Interview - Genossenschaft in Brasilien
Einzigartiges Phänomen oder ein Modell für die Zukunft
02.11.2025 82 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge meiner Brasilienreise tauche ich tief in die Geschichte und Struktur der Genossenschaft Agraria in Entre Rios ein. Mein Gesprächspartner ist Cristian Abt(ohne H), schriftführender Direktor der Agraria, der mir Einblicke in dieses außergewöhnliche Genossenschaftsmodell gibt.
Die Agraria ist weit mehr als eine klassische landwirtschaftliche Genossenschaft. Sie verbindet die Geschichte der Donauschwaben, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Jugoslawien über Österreich nach Südbrasilien kamen, mit einem einzigartigen Wirtschafts- und Sozialmodell. Mit 240 Mitgliedsfamilien und einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro ist die Agraria nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch sozial und kulturell das Herzstück der Region.
Besonders faszinierend: Die Genossenschaft betreibt Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Pflegeheime und fördert 36 Kulturgruppen. Sie investiert jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in soziale Projekte – finanziert aus den Gewinnen der Genossenschaft.
Das Geschäftsmodell reicht vom Anbau über die Verarbeitung (u.a. die größte Mälzerei Lateinamerikas) bis zur Forschung und Entwicklung. Christian erklärt, warum diese vertikale Integration und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl der Donauschwaben-Gemeinschaft überlebenswichtig waren – besonders während der Finanzkrise 1999, als die Agraria praktisch mehr Schulden hatte als sie wert war. Dass die Mitglieder damals ihr Geld in der Genossenschaft ließen, statt es abzuziehen, rettete das Projekt.
Ein Blick auf ein vermutlich einzigartiges Genossenschaftsmodell, das zeigt, wie eng Wirtschaft, Kultur und Gemeinschaft verwoben sein können – und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Am Ende steht bei mir die Frage, ob es sich hier um ein einzigartiges Projekt handelt oder ob diese Art, Genossenschaften zu denken, auch ein Modell für die Zukunft und für andere darstellt? Wir werden sehen …
Die Agraria ist weit mehr als eine klassische landwirtschaftliche Genossenschaft. Sie verbindet die Geschichte der Donauschwaben, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Jugoslawien über Österreich nach Südbrasilien kamen, mit einem einzigartigen Wirtschafts- und Sozialmodell. Mit 240 Mitgliedsfamilien und einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro ist die Agraria nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch sozial und kulturell das Herzstück der Region.
Besonders faszinierend: Die Genossenschaft betreibt Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Pflegeheime und fördert 36 Kulturgruppen. Sie investiert jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in soziale Projekte – finanziert aus den Gewinnen der Genossenschaft.
Das Geschäftsmodell reicht vom Anbau über die Verarbeitung (u.a. die größte Mälzerei Lateinamerikas) bis zur Forschung und Entwicklung. Christian erklärt, warum diese vertikale Integration und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl der Donauschwaben-Gemeinschaft überlebenswichtig waren – besonders während der Finanzkrise 1999, als die Agraria praktisch mehr Schulden hatte als sie wert war. Dass die Mitglieder damals ihr Geld in der Genossenschaft ließen, statt es abzuziehen, rettete das Projekt.
Ein Blick auf ein vermutlich einzigartiges Genossenschaftsmodell, das zeigt, wie eng Wirtschaft, Kultur und Gemeinschaft verwoben sein können – und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Am Ende steht bei mir die Frage, ob es sich hier um ein einzigartiges Projekt handelt oder ob diese Art, Genossenschaften zu denken, auch ein Modell für die Zukunft und für andere darstellt? Wir werden sehen …
Heimatmuseum Entre Rios
https://donauschwaben.com.br/museu-historico
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Musik:
„Leit hoits zamm“ – Haindling
thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
„Leit hoits zamm“ – Haindling
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„Power to the People“ – Junior Kelly
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Transkript
Heute mache ich es mal richtig.
Nämlich für den lieben Daniel zu Hause, wenn der Willi es so nicht macht,
dann muss er das alles zu Fuß synchronisieren und dann hat er mich wieder sehr, sehr lieb, glaube ich.
Lieber Daniel, das mal habe ich nicht vergessen. Christian, du bist bereit, oder?
Grüß dich.
Grüß dich, ja.
Ich erkläre vielleicht einmal, wo wir da jetzt sind. Ich bin jetzt im Rahmen
meiner Brasilien-Reise hier im Süden, im Süden Brasiliens, in Ente Rios. Ente Rios, ja.
Ich mache da eine Podcast-Reihe über die Donausschwaben, die Landwirtschaft
in Brasilien und bin da draufgekommen,
dass es eng verbunden mit der Geschichte der Donausschwaben,
die wir ja gestern, habe ich da einen Podcast aufgezeichnet zur Geschichte der
Donausschwaben, da im lokalen Museum.
Und diese Geschichte der Donalschwaben, die ist ja sehr, sehr eng verbunden
auch mit der Geschichte der Genossenschaft Agrarier.
Und ja, Genossenschaften sind grundsätzlich ein sehr, sehr, ja,
gerade in der Landwirtschaft, auch in Europa, ja, ein großes Thema.
Oder wird sehr viel darüber diskutiert. Es wird sehr viel in Genossenschaften
gearbeitet. Deswegen interessiert es mich heute, diese sehr besondere Genossenschaft
mit dir ein bisschen besser kennenzulernen.
Vielleicht starten wir mal mit dir.
Erklär kurz mal, wer du bist und warum du der richtige Gesprächspartner für
diese Podcast-Folge bist.
Morgen.
Ich bin heute der schriftführende Direktor der Genossenschaft Agraria.
Agraria wird geleitet von einem Verwaltungsrat, das sind neun Personen.
Von denen sind vier Direktoren, Präsident, Vize, Schiffwürden,
Sekretär, was ich im Moment bin, und Finanzdirektor.
Und ich stehe zur Verfügung, dass wir ein gutes Gespräch haben hier heute.
Wie lange bist du schon in der Genossenschaft?
Im Verwaltungsrat war ich zwölf Jahre und jetzt die letzten zweieinhalb Jahre dazu als Direktor.
Als Direktor. Erklär kurz einmal, vielleicht fangen wir mal ganz allgemein an,
was ist denn eine Genossenschaft?
Eine Genossenschaft ist eine Union von Leuten,
die das gleiche Ziel haben und für eine große Masse, mehr Volumen zusammenkriegen,
für ein besseres Geschäft machen und besser einkaufen und verkaufen.
Das ist im Großsatz, was eine Genossenschaft ist. Nur Agraria ist ja viel mehr als das.
Genossenschaft gibt es von Transportgenossenschaften und sämtlichen anderen.
Aber Agrarier hat ja sehr viel Soziales und das ist der Unterschied von der
Genossenschaft, der Agrarier von anderen Genossenschaften, weil niemand macht
das, was Agrarier macht im Sozialen.
Es gibt ja, vielleicht schauen wir ein bisschen in die Geschichte,
ihr seid ja auch eine Einwanderer, ihr habt ja auch eine Einwanderungsgeschichte
über die Donausschwaben.
Ich habe auch andere, also in Wittmannsau, Wittmarsum, Dankeschön,
gibt es ja auch, menonitische Einwanderer aus dem Norden von Deutschland,
die sind auch organisiert als Genossenschaft.
Ist diese Art der genossenschaftlichen Organisation ganz typisch etwas für Einwanderer
nach Brasilien oder ist es generell in Brasilien eine populäre Gesellschaftsform?
Das ist generell in Brasilien, aber hauptsächlich Südbrasilien sind mehr Landwirtschaftsgenossenschaften.
Nord und Nordosten und so ist es nicht so üblich, Genossenschaften,
sind die Leute mehr Einzelbauern, größere Bauern und Einzelbauern.
Und nein, das ist nicht unbedingt von Deutschen oder Holländer oder so von Leuten, die gekommen sind.
Das sind einige schon, ganz spezifisch, zum Beispiel wir, zum Beispiel die Mennoniten
von Wiedmarsum, zum Beispiel die Holländer von Ponta Grossa.
Viele Holländer, ja. Ja, die haben auch ihre eigenen Genossenschaften,
sind drei Genossenschaften dort, wo sie als Holländer so sind,
wie wir als Donausschwaben.
Aber die anderen ist es dann sehr gemischt, Italiener mit Deutschen und so.
Hauptsächlich in Ostparana und Westparana sind dann andere Genossenschaften,
was dann nicht so vom Volk aus ist oder Deutsche oder Italiener oder so.
Parana zum Kontext ist der Bundesstaat, in dem wir da jetzt sind, in Brasilien.
Genau.
Und die Stadt heißt in der Nähe Guarapuava.
Bis zum Schluss meines Aufenthalts schaffe ich es, das rauszubringen.
Und Entereus ist diese Region, wo die Donauenspräume sich dann auch angesiedelt haben.
Genau. Zurück ein bisschen von Agraria. Agraria ist gegründet worden.
