BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P125 - Ackerbau in Brasilien - Der Agrarunternehmer Karl Milla

Landwirtschaft als Marktwirtschaft

31.08.2025 148 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

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Fein, fein, fein! 

Grias Eich!

45.000 ha bewirtschaftet Karl Milla zusammen mit seinen zwei Brüdern im Norden und Süden Brasiliens. Lasst das mal sickern. Und dann lasst mal all eure Assoziationen kommen, die euch jetzt spontan durch den Kopf gehen. Ihr könnt auch kurz auf Pause drücken. Damit gehört sein Familienbetrieb zu den großen, aber lange noch nicht zu den größten landwirtschaftlichen Betrieben, vulgo Agrarunternehmen in Brasilien.

Ich sags es einfach mal frei heraus. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich dieses Jahr global unterwegs sein und dort lokale Perspektiven kennenlernen darf. Das Ergebnis: naja, “Glokale Perspektiven” eben. Die Konsequenz ist ein chronischer Zustand außerhalb meiner Bubble und ein Zustand zwischen den Wahrheiten. Und  das sind eben keine “Wahrheiten” sondern gelebte, erprobte und erworbene Annäherungen an die Welt. An die kulturellen, gesellschaftlichen und ja, auch landwirtschaftlichen Realitäten eines Landes. Und die sind eben überall auf der Welt ein bisserl anders.

Und bevor jetzt wieder jemand schimpft, dass ich zu “meta” werde: Punkte 1: Ihr erfahrt jetzt etwas über die Geschichte der Familie Milla und wie sie in ca. 70 Jahren, aus Europa kommend, diesen Betrieb in Brasilien aufgebaut haben. Punkt 2: Eine Geschichte der Migration in ein Land, der fast unbegrenzten Möglichkeiten und der Verwirklichung eines “brasilianischen Traumes“. Punkt 3: Landwirtschaft in Brasilien und die besondere Rolle einer Genossenschaft. Und noch viele andere Themen in und zwischen den Zeilen.

Was ihr euch für einen Reim auf das gehörte macht, das bleibt natürlich völlig euch selbst überlassen. Mir persönlich ist aber mit Blick auf andere Länder, Kulturen und Gesellschaften eines bewusst geworden: Dein “Kasterl” darfst du ruhig mitbringen, die Schubladen lässt du aber besser zuhause. 

Und vergesst nicht: Brasilien ist ca. 100-mal so groß wie Österreich. Keine Chance, dass man in einem Podcast alles unterbringt. Schreibt mir, was euch interessiert, worüber ihr mehr wissen möchtet, wo meine blinden Flecken liegen und was euch sonst noch so in den Sinn kommt. I´ll be back! Eu voltarei! (oder so ähnlich)

Viel Freude beim Reinhören und danke Karl für die Offenheit und Gastfreundschaft!

INFOS ZUR FOLGE
Ernest Milla Agricola
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Agraria Genossenschaft
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Viel Spaß beim Reinhören und Entdecken!

Transkript

Karl
00:00:00
In unserer Landwirtschaft wird immer mehr über Bio-Inputs gesprochen, also das ist 100 Prozent drin. Das sind viele Farben. Die Nachbarfarben hat schon eine eigene Produktion von Bio-Inputs. Was heißt Bio-Inputs, was heißt das? Das sind Mikroorganismen, die man benutzt, um natürlich die ganzen Schädlinge oder Krankheiten zu bekämpfen. Unsere Genossenschaft hat auch eine eigene Schule, eine Kulturstiftung, ein Theater, ein Museum. Da gibt es verschiedene Kulturgruppen, Tanzgruppen, Volkskreisgruppen, Musikgruppen, verschiedene Instrumente. Wir haben auch ein eigenes Krankenhaus. Er war zum Beispiel pionierender Rechtsart in Brasilien. Er hat geholfen als erste Maschinenentwickler, dass man überhaupt den Saum in den Stroh reinschieben kann. den Stroh schneiden. Für uns in dieser Gegend, wo es so ein bisschen hügelig ist, war das die Rettung der Warenwirtschaft in dieser Gegend. Also viel von den Wäldern, die es in Europa gibt, das ist gesetzter Wald.
Willy
00:01:12
Gibt es gar nicht mehr nur Urwald.
Karl
00:01:13
Die alten Wälder. Ja, in Brasilien ist Über 60 Prozent des ganzen Landes sind Urwald, das sind 60 Prozent von einem Land, das 8 Millionen Quadratkilometer hat. Das ist schrecklich viel. In ein paar Jahren wird unsere Landwirtschaft komplett anders ausschauen, wirklich. Ich habe keine Liebe auf die Chemie, die man ausstrahlt. Ich mache das, weil ich es brauche, weil es notwendig ist. Aber wenn ich einen anderen Weg finde, dann gehe ich den anderen Weg.
Music
00:01:47
Music
Willy
00:01:55
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zu. Grüß euch. 45.000 Hektar bewirtschaftet der Karl Milla zusammen mit seinen zwei Brüdern im Norden und im Süden Brasiliens. Lasst es einmal sickern. Und dann lasst es einmal all die Assoziationen kommen, die euch jetzt spontan durch den Kopf gehen. Ihr könnt es auch gerne kurz auf Pause drücken. Ja, und damit gehört der Familienbetrieb zu den großen, aber lange noch nicht zu den größten landwirtschaftlichen Betrieben, Vulgo Agrarunternehmen in Brasilien. Und ich sage es jetzt einfach mal frei heraus, wie ich es mir denke, ich bin unglaublich dankbar, wirklich unglaublich dankbar, dass ich dieses Jahr global unterwegs sein darf und dort, wo ich halt gerade bin, die lokalen Perspektiven kennenlernen darf. Das Ergebnis? Na ja, das sind halt dann lokale Perspektiven. Die Konsequenz, die ist aber dann auch ein chronischer Zustand außerhalb von meiner Bubble und ja, so ein Zustand zwischen den Wahrheiten. Und das sind eben keine Wahrheiten, sondern gelebte, erprobte und erworbene Annäherungen an die Welt. An die kulturellen, an die gesellschaftlichen und ja auch an die landwirtschaftlichen Realitäten und Gegebenheiten eines Landes. Und die sind eben überall auf der Welt, wo man hinkommt, ein bisschen anders. Und bevor jetzt wieder jemand schimpft, Willi, du bist zu med. Punkt 1. Hier erfährt es erst etwas über die Geschichte der Familie Milla und wie sie in ca. 70 Jahren aus Europa kommend diesen Betrieb in Brasilien aufgebaut hat. Punkt 2. Eine Geschichte der Migration in ein Land der fast unbegrenzten Möglichkeiten und der Verwirklichung eines brasilianischen Traumes. Punkt 3 erfahrt zwar etwas über Landwirtschaft in Brasilien und die besondere Rolle einer Genossenschaft dabei und noch viele andere Themen in und zwischen den Zeilen. Ja und was ihr euch für einen Reim auf das Gehörte macht, das bleibt natürlich völlig euch selbst überlassen. Mir persönlich ist aber mit Blick auf andere Länder, Kulturen und Gesellschaften und im Zuge meiner Reisen eines bewusst geworden. Dein Kastl, das darfst ruhig mitbringen. Aber die Schubladen, die ist gescheiter, wenn es daheim los ist. Und vergesst nicht, Brasilien, das ist circa 100 Mal so groß wie Österreich. Keine Chance, dass man in einem Podcast alles unterbringt. Schreibt es mir, was euch interessiert, worüber ihr mehr wissen möchtet, wo meine blinden Flecken liegen aus eurer Sicht und was euch sonst noch so alles in den Sinn kommt. I'll be back, nämlich. EU-Volterei. Oder so ähnlich, das sollte brasilianisch sein, portugiesisch. Ja, viel Freude euch beim Reinhören und dir, lieber Karl, danke für deine Offenheit und die Gastfreundschaft. Legen wir los. Bist du bereit?
Karl
00:05:14
Ich bin bereit. Los geht's.
Willy
00:05:18
Los geht's. Ja, grüß euch dann zur aktuellen Folge des Bauer to the People Podcast. Wie ihr vielleicht schon wisst, zu dem mitgekriegt habt, bin ich in Brasilien unterwegs. und bin heute in, Entre Rios sind wir nicht mehr. Wo sind wir denn jetzt genau?
Karl
00:05:33
Jetzt sind wir nicht mehr. Jetzt sind wir in... Binyau heißt das Stadt.
Willy
00:05:37
Binyau. Ich liebe die Sprache.
Karl
00:05:38
Binyau ist kompliziert.
Willy
00:05:39
Es wird schon werden. Es wird wieder Zeit. Ich sitze da heute mit dem Karl Milla. Von Ernest Milla Agricultura.
Karl
00:05:48
Agricola nennen wir es.
Willy
00:05:49
Agricola. Agricola, dass ich es rausbringe. Ich sage einmal, das ist für österreichische Verhältnisse ein dezent großes Agrarunternehmen. Landwirtschaft, Bauernhof, je nachdem, wie man es hier kommt. Da reden wir dann eh noch drüber. Mit ein bisschen mehr als 40.000 Hektar, das er ja auf mehreren Standorten bewirtschaftet. Und du bist so nett, lass mich rein oder raus. Also wir sitzen da bei dir quasi jetzt mitten im Feld oder fast im Feld. Und erzählst mir ein bisschen was über deinen Betrieb, wie das Ganze so entstanden ist, wie in Brasilien eine Landwirtschaft funktioniert, weil das sind einfach, glaube ich, ganz unterschiedliche Welten zwischen Brasilien und Österreich oder zwischen Deutschland. Und dem wollen wir halt ein bisschen nachgehen und das vielleicht auch ein bisschen besser verstehen.
Karl
00:06:35
Ja, so habe ich gesagt.
Willy
00:06:36
Super. Und grundsätzlich geht es bei Bauer to the People immer so los. Wir fangen ganz in deiner Vergangenheit an. Ich sage jetzt vielleicht zur Einleitung, im Zusammenhang mit dir, mit deiner Familie, gibt es noch das Thema Donausschwaben. Da habe ich mich entschieden, weil es ein wirklich spannendes Thema ist, dass wir auch einen eigenen Podcast dazu machen. Also für euch bitte, es wird auch eine eigene Podcast-Folge zu dem Thema geben, weil es sehr umfangreich ist, eine sehr lange Geschichte, eine sehr spannende Geschichte auch. Und ihr seid hier organisiert in einer Genossenschaft, auf das werden wir sicher noch das eine oder andere Mal kommen. Aber hierzu, weil es ebenfalls eine extrem spannende Geschichte ist, wie ihr das organisiert in der Genossenschaft, auch eine eigene Podcast-Folge zu dem Thema. Nur das schicke ich vorweg, dass man bei dir jetzt quasi nicht im... 17., 16., 17. Jahrhundert beginnen quasi.
Karl
00:07:29
Die ganze Donner-Schwebe-Geschichte noch dazu tun.
Willy
00:07:31
Genau, dass wir die auch noch dazu tun.
Karl
00:07:32
Adam und Eva vielleicht.
Willy
00:07:33
Adam und Eva, wenn es relevant ist für die Folge, dann nehmen wir es dazu. Aber vielleicht in deiner Jugend, in welcher Familie bist du damals hineingeboren worden? Wie kann ich mir das vorstellen, diese Zeit und diese Familie?
Karl
00:07:50
Unsere Siedlung, also wo unsere Genossenschaft liegt, also wo wir angefangen haben, die ist in den 50er Jahren gegründet worden von den Migranten, das sind Nachkriegsimmigranten. Das sind deutsche Abstimmige, Donausschwaben und die sind hergekommen auf Brasilien. Das war so eine organisierte Kolonisierung. Und also ich bin in 1975 schon geboren, aber mein Vater hatte schon in der Landwirtschaft in dieser Zeit in den 50er Jahren angefangen. Er ist mit neun Jahren nach Brasilien gekommen, in 1954. Und da haben sie schon seit am Anfang mit Landwirtschaft angefangen. Aber die ersten Zeiten waren ja wirklich kompliziert. Da hatten wir keine Technologie, keine Produkte, Spritzgeräte, Spritzmittel, Maschinen sowieso nicht. Am Anfang war ja gar keine Soja oder Mais, das sind unsere Hauptprodukte heute. Aber da war nur Weizen und Reis praktisch. Und der Boden war ziemlich arm. ist heute noch immer also einheimischer Boden natürlicher Boden ist ziemlich arm für die Landwirtschaft in Brasilien Die ersten Zeiten waren ziemlich hart, aber in den 70er Jahren ist das alles dann langsam gekommen. Neues Getreide, neue Körner, Weizen, Entschuldigung, Soja und Mais und so verschiedene Maschinen. Und die brasilianische Landwirtschaft hat dann große Schritte gemacht und unsere Landwirtschaft hat dann mitgehalten mit diesem Schritt. Und ich bin dann in 1975 geboren, da hatten wir schon nicht mehr in der Siedlung nur Felder, da hatten wir schon hier, wo wir sind jetzt, hat mein Vater und mein Onkel schon seit 1963 angefangen zu kaufen, das ist so 70 Kilometer entfernt von der Siedlung.
Willy
00:09:31
Darf ich kurz einsetzen, nur so aus Kontext, weil du sagst, in der Siedlung hatten wir Felder, das ist ja wie eingewandert seit in den 50er Jahren, habt ihr ja quasi in dieser Siedlung Felder zugewiesen gekriegt an Dingen und das ist dann zu wenig geworden und dann ist quasi das Feld oder die ganze Landwirtschaft über diese Siedlung, die ursprüngliche, hinausgewachsen.
Karl
00:09:49
Genau, genau, genau. Also die ursprüngliche Siedlung, das waren 22.000 Hektar, aber von dem ist ja nur 15.000 oder so irgendwie, war es Anbaufläche. Das sind 500 Familien, also circa 2.500 Leute, die hergekommen sind in dieser Zeit. Und ursprünglich waren also diese Felder zum Anbauen. Viele haben auch in den ersten Zeiten das einfach zurückgelassen und sind in große Städte oder zurück nach Europa, Deutschland gegangen, weil es zu hart war hier am Anfang.
Willy
00:10:21
Es war nichts.
Karl
00:10:23
Nichts und wenig Perspektive. Also ohne Technologie, ohne die neue Technik, ohne Verschiedenes, hat man wirklich schwer Fortschritte machen können. Aber wenn das dann langsam vorwärts gegangen ist, dann sind die Felder einigermaßen klein geblieben auf der Siedlung. Man hat schon ein bisschen gewachsen, man hat schon ein bisschen gewachsen, aber hat man halt neue Felder gesucht, so wie man halt normal macht, für Wachsen. Und dann ist halt diese Stadt, also diese Bezirksstadt Pignan, die ist dann eben dran. Das war eine natürliche Folge. Wir sind halt da immer rumgefahren und mein Vater und mein Onkel haben dieses Feld gefunden und haben sie einfach gekauft. Entschuldigung, haben wir angefangen zu kaufen, haben sich heig gesetzt, aber das ist ja, heutzutage bauen wir so 1000 Hektar hier an, aber das wäre nur mit so, glaube ich, am Anfang war das 30,
Willy
00:11:20
40 Hektar.
Karl
00:11:22
Ja, ja, aber jetzt am Anfang, der erste Kauf war vielleicht, glaube ich, 30, 40 Hektar und dann ist das auch sukzessiv gewachsen, also hat man ja genau vorgeplanten können, wie weit man wächst oder wohin man wächst. Aber das ist dann langsam gegangen und also in der Diese Farm, glaube ich, war in den 90er Jahren so groß wie sie heute ist und dann ist sie nicht mehr weitergegangen. Die Expansion ist mal aufgehört.
Willy
00:11:46
Dann ist alles aufgekauft, dann habt ihr nicht mehr wachsen können.
Karl
00:11:48
Ja, genau. Da haben wir nicht mehr wachsen können und die Preise waren auch hoch. Die andere Farm, die wir hier in der Gegend haben, die liegt so 50 Kilometer entfernt von hier. Die ist ein bisschen größer, aber der Vater angefangen hat in den 80er Jahren schon, bis da schon langsam zurückgeblieben ist. Aber in der Zeit hat er schon in anderen Ländern woanders gekauft, in der Gegend, dann hat er es wieder verkauft, dann woanders gekauft. Also Papa war umgläubig. Immer probiert, expandieren. Er war schon ein bisschen so ein Antreprenor oder was.
Willy
00:12:22
Also 1975 bist du auf die Welt gekommen. Was war der Papa für ein Typ? Was war die Mama für ein Typ? Also was war das für Eltern? Was war das für Familie?
Karl
00:12:30
Wir haben leider unsere Mutter sehr viel verloren. Sie ist schon im 88er gestorben. Krebs, leider. Aber sie war sehr beliebt, weil sie Schullehrerin war.
Willy
00:12:42
Da warst du 13?
Karl
00:12:43
Ja, 12. 13 war ich in diesem Jahr. Aber sie ist früh im Februar gestorben. Mein Bruder war 10. Das war ein hartes Schlag, aber eine schöne Familie. Meine Mutter war sehr beliebt auf der Siedlung. Sie war immer Lehrerin gewesen dort. Und dann Schullehrerin.
Willy
00:13:05
Wie hat die Mama gesagt?
Karl
00:13:07
Maria.
Willy
00:13:07
Maria.
Karl
00:13:08
Ja, so heißt meine ältere Tochter auch.
Willy
00:13:10
Aha, Tochter Mama.
Karl
00:13:12
Und also mein Vater war, also er hat ja nur, glaube ich, bis zum fünften Schuljahr studiert. Also in der Schule halt dort auf der Siedlung. Also in Österreich noch. Er ist mit neun Jahren gekommen. Und da ist er dann noch in die Schule gegangen, auf der Siedlung Ahofen, hat sich nicht viel ausgebildet, aber war sehr intelligent, hat von der Praxis vieles gelernt. In den 70er Jahren war er auch Vizepräsident in der Genossenschaft der Zeit. Er hat wirklich, also von der Praxis aus hat er so viele Kenntnisse zusammengebracht.
Willy
00:13:45
Er hat geschickt einfach. Sehr geschickt, sehr geschickt.
Karl
00:13:48
Also geschäftlich geschickt oder in der Wirtschaft auch sehr geschickt. Mit Nummern auch sehr gut umgehen können, obwohl er nicht so viel Schulzeit hat, aber wirklich sehr intelligent und immer so unruhig in der Wirtschaft, an dem wir expandieren wollen. In den 80er Jahren wollte er schon nach Mato Grosso gehen, das war die erste große Expansion hier in Brasilien. Cerrado, Mato Grosso, das sind ja die großen Ländereien. In den 80er Jahren wollte er schon mal hingehen, aber meine Mutter, die war noch am Leben, die hat sie dann zugehalten. Ich glaube, wahrscheinlich hat sie recht gehabt, weil für Familien dort erziehen, also wir waren noch kleine Kinder, in dieser Zeit, das wäre vielleicht ein bisschen schwierig gewesen, aber klar, landwirtschaftliche Gelegenheiten waren super, dort in Mato Grosso. Aber das, aber hat dann immer, war ja immer ruhig, hat immer Wachsen probiert und dann in den 80er Jahren doch, Ende 80er Jahre doch mal die andere Farm angefangen expandieren, das ist 50 Kilometer von da weg. Und der hat von 6, 87 bis zu 1993 hat er das langsam aufgebaut, die verschiedenen Felder dort gekauft, also die andere Farm, die baut heute 3200 Hektar an.
Willy
00:15:08
Die da in der Gegend ist?
Karl
00:15:09
Die auch da in der Gegend ist, ja, das ist ja 50 Kilometer von hier entfernt, oder sogar ein bisschen weniger. Und inzwischen hat er, wie mein Vater gestorben ist, dann war er in der Witwe, drei, vier Jahre, dann hat er wieder geheiratet. Von dieser Heirat ist unser jener Bruder dann entstanden. Da ist er 16 Jahre. Wir sind so dritt, ja. Und weil er wusste, er hat drei Brüder, die müssen schon ein bisschen Arbeit haben, wenn sie mal erwachsen sind. Also Anfang 2000 sind wir dann im Nordosten mal rumgefahren. Da war ich schon zurück von der Schule. Da habe ich schon mit ihm mitgearbeitet. Und dann sind wir in Nordosten mal gefahren und schauen, was wir dort für Gelegenheiten finden. Also Mato Grosso, diese zentrale Region in Brasilien, die war ja schon ziemlich in der 90er Jahre, also Anfang 2000 Jahre, war ja schon ziemlich alles fertig. Also es sind ja nicht mehr so viele Gelegenheiten gewesen.
Willy
00:16:10
Die Region war verkauft, war bewirtschaftet, da hat man nichts gemacht.
