BauertothePeople (B2P) - Der Podcast hinter den Kulissen von deinem Essen Cover

BauertothePeople (B2P)

Wilhelm Geiger
Since 08/2020 258 Episoden

Interview - Die Geflügelpest (Vogelgrippe) - Status Quo und Einführung

Wer ist betroffen, was muss man wissen, was kann man tun?

30.11.2025 57 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Die Vogelgrippe (Aviäre Influenza) begleitet uns wieder. In dieser Folge spricht Willy mit Patrick Birkl, Nutztierwissenschaftler mit Schwerpunkt Nutztiergeflügel und selbst Landwirt, über die aktuelle Lage in Österreich.

Du erfährst den Kontext des Ausbruchs (Fälle in Kärnten, Neusiedl am See, Steyr) und die Konsequenzen, die zur Stallpflicht im gesamten Bundesgebiet geführt haben. Patrick erläutert die Natur des Erregers als schnell mutierendes RNA-Virus und beschreibt die Symptome (Apathie, rascher Verlauf) und die hohe Mortalität der Krankheit.

Willy und Patrick klären, wie der Behördenprozess vom Verdacht bis zur Bestätigung abläuft und warum ein positiver Befund zur Keulung des gesamten Bestandes führt. Ein zentraler Punkt des Gesprächs sind die ökonomischen und psychologischen Herausforderungen für die betroffenen Tierhalter – vom Einkommensverlust bis hin zur massiven emotionalen Belastung.

Du erhältst Einblicke in notwendige Hygienekonzepte (z. B. Schwarz-Weiß-Bereich, Schuhwechsel) und die Einrichtung von Schutzzonen rund um betroffene Betriebe. Außerdem wird erörtert, warum Gebiete gewässernah ein höheres Risiko aufweisen.

Entwarnung für Konsumenten: Das Gespräch betont, dass für dich im Umgang mit Eiern und Geflügelfleisch kein Grund zur Sorge besteht und die Lebensmittelsicherheit gewährleistet ist. Abschließend diskutiert Willy mit Patrick den Stand der Impfentwicklung und deren Herausforderungen.

Die im Gespräch genannten Quellen findest du gleich nachstehend.

INFOS ZUR FOLGE
AGES Informationsdienst
www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/vogelgrippe#c6138
Gesundheitsministerium (BMASGPK) Info
www.verbrauchergesundheit.gv.at/Allerlei/impressum.html
AGES Tierseuchenradar
www.ages.at/tier/tiergesundheit/tierseuchenradar
Broschüre „Huhn im Glück - tiergerechte Hühnerhaltung im Garten"
www.tierschutzombudsstelle.steiermark.at/cms/beitrag/12726552/50074656
K&P Hendlhof
www.hendlhof.farm
Zentrum für Tier­ernährung und Tier­schutz­wissen­schaften an der VetMed
www.vetmeduni.ac.at/tierernaehrung-und-tierschutzwissenschaften
The Eurasian African Bird Migration Atlas
www.migrationatlas.org
VetMed auf Instagram
www.instagram.com/vetmedunivienna
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www.facebook.com/Vetmeduni.Vienna
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner

