ist im Schweinebereich 2%? Richtig, immer auf diesen 2% herum sozusagen. Warum eigentlich? Weil es eben doppelt so teuer ist in der Produktion. Futterkost ist so viel höher, oder? Weil du gesagt hast 6%? Futterkosten, Haltungskosten, das macht es aus. Und für diesen Preis gibt es nur eine ganz kleine Käuferschicht, die du kauft. Und auf der anderen Seite gibt es dann natürlich auch eine ganz kleine Gruppe von Bauern, das sind für Idealisten, die sagen, jawohl, ich will, weil das ist meine Lebenseinstellung und ich will das machen. Und so. Aber die anderen abgestuften Ebenen, die sind natürlich günstiger. Das habe ich schon gesagt. Also ein Schwein kostet 60 Euro mehr. Da kostet es 25 Euro mehr, beziehungsweise bei Klimafit 35 Euro mehr. Das ist ein Zusatzprogramm, oder? Das ist ein Zusatzprogramm. Das ist mit Donausoja, Gentechnik frei, Strohhaltung und so weiter. Aber wie gesagt, das kommt. Und dann soll ja auf dem Fleischbackel auch die Nummer 1234 oder irgendwas draufstehen. So wie bei der Waschmaschine, wo jeder weiß, AB, CD, Energie, das ist grün, das ist rot und so weiter, das ist besser. Und das haben wir aber bis dato nicht. Und dann gibt es für mich doch einen gewissen Durchbruch. Und das, was ich vorhin unter Spiegel gemeint habe, dann möchte ich gerne auch den NGOs und meinen Kontrahenten mitteilen, das ist die Realität, weil abgestimmt wird immer, das sagen auch die anderen, an der Supermarktkasse. Ja, das hört man immer wieder. Und nicht bei einer Befragung, wo jeder Wünsche ans Christkind äußern kann. Und es kann ja, das geht ja nicht. Man sieht ja, es gibt nur ganz wenige Bauern, die dann auf dieser Ebene noch mitmachen und nur unter vertraglicher Absicherung. Das heißt, es gibt mit Rewe beispielsweise einen fixen Abnahmevertrag. Da weiß der Landwirt, jawohl, er hat diese Bedingungen zu erfüllen und Rewe bezahlt das für Bild und Bild plus für das Fähr-zu-Tier-Programm. Ein ähnliches Programm gibt es beim Hofer, das heißt dort Fährhof, glaube ich. Das machen wir nicht, aber es gibt so und das ist im kommenden Jahr, würde ich mal sagen, eine Herausforderung, dass es diese offizielle Haltungsformen-Kennzeichnung gibt. Der Letzte Stand ist, dass das nicht gesetzlich ist, sondern es wird eine Branchenvereinbarung offensichtlich werden, die aber, ja das ist genauso wirksam, weil die Branche beobachtet sich ja gegenseitig und es geht darum…. Es geht darum, dass der unlautere Wettbewerb, weil wenn jetzt jemand herkommt und sagt, meine Tiere fühlen sich auch wohl, also habe ich auch Tierwohlschweine und der vermorgt ist, dann kann man diese Person, diesen Unternehmer heute nicht irgendwie maßregeln. Kann man nicht. Weil es weder eine Usance gibt, nur ein Gesetz. Tierwohl ist im allgemeinen Sprachgebrauch. Du kannst entscheiden, wenn du dir die anschaust, fühlst du dich wohl. Aber es braucht diese nicht nur x-fach niedergeschriebenen Matrizen, wo drinnen steht, welche Kriterien erfüllt sein müssen, sondern es braucht auch eine Überwachung und Kontrolle. Das ist genau die Frage, die haben wir aufschauen, dass wir es jetzt zum Teil schon vorweggenommen haben. Wer soll das jetzt machen? Brauchen wir eine staatliche Grundfestlegung, was Tierwohl ist? Du hast ja schon gesagt, TW 60, TW 100 etc., dass das dann auch staatlich vorgegeben wird, oder was es ja auch auf der anderen Seite gibt, soll das der privaten übernehmen, der Handel, indem man sagt, ich habe meine privaten Tierwohl-Labels, wo dann vielleicht auch TW100 oder sowas dahinter steckt zum Teil, aber vielleicht auch ein paar zusätzliche Kriterien. Es braucht auch offiziell, es gibt die Agrarmarkt Austria, diese staatliche oder halbststaatliche Einrichtung. Du meinst jetzt die Marketing, oder? Die Armer Marketing. Christina Mutenthal war ja schon im Podcast. Aha, okay. Ja, die AMA Marketing existiert seit 30 Jahren, die AMA Marketing hat drei AMA Güttesiegelstufen, ja, die TW60, TW100 und die Basisstufe. Ja, passt nicht so, ne, der TW60 kennt man intern, das ist ein Begriff, mit dem kann ein Konsument leider nichts anfangen, ne. Ja, aber ich glaube, dass der Konsument schon, wenn er weiß, dass TW steht für Tierwohl. Das glaube ich, ich hätte den Schluss jetzt auch wahrscheinlich damals nicht gemacht. Ja, aber vielleicht können wir das bei der Gelegenheit anbringen. Das ist der Arbeitstitel, den wir seit drei Jahren mindestens oder länger schon in der Praxis. Bei den Bauern spielt sich das ab, das läuft heute so. Und wir können nichts dafür, wenn Billa und Billa Plus für TB100 im Regal sagt, fährt zum Tier. Die haben das eben umgedauft. Das ist ja ein gutes Recht. Aber wir brauchen für die Bauern, für die Praxis und auch für die Kontrolle einen Arbeitstitel. Und der ist vor drei Jahren eben so gestaltet worden, dass das Tierwohl heißt. Tierwohl 100 heißt Tierwohl 100% mehr Platz und viele andere Dinge noch dahinter. Aber man kann sich vorstellen, 100 ist mehr als wie 60 und so weiter. Arithmetisch sagen wir, ja. Aber das wird dann vermutlich noch eine ziemliche Aufgabe sein, auch von der Agrarmarkt Austria, von der Armer Marketing. Diese Haltungsformen-Kennzeichnung, die in der Branche, natürlich gibt es auch den Wunsch, das gesetzlich zu machen. Aber gesetzlich zu machen heißt, es muss so gemacht werden, nicht wie das vor einem halben, dreiviertel Jahr. Es muss ein Praktizier, ein praktikables Gesetz sein. Das ist ja eine hochkomplexe Materie, wenn wir glauben, das geht alles einfach, am Schreibtisch geht es schnell was einfach. Aber es müssen Schlachtbetriebe mitmachen können, es müssen Verarbeiter mitmachen können, es muss der Lebensmittelhandel mitmachen können, weil