Karl
00:16:15
Ja, und Landpreise waren schon ziemlich hoch, schon wieder und so. Also dann sind wir in andere Gegenden gekommen und dann kamen wir auch nach Piauí, das ist Nordosten Brasiliens. Das ist schon in der Nähe von einer Region da regnet es ziemlich wenig das ist so eine Riedenregion in Brasilien aber dort wo wir sind, das ist Cerrado es regnet zwar viel weniger wie bei uns hier im Süden aber man kann eine gute Ernte machen im Jahr es regnet so zwischen 800 und 1200 Millimeter im Jahr zwischen Oktober bis April bis der Sommer Sie nennen es Winter, weil es dort regnet es ist ein bisschen frischer Sie nennen es Winter? Sie nennen es Winter, weil die Temperaturen schwanken nicht so viel durchs Jahr, weil das ist schon so sieben Grad vom Äquator. Also es ist ziemlich nördlich von da. Und die Temperaturen schwanken nicht im Winter, aber wenn es regnet, fallen die Temperaturen weg, wenn es nicht regnet.
Willy
00:17:08
Ich frage nur deswegen so Depart, weil da ist jetzt der Sommer.
Karl
00:17:12
Ja, jetzt sind wir im Winter da. Jetzt sind es im Winter,
Willy
00:17:14
Aber im Oktober, wie du es gesagt hast, das ist dann da Sommer eigentlich, oben sagt man dann schon wieder Winter dazu.
Karl
00:17:18
Dort sagt man jetzt Winter, ja. Man sagt Winter, weil wenn es regent beim Temperaturen ist. Das passt irgendwie zu Brasilien. Aber Winter, Winter. Die Temperaturen werden in der Nacht vielleicht 20 Grad, mindestens.
Willy
00:17:31
Höchstens, höchstens.
Karl
00:17:32
Also von 20 bis zu 34, das ganze Jahr durchaus. Da haben wir eine Gelegenheit gefunden in Piauí, für dort ein Feld kaufen. Das war eine große Farm schon. Das waren mal ursprünglich so die Anbaufläche vielleicht so 20.000 Hektar, 18.000 Hektar, aber da waren noch andere Gelegenheiten rundum. Dann haben wir noch ein bisschen explodieren können in den nächsten Jahren dort im Piauí. Heute bauen wir im Piauí so gegen 30.000 Hektar an. Und dann im 2021, gerade das Jahr, wo wir unseren Vater auch verloren haben, aber da waren wir gerade in der Handlung für eine Farm in Marajan kaufen. Das ist der Nebenstadt von Piauí. Also eine Farm zu der anderen, das gibt auch nur 60 Kilometer Luftlinie. Das ist ziemlich nah, nur über die Grenze praktisch. Und dann hatten wir dann unseren Vater inzwischen verloren, aber wir haben dann uns drei entschlossen, wir kaufen doch eine Farm dort in Marien und die haben wir auch gekauft. Das sind noch 10.000 Hektar, aber vielleicht ungefähr. Und dort in Marien, also 2021 haben wir auch noch ein bisschen expandiert, teilweise in Pachtfelder, kleine Pachtfelder, kleine Felder auch nebendran, wo wir gekauft haben. Aber dort gibt es noch viele Möglichkeiten zu expandieren dort in der Gegend, also bei Nachbarn und so weiter. Es sind viele Pachtfelder, die Leute, die das pachten, die kein Interesse, das anzubauen. Es kann sein, dass wir dort noch expandieren irgendwann können.
Willy
00:19:07
Jetzt bist du relativ schnell in die Gegenwart galoppiert. Wir müssen noch mal ein bisschen zurückschauen. War bei euch in der Familie von Anfang an klar, dass ihr in der Landwirtschaft bleiben werdet? Oder habt ihr als Brüder, du die Möglichkeit gehabt, was anderes zu machen? Oder war klar, du wirst Landwirt und das ist dein Weg?
Karl
00:19:27
Das war ziemlich selbstverständlich bei uns, dass wir in der Landwirtschaft weiterarbeiten. Ich war nicht so begeistert, das Weitermachen. Ja, am Anfang war ich nicht so begeistert. Aber ich habe auch nicht so irgendeine große andere Vokation gehabt oder was. Keine Medizin oder was studieren. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen soll. Und dann bin ich halt, also wie ich mit der Schule fertig war, dann bin ich doch in die, habe ich doch Agraringenieuren studiert. Und das war dann selbstverständlich, dass ich dann zurückkomme, mit dem Vater weiterarbeiten. Das war dann so logisch. Und wenn man mal studiert also Universitätskurs macht in diesem Bereich und dann hat man Kontakt mit so vielen Leuten, die sich interessieren, das gleiche Thema und man findet schon irgendeinen Anhaltspunkt, wo man sich dann auch so in dem Thema findet aber es war schon es war Einigermaßen selbstverständlich, aber weil man so Jugendrebellen ist und dann will man vielleicht ein bisschen außerhalb was finden. Aber heute bin ich ziemlich zufrieden.
Willy
00:20:35
Was warst du für Schüler? Warst du wieder Papa?
Karl
00:20:38
Ich war ziemlich nerdisch.
Willy
00:20:39
Ah, nerdisch?
Karl
00:20:40
Ja, sehr, sehr. Ich habe immer leicht studiert. Ich habe nie nichts aufgeschrieben oder was, aber mir war es immer leichter. Ich hatte es immer ein bisschen leichter in der Schule. Nicht mit Sport oder was, ich war immer ein bisschen mehr auf die dicke Seite. Also Sport habe ich nie so gern praktiziert, aber beim Studierenden war ich schon in Ordnung, es ist schon gut gegangen.
Willy
00:21:07
Aber sonst nie so andere Wünsche gehabt, so wie Technologie oder den Nerd-E-Nerd?
Karl
00:21:11
Technologie interessiert mich bis heute noch. Also wenn man wahrscheinlich eine Landwirtschaft hat, dann würde ich wahrscheinlich irgendwas in der Richtung von Technologie studieren. Also irgendwas mit Computer oder Programmation oder irgend sowas das interessiert mich heute noch aber man kann ja in der Landwirtschaft das ist ja so technologisch heutzutage dass man sich da auch sehr viel wenn man in so Sachen interessiert ist das ist ein super wie soll ich sagen ein super Weg dass man sich auch da drin verwirklichen kann wir haben ja schon
Willy
00:21:48
Gesehen gerade jetzt auf der kleinen Farm auf der 1000 Hektar Farm Da stehen auch schon ordentlich viele Geräte herum. Ich habe deine App schon gesehen, die ganzen Felder sind ja, du hast es ja kartiert, du weißt, wie viel ausgebracht wird, wie viel geerntet wird. Also ist im Prinzip sehr viel Technik schon in der Arbeit.
Karl
00:22:06
Ja, das ist alles schon, die sind alle, wie soll ich sagen, zusammengeschlossen, also übernetzen alles. Wenn eine Maschine auf dem Feld irgendetwas macht, dann kann ich über das Handy genau sehen, was da los ist, also wer fährt, wie das gefährt wird, Stundenkilometer, Samen pro Meter oder Kilo pro Hektar, wenn es mal zum Trashen kommt oder so, aber das ist halt alles praktisch real time. Das ist, ja, technisch geht es ziemlich viel.
Willy
00:22:31
Also High End. Jetzt noch einmal, weil du jetzt vorher ein paar Mal gesagt wachsen, war am Anfang auch wichtig. Jetzt habt ihr heute 45.000 Hektar knapp. Ihr habt, ihr seid ein relativ großer Familienmitglied, ihr seid noch immer nicht bei den größten Familienbetriebenen und gar nicht bei den größten Agrarunternehmen in Brasilien. Also das hat es noch im Mittelfeld, sage ich mal, im Oberen. Aber wie kann man sich das in 50 Jahren, 70 Jahren, seid ihr schon mit Mitteln gekommen? Habt ihr was gehabt, Kapital, mit dem ihr dann gekauft habt? Oder wie kann man sich denn aus einer zugeteilten Fläche in einer Gemeinde irgendwo im Nichts 40.000 Hektar aufbauen? Also wie habt ihr das?
Karl
00:23:16
Ja, das ist eine gute Frage.
Willy
00:23:18
Ja, gut, danke. Ich mache meinen Job richtig.
Karl
00:23:23
Wenn man das nachher sieht, dann kann man das erklären. Klar, da ist schon viel Glück dabei auch. Wenn unsere Großeltern nicht hergekommen wären auf Brasilien in dieser Zeit, oder vielleicht zurück nach Osteuropa, wo sie ursprünglich herkommen, also Kroatien oder Rumänien, wenn sie dort geblieben wären, dann wäre die Gelegenheit nicht da gewesen. Sogar wenn man alles gemacht hat, so wie man es hier gemacht hat, aber die Gelegenheit war nicht da. Also erstens mal ist schon ein bisschen Glück dabei, dass man auf dem richtigen Platz ist.
Willy
00:24:06
Bei der richtigen Zeit, auf dem richtigen Ort.
Karl
00:24:08
Das ist schon wichtig. Aber es sind auch viele Fälle von Bauern auf der Seele, die auch nicht so Fortschritte gemacht haben. Aber da ist schon dann Diese Unruhe vom Vater dabei.
Willy
00:24:22
Die Intelligenz vom Papa.
Karl
00:24:23
Die Unternehmerische. Genau. Das spielt auch mit. Und klar, das bringt auch, das fordert auch ein Haufen, wie soll ich sagen, er wollte viel mehr an der Arbeit, außer dem Haus zum Beispiel, wie viele andere auch. Das ist auch ein Equilibrium, das man ab und zu nicht so richtig trefft. Du kannst die
Willy
00:24:50
Mama hat ihn damals noch zurückgehalten. Er wollte schon vorher weg. Dann ist die Mama leider gestorben und hat ihn dann nicht mehr so weggehalten.
Karl
00:24:59
Er ist ja ohne Vater aufgewachsen. Sein Vater ist in Österreich gestorben, nach Kriegszeiten. aber wegen Kriegsproblemen, diese politische, ideologische, was halt passiert in den Kriegen. Und es war, also von, was halt Kroatien ist, aber die sind dann geflüchtet, also von einem Tag auf den anderen, von Kroatien, was halt Kroatien ist, bis zu Österreich. Aber mein Opa ist dort geblieben, das war noch Ende Kriegszeiten, die waren noch Soldaten und so. Aber da haben sie dann wieder in Österreich getroffen, aber mein Großvater ist dann dort gestorben. Und da war mein Vater mein Großvater gestorben ist, da war mein Vater glaube ich drei oder vier Jahre alt. Er hat seinen Vater nicht gekannt und alles was sie dann da aufgebaut haben, zuerst mal mit seinen Brüdern mit meinen Onkeln da oder dann selbst, das hat er alles, wie soll ich sagen, ohne seinen Vater gehabt. Er hat ja nichts von daheim gehabt, also er hat nichts von seinem Vater gehabt. Und dann, ich verstehe ja, dass er das alles gemacht hat, dass wir die Probleme, die er hatte, nicht durchmachen müssen. Das versteht man heutzutage auch viel besser, als wenn man zu jung ist, dann versteht man das nicht so gut. Aber heute verstehe ich schon, dass das so anders war. Das war ein Geschenk zu uns, den Umfang, die Expansion usw. Wir sind ja eigentlich wirklich wie soll ich sagen, jetzt Wir haben gesegnet, dass wir drei Brüder uns so gut verstehen, dass wir noch immer miteinander arbeiten können.
Willy
00:26:43
Wir sind Brüder und Geschäftspartner.
Karl
00:26:44
Wir sind noch immer Geschäftspartner, alle drei. Und wir verstehen uns wirklich gut. Wir reden miteinander. Wir reden jeden Tag miteinander. Wir treffen uns noch immer zum Mittagessen, wenn es ein Familienmittagessen ist. Wir verstehen uns ziemlich gut. Das kommt viel von der Vater oder von der Stiefmutter sowieso auch. Stiefmutter ist schon in die Familie gekommen, dann schon in, wie ich dann 15, 16 war. Es war eine schwierige Zeit, also ein Teenager daheim und dann kommt eine Schwiegermutter dazu.
Willy
00:27:19
War für sie auch nicht leicht wahrscheinlich? Sicher nicht. Habt ihr es ihr leicht gemacht?
Karl
00:27:22
Nein, sicher nicht. Wir haben es sicher nicht leicht gemacht für sie, das glaube ich. Also Teenager, das ist ja normal, Rebell und alles. Das verstehe ich schon, aber heute verstehen wir uns zum Glück wirklich gut dank Gott, dass es gut geht jetzt wirklich, wirklich und das ist auch nicht selbstverständlich ganz im Gegenteil und ich glaube, das ist ein Punkt dass der Vater wirklich immer geschaut hat, dass das passt weil die Expansionmöglichkeiten die er gehabt hat im großen Ganzen war es hauptsächlich Familienstreit von anderen. Weil das ist ja dann ein Bauernhof oder was teilen. Das ist nicht einfach. Es ist viel leichter, das Verkaufen und das Geld teilen.
Willy
00:28:11
Wurscht wo auf der Welt.
Karl
00:28:12
Wurscht wo auf der Welt. Die Geschichte ist das Gleiche. Wurscht ob es 2 Hektar sein oder 2000 Hektar sein. Das ist immer das gleiche Problem. Und die Expansionmöglichkeit, die die Erkarte hat, das war immer Familienstreit von anderen Familien. Und die haben dann das Feld verkauft, dass sie das Geld teilen. Und dann ist jeder, also verlierst du das Feld, also verlierst du die Wirtschaft und verlierst du auch die Familie, weil da kommt ein Haufen Streit rein. Und da hat man das gemerkt und hat es dann probiert, bei uns so viel verringern, so wie möglich, dass wir dann wirklich das miteinander führen können. Und hat uns dann auch in die Wirtschaftszeit am Anfang schon reingesteckt. Diese Farm hier, die hat ja, das war seine erste Farm praktisch, aber wie ich dann mit der Schule fertig war im 99, da hat er mir die Form komplett in die Hand geschoben und gesagt, jetzt entscheidest du alles, ich komme nicht mehr her das war die Übergabe also wir haben es jeden Tag getroffen sowieso im Büro und so, aber wenn ich irgendeine Frage hatte könnte ich ihn mal stellen oder was, aber die Entscheidungen waren komplett meine ich kann machen, was ich will, also die Fehler sind muss ich bekraften, aber wenn ich was richtig mache und dann kann ich auch das Das hat er mit allen Brüdern gemacht und hat uns gleich in die Wirtschaft geschoben. Das war sehr gut, obwohl es eine Tragedie war, dass wir ihn verloren haben vor vier Jahren, aber in der Wirtschaft war es kein Problem, denn wir waren ja schon vorneweg in der Wirtschaft. Wir haben das alles schon verwaltet, zu viert mit ihm. mit, aber er war ja so fast wie Boarddirektor oder so was, wie sag ich das?
Willy
00:29:56
Ein Waisenrat. Ja, genau, ein Waisenrat.
Karl
00:29:58
Er war ziemlich überall noch dabei. Aber wir haben das selber schon geführt. Und da war es ja in der Wirtschaft, war das überhaupt kein Problem gewesen.
Willy
00:30:10
Was waren denn aus jetziger Sicht rückblickend die wichtigsten Entscheidungen, die was zum Erfolg bei euch beigetragen haben? Gibt es da so zentrale Momente, wo du sagst, da...
Karl
00:30:24
Also, ich glaube, das Wichtigste war, dass, das ist ja, das kommt von meinem Vater wirklich auch, also das langfristige Denken immer. Also er war zum Beispiel pionierender in der Rektsau in Brasilien. Er hat geholfen, die erste Maschinenentwickler, dass man überhaupt in den Stroh den Saum da reinschieben kann, also den Stroh schneiden. Und das ist ja für uns in dieser Gegend, wo es ein bisschen hügelig ist, ist ja das, war ja das komplette, wie soll ich sagen, das war ja die Rettung von der Landwirtschaft in dieser Gegend, weil wir hatten ja so viel Erosion, der Boden, der ist ja komplett alles, jedes Jahr ist es einfach weggewäscht worden, also alles, was man da investiert hat, in Düngung, in Kalk, in all der Hand, das ist ja alles weggewäscht worden, jedes Jahr. Und da hat es sich wirklich, nicht eingesetzt, dass man das verhindert.
Willy
00:31:17
Also die Landwirte davor haben tatsächlich, mit der Erosion gearbeitet.
Karl
00:31:23
Ja, es war keine Möglichkeit. Das ist ja nur möglich geworden, wie die ersten Herbiziden kommen sind. Weil du kannst das Unkraut nur bekämpfen mit dem Pflug oder so. Aber wenn du mal ein Herbizid hast, dann kannst du das Unkraut hinmachen, abspritzen. Und dann musst du den Boden nicht mehr legen.
Willy
00:31:55
Das ist jetzt ein wichtiger Punkt, dann nehme ich den jetzt vor, weil ich habe mir das hinten natürlich aufgeschrieben, weil wenn wir euch ein bisschen recherchiert, das Thema Direktzeit ist sehr, sehr wichtig. Nicht nur bei euch, sondern glaube ich in der Region, wie es du auch gerade beschrieben hast. Erklär uns doch einmal bitte, was ist Direktzeit, weil wenn man da ein bisschen herumschaut, da sind jetzt schon ein paar Baumreihen, aber in Wirklichkeit, das sind unendlich große Feldflächen, Da ist zwischendrin kein Baumreihe. Also kann man weiß noch richtig, wenn da der Wind kommt und das Feld liegt frei, dass der Boden so richtig weggetragen wird, beziehungsweise wenn das Wasser kommt, dass es wirklich weggeschwabt wird, weil es natürlich erhügelig ist. Warum, was ist Direktzeit und warum bringt das da was?
Karl
00:32:35
Super. Ja, das ist, wie viele Stunden hast du jetzt gesagt?
Willy
00:32:41
Nein, das ist was knapp.
Karl
00:32:43
Also nur zurück zu diesem Feld. Diese Landschaft hier liegt in Südbrasilien. Das ist eine subtropische Gegend. Es sind keine Regenwälder, sondern subtropische Wälder. Was im Wald ist, sind nur an den Flüssen entlang Wälder. Die ganze Region dort war ursprünglich nur Kamp. Es war nur Graszeug. So weit wie man sieht, nur Graszeug. Das ganze Hügel zeichnen und das Wald, die man sieht, gibt es heute noch. Klar, die größten sind irgendwann mal abgeholt worden für Holz, aber die sind nicht abgeholt worden für Anbauflächen. Und das waren dann nur Grasfelder. Aber was man früher in der Rheinwirtschaft gemacht hat, ist, dass man überhaupt umbauen kann. Das macht man beim Garten daheim. und du hast die
Willy
00:33:41
Ecke oder was weiß ich jetzt, ich frage mich nicht. Du das alles.
Karl
00:33:43
Umrühren und dann tut man das in die kahle Erde dann da reinsetzen, weil da ist es schön sauber. Und das macht mit der Homewelt, da kommt ja so viel Unkraut raus. Und wenn man das dann mal kahl legt, dann kann man den Unkraut leicht rausschroppen oder isst man zeitlich Unkraut nicht und die Hauptprodukte die Hauptkultur, die kommt dann heraus und die kann sich dann machen. Und das war ja immer der Prozess. Nur wenn man den Boden karl legt jedes Jahr und dann ist der zu locker.
Willy
00:34:17
Das heißt, man sieht die Erde. Man sieht die Erde, es ist der Sonnenstrahlung direkt ausgesetzt.
Karl
00:34:22
Unsere Erde ist ja ziemlich tonhaltig. Der Wind ist nicht so ein großes Problem. Aber weil es über 2000 Millimeter im Jahr regnet, ist der Regen ein großes Problem. Und das macht so viele Schwemmgräber immer. Und der ganze gute Boden nimmt er immer zum Fluss. Also das ist nichts für die Erde und das ist nichts für den Fluss sowieso auch nicht, für die Umwelt und sowieso. Aber hauptsächlich, man verliert ja alles, was man investiert, man verliert zu viel zu schnell. Man muss ja den Boden zuerst mal den pH korrigieren und dann Düngung machen an der Hand und Jahr aufs Jahr dann verlierst du immer Schickelboden. Und das musst du ja wieder aufbauen. Und da kommst du ja dann das ist ja ein ganzes Prozess und das geht immer weiter und das ist heute kurz endet nicht. Und irgendwann sind da mal Herbiziden gekommen und da hat man das Unkraut dann... Gegen Unkraut, also Herbizide. Gegen Unkraut, ja, gegen Unkraut. Und da hat man das Unkraut bekämpfen können, ohne dass wir den Boden wieder verarbeiten. Ja, das war ja super, aber wie kann man das dann zusammenhängen, dass man den Boden schützt gegen die Erosion? Aber der natürliche Boden, wenn das Gras über den Kamp wächst, dann kann ja der Boden nicht weggeschwimmt werden, weil der Boden ist ja geschützt. Das ist ja Stroh. Zuerst mal sind Wurzeln. Also der Stroh hilft, dass die Tropfen dann nicht den Boden auseinander platzen und die Wurzeln erheben den Boden.