„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
 
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle 

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Transkript

Willy
00:00:24
Sprechen about a to the people interview. Ich starte vielleicht einmal mit einem klaren Kontext, nämlich am 26. September 2025 wurde bei Schwänen im Bezirk Feldkirchen-Kärnten die Vogelkrippe nachgewiesen, am 17. November bei Hühnern, Enten und Gänsen und Buten eines Kleinbetriebs in Neusiedl am See, am 19. Elften dieses Jahres bei einem Betrieb mit 800 Gänsen im Bezirk Steier. Seit dem 20.11. Ist das gesamte österreichische Bundesgebiet als Gebiet mit erhöhtem Risiko ausgewiesen und punktuell gibt es auch Gebiete mit stark erhöhtem Risiko. Man hört immer wieder von der Geflügelkrippe und bei mir sitzt jetzt der Universitätsassistent im Postdoc-Studium. Sagt man Postdoc-Studium?
Patrick
00:01:11
Im Postdoc auch.
Willy
00:01:12
Oder sagt man nur Postdoc? Postdoc. Lernen wir jetzt schon was. Patrick Birkl, du bist am Institut für Tierschutzwissenschaften und Tierernährung mit Schwerpunkten Nutztiergeflügel. Und du bist selber Landwirt, du hast dann zusammen mit deiner Frau, mit der Katharina, einen Geflügelbetrieb mit ausschließlich zwei Nutzungsrassen. Ich glaube, wir müssen separat nochmal drüber reden, das hat sich natürlich auch spannend über eure Webseiten angeschaut. Aber heute wollen wir über die Geflügelgrippe oder Vogelgrippe und Geflügelpest, da gibt es ja zwei Begriffe dafür, ein bisschen reden und ein bisschen mehr erfahren. Aber bevor wir über das Thema reden, würde ich gerne erfahren, wer du bist und auch für unsere Hörerinnen und Hörer, damit wir ein bisschen einschätzen können, wer du, mit wem wir da heute reden und wenn es heute Informationen gibt.
Patrick
00:02:06
Gerne, danke für die Einladung. Wie gesagt, mein Name ist Birkl Patrick, bin Nutztierwissenschaftler von der Ausbildung her. Das heißt, ich bin jetzt kein Veterinärmediziner oder Virologe, sondern Nutztierwissenschaftler. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit den lebenden Tieren, deren Verhalten und deren Haltungsumgebung. Also alles, was Tierwohlwissenschaften angeht, von Haltungssystemen, Tierbetreuung, Management und so weiter und so fort, tierbezogene Parameter. Das ist so unser Kernthema. Und studiert habe ich mein, also mein PhD-Studium habe ich gemacht in Kanada und damals zum Thema Federpicken bei Legehennen.
Willy
00:02:42
Federpicken?
Patrick
00:02:42
Federpicken bei Legehennen. Das ist eine weit verbreitete Verhaltensstörung von Legehennen, die sich entwickelt. und dann eben typischerweise sieht man dann nach einigen Monaten diese halbnackerten oder auch nackerten Händen, die sich halt gegenseitig die Federn auszupassen.
Willy
00:02:55
Ah, das kann auch vom Bicken kommen, diese Kallenstellen.
Patrick
00:02:57
Das kommt eigentlich fast ausschließlich vom Bicken, genau.
Willy
00:03:00
Ah, schau her. Ich habe eh gesehen, du warst in Ontario. Wie lange warst du da drüben?
Patrick
00:03:03
Da war ich drei Jahre drüben. Drei Jahre? Genau, habe ich drei Jahre meine Forschungen zu dem Thema betrieben bei einer VetMed-Alumni, nämlich der Alexandra Harlander. Also meine Doktoratsbetreuerin hat ursprünglich herstudiert an der Uni und, Und so hat es mich dann nach Kanada verschlagen für drei Jahre.
Willy
00:03:21
Woher die Leidenschaft für die Veterinärmedizin oder in deinem Fall dann fürs Geflügel?
Patrick
00:03:27
Fürs Geflügel habe ich immer schon eine Leidenschaft gehabt. Als kleiner Buur haben wir unsere ersten Hühner als Haustiere erhalten. War die Wahl zwischen Hasen und Hühnern und ich habe mich dann für die Hühner durchgesetzt.
Willy
00:03:37
Als Haustiere?
Patrick
00:03:38
Als Haustiere, als Gartenhühner, vier, fünf Hühner im Garten. Ja, ist sehr beliebt und wird immer beliebter.
Willy
00:03:45
Aber kommst du nicht aus einer Landwirtschaft?
Patrick
00:03:46
Nein, also mein Papa war erst dann nicht Landwirt. Der Opa war noch Landwirt.
Willy
00:03:52
Wie so viele Generationen. In Tirol herben wir ein bisschen durch.
Patrick
00:03:56
Herben durch ist schwer zu verbergen. Das rutscht immer wieder raus.
Willy
00:04:01
Hast du aber auch nicht probiert. Wie seid ihr dann im Prinzip daheim zu dem Geflügelhof gekommen? Damit wir das anwenden. Weil du bist ja ein Bauer, quasi Landwirt aus der praktischen Seite.
Patrick
00:04:11
Genau, das hat sich dadurch ergeben. Wie gesagt, ich war jetzt erst in Kanada, bin dann zurückgekommen nach Österreich, Ich habe dann im Bereich Geflügel, Richtlinienerstellung und Beratung und Audits gearbeitet, auch für Tierschutzorganisationen in Österreich und, Danach habe ich mich selbstständig gemacht und wir haben uns einen kleinen Resthof in der Steiermark gekauft.
Willy
00:04:30
Einen Resthof?
Patrick
00:04:30
Also Resthof, das ist der Rest, der dann übrig geblieben ist. Also die begehrten Ackerflächen sind natürlich in der Familie verteilt worden oder die Waldflächen, die dabei waren. Und der Rest, der übrig geblieben ist, circa zwei Hektar arrondiert mit baufälligem Gebäude und Nebengebäude. Das haben wir dann gekauft und saniert, um dort Geflügel zu halten.
Willy
00:04:49
Okay, und das macht es jetzt im Nebenerwerb?
Patrick
00:04:51
Genau, das machen wir im Nebenerwerb. Also zwei Hektar Landwirtschaft ist natürlich sehr klein, mittlerweile bewirtschaftet man fünf Hektar, aber es ist Grünland und Direktvermarktung im Nebenerwerb, also keine große Produktion.
Willy
00:05:03
Also eigentlich ein untypischer Weg in die Landwirtschaft?
Patrick
00:05:05
Ja, mittlerweile schon ein sehr typischer Weg. Gibt es recht viele, die dann aus Idealismus, Leidenschaft, Überzeugung oder jeder hat einen Angriffspunkt, wo der Opa oder der Onkel mal in der Landwirtschaft war und dann kommt auf einmal der Wunsch auf, wieder in die Landwirtschaft zu gehen. Es ist ja ein durchaus attraktives Betätigungsfeld, wie ich da nicht sagen brauche.
Willy
00:05:25
Ich habe das, wenn du zwei Generationen zurückkommst, war fast jeder in der Landwirtschaft oder hat zumindest einen engen Verwandten in der Landwirtschaft gehabt. Das wird immer weniger natürlich. Es war ja das Jahr ein kleiner Side-Fact, oder letztes Jahr, wenn man es runterrechnet, waren es das erste Mal unter 100.000 landwirtschaftliche Betriebe in Österreich, also nur landwirtschaftliche Betriebe. Man merkt einfach diesen Strukturwandel in der Landwirtschaft sehr, sehr extrem.
Patrick
00:05:48
Ja, das kommt erst richtig jetzt.
Willy
00:05:52
Aber jetzt, jetzt kommen wir dir ein bisschen, das heißt, du kannst dieses ganze Thema aus der Praxis, also wärst du selbst betroffen, wenn es dich erwischen würde, sonst ist es aber auch von der wissenschaftlichen Seite ein bisschen betroffen. Und jetzt einmal zum Thema, zur Krankheit selber, was ist die Vogelgrippe?
Patrick
00:06:10
Ja, die Vogelgrippe wird ausgelöst durch einen Viruserreger, und kommt ja ursprünglich aus Südostasien oder aus Asien und hat sich mittlerweile halt weltweit schon verbreitet. Also wie gesagt, ich bin jetzt kein Virologe, ich kann das Virus jetzt nicht näher beschreiben als das, aber ich glaube, es ist für den Normalverbraucher und auch für den Landwirt jetzt nicht wichtig, die Wirkungsmechanismen genau zu verstehen, sondern es ist einfach wichtig zu wissen, woher kommt es ursprünglich, worum ist es jetzt für unsere Produktion relevant und wie kommt diese saisonale Aufschwappen, das ja jetzt mittlerweile uns schon seit Jahren begleitet, wie kommt das zustande und, das wird, ja, das wird mittlerweile sehr gut beobachtet, wie du eingänglich schon gesagt hast, welche Gebiete erhöhtes Risiko, starkes Risiko und je nachdem, wo man sich da befindet, gelten halt dann verschiedene Sicherheitsmaßnahmen.
Willy
00:06:59
Genau, da gibt es ja sehr umfangreiche Informationsseiten von der AGES oder vom Verbrauchungsministerium oder Gesundheitsministerium, die sind alle natürlich verlinkt in den Shownotes, sage ich jetzt nur dazu, da findet ihr alles dann unten, aber weil du gesagt hast, Zu tief brauchen wir nicht reinschauen, aber diese Gespräche sollen ja auch immer so ein bisschen Einstieg sein, Einstieg auch für mich, weil ich sage, ich bin konstruktiv ahnungslos an dem, was ich tue. Ein Virus, das ist eine Virenerkrankung, das ist ein Virus, ein Grippevirus in dem Sinne. Was ist jetzt der Unterschied zwischen einem Virus und einem Bakterium oder so, dass man es nochmal ein bisschen einordnen kann, damit man so einen Einstieg hat?
Patrick
00:07:34
Ja, das Blöde am Virus ist halt das, dass er sich nicht so leicht behandeln lässt. Das heißt, ein Bakterium kann natürlich mit antibiotischen Stoffen behandeln, könnte befallene Tiere behandeln und genesen. Das Bakterium quasi vernichten durch antibiotische Behandlung.
Willy
00:07:49
Weil es einen eigenen Stoffwechsel hat, so ein Bakterium.
Patrick
00:07:51
Genau, und der Virus dockt dann die Zelle an, verbreitet sich dann über den Organismus, im Organismus und lässt sich da reproduzieren. In dem Fall ist ja ein RNA-Virus drin. Und das Problem ist halt, wie gesagt, man kann es nicht behandeln. Also man kann da nur die Begleitsymptome behandeln. Und im Falle der Vogelgrippe ist es dann tatsächlich so, es ist vielleicht auch hilfreich zu wissen, wenn jetzt einmal ein Händel stirbt daheim, wenn es wirklich die Vogelgrippe ist, wird es nicht bei einem Händel bleiben, sondern es geht dann sehr schnell die Runde und die Hühner fallen quasi reihenweise um.
