BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger

B2P129 - Forstwirtin Andrea Pirker - Aufgeben gibt’s nicht

Andrea Pirker über weibliches Gespür, harte Entscheidungen und den Wolfs-Konflikt

09.11.2025 145 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Grias Eich,

in dieser Folge war ich bei der Andrea Pirker in der Obersteiermark. Die Frage von Precht, Wer bin ich und wenn ja, wie viele, hat glaub ich noch auf keinen so gut gepasst, wie auf die Andrea. Ich würde sagen, sie wirkt durchaus gechilled aber wenn man dann so recherchiert, dann landet man wieder bei der Prechtschen Frage. Landwirtin, Forstwirtin, die erste Forstwirtschaftsmeisterin Östereichs, Bio-Kontrollorin, Jägerin und Hegeringleiterin, Gerichtlich beeidete Sachverständige und so weiter. Achja, und vierfache Mutter ist sie auch noch und natürlich Motorsägenmodell. Was man halt so tut, wenn der Tag 24 Stunden hat.

Und genau über dieses Leben oder diese Leben sprechen wir in dieser Folge. Wobei neben ihrer deutlichen Position zum Thema Wolf und ihrer land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeit hat sich ein großer Teil des Gespräches rund um sie als Mensch und vor allem ihre Rolle und ihren Weg als Frau innerhalb einer stark männlich geprägten Lebens- und Arbeitswelt gedreht. Ein Rollenverständnis, das sie mit Vorträgen an Schulen oder mit dem Netzwerk der Forstfrauen auch sehr aktiv fördert.

Und so ist diese Folge sowohl ein Einblick in die Land- und Forstwirtschaft aber auch ein tiefer Blick in das Leben einer Frau und eines Menschen.

Viel Freude beim Reinhören!

INFOS ZUR FOLGE
Forstfrauen
www.forstfrauen.at
Andrea Pirker auf Instagram
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Andrea Pirker auf Facebook
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Transkript

Ich richte in meinem Wald mit der Maschine einen Schaden an. Ich richte in meinem Wald, indem ich mit der schweren Maschine fahre. Inwieweit mache ich eine Bonnverdichtung? Ist es da dreckbar? Auch das zum Gespüren, weil du die Maschine siehst und dann kannst du auch ein bisschen arbeiten damit. Wie wirkt sich das auf mein ganzes Ökosystem von meinem Wald aus? Sichtbar werden. Sagen, okay, das leiste ich, das mache ich. Das tun sie auch. Das tun die Frauen, egal in welchen Bereichen, ob in der Landwirtschaft, wenn du da schaust, es gibt so viele tolle Frauen, in der Forstwirtschaft genauso, in allen Bereichen. Es sind wirklich, wirklich tolle Frauen da und viele bleiben aber im Background. Wenn ich jetzt schaue, in deinem Geschäft ist alles vorhanden. Für was müssen wir mal was, was ich aus irgendwoher was herkomme und was eigentlich bei uns dann nicht heimisch ist. Wieso sind wir mir so verwöhnt, dass wir auch im Winter unsere Erdbeeren-Molken brauchen? Ich glaube einfach, du musst dranbleiben. Du musst es auch immer wieder aufs Neue beweisen, dass du das genauso kannst. Du darfst nicht aufhören zu erklären, dass du dich da nicht unterbuttern lässt. Dass dein Wort genauso gleichwertig ist wie das der anderen. Mein Großvater hat mich einfach durchgenommen und ich bin mit ihm eigentlich aufgewachsen. Er hat mir oben in Berheim auf der Kulmariten aufgewachsen, vielfach. Also war ich oben in der Alm. Wir sind viel über die Alm gegangen, wir sind viel im Wald gegangen. Er hat mir einfach so den, jetzt nicht den materiellen Wert, sondern den inneren Wert gelehrt. Er hat mir gezeigt, was wesentlich ist im Leben.
Willy
00:01:51
Bauer to the People, der Podcast für Perspektiven rund um Essen, Menschen und Landwirtschaft. Weil nur durchs Reden kommen die Leute zu. Grüße! Ja, in dieser Folge, da war ich zu Gast bei der Andrea Pirker in der Obersteiermark. Die Frage vom Precht, wer bin ich und wenn ja, wie viele, die hat, glaube ich, noch auf keinen Gast so gut gepasst wie auf die Andrea. Ich würde sagen, sie wirkt und sie ist auch durchaus gechillt, aber wenn man dann so recherchiert, dann landet man relativ schnell wieder bei der Prechtschen Frage. Sie ist Landwirtin, sie ist Forstwirtin, sie ist die überhaupt erste Forstwirtschaftsmeisterin Österreichs, sie ist Biokontrolleurin, Jägerin, Hegering, Leiterin, gerichtlich beeidigte Sachverständige und so weiter und so fort. Ah ja, und sie ist natürlich vierfache Mutter und natürlich Motorsägenmodel, was man halt so tut, wenn der Tag 24 Stunden hat. Ja, und genau über dieses Leben oder besser gesagt diese Leben sprechen wir in dieser Folge. Wobei, neben ihrer doch klaren und deutlichen Position zum Thema Wolf und natürlich ihrer Land- und Forstwirtschaftlichen Tätigkeit, hat sich ein großer Teil dieses Gespräches auch rund um sie als Mensch und vor allem ihre Rolle und ihren Weg als Frau innerhalb einer doch sehr stark männlich geprägten Lebens- und Arbeitswelt gedreht. Ja, das ist übrigens auch ein Rollenverständnis, das sie mit Vorträgen an Schulen oder auch zum Beispiel mit dem Netzwerk der Forstfrauen auch sehr aktiv fördert. Ja und so ist diese Folge sowohl natürlich ein Einblick in die Land- und Forstwirtschaft, aber vor allem auch ein tiefer Einblick in das Leben einer Frau und in das Leben eines Menschen. In dem Sinne, viel Freude jetzt beim Reinhören mit der Andrea. Bist du bereit? Ich bin es nicht.
Andrea
00:04:06
Gehen wir es an.
Willy
00:04:07
Gehen wir es an.
Andrea
00:04:07
Ich bin es auch nicht, aber der Hund ist es nicht.
Willy
00:04:10
Ist man eigentlich jemals bereit oder muss man einfach, wie ist das so im Leben? Kann man überhaupt bereit sein?
Andrea
00:04:17
Ich glaube einfach, man muss das auf sich zukommen lassen, weil meistens, wenn man sagt, dass ich das so einteil, dann kommt es eben immer anders, wie man das vorher gespielt hat.
Willy
00:04:25
Und dann muss man damit arbeiten.
Andrea
00:04:27
Ich glaube einfach, so flexibel sind wir, dass du sagst, okay, es geht immer irgendwas. Wenn es auch vielleicht nicht so geht, wie man es sich vorher vorgestellt hat, aber es gibt immer einen Weg.
Willy
00:04:37
Sehr schön. Liebe Hörerinnen und Hörer, Seherinnen und Seher auch bei uns auf YouTube, an die Millionen, die uns jetzt wahrscheinlich wieder zuhören werden, die Frau, die ihr gehört habt, das ist die Andrea Birker. Ich bin da, ich muss auch schon sagen, in Kulm am Tierwitz in der Obersteiermark, im Bezirk Murau und ich habe heute ein brutales Problem, weil ich weiß nicht ganz genau, wo ich mit dir anfangen soll. Wenn man sich deine Biografie einmal durchliest und ein bisschen recherchiert. Du bist mal, first of all, vierfache Mama. Ja, genau. Gratuliere. Du schubst den Betrieb, oder? Wäre da weniger ganz allein. Ja. Bist Biokontrolleurin, gerichtlich beeidete Sachverständige für Alm- und Weidewirtschaft beim Justizministerium. Du bist Mentaltrainerin, ausgebildete Liegenschaftsmanagerin. Ich glaube, das hast du auf der Boku gemacht, wenn man nicht alles täuscht. Hegeringleiterin, das Wort habe ich noch nie gehört, aber das heißt, du bist somit auch Jägerin. Waldpädagogin, beeilte Holzmesserin, hast den Harvesterführerschein, Funktionärin bei den Forstfrauen und engagierst dich sehr für die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft. Und das ist sicher nicht alles, sondern nur das, was ich mal aufgeschrieben habe, Du warst auch mal Model für Motorsägen, damit wir das auch haben. Und noch vieles mehr. Und die Frage, wo wir anfangen, die ist für mich insofern leicht, weil wir fangen immer vorne an. Aber wo wir dann weitermachen, das wird sich, glaube ich, jetzt ein bisschen aus dem Gespräch ergeben. Aber ich habe mir viel aufgeschrieben. Wie viel habe ich vergessen?
Andrea
00:06:17
Wie viel hast du vergessen? Es sind ein paar Sachen, was mich interessiert hat, nach nebenbei, wo ich gesagt habe, das will ich in meinem Leben probieren oder lernen oder von der Bicke auf auch sehen und von der Praxis mache ich das und dann die Theorie noch dazuhören. Ja, was hast du vergessen? Es ist mein Leben, ich sage, das spürt sich jetzt nicht nur ab, was ich da gemacht habe, sondern was ich daraus mache.
Willy
00:06:43
Was du daraus machst?
Andrea
00:06:44
Das ist, glaube ich, das Um und Auf Bei alles andere ist, ja, schön, ist gut, passt, bin froh, bin zufrieden, aber es geht immer um die Umsetzung. Das ist genauso, wie ich sage, beim Harvest, also ich werde jetzt da nicht zu überfahren, aber ich weiß, wenn ich den Einsatz habe, auf was es ankommt und wo ich dann käppeln muss.
Willy
00:07:05
Was du käppeln? Management.
Andrea
00:07:07
Management.
Willy
00:07:08
Management muss nicht alles perfekt können, aber überall ein bisschen Ahnung haben.
Andrea
00:07:11
Genau, praktische Ebene, ja. Praktisch, ja. Wo dann sage ich, okay, gut, jetzt habe ich eine Theorie gekannt und jetzt ist die Praxis dazu und da war es schon gut, wenn ich mich auskann. Also zumindest für mich ist das gut.
Willy
00:07:22
Nein, ich glaube, das ist Grund, das ist eine Wahrheit, glaube ich, kann man es auch schon nicht hören. Erklär uns einmal ganz kurz, was ist das da für ein Betrieb, wo wir da sind oder was ist die Geschichte auch von dem Betrieb?
Andrea
00:07:33
Die Geschichte reicht relativ weit zurück. Da waren früher mal drei Höfe, die sind dann vereint worden im Zuge von Kauf. Es war nicht immer nur Hochs, sondern auch Tiefs bei dem. Es hat zwischenzeitlich, gerade in den Kriegsjahren, war es ganz schwierig, auch das zu halten. Aber das haben meine Vorfahren wirklich super gemacht. Es haben dann wieder meine Großeltern Wahnsinniges geleistet und das wieder weiterentwickelt und wieder vorangetrieben. Genauso wie meine Eltern auch. Und aus dem heraus ist einfach der Betrieb entstanden. Und auch für mich ist es wichtig, dass ich sage, ich bin nur Verwalter. Ich mag es auch für die nächste Generation, wie es weitergeht, was kommt. Ich hoffe, wir haben ja genauso die Wurzeln mitgegeben zu haben, die, was ich mitgekriegt habe. Wie gesagt, wir sind da auf 11.60. Der Betrieb bestreckt sich von 1010 bis 2003 92. Also wir haben schon eine Höhendifferenz und sämtliche... Bisschen. Bisschen, aber immer gute Luft. Und... Früher haben wir noch Milchwirtschaft gehabt und im Zuge dessen, dass ich ja nebenher auch Arbeiter die Kinder gehabt habe und auch Investitionen angestanden sind im Zuge Stall, war dann für mich die wirtschaftliche Überlegung, wo tendiere ich hin, wo entwickle ich mich hin? Und das war dann eindeutig so, okay, Milchwirtschaft ist es da nicht, entweder muss ich da voll einsteigen, Und auch, wie gesagt, wirklich sehr viel Geld in die Hand nehmen.
Willy
00:09:05
Den Weg sind ja viel gegangen.
Andrea
00:09:07
Und dahingehend habe ich es dann so umbaut, dass ich gesagt habe, okay, arbeitstechnisch ein bisschen extensivieren. Das heißt aber noch lange nicht, dass eine Mutter keine Arbeit ist, so wie viele glauben. Da sind auch viele daran gescheitert. Weil du musst gerade, also wenn sie abkommen oder wenn sie klein sind, du hast immer wieder die Probleme. Du musst schauen, egal. Und das ist bei jedem Tier. Du musst einfach hinten nach sein. Und wenn du das nicht hast, ich sage auch immer, und wenn du das nicht kannst und wenn du das nicht willst und wenn du nicht bereit bist, den Samstag, Sonntag, Feiertag, Nächte wie immer herzugeben.
Willy
00:09:39
Das ist mit Fiecher, ist mir immer ein bisschen total angehängt. Ein bisschen mehr anbunden, ja.
Andrea
00:09:44
Also ich sehe es auch, wenn ich jetzt irgendwo hinfahren will, du brauchst immer irgendjemanden. Du musst immer irgendwie schauen, das wäre alles. Ich sage Gott sei Dank, bei Tochter hin und wieder, die man immer einspringt oder auch mein Sohn. Oder eben auch wirklich Bekannte wollen sagen, okay, sie schauen, wenn ich einmal nicht da bin. Aber natürlich, du bist immer irgendwie mit dem Kopf, ist man schon immer daheim. Haut du es hin, wie schaut es aus. Ist auch nicht zum Abkörpern, dann ist es natürlich immer, ja, geht alles gut. Also das schon, ja, es ist mit Verantwortung verbunden, aber das wissen wir.
Willy
00:10:18
Wann bist du, hast du in der Milchwirtschaft ausgestiegen?
Andrea
00:10:21
2007, wie ich umgebaut habe in Westel. Ja, 2007 bin ich dann ausgestiegen. Da war ja noch die Kontigentierung. Das heißt eben die...
Willy
00:10:30
Erklär es ganz kurz vielleicht, die Leute, die das nicht klären.
Andrea
00:10:32
Die Kontigentierung war das, du hast eine gewisse Liefermenge gehabt und die hast anliefern dürfen an die Molkereien. Und wenn du, das ist immer drauf angekommen, haben sie viel Milch gehabt oder zu wenig. Wenn es dann überliefert hat, hast du meistens eine Strafzahlung oder Abzüge gehabt. Das heißt, im Endeffekt, du hast dann wirklich umsonst gearbeitet. Oder du hast nur einen Kontingentzug gekauft, das war auch nicht gerade billig. Das sind mehr liefern, das ist richtig gehandelt worden. Also das ist erst nachher, glaube ich, im neiner Jahr ist das dann aufgekommen worden, ist die Kontingentierung gefallen. Also jetzt gibt es es nicht mehr mehr, aber sie diskutieren ja jetzt auch wieder an.
Willy
00:11:04
Die Kontingentierung. Wo schlagartig aber auch viel Eigentum oder viel Wert entwertet worden ist.
Andrea
00:11:08
Ja, auf alle Fälle, es war was wert. Also von dem her, ich habe zum Beispiel meine Kontingent noch verkaufen können.
Willy
00:11:14
2007, du bist quasi rechtzeitig im Exit gemacht.
Andrea
00:11:17
Ja, genau. Zwar nicht mehr das, was vorher gehandelt worden ist, aber ich habe noch immer was gekauft.
Willy
00:11:22
Hast du das schon gekrochen oder hast du das schon gemerkt?
Andrea
00:11:25
Es war schon immer die Rede davon, dass das fallen wird. Aber es hat schon bei der Entscheidung geholfen, dass ich gesagt habe, wenn ich jetzt investiere, wenn ich auch, wie gesagt, Bau, Umbau, in welche Richtung ich gehe, Komfortstelle, in Milchwirtschaft, dann muss ich auch zukaufen, damit ich da weitermache. Wie schaut mein Potenzial an Arbeit aus? Und das war ja auch, ich habe ja dann meine Tante nicht mehr zum Pflegen gehabt, das war ja auch noch nebenher.
Willy
00:12:01
Und die war auch am Hof,
Andrea
00:12:03
Oder? Nein, die war in Graz, aber ich habe immer keine Kinder gehabt, die hat dann auch Bis Graz gefahren? Ja, bin immer Graz gefahren und das war natürlich auch dann was gesagt, also wie weit gehst du jetzt an die Grenzen oder wo ist jetzt dann für dich Schluss, also wo ähm, Wo ist jetzt wirklich die Grenze der Belastbarkeit?
Willy
00:12:22
Das ist genau das, wo ich mit dir heute irgendwo hin will. Weil das ist, wenn man sich das so durchschaue, was du gemacht hast, das mit der Tante habe ich gar nicht am Radar gehabt, das wird wahrscheinlich auch nicht so überstehen oder sowas. Aber das sind oft so diese, und gerade das ist auch nicht gelesen.
Andrea
00:12:35
Nein, das auch nicht. Aber das ist generell, also ich habe ja jetzt wieder mit den Forstfrauen viel diskutiert. Wie gesagt, weil ich war auch dabei, wenn ich was die Landwirtschaft gehabt habe oder die Landwirtschaft betreiben. und wo wir auch geredet haben, dass man wirklich so lange sich belasten lässt, bis man zusammenbricht. Und da glaube ich, dass man vorher einen Schlussstrich ziehen muss.
Willy
00:12:55
Wirst du schon mal zusammengebrochen?
Andrea
00:12:57
Ich war knapp davor, ja, muss ich wirklich sagen.
Willy
00:12:59
Aber noch nicht drüber?
Andrea
00:13:00
Das war schon, es waren zwischenzeitlich immer so, wie sie das sagen, ich habe jetzt nicht nur vier gesunde Kinder, Gott sei Dank. Ich habe ja einer, der ist ja gestorben, also im Endeffekt habe ich fünf Kinder, der ist mit fünf Wochen gestorben. Ich habe ein paar Fehler geboten, wo man auch nie darüber spricht, weiß ja eigentlich dann… So reden wir nicht.
Willy
00:13:20
Ne?
Andrea
00:13:20
Ich weiß auch, so was reden wir nicht, genau, weil das ist ja eigentlich… Woher.
Willy
00:13:23
Kommt das Leiden, wir wissen es nicht.
Andrea
00:13:25
Ja, und das gehört einfach nicht in unserer Gesellschaft, weil es, was ich ehrlich gesagt absurd finde, weil ich sage, auch darüber muss gesprochen werden und darf gesprochen werden. Und da ist es eigentlich noch immer gegangen. Und ja, sicher waren da ein paar Alten dabei, weil ich gesagt habe, ich schaffe es nicht mehr. Jetzt ist es draußen, die Luft ist draußen. Aber dann geht meistens Ärgern. Da setze ich mich auf. Du gehst zu ärgern. Jagern. Jagern. Jagern, nicht ärgern. Nein, ärgern tut mich überhaupt nicht. Das ist nämlich genau das Verkehrte. Nein, und dann wirklich, da sitze ich einfach draußen. Und auch wenn ich jetzt nichts dagegen will, einfach nur schauen, einfach atmen, Atmen, einfach sich selber wieder spüren, wieder selber schauen muss, wo sind deine Wurzeln, eintauchen, runterkommen, wieder ganz in einen selber gehen. Und einfach auch das Außen, ob die Gerüche, ob die alles, was du hörst oder was da kommt, das aufnehmen. Und das ist für mich ganz wichtig. Oder wenn ich auf die Kälfte, und einfach mich auf den Fößen setze.
Willy
00:14:33
Ich glaube, das ist das, Ich habe das so ein bisschen in der Vorbereitung mitgekriegt, wenn man so liest, und du hast da mal einen Podcast gemacht, 2022, 20 Waldgespräche hat er da geholfen. Ich habe schon den Eindruck, dass du bist Land- und Forstwirtin, aber ich habe so ein bisschen den Eindruck, dein Herz hängt im Wald, im Forst, oder? Ja, hängt schon im Forst.
Andrea
00:14:51
Ja, ich meine, es hängt im Forst, stark, aber auch bei meinen Rindern oder bei meinen Viechern, bei meinen Schafen. Das ist auch etwas, ich sage, wenn ich oft, von irgendeiner Tagung oder was heimgekommen, wo es halt nicht so gelaufen ist, wo du das vorher vorgestellt hast. Speziell am Anfang, wenn ich in die Forstwirtschaft eingestiegen bin, war ja das dann wirklich immer so, dass du gesagt hast, naja, bei der Begrüßung sehr geehrte Dame, sehr geehrte Herren. Und wenn du dann dein Statement auch abgegeben hast, war es ja nicht unbedingt, man hat höflicherweise dich sprechen lassen, aber du hast noch nicht so den Stellenwert gehabt. Also es war okay.
Willy
00:15:38
Wir kommen in unserer gesellschaftlich wahrgenommenen Pflicht, die Frau sprechen zu lassen nach und haben hier mit diesem Punkt abgehackt.
Andrea
00:15:43
Genau. Aber in der Zwischenzeit ist es anders. Man hat sich wirklich hinaufgearbeitet. Und da war dann auch schon, wenn ich heimgekommen bin, total unzufrieden war, weil ich mir das anders vorgestellt habe. Weil ich gesagt habe, okay, du kommst, du dringst nicht durch. Oder hast du was Falsches gesagt? Ein Zweifelthema. Also wir Frauen haben mir das wirklich in uns, dass wir uns hinstellen und sagen so. Sondern du sagst, okay, was hätte das besser machen können? Wo hakelt es ein? Und dann bin ich meistens zu meinen Viechern gegangen und die eine legt den Kopf her, die andere dort und dann hast du wieder gesagt, okay, gut, du hast es richtig gemacht es ist die Gesellschaft nur nicht bereit für dich, und ich glaube auch den Zugang zu lernen der war ja nicht immer da bringt einen wieder weiter für gibt dann eine gewisse Stärkung wieder was du sagst, so und jetzt taugst du das nächste Mal drüber.
Willy
00:16:33
Woher kommt denn das bei dir? Ich habe viel gehört du hast viel mit deinem Großvater gehört Ich habe wenig gehört jetzt, dass du gehört hast über die Mama und die Großmutter, also so in der Recherche. Der Opa kommt ganz, ganz oft, der mit dir in den Wald, der die Liebe zu dir, das ist. Woher kommt diese, erstens mal diese Naturverbundenheit, aber vor allem dieses Selbstbewusstsein oder diese Energie oder dieses Dorn, was man da so wahrnimmt?