Willy
00:35:50
Also Teilen und Auflockern quasi der Regen.
Karl
00:35:53
Also das muss alles so sein, wie es vielleicht ursprünglich war. Und dann hat man, wenn man schon Herbizid hat, und dann kann man, außer dem Unkraut, kann man auch zum Beispiel eine Gründüngung machen. Also wenn man dann zum Beispiel die Soja gedrescht hat, dann kann man einen Hafer setzen oder irgendeine andere Grasart oder sowas ähnliches. Und das kann mal die Wurzeln da, die heben den Boden, der Stroh oben, das hebt der Regen. und wenn es zum Anbauen kommt, dann kann man das nur abspritzen mit Herbizid oder mit irgendeinem Produkt, wo das Graus dann hinmacht und das ist dann ganz geschützt. Das Stroh bleibt dann auf dem Boden liegen. Das hat noch ein zusätzlicher Vorteil, weil das Unkraut kommt ja nur Raus, wenn die Sonne auf dem Boden drauf scheint. Und wenn das so geschützt ist, wenn der Schatten ist, dann kommt vieles von dem Unkraut gar nicht auf. und dann hast du das Problem vom Unkraut auch weg. Aber die Maschinen, die Baumaschinen, die man in der Zeit hatte, die waren geeignet für das, du musst ja den Stroh dann durchschneiden, dass du überhaupt den Sohnmutter durchkriegst und den Sohnmutter setzen kannst. Weil der Unkraut kommt nicht raus, aber die Säure kommt auch nicht, wenn du nur das auf den Stroh einfach schmeißt. Und die Maschinen, die müsste man entwickeln. Und da war ja mein Vater und viele da von der Gegend und von anderen Wir gehen in Paraná, hauptsächlich im Süden Brasilien, wo das ein bisschen höchlicher ist. Die waren alle so in dem drin, dass man das erfindet, wie das funktioniert.
Willy
00:37:24
Und diese Maschinen hat es nirgendwo anders auf der Welt gegeben? Hat man die nicht kaufen können?
Karl
00:37:27
Nein, die Rektzeit ist praktisch eine brasilianische Erfindung. Das ist da in Brasilien entwickelt worden. Tatsächlich?
Willy
00:37:36
Du warst hier dann wie Pioniere in der... Ja, ja.
Karl
00:37:38
Das ist ja so, subtropische und tropische Landwirtschaft, das ist sehr jung in der Welt. Das hat Brasilien erfunden praktisch. Es hätte können, in Afrika passieren, wenn die politische Situation anders wäre. Aber weil Brasilien ein bisschen voraus war, dann ist es in Brasilien passiert. Aber Landwirtschaft in der ganzen Welt wird ja nur in kältere Gegenden praktiziert. Also Europa oder Nordamerika, das sind ja leider kalte Gegenden. Warum ist das relevant?
Willy
00:38:10
Was ist das? Erklär das ein bisschen.
Karl
00:38:14
Du musst viel Investitionen in Forschung sein, dass man überhaupt die Sorten anpasst an solche Situationen. Das ganze System muss man denken, wie das funktioniert in solchen Situationen.
Willy
00:38:33
Nur für mich, aus kaum letzten Leiden. Jetzt haben wir in Europa ein anderes Klima, natürlich mit kälteren Wintern. Im tropischen oder im subtropischen Bereich ist das nicht. Was ist da der Unterschied? Sind die Böden anders oder brauchen die Pflanzen dann andere Temperaturen? Oder was ist da der Unterschied zwischen dem, dass da Landwirtschaft anders funktionieren muss?
Karl
00:38:54
Das ist eine gute Frage. Also Hauptsächlich in Europa ist der starke Winter. Der Winter macht, dass die Schädlinge, die verschiedene Pilzkrankheiten, Pflanzkrankheiten sehr gering werden. Er drückt die.
Willy
00:39:21
Er hat eine Funktion der Winter.
Karl
00:39:23
Genau, hat eine große Funktion in den Ländern. Also dann musst du das nicht artifiziell bekämpfen, wenn das sowieso nicht ein Problem ist. Also Pflanzenkrankheit ist in kältere Gegenden ein kleines Problem. Unkraut ist ein kleineres Problem. Schädlinge sind klein. Also die Probleme, die wir in subtropischen oder tropischen Gegenden haben, ist hauptsächlich, weil wir den starken Winter nicht haben. Und da muss die Technologie halt mithelfen. Und das kommt ja nur, wenn die Forschung so weit ist, dass man da, also mit vielleicht mit Biotechnologie oder mit Spitzmitteln oder mit chemischen Spitzmitteln, dass man das irgendwie dann überwinden kann. Also du hast die großen Ländereien, du hast den Regen, du hast den Boden, aber du hast eine Situation, die vielleicht nicht ideal ist. Und dann musst du also mit den Sorten anfangen, dass die Sorten auch sich ein bisschen mehr verteidigen können gegen diese Krankheiten, Schädlingen und so weiter. natürlich. Also das der Boden, wir haben in Brasilien haben wir nirgends natürlich wie soll ich sagen, starken Boden, fruchtbaren Boden. Das sind, alle Boden in Brasilien sind...
Willy
00:40:35
Entschuldige, dass ich jetzt frage, aber ihr seid in die 50er gekommen, dann gibt es noch andere Siedler, die sind schon ein bisschen früher gekommen. Was für Landwirtschaft war denn dann in Brasilien bevor dann die ganzen... Und von was haben sie noch gelebt? Also Landwirtschaft, wie man es so kennt...
Karl
00:40:49
Es ist, es war so, man hat praktisch, Brasilien ist ja aufgebaut worden, zum Beispiel auf große Plantagen, das war Zuckerrohr und Kaffee, das waren ja auch der Exportprodukte. Und man hat eigentlich nur, Südbrasilien ist ja spät kolonisiert worden, weil es kälter ist. Also Brasilien hat ja angefangen in der tropischen Zone, weil es das ganze Jahr warm ist. Da hat man ja immer Obst.
Willy
00:41:18
Brasilien hat ja alles, von dem Äquator bis das alles ist einfach groß.
Karl
00:41:22
Aber der südliche Teil ist ein bisschen komplizierter da tranzieren die Europäer in Südbrasilien stark, weil das Klima ein bisschen mehr näher an Europa steht, wir haben im Winter, wo ab und zu gefriert, wir haben ab und zu Schneekarten, jeden 10 Jahr haben wir ein bisschen Schnee auch, also es hat ein bisschen mehr zu
Willy
00:41:39
Ich war eher den europäischen Näher.
Karl
00:41:43
Aber im Nord-Nord-Nord-Osten-Brasilien hat es den Vorteil, dass es immer warm ist. Und das ganze Jahr, wenn du ein bisschen Obst setzt, hast du deine Ernährung. Wenn du vielleicht eine Milchkuh hast oder Hühner, hast du für das ganze Jahr was du brauchst für Überleben. Also wir hatten nicht große Landwirtschaften in Brasilien.
Willy
00:42:10
So Selbstversorgung im Prinzip.
Karl
00:42:12
100% Selbstversorgung, ja. Und vielleicht wie die Städte mal größer geworden sind, dann um die Städte rum, dann war dann ein bisschen Gemüse und so Sachen, Produzenten, aber kleine, kleine Betriebe.
Willy
00:42:27
Und du reden ja immer noch von den 30er, 40er, 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, oder?
Karl
00:42:31
Ja.
Willy
00:42:33
Wenn man jetzt in Brasilien Agrarsupermacht Also Soja, Weizen, speziell Soja, Rindfleisch, das war jetzt alles nicht?
Karl
00:42:41
Nein, Soja in Brasilien hat in den 70er Jahren angefangen, Mais in Brasilien hat in den 70er, 80er Jahren angefangen, richtig. Also Weizen hat man ein bisschen gemacht und dann hat man ein bisschen Reis gemacht. Also das war nicht viel.
Willy
00:42:57
Was war aus deiner Sicht der ausschlaggebende Punkt, dass sich das Land dann aus landwirtschaftlicher Sicht ja so, komplett verändert hat, oder? Was war der ausschlaggebende Punkt dafür?
Karl
00:43:08
Technologie habe ich hauptsächlich. Forschung und Technologie. Dass man in so Ländern, also in so Gegenden, wo es vielleicht nur 800 Millimeter im Jahr regnet und vielleicht im Durchschnitt 30 Grad, 25, 30 Grad Jahre über ist, dass man die Regionen mal landwirtschaftlich nutzen kann. Weil Ländereien waren, also Topografie war... Landhaupts, ja. Lernen wir haben, ja. Zum Saufuttern. Nur die Technologie für solche Ländereien benutzen, für Landwirtschaft, die war nicht so selbstverständlich. Und das entwickelt sich noch immer, weil es ist ziemlich jung noch. Also wir lernen noch immer, wie man in solchen Gegenden produziert. Diese Gegend, wo wir jetzt hier sind, die hat sich früher entwickelt. Da waren schon, also diese Gegend spezifisch, da war, nicht für Landwirtschaft, aber da war ein bisschen Viehzucht, aber das war so ganz exzessiv. Ochs, jede 10 Hektar oder was, das war ganz extensiv. Das war nur die natürliche Grasvegetation, die da war, da haben sie einfach das Vieh da drauf und fertig. Und jedes Jahr oder jedes zweite Jahr hat das abgebrannt, dass das wieder rauskommt oder erfrischt oder was. Aber das war komplett so, ohne Investitionen, ohne gar nichts. Das war die Situation in den 50er-Jahren, 60er-Jahren.
Willy
00:44:34
Das war ja spannend, weil wir haben im Vorfeld schon geredet und du hast gesagt, wie ein Kummensatz. Und das ist in der Gegend, wo wir jetzt sind, also im Süden, wo dann auch die ganzen europäischen, und nicht nur europäischen Einwanderer kommen sind, die sollten ja kommen, um das zu bewirtschaften, dieses Land. Dass diese Böden am Anfang, wir haben ja gesagt Steppenböden oder einfach unfruchtbare Böden, Böden sind, wo keine Landwirtschaft im Prinzip wirklich sinnvoll oder machbar war. Und du hast dann gesagt, dass ihr über die Jahre hinweg jetzt aus landwirtschaftlicher Sicht die Böden wesentlich besser sind. Also ihr habt nicht die Böden ausgenutzt in den letzten 40, 50, 60 Jahren, sondern die sind jetzt besser, als sie waren, wie ihr gekommen seid.
Karl
00:45:16
Also ja, das kann sich ja, die sind viel fruchtbarer. Heutzutage, also diese Felder hier, die könnte man vielleicht 10 Jahre anbauen, ohne dass man viel einen Antrag verliert, an Produktivität verliert oder was. Weil die sind wirklich aufgebaut worden.
Willy
00:45:36
Also die Humusschicht aufgebaut.
Karl
00:45:38
Humuss hauptsächlich, das bringt dir direkt zu Ort. Weil wenn du dann zum Beispiel eine Sommerernte hast, zum Beispiel ein Mais, der produziert meinetwegen so, heutzutage produzieren wir schon 13, 14 Tonnen pro Hektar, aber in der Zeit war es vielleicht 6, 7, 8 Tonnen pro Hektar, in den 70, 80 Jahren. Aber da bleibt ja noch 6-8 Tonnen pro Hektar Stroh oder organisches Material drin. Wenn du nach dem noch einen Hafer machen kannst, grün mit schwarzem Hafer, dann macht noch Wurzeln dazu. Da kommt noch ein bisschen Stroh da drüben und nach dem Hafer kommt dann vielleicht Gerste oder später Sojabohnen. Das tust du nie einarbeiten. Die Wurzeln, die tun sich nur anschichtend da drinnen, der Boden. Jedes Jahr geht die Wurzel ein bisschen tiefer, ein bisschen tiefer. Wenn man da grabt, da kann man die Wurzeln schon 2,5 Meter, 3 Meter tief, finden wir die Wurzel von diesem Jahr, den Hafen.
Willy
00:46:47
Der Wurzel ist so tief?
Karl
00:46:49
Der geht so tief, in ein paar Monaten, in 2, 3 Monaten geht er so tief. Weil der Boden wirklich so langsam schon korrigiert worden ist. Weil jedes Jahr geht die Wurzel ein bisschen tiefer. Und die Wurzel, die ein bisschen tiefer gegangen ist dieses Jahr, die hat schon den Weg aufgemacht für die Wurzel, die nächstes Jahr kommt.
Willy
00:47:03
Also das macht bei mir einfach ganz viel Fragezeichen auf, weil ich sehr, sehr oft höre in der Diskussion, zumindest in der heimischen Landwirtschaft, wir brauchen unsere Böden auf. Da geht es auch um Erosion etc. Und dass die Humusschicht, die fruchtbare Schicht, wo man Landwirtschaft machen kann, immer weniger wird bei uns. Da ist schon so, wir haben jetzt noch 20 Jahre Landwirtschaft und dann ist es vorbei oder 20 Ernten oder sowas. Wenn ich mir jetzt das da anschaue, bei euch riesige Flächen und du sagst, bei euch ist genau das Gegenteil der Fall. Ihr habt es über die letzten 10, 20, 50 Jahre Humusschicht aufgebaut.
Karl
00:47:35
Aufgebaut, sicher, ja. Wenn du sicher so eine natürliche Boden Analyse machst, das ist viel weniger an Nutrienten, viel weniger an Humus, viel weniger an Organmaterial da drin, viel weniger an Leben eigentlich sogar, Mikroorgane und so verschiedenes, wie unser landwirtschaftlicher Boden da. Ganz sicher, ganz sicher.
Willy
00:47:57
Du hast jetzt vorher gesagt, Du hast gesagt, ihr braucht Herbizide dafür, damit ihr das Unkraut weg ist, damit ihr dann das sehen könnt, unter dem Stroh, das was dann hinhinhört. Bei Herbiziden geht natürlich bei mir und vielleicht bei Konsumentinnen so auf, oh, Gift. Jetzt sagst du, ich habe jetzt einen Boden aufgebaut, gesunder Boden, fruchtbarer Boden, ertragreicher Boden, gleichzeitig aber, ist das Gift oder mit was spritzt man da? Oder wie spritzt man da und wie geht das zusammen mit einem gesunden Boden, dass man es versteht?
Karl
00:48:33
Ich verstehe, was du meinst. Also, ich sage das so. Die Produkte, die wir heute spritzen, die sind viel von den Produkten, die wir vielleicht vor 20 oder 30 Jahren waren, die sind schon heute verboten. Ich weiß schon, dass sie Schaden gemacht haben.
Willy
00:48:51
Das ist ein richtiger Gift.
Karl
00:48:53
Gift.
Willy
00:48:55
Ich sage es jetzt einmal so, wie man es...
Karl
00:48:57
Wasser kommt davon, wie viel man trinkt, weil es ist auch giftig. Ich kann auch Schaden machen. Es ist Dosis-Sache. Oder wenn man krank ist, dann nimmt man auch ein Medikament, ein chemisches Medikament, damit man besser wird, dass man gesünder wird. Ein Bauer benutzt nicht mehr das, was er wirklich braucht, für das machen, was er will. Man kann die Landwirtschaft ohne irgendein Spritzmittel machen können. Das werde ich sicher tun. Aber zum Beispiel bei Herbiziden. Wir wissen 100 Prozent, dass Glyphosat zum Beispiel, wo ziemlich viel kritisiert wird und mit Recht, dass das auch den Boden-Equilibrium irgendwie zerstört. Weil der hat irgendeinen Bio-Effekt, einen negativen Bio-Effekt. Das wissen wir schon. Auf die Mikroorganisation. Genau. In ganz Brasilien ist es schon ganz verbreitet. Wenn irgendein Bauer in Brasilien rät, der probiert, so viel Glyphosat einsparen wie möglich, also nicht benutzen. Aber man kann es nicht ganz ausschalten von einem Tag auf den anderen, weil das ganze System ist aufgebaut worden. Aber in Brasilien wird zum Beispiel viel, viel weniger benutzt Glyphosat, zum Beispiel wie in Nordamerika. Also wir benutzen wirklich viel weniger. Weil gerade dieses Praktikum, die wir hier machen und in Brasilien normalerweise praktiziert wird, also diese Bodenbedeckung mit Gründünger und so weiter, mit Stroh, das reduziert viel der Unkraut. Das reduziert der Unkraut natürlich sowieso. Und da musst du immer weniger spritzen. Da gibt es auch neue Technologien. Wir haben Spritzgeräte heute, die können also die Das Unkraut identifizieren, das spritzt nur, wo das Unkraut ist, das spritzt nicht mehr flächenweise. Die Technologien kommen, für uns ist es ja viel besser, wenn wir das einsparen können. In zwei Richtungen. Zuerst mal Kostenfrage und zweitens mal, wir wissen, dass das ein bisschen Schaden macht im Boden. Das wissen wir schon. Wie groß ein Schaden ist, weiß ich nicht. Aber wenn man den ganz abschafft und dann verliert man die ganzen Vorurteile von der Direktsaat auch. Man muss das ein bisschen balancieren. Auf einer Seite hast du große Vorteile für die Umwelt, für den Boden, für das ganze System. Auf der anderen Seite hast du Nebeneffekte. Das muss man balancieren, dass man nicht alles verliert, was man aufgebaut hat, nur weil man irgendeine Sache korrigieren will. aber da verliert man alles, was man schon aufgebaut hat. Aber das ist jetzt unsere große Herausforderung, dass man das in die Richtung langsam einleitet. Weil es ist auch so, wenn man geblieben wäre in der Landwirtschaft, wenn man in den 70er Jahren praktiziert hätte, dann hätte die Welt sicher nicht genug Lebensmittel für alle Personen, für alle Leute. Heute ist der Hunger in der Welt sicher nicht wegen der Produktion, weil es zu wenig produziert wird. Definitiv nicht. Das sind andere Probleme, politische oder andere. Aber nicht, weil es zu wenig produziert wird. Und nicht, weil es zu teuer ist. Es ist nur billiger geworden, weil die ganze Technologie dahinter ist. Aber klar gibt es Probleme und Nebeneffekte. Und die muss man langsam korrigieren. Man darf aber nicht das ganze System umschmeißen. Weil das hat so viele Vorteile. Dass man mehr produziert, dass man das billiger produziert, dass man mehr Leute ernähren kann und dass man den Boden aufbauen kann. Dass man das langfristig denken kann, dass unsere Kinder, Enkelkinder, Urenkelkinder das weiter bewirtschaften können. Dass der Boden noch immer da ist oder besser ist, wie es früher war. Das kann man nicht gehen lassen, nur weil da in dem Prozess ein paar Nebeneffekte sind. Aber die müssen wir schon bekämpfen, sicher. mit Technologie, mit Kenntnissen, mit neuen Sachen. Also heutzutage in unserer Landwirtschaft Es wird immer mehr über Bio-Inputs gesprochen. Das ist 100% drin. Das sind viele Farben. Die Nachbarfarben hat schon eine eigene Produktion von Bio-Inputs. Ich habe da auch... Das heißt Bio-Inputs, was heißt das? Das sind Mikroorganismen, die man benutzt, für natürlich die ganzen Schädlinge oder Krankheiten bekämpfen. Statt Spritzmittel, statt chemische...
Willy
00:53:30
Also biologische Selbsthergestellte, glaube ich sogar.
Karl
00:53:33
Oder? Selbsthergestellte, ja. Was sind das zum Beispiel?
Willy
00:53:35
Was kann ich mal darunter vorstellen?
Karl
00:53:36
Das sind Bakterien und Pilze hauptsächlich. Das sind natürliche Bakterien. Das sind natürliche Bakterien und Pilze.
Willy
00:53:41
Wie mache ich sowas? Gib mir ein Beispiel.
Karl
00:53:44
Das ist nur eine Gärung. Das ist einfach so, wie man Bier macht.
Willy
00:53:47
Also du haust einfach irgendwelche Sachen, die du hast auf der Farm zusammen und dann gärt dir?
Karl
00:53:54
Man kauft zum Beispiel eine kleine Quantität von den Bakterien, die du vermehren willst. Und dann kaufst du auch das, wie soll ich sagen, das Mittel, das sie vermehren, das kannst du mit Wasser mischen, das kannst du dann mitmischen, das ist einfach, du vermehrst die Bakterien in den Tank und dann tust du das in den Spritzgerät und sprichst das aus in die Landwirtschaft.
Willy
00:54:18
Also das sind biologische, Bio-Inputs, okay, jetzt verstehe ich es.
Karl
00:54:21
Ja, ja, biologische Sachen. Also das sind, zum Beispiel, das ist interessant, in den Sojabohnen, in den Sojabohnen wird kein Stickstoff gedüngt. Warum wird da kein Stickstoff gedinkt? Weil in den 70er Jahren, das ist lang her, da ist eine Forscherin, die hat mal entwickelt eine Bakterie, die heißt Rhosobium, die macht eine Symbiose mit der Wurzel von der Säure. Und die nimmt die ganze Stickstoff, die die Säure braucht, nimmt sie von der Luft und gibt es der Säure.