sonst jetzt steht, unser Gesetz ist nicht praktikabel und solche Entwicklungen gab es. Daher bin ich dafür, dass es zum Start eben, eine offizielle Festlegung gibt, was ist hier wohl? Wer so etwas kommuniziert, das kann er freiwillig machen, das muss er nicht. Das kann ein Biobauer Schwein verkaufen, man braucht nicht Bioaufschreiben. Verpflichtet nicht. Aber wenn es gemacht wird. Dann ist es verpflichtet. Das heißt eben, wenn jemand sagt, ich vermarkte aus freiwilligen Stücken heraus ein Produkt, das heißt Tierwohl und hat die und die Kriterien, dann muss es etwas geben, mit dem man sozusagen das systematisch abklärt. Und wenn das nicht dem entspricht, dann muss es ein Reglement geben, dass es quasi sanktioniert wird, bestraft wird oder wie auch immer, geoutet wird. Und das passiert dann natürlich auch. Und da muss es nicht für eine erste Stufe nicht gesetzlich sein, weil sonst wird das nicht zu Rollen beginnen. Das ist mittlerweile bei Verhandlungen, die schon drei Jahre dauern, herausgekommen. Was würde es heißen, nicht gesetzlich sein? Ja, es gibt der unlautere Freiwillig verpflichtend. Wer freiwillig arbeitet, der verpflichtet sich, dass er nach diesem Schema arbeitet. Es darf kein Zwang sein, dass man es so machen muss. Und es muss, das ist für uns auch ganz wichtig, diese Haltungsformen, Kennzeichnung, die muss immer auch mit der Herkunft verknüpft sein. Das heißt, ich bin Stufe 3 Haltung, bin aber möglicherweise deutsche Herkunft. Das will man schon unbedingt, dass das draufsteht, weil Österreich hat ja eine ziemliche Bedeutung, was die Herkunft andacht. Das wollen wir ja unbedingt, das ist ja unser Hauptjob, heimisches Produkt für den heimischen Markt. Und es kann nicht so sein, dass sozusagen dann ausländisches Fleisch, egal wo das herkommt, mit irgendeiner Haltungsform unsere heimische Produktion umgeht. Oder dass das sozusagen verschwiegen wird, dass das Produkt 1000 Kilometer irgendwo unterwegs war. Also brauchen wir europäische Lösungen eigentlich? Auch daran wird gearbeitet, aber das ist nur komplizierter für eine österreichische Lösung. Da machen wir dann eine eigene Folge dazu. Ich bin seit 25 Jahren der österreichische Vertreter in Brüssel bei der Arbeitsgruppe Schwein in der Europäischen Landwirtschaftskammer. Das ist quasi die Copacoschega. Und da habe ich jahrelang genug erlebt, wie schwierig es ist, eine europäische Lösung zu finden. Du bist mit deinem Rüssel in Brüssel. Ich bin mit meinem Rüssel in Brüssel. Ich teile auch immer wieder die Erfahrungen da in diversen heimischen Fachmagazinen mit. Der heißt ja so, der Kolumne, nicht? Der heißt dazu, richtig. Mit dem Rüssel in Brüssel. Und ich glaube, das ist auch für den Laien sehr schnell verständlich. In jedem Land entwickelt sich so ein Prozess von verschiedenen Haltungsformen. Das ist in Holland dasselbe, das ist in Deutschland dasselbe, in Dänemark, überall gibt es schon so ähnliche. Aber die Kriterien sind in jedem Land wieder etwas anders. Und jetzt diese nationalen Entwicklungen, die ja eigentlich alle gut sind im Sinne des Tierschutzes und des Tierwohles, dass man die dann unter einen Hut bringt, sozusagen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Also es wird dann wahrscheinlich, es ist schon das Ziel, und da gibt es auch Programme dafür, dass man das sozusagen europaeinheitlich macht. Aber das werde ich nicht mehr erleben. Ich bin 64 Jahre alt, also sagen wir, das war die letzten 20 Jahre. Ja, sagen wir 20 Jahre, ich gebe mir nur 20 Jahre. Glaubst du nicht dran? Nein, das ist nicht zum Erheben. Das heißt, Tierwohl bleibt... Ein nationales Thema. Bleibt ein nationales Thema. Wird sich bei uns sehr stark ein sehr starker an das deutsche System anlehnen. Irgendwo sind die Kriterien schon verwandt. Mag sein, dass es in 20 Jahren noch ähnlicher werden. Aber eins zu eins der Wunsch. Ich gehe davon aus, es wird ein grober Rahmen werden, wo sozusagen eine Bandbreite für jede Bezeichnung die EU dann einmal sagen wird, wer dir wohl raufschreibt, muss zumindest die und die Mindestkrise. Mindestkriterien für eine bestimmte Mindestfläche. Das kann ich mir schon vorstellen. Aber das ist auch die Erfahrung, da gibt es dann wieder immer noch Parallelentwicklungen, die behaupten, sie sind besser und so weiter und das hemmt ja dann sozusagen. Und die EU kann ich da auch nichts vorschreiben. Die EU kann da, bis die EU da was, das steht nicht in Ländervereinbarungen jetzt drinnen. Das heißt, so etwas müsste den politischen Gesetzwerdungslauf in Brüssel durchstehen. Nein, du glaubst nicht. Aber wo geht dann die Branche hin? Ich sehe jetzt viele, viele ist immer relativ, die in die Direktvermarktung gehen, tut im Prinzip... Labelfrei, im Prinzip direkt dem Konsumenten sagen können, die verkaufen sie selber. Also wenn ich jetzt einen Direktvermarkt entnehme, die Leute gehen hin und kaufen, weil sie die Person kennen. Zum Beispiel. Der kann konventionell sein oder Bier oder so. Das ist eigentlich relativ, oft relativ wurscht, weil die Leute dann die Person kennen und deswegen glaube ich. Das heißt, komplett aus dem Markt raus. Also in die Direktvermarktung rein. Das ist hier so ein bisschen ein Trend. Und der Rest der Branche, wo geht der hin? Wie entwickelt sie das? Die Direktvermarktung, die ist ja limitiert, was die Marktchancen beziehungsweise den Marktanteil anlangt. Wie soll denn das gehen? 