Andrea
00:17:04
Wenn du jetzt meine Großmutter oder meine Mutter im Aussprichst, das erkläre ich vorab. Meine Großmutter zum Beispiel war eine der wenigen Damen, die damals den Hof übernommen hat, das Weibliche. Mein Großvater zuweil geheiratet.
Willy
00:17:16
Ah, der Großvater.
Andrea
00:17:17
Also auch das, das war bei uns eigentlich schon immer gegangen gebe und auch meine Mutter, die war ja aus keinem beurteiligen Betrieb, hat die aus keinem beurteiligen Betrieb abgestanden und hat daher geheiratet und hat das mit Bravur gemeistert. Das ist Wahnsinn.
Willy
00:17:32
Man hört immer wieder, wie schwierig das ist, wenn du quasi von außen in so ein Hofgefühl kommst, was da ist.
Andrea
00:17:39
Wobei meine Mutter immer gesagt hat, die hat sich wahnsinnig gut mit meiner Großeltern verstanden, also die haben sich komplett aufgenommen. Also komplett. Aber es war dann schon immer so die andere Gesellschaft, die so die Außeneinflüsse, die sie immer sind. Die Kepler, so gehe ich immer. Wo ich immer sage, okay, wenn sie über mich reden, wurscht ob negativ oder positiv, dann lebe ich noch. Und ich glaube, das ist auch dann eine Stärke, was du einmal mit der Zeit gewinnen musst, dass du nicht alles hörst. Und sie sagt, wenn du dich von dem verabschiedet hast, dass du gewisse Dinge hörst, wo du sagst, das ist alles schon ein Fuh, hast du schon wirklich viel gewonnen. So, und jetzt weiter zu meinem Großvater. Ich war einfach, natürlich meine Mutter, das ist das dritte Mädel gekommen, sie hat zu einer geheiratet, sie hätte gerne einen Buben gehabt. Sie war mit Arbeit eingedeckt. Und mein Großvater hat mir einfach durchgenommen und ich bin mit ihm eigentlich aufgewachsen. Er hat mir oben im Bergen auf der Kulmerhütte aufgewachsen, vielfach, also war ich oben in der Alm. Wir sind viel über die Alm gegangen, wir sind viel im Wald gegangen. Er hat mir einfach so den, jetzt nicht den materiellen Wert, sondern den inneren Wert gelehrt. Er hat mir gezeigt, was Wesentliches im Leben. Und das habe ich total immer aufgenommen. Und mein Vater war natürlich so, er hatte ja nur drei Mädels gehabt, wie gesagt. Er hat gesagt, die Buren kommen von selber. Und es hat immer herauskristallisiert, ich habe immer gesagt, so als kleine Ehe, wie den Betrieb übernehmen. Und da hat sein Vater einfach, glaube ich, seine Aufgabe darin gesehen, mich so vorzubereiten auf die männerdominierende Welt, möchte ich bald sagen, dass er da wirklich Bein hat mit mir. Er war jetzt beim Trassschlägern, beim Hutschlägern geworden. Also es hat oft Phasen gegeben, wo ich wirklich verzweifelt war mit ihm beim Arbeiten. Er war Beinwartwart.
Willy
00:19:38
Du musst jetzt durch?
Andrea
00:19:38
Genau, du musst du durch. Also er hat schon gesagt, aber du musst du durch.
Willy
00:19:42
Hat er dir den Boom gemacht, den er gerne gehabt hätte? Oder hat er dich bewusst auf die Welt vorbereitet?
Andrea
00:19:47
Er hat mich bewusst auf die Welt vorbereitet als Mädel in der Branche. Ganz bewusst. Und er hat mir wirklich viel beigebracht und ich denke auch, dass dahingehend auch das natürlich ausschlaggebend war, dass ich meine Ausbildung gemacht habe, dass ich mir gesagt habe, okay, da höre ich, da mache ich was, da ist was, genauso gut.
Willy
00:20:07
Wie viel ausschlaggebend?
Andrea
00:20:08
Du musst besser sein, du musst was machen daraus, du musst ja, du musst dich beweisen.
Willy
00:20:17
Ausfragen? Und das hast du mitgekriegt?
Andrea
00:20:20
Das habe ich total mitgekriegt.
Willy
00:20:21
Ja. Das war ihm bewusst. Waren, jetzt klingt du beschreibst dein Großvater extrem feinsinnig, die Natur von innen. Der Papa bereitet dir bewusst als Frau auf ein Leben vor, aber als Frau, nicht als Buh, den er gern gehabt hat. Also diese Sensibilität, es ist jetzt nicht unbedingt, man sagt ja, die Landwirtschaft hat hin und wieder ein bisschen das Problem, dass sie ein bisschen männerlastig ist. Bisschen männerlastig ist. Bisschen männerlastig ist ja sehr männerdominiert ist und da auch dieses Männerbild drin ist. Jetzt bist du scheinbar in einer Welt geboren worden, wo eine Sensibilität da war. Warum? Oder war das so? Das ist ja etwas Besonderes eigentlich, oder? Dass gleich der Großvater und noch der Vater dahingehend schon ein bisschen sensibel und offen waren.
Andrea
00:21:15
Ja, also wie gesagt, ich bin ihnen auch dankbar. Ich bin ihnen wirklich dankbar. Ich weiß auch nicht, warum ich jetzt genau da geschlupft bin. Oder weil wir da herkommen. Aber ich denke mir vielfach, ich denke mir, passt, es war meine Bestimmung, es ist meine Bestimmung. Wenn ich im Wald draußen bin, ich weiß, da kehre ich hin. Das ist mein Leben. Da weiß ich, da bin ich daheim. Und das kann ich oft nicht erklären. Das ist einfach, ich bin da und ich bin geerdet. Passt alles. Ich brauche nichts.
Willy
00:21:48
Sie haben dir das Gefühl gegeben damals, wann was ist, fangen wir dir auf.
Andrea
00:21:52
Ja, genau. Das Urvertrauen, oder? Das Urvertrauen.
Willy
00:21:56
Das hast du.
Andrea
00:21:56
Ja, das habe ich schon. Kilo weiß.
Willy
00:21:59
Zehntner weiß.
Andrea
00:22:00
Ja, auf alle Fälle. Und ich finde, das ist aber ein ganz, ganz großes Glück und eine gewaltige Stärke.
Willy
00:22:07
Ja, klar.
Andrea
00:22:08
Dass du das kannst und dass du das hast und dass du das Bit bekommen hast.
Willy
00:22:12
Aber was ich fragen würde, das war einfach, bei den zwei, das war nicht unbedingt typisch jetzt für die Zeit. Die sind ein bisschen aus der...
Andrea
00:22:19
Die sind ein ganz bisschen aus der Reihe. Aber wie gesagt, sie waren sowieso besondere Menschen. Ein bisschen aus der Reihe. Ich weiß ja nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Für mich war es nur Hälfte. Du, ich glaube, das machen die 1.160 Meter, sehe ich Höhe aus. Das ist die dünne Luft da.
Willy
00:22:35
Liebe Grüße an Christian, der ist auf 1.450 der Fahrer. Es hat wirklich Das korreliert, glaube ich, mit der...
Andrea
00:22:40
Ja, ja, ich glaube, das versteht Christian und ich und sie auch so gut. Nein, eben, das sind schon, ja, also das sind dann schon so Sachen, wo ich denke, glücklich, dass er so ist zu ihnen. Und das sind auch wieder dann die Punkte, wo du wieder kurz vor dem Werfen bist, gewisser Dinge, oder die überlegst.
Willy
00:23:01
Hinschmeißen.
Andrea
00:23:01
Genau, hinschmeißen, auf Deutsch gesagt. Dann sagst du, geht immer. Und wenn es heute nicht so geht, wie morgen ist ein neiger Tag.
Willy
00:23:08
Ich glaube, das ist für viele Leute ein Rätsel, wie das geht. Gut, seitdem ich jetzt selbstständig bin, denke ich auch, dreimal eine Woche an das Hinschmeißen, immer motiviere ich mich wieder, dass ich weiter tue, weil es ja dann wieder Spaß macht und weil es ja wirklich schön ist. Also ich bin jetzt wieder bei dir. Aber wie schmeißt man den nicht hin? Oder wenn man jetzt nicht, sage ich mal, gesegnet ist mit zwei Zentner Urvertrauen oder sowas. Das tragt dir ja. Das tragt dir dann, wenn nichts mehr da ist, an dem du aktiv festhalten kannst. Das ist immer noch dieses Glauben an die Welt da, das irgendwie schon wieder gut werden wird.
Andrea
00:23:43
Ja, aber das Vertrauen hat eigentlich ja jeder in sich. Er muss es nur finden, glaube ich.
Willy
00:23:49
Wo sucht man das?
Andrea
00:23:50
Das kann man auch nur für sich selber entscheiden. Ich glaube einfach, viele sind, oder schaffen es nicht, ihre Stärken zu sehen. Sie schaffen es nicht, dass sie nicht, Ich mag das, ich denke das an Verhaltensmustern. Ob jetzt anerzogen, ob jetzt vom Umfeld her mitgegeben, wo dann viele zweifeln. Und sie brauchen gar nicht weit gehen. Sie brauchen nur einschauen in sich. Und jeder hat das drinnen. Man muss es nur selber finden. Das ist natürlich wirklich ein Bratweg. Da habe ich ich heutzutage schon vor Kindheit, die man das schon immer mitkriegt, den Bauer. Und ich sehe es aber bei Fülle, bei einer Freundin von mir, wenn wir dann oft im Gespräch sind und es kommen Zweifel auf, wo du dann fragst oder sie hinterfragst oder ihn hinterfragst und irgendwann kommt das aha, ja genau, das habe ich ja, das kann ich ja, bin es ja, du machst es ja eigentlich, nur habe ich mich nicht traut dazu zu stehen.
Willy
00:24:53
Dann kann man es mal greifen.
Andrea
00:24:55
Ja genau. Und das Ding ist zu halten.
Willy
00:24:57
Wie der Halt ist und das bleibt.
Andrea
00:24:58
Ja, ja. Aber ich glaube, allein schon, wenn man das erste Mal greifen kann, danach kann man da aufbauen. Und das ist oft in vielen Fällen, das muss ich dann so wie ein Licht entzünden. Dass du sagst, okay, du hast das, ja. Aber jetzt steht durch, geht schon. Und das ist, glaube ich, das hat ja jeder in sich. Nein, entdecken es viele nicht.
Willy
00:25:23
Vulgo, Michel am...
Andrea
00:25:24
Zu Kolm.
Willy
00:25:26
Wirklich zu Kolm. Vulgo, Michel, zu Kolm. So dass wir den Hof dann noch ein bisschen in den Kontext bringen. Für was steht denn das eigentlich?
Andrea
00:25:33
Michel steht für Michel. Das war Michael Künstler, das war einer meiner Vorfahren.
Willy
00:25:40
Wie lange ist das her?
Andrea
00:25:42
1914. Ah, ja, das sind wir noch relativ.
Willy
00:25:45
Also zeitnah.
Andrea
00:25:46
Ja, ja, da sind wir noch zeitnah. Wie gesagt, der Betrieb hat sich dann aus drei Besitzungen zusammengesetzt. Michael Zagum ist dann der Vulkan-Namen geworden, der praktisch aus dem dann entstanden ist, aus Michael Künstner. Und ja, wie soll ich das jetzt sagen?
Willy
00:26:08
So, wie es dir kommt.
Andrea
00:26:10
Ja, schon. Ich überlege gerade, weißt du, weil das war immer also der Michael, der quasi den Grundständen gelegt hat und wie jetzt Rungs hat, weiterführen. Und natürlich, weiß ich nicht, durch Heirat und so weiter und so fort, ändern sich ja Namen, aber der Vulkaner bleibt.
Willy
00:26:34
Genau, das ist der,
Andrea
00:26:35
Was mit... Das ist der, wo es dann...
Willy
00:26:36
Aber bis dorthin war da noch kein Hof.
Andrea
00:26:39
Es waren drei Höfe.
Willy
00:26:41
Es waren drei Höfe,
Andrea
00:26:42
Die sind dann zusammen verhandelt. Also zusammen gekauft. Und wie gesagt, es waren nicht immer rosige Zeiten, gerade in den Kriegszeiten, wo es nur von Erzählungen war. Von meinen Großeltern, dass das sehr schwierig war, wirtschaftlich schwierig war, sehr schwierig war auch, den Betrieb zu erhalten, weil einfach, es waren ja, da haben wir auch die Frauen, die waren hinten, die sind ja, die Herren waren ja im Krieg, die sind eigentlich auf die Füße gestellt, da haben wir eigentlich geschaut, dass das alles irgendwie zusammenbleibt, also Hut ab von ihnen, denke ich mir immer wieder. Und ja, wie gesagt, aus Erzählungen weiß ich, dass das nicht immer einfach war. Ganz und gar nicht. Und dass es auch nicht immer sicher war, ob der Betrieb dann so weitergeht. Oder dass ich das da halten kann.
Willy
00:27:30
Ja, eine Sorge, die nicht der Vergangenheit angehört, sondern eine ganz wesentliche Sorge der Gegenwart ist, glaube ich, auch in der Langwirtschaft. Überall. Wie Betriebe weitergeführt werden. 2007, wie du dann aufgehört hast mit der Milchwirtschaft, am Anfang habt ihr das ja gemeinsam gemacht. Du warst verheiratet, vier Kinder. Genau. Irgendwann kam dann die Scheidung wie führt man denn dann wann war das und wie führt man denn einen Betrieb mit vier Kindern mit damals noch Milchwirtschaft oder war es danach das
Andrea
00:28:02
War schon damals mit Milchwirtschaft.
Willy
00:28:04
Das heißt du hast diesen ganzen Betrieb gehabt ja
Andrea
00:28:10
Wie gesagt das ist ja vielleicht auch etwas warum es vielleicht auch zur Scheidung geführt hat oder eben zur Trennung geführt hat dass man durch den ganzen Arbeitspool, durch das Ganze. Ich glaube, ich mit meinem Partner, der was wirklich top war und arbeitstechnisch mich unterstützt hat, Wir einfach es verlernt haben, miteinander zu reden und auch zu leben. Also wir sind da.
Willy
00:28:36
Also sag bitte nur was zu dir, ich will keinen Gossip oder sowas voll.
Andrea
00:28:39
Nein, ich denke auch, das sollten wir auch uns sprechen dürfen. Das ist jetzt nicht, dass du sagst, irgendwer ist schlecht. Ich sage, wenn irgendwer sich trennt, dann witzigerweise muss immer irgendwer schlecht sein. Dann sage ich, das ist nicht so. Warum? Da dentieren wir Menschen an ihn, das ist nicht so. Das ist nicht so, das war bei uns doch nicht so. Ganz im Gegenteil, er ist ein tolles Mensch. Wir haben einfach niemand mehr miteinander können. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich habe das nebeneinander nicht mehr können. Und jetzt so zu erhalten, wie es auch in vielen Familien ist, das können wir ansprechen. Das sollte vielleicht auch mal auf den Tisch. Die sagen, die Nachbarn rennen, wenn ich mich trenne. Also tu ich es nicht. Das erleben wir ein gescheiter nebeneinander. Unser restliches Leben. Jetzt haben wir es 25 Jahre, so wie es bei uns war, ausgehalten und jetzt machen wir es den Rest, also bis wir halt dann Tschüss sagen von dieser Welt. Also für dies ist es lebenskürz.
Willy
00:29:37
Dann wird dann zynisch mit der Zeit, passiv, aggressiv, lebt dann quasi in einem Haus nebeneinander. Ja, eben. Jeder hat es gespielt, keiner redet.
Andrea
00:29:45
Ich habe es auch gespielt. Ich bin total unbund gelaufen. Also man schaut, dass man sich voll aus dem Weg geht. Man hat nichts mehr gemeinsam. Und da muss man dann auch sagen, wüsste es wirklich bis zum Schluss durchziehen.
Willy
00:30:03
Was ist jetzt so?
Andrea
00:30:05
Und ich sage, es ist dann auch wichtig, dass du ehrlich bist, wieder zu dir selber.
Willy
00:30:12
Okay, ja.
Andrea
00:30:13
Und ich meine, im Endeffekt ist es ja nicht so, es betrifft ja auch, also eine Trennung betrifft ja nicht nur die Partner, sondern auch die Kinder, die natürlich auch ganz schwer damit umgehen können. Brauchen wir nicht trennen.
Willy
00:30:24
Je nachdem wie alt sie sind,
Andrea
00:30:25
Ein bisschen besser, ein bisschen schlechter. Aber trotzdem, ich kann mich nicht erinnern, dass wir bei Partnern jemals gestritten hätten. Das ist nicht gegangen. Aber wir haben einfach geschwiegen.
Willy
00:30:37
Ja, man kann auch noch streiten. Also streiten ist nicht immer nur schreien.
Andrea
00:30:41
Aber es wäre halt ab und zu gut gewesen, aber es ist nicht. Und dann musst du wirklich sagen, okay, wo willst du dich hin entwickeln? Was willst du wirklich? Und ich bin auch überzeugt, das Haus auch glücklicher ist ohne mich wie ich auch. Einfach, dass der Druck weg ist.
Willy
00:30:53
Nur einer muss ihn rauslassen. Und genau das ist es. Du hast gesagt, man muss zu sich selbst einmal ehrlich sein, dass man immer sowas erkennt. Und ich glaube, das ist schon schön, dass du darüber redest und du kannst es vielleicht auch sehr gut in Worte fassen, zu sich selbst ehrlich sein. Ich mag nicht mehr.
Andrea
00:31:08
Genau.
Willy
00:31:09
Weil das ist ja die erste Angst vor dem, dass man es zu sich selbst sagt. Innerlich laut zu sich selbst sagt. Weil Wissen tut man es, man spricht es gegenüber sich nicht aus.
Andrea
00:31:18
Nein, man sucht sich sämtlich ausreden. Das war das und das ist der Grund. Genau, und das ist der Grund und das ist und, nein, Prinzi, und das ist auch, ja, aber ich sage, für mich persönlich war das wichtig, dass ich gesagt habe, ich habe schon gemerkt, ich habe schon so einen Druck, dass ich sage, wie wollen wir das jetzt weiter gestalten? Wie nur wenn ein Betrieber da ist, die Kinder so weiter gehen die eigenen Weg. Sollte es wirklich das ganze restliche Leben sein?
Willy
00:31:48
Ja, aber hat man eine furchtbare Angst? Es ist so, wenn ich das jetzt mir gegenüber zugib, dann kommen die ganzen Konsequenzen auf einmal. Das, das, das. Und dann ist auf einmal so ein Berg von Sachen da, die jetzt passieren konnten, weil ich es tun lasse, dass ich darüber nachdenke. Und dann merkst du schon, da fehlt auch so ein Druck auf die Brust, oder?
Andrea
00:32:06
Aber du weißt, ich sage auch immer, du musst da von jedem Berg aufsteigen einmal. Und du weißt, es kommt der Berg, ja. Es kommt wirklich der Berg daher. Aber ich glaube, wenn du dich dazu entschlossen hast, sagst du, egal wie schnell das ist, und du weißt das vorher, dass das kommt, und sicher ist es schon so, dass du sagst, bin ich bereit dazu, die Lasten zu tragen. Nein.
Willy
00:32:33
Was ist denn ein Nausag für mich?
Andrea
00:32:35
Ja, wenn ich für mich Nausage, dann lebe ich so weiter.
Willy
00:32:37
Dann endet ich nichts. Dass ich Nausage als Ausrede quasi.
Andrea
00:32:39
Nein, aber um das geht es ja. Ich habe gesagt, ja, einfach wirklich ihnen reinhören und auch Nut zu haben, einmal auszusprechen, okay, es darf sein, es ist so. Das ist kein Versagen mehr. Im Endeffekt wird das so etwas immer als Versagen, oder wie ich schon vorher gesagt habe. Es muss immer wer schuld sein. Blödsinn. Schmerfuh. Das Leben spielt sich halt einmal nicht so. Und irgendwann ist halt einmal das zu sagen, okay, es war ja nicht alles schlecht. Du hast ja Zeiten gehabt, ich sage immer, ich gehe dir das so in den Lebensabschnitt hinein. Und ich sage, in der Zeit hat das gepasst. Das ist halt jetzt eine andere Zeit, gekommen. Am Anfang hast du gesagt, okay, das geht bis ewig. Ja, es ist aber nicht bis ewig gegangen. Dann sag ich, okay, das war ein Lebensabschnitt, der auch wirklich schön war und in schönen Zeiten gehabt hat. Und wie gesagt, und die Kinder sind das Ursachönste. Ja, wo sie Papern sind.
Willy
00:33:29
Danke zumindest. Danke für diesen Nebensatz. Die Kinder sind das Schönste. Wohne Kamera ist die gefasst.
Andrea
00:33:37
Nein.
Willy
00:33:39
Ihr habt sie lieb, aber sie können zu leicht auf die Nerven. Ich habe keine Kinder. Ich kann nicht, aber ich habe Freunden mit Kindern. Sie sind alle furchtbar lieb. Ich habe schon ein Potenzial für.
Andrea
00:33:48
Ja, brauchen wir nicht drin, aber wahrscheinlich gehe ich ihnen auch auf die Nerven. Ja, sicher. Ich sage immer, das ist das Schönste. Nicht nur zwischenzeitlich gehen wir auf die Nerven. Ich einer auch. Und ich finde, da kommt der Ausgleich der Gerechtigkeit. Da brauchen wir uns auch nichts zu verlieren. Es sind, Gott sei Dank, also Gott sei Dank, sage ich, ist das so? Weil wenn das jetzt nicht so wäre, dann machen die mir die Sorgen, dass einer vergisst, dass er einen eigenen Kopf hat. Ich weiß nicht, was meine Eltern alles mit mir mitgemacht haben. Also die haben sämtliche Sünden aberst. Ist mir schon klar. Aber das war mein Weg. Das hat für mich gepasst.