Du hast ja schon gesehen im Museo, wie da die Geschichte war.
Aber ohne die Agraria wäre Entereus nicht, was es heute ist.
Und es wäre unmöglich das Machen in Trenrius ohne Agrarier, ohne die Genossenschaft.
Der Agrarier hat angefangen, um die Kolonisation zu organisieren.
Der Agrarier ist vor der Kolonisation gemacht worden.
Natürlich, früher, vor dem Zweiten Weltkrieg und so weiter, hat es auch eine
Agrarier gegeben in Novi Sad in Serbien.
Der letzte Präsident von dieser Agraria früher war der erste Präsident von dieser
neuen Agraria, was hier in Brasilien dann gegründet ist.
Die Bevölkerung machen hier in Brasilien, das organisieren, dass die Leute hier herkommen.
Es war vorgesehen, dass 5000 Familien nach Brasilien kommen.
Ursprünglich, ne?
Ja, und dann am Ende sind es dann nur 500 Familien gewesen, doch viele Leute.
Und Herr Michael Mohr war der erste Präsident und der hat das als Präsident
organisiert, dass die Leute dann natürlich mit dem Museum sieben Transporten
und so nach Interviews kommen.
Und Michael Mohr war schon Präsident in der alten Genossenschaft auch in Novi Sadr.
Ja, aber der hat sich aufgelöst während dem Zweiten Weltkrieg.
Das hat es dann nicht mehr gegeben und dann später auch nicht mehr aufgebaut
worden. Das ist dann zugrunde gegangen.
Das war so quasi die, warum die Genossenschaft bei Entre Rios,
die Siedlung, die Donutschwebe, ist ja quasi am Reißbrett, es ist ja entworfen
worden, ist ja vorgeplant worden, wo man dann hingeht, das war ja richtig eine
Zeichnung mit fünf Siedlungen.
Das heißt, die Genossenschaft, die Idee der Genossenschaft, dass die für Entre
Rios quasi verpflichtend war, die kam durch die Erfahrung von Michael Mohr mit
nach Brasilien aus Nobisar sozusagen.
Ja, die Genossenschaft Agraria in Novisat war hauptsächlich Kreditgenossenschaft und nicht,
natürlich für Landwirte auch, aber mehr Kreditgenossenschaft und nicht so industrielle
Landwirtschaft, wie wir es hier haben.
Und darum als Ursprung, als Anfang,
weil Agraria das das Soziale organisiert hat, die 500 Familien,
und dann hierher gesetzt hat, hier aufgebaut hat, hier das organisiert hat,
und so sind dann langsam die Geschäfte passiert,
am Kauf, am Verkauf, die ersten Industrien aufgebaut worden,
sodass die Produkte einen größeren Wert haben, zum Beispiel entweder Weizen
verkaufen, und dann wie sagt man das?
Für Brot machen, Pulver.
Achso, Mischungen.
Mischungen und so.
Bordmischungen, ja.
Und Reis auch, dass der Reis, die Schalen loskommt vom Reis und so,
dass es einen besseren Wert hat im Verarbeiten, für Verkaufen.
Und die Geschäfte sind dann dazugekommen und gewachsen.
Aber das Soziale ist immer weiter geblieben und das ist bis heute.
Es ist ja genau das Spezielle, was die Genossenschaft dann quasi über die normale
Idee der Genossenschaft ausmacht.
Lass mich vorher noch fragen, was hat man denn aus den, ja sage ich mal,
Fehlern oder von der Agrarier in der Zwischenkriegszeit, was hat man denn gelernt?
Welche Fehler wurden denn da zum Beispiel gemacht oder was hat man dort nicht
funktioniert, was man dann für die Genossenschaft hier in Entereus dann auch mitgenommen hat?
Ja, während des Zweiten Weltkrieges, das war ja keine Option,
das war ja nicht richtig oder falsch.
Das ist ja gar nicht in Frage gekommen, wie Deutschland, die Länder,
wo unsere Vorfahren gewohnt haben,
heute Ungarn, Rumänien, Serbien, Kroatien, ja, diese Länder,
wie sie dann reißen gekommen.
Das sind natürlich, weil unsere Leute deutsche Leute waren, mit dem deutschen
Militär ins Front gegangen, die Männer und Jugendliche und so weiter.
Und Ende vom Zweiten Weltkrieg wird dann Tito das übernommen hat, sagt man so.
Hauptsächlich in Jugoslawien, wo heute dann Serbien und Kroatien ist,
sind unsere Leute dann vertrieben worden.
Anders wie Ungarn und Rumänien vielleicht, wo sie nicht so grob sagt man so,
vertrieben sind worden und auch ermordet und so umkommen und so.
Und da war keine Option und dann sind sie von dort zu Fuß nach Österreich.
Sechs Jahre oder sieben in Österreich gewohnt als Flüchtlinge und auch keine kein Ziel gehabt.
Staatslos. Gestern gelernt auch im Podcast mit dem Museum über die Geschichte
der Donausschwaben, der Stempel im Pass, den man kriegt hat, der war ja staatenlos.
Das heißt, es war schon darauf angelegt, dass es nur vorübergehend ist und dass
man wieder weiterziehen muss.
Ja, und die Idee, wie sie raus sind gegangen, dass das ein paar Monate geht,
ein Monat, zwei, drei, fünf, weiß was ich, und dass sie zurückkommen.
Und das ist nie passiert.
Die durften nicht zurückkommen. Und die haben keine Option gehabt.
Und dann meine Frage war, ob was richtig oder falsch war, das ist schwer zu
sagen, weil da war ja keine Option.
Die Frage war auch, war die Genossenschaft in der Zwischenkriegszeit,
also die erste Agrarier, war die erfolgreich in der Art und Weise,
wie sie gearbeitet hat oder hat es da auch Probleme gegeben?
Ja, vor dem Zweiten Weltkrieg ja, aber wie gesagt, es war mehr Geldhandlung, Auslehnen und so,
aber war erfolgreich, ja, und das hat sich aufgelöst während dem Krieg,
durch den Krieg und dann, das ist nie mehr aufgebaut worden. und,
Was ich gerade gemacht habe, wie ich gesagt habe, von der Struktur,
die hier ist, das hat sich sehr eingewurzelt, das Soziale hier und das Zusammenhalten.
Und das ist bis heute noch. Und
das ist der Höhepunkt, die Stärke der Genossenschaft, die Zusammenhaltung.
Dass man alles miteinander macht.
Miteinander, so wie hier, spezifisch hier, Genossenschaft Agrare,
soziale Miteinander machen, die feste Miteinander, was du gestern und vorgestern gesehen hast.
Krankenhaus, Schule, Kindergarten, Pflegeheim, Kulturabteilung,
was heute haben, wenn es mich nicht teilscht,
36 Kulturgruppen, verschiedene Kulturgruppen, von Tanzgruppen,
Singgruppen, Theatergruppen.
Und das ist unsere Stärke.
Und unser Volk will das.
Und natürlich, das ist nicht umsonst, das kostet Geld. Und wer das viert, ist immer die Agrarier.
Die Agrarier ist das Geschäft viert, oder die Agrarier viert das Geschäft hier in den Interviews.
Aber das Soziale kostet Geld und das wird investiert im Soziale und unser Volk will das.
Auf den sozialen Aspekt legen wir nachher noch einmal genaueren Fokus drauf.
Jetzt schauen wir mal, wie verdient die Agrarier Geld und was macht die Agrarier?
Im klassischen genossenschaftlichen Zweig, nämlich im wirtschaftlichen.
Und das Besondere ist ja bei euch, es geht weit über den wirtschaftlichen hinaus.
Das schauen wir uns dann an.
Gehen wir noch einmal auf die Basis. Was unterscheidet denn jetzt zum Beispiel
eine Genossenschaft nur, um es zu verstehen, von einer Rechtsform von einer,
ich habe es noch aufgeschrieben,
Sociedad Limitad, also einer GmbH, wie es bei uns in Österreich heißt,
oder einer Sociedad Anonima, also einer Aktiengesellschaft.
Wo ist denn da der Unterschied zwischen diesen Rechtsformen und einer Genossenschaft,
die Vorteile, die Nachteile?
In der Genossenschaft bist du der Leiter, sagt man so.
Oder Eigentümer.
Eigentümer, ja. Die Mitglieder, die werden gefragt, sind Sitzungen,
sind erst einmal der Verwaltungsratssitzung und dann mit den ganzen Mitgliedern,
zwei Sitzungen pro Jahr und eine originale.
Und dann wird es gewählt und alle haben einen Stimm.
Eine Person hat ein Stimm, Rechte und was ein Unterschied ist von Genossenschaft von SA zum Beispiel,
SA, wenn du Prozenten hast in einer Firma oder so, dann hast du gewisse Stimmmöglichkeit
von deinen Prozente, was dir gehört hat.
Je mehr Prozente, desto mehr Stimmen.