70% unserer Bevölkerung lebt in den Großstädten. In den Großstädten gibt es keine Direktvermarktung, weil das kann im Landwesen sein. Das funktioniert im ländlichen Raum sehr gut und ich gönne es jeder Familie jedem Bauernhof, die das schaffen, das bleibt einfach ein kleiner Teil. Das heißt, man muss sich, darüber im Klaren sein, dass die, das wird schnell als Industrie und so weiter. Ja, industriell eher. Ich mag das überhaupt nicht, weil es wird eine Schweineindustrie, die gibt es nicht in Österreich. Industrie ist einfach negativ behauptet. Naja, das kommt ja, weil die Übersetzung von Branche ist Industry. Und das wird dann natürlich sehr gerne dann zur Verunglimpfung sozusagen der Schweinebauern als Industrie bezeichnet. Das ist völliger als eine Frechheit eigentlich. Das muss ich auch wirklich sagen. Das kommt nur von daher, weil man falsch übersetzt, weil man das in der Schule nicht gelernt hat, was da eigentlich Branche heißt. Also die Schweinebranche gibt es. Und die ist vergleichsweise so klein strukturiert, dass man international, wenn ich Vorträge halte, international wieder belächelt. Kommst du aus dem Feinkastladen in Österreich? Ja, ich war vor kurzem in Armenien, weil da haben sie mich auch mitgeholen als Regierungsberater, weil sie gesagt haben, wie geht es überhaupt, dass man in so einem kleinen Land mit so kleinen Schweinebauern Schweineproduktion betreiben kann. Und genauso ist in Europa überall, also ich war in die meisten Hände in Europa, die mich geholt haben und sagen, wie macht sie das? Und ich habe vorhin schon gesagt, im Wesentlichen ist es erstens einmal eine gute Vermarktung, Schweinebärse, aber. Ich brauche das jetzt nicht. Die gute Organisation, gemeinsames Auftreten und die flächengebundene Produktion, die Kreislaufwirtschaft, von der wir eingangs gesprochen haben, das eigene Futter erzeugen, Ich habe damit zwar die Arbeit am Acker natürlich, aber ich habe auch das eigene Futter, bin liquiditätsmäßig sozusagen da besser aufgestellt und kann dann in der Gesamtbauernhof-Betrachtung eben die Gülle oder den Mist oder den Uhrenren, den kann ich nützen am Ackerbaulichen. Und daher funktioniert, wenn ich höre immer wieder, dass holländische Schweinebauern, die machen genau das Gegenteil. Ein holländischer Schweinebauer hat keine Fläche. Der kauft einfach aus aller Herren Länder das Futter und muss dann für die Gülleentsorgung Geld bezahlen. Weil er kann es nirgendwo hindauen. Er kann es nirgendwo hindauen. Er hat ein Gefödel. Ganz genau. Und das ist ein ganz gravierender Unterschied und daher kann diese Kleinstrukturiertheit bei uns existieren. Hoher Organisationsgrad, eine sehr natürliche Kreislaufwirtschaft, Familienbetrieb, idyllisch fast muss man sagen, weit weg von Industrie, also unmöglich, der Begriff. Ja, es ist immer ein relativer Begriff. Also wenn ich gewohnt bin, dass ein Betrieb 5000 Viecher hat und dann habe ich einen mit 500, ist der klar und lieb im Vergleich. Wenn ich nur 50 kann und dann gehen ein 500er Betrieb, ist es wieder. Richtig. Das ist relativ. Dass Deutschland heute, genauso viele Schweinehalter hat wie Österreich, und da nehmen wir die 17.000, die haben auch nur 17.000, aber die produzieren zehnmal so viel. Also ist der Durchschnittsbetrieb und die Größten, die sind zehnmal so groß. Das ist Deutschland. Deutschland ist übrigens auch der größte Lieferant von Schweinefleisch nach Österreich für die Verarbeitung, für die Industrie und so weiter. Wir erzeugen ja in Österreich, das haben wir auch noch nicht geredet. Vor zehn Jahren haben wir ungefähr fünf Millionen Schweine erzeugt, aus eigener Erzeugung. Heute sind es ungefähr 4,4, 4,3. Also wir haben einiges verloren da. Dafür ist der Preis gestiegen. Der Preis ist gestiegen, das hängt mit dem, das ist wieder positiv. Das hängt zusammen, das hängt natürlich zusammen. Aber das darf man nie vergessen. Das ist eben diese Möglichkeit mit so kleinen, mit quasi international vergleichbar Kleinstbetrieben auch reüssieren zu können. Aber haben wir international, das, mir wundert es ja, dass wir überhaupt Schweinefleisch, weil wir exportieren ja ein bisschen weniger sogar, wenn wir importieren, wo haben wir mit, wir haben ja relativ hohe Kosten in der Produktion in Österreich, denke ich mal, oder? Im Vergleich zum Weltmarkt oder zum europäischen Markt. Wohin können wir was exportieren und wer kauft denn das in der Zukunft unser Schweinefleisch, außer wir selber? Es gibt auf unserem Globus ein Schweinefleisch Zuschuss oder eine Region, das ist Asien. Alle asiatischen Länder, vornehmlich China, aber auch Südkorea, Japan, also Philippinen, alle importieren aus den Überschussgebieten, das ist Nord- und Südamerika und das ist Europa, in gewissem Maße. Überschuss Selbstversorgung ist gerade höher als 100%. Wir haben beim Schwein in Österreich ziemlich genau 100%. Haben wir aber immer höher gehabt, ein bisschen. Jetzt haben wir ein bisschen zunken. Zwischen 100 und 105% da pendelt es drinnen. Es ist bei uns auch sowohl die Produktion als auch der Konsum leicht rückläufig gewesen. So wie ich schon gesagt habe, die letzten 10 Jahre, aber es stabilisiert sich jetzt. Wer kauft dann das Fleisch oder die Fleischprodukte? Die österreichische Fleischverarbeitung in einem Jahr sind einmal die Eigenproduktionen und da kommt nur einmal mindestens die Hälfte der Eigenproduktion zusätzlich herein. Wir reden also von mitunter, sieben Millionen Schweinen, die in Österreich be- und verarbeitet werden, 4,4 eigene, aber wir essen nur 4,4. Das heißt, es geht Import und Export in verarbeiteter Form, das muss etwa dieselbe Menge sein, wie der Durchlauf. Das ist volkswirtschaftlich durchaus in Ordnung, weil die heimische Fleischwirtschaft sich dadurch Wertschöpfung erzielen kann. In der Verarbeitung einfach. In der Verarbeitung, ja. Die kaufen, kurz gesagt, die kaufen einen deutschen, holländischen oder dänischen Rohstoff, machen