Willy
00:08:21
Ja, das schauen wir uns nachher. Das habe ich mir dann eh aufgeschrieben, weil du jetzt gesagt hast, das RNA-Virus. Was ist ein RNA-Virus im Vergleich zu einem Nicht-RNA-Virus? Oder was ist das Spezielle an diesem RNA?
Patrick
00:08:30
Das haben wir ja seit der Corona-Thematik wahrscheinlich alle schon mal gehört. RNA ist die Ribonukleinsäure und DNA ist die Desoxyribonukleinsäure. Das eine ist das, was in den Zellen wirklich drin ist, das Erbgut. Und die RNA zum Beispiel in Form von Messenger-RNA ist der, die die Botschaften aus der Zelle heraus, oder aus dem Zellkern heraus transportiert, um dann eben für die Proteinsynthese zu dienen.
Willy
00:08:54
Okay. Wenn man so ein bisschen googelt und ein bisschen recherchiert zu dem Thema, dann findest du schnell einmal H5N1, quasi als Virus wird beschrieben. Und wenn du es dann weiterliest, dann steht auf einmal Klade 2.3.4.4.b oder sowas. Was ist eine Klade? Also für den Fall, dass ich das irgendwo einmal liese oder so, was kann ich mir darunter vorstellen? Jetzt mal nicht im Detail, aber so einmal grob. Klade habe ich noch nie gehört.
Patrick
00:09:19
Was ich da ganz ehrlich sagen kann, kann ich da jetzt auch nicht beantworten. Also ich nehme mal an, es geht einfach um eine nähere Spezifizierung des Virus.
Willy
00:09:25
Ja, es gibt ja scheinbar sehr, sehr viele Virenmutationen danach, oder?
Patrick
00:09:30
Genau, die können sehr schnell mutieren, was ja das Gefährliche ist. Darum beobachten wir das so genau, dass man immer den aktuellen Erreger quasi hat und Bescheid weiß, wie sich das entwickelt. Aber was jetzt genau, wozu die Klagen sind und wie die Eindehung bei Viren genau funktioniert da.
Willy
00:09:45
Ja, es gibt auf jeden Fall viel davon, was ich so gesehen habe. Man liest dann auch immer von HPAI und LPAI, also Aviera Influenza. Was ist damit gemeint? Was kann ich mir darunter vorstellen?
Patrick
00:09:59
Aviera steht für Vögel und Influenza für Grippe. Also Grippevirus, die Grippe oder Influenza, ist einfach der Fachbegriff, also quasi für die Vogelgrippe.
Willy
00:10:10
Ah, okay. Und das HPI und das LP, das steht für Hochportogen, also das ist der gefährliche Stamm eigentlich, oder? Die gefährliche Variante. Und die LP ist Low-Portogen, also schwer.
Patrick
00:10:22
Ja, da wird es um die, wie schnell es sich fortbreitet und wie schnell es ansteckend ist und so weiter Verlauf. gibt es natürlich verschiedene Typen. Aber wie gesagt, da bin ich leider nicht der Experte dafür.
Willy
00:10:36
Welche Tiere sind jetzt im Prinzip von der Vogelgrippe betroffen? Es heißt ja Vogelgrippe. Sind da nur Vögel betroffen davon oder ist das auch potenziell für andere Tiere?
Patrick
00:10:47
Naja, da gibt es prinzipiell, beim aktuellen Stamm ist es so, es werden nur Vögel angesteckt damit. Das heißt, es kommt von den hauptsächlich Zugvögel, also wassernahe Zugvögel, Schwäne, Enten, Gänse, Reiher, Kraniche und so weiter, die das in sich tragen, die verbreiten das und stecken damit natürlich mit unter Nutzgeflügel an, wo es gefährlich werden kann, aber aktuell, also es gibt einzelne Fälle, wie man jetzt gehört hat in den Nachrichten auch, dass es auf den Mensch übergangen ist, geht aber dann nur, wenn man wirklich intensiven Kontakt mit den betroffenen Tieren oder mit dem biologischen Material hat, also im Normalfall, es hat einmal einen Fall gegeben in der Türkei, glaube ich, die haben Kinder mit frisch abgetrennten Hühnerköpfen gespielt und das natürlich in Schleimhäute bekommen und in die Handcup und dann ist es schon gefährlich, aber jetzt, dass man, Dass man angesteckt werden kann dadurch, das ist nicht der Fall aktuell. Und auch keine anderen Tiere, Säugetiere und sonstige. Also ist jetzt wirklich speziell nur für Vögel relevant.
Willy
00:11:43
Okay. Ja, du liest mehr auf Seiten von der AGES. Du musst wirklich mit den Totentieren direkt in Kontakt sein oder mit Kot etc. Also wirklich intensiver. Wahrscheinlichkeit ist da, aber es ist sehr, sehr...
Patrick
00:11:56
Es ist aktuell, wird auch von der AGES und vom CoGV und Veterinärmedizinern wird auch ganz klar darauf hingewiesen, dass keine Gefahr für den Menschen besteht. Also ich kann auch in einen Stall gehen, wo erkrankte Tiere sich drin befinden und bin da keinem Risiko rausgesetzt, dass ich mich jetzt anstecke.
Willy
00:12:11
Was sind denn die Symptome von Vogelgrippe? Also man liest jetzt, wenn man unterwegs ist und man sieht einen toten Schwan oder man ist dann quasi in einem Stall, ist direkt in der Praxis. Was sind die Symptome, wie ist der Krankheitsverlauf bei der Vogelgrippe?
Patrick
00:12:24
Ja, der Verlauf ist eben, wie gesagt, sehr rasch. Es fängt an mit Apathie und einem Nachlassen von Lust auf Futteraufnahme, Wasseraufnahme. Und dann geht es relativ schnell über, also die Tiere entwickeln auch Fieber, also stehen dann typischerweise im Stall herum aufgebluscht oder regungslos, sind apathisch, das ist so das klassische Anzeichen, das Hühner haben, wenn es mal grob was nicht passt. Und dann geht es schon recht schnell in die Mortalität hinein, dass dann wirklich Tiere ausfallen, also versterben. Und dafür ist eben typisch, dass das sehr schnell sich ausbreitet und mit einer hohen Mortalität verbunden ist. Also es gibt andere Erkrankungen, wo ein Händel mal einen Schnupfen hat, eine Atemwegserkrankung, wir können auch an Coronaviren erkranken, wird auch geimpft dagegen, infektiöse Prochitis, da merkt man dann Rasseln, Niesen, Schnupfen, das streckt sich über mehrere Tage bis Wochen, aber die Tiere sterben nicht dran. Während hingegen bei der aviären Influenza die Tiere sehr bald und in sehr großer Anzahl versterben. Also das ist jetzt für einen Tierhalter nicht wirklich zu übersehen, dass so ein Ausbruch stattfindet. Mhm.
Willy
00:13:25
Wenn ich mir das jetzt so vorstelle, das heißt, ein Tier infiziert sich, wie auch immer, in einem Hühnerstall. Wie schnell geht sowas? Zwei, drei Tage bist du in den ganzen Stall?
Patrick
00:13:36
Naja, der ganze Stall vielleicht tot ist nicht, aber ich würde mal sagen, typischerweise, ein Händel ist schon mal tot. Da denkt man sich nicht viel dabei, geht man am nächsten Tag ins Stall, stehen schon einige apathisch herum und man denkt sich.
Willy
00:13:46
Hoppala, da passiert was. Also die Apathie ist das Erste, was man sieht, also Bewegungslosigkeit schauen, die haben wieder eine Luft.
Patrick
00:13:52
Das merkt eigentlich jeder Tierhalter, egal ob er mehrere tausend oder fünf Hühner im Garten hat, recht schnell, wenn die Hühner apathisch sind und einfach davon betroffen. Und dann, der nächste Schritt ist dann, dass eben mehrere ausfallen. Also Tag 1, 1, 2, dann 2, 3, dann 5, 6 und dann geht es recht schnell an die Dutzende.
Willy
00:14:09
Also exponentielle Entwicklung eigentlich im Prinzip.
Patrick
00:14:11
Genau, exponentielle Gruppen, wie gesagt, sehr schwer zu übersehen, womit man die Geflügelhalter auch immer wieder beruhigen kann, weil es ist nicht die Gefahr, dass man diesen Ausbruch übersieht.
Willy
00:14:21
Okay. Wie kann die Krankheit, wenn es dann sieht, das Tier ist apatisch, weil es sind schon mehrere, und es sagt, oh, jetzt hat es was, nicht? Wie kann ich dann behandeln?
Patrick
00:14:30
Der erste Schritt, selber jetzt behandeln kann ich recht schwierig. Ich muss natürlich meinen Betreuungstierarzt zuziehen, den fragen, und natürlich, dass der sich ein Bild macht vor Ort, und dann im Verdachtsfall wird dann eh getestet und sichergestellt, dass es sich wirklich um den Erreger handelt.
Willy
00:14:46
Ich habe mich gleich aufgeschrieben, den Behördenprozess. Das heißt, wenn ich jetzt ein Tierhalter bin, ich merke, oh, irgendein Tier hat was, dann ist wie ist da der Prozess? Du hast ihn eh schon angefangen zu beschreiben. Ich melde mich mal bei Betreuungstierarzt oder Gefühltstierarzt.
Patrick
00:15:00
Oder wenn ich Privathalter bin, das kann ja jetzt bei den Zuhörern alles sein, von fünf Hünder im Garten bis hin zu... Masthühnerproduktion mit 100.000 Masthühner und dementsprechend gehe ich entweder zu meinem Tierarzt des Vertrauens oder ich gehe zu meinem Betreuungstierarzt und der leitet dann alles Weitere in die Wege.
Willy
00:15:16
Was ist dieses alles Weitere? Also was passiert dann? Also wenn ich den informiere, ich habe einen Verdachtsfall oder auf Gefühl?
Patrick
00:15:22
Ja, dann wird er sich das mal vor Ort anschauen, wird das tote Tier mitnehmen oder Proben nehmen, das an die entsprechenden Labors einschicken, um das zu bestätigen, wenn jetzt von der Symptomatik und vom Verlauf der Tierarzt das so einschätzt, dass es sich um Aviare-Influenza handelt, wenn er jetzt sagt, na, schau, hast du einen Durchfall rein oder ist ein Hühnerschnupfen, dann wird das nicht passieren, also, man muss auch ganz klar die Leute davor warnen, dass sie jetzt irgendwelche Dinge nicht melden dem Tierarzt, weil sie auch Angst um ihre Bestände haben. Also man muss unbedingt natürlich dem Tierarzt Bescheid geben und das melden, weil wenn was ist, dann hilft er ja dementsprechend und wenn es ein Vogelgrippe-Fall ist, kann auch der Tierarzt nicht helfen, aber da hilft mir auch selber nichts, wenn ich das quasi geheim halte.
Willy
00:16:02
Was passiert da im ersten Moment? Weil wenn ihr einen Verdachtsfall habt, dann muss ich ja auf Verdacht einmal den Betrieb zumindest sperren oder wie lange dauert dann so untersuchen, also bis ich dann auch wieder Entwarnung geben kann oder das bestätigen kann.
Patrick
00:16:15
