BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P128 Härte, Glück und Landwirtschaft - Der Bauer Seppy Natter (Brasilien)

Vorarlberger Wurzeln, Tiroler Gemeinde, Brasilianische Realität

12.10.2025 86 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Für das heutige Gespräch war ich in Dreizehnlinden (Treze Tílias) in Santa Catarina, im Süden Brasiliens. Dort habe ich Seppy Natter getroffen. Seppy ist Bauer im Ruhestand und blickt auf ein Bauernleben zwischen Tiroler Wurzeln und brasilianischem Alltag zurück.

Wir reden über den Betrieb, den er von seinem Vater übernommen und auch schon wieder an seinen Sohn übergeben hat.

Der Vater hat währenddessen seinen Mittagsschlaf gehalten – er ist fast 101 Jahre alt und als Kind von Vorarlberg nach Brasilien ausgewandert. Damals war die Region, wo heute Dreizehnlinden und der Betrieb sind, nur Wald.

Ich bin wirklich froh über dieses Gespräch. Gut, ich freue mich über alle Gespräche, die ich führen darf. Das Besondere an diesem Gespräch ist aber die unglaubliche Offenheit des ruhigen, kleinen, fast unscheinbaren Mannes, der hier vor mir sitzt und so völlig frei von Filtern und ganz direkt von seinem Leben und seiner Arbeit erzählt.

Und so lernen wir viel über die Entwicklung des Betriebes mit dem Fokus auf Milchkühe – der Hof melkt heute rund 300–330 Kühe und liefert etwa 13–14.000 Liter pro Tag. Parallel betreibt die Familie eine kleine Sennerei mit Rohmilchkäse. Zielmarke:

Wir sprechen auch über Ackerbau, Schweinemast in Integrationssystemen (zuletzt ca. 1.800 Tiere über Partner) und die Herausforderungen dieser Arbeit. Bio spielt in der Region noch kaum eine Rolle, Krankheiten wie „Tristeza" fordern die Kälberaufzucht.

Auf diese Weise bekommen wir einen Einblick in die Realität von Seppys Lebens- und Arbeitswelt und auch in die Entscheidungen, die man trifft und teilweise auch treffen muss – und wie er zum Leben steht. Seppy erzählt offen von der Übergabe an den Sohn, von Agrotourismus-Plänen und davon, was Österreich von Brasilien lernen kann – und umgekehrt.

Also ein sehr persönliches Gespräch, wie ich finde, in dem man in und zwischen den Zeilen aber auch ein gutes Gespür für Brasilien, einen Teil seiner Landwirtschaft und einen Ort erhält, der Tiroler Geschichte atmet.

Vielen Dank für das Vertrauen, lieber Seppy, und euch viel Freude beim Reinhören!

INFOS ZUR FOLGE
Gemeinde Dreizehnlinden
www.trezetilias.sc.gov.br
Dreizehnlinden auf Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Treze_Tílias

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„Leit hoits zamm“ – Haindling
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„Power to the People“ – Junior Kelly
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… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Transkript

Du gehst ein bisschen um einander und dann wirst du sehen, wie hier ist es ein bisschen ähnlich mit Tirol. Aber sie haben alle gearbeitet und mein Papa sagt, einen Staat für das Leben wie Brasilien gibt es keinen. Er hat gesucht ein Land, wo überall Wasser gibt, wo man, dass die, die von unten kommen, alle besetzen kann, wo Wasser ist und dass sie durchleben können. Es waren schwierige Zeiten, wie die Mama erzählt und so beim Anfang. Alle hatten noch einen Haufen Kinder, wie die Mutter und der Papa, die haben zehn Kinder gehabt. Die Mutter hat da mitgemacht und hat keine Geschichte gestorben voriges Jahr. Ja, mit 98 Jahren. Wenn einer sagt, wenn ein Finger fällt, ist das Problem. Wenn der fällt, dann glaube ich schon, dass es mehr Probleme war. Mit dem Daumen ist es wichtiger als der Zeigefinger. Die anderen sind nicht so.
Willy
00:01:15
Warum wollen die Jungen nicht mehr?
Seppy
00:01:17
Weil es rentiert so wenig, wenn du klein bist. Du kannst nicht leben.
Willy
00:01:26
Aber für die Jungen ist es zu wenig?
Seppy
00:01:28
Für die Jungen ist es zu wenig. Wir werden am Samstag und Sonntag arbeiten für das Bisschen. Und dann grafft alles zusammen.
Willy
00:01:44
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zusammen. Grüß euch. Für das heutige Gespräch war ich in 13 Linden, Tresetias, im Süden von Brasilien. Dort habe ich den Seppi Natter getroffen. Der Seppi ist Bauer im Ruhestand und wir reden über den Betrieb, den er von seinem Vater übernommen und auch schon länger wieder an seinen Sohn übergeben hat. Der Vater übrigens hat während des Gesprächs seinen Mittagsschlaf gehalten. Der ist nämlich 101 Jahre alt und der ist damals als Kind von Vorarlberg nach Brasilien ausgewandert. Damals war diese Region, wo heute 13 Linden und auch dieser Betrieb sind, einfach nur bald. Bald. Ja, ich bin wirklich froh über dieses Gespräch. Gut, ich bin grundsätzlich über alle Gespräche froh, die ich führen darf. Das Besondere an diesem Gespräch ist aber diese unglaubliche Offenheit eines ruhigen, kleinen, fast unscheinbaren Mannes, der hier vor mir sitzt und so völlig frei von Filtern und ganz direkt von seinem Leben und von seiner Arbeit erzielt. Und auf diese Weise lernen wir viel über die Entwicklung des Betriebes mit dem Fokus auf Milchkühe, aber auch über Ackerbau und Schweinemast und natürlich auch viel über die Herausforderungen dieser Arbeit. Auf diese Weise bekommen wir einen Einblick in Seppis Lebens- und Arbeitswelt und auch die Entscheidungen, die man im Laufe dieser Arbeit trifft und teilweise auch treffen muss. Und generell lernen wir, wie er zum Leben und zur Arbeit steht. Also ein sehr persönliches Gespräch, wie ich finde, in dem man in und zwischen den Zeilen aber auch ein gutes Gespür, nicht nur für Seppis, sondern auch für Brasilien und einen Teil seiner Landwirtschaft erhält. Vielen Dank auf jeden Fall, lieber Seppi, für dein Vertrauen und deine Offenheit und euch jetzt viel Freude bei einer neuen glokalen Perspektive und viel Freude beim Reinhören. Bist du bereit?
Seppy
00:04:05
Nein, so etwas habe ich nie gemacht, weißt du.
Willy
00:04:09
Ist dein erster Podcast?
Seppy
00:04:11
Ja, werden wir versuchen, was ich rausbringe.
Willy
00:04:16
Ja super, das heißt, du bist bereit, wir probieren es jetzt. Ich mache jetzt für meinen liebsten Kollegen, den Daniel, da jetzt noch einmal ein Klatschen, damit er dann das Büdel mit unserem Ton synchronisieren kann. Schau, ob alle Geräte laufen, es schaut ganz gut aus und würde jetzt einfach anfangen, indem ich sage, wo ich heute bin, nämlich ich bin im Rahmen meiner Brasilien-Reise unterwegs, in 13 Linden bin ich jetzt gelandet und ich bin heute bei dir beim Seppi Natter. Und ja, du hast zwar schon an deinen Sohn übergeben, dafür hast du heute aber auch Zeit, dass du mit mir redest und nimmst da Zeit. Vielen Dank dafür. und ja, ich möchte mit dir heute ein bisschen reden über deine Geschichte, da über 13 Linden, über den Betrieb, wie der so entstanden ist und ja, wie ist du das, deinen Blick auf die Dinge, das würde mich interessieren und das Erste, was ich dir fragen würde, stell dich doch einmal in wenigen Worten selber vor, wer du bist und was das heute da für ein Betrieb ist, wo wir da heute sind.
Seppy
00:05:20
Ja, ich bin dann auch der Seite, wie alle mich kennen. Und ich habe weitergemacht, was mein Papa angefangen hat. Und so haben wir ein bisschen viel gearbeitet, dass wir heute so dran sind. Weil jetzt tut schon mein Sohn, ich habe es übergeben für meinen Sohn, und jetzt, du erteilt das, vielen.
Willy
00:05:52
Was hast du denn für einen vom Papa, was ist denn das für ein Betrieb? Also, wo sind wir? Es ist ein Mühfü-Betrieb. Wie viele Kühe ungefähr?
Seppy
00:06:01
Ungefähr, jetzt tun wir melken, 300, 330 Kühe ungefähr.
Willy
00:06:07
300, 330 Kühe, ja. Und ihr liefert es an die Molkerei und habt eine eigene Sennerei. Aber das ist jetzt seit einem Jahr.
Seppy
00:06:15
Ja, vor zwei Jahren wird es jetzt in Oktober, Anfang Oktober wird es zwei Jahre, dass wir die Szenarei haben. Eine kleine Szenarei, eine ganz kleine Szenarei. Man muss ja klar anfangen. Ja, und das tut gut, das läuft gut und so tun wir jetzt weitermachen. Vielleicht wird es ein bisschen größer, aber ich glaube nicht viel mehr ist die Milchverkaufende. Da möchte ich ungefähr 400 Kühe kommen und nachher Da werden wir ein bisschen eine Pause machen, nachher wenn man vier...
Willy
00:06:57
Das reicht, oder? 400 ist groß genug?
Seppy
00:06:59
Ja, ist groß genug. Jetzt haben wir ungefähr 13.000, 14.000 Liter Milch am Tag und das passt schon. Er will ungefähr 18.000, 20.000 am Tag kommen. Dann werden wir ein bisschen eine Pause geben. Ja, ja.
Willy
00:07:23
Weil du es gerade sagst, die Milchleistung, was heißt denn das? Was hat denn bei euch die Kuh im Schnitt für eine Leistung?
Seppy
00:07:30
Jetzt haben sie, den Durchschnitt haben sie jetzt, den letzten Monat 42 Liter.
Willy
00:07:38
42 Liter?
Seppy
00:07:39
42 Liter auf Kuh.
Willy
00:07:42
Das ist ein sehr hoher.
Seppy
00:07:43
Nein, sehr gut. Für ihn ist es sehr gut.
Willy
00:07:46
Okay, das ist ein ordentlicher Schnitt.
Seppy
00:07:50
Wir haben ungefähr 30, 32, 35 und der, was die Futter, die Planille macht zum Futter, der, wie sagt man, der, der kommt, der messt, was fällt in den Silo oder wie er den Durchschnitt wie er es stellt, dann tut er die Mineralis und das ein und er hat gesagt, wir werden über 40 Liter, wir möchten kommen und jetzt, der Tag ist schon gekommen und hat er gesagt, für mich selbst, jetzt haben wir einen Durchschnitt über 40 Liter, über 42.
Willy
00:08:39
Okay, wenn wir gerade dabei sind, wir kommen dann eh noch einmal auf das Thema. Was fürtert Sie die Kühe am Betrieb? Habt ihr ein Silage oder ein Heiz?
Seppy
00:08:50
Silage und Pressecado, was man sagt, Reigros, Silage. Das ist die Hauptsache und Milieu, Mais.
Willy
00:09:03
Also Grundfutter, Silage?
Seppy
00:09:05
Silage ist die Hauptsache. Und Sojabohnenmehl und...
Willy
00:09:13
Sojabohnenmehl? Mais, Sojabohnenmehl? Aus Kraftfutter?