Das ist in der Genossenschaft nicht so, das ist Person. Ob eine Person,
was zum Beispiel 10.000 Hektar anbaut und die andere, was 10 Hektar anbaut, die Stimme ist gleich.
Die Stimme ist gleich?
Ist gleich. Okay.
Und hauptsächlich, ich denke, ist das. Und mehr Einfluss an die Entscheidungen, sagt man so.
Von einer SA sind Regierer, was das führen und so, bezahlte Leute.
Und da hat man wenig Einfluss im tagtäglichen, wenn man Aktien hat in irgendeine Firma und so.
Und hier in der Genossenschaft liegt das mehr bei uns in der Hand.
Und es ist nach wie vor so, also ich kenne auch Genossenschaftsbeispiele aus
Europa, wo es zwar nach wie vor Genossenschaft ist, der Einfluss der Mitglieder
der Genossenschaft, aber über die Jahre immer weniger wurde.
Wie ist das bei euch? Wie stark sind die Mitglieder noch, die Einzelnen?
Nein, weil wir sehr, sagt man so, sehr wenig Mitglieder sind.
Wir sind heute 240 Familien.
Das sind noch immer, sagt man, die 500 Familien, die gekommen sind.
War ja ein Ausflug von hier. Ende 60er Jahren sind die Hälfte von der Familie irgendwo hingegangen.
Meistens sind nach Deutschland gegangen.
Sind nicht mehr zurückgekommen.
Und dann nicht mehr wieder zurück. Einzelne sind dann wieder gegangen und wieder zurück.
Aber das sind noch immer noch weiter die 240 Familien, die hier wohnen.
Das sind nicht ganz 700 Mitglieder im Namen, sagt man so, von der Genossenschaft.
Und natürlich sind es sehr wenige Leute, wir kennen sich alle untereinander und so.
Anders wie andere Genossenschaften, was 14.000 haben, 30.000 Mitglieder.
Und darum sage ich das, dass wir sehr beieinander sind, wie es läuft,
so rechts oder links, Entscheidungen und so.
Ist das, glaubst du, wichtig für den Erfolg auch, dass die Anzahl der Mitglieder gering bleibt?
Gibt es da so eine Menge, wenn du gesagt hast, 14.000?
Gibt es da irgendwo so eine Grenze, wo du sagst, größer sollte eine Genossenschaft
von den Mitgliedern nicht werden, damit sie auch noch funktioniert?
Nein, weil die Großen funktionieren auch. Nur die haben dann vielleicht nicht
mehr die Identität, was wir als Agrarer wollen.
Zurück, wir kommen immer wieder zurück im Soziales, immer wieder, und das wollen wir.
Wir wollen nicht nur geschäftlich die Größen, die Besten wachsen und so weiter,
das Gemeinschaftsleben, das wollen wir weiterführen.
Und wer, und das ist nicht eine zuhine Genossenschaft, wir können,
als Nicht-Donoschwab, als ein Brasilianer oder so, kann man auch in der Agrarie mitmachen.
Das ist offen. Sie ist offen, ohne weiteres. Aber die Person muss wissen,
dass von der Kasse, von der Genossenschaft wird sämtliche, sagt man jetzt,
Also 1,2 Millionen, vielleicht 1,5 Millionen Euro pro Jahr im Sozialen investiert.
Das kommt von der Kasse Genossenschaft.
Ein Beispiel, ob dieser Brasilianer jetzt in Guarapuava wohnt oder in irgendeiner anderen Stadt,
wo seine Kinder nicht hier in der Schule gehen oder nicht im Kindergarten und
nicht Deutsch sprechen wollen oder nichts für das Museum haben und das Krankenhaus nichts besuchen.
Aber bezahlen muss er doch, weil das kommt von der Kasse, von der Genossenschaft.
Wie wird man ein Mitglied in der Genossenschaft? Was sind denn Voraussetzungen,
um Mitglied in der Genossenschaft Agrarier zu werden?
Erstens mal, man muss einen freien Namen haben, sagt man so, gerichtlichmäßig.
Ah, also Neumund, also keine Vorstrafen?
Ja, Vorstrafen und so, das weiß ich nicht, wenn man das in Deutsch spricht.
Und das ist so, was man braucht, das ist so ähnlich wie in einer Bank,
ein Konto aufmachen in einer Bank,
nur hier ist dann mehr Tiefe und so,
wird eine gute Analyse gemacht, ob das eine gute Person ist,
für das, das hier mitmacht unter uns und das geht… Also finanziell? Nein, finanziell auch.
Die Wirtschaft muss sich tragen. Das heißt nicht, dass es nur Groß ist. Nein, Kleine auch.
Aber eine Wirtschaft muss sich tragen, natürlich. Es muss nicht ein Großbauer
sein, kann ein kleinerer auch sein.
Aber Landwirt ist Voraussetzung.
Landwirt schon, ja. Das muss Landwirt sein. Und hier in der Region muss Landwirtschaft sein.
Region bedeutet, wie weit ist die Region definiert?
Ich denke, 150 Kilometer Umkreis.
Und das sind andere Projekte im Laufen auch,
Geflügelprojekt zum Beispiel, das bleibt in dieser Region, aber ein anderes
Projekt ist Feld im Nordosten,
dass die Agrarier eine Struktur aufbaut dort und dass die Mitglieder,
das sind ja schon sämtliche Mitglieder, die im Nordosten sind und anbauen.
Da muss man vielleicht, wenn ich es einwerfen darf, zum Kontext sagen,
hier im Süden sind die Flächen schon sehr, sehr besetzt, also es ist schwierig
für Betriebe hier im Süden noch zu wachsen, zu expandieren.
Deswegen haben viele Unternehmen teilweise Felder verkauft oder mit ihren Gewinnen
im Nordosten von Brasilien Felder zugekauft.
Von dieser Region hast du jetzt gesprochen.
Genau, hier ist es komplett besetzt. Hier gibt es kein neues Feld.
Hier wird ein Wachstum mit dem Elendbogen gemacht.
Jemand muss rausgedruckt werden oder gekauft.
Im Nordosten sind vielleicht noch Schanzen.
Man muss nicht unbedingt Wäldereien umholzen und so, aber es sind sehr viele Flächen, was Viehzucht,
Große Felder rein, was dann wenig Vieh drauf ist und der Waden nicht so gut ist.
Und das Rumwandeln in Soja zum Beispiel, in Produktion.
Macht mehr Sinn dort.
Ja, und solche Schanzen sind noch sehr viele oben.
Nicht, dass das billig ist, nicht, dass das leicht ist, aber die Möglichkeit existiert noch.
Und Agrarier ist auch in Studien vielleicht eine Struktur bauen dort,
dass wir helfen und dass mehr Mitglieder von dort.
Würde das dann eine zweite Agrarie werden oder diese Agrarie einfach erweitert?
Das ist diese Agrarie erweitert, ja. Diese Agrarie erweitert.
Ja, das ist dann die gleiche Agrarie von hier.
Und von der Geschäfte, du fragst unsere Geschäfte, wie das heutzutage läuft.
Natürlich.
Angefangen hat es mit Weizenmühle. Und die Weizenmühle ist die älteste Industrie
der Agrarie, die gibt es bis heute. natürlich nicht mehr die gleiche Struktur,
schon verbessert und schon ist.
Und das läuft bis heute.
Warum war das die Weizenmülle, die erste?
Weil Weizen hier gepflanzt ist, ursprünglich am Anfang und dann später dann
gleich Reis und dann Sojabohnen.
Sojabohnen sind ist ja praktisch in den Anfang 70er Jahre oder Ende 60er Jahre erst gekommen.
Mai ist ja noch später, in den 90er Jahren.
Heute Weltmarktführer oder heute ist es eine Riesen-Nation, aber bis 70er Jahre war gar nichts hier.
Ja, war Weizen. Darum war das sehr schwierig, geldmäßig hier.
Und dann in den 80er Jahren, 1981, hat es angefangen mit dem Malz, mit Gerste,
Gerste ist hier in Brasilien eine spezifische Kultur, da braucht man Höhe.
Winterkultur, oder? Winterkultur, ja.
Und wir liegen hier sehr hoch, 1100, 1200 Meter hoch und das ist gut für Gerste.
Wenn man dann runter geht in Regionen, das ist ja nicht weit von hier,
70 Kilometer, 80, 100 Kilometer, wo es dann ein bisschen tiefer ist,
mit 700 Metern ist die für Gerste schon wieder nicht mehr so gut.
Weizen geht noch, aber Gerste nicht. Und darum ist es so ein Lokal, was Gerste gut geht.
Und in den 80er Jahren hat es dann angefangen mit der ersten Melzerei.
Und das haben wir uns aufgebaut.
Das Gerste- und Malzgeschäft Agraria in Brasilien.
Gersten- und Malzgeschäft. Also vielleicht zum Hintergrund für Menschen wie mich.
Inzwischen weiß ich es. Malz ist keine Getreidesorte, sondern Malz ist verarbeitete Gerste.