Willy
00:34:33
Sagen wir mal so, man hat es für sich selbst jetzt mal zugegeben, man sagt, ja, ich bin nicht glücklich, eigentlich würde ich es gerne ändern. Und jetzt hast du vorher gesagt, das ist ja das, was man dann ganz oft hört, der Druck von außen. Von der eigenen Familie, von der Gemeinde, von den Nachbarn. Das ist ja eigentlich der, der dann langfristig das Schwierigste ist. Weil du bist ja da meistens am Land, du kannst nicht so schön flüchten in der Anonymität wie in der Stadt wie geht man mit dem um oder wie gibt es da einen Zugang wo du sagst
Andrea
00:35:08
Bei mir ist das so dass ich auch so das Leben ist immer so dass ich das gestalten muss, Und ich kann, erst wenn ich aufhöre, ob es Reden, ob es Gedanken anderer sind, die, die sie laut aussprechen, sobald ich aufhöre, mich über denen, mit deren Gedanken auseinanderzusetzen, bin ich mal richtig frei. Weil ich sage, egal wie was, wenn es dir gut geht, sind viele da. Wenn es dir schlecht geht, merkst du, dass du deine Freunde sind. Also ich in meinem Leben habe wirklich das Glück, Freundinnen, Freunde zu haben, wo ich sage, ich möchte keinen missen. Und wo du wirklich sagst, wenn es da mal ganz schlecht geht, sind sie da. Das ist umgekehrt. Die paar.
Willy
00:36:01
Man kann nicht so viel sein.
Andrea
00:36:03
Aber die sind wirklich wertvoll. Und die sind auch die in der Zeit, wo du dann am Verzweifeln bist, die, wo du dann auch anrufen kannst und die, wo es dann auch kommen, die nicht nur als starke kennen, sondern auch nicht. Und sie haben mit der Umgebung, wenn du jetzt am Land bist, du bist immer irgendwie präsent, du bist immer irgendwie, irgendwer muss irgendwas erzählen, ob es jetzt wahr ist oder nicht, ob das jetzt so ist oder nicht. Wenn es jetzt aber nach dem geht, müsste es eigentlich sagen, entweder in die Stadt oder nach Kanada wohne ich ein bisschen.
Willy
00:36:38
Kanada, da sind entweder ganz viele Leute oder noch viel weniger Leute.
Andrea
00:36:41
Eben, deswegen sage ich, ich würde mich für das noch weniger Leute entscheiden. Und das so zu sagen, aber du lebst einfach da, also musst du das auch mitnehmen, auch wenn es dann zwischenzeitlich sagt, warte, ich renne wieder an den Schmarrn.
Willy
00:36:55
Das vergeht auch wieder. Oder wie geht damit um? Ich höre es nicht.
Andrea
00:37:00
Ich weiß nicht. Ich sage, das, was ich mache, das muss ich von mir selber und da verantworten.
Willy
00:37:08
Von keinem anderen. Lösung drinnen. Also das ist so, weil ich mich frage, was muss ich jetzt noch dort machen? Antwort wäre jetzt für die Lösung, in dir selber zu wohnen.
Andrea
00:37:16
In dir selber zu wohnen. Es tut dir kein anderer.
Willy
00:37:18
Aushalten ist das falsche Wort wahrscheinlich.
Andrea
00:37:20
Es gehört schon dazu, dass du aushaltest. Komm her. Es gehört schon dazu, dass du aushaltest. Oh Gott, Entschuldigung.
Willy
00:37:28
Halt dich, halt es Gott nicht aus. Wer ist da eigentlich dabei? Bitte kurz noch mal eine Vorstellung.
Andrea
00:37:34
Kurz die Vorstellung. Die, was du mal dumm zappelst, das ist die Prinzi, die ist eigentlich in der Nachbarschaft daheim, also bei meiner Mutti. Bei meiner Mutti und Fatina. Und die hat heute beschlossen, nachdem du da bist, einmal zu schauen, wer du bist. Und sie will eigentlich aussehen.
Willy
00:37:49
Sie will eigentlich aussehen. Sollen wir es aussehen lassen? Bitte. Ich habe ja alles mobil.
Andrea
00:37:54
Ja, passt perfekt. Dann lassen wir sie aussehen.
Willy
00:37:57
Das Viko-Rennen noch weiter.
Andrea
00:38:00
Danke.
Willy
00:38:01
Jetzt hat sie das erreicht,
Andrea
00:38:02
Was sie wollte, nämlich, dass sie draußen ist.
Willy
00:38:04
Dankeschön. Die Tür wird wieder geschlossen. Den anderen Hund grüßen wir, dem gehe ich vorbei und komme jetzt zurück.
Andrea
00:38:11
Die Katzen haben sich verabschiedet, das alle. Die sind jetzt tierlos.
Willy
00:38:15
Oder was?
Andrea
00:38:16
Nein, der Benji liegt noch unter dem Tisch.
Willy
00:38:18
Ist noch einer da? Ja, sicher. Schau da schon her. Also für alle Zuhörerinnen und Zuhörer, ich bin im Paradies, hier gibt es drei Hunde, mehrere Katzen. Aber hauptsächlich drei Hunde, die alle streichelbar sind und very cute, nicht? Yes. Also, das wäre gesagt, Aushalten gehört ein bisschen dazu, aber ich muss das für mich irgendwie gerade richten, oder?
Andrea
00:38:42
Ja, emotional auf alle Fälle. Also du musst schon eine gewisse dicke Haut entwickeln, um mit dem Ganzen fertig zu werden. Und das ist schon der sprachliche Gebrauch, oder generell eben, wenn da ist, ist es zwischenzeitlich schon sehr verletzend. Und wenn du das an dich heranlässt, kann es schon sein, dass du sagst, schmeiß ich mal wirklich die Nerven. Und du musst das aber nicht. Weil ich immer sage, das ist okay. So wie der Opa hat immer gesagt, ein Mädel sogar, wenn sie reine über die, dann lebt es noch. Der hat vielfacht, also wenn wir dann oben bei der Zürm gesessen sind, so gewisse Dinge, was er mir da mit auf den Weg gegeben hat, und hat gesagt, nur nicht aufgeben, das ist das Letzte das Einzige, was du nicht darfst, ist aufgeben und das habe ich immer ich habe immer gesagt, aufgeben wird nicht.
Willy
00:39:43
Da wird nur der Brief, gell? Ja.
Andrea
00:39:45
Also ich glaube, das ist auch ganz wichtig. Und dann aber auch wieder einmal, wenn du oft in einer Kasse drinnen bist, das geht ja mir auch so. Du sagst, jetzt rennst du noch oder arbeitest du noch oder magst das. Und auf einmal siehst du, du bist irgendwie so bei dir in so einem Tunnel. Dass du sagst, stopp, aus, geh mal ein bisschen auf die Seiten. Stell dir mal neben dir hin.
Willy
00:40:08
So die andere Perspektive. So ein Meter von oben ein bisschen drauf schauen,
Andrea
00:40:12
Blickwinkel ändern, oder? Genau, genau. Blickwinkel ändern, Richtung ändern.
Willy
00:40:16
Was ist denn jetzt dieses Blickwinkel ändern? Was ist das?
Andrea
00:40:20
Das ist einfach, glaube ich, auch wieder zu erkennen oder zu versuchen zu erkennen. Also immer gelingt es nicht, in welchen geworden du dich gerade verfahren hast. Das musst du, weil sonst gehst du unter. Ich stelle jetzt ganz kurz die Kartoffeln und tue mal über, glaube ich. Ich liebe es.
Willy
00:40:42
Wir sind jetzt mitten im Leben. Wir sind mitten im Podcast. Jetzt habe ich gerade den Hund zu dir gebracht. Du stellst doch Kartoffeln zu, weil wir nachher noch Mittag essen.
Andrea
00:40:50
Ja, das werden wir auf alle Fälle tun. Weil bis bei mir ein Gasthaus findet, da fährst du weit.
Willy
00:40:54
Auf YouTube kann man jetzt sogar noch sehen, wenn du gerade hinter in die Kuche gestartet bist, das alles nebenbei. Du schubst schon wieder mehrere Sachen parallel.
Andrea
00:41:01
Wir sind Frauen. Multitasking-Fake, weil die will ja nichts sagen.
Willy
00:41:05
Nein, du hast das gerade gesagt. das macht man, wir haben es auch geplantet. Du hast dir zwei Sachen gesagt, bei der Zirben und mit dem Großvater. Also du bist ja Mentaltrainerin auch, hast du die Ausbildung dann auch gemacht. Mir kommt vor, so wie du es gerade beschrieben hast, der Opa war auch so ein bisschen
Andrea
00:41:19
Totaler Mentaltrainer für mich. Ist er noch immer. Also ich meine, das hört sich auch wieder blöd an, aber wenn da gewisse Sachen herkommen, wo du einfach einmal ratlos bist, dann ist es auch so, dass ich mich ab und zu irgendwo hinlade, oder einfach so. Egal was. Und dann kommt schon, da hast du ein Gefühl, oh, der Opa ist da. Der gibt dir wieder deinen Schubs. Also das muss ich schon sagen. Das kommt des Öfteren vor. Und da bin ich mir dankbar. Weil meistens dann, also das ist dann die richtige Entscheidung und vielfach das, was ich vorher nicht gesehen habe. Und das finde ich ganz toll und da bin ich mir dankbar dann. Und ja, das gehört genauso zu meinem Leben und das, Wieso?
Willy
00:42:06
Ich rede jetzt ein bisschen aus meiner Erfahrung aus, ich hoffe, dass das andere auch so geht. Ich kann mich auch an meinen Opa erinnern und die schönsten Orte vom Lungau drüben, also nicht so weit. Und ich kann mich auch an den Wald erinnern, wenn Opa durch den Wald geht. Es war damals oft anstrengend, damals war der Schnee ja noch.
Andrea
00:42:24
War viel Schnee noch, ja.
Willy
00:42:26
Es war schon brutal anstrengend, aber es sind schöne Erinnerungen. Also ich kann es ein bisschen nachvollziehen. Aber wenn ich jetzt so einen permanent verfügbaren Opa, so wie es bei dir scheinbar war, wenn ich so einen Menschen nicht habe, aber gespielt, dass ich so einen Menschen brauche, dann glaube fast jeder braucht so einen Menschen. Und viele haben ihn nicht. Nicht dann, wenn sie ihn brauchen. Was tue ich dann? Das ist so ein bisschen, wie finde ich denn? Oder wo kann ich so, was könnte so ein Satz für so einen Menschen sein? Oder wie könnte da, hast du da eine Idee? Ich habe ein Gefühl, du kannst eine haben.
Andrea
00:42:58
Ich habe eben das Glück, dass ich das habe. Aber ich denke, Oder ich kann nur jetzt oft sagen, es gibt dir wirklich hin und wieder einen Freund oder eine Freundin, die dich in der Situation, wo du einmal zuerst selber nicht weißt, wie du weiterkommst, unterstützt und ich glaube, sagen zu können, dass ja jeder sowas hat. Und dann ist wichtig, dass du einmal zapfen kannst, in dem Moment, wo du das brauchst. Ja. Kann ja auch wieder nur von mir reden. Und ich glaube aber, das hat auch jeder. Und das ist dann immer so, auch wenn es zwischenzeitlich, wenn sie da in den Kopf waschen, das ist ja nicht, das weiß ich nicht, das ist ja nicht alles Liebe, ich habe schon geschenkt. Nein, ich bin aber dankbar, weil das ist, ja, man ist selber so drinnen und man glaubt selber, alles richtig zu machen. Und wenn du dann echt so Freunde hast, die was jetzt einmal sagen, so Buben, also so geht es nicht. Oder da oder da hast du den Chef verrennt. Ganz wichtig.
Willy
00:43:57
Die Zirbe müssen wir, glaube ich, auch noch erwähnen. Die ist schon ein paar Jahre alt, glaube ich, oder? Das ist eine besondere Zirbe. Die hast du in dem Waldgespräch damals auch erwähnt.
Andrea
00:44:05
Die ist aus Maria Theresienzeit. Also sie ist nicht braut. Sie haben sie einmal angebaut. Also die hat die Jahre... Das ist der Umheben geworden. Das ist ganz oben auf der Alm.
Willy
00:44:14
Ganz oben auf der Alm.
Andrea
00:44:15
Die steht auf dem Fölskopf um, wo du normalerweise sagst, da gibt es kein Leben, dass du da auf den Fölsen wachsen kannst. Die wächst, die treibt, die... Ich habe gesagt, sie ist, also vom Volumen her, zart, klein, aber ja, zart. So wie eigentlich du als Mensch auch sein kannst, kleiner war auch hoch. Und das hat sich schon, und die hat eine gewaltige Kraft. Und ich sage immer, also wenn ich dann da oben sitze, dann denke ich immer, hey, erzähl mir was. Erzähl mir was von den anderen Zeiten. Erzähl mir mal, wie das war bei der Maria Theresia. Erzähl mir das. Also da kommt man so oft ins Träumen rein, was ganz spannend ist. Und wenn ich halt dann auch, ja, das ist immer so, wo ich sage, ich möchte die Geschichte hören. Sie redet aber so leise. Also ich komme wieder in den Busch mit. Das schon.
Willy
00:45:11
Ab wann hast du als kleines Kind gewusst, dass du die Bayerin wirst, dass du Landwirtschaft machen willst?
Andrea
00:45:19
Ich will es erst einmal selbstständig aussprechen können.
Willy
00:45:22
Fantastisch. Also bei dir war es von Anfang an?
Andrea
00:45:24
Das war klar. Das war für mich klar.
Willy
00:45:28
Wie war es mit Geschwister etc.?
Andrea
00:45:32
Das haben wir eigentlich kein Problem gehabt. Das war eigentlich immer ich vorgesehen. Ich habe das gewusst. Ich hätte ja zwischenzeitlich viele Möglichkeiten gehabt im Zug meine Ausbildung, weil ich gesagt habe, nein, ich gehe heim zum Betrieb.
Willy
00:45:50
Also du hast die Ausbildungen schon angefangen, das und jenes zu machen, einfach nur, weil du bewusst hast, die Ausbildung, das können sie dann nicht mehr nehmen oder so, was das habe ich mal, oder?
Andrea
00:45:58
Genau, genau. Ich meine, ich muss ja auch sagen, ich war ja in der Schule nicht unbedingt die Idee, wo es also gerade in der Grundschule nicht unbedingt die Idee, wo es gern schulgekommen ist. Und auch nicht unbedingt die Idee, wo es gesagt hat, ich muss alles einsam haben. Also da habe ich mir auch gedacht.
Willy
00:46:11
Du hast dich gegen die Einsam entschieden quasi?
Andrea
00:46:13
Ja, das hat bald danach.
Willy
00:46:15
Ja, ist gut.
Andrea
00:46:16
Also, und dann in der Fachschule auch, ja, war so, dass ich nicht gesagt habe, irgendwas gibt es noch dazwischen, nicht nur eins. Und trotzdem aber nachher hin, dass ich mir gesagt habe, wenn ich eine Ausbildung mache, wenn ich das mache, das kann mir keiner nehmen. Weil es war schon dort so nach der Fachschule, dass meine Eltern gesagt haben, es wäre schön, wenn ich daheim bleibe. Ja. Und ich meine, es ist Arbeit, ist viel.
Willy
00:46:42
Du hast den Ruf gehört dann?
Andrea
00:46:44
Ich bin dem auch wieder gefolgt. Ich habe den dann auch wieder unterbrochen, indem ich nachher mit dem Meister und so angefangen habe. Wie gesagt, und das war ja auch so, ich habe von meinen Eltern, das war ja ganz lieb, den Hauswirtschaftsmeister habe ich bewilligt bekommen, dass ich den machen darf. Der hat ja drei Jahre dauert.
Willy
00:46:59
Du hast bewilligt bekommen müssen.
Andrea
00:47:01
Ja, von meinen Eltern, dass ich da nicht da bin. Am Wochenende, beim Wochenende und so weiter und so fort. Ist natürlich verständlich. Es ist viel Arbeit. Und dann habe ich aber nebenher, weil ich mir gedacht habe, naja, weiß ich nicht, eben in Landwirtschaft und Forstwirtschaftsmeister gemacht. Den habe ich alle drei so parallel laufen lassen. Also innerhalb der drei Jahre, was du eine normalerweise drei Jahre brauchst, habe ich die drei Meister gemacht.
Willy
00:47:25
Warst du besonders talentiert? Wo kommt diese Ehrgeiz?
Andrea
00:47:29
Ehrgeiz, Ehrgeiz. Ich habe mal aufgeschrieben.
Willy
00:47:31
Du hast irgendwie nicht eine Extra-Batterie, weil es gibt Leute, die bewundern, die mit einer Extra-Batterie, du hast glaube ich eineinhalb bis zwei von diesen drinnen, oder? Hast du immer schon mehr Energie gehabt, warst du immer schon folding oder ist das, woher kommt das?
Andrea
00:47:44
Ich weiß schon immer, also ich glaube schon, dass ich, ich bin ein sehr emotional geladener Mensch.
Willy
00:47:50
Falls du dir schwer zwei Stunden ruhig sitzen. Ja. Gut, ich habe das jetzt gesagt, jetzt hat es mir gerade klick gemacht, das muss gerade gestreckt sein.
Andrea
00:48:00
Es ist so, ja wirklich, weil normalerweise bin ich froh, dass ich wenigstens die Kartoffel abschalten habe. Ja, wirklich. Also das ist schon, ja. Das war in der Schule immer so. Ich war immer froh, wenn wir Praxis gehabt haben, weil die sitzen da, wahrscheinlich habe ich deshalb die Grundschule nicht gar so mehr. Nein, vielleicht auch anders. Nein, es muss immer irgendwas gehen. Es bewegt sich immer was. Doch.
Willy
00:48:23
Das ist schon ein Motor, der ist da. Brauchst du viel Schlaf?
Andrea
00:48:29
So, jetzt im vorangeschrittenen Alter habe ich ganz gerne meine Stunden. In den Frühjahrszeiten habe ich es eigentlich überhaupt nicht gebraucht.
Willy
00:48:38
Nicht?
Andrea
00:48:39
Nein, es waren die Kinder da. Du bist im Schnitt, hast dann zwei, drei Stunden geschlafen.
Willy
00:48:44
Zwei, drei Stunden? Ja.
Andrea
00:48:45
Im Schnitt? Ja, und mit denen hast du rausgekommen.
Willy
00:48:49
Über Jahre hinweg.
Andrea
00:48:49
Aber das hast du nicht wirklich gemerkt.
Willy
00:48:53
Also du warst Montag untertags?
Andrea
00:48:55
Ja, war Montag untertags. Das ist so, im Zuge, dass du gebaut hast, im Zuge, dass du die Kinder hast, im Zuge, aber auch Tante, ist egal was, du bist eigentlich immer unter Strom. Und dann waren halt viele Sachen, wo du gesagt hast, endlich schlafen, die Kinder, jetzt kannst du das machen. Also hast du das gemacht und dann war ich schon wieder zum Märchen aufstehen, da haben die Kinder dann auch noch geschlafen. Und da hast du halt nicht viel gehabt. Also, ist mir nicht abgegangen.
Willy
00:49:20
Ist mir nicht abgegangen.
Andrea
00:49:21
Ist mir überhaupt nicht abgegangen. Jetzt in der Zwischenzeit, wo ich mich daran gewöhnt habe, dass ich fünf, sechs Stunden schlafen kann, muss ich sagen, ist herrlich. Jetzt wäre ich das so richtig.
Willy
00:49:30
Jetzt musst du fünf, sechs Stunden. Das heißt, jetzt ist Ausschlafen, viel ist fünf, sechs Stunden.
Andrea
00:49:33
Ja, herrlich. Ich sag dir was. Ich genieße schon. Aber ich kann das auch.
Willy
00:49:39
Das ist das, was ich mit einem außerirdischen gerade rede.
Andrea
00:49:41
Nein, nein, nein.
Willy
00:49:43
Fünf, sechs Stunden hast du viel schlafen verteilt. Ja, wirklich.
Andrea
00:49:46
Es reicht.
Willy
00:49:47
Okay, also du hast, ich habe einfach schon 20 Jahre verschlafen, in denen du munter warst, so gefühlt irgendwo.
Andrea
00:49:53
Ja, aber dafür habe ich da was tun können. Ja, nein.
Willy
00:49:57
Das erklärt mich jetzt auch, wie sie ein paar Sachen dann auch aufgehen dann nebeneinander. Da haben wir einfach weniger schlafen.
Andrea
00:50:02
Ja, genau. 24 Stunden hat nur der Tag. Ich habe ein paar Mal beantragt, dass er mehr hat. Das ist mir nie gelungen.
Willy
00:50:07
Aber du hast dich da durchsetzen können quasi.
Andrea
00:50:09
Nein, nicht einmal. Ich bin da weitergekommen.
Willy
00:50:11
Okay.
Andrea
00:50:12
Nein, wie gesagt, das ist wirklich schon eine Gewinnheitssache. Und das war, du hast halt nicht mehr gehabt. Ja, es war so.
Willy
00:50:23
Schauen wir jetzt mal auf deinen Betrieb. Du hast den Betrieb dann übernommen, mit wie vielen Jahren?
Andrea
00:50:27
2002 habe ich ihn übernommen. Vorher war ich schon immer drinnen im Betrieb. 2002, ja genau, habe ich dann eben einen Teil übernommen. Und der andere ist dann, er hat meinen Vater noch gehabt. und dann habe ich halt angefahren, da zu wurschteln.
Willy
00:50:45
Was war dein Masterplan dahinter? Du hast ja vorher schon die Ausbildungen gemacht. War da so ein Plan oder war es einfach eine Ausbildung nach der anderen? Oder hast du da schon eine Strategie? Hast du auf irgendwas gut gearbeitet?