Seppy
00:09:17
Kraftfutter. Und alles, was eine Kuh braucht, das kriegen sie da.
Willy
00:09:26
Was braucht so eine Kuh eigentlich über das hinaus? Also du hast gesagt, Silage oder Haie, in dem Fall Silage, ein Kraftfutteranteil und ein paar Mineralien, oder? Was kommt da sonst noch dazu?
Seppy
00:09:38
Wasser. Wasser tun sie trinken. Das ist, was sie kriegen. Das ist das. und ein gutes Schatten, ein gutes Bett zum Rasten und Milch geben. Für das sind sie da.
Willy
00:09:53
Habt ihr die Viecher auf der Weide oder sind die bei euch im Stall?
Seppy
00:09:58
Nein, keine Kuh in der Weide.
Willy
00:10:02
Warum eigentlich nicht?
Seppy
00:10:04
Da braucht es zu viel Land und das rentiert sich für uns überhaupt nicht. Wir haben wenig Land, ganz wenig Land und da muss man Futter machen und auf andere Gründe Pachte zum Futter machen und wir machen Futter von ungefähr Silage für 100 bis 120 Hektar Also
Willy
00:10:32
Das wollte ich fragen.
Seppy
00:10:33
Ja. Ja, 100, 120 Hektar ungefähr Silagen. Die haben wir fast alle, in diesem Grund haben wir 40 oder 50 Hektar nur.
Willy
00:10:47
Ihr habt 40 Hektar im Eigentum und.
Seppy
00:10:49
Dann dazu gebracht? Ja, und der andere ist auch alles dazu gebracht.
Willy
00:10:52
Und kommt ihr mit dem Futter aus, was ihr da produziert für eure Fücher, oder müsst ihr zu kaufen?
Seppy
00:10:57
Nein, nein, wir kaufen sie nicht. Wir kaufen nur Sojabohnenmehl und wenn man Mais, dann muss man auch kaufen, das sind gekauft, aber das große, wie man sagt, das große, das Hauptfutter, das machen wir selber.
Willy
00:11:20
Das macht sie ja selber? Ja.
Seppy
00:11:22
Silage und das Haie, Presecado, wie man es hier in Brasilien sagt.
Willy
00:11:26
Presecado?
Seppy
00:11:27
Presecado. Da hinten machen sie auch die Pollen.
Willy
00:11:31
Ja. Da hat sie ja genau gute Fragen. Wie macht sie die Silage? Pollen am Viertel?
Seppy
00:11:35
Ja, Haiepollen, was du auch gesehen hast. Die sind alle von Haiegerast.
Willy
00:11:40
Okay. Also keine flächige Silage oder sowas? Nein, nein.
Seppy
00:11:45
Ja, der Mais wird in den Boden einbauen oder in den Grund, was wir gebaut haben.
Willy
00:11:52
Ja, wie fällt der Name jetzt nicht ein, wie man es nennt.
Seppy
00:11:54
Ja, in den Silo, die Silo einbauen. Aber der Silage von heute sind alle in den Ballen.
Willy
00:12:04
Das heißt, der Silage macht sich selber. Wie gut sind denn die Böden da in der Gegend? Oder wie sind denn die Böden, die man sich da hat? Sind das gute Böden, sind das eher karge Böden? Wie oft könnt ihr ernten? Oder wie oft könnt ihr das heilen?
Seppy
00:12:17
Zwei Schnitt ungefähr machen wir.
Willy
00:12:20
Zwei Schnitt im Jahr?
Seppy
00:12:21
Zwei Schnitt, das wird vergiftet und nachher Milieu gepflanzt. Und Milieu weg, nachher wird wieder ein Reigraß gepflanzt.
Willy
00:12:33
Das heißt, das Pflanzen?
Seppy
00:12:34
Da muss man jedes Jahr pflanzen. Das ist nicht wie Enten.
Willy
00:12:38
Aha, erklären wir das nochmal. das ist für mich kaum nicht nicht.
Seppy
00:12:41
Das ist nicht wie ein Enten, da muss man Reigras jedes Jahr pflanzen und das klingt nicht billiger jedes Jahr. Jedes Jahr das pflanzen.
Willy
00:12:54
Was ist das für ein Gras? oder was nennt man das?
Seppy
00:12:57
Raigras.
Willy
00:12:58
Raigras.
Seppy
00:13:01
Raigras. Da sagen sie, oder Argentinien, Raigras.
Willy
00:13:06
Aber ist nur eine Sorte.
Seppy
00:13:07
Da ist ein wenig. Da ist ein, jedes Jahr, wenn du Zammen fallen lässt, der Kind selber, aber den, was wir kaufen, was wir machen, der Kind von Argentinien, den Zammen.
Willy
00:13:21
Okay. Und dann sollt ihr ockern, oder wie?
Seppy
00:13:23
Nein, da haben wir nicht ockern. Direkt eine Pflanze mit der Pflanzmaschine. Mit der Pflanzmaschine. Was nur für das ist. Okay. Die ist nur für den Rheingras oder Haferpflanzen.
Willy
00:13:39
Okay. Und das wächst dann? Wie lange wächst das, bis das zum Maren ist?
Seppy
00:13:42
Wir pflanzen ungefähr in... Im April ungefähr und wir jetzt Anfang, Ende Juli, der erste Schnitt ungefähr.
Willy
00:13:55
Jetzt kommt der erste Schnitt.
Seppy
00:13:56
Der erste Schnitt ist schon gegangen. Heute haben sie da gemacht, morgen werden sie die Palmen machen da.
Willy
00:14:02
Ach so, hätte ich es fast erwischt quasi beim Palmen machen.
Seppy
00:14:06
Morgen werden sie die Palmen machen da.
Willy
00:14:08
Und dann hast du gesagt, du müsstest es niederspritzen oder wie am Neuchsahn oder wie funktioniert das dann?
Seppy
00:14:12
Ja, wenn man schneidet, dann wird es wieder mit Kalli-Salz rein oder mit Mist, mit was? Mit, wie soll man sagen, von den Kühen.
Willy
00:14:26
Ach so, mit dem Mist, ja.
Seppy
00:14:29
Mit Gülle. Mit dem LKW, von Zitronen und dann Spritzen.
Willy
00:14:37
Auch das hast du mit Spritzen gemeint? Ja. Also wieder düngen und dann wieder nachsahen?
Seppy
00:14:41
Ja, und nachher Kalisolz auch noch.
Willy
00:14:45
Was ist das Kalisolz?
Seppy
00:14:47
Urea, sagen sie da in Brasilien.
Willy
00:14:49
Ein Nährstoff oder was?
Seppy
00:14:50
Ja.
Willy
00:14:52
Und das heißt, zweimal im Jahr, von dem schafft es hier, dass du die 400 Viecher durchbringst?
Seppy
00:14:57
Ja, das sind Fläche, wenn man ganz früher schneiden kann, kannst du drei Schnitte machen, Aber nachher tust du Mais zu spart pflanzen. Wegen dem musst du ein bisschen wachsen lassen, dass sie wieder kaputt machen tust. Oder spritzen, kaputt machen mit Gift. Dass du Mais pflanzen kannst.
Willy
00:15:20
Darfst du da Mais pflanzen?
Seppy
00:15:22
Da pflanzen wir Mais drauf, wo wir die Palme machen. Als Milieu, als Mais pflanzen.
Willy
00:15:31
Mais macht es jetzt dann eher noch? Das heißt, ein bisschen was vom Kraftfutter macht ihr euch selber auch.
Seppy
00:15:35
Ja, für Silage pflanzt man den Mais nur für Silage. Für die, was man Kern nennt, das tun wir nicht, das tun wir kaufen. Ungefähr 7000-8000 Sack.
Willy
00:15:52
Ok, pro Jahr.
Seppy
00:15:53
Ne.
Willy
00:15:54
Also das heißt, zwei Schnitt und dann tatsam Mais auch noch drauf. Das heißt, du kennst eigentlich das ganze Jahr?
Seppy
00:15:58
Ja, das ganze Jahr, wo ist die Fläche, da tun wir nur raus.
Willy
00:16:03
Nur aussehen, das heißt, ihr habt zwei Schnitt beim Gras.
Seppy
00:16:08
Und nach einem Million.
Willy
00:16:10
Okay, und dann ist das Jahr vorbei, das heißt, es gibt keinen Winter, jetzt ist ja Winter.
Seppy
00:16:14
Ja, wenn der Winter vor dem Winter anfängt, im Herbst, dann pflanzt du den Gras. Durch den Winter machst du die Ballen und im Sommer tust du ein Million.
Willy
00:16:29
Das heißt, ihr hättet ja eigentlich gar nicht mehr Fläche für mehr Kühe, sonst müsst ihr es am Anfang zukaufen, oder?
Seppy
00:16:36
Ja, oder ein bisschen mehr Pachten, mehr Land, wo man bis 400 Kühe, dann muss man noch ein bisschen mehr Land haben.
Willy
00:16:50
Gibt es noch mehr Land, dass man Pachten kommt?
Seppy
00:16:52
Ja, hier und da, selten, keine Fläche, Aber du musst nehmen, was du kommst. Was du kommst, musst du nehmen.
Willy
00:17:02
Bei uns in Österreich, bei euch, du bist ja auch eine ursprüngliche Abstammung, ein Tiroler. Bei uns hören jetzt immer viele Landwirte auf. Das heißt, so kommst du zu neuen Flächen, wo ein Betrieb wächst. Wie ist es bei euch? Da hören viele Landwirte auf bei euch in der Gegend oder fangen eher viel an?
Seppy
00:17:22
Nein, angefangen tut keiner. Die gehen noch viel zuerst in der Stadt. Die Jungen bleiben fast keine mehr. Nur wenn einer ein bisschen ein größer Bauer ist, der ungefähr 200 Kühe hat. Die, die 20, 30, 40 Kühe haben, die kommen alle drauf. Die kommen alle drauf. Die stirben alle.
Willy
00:17:51
Die Kleinen?
Seppy
00:17:51
Ja, bei uns, die kommen nicht mehr durch.
Willy
00:17:55
Okay, worum liegt denn das? Warum kommen die nicht durch?
Seppy
00:18:00
Weil die Jungen bleiben nicht mehr und die Alten gehen. Das ist schon so. Das nutzt nichts, wenn du 60 Jahre bist oder 70, du musst aufhören. und kein Junge hat es übernommen. Seine Eltern, was für die Jungen nicht geben, nicht übergeben, dann sterben sie ohne.
Willy
00:18:24
Ja und warum wollen die Jungen nicht mehr?
Seppy
00:18:26
Weil es Weil es rentiert so wenig, wenn du klein bist, gell?
Willy
00:18:32
Also du...
Seppy
00:18:33
Du kannst nicht leben.
Willy
00:18:35
Also die Kleinen können ja nicht leben.
Seppy
00:18:37
Ja, die Kleinen können nicht leben. Die Alten leben so, weil sie eine kleine Renten haben. Die Zorren haben sie eine Renten und ein bisschen von Milch, dann kommen sie durch. Und dann vormals hören sie auf und...
Willy
00:18:54
Und für die Jungen reicht es nicht.
Seppy
00:18:55
Für die Jungen, die magen sie das nicht.
Willy
00:18:57
Seit wann ist das so, dass du mit so einem kleinen Betrieb nicht mehr durchkommst?
Seppy
00:19:07
Vor kurz. Und auf meine Aussicht geht es noch schneller. Jetzt geht es schneller weg. Weil die Alten werden alt und die Jungen bleiben nicht. Das ist schon so.