Genau. Malz ist. Und benutzt für Bier dann, natürlich für Bierproduktion.
Genau. Malzen ist ein eigener Prozess. Und da habt ihr hier,
glaube ich, eine der größten Melzereien oder Malzereien von Brasilien, oder?
Nein, die größte. Die größte von Lateinamerika.
Von überhaupt von Lateinamerika?
Ja, von Lateinamerika. Und heute haben wir zwischen 40 und 45 Prozent vom Malz,
was in Brasilien konsumiert wird, sagt man so.
Okay, das ist viel.
Viel. Und das ist unser Hauptgeschäft.
Inzwischen.
Inzwischen. Wir haben jetzt schon vier Melzereien, verschiedene Melzereien.
Eine ist in Ponta Grossa, das ist dann 250 Kilometer von hier,
die ist eingeweiht worden letztes Jahr.
Und dann machen wir so rund 600.000 Tonnen Produktion Malz pro Jahr und verkaufen
bei ungefähr 800.000 Tonnen Malz pro Jahr.
Und der Konsum in Brasilien sind nicht ganz zwei Millionen Tonnen pro Jahr.
Okay, ordentlich was ab.
Und das wächst immer mehr,
weltweit der Malzgeschäft für
Bierproduktion es fehlt weil
es kulturell voraus die Jugendlichen trinken immer weniger Bier sagt man so
mehr andere Getränke oder auch nicht alkoholische Getränke weiß ich nicht Phänomen
kennt man und das fehlt aber anders ist das in Brasilien und Mexiko,
was noch ein Volumen sehr groß ist und hier ist das Wechseln.
Vielleicht wegen der Temperatur und so.
Tropikal. Weil es in ganz Brasilien sehr heiß ist, sagt man so. Nicht hier, aber...
Nicht hier, heute in der Früh, ein Grad. Ich sage es nur, wir haben Winter.
Jetzt Winter jetzt, ja.
Aber im Rest von Brasilien.
Und von diesen Kulturen, von Gerste, was wir hier haben und dann Weizen auch
im Winter, Hafer ein bisschen, Und dann Sommerkulturen, was dann Soja anbelangt,
Mais und Essbohnen, kann man so sagen.
Das sind dann zwei verschiedene Winterkulturen und Sommerkulturen.
Und das ist auch spezifisch.
Von hier nerdlich, kann man so sagen, 150 Kilometer nerdlich,
Südbrasilien ist das so.
Und ganz anders in Brasilien ist das nicht so.
Da haben Sie eine Sommerhauptkultur, das ist Soja, und dann eine Safrinha, sagt man dann.
Ist in der gleichen Session, sagt man so, Soja früh anbauen,
Soja ernten und dann Mais anbauen. In der Fuchsfolge.
Ja, gleich hintereinander.
Und dann sind zwei Jahresmomente in andere, oder 80 Prozent von Brasilien ist
eine Regenperiode und eine trockene Periode.
Das ist normal. Und in dieser Regenperiode werden dann die zwei Kulturen gemacht.
Wenn nicht Mais, dann ist Algodon für Stoff machen. Baumwolle. Baumwolle, ja. Danke.
Soja und dann Baumwolle, das sind auch sämtliche Plätze, was das gemacht wird.
Und hauptsächlich Brasilien ist so. Regen deine Periode, unregen deine Periode nicht.
Und dann sind zwei Kulturen der Regenperiode.
Das heißt, es ist aber das ganze Jahr möglich anzubauen?
Nein, eben nicht.
Von 150 Kilometer aufwärts ist das so, eine Regenperiode und eine Nicht-Regenperiode.
Und diese Regenperiode wird dann zwei Kulturen angepflanzt und dann vier,
fünf, sechs Monate nichts.
Gar nichts.
Gar nichts, ja.
Und anders ist es hier bei uns, was wir dann das ganze Jahr Regen haben und
dann haben wir zwei bis drei Kulturen im gleichen Feld pro Jahr.
Das ist aber eine sehr kleine Region, sagen wir so, Südbrasilien und zwar nicht
mal 20% von Brasilien ist so wie wir sind und anders ist das Rest von Brasilien woanders nicht.
Okay, das heißt der Fokus der Produkte in eurer Genossenschaft sind im Prinzip,
ich habe es jetzt ein paar Mal so gehört, Körner.
Körner, ja.
Körner, Körner. Das heißt Tierhaltung, Tierwirtschaft ist nicht Teil jetzt von der Agrarier, oder?
Es waren Projekte, aber das sind nicht gewachsen, Schweineproduktion.
Und jetzt im Moment sind wir am Studieren, ein Geflügelprojekt aufzubauen mit
vielleicht 300.000 Geflügel pro Tag schlachten und das ist ein großes Projekt.
Die ganze Region wird dann anders, weil es ist sehr viel Struktur dahinter,
Angestellte und so, wo man dann braucht.
Das ist aber in Studien jetzt, das ist noch nicht, dass das passieren wird oder nicht.
Was sind die die strategischen Überlegungen, weil die Genossenschaft ist ja
über die Jahre gewachsen.
Vielleicht kannst du sagen, wie hoch euer Umsatz ist, euer Jahresumsatz als
Genossenschaft, wie viele Mitarbeiter ihr habt, damit wir die Strukturdaten
auch ein bisschen mitnehmen.
Nach welchen strategischen Überlegungen plant ihr euer Wachstum?
Unser Umsatz war letztes Jahr 7,3 Millionen Reais.
Milliarden, oder? Entschuldigung, Milliarden Reais. Das rumrechnen in Euro wird es dann...
1,1 Milliarden Euro Umsatz ungefähr.
Ja, ungefähr 1,2 Milliarden Euro. Und die anderen Geschäften,
dann haben wir eine Maisindustrie, das ist für so
produkte dass die leute essen zu chips und sowas weiß nicht wie man das auf
deutsch sagt auch und auch für bierproduktion weil hier gibt es kein keine hier
kann man bier machen auch mit reis auch mit mais und malz nicht wie in deutschland
deutschland ist das verboten oder Reinheitsgebote.
Reinheitsgebote, ja. Das ist verboten.
Und dann haben wir eine Futtermittelfabrik auch für Verarbeitung.
Also die Verarbeitung. Also ihr produziert quasi die Rohstoffe. Ja.
Und dann vieles, was wir ja hier so, sag mal so, Nebenprodukte haben oder was
übrig bleiben vom Malz, vom Weizen und so, das wird dann Futtermittel.
Kommt dann in die Futtermittelfabrik. Ah, wie gesagt. Ja, und dann wie gesagt,
die Weizenindustrie, was bis heute ist eine Ölindustrie, das ist eine große
Industrie, 1500 Tonnen pro Tag.
Habt ihr auch hier?
Ja.
Du weißt, welche Öle?
Sojaöl. Sojaöl.
Sojaöl, ja.
Sojaöl, ja. Das Öl ist hauptsächlich, der Markt ist Bio-Brennstoff,
Diesel hauptsächlich und Schrot ist da.
Also für Treibstoffe.
Treibstoffe, ja.
Okay.
Für ihn im Petroleum mischen, ja, und das, das Sojaschrot, das ist dann Export
hauptsächlich für Futtermittel auch.
Für Futtermittel.
Europa und China und so weiter.
Und das sind die Hauptgeschäfte der Genossenschaft.
Dann haben wir auch eine Joint Venture mit Erex.
Erex ist eine deutsche Firma. Wir sind sehr nah mit vielen deutschen Firmen.
Du bist ja Österreicher, aber wir nennen das so in Europa.
Und Erex ist ein familiärischer oder Familienbetrieb in Deutschland.
Und haben sehr viele Geschäfte in vielen Ländern und dann ist gegründet worden hier die EREX do Brasil.
Das ist eine Joint Venture, die Agrarität hat 40% und EREX GmbH hat 60%.
Was macht die EREX?
Die EREX macht Mischungen für Brot und Bäckereien, Packprodukte,
aber so Premium-Produkte, sagt man so.
Und das wird in ganz Brasilien auch verkauft, sind Vertreter und so,
dass die Produkte dann verkaufen.
Über 100 Produkte, wo er es produziert und dann ganz Brasilien verkauft.
Dann haben wir auch Vertretungen für Spezialmelze, für Hopfen,
was zum Beispiel Weyermann vertreten wir hier in Brasilien, Dingemann, Weyermann und andere.
Also international schon Netzwerke gebaut.
Ich habe gesehen, ihr habt zusammen mit ERIX auch eine Forschungsabteilung aufgebaut.
Ja, genau.
Das heißt, ihr...
Ihr seid nicht, um jetzt wieder ein bisschen auf die Genossenschaft zu kommen,
um das zu verstehen und zusammenzudenken,
ihr seid nicht nur die Verkaufsvertretung der Bauern, dass ihr quasi die Produkte, die die Bauern anbauen,
dann am Markt verkauft, sondern ihr habt die Verarbeitung der Produkte drinnen,
die Weiterverarbeitung, die Forschung und Entwicklung.