eine gute Wurst draus und verkaufen dann irgendwo in aller Welt. Oder einen Schinken oder einen Speck und so weiter. Also da ist die heimische Fleischwirtschaft, die ist ja berühmt, muss man wirklich sagen. Sind wir das? Absolut. Wir sind weltführend, was die Qualität der Fleischprodukte anlangt. Ja, sind wir. Und nachdem wir auch Tourismusland sind, und nachdem da viele Touristen bei uns gute Würstchenken, Spägel etc. Verzehren, auf der Ski oder sonst irgendwo und die wissen das und das nützt die heimische Fleischwirtschaft dieses gute Image und exportiert in aller Welt. Ich habe gerade gesagt, ich war in Armenien, da habe ich in zwei Supermärkten in Erevan habe ich die Fleischprodukte von der Firma Greisinger, einer der größten Wurst waren Erzeuger in Oberösterreich gesehen. Ich war ganz erstaunt. Also, wir exportieren in alle Welt Produkte, die aber möglicherweise mit überwiegend ausländischem Rohstoff bei uns gefertigt werden. Okay. Wollen wir uns jetzt aber so weiterentwickeln, sagen wir mal, wir waren ja beim Tierwohler ein bisschen. Ich würde einmal sagen, du hast einen pragmatischen Zugang. Aufgrund deiner Tätigkeit zum Thema Tierwohler. Du schaust, was ist realistisch am Markt umsetzbar. Du wünschst ja nicht Tierwohl aus Konsumentensicht, sondern du schaust einfach, was geht sich eigentlich am Markt an Tierwohl aus. Wo ist die Grenze? Oder haben wir die jetzt schon erreicht mit dem, sage ich mal, mit Bio-TW100? Weil man sieht ja bei Bio, muss man aber sagen, in Europa ist nirgendwo mehr als 2-3% der Anteil beim Schwein. Das ist schon wieder viel. Was wir da haben. Wir sind aber momentan bei diesem Makan-TW100 oder fährt zum Dirk-Goldstandard der konventionellen Haltung. Auch da sind wir momentan führend. Wir bewegen uns derzeit bei 3%. Das wird sich im Laufe des nächsten Jahres deutlich steigern. Ich glaube, da werden wir noch auf 5% ungefähr kommen. TW 60 liegt dann ungefähr bei 2 bis 3 Prozent am Markt. Wir haben also in den obersten Tierkategorien derzeit, Ende nächstes Jahr muss ich sagen, 10 Prozent der Produktion werden wir nächstes Jahr drinnen haben. Am Ende nächsten Jahres. In die oberen drei, in die Tierwolleben. 10 Prozent. 10 Prozent. Wir haben ja einen sogenannten Masterplan, wo wir meinen, dass die Landwirtschaft das verdoppeln könnte auf 20 Prozent, wenn es gekauft wird. Das ist schon die optimistische Variante, Oder? Ja, sehr. Sehr optimistisch. Weil die Handelsketten sind die Zugpferde. Rewe ist momentan da die Lokomotive bei diesem DW100 Goldstandard. Jetzt wird sich zeigen ob die eine oder andere Handelskette dann auch noch in dieser Geschwindigkeit nachzieht die Frage wird sein, das ist ja heute praktisch, na nicht nur bei Frischfleisch, es werden auch Produkte produziert aus dem Pferd zum Tier, ob unser Masterplan in den nächsten 7, 8 Jahren eine Million Schweine auf diesen drei Tierwohl-Ebelen Also 25 Prozent. 25 Prozent, genau. Wir stehen gewährbefuß, aber wir können keinen Landwirt zwingen. Übrigens sind lauter freiwillige Bauern. Niemand hat, es gibt keinen einzigen Unternehmer, der einen leibeigenen Bauern hat und zu ihm sagt, hallo, du musst jetzt das tun. Jeder Landwirt sagt, sagen wir Gott sei Dank in so einem freien Land, dass jeder Bauer und Bauer selber entscheiden kann, ich will das, ich will gesetzlich produzieren, ich bin Bio etc. Und ich nehme das Risiko auf mich, vielleicht etwas mit höheren Kosten zu produzieren, was ich nicht abgegolten bekomme. Risiko. Haben wir bei der ganzen Diskussion das Problem eigentlich, dass wir zwar alle Tierwohl wollen, aber dann, wenn wir dann einkaufen gehen, Tierwohl dann einfach nicht kaufen? Wir alle, weiß ich nicht, wer wir alle ist. Wir alle, das ist jetzt allgemein. Fakt ist, Das ist überhaupt nichts Neues, den Stesorz kennen seit 20 Jahren und der beweist sich seit 20 Jahren. Bei Befragungen sagen 80 Prozent, die sie wollen, das Wunschbild und im Supermarkt ist genau umgekehrt. Da bleiben nur noch 20 Prozent über, die... Zu einem gewissen Teil bereit sind. Da sind auch die Bio-Käufer drinnen und die anderen. Der berühmte Citizen-Consumer-Gap. Dort reduziert es sich sehr schnell wieder herab auf gut und günstig und schmackhaft muss es sein, alles andere ist mir egal. Also da siehst du, aber wir haben heute, was haben wir gesagt, vorher 17.000 Betriebe, du hast das eher ein bisschen aufteilt, auf 10.000 Kleinstbetriebe und die restlichen größeren. Wieder um in 20 Jahren. Sind wir dann wieder bei der Hälfte? Ja. Wir sind wieder bei der Hälfte, aber nicht bei der Hälfte, bei der Produktion. Also Wachstum? Nein, Wachstum auch nicht. Nein, nein, nein. Wir werden, also ich prophezei, dass wir in 10 Jahren, nur noch 4 Millionen Schweine produzieren aus Eigenerzeugung. Jetzt sind es 4,4 ungefähr. Das würde in etwa auch dem Konsum entsprechen. Das glaube ich wird passen. Aber diese 4 Millionen Schweine, die erzeugen dann nicht 17.000 Schweinehalter. Sondern vielleicht, wenn es hochkommt, 10.000, wovon aber nur ein Drittel professionell sein wird. 3.000, 3.000, 3.000, das wird sich halbieren. Das wird sich halbieren. Das heißt aber, die bestehenden Betriebe, das habe ich vorher mit Wachstum gemeint, produzieren aber auch dann doppelt so viele Tiere pro Jahr. Die wollen meistens, die können, die verstehen das, Die haben meistens dann auch noch Fläche zur Verfügung, weil sie entweder was zukaufen oder pachten können von Betrieben, die die Produktion aufgeben. Weil die aufhören. Also das Bauernsterben geht weiter. Das ist ja hundertprozentig sicher. Wachsen oder weichen, das war die letzten 50 Jahre der Wiese. Du sagst es jetzt mit so einer