Willy
00:19:27
Und was ist da passiert, dass du das mit einem kleinen Betrieb nicht mehr durchgehst?
Seppy
00:19:35
Weil die Jungen in der Stadt acht Stunden arbeiten und das ist viel besser, da im Bau da hast du keine Minute Pause, kein Samstag, kein Sonntag und das ist die Hauptsache.
Willy
00:19:55
Du sagst, man verdient aus kleineren Betrieb nicht weniger als früher, aber für die Jungen ist es zu wenig.
Seppy
00:20:01
Für die Jungen ist es zu wenig, weil wir werden da am Samstag und Sonntag arbeiten für das Bisschen. Dann werden wir in der Molkerei arbeiten oder in einem anderen Betrieb und wir arbeiten acht Stunden im Tag und haben wir... Dann haben wir das Geld und fertig.
Willy
00:20:23
Das heißt, die Kleinen hören immer mehr auf und es bleiben dann die größeren Betriebe?
Seppy
00:20:27
Es bleiben nur die größeren. Ich glaube, in ungefähr zehn Jahren bleiben nur die von 5000 Liter, 6000 Liter am Tag.
Willy
00:20:40
Und jetzt hast du gesagt, 15.000 seid ihr, also ihr seid schon ein größerer Betrieb?
Seppy
00:20:45
Nein, wir sind jetzt schon bei den größten. aber für uns passt.
Willy
00:20:55
Wie findest du das, dass die Kleinen aufhören? Ist das halt einfach so?
Seppy
00:21:00
Das ist ja so. Ich glaube, das ist nicht gut. Das ist nicht gut, aber das ist ja so. Und was kannst du machen?
Willy
00:21:09
Ja, kann man was machen?
Seppy
00:21:12
Die Regierung kann ein bisschen was machen, wenn sie ein bisschen unterstützen würden. Wie ein Senden ist. vielleicht täten sie bleiben, aber so bleiben sie nicht, weil da kriegst du keine Unterstützung.
Willy
00:21:26
Erzähl einmal, was kriegt man denn da jetzt in 13 Linden, da in Brasilien, aus Milchbauer, was kriegt man denn da vom Staat für Unterstützung, öffentliche Förderungen oder so?
Seppy
00:21:37
Keine. Überhaupt keine. Da kriegst du nichts. Du musst nur arbeiten und produzieren, dass du Geld verdienst.
Willy
00:21:47
Wie hast du am Anfang gesagt, dass du ein bisschen viel arbeiten kannst?
Seppy
00:21:50
Ja, ein bisschen viel. Oder ganz viel. Ich sage ein bisschen, weil ich habe viel gearbeitet. Nicht, weil ich gearbeitet habe, aber ich habe viel gearbeitet, dass wir heute so Druck haben.
Willy
00:22:10
Ich sehe deine Hände und ich weiß, wenn Hände viel gearbeitet haben und deine Hände haben viel gearbeitet.
Seppy
00:22:15
Mir fällt auch nicht, die Kühe haben einen Finger gefressen, die Kühe haben gefressen, ich habe gemalt, mit Milieu gemalt und die Kühe haben zu fressen.
Willy
00:22:28
Wann ist dir denn das passiert?
Seppy
00:22:30
Ah, das macht schon fast... der Buhr einen Monat bevor mein Buhr auf die Welt gekommen ist.
Willy
00:22:37
Ach so, ist schon lange her.
Seppy
00:22:38
Ist schon lange her.
Willy
00:22:38
Bist du schon gewohnt mit den Neifingern?
Seppy
00:22:40
Nein, sicher. Finde ich nicht mehr.
Willy
00:22:42
Kann man mit Neifingern genauso viel arbeiten wie mit 10?
Seppy
00:22:46
Sicher. Kannst du mit 7 oder 8, wenn du, du musst nur, wie sagt man, nur Lust haben zum Arbeiten, dann kriegst du kein Problem. Okay. Wenn einer sagt, wenn ein Finger fällt, ist das Problem. Wenn der Fall hat, dann glaube ich schon, dass es mehr Probleme war. Mit der Daumen ist es wichtiger. Aber die anderen sind nicht so.
Willy
00:23:09
Mich schockt das immer noch. Ich habe das jetzt eh schon ein paar Mal gehört. Es gibt in Brasilien fast keine, so Investitionsförderungen gibt es ein bisschen, aber es gibt eigentlich keine wirklichen Förderungen für die Landwirtschaft. Wie kann Landwirtschaft dann funktionieren? Weil in Europa, in Österreich wird ein großer Teil der Landwirtschaft ohne die Förderungen schlecht oder gar nicht funktionieren. Wie geht das da?
Seppy
00:23:31
Wir kriegen schon bei der Bank hin und da Geld mit ein bisschen weniger Zinsen. Und die tun wir ausnutzen. Zum Pflanzen oder so tut er das ausnutzen. Aber wenn du die Frage auf den kommst, kann ich dir nicht viel mit den Finanzen. Nein, da bin ich, ich habe sie für ihn übergeben vor 20 Jahren. Wenn er 17 Jahre hat, hat er alles übergeben.
Willy
00:24:03
17 Jahre ist er schon her? Hast du schon übergeben?
Seppy
00:24:06
Nein, er hat 17 Jahre gehabt. Wir sind jetzt schon, wir werden schon 21 Jahre oder 22 Jahre, dass ich für ihn übergeben habe.
Willy
00:24:15
Also lange ist das jetzt schon her?
Seppy
00:24:16
Ja, und ich habe nie mehr etwas gefragt, wie viel kriegst du von Milch, wie viel Geld hast. nix. Alles mit ihm.
Willy
00:24:28
Was mich jetzt interessiert, bevor wir jetzt zu deiner Übergabe gehen, was du dann gesagt hast, nächste Generation, mach du. Was hast denn du? Du hast gesagt, du und der Papa habt ein bisschen viel gearbeitet. Welchen Betrieb, was war denn das damals für eine Zeit, wie du ein junger Bub warst, wie kann ich mir 13 Linden vorstellen? Jetzt habt ihr überall Straßen, es gibt eine große Molkerei. Wie war denn das in der Zeit, auch wo der Papa gekommen ist?
Seppy
00:24:53
Ja, dort glaube ich, dass wenn sie gekommen sind, da bin ich noch nicht gewesen. Aber wenn ich angefangen habe, in der Schule zu gehen, die Hauptstraße, von da, vom Fußballplatz bis zum Zentrum, sind zehn Häuser gewesen. Im Jahr 1960, als ich angefangen habe, in der Schule zu gehen. Es waren zehn Häuser. Wie viele Häuser sind heute?
Willy
00:25:20
Ja, ein bisschen mehr, gell?
Seppy
00:25:21
Ja, ein kleines bisschen mehr. Ja, wie das entwickelt hat. Wahnsinnig. Die letzten 15 Jahre hat er es wahnsinnig. Und wenn da nachher die Molkerei gekommen ist, dann sind die kleinen Bauern, die haben auch ein bisschen Geld gekriegt und da ist Geld gekommen und hat das wegen dem Streitzel hinten, hat es ein bisschen entwickelt.
Willy
00:25:54
Die Molkerei ist die Molkerausche?
Seppy
00:25:56
Ja, in 74. Ja, haben wir angefangen Milch verkaufen. Haben wir 30 Liter gehabt am Tag.
Willy
00:26:05
30 Liter?
Seppy
00:26:06
Ja, 30 Liter.
Willy
00:26:07
Insgesamt.
Seppy
00:26:08
Insgesamt.
Willy
00:26:09
Insgesamt, ja.
Seppy
00:26:10
30 Liter am Tag.
Willy
00:26:11
Jetzt habt ihr 40 Liter pro Kuh.
Seppy
00:26:12
Pro Kuh. Ja, genau. Dort haben wir 6, 7 Kühe gemolken für 30 Liter Milch. Und heute eine halbe Kuh, eine halbe gute Kuh gibt es. Ja, ja. Wir haben viele.
Willy
00:26:26
Du bist Mittag fertig. Wir versuchen nur mal so, 66 hast du gesagt, wie war das da? Waren das schon Straßen? Wie viel Wald war da? Du hast gesagt, dein Papa, der lebt ja noch, der ist jetzt bald 101 Jahre alt, der ist ja damals noch mit ausgeboren. Der war quasi, in den 30er Jahren quasi, war der ja ein Bub?
Seppy
00:26:52
Ja, 37 ist schon gekommen.
Willy
00:26:54
Der ist ja ausgewandert und da war ein Urwald, hast du gesagt.
Seppy
00:26:59
Ja, da, da, genau da, da hat da ein Brasilianer gewohnt. Da, wo das Haus ist, hat da ein Brasilianer gewohnt. Und meine Mutter und sein Papa sind da, hat da gekauft. Dann haben die Brasilianer weitergegangen. Die Brasilianer, die da gewohnt haben, sind hier weitergegangen. Wenn die Kompanie, wie sie sagen, hat sich das Land verkauft, dann sind sie wieder marschiert, wo keine Besetzung gewesen ist, wo kein Bevölkerung gewesen. Sind hier weitergegangen.
Willy
00:27:38
Also ich habe es dir gekauft damals?
Seppy
00:27:39
Ja, der Papa von meiner Mutter hat das gekauft. Das Grund da. Und mein Papa hat mit meiner Mutter geheiratet und nachher ist er da hergekommen. weil die Mutter hatte nur einen Bruder, der eine hat gestorben mit 17 Jahren und der andere ist Schuermacher lernen gegangen und kein Bub daheim. Nachher hat mein Papa geheiratet, ganz jung, mit 20 Jahren hat er geheiratet und der Schwiegervater, mein Opa, der hat gesagt, du musst herkommen, weil da muss ein Mann herkommen, sonst werden wir nicht durchkommen, weil ich nichts von der Kolonie, weil ich ein Schuster bin. Ich war ein Schuster. Nach zwei Jahren, als er verheiratet ist, ist der Opa schon gestorben. Ich habe ihn nicht gekannt. Du hast ihn nicht gekannt? Nein. Die Hanna ist die älteste, die hat ein Jahr gehabt, wenn er gestorben ist. Sie sind fast 80 Jahre, dass er gestorben ist.
Willy
00:28:53
Der ist vorher da gesessen. Aber er ist eine Zolle.
Seppy
00:28:59
So haben sie da angefangen.
Willy
00:29:01
War es leicht? War es schwer? Wie war die Zeit? Was hast du gehört? Wie haben sie das erzählt?
Seppy
00:29:06
Das war nicht so leicht. Nicht so leicht. Aber sie haben alleweil gearbeitet und mein Papa sagt, ein Staat fürs Leben, für Brasilien gibt es keinen. Also positiv. Ja, er ist wieder umgegangen, spazieren in Österreich. 37 Jahre ist er hinten gewesen, mein Bub hat ein Jahr gehabt, mit einem Jahr einmal, elf Monate ist er gewesen, ist der Papa hinten gewesen, spazieren und hat gesagt, nein, alles Tirol. Tirol und Vorarlberg, viel in Vorarlberg, in Mellau, von Mellau und der Papa ist viel dort gewesen.
Willy
00:29:54
Von wegen 13 Linden, reine Tiroler Kolonie, das waren Tiroler Vorarlberger, da waren Niederösterreicher, glaube ich, auch dabei, gell?
Seppy
00:30:00
Ja, Niederösterreicher und am Anfang sind Salzburger auch gewesen.
Willy
00:30:05
Ein gemischt Ersatz, würde man sagen.