Genau.
Also ich habe da dann wirklich einen sehr, sehr großen Bereich abgedeckt,
so eine vertikale Integration eigentlich, der Wertschöpfungsindustrie.
Wir sagen immer so, von der Forschung oder vom Feld, von der Forschung bis ans
Glas, zum Beispiel Bier oder bis am Teller, das Brot oder so.
Alles, was anbelangt, vom Weizen, von der Forschung bis an Brot oder vom Malz,
vom Feld, von der Forschung bis an Glas.
Und du möchtest hier vertreten sein?
Genau, alles, was wir hier machen. Und die Akademie, was das genannt ist,
das ist auf zwei geteilt.
Ein Platz ist für IREX, was dann die Brote und so das machen und die andere
Seite ist, was er gerade benutzt.
Das ist wirklich, ich war dort, die Seite ist Testlabor quasi für Backmischungen,
für Brotbacken, auf der anderen Seite gibt es für Bierproduktion.
Und auch andere Dinge, Hopfenwasser habe ich zum Beispiel beim letzten Mal gesehen.
Ja, genau.
Sehr, sehr, sehr spannend. und wie passt du dann quasi jetzt diese Hühnerhaltung dazu?
Ist das die nächste logische Entwicklung quasi, jetzt habt ihr es im Körnerbereich
alles abgedeckt, jetzt geht man in den Tierbereich hinein?
Ja, wie wir vorher schon gesprochen haben, die Ländereien,
Wie man sagt, die Ländereien werden nicht mehr. Das ist, was es gibt.
Und das schiebt nicht aus, sagt man so.
Wird nicht mehr. Und natürlich, die Familien teilen sich, sind Kinder.
Und dann ein Betrieb 100 Hektar. Vorhin hat man zwei Kinder.
Dann sind es immer 50 und es wird immer weniger.
Und schwieriger, dass man überleben kann. Und dann sind zwei Linien,
was wir denken, strategisch.
Eine Linie ist, was aufbauen, wo noch Schanzen sein, wo noch zum Beispiel Nordosten.
Und die andere Linie ist, intensifizieren die Produktion vom Landwirt hier.
Und eine Möglichkeit wäre, zum Beispiel Hühnerproduktion mit einem strukturierten Projekt aufzubauen.
Dass mehr Möglichkeit und mehr Rentabilität in der Familie drin ist und die
Möglichkeit für die jungen Generationen, dass sie auch dann am Feld bleiben
und nicht in Großstadt wohnen können.
Warum? Das ist eine provokante Frage. Du hast es jetzt ein bisschen erklärt,
auch aufgrund der Geschichte, die sich entwickelt.
Familienbetriebe sind Familienbetriebe, die haben Kinder, dann zwei, drei Kinder.
Das muss man ja weitergeben. Das heißt, wenn da ein Betrieb 300 Hektar hat und
er hat drei Kinder, dann wäre das quasi 100, 100, 100.
Und das ist wieder dann zu wenig für ein einzelnes Kind.
Das heißt, aus dieser Logik heraus, dass man die Familien bewahren möchte,
wenn ich es richtig verstehe, besteht bei euch ein bisschen auch der Druck und
ein bisschen auch ein Zwang zu wachsen. Ist das richtig?
Ist richtig. Ja, kann man das nicht auch entgegen? Also ich kann jetzt sagen,
rein demografisch gesehen werden mit jeder Generation noch mehr Kinder kommen.
Man muss noch mehr vererben.
Irgendwo gibt es ja dann auch eine Grenze wahrscheinlich des Wachstums.
Das ist ja ein strukturelles Problem. Wie geht ihr damit um?
Wie gesagt, fehltenmäßig kann man nicht wachsen. Eben.
Aber man muss wachsen,
Oder? Man muss wachsen und dann muss man andere Wege suchen und finden,
dass das doch noch eine Rentabilität ist in der Familie und dass die Leute dann
weiter im Feld sein und weiter Bauern sein und so.
Heute sind es hauptsächlich wenige, die Kinder nicht zurückkommen und im Feld
weiterarbeiten oder bauen.
Einige suchen eine andere Sache für machen und tun.
Aber die meisten wollen doch hierbleiben und im Feld arbeiten. und so.
Und das ist dann so ein Geflügelprojekt, man zum Beispiel 80 oder 90 große,
ein Modul, das sind vier Gebäude und das ist was so relativ großes und wir brauchen
über 80 zum Beispiel solche Module.
In diesem ganzen Projekt wird man so zwischen 2.500 und 3.000 Leute Angestellte brauchen.
Das sind ja auch Möglichkeiten, dass die Leute in der Agrarie oder im Projekt
arbeiten, wenn es auch Donausschwaben.
Fühlt ihr euch da, weil die Agrarier, kommen wir jetzt wieder zurück,
ein bisschen auf die soziale und die kulturelle Bedeutung der Fühlt ihr euch
da als Genossenschaft auch dafür verantwortlich,
diesen Menschen dann Möglichkeiten zu schaffen? Also durch solche Projekte?
Das ist unser Ziel immer. Ist nicht leicht, natürlich ist das nicht leicht.
Wir fühlen uns ja verantwortlich, dass wir Wegen finden und Möglichkeit finden für diese Leute.
Und da sein Wachstum hier ist, die letzten 30, 40 Jahren, die Genossenschaft
hat heute 74 Jahre, aber die letzten 30,
sagt man so 40 Jahren her, war das nicht mehr so leicht wachsen in Fläche,
weil die Fläche ist ans End gegangen.
Und die Agrarier als Genossenschaft ist sehr gewachsen mit Industrien und so.
Natürlich ist eine Geldausschüttung und so für Mitglieder auch gemacht worden,
wo Mitglieder auch mitmachen, wenn Agrarier wächst und so.
Aber das ist nicht so viel, sagt man so, wie wenn der Mitglied auch packt,
von selber größer werden und so.
Und wie die Felder ans Ende gegangen sind, dass jemand wächst,
muss jemand weniger machen.
Und das ist unser Ziel, dass wir Möglichkeit finden in andere Diversifikationen
zum Beispiel, dass wir Wege finden, dass die Leute Geld können.
Oder dass sie weiter leben und weiter wirtschaften können.
Wir geben die Agrare mit Gewinnen um, weil du es gerade angesprochen hast.
Was macht ihr mit den Gewinnen?
Und wie viel wird dann an die Mitglieder auch tatsächlich dann wieder ausgeschüttet?
Das, was Geschäfte sind mit Mitgliedern, mit den Mitgliedern,
weil es sind ja Geschäfte, was mit Dritten, was nichts mit Mitgliedern zu tun hat, sagt man sowas.
Die Industrie braucht mehr, was das, was der Mitglied produzieren kann.
Und dann ist die Geschäfte, was mit Mitgliedern passiert, das ist 50 Prozent,
ein bisschen mehr, von dem, was übrig bleibt, 17,5 Prozent, wird dann ausgeteilt
an den Mitgliedern vom Gewinn von der Genossenschaft.
17,5 Prozent des Gewinns.
Des Gewinns, was mit Mitgliedern gemacht ist worden. Das wird dann ausgeteilt.
Anderen Mitgliedern, da machen sie halt mit. So ist es ja.
Und ein Teil davon, vom Gewinn geht dann quasi wieder in die kulturelle, soziale Arbeit?
Ja, außerdem. Die 17,5 Prozent sind direkt für das Mitglied und dann noch einmal
das 1 Million und etwas, was in soziale, in kulturelle geht,
was auch von der Kasse rausgeht, das ist ja für die ganze Gemeinde,
sagt man so, auch zu tun hat.
Und das Rest ist dann, bleibt dann in der Agrarierfährung, Wachstum von der
Agrarier selber machen.
Wie ist denn die Agrarier, wenn wir noch beim Handel sind, international aufgestellt?
Welche Rolle spielt denn der Export für die Agrarier?
Wie abhängig ist man dabei auch vom Weltmarkt, also von Sojapreisen,
Weizenpreisen, also klassischen Commodities?
Soja und Mais sind wir nicht so groß, weltweit.
Wir bauen hier rund 115.000 Hektar an, rund die Mitglieder, und das schaut vielleicht
ein bisschen groß aus, aber ist nicht weltweit, weil Brasilien ist ja sehr groß,
der Volumen ist da nicht so.
Aber im Malz, was unser Hauptgeschäft ist, dann ist das nicht so.
Wir haben auch eine Agrar-International, Das ist in Uruguay.
Das ist ein Büro, das in Uruguay ist. Und wir haben sehr viel Import.
Von Malz, hauptsächlich Gerste und teilweise auch Malz, was sie importieren
und dann hier in Brasilien verkaufen.
Und die Agrar International, die verkauft auch nicht nur für Agrar,
aber die macht die ganzen Geschäfte, kaufen und verkaufen Gerste hauptsächlich, Malzgerste weltweit.
Und dann macht sie Geschäfte mit Europa, mit Australien, hauptsächlich Argentinien.