Sicherheit. von dir keine romantische Vision für die Zukunft? Ich sehe das seit 50 Jahren. Ich sehe es in der Wachsinn oder Weichen war seit 50 Jahren die Devise. Das war nie fein. Weichen heißt für einen Familienbetrieb, für einen Bauernhof. Der Vulgo-Nam, der Hausnam, der damit weggeht. Das ist mitunter, da sind familiäre Schicksale dran verknüpft. Aber bei manchen wird das gut und auch emotional brauchbar, positiv sozusagen, ohne. Aber es gibt genauso die, die verdrängt werden, weil sie finanziell kaputt sind. Dort ist das natürlich ein schlimmes Ereignis, wenn man weichen muss. Ja, klar. Da gibt es alle Schattierungen. Generell muss ich auch noch sagen, das ist auch meine Erfahrung. Es heißt schon mal, die Landwirtschaft, die Schweinebauern. Es gibt nicht die Schweinebauern und die Landwirtschaft. Weil das ist so eine bunte Berufsbranche. Das darf ich bestätigen. Das gibt es, glaube ich, Keinen Zweifel. Ich habe nur keinen gleichen Bauern getroffen. Nein, das gibt es nicht. Das ist aber auch logisch. Die Familienverhältnisse sind überall anders, die wirtschaftlichen Verhältnisse sind überall anders, die klimatischen Verhältnisse, die Bodenverhältnisse, der Zugang, das ist unglaublich überall. Also selbst wenn sozusagen zwei menschlich völlig gleiche Bauern und wirtschaftlich gleiche, der eine ist irgendwo in einem Ungunstgebiet tätig, der kann gar nicht überleben, der haust ab auf gut Deutsch und in Gunstlagen mit guten Voraussetzungen kann sich der nach oben entwickeln. Das passiert tagtäglich zur selben Zeit, auch heute noch. Und die letzten 50 Jahre ist es auch passiert. Und du hast es darum leidt? Oder ist das keine Kategorie, in der man die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft oder könnte man was dagegen tun? Kann man den Prozess aufhalten? Ich verstehe das. Ich selber bin aufgewachsen. Da habe ich heute noch Kreuzschmerzen, wenn ich an das denke, was ich als Buhr mit der Mistgabe, mit der Haugabe und mit der Strohgabe herumgeschupft habe. Und habe daher gutes Verständnis, wenn ich sage, nein, das tue ich mir nicht mehr an. Entweder es ist gut mechanisierbar und es wird bezahlt, dann bleibe ich in deinem Job und sonst suche ich eine Alternative. Das passiert tagtäglich heute. Und das wird auch so weitergehen. Natürlich, es verflacht sich, wenn man sich die Kurven anschaut, es verflacht sich. Und ich habe heute schon einmal vom Wohlstand gesprochen. Wer garantiert, dass wir in zehn Jahren am selben Wohlstandsniveau sind wie heute? Wenn ich mir das anschaue. Mehr wird es nicht. Genau, das sind wir uns sicher, weil mehr geht nicht. Nein, momentan schaut es so aus, als würde es eher stagnieren, zumindest im Idealfall stagnieren. Hoffentlich ist der Idealfall stagnierend da. Dann so. Und dann wird es immer noch so sein, dass Arbeitskräfte, momentan ist es genau das Gegenteil, momentan ist auch, das merke ich, in der Landwirtschaft wieder eine gewisse, Eine Rückbesinnung auf die tollen Schätze, die die Bauernschaft auch selber hat, die ist da. Was sind jetzt die tollen Schätze? Ja, dass man eigenen Grund und Boden hat, dass man sein eigener Unternehmer ist, dass man Produkte erzahlen kann, die man selber vielleicht will und so weiter. Es ist ein riesen Freiheitspotenzial ja da. Natürlich ist man gezwungen in dem Wirtschaftssystem drinnen. Aber das ist das andere. Es gibt auch viele Bauern, die sagen, es gibt keinen schönen Beruf auf der Welt. Das sagen aber immer die, die auch schon gesehen haben, wie es in anderen Berufen läuft. Es gibt auch viele, die das nicht gesehen haben und die glauben immer, dass es irgendwo anders besser ist. Die Wiesn sind immer gräner. Das ist das Thema, da können wir wieder noch lange reden. Reisenhüften zum Beispiel. Reisenbildet, Reisenhüften, über den Tellerrand hinausschauen. In Armenien erwähne ich wieder. Alle jene, egal wer das ist in Österreich, der sagt, das ist schlecht und es geht bei uns nicht gut und alles, die sind blöd und das passt nicht und so weiter, hinein ins Flugzeug, drei Flugstunden nach Armenien, dort eine Woche anschauen, wie die Leute dort sozusagen in der Situation Krieg, Erdbeben, schlechtes Klima, Abhängigkeit von und so weiter. Also ich würde das jetzt gar nicht aufhören. Nimmst du mir das nächste Mal mit, dann mache ich einen Podcast da unten. Fahre mit. Ja, vielleicht ergibt es das ja gerne. Sag, was hast du eigentlich jetzt, wir nähern uns dem einen, weil wir kennen einfach nicht über alles reden, wenn wir wahrscheinlich noch über das wenigste geredet haben, habe ich das Gefühl, aber wir haben einen guten Querschnitt jetzt einmal. Wir kennen jetzt die, Wir wissen jetzt, was die Schweinebörse macht, oder? Haben wir da was Wichtiges vergessen? Nicht das, was du, also das wirklich arg Wichtige, was jeder wissen sollte, nicht die vielen, vielen wichtigen Details. Ich glaube, die haben wir. Haben wir das? Haben wir das verstanden? Ja, ich denke schon. Ich hoffe auch, weil ich habe es verstanden, wie ungefähr was da. Wir sind gleich da jetzt in anderen Worten gesprochen, die Brücke zum Markt zwischen Landwirtschaft und die Brücke. Gestikulieren, das gehört irgendwie zu, das kommt doch immer. Ich rede auch im Jahr mit, normalerweise reisen wir total zusammen. Das kommt mir wirklich nicht so gut. Geht sicher, jetzt hör auf. Jetzt wirst du jetzt singen. Die Brücke. Wir sind die Brücke zum Markt. Und zwar, es braucht eben diese Verbindung und auch die Schaltstelle, die für die fairen Verhältnisse, für die marktkonformen marktgerechten Preise, sozusagen sorgt dafür, dass diese Transparenz da ist. Und ich habe vorhin gesagt, es gibt ja auch Ebenen in der, Handelskette