Seppy
00:30:07
Von der Steiermark-Habor, aber die meisten, die Hauptgruppe ist von Tirol und von Südtirol und Tirol und von Adelberg.
Willy
00:30:19
Was war denn das damals für ein Haufen? Wie kann ich mir denn die Leute vorstellen? Tiroler, Vorarlberger, die sich mitten in Brasilien ansiedeln, was hat euch denn zusammengehalten? Wart ihr eine Gemeinde?
Seppy
00:30:35
Ja, der, der das gegründet hat, der ist Minister gewesen.
Willy
00:30:41
Der Dala?
Seppy
00:30:42
Auch kein Bauminister war er. Er hat das gekannt vom Land. Er hat ein Land gesucht, wo überall Wasser gibt, dass die, die von unten kommen, alle besetzen können, wo Wasser ist und dass sie durchleben können. Und so haben sie angefangen. Aber es waren schwierige Zeiten, wie die Mama erzählt und so beim Umfang. Alle haben noch einen Haufen Kinder gehabt, wie die Mutter und der Papa haben zehn Kinder gehabt. Was hat die Mutter da mitgemacht und hat gestorben voriges Jahr mit 98 Jahren.
Willy
00:31:43
Waren wir auch so alt geworden?
Seppy
00:31:44
Ja, jetzt im Oktober waren sie 100 Jahre.
Willy
00:31:51
Gewaltig. Warum wird bei euch alles so alt? Liegt das da in Brasilien oder wie seid ihr das?
Seppy
00:31:56
Nein, ich weiß nicht. Und mit Arbeiten kommt nichts, dass sie so alt werden, weil Arbeiten macht keiner kaputt. Sonst hat mein Papa nicht 100 Jahre, wenn vor Arbeit noch einer kaputt war.
Willy
00:32:12
Es fällt zwar mal ein Finger irgendwann, aber ein Kuh bleibt mal stabil.
Seppy
00:32:16
Ja, aber das tun die Kühe Essen und machen weiter und fertig.
Willy
00:32:21
Aber die letzte Frage zu der Geschichte vor dir, das heißt, die haben nicht für den Markt produziert, das waren Selbstversorgungsbauern, die haben für sich selber produziert.
Seppy
00:32:30
Ja, alle für sich selber.
Willy
00:32:31
Das muss man so vorstellen, nicht sein, ein bisschen. Und dann den Betrieb, in den du eingeboren bist, das war ja dann schon, das war in den 60er Jahren, hast du dann quasi angefangen, den Betrieb ein bisschen zu verstehen?
Seppy
00:32:41
Ja, ein bisschen, ein bisschen, aber wenn der Papa von mir das übergeben hat, dann war ich schon über 20 Jahre alt.
Willy
00:32:52
Wie war denn das damals, wie du deinen Betrieb übernommen hast? Hat der Papa gesagt, so wie du?
Seppy
00:32:56
Nein, er hat halbweit mitgemacht. Ja, er hat mitgemacht bis ungefähr noch 20 Jahre mitgemacht mit mir.
Willy
00:33:05
Und wie war das? War das gut? War das gut? War das gut.
Seppy
00:33:08
Wir haben zwar das abgeteilt, was es geben ist und was man produziert. Und so ist es gegangen. Nachher, wenn er nicht mehr arbeiten können hat, wenn er nicht mehr machen will, jetzt gehört es als Tier und hat es alles mir übergeben. Wie ich mit meinem Bub gemacht habe. Und so habe ich weitergemacht, aber wenn er für mich übergeben hat, haben wir ungefähr 200 Liter Milch gehabt.
Willy
00:33:47
Alles zusammen? Ja. Mit allen Kühen zusammen?
Seppy
00:33:50
Ja, mit allen.
Willy
00:33:51
Also es war ganz klar?
Seppy
00:33:53
Nein, dort war ich mit 400 Liter von einem der größten.
Willy
00:34:00
400 Liter? Ja. Mit wie vielen Kühen?
Seppy
00:34:03
Ah, wir haben schon ungefähr 20, ein bisschen mehr als 20, 30.
Willy
00:34:09
Also 20 Liter Leistung dann am Tag?
Seppy
00:34:11
Ja, ungefähr.
Willy
00:34:12
Und 400 Liter, und was habt ihr mit den 400 Liter damals gemacht?
Seppy
00:34:15
Verkauft, verkauft. Wohin? Da war die Senerei schon. Ja, sicher war die Senerei schon.
Willy
00:34:21
Wie ist die gegründet worden, von wem und warum?
Seppy
00:34:25
Die Senerei.
Willy
00:34:26
Die Molkerei, oder?
Seppy
00:34:27
Die Molkerei, die ja.
Willy
00:34:29
Die Tirol, hat die damals auch schon geheißen, oder? Tirol?
Seppy
00:34:31
Ja, der, was das gegründet hat, war ein Vorarlberger. Der Pfarrer, der Pfarrer Johann Otto King hat das aufbaut.
Willy
00:34:39
Ein Vorarlberger war das?
Seppy
00:34:40
Ein Vorarlberger Pfarrer, Vorarlberger Pfarrer von Lüdesch.
Willy
00:34:45
Lüdesch?
Seppy
00:34:46
Von Lüdesch war. Er ist in Lüdesch, ist er begraben. Begraben ist er in seine Verwandten von Lüdesch.
Willy
00:34:55
Wo er auch immer daheim dann war.
Seppy
00:34:57
Hat er nachher eine kleine Auswanderung gemacht in Paraguay und nachher ist er krank geworden.
Willy
00:35:07
Und zwischendrin hat er da eine Molkerei gegründet?
Seppy
00:35:09
Äh, zuerst hat er da die Molkerei gegründet. Hat er gebaut und nachher hat er keine Leistung gehabt, um das zu betrieben, weißt? Weil da... Ein Pfotter hat das gebaut? hat er Geld geliehen vom Bauern da ein bisschen, von einem anderen Bauern dort ein bisschen und so hat er das angefangen.
Willy
00:35:30
Und warum hat er das gemacht?
Seppy
00:35:32
Weil er hat gesehen, dass die kleinen Bauern nicht gut leben können.
Willy
00:35:37
Und dann hat er gesagt.
Seppy
00:35:38
Jetzt tun wir uns zusammen? Ja, tun wir mal Karei, dass ja jeder ein bisschen Milch verkaufen kann, während sie ein bisschen ein besseres Leben haben und so, ist es auch gewesen. So hat er nachher die Leistung nicht gehabt, zum das, so weiter. Ja, ja. Dann hat das Verkauf die Geld haben gehabt und waren von Geschäft und die sind bis heute am Geschäft Tirol. Die sind jetzt Tirol. Die sind bis heute noch.
Willy
00:36:11
Das ist eine der größten Molkereien in Brasilien. Das ist nicht eine Molkerei.
Seppy
00:36:15
Die dritte oder die vierte größte.
Willy
00:36:18
Tirol. Also das heißt, der Vorarlberg hat es gegründet und heißt dort Tirol.
Seppy
00:36:21
Ja, das ist ja komisch.
Willy
00:36:25
Ist halt so.
Seppy
00:36:27
Bei welchen Namen. Wie gesagt, Molkerei von Adelberg. Oder Melau. Melau-Molkerei.
Willy
00:36:34
Melau-Milch. Ja, Melau-Milch war doch gut.
Seppy
00:36:37
Das hat nicht so gepasst. Die meisten sind da Tiroler gewesen. Und der hat das...
Willy
00:36:45
Aber es war nie eine Genossenschaft in Molkerei? Wie? Es war nie eine Genossenschaft in Molkerei. Es war immer...
Seppy
00:36:51
Immer Partikulär, wenn man sagt, nicht mehrere Leute, es sind nur zwei Familien, was das.
Willy
00:37:00
Was sie Geld gehabt haben.
Seppy
00:37:02
Ja, was das betrieben.
Willy
00:37:04
Es hat ja damals nicht nur...
Seppy
00:37:06
Einer ist von 13 Linden gewesen, die andere Familie war von Luzern.
Willy
00:37:11
Und an den hast du die 400 Liter Milch damals schon geliefert? Das war deine Haupteinnahmequelle?
Seppy
00:37:16
Nein, beim Anfang nicht, die haben 400 Liter, weil wenn sie übernommen haben, ein paar Jahre nach, als sie übernommen haben, nachher habe ich 400 Liter.
Willy
00:37:28
Was hast du vorher gemacht? Was hast du vorher gemacht? Also wem hast du vorher geliefert oder mit was hast du vorher Geld verdient?
Seppy
00:37:34
Alper mit Milch, aber wenig. 100 Liter, 200 Liter. Und am meisten war es mit Schweinen. Das meiste Geld, was der Papa gemacht hat, dass er die Gründe gekauft hatte, ist nur mit Schweinen.
Willy
00:37:53
Als Schweine habt ihr früher auch gehabt?
Seppy
00:37:54
Ja mit Schweinen.
Willy
00:37:55
Wann hat er mit dem angefangen?
Seppy
00:37:59
Immer mit Schweinen. Aber es war immer selbstständig. Wenn es nicht mehr ging, dann habe ich einen größeren Schweinestall gebaut und die Firma bringt die Schweine.
Willy
00:38:16
Mästen habt ihr gemacht?
Seppy
00:38:17
Ja, wir tun nur Mästen jetzt.
Willy
00:38:20
Immer noch?
Seppy
00:38:21
Ja, wir haben 1800 Schweine.
Willy
00:38:24
Du sagst jetzt so, ich hab vorher gefragt, weil Milchbetrieb, das heißt Schweine habt ihr auch noch.
Seppy
00:38:28
Ja.
Willy
00:38:28
Was noch? Wenn wir schon dabei sind.
Seppy
00:38:31
Ein bisschen Weideviecher auch noch. Weideviecher, die was außen bleiben, die nur für Fleisch haben wir auch ein bisschen. Ah, okay. Das habt ihr auch noch. Okay, das gehört neu dazu. 1.800
Willy
00:38:45
Schweine. Und wo sind die auch da hinten am Betrieb? Alle da.
Seppy
00:38:50
Wenn du eine kommst, die erste Baut oben, sind Schweine links, wenn du eine kommst.
Willy
00:38:58
Und die sind nur Mästen, das heißt, die werden liefert?
Seppy
00:39:01
Die bringen die Schweine und bringen Futter. Und die Medikamente auch. Du musst nur die Installation geben und der Futter, der was futtert, der muss... ein knechts sein ja
Willy
00:39:20
Dann brauchst du mit der familie.
Seppy
00:39:22
Familie der mann macht es ja
Willy
00:39:24
Also das heißt schwein und hab's auch noch aber wir haben podcast gemacht jetzt über schwein jetzt wie hat sie den teil betrieb wird der chef was da wird das teil betrieb was wandern die die größten schritte die du gemacht hast was war das wichtigste in deiner zeit oder die größten herausforderungen Genau.
Seppy
00:39:39
Die soll ich nicht toll bauen. Das war, was ich, dass man ein bisschen mehr Geld rein kann. Und da, wo ich das gebaut habe, das ist 1000. 1989, ja, 1998, 2000 habe ich die letzten gebaut und nachher mein Buch hat auch noch einen gebaut, einen Stall, 400, 800 hat er weiter gemacht. Mein Buch hat auch noch einen gebaut.
Willy
00:40:14
Das heißt, die Schweine bleiben, also das ist Teil von eurem Betrieb, ihr seid kein reiner Milchviehbetrieb, sondern ihr habt einen Schweinebetrieb und ein bisschen Fleisch auch.