Andrea
00:50:58
Nein, nein, ich habe schon, egal ob jetzt Waldpädagogik, gesagt, was mir wichtig ist, dass der Jugend das mitgibt. Dass du sagst, du gehst in die Schulen. Und das habe ich Gott sei Dank auch, ich meine, in der Schule war immer mitgetan können. Dass ich die Klassen begleiten habe können und dass wir eben, egal von Kartoffelanbau bis Barmattlsetzen, Hochsitzbau, Brotbochen, ja, Fleischverarbeitung, genauso. Also um nur ein paar Dinge zu nennen. Gemacht zum haben. Das ist einfach, wo ich gesagt habe, das ist wichtig, mir ist wichtig, weiterzugeben etwas. Aber auch das Gespür weiterzugeben. Jetzt nicht nur viel mit Fakten, sondern einfach, dass ich das selber angreifen können. Das war mir wichtig, weil ich glaube auch, das ist, weil ich so viel von meinem Großvater da mitgekriegt habe und gemerkt habe, das ist ganz wichtig. Und das können da keine Fakten, das können da keine Zahlen mitgeben. Das kann nur das Begreifen, das Fühlen da mitgeben. Genauso im Wald, dass du sagst, du gehst mit den Kindern, also auch Erwachsene, die Kindergartenpädagoginnen habe ich da ein Seminar gemacht, wo du gesagt hast, eben Waldführungen und so weiter und so weiter. Dass die das schon wieder mit reingetragen in die Kindergärten. Und wo du dann gesagt hast, bitte das fühlen, nicht nur das und das und das, sondern es begreifen, wirklich verinnerlichen. Und das war mir immer wichtig. Und das war auch immer so, ich habe ja die Sachen da gemacht, also ich bin ja immer da in den verschiedenen Facetten irgendwo involviert gewesen. Da habe ich gesagt, okay, jetzt habe ich die Praxis, jetzt will ich aber die Theorie auch haben. Und deshalb habe ich dann wieder die Ausbildung gemacht. Das ist das Geier mit den Havels da. Also es war nicht mein Plan, dass ich sage, ich mache ein Schlägerungsunternehmen. Nein, aber zu der Zeit, wo es so war, die Harvesters sind gerade gekommen. Ja, da habe ich gesagt, wenn ich jetzt wirklich einsetzen will, mein Betrieb.
Willy
00:52:52
Harvesters sind sehr, sehr große Maschinen, also Baumfell, Holzfellmaschinen.
Andrea
00:52:59
Holzfellmaschinen innerhalb kurzer Zeit. Ja, genau. Aber auch, dass ich weiß, um was, wenn ich dann in weiterer Folge das einsetze, mein Betrieb. Was ist das? Nicht jetzt nur eine Maschine, die von irgendjemandem bedient wird, sondern auch das Innenleben dieser Maschine kennenzulernen. Wie wird sie bedient? Was hängt davon ab? Wer jetzt dahinter sitzt? Macht der so viel draus? Oder wie schaut es? Also einfach die Zusammenhänge. Wo ich sage, okay, wenn ich jetzt wirklich eingelasse, schon. Ja, schon. Und auch wieder, wo ich sage, richte ich in meinem Wald mit der Maschine einen Schaden an. Richte ich meinen Wald, indem ich mit der schweren Maschine vor, inwieweit mache ich eine Unverdichtung, ist es da trockbar, auch das zum Gespüren, weil du die Maschinen siehst und dann kannst du auch ein bisschen leuwerden damit. Wie wirkt sich das auf mein ganzes Ökosystem von meinem Wald aus? Das war mir nämlich auch wichtig, das ist nämlich dann wieder der Hintergrund. Weil heutzutage, ich meine, es ist auch bei den Harvest, ob sie jetzt den Saal dabei haben, die fahren ja, die saalen sich ja auf und hin und her, die machen extrem Geschichten, wo ich sage, es ist ein Wahnsinn, also ein Hut ab. Aber ist das wirklich das, was ich meinen Wald antun will und wie weit kann ich damit gehen? Das ist das auch.
Willy
00:54:20
Ich finde die Dynamik von unserem Gespräch halt echt spannend, weil wir reden so nicht konkret über deinen Betrieb, sondern so ein bisschen aus einer leichten Metaperspektive. Ich frage mich die ganze Zeit, weil irgendwie schwebt halt über dem Thema so ein bisschen auch die Frau oder die Rolle der Frau in der Landwirtschaft drüber. Jetzt habe ich mir die ganze Zeit so im Sinn gehabt. Das eine ist, Nimmt das Gespräch heute einen weiblichen Verlauf, weil du du bist oder weil ich gerade so in die Richtung frage? Was glaubst du eigentlich?
Andrea
00:54:55
Nein, ich glaube einfach, du hast es mit mir einfach nicht leicht, weil ich das rede, was ich mir gerade denke.
Willy
00:54:59
Nein, nein, nicht leicht oder nicht leicht. Also nicht werden, sondern ich frage mich gerade, das ist einfach, weil das Gespräch so ganz anders ist, wie es sonst läuft. recht, wir sind mal beim Spielendenwald. Ist das eine weibliche Perspektive? Ist das deine Perspektive? Oder ist es eine weiblichere Perspektive, die du gerade hast? Und bitte hau mich, wenn ich aus meiner männlichen Welt dumme Fragen stelle.
Andrea
00:55:23
Nein, es gibt keine dummen Fragen.
Willy
00:55:26
Doch, doch, die gibt es auch.
Andrea
00:55:28
Ja, aber du kriegst eine dumme Antwort, glaube ich. Da brauchst du jetzt keine Sorgen machen. Da weiß ich mich schon zum Lernen. Und dann, nein, ich glaube schon, dass wir Frauen anders denken. Also ich glaube schon, dass wir gesamtheitlich anders denken. Das ist im Endeffekt jetzt rein, wenn wir jetzt von der Forstwirtschaft wieder hergehen, ich habe das ja wirklich...
Willy
00:55:48
Wir kommen nicht wieder vom Forst mit.
Andrea
00:55:50
Ja, weil das speziell ist. Ja! Und auch, weil ich mit vielen Damen das tun habe, die waren im Forstbereich teilweise reinschlittern, sei es jetzt im Zuge, dass sie irgendwas geerbt haben, kleine Flächen oder sonstigen. Und wir haben ja da auch den Verein der Forstfrauen, wobei wir auch männliche Mitglieder haben, das muss ich auch sagen. Also wir lassen auch das, das gehört genauso dazu. Nur wir haben gewisse Dinge, zum Beispiel wo wir nur mehr Frauen sind, zum Beispiel bei den Waldspaziergängen. Das heißt, wir gehen durch den Wald, schauen uns was an, ob jetzt durch Forstungen oder Wegebau, alles Mögliche. Und da dürfen aber nur Frauen dabei sein, insofern, weil wir einfach untereinander anders drehen. Und wenn jetzt ein Männlicher dabei ist, ist das immer ganz schwierig, weil viele von meinen Kolleginnen und auch selber überlegt man hundertmal, die Frage, wie wir stellen, ist die Frage jetzt richtig?
Willy
00:56:43
Also wegen dem, was man drinnen hat.
Andrea
00:56:46
Genau, was man drinnen hat, ein Verhaltensmuster. Und deshalb sagen wir, ist das ganz wichtig, gerade in dem Bereich, dass nur wer unter uns kommt.
Willy
00:56:52
Für mich ist es die nächsten 100 Jahre noch. Bis das irgendwann einmal komplett alles draußen ist, als alle. So quasi, oder?
Andrea
00:56:58
Ich weiß nicht, ob das ganz aus ist, ich weiß auch nicht, ob die Richtung jetzt teilweise ganz die richtige ist.
Willy
00:57:06
Wie was?
Andrea
00:57:07
Es ist schon, wie soll ich das jetzt sagen?
Willy
00:57:11
Wie ist das denn?
Andrea
00:57:14
Ich sehe immer, was ist denn das? Das ist die Werbung, wo die Frau das weiße Kleid anbricht und der Mann nimmt das Kind und das Kleid und geht waschen und die Frau kommt dann vom Arbeiten heim und ist ganz happy, dass das wieder neu hat. Das ist, glaube ich, irgendeine Waschmittel-Werbung. Man kann es auch ins Extreme treiben.
Willy
00:57:41
Also plakativ auf Umdreht.
Andrea
00:57:42
Ja, plakativ. Aber komplett konträr auf Umdreht. Mir ist immer wichtig, das sollte eigentlich in einen Einklang gehen. Das sollte beidseitig wieder sein. Gut, das muss ja jeder selber entscheiden. Ich muss auch sagen, ich würde es auch schön finden, wenn er mal im Amt braucht. Aber das nächste Mal komme ich darauf zurück. Da fange ich nicht in der Früh an, dann richte ich da alles her, was brauchst. Und ich vertschüsse mich im Wald.
Willy
00:58:09
Einfach nicht da sein wie in der Küche im Wald sag aber, was du brauchst
Andrea
00:58:15
Also da habe ich überhaupt kein Problem ich habe gesagt, die Küche, weil ich wirklich jedem gerne, aber ich nicht ich koche gerne ich sage, ich bin da für jeden anderen so nicht perfekt ich sage, es schaut, dass alles irgendwie sauber ist, aber es sind halt meine Hunde zwar am Boden, dann mache ich am Abend die Tür zu, das habe ich früher nicht können und sage, okay, morgen sind sie noch da. Das ist, glaube ich, auch gut, wenn du kannst, das Frau. Weil früher war ja das doch immer, du musst für das da sein, dass ich von meiner Mami immer das mitgekriege, die ist ja eine perfekte Hausfrau. Ähm, Und tut es auch gern. Also was die sich mit mir aufregen hat müssen, weil mir das Wurst war, ob ich jeden Samstag Obstab. Wie gesagt, ist so. Das war für mich nicht so wichtig. Für mich war alles andere wichtig, dass wir aufwärts draußen, also ein paar Mal schützt vor Wildverbissen. Das war viel wichtiger, wie Obstab.
Willy
00:59:11
Aber was willst du jetzt sagen,
Andrea
00:59:12
Ist das nochmal die weibliche Not.
Willy
00:59:15
Das typisch weibliche, wo du sagst, es ist jetzt nicht eine Weiblichkeit als Gegensatz zum Mann oder die Frau übernimmt eine Männlichkeit. Wenn man das richtig sagt jetzt. Aber was ist typisch weiblich? Was ist das typisch weiblich? In der Forst- und Langwirtschaft?
Andrea
00:59:33
Auch in der Langwirtschaft.
Willy
00:59:35
Was du sagst, das erkennen Frauen einfach anders oder besser?
Andrea
00:59:40
Ich traue mich zu sagen, dass wir Frauen das anders oder besser besser können, weil wir das gesamtheitlicher sehen. Mag das jetzt sein, mag das jetzt an dem liegen, dass wir Kinder haben, du bist jetzt nicht so wirtschaftlich orientiert. Also die Wirtschaft muss, das muss auch stimmen, brauchen wir nicht reden. Aber nicht um jeden Preis. Also es wird das andere genauso mit reingenommen. Deswegen sage ich, komm jetzt schon wieder auf die Forstwirtschaft, verzeih mir.
Willy
01:00:09
Bleiben wir bei der Forstwirtschaft, wir können nicht mehr über alles reden.
Andrea
01:00:11
Wenn du jetzt sagst, ein Baum umschneiden oder was, die Forstwirtschaft wird ja, nach wie vor noch immer auf das reduziert, dass es heißt, du bist in der Forstwirtschaft. Und wie viel Schläge haben wir? Wie viel entnehmen wir?
Willy
01:00:25
Quantitativ. Menge.
Andrea
01:00:27
Das ist nicht die Menge. Forstwirtschaft ist mehr. Das ist eben, dass du schaust auf den Boden, schaust auf das Ökosystem und ich glaube, da sind wir Frauen einfach wesentlich sensibler drauf. Wir schauen, glaube ich, zehnmal vorher nach, bevor wir jetzt den entnehmen. Wie schaut das aus, wie schaut da oder auch den Einsatz, wie ich vorher gesagt habe, mit Maschinen, wo du sagst, okay, gut, das wäre schon gut, wenn du das jetzt nimmst oder eben erntest. Du darfst ernten, das gehört genauso dazu. Ich sage, schützen durch nützen. Aber was mache ich oder was wende ich da an, dass ja auch das andere Ökosystem, was ich da drinnen vorfinde, möglichst schonend behandelt. Und ich glaube, das haben wir Frauen schon voraus. Ein anderes Denken, wir haben einen anderen Zucker. Also ich sehe viel bei mir oder bei meinen Kolleginnen. Und ich finde aber, das ist auch ein Mehrwert. Ich möchte ja jetzt auch nicht auf meine männlichen Kollegen verzichten, weil die sagen ja dann wieder andere Sachen, bevor du da mal dumm ruhtest, dann, das ist jetzt einmal Fakt, gesagt, okay, dann bündelt man weiter, dann passt das. Dann kommst du eigentlich normalerweise immer zu einem guten Ergebnis.
Willy
01:01:43
Warum hat das so lange gedauert, bis du da, zumindest da gehst, du warst ja die erste Stadt, sagen wir es jetzt, ich habe mir es aufschrieben, ich habe es vorhin.
Andrea
01:01:51
Vorstwirtschaftsmeisterin.
Willy
01:01:53
Vorstwirtschaftsmeisterin Österreichs, oder? Ja, Österreichs, ja. Im welchen Jahr war das?
Andrea
01:01:57
91er Jahr.
Willy
01:01:57
Im 91er Jahr?
Andrea
01:01:58
Nein, dann hat es plötzlich im 92er Jahr.
Willy
01:02:00
92er Jahr.
Andrea
01:02:00
92er Jahr, ja. Ja, da war es dumm.
Willy
01:02:02
Bis du dann hat es keine einzige Frau gegeben, die das gemacht hat.
Andrea
01:02:05
Im Endeffekt war ja das auch, Forst ist männlich dominierend und der Forstwirtschaft ist ja nicht so wie das Forststudium, dass du eben die Theorie sondern du hast ja wie gesagt mit den Maschinen, mit Schlängerungen und so weiter alles ja dabei gehabt hast, und natürlich sind wir Frauen rein von unserer körperlichen Situation oder nicht so ausgerichtet, dass du sagst, du magst die schweren Arbeiten, machen sie eh in der Landwirtschaft. Und ich glaube, deshalb war das schon immer so ein No-Go.
Willy
01:02:41
No-Go.
Andrea
01:02:43
Und da kommt jetzt wieder mein Vater ins Spiel, ob er jetzt rausgeschlägt hat, für den Wegbau, wo du ihm zupacken musst. Und er hat mir dann speziell immer, wenn du jetzt irgendwie fortgegangen bist, als wenn du so auf der Achs warst, auf Deutsch gesagt. Du bist ja so und zwar heimgekommen.
Willy
01:03:04
Du auch fortgegangen?
Andrea
01:03:05
Aber wir. Gehört dazu. Dann hat er nichts lieber als nächsten Tag, dass ich Salzjürgen habe müssen. Also das war wirklich schwere Arbeit. Also du hast fortgegangen.
Willy
01:03:16
Desto härter bist du.
Andrea
01:03:17
Ah ja, das war dann immer speziell. Aber wie gesagt, nachdem ich einen eigenen Kopf habe, haben wir das natürlich nicht angekennen lassen. Also wir haben dann schon so unsere Machtkämpfe gehabt. Und nach dem halten Tag von Salzjürgen, eben vom Schlechern, bin ich oben wieder vorgegangen. Also wir haben das schon ein bisschen so durchgespielt.
Willy
01:03:39
Die Extrabatterie. Ich habe mir das sogar als Frage aufgeschrieben, ob es vielleicht zumindest früher einfach wirklich körperlich, würdest du das sogar unterschreiben, dass du sagst, es war ja einfach körperlich, es war einfach die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Mann macht von der körperlichen Ding, war früher einfach logischer, dass der eher in den Wald geht. Kann man das sogar sagen, ohne dass es vorstellt?
Andrea
01:04:02
Ja, ohne dass es irgendwie negativ klingt. ja, auf alle Fälle, ich sage, es ist eine harte Arbeit, nach wie vor noch. Heutzutage sind wir natürlich unterstützt durch Maschinen und es gibt ja Harvest-Affahrerinnen in der Zwischenzeit schon und alles. Und es ist natürlich eine Maschine zu bedienen, du musst natürlich das genauso richtig kennen, aber es ist natürlich leichter, wie wirklich, dass du sagst, du stockst das Holz also mit der Hand und es ist körperliche Arbeit.
Willy
01:04:28
Das kann man schon sagen.
Andrea
01:04:30
Das kann ich total untersprechen.
Willy
01:04:32
Das heißt, mit zusammengenden Maschineneinsatz, also wo das Körper, die reine Physikalität quasi aus der Gleichung rausgeht, desto weniger Grund gibt es eigentlich für diese alten Strukturen. Der Notwendigkeit ist nicht mehr da, nicht mehr so stark, aber die Strukturen beharren doch ein bisschen.
Andrea
01:04:52
Das sind die Verhaltensmustern, die uns immer wieder einholen. Ich sage, das ist einfach, glaube ich, Verhaltensmustern, das, ich denke, der Mensch tendiert dahin, Veränderungen nicht annehmen zu wollen, zu können. Angst hat teilweise, möchte ich sagen, davor.
Willy
01:05:14
Ja, und das ist diese gläserne Decke dann,
Andrea
01:05:16
Oder? Genau, man ist das so gewohnt, was man bisher gemacht hat und man ist so gut gefahren mit dem, was man bisher gemacht hat. Ja, nicht weiter. Und man hat so viele Privilegien jetzt aus männlicher Sicht.
Willy
01:05:25
Das ist so quasi, man hat doch einige Privilegien oder auch und einen Status, weil es ist ja die ökonomische Arbeit immer auch mit Status verbunden, weil du bringst ja auch das Geld heim. Das ist ja auch so ein bisschen die Geschichte, die da miterzählt wird. Wie ist denn das, wie hast denn du das wahrgenommen? Du wirst ja immer wieder als herausragende Frau, als Vorreiterin und so weiter. Frauennetzwerk dort und so. Du hast diese gläserne Decke oder wie man es immer beschreiben würde, wie es das du beschreiben würdest, immer wieder wahrgenommen. Wo merkt man das und wie durchbricht man das? Was tut man da, wenn man merkt man das?
Andrea
01:06:02
Merken tut man es eigentlich überall, wenn es irgendwo hinkommt, wo es für dich nicht unter Anführungszeichen bestimmt ist.
Willy
01:06:09
Erklär es mal uns Männer, so dass jede Frau wahrscheinlich vernachvollziehen, die nickt schon und sagt, ja, ich weiß eh genau, aber erklär es mir mal so, an einfachen Beispielen, wo ich jetzt vielleicht als Mann nicht dran denken darf, wo sie sich für die deppert angespielt. Und wo du dann merkst, die Männer checken es nicht.
Andrea
01:06:29
Schon jetzt in gewissen Diskussionen, ja, oder auch ich bin ja bei den Land- und Fallsbetrieben, ich darf ja auch im Haus sein. Du kannst mich jetzt aufklagen.
Willy
01:06:38
Wenn ich was mache.
Andrea
01:06:38
Nein, nein, das hat jetzt nichts getan. Aber Männer denken anders als Frauen. Und dann ist es immer so, dass ich bin ja relativ mit vielen Studierten, wo sie halt wirklich studiert haben, beisammen. Und die haben natürlich, egal wie was auch, wieder mehr Wissen wie ich vermirrst von dem her, nur von der Praxis wieder ganz. Und dann sitzt du drinnen in dem Ganzen, und ich sehe es ja nicht nur von der wissenschaftlichen Seite, sondern ich sehe das ja von der praktischen Seite. Und ich sehe das nicht das Zusammenspiel. Vielleicht klingt das jetzt arrogant. Äh, Nein, ist aber durchaus nicht arrogant, weil das ist das Leben.
Willy
01:07:15
Du entscheidest das.
Andrea
01:07:17
Und dann erklärst du dir das von der praktischen Seite her und dann kommt immer so das große Aha, aha, aha. So, dann hast du zwei Möglichkeiten, das Aha anzunehmen und sagen, pff, frustrierend. Oder einfach, du rest und erklärst es dir noch. Was meinst du jetzt damit? Wie schaut das aus? Ist jetzt auch ein wissenschaftlicher Bad? Wie hängt das mit der Praxis zusammen?
Willy
01:07:41
Aber Entschuldigung, Ist das jetzt gerade so der Clash zwischen Theorie und Praxis, wo die Wissenschaftler, die Praktiker etwas sagen, wo das mhm, aha, oder war das jetzt dieses männliche, so mhm, aha, du?
Andrea
01:07:53
Das männliche, mhm, aha.
Willy
01:07:55
Das ist so ein Ding, oder? Wo du dann sagst, das ist in einem Gespräch.
Andrea
01:07:58
Ja.
Willy
01:07:59
Und das ist dann so, macht dich gerade klar.
Andrea
01:08:01
Das macht dich gerade klar. Und dann kannst du aber sagen, du willst klar bleiben. Ja. Das ist aber nicht meinst.
Willy
01:08:06
Das ist, wenn du sagst, ah, ja, ja.
Andrea
01:08:08
Genau, genau. Da sage ich das, nein, nehme ich nicht an. Wenn ich schon dort bin, dann fange ich an diskutieren. Bis man das wirklich ausdiskutiert hat. Ja, weil ich sage, ich meine, du reißt ja nicht irgendwie schon davon. Du reißt ja auch genau so Fakten verbunden, aber nur von der anderen Seite her. Und dann liegt mir das wirklich immer am Herzen, den anderen das so mitzugeben, dass auch der das versteht. So wie ich wieder versuche, mir das mitzugeben, vielleicht damit ich das noch annehme und nicht ganz verstehe, da gehe ich in die Diskussionen rein.
Willy
01:08:42
Ist so. Und das musst du dann aber aushalten, weil ich kenne es ja auch jetzt nicht aus der Gender-Perspektive, aber aus der Junger, also ich war auch immer jung, und wenn du da so in so Diskussionen in so einem großen Tisch, wo lauter gescheite Leute sitzen, dann so angeschasselt wirst. Ja. Da muss ich behaupten, dann in der Runde, dass sie sie dann akzeptieren, schwierig, oder? Dass du dann einmal auf einmal an dem Tisch sitzt und gleichwertig am Tisch sitzt. Es war sicher schwierig,
Andrea
01:09:17
Ja. Es war sicher schwierig. Und du im Endeffekt das hört sich jetzt wieder blöd, dann muss es besser sein. Nein, ich glaube einfach, du musst dranbleiben. Du musst es auch immer wieder aufs Neue beweisen, dass du das genauso kannst. Also du darfst nicht aufhören zu erklären, dass du dich da nicht unterbuttern lässt, dass genauso dein Wort genauso gleichwertig ist wie das der anderen.
Willy
01:09:41
Also du musst noch mehr.
Andrea
01:09:43
Du musst schon, du verbrauchst schon viel Energie. In der Zwischenzeit Gott sei Dank ist das schon so, dass du wirklich angenommen bist. Aber der Weg dorthin war echt steinig. Da braucht man nicht rennen. Ich bin echt oft heimgekommen und denke mir, sollte ich das jetzt alles hinschmeißen? In den verschiedenen Gremien. Sollte ich mir das jetzt noch einmal antun?