Das geht dann recht schnell, also innerhalb von einer Woche wird dann auf jeden Fall Bescheid gegeben, was jetzt ein konkreter Fall ist. Aber das gehört sehr flott.
Willy
00:16:23
Aber bis dahin darf ich eigentlich nichts weiterverkaufen oder muss ich den Betrieb zumindest isolieren?
Patrick
00:16:30
Genau, wenn ein Verdachtsfall besteht, Da muss ich den Betrieb natürlich entsprechend isolieren. Das empfiehlt dann auch der Tierarzt, dass man zum Beispiel jetzt nicht mit den Eierkischen irgendwo hinfährt oder dass man kein neues Geflügel einstallt oder Geflügel vom Stall verkauft. Natürlich schon mal das Wichtigste. Alles, was am Ort ist, vor Ort bleibt auch, um eben nichts zu verschleppen. Und bis das dann geklärt ist, kann man wieder normal den Betrieb aufnehmen.
Willy
00:16:52
Spannend, weil du gesagt hast, Wochen, denke ich mir, Wochen können natürlich auch brutal lang sein.
Patrick
00:16:58
Einige Tage dauert es natürlich schon, aber man kann sich sicher sein, wenn es ein Verdachtsfall ist, da herrscht natürlich entsprechender Eifer bei den Behörden, dass man das sehr schnell abklärt. Weil umso länger, dass das unklar bleibt, umso schwieriger auf die Situation einzugehen.
Willy
00:17:13
Waren sich dann der Verdacht bestätigt, weil du vorher gesagt hast, natürlich hat man Angst um seine Bestände, weil im Prinzip, wenn du jetzt ein spezialisierter Hühnerbetrieb bist, vielleicht im Vollerwerb, dann ist der Bestand dein Kapital. Wenn der Bestand weg ist, ist das schwierig. Wie geht es denn dann weiter? Bestätigte Hühner, Vogelgrippe, ich sage immer. Vogelgrippe und Hühnergeflügelpest, das bringt es immer durcheinander. Jetzt hast du einen bestätigten Fall am Betrieb, was passiert dann?
Patrick
00:17:40
Ja, wenn das wirklich bestätigt ist, dass es positiv für dieses Virus ist, dann muss der Bestand gekeult werden vor Ort.
Willy
00:17:48
Alle Tiere?
Patrick
00:17:49
Alle Tiere, die sich vor Ort befinden, müssen gekeult werden und das Betriebsgelände muss dann, beziehungsweise der Stall vor allem, muss dann entsprechend desinfiziert und gewaschen werden, dass da nichts überbleiben kann. Und naja, man hat aber auch keinen Benefit daraus, wenn man das versteckt, weil die Tiere sterben so oder so. Und verkaufen kann ich sie auch nicht. Und wenn ich eine Herde abliefer, wenn ich jetzt ein großer Mastbetrieb bin und ich liefere eine Herde ab und ich habe ursprünglich 4.800 Hühner drin gehabt und ich liefere dann 500 zum Schlachthof, würde ich mich auch fragen, was ist da passiert.
Willy
00:18:17
Wo ist der Rest?
Patrick
00:18:18
Und es gibt ja auch eine Lebendbeschau vom Tierarzt und einem Betreuungstierarzt. In einem Großbetrieb wird das nie unter den Tisch fallen, dass ein Ausbruch stattfindet.
Willy
00:18:27
Aber Angst besteht natürlich.
Patrick
00:18:29
Natürlich besteht die Angst. Ein kleiner Trost natürlich bei diesen Betrieben ist, wenn sie in der Größenordnung produzieren, dass die normalerweise eine Versicherung haben gegen solche Ausfälle. Das heißt, es wird da ähnlich wie bei einer Hagelversicherung, wenn man kriegt einen bestimmten Anteil dann ersetzt. Also es ist jetzt natürlich nicht gewinnbringend.
Willy
00:18:48
Das hat man dann eh aufgeschrieben. Das heißt, was passiert? Also ich verliere meinen ganzen Bestand gequält. Das heißt, die Tiere werden geschlachtet und werden dann halt entsprechend entsorgt. Ich glaube, das ist dann über die TKV.
Patrick
00:19:00
Die werden vor Ort notgetötet, also nicht geschlachtet. Schlachten wäre ja immer, betäuben, entbluten und dann weiterverarbeiten. Die werden einfach vor Ort notgetötet, mit CO2 quasi betäubt und dann letztlich vergast, weil ich muss ja schauen, dass das biologische Material sich nicht verbreitet. Deswegen kann ich jetzt mit denen nicht auf einen Schlachthof fahren und die dort schlachten lassen.
Willy
00:19:22
Und dann gibt es eben speziell wie die DKV, die das dann entsprechend auch verwerten können, die war für sowas auch entsprechend.
Patrick
00:19:27
Richtig, also die gehen dann sowieso mit den Falltieren um oder mit den Mortalitäten und auch Schlachthoferwürfe und dementsprechend auch mit Keulungen, wie es auch in einem Salmonellenfall zum Beispiel passieren kann. Mhm.
Willy
00:19:38
Wenn jetzt die ganzen Tiere weg sind, du verlierst jetzt im Prinzip dein Einkommen in dem Moment oder dein Kapital, mit dem du arbeitest, was passiert dann dir als Bauer? Also wer hilft dir dann? Wie kannst du die Einnahmenausfälle abdecken? Also wie schaust du auf der ökonomischen Seite?
Patrick
00:19:56
Ja, das kann von bis natürlich ganz unterschiedlich ausschauen. Das kommt jetzt darauf an, wie lange gibt es den Betrieb schon? Hat er schon finanzielle Rücklagen oder ist das ein relativer Neubetrieb und das ist jetzt die zweite, dritte Herde, die er drin hat. Letztes Jahr war es ja ein sehr großer Legehennenbetrieb, Bodenhaltungsbetrieb, wo die Tiere gekeult wurden. Heuer sind es zwar Gänsebetriebe gewesen, aber eher so im kleineren Bereich, ich glaube so 700, 500 Gänse waren das, die da weg sind. Das ist natürlich für den Betrieb als finanzielles Standbeil ein Totalverlust in dem Fall. Die Gänse wachsen ein knappes halbes Jahr und jetzt hat man Futter reingesteckt, hat man die ganzen Impfungen gemacht, die Betreuung investiert.
Willy
00:20:34
Jetzt ist die Ganselzeit.
Patrick
00:20:35
Genau, jetzt ist die Ganselzeit. als wäre es quasi kurz vor der Schlacht und die Tiere sind jetzt zum Entzogen. Da ist natürlich die Frage, ob der Betrieb eine Versicherung gehabt hat, hoffentlich hat er eine gehabt, dass er zumindest eine gewisse Entschädigung erhält über die Versicherung. Aber nichtsdestotrotz, also das Jahr, im Fall vom Gänsebetrieb, das Jahr ist natürlich verloren.
Willy
00:20:53
Das Jahr, und man hat keine Rücklagen. Also ich frage deswegen, weil irgendwann einmal was von einem Katastrophenschutz gehört oder von einem solchen Fonds oder irgendetwas, aber war mir jetzt auch nicht sicher, ob das nur ein Gerücht war. Das heißt, du musst dich privat dafür versichern, wenn sowas passiert. Und es gibt jetzt von der öffentlichen Seite oder sowas keine Stütze, dass du sagst, okay, scheiße, das Jahr ist der Ding ausgefallen, wir retten das quasi über das Jahr drüber, im Fall von einer Seuche oder von sowas.
Patrick
00:21:18
Da gibt es nichts. Ich wüsste nichts, dass es außerhalb von dieser Seuchenversicherung, die man eben über den Qualitätsgeflügel Vereinigung, QGV zum Beispiel, bietet solche Versicherungen an, wüsste ansonsten nichts, wer einem da helfen würde. Und natürlich ist auch bei solchen Versicherungen immer ausschlaggebend, dass man einerseits einen Betreuungstierarzt hat, andererseits ein Hygienekonzept hat und so wirtschaftet, wie es halt Best Practice ist. Das heißt, wenn ich jetzt in meinem Garten 10 Hennen, 5 Enten, 3 Schwäne, keine Ahnung, alles Mögliche durcheinander habe, dann wird die Versicherung sagen, ja okay, logisch.
Willy
00:21:52
So typische Haustüre, was man jetzt hat.
Patrick
00:21:54
Naja, es gibt ja alles von fünf Hühner im Garten bis hin zur Großproduktion. Und da ist natürlich wichtig zu wissen für die Betriebe, auch die Versicherung, wenn man sie zahlt, sucht sich natürlich mögliche Auswege, das nicht zu bezahlen, weil da geht es um große Summen und wenn da irgendein Lücke im Hygienekonzept ist oder was, dann droht man immer durch die Finger zu schauen.
Willy
00:22:16
Du sprichst das eher an, was wird denn standardmäßig von betrieblicher Seite gemacht, um den Eintrag von einer Vogelgrippe oder von anderen Viren in den Stall zu erzeugen? Begrenzen. Ganz verhindern kannst du das ja nicht, sonst gab es das ja nicht. Was sind denn also die grundlegenden Vorkehrungen, wo so ein Betrieb einfach treffen muss?
Patrick
00:22:36
Genau, es gibt da eh ein umfassendes Hygienekonzept, eben das man sich herunterladen kann über den QGV zum Beispiel, die Flügelwirtschaft Österreich hat da Infos dazu. Hygienekonzept, das heißt einfach mal, man schaut, dass mal grob nichts in den Stall reinkommt. Das fängt an damit, dass man andere Schuhe im Stall hat, als wir draußen, dass man nicht von draußen nach drinnen hineinläuft in den Stall. Wenn man Weidehaltung hat, dann ist auch die Weide entsprechend Teil dieses Hygienekonzepts. Jetzt aktuell haben wir Stallpflicht, das heißt die Tiere sind nicht auf die Weise Weide zulassen, sondern man muss sie eben im Stall behalten.
Willy
00:23:09
Als Konsequenz von der aktuellen Vogelgrippesituation.
Patrick
00:23:14
Das heißt, man muss die Hühner im Stall lassen oder in einem überdachten Außenschauraum, wo der Kontakt der Tiere von Kot oder von Wildvögeln geschützt ist. Und prinzipiell Ein Hygienekonzept heißt einfach jede Maßnahme, mit der ich sicherstelle, dass der Keimeintrag zu meinem Tierbestand verringert wird. Klassischerweise, wie gesagt, Schuhwechsel, Schwarz-Weiß-Bereich, wo man sich umzieht. Das kann bis hin zu Eltern-Tier-Betriebe sein, die sich vor allem in den Stall gehen, duschen und dann dahinter nochmal eine Schleuse haben und sich umziehen. Also je nachdem, wie, das ist immer Kosten-Nutzen-Abwägung, wie groß ist das Risiko, dass ich was reinbringe und wie groß ist generell mein Hygienekonzept oder wie umfangreich.
Willy
00:23:57
Wir fahren vorher, schauen wir noch einmal zurück, wann jetzt wirklich einmal ein Fall auftritt am Betrieb. Also der Betrieb selber wird dann isoliert. Genau, eine Schutzzone eigentlich. Da gibt es eine Schutzzone. Ich glaube, es gibt eine Schutzzone und dann gibt es noch Gefahren oder so eine Zone in einem Umkreis von 10 Kilometern. Was ist da der Hintergrund oder was denkt man sich da?