Willy
00:54:59
Also die wachsen parallel?
Karl
00:55:01
Ja, wenn die Wurzel von der Säure rausziehst, dann sind so kleine Pallere drauf. Ja, das sind die Risorium. Wenn du durchschneitzt, sind sie ein bisschen rötlich. Das ganze Stückstoff, was die Soja braucht, ist nicht wenig. Das nimmt die Bakterien von der Luft. Das ist eine Bakterie, die arbeitet in Symbiose. Solche Bakterien gibt es hunderte, tausende. Die Wurzeln von den Pflanzen, die arbeiten immer miteinander mit Bakterien und Pilzen für verschiedene Nährungsmittel, die sie brauchen. Für die dann von dem Boden rausziehen. Und zudem gibt auch die Pflanze, den Bakterien, den Pilzen, auch irgendeinen Zuckern oder so was anderes. Ernährungsmittel. Das System ist so komplex. Das bringt die Forschung so kompliziert. Das macht die Forschung von dem ganzen System so kompliziert. Aber uns ist klar, wenn man einen gesunden Boden hat, mit viel Humus, mit vielen Organmitteln und so weiter, Und hauptsächlich mit lebendigen Wurzeln jedes Jahr. Und dann bilden sich die Mikroorganismen sowieso, natürlich. Was wir jetzt machen, ist eigentlich nur effiziente Mikroorganismen, die da rein spritzen, dass das ganze System besser funktioniert, besser wirkt. Nur das. Aber das sind natürliche Mikroorganismen.
Willy
00:56:27
Um zu sagen, die Herbezide, was du vorher gesagt hast, wo du gesagt hast, natürlich haben die auch einen negativen Impact auf den Boden, was sich dann wieder auf den Ertrag auswirkt, was ihr natürlich nicht wollt, aus wirtschaftlicher Sicht. Und das könnt ihr mit Bio-Inputs verbessern.
Karl
00:56:41
Das probieren wir jetzt. Das wird jetzt alles probiert. Die andere Seite von dem Kanzler ist so, die Chemie in der Landwirtschaft ist auch schon an einer Grenze. Die Fortschritte sind nicht mehr so selbstverständlich. Das ist so wie bei Antibiotik. Irgendwann wird der Pflanzenkrankheit auch resistent zu irgendeiner chemischen Moleküle. Aber wenn du Bakterien da rein spritzt, die bekämpften Pilze, die Resistenz passiert nicht so schnell. Das ist ja Bio gegen Bio.
Willy
00:57:20
Die arbeiten miteinander.
Karl
00:57:21
Die arbeiten gegeneinander, aber der eine passt sich an der andere dann auch. Und das ist langfristig viel besser. Ich kann aber nicht das Chemische komplett ausschließen, weil es kann sein, dass zum Beispiel eine schreckliche große Trockenperiode passiert und dass dann die Krankheit wirklich ins Vorschein kommt, weil das sind ja, so wie beim Menschen auch, wenn man die Resistenz ein bisschen verliert, dann wird man... Weil man schneller krank. Da kannst du noch was tun. Aber wenn die Pflanze auch ein bisschen Stress hat, dann wird sie leichter krank. Und dann kann es sein, dass man ab und zu die Pflanze doch mit chemischen behandeln muss. Das kann man nicht komplett ausschließen. Aber wenn es gut läuft, dann kann man vielleicht das 100% mit Bio rausholen. Nur mit Bio-Inputs und so verschiedenes. Man behandelt nur die Pflanze, wenn sie wirklich sehr krank wird mit chemischen. Und das ist jetzt der Weg, was wir kennen. Die ganze Landwirtschaft in Brasilien, in Brasilien ist kein Bauer, ich kann nicht sagen, ist kein Bauer, wo große, ein bisschen größere Fläche umbaut, wo nicht schon benutzt irgendein Bio-Input oder halt schon selber produziert. Brasilien ist wirklich weit voraus in dem Bereich, Bio-Inputs, in die große Landwirtschaft, nicht nur in Bio-Landwirtschaft, in den kleinen Nischen.
Willy
00:58:40
Also wenn du sagst Bio-Inputs, das heißt, ihr seid kein Bio-Zertifizierter.
Karl
00:58:43
Betrieb oder so? Nein, nein, nein. die große Landwirtschaft in Brasilien, alle große Betriebe, die arbeiten mit Bio-Inputs und immer mehr mit Bio.
Willy
00:58:52
Also die ganz Großen?
Karl
00:58:53
Die ganz Großen, hauptsächlich die ganz Großen. Hauptsächlich die ganz Großen. Für die ganz Großen ist es eigentlich leichter als für die Kleinen. Die können besser die Investitionen machen, dass das auch funktioniert. Und die machen die Forschung in der Farm auch. Weil die Forschung von diesen Bio, die Effizienz von diesen Bio-Inputs und von diesen verschiedenen, es gibt ja ein Freund von mir, der benutzt 14 oder 15 Tipps, aber das gibt ja schrecklich viele von diesen. Die Forschung von diesen, das ist ja so kompliziert. Es müsste ja von der Universität oder vom Staat die Forschung kommen, weil die großen Konzerne in der Landwirtschaft, also die chemischen Konzerne, die haben ja nicht so viel Interesse in das Recherchieren oder das Forschen. Weil das kann man ja nicht so leicht...
Willy
00:59:39
Das heißt, die ganz großen Agrarunternehmen und die ganz großen, Chemie-Konzerne, die haben eigentlich unterschiedliche Interessen. Weil die großen Chemie-Unternehmen müssen ja weiterhin ihre Dünger verkaufen.
Karl
00:59:54
Ja, die großen Chemie-Unternehmen wollen ja unsere Probleme auch lösen. Das verstehe ich. Aber sie sind ja auf die Chemie drauf.
Willy
01:00:00
Und du sagst, es hat eine Ablaufdatum. Da kommt man mit der Komplexität der Natur nicht mehr mit neuen...
Karl
01:00:06
Nicht mehr so leicht. Nicht mehr so leicht. Und die große Chemieindustrie ja Die haben alle schon ziemlich viel in der Bio-Forschung heutzutage, weil sie selber schon gemerkt,
Willy
01:00:22
Dass das vielleicht der Weg ist. Also die steigen schon um.
Karl
01:00:24
Die merken auch, dass sie das ja... Die steigen schon um jetzt. Und das ändert sich. Ich meine, in ein paar Jahren wird unsere Landwirtschaft komplett anders ausschauen. Wirklich. Weil ich habe keine Liebe auf die Chemie, was wir halt ausstrahlen. So wie ich auch nicht gerne Medikamente selber einnehme, wenn ich nicht brauche.
Willy
01:00:44
Du magst nicht einfach so, wie irgend ein Arter oder so.
Karl
01:00:46
Ja, ich nehme halt mal das und das ein, nur zum Spaß. Das mache ich mal an, das hat auch nicht zum Spaß. Ich mache, weil ich es brauche, weil ich es muss, weil es notwendig ist. Aber wenn ich einen anderen Weg finde, dann gehe ich den anderen Weg, wenn der Weg besser ist. Und ich finde, der Weg ist besser. Die Forschung macht schon schnelle Schritte heutzutage. Ich meine, wir kommen schon so weit, dass wir vielleicht in ein paar Jahren schon das anders sehen können.
Willy
01:01:12
Es ist sehr, sehr spannend, weil, ich sage es jetzt einmal sehr pauschal, Bitte sieh mir das nach. Aus europäischer Sicht zumindest kriege ich auch hin und wieder, habe ich so den Eindruck, Brasilien steht eher für Irrsinn in der Landwirtschaft oder sowas. Sag ich jetzt mal. Wenn ich jetzt mit dir so spreche, fange ich an, das System irgendwie gar nicht zu verstehen und dann immer wieder besser zu verstehen. Erstens mal, ein großer Teil der brasilianischen Landwirtschaft ist sehr, sehr jung. Also 60, 70 Jahre alt oder sowas.
Karl
01:01:42
Höchstens, ja.
Willy
01:01:43
Das ist aber ein anderer weil es gibt so eine Statistik, dass 70% aller landwirtschaftlichen Betriebe, aller Menschen, die Landwirtschaft machen, haben Flächen unter einem Hektar. Das ist das, was du wahrscheinlich gesagt hast, was vorher auch schon da war, die Subsistenzlandwirtschaft etc.
Karl
01:02:01
Gibt es noch viele eigentlich.
Willy
01:02:03
Und dann gibt es sehr, sehr viele große Betriebe, Familienbetriebe, Konzerne, die sehr, sehr viele Flächen haben in Brasilien. Und die, soweit ich das jetzt, die arbeiten alle bodenaufbauend eigentlich, oder?
Karl
01:02:15
Ja, 100 Prozent.
Willy
01:02:17
Das ändert jetzt mein Vorurteil, mit dem ich quasi von Brasilien... Das heißt, das hat es eigentlich sehr positiv. Wie sehr geht das jetzt?
Karl
01:02:29
Also, du hast gesagt, die brasilianische Landwirtschaft ist sehr jung. Nicht nur die Landwirtschaft, die brasilianischen Bauern sind sehr jung. Wir haben eine... Also, die neue Generation, die kommen alle in die Landwirtschaft ran. Weil das ist ein sehr guter Markt in Brasilien. Das ist ein wachsender Markt. Und zum Beispiel, wo Europa sicher nicht passiert und in Amerika auch teilweise nicht, dass die Kinder von den Bauern, dass sie auf dem Bauernfeld bleiben, in der Aktivität bleiben. In Brasilien ist das praktisch selbstverständlich. Also wenn jemand ein Bauer ist, dass dann ihre Kinder das weiterführen werden. Also dann denkt der Bauer nicht mehr nur an die nächste Ernte, der denkt wirklich an die nächste Generation. Und das hängt mit allem zu an. Das hängt nicht nur mit dem wirtschaftlichen, mit dem Geld zu tun, aber es hat mit dem Boden zu tun. Weil ich baue den Boden auf, nicht nur für mich, ich baue den Boden auch für meine Kinder auf. Und das geht es. Ich denke langfristig. Das ist für mich selbstverständlich. Sogar wenn es ein großes Konzern ist. Ich kenne ein paar große Konzerne, die auch in der Landwirtschaft arbeiten. Aber die sind ja auch eingestellt, dass sie Jahrzehnte in dem Bereich bleiben. Die wollen auch nicht den Boden einfach...
Willy
01:03:42
Also die haben den Boden als Kapital, als Ressource erkannt. Nicht als Ertragsquelle, sondern als Kapital.
Karl
01:03:48
Genau, das muss es sein. Das passiert ja in irgendeiner Firma. Wenn du irgendeine große Firma in der Welt anschaust, die haben auch Pläne für 15, 15, 20 Jahre in der Zukunft. Die wollen auch jetzt nächstes Jahr, also dieses Jahr ein Haufen Gewinn machen. Und nächstes Jahr haben sie die ganzen Fabriken dann zugrunde benutzt und dann haben sie nichts mehr. Das passiert ja auch nicht. Das passiert in der Landwirtschaft gerade so. Wir müssen unsere Wartung von unserer Hauptsache ist ja der Boden. Und wir müssen die Wartung von dem Boden sehr gut machen.
Willy
01:04:33
Das ist eine Grundlage. Die Grundlage ist was du da.
Karl
01:04:36
Das ist unsere Fabrik, unsere Hauptfabrik, der Boden, da muss ja aufgebaut werden.
Willy
01:04:41
Ja, das ist das, was mich so verwundert hat, das war so mein Aha-Moment. Ich habe jetzt ein paar Mal gehabt, weil wir haben hier ganz am Anfang geredet, in unseren ersten Gesprächen, und was ich auch recherchiert habe, da steht viel von Effizienz drin, viel von Preisen, die ihr gekriegt habt, für möglichst viel Sack pro Hektar, glaube ich, sagt sie, oder? Sack pro Hektar. Da haben wir gedacht, wachsen, wachsen, wachsen. Und du hast es ja selber gesagt, optimieren, wachsen, Effizienz. Jetzt sind wir bei dem Punkt Narrativ, was ist so die große Erzählung der brasilianischen Landwirtschaft? Es ist eine sehr junge Erzählung und ihr seid Unternehmer. Ihr seid Landwirtschaft, Grupo, Grupo, das sind ja Grupos. Das sind ja Unternehmen mit 100 Mitarbeitern und mehr. Das ist eine ganz andere Art, Landwirtschaft zu denken. Und dann komme ich vielleicht auf den Punkt Agrarförderungen, damit man das vielleicht im Kontext auch versteht. Mein Eindruck ist, ich sage jetzt mal Österreich, die österreichische Landwirtschaft hat eine lange Tradition. Also die Betriebe haben eine lange Tradition, da ist viel Geschichte drinnen. Euer Geschichte fängt viel später erst an. Ihr habt diesen, entweder die Last oder die Tradition, die habt ihr gar nicht mitgebracht. Die habt ihr quasi angefangen in den 50er Jahren. Und da sind einfach Unternehmen entstanden. Und vielleicht erklärst du uns kurz, wie schaut landwirtschaftliche Förderung, In Europa haben wir die Gemeinschaft, Agrarpolitik, Flächenförderung, einen sehr, sehr hohen Förderanteil. Wie schaut das in Brasilien aus?
Karl
01:06:14
Förderung ist also irgendeine staatliche Hilfe.
Willy
01:06:17
Subventionen, staatliche Unterstützungen.
Karl
01:06:20
Also das, es gibt, aber das funktioniert hauptsächlich für kleinere Betriebe. Von unserer Größe aus haben wir eigentlich nicht mehr so viel Anzug an solche Förderungen. Und das ist ja richtig. Es ist ja ein Geschäft. Es muss ja ein Geschäft sein. Und es ist nicht gerecht, dass da staatliche Gelder für einen rentables Betrieb geht. Ich muss ja rentabel sein für mich selbst. Das ist ja klar.
Willy
01:06:51
Ja, ist das klar?
Karl
01:06:54
Ganz sicher. Für mich ist das schon klar. Und in Brasilien wird es jedes Jahr weniger, diese Förderung. Es gibt auch ein bisschen Förderung in Finanzierung, hauptsächlich in Input-Finanzierung von einem Jahr auf das andere. Das sind ein bisschen Zinsenreduzierung für Landwirte.
Willy
01:07:10
Für Investitionsförderung.
Karl
01:07:11
Für Investitionsförderung, für Maschinen gibt es auch ein bisschen. Das hängt immer an der Größe von Bauern an. Für die kleinen Bauern sind das wirklich große Subventionen, große Förderungen. Umso kleiner der Bauern, umso größer ist die Förderung.
Willy
01:07:27
Der Anteil der Förderung?
Karl
01:07:28
Ja, sowieso. Der größte Teil der Förderung geht für die kleinen Bauern. Große Bauern haben wirklich wenig dazu. Und das ist ja richtig, weil Der finanzielle Markt, wenn ich eine Beziehung habe zu einer Bank, die mich finanziert, Wenn du billige Gelder von der Regierung oder vom Staat kommst, das tut dir das alles verdrehen, das ganze System. Die Banken haben ja niemand den Incentiv, das Geld so richtig billig oder mehr anzutragen. Wenn ich gut zahle oder schlecht zahle, wenn die Regierung da mithilft vielleicht, dann tut das ja alles verdrehen, der Markt. Es ist besser, wenn der Markt die Lösungen selber findet. Wenn ich direkt mit den Banken, mit den Privatbanken, direkt handeln darf oder mit dem Maschinenhersteller direkt handeln darf, wenn ich Geld zum Beispiel in der Hand habe, dass das Geld ein bisschen mehr wert ist, als wenn ich das finanziere. Aber wenn das immer über den Staat kommt, also der Maschinenhersteller, der kriegt sowieso sein Geld, ob ich Geld habe oder nicht, weil das über den Staat dann finanziert wird. Dann fehlen die Anreize dann. Ja, dann fehlt das Anreize. Wenn ich dann effizient bin in meiner Wirtschaft, dass ich dann Geld in der Hand habe, für das besser handeln. Aber der Maschinenhändler, für den ist das egal, ob ich Geld habe oder nicht. Ist meine Effizienz nicht dafür, also habe ich weniger dafür. Dann kann ich das nicht so gut anlegen im Markt. Aber in Brasilien ja, es ist egal, was für Regierend draufkommt, während die Förderungen immer...
Willy
01:09:06
Wird immer weniger da.
Karl
01:09:07
Wird immer weniger. Und da bin ich wirklich einverstanden, das muss ja sein. Landwirtschaft ist sehr wichtig für Brasilien, für den Staat. Aber wir sind ja wir sind ja gut, wir sind ja gut in das, was wir machen. Wir sind ja effizient. Es sind Jahre, wo es vielleicht ein Defizit bringt, weil die Preise nicht da sind, aber ich muss ja langfristig sowieso planen. Landwirtschaft kann schon nie von einem Jahr aufs andere planen. Also ich muss ja sowieso meine Reservator haben, ich muss sowieso irgendeine andere Finanzierungsmöglichkeit in der Hand haben, dass ich dann das nächste Jahr dann wieder das, und ich kann ja mich schützen mit Versicherungen oder mit anderen Instrumenten, die muss nicht unbedingt vom Staat kommen. Ich muss nicht warten, bis jemand mir hilft. Ich muss mir selber helfen können. Und ich glaube, wir sind effizient genug, dass wir das selber schaffen. Aber das gibt nicht so viel. Es gibt wirklich jedes Jahr weniger.
Willy
01:09:59
Aber das ist ja, weil es ja darum geht, also ganz am Anfang hat es gesagt, Papa wollte schon wachsen. Funktioniert, weil gerade Österreich, aufgrund der Topografie, der Lage, ist sehr klein strukturiert. Die durchschnittliche Betriebsgröße 40 Hektar.
Karl
01:10:15
Ja, ich kenne es gut. Ich habe gesehen, dass...
Willy
01:10:18
Genau, den Steiermark, du hast ja den guten Verbindung, du hast ja so ein bisschen auch den Vergleich, deswegen ist das Gespräch gerade mit dir so spannend. Dort heben wir eher den Wert der Kleinstrukturierten, dass das quasi am Betrieb, je mehr Betriebe, desto mehr Kenntnisse für den speziellen Standort, desto mehr kulturelle Vielfalt. Touristische Funktion ist da auch viel drin bei der österreichischen Landwirtschaft, also Landnutzung und Kulturraumgestaltung. In Brasilien ist es anders, da läuft Landwirtschaft über Größe, über Wachsen und über Effizienz.
Karl
01:10:51
Ja, also die brasilianische Landwirtschaft, die funktioniert mit Marktstärken, also mit den, also wie ökonomische Theorien und so weiter, also Konkurrenz und wer effizient ist, der bleibt, wer nicht effizient ist, der fällt halt aus. Das ist, ich meine das ist auch richtig weil ich denke Agrarfelder oder landwirtschaftliche Flächen, die sind ja komplett begrenzt in der Welt man kann nicht neue landwirtschaftliche Fläche einfach erfinden, Boden ist begrenzt also ich glaube, meine Aufgabe als Bauer ist, das meiste von den Boden rausbringen klar, langfristig immer gedenkt den Boden aufbauen, aber ich muss ja Nahrungsmittel, so viele Nahrungsmittel von dem Boden rausbringen, wie es möglich ist. So viel Kilo pro Hektar, so viel Tonnen pro Hektar, ist egal. Viel Sack pro Hektar, wie man es nennt. Oder Fleisch, ist egal. Aber ich muss das gut ausnutzen, dass der Boden wirklich so viele Leute bedient, so viel möglich. Es wäre ja komplett blöd, dass ich das nicht mache. Wenn ich halb so viel produziere und dann, oder wenn alle halb so viel produzieren, dann ist halb so viel Lebensmittel in der Welt. Das ist für niemand gut. Also ich muss das schon machen. Und da kommt die Effizienz rein. Wer das besser macht, der soll ja wachsen. Der soll ja wachsen. Weil wenn mein Nachbar zum Beispiel effizienter ist als ich und ich dann immer Geld verliehe und das langsam nicht mehr führen kann und dass er mich abkauft, dass er dann wächst wegen dem, dann ist das Feld, was ich angebaut habe. Wenn er es anbaut, dann wird es effizienter, dann produziert es mehr. Und das ist ja nur richtig. Es ist ja richtig, dass das besser funktioniert. Weil für die Welt ist es besser. Für die Bevölkerung von Brasilien ist es besser. Für die große Mehrheit von der Person ist es besser. Es ist nur schlecht für der, wo nicht effizient ist, wo das verloren hat.