Seppy
00:40:21
Ja.
Willy
00:40:21
Das ist ein Gesamtbetrieb.
Seppy
00:40:23
Das ist das Gesamte, was wir haben.
Willy
00:40:26
Was ist das Wichtigste bei euch, würdest du sagen, vom Einkommen her, sind es die Kieren?
Seppy
00:40:31
Ja, die Kieren. Das ist die Haupteinkommen von den Kieren.
Willy
00:40:40
Es ist ja bei den Kieren, du kriegst ja, soweit ich das verstanden habe, die Schweinln kriegst du, wie lange dauert es eine Messphase bei den Schweinln bei euch?
Seppy
00:40:47
Ungefähr vier Monate.
Willy
00:40:48
Vier Monate.
Seppy
00:40:49
Ja, 120 Tage ungefähr. Drei Wurfe im Jahr.
Willy
00:40:56
Und ihr verkauft es dir dann an … Ja.
Seppy
00:40:58
Ich schaffe eine Firma von Arroyo Trinta, wo wir besonders arbeiten.
Willy
00:41:07
Das ist der Schlachthof dann dort, oder?
Seppy
00:41:09
Ja, die haben selber eine Schlachterei in Trio Negro, in Paranao.
Willy
00:41:16
Was ich sagen wollte, da kommt alle vier Monate Geld, nicht?
Seppy
00:41:20
Ja, da kommt auch ein bisschen Geld rein.
Willy
00:41:24
Aber mit der Milch kriegst du es mehr oder weniger laufen.
Seppy
00:41:26
Ja, jedes Monat. Was der Betrieb behaltet, sind die Kühe.
Willy
00:41:33
Also du warst eigentlich in deiner Zeit, wo du der Chef warst, hauptsächlich hast du geschaut, dass du die Schweine ausbaust, oder? Und die Kühe auch.
Seppy
00:41:40
Oder? Ja, aber allweil, weil ich weitermache, dass ich jedes Monat zu messen gehabt habe. Und das sind die Kühe gewesen, das. All das ist Milch gewesen, bei mir. Seit ich übernommen habe, sind die Kühe gewesen.
Willy
00:41:57
Schauen wir ein bisschen auf die Kühe, was sind denn das für Rassen? Was habt ihr, oder ist das gemischt?
Seppy
00:42:02
Holländer, Holländer.
Willy
00:42:03
Holländer, alle komplett stolz, oder?
Seppy
00:42:05
Ja, es sind ein paar, haben ein paar, ein paar, ein paar Jahre, ja. Und die Hauptsache, die Hauptteile sind schwarz-weiße und haben auch viele rot-weiße Kühe.
Willy
00:42:18
Darfst du die Kalbeln selber aufziehen?
Seppy
00:42:23
Die Rindl schon, die Mandeln verkauft werden.
Willy
00:42:28
Die Mandeln werden verkauft.
Seppy
00:42:29
Aber die werden alle verschenkt. Warum verschenkt? Weil sie zu teuer kommen zum Aufsuchen. Du hast keine Überschützung von Korn, dass du dir füttern kannst. Es kommt zu teuer zu füttern.
Willy
00:42:46
Es ist so teuer?
Seppy
00:42:47
Sie fressen sich auf ungefähr. Den hast du für die Arbeit.
Willy
00:42:50
Ein Laufresser?
Seppy
00:42:51
Für deine Arbeit hast.
Willy
00:42:54
Also null.
Seppy
00:42:56
Dann tun wir sie nicht aufziehen. Oder weniger.
Willy
00:43:01
Weil das Rindfleischpreis so niedrig ist, dass es nicht austritt.
Seppy
00:43:04
Ich weiß nicht, weil das nicht so läuft. Enten tun sie, wenn es einen Stierl gibt, tun sie juchzen. Weil es besser ist wie ein Rindl. Und da Da verschenkt man sich alle oder verschlachtet, kaputt machen.
Willy
00:43:23
Das ärgert dich ein bisschen, oder?
Seppy
00:43:25
Ja, vor zwei Jahren habe ich über 60 geschlachtet und eingraben, wenn es ja viele kommen werden.
Willy
00:43:35
Was tut das mit dir?
Seppy
00:43:37
Was kannst du machen, wenn du nicht auf sichern kommst? Du musst Futter lassen für die Rindel.
Willy
00:43:44
Aber du bist ja Bauer, du magst ja deine Viecher.
Seppy
00:43:46
Du bist ja so, du bist mit den Händen angewunden. Du kannst nichts sichten, wenn du nicht futtern kommst. Dann nutze ich es nichts.
Willy
00:43:57
Aber schwere Entscheidung?
Seppy
00:43:59
Ist nicht gut, aber was kannst du machen?
Willy
00:44:02
Pragmatisch.
Seppy
00:44:04
Jetzt sind da ein paar, was die aufziehen, dann holen sie. Dann müssen sie verschenken, fast alle verschenken, die Stierl.
Willy
00:44:16
Besser verschenken, als was das Schlafen machen muss.
Seppy
00:44:19
Zwei Tage geben wir das Milch, das brauchen die erste Milch, zwei Tage geben und nachher müssen sie holen.
Willy
00:44:27
Dann müssen sie gehen, ist halt so.
Seppy
00:44:29
Das ist schon so. Aber jetzt tun wir so viel Besommen, wie sagt man, Sexado, dass es fast nur Rindl gibt.
Willy
00:44:38
Also das kann man steuern?
Seppy
00:44:40
Jetzt kann man machen. Ungefähr jetzt, auf Welt kommen zwei Rindl für einen Stierl ungefähr, das letzte Jahr, das ist schon gut. Dann braucht man nicht so viele verschenken.
Willy
00:44:56
Und du musst dann nicht ausrücken und die schlachten und einkommen.
Seppy
00:44:59
Ja, und das kommt noch, das wird gleich einmal kommen, das man nicht machen kann. Du musst sie aufziehen, aber da musst du schon eine Überstützung kriegen, dass du aufziehen kannst. Wenn man nur ein bisschen draufzahlen, dass man sich die Zucht nicht kennen. Da brauchst du nachher Futter und das brauchen wir uns. Das musst du in Rechnung machen. Du musst so viele Tonnen auch mehr Silage machen und
Willy
00:45:37
Schwierige Rechnung, ja.
Seppy
00:45:38
Ja, das ist nicht leicht, aber das ist auch so.
Willy
00:45:43
Du wirst es wahrscheinlich nicht ändern können?
Seppy
00:45:46
Nein, sicher werden wir es nicht ändern können. Das nutzt nichts.
Willy
00:45:50
Wie wird denn bei euch gemolken? Habt ihr einen Melkroboter?
Seppy
00:45:53
Nein, nicht ein Melkroboter. Es sind Unstellte. Die machen es dreimal am Tag.
Willy
00:46:00
Ein Melkroboter und ein Angestellte?
Seppy
00:46:02
Nein, Unstellte. Und Leute, die das machen. Wie?
Willy
00:46:07
Mit der Hand?
Seppy
00:46:08
Nein, nein, mit der Milchmaschine.
Willy
00:46:10
Achso, mit der Milchmaschine.
Seppy
00:46:11
Mit dem Robot. Nein, du hast gesagt, der Robot. Nein, der Robot nicht.
Willy
00:46:14
Das ist eine Milchmaschine.
Seppy
00:46:17
Eine Milchmaschine mit 20, wie sagt man?
Willy
00:46:22
Ja, ich weiß schon.
Seppy
00:46:24
20 Kühe, auf einmal kommen eine. 10 auf eine Seite, 10 auf andere.
Willy
00:46:30
Drei Mal am Tag hast du es gesagt.
Seppy
00:46:31
Drei Mal am Tag tun wir es milchen.
Willy
00:46:33
Wow. Oh, ich kann jetzt eigentlich, entschlagt es mir bitte nicht, zweimal am Tag, nehmt es dreimal Milch. Sind die so leise?
Seppy
00:46:41
Ja, die müssen Milch geben, wenn sie nur fünf Jahre werden, egal. Die Zeit, wo sie leben, müssen sie produzieren.
Willy
00:46:51
Wie alt wird eine Kuh im Schnitt?
Seppy
00:46:53
Ah, da wenig, wenig. Vier Mal Kälbern im Durchschnitt geben. Das kommt nicht einmal vier Mal, dreimal. Wirklich?
Willy
00:47:05
Ich sehe dir ein bisschen an, dass dir das ein bisschen lehrt wird, oder?
Seppy
00:47:08
Ja, da muss man sich früher wegtun, werden sie krumm, weil die sind so ausgezogen, du tust so viel ausziehen, dass sie dir was nicht so viel geben dürfen, vielleicht fünf, sechs, Eine und eine andere sieben Mal, aber selten.
Willy
00:47:33
Aber ich habe das Gefühl, es tut ein bisschen leid, dass das so schön geht.
Seppy
00:47:38
Aber es ist schon so. Eine gute Kuh hat sich gedacht, dass es schadet, wie muss man die für den Metzger geben.
Willy
00:47:45
Was tut sie, wenn die Kuh nicht mehr melken tut? Zum Metzger. Zum Metzger. Also wird schon noch verwert?
Seppy
00:47:52
Ja, jetzt kriegen wir so halbwegs gut. Verkaufen wir es nicht, machen wir es nicht, tun wir es nicht besomen oder vielleicht sind viele was nicht mehr aufnehmen, dann tust du die Zeit, in der sie Milch gibt, dass die Futter gut ausgezahlt, tust du die Milch und dann fährt man sie ab.
Willy
00:48:20
Was würdest du sagen, was hast du für eine Beziehung zu deinen Tieren? Also jetzt sind sie ja nicht mehr deine, jetzt sind sie die von deinen Buben mehr oder weniger, sind sie immer noch deine Tieren?
Seppy
00:48:30
Ich bin ein bisschen weggekommen, aber es sind ein paar, die sagen, ist die Kuh noch da und so. Das ist nicht leicht, aber ich habe es übergeben und ich kuh nimmer.
Willy
00:48:45
Das ist wirklich in deine Augen.
Seppy
00:48:46
Ich kuh nimmer, das nutzt nichts. Ich kann es nimmer machen.
Willy
00:48:51
Wie würdest du die Beziehung zwischen dir und die Kühe beschreiben? Wie ist das? Ist Ist eine Distanz da oder mögst du die Viecher, hast du da eine emotionale Beziehung, eine Bindung, tun dir die Leute oder wie geht es dir damit?
Seppy
00:49:11
Die Leute sind nicht da für die Menschen. Und wir sind da, um sie auszutzen. Und so ist der Betrieb und da kann man nichts verändern.
Willy
00:49:27
Ich frage auch deswegen, weil wir in Europa und in Österreich, kenne ich mich am besten aus, immer ganz große Diskussionen haben, auch Tierwohl, dass die Viecher möglichst gut gehen.
Seppy
00:49:38
Ja, ich verstehe das schon.
Willy
00:49:40
Wie ist das da bei euch? Wie gibt es die Diskussion? Wie geht es dir denn?
Seppy
00:49:44
Momentan ist es wegen der Tiere schützen und das. Aber das wird auch kommen. Das kommt auch und wird es nicht mehr lange werden. Dass du nicht mehr Kalbel in der Schlacht hast und eingraben, das kommt alles noch. Und das geht nicht weit, nicht viele Jahre.
Willy
00:50:06
Das es da ist.
Seppy
00:50:08
Ja, aber da müssen sie eine Politik machen, dass das sie auszahlt. Sind sie nicht leicht.