Willy
01:10:05
Noch bist du auch gegangen.
Andrea
01:10:06
Da bin ich auch gegangen gegangen, ja genau. Oder zu meinen Viechern mal so. Und dann habe ich auch gewusst, wenn ich wieder durchgeschnappt habe, ja, ich will das. Ich gebe nicht auf. Ich probiere es weiter. So habe ich es auch gemacht. Und ich glaube, es ist ganz wichtig. Und das hat sich in der Zwischenzeit was getan. Es ist ein Umdenken da. Und ich weiß auch, egal wie ich was, ich bin auch folglich genauso mit meinen Herren. Wir sitzen alle auf gleicher Augenhöhe da. Und das finde ich toll.
Willy
01:10:38
Ja, aber jetzt hilft mir. Das eine ist, bei dir glaube ich es. Also, mit dir möchte ich jetzt auch nicht in eine Streiterei kommen, weil ich würde schon ein bisschen sagen.
Andrea
01:10:46
Danke.
Willy
01:10:48
Aber das muss man sich halt auch mal trauen also wie funktioniert denn so eine Selbstermächtigung weil es gibt viel starke, es gibt jetzt immer mehr, also du sagst ja selber, es ist ein Wandel da, wenn man merkt was, aber ich glaube es gibt ganz viele, die das gut finden, ja, aber irgendwie den Mut nicht haben oder die Angst davor haben oder sonst was, wie kommst zu so einer Selbstermächtigung?
Andrea
01:11:14
Aber das ist genau das, dass du wieder Wie gesagt, ich kann es nur einer jeden Frau raten, dass sie sichtbar werden, dass sie sich trauen, viele Treppen, dass sie sagen, jetzt bin ich einmal da, das sage ich jetzt. Also den Mut aufzubringen, einmal überhaupt über den Schranken drüber zu steigen, auch die Angst am Händen zu lassen, sagen, okay, du kannst hinten warten. Sichtbar werden, sagen, okay, das leiste ich, das mache ich, das tun sie auch. Das tun die Frauen, ja. Egal in welchen Bereichen, ob in der Landwirtschaft, wenn du da schaust, es gibt so viele tolle Frauen, Forstwirtschaft genauso, in olden Bereichen. Es sind wirklich, wirklich tolle Frauen da. Und viele bleiben auch im Background.
Willy
01:11:55
Weil sie nicht sichtbar sich machen oder weil die Gesellschaft, sage ich jetzt mal, nicht hinschaut?
Andrea
01:12:02
Sie sich selber nicht sichtbar machen und für die Gesellschaft teilweise die gar nicht hinschauen wollen. Weil da sind wir jetzt wieder in den Verhaltensmustern drinnen, in der eigenen, speziell im ländlichen Bereich.
Willy
01:12:11
Man erwartet einfach ein Mann dort, oder?
Andrea
01:12:13
Genau. Und für das einfach, ich habe jetzt ganz ein typisches Beispiel gehabt, Ich habe einen Halterbohm, also das ist für die Kühe, für den Strom, einen Solarhalterbohm, den habe ich neu angeschafft und der ist nicht gegangen. Ein Halterbohm? Ein Halterbohm, ein Weidezahngerät, das war der Strom.
Willy
01:12:34
Liebe Menschen, ich habe auch nicht gewusst, was es ist, es ist kein junger Bub oder sowas. Nein, es ist ein technisches Gerät,
Andrea
01:12:44
Das was mir da draußen steht und mein Hirn sagt, bis da her und nicht weiter. Und wenn es jetzt so wie kommt, da kriegst du einen kleinen Stromstoß. So, dass ich sage, jetzt ist Schluss. Halter Burr. Halter Burr heißt das bei uns. Und der hat nicht hingehaut. Und dann habe ich mir einen Touch gegeben. Dann hat er wieder kurz hingehaut und dann wieder nicht. Ja, genau. Und dann habe ich den eingebaut und habe das eben ins diverse Geschäft rückgeführt. Und da habe ich gesagt, der haut nicht hin. Dann sage ich, dann schaut er mich an und sagt, naja, vielleicht haben wir die Batterie nicht angeschlossen.
Willy
01:13:25
Hammer. Das mag ich schon.
Andrea
01:13:27
Dann habe ich den ganzen Tag geschaut. Ich habe gesagt, ich bin zwar blond gefärbt und der Frau, aber das haben wir zusammengebracht. Er hat nicht mehr gewusst, was er tun soll. Es war ihm echt peinlich. Aber das ist dann schon... Das hat schon gereicht? Das hat gereicht. Ein Blick.
Willy
01:13:52
Meine Mama kann das auch. Die hat so einen Blick, wo ich weiß, jetzt ist Feier am Dach.
Andrea
01:13:57
Das kennen wir wie Mütter. Das kennen wir wie Mütter. Aber so, es funktioniert, aber du wirst wieder auf das reduziert. Da musst du schon sagen, in der Zwischenzeit ist es so, als ich früher war, ich war in die Decken gegangen, ich meine, was soll das? Jetzt kann ich lachen oder den anschauen, dass er genau was Falsches gesagt hat. Ja.
Willy
01:14:19
Genau, aber das sind diese praktischen Beispiele, wo du was...
Andrea
01:14:22
Ja, aber das ist auch bei den ganzen, egal, bei den Verhandlungen oder eben, was du sagst, bei den Diskussionen. Du hast dann, du wirst schon mit Mimik gestigt und dir auch das unterstreichen. Also das ist dann echt oft... Aber wie gesagt, ich kann das nicht steuern, das kommt von mir aus meiner emotionalen Seite raus. Und ich bin doch sehr... Manchmal wäre es gut, wenn ich da ein bisschen ruhiger wäre, sachlicher. Aber dann gibt es echt Themen oder von mir aus irgendeine Situationen, wo einfach dann bei mir auf Deutsch gesagt die Hutschen platzt.
Willy
01:14:55
Ja, das verstehe ich. Ich glaube jetzt, ich versuche das Ganze so aus meiner männlichen Perspektive, es gibt das, glaube ich, unterschiedliche Ebenen. Das ist das, was du bewusst einfach dein Gegenüber, in dem Fall die Frau, einfach nicht ernst nimmst, also als Frau wahrscheinlich, weil du es gelernt hast, zu übernommen hast und selber auch glaubst. Und das andere ist, es gibt so, wenn ich teilweise mit Bekannten rede, wie in Hirzer, was Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln passiert. Ich meine jetzt nicht, was du in den Medien hörst, wenn es dann ganz schlimm wird, sondern diese, ich sage unter Anführungen, Kleinigkeiten, die was nicht gleich im Fernsehen sind, von Blicken, von Berührungen, von eng Zuhörwissitzen und so weiter und so fort, das glaubst du fast teilweise nicht, weil ich gehe aus dem Mann mit 1,90 Meter 110 Kilo durch die Dinge, also wenn sie zu mir wieder zurückkuscheln, dann kann er schon mal probieren. Das passiert halt nicht. Und das kriege ich als Mann null mit. Und wenn es mir dann wäre verzöhnt, Wie gibt es das? Du nimmst das ja nicht wahr. Und das sind diese Ebene, was sind das für Dinge, in deiner Tätigkeit, vielleicht in der Land- und Forstwirtschaft, diese kleinen Sachen, Anführungszeichen, wieder groß, die ich gar nicht bewusst mitnehme. Aber wenn du es so jetzt sagst, jede Frau sofort nickt, und ich ganz klar ist. Und da, glaube ich, ist so ein Kluft zwischen Männern und Frauen. Das sieht man nicht.
Andrea
01:16:20
Das sieht man sicher nicht, weil es einfach, wie du sagst, das sind Kleinigkeiten, die es aber normalerweise nicht passieren dürften, aber sehr vielfach passieren. Wie du einfach sagst, das ist einmal so zu wie Rücken oder Sonstiges. Ich habe das ja in meinen Bereichen oft erlebt, wo du einfach gesagt hast, so leise irgendwie so anschleichen, auf Deutsch gesagt. Du hast aber, glaube ich, am Anfang, ich weiß ja, man fragt sich, glaube ich, am Anfang, bin ich schuld oder darf ich das überhaupt was sagen oder war das jetzt so gemeint?
Willy
01:16:57
Das ist jetzt echt so gemeint.
Andrea
01:16:59
Das war früher ein No-Go. Hättest du früher gesagt, der hat mir jetzt auf den Hintern griffen, dann hätten sie alle, warum präsentierst du deinen Hintern so auf Deutsch gesagt? Ja, selber schwer. Im Endeffekt geht es schon, das Existische schon dorthin, wo es dann früher Zeit nicht mehr gehört hat, du hast mit dem Augenkontakt oder so, was gar nicht wahr ist. Im Endeffekt war es eigentlich du der auslösende Punkt. Oder du hast irgendeine sexy Kleidung an. Und das kann das männliche Wesen ja nicht so. Und es ist eh nichts passiert. Ist alles bekannt. Wie gesagt, vielfach passiert, auch bei mir, muss ich auch sagen. Wie gesagt, ich habe dann auch, wenn es mir zu viel von ist, und das gebe ich auch jetzt zu, ich weiß einfach, zweimal, glaube ich, hat mir ein männliches Wesen auf den Hintern gerufen, wo er dann halt auch meine Streicheneinheiten im Gesicht kaputt hat, wo ich gesagt habe, das geht nicht. Du bist, ja genau, du bist zwar die Furie ja dann, gell?
Willy
01:18:05
Das nächste dann wieder, ne?
Andrea
01:18:07
Du bist, im Endeffekt bist dann ich tue diejenige, die schuld ist. Und da ist halt dann schon auch, dass du dann wirklich selber fragst, was du jetzt schuld? Was tut der Ausschlaggebende? Der Zweifel bei uns Frauen immer den Fehler, es ist ja den Fehler bei uns zu suchen. Und das war ja immer so, wenn da irgendwas passiert, dass du als Frau dafür verantwortlich oder schuld, weil du als Frau hast das so präsentiert. Und das finde ich jetzt natürlich wirklich super, dass das einmal, dem einmal oder das aufgeräumt wird. Dass das auch einmal zur Sprache kommt. Das heißt, früher hast du es ja nie sagen getraut. Du hast damit rechnen müssen, dass es negativ ist und dass du schuld bist und dass du wieder was Faschisches gemacht hast. Ja, es waren sicher nicht leichte Zeiten. Wenn ich jetzt bei mir zurückdenke, ich habe das aber dann immer wieder versucht, ein bisschen zu lösen, indem ich halt auf die Seite gefischt habe und dann wirklich einen Klartext getragen habe.
Willy
01:19:09
Braucht man Mut dafür wahrscheinlich?
Andrea
01:19:12
Schon, aber ich sage, entweder ich lasse das und ich gehe jetzt so mit einem schlechten Gewissen aus, wo ich sage, das staut sich auf oder ich stelle es klar.
Willy
01:19:25
Wie führt man so ein Gespräch? Hin und wieder nimmt man dann seinen Mut zusammen. Es muss jetzt nicht einmal in so einem Kontin, es kann nicht in einem anderen sein. Jetzt stelle ich mir auf die Füße, jetzt sage ich mir was. Und dann ist man so nervös, dass man irgendwie nichts außerbringt oder wirklich einen Blödsinn zusammenrettert oder sowas. Ist es einfach wichtig, dass man was sagt oder ist es auch wichtig, was man dann sagt?
Andrea
01:19:44
Beides. Es ist, glaube ich, beides wichtig. Aber man kennt es jetzt nur von mir. Wenn ich dann so weit gebracht wäre. Da frage ich mir, ist das jetzt richtig? Da weiß ich, dass das richtig ist. Und da wird das gesagt. Ich merke nur, dass das meistens das Gegenüber, das keine Freude hat damit. Aber das ist dann wieder nicht mein Problem, sage ich. Es wäre mein Problem, wenn ich sage, ich kuschle mich rein, gehe heim mit dem schlechten Gewissen, und habe nicht Klartextreiter. Ja, genau. Und habe das nicht aufgeklärt. Also das ist etwas, wo ich sage, mit dem will ich mich nicht belasten mehr. Das will ich angehackelt haben.
Willy
01:20:20
Du bist zwar in dem Moment das Opfer, aber du hast die Pflicht, dich zu wehren.
Andrea
01:20:25
Ja, genau, auf alle Fälle.
Willy
01:20:27
Also du bist selber schuld, wenn du nichts tust.
Andrea
01:20:32
Ja. Du musst deinen Mut aufbringen und sagen, stopp, aus, fertig. Ich habe ein ganz liebes Beispiel beim Falswirtschaftsmeister.
Willy
01:20:42
Ja.
Andrea
01:20:45
War ja eigentlich auch so, dass man eigentlich eher so geglaubt hat, ich mache ihn deshalb, weil ich einen Mann suche. Und ich habe etwas. Und da habe ich einen Männchen, da waren wir ein guter Haufen auch, aber da waren halt schon ein bisschen der Beide, die das nicht ganz verkauft haben.
Willy
01:21:00
Du warst die Einzige, oder?
Andrea
01:21:01
Ja, ich war die Einzige, ja. Und zum Beispiel, dann haben wir die Motorsagen richten wir es, weil wir nächsten Tag starker Schläger gehabt haben. Und ich will nächsten Tag meine Motorsagen anstarten. Geht nichts. Dann können wir sparen. Ich habe alles gerichtet. Ich habe alles gestellt gehabt. Da schaust du eh schon durch die Runde. Da weißt du eh schon, danke. Also ist alles geklärt. Dann schraubst du dir mal drum. Dann kriegst du mal einen Amaschis, falls du das nicht ordentlich gemacht hast. Ja, gut, ist so. Ist das echt? Ja, ja. Dann denke ich, passt. Okay, was lerne ich daraus? Das Gleiche sollte dem anderen auch geschehen. Also mit meiner Wartersäge bin ich da denn halt. Den habe ich dann immer ins Zimmer mitgenommen. da habe ich schon immer gefragt, weil ich muss das ja studieren. Und dann habe ich wirklich die andere manipuliert. Aber so, dass der es niemand mehr zusammengebracht hat. Aber ich habe es nicht mehr zusammengebracht, dass er das zum Gehen gebracht hat. Das waren nur Blicke.
Willy
01:22:00
Hast du zurückgeschaut?
Andrea
01:22:01
Ja, so haben wir genau gewusst. Und das sind ja so die Sachen, das bedarf es ab und zu gar keiner Worte, sondern nur Blicke, Daten.
Willy
01:22:10
Und Blicke haben wir schon geklärt.
Andrea
01:22:13
Ja, das andere, es ist so.
Willy
01:22:16
Du hast das jetzt gesagt, also das eine, wir waren jetzt das eine mit dem Hintergreifen und das sind eher die körperlichen Sachen, die sexuellen, sage ich einmal, aber dann gibt es ja das hast du jetzt bei der Motorsack, das hast du sehr gut beschrieben, sind so diese strukturellen, weil das haben sie bei dir gemacht und nicht untereinander jeder bei jedem, weil dann war es ja auch wieder geschissen, aber fair. Aber es war bei dir halt.
Andrea
01:22:36
Das war bei mir, ja. Ja, weil es einfach schon eben speziell manche da Probleme gehabt haben, dass du das magst. Ich weiß nicht, warum. Das sind die strukturellen Verhaltensmuster, wo du sagst, welches Problem reitet die da?
Willy
01:22:51
Wenn du es dann ansprichst, es wird sicher schon Situationen, hast du gesagt, man spricht die Leute dann darauf an, ist es dann, ist es ein bewusstes Verhalten, ich als Mann mag Frauen nicht in dieser Rolle und sie sind dumm, oder es ist eher so ein unbewusstes Verhalten, das war es einfach so gelernt ist, dass ich mich automatisch so Frauen gegenüber verhalte und wenn ich dann drauf angegriffen werde, dann weiß ich gar nicht mehr, warum ich das gemacht habe. Also ist es drinnen schon fast so oder ist es aktives Handeln?
Andrea
01:23:24
Also ich würde bald sagen, dass beides drinnen ist. Es gibt sicher manche, die was einfach schon wiederum aus einer anderen aus einer anderen Gräben rauskommen und sagen, also das gehört sich einfach nicht und das stört mich wahnsinnig, wo ich immer sage, was hat das den Zustand, das geht da mir auch nichts haben. Und du gehst ja nicht da, wo ich ja nicht mitkomme, weil ich immer sage, welches Problem hast du? Man tut weder deinem was. Und wenn du sie ansprichst, das war dann schon vielfach, können sie mit ihnen überhaupt nicht umgehen. Da sind sie zutiefst beleidigt. Also die waren dann immer zutiefst schockiert. Aber wenn ich gesagt habe, habe ich gedacht, wir haben eine klare Linie zu haben. Und mit einer Gefühlswelt, meinem Gegenüber, wirst du jetzt damit fertig, wirst du es mir eigentlich wurscht. Aber da kommen dann immer so, wie du vorher gesagt hast, in der Gesellschaft. Ach, das und das und das. Dann kommen immer so die Reedereien, die Kepplereien, die Duschlereien. Und da muss man da drüber stehen und sagen, Herrschaften, ihr könnt mich echt einmal, Das berührt mich nicht. Ich sehe das dann als Schwäche. Ich sehe das dann als Schwäche.
Willy
01:24:33
Aber wenn du diese Überzeugung mal gefunden hast, weil ich sage einmal, dann sind wirklich ein Gespräche. Und ja, das tut mir leid und furchtbar und eigentlich hast du recht und sonst irgendwas und dann ist er für einen Tag wie sagt man, geleugnet. Geläutert. Geläutert, danke. Aber dann ist er wieder in seinem Milieu, wo er halt so ist, wo er halt unterwegs ist und dann vergisst er es wieder. Ist das so, beim nächsten Mal ist es wieder so. Geht es dir dann besser einfach für dich, wenn du das dann geschafft hast, dass es für dich in Ordnung ist oder dass du für dich selber nicht ärgerst, dass du das nicht an dich fangen lässt? Ist es dann ein hauptsächlich gelöstes Problem für dich, weil es du nicht zuwillig hast? Wenn ich selbstbewusst bin und einer findet mich nicht gut und mir ist das wurscht, betrifft es mich auch nicht. verschwindet es dann?
Andrea
01:25:26
Nein, das verschwindet nicht, ganz im Gegenteil also ich muss ehrlich sagen, ich hoffe immer auch mit der Aktion, wo ich dann schiebe oder wo ich versuche das aufzuklären dass das Gegenüber lernt daraus dass das Gegenüber dann das nicht mehr anwendet, Die Hoffnung stirbt Die Hoffnung stirbt zuletzt dass es dann leider nicht so ist ich kann die Menschen nicht.
Willy
01:25:48
Aber ist eine Veränderung da, du sagst es ist nicht gut, aber es ist besser geworden
Andrea
01:25:52
Es ist besser geworden auf alle Fälle, ja.
Willy
01:25:54
Und es bewegt sich auch noch.
Andrea
01:25:56
Es bewegt sich. Es muss sich ja noch viel bewegen. Es muss sich noch relativ viel bewegen in der Richtung. Es ist zwar schon einiges, wie gesagt, die ersten Schritte sind gesetzt, aber man ist ja noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Oder wo es eigentlich miteinander hingehört. Sagen wir mal so.
Willy
01:26:12
Du bist ja, wenn man das jetzt so sagt, man muss jetzt fast ein Ding, aber dein Schmier hat es sicher schon gegeben, du bist eine Frau mit Stil.
Andrea
01:26:19
Ja.
Willy
01:26:21
Du warst ja ein Model, jetzt habe ich fast ein bisschen Werbung gemacht für das Ding, aber der muss raus, der muss raus, der Frau mit Stil.
Andrea
01:26:29
Entschuldigung, Penzi.
Willy
01:26:30
Was mich da gewundert in dem Gespräch mit die Waldgespräche haben wir natürlich angehört, weil wir noch immer so bei Diskriminierung sind und wo man Diskriminierung überall findet, ob sie jetzt bewusst aussehen oder ob sie einfach so entsteht. Du hast gesagt, bei den Motorsagen gibt es ja auch wieder nichts. Bei den Halterungen oder sowas. Die waren ja auch auf Männer angegeben. Da hat es ja auch keine für Frauen gegeben, weil du hast gesagt, die waren entweder beim Bauch zweit oder sonst waren sie zu kurz oder sowas.
Andrea
01:26:58
Zu kurz und zu lang meistens. ja, sie tentieren oder langsam, langsam passt man sich dessen an, das ist ja mit der Forstkleidung genauso, es gibt nach wie vor noch nicht, sie sind beim Entwickeln, Forstkleidung für Frauen, also da ist beim Entwickeln, beginnt also du musst dann schon lang suchen dass du irgendwas findest.
Willy
01:27:18
Ist aber auch noch kein Markt wahrscheinlich,
Andrea
01:27:19
Ist kein Markt und ich glaube nie, dass es so der Markt werden wird glaubst du nicht.
Willy
01:27:23
Nein,
Andrea
01:27:24
Also für das was wir da sind wir zu unterpräsentiert sagen wir mal so die muss dann wirklich das machen ja aber.
Willy
01:27:33
In der idealen Welt wie viele Frauen waren da im Forst also wenn jetzt alle diese strukturellen und Barrieren werden dann gleich viele Männer wie Frauen im Forst oder sogar mehr vielleicht
Andrea
01:27:47
Wenn du den Forst jetzt als generelles siehst, nicht nur reduziert, weder holistisch.
Willy
01:27:54
Oder?
Andrea
01:27:55
Weder nur auf die Schlägerungen. Dann, wenn du dich schaust, sind jetzt schon relativ viele Frauen im Forstbereich. Aber die brauchen halt keine Schnittschützhausen, die brauchen keine Muttersäge. Die sind in anderen Bereichen, wo Forstwirtschaft genauso ist.
Willy
01:28:07
Wenn man Forst endlich mal weiterdenkt und nicht nur reduziert aufs Schlägern,
Andrea
01:28:13
Aufs Baumumschneiden, dann sind wir eh schon gut vertreten. Aber natürlich, die werden nie einen Schnittschutzhaus brauchen. Oder die werden nie die Muttersorg brauchen.