Willy
01:12:44
Heute jetzt, ich mache jetzt eine Gegenposition. Bei uns sagt man immer, wenn du dann irgendwann, ich habe dir schon 4.000 Hektar, also du bist sowieso nicht mehr am Feld und steigst raus und greifst in die Erde und kontrollierst dort den Boden. Aber geht da nicht auch sehr, sehr viel Wissen verloren oder kannst du bei so großen Flächen, Die Regionen sind ja unterschiedlich, du brauchst ja noch anderes Know-how in einer anderen Region. Kannst du das, wenn das ein großer Betrieb ist, ist es da nicht, Geht da nicht Wissen verloren, auch wenn das alles in einer Hand ist, wie wenn man das einfach regional verteilt in verschiedenen Händen hat, weil die Leute dann ihre Region jeweils besser kennen? Also das ist das Risiko, was ich sehe, wenn die Betriebe zu groß wären, dass das Wissen auch ein bisschen verloren geht um die spezielle Region. Wie kann man dem begegnen?
Karl
01:13:30
Wenn ich zum Beispiel in Nordosten...
Willy
01:13:34
Challenge accepted.
Karl
01:13:35
Ja, das ist kein Problem. nicht. Wenn ich im Nordosten zum Beispiel nicht mehr das bringe, was ich vielleicht gebrungen habe, was das früher war, weil ich nicht dort bin, weil ich die Kenntnisse nicht mehr habe. Und dann verliere ich auch meine Effizienz dort und dann in ein paar Jahren bin ich dann immer dort. Dann wird jemand das abkaufen von mir. Das ist klar. Das ist wieder Marktstärken. Die agieren ja da drin in dem System. Also da muss ich schon schauen, dass ich effizient bleibe. Und das ist eine gute Frage, wie man wächst, ohne dass man das verliert.
Willy
01:14:11
Ja, weil es ist ja Wissen um das.
Karl
01:14:12
Das ist Wissen, ja. Es ist eine Ressource,
Willy
01:14:14
Die wichtig sind.
Karl
01:14:15
Ja, aber die wissen, die sind ja nur bei uns. Wir haben einen Haufen Techniker, die bei uns arbeiten. Darum ist es jetzt schon ein Unternehmen. Du musst ja Leute kontraktieren, also Leute bei sich haben, die die Kenntnisse haben. Und die müssen auch beweisen, dass sie die Kenntnisse haben in der Praxis. Und das muss gemessen werden. Das muss jedes Jahr für Jahr Verglichen werden mit den Nachbarn, mit anderen Daten, dass wir wissen, ob das wirklich so ist oder nicht. Und wenn wir nicht effizient sein, dann werden wir das verlieren. Das ist ganz einfach, so wie es schon passiert ist. Die Fehler, die mein Vater vielleicht gekauft hat oder die wir mal gekauft haben, die sind Leute, die nicht effizient waren. Vielleicht Vielleicht waren sie zu groß, vielleicht haben sie nicht auf Arbeit können, ist egal. Die Gründe sind verschieden. Aber wenn ich mal meine Effizienz verliere, aber wenn du zum Beispiel die Forderung hast vom Staat, dann kannst du länger ineffizient bleiben. Dann schützt sich der Staat von deiner Ineffizienz. Dann ist das Feld, wenn ich nicht so gut produziere, aber noch immer eine Forderung bekomme vom Staat, dann lebe ich weiter von dem Feld. Wenn das aber locker, wenn das offen bleibt, nur Marktstärke agieren. Wenn ich ineffizient bin, wenn ich zu groß gewachsen bin und in eine Region gekommen bin, wo ich nicht auskenne und so weiter und keine Forderungen habe, dann muss ich das Feld irgendwann mal verkaufen zu jemandem, der dort effizient ist und das weiterführt. Es kommt immer zum Gleichen. Im Endeffekt schützt die Forderung nur die Ineffizienten. Nur die, die das nicht bringen, die den Boden vielleicht nicht so respektieren, die den Boden nicht so viel aufbauen, die die Produktion nicht rausbringen, Jahr für Jahr. Das ist ja nicht nur ein Jahr. Das sind immer 10, 15 Jahre, dass man da wirklich abbaut. Also umso mehr die Forderung da ist, umso mehr schützt du die ganze Ineffizienten, die das nicht bringen.
Willy
01:16:30
Jetzt passt es gut zu dem Thema, weil wir gerade so ein bisschen im Vergleich sind zwischen Europa oder Österreich und Brasilien. Wir haben ja diese wirklich klar strukturierte Landwirtschaft, wo, sage ich mal, die Produktion, wenn man sich jetzt da die Flächen anschaut, also du kannst mit großen Maschinen arbeiten, du hast diese Economies of Scale, du kannst sehr effizient arbeiten, du betonst das ja auch. Das geht in Österreich halt nicht, das Spezielle, was ist in den Bergregionen, wo du halt sehr viel Arbeit investieren musst, um einen gewissen Ertrag zu erwirtschaften. Was würden das dann, wenn man den Gedanken weiterspielen, dann wäre ja immer ein österreichischer Betrieb im Vergleich mit einem brasilianischen Betrieb oder mit einem anderen ukrainischen Betrieb, egal wo, immer benachteiligt. Jetzt, soll man Landwirtschaft nur nach einem Effizienzkriterium, glaubst du, beurteilen, weil Österreich könnte dann sagen, unsere Landwirtschaft ist nicht effizient, lagern wir es aus nach Brasilien und sonst wo hin, dann hören wir halt auf mit der Landwirtschaft. Wenn man es nur unter dem Produktivitätsgedanken sehen würde, dann muss man so eine gewisse Ineffizienz auch hinnehmen, national gesehen, wenn man Landwirtschaft betreiben muss. Weil man muss ja die eigenen Leute auch, wenn die Grenzen mal zusehen sollten, aus irgendeinem Grund, man muss sich die Leute irgendwie versorgen.
Karl
01:17:42
Ich glaube nicht, dass irgendein landwirtschaftliches Feld in Österreich irgendwann nicht angebaut wird mit irgendwas. Aber wenn du nicht zulässt, dass die Marktgriffe das bestimmen, was da umgebaut wird. Und dann ist die Diskussion komplett sowieso unnötig. Das bringt ja nichts. Aber Soja, bin ich sicher, dass Brasilien immer besser produzieren wird. Weil Soja, Mais, solche Produkte, Baumwolle, die brauchen große Flächen. Das geht gut in großen Flächen. Aber zum Beispiel in unserer Genossenschaft hier, wir haben auch Mitglieder, die haben kleine Felder. Die haben 50 Hektar, 30 Hektar. Das gibt es auch. Das gibt es auch. Aber die haben dann auch angefangen, zu diversifizieren. Die bauen dann immer Soja oder Mais an. Die bauen schon vielleicht Zwiebeln oder Tomaten oder irgendwas, was halt mehr bringt pro Hektar. Das bringt zwar ein bisschen mehr Arbeit, aber das ist halt ein bisschen konzentrierter. Oder Milchwirtschaft oder irgendwas anderes. Man kann ja diversifizieren. Man muss ja nicht unbedingt die große Landwirtschaft praktizieren in Österreich. Man muss ja nicht Soja oder Mais oder Baumwolle ins Kiel haben. Auch nicht, noch nicht. Aber man kann ja anbauen, was geeignet ist für die Gegend. Oder Obst oder Gemüse oder irgendwas anderes. Aber wenn es eine landwirtschaftliche Gegend ist, dann wird es weiter angebaut. Oder Wein oder Weintrauben, irgendwas. Es wird immer etwas geben, was man produzieren kann. Man kann in diesen kahlen Gegenden in Spanien und Frankreich, wo es gar nicht regnet, da produziert man super guter Wein. Also es wird immer etwas geben, wenn es genug regnet für die Kultur oder wenn der Boden einigermaßen passt, kann man immer etwas anpassen. Nur wenn das von oben kommen muss, wenn die EU oder die österreichische Regierung mal entscheidet, was du anbauen sollst, dann okay.
Willy
01:19:41
Also du sagst, man muss quasi den Markt entscheiden lassen, was angebaut wird, weil es sich dann eher.
Karl
01:19:49
Also wenn der Markt heutzutage zum Beispiel nur GMO-freie Soja oder nur Bio-Soja kaufen würde, dann würde ich Bio-Soja produzieren. Ja, ganz klar. Es ist ja klar. Der Konsument ist ja der Chef von dem Ganzen. Weil er anschafft, in dem ganzen System ist der Konsument. Der Konsument schafft einen. Nur der Konsument. Wirklich. Wirklich wahr. Klar, unsere Soja geht auf China. Dort geht es nach Menge. Aber wenn man China anfängt, anderes verlangen oder was, dann produzieren wir was anderes. Zum Beispiel, ich produziere auch Bohnen hier. Bohnen für... Ein paar Mittagessen gibt es in Brasilien immer Reisenbohnen.
Willy
01:20:30
Die Bohnen, die... Die sind wirklich überall.
Karl
01:20:31
Ja, die Bohnen, die gehen direkt für Konsum, direkt in den Supermarkt. Also, das produziere ich auch da. Ich produziere auch Sojabohnen, Sojaboden für China. Produzieren auch Malz, also Gerste für Malz für Bier in Brasilien. Was der Markt verlangt, wird produziert. Am Endeffekt ist der Konsument der Chef im Ganzen.
Willy
01:20:56
Weil du GMO gesagt hast, ihr habt es mir vorher schon aufgeschrieben und dann wieder vergessen, zum Fragen, wie wir das Thema GMO in Brasilien sehen. Ist das eher etwas Nützliches, etwas Progressives, weil in Europa hat man eher Angst ein bisschen vor GMO. Wie ist da die Position in Brasilien oder die Sichtweise?
Karl
01:21:13
In Brasilien kann es am Anfang, das war glaube ich vor 15 Jahren, glaube ich, bis es angefangen hat, war es eine Zeit verboten. Aber dann haben sie gleich das freigeben. Heutzutage ist es, also wir haben ein ziemlich aktives Landwirtschaftsministerium. Also irgendeine neue Sorten, GMO-Sorten oder irgendeine neue Spritzmittel oder was. Das muss getestet werden, das muss dann irgendwo dort durchgehen, diese ganzen Prozesse, dass man freigegeben wird.
Willy
01:21:47
Dauert ewig.
Karl
01:21:48
Ja, dauert ewig. Aber das ist eine Realität heutzutage. Aber es bringt Vorteile. Wir bauen hier in dieser Gegend auch teilweise Game-off-frei Soja und Game-off-frei Mais an, für spezifische Märkte.
Willy
01:22:08
Also was der Markt verlangt wieder?
Karl
01:22:09
Was der Markt verlangt, genau. Wenn das ein bisschen weniger produziert, dann muss halt der Markt ein bisschen teurer zahlen und das ist der Fall.
Willy
01:22:17
Aber hast du neben dem, du sagst jetzt, du bist Unternehmer, du produzierst Landwirtschaft, du bist landwirtschaftlicher Unternehmer, Agrarunternehmer, produzierst, was der Markt verlangt, aber hast du irgendwo eine Präferenz, wo du sagst, ich würde am liebsten das und das produzieren und ich mache das andere zwar, weil ich muss, aber ich tue es ein bisschen mit Bauchweh oder bist du da Also.
Karl
01:22:38
Ich produziere, was der Markt verlangt, aber die Entscheidung in der Farm, die ist zwar ein bisschen mehr komplizierter, weil ich muss ja die Fruchtfolge haben, dass ich den Boden aufbaue, dass ich den Boden schütze und dass das alles Sinn hat. Also ich schaue nicht nur jetzt zum Beispiel, wir haben da zum Beispiel im Sommer haben wir halb Soja, halb Mais. Die meisten von der Gegend, die haben 80% Soja, 20% Mais. Also wir haben viel mehr Mais wie Soja da in der Fruchtfolge. Das kommt von dem, dass wir überzeugt sind, dass das für das System gut ist. Dass es langfristig besser ist.
Willy
01:23:18
In einen Boden wieder investiert.
Karl
01:23:19
In den Boden investiert. Und hier in der Gegend haben wir wahrscheinlich eine von den höchsten Erträgen von Soja und Mais. Und das kommt wahrscheinlich von dem auch. Nicht nur von dem, es kommt auch von dem. Also ich denke jetzt nicht nur an die nächste Ernte wieder, also ich denke dann nur...
Willy
01:23:37
Man könnte es maximieren, weil die Sojapreise gerade hoch sind, müsste es aber auf Kapitalboden, weil der Boden dann entsprechend leerer wird oder ausgesaugter wird von der Kultur.
Karl
01:23:46
Und vom Markt kann ich mich ein bisschen schützen. Also es gibt die Börsen, es gibt verschiedene Instrumente, die ich mich vom Markt ein bisschen schützen kann oder andere Gelegenheiten suchen kann. Also das ist, für mich ist es, Also ich kann nicht sagen, dass nur der Boden wichtig ist, sonst würde ich dann gar nichts produzieren. Ich kann aber nicht sagen, dass der Markt nur wichtig ist, sonst in zehn Jahren kann ich auch nichts mehr produzieren. Das ist wirklich so ein Gleichgewicht, das muss man da finden, so ein Equilibrium. Also ich denke nicht nur kurzfristig, ich muss ein bisschen kurzfristig denken, weil das muss ja auch Geld bringen, dass ich nächstes Jahr wieder weitermachen kann. Aber ich darf auch nur nicht langfristig denken, das muss irgendwo so zwischendrin sein. Weil der Markt für nächstes Jahr wissen wir sowieso nicht, wie die Preise sein werden wirklich also Mais wird jetzt September angefangen anbauen und das werden wir dann im Februar dreschen, also wie der Preis im Februar wird sein, von Mais, das weiß niemand das wisst du, was man kann anbauen das wird leichter für kaufen und verkaufen aber das weiß ja niemand, also dann weiß ich nicht, ob der Mais oder die Soja oder was besser wird sein in Zukunft wenn ich es mal verkaufen muss also das weiß man sowieso nicht, also ich muss da irgendwie zwischendrin ein Spiel finden, dass das zum Beispiel Gerste, wenn man das langfristig anschaut, ist es vielleicht nicht so eine Superkultur für unsere Gegend. Einige Jahre bringt es eine gute Rentabilität, einige Jahre bringt es gar nichts. Es kommt mal eine Frost, wenn sie mal blüht und dann ist die ganze Gerste verloren. Aber in der Fruchtfolge ist es eine gute interessante Situation. Die ganze Gründung, die man macht, die bringt überhaupt nichts. Das wird nur gesetzt und dann wird auch gespritzt, dass man was anderes drauf setzt. Das ist nicht, dass da Wurzeln drin sind, dass der Boden geschützt ist. Das bringt ja kurzfristig nichts. Aber wir sind wirklich überzeugt, dass das langfristig was bringt. Und dann macht man halt das, was der Vorteil ist.
Willy
01:25:43
Und das ist ja diese Grundthematik oder das Grundproblem, dass man das kurzfristigen Gewinn gegen den langfristigen Gewinn aufwägen muss. Und in der Politik funktioniert es nicht, weil kurzfristig ausgelegt ist, dass man langfristige Entscheidungen tritt, weil man gleich wieder abgewirkt wird. In der Wirtschaft ist ja das Vorurteil eigentlich auch so, weil in Konzernen, wenn du quasi bilanzieren musst, wenn du Renditen ausschütten musst, da ist die Wirtschaftsstruktur, die Organisationsstruktur, was hinter Konzernen und Nehmensteht, kurzfristige Optimierung. Weil Anleger, Investoren, Aktionäre Renditen haben wollen. Wie komme ich da aus?
Karl
01:26:22
Ich bin nicht so ganz unverstanden. Ob die großen Konzerne unbedingt nur kurzfristig denken. Weil die würden ja nicht so lange überleben, wenn sie nur kurzfristig denken. Wenn sie nur alles ausnutzen würden, was sie haben, für dann die nächsten zwei, drei Jahre mal super reingewinnen haben und dann ist alles schon, wie soll ich sagen, dann ist ja nichts mehr dahinter. Ich glaube nicht, dass das wahr ist. Es muss irgendwo Equilibrium sein. Wenn man nur kurzfristig denkt, dann ist es gleich am Ende.
Willy
01:26:56
Man nimmt ja den Markt aus dem Game.
Karl
01:26:59
Ja, genau. Es sind ja so viele Beispiele in der Konzernwelt, in dieser Welt, Firmen, die zu kurzfristig gedenkt haben und dann sind sie mal wieder nicht im Markt mehr. Also Kodak oder so verschiedene Beispiele gibt es, die haben gemeint, das wird sich nie ändern, das muss man sich nicht anpassen, das wird so gemacht, wie man es bis heute machen muss, und das war es nicht mehr getan. Ich denke, man muss sich halt, das geht nicht anders, in der Welt geht es nicht anders. Und in der Landwirtschaft in Brasilien haben wir den Vorteil, weil das die größte Mehrheit von Unternehmen, glaube ich, sind immer Familienbetriebe. Und dann denkt man wirklich an die nächste Generation auch. Also ich denke wirklich an meine Kinder, an meine Töchter oder an meine Neffen und Nächte und so weiter, dass die das weiterführen können. Und dann will ich ja nicht meinen Boden einfach zerstören oder das einfach nur raussaugen und dass ich dann, dass meine Kinder, Enkelkinder einfach nicht mehr anbauen kann.
Willy
01:28:01
Das ist spannend, weil was du jetzt sagst, das ist landwirtschaftlich, aber allgemeinwirtschaftlich ist es, wenn du sagst, Markt und effizient und alles, was du sagst, führt im Prinzip Marktlogik und Effizienzstreben zu Nachhaltigkeit.
Karl
01:28:14
Ja.
Willy
01:28:15
Warum war es denn so die letzten, wir sind ja so in einer leichten Klimakrise, wir sind in einer Marktkrise, es gibt überall wieder Probleme. Die Realität zeigt ja, dass es offensichtlich auch nicht so ist, dass wir auch in ineffizienten Zinzen reinlaufen. Sonst wären wir ja schon nachhaltig, sonst wäre die Welt ja nachhaltig.
Karl
01:28:35
Ich weiß nur, ob das ineffizient ist.
Willy
01:28:37
Ich hole ein geschwindendes Ding. Lass dich nicht rausbringen, du kannst ruhig weitere.
Karl
01:28:41
Ich weiß noch mal, ob man das Ineffizienz nennen kann, weil es gibt Nebeneffekte. Alles, was man macht, hat Nebeneffekte. Das Klimaproblem, das sind Nebeneffekte von unserer großen Entwicklung im letzten Jahrhundert. Man hat so große Fortschritte gemacht in der Welt im letzten Jahrhundert. Also zum Beispiel ich kenne die Aussprüche, die Wörter nicht richtig auf Deutsch, aber die Welt ist sicher, viel sicherer geworden. Also die Leute leben besser, leben länger, leben insgesamt viel gesünder. Die ganzen Bevölkerung in der Welt sind gesünder heute, wie früher war. Ganz sicher. Man lebt heute bis 80, 90 sich selbstverständlich fasst in die entwickelnden Länder hauptsächlich. Oder sogar, wie viele Personen sind im 20. Jahrhundert vom Nothunger rausgeholt worden. Wir haben so viele Fortschritte gemacht, aber es gibt Nebeneffekte. Und die muss man korrigieren. Das ist das gleiche Fall zum Beispiel von den Spritzmitteln, die wir benutzen. Oder die Medikamente, die wir so viel benutzen, für unsere eigene Gesundheit.
Willy
01:30:02
Antibiotikaresistenz etc.
Karl
01:30:04
Das sind Nebeneffekte. Man kann das System umschmeißen, weil da ein paar Nebeneffekte sind, die kann man ja bekämpfen. Aber die bekämpft man wieder mit Technologien, mit Kenntnissen, mit Forschung, mit Fortschritten. Man darf nicht zurücktreten. Ich meine, man muss weiter forschen, weiter schauen. Weil mit neuen Technologien, das kann man wahrscheinlich besser lösen, als wenn man einfach nur zurücksteckt und einfach zurückgeht, 50 Jahre zurückgeht. Und dann sehen wir gar nichts mehr.
Willy
01:30:33
Du siehst meine skeptischen Argumente, was ich bringe. Kennst du diese Unterschiede, wenn man nach Europa reist und mit europäischen Kollegen spricht? Merkst du diese Unterschiede?
Karl
01:30:44
Das gibt es in Brasilien auch so. Wenn ich mit Stadtleuten in Brasilien spreche, Curitiba, Sao Paulo, das sind große Städte in Brasilien, die haben überhaupt keine Ahnung von der Landwirtschaft. Man sieht ein großer Unterschied, eine große Stufe von der Weltanschauung. Spezifisch von der Landwirtschaft. Es gibt wirklich groß, wirklich weit weg. Komplett anders. Aber ich weiß nicht, wie man das korrigiert. Das weiß ich nicht. Das, was du machst, das ist ja super. Ich meine, das ist ja ein guter Schritt schon.
Willy
01:31:26
Danke schön. Ihr kriegt nichts dafür.