Willy
00:50:21
Also es kann nicht von euch, von dir kommen. Aber hättest du was dagegen wann zu kommen? Oder würdest du das...
Seppy
00:50:30
Das war gut.
Willy
00:50:31
Das war gut.
Seppy
00:50:32
Dann hast du... Du musst wieder einen anderen Stall bauen, das braucht Stolz. Wenn du 400 Kühe hast, kriegst du 130, 140 Stil im Jahr. Für den musst du Platz haben.
Willy
00:50:53
Wie ist das mit dem Milchpreis bei euch? Wie stark schwankt der? ja. Ist der einmal ganz niedrig, einmal ganz hoch?
Seppy
00:51:05
Ja, hin und da geht es hübsch hoch und dann fällt er wieder ein paar Cent, dann geht er wieder auf. Wie der Preis ist, kannst du mich nicht ausfragen, weil ich nicht weiß.
Willy
00:51:20
Ja, aber du weißt das Recht.
Seppy
00:51:22
Ja, er hat gesagt, Ich habe meinen Buben gehört mit einem, dass vielleicht dieses Monat, wenn sie keinen Cent weg werden. Es bleibt stabil. So habe ich gehört.
Willy
00:51:37
Aber von was ist der Preis am meisten abhängig? Der Preis selber interessiert mich jetzt. Aber von was ist der am meisten abhängig?
Seppy
00:51:43
Wenn da eine Summe ist, dann geht der Preis auf jeden Fall nicht ab.
Willy
00:51:51
Weil weniger Milch trunken wird?
Seppy
00:51:53
Trinken Sie Bier oder Guaraná, wer sagt man für die süße Getränke?
Willy
00:52:05
Weiß ich nicht, Limonaden.
Seppy
00:52:07
Äh, Limonaden oder so etwas. Die trinken das, das ist viel teuer wie ein Liter Milch.
Willy
00:52:15
Also da steht die Milch in Konkurrenz mit dem Bier und mit der Limonade.
Seppy
00:52:18
Ja, im Sommer schon.
Willy
00:52:19
Im Sommer schon.
Seppy
00:52:22
Aus meinen Aussichten ist das die Hauptursache.
Willy
00:52:34
Du hast ein bisschen einen Vergleich zu Österreich.
Seppy
00:52:37
Was ist denn da,
Willy
00:52:42
Wenn du sagst, in 13 Linden von der Landwirtschaft, wenn du das betreibst, jetzt mit Fokus auf die Milchviecher und auf den Acker, der größte Unterschied zu Österreich und was sind denn die besonderen Herausforderungen da in 13 Linden, wo man Landwirtschaft macht?
Seppy
00:53:03
Da ist es ganz anders, weil Enten musst die Viecher den ganzen Winter einsperrt lassen. Wir lassen sie einsperrt jetzt das ganze Jahr. Das ist der Unterschied. Es gibt sicher nicht viele Unterschiede mit den Viechern. wie sich die Kier da behandelt sind und denken. So halbwegs.
Willy
00:53:33
Ist das eine Laufstelle bei euch? Das heißt, es ist eine große Fläche, wo die Tiere dann drinnen stehen?
Seppy
00:53:38
Ja, es sind noch Bauern, wo die Kier draußen sind. Aber die größten sind ja alle.
Willy
00:53:45
Ja, aber es sind offene Ställe. Das heißt, es ist das ganze Jahr offen. Es ist kein Haus, sondern auf der Seite ist es ja offen. Und ihr habt riesige Ventilatoren drinnen.
Seppy
00:53:53
Ja, wahnsinnig, wegen der Hitze, ne?
Willy
00:53:57
Ja, die laufen jetzt auch? Die laufen dann im Sommer, wenn es wirklich warm ist?
Seppy
00:54:01
Im Sommer, wenn der Tag ganz warm ist, vielleicht tun sie die ganze Nacht auch noch.
Willy
00:54:07
Ja.
Seppy
00:54:08
Sind die Nacht, dass sie durchaus...
Willy
00:54:10
Ja, ist ein Murz, ein Murz, ein Murz.
Seppy
00:54:12
Ja, ist ein Thermostrain, mit 21 Grad schalten sie ohne. Und wenn es nicht auf 19 oder 20 geht, dann läuft er durch.
Willy
00:54:28
Wie ist denn das Thema biologische Produktion, ist das schon ein Thema da in der Region, Bio-Wetribe?
Seppy
00:54:35
Nein, da nicht.
Willy
00:54:36
Ist es da noch nicht generell ein Thema in Brasilien oder ist das erst ein Thema, was kommt da der Meinung?
Seppy
00:54:42
Da sind wir noch weit weiter weg, glaube ich.
Willy
00:54:46
Bio wird auch noch nicht so nachgefragt von den Leuten, oder? Nein. Welche Krankheiten sind denn da in der Region, mit was muss man denn da am meisten schauen, Was sind da so die typischen Probleme, die man bei den Viechern hat?
Seppy
00:54:59
Mit den Kühen? Die gelbe Sucht, die sie kriegen. Die ist die Schlimmste. Tristeser sagen wir nicht.
Willy
00:55:10
Tristeser, Traurigkeit.
Seppy
00:55:14
Die ist gemein. Wie kämpft die? Wenn die Kuh gekriegt ist, wenn sie ganz frisch ist, den ersten Tag, wo sie geholpert hat, dann ist es nicht gut zum Behandeln. Hier und da gehen ein paar drauf.
Willy
00:55:32
Aber nicht gleich der ganze Stall?
Seppy
00:55:34
Nein, nein, nein. Nicht der ganze Stall, aber selten. Jetzt sind sie beim Behandeln, glaube ich, zwei oder drei.
Willy
00:55:47
Wie behandelt man das?
Seppy
00:55:49
Mit der Antibiotika. Ja, für die Krankheit.
Willy
00:55:58
Wie oft kommt der Tierarzt eigentlich am Betrieb oder wie oft wird er kontrolliert? Wie schaut das bei euch aus? Wie regelmäßig ist einmal im Jahr die Kontrolle, öffentliche Kontrollen? Wie oft ist der Staat da am Betrieb und kontrolliert irgendwas?
Seppy
00:56:12
Bei uns jeden 14 Tage ist ein Tierarzt da.
Willy
00:56:16
Alle 14 Tage geht der durch?
Seppy
00:56:19
Der Kind macht ja Implantis und das zum Bestieren, zum Besameln. Jeden 14 Tage. Und wir haben auch einen Tierarzt angestellt.
Willy
00:56:31
Angestellt habt ihr auch einen?
Seppy
00:56:32
Ja, der passt auf, wenn sie auf das Feld kommen und das, passt der das auf.
Willy
00:56:39
Ist es streng, die öffentliche Kontrolle? Ist es zu viel oder wie würdest du es beschreiben?
Seppy
00:56:46
Ich glaube nicht, jetzt ist es ungefähr normal bei uns, es geht nicht, nicht so streng.
Willy
00:56:59
Ihr habt vor zwei Jahren angefangen mit der Sennerei, wie produziert ihr euch einen eigenen, Was noch eigentlich?
Seppy
00:57:09
Käse? Nein, nur Käse. Momentan nur Käse.
Willy
00:57:12
Warum habt ihr das angefangen?
Seppy
00:57:15
Weil das war, wie sagt man, etwas was mein Bub, wie sag man, eine Fimi oder so.
Willy
00:57:23
Ein Herzensprojekt.
Seppy
00:57:23
Ja, was er von klein auf, von in der Schule gegangen ist, hat alleweil ein Lehrer gesagt für ihn, er war mein Cousin, ein Sohn von einer Schwester von Papa, ist von ihm ein Lehrer gewesen. Und er hat immer gesagt, ihr müsst selber die Produkte machen und das ist ihm im Kopf und von dort da weg hat er das im Kopf da dass er das macht und nachher ist er schon in Österreich gegangen und die Senarei in allem aus.
Willy
00:58:02
Also umgegangen lernen?
Seppy
00:58:04
Lernen nicht nur schauen wie das Betrieb geht. Er macht nichts da in der Senarei.
Willy
00:58:11
Eines Unternehmer also ihr habt Angestellte?
Seppy
00:58:13
Ja hat Angestellte. Jetzt ist der Bub was jetzt angestellt ist der ist mit meiner Tochter verheiratet.
Willy
00:58:21
Ach so, es bleibt in der Familie quasi.
Seppy
00:58:23
Was er jetzt angestellt hat, weil mit den Fremden das geht fast nicht mehr. Warum? Ah, die sind so... Die machen wenig. Wenig Lust.
Willy
00:58:35
Ist es schwierig Arbeitskräfte zu finden? Immer schon oder?
Seppy
00:58:39
Ja, sie möchten eine Stelleposte haben, aber arbeiten nicht viel. Das ist das Schlimmste bei uns.
Willy
00:58:53
Aber das ist ein neues Phänomen oder wo immer schon so?
Seppy
00:58:56
Ja, das ist ja so und da kann man nichts verändern.
Willy
00:59:00
Ist es besser, wenn man in der Familie dann die Leute hat oder wie?
Seppy
00:59:04
Ich glaube, wie vorher, jetzt kann man nicht viel sagen, es ist jetzt der zweite Monat, was er übernommen hat, ist ja bei der zweiten Monat,
Willy
00:59:11
Ist ja ganz am Anfang hier zu sagen.
Seppy
00:59:13
Ja, aber er ist formiert, ist, wie sagt man, chemisch, chemisch, die Hauptschule gemacht Sie
Willy
00:59:29
Hat es gut.
Seppy
00:59:29
Ausgebildet. Ja, er hat die Ausgebildung von Alimentos, was man essen kann. Er hat in einer Metzgerei, auf die Aurora hat er gearbeitet. Aurora ist eine große Metzgerei in der Region.
Willy
00:59:55
Und wer kauft den Käse dann oder an wen wollt ihr das verkaufen?
Seppy
00:59:58
Auf den Markt da.
Willy
01:00:00
Auf den Markt? Ja. Also ihr macht so etwas wie eine Direktvermarktung?
Seppy
01:00:03
Ja, wir haben noch einen was verkauft. Der hat ein Auto, er nimmt den Käse und baut auch die... Heute gibt es ein paar Ortschaften, wo sie Früchte verkaufen und so. Da haben wir einen Platz, wo sie kaufen. Oder die Bäckerei. Überall.
Willy
01:00:33
Ist es das erste Mal, dass ihr jetzt anfangt, dass eure Produkte auf Märkte verkauft oder habt ihr das früher auch schon gemacht? Mit anderen Produkten?
Seppy
01:00:39
Ich meine andere Produkte nie.
Willy
01:00:41
Also jetzt ganz neu.
Seppy
01:00:43
Ja, das ist eine neue Sache für uns.
Willy
01:00:46
Für euch generell oder überhaupt für die Region, diese Direktvermachtung?
Seppy
01:00:51
Das sind wenig was. Es sind ein paar, die am Samstag die Produkte da machen.
Willy
01:00:57
Ein Limoncello macht, da habe ich schon gehört.
Seppy
01:01:00
Und verkaufen da. Morgen ist es echt nicht Samstag.
Willy
01:01:03
Ich bin nicht dort, schau ich mir an.
Seppy
01:01:05
Neben der Präfektur da, verkaufen sie die Ausstellung, mit den Produkten. Aber nur die sind...
Willy
01:01:13
Das sind gar nicht viele.