und so weiter und Lieferkette und so weiter, aber alle sind, ich bin überzeugt, man müsste sich fragen, seid ihr froh, dass es die Schweinebärse gibt? Und wenn sie ehrlich sind, wir sind sehr froh, weil da gibt es eine Institution, die eine Transparenz schafft, was ist der Preis tatsächlich, was ist der offizielle Preis, da können wir darauf aufbauen und unsere Kalkulationen, weil, das war ja schön, was müsste man tun, wenn es die Schweinebörse nicht gäbe? Man müsste es ja finden. Genau, richtig, 100%. Wunderschön, ja. Und es gab einen riesen Schreiter noch. Ja, ja, ja. Gut, ich kann es jetzt aus gewissen logischen Gründen auch nachvollziehen, dass du das jetzt sagst, ist jetzt ganz klar. Aber es gibt gewisse logische Gründe, dass es solche Bündelungseffekte, es braucht solche Bündler, glaube ich, am Markt. Was war das schönste Erlebnis? Fangen wir mit den schönen an, in deiner Zeit. Oder die größte Errungenschaft, die es dir am meisten gefreut ist. Das sind eigentlich zwei Fragen. Ich freue mich, dass der Beginn meiner Schweinelaufbahn mit Gustino begonnen hat und dass es dieses Programm immer noch gibt, dass wir das in vielen Stufen weiterentwickelt haben. Ich bin leider oftmals zu früh dran. TW60 ist Gustino eigentlich. Das ist Gustino. Gustino Stroh. Da haben wir Klimafit. etc. Es dauert dann meistens länger, viele Jahre dauert es länger, dass dieser Markt auch erkannt und gefragt wird. Aber das gibt es eben, das ist das Programm, das am längsten existiert. Das gefreut mich, natürlich gefreut es mich, dass ich selber so lange durchgekommen habe. Ja, bist du stolz auf dich? Stolz ist es ein bisschen. Na ja gut, mit 64 nach so vielen Jahren kann man schon stolz sein, Vielleicht ist er stolz, aber ich bin da nicht. Aber es gefreut mich, dass ich so lange durchgekommen habe, weil das war nicht immer so, dass man sagen hat, das ist der Traumjob und das ist irgendwie ein Selbstläufer und das macht man bis zum Ende der Berufslaufbahn. Das war für mich nicht immer klar, weil das ist schon phasenweise eine sehr stressige Geschichte, aber was mich persönlich über die Entlohnung hinaus entlohnt hat, das war immer das Feedback von tausenden Schweinebauern, die happy waren, dass es einen Schlederer gibt und der Schlederer die Interessen der Schweinebauern vertritt. das hat mich eigentlich sehr getragen. Über so Phasen hinweg hast du gesagt, bist du narisch, das ist aber zart, jetzt tut man sich das an. Es zehrt an, An der Substanz, es verursacht schlaflose Nächte und so weiter. Aber das Feedback war immer das, tausende Schweinebauern waren happy und haben immer klatscht, wenn ich Vorträge halte, nicht weil ich irgendeine populistische Aussage gemacht habe, sondern weil ich immer Klartext geredet habe. Und man muss die Bauern Klartext sagen, soweit es ich... Die Sprache der Bauern hast du gesagt, ganz am Anfang. Und soweit ich eben durch meine Berufslaufbahn erfahren und auch analysieren konnte, was da überall läuft und das mit bestem Wissen und Gewissen dann wieder zurückgeben an die Bauern, klartext, auch wenn es etwas ist, was man nicht so gerne hört. Weil ich habe immer gesagt, ihr lebt von dem ihr müsst euch das anhören, ihr müsst wissen, wie der Markt läuft, das Produkt und so weiter da habe ich immer einen Applaus gekriegt und das ist eigentlich dann auch das das Schöne, wenn ich das, rückblickend jetzt dann so bewerten kann Was. War dein Größtes, wir leben ja in Zeiten wo man sich ja auch rühmt mit den Fuck-Ups und so und wo man gescheitert ist, was war denn dein Größter richtig daneben gekaut oder richtiger Misserfolg oder so? Oder bist du gescheitert? Naja, nein, gescheitert in deinem Sinn bin ich eigentlich eh nirgends, aber es hat natürlich Rückschläge. Erfolgreiche Berufslaufbahn, ja. Gescheitert, da könnte ich jetzt sagen, na, bei der Verhandlung habe ich meinen Dickschädel nicht durchgesetzt und dort habe ich das nicht erreicht, aber das kann ich dann oft schnell wieder abhacken, weil das ist mir vollkommen klar, mit dem Kopf durch die Wand geht gar nichts, da hat es sicher so Phasen geben. Bleibt dich anstehen. Aber ich glaube, dass man, das ist Gott sei Dank auch in der Natur der Sache, dass man die unangenehmenen Dinge schneller vergisst, als wir das Angenehme. Ja? Ja. Was sehr ärgerlich ist, wenn, Wenn man natürlich, das war in jüngeren Jahren so, die Erfahrung nicht hatte, wie riskant das Geschäft ist und wenn man Geld für die sozusagen Erzeugergemeinschaft verspielt hat, weil man irgendwo bei der Zuteilung der Schweine zu großzügig war, das ist natürlich sehr unungenehm. Aber da hat man auch gelernt daraus und leer Geld bezahlt hat man natürlich. Aber das haben wir eigentlich dann das Risikomanagement sehr gut in den Griff bekommen. Auf und Abs hat es immer gegeben. Aber manchmal ist es dann ärgerlich, wenn es ahnungslose, wirklich muss ich sagen, ahnungslose Besserwisser gibt. Weil ich sage dann, die gibt es auch bei den Bauern. Und das ärgert mich dann eigentlich am meisten. Wenn Leute, die nicht verstehen wollen, dass ich auch als Bauernbue, der alles in der Landwirtschaft gemacht hat und dann eben beruflich die Gelegenheit hatte, so viele Jahrzehnte zu lernen, zu erfahren, was geht und was nicht geht und wie läuft der Markt und was kann man den Bauern empfehlen, dass es da Ausnahmen gibt, die bezeichne ich dann wirklich als Hohlköpfe. Die dann meinen Rat oder meine Analyse oder meine Beschreibung der Dinge für vielleicht auch dumm oder Blödsinn abtun. Gibt es. Was tust du dann? Gott sei Dank ganz wenig. Nein, ich habe inzwischen bei vielen Dingen eine sehr dicke Haut entwickelt. Und ich lese auch, angeblich