Zum Beispiel zwischen 40 und 50 Prozent von der ganzen Gerste für Malz machen von Argentinien,
weil es ja eine sehr große Produktion von Malz ist, von Gerste viel größer als Brasilien,
geht durch Agrarier Hände oder Agrarier International.
Das ist eine sehr große Handlung in Argentinien. Und in Argentinien waren wir
auch von der Forschung, vom Kauf, vom Transport, von Logistik, vom...
Sehr viele Geschäfte dann auch mit Argentinien hauptsächlich.
Du hast gesagt, es gibt Kerngeschäft, das Geschäft mit den Körnern oder Kerngeschäft
mit den Mitgliedern, das heißt, sie produzieren und ihr verkauft dann auch,
ihr verarbeitet ihre Produkte weiter oder ihr verkauft ihre Produkte dann direkt am Markt.
Das ist der Anteil für den Mitgliedern, von dem du vorher gesprochen hast,
wo dann auch Gewinne ausgeschüttet werden.
Was ist dieser andere Anteil und wie groß ist der? ist das dieser Agrarier-Eigenanteil?
Jetzt habe ich das nicht verstanden.
Du hast gesagt, es gibt einen Geschäftsteil, der nur mit den Mitgliedern ist.
Das heißt, es gibt ja dann auch einen Geschäftsbereich, der dann nur die Agrarier ist.
Was sind das für Geschäfte? Ist das das Malz?
Das ist im gleichen Geschäft, zum Beispiel Malzgeschäft. Wir haben dann 30.000,
40.000 Hektar Gerste hier in der Gegend und dann nochmal 30.000, 40.000 in Ponta Gras.
Aber wir brauchen doppelt so viel. Nur ein Beispiel.
Gerste für Malz machen. Und dann 50% vom Geschäft Malz ist von den Mitgliedern
und 50% vom Geschäft Malz ist zugekauft, weil die Mitglieder nicht genug produzieren zum Beispiel.
So funktioniert das in jedem Geschäft.
Was war denn jetzt in der Geschichte, wenn du jetzt so ein bisschen zurückschaust,
in der Geschichte der Agrarier?
Am Anfang war es ja sehr, sehr schwer. Jetzt schauen wir wieder so ein bisschen geschichtlich hinein.
Und das Projekt, es mussten ja über sechs Jahre hinweg die Kredite,
die man kriegt, ganz am Anfang bei der Besiedlung zurückgegeben werden.
Und das hat man einfach nicht geschafft. Und daran wäre die Siedlung und das
ganze Projekt fast zerbrochen.
Was war denn aus deiner Sicht, wenn du zurückschaust, von den 50er Jahren bis
heute, die größten Herausforderungen für die Agrarier?
Wo, willst du sagen, ist das Projekt auch an der Kippe gestanden?
Und ja, wie habt ihr das dann auch gemeistert?
Das ist richtig, wie du sagst, am Anfang war das sehr schwierig, es war kein Geld.
Klimamäßig ist es hier ganz anders, Südbrasilien ist es doch kalt,
so wie heute ein Grad, aber doch ganz anders wie Europa, dort,
was sie gewohnt haben und das wussten, zu arbeiten als Landwirte.
Und Weizen hier anbauen war nicht einfach und das hat kein Geld gebracht.
Die Böden waren ja sehr fruchtbar.
Ja, und die Böden hat man viel Kalch gebraucht auch und so.
Und dann sind Mädchen hauptsächlich, Frauen, arbeiten gegangen in Guaraboa,
in Curitiba, als Angestellte.
Und dann ist ein bisschen Geld gekommen und die Leute, die Geld gesammelt haben,
für ein Ticket kaufen, für zurück nach Europa sind sie dann fort und bis Ende
60er Jahren und die Leute, was,
kein Geld geschafft haben, sagt man so, sind halt hier geblieben. Das sind halt heute...
Diese 250 Familien, von denen du gesprochen hast.
Ja. So, grob gerade.
Und was dann war, dann waren Landprojekte, dann ist Matthias Le als Präsident
gekommen, war ein junger Mann, mit guten Ideen, sagt man so.
Dann hat er Landprojekte gemacht, Es hat dann Agraria-Feldereien gekauft,
weiter weg von hier, von der Siedlung.
Am Anfang waren es nur 24.000 Hektar hier auf der Siedlung.
Dann ist es Ende der 60 Jahre, dann hat es angefangen zu wachsen,
vorher auch ein bisschen schon.
Dann hat Agraria zum Beispiel ein Feld von 2.000 Hektar gekauft.
Die Agrarien. Die Agrarien. Und das dann verteilt an jüngeren Mitgliedern.
Natürlich haben die Mitglieder hier auf der Siedlung Feld gehabt.
Das Feld auf der Zielung der Agrare zurückgegeben und was Größeres übernommen,
dann ein bisschen weiter weg von hier.
50 Kilometer, 60, 30, wie halt die Projekte waren.
Ich weiß nicht genau, im Kopf müsste ich sie zusammenzählen,
aber sicher so 10, 12 Projekte sind gemacht worden.
Und es hat dann gedreht, dass die Leute nicht mehr fortgehen von hier.
Weil das waren viele, die fort sind gegangen, waren jüngere Leute,
die in Europa Fabrikarbeiten haben.
Dann hat es wieder Perspektiven gegeben für die Menschen, die da waren. Wachsen.
Und das war der wichtige Schritt, dass man quasi diese Perspektivlosigkeit,
also keine Perspektive von den 60er Jahren an den 60er Jahren.
Ja, das war ein Dreh. Das hat sich gedreht, die Perspektiven, ganz sicher.
Durch diesen Kauf von 200 Hekt?
Von den Feldereien, ja. Und dass die Leute dann mehr Möglichkeit haben und wachsen.
Und der gerade dann Zeit gibt, dass das zurückbezahlt wird.
Das war ganz sicher ein wichtiger Punkt. Das war in 1968 bis 1974.
Und dann natürlich die Kulturen, wie sie gekommen sind. Das hat dann alles zusammengepasst.
Dann ist Soja mitgekommen in der gleichen Zeit.
Das hat dann gleich andere Perspektive gegeben.
Warum ist in der Zeit Soja gekommen? Was war doch in dieser Zeit so besonders? Weißt du das?
Vorher war nur Weizen praktisch so. Mais für die Hühner und so.
Aber nicht Produktion, sagt man so.
Und Soja hat es einfach nicht gegeben. für Öl machen und Kleine und so. War nicht.
Und dann hat das angefangen vom Klima aus hier, ist gut für Soja und dessen Zell.
Und die Kultur hat sich entwickelt und ist auch hierher gekommen.
Und das hat dann komplett andere Perspektive gegeben und die Situation besser geworden.
Was hat es hier mit den Böden? Du hast ja anfangs gesagt, die Böden in der Region,
die waren ja mittelmäßig, aber nicht sehr gut.
Ja, kann man gar nicht vergleichen mit Jugoslawienboden. Das waren hier weit
nicht so gute Boden, wie was sie dort gehabt haben.
Aber mit der Zeit hat sich das dann alles langsam aufgebaut und so.
Und dann auch in dieser Zeit, in den 70er Jahren, Ende 70er Jahren,
80er Jahre, Da ist dann Direktproduktion, Direktbau, Direktsaat auch gekommen.
Das ist auch ein großer Punkt, weil früher hat man müssen alles rumarbeiten,
die Felder rein, Ackern und Pflegen und so.
Und dann kann man nicht so viel Feld machen, weil die Arbeit viel mehr ist.
Und wie das dann direkt satt gekommen ist, das hat die Möglichkeit gegeben,
dass die Leute mehr Feld anbauen mit den kleinen Maschinen und so.
Und das hat dann auch ein Wachstum gegeben. Und so ist es dann halt sich langsam entwickelt und besser.
Also das waren die wichtigen, die wichtigen Schritte. Der Agrarier war dann
auch also Direktsaat, dass die Böden dann besser bearbeitet,
das war wieder so ein Produktivitätsschritt,
Oder?
Gab es da noch andere wichtige Schritte, von denen du sagst,
die waren dann entscheidend dafür, dass das Projekt dann langfristig erfolgreich war?
Ja, Probleme waren.
Gibt es immer noch.
Gibt es immer, ja. Ein wichtiger Moment auch, muss man auch sagen, war 1999.
Da hat er gerade sehr, sehr große finanzielle Schwierigkeiten gehabt,
das war noch nicht so lang, vor 26 Jahren, hat sie praktisch mehr Schulden gehabt, was sie wert ist.
Und dann hat eine neue Direktion, ein neuer Verwaltungsrat, das hat die Agrarie vernommen.
Und das hat dann auch einen anderen Schritt gegeben, sagt man so.
Die, die das geführt haben, sind dann nicht mehr geblieben oder sind abgesetzt worden.
Und die neue Direktion hat das dann in die Hände genommen und hat das dann wieder
gepackt, aufgebaut und was wird dann wieder heute stabil stehen.