Willy
01:28:25
Das heißt, auf den Bereich reduziert, würdest du sagen, dass es dort wahrscheinlich langfristig mehr Männer geben wird?
Andrea
01:28:33
Sicherlich, ja.
Willy
01:28:35
Es bleibt eine Männedomäne.
Andrea
01:28:37
Es darf sein. Ich sage, warum, wenn sie jetzt die Baum umschneiden oder schlängern und es körperlicher ist. Ich habe ja selber auch bei mir gesehen, Das Ganze ersetzt dann natürlich zu. Und nicht umsonst habe ich auch in den ganzen Schwangerschaften meine Probleme gehabt. Das ist nicht von ungefähr gekommen. Und so realistisch muss es sein. Dass du dann sagst, okay, es gibt Grenzen. Es gibt körperliche Grenzen. Es ist so. Und man darf dazu stehen. Ich habe ja, ich weiß nicht, irgendwann war wieder mal so eine Geschichte, wo mir ein männliches Wesen erklärt hat, dass sie, das und das nicht richtig kann zum Beispiel. Ich glaube, das ist gegangen, wenn ich einen Bein stapelte, dass ich meine Beine nicht so exakt gestapelt habe, wie ich es hätte.
Willy
01:29:32
Hätte es gerne anders gehabt.
Andrea
01:29:33
Ich habe gesagt, die Probleme möchte ich einmal haben. Und dann habe ich gesagt, kein Problem, habe ich gesagt, das fress meine Kürt, dann ist es wurscht, wie es ist. Geh du in die Küche du lässt sogar das Wasser abbrennen fertig sind wir ist so, Es ist halt so, warum muss ich mich da aufregen, wenn ich das andere nicht kann? Ich verstehe das nicht. Also ich komme da nicht mit. Ich sage, der eine kann das, der andere kann das. Oder man kann im Endeffekt alles, was man will. Und wenn ich jetzt da anfange, was ich auch lernen kann, ist das nicht super perfekt. Wusste ich in welchen Bereichen ich mich jetzt gerade einfinde. Das darf es sein.
Willy
01:30:15
Jetzt muss ich mir, so eine Reflektierungsfrage für mich, die du bitte auch ehrlich beantwortest, unabhängig von mir, wie es mir dann geht, Jetzt habe ich am Anfang 100 Sachen aufgezählt, was du tust. Jetzt reden wir aber doch wieder viel über dich als Frau. Ist das dann, nervt dir das jetzt eigentlich gerade, dass wir da wieder drüber reden, weil das ja dann so gesehen eigentlich schon wieder, jetzt reden wir gar nicht über das Bäuerinnensein und dieses und jenes und jetzt reden wir schon wieder ganz viel über die Rolle der Frau. Das ist dann schon wieder so reduziert nur auf das.
Andrea
01:30:46
Nein, ich glaube einfach, dass das eine wesentliche Part ist. Wir haben da noch ein bisschen nach wohl bedarf bei dem Ganzen. Und ich denke ja, dass es für viele Frauen auch wichtig ist, dass das angesprochen wird, dass sie den Mut finden, auch aus ihrem Bereich rauszutreten, damit sie dann auch, wie soll ich das sagen, teilweise auch zufrieden sind und nicht immer in Zweifel. Ich glaube, da müssen man schon, ich meine, die Jugend ist eh schon gut unterwegs, aber bei anderen denke ich immer, die brauchen da ab und zu den Input und so ein bisschen den Touch. Dass sie sich selber trauen, wenn sie Homes drin haben. Und deshalb startet mir das eigentlich gar nicht.
Willy
01:31:29
Das heißt, in Zukunft wollen wir das übernehmen, das mit Hofübernahme, meistens männlich, oder man sucht, man wartet auf den ersten Blablabla. Ist das heute überhaupt noch irgendein Thema, oder ist das einfach lang vorbei?
Andrea
01:31:45
Nein, leider nicht. In der ländlichen Bevölkerung nicht. Und das heißt, dass speziell, die haben einen Buben gekriegt, bei irgendeiner Landwirtschaft. Wenn sie dann auch nicht übernehmen, die Buben von mir, also weiß ich, woanders.
Willy
01:31:58
Weil da weiß man inzwischen, man weiß schon, im Fernsehen sage ich es nicht mehr, oder? Genau. Also das Bewusstsein ist da.
Andrea
01:32:04
Das Bewusstsein wäre da, oder ist es so, weil wir da in einem Wandel sind, dass sie das bewusst im Fernsehen nicht mehr sagen können, also weil das vielleicht negativ ausgelegt werden können. Und dort müssen wir ja für alle sprechen. Und wir wollen ja gesehen werden im Fernsehen, also wird das bewusst ausblendet. Im ländlichen Bereich ist das nach wie vor noch da. Also das ist, keine Ahnung, ob sich das jemals ändern wird. Aber das ist da. Weil das war ja bei mir auch. Das Erste ist ja meine Tochter gekommen. Und das Zweite soll ich da meinen Sohn kriegen. Ich habe da Glückwünsche gekriegt von rund um ein Dummwo. Zum Buben. Endlich ein Bub beim Michel. Jetzt waren vorher schon drei Menschen.
Willy
01:32:46
Jetzt ist der Michel und die Michaela.
Andrea
01:32:48
Die Erste ist die Maria Michaela. Das war ja dann so lieb. Mein Mutter ja genauso. Und auch mein Ex, wie wir da geredet haben. Ich habe immer gesagt, ich habe schon gesund. Mir ist das ehrlich wurscht und dann waren wir bei der Namensfindung und dann haben sie beschlossen Michael muss das heißen und was ist wenn es ein Mädel wird es wird kein Mädel mir ist das wichtig ein gesundes Kind, Ja, schon war ich schon Richtung, Richtung Mädel, weil die immer gleich das erste haben. Aber das war schon das Typische, ich habe mir gedacht, ich diskutiere doch nicht. Mir war wirklich wichtig, dass ich sage, ich schaffe das, dass ich meine Kinder halte, dass das alles gut geht. Und dann ist ich mein Mädel geworden. Und halt drinnen habe ich schon so lachen müssen und dann habe ich meinen Partner und sage, und, sag ich, wer heißt sie jetzt? Maria. So, ich passt. Und Michaela kommt dazu. Deswegen heißt sie Maria Michaela. Also das war so als erstes quasi der Michael. Und auch bei meinen nach wie vor. Also das ist bei meinen Eltern genauso. Aber nichts, also sie lieben sich alle inständig. Also gar nichts. Aber der Gedanke männlicher muss auf einen Hof und nur der garantiert, das ist noch immer drinnen.
Willy
01:34:02
Wie wünschen Sie, ob Sie das bei Tätigen die Kinder aus?
Andrea
01:34:05
Das weiß ich noch nicht. Ich habe sie gesagt, sie müssen sich das irgendwann, müssen sie was holen. Also ich denke, der Buhr, oder die Katharina. Also, es hat schon der Lukas gemeint. Ja, ich sage, sag es mir dann, wenn es so weit ist. Ich sage, ich will es dann bald einmal wissen.
Willy
01:34:27
Ja, aber bei dir ist es ja jetzt, bei dir ist es jetzt doch eine Tochter, oder?
Andrea
01:34:33
Den, was es gefreut. Den, was es gefreut. Also, ich muss das sagen, meine Tächte, sie werden jede Anzahl nicht prädestiniert. Die haben echt den Pfeffer, die haben echt das Ding, das ist wirklich. Das würde jeder weiß. Aber ich sage, sie müssen sich das ausreden. Und eben der zweite Betrieb von meinem Vater, der geht eh an meinen Sohn, weil das war ja auch schon dort, wo ich gesagt habe, jetzt auf den alten Tag brauche ich den nicht, ich gehe schon Richtung Pension. Und das war idiotisch. Da hat er, ja, ja, das ist, aber da ist, ja, ist so. Aber das ist immer so, das Buben denken ist nach wie vor.
Willy
01:35:15
Welche Rolle haben denn aus deiner Sicht die Schulen? Weil jeder, der quasi mal in die Landwirtschaft geht, geht wie du auch, durch eine landwirtschaftliche Ausbildung, oder durch viele, aber nehmen wir mal eine Grundausbildung. Inwiefern sind denn die Schulen schon auf das Sensibilisieren? Inwiefern wird man denn da ein bisschen vorbereitet? Wie stark tradieren Schulen immer noch so traditionelle Werte?
Andrea
01:35:43
Nein, traditionelle Werte sind...
Willy
01:35:45
Also im Sinne von Gendern.
Andrea
01:35:46
Nein, Gendern. Also das hat sich ziemlich gewandelt, das hat sich eigentlich fast aufgelöst. Wenn Sie jetzt in den landwirtschaftlichen Schulen schauen, wenn Sie da hineinschaust, sind mindestens ein Drittel Mädels, zwei Drittel Jungs. Und es wird das Gleiche, was die Jungen oder was die Burschen machen, das Gleiche müssen die Mädels auch machen, was ich super finde. Da wird kein Unterschied mehr gemacht. Da ist es schon gekommen. Da ist es schon gekommen. Gott sei Dank, da ist es schon gekommen. Ich sagte dir auch, meine Jüngste geht ja auch in den Hafendorf jetzt. Und das ist das gleiche Programm und da gibt es keine aber nicht die ganzen Mädels, die sie haben. Und das bin ich nicht noch. Es ist er, oder aber, da freust du es schon, es ist wurscht wo, das ist kurz her und schon gekommen. Da sind sie wirklich gut drauf.
Willy
01:36:33
Also da geht sich das alles so aus.
Andrea
01:36:34
Naja, das passt schon. Es geht schon in die richtige Richtung.
Willy
01:36:39
Ich habe jetzt noch ein Thema, das können wir vielleicht auch so ein bisschen aus der Sicht sehen, das war natürlich, da warst du, mit dem bist du berühmt worden, also aus Model natürlich und dann, ich glaube, ich komme einfach irgendwann noch einmal, Wir werden noch so viel reden, aber ich möchte heute noch einmal kurz...
Andrea
01:36:55
Kein Problem, jederzeit herzlich willkommen.
Willy
01:36:57
Danke, habt ihr gehört? Ich komme wieder, nichts mehr komme ich, habe ich gesagt. 2019 hast du den Wolf da gehabt, nicht? Ja. Das war auch ein Riesenthema. Und vielleicht können wir so aus der Sicht der Wolf in der Landwirtschaft, was da deine Perspektive dazu ist, als Försterin, Jägerin und, und, und, und, und. Und vielleicht dann auch, ob du dann in der Zeit, wo du dich da wirklich auf die Haxen gestellt hast, zu dem Thema, ob du da aus, das ist diese weibliche Perspektive, ob du da aus Frau wieder gemerkt hast, dass du da wenige ernst genommen wirst. Also erstens einmal für die Leute, die es noch nicht wissen, zur Einführung 2019 war...
Andrea
01:37:36
2019 war, das sind 50 Meter runter, gut eingezäunt, habe ich einen Wolfsriss gehabt, das sind fünf Schafe, waren da davon betroffen und die anderen verschreckt. Äh, Das war dann wirklich die Geschichte. Ich bin ja dann bewusst sofort in Facebook gegangen. Ich habe sämtliche Stellen angerufen vorher und erklärt, dass ich einen Walschriss habe. Und eigentlich bei sämtlichen Stellen bin ich abgeblitzt.
Willy
01:38:08
Wie blitzt man da ab?
Andrea
01:38:09
Man wird nicht ernst genommen und das gibt es nicht. Und es wird einem erklärt, dass man da so verschlingt.
Willy
01:38:16
Offizielle Stellen? Offizielle Stellen. Ich muss mich ja nicht nennen, wie und was, aber einfach gibt es nicht, kann nicht sein.
Andrea
01:38:21
Gibt es nicht, kann nicht sein, glauben wir nicht. Fertig. Das hat mich dann wahnsinnig geärgert. Und dann habe ich das einmal kurz ins Facebook gestellt. Und dann ist es gerade leh zum laufen gekommen, weil dann ist das auch ORF sofort da gewesen damals. Medien waren da, wo ich aber froh war. Dann habe ich eben geschaut, dass die Beprobungen sind. Und ich habe ein Jahr davor schon einen Wolfsriss gehabt. Allerdings oben im Waldbandier, also beim Rotwild, auch bestätigt. Aber das haben sie alles noch gut. Das war ja davor schon. Und man hat immer wieder gespürt. Und man ist nicht ernst genommen worden. Und das war mir dann aber alles, ich habe gesagt, das kann es nicht sein, dass man dieses Thema einfach versucht, unter den Teppich zu kehren. Das war mir als Landwirtin wichtig, mir als Jägerin wichtig. Man sagt zwar immer, wenn der Wolf da ist, dann reguliert sich alles. Der Weltbestand.
Willy
01:39:24
Reguliert sich.
Andrea
01:39:25
Reguliert sich. Was natürlich schon mal vor ist, weil ich sage, wir haben oben eine freie Fütterungen fürs Rotwild. Nicht, weil wir Hirsch züchten oder sonstiges, sondern das ist keine Entfernung darunter ins Tal, dass wir einfach das Rotwild oben in der freien Alm erhalten. Das ist, wie gesagt, kein Mastbetrieb, das ist gerade eine Vorlage, sie müssen auch noch ausschlagen. Und alles, was oben auf der Alm da hält, macht man unten keinen Schaden, keinen Schauschaden, wo sie nicht aussehen können, weil einfach unsere ganze Kulturlandschaft so dermaßen besiedelt ist, wo auch da kein Platz mehr ist. So traurig das ist. Und wenn man jetzt der Wolf um einen geht und der das alles auseinanderstreit, bin ich wieder als Segemeisterin, weil du mich ja vorher gefragt hast und ich komme dann auf den Wolf wieder zurück. Derjenige, was wieder heißt, Paragraf 16, das heißt Waldverwüstung. Dann heißt es schießen, schießen, schießen, schießen. So, da kommt der nächste Stress dazu. Also das ist alles ein Rottenschwanz.
Willy
01:40:18
Und du hast alle Hirt quasi schon auf.
Andrea
01:40:21
Ja, genau, das sowieso. Aber um jetzt eben da weiterzugehen beim Wolf, ich meine, die haben ja früher das nicht umsonst ausgerottet. Wenn du uns jetzt eine ganze Kulturlandschaft anschaust, wir sind einfach so besiedelt, dass du so ein Tier bei uns wirklich keinen Platz hat. Das ist jetzt traurig. Aber es ist so. Und das haben wir jetzt aber wieder das Typische, wenn der Mensch eingreift, so wie es ja jetzt über ist, der Wolf muss her, der gehört zur Utilisität und so weiter und so fort. Dann haben wir eine gewisse, Spezies an Menschen, die sagt, das gehört dazu. Die sitzt aber irgendwo in der Zündwelt.
Willy
01:41:04
Der Hopo Urbanicus meinst du?
Andrea
01:41:05
Ja, genau. Irgendwo in der Stadt, ja, und erklärt, das gehört am Land dazu. Nichts anderes, was das eigentlich welche weitreichenden Auswirkungen das jetzt in der Praxis hat.
Willy
01:41:17
Was hat das denn für Auswirkungen?
Andrea
01:41:19
Die Probleme, die damit verbunden sind, die Risse, die damit verbunden sind, auch die Unruhe und auch teilweise dann damit die Zerstörung des ganzen Ökosystems. Und, ich muss sagen, ich habe auch immer mein großes Problem, wie gesagt, ich habe einen Hund, der ist ein Herrenschutzhund eigentlich.
Willy
01:41:37
Der Hund am Tisch sogar.
Andrea
01:41:38
Genau, der, was unter dem Tisch ist. Ja, der ist wirklich super, der ist wachsam. Der ist ein Teddybär in sämtlichen Bereichen. Aber wie ich sage, er muss aufpassen. Dann kommt da keiner auf. Das heißt, er verteidigt Haus und Hof. Und jetzt kommt das große Thema Herdenschutz, was immer gepriesen wird und das als... Das verkauft wird, dass das das Einzige ist, was hilft und was sein muss. Im Endeffekt stehen dahinter wieder Menschen, die was wirklich gut geht, damit verdienen und sich da sich da sind.
Willy
01:42:16
Wie der Markt.
Andrea
01:42:17
Genau, also Markt. Meines Erachtens ist das eine wirtschaftliche Angelegenheit.
Willy
01:42:21
Naja, einen Hund muss ich haben, einen Zaun muss ich bauen, verkaufen, das steckt für.
Andrea
01:42:25
Das auch, aber jetzt generell auch beim Hund. Wenn ich sage, es ist super, ich habe es in Südtirol, da habe ich ja die Hirtenausbildung auch gemacht. Und da haben wir ja einen Schutzhund hergehabt. Funktioniert dort wunderbar. Aber je weiter du aufhörst ins Geröll, dann passt das zwar mit den Hunden, aber dann sind die Wanderer und du weißt da nicht, du darfst zum Beispiel in Südtirol auch nicht die Hunde alleine lassen, da muss immer ein Senner dabei sein, eine Hirte dabei sein. Ist ja, wenn der vorbeigeht und der Hund, der unterscheidet da nicht. Oder wenn du sagst, wenn er mit einem anderen Hund kommt, der Wanderer, dann ist das, sieht der Hund es aus Bedrohung. Und einfach die Zwischenfälle, was dann schon vorprogrammiert sind, sind natürlich auch nicht so ohne. Und Herdenschutz geht bedingt, aber nicht überall. Und ich sage einfach da auch wieder der Vernunft, dass du dann sagst, okay, man muss Möglichkeiten haben, unkompliziert, das zu regeln. Ich bin selber ein Jager. Ich muss euch sagen, ich will nicht Wölfe schießen müssen. Das geht mir echt auf den Geist.
Willy
01:43:34
Also du bist nicht gegen einen Wolf.
Andrea
01:43:38
Wenn ich in Österreich hatte einfach keinen Platz. Es gibt Gebiete, wo du sagst, ab jetzt Russland, ist ja egal wo, da hat er Platz, da hat er seine Weiten.
Willy
01:43:47
Wo keine Leute sind. Eigentlich steht er im Konflikt mit den Menschen, mit der Natur.
Andrea
01:43:51
Genau, nur ist das noch nicht angekommen. Zum Vergleichen das ist, ich denke jetzt Fischotter. Schau einmal, was machen sie da vor Theater? In der Zwischenzeit kommen sie drauf, dass der Fischotter das Neuenauge, das ist ja ein geschützter Fisch, wo sie geschaut haben, dass die Population wieder aufrecht ist, dass der Fischotter das Wurst ist, ob er den frisst oder den frisst. Und alles leer warm. Also jetzt in der Zwischenzeit ist man draufgekommen, dass es vielleicht doch nicht so gut ist, den in dieser Vielzahl zu haben.
Willy
01:44:16
Oder den Biber.
Andrea
01:44:16
Beim Biber sind wir genau jetzt wieder, da kommen wir jetzt gerade erst dorthin, also das wird sich sicher noch zuspitzen aber da haben wir das ja auch wieder zuerst hast geheißen, du kannst anfangen und woanders aussetzen jetzt in der Zwischenzeit ist eine Population da wo du sagst, du wirst eben nimmer her das gleiche geht auch mit dem Wolf und ich sage auch immer, Er tut mir leid, weil der das Einzige, was er eigentlich will, ist überleben und fressen.
Willy
01:44:44
Ja, ja. Kaubsicht oder sowas.
Andrea
01:44:46
Also, dass der jetzt das so stört oder dass der jetzt meine Schafe nicht unbedingt umbringen muss und nur ein Teil fressen muss, ja, das vielleicht einer reicht fern. Und der da sagt, das ist ihm ziemlich wurscht. Wenn da der Tisch gedeckt ist, nimmt er das und hat teilweise so den Blut raus drinnen. Also ich verurteile nicht einmal das Tier. Ich verurteile den Mensch dahinter, der was glaubt. Es muss mit Bierung und Brechen, der da eingeführt werden und sich bei uns etablieren. Ohne weiterzudenken, was das für das Gesamte bei uns, wo wir wirklich stark besiedelt sind, Auswirkungen hat.
Willy
01:45:23
Aber es gibt immer wieder die Argumente, und das ist jetzt das, was man dann hört, auch wenn man es dann recherchiert und versucht, die Diskussion dazu zu verfolgen. Der Argument sagt, es stimmt nicht, Herdenschutzmaßnahmen müssen nur konsequent durchgezogen werden, dann funktioniert das auch. Und dann kommt der Herdenschutz-Zaun und der Herdenschutz-Hund. Punkt. Und die, die es nicht machen, die wollen es nicht.
Andrea
01:45:43
Ich lade jeden herzlich ein, mir zu helfen bei sowas und mir zu zeigen.
Willy
01:45:46
Wie es geht. Da sind aber auch Landwirte teilweise dabei.
Andrea
01:45:48
Ja, auch da dürfen wir das zeigen. Überhaupt kein Problem. Ich stelle es zur Verfügung. Wenn sie zeigen, wie es richtig geht und dann machen, habe ich überhaupt kein Thema. Das will mir das zeigen. Ich selber. Ich weiß, es geht bedingt, es geht, wenn ich jetzt einen Hektar habe, was die Schäme ist. Ich kann einen Zaun machen, so hoch, wir wissen genau, das war jetzt in Südtirol ganz spannend, zum Beispiel, dass die Hirten, die haben ja früher immer die Zäune runtergeholfen, damit die Hunde, die Herdschutzhunde reinspringen können, in die Schafe oder auch die Treibhunde. Jetzt sind sie draufgekommen, dass meistens draußen irgendwo ein Wolf sich sehr wohl beobachtet und das Drüberspringen genauso gesehen hat, dass das geht. Also sie sind wahnsinnig intelligent und die springen auch hoch. Also das Ganze mit der 1,20 Meter Zaun, also der Loch da raus. Auch wenn der Strom oben ist. Also es ist sicher, wenn ich sage, ich habe ein tolles Gelände, kann ich sagen, ich kann das jetzt pferchen. Abgesehen davon, dass ich immer umkoppeln muss. Das heißt, der Arbeitsaufwand, was natürlich auch dahinter steht.
Willy
01:46:55
Zaun ständig umstellen.