Seppy
01:01:14
Nein, ganz selten. Aber es kommt schon langsam,
Willy
01:01:17
Mit dem Tourismus?
Seppy
01:01:18
Ja, ich glaube schon. Und da kommen viele Touristen daher.
Willy
01:01:22
Ich habe schon gesehen, ihr habt ein Touristenprogramm mit Schafen hinten drauf, wo die Kinder aufhucken können.
Seppy
01:01:29
Dort verkaufen sie, wenn sie spazieren, so viel für jeder Spazierlauf wie Sause.
Willy
01:01:42
Erlebnis Bauernhof.
Seppy
01:01:47
Jetzt ist es fast fertig, die Posada zum Schlafen, ein paar Zimmer.
Willy
01:01:53
Das macht es auch noch. Urlaub am Bauernhof. Aber das kommt jetzt alles mit deinem Buben, oder? Direktvermarktung, Tourismus, am Bauernhof. Wo hat er sich das angeschaut?
Seppy
01:02:05
Wo ist das generell da so? Hinten hat er geschaut und da gibt es viel das. Da in Trenz-Linden sind viele.
Willy
01:02:12
Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Aber es machen noch nicht viel Bauern jetzt, oder?
Seppy
01:02:15
Nein, die Bauern, was ich weiß, da sind keiner. Keiner, was das gemacht hat. Der Bursch ist der Erste, was ich weiß nicht.
Willy
01:02:25
Also seid ihr innovativer Betrieb? Also würdet ihr viel Neues ausprobieren immer schon? oder ist das jetzt eher der Buhl?
Seppy
01:02:31
Er ist auch so. Lass ihn machen, wenn er das Geld hat zu machen.
Willy
01:02:39
Wie geht es denn dir? Du hast dir dann irgendwann einmal deinen Betrieb übergeben an deinen Buhl, und hast gesagt, Buhl, ich mach. Und du hast gesagt, ich bin jetzt draußen. Zwei interessieren mich nicht mehr.
Seppy
01:02:47
Ich habe für ihn gestellt, ich lasse für dich, wenn du das weitermachen kannst, wie es ist, bis Ende Jahr, wenn du nicht mindest wirst, wenn du so bleibst oder besser, dann gehört es dir. Es sind schwer, die Alten zu verkaufen und du gehst in der Stadt eine Stellung finden zum Arbeiten. Hast du es gesagt? Ja, und ich werde es verkaufen, weil ich bin schon alt, bin ich schon 20 Jahre alt, ich bin nicht mehr jung, habe ich gesagt, und bin ich alleine, denn mir interessiert mich nicht. Wenn du nicht mehr willst, ich wäre nicht da.
Willy
01:03:31
Du bist alleine?
Seppy
01:03:32
Ja, ich bin verschieden. Dann habe ich für ihn gesagt, machst du das weiter und wenn du das leisten kannst, gehört es für dich.
Willy
01:03:45
Aber hast du mir ein bisschen Druck gemacht? Ich habe es dir anstrengen müssen.
Seppy
01:03:48
Ja, und ich habe noch ein Papier gemacht, dass er ein Er hat 17 Jahre gehabt, dass er schon selbstständig ist.
Willy
01:04:09
Auf seine eigene Rechnung, seine Verantwortung, dass er umkehrt.
Seppy
01:04:11
Ja, und habe ihm ein Papier dahingestellt und jetzt, wenn du es so weitermachst und es besser wird, dann gehe ich noch mal zwei, drei Jahre um, dass ich ein bisschen Geld verdiene, dass man ein bisschen mehr erwachsen kann. Und ich habe das Geld da hingestellt und habe angefangen ein bisschen besser zu bauen.
Willy
01:04:36
Bist du umgegangen arbeiten? Was heißt umgegangen arbeiten?
Seppy
01:04:39
Ich bin verputzt. Wo warst du da? In Lüdesch.
Willy
01:04:45
Du bist von da, nachdem du deinen Hof übergeben hast, den du dein Leben lang geführt hast, bist du nach Ludwig gegangen und bist auf.
Seppy
01:04:52
Die Baustelle gegangen? Ja, ich bin am 27 Februar gegangen und am 26. November zurückgekommen.
Willy
01:05:03
Ein halbes Jahr lang? Ja, mehr. Jedes Jahr?
Seppy
01:05:05
Ja.
Willy
01:05:06
Also ein halbes Jahr lang?
Seppy
01:05:07
Ja, die ganze Saison, vom März bis Ende November.
Willy
01:05:14
Und das ist gegangen?
Seppy
01:05:14
Ja, es ist gegangen. Ich habe ein gutes Geld verdient, weil wir haben viel gearbeitet. 13, 14 Stunden am Tag. Haben wir die 8 Stunden gemacht bei der Firma. Nachher haben wir schwarz gearbeitet. Haben wir ein gutes Geld verdient.
Willy
01:05:32
Und das habt ihr alles wieder in Betriebe investiert?
Seppy
01:05:35
Nein, nein, nein. Da habe ich geholfen. Da haben wir einen Grund in der Stadt gekauft. ich schaußen, ich stört.
Willy
01:05:43
Statt meinst du jetzt 13 Linden?
Seppy
01:05:44
Ja, 13 Linden. So kann man das.
Willy
01:05:52
Weißt du dir nicht zu viel? Weißt du nicht zu viel die Arbeit oder hast du nicht irgendwann einmal die Energie geahnt oder so? Weil du warst ja auch nicht mehr der Jüngste dann oder? Du musst ja auch irgendwann einmal. Ist ja auch anstrengend auf Montage wieder hin und her.
Seppy
01:06:04
Ich war verputzt. Das ist gut gegangen. Aber nachher die Decke machen und so. Ende Juli hat ein Juni angefangen, Arm weh zu tun. Dann habe ich gesagt, nein, ich wäre da wie in Österreich. Wir schinden wie ein Verrückter und der Bub muss Leute aufstellen zum Arbeiten. Ich gehe heim. Im August bin ich zurück und bin ich nicht mehr zurückgegangen.
Willy
01:06:44
Arbeitst du heute noch mit? Geht es noch mitarbeiten? Was ist heute deine Rolle hier im Betrieb? Außer Podcast-Gast natürlich.
Seppy
01:06:56
Ich mache wenig. Ich habe ein paar Schweine, die ich futter. Und ein Schaf, da habe ich 45 Schaf, was ich futterte. Und ein bisschen Heus geben für die Kälber. Ich mache ein paar so. Ein bisschen mache ich. Ein paar Hasen für die Kinder, für die Touristen. Einer muss futter. Das mache ich noch.
Willy
01:07:23
Wie viel ist denn jetzt, im letzten Teil quasi, was mich ein bisschen noch interessiert, wie viel ist denn von deiner ursprünglichen, sage ich mal Tradition, was mitgebracht habt, also Österreich damals nach 13 Linden, es ist ja jetzt, wenn du schaust, noch viel Tradition da, was ist denn da noch überhört zu, wie viel Tiroler, oder wie viel Vorarlberger bist denn du noch, oder ist da noch was drinnen, oder bist du ein Brasilianer mit Vorarlberger Wurzeln, oder bist du ein Vorarlberger, In Brasilien, wie siehst du denn du selber?
Seppy
01:07:56
Ich sehe mich wie ein Brasilianer. Ich war Mitte abgestanden, weil ich einen deutschen Boss sehe und meine Kinder haben einen deutschen Boss auch. Wir haben die doppelte Staatsbürgerschaft. Ich finde das normal. Wir sind Brasilianer, weil wir da sind. Aber ich, wie sagt man, wir sind da orgullöser, weil ich von hinten abstomme, dass ich die Abstimmung von Österreich habe. Ich finde das schön für mich.
Willy
01:08:40
Habt ihr dich jetzt über die Zeit bewahren können? Ich habe jetzt auch schon mit ein Leute haben gesagt, mit jeder Generation geht die Sprache ein bisschen mehr verloren, geht die Tradition ein bisschen mehr verloren. Wie siehst du, ist das ein normaler Prozess? Ist das traurig?
Seppy
01:08:54
Aber ich glaube, die Tradition geht nicht zurück. Die hat die letzten Jahre Aber die reden schon. Wenig Leute tun Deutsch reden.
Willy
01:09:13
Das geht viel zurück. Tut das das laut oder ist das einfach normal, dass das mit der Zeit passiert?
Seppy
01:09:22
Ist schade, weil wenn man abstimmt, ein bisschen wäre es gut, wenn man eine andere Sprache wissen. Mir tut es leid, dass ich nicht besser reden kann.
Willy
01:09:41
Du machst gerade mit mir, ich schaue auf die Uhr seit über einer Stunde einen Podcast. also wer einen Podcast in einer Sprache machen kann der kann dies gut viele.
Seppy
01:09:51
Wörter weiß ich nicht was du sagst was es sein soll
Willy
01:09:59
Aber irgendwie verstehst du mich doch, oder?
Seppy
01:10:02
Ja sicher, und ich komme durch. Wenn ich am Ende bin, komme ich überall durch. Es sind viele Leute, die kein Wort reden.
Willy
01:10:14
Wie ist es mit deinem Buben, mit seiner Familie?
Seppy
01:10:17
Er versteht viel.
Willy
01:10:19
Versteht noch, aber reden weniger.
Seppy
01:10:23
Von klein bis in drei Jahren hat er fast nur Deutsch mit ihm gesprochen. Aber ich hatte einen Sohn, den ich von meinem Bruder aufgezogen habe. Er hat nur Brasilianisch gesprochen. Er ist schon seit 30 Jahren schon. Er hat nur Brasilianisch gesprochen und mein Bruder hat gleich alles verloren. Aber wenn der eine, wo es ein Kind von Mela und so kommt, der redet ein bisschen brasilianisch, dann kommt er mit dem, in Österreich kommt er gut aus, verstehen tut er viel, aber reden wenig.
Willy
01:11:08
Ist für sie eigentlich die Tradition braucht, bist du auch noch bei der Muse dabei?
Seppy
01:11:12
Nein, ich bin nicht mehr, aber ich bin 25 Jahre alt gewesen.
Willy
01:11:16
Wie wichtig ist der Glauben? Weil Glauben war ja damals eine katholische Einwärmung. Wie wichtig ist der Glauben heute noch bei dir generell da in der Region?
Seppy
01:11:28
Ich glaube so, die gehen weniger weit in der Messe und das ist viel weniger. Ich gehe auch nicht.
Willy
01:11:39
Du gehst auch nicht?
Seppy
01:11:40
Nein, in der Kirche nicht, weil ich bete ein bisschen im Fernsehen da und mir passt das und machte meine... Meine Bettung daheim und mir passt einfach, weil die sind viele Sachen, was wir sehen, die tun nur Betteln, nur Betteln. Es ist schon eine Sendung da, wo der Papa die Messer sehen kann, aber jeder Pfarrer, die machen sechs, fünf oder sechs Messen am Tag, jeder tut Betteln. beteln, beteln und beteln beten und beteln das passt mir nicht das finde ich nicht richtig aber sie machen es so, soll es sein wer bin ich dagegen sein nutzt nichts
Willy
01:12:37
Jetzt habe ich ein paar Mal gehört dass man die Region da oder euch generell in 13 Linden von außen gesehen so ein bisschen beschreibt als Disneyland, Alpen Disneyland Wie geht es dir denn mit der Zuschreibung? Ärgert dich das?
Seppy
01:12:54
Wenn ich zum Wohnen habe ich keinen Platz aussuchen aus 13 Linden. Von da gehe ich nicht weg.
Willy
01:13:04
Du bist glücklich da?