Patrick
00:24:19
Naja, wenn jetzt jemand in der Zone betroffen ist und der Nachbar hat zum Beispiel auch Geflügel oder der übernächste Nachbar, das nächste Dorf, das ist eine recht große Zone, dann sind natürlich die auch entsprechend überwacht und muss man da auch entsprechende Vorkehrungen treffen. Es kann ja sein, dass du jetzt, du bist ein Legehennenbauer, der LKW kommt zu dir die Eier holen und der Vater danach zum Nachbar weiterholt dort die Eier.
Willy
00:24:42
Also der nimmt das quasi einmal im Kreis mit.
Patrick
00:24:45
Genau, der nimmt das mit und dementsprechend werden diese Zonen eingerichtet, um eben auch umliegende Betriebe zu schützen und nicht nur jetzt punktuell den einen Betrieb zu isolieren, sondern auch umliegende Betriebe da mit in dieses Monitoring zu nehmen und vor möglichem Eintrag zu schützen.
Willy
00:24:59
Also der Betrieb selber ist isoliert, dann gibt es diese Schutztone, ich habe jetzt gerade nachgeschaut, drei Kilometer, ein Radius von drei Kilometern, dann gibt es noch so eine zehn Kilometer Überwachungszone, wo dann auch noch einmal speziell drauf geschaut wird.
Patrick
00:25:09
Genau, wo dann auch regelmäßig beprobt wird und drauf geschaut wird, dass in dem Umfang nichts passiert. Und es gibt ja zwei recht große Studien aus dem Jahr 2015 und 2017, glaube ich, kann ich da nicht mehr auch hineinschicken, was so eine umfangreiche Risikoanalyse gemacht worden ist, einmal in Nordamerika und einmal in Holland, und die größten Risikofaktoren identifiziert wurden, und das seien eben Strukturen wie zum Beispiel der LKW mit den Eiern, also der von Betrieb zu Betrieb fährt, in dem Fall von der Studie mit über… Die Logistik.
Willy
00:25:41
Ne?
Patrick
00:25:41
Ja genau, die Logistik, weil natürlich, wenn ich tausende Eier jeden Tag habe zum Wegbringen, es muss ein LKW herkommen, es muss ein Futter-LKW herkommen, der fährt nicht mehr zu mir, der wandert auch noch hin. Und da haben sie eben verschiedene Faktoren analysiert, von anderen Tieren am Betrieb bis hin zu eben, ob der DKV-Container regelmäßig zu dir kommt. In Amerika ist es nicht so leicht, dass jetzt… Tierkörperverwaltung, ja. Genau, Tierkörperverwaltung, dass ich meine Hühner wegbringe, sondern es kommt ein LKW, der holt das ab. Der war natürlich auch ein großer Verbringer von Viren, der nur zu Betrieben fährt, wo eben tote Tiere sind und so weiter. Also dieses Risikomanagement gilt es da zu optimieren.
Willy
00:26:18
Okay. Ja, man hört schon, wenn es dann wirklich soweit ist, dann muss man wirklich viele Sachen gleichzeitig schauen. Du hast vorher gesagt, es gibt Gebiete mit, du hast von der Steuerpflicht geredet, es gibt ja Gebiete mit erhöhtem Risiko und dann gibt es Gebiete mit hohem Risiko. Und die Steuerpflicht ist ja dann der Unterschied zwischen dem erhöhten Risiko, glaube ich, wo man dann auch schon drauf schauen muss, dass die, im Prinzip versucht man die Tiere von Wildvögeln fernzuhalten, oder dass man den Kontakt zwischen dem Nutzgeflügel und den Wildvögeln verhindert,
Patrick
00:26:51
Oder ist das richtig? Genau, also die Gebiete mit hohem Risiko, das sind jene, die gewässernah sind, das sieht man schön auf der Kraute, die du vorher gehabt hast von der AGES, wo man eben sieht, entlang der Gewässer, das schaut doch gleich mit bei mir. Ja genau, siehst du den Flüssen entlang, da ist eben das hohe Risiko, weil eben da wirklich Zugvögel sich niederlassen, sich erholen und dann weiterfliegen, also da habe ich einen sehr hohen Durchsatz an Zugvögel und dann das Gebiet mit erhöhtem Risiko, das ganze Gelbe, da ist trotzdem Stallpflicht, also Stallpflicht ist im ganzen Bundesgebiet aktuell, also auch ab ein Hühner ist jetzt neu, früher war es ja mal bis 350, dann bis 50, jetzt haben wir gesagt, naja, jedes Jahr. Aber ab einem.
Willy
00:27:29
Hund bist du schon eine Gruppe quasi. Soziologisch schaue ich da natürlich ordentlich drauf.
Patrick
00:27:34
Zwei.
Willy
00:27:34
Aber ich sage jetzt nur kurz für die Führer, wir schauen da beide auf eine Karte von der AGES, die gibt einen Link dann in die Shownote. Und der Zusammenhang ist mir nämlich nicht aufgefallen. Tatsächlich, dort wo die roten Gebiete sind, sind auch sehr, sehr viele Gewässer. Das heißt, du hast, was ist genau dieser, warum ist der Zusammenhang? Ich meine, es ist für manche offensichtlich, aber vielleicht erklärst du auch noch einmal für das bessere Verständnis.
Patrick
00:27:54
Genau, weil eben der Virus durch Zugvögel verbreitet wird, die halt oft Wasserzugvögel oder hauptsächlich Wasserzugvögel sind. Enten, Gänse, Schwäne, Kraniche und Störche zum Beispiel. Also die ziehen halt da durch und die ruhen dann in der Nähe vom Gewässer, machen dort Rast, finden dort auch Nahrung und dementsprechend sind die Gebiete nochmal gefährdeter darauf hin, dass sich dort irgendwo, ein infizierter Vogel niederlässt, dann verstirbt oder seine Keime verschleudert und das dann irgendwie in einen Stall gelandet.
Willy
00:28:25
Die kann einfach von oben runter Ja,
Patrick
00:28:27
Meistens ist er dann schnell unten.
Willy
00:28:30
Über Kot geht es ja auch.
Patrick
00:28:31
Genau, über Kot kann es auch übertragen werden. Und natürlich habe ich das nicht im Griff, dass jetzt meine Weide nicht überflogen wird und da Kot landet, den die Hühner dann entsprechend aufnehmen oder dass sich auch tatsächlich Zugvögel auf der Wiese niederlanden.
Willy
00:28:44
Ich habe es in Inmok gelesen, deswegen müssen die Tränken im Idealfall überdacht sind, auch schon bei erhöhtem Risiko. Und bei hohem Risiko hast du dann eben die Stallpflicht, weil du sagst, alle eine.
Patrick
00:28:53
Die Stallpflicht hast du generell bei beiden.
Willy
00:28:55
Hast du bei beiden?
Patrick
00:28:56
Also sie ist jetzt aktuell in ganz Österreich ausgerufen, die Stallpflicht.
Willy
00:29:00
Ah, also unabhängig jetzt vom erhöhten Risiko oder von hohem Risiko.
Patrick
00:29:03
Ja, aktuell ist im gesamten Bundesgebiet Stallpflicht.
Willy
00:29:06
Au, okay. Kann es jeder Betrieb umsetzen?
Patrick
00:29:10
Ja.
Willy
00:29:11
Wie geht man da um?
Patrick
00:29:12
Ist natürlich sehr unterschiedlich. Ich meine, wenn ich jetzt ein Mastbetrieb bin, der Jungtiere aufzieht, die maximal sechs Wochen alt werden im konventionellen Bereich oder acht Wochen im Bio-Bereich, dann würde ich die ja wahrscheinlich aktuell bei Minusgrade ohnehin nicht auf die Wiese lassen, weil die brauchen Wärme und die sollen jetzt unbedingt draußen rumlaufen.
Willy
00:29:30
Also die Stallkapazität ist grundsätzlich bei den Betrieben?
Patrick
00:29:33
Genau, die Stallkapazität muss einmal prinzipiell gegeben sein. Es ist dann eher das Thema, was jedes Jahr dann wieder aufpoppt mit der Freilandhaltung, weil wenn die Stallpflicht jetzt bis in den Frühjahr hinausgeht und ich kaufe mir im Geschäft aber Bio-Eier und Freilandeier, weil ich will, dass die Tiere auf der Wiese waren, dann waren sie das natürlich aktuell nicht. Wie gesagt, nun, jetzt gerade witterungsbedingt, sind die wenigsten Hühner auf der Wiese, also unsere Hühner sind auch eingesperrt, jetzt wegen der Stallpflicht, aber der Fahrwege wegen der Witterung.
Willy
00:30:00
Sie wurden auch nicht rausgegeben, wenn es offen war, oder wie?
Patrick
00:30:02
Also wenn es wirklich stürmt, regnet, nass ist, Hühner sind mehr Schönwettervögel, es macht ihnen die Kälte nichts, es macht ihnen der Nebel nichts, aber Wind, Sturm, Regen, Schnee ist nicht toll für Hühner und da lässt man sie dann ohnehin drin. Ist dann was anderes, wenn es dann Richtung Februar, März geht, wenn es schon wieder schöner wird. Aber das muss man dann halt schauen, wie lange diese Stallpflicht anhält aufgrund der solchen Lage. Und es gibt da diese Ausnahmeregelung, dass man eben während der Stallpflicht die Eier dann trotzdem als Bio-Freiland vermarkten darf. Über eine gewisse Zeit, ich glaube es sind 16 Wochen, wo das sein darf.
Willy
00:30:36
Ja gut, ich denke jetzt mal nur vom Gefühl her, ich kann ja nichts dafür, dass die Stallpflicht gerade ist. Also das dann zu sanktionieren wäre halt auch schwierig.
Patrick
00:30:45
Natürlich, das würde die Existenz bedrohen von sehr vielen Produzenten und es würde natürlich die ganze Branche in die Richtung hin sehr wehtun, wenn man das machen würde. Deswegen gibt es da diese Ausnahmeregelung über begrenzte Zeit. Aber es ist natürlich nicht unkritisch und die Betriebe sind ja auch entsprechend für Freilandhaltung ausgelegt. Und haben jetzt da auch keinesfalls eine Freude damit, dass sie die Tiere einsperren müssen. Schwieriger ist es dann schon mit Gänse, die ja wirklich Weidegans, sagt der Name schon.
Willy
00:31:12
Genau, die werden getrennt behandelt irgendwie. Gänse und Enten sind ja irgendwie wieder ein eigener Fall, oder? Eigene Kategorie?
Patrick
00:31:21
Ja, die sind deswegen eine eigene Kategorie, weil eine Gans, wenn man sie nicht reintreibt in den Stall, dann schlaft die draußen. Also eine Gans kann auch bei minus fünf Grad auf der Wiese sitzen, schlaft dort und fühlt sich pudelwohl, genauso die Ente und Gänse dann in fortgeschrittenem Alter einzusperren, auf engeren Raum ist für die Betriebe nochmal viel schwieriger als jetzt Hühner, die ja ohnehin jeden Tag wieder in den Stall zurückkehren und das ist natürlich für die, also jetzt hat es Gott sei Dank nach Martini getroffen, das heißt ein Großteil der Gänse ist schon geschlachtet worden, aber natürlich die Weihnachtsgänse und so weiter, die jetzt eingesperrt wurden, für die Betriebe ist das eine absolute Herausforderung.