Karl
01:31:27
Dass ihr das sagt. Das werden wir schon später aushandeln. Aber das stimmt schon. Ich war jetzt zum Beispiel, das Jahr war in San Paolo, in einem großen Fußballstadion in San Paolo, haben so verschiedene Agrarfirmen mal eine Veranstaltung gemacht dort, für die Landwirtschaft, die brasilianische Landwirtschaft mehr in die Stadt bringen. Also das waren so große Konzerte, Musikkonzerte, aber mit dabei waren auch Bauern dabei, es ist gezeigt worden, was Agro ist, also was brasilianische Landwirtschaft ist, es gibt verschiedene Projekte, wo wir das ein bisschen zusammenbringen, also was wirklich die Landwirtschaft ist, weil in Brasilien passiert das auch, also in Brasilien wird auch die Landwirtschaft angesehen, als die, wo du alles umholst oder alles zerstört und du kannst sie Umweltprobleme bringen und so weiter und im Endeffekt ist es nicht, wir sind genauso mit den Sachen, wir befassen uns genauso Wir machen das Beste, dass man die Probleme sowieso lösen kann. Aber ich glaube, der beste Weg ist immer das Sehen als Nebeneffekte von großen Fortschritten, die wir gemacht haben. Und die werden wir schon langsam korrigieren mit der Zeit, mit Geduld und mit Forschung und mit Kenntnissen und mit Technologie. Das werden wir schon korrigieren. Es gibt so eine schöne Geschichte, da früher, bevor der Auto überhaupt nicht gefunden war, da war das ein großes Problem mit den Pferden in der Großstädte. Da war ja ein großes Problem mit Pferden. Da war ja keine Lösung in Sicht. Und auf einmal war der Auto da und da war kein Problem, weil sie die Pferde geprüft haben. Die geruch und lade so probleme das war von formel weg von der auto die lösung für alles und heute ist es ein problem aber wir lösen das da kommen die elektrischen autos kommt vielleicht eine neue technologie für energie erzeugung oder irgendwas das mit mit forschung die nebeneffekte korrigieren wir langsam perfekt wird ja nie aber aber ich meine wir werden schon besser werden ich
Willy
01:33:39
Bleibe jetzt ich bleibe jetzt auf meiner auf meiner kritischen ding weil du sagst dir schon, Challenge Accepted, in meiner kritischen Position, wo ich einfach noch, ja, du sagst, du hast mich jetzt irgendwann schon ein bisschen überzeugt, dass große Unternehmen schon auch irgendwo so diese Effizienz und was mir wirklich gefällt ist, wie du so optimistisch bist in Richtung Nachhaltigkeit, also wie du es argumentierst, es ist schlüssig, finde ich, dass dein Boden der Ertrag ist, den du erhalten musst. Das heißt, du musst ja fast nachhaltig handeln, weil du sonst ökonomisch einfach nicht, wenn die ökonomischen Räumenbedingungen so sind, dass du dann quasi ökonomisch auch dafür gestraft wirst, wenn du dich gegen den Boden verhältst. Genau. Gibt es aber, das heißt, ja, Unternehmen wachsen, gibt es für dich aber irgendwo, aus welchen Gründen auch immer, so eine Obergrenze, wo man sagt, über gewisse Grenze sollte ein Unternehmen nicht wachsen sollen, weil es dann zu viel macht, in einer Hand ist, etc. Gibt es irgendwo für dich auch eine Grenze, wo du sagst, jetzt reicht es, oder das sollte dann nicht mehr sein?
Karl
01:34:41
Ich glaube nicht, ich glaube nicht. Es ist ja fast unmöglich, dass ein Konzern so groß wird in der Landwirtschaft, weil das wirklich eine praktische Sache ist. Also in der Technologie, in der Informationssache, das ist viel leichter, dass da irgendein Monopol entsteht, so wie Google oder sowas ähnliches, wie in der Landwirtschaft, weil das ist in der Praxis, du musst ja Maschinen haben, du musst ja alles verwalten. Und wirklich, wenn es wirklich groß wird, dann ist es wirklich kompliziert, dass man eine Effizienz verliert, irgendwo.
Willy
01:35:06
Hat sie schon eine Grenze?
Karl
01:35:09
Das weiß ich nicht. Das weiß ich nicht. Das ist ja so.
Willy
01:35:14
Weil ich viel mehr in die Organisation gehe, wie in die Arbeit selbst dann.
Karl
01:35:18
In der Landwirtschaft ist es ja so, du kannst nur wachsen, wenn du fällt, preismäßig günstig genug ist, dass man überhaupt wachsen kann. Weil hier in der Gegend im Süden Brasilien, das lohnt sich nicht mehr.
Willy
01:35:31
Das war ja der Grund, warum wir den Norden haben gesetzt.
Karl
01:35:33
Und wenn dort im Norden mal die Landpreise so steigen, dass es sich vielleicht nicht mehr lohnt, Weil du musst ja dann Geld anlegen, für das Feld kaufen oder Pacht oder irgendwas, und mit der Zeit musst du das nicht zahlen. Wenn das sich nicht zahlt mit der Zeit, dann lohnt es sich nicht. Und da ist wahrscheinlich die logische Grenze. Das wäre zuerst mal die Grenze. Wir haben zum Beispiel die Gelegenheit in den letzten Jahren, vielleicht in eine andere Gegend zu kommen. Mehr als Nordenbrasilien oder in eine andere Gegend. Und wir haben entschieden, nicht zu gehen. Gerade wegen dem, dass wir uns nicht zu viel aufteilen, dass wir vielleicht nicht effizient verlieren mit dem, was wir schon haben. Das war unsere Entscheidung, weil wir sind drei Brüder.
Willy
01:36:14
Wir können uns ein bisschen verteilen.
Karl
01:36:15
Ja, wir können uns ein bisschen verteilen, aber wir wollen alle noch da leben, in der Siedlung leben und die Familie die Kinder aufziehen und so weiter. Mit deutschsprachigen Sachen, mit der Schule und so weiter. Die Gemeinschaft und das alles. Und wenn wir uns zu viel verteilen, zu viel verstreuen, kann es sein, dass das viel zu anwaltvoll wird. Zu kompliziert wird für uns. Und da verliert man vielleicht Effizienz. Oder verliert man Familienleben, ist ja egal. Aber irgendwann verliert man. Die Heimentscheidung vielleicht nicht. Vielleicht probieren wir es noch so machen, wie wir es jetzt machen. Ist es richtig falsch? Das kann man nur in Zukunft wieder wissen.
Willy
01:36:54
Braucht man eine Kristallkugel wieder?
Karl
01:36:55
Ja, aber es war die Entscheidung, die wir getroffen haben, weil man wirklich überzeugt war, dass das die beste Entscheidung war im Moment. Und ich glaube, das war die beste Entscheidung noch immer. Aber ich weiß nicht, ob ich kenne Konzerne, die sind sehr gut und sind sehr groß und sind sehr effizient, sind vielleicht effizienter sogar wie mir
Willy
01:37:14
Vielleicht noch.
Karl
01:37:16
Ja, vielleicht, weil ich die Nummer nicht alles so komplett analysieren kann, aber produktionsmäßig sind sie effizienter wie mir. Also sie sind wirklich gut, wirklich gut. Und ich kenne die Leute, die mit da arbeiten, ich kenne viele von den Leuten, die da arbeiten, die sind sehr gute Leute. Wenn du Konzern so aufbauen kannst, dass du wirklich so gute Leute drin hast und das so effizient machen kannst, das gut machen kannst, dann okay, dann soll es ja wachsen. ganz natürlich. Aber ich glaube nicht, dass in der Landwirtschaft das so monopolisiert, das kann ja gar nicht so monopolisiert werden, dass da zwei, drei Konzerne ewig bleiben. Weil das ist ja praktisch, ich sage, das ist nicht so, das kann man nicht so, das ist nicht so wie Technologie und Information. Weil da kann man wirklich die Welt erobern, also als Monopol fast. Das ist eine komplizierte Situation. Aber bei der Landwirtschaft entsteht der Risiko, glaube ich, gar nicht, dass es zu groß wird.
Willy
01:38:13
Ein Thema, was wir unbedingt ansprechen, ich kann nicht nach Brasilien fahren, das Thema nicht ansprechen, weil dann fragen Sie mich in Europa, ob ich jetzt feig war, dass ich das Ding frage. Jetzt musst du natürlich jetzt herhalten. Thema Regenwald. Ich frage die nachher, dann kommt die noch einmal die Frage, wie es euch in Brasilien eigentlich damit geht, mit der Perspektive, die quasi jetzt Europäer wie ich mitbringen, und wie es jetzt dazu steht. Man hört ja immer wieder, gerade im Bereich Soja, dass Regenwald abgeholzt wird, damit neue Flächen entstehen. Ihr habt es jetzt auch im Norden Flächen. Was ist aus eurer Sicht die Realität? Wie viel ist dran an dieser Kritik, dass viel abgehalzt wird? Wie schaut deine Realität dazu aus?
Karl
01:38:59
Sicher alle Bauern in Brasilien sind dafür, dass man den Regenwald erholt, erstens mal. Wir leben ja auch auf dem gleichen Planeten wie alle anderen. Für mich ist es ganz klar, also für die Großteil der Bauern hat es in Brasilien, aber das ist anders für die Stadtleute. Für die Bauern in Brasilien ist es ganz klar, dass das nicht stimmt. Der Regenwald wird nicht abholst, wenn man Soja anbaut. Das darf man in Brasilien. Und irgendein Bauer, der ein bisschen kuriosere Fläche schon hat, der wird ja schrecklich viel fiskalisiert, heutzutage mit Satellitfotos und alles. Also die Organe, also die internationale Organisation, die verschiedene Organisationen, die wissen ja alles, was gemacht wird schon auf dem Boden. Und die wissen, wem jedes Stück Feld gehört, die wissen, jeder Baum, wo umgeschmissen wird, wissen sie. Das wäre ja komplett ein Fehler von mir, wenn ich etwas mache, das nicht legal ist oder nicht richtig ist. Dann kann ich mein ganzes Feld verlieren in Brasilien. Die Umweltgesetze in Brasilien sind sehr streng. Sind streng? Sehr streng. Wirklich streng.
Willy
01:40:16
Okay.
Karl
01:40:20
Wer ein bisschen größeres landwirtschaftlichen Betrieb hat, der macht das 100% richtig. Er darf nicht das Risiko eingehen, vielleicht sein kann das Feld verlieren, sein kann das Vermögen verlieren. Das ist ein reelles Risiko in Brasilien, wenn du die Umweltschutzregeln oder Gesetze nicht einhältst.
Willy
01:40:42
Und die werden auch exekutiert, weil oft ist es ja so, dass es zwar strenge Regeln gibt, aber die Exekution dann fehlt.
Karl
01:40:50
Die Fisch-Kolation funktioniert eigentlich gut in Brasilien. Ja, doch. Ja, sehr gut, wirklich. Es schaut vielleicht nicht aus auswärts, vom Ausland her. Aber es funktioniert wirklich gut. Zum Beispiel im Nordosten, die Farben, die wir in Mariano gekauft haben, da waren, das sind 2000 Hektar, über Satellit. Über Satellit hat eine internationale Organisation, das war keine die Brasilianische Regierung, Die hat identifiziert, dass 200 Quadratmeter in 10.000 Hektar nicht regulär waren. Das hat schon so viele Reihenfolge gehabt mit Banken und so weiter. Und das haben keine mehr gemacht, das haben wir so gekauft. Wir haben jetzt eingezäunt, dass es sich wieder erholt wird und so weiter. Das alles macht, dass wir es richtig wieder aufbauen. Aber das hat Konsequenzen mit Privatbanken, mit Finanzierung, das hat Konsequenzen mit großen Konzernen, so wie Bungi, Kargil. Das bringt so viele Konsequenzen, so viele Probleme ins Geschäft rein, dass man wirklich alles macht, dass man alles richtig macht. Wirklich. Und in Brasilien zum Beispiel, jeder Bauer muss außer dem Regenwald, in irgendeinem Gebiet in Brasilien, muss jeder Bauer, 20% von seiner ganzen Länderei, muss Urwald bleiben. Muss unbedingt Urwald bleiben.
Willy
01:42:15
20%?
Karl
01:42:16
20%. Also wenn ich 1000 Hektar habe, dann muss ich unbedingt von den 1000 Hektar 200 Hektar weglassen. Das muss überall bleiben.
Willy
01:42:23
Da in der Region?
Karl
01:42:24
Da in der Region und im Piauí, Marajan, Serrado. Serrado, ja. Serrado Vegetation, wenn man nicht der Regenwald mitteilt. Alles, was in der Nähe vom Regenwald ist, also der ganze Rand vom Regenwald, da darf man sowieso nichts mehr umschmeißen. Da darf nichts mehr abgeholzt werden.
Willy
01:42:40
Aber es kann ja zufällig was umfallen.
Karl
01:42:43
Ja, schon, aber das sieht der Satellit. Und das Feld, das gehört ja mehr. Das weißt du, die Regierung, schon, dass das Feld glücklich ist. Alle Bauern müssen schon vor ein paar Jahren die ganze Ländereien, die ihnen gehört, geografisch einschreiben in ein System.
Willy
01:43:04
Also man weiß, diese 1000 Hektar gehören dir und wenn die jetzt da sind, dann musst du 20 Prozent...
Karl
01:43:09
Ja, 20% muss da bleiben. Außer den 20% muss bei irgendeinem Wasser, also Fluss oder See oder was, muss mindestens 30 Meter auf jeder Seite bleiben. Wald oder was halt ursprünglich ist.
Willy
01:43:26
Also wenn jetzt da irgendwo ein Bach ist, dann braucht er 30 Meter.
Karl
01:43:28
30 Meter, ist es egal, ob der Bach nur ein Meter ist. Wenn er 30 Meter ist, dann muss es 30 Meter sein. Wenn er 40 Meter ist, dann muss es 40 Meter sein. Also unter 30 ist mindestens 30 Meter. 30 Meter ist immer die Breite vom Fluss. Also wenn der 100 Meter breit ist, so wie in Amazon ab und zu passiert, dann muss 100 Meter nicht übertrauen, also geschützt sein.
Willy
01:43:50
Das heißt, ich darf dort an dem, was ist, ob das jetzt so weit ist, steppen oder sonst was, ich darf an dem nichts verändern. 30 Meter?
Karl
01:43:58
30 Meter.
Willy
01:43:58
Achso, mindestens.
Karl
01:43:59
Mindestens. Wenn es ein kleiner Bacher ist. Bis zu 30 Meter breit ist es 30 Meter. Und das wird fiskalisiert, das wird mit Satellitfotos fiskalisiert. Heutzutage ist das mit künstlicher Intelligenz so einfach. Die Fotos, die werden einfach reingeladen und das zeigt dann auch, wo das Problem ist. Und die Fiskalität, ich weiß genau, das Feld gehört dann dem und da kommt gleich die Strafe und die sind starke Strafe.
Willy
01:44:27
Und wie ist dieser Anteil, diese 20 Prozent, die was hier habt, wenn ihr dann direkt im Beckenwald-Gebiet oder im Amazonas-Gebiet landet?
Karl
01:44:35
Dann sind es 80 Prozent. 80. Also wenn ich 1000 Hektar habe, irgendwo oder am Nebenrand vom Regenwald, das ist eine große Strecke noch, oder im Regenwald selber, dann sind es 80%. Also wenn ich 1000 Hektar habe, dann darf ich nur 200 Hektar benutzen. Aber heutzutage gibt es keine Genehmigung mehr für Abholzen. Also wenn ich heute 100 Hektar im Regenwald irgendwo kaufe und da ist nichts abgeholzt.
Willy
01:45:06
Dann gilt nicht 80-20, dann darf ich nicht 20 Keck abholzen.
Karl
01:45:09
Dann darf ich nichts mehr machen.
Willy
01:45:11
Woher kommt dann diese Erzählung, die bei mir ist, dass jedes Jahr so tausende oder hunderte Quadratkilometer, man verliert ja irgendwann einmal das Gefühl für die Dimensionen, dass das jedes Jahr weg ist. Es gibt ja Statistiken, woher kommt das?
Karl
01:45:27
Ja, es gibt Daten, es gibt offizielle Daten. Es gibt Brände im Amazonas schon. Die kommen hauptsächlich von einheimischen Bevölkerungen. Ein Teil von den Bränden verliert man die Kontrolle und das fängt dann an weiterbrennen. Es kommt auch von illegalen Gold- und Edelsteinsuchern, das gibt es auch. Leider in Amazonas gibt es das auch. Vieles kommt von dem. Und kleinere Bevölkerung, die sind vielleicht einheimisch, aber die leben halt dort in der Nähe von Flüssen und so weiter. Und das ist eine Methode für mal irgendeinen Mandiok oder was zu setzen, dann brennen sie ein Stück an und dann wird es ein bisschen angesetzt, aber der Brand geht auf. Also von der Landwirtschaft oder sogar von den Viehzüchtern kommt es heutzutage praktisch nicht mehr. Okay. Also ich weiß, dass es sich vielleicht anhört, weil ich in Brasilien bin und das verteidigen will.
Willy
01:46:38
Das kann jeder so hören wie er aus Würde.
Karl
01:46:40
Genau, genau. Aber Amazonas, diese Regenwalter, das ist so riesig groß. Das ist wirklich schwer für jemanden, nicht nur vom Ausland, für den Brasilianen sich vorstellen, wie groß das ist. Wie viele Millionen und Millionen Hektar Wenn man zum Beispiel auf Nordamerika fliegt, dann fliegt man über die Amazon ins Triebe. Das ist unendlich, unendlich. Wenn man da wirklich ein paar Tausend Hektar oder vielleicht ein paar Hunderte Quadratmeter ab und zu verliert wegen Branden, das ist schon komplett verkehrt, das verstehe ich schon. Aber das sind illegale Branden, ganz sicher. Brasilien hat leider zu wenig Fiskalisationen, zu wenig Mittel für die Branden bekämpfen, das muss gesagt werden. Aber das sind so kleine Prozente, wenn man das in Prozente nennt, das sind so kleine Prozente von der ganzen Regenwald, von der ganzen Region da, nicht, dass es irrelevant ist, dass man das nicht bekämpfen soll. Aber man muss das in Perspektive haben.
Willy
01:47:57
Also Brasilien ist wirklich groß. Ich habe letztens einmal geschaut, Österreich passt in Brasilien 101 Mal rein. Das heißt, Deutschland passt 10 Mal rein. Knapp 40-45% sind tropischer Regenwald und dann noch einmal 10-15-20% nicht Regenwald.
Karl
01:48:14
Ja, ja, subtropisch.
Willy
01:48:15
Das heißt, 6% vom Land sind Wald.
Karl
01:48:18
Genau.
Willy
01:48:18
Jetzt, aktuell.
Karl
01:48:20
Ja.
Willy
01:48:20
Was passiert aber, was mich jetzt noch interessiert, abschließend?
Karl
01:48:23
Urwald, Urwald. Das ist alles Wald, wo so war, wie es war vor tausenden Jahren. Das ist alles Urwald. Also viel von den Wäldern, die es in Europa gibt oder in Nordamerika gibt, das ist gesetzter Wald.
Willy
01:48:36
Gibt es gar nicht mehr einen Urwald.
Karl
01:48:37
Urwald gibt es gar nicht mehr. Ja, in Brasilien ist wirklich über 60 Prozent vom ganzen Land ist Urwald. Urwald. Das ist 60 Prozent von einem Land, wo 8 Millionen Quadratkilometer hat. Das ist schrecklich viel.
Willy
01:48:52
Schrecklich viel. Aber was passiert mit den Flächen, die jetzt zufällig abbrennen? Werden die wieder aufgeforstet oder werden die dann irgendwann einmal umgewidmet in landwirtschaftliche Flächen?
Karl
01:49:01
Das darf man nicht. Das darf Das ist ein ganzer, weil früher war unser Umweltgesetz so kompliziert geschrieben, dass man nicht richtig verstanden hat, was richtig oder was falsch ist. Und dann hat es immer, irgendein Fiskal hat dafür gesagt, du hast es falsch gemacht, nicht. Aber du hast dann beweisen können, ob das jetzt falsch war oder richtig war, dann ist wirklich durchgegangen, ein richtig gutes Gesetz, ein hartes Gesetz, hartes Umweltgesetz, das ganze 20-80% was ich da erwähnt habe, das ist von dem neuen Gesetz. Das ist jetzt vielleicht 15 Jahre alt oder vielleicht liege ich jetzt, aber das ist vielleicht 15-20 Jahre alt. Das ist auch wirklich gut strukturiert worden. Das bedient wirklich den Umweltschutz, aber es lässt auch zu, dass die Bauern oder die von dem Land Leber oder Viehzüchter oder was, wirklich wissen, was richtig ist oder was falsch ist. Das ist ganz klar geschrieben. Es schützt die ganze Wässer, die Seen, die Flüsse, es schützt wirklich. Auf der anderen Seite lässt es zu, dass die Bauern oder die Landwirte wirklich arbeiten können und wissen, was man darf, was man nicht darf. Und heutzutage mit Satellitfotos, das geht so super, dass man da wirklich alles sehen kann. Das ist fast unmöglich, dass man da was machen kann.