Andrea
01:46:56
Genau, Zaun ständig umstellen. Und wenn ich auch sage, Herrenschutzhunde, ja, passt auch, kann ich dazu eine tun, stimmt ja auch. Was ich weitervergiss, ist erstens einmal, das sehe ich auch wieder bei vielen, in Summe haben sie die Herdenschutzhunde und im Winter wissen sie nicht, was sie damit tun müssen, können, sollen. Dann haben natürlich viele wirklich nicht das Handel, dass sie überhaupt einen Hund führen sollen oder halten sollen. Und da fängt es ja an. Ich kann sagen, perfekter Hund, ja. Nur wenn ich selber damit nicht umgehen kann, ist das meines Erachtens ein Verbrechen gegenüber dem Hund. Entschuldigung, wenn ich das jetzt sage. Und selber muss ich auch sagen, ich eigne mich halt nicht dazu. Es ist nicht der Jeter für alles geregnet. Und da frage ich mich, mit dem System, wo sie dann da irgendwas über den Daumen brechen möchte, richte ich mir dann einen anderen schon an. Und deshalb sage ich bedingt, ja, Herr Hernschutz, wenn ich jetzt gerade einen Versuch stehe, aber ich lade an jeden ein, meine Alm, Hernschutz sicher zu zäunen. Viel Vergnügen. Spätestens bei den Felsen oben wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen.
Willy
01:48:05
Bistens zu Hause hin, du hast.
Andrea
01:48:07
Oh, du glaubst, die wissen nicht einmal, was aufzukommen teilweise. Ich sage herzlich willkommen.
Willy
01:48:14
Wie gibt es denn, dass Landwirte, ich weiß jetzt nicht, wie viele das sind, aber es gibt zumindest ein paar, die kann es nicht sagen, es sind es viel, es sind es wenig, es sind nur ganz wenig, die halt sagen, du musst es gehen und sich dafür auch stark machen. Ist das irgendwie so in Gunstlagen, wo das genau funktioniert, was du sagst, und die explodieren das Ganze dann auf den Rest und glauben, du müsstest bei den anderen auch gehen?
Andrea
01:48:35
Ich finde es ja in Ordnung, wenn der sagt, das geht bei ihm, ich halte ihn ja nicht ab, dann soll er es machen. Und wenn es bei ihm funktioniert, super, freu ich mich für ihn.
Willy
01:48:45
Aber bleibt bei dir.
Andrea
01:48:46
Genau, aber bitte hängt nicht das Netz drüber, wo es nicht möglich ist. Also er hat sich gesagt, jetzt muss ja jeder für sich selber entscheiden. Und es gibt eben Gebiete, wo es nicht möglich ist. Und die sogar arbeitstechnisch nicht möglich sind. Und wenn ich das jetzt zahlen muss, sage ich dir ehrlich, dann muss ich aufhören. Das ist das Nächste. Das vergessen sie auch immer wieder. Aber scheitern tut es meistens daran, dass es wirklich einfach nicht möglich ist. Und ich sage, jeder hört, kein Problem, ich werde nicht reinen. Das Letzte, was ich tue. Wenn der sagt, es geht bei ihm, Gratulation. Da passt es. Aber ich sollte mich in Ruhe lassen, wo es nicht geht. Und das nicht so verkaufen, als ob das jetzt wirklich die Lösung des Problems wäre. Das ist es nämlich nicht. Aber da sind wir wieder bei Menschen, der sagt, das passt so und überall stuhlt mir das drüber. Das passt jetzt für mich und deshalb muss es für alle anderen passen. Und natürlich haben wir da auch wieder wirtschaftliche Interessen dahinter. Da gibt es die, ob jetzt züchtert, sonst irgendwas. Na klar, Aber sind wir nicht besser.
Willy
01:49:52
Und glaubst du, geht die Diskussion hin? Also würdest du jetzt eher deiner Argumentation folgen? Und die Positionen sind ja unvereinbar. Wir können ja diskutieren, was man will. So richtig überzeugen lässt sich die eine Seite von der anderen jetzt nicht mehr, dass jetzt irgendwer sagt, eigentlich habt ihr recht. Oder einen Kompromiss gibt es ja auch nicht. Weil Österreich, du kannst ja Wolf nicht einfach sagen, in der Region hältst du zwar Platz, aber bitte bleib dort. Der wandert ja. Und er wandert ja so oder so die meisten Wölfe die wandern ja ein was war da ein Kompromiss weil meistens wenn sie zwei streiten braucht man einen Kompromiss hat es einen Kompromiss
Andrea
01:50:40
Also ich persönlich brauche ein ertragbares Instrument, dass ich sage, man würde eigentlich nicht den Mund nehmen, nie mehr, wenn du den Mund hast, du sagst, du regulierst sie. Ist das jetzt mit Abschuss, aber die möglichst ohne behördlichen Wauwau und ohne NGOS, die, ich weiß nicht, die kann das Leben dann schwer machen. Der Hacklinder würde jetzt sagen, ein Monitoring, was er ja, er hat ja jetzt ja da ein Dings herausgebracht, den ich auch sehr schätze aber der Hackländer von der Wildtierstiftung hat sich damit auch ein bisschen auseinandergesetzt aber dieses hat auch dann wieder was wir jetzt haben, der Reh, und der Reh sollte auf Praxis treffen und dann könnte man vielleicht irgendeinen Kompromiss finden mit allen notwendigen Mitteln, vom möglichen Schutz bis Abschuss. Das ist ja wie gesagt, ich greife da immer zurück auf, wie wir immer gehabt haben, wir sind ungefähr da auf dem gleichen Weg dorthin alles muss geschützt werden, auch wenn man andere Sachen dadurch massiv stört oder auch teilweise dann, vernichtet um irgendwann drauf zu kommen und das haben wir Menschen so an uns, wir sehen ein Ding wo wir sagen, das ist jetzt so und so wichtig und das muss her und das muss sein und das brauchen wir unbedingt. Und denke nicht weiter. Das ist genau das, wo ich sage, eigentlich müssen wir die Mitarbeiter jetzt auf die Seite stellen und dann mal das so betrachten, wo schlage ich mich da dahin, um zu sagen, Sakrati, das ist nicht der richtige Weg. Da fahre ich an die Wand.
Willy
01:52:25
Es ist interessant, weil das kommt immer wieder so ein bisschen, wenn ein Mensch in komplexe Systeme eingreift und eine Variable ändert und dann hofft, dass das was bringt und dann merkt man, oh, das hängt doch alles irgendwie anders zusammen. Erst haben sie die Flüße begradigt, hat das funktioniert, jetzt wird wieder dereguliert, sage ich jetzt einmal, werden Kurven eingebaut, aber es sind auch wieder Baudekurven. Die Frage ist, ob das gut geworden ist, dann mit der Maßnahme, dann wieder quasi in dem ganzen System sich einfügt oder ob es wieder...
Andrea
01:52:57
Es verbessert sich. Es verbessert sich. Also ich sehe, weil du sagst, jetzt bei den Flüsse, ich habe ja doch schon ein bisschen was da begleiten dürfen.
Willy
01:53:05
Die Deregulierung müssen wir jetzt nicht nochmal aufholen.
Andrea
01:53:07
Nein, ich will jetzt nicht regulieren, aber ich würde es einfach auch direkt um jetzt bringen, zum Beispiel eben wieder zum Wolf. Also früher haben sie die Flüsse begreitigt, aber jetzt wollen sie unbedingt den Wolf haben. Wer auch immer. Irgendwann sind wir so weit, dass so wie bei den Flüssen man draufkommt, Ich meine, das war echt ein Blödsinn.
Willy
01:53:25
Sind es Zülwölfe oder so?
Andrea
01:53:27
Ja, genau. Und dann werden wir versuchen, wieder rücksparen. Und wer wird denn das dann abgesehen davon, dass dann viele vorher schon aufhören? Ja, Landschaftspfleger, so wie wir waren, weil wir haben einfach sehr viele wirklich, also das sehe ich als Biokontrolleurein, wo ich so gehört habe, dass die überhaupt nur Landwirtschaft betreiben, weil rein vom wirtschaftlichen her geht es nicht, sondern wirklich nur vom Leben. Also wirklich, weil sie ja unter Krallen da auf die Rohre haben wir dumm, also Rohre sind die Schügel, arbeiten alles mit der Hand und das ist alles sauber die werden auch aufhören da wird man dann auch mal sagen, wer wird das pflegen und dann wird man drauf kommen, ups, es ist vielleicht doch zu viel und das war doch ein Blödsinn, Wie weit es dann spät ist? Wenn dann, dann brauche ich jetzt eine Möglichkeit, regulierend einzugreifen. Ist ja egal. Bei mir ist das Monitoring, ist alles okay, passt alles. Das finde ich super. Aber du brauchst eine schnelle Möglichkeit.
Willy
01:54:28
Also es ist eher regulierend eingreifen, aber Themen wie flächendeckender Herdenschutz oder durch Zäune oder Hunde ist einfach ein populäres Thema, wird diskutiert, ist aber aus deiner Sicht realistisch.
Andrea
01:54:40
Es wird jetzt so verkauft, das Obst das Einzige ist.
Willy
01:54:42
Das ist die Antwort.
Andrea
01:54:44
Es wird immer so verkauft, dass Herdenschutz das Einzige ist. Und Herdenschutz und Hunde, was wirklich eine Lösung ist.
Willy
01:54:51
Von Österreich sagst du, es gibt paar Gebiete, wo es geht, aber es ist keine flächendeckende Maßnahme,
Andrea
01:54:57
Die funktioniert. Nein, überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Und ich sage nach wie vor, ich bin nach wie vor für einen wirklich wohl streuen Alpenraum. Weil dort geht das einfach nicht. Dort ist einfach der Aufwand zu dem nicht möglich, den zu betreiben. Wenn ich jetzt fies wäre, ein toter Wolf ist ein guter Wolf.
Willy
01:55:14
Das hast du aber nicht gesagt. Habe ich das nicht gesagt. Was mir bei dir jetzt noch aufgefallen ist, weil wir beim Wolf haben, die Urban Legend ist ja, du bist ja damals wie der Wolf, du hast keinen erreicht, du bist tatsächlich mit dem Kataver, also vom Schaf, es waren ja fünf Schafen, bist nach Wern gefahren und dort eine DNA-Analyse zu machen. Bist du in der Nacht auch für dich?
Andrea
01:55:38
Am Tag. Das hat quasi von 1 bis 1,5 Uhr in der Früh war der Riss. Also in der Zeit, weil ich bin um halb 1 Uhr heimgekommen von einer Tagung oder Sitzung und dann hat der Hund angeschlagen. Ich war sogar vorher nach dem Stall, weil ich noch die Keimung gefüttert habe. Und in der Zeit ist eben das passiert. Und das war schon spannend, aber die ganze DNA, die ganze Geschichte dahinter war ja ganz lieb, weil die DNA-Proben sind gewissen. Dann haben gewisse Stellen mich dann auch kontaktiert, ich will nicht sagen welche. Dann irgendwann so nach einem Monat, nach einem Monat war das, haben mich wieder gewisse Stellen kontaktiert und mich zusammengeschissen, weil ich die Proben kontaminiert hätte. Geld und Sohn. Dann war ich echt angefressen.
Willy
01:56:37
Der Wölf nach Weiß wurde doch nicht erbracht.
Andrea
01:56:40
Ja, dann war ich echt sauer. Dann war ich wirklich sauer. Und dann ist aber eine Dame da gesessen, wo ich auch nicht sagen will, und sie hat schon gemerkt, wie mir gerade der Hals platzt ist. Und ich sage, jetzt sind wir nicht böse, jetzt mache ich etwas. Und das wird dem Ganzen ein bisschen Pfeffer. Ich habe sie angerufen und gesagt, nachdem das Labor da nicht fähig ist, die andere Probe am Brustweg verloren gegangen ist, ist das überhaupt kein Thema. Ich habe eine Rückstellprobe gemacht, was ja auch gestimmt hat. Ich sage, die füge jetzt eine in die Schweiz, dann nach Deutschland oder sonstigen und nachher schauen wir. Und wenn ich die habe, sage ich, dann verzeiht mir, sage ich, wenn ich stark an dem System zweifle, habe ich gesagt, dass ich das auch kundtun werde. Nächsten Tag, wo ich den hervor 100% Wolf.
Willy
01:57:33
Werden musste.
Andrea
01:57:35
Ja, aber du musst das durchstellen. Und ich muss auch sagen, es hat dann auch gewisse Anrufe gegeben, wo bedroht worden ist.
Willy
01:57:45
Ich kenne das von anderen Leuten. Es kommen echt Anrufe.
Andrea
01:57:49
Das klappt sogar nicht. Das war dann schon spannend zwischenzeitlich. Da habe ich auch immer gesagt, das ist sein Problem, nicht mein. Also du musst halt dann sagen, zack, du ziehst das durch und gehen wir weiter. Entweder bleibst du auf dem Weg und willst.
Willy
01:58:04
Was du aufbleiben oder du brichst in dem Moment. Das kann ja auch gefährlich werden. Anrufe sind Anrufe.
Andrea
01:58:10
Ja, aber nur wenn ich mich weiter Angst leiden lasse, dann dürfte ich vieles nicht machen, was ich im Leben mache. Es ist so. Das ist ein ungutes Gefühl und du sagst mir bitte, dass ich das nicht noch auch brauche. Und sie hat gesagt, das hätte ausbleiben können. Aber ist so. Mit dem musst du dann sagen, okay, gehört dazu anscheinend. Ist so. Wieder die Möglichkeit, entweder verkriechen oder weiter. Da habe ich gesagt, angefahren habe ich jetzt mal zu Ende. Fertig sind wir.
Willy
01:58:46
Und hat es etwas bewirkt dann langfristig?
Andrea
01:58:49
Es hat Dynamik. Es ist dann schon ein bisschen in Gang gekommen. Weil auch andere, es haben dann natürlich auch bei anderen Riesen die Bauern wieder sich getraut, etwas zu sagen. Was ich vorher habe. Ja, was bei vorher ja auch schon war, wo Risse waren. Und ich war es halt dann mit einem Hund oder einem Fuchs oder Dossen erklärt. Und das ist ja dann immer das Witzige, ich sage, wir haben wirklich große Füchse, wahnsinnige.
Willy
01:59:14
Also irre.
Andrea
01:59:15
Also wir haben da gehabt, Wahnsinn, die haben ein Kälbel angegangen, sind also echt, und dann schau ich es sich. Ich meine, schmaff hoch. Natürlich kann es sein, dass die Fuchs-DNA nachher dabei ist, weil er ein Nachholzer ist.
Willy
01:59:26
Ja, was er darf.
Andrea
01:59:28
Aber das zu und zu erklären, das ist ja doch ein bisschen lächerlich.
Willy
01:59:34
Hast du, weil es war ja, mit dem ich ja ein bisschen eingeleitet habe, auch, hast du als Frau was gemerkt, dass du in deiner Rolle als Frau, weil du das jetzt in den Ferien gebracht hast, wenige ernst genommen waren bist du oder sonst? Oder war das da gar kein Thema?
Andrea
01:59:46
Nein, das war überhaupt kein Thema. Das war in dem Fall überhaupt kein Thema.
Willy
01:59:49
Aber da hat man auch schon gewusst, wer du bist, oder? Da hat man das zu tun.
Andrea
01:59:54
Ich sage immer so, ist der Hof ruiniert, lebt es unschöniert. Also von dem her...
Willy
02:00:00
Das Thema mit Waren, das hoffe ich nicht mehr.
Andrea
02:00:04
Ja, es erleichtert einem vieles. Glauben wir das.
Willy
02:00:09
Was mich, was zweitvorletztes Thema vor dem Abschluss ist, weil wir einfach viele Leute haben, wie kriegst du das Ganze unter den Hut? Also Biokontrol, ich habe das jetzt vorher eh schon aufgeteilt und zwischendrin haben wir gehört, was du hast, Mentaltrainerin, das, das, das, kommen einen Haufen. Ist das alles Vollzeit? Natürlich nicht, aber wie oft gehst du Bio-Kontrollieren? Du bist ja Bio-Kontrollier. Wie oft gehst du Bio-Kontrollieren? Wie geht sich das alles noch aus?
Andrea
02:00:39
Das kann ich mir eigentlich mit uns ein bisschen. Das haben wir Streichleinheiten. Es ist Mittag, er braucht Streichleinheiten.
Willy
02:00:46
Das kann er gerne haben. Der Hüttehund.
Andrea
02:00:50
Nein, er ist wirklich, es ist wie gesagt, ein Teddybär, aber wenn es drauf ankommt, ist er Gott sei Dank. Wie geht sich das aus? Einteilung, würde ich sagen.
Willy
02:00:59
Wie oft geht es zum Beispiel Kontrolle? Ist das regelmäßig oder ist das eher so viele unregelmäßige Dinge, die halt dann irgendwie unter den Hut gehen?
Andrea
02:01:06
Also erstens einmal von unserem Büro aus ist das wirklich so ein tolles Team und super abgesprochen. Also ich bin in OAS 3 Papier aus und das ist so, dass man sagen kann, okay, wie viele schaust du? Wie schaut das aus? Und dann gibst du mal einen Pool aus, da sagst du, okay, wir haben 70 bis 100 Betriebe. Im Frühjahr kriegst du die Akten und dann kannst du dir selbst entdeilen. Also bei mir geht es wirklich nur so, ich kenne jetzt nicht so die Fixzeiten.
Willy
02:01:33
Das sind alles unfixzeitige.
Andrea
02:01:35
Das sind alles unfixzeitige. Ich muss einfach... Nein, weißt du, wenn jetzt irgendwas ist, ist es egal, ob jetzt die Vieh auskommen oder wenn irgendwas zum Abkommen ist oder auch wenn wir meine Eltern brauchen oder da oder im Frühjahr die Kinder. Ja, da kannst du auch nicht so. Dann musst du sagen, okay, ich brauche ein bisschen, Flexibilität dahinter. Das ist alles die Flexibilität dahinter bei mir.
Willy
02:02:04
Dann geht es sich alles aus. Jetzt fordert das schon ein.
Andrea
02:02:08
Nein, nein, das habe ich gesagt. Das ist ein Kuschler.
Willy
02:02:10
Das finde ich gut. Ich bin eh ein Kuschler. Das andere, das ist jetzt vielleicht noch einmal ein kleines Thema. Du hast heute schon viel geredet beim Forst, das Holistische. Das Systemdenken. es wird ja immer, sage ich mal, immer prominenter. Man hört ja auch von dem kausalen Denken hin in das Systemdenken zu gehen. Du hast viel vom Gespirner gehört. Und dann hast du eh auch in dem Waldgespräche-Podcast und in den Artikeln habe ich es auch so gelesen, es gibt teilweise, du hast es auch schon angesprochen, Wissenschaft und Praxis. Es funkt manchmal, Wissenschaft ist super, dann setzt du das um und dann funktioniert es auch, aber dann steht irgendwo was in einem Papier drinnen, das, was du da machen sollst oder kannst, und dann gehst du hin und sagst, nein, das mache ich anders, weil das gespiele ich anders. Und da bist du natürlich heute ganz schnell, also gespüren ist immer so eine Sache, was du schnell im Schwurbeln dann auch tippst, an den alternativen Dingen und so, das ist, nein, die ist nicht wissenschaftlich oder so, das ist eine Schwurbelin oder sonst was. Aber es funktioniert ja dann wieder. Du sagst ja dann, ich probiere das dann und wenn es funktioniert, funktioniert. Wie ist dieses Gespüren, das, was so halb im Esoterischen drinsteckt und wieder halb im Wörtlichen drinnensteckt, ist das so die Antwort auf, wie ich mit Systemen umgehe? Verstehst du es nicht? Regulieren ist eine Antwort in einem kausalen System und dann merkt man, das funktioniert nicht. Und das Gespüren ist so, ein System kann ich nur gespüren. Das kann ich nicht wissen.
Andrea
02:03:45
Ja, das ist wie Was muss ich meinen? Ich weiß schon, wie du das meinst, aber eben, wie du das sagst, oder wie ich auch gesagt habe, das ausprobieren, ich sage schon, du musst auch den Mut haben, du hast, wie gesagt, es gibt das Wissenschaftliche, ich überließe das, ich höre mir das an, nehme das natürlich für mich auf, warte mir das ein bisschen für mich, gehe aus hier auf die Fläche, und dann ist es wieder, dass ich genau dort gespüre, nein, das wird nichts.
Willy
02:04:17
Spieren oder Wissen? Nein, das ist Spieren.
Andrea
02:04:20
Im Endeffekt sage ich immer so, wenn ich jetzt mich einig fühle, ist das wurscht, was ich da wissenschaftlich dahinter lege. Genau das passt dann. Also weiter, ob du bist, in der Einheit drinnen. Du bist in dem Lebensbereich, in dem... Magst du das jetzt als esoterisch ansehen, wie ja was immer? Ja, schon auch. Das ist ja das...
Willy
02:04:46
Das ist ja die andere Konnotation, die es auch hat.
Andrea
02:04:48
Genau, das ist ja eigentlich so. Es gibt ja viele Leute, die was gespürt haben. Ja, ja.
Willy
02:04:52
Wir verkaufen noch viel damit.
Andrea
02:04:53
Ich sage, okay, in dem Moment, wo ich sage, das passt jetzt da für mich, das ist jetzt stimmig, das merke ich jetzt da, mache ich das.
Willy
02:05:02
Aber das kannst du nur da, oder?
Andrea
02:05:03
Das kann ich nur da.
Willy
02:05:03
Du kannst jetzt nicht zum Christian gehen, auf sein Ding und dann auf seiner Alm was gespüren, weil du einfach die Erfahrung für deinen Boden hast, über die vielen, vielen Jahre. So vieles Wissen ist das,
Andrea
02:05:14
Oder? Das traue ich mir schon zu. Es wird ja ab und zu auch gefragt von anderen Menschen, die was Betriebe haben, die sagen, bitte schau dir mal einen an. Was würdest du da sagen? Also das kommt immer wieder vor, was mir auch gefällt. Und dann ist es schon so, ich kann jetzt nicht hingehen und sagen, okay, die Baumarten, die habe ich jetzt da und so ist das. Und ich hole mir das jetzt nur vom Computer runter und nur vom GIS, ist egal, die ganzen Karten heißen. Ich muss auf die Fläche gehen. Also ich muss wirklich vor Ort, dort sein, schau mir das an. Und dann ist, und begehe das auch. Und das ist meistens so das erste Mal, wo du sagst, mit den Eigentümern, damit ich dann auch weiß, die Grenzen. Und dann brauche ich schon wieder für mich ein bisschen so eine Sackzeit. Und dann holen wir es wissenschaftlich her, was würde dort passen.