Was war damals der Grund?
Die Situation, die Brasilien-Situation, sagt man so, was im Moment heute auch
nicht, die Zinsen sehr hoch und so.
Vielleicht, wie das gerade geführt war in den letzten Jahren und so,
dass viel, ein bisschen zu viel oder viel Geld aufgenommen, mit hohen Zinsen
und immer mehr, immer mehr, immer mehr, dass das dann auf einmal,
das, was produziert war, war nicht mehr genug für zünden sollen, sagt man so.
Und das war dann nicht mehr interessant.
Wie hat man es dann geschafft, dass man aus dem herauskommt? Was war dann der Trick?
Das war kein Trick, überhaupt nicht. Die Leute, die das geführt haben,
sind rausgegangen oder eine neue Direktion hat das übernommen.
Und mit allen Banken ist verhandelt worden, mit allen, an den Tisch gesetzt.
Das, was ausgemacht ist für bezahlen, das packen wir nicht zahlen.
Einer der Direktoren hat die Banken alle zusammengerufen und sagte,
hier ist der Schlüssel der Agrarer.
Hier wolltet ihr gerade. Das Mikrofon.
Hier ist der Schlüssel der Agrarer. Wenn ihr wollt, macht ihr wieder Moin oder
gebt uns eine Chance, dass wir euch bezahlen und so. Aber wir brauchen Zeit.
So ähnlich wie am Anfang mit den sechs.
So wie die Verträge hier sind, Zinsen auf Zinsen, wir packen das nicht. Das ist unmöglich.
Aber setzen wir uns hin, schauen wir, was wir machen können.
Und mit allen Banken, es ist dann Verhandlungen gewesen.
Praktisch mit allen auch ein,
Mittelpunkt gekommen zu den Verhandlungen und das war möglich dann für das Rumdrehen
und dass die Geschäfte das Packen dann bezahlen.
Das war sehr schwierig auch bis 2004, 2005 hat er gerade überhaupt keinen Kredit
gehabt in die Bank. Natürlich.
Fünf Jahre hat das auch.
Ja, kein Kredit. Ein stark wichtiger Punkt ist, dass,
Teilweise waren die Mitglieder schuldig und teilweise haben die Mitglieder Geldgut.
Und natürlich war das ein Wackelmoment, wo man nicht wusste,
geht es weiter, geht es nicht weiter, wie geht es, wie geht es nicht.
Und die Mitglieder eventuell konnten das Geld rausholen von der Agrar,
die was gut sind, und in die Bank investieren zum Beispiel oder das Geld in die Bank lassen.
Und dann wäre es auch nicht möglich, weiterzumachen, nicht mal für die Angestellte bezahlen.
Das heißt, die Mitglieder hätten fliehen können, hätten aufhören können,
um sich selbst abzusichern.
Genau.
Ist aber nicht passiert.
Und ist nicht passiert.
Jetzt kommen wir wieder zurück.
Genau. Warum? Warum, ja. Wir haben mit, wir nicht, das war eine Generation vor
mir, aber haben sie mit vielen Mitgliedern gesprochen und verlangt,
bitte lass das Geld in der Agrade.
Wir brauchen es für Mitglieder bezahlen, für Angestellte bezahlen,
dass die Maschine sich dreht.
Und die haben das auch gemacht, praktisch alle großen Mitglieder,
die Geld gut haben, das Geld in der Agrade stehen gelassen, sodass man mit dem
Geld arbeiten kann. Und so ist es auch passiert.
Ich sage es wieder zurück in das Soziale.
Also das Soziale, die Identität der Donauerschwaben, das war auch verantwortlich
dafür, dass dann die Mitglieder nicht...
Weggelaufen. Was würde denn passieren, wenn die Agrarier scheitern würden?
Was würde dann mit der Region da passieren?
Eine gute Frage. Wenn der Agrarier nicht mehr ist, ist es dann jeder für sich natürlich, dass das,
Gute Frage, ja. Was würde passieren? Krankenhaus ist zu, Schule ist zu,
Kindergarten ist zu, Pflegeheim ist zu, weil von Guarapuava oder von der Regierung
das Machen so, wie wir es machen, ist unmöglich.
So würden sie nie nicht machen, ja.
Ja, es ist nämlich spannend. Jetzt kommen wir wieder auf das kulturelle, soziale zurück.
Ihr betreibt Krankenhäuser, Pflegeheime, ich glaube die Schule,
die erste Kindergärten.
Kindergärten und die Schule auch.
Und die Schule, ja, Museum. Museum. Das heißt, im Prinzip habt ihr in dieser
Region, ich sage mal wieder ein Entrerios in Guarapuava.
Guarapuava, ja, danke.
Ihr seid im Prinzip eigentlich so etwas wie eine politische Gemeinde.
Wie eine Gemeinde, also eigentlich wie eine Stadt im Staat,
weil ihr ja die soziale Funktion, die ja normalerweise öffentlich ist,
Schulen, Kindergärten, Pflegeheime, Krankenhäuser, hier in den Regionen bildet,
damit die Leute hier auch bleiben, oder?
Genau. Wir machen mit in eine Stadt. Die Stadt hat ungefähr 200.000 Einwohner.
Wir sind hier 10.000, 12.000 Einwohner.
Von denen 4.000, 5.000 Donausschwaben und die anderen nicht.
Die anderen sind Brasilianer.
Natürlich haben wir eine Struktur für eine Stadt für sich hier sein,
aber das muss genehmigt werden in Guarapuava.
Die Leute von Guarapuava müssen das einverstanden sein, dass eine interiöse Stadt für sich wird.
Aber von den Industrien, vom Steier, was hier produziert wird, wird das nie passieren.
Und natürlich das Geld, das von hier nach Guarapuava geht.
Viel zu wenig kommt wieder zurück in dir. Zurück, natürlich.
Selbst mit Straßen pflegen, mit Gras mähen und so, und Blumensätzen,
das ist auch teilweise Agrarier, was es macht. Großteil Agrarier, was es macht.
Und ein kleiner Teil macht dann die Guarapava-Regierung.
Auch Polizei helfen wir, auch, wie schön ist. Alles, was Gorabawa machen müsste
oder Staat machen müsste, Agraria macht dann auch ihre Seite mehr.
Das heißt, da ist auch ein Druck dann auch da auf die Mitglieder,
sollten wir die Agraria, sollte eine Krise kommen, nicht mitfinanzieren,
dann verlieren wir im Prinzip auch die gesamte Infrastruktur,
die hier vor Ort auch ist.
Das heißt, irgendwie hört der Ort dann so wie er ist auf zu existieren,
Oder? Ja, genau. So wie er ist, ganz sicher.
Also das ist ja dann schon etwas sehr, sehr Spezielles. Ihr seid ja kein wirtschaftliches
Unternehmen mehr, wo es ja eine Genossenschaft ursprünglich ist,
es ist ja eine Wirtschaftsgemeinschaft.
Ihr seid ja weit darüber hinaus, wie ist euer Verhältnis dann?
Weil ihr seid ja im Prinzip fast so etwas wie eine staatliche Einrichtung.
Ihr übernehmt die ganzen öffentlichen Aufgaben.
Wie ist euer Verhältnis dann mit den eigentlichen staatlichen Institutionen?
Ja, unser Verhältnis ist immer gut, sagt man so. nicht mit Offiziellen,
mit Bürgermeistern, mit Gouverneuren.
Nicht, dass das schlecht ist, aber,
Das ist ja komod für ihn, dass er gerade vieles macht, dass er vieles selber macht.
Natürlich, Brasilien ist ja ein Land, was eine dritte Welt, sagt man so.
Sehr Armut, viele Plätze und gewisse Plätze und so.
Und natürlich für die Regierung konzentriert sich, dass dort mehr geholfen wird,
sagt man so, wie hier zum Beispiel.
Und natürlich ist das komod, wenn die Agrarer viel machen, müssen ja sie es nicht machen.
Wie sagt man das jetzt? Das ist ja im Prinzip Wirtschaft, Politik, alles in einem.
Wie führt man denn, wie demokratisch ist die Agrarier?
Also wenn man schon so öffentlich ist, dann muss man ja fragen,
wie demokratisch seid ihr?
Und wie führt man denn dann so ein Unternehmen unter Anführungszeichen,
muss man da anders, also du bist ja quasi in der Leitung, du bist in der Direktion,
wie führt man denn so eine Genossenschaft, die mit so vielen,
weil da hängt ja Soziales, Kulturelles, Wirtschaftliches, im Vergleich zu einem,
sage ich jetzt normalen Unternehmen, zu einer SA oder wie heisst du?
Ja, SA, ja. Ja, SA oder einer Sociedade Limitade.
Oder SL, genau.
Muss man da anders führen?
Erst einmal, die Regierung von der Agrarier, das ist ja sehr demokratisch,
sind ja die außerordentliche und die ordentliche Generalversammlung,
dann wird das gewählt und wie ich vorher gesagt habe, es sind wenig Leute, wir kennen uns allen.