wird aller mögliche Blödsinn auch über meine Person geschrieben in Foren und so weiter. Ich lese sowas gar nicht. Da bist du eine Person des öffentlichen Interesses, das betrifft dir auch viele Leute. Wie geht es mit dem um? Ja, nein, das ist mir wurscht inzwischen, das ist mir völlig wurscht. Aber nicht immer. Naja, wie gesagt, bei NGOs ist es mir völlig wurscht, aber bei dem Berufsstand, aus dem ich komme und wo es um Bauern geht, wenn solche dann das nicht begreifen. Wir haben erst geredet, warum sind nicht alle bei uns? Alle geht nie, das weiß ich eh. Aber wenn es dann einen gibt, die so eine weltweit herzeigbare Institution, die Leistungen erbringt, die sind sensationell, nicht begreifend, das tut mir dann weh. Und da muss ich schon sagen, da habe ich dann oft nicht so eine dicke Haut. Das ärgert mich dann schon. Okay, du warst jetzt, ich weiß, wir kommen jetzt dann nicht zum Schluss, aber du warst einfach jetzt dein Leben lang Verhandler. Du hast wirklich harte Verhandlungen geführt unter Druck. Für alle von uns, die in einem Dialog sind, wo man dann oft verhandeln muss und Dinge, welche Tipps würdest du jetzt, nicht nur für die Schweine, nicht nur für die Produktbörse, aber was sind so deine goldenen Tipps, die du uns mitgeben würdest für Verhandlungen, schwierige? Also, ich habe den Eindruck, dass ein möglichst breites, fundiertes Fachwissen einmal eine Grundvoraussetzung ist, dass man ernst genommen wird. Ich habe das beschrieben. Zu meinem Glück darf ich mich als Experte vom Acker bis zur Knacker bezeichnen. Das habe ich auch selber so kreiert, weil ich einfach 64 Jahre lang oder in dem Fall 60 Jahre lang das genau miterlebt habe und ich habe auch das Selbstbewusstsein, dass ich sage, da gibt es keinen Zweiten, der über diese lange Wertschöpfungskette hinweg so viel Wissen sich erarbeitet hat und auch kundtun kann. Wissen als Basis für gute Verhandlungen. Dann ist es natürlich hilfreich, Bis zum nächsten Mal. Wenn man einen gewissen Namen hat oder sich einen Namen erarbeitet hat, das ist auch ein Gewicht. Autorität. Eine Autorität, ja. Ja gut, die kriegt man nicht immer mit, aber man findet sich dann oft doch einmal in so einer Situation drinnen, wo man nicht verhandeln muss. Das habe ich einfach empfunden. Und die Autorität, in meinem Fall, ist sicherlich auch dadurch gekommen, dass ich nie die Öffentlichkeit gescheut habe, egal in welchen Medien. Echte Challenges waren da dabei, weil... Naja, hin und wieder kriegt man es ja auch mit. Also Live-Diskussionen im Fernsehen mit Wartekontrahenten, das ist eine richtige Challenge. Und das habe ich eigentlich auch nie gescheut und ich glaube, das wird dann auch von dem Klientel, mit dem ich verhandeln muss, eben geschätzt. Das habe ich dann eben auch gemerkt. Ja, ansonsten gehört vielleicht ein bisschen Talent dazu, ein bisschen, ja, man sagt, ich bin ein In-Viertler und Innviertler werden als Mostschellen oder Dickschellen auch oft bezeichnet. Ist das ein Vorteil? Naja, es kann ein Vorteil und es kann auch ein Nachteil sein, aber es ist schon gut, wenn man zäh- und zielstrebig auch ist, wenn man die Gelegenheit kriegt und sagt, das muss man da, ja und in meinem Fall sind natürlich die jahrzehntelangen Erfahrungen dazukommen, die da immer hilfreich waren. Aber, das möchte ich schon betonen, es ist immer der Respekt, den ich dem Gegenüber auch immer zum Ausdruck gebracht habe. Ich glaube, das können viele bestätigen, die das auch erlebt haben. Immer Portion Humor. Jetzt hörst du mir. Immer Portion Humor, das gehört auch dazu. Das muss man so zwischendurch einwerfen. Ich habe so Züge, wo ich dann immer wieder, das dauert dann zwar oft ein wenig länger, dass wir dann lachen, aber dann checken sie es und so. Und so, wie gesagt, so markante Sprüche wie vom Acker bis zur Knacker, mit dem Rüssel in Brüssel und da habe ich viele so Sprüche. Im Sommer zum Beispiel ist auch einer meiner Leitsprüche, sind die Griller heiß, steigt der Schweinepreis und so weiter. Da könnt ihr jetzt ein paar Sinne so nachzählen. Das wird von Journalisten. Du bist ja Marketing, also du weißt, wie man mit der Presse redet. Lieber gerne aufgenommen. Das ist ja auch erfahrungswert. Ich habe so viele Journalisten kennengelernt und das hat mich dann immer wieder gefreut, dass die gern mir zuhören. Stundenlang? Nein, so lange wie mit dir jetzt habe ich das überhaupt noch nie gehabt. Das passiert viel so mit mir. Das ist ja ganz was anderes. Nein, aber das freut mich dann auch, dass viele Journalisten sagen, ah, das war jetzt interessant, da habe ich was gelernt. Und ich schätze dann auch an jeden Journalisten, der nachfragt. Ich sage immer, es gibt keine blöde Frage, weil unsere Materie ist sehr komplex und unbekannt. Ja, und auch wenn ich was schreibe, ich schreibe, manche Wochen, wo ich zwei, drei Artikel irgendwo schreibe und so weiter. Und das freut mich dann auch, wenn ich die Rückmeldung kriege, dass das die Leute, oder die haben sich halt Rückmeldung und sagen, das verstehe ich, was du schreibst, dann sage ich, das ist kein Wunder, weil ich schreibe auch nur das, was ich verstehe. Und es gibt viele, die schreiben irgendwas, glaube ich, was selber nicht verstehen. Verstehe ich. Abschließende Fragen. In einer utopischen Welt, in der du dir alles wünschen könntest, was du willst, was würdest du in unserem Lebensmittelsystem ändern, wenn du könntest? Nein, Das ist überhaupt nicht mein Ort, dass ich so Fiktionen irgendwie beschreibe oder irgend sowas, weil ich bin viel zu bodenständig, viel zu Realist. Jeder Science-Fiction-Film etc., der geht mir am Wecker und so weiter. Ich sehe Sachen, so völlig fiktive