Willy
02:06:05
Dann vergleichst du es wieder.
Andrea
02:06:07
Dann vergleiche ich es wieder und dann mische ich wieder auf die Fläche und das ist meistens alleinig, wo ich dann sage.
Willy
02:06:13
Schaust dir das an und lasst es wirken. Aber das ist nichts, was du gesagt hast, das habe ich mit sechs Jahren schon gekannt. Ich habe da gespielt, das ist wie bei einem Muskel. Du trainierst dein Leben lang, dann hast du einen Muskel, du kannst nicht an jedes einzelne Ding, aber du bist stark.
Andrea
02:06:29
Ja, das schon, aber ich denke schon, dass ich die Stärke habe, eigentlich glaube ich, mitgekriegt, wie es meine Wurzeln ausgebildet haben. Die haben sich da schon stark da eingebrannt und sich da schon stark verzweigt. Weil der dann bei gewissen Dingen schon gesagt hat, du schau jetzt mal bei der Flechten oder was, da musst du da und da aufpassen. Schau dort halt, so altes Wissen noch. Oder greif das einmal an. Und greif das andere mal an. Das ist die gleiche Flechten. Was merkst du daraus? Ah, okay, da muss der Wind verdammt kommen. Oder das ist, weil der ist rauer. Obwohl es die gleiche Art ist. Also schon so viele Sachen, wo du im Gespüren drinnen warst, wo du gesagt hast, okay, du schaust nicht oberflächlich, sondern, Du versuchst weiter zu schauen und weiter zu spüren.
Willy
02:07:24
Das ist ja das, was ich versucht habe. Es gibt ganz viel, was man einfach noch nicht, gerade jetzt, wenn wir versuchen, in komplex. Man sagt immer, kompliziert ist ja eine Turbine bei einem Flugzeug. Hoffentlich ist der nicht komplex. Beim komplexen System weißt du nie, das ist eine Blackbox. Du weißt nie, was dann rauskommt. Aber so spürt man eher hin. Man hat zwar Intuition dafür, wie so ein System funktioniert, aber wenn du dann versuchst, eins zu eins nachzuzeichnen, scheiterst ein bisschen. Bei einer Turbine ist es hoffentlich nicht so.
Andrea
02:07:52
Das ist kompliziert. Das ist eigentlich ja vorgegeben dann, weil es dann funktionieren muss. Wie gesagt, ich kann es jetzt nicht so erklären, dass ich sage, das habe ich... Aber das ist echt etwas, wo ich sage, gut, das ist für mich stimmig, das passt jetzt, zack, fertig. Und ich gehe den Weg dann. Meine Kinder werden wahrscheinlich keine Ahnung, ob die einmal fluchen und sagen, Ich glaube nicht, ich hoffe nicht.
Willy
02:08:19
Was ist so ein Weg zum Beispiel bei dir im Forst?
Andrea
02:08:22
Ich habe jetzt zum Beispiel beim Forst unten, habe ich wohl ein bisschen Käfer drinnen gehabt, habe ich sie wegnehmen lassen, habe ich jetzt die Schwarzen ausgesetzt. Ist bei uns nicht gängig. Wäre tolles Holz, wächst super. Hat den Vorteil, dass das Bild da nichts vorbei ist, weil sonst musst du aufwärmen. Natürlich habe ich dann auch probiert, so wie die Wissenschaft das vorgesehen hat, mit Einzelschutz, der sagt, du kannst mir mal. Wo ich mir gedacht habe, gespür ich dich nicht dort, probieren wir trotzdem, weil die Wissenschaft hätte das gesagt. Da sind wir schon, ein Jahr später hat das alle eingegangen sein, obwohl es sich geschützt hat, dass er vor einem Wildverbiss. Ich habe gesagt, okay, passt. Nein, Wildverbiss sind nicht zugekommen, weil du magst eh so den Trottkorb rüber, dass noch nichts passiert. Weil das musst du schon machen. Also, weißt du, wenn da ein Reh hinkommt...
Willy
02:09:09
Auch bei der Schwarzen?
Andrea
02:09:10
Schwarzen muss es nicht. Gar nichts? Nein, da brauchst du gar nichts. Die ist so bitter. Also, die hat so, also, da ist eine Ruhe. Okay. Das ist eine ganz spannende Art. Dann habe ich ja ein paar andere Sachen natürlich auch probiert. Wo ich, also, du, Klasien zum Beispiel, wenn ich mir gedacht habe, gefällt mir eigentlich recht gut, wird sicher wertvollsmäßig doch einiges sein. Ich weiß, in Deutschland sind gute Untersuchungen schon von der, also von der Drucklast und so weiter und so fort.
Willy
02:09:33
Ja, ja.
Andrea
02:09:34
Ebenso als Alternative. Die sind bei mir eben der Freund bis auf ein Borg. Passt einfach nicht. Die sind im Klima nicht gewohnt. Okay, ist so. Also da tustest du dir halt vor. Und du willst natürlich auch der Monokultur entgegenwirken. Aber wenn ich jetzt da wieder schaue, wo ich jetzt gesagt habe, wo ich einen Käfer gehabt habe, da ist ungefähr zwei Drittel was Fichten, was wird da selber kommen. Ja, wenn sie jetzt selber kommen, dann denke ich mir, wenn es ihnen schon gefallen wird. Und dazwischen kommt da die Schwarznuss oder Linde. Linde wird nie ein Wertholz werden. Das wird nie etwas werden, was du sagst, wirtschaftlicher Zweig. Aber der Bohnen, der ist vielleicht einmal dankbar. Vielleicht einmal für Lindenblüten, der ist gut gegen Fieber.
Willy
02:10:16
Ja. Also man muss es... Ja. Also, schön. Was wolltest du vom klimaaktiven Mischwald? Klimafitten Mischwald?
Andrea
02:10:27
Also das...
Willy
02:10:28
Das ist jetzt für euch meine lieben Freunde am Bergerhof. Ich habe jetzt extra für euch einbaut. Fragst du, was war das klimaaktive Mischwald? Klimafitte Mischwald. Wie steht es dir? Ich habe mich auch eigentlich so systemisch gedacht.
Andrea
02:10:39
Ich kann das nicht mehr hören. Du hast gesagt, ich soll es so reden. Ich kann das nicht mehr hören.
Willy
02:10:45
Aber war das nicht genau das, so divers, angepasst und nicht?
Andrea
02:10:55
Schau, ich habe gerade in der Pfalz, da denkt man nicht von heute auf morgen. Da muss man in Jahrhunderten denken.
Willy
02:11:02
Da kommt ja der Begriff von Karlowitz.
Andrea
02:11:04
Ja, genau, Karlowitz, die Nachhaltigkeit. Genau. Wo ich sage, ich habe keine Ahnung, ob das stimmt, ob das jetzt richtig ist, was wieder gerade herauskommt. Jetzt sind wir wieder dort. Ja, es gibt ja wir brauchen uns nichts vorlegen. Es ändert sich, ja. Und jetzt wäre ich wahrscheinlich bei vielen Punkten. Es hat sich immer geändert. Es hat nie einen Stillstand gegeben, wenn du die Eiszeiten angeschaut hast, wenn du da angeschaut hast. Also ich glaube, trotzdem komme ich hin, dass ich sage, bei uns wird der Brotbaum immer die Fichten bleiben, wenn jetzt von der Wirtschaft liegen seid. Ist Wirtschaft genauso also brauchen wir nicht rein, und ich kann aber auch nur wieder sagen, bei dem Bestand oder bei dem Boden passt vielleicht was anderes rein darf was anders sein darf unterbrochen sein das Ganze, Ob das jetzt klimafitt, ob da oder das, ich muss ehrlich sagen, ich kann es echt nicht mehr hören. Man hat viele Fehler gemacht. Ich weiß nicht, ob jetzt im Waldviertel oder in Untersteuermarkt, wie wir die Fichten gesetzt haben, Weißbrautbäume waren, da hat man nicht nachgedacht. Bei uns haben wir Forststreifenflüge gehabt, wo sie dann Mooswiesen gepflügt haben. Es war ein gefördertes Projekt, das war bei meinem Vater. Und haben sie Fichten draufgesetzt. Die haben damals schon gewusst, dass die Fichte ein Flachwurzler ist. Also wenn du so eine Hügel machst und da das Wasser da dazwischen, zwischen die Creme rinnt und wie du eine Hügel machst, also fast Streifen hat das gesagt, und da drauf eine Fichte setzt, kannst du da eigentlich ausrechnen mit einer Flachwurzler, dass die spätestens nach 30, 40 Jahren mit einem Wind fällt.
Willy
02:12:52
Ich wollte gerade sagen, die Flektum.
Andrea
02:12:54
Das war damals das Um und Auf und das Wirtschaftliche, was gesagt hat, das muss her, das ist gefördert worden zum Beispiel. Das war damals jeder, Ja, was irgendetwas gehört hat. Genauso die Herkunft. Jetzt kommt man wieder darauf zurück, dass man sagt, okay, man kann nicht an jeden Saumann oder jedes Pflanzl, was man da rausholt, übersetzen. Das war ja kein Thema früher. Und ich glaube, dort kann man auch das Ganze, den Klima und alles noch mehr unterstützen. Und man sagt, okay, gut, wenn die, ich sehe, ein paar Lärchen bei mir. Wenn die da bei mir wachsen, super, passt. Und wenn ich selber komme, noch besser. Die, was ich jetzt seltsam dazukaufen, wobei sie wirklich jetzt schon herkunftsmäßig schauen, oh, die schaut traurig aus, gell. Also die sagen, da, du kannst mir mal. Oder der Schnee wieder was, ja. Ist so. Aber ich glaube, das sollte man auch nicht vergessen. Ich gehe einmal kurz in den Herd einschalten. Wir müssen ja Essen haben.
Willy
02:13:50
Ja, wir sind schon in der Zielgerade. Also auch an die Hörerinnen und Zuseher auf YouTube, Spotify, hier ist ein Platz für ihre Werbung, Spotify, Apple Podcast, holt euch ein Membership, unterstützt uns, damit wir wieder solche Gespräche führen können. Walter, hast du gesagt, Nachhaltigkeit kommen lassen, Walter, das wäre, denke ich, ist es dann aber nicht schwierig danach, quasi du musst dir jetzt für deine Kinder und für deine Enkeln Entscheidungen treffen, von denen sie hoffentlich dann wenn ich mir die Welt jetzt so anschaue, das ist jetzt eine pauschale Aussage, wir handeln eher kurzfristig, obwohl wir das nachhaltige Brauch hatten, wie kommen wir denn in ein nachhaltiges Handeln wieder rein?
Andrea
02:14:39
Schau, ich meine, wie soll ich sagen, man versucht, Ich darf jetzt wieder aus meiner Perspektive sprechen.
Willy
02:14:48
Die kennst du am besten.
Andrea
02:14:51
Man versucht eigentlich, generationenübergreifend zu denken und auch zu handeln. Man versucht, die Nachhaltigkeit zu leben. Ich kann aber nicht sagen, das haben meine Großeltern, Urgroßeltern und alle meine Vorfahren nicht sagen können, ob das dann, wenn ich soweit bin, das Richtige war. In dem Bereich, wo ich jetzt bin, sage ich, okay, schaue ich mir auch, da haben wir wieder das Wissenschaftliche, da haben wir wieder die verschiedenen Faktoren, wo du sagst, okay, das und das wird aufgezeigt, das könnte hinkommen. Ob es da wirklich hinkommt, das weiß ich nicht. Aber in dem Fall, also ich bin da, dass ich es mache, was ich jetzt denke, dass es das Beste sein könnte, auch in Zukunft.
Willy
02:15:36
Das ist so spannend, das haben Sie irgendwann beim Risiko, wir haben es gesagt, wenn du eine Entscheidung triffst und sie war dann falsch, war es dann eine schlechte Entscheidung. Es war keine schlechte, wenn du das Risiko abgeweckt hast, wenn du aus bestem Wissen und Gewissen eine Entscheidung getroffen hast und sie funktioniert nicht, dann war es nicht unbedingt die falsche Entscheidung.
Andrea
02:15:56
Es war einfach, du weißt es nicht. Aber in dem Moment, wo ich das mache, ist das für mich die richtige Entscheidung. Und ich versuche vorzudenken.
Willy
02:16:07
Und das ist wie ein bisschen, Entschuldige, sag du. Bitte. Das ist ein bisschen wie ein Gespieren, das, was du gesagt hast. Einfach nur Gespieren, ist halt auch so, aber du gespierst ja immer mit viel, viel Wissen, schon, ja. Auf Basis vielen Wissens und dann, sag ich mal, probierst das,
Andrea
02:16:22
Probierst das aber zum Brechen eben auf die Praxis. Genau.
Willy
02:16:25
Und das ist so, geht ja ein bisschen, kommt mir vor, geht da so ein bisschen in diese Richtung.
Andrea
02:16:30
Schon, ja. Und ich glaube, das soll auch so sein. Wie gesagt, ich kann nicht sagen, ob das in 100 Jahren richtige war. ich weiß es nicht.
Willy
02:16:39
In 100 Jahren ist es vermutlich also wurscht ist es dir nicht, also passiv wurscht das haben wir nicht mehr drauf genau,
Andrea
02:16:44
Genau, genau, nein, aber deswegen sage ich trotzdem, eben weißt du es, weil man sagt Generationen denken, ich weiß es nicht also für das, also ich versuche das Beste zu machen, ob es das Beste ist, Also ich kann nur sagen, von meinen Vorfahren, die haben es gut gemacht. Bis zufrieden.
Willy
02:17:00
Ich denke jetzt rückwirkend.
Andrea
02:17:02
Ja, nein.
Willy
02:17:03
Einzüglich Sterne, super. Wir haben heute über viel nicht geredet, vielleicht holen wir das noch nach, würde mich freuen. Aber heute war ein bisschen das Thema Frauen in der Landwirtschaft. Wir haben vielleicht das Thema jetzt auch einmal angerissen, weil ich habe bis jetzt noch viel zu wenig behandelt gehabt, also explizit, vielleicht so in Nebenthemen. Du bist bei ein, zwei Vereinen, Initiativen wo kann man sich, wenn man als junge Forstwirtin übernimmt oder in die Richtung denkt oder als Landwirtin, wo kann man sich da am besten so ein bisschen informieren, engagieren, inspirieren lassen?
Andrea
02:17:41
Also ich sage im Endeffekt weil du jetzt gerade den Forstbereich ansprichst da kann ich nur sagen, wir haben den Verein für Forstfrauen, das ist jetzt kein so Genderhaufen, sondern Nein, wirklich Ja, aber das wird ja doch Ja, aber Es ist wirklich so, Wir sind wirklich aus sämtlichen beruflichen Belangen Zankenwürfel, gell? Und wie gesagt, ein paar haben vor allem jetzt einen Hektar gehabt oder die anderen, wir haben zum Beispiel die Maria Patek was draus also in Wien, egal wer, also die sind ja alle bei uns dabei. Also wir sind wirklich aus verschiedensten Bereichen. Und wir sind immer offen und wir machen Mentoring-Projekte, Ambassadoring-Training. Das heißt, dass wir auch junge Frauen unterstützen in dem Bereich, so quasi, dass sie nicht das noch einmal durchwarten müssen, was wir mir gehabt haben, auch in den beruflichen Bereichen.
Willy
02:18:41
Habt ihr einen Nachwuchs?
Andrea
02:18:43
Wir haben Gott sei Dank Nachwuchs. Wir haben Nachwuchs, wir sind gut gewachsen. Es ist auch jeder herzlichen Willkommen, Mitglied zu werden. Er hat zwar kein Stimmrecht, aber es braucht... Nein. Jetzt sind wir wieder dort, wo ich sage, es sind beide Seiten super. Und wenn du das dann einfließen lässt und das gemeinsam magst, ich finde das ganz wichtig. Das heißt jetzt nicht, nicht so, da sind wir noch mehr Frauen, gell? Sondern das andere ist genauso willkommen und auch ein Input von der anderen Seite, weil kann ich ja sehen, dass mir das jetzt verkehrt sehen. Aber für das sind wir ja alles offen, gell? Und da sind wir ja gesagt, wir sind nicht der Genderhaufen, was dann wirklich so nachrennt und das muss und die Frau muss da was weiß ich was alles. Also das wäre für mich ein Kräuel.
Willy
02:19:30
Ich habe es so spannend gefunden, weil du gesagt hast, dass die Stärke der Frauen im Prinzip das Gespieren auch ein bisschen, so das holistische Denken und gelernt hast du es ja von deinem Großvater.
Andrea
02:19:39
Ja, eben.
Willy
02:19:39
Also von dem her finde ich es ja auch gut, dass das, also was heißt, ich soll in meiner Rolle gar nichts wurde oder schlecht finden, aber dass ihr aufmacht, weil der Großvater ja in dem Kontext ja eine wichtige Rolle gespielt hat, für das, was sich halt als Frau ausmacht.
Andrea
02:19:53
Ja, das auch und ich sage auch, ich meine, jetzt steht einmal vor, eine Welt, wo nur Frauen sind.
Willy
02:19:59
Aus männlicher Sicht ist es dann wurscht, weil das gibt es mir nicht.
Andrea
02:20:03
Nein, wirklich, jetzt einmal stell dir das vor. Also das wäre unvorstellbar. Ein Zickenhafen, hoch drei. Ja, aber auch umgekehrt. Jetzt nur Männer.
Willy
02:20:14
Ja, brutal.
Andrea
02:20:15
Deswegen sage ich, es ist die gute Dokumissung. Es sollte keiner jetzt sagen, sondern wieder, da sind wir schon wieder dort. Ein gemeinsames. Das ist sehr schön.
Willy
02:20:25
Der Link zu dem Netzwerk kommt dann in die Shownotes. jetzt zum Abschluss die erste große Frage natürlich in einer utopischen Welt, in der du dir alles wünschen könntest. Was würdest du in unserem Lebensmittelsystem ändern, wenn du könntest? Und Lebensmittelsystem kannst du jetzt gerne auch noch erforschen, was dir dort wichtiger ist.
Andrea
02:20:42
Nein, die ganze Wegwerfgesellschaft, was wir haben, unter anderem was ich ja immer wieder an Kreide, wenn ich jetzt schaue, in deinem Geschäft ist alles vorhanden. Für was müssen wir mal, was weiß ich, aus irgendwoher was herkennen, was eigentlich bei uns dann nicht heimisch ist. Wieso müssen wir wirklich alles haben? Zu der Zeit, wir hätten es ja dann, zu der Zeit von mir ist jetzt was für uns wächst. Wieso sind wir mir so verwöhnt, so, dass wir auch im Winter unsere Erdbeeren wollen brauchen und so weiter.
Willy
02:21:15
Also das, was es nicht gibt.
Andrea
02:21:17
Genau.
Willy
02:21:18
Weil es billiger ist teilweise.
Andrea
02:21:20
Ja, es ist mein... Ja, es ist schon billiger. Teilweise ist es schon ein Horror, wenn du sagst, dass Dinge importiert werden, die es bei uns geben würde und die, was wirklich im Import trotz der ganzen Wegstrecke und alles wirklich günstiger angeboten werden, wie unsere Lebensmittel. Da kommt man ab und zu nicht mit. Vor allem auch, es kommt auch nicht beim Urproduzenten an. Das ist das große Problem.
Willy
02:21:51
Also das war der Wunsch an die utopische Welt, das ein bisschen
Andrea
02:21:55
Zu schon ein bisschen anzupassen oder zu ändern, ja.
Willy
02:22:03
Wenn du in 40, 50, 100 Jahren dann irgendwann einmal komplett, wie hast du gesagt, die Batschen streckst, sagt man auch.
Andrea
02:22:12
Die Batschen streckst.
Willy
02:22:14
Irgendwas hast du vorher gesagt, fahre mir jetzt nicht mehr ein. Wofür soll man sich an die erinnern?
Andrea
02:22:20
Ich hoffe nur positiv. Ich denke schon, dass du sagst, dass du ein gewisser Wegweiser bist, ein gewisser Mensch bist, der was, wie nicht allen, aber doch für manche, glaube ich, auch eine gewisse Stärke und ein gewisser Mensch bist, wo es dir anleinen kannst, wenn es dir schlecht geht und dir was dir dann zwischen in ein Schritt, damit du aufstehst und weitermagst.
Willy
02:22:46
Auch noch anleinen können, wenn du schon weg bist.
Andrea
02:22:48
Ja, schon. Also ich komme ja weg, sage ich. Ich komme oft, aber ich glaube mir das. Wenn es mich ärgert.
Willy
02:22:57
Und spukt es. Ja, das ist sie wieder.
Andrea
02:23:00
Schau, dass du weiterkommst. Ich habe ihn eigentlich herrungen vor dir.
Willy
02:23:06
Ein Spruch, ein Zitat, ein Witz oder sonst irgendwas, was dir wichtig ist, mit dem du uns jetzt endgültig heimschickst und uns zum Mittagessen.
Andrea
02:23:14
Zitate. Ich bin ganz ein schlechter Witzerzähler. Und eine Zitate.
Willy
02:23:20
Was bleibt denn noch?
Andrea
02:23:21
Was mir noch bleibt? Mahlzeit zum Sagen.
Willy
02:23:23
Mahlzeit. Nein, das bringt ja auch.
Andrea
02:23:29
Nein, ich denke einfach, dass es wurscht, in welcher Lebenslage du bist, gerade in welchen Bereichen du auch immer bist. Und ich glaube auch, in Bereichen, wo du dann beim Verzweifeln bist, dass du den Mut nicht verlierst, dass du sagst, steh weiter auf. Du hast ein bisschen Zeit zum Sammeln, aber steh wieder auf. Den Mut einfach weiterzumachen. Da ist viel mitgegeben. Schöner Abschlussmutter.
Willy
02:24:00
Jetzt faden wir aus. Ins Mittagessen.
Andrea
02:24:03
Jetzt noch nicht einmal fertig.
Willy
02:24:05
Wir haben wirklich einen Teil von dir heute kennengelernt.
Andrea
02:24:09
Ich sage auch, danke von meiner Seite.
Willy
02:24:11
Und wir sehen uns wieder. Jetzt gehen wir Mittagessen.
Andrea
02:24:13
Das freut mich schon. Für dich.

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