Willy
01:50:34
Wenn man recherchiert, man liest sehr oft tatsächlich, das habe ich auch nicht gewusst. Also ich bin mit all meinen Vorurteilen nach Brasilien gekommen, vielleicht war abgebaut in der Recherche vorher, dass ihr uns ahnt, wenn nicht das strengste Umweltschutzgesetz weltweit.
Karl
01:50:49
Und das wird eingehalten, wirklich. Die Strafen sind hart und die werden eingehalten. Es funktioniert. In Brasilien funktioniert alles selbstverständlich so gut, aber in dem Fall funktioniert es gut, weil gerade die Fiskalisation so leicht gemacht wird mit Satellitfotos und so weiter, dann ist es viel leichter. Und weil alle Landbesitzer haben sich katastrieren müssen in diesem System, dass man die Landgrenzen richtig eingibt in das System. Ein Kataster, in der Landkarte. Und dann, was ist der Staat genau, wem es gehört, was ist der Staat genau, aber wer etwas falsch gemacht hat und das ist dann so selbstverständlich, dass man da nichts wählen kann.
Willy
01:51:29
Und jetzt habe ich dich lang genug über dieses Thema gefragt und jetzt möchte ich von dir gerne wissen, wie geht es denn euch so, du bist ja ein Reisender zwischen diesen Welten, wie geht es denn dir, Brasilien, brasilianischen Landwirten so mit der Wahrnehmung, pauschalisier es jetzt einmal aus Europa, also dieser doch eher kritische Blick.
Karl
01:51:51
Hm, also, so wie ich schon vorher gesagt habe, der Konsument ist ja das Wichtigste. Wenn der Konsument, was der Konsument will, das wird produziert. Also wenn der europäische Konsument irgendein Produkt, ein bestimmtes Produkt kaufen will, nur das, ist okay, ist kein Problem. Ich habe nichts dagegen, wirklich nichts. Es gibt aber einen anderen Streit, das wird ein bisschen höher gestritten. Das ist vielleicht zwischen der Regierung und zwischen der Europäischen Union und der brasilianischen Regierung. Das sind so Restriktionen, dass man, weil wir wissen, dass in Europa viel Subsidien für Förderung ist, für staatliche Förderung für die Landwirtschaft. Die Landwirtschaft muss auch geschützt werden gegenüber vielleicht Konkurrenten. Und Brasilien ist halt effizient in Landwirtschaft. Und die brasilianischen Produkte, die kommen vielleicht sogar Bio. Brasilien produziert viel Bio auch. Man hat mir Freude Bio-Matte produziert für Exportieren, hauptsächlich auf Deutschland. Für Verschiedenes. Aber Mathe-Tee. Hat Bio produziert hier in Brasilien. Ist gut gegangen. Also Brasilien produziert auch viel Bio. Aber wenn die Europäische Union so viele Subsidien zu den Bauern bringt, wenn der Markt zum Beispiel aufgemacht wird für brasilianische Produkte oder für weltweite Produkte, nicht nur brasilianische, kann es sein, dass die Subsidien vielleicht sogar sich erhöhen müssen, weil da muss ja dann noch mehr geschützt werden.
Willy
01:53:19
Man muss es ja bewahren, weil wir können es ja nicht nicht produzieren. Wir müssen es ja quasi innerhalb von Europa auch produzieren können, oder?
Karl
01:53:26
Das könnte schon, aber ja, ihr verliert nicht die Produktion. Wenn Europa die Förderung rausholt, die Subsidien rausholt, dann müssen die Bauern effizient werden. In Brasilien, zum Beispiel in Brasilien, die sind die Autohersteller, die sind geschützt von der Konkurrenz von Ausländern. Weil unsere Importsteuer für Autos sind sehr hoch. Dann müssen die nicht gute Autos produzieren. Die müssen nicht gute Autos produzieren. Sie müssen Autos produzieren für den persönlichen Markt. Wenn die mit dem Ausland konkurrieren müssten, dann müssen sie bessere Autos produzieren. Müssen sie effizienter sein. Aber wer verliert dann den Konsument? Der Konsument verliert. Ich habe nur schlechtere Autos, wie es in der Welt rumgibt. Und teurere. Um das geht es. Also die Europäer zahlen teurer für die Lebensmittel, weil die Subsidien existieren und weil die Barrieren existieren. Und ich glaube, Europa benutzt verschiedene solche nicht-kommerziellen Barrieren, so wie wegen Umweltschutz oder irgendeiner anderen Ausrede.
Willy
01:54:34
Emotionen.
Karl
01:54:35
Emotionen, so was ähnliches, benutzen sie gegen Brasilien oder vielleicht sogar gegen andere Länder, dass man nicht in die kommerzielle Diskussion kommt, also warum schützt Europa jetzt den Markt von anderen Produkten. Ah nein, das sind nicht kommerzielle Schützungen, das sind Umweltschützungen. Es kann sein, dass einige Sachen benutzt werden, die Ausreden benutzt werden, dass man nicht unbedingt in die kommerzielle Diskussion rein muss. Das ist schon möglich. Aber ich bin mir sicher, dass wenn die Subsidien dann abfallen in Europa für Landwirtschaft, es ist sicher schlecht für viele Bauern. Es ist sicher schlecht, weil wenn man in dem System aufwächst oder in dem System sich anpasst und das wieder zurückgängig macht, das ist nicht einfach. Aber langfristig wird es sicher besser sein für Europa, also für den Konsumenten in Europa. Das sind ja die großen Mehrheitskonsumenten. Was wäre besser,
Willy
01:55:34
Also ein Handelsabkommen, also Mercosur, oder meinst du, wenn man...
Karl
01:55:38
Ja, wenn der freie Markt wäre. Erstmal freie Markt, zweitens mal die Subsiden abbauen. Dann würde die Landwirtschaft in Europa sich anpassen.
Willy
01:55:47
Du glaubst tatsächlich, also du würdest jetzt die These aufstellen, die europäische Landwirtschaft würde auch ohne Agrarsubventionen funktionieren. 100 Prozent. Eingedenk der anderen topografischen Strukturen und so weiter.
Karl
01:56:01
Europa hat einen super Boden, wirklich einen super Boden. Europa liegt in einer der besten landwirtschaftlichen Gegenden der Welt.
Willy
01:56:10
Europa, ja.
Karl
01:56:11
Europa.
Willy
01:56:12
Wir sind halt 26 sehr streitfreudig.
Karl
01:56:15
Schon, schon. Aber umso mehr du irgendeine ökonomische Aktivität schützt, Umso weniger Innovation kommt da rein, umso weniger kreativ müssen sie sein, umso weniger müssen sie den Konsument bedienen. Sie müssen ja den Konsument nicht bedienen. Wer bestimmt, was sie anbaut, ist ja nicht der Konsument. Ist ja nicht der, der in den Supermarkt geht und das kauft. Das ist ja die Europäische Union oder die Regierung von dem Staat oder sowas. Es ist ja nicht immer kein freier Markt. Und umso mehr du das schützt, umso komplizierter wird es. Das ist nicht so einfach. Und wer verliert dann den ganzen Südkonsument? Europa ist ein sehr reiches Kontinent. Also es kann sich erlauben, sowas zu machen. Aber ich weiß nicht, ob das langfristig...
Willy
01:57:04
Wir können uns die Ineffizienz noch erlauben.
Karl
01:57:05
Ja, ihr könnt es noch erlauben. Ihr könnt es noch erlauben. Aber ich weiß nicht, wie lange das noch gehen kann. Aber ihr könnt es noch erlauben, weil es wirklich ein reiches Kontinent ist. Reiche Länder sein. Im Gegensatz zu Brasilien, Beispiel in so anderen Ländern. Aber das kann vielleicht irgendwann mal niemand die Wahrheit sein.
Willy
01:57:26
Ich liebe unser Gespräch, weil es einfach mal eine komplett andere Perspektive auf das Ding aufwirft und auch nicht wertend klingt, sondern es ist einfach mal, ah ja, man kann es ja auch mal anders sehen. Ich glaube, aus der Babel kommt man gedanklich, wie man es dann bewertet oder nicht, ist dann eh eine andere Sache, aber aus dieser gedanklichen Babel kommt man selten raus und Ich lasse schon deswegen, zahlst du es ja aus, dass ich mit den lokalen Perspektiven einfach einmal aus Europa raussehe vor. Was würdest du jetzt sagen, wenn man sich jetzt, wir haben angefangen bei deinem Betrieb.
Karl
01:57:59
Beim Aufbau, wie er strukturiert ist,
Willy
01:58:01
Sind dann relativ, so ein bisschen allgemeine, landwirtschaftliche Fragen, auch in dem Vergleich zwischen Europa und Brasilien besser kennenlernen. Welche Fragen sind denn jetzt bezüglich deines Betriebes noch relevant, die ich bis jetzt noch nicht gestellt habe? Also wo du sagst, okay, um es besser zu verstehen, was du machst, oder worüber haben wir noch nicht geredet.
Karl
01:58:19
Aber wir haben vielleicht nicht so viel über die Genossenschaft geredet, oder?
Willy
01:58:22
Die Genossenschaft wird erstens ein eigener Podcast.
Karl
01:58:24
Ah ja, sowieso.
Willy
01:58:26
Aber es ist definitiv nicht falsch, wahrscheinlich dein Betrieb im Kontext der Genossenschaft zu erklären und dabei vielleicht auch die Genossenschaft. Ein sehr, sehr wichtiger Teil.
Karl
01:58:38
Ja, schon, das verstehe ich auch. Unser Verhältnis zur Genossenschaft ist das Interessante. Die ersten Migranten, die nach Brasilien gekommen sind, in diese Siedlung, die sind ja schon gekommen, da war die Genossenschaft schon gegründet. Das war schon mal der Anfang. Die ganzen Siedlungen, die ganzen Siedler, die werden einfach in der Genossenschaft arbeiten. Das war schon Zeit am Anfang bestimmt. Und unsere Wirtschaft, die zwei Farben, die wir hier haben, die arbeiten in der Genossenschaft mit dabei. Im Nordosten ist die Genossenschaft nicht nach Diefen, ist nur regional. Also dann sind dann die 4.200 Hektar immer da, die sind in der Genossenschaft drin, aber die anderen, die 40.000 Hektar sind dann draußen. Und in unserer Genossenschaft hier ist eine Genossenschaft, die komplette Fidelität verlangt von den Mitgliedern also ich muss alles über den Genossenstaat einkaufen, die ganzen Inputs also Kunstdinger und Spitzmittel und alle der Hand alles,
Willy
01:59:38
Alle Betriebsmittel, die du hast, kommen über die Genossenstaat und Saatgut.
Karl
01:59:43
Viele Saatgut auch und ganze Produktion geht auch über die Genossenschaft verkaufen Ja, ich darf bestimmen, ich darf in der Genossenschaft sagen, ich will mein Soja um 150 Reis verkaufen und den Preis kann ich aussuchen, wenn er so weit kommt, wenn der Markt so weit kommt, dann wird es auch verkauft, wenn es nicht so weit kommt, dann muss ich halt weiter die Lagerungskosten zahlen, bis es mal verkauft wird, aber das ist alles transparent. Beim Einkaufen ist die Genossenschaft ganz klar, die Produkte kosten so viel im Markt und die Genossenschaft kriegt dann so ein bisschen Prozente immer auf jedem Produkt, aber das ist ganz transparent, ich darf aussuchen genau, was ich kaufe, das ist alles ganz locker, aber die Fidelität ist 100%. Hat die Genossenschaft auch eine Forschungsabteilung. Die ist sehr wichtig für die Mitglieder. Die kann sie testen, von verschiedenen Sorten, von Spritzmitteln oder von Systemen. Von Direktsaaten. Dieses Experiment läuft in der Forschungsabteilung und ist schon, glaube ich, 30 Jahre alt. Das sind immer die Plotts mit Direktsaaten, mit Acker, das wird immer verglichen, das läuft schon 30 Jahre lang oder sogar mehr. Und das sind Experimente, das sind Forschungen, das sind fünf Branchen, Insekten und Krankheiten und Sojasorten und Maissorten und Unkraut und verschiedene Branchen von Forschung. Das ist sehr wichtig für den Mitglied. Irgendein Produkt, der kommt, eine neue Sorten, die kommt, das wird zuerst mal in der Forschungsabteilung getestet und verglichen und so weiter. Und dann kommt die Kanteinformation schon fertig zu uns. Das ist für den Mitglied sehr wichtig, weil das kann man, das ist etwas, was man in der Farm nicht machen kann. So genau sicher nicht. Und das ist etwas, was uns im Nordosten fehlt. Weil da muss man alles selber forschen. Da gibt es noch keine Genossenschaft. Da gibt es keine Genossenschaft. Weil die Einkäufe und die Verkäufe über die Genossenschaft oben, weil die Ländereien so groß sind, die Produktion so groß ist, das ist nicht mehr so ein Vorteil. Weil die Quantität, ist ja schon da, die Menge ist ja schon da. Also man ist schon groß genug, dass man es selber handeln kann. Man handelt ja direkt schon oben, im Nordosten handelt man direkt schon mit der Bunge, handelt man direkt mit Bayer, mit Basf. Man handelt nicht mit Zwischenhändlern mehr. Weil die Menge einfach groß genug sind. Dann ist der Vorteil beim Einkaufen und Verkaufen nicht mehr so da. Aber bei der Forschung, das ist ja etwas, das muss man dann intern machen. Und das kostet auch ein bisschen Geld und man kann es nie so gut machen, wie wenn man da Forscher wirklich einen Spezialisten anstellen können und nur das forschen können. Und dann gibt es, was man dort im Nordosten macht, dann gibt es viel Austausch zwischen den Bauern und zwischen den Technikern. Es gibt viel Informationsaustausch. Immer gehen einer oder andere besuchen und wird so eine Diskussion.
Willy
02:02:49
Das macht die im Nordosten. Das ersetzt dann quasi ein bisschen die Forschungsabteilung.
Karl
02:02:53
Aber das ist ein großer Vorteil in der Genossenschaft sowieso. Und der andere große Vorteil ist, die kann sich sozial in Gemeinschaften das Ganze, was die Genossenschaft auch bringt.
Willy
02:03:02
Das ist ja das, weil du hast jetzt gerade gesagt, ihr habt oben schon die Größe, dass ihr selber, also den Bündelungsvorteil, den Mengenvorteil, den eine Genossenschaft bildet, den ökonomischen Vorteil, den habt ihr oben als Betrieb ja auch schon. Ich meine, ihr könnt jetzt mit noch größeren Betrieben noch einen größeren Vorteil haben, aber ihr könnt das, was die Genossenschaft da für euch leistet, oben schon als Betrieb selbst leisten.
Karl
02:03:23
Ja, genau.
Willy
02:03:24
Aber da hört ein Genoss, genau das ist ja das, was du, deswegen wollte ich dazwischen das noch hervorheben, da hört eine Genossenschaft in dem Sinne nicht aus. Und das ist das Spannende, was wir dann auch im Podcast mit der Genossenschaft rausheben wollen. Die Genossenschaft ist nicht nur eine wirtschaftliche Organisation, zumindest denkt ihr das so, und man muss vorausschicken, die Genossenschaft wurde ja wie die ganzen Siedlungen, wie alles, was ihr heute da in der Region seid, oder was die Basis ist, wurde ja am Reißbrett, da werden wir dann im Podcast reden, geplant. Und die Genossenschaft war da schon Teil dieser Planung. Und da sagen wir jetzt, was das für eine Bedeutung auch noch hat, aus deinen Worten.
Karl
02:04:02
Ja, das kann man auch anders sagen, die Genossenschaft. die nicht den Bund haben, die diesen Gemeinschaftsbund haben, die überleben auch nicht. Die haben nicht überlebt. Es waren andere Genossenschaften hier, die hatten nur mehr ökonomischen. Nicht, dass es nicht funktioniert, es kann funktionieren. Es gibt andere Genossenschaften in Brasilien, wo ein bisschen mehr nur an den ökonomischen hängen und es geht noch immer. Aber es ist nicht dasselbe. Unsere Genossenschaft, die hat auch eigene Schule, die hat eine Kulturstiftung, da ist ein Theater da drin, da ist ein Museum drin, da gibt es verschiedene Kulturgruppen, also Tanzgruppen, Volkskanzgruppen, Musikgruppen, verschiedene Instrumente, wir haben auch ein eigenes Krankenhaus, das ist auch die Genossenschaft, die es dann auch erträgt, teilweise. Also die ganze Gemeinschaft dreht sich praktisch um die Genossenschaft irgendwie.
Willy
02:04:57
Aber sie ist offen, weil es ist nicht, es gibt ja Gemeinschaften, es gibt so geschlossene Gemeinschaften, wo man nicht will, dass Leute von außen dazukommen, das ist eher, Aber das ist ja offene Gemeinschaft, oder? Das ist offene.
Karl
02:05:08
Also Genossenschaften in Brasilien, es gibt spezifische Gesetze über Genossenschaften in der brasilianischen Konstitution. Und Genossenschaften müssen offen sein.
Willy
02:05:20
Müssen offen sein?
Karl
02:05:21
Ja, irgendjemand, der sich Mitglied werden will in irgendeiner Genossenschaft, wenn er die, zum Beispiel, Unsere ist eine Agrargenossenschaft. Wenn er kein Bauer ist, dann kann er nicht sich auch... Aber wenn er ein Bauer ist, wenn er die minimale Requisiten da verfindet...
Willy
02:05:41
Fläche, Ausbildung etc.
Karl
02:05:43
Dann muss er akzeptiert werden. Sonst kann er gerichtlich das verlangen. Das ist ja ganz klar. Und das ist ja schon passiert. Es sind viele Brasilianer, die nicht deutsche Abstände sind, nicht von der Siedlung sind. Die sind heute schon Mitglieder der Gesellschaft. Klar, hauptsächlich wegen der ökonomischen Vorteile, aber sie leben sich ein in die Gemeinschaft.
Willy
02:06:05
Es ist eine Gemeinschaft.
Karl
02:06:07
Es ist eine Gemeinschaft.
Willy
02:06:09
Durch die fünf.
Karl
02:06:11
Siedlungen sind sie ja da fort.
Willy
02:06:13
Ihr habt euer Krankenhaus, Schulen. Es ist wirklich kein geschlossenes System, aber man merkt es halt einfach, es trägt euch. Und die Genossenschaft ist so ein bisschen wie diese Bubble, die das zusammenhält. Was das so ein bisschen trägt. Jetzt fassst du ein bisschen Parallelregierung, weil ihr schon sehr viel Infrastruktur habt, aber ich würde sagen, in einer guten Welt. Was hält euch eigentlich zusammen oder was war das, warum eure Genossenschaft, auch wenn sie geplant war, über die Zeit, was hat sich zusammengehalten? Was ist so quasi das wesentliche Erfolgskriterium für eure Genossenschaft?
Karl
02:06:51
Ich glaube, der Haupt ist dieser Zusammenpunkt wegen unserer Geschichte, wegen unserer Ansiedlungsgeschichte.
Willy
02:06:58
Die Identität, die Donausschwaben.
Karl
02:07:00
Ja, die donausschwabische Identität, das bringt es uns zusammen. In der Genossenschaft hatten wir eine große finanzielle Krise in 1999. Und ich glaube nicht, dass die Mitglieder zusammenhalten würden, wenn diese Identität nicht wäre. Weil die Genossenschaft hat mehr Schulden gehabt, als die Kapitalkarte hat aber die Mitglieder haben ja Geld in der Genossenschaft drin, die haben ja Kredite in der Genossenschaft also wenn die das Geld einfach abheben, dann ist die Genossenschaft am Ende aber praktisch alle Mitglieder haben das Geld noch immer in der Genossenschaft gelassen trotzdem, dass sie mehr Schulden hat als Kapital also es ist zahm, kalter Waren hauptsächlich wegen dieser Identität. Aber weil die Immigration auch so nahe noch ist. Also die erste Generation Immigranten, die sind ja noch verschiedene am Leben. Ich bin ja schon in Brasilien geboren, aber also meine Vater ist eine Generation, die sind ja noch von drüben gekommen. Das ist viel zu kurz. Ja, wir sprechen ja auch noch Deutsch.
Willy
02:08:11
Nein, Deutsch nicht, Schwäbisch.
Karl
02:08:12
Schwäbisch, Entschuldigung.
Willy
02:08:13
Du kennst gar Deutsch, du kennst das Schwäbisch.