Sachen. Tut mir leid, da kann ich nichts und will da gar nichts drauf sagen. Das hat mich wundert gerade gar nicht. Es passt, es passt, es passt, es passt zum Rest irgendwie. Also von dem her, Bucketlist, auf der deine Listen von Dingen, die du unbedingt noch machen möchtest, was steht da da ganz oben? Jetzt, wo der Pension kommt, ne? Ja, Gesundheit. Mein Kreuz soll halten. Ich bin zweimal Bandschein operiert worden, weil ich bin als Buh. Das ist heikel, bin ich runtergefallen. Ich war vom Silo in der Arbeit. Als Zwölfjähriger, dann hat man da das Kreuz runtergekommen. Und seither? Ja, ein bisschen. Also ich hoffe, dass das hält, weil wenn das hält, dann kann ich manche Hoppies, die ich bisher nicht ausleben habe, oder ausreichend. Was war denn das? Mit dem Motorrad um die Welt fahren. Ah, du brauchst den Kreis dafür, ja? Um die Welt? Naja, um die Welt. Ich meine, ich bin Süde, also praktisch... Was hast du überall mal fahren? Europa, Südeuropa, haben wir eh immer. Fünf Tage im Jahr bin ich da mit einem Freundeskreis dort unterwegs, aber mehr nicht. Ein Biker-Gang. Ja, genau, richtig. Wild Eagles. Wirklich? Die Wild Eagles, ja. Die Wild... Also richtig mit Lederjacken und Logo drauf. Naja, bis zu T-Shirts haben wir schon. Zum 10-Jährigen haben wir das zweite T-Shirt mit Wallen gekriegt. Brauchst du nur noch so ein Wort wachsen lassen, so einen weißen, langen, oder? Das passt nicht zu einer BMW. BMW. Die Halles haben dann eher so ein Outfit. Aha, es hat es funktioniert. Also Motorrad fahren. Das ist einmal Motorrad fahren. Ich würde gerne Skifahren. Das wird aber ein bisschen, aber es geht auch. Da komme ich auf. Fünf Tage Motorrad fahren, fünf Tage Skifahren. Das ist der Ausgleich bisher gewesen. Und das möchte ich jeweils vor drei Wochen. Zum Beispiel, wo sich jetzt einmal die Freizeit anlandet, wenn man gesund bleibt und wenn ich fit bleibe, ich prophezeite es meiner Frau, dass ich bis 80 Ski und Motorrad fahren tue und wenn das in Erfüllung geht, dann funktioniert alles andere auch, was vielleicht noch kommen kann. Schön, schön, schön. Wenn du dann, was hast du gesagt mit 84, vielleicht wäre es 94 oder 104, irgendwann einmal dann endgültig quasi den Planeten und die Welt verlassen wirst. Was würdest du dir wünschen, dass man über die sagt oder was sollte in deinem Nachruf stehen? Das war einmal der Schweinepapst von Österreich. Der hat für die Schweinebauern sich in Arsch aufgerissen. Hat da viele Schweinebauern glücklich gemacht. Er soll auch glücklich sein im Himmel. Schön. Wie haben wir es schon überlegt? Nein, noch nicht. Aber was? Ah, schön. Ja, irgend sowas. Also viel mit dem Beruf. Hängt viel mit dem Beruf zusammen. Ja, wenn es ein ganzes Leben lang in der Öffentlichkeit, beruflich etc. Ich meine, ich war kommunalpolitisch aktiv, ich war Fußballpräsident, ich war und und und. Okay, fangen wir noch einmal an zu fahren. Nein, wie gesagt, aber in der breiten Öffentlichkeit bin ich der Schweinemensch. Gut, die Auszeichnung Schweinepobst ist irgendwie lustig, aber... Hast du jetzt noch quasi einen Nachruf sogar geschrieben gerade? Ja, auf alle Fälle ist das sicher... Nein, das nehme ich eher angenehm zur Kenntnis, dass ich so bezeichnet wäre, weil es bringt auch ein bisschen was zum Ausdruck. Dass man da doch eher an der Spitze dieser Szenerie sozusagen agiert, hat oder agiert. Das bringt sich irgendwie zu, und irgendwo ein wenig Wertschätzung auch. Normalerweise, Päpste genießen ja üblicherweise eine gewisse Wertschätzung. Ja, ja. Und wenn das in dem Fall auch so hieß und dass das nicht nur ironisch und witzig gemeint ist, dann passt mir das schon. Schön. Lieblingsessen? Lieblingsessen? Ich habe ihn noch nie gefragt, das ist mir jetzt gerade eingefallen. Ich habe mir gedacht, du sagst Schnitzel. Nein. Quer durch dein Gemüsegarten. Also nicht nur Gemüsegarten, sondern von allem etwas. Auch Fleisch. Von allem etwas und von nichts zu viel. Das ist wirklich so. Weil das ist ja auch die einzige gesunde Ernährungsformel von allem etwas und von nichts zu viel. Dann lebt es gesund. Jetzt kommt man aber dann nur einen Anhänger über die ganze Ernährungsphysiologie, was ich da für eine Einstellung habe. Fleisch gehört ebenfalls dazu. Geht dazu. Ein abschlussendes Zitat, ein Witz oder irgendein Spruch, der da besonders wichtig ist, mit dem du uns jetzt raumschickst und dann sind wir fertig. Boah. Ich bin ein Mensch, der, und das habe ich von meiner Mama, die haben wir heute auch schon mal erwähnt, die hat sehr viel mit weisen Sprüchen agiert. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Was immer du tust, bedenke das Ende. Und viele solchene Sachen. kann. Und die kommen mir dann bei mir immer wieder und sagen, das sind super Weisheiten. Aber ein Witz, da gibt es die Schweinischen, die passen da jetzt nicht her, aber ein lustiger Schweindelwitz. Treffen sich zwei Schweindel so mit 30 Kilo ungefähr in jungen Jahren und das eine fragt das andere, du, was willst denn du einmal werden? Und er sagt, drauf. Wurscht. Okay, der war gut. Ja, also der lieber, also der ist gesellschaftstauglich. Der ist gesellschaftstauglich, ist er gebroft. Lieber Doktor, welcher Doktor eigentlich? Du wolltest es süß sagen, jetzt muss man nur sagen, welcher Doktor, aber nur kurz. Ja, ich bin auf der BOKU studiert und habe meine Doktorarbeit über das Liebesleben der Schweine geschrieben. Ich glaube, da dazu machen wir noch einmal eine eigene Folge. Lieber Herr Dr. Johann Schlederer. Vielen Dank für das ausführliche und echt eindrucksvolle Gespräch. Bitte gerne. Danke ebenfalls und viel Spaß beim Zuhören, wenn es so lange aushält. Wiederschauen. Music