Willy
00:31:57
Weil die einfach auf dem Raum nicht miteinander nicht gewohnt.
Patrick
00:32:01
Genau, sie sind sich gewohnt.
Willy
00:32:03
Schlägereien.
Patrick
00:32:04
Naja, man denke zurück an Corona mit Lockdown, wenn die vorher im Freiland waren und dann eingesperrt wären, ist natürlich nicht toll für die.
Willy
00:32:12
Aber vom Sozialgefüge, das heißt, sie streiten.
Patrick
00:32:15
Ja, genau, sie fangen an Streiten.
Willy
00:32:16
Ich sage jetzt streiten, ich weiß, Fachleute sagen sicher anders.
Patrick
00:32:20
Nein, das passt schon. Sie streiten miteinander, ja. Ist einfach schwieriger für die Betriebe. Und natürlich, das Wachstum ist dann auch nicht mehr so gut, wenn sie aufgrund der enge Streiten anfangen und ein bisschen Stress haben. Also es ist für den Betriebsleiter dann auch nicht.
Willy
00:32:34
Für das Ökonomisch nicht gut, für den Menschen nicht gut. Also gar nicht gut. Ja. Kann man so zusammenfassen. Einen Punkt, den ich mit dir noch besprechen möchte, das ist das Konzept oder die Idee von einer Mensch-Dier-Beziehung. Oder was passiert da eigentlich auf einem Betrieb? Was hat das für Auswirkungen auf die Halter, auf die Tiere? Wenn jetzt so eine Meldung kommt, wir haben da einen Infektionsfall oder so, was macht das mit dir? Du bist ja aus der Praxis im Prinzip, was macht das? Mit dir als Mensch, wenn du siehst, okay, jetzt müssen meine ganzen Tiere gequält, das muss ein Fachbegriff werden. Und was hast du für einen Eindruck, wie geht es dir, was hast du für die Tiere?
Patrick
00:33:16
Das ist natürlich sehr abhängig davon, was der Mensch oder der entsprechende Tierhalter, ich sage jetzt einfach mal Tierhalter, egal in welcher Anzahl und Größenordnung, was der für einen Bezug zu seinen Tieren hat und welche Nebeneffekte da mitschwimmen. Das kann natürlich sein, dass das jetzt die fünf Lieblingshändler sein und die werden behandelt wie Hund und Katz und das sind die Haustiere und das heißt, sie müssen getötet werden, obwohl sie ja augenscheinlich gesund sein, im schlimmsten Fall. Das ist ja das, wovor sich die Leute fürchten und dann vielleicht irgendwas einmal nicht einschicken oder nicht melden, weil sie eben Angst haben, dass da ihre Lieblinge jetzt getötet werden. Diese Angst muss man allerdings den Leuten nehmen, weil mit gesunden Tieren passiert das nicht. Also niemand im Bereich der Veterinärmedizin oder Behörden, lasst jetzt zum Spaß Geflügeltötungen anordnen. Also es hat dann wirklich immer einen triftigen Grund. Und das andere ist natürlich, wenn ich jetzt in einen Produktionsbetrieb denke, da ist natürlich einerseits die Herausforderung, den Bestand zu keulen, also das Wirtschaftliche, andererseits natürlich haben wir eh geredet davor mit den Ganseln. Du kümmerst dich jetzt ein halbes Jahr um die Ganseln, ziehst du dir auf, schaut, dass alles passt und jeden Tag von früh bis spät bist du mit der Betreuung der Tiere beschäftigt und auf einmal heißt es jetzt so und die kommen jetzt alle weg. Und das ist natürlich, jeder Tierhalter, der seine Tiere zur Schlachtung führt, hat keinen Spaß dabei, ich weiß das bei uns selber auch immer, der Schlachttag ist nicht der schönste Tag, sondern es ist der schlechteste Tag und der Tag dann auf und dann auch ist wieder besser, weil das tut man verpackt und da geht man dann mit dem Produkt um, dann ist es quasi ein Erfolgserlebnis, aber das Erfolgserlebnis bleibt ja aus, wenn die Tiere getötet werden, das heißt, die kommen weg, die Arbeit war für nichts und die Der entsprechende Kundenkontakt, der das dann wieder aufbaut, zum Beispiel, jawohl, das hat sich rentiert und meine Arbeit wird wertgeschätzt. Und das war alles für einen guten Zweck, auch wenn es da eine schlechte Tag im Leben des Hundes oder der Gans sein muss. Das fällt natürlich alles weg. Also es ist natürlich auch psychologisch nicht zu unterschätzen, was die Betriebe oder die Tierbetreuer da natürlich miterleben.
Willy
00:35:14
Ja, das hast du auf der einen Seite, da haben wir ja vorher geredet, den ökonomischen Schaden, wann das passiert. Aber ich habe irgendwann einmal so den Eindruck gehabt, so über viele Gespräche und viele Jahre, dass je größer das Tier, desto enger die Beziehung. Also du hast wenige große Tiere, wie Kier, Jax oder die sind eh schon im größten Bereich. Und je kleiner die Tiere werden und je mehr das werden, desto geringer ist die Mensch-Tier-Beziehung, weil bei tausend Händeln haben sie keinen Namen mehr. Genau. Oder sowas. Aber das passt jetzt nur so peripher ein bisschen zum Thema, aber das ist ja echt ein spannendes Thema. Wie geht es denn am Händel heute? Was ist da die Mensch-Tier-Beziehung zwischen einer Bäuerin, einem Bauern und einem Händel?
Patrick
00:35:56
Ja, natürlich betreut man eine Herde, aber die Herde ist ja keinesfalls anonym. Also man kennt die Herde. Jede Herde hat ihren eigenen Charakter und ihr eigenes Wesen. Und auch wenn jetzt die einzelnen Händel keinen Namen haben, ist natürlich trotzdem eine sehr intensive Betreuung. Und auch wenn Hühner klein sind, es gibt natürlich im Hobby-Hühnerhaltungsbereich Leute, die fahren mit einem Händel mit einem gebrochenen Flügel zum Tierarzt, lassen das operieren, zahlen da hunderte bis tausende Euro. und das ist halt die, keine Ahnung, die Sabine. Und die Sabine ist uns das wert. Oder es gibt eine Legenot und dann wird das Ei herausoperiert. Also die Größe des Tieres jetzt alleine hindert nicht, dass man eine sehr enge Beziehung damit aufbaut. Und haben ja genauso einen Charakter und ein Wesen und eine Art, wie Hund und Katze auch.
Willy
00:36:42
Aber ist es dann nicht nachvollziehbar, dass wenn ich jetzt ein Fall habe von Vogelgrippe, verändert jedes Tier eine Vogelgrippe? Also ist es immer tödlich oder kann es auch sein, gibt es Überlebenschancen? Weil wenn wir im Beziehungsbereich sind, sind Überlebenschancen dann schon wieder wichtig.
Patrick
00:36:56
Genau, natürlich gibt es Überlebenschancen, rein statistisch. Das Problem ist, der Erreger überlebt hat dann auch in dem Tier. Also deswegen wird da der Bestand gekeult und, Und wie gesagt, da gibt es keinen guten Ausgang.
Willy
00:37:10
Das heißt, wenn ich jetzt mal Händel schnappe und diesen Keller sperre, damit es keiner siegt oder sowas?
Patrick
00:37:14
Ja, dann muss ich es entweder ein Leben lang isolieren und dann hoffentlich vor allem anderen auch isolieren, dass sich das nicht weiter verschleppt, weil wenn ich dann wieder Händeln dazugebe zu dem anderen, nachher sterben die halt dann. Also da gibt es keinen guten Ausgang, auch wenn jetzt da Einzelne überleben würden durch die Infektion. Natürlich 100% Mortalität ist immer schwer zu sagen. Großteil wird sterben, aber ich habe den Erreger im System. und in meinem Stall und eben auf dem Huhn.
Willy
00:37:40
Letzte Frage zu dem Thema, wenn du versuchst, keine Ahnung wie das geht, in so ein Tier reinzusetzen, wie würdest, natürlich ist es eine schmerzhafte Krankheit, ist es eine Krankheit, die recht schnell geht, leidet das Tier dann sehr?
Patrick
00:37:56
Ja, natürlich, das ist auch im Sinne von Tierwohl, Neudenken und Tierbetreuung, Denken, ein Tier von selber verenden zu lassen, kann nie eine Option sein. Also es ist nie ein Zeichen guter Tierbetreuung. Als Tierhalter bin ich immer verantwortlich, dass ich Leid entweder minimal halte, das unterbriche, indem ich es erlöse oder behandle. Aber Tiere zugrunde gehen lassen, wie es halt leider beim Geflügel manchmal passiert, weil es einerseits schnell gehen kann, und andererseits übersieht man es einmal. Und andererseits Hühner sind ja Beutetiere, also die werden von anderen Tieren gefressen. Dementsprechend lassen sie sich nicht gerne anschauen, wenn sie krank sein. Das heißt, sie stehen irgendwo gepluscht da drum und man muss halt genau schauen, okay, rasch das. Sie versuchen das zu verstecken natürlich, weil sie wollen einerseits ihren Kolleginnen gegenüber keine Schwäche zeigen, dass die sie nicht ausgrenzen, weil natürlich die Gesundheit des einzelnen Tieres bedroht die Gesundheit des sozialen Gefüges. In der Natur werden die dann verstoßen und der Fuchs freut sich. Und im Hühnerstall steht das halt irgendwo in der Ecke herum und leidet halt stummfasig hin. Aber nichtsdestotrotz leidet es natürlich. Jeder, der schon mal eine Männergrippe gehabt hat oder schlimmeres, Grippe und so weiter und so fort, der weiß, dass Kranksein keine Gaudi ist.
Willy
00:39:11
Es gibt eine böse Zunge, die behaupten, Männergrippe ist gar keine Krankheit.
Patrick
00:39:14
Ja, ich habe auch so eine böse Zunge zu Hause.
Willy
00:39:18
Ja, genau. Dann schauen wir, dann nehmen wir das einmal, machen wir nochmal einen Punkt und schauen wir zum nächsten Thema. Ein Ding, was man dort noch aufgeschrieben hat, ist Impfen. Mir hat ein Bauer im Vorfeld gesagt, in Österreich wird ja nicht geimpft oder nicht präventiv geimpft. In Italien, Frankreich, glaube ich, wird geimpft. Was ist denn da diese Diskussion um dieses Impfen? Was spricht da dafür? Was spricht da dagegen? Was ist da dein Stand?
Patrick
00:39:42