Karl
02:08:17
Aber das Das verliert sich auch schon langsam. Die Sprache verliert sich auch schon langsam. Früher war der ganze Kindergarten auf Deutsch. Heute kann man den Kindergarten nicht mehr auf Deutsch fühlen, weil es sind so wenig Kinder, die von zu Hause noch Deutsch sprechen oder Schwobisch sprechen. Und dann kommt schon Deutsch als Fremdsprache rein in die Schule. Und das mit der Generation, das verdient sich ja der Bund, die gemeinsame Geschichte. Aber die Aufgabe der Genossenschaft ist ja das, so lange halten, wie es möglich ist. Und darum ist ja das Museum, darum ist ja die Kulturgruppe, das hat ja alles Sinn. Und am Ende hat es schon einen ökonomischen Effekt, weil das Zusammenbund hat schon langfristig auch Vorteile. aber nur mit dem Ziel funktioniert es wahrscheinlich nicht
Willy
02:09:08
Das macht es auch so ich habe den Eindruck in Österreich zumindest werden Genossenschaften wieder viel populärer aber sie kämpfen viele Vereine, Genossenschaften oder Ideen genossenschaftliche Ideen scheitern halt sehr sehr oft irgendwann einmal nach einer gewissen Zeit an ökonomischen Problemen, es ist schwierige Genossenschaft über die Zeit zu bringen.
Karl
02:09:34
Zusammenarbeiten ist immer schwierig.
Willy
02:09:35
Wobei die Idee ist ja sympathisch. Jeder ist beteiligt, jeder gehört.
Karl
02:09:40
Geschäftspartner haben ist kompliziert. Und dann Mitglieder in einer Genossenschaft sind ja ein Haufen Geschäftspartner praktisch. Also das versteht man auch, bei uns ist es auch so selbe, wenn man zum Beispiel die verschiedenen kleinen Bauern da nimmt, wenn sie sich zusammenstellen und vielleicht die Felder zusammen und vielleicht aus den ganzen kleinen Feldern einen großen Betrieb machen, dann würde jeder ein bisschen mehr verdienen für seine Hektar. Dann könnte einer vielleicht das verwalten und die anderen werden frei für vielleicht irgendwo anderes Geld verdienen oder einen Beruf ausarbeiten oder etwas. Aber in Partnerschaft arbeiten ist halt kompliziert. Und das ist das ganze Problem. Das ist wahrscheinlich auch...
Willy
02:10:19
Das ist ein globales Phänomen.
Karl
02:10:21
Ja, für Menschen. Für Psychologe vielleicht.
Willy
02:10:24
Das Problem ist da der Mensch. Und das kann man nicht lösen. Genossenschaft. Also sehr, sehr wichtiger Bestandteil auch für euer Arbeiter. Was gibt es noch? Fehlt uns noch was? Weil sonst würde es so ein bisschen in die Zukunft erschauen.
Karl
02:10:39
Ach so, naja.
Willy
02:10:43
Es gibt viel natürlich.
Karl
02:10:45
In den letzten fünf Jahren haben wir unsere... Wir kommen ja von der Praxis. Sagen wir jetzt vor sieben, acht Jahren, da hat unsere Verwaltung zum Beispiel in unserer Wirtschaft vielleicht zwei, drei Leute gehabt. Da war ein Buchhalter und zwei Helfer. Wir haben alles gemacht und es ist gut gegangen. Und wenn das langsam wächst, dann muss man das aufbauen. Das muss man lernen, weil wir kommen nicht von dieser Welt, von großen Betriebe und so weiter. Wir sind gewachsen.
Willy
02:11:19
Plötzlich groß.
Karl
02:11:21
Und in den letzten Jahren haben wir das so eingeführt. Und gerade für unseren Betrieb vorbereiten, für die nächste Generation auch noch. Weil zu dritt, es ist schon ein Wunder, dass wir zu dritt gut miteinander arbeiten.
Willy
02:11:33
Du brauchst das schon mit dir.
Karl
02:11:35
Aber wir können nicht auf das Wunder hoffen, dass du vielleicht acht oder neun oder zehn Cousinen mit dem Land arbeiten kannst.
Willy
02:11:43
Irgendwann wird es schwierig.
Karl
02:11:44
Und dann müssen wir unseren Betrieb vorbereiten für die nächste Generation, für das machen. Wie wird das? Es geht immer mehr in den Weg von den großen Konzernen, aber es muss nicht unbedingt so wie soll ich sagen, es muss schon in der Familie bleiben, es muss schon in der Familienbetrieb bleiben, aber die Instrumente, die die große Konzerne benutzen, für mehrere Partner haben und dass das funktioniert, die ganze Struktur, die Organigramme und alles, das muss man schon irgendwie abschauen, dass wir irgendwie eine Struktur reinkriegen und dass die nächste Generation auch das weiterführen kann. Dass man nicht mehr mal die Wirtschaft und die Familie verliert wegen irgendeinem Streit.
Willy
02:12:29
Für die Wirtschaft gibt es Verträge, Aber für das Zwischenmenschliche brauchst du Lösungsstruktur. Und die Schwierigere ist.
Karl
02:12:37
Ja, und die Nechthagation tun wir jetzt langsam in die Wirtschaft schon reinziehen, dass sie das verstehen, was es ist, also wenn er ein Partner ist, aber vielleicht nicht unbedingt das verwaltet, vielleicht verwaltet er seinen Cousin, und er kann etwas anderes machen, vielleicht ist er ein Arzt oder irgendwas anderes, aber er hat dann einen Anteil in dem Betrieb, hat dann Prozente oder so irgendwie, das muss man aufbauen. Und das ist unsere Aufgabe jetzt. weil der erste Schritt ist gemacht worden von dem Vater zu uns, das hat geklappt aber der nächste Schritt, das müssen wir jetzt aufbauen Du bist jetzt 50 und ich bin der Älste von der drei und meine Tochter ist die älste die ist 21 aber ich habe noch eine Tochter und meine Brüder zusammen haben noch sieben Kinder Ja, das sind neun schon und mein jüngster Bruder hat noch gar nicht aufgehört, glaube ich.
Willy
02:13:34
Ja, dann wird es wirklich wachsen. Wo glaubst du, euer Betrieb ist in zehn Jahren? Wo siehst du denn?
Karl
02:13:47
Also, wir haben verschiedene Ideen. Diversifikation ist sicher ein Thema. Im Nordosten können wir vielleicht Bewässerung anfangen, das ist der Weg, dass wir unser Feld besser ausnutzen. Wir haben auch einen Plan, weiter zu expandieren in Ländereien, wenn es möglich ist. Das muss ökonomisch Sinn machen, es darf nicht auf Teufel kommen rausgehen. Aber Diversifizierung ist sicher ein Thema auch. aber eins kann das alles auf einmal machen und dann muss man das gut strukturieren, aber der Hauptthema immer bei uns in letzter Zeit ist wirklich diese Strukturierung, Organogrammstrukturierung oder interne Professionalisierung von der Verwaltung, dass wir uns selber das anpassen, dass wir lernen.
Willy
02:14:46
Organisationen, es ist interessant, wie sich Organisationen von klein auf groß, wie oft man sich verändert. Genau. Man muss sich ständig neu erfinden.
Karl
02:14:53
Ja, ja. Und das ist immer nicht unser großer Ziel jetzt in den nächsten zehn Jahren, dass das der nächste Schritt auf die nächste Generation, dass das funktioniert, dass das wirklich funktioniert. Dass man nicht die Wirtschaft verliert, aber auch nicht die Familienbund verliert. Nicht Streit reinkriegen.
Willy
02:15:10
Das ist sowohl, glaube ich, Herausforderung für euch als Unternehmen, weil ihr wird größer. Ich bin natürlich, der Standort wird unten gebraten. Und für die Genossenschaft ist genau das gleiche Problem. Also mit Wachstum, es gibt irgendwo so Grenzen des Wachstums, da sind wir jetzt wieder bei dem Thema, die du, wo sich die Qualität der Organisation, und die Familie ist im meisten Sinne auch eine Organisation, die Qualität der Organisation verändert. Ja. Und schwieriger wird wahrscheinlich. Ja, ja. Da seid ihr jetzt drinnen. Sowohl auf der genossenschaftlichen, betrieblichen und familiären Seite.
Karl
02:15:46
Ja, ja, genau.
Willy
02:15:48
Müssen wir in zehn Jahren wieder einen Podcast machen, oder? Machen wir, ja. Ich komme in zehn Jahren sowieso fix wieder. Ich weiß, wir könnten jetzt so viel, so viel Sachen noch reden. Und ich entschuldige mich bei allen Hörerinnen und Seherinnen, die was wir haben. wenn ich eure Frage jetzt nicht gestellt habe, weil es gab sicher noch 100 Fragen. Aber ich komme eh wieder, haben wir gesagt, nicht in 10 Jahren, vielleicht sogar schon nächstes Jahr. Ich würde jetzt gerne mit meinen Abschlussfragen starten, weil jetzt geht dann die Sonne auch schön. Wir haben da einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ich glaube, wir haben bis jetzt das, wir haben ein wunderschönes Licht, also du bist permanent perfekt ausgeleicht gewesen. Ich hoffe, dass ich ein Blähdruck bei der Kamera.
Karl
02:16:23
Leider bin ich nicht so kamerfreudig wahrscheinlich, aber das passt.
Willy
02:16:27
Du hast es auch schon gut ausgeschaut, aber mit dem Licht heißt es, wie das wirklich ist. Wenn du dir in einer utopischen Welt, was würdest du in unserem Lebensmittelsystem, Landwirtschaftssystem ändern, wenn du könntest?
Karl
02:16:42
Also ich glaube, wir gehen den Weg schon. Wir werden langsam immer mehr, wie soll ich sagen, natürlicher, bio-freundlicher. Also wir benutzen immer weniger chemisches ich glaube für alles ist es sicher besser Und wenn man den Boden auch verbessert von dem chemischen rauskommt dann glaube ich wird unsere Ernährung auch besser, ich glaube den Weg gehen wir schon jetzt, wir werden schon in die Richtung gehen und ich glaube die Technologie die hilft uns auch jetzt in Zukunft wenn man zum Beispiel mit Roboter in Zukunft Schafft arbeiten, dass man die ganzen Felder mal richtig durchsuchen kann, was da passiert, wo die Krankheit sein wird. Dass man wirklich nur mit chemischen Produkten dorthin kommt, wo es wirklich notwendig ist. Ich glaube, das ist schon der Weg. Aber ich habe wirklich viel Vertrauen auf das System, auf das freie System, auf die Märkte, auf das Ganze. Ich glaube, wir legen zu wenig Wert auf das. Aber das ist uns von der Gründe, weil man so viele Fortschritte gemacht hat in der Welt. Das ist, weil es uns so gut geht in der Welt heute, wenn man vergleicht mit irgendeiner anderen Zeit in unserer Geschichte, in der menschlichen Geschichte. Das ist wahrscheinlich die beste Zeit heute, ganz sicher. Und ich glaube, wenn man nur die Nebeneffekte langsam verbessert, nicht einfach probiert umschmeißen, was wir schon haben, aber wirklich die Nebeneffekte langsam verbessert. Und dann kommen immer mehr Informationen heraus, dass man das verbessert. Ich glaube, ich bin wirklich Optimist in dem. Mit Forschung, mit Zeit, mit Technologie, dass wir das alles langsam verbessern. Wenn ein guter Diamant ist, aber der muss noch poliert werden.
Willy
02:18:45
Also ich fasse zusammen, wir brauchen keine Utopie, wir machen das schon.
Karl
02:18:48
Ja, wir kommen aber nicht hin.
Willy
02:18:50
Das haben wir auch noch nie gehört.
Karl
02:18:52
Wir kommen auf keine Utopie hin. Das muss man vergessen. Das muss man vergessen. Das ist ja die Diskussion. Die Leute stellen sich Utopie vor und wollen unsere Welt umschmeißen, weil sie sich die Utopie vorstellen. Aber da kommen wir nicht hin. Wer Utopie probiert, wer auf Utopie zählt, der kommt auf Dystopien hin. Das ist nicht die Welt, das ist nicht möglich. Weil der Mensch ist ja nicht gebaut für Utopien. Wir sind zu fehlerhaft, dass das Motopien...
Willy
02:19:27
Jetzt wird es aus.
Karl
02:19:28
Ihr verstehst, das muss ich erreichen. Das geht nicht. Aber mit kleinen realistischen Zielen, mit kleinen Verbesserungen, dann kommt man weiter.
Willy
02:19:40
Also ein Plädoyer für die Realität.
Karl
02:19:42
Immer.
Willy
02:19:43
Super. Wenn du uns jetzt an so einem ahnungslosen Europäer wie mir, ich habe ja schon ein bisschen eine Vermutung, aber nimm eine ahnungslose Karte von vier Tagen. Wie würdest du mir mit wenigen Sätzen Brasilien erklären, beschreiben?
Karl
02:20:02
Ja, das ist mit wenigen Sätzen das Problem. Brasilien beschreiben, das ist ein krulles Problem. Also Brasilien ist so. Brasilien ist ein Land, das sehr viele Gelegenheiten noch hat. Es ist viel zu machen in Brasilien. Es ist lang nicht eines der schlechtesten Länder in der Welt. Es ist ein sehr reiches Land, von Natur aus, ein sehr gleiches Land. Die Bevölkerung ist sehr äh, divers und sympathisch. Ich bin ja Brasilianer. Ich fühle mich Brasilianer. Ich spreche zwar Deutsch, aber ich kann mir nicht vorstellen, woanders leben.
Willy
02:20:49
Er kann wirklich Portugiesisch.
Karl
02:20:51
Ich kann viel besser Portugiesisch. Man merkt ja, dass das Deutsche auch ist. Ich glaube, es sind wenige Länder in der Welt, wo es noch so viele Gelegenheiten gibt.
Willy
02:21:05
Auch eure junge Geschichte.
Karl
02:21:07
Es ist ein regelmäßiges, stabiles Land in den letzten vielleicht 30, 40 Jahren, seit man die Diktatur, seit man wirklich wieder Demokratie ist. Es ist wirklich ein relativ stabiles Land. Wenn man unsere Nachbarn anschaut, Venezuela oder Argentinien oder andere Länder in Südamerika, die schwanken sehr viel. Und Brasilien kann vielleicht nicht so viel wachsen, wie es kennt, weil wir haben ja politische Probleme, so wie alle anderen, aber es könnte auch viel schlimmer sein. Also ich glaube, wir sind ein stabiles Land, es ist viel Gelegenheit noch. Die Siedlung, die hier gebildet war, ist im 50er. In den 50er Jahren, die würde glaube ich, vielleicht in wenigen Plätzen in der Welt so wachsen oder so prosperieren, wie es da möglich war.
Willy
02:21:59
Ist der amerikanische Traum nach Brasilien weitergerundet?
Karl
02:22:03
Es ist noch nicht, weil wir die Struktur noch nicht von Amerika hängen. Ich glaube, die Organisation und die wie soll ich sagen jetzt, die amerikanische Struktur, die hat wirklich etwas für sich. Das ist interessant. Es tut sich ein bisschen erroden jetzt, aber es ist wirklich eine interessante Struktur. Das hat Brasilien nicht. Es hat nicht die gleiche Geschichte. und es hat nicht das gleiche politische System und ökonomische System, dass das wirklich so, aber vielleicht kommen wir irgendwann dorthin, mit kleinen Schritten wieder. Mit Revolution bringt es wahrscheinlich...
Willy
02:22:40
Der brasilianische Traum, muss ja nicht amerikanisch sein. Man muss sich immer ein bisschen anpassen.
Karl
02:22:44
Und vielleicht ist es ein bisschen lockerer.
Willy
02:22:47
Genau, das hast du vergessen. Ein bisschen lockerer ist alles ein bisschen. Das habe ich aber auch schon gemerkt. Ein bisschen chaotischer hin und wieder, aber ein bisschen sehr, sehr liebenswürdig. Wenn du eines Tages in ferner Zukunft diese Welt irgendwann einmal verlässt, so wie uns die Sonne jetzt dann, wofür soll man sich denn dann an dich erinnern?
Karl
02:23:13
Ich werde zufrieden, wenn meine Freunde und meine Familie sich gut an mich erinnert, aber ich will nicht so großen Impakt in der Welt haben, dass jemand so... Ich habe nicht die Absicht, so groß... So wichtig werden in der Welt, dass das große Impact hat. Aber ich meine, wenn meine Familie oder meine Freunde sich gut von mich erinnert, das ist schon für mich genug. Ich habe dann auch große Absichten.
Willy
02:23:41
Wo sich die erinnert, das muss man einmal zusammenfinden.
Karl
02:23:43
Die Welt muss ich nicht mich erinnern. Meistens ist es nicht ein gutes Zeichen, wenn die Welt nicht kennt.
Willy
02:23:51
Das ist oft kein gutes Zeichen, du hast ja völlig recht. Jetzt ganz zum Schluss, es ist so geil, wir enden jetzt echt mit dem Sonnenuntergang. Das ist wunderbar. Das ist übrigens wunderschön da. Wenn man sich so umschaut, das ist schon sehr kitschig.
Karl
02:24:02
Ist schon schön, ja.
Willy
02:24:03
Ihr habt da oben ein Heißerl, wo du vielleicht irgendwann mal wohnen wirst. Ich verstehe, wie soll.
Karl
02:24:06
Nächstes Mal kommst du da hin, dann kann man sich verhalten.
Willy
02:24:09
Ja, da komm ich dann. Du musst fertig bauen dann.
Karl
02:24:11
Ja, bis dann.
Willy
02:24:11
Du bist fertig, extra für mich dann. Schick uns jetzt nach Hause mit irgendeinem Spruch, mit irgendeinem Satz, mit irgendeinem Witz, was dir irgendwie wichtig ist oder an den du jetzt dann denkst.
Karl
02:24:22
Aber das ist auch kompliziert jetzt. Ja, ja. Zum Schluss noch, ja. Zum Schluss noch. Zum Schluss noch. Das, was ich bis heute geschafft habe, war ja nur, wir haben ja selbst nichts erfunden. Das hat ja mein Vater schon immer gesagt. Man schaut ja nur ab, was funktioniert und probiert, also verhindert, was nicht funktioniert bei anderen. Und wenn man unsere Kenntnisse verteilt, dann wachsen alle. Das ist interessant in der Landwirtschaft in Brasilien. Ich weiß nicht, wie es in Österreich oder woanders funktioniert. Ich kenne mich nicht so gut aus dort. Aber bei uns ist es so, die Kenntnisse, die wäre verbreitet. Man redet mit den Nachbarn, man tauscht die Informationen, was funktioniert, was haut hin, was haut nicht hin. Und das ist das Wichtigste, das alles, was man geschafft hat, ist nicht wenigstens bei uns erfunden oder bei uns probiert wurde. Zum Beispiel, was man selber probiert hätte, das hätte nicht funktioniert. Man hat ja vieles abgeschaut von der anderen und wenn man die Informationen ertauscht oder wenn man offen ist mit den Informationen, das ist ja das Wichtigste. Ich bin ja Konkurrent, ich bin ja nicht Konkurrent mit meinem Nachbarn. Also wenn er mehr Soja produziert, deswegen fällt mein Preis nicht. Das hat ja mit der Genossenschaft zu tun, aber sogar die Bauern, die nicht in der Genossenschaft sind, Die leben nach dem. Die großen Konzerne, die Konzerne in Brasilien, die machen die Türe offen für uns, für alle. Wer dort ein bisschen nachschauen will, die Forschung schauen will, was da gemacht wird oder wie es gemacht wird oder was auch gebaut wird oder wie es gemacht wird. Das ist interessant und das kann man vielleicht noch abschauen.
Willy
02:26:05
Hast du jetzt den Antwort, was du gerade gesagt hast, was du zusammenfassen würdest? Was wäre da der Slogan dafür?
Karl
02:26:09
Ich habe keinen Slogan.
Willy
02:26:10
Das kann ich nicht machen. Ja, das kann ich nicht machen. Das war der längste, kurze Satz zum Abschluss, den wir bis jetzt gehabt haben.
Karl
02:26:18
Ach so, was kürzeres will.
Willy
02:26:20
Nein, du kommst doch vor der Lose.
Karl
02:26:22
Wolltest du was kürzeres?
Willy
02:26:24
Gib dir einen landwirtschaftlichen Witz.
Karl
02:26:27
Ich bin ja so gut beim Witzen leider.
Willy
02:26:29
Du bist nicht so gut beim Witzen, oder? Aber ich glaube, ich muss sagen, ich habe noch nie einen Podcast wirklich mit dem Sonnenuntergang beendet. Also es war jetzt kitschig. Karl, dann sage ich vielen, vielen Dank, vor allem für deine Offenheit, dass du diese Fragen so offen beantwortet hast. Und ich hoffe, es war für euch, für mich war jetzt viel dabei zum Nachdenken. Und ich glaube, Perspektivenvergleich, dem sind wir heute sehr, sehr gerecht geworden. Also, danke schön für deine Zeit. Tschüss, Sonne. Tschüss, Karl. Tschüss. Für dich.
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02:27:02
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