Seppy
01:13:07
Ich schon. Ein Dürfel wie 13 Linden kostet überall. Hast du auch nicht gesehen, wie ein Schienen wie 13 Linden?
Willy
01:13:18
Ich sage jetzt nichts.
Seppy
01:13:20
Ich nicht.
Willy
01:13:21
Du nicht.
Seppy
01:13:23
Ich habe noch keine gesehen.
Willy
01:13:25
Ich bin ja gestern erst in.
Seppy
01:13:26
Der Wacht gekommen. Da in der Gegend.
Willy
01:13:29
Ich habe noch nicht viel gesehen.
Seppy
01:13:32
Du gehst ein bisschen umeinander und dann wirst du sehen, wie da ist ein bisschen ähnlich mit Tirol.
Willy
01:13:40
Ja, ein bisschen. Tiroler Charme hat es ein bisschen. Ein hoher Akzent.
Seppy
01:13:45
Ja, viel. Die Heisen, die Blumen und so in der Stadt sind viel ähnlicher. Und ich finde das schön, weil das ist, wenn du alles hinlegen lässt und da stolpert etwas raus und dort ein Haufen Mist und dort ein paar Plastik oder so, Das ist wie in den anderen Städten nicht. Das ist wahnsinnig schief. Und da in Translinden ist noch halbwegs, ich bin zufrieden mit, wie sie von der Stadt aufpassen. Ich bin zufrieden.
Willy
01:14:30
Du bist Brasilianer, kennst aber Österreich ein bisschen, zumindest die Berg.
Seppy
01:14:35
Ja, ich kenne viele, viele Platzenten kenne ich nicht.
Willy
01:14:39
Wo hast du viel unterwegs?
Seppy
01:14:40
Ja, nicht viel, aber wir haben gearbeitet so ungefähr 100 Kilometer. Also auf Montage? Ja, da habe ich viel gesehen von Tirol. In Tirol haben wir gearbeitet bis Ischgl, Galtier, dort auf. Dort ist es wahnsinnig schön. Es ist bergig und alles nicht, aber... Bergig? Bergig, nicht.
Willy
01:15:03
Bergig?
Seppy
01:15:04
Bergig und... Die Häuser, die Hotels, die sind furchtbar schön.
Willy
01:15:10
Ist es noch schöner in Tirol als hier? Schöner, schöner, viel schöner. Das sage ich jetzt nicht.
Seppy
01:15:16
Nein, sicher. Was ich finde, ich sage, mir ist es egal, wenn einer das mag oder nicht. Das ist egal. Da mache ich mich nicht raus von das.
Willy
01:15:29
Was konnten wir denn in Österreich von Brasilien lernen?
Seppy
01:15:37
Das glaube ich nichts.
Willy
01:15:39
Wieso nicht?
Seppy
01:15:40
Nein, ich glaube nicht.
Willy
01:15:41
Jetzt habe ich mich so gefreut auf die Frage. Jetzt muss man schon was sagen. Was kommt man denn lernen?
Seppy
01:15:46
Ich meine das nicht. Da sind sie einen Haufen vor von uns. Schon? Ja, sicher. Sie sind auch viel älter als Brasilien. Wie 13 Linden ungefähr.
Willy
01:16:01
Brasilien ist jung, gell?
Seppy
01:16:02
Ja, ist jung. Ist 100 Jahre jünger vielleicht wie Österreich. Da brauchen sie nichts lernen von 13 Linden.
Willy
01:16:09
Von den Brasilianern nicht.
Seppy
01:16:12
Ich glaube nicht. Auf meinen Ausdruck nicht mehr.
Willy
01:16:20
Dann machen wir es umgekehrt. Wie würdest du einem ahnungslosen Menschen wie mir, der das erste Mal in Brasilien ist, oder noch nie in Brasilien war, wie würdest du mir Brasilien beschreiben und seine Menschen?
Seppy
01:16:38
So schwierig schwierige frage ganz schwierige frage aber die tun sich gut sicher gut Wenn du in ein Hotel gehst, sind sie freundlich und tun sie gut. Die Hand auf dem Schulter drauf, dass alles passt. Ich meine, so sind sie hospitalisch, wie man sagt.
Willy
01:17:17
Freilich, offen.
Seppy
01:17:18
Die Freilichkeit sind schon hier in 13 Linden. Die meisten, die in Hotels haben, sind abgestommen von Tirol.
Willy
01:17:30
Die haben eh Hotels, ja ja.
Seppy
01:17:32
Du bist in Hotel Tirol oder 13 Linden?
Willy
01:17:34
Ich bin in 13 Linden.
Seppy
01:17:36
13 Linden? Der ist ja schon ein patenter Kerl. Der Kongrad ist da. Er ist schon hinten. Er ist ja nicht da jetzt. Ich weiß es gar nicht. Weil er hat Häusel in der Alm auch hinten.
Willy
01:17:49
Eine Alm habt ihr?
Seppy
01:17:51
Auf der Alm hat er eine Häusel.
Willy
01:17:57
Ach so, da muss ich unbedingt hin.
Seppy
01:17:59
Du musst mit der Familie reden. Ich glaube, er ist da hinten, weil die Frau ist von... Ah, drüben in Österreich? Österreich, ja.
Willy
01:18:07
Da habe ich schon was gehört.
Seppy
01:18:09
Ja, er hat ein Haus und so ein Berghaus. Wenn er umgeht, bleibt er dort.
Willy
01:18:16
Wann fährst du das nächste Mal nach Österreich?
Seppy
01:18:19
Immer, nimmer.
Willy
01:18:20
Fast nimmer?
Seppy
01:18:20
Ich glaube nicht mehr. Ich bin nicht gut mit der Aufnahme, wie sagt man?
Willy
01:18:28
Gesundheit?
Seppy
01:18:29
Gesundheit, ja. Ich bin im Trattamento, wie sagt man, in Behandlung.
Willy
01:18:37
In Behandlung? Ja. Awe awe. Okay. Also du schaffst das gesundheitlich nicht, dass du...
Seppy
01:18:42
Nein, in Gesundheit bin ich nicht. Nicht 100 Prozent, ich dann glaube, dass ich nicht mehr.
Willy
01:18:48
Hättest du Lust noch?
Seppy
01:18:49
Hätte. ich schon. Wenn ich besser wäre, wenn die Doktor mehr reparieren müssen, dann vielleicht fahre ich noch einmal um. Ich würde es gerne gehen, aber wenn es nicht mehr geht, passt es auch.
Willy
01:19:10
Passt es auch, bist du auch zufrieden. Dann schauen wir, hoffentlich werden sie noch einmal reparieren. Wenn du jetzt in die Zukunft schaust, so 20 Jahre, wo glaubst wird der Betrieb 21 Jahre?
Seppy
01:19:19
13 Linden.
Willy
01:19:21
Ja, oder 13 Linden.
Seppy
01:19:24
Ein Haufen Vogel. Ich glaube, wenn es so weitergeht, wird es schon ein bisschen größer sein.
Willy
01:19:34
Du hast schon gesagt, es ist eine Stadt.
Seppy
01:19:37
Ich sage es, ich kann nicht richtig reden, denn hin und da bringe ich etwas hinter vier.
Willy
01:19:47
Also glaubst du, dass es weiter wachsen wird?
Seppy
01:19:50
Ja, wenn es so weitergeht, wenn die Industrien auch größer werden, und denen kommen mehr Leute her. Und bei uns, ich glaube, wie man am Anfang gesagt hat, nicht mehr viel viel größer, weil denen kann man nicht mehr aufpassen.
Willy
01:20:17
Vielleicht habt ihr mal die Senderei was machen? möchtest nicht.
Seppy
01:20:20
Vielleicht da wird ein paar etwas anderes anfangen. Vielleicht andere Produkte machen, aber da braucht du auch Geld, um die Maschinen zu kaufen.
Willy
01:20:34
Du musst auch umfahren auf meine Tasche. Letzter Punkt. Wenn du an der Landwirtschaft oder am Lebensmittelsystem irgendwas ändern kommst, in einer utopischen Welt, in einer utopischen Welt? Was würdest du ändern? Was sollte denn anders sein?
Seppy
01:20:52
Da kann man nicht viel ändern. Ich glaube nicht.
Willy
01:20:56
Ist gut so wie es ist?
Seppy
01:20:58
Ja, zum Leben und das. Ich kann mich nicht beklagen da. Mir passt es ja so. Vielleicht sind Leute, dass es nicht passt, aber für mich passt es ja so.
Willy
01:21:15
Wenn du irgendwann einmal gehst, für was soll man sich an die erinnern?
Seppy
01:21:27
Das war auch eine schwierige Frage.
Willy
01:21:30
Ein paar schwierige Fragen habe ich dabei.
Seppy
01:21:35
Nein, was würde man sagen, dass ich immer ein Mensch war, der viel gearbeitet hat, nur das. Weil ich besonders wenig gemacht habe als Arbeiten.
Willy
01:21:52
Bist du zufrieden mit dem?
Seppy
01:21:54
Ich schon, ich habe nichts gelernt, nichts studiert und das hat mir gemacht und es passt so.
Willy
01:22:04
Hast du gerne gearbeitet?
Seppy
01:22:06
Ich schon.
Willy
01:22:07
Hättest du gerne noch etwas anderes gemacht?
Seppy
01:22:10
Nein, ich glaube nicht mehr. Ich hatte keine Schule. Was würdest du da anfangen? In einer Industrie arbeiten oder sowas? Niemals, niemals. Du bist der Landwirt. Nein, ich bin da geboren und von klein auf, mit elf Jahren bin ich auf der Schule ausgegangen, habe ich 30 Kilo gehabt, vielleicht mal einmal und den ganzen Tag schon in dem Land gearbeitet. Wenig gemacht, was kann ein magerer Bub machen mit 30 Kilo, nicht viel, Aber von dort weg habe ich auf dem Land gearbeitet.
Willy
01:22:58
Bist du ein Bauer oder bist du ein Unternehmer gewesen?
Seppy
01:23:03
Ich habe immer ein Bauer. Als Unternehmer habe ich wenige Leute genommen, um zu arbeiten. Wenn ich ein bisschen mehr Kühe gehabt habe, dann habe ich ein paar blauen Gäste umgestellt zum Pflanzen und helfen, aber nicht viele.
Willy
01:23:29
Aber mit dem was du erreicht hast als Landwirt und als Bauer bist du zufrieden?
Seppy
01:23:33
Ich schon. Ich kann mich nicht beklagen.
Willy
01:23:37
Das ist schön. Und jetzt zum Schluss, hast du irgendeinen Spruch, ein Zitat oder irgendeinen Witz, mit dem wir jetzt aufhören? Irgendein Sprücherl oder so, was da wichtig ist?
Seppy
01:23:49
Dass das Leben so weitergeht, wie es bis heute gegangen ist, dann ist alles egal.
Willy
01:23:59
Dann ist alles egal. Das ist doch schön. Sefi, vielen Dank für das Gespräch und ich bin mir sicher, da kann man sich ein bisschen was mitnehmen.
Seppy
01:24:10
Zuerst muss ich mich entschuldigen, weil ich nicht richtig reden kann.
Willy
01:24:15
Du kannst richtig reden und ich hoffe, dass sie dich reparieren und dass du noch einmal umkommst nach Österreich. Das würde ich mir wünschen.
Seppy
01:24:22
Hoffen wir es.
Willy
01:24:23
Hoffen wir es.
Seppy
01:24:24
Danke. Hoffen wir es. Danke.

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