Ja, also ich habe mich kurz davor noch auch darüber informiert, wie die aktuelle Situation ist. Weil natürlich jeder hätte da gerne eine Impfung. Und ja, wie die Virologer gerne sagen, Impfen heißt, sich mit der Seuche abzufinden. Also man hat dann einfach den Erreger irgendwo vorhanden und es ist ja nicht so leicht, einen Impfstoff zu entwickeln und dann zu erproben und zu testen und dann zuzulassen. Also das Verfahren ist irrsinnig aufwendig. In Frankreich haben sie es nach meiner Information nur einmal mit Wasserflügel gemacht, also eben mit Enten und Gänse. Ich weiß nicht, wie es jetzt in anderen Ländern mit Pilotprojekten ausschaut, aber es ist in Deutschland einmal gesagt worden, dass es noch nicht so weit ist, dass sie einen Impfstoff haben. Das kann wenige Jahre dauern, bis dann wirklich einer da ist und zugelassen ist. Und dann wäre das Problem natürlich in dem Sinne abgeschwächt. Also man hat ja im Geflügelbereich, was viele nicht wissen, Geflügel wird ja auf eine breite Palette an Erkrankungen geimpft. Und das fängt ja an mit infektiöser Bronchitis, eben Coronavirus. Die Hühner sind da wesentlich bereiter, sich impfen zu lassen als die menschliche Bevölkerung. Da wird der durchgehende Bestand in ganz Europa, wird auf IBE geimpft.
Willy
00:40:54
Also es gibt schon Impfungen. Grundsätzlich werden Tiere ja auch geimpft.
Patrick
00:40:57
Genau, absolut. Es gibt eine Unmenge an Impfungen, mit denen man auch sehr viele Seuchen ausgerottet hat. Im Nutzgeflügel bestand sehr viele gefährliche Seuchen, eben nicht. IB, Marek, kann man es nachschauen.
Willy
00:41:10
Also gibt es einen Tick. Gibt es eine Listen.
Patrick
00:41:12
Ja, ja, gibt es eine Listen. Und wir am Betrieb lassen auch unsere Tiere immer gegen alles Mögliche impfen, weil halt einfach die Tiere, wenn sie im Freiland sind, mit diesen Erregern in Kontakt kommen. Und Vogelgrippe wäre natürlich sehr wünschenswert, dass man eine Impfung hat. Und ich denke, es wird in den nächsten Jahren dann auch soweit sein.
Willy
00:41:29
Also du glaubst, der Trend geht Richtung Entwicklung der Trend?
Patrick
00:41:34
Die ersten Pilotprojekte sind da. Das funktioniert einmal. Es ist halt ein Thema der Zulassung und der Entwicklungsarbeit. Aber ich denke einmal, die großen Parameter, also sehr relevante Seuche, sehr große wirtschaftliche Schäden, sehr großes allgemeines Risiko auch für die Bevölkerung im Sinne von Lebensmittelsicherheit. In Amerika haben sie ja Eierknappheit und Geflügelfleischknappheit gehabt, zeitenweise. Also ich denke, alle Fahnen stehen dann in die Richtung, dass man sich damit beschäftigt, dass es einen Impfstoff gibt.
Willy
00:42:04
Ja, weil das Argument von dem Landwirt, mit dem ich da geredet habe, habe ich selber in der Branche tätig, gesagt, die Impfung, grundsätzlich hat er nichts gegen die Impfung, aber erstens mal ist es ja sehr, sehr teuer in der Entwicklung und zweitens hat er gemeint, es kann sein, dass diese Virenstämmen dann wieder mutieren. Das ist wahrscheinlich, ich sage mal, wie bei den Kladen da mit 17p, irgendwas und dass du dann wieder die Impfung adaptieren musst und dass das ziemlich hohe Kosten sind und dass im Prinzip die Entschädigungszahlungen sonst anfallen, geringer sind wie die Kosten für die Impfung. Also das ist so dargestellt, ich weiß auch nicht genau, wo die Entwicklung dahin geht.
Patrick
00:42:37
Ja, das kommt natürlich wahrscheinlich darauf an, wen man fragt. Also ich denke mal die Versicherungszahler. Ja, es kommt immer darauf an, wie wird die Versicherung finanziert. Wenn ich jetzt als Branche hergehe, aber meistens ist ja die Branche nicht ein Unternehmen, sondern die Branche sind Landwirte, Tierärzte, Unternehmen und so weiter und so fort. Und wenn da der Gesamtschaden größer ist als der Nutzen, das ist eine Sache, aber ich denke mal im Falle einer Impfung, wenn das funktioniert, und das Thema hast du ja mit Salmonellen auch, also Salmonellen werden auch geimpft, bei Salmonellen gibt es auch verschiedene Stämme von, wirklich sehr gefährlich und du musst die Herde quasi vernichten, bis hin zu, ja, sollst du halt gut durchkochen. Also das Thema hat man bei Salmonellen auch und bei anderen Erregern. Und auch das Thema der Mutation und Weiterentwicklung wird immer bleiben.
Willy
00:43:28
Ist das jetzt, wie ist denn der Eindruck, ist der Umgang oder die Wahrnehmung zum Thema Vogelgrippe, ist das eh schon irgendwie angekommen, nimmst du da noch eine gewisse Beunruhigung seitens der Konsumenten wahr oder ist es eher so, wie du sagst, mit Salmonellen, ist es auch saugfährlich, kann aber wir eine Salmonellenvergiftung haben, aber es bricht jetzt auch keine Panik mehr aus, wenn einmal wo eine Salmonelle ist oder irgend sowas. Wie ist denn da der Stand deiner Meinung nach rund um die Vogelgrippe?
Patrick
00:43:57
Puh, also wie es in der allgemeinen Bevölkerung aussieht, kann ich jetzt ganz schwer beurteilen.
Willy
00:44:02
Du hast ja zum Beispiel daheim im Betrieb, ihr machte Direktvermarktung, das heißt, ihr habt ja viel Konsumentenkontakt in dem Sinne.
Patrick
00:44:07
Da gibt es jetzt nicht wirklich Bedenken, weil für dir, also die Konsumenten, die wir haben im Bereich der Direktvermarktung, die sind schon sehr gut informiert und die wissen jetzt natürlich, dass wir ihnen kein an Vogelgrippe erkranktes Huhn verkaufen würden, an dem sie dann möglicherweise erkranken. Also da ist die Situation relativ entspannt. Ich glaube, das ist wirklich für die Erzeuger selber die stressigste und angespannteste Situation ist, also für die Geflügelhalter. Und da gibt es immer wieder Fronten, die aneinander geraten, eben Kleingeflügelhalter, Hobbygeflügelhalter, die geben die Großen die Schuld und die Großen geben die Kleinen die Schuld. Also da würde man sich wünschen, dass mehr Zusammenhalt herrscht und dass auch jeder, der nur 5 und 10 Händen hat, genauso auf seine Biosicherheit achtet, weil der genauso eine Gefahr sein kann.
Willy
00:44:55
Den Vorwurf höre ich ja immer wieder, jetzt nicht nur im Zusammenhang mit der Vogelgrippe, sondern generell, wenn du das hobbymäßig machst, das sind nicht Haustiere, du gehst mit Haustiere anders um als mit Nutztiere. Aber die Gefahr ist da, das heißt, du müsstest eigentlich im Prinzip die gleichen Anforderungen bei Armhändl, wie gesagt, der Gruppe, mit Armhändl schon die Biosicherheitsmaßnahmen umsetzen.
Patrick
00:45:18
Genau, ich muss mir ja genauso überlegen, Ich meine, natürlich für den Betreffenden, ja, da sind halt meine fünf Händel hin, ist jetzt der Schaden, vielleicht der emotionale Schaden groß, aber der finanzielle Schaden ist klein. Aber nichtsdestotrotz kann ja ein Replikator sein und ein Verbreitungspunkt für das Virus und das darf man natürlich nicht unterschätzen. Und auch wenn das jetzt nachweislich nicht, wie soll ich sagen, funktioniert. Wo das Virus dann letztlich herkommt. Das kann dir dann keiner sagen, ist es bei deinem Nachbar im Hirnerstall zuerst gewesen oder war es ein Taube, der bei dir gelandet ist oder wie auch immer.
Willy
00:45:50
Es gibt keinen Schuldigen.
Patrick
00:45:51
Nein, es gibt keinen Schuldigen.
Willy
00:45:52
Das ist so blöd.
Patrick
00:45:53
Es gibt blöderweise keinen Schuldigen.
Willy
00:45:54
Wir gehen immer seelisch damit um, wir können keinen Befinden, keinen Schuldigen.
Patrick
00:45:57
Ja, das ist schwierig und dann sucht man halt einen Schuldigen. Und das sollte halt mit passieren. Und um diese Schuldsuche ein bisschen zu vermeiden und ein bisschen mehr in den Dialog zu treten, wäre es halt auch gut, wenn Kleingeflügelhalter oder Hobbygeflügelhalter sich genauso informieren, Betreuungstierärzte sich suchen, die sich auskennen mit dem Thema Geflügel. Das ist auch ganz wichtig, weil das oft ein Lücker ist. Entweder bin ich Kleintierarzt und behandle den Hamster, den Hund und die Katze oder ich bin Geflügel-Tierarzt und behandle große Bestände. Aber was machen wir mit den ganzen Kleingeflügel- und Hinterhofhaltern, die genauso Betreuung brauchen, die auch gerne bezahlt wird, aber wo oft einmal die Spezialisierung von Seiten Tierarzt fehlt.
Willy
00:46:35
Das SIGS-System habe ich gar nicht vorbereitet gehabt, aber so vom Gefühl her ist schon ein Trend da gewesen, über die, ich weiß nicht, wie alt der Trend jetzt ist, spätestens seit Corona, so mit Selbstversorgung wieder ein bisschen und so im Hinterhof vielleicht handeln heute noch, vielleicht sogar in der Stadt am Balkon. Wie problematisch ist so ein Trend? Kannst du diesen Trend auch bestätigen? Auf jeden Fall,
Patrick
00:46:56
Der Trend ist natürlich da und ist stark steigend, nicht nur in Österreich, sondern auch, sagen wir mal, in der westlichen Welt allgemein. Diese Gartengeflügelhaltung, Selbstversorgung, selber die Eier produzieren, ist prinzipiell zu begrüßen, weil ich begrüße jeden Trend der Tierhaltung wieder näher an den Menschen bringt, also von dem her sehr positiv, aber man muss sich natürlich auch Gedanken darüber machen von der Gesundheit der Tiere, über die Betreuung, über dahin, was mache ich, wenn die alt und krank seien und so weiter und so fort. Also man muss sich halt wie bei jedem Tier recht umfangreich informieren und sicherstellen, dass ich die Gegebenheiten auch bieten kann.
Willy
00:47:31
Ich habe jetzt fünf Händeln bei mir am Balkon in Wien im zweiten Bezirk, ist das fiktiv natürlich als Beispiel. Und Wo muss ich mich informieren oder wo finde ich die beste Information und mit wem rede da, wenn ich alles richtig machen will und mir das auch wichtig ist?
Patrick
00:47:48
Also eine von den nettesten und umfangreichsten Broschüren für Kleingeflügel- und Privatgeflügelhalter ist von der Tierschutzombudsstelle Graz. Ich denke, die Wiener Tierschutzombudsstelle wird das genauso vertreiben. Geflügel im städtischen Bereich ist wieder ein Sonderthema. Da gehe ich jetzt nicht näher darauf ein, was da von mir dazu sagen würde. Aber da gibt es tolle Informationen dazu. Und auch die Geflügelwirtschaft Österreich und die österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung, die natürlich hauptsächlich für Erzeuger zuständig ist. Aber es geht sehr schnell im ländlichen Bereich, dass ich sage, okay, fünf Hühner für den Garten. Auf einmal habe ich zehn Hühner, dann fahre ich zum Markt, dann habe ich 50 Hühner, dann liefere ich ein Lokal. Und ich bin dann sehr schnell irgendwo drin, wo ich sage, okay, jetzt brauche ich eigentlich einen Betreuungstierarzt und eine professionelle Betreuung. und es sind immer nur die fünf in einem Garten.
Willy
00:48:37
Es ist gut, dass wir darauf hinweisen. Wir sind jetzt ja quasi schon bei den Konsumenten oder was sind das jetzt eigentlich? Prosumenten oder Produzentenkonsumenten mit den Händen am Balkon. Was muss ich als Patient, sage ich schon, als Konsument beachten? Ist das für mich ein Risiko? Du hast gesagt, die Übertragung auf Menschen möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Aber was ist, wenn jetzt unabsichtlich mit Produkten, Eiern oder vielleicht Fleisch in Kontakt kommen? Aus infizierten Tieren oder von infizierten Tieren. Was muss ich da beachten? Wie riskant ist das?
Patrick
00:49:12
Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist fast gleich null. Ganz null gibt es natürlich statistisch gesehen nicht, aber sehr nahe gegen null, weil eben der Krankheitsverlauf so rasch und so prägnant ist, dass aus diesen Herden, egal ob das jetzt Legehennen sein, wird niemand mehr die Eier in den Supermarkt liefern und wenn es Masthühner sind, schaffen sie es auch nicht bis zum Schlachthof. Also dass ich mich damit mit infizierten biologischem Material in Kontakt bringe als Konsument über den Handel, ist äußerst schwierig. Eigentlich unvorstellbar, also nicht vorstellbar, dass das passiert. Von dem her, es besteht überhaupt keine Sorge, jetzt im Umgang mit Eier oder mit Geflügelfleisch küchenhygienisch immer zu beachten. Also das Hühnersashimi hat sich bei uns noch nicht durchgesetzt.
Willy
00:49:57
Also durchbraten?
Patrick
00:49:58
Genau, durchbraten, erhitzen und nicht mit dem gleichen Messer Salat schneiden, wo ich das Geflügel erst zerteile.
Willy
00:50:04
Eier hart kochen, sowas im Gericht hat.
Patrick
00:50:06
Ja, Eier hart kochen, man kann auch weiches Ei kochen. Also es ist, hat...
Willy
00:50:11
Dass man jetzt besonders Sorge hat oder sowas, aber im Prinzip die Wahrscheinlichkeit, dass das was ist.
Patrick
00:50:15
Nein, ist absolut nicht gegeben. Also natürlich, wie gesagt, Wahrscheinlichkeit ist immer mit einem gewissen Vorsitzgrad zu behandeln, aber hätte jetzt keine Besorgnis.
Willy
00:50:25
Also Entwarnung für die Konsumenten, kein Grund zur Warnung.
Patrick
00:50:30
In meinem Bekanntenkreis, und der auch ich selber kauft, trotzdem nur Eier und Geflügelfleisch im Handel. Das ist überhaupt kein...
Willy
00:50:37
Ich habe mir nämlich gedacht, wir sollten das Thema einfach mal behandeln, weil jetzt in Deutschland war ja ein großer Ausbruch, in Norddeutschland glaube ich eher. Bei uns ist es jetzt wieder ein aktueller Thema. Aber es ist kein neues Thema. Es ist nicht das erste Mal, dass das bei uns jetzt passiert, sondern es kommt ja in Wellen immer wieder. Das ist fast eigentlich jedes Jahr.
Patrick
00:50:55
Genau, jedes Jahr, so wie die Zugvögel wandern, dann kommt das Thema wieder.
Willy
00:50:59
Und es gibt stärkere Jahre. Wie ist dieses Jahr aktuell einzuschätzen, aus deiner Perspektive?
Patrick
00:51:04
Naja, das Jahr ist noch nicht fertig. Also die Saison unter Vogelzug ist noch nicht beendet. Das muss man sich anschauen, wie sich das weiterentwickelt. Also ich könnte jetzt nicht sagen, das ist jetzt stärker oder weniger stark als letztes Jahr. Die Stallpflicht ist später verhängt worden, weil es später nachgewiesene Fälle gegeben hat. Aber wie sich das jetzt weiter verbreitet, ist unklar und hängt natürlich auch davon ab, wie gut jetzt die Hygienemaßnahmen greifen und eingehalten werden.
Willy
00:51:30
Bis wann ist ungefähr die Saison, kann man das sagen?
Patrick
00:51:32
Letztes Jahr war bis im März hinein.
Willy
00:51:34
Ah, so lang?
Patrick
00:51:34
Jaja, also die ganze Winterzeit ist eigentlich Zugvogelzeit.
Willy
00:51:39
Die ganze Zeit?
Patrick
00:51:41
Ja.
Willy
00:51:41
Aha. Die ziehen dann weg und dann ist es irgendwann vorbei, aber die ziehen im Winter durch.
Patrick
00:51:47
Nein, die Flugrouten kann man sich googeln, das ist ganz interessant.
Willy
00:51:52
Wirklich?
Patrick
00:51:53
Ja, kann man googeln und jede Vogelart hat verschiedene Flugrouten und verschiedene Zwischenziele. Manche ziehen bis ganz runter nach Afrika, andere ziehen nur bis Spanien und so weiter. Das ist sehr, sehr vielfältig und auch spannend zum Anschauen. Und das passiert halt nicht nach Kalender, sondern etappenweise.
Willy
00:52:11
Achso, und die fliegen im Winter?
Patrick
00:52:13
Ja, fliegen sie halt weiter oder bleiben wo und fliegen dann wieder weiter. Es ist wirklich der ganze Winter übrig das Thema.
Willy
00:52:19
Da muss ich meine eigene Folge dazu machen. Ich habe mir gedacht, die fliegen weg, wenn es kalt wird, und kommen zurück, wenn es warm wird, und im Winter fliegen sie nicht. Aber jetzt sagst du, die fliegen den ganzen Winter durch. Das haut doch mein Wett mit durcheinander.
Patrick
00:52:29
Grob gesagt stimmt es ja. Die Kernaussage stimmt schon.
Willy
00:52:33
Aber, genau. Dann kommt immer dieses Aber und dann pum, pum, pum, pum. Da kenne ich mich aus. Gut, das heißt, die Saisonrennen noch bis im Märzrennen. Das heißt, das Thema wird uns noch weiterhin begleiten und wird durch den Winter im Prinzip durch.
Patrick
00:52:43
Genau, das geht durch den ganzen Winter durch. Dementsprechend auch die Stallflüchte meistens bis 3. März.
Willy
00:52:48
Okay, gut. Jetzt schauen wir noch ein bisschen in die Zukunft, beziehungsweise meine Frage, die ich immer gerne stelle, wenn ich aus meinem Gefühl alle Fragen gestellt habe. Welche Frage habe ich nicht gestellt, die ich hätte stellen sollen? Also was? Jetzt hat er mich die ganze Zeit über das Thema gefragt, aber das Wichtigste hat er mich jetzt eigentlich nicht gefragt. Gibt es da noch irgendwas, wo du sagen musst, das müssen wir jetzt... Konsumentensicht oder aus Laien-Sicht unbedingt zu dem Thema noch wissen, wo wir jetzt noch nicht drüber geredet haben, damit ich mal einen guten Einstieg habe?
Patrick
00:53:15
Nein, ich finde, du hast das sehr gut und umfassend abgedeckt.
Willy
00:53:19
Nein, ich finde auch, dass du das warst.
Patrick
00:53:21
Vor allem dieser letzte Schluss, die letzte Information, dass man jetzt da keinesfalls Panik haben muss, ist bei dir solchen immer wichtig und finde ich gut, dass du das auch nochmal angesprochen hast, weil nichts leichter als Panik zu verbreiten und Panik ist selten gut.
Willy
00:53:37
Ja, ist kein guter Angst ist kein guter Ratgeber.
Patrick
00:53:39
Genau, Angst ist kein guter Ratgeber und wir leben in einem der, sage ich mal, lebensmittelsicherheitstechnisch sichersten Länder der Welt, in Schweiz, Österreich und Deutschland. Also da gibt es von dem her keinen Grund zur Sorge.
Willy
00:53:52
Wenn du jetzt in die Zukunft blickst, aus deiner Profession heraus, du aus Prag, was wird sich in dem Umgang mit Vogelgrippe, wird sich da irgendwas ändern in der Zukunft? Oder gibt es da einen Trend, vielleicht auch im Kontext mit Klimawandel? Weil ich könnte mir vorstellen, dass sich Tugbewegungen von Vögeln durch Klimaveränderungen ja auch wieder verändern. Gibt es da irgendwie was,
Patrick
00:54:12
Wo du… Das wäre jetzt eine grobe Spekulation.
Willy
00:54:16
Die Zukunft ist immer ein bisschen spekulativ. Absolut.
Patrick
00:54:19
Nein, also was kann sich ändern? Ich meine, was natürlich zu beobachten ist, ist, wie sich der Stamm weiter verbreitet und weiterentwickelt. Es ist ja nicht undenkbar, dass sich das mit einem Grippeerreger verbindet. Also diese Vogelgrippe als Ursprung einer globalen Pandemie ist nicht undenkbar und wird auch immer wieder angestoßen. Natürlich überall, wo ich eine sehr große Population an genetisch nicht sehr vielfältigen Lebewesen habe, habe ich natürlich eine hohe Chance darauf, dass sich Krankheitserreger entsprechend verbreiten und dann auch abändern und mutieren. Also das ist natürlich schon immer ein Thema in der Branche. Aber ob das passieren wird, wann das passieren wird, ob wir eine Vorimpfung haben. Schwer zu sagen.
Willy
00:55:02
Schwer zu sagen, betrifft ja wieder mal die Zukunft. In dem Sinne sage ich jetzt, ich habe keine weiteren Fragen. Ich hoffe, sollte es noch Fragen von unseren Hörerinnen und Hörern geben, bitte einfach in die Kommentare schreiben, ansonsten die ganzen Infos, die wir wieder gehabt haben, nach und nach in den Shownotes zu finden mit Links. Vielleicht reden wir noch irgendwann einmal über das Thema Zweinutzungsrasen, das ist etwas sehr spannend ist. Wie heißt der Hof jetzt noch einmal zum Schluss? Oder wo kann man die finden? Ist eher wieder in die Shownotes.
Patrick
00:55:29
Also entweder auf der Wettmeld-Uni-Website, das Institut hast du vorher genannt, oder eben unser Hof heißt K&P Händelhof, also Katharina und Patrick Händelhof.
Willy
00:55:39
Händelhof?
Patrick
00:55:40
Ja genau, Händelhof.
Willy
00:55:43
Patrick, ich sage danke und vielen Dank.
Patrick
00:55:47
Danke fürs Gespräch.

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