Jeder
Weiß von einem anderen.
Es ist wie Gemeinde und man wählt gleich Schulreformen alles mit
Und in Regierung sagt man so,
Agrarier als Genossenschaft, die darf sich nicht direkt anhängen an einem Politiker
oder diese Seite oder andere Seite, weil man weiß ja nicht,
wer gewinnt in einem anderen, ob das rechts oder links ist oder so oder anders.
Natürlich haben wir eine Idee oder wollen, wie es für uns besser ist,
wenn es so oder anders ist.
Aber offiziell als Agrarer dürfen wir nie sagen, wir wollen so oder so oder so.
Ich als Person okay, aber als Agrarer nie.
Weil wenn man auf eine Seite geht und die andere gewinnt, dann hat man vielleicht,
Nicht so direkte Probleme, aber wir brauchen immer einen großen Einfluss und
gut sein, sagt man so, mit den Politikern, mit der Regierung oder Guarapava
oder Staat oder sogar Brasilien und Landwirtschaft.
Es sind ja sehr viele Regeln, die immer wieder neu gemacht werden.
Und diese Regeln muss man irgendwie mitarbeiten, dass das nicht so schlecht
wird für unseren Sektor.
Und dass man einen Einfluss hat, dann darf man nicht schlecht sein mit den Politikern.
Da muss man miteinander arbeiten, ob es jetzt A oder B oder C oder D sind.
Aber innerhalb der Agrarier, da in der Gemeinde, Siehst du dich als Direktor
der Agrarier jetzt mehr als Geschäftsführer eines Unternehmens oder mehr als
Bürgermeister einer Gemeinde?
Ich denke schon mehr als Geschäftsführer. Das ist ja unser tagtäglich so.
Und das Bürgermeister, das Soziale, das ist dann ja auch nebenbei.
Aber das ist dann aufgeteilt, weil wir nennen das Obmann.
Obmann und Obfrau. Und jedes Dorf, 1., 2., 3., 4., 5.
Dorf, hat jedes Dorf seinen Obmann oder seine Obfrau.
Und die arbeitet direkt für das Dorf, was man braucht und essentiell und strassend.
Da sind nicht wir als Direktor direkt tagtäglich.
Mit dabei, sagt man so. Natürlich, die Entscheidungen kommen auch zu uns und
so, aber da ist es klein, Kleinigkeiten oder kleinere Sachen dann nicht.
Denkst du, also es ist wirklich alles extrem verwoben da, aber es funktioniert.
Funktioniert, ja.
Es ist von außen kommend ein bisschen gewinnungsbedürftig, weil man andere Strukturen
gewohnt ist, aber irgendwie funktioniert es, es sei jetzt offen.
Ich denke immer, bei so Gemeinschaften das ist ein bisschen eng,
das könnte irgendwie kritisch werden, aber es ist, was ich jetzt aus Gespräche so gekriegt hat.
Es ist offen, man kann Mitglied werden, man kann auch wieder gehen.
Glaubst du, dass diese Art und Weise, wie die Genossenschaft Agrarier hier in
Enterius funktioniert?
In Österreich gibt es immer wieder Genossenschaften, viele scheitern wieder.
Was du vorher als Beispiel gebracht hast, es gab eine Krise und dann sind die
Genossen und Genossinnen quasi mit ihren Anteilen weggegangen.
Hier sind sie geblieben.
Glaubst du, dass dieses Modell der Genossenschaft, wie ihr das hier lebt,
ist das übertragbar auf andere Genossenschaften in Amerika, in Europa etc.?
Oder ist das einfach aus eurer Geschichte aus nur so hier und wird nirgendwo
anders jemals wieder so entstehen?
Ich denke, ich wusste nicht oder ich weiss nicht, dass das irgendwo anders auch
schon mal passiert ist worden, auf dieser Richtung.
Krise natürlich schon, aber dann ist das irgendwie anders gemacht worden,
Industrieverkauf und so.
Also ganz ehrlich, das hat angefangen im Zweiten Weltkrieg, das hat angefangen
in der Flucht, das war die Zeit in Österreich,
das war das Herkommen, das war das Miteinander-Krieg.
Als Gemeinde alles aufbauen, zusammenhalten, Zeit am Anfang.
Und dann, wenn die Krisen gekommen sind, dann miteinander durchrutschen,
sagt man so, durch die Krisen.
Und wenn man, das ist meine Meinung, wenn man das nicht gehabt hat,
was vorher die Phasen waren, die schwierigen Phasen, was miteinander immer alles...
Nicht identitätsbildend.
Ja, gemacht werden. Das wäre nicht möglich. Jeder, hier sagt man in Brasilien,
der Nabel, jeder schaut auf seinen Nabel.
Ja, ja. Und jeder geht seinen Weg.
Und ich denke, dass das bei uns, ja, ist so, dass wir miteinander arbeiten und
kennen, wie lange, wenn Krise kommen, die Generationen,
kommen ja andere Generationen, Kinder und noch mal Kinder, was dann wenig,
wenn ich die sehr schwierigen Zeiten mitgemacht habe, was unsere Opas,
unsere Vater und selber wir mitgemacht haben, ob das dann in neuen Krisen auch
so wird sein oder nicht, das ist eine andere Frage.
Aber bis heute war es halt natürlich immer so.
Und ich denke, dass in anderen Genossenschaften das nicht möglich wäre.
Also wie gesagt, ein Unikum, ein Ausnahmefall.
Ja, bei anderen Leuten, wenn Krise bei anderen Genossenschaften,
wenn eine richtige Krise kommt, da jeder schaut vielleicht auf seinen Nabel
und holt sein Geld und geht seinen Weg.
Habt ihr Austausch mit anderen Genossenschaften? Tauscht ihr euch da auch über
die Idee von Genossenschaften, über die Funktion von Genossenschaften aus,
über Brasilien hinaus, vielleicht auch mit Europa? oder seit...
Ja, zum Beispiel die neue Melzerei, was wir mit Samad gemacht haben,
kann man so sagen, letztes Jahr ist es eingeweiht worden.
In Ponta Graça sind wir zu sechs Genossenschaften.
Jede Genossenschaft hat seine Identität, sagt man so.
Agrarer ist das Geschäftsführer, Agrarer führt das ganze Geschäft und die anderen haben Prozente drin.
Genossenschaft, Genossenschaft.
Nicht ganz, ja.
Wie geht das?
Dann sind wir zum Beispiel mit den Holländern, mit Castrolanda, Friesia und Kapau.
Und dann andere zwei, die nicht so kulturell Identität haben.
Aber die sind von den Holländern. Und die sind nicht so viel anders als Agrarier.
Sie sind halt, sie haben das Soziale, was wir immer sagen, vielleicht ein Zehntel,
ein kleiner Teil, was wir hier machen.
Aber wir verstehen sich gut, sagt man so. Das geht und läuft und wachsen miteinander.
Und das sich zusammenschließen in gewisse Geschäfte.
Jeder muss weiter seine Identität haben. zum Beispiel Agrarier,
darf nicht zusammengehen mit anderen Genossenschaften und die Wurzeln,
die Identität verlieren. Das darf nicht passieren.
Aber das muss auch nicht so zu sein, dass man nicht Geschäfte miteinander machen
kann oder zusammengehen kann
in einem gewissen Geschäft und von diesem Geschäft was Größeres machen.
Größeres und so. Zum Beispiel eventuell sogar im Nordosten. Der Frise ist schon
da, Castrolanda ist auch schon dort.
Das ist eine Möglichkeit, dass man vielleicht etwas miteinander macht,
zusammen macht, aber Agraridentität muss weiter bleiben.
So soll es laufen.
Wenn ich 2051 zu eurem 100-jährigen Jubiläum komme und mir die Agrarier ansehe,
was werde ich dann sehen?
Ich hoffe, dass es weiter so wird.
Ein Wachstum passiert von der Agrarer und auch von den Mitgliedern.
Wie ich vorher gesagt habe, dass die Agrarer sehr viel gewachsen sind und die
Mitglieder in Fläche nicht so, weil die Möglichkeit ist nicht,
dass unsere Ideen und unsere Projekte und unsere Zukunft und unsere strategischen
Planungen, dass das alles klappt.
Dass es hinhaut, dass dieser Wachstum hier ist und dass die Leute hier immer
ein gutes Lebensstand haben.
Dass die Kinder Möglichkeit haben, weiter in der Familie im Feld zu arbeiten,
mit vielleicht Geflügel oder anderen Geschäften.
Und dass wir unsere Identität nicht verlieren. Das ist unsere Kraft,
uns miteinander zu arbeiten, das Soziale und Kulturelle.
Und dass wir das schaffen als...
Direktion, als Leiter der, wie gesagt, nicht nur Agrarer, von der ganzen Gemeinde
so, dass wir das auf irgendeine Art schaffen, von einer Generation auf die andere das bringen.
Du sagst, die 2051, das ist ja noch einmal eine Generation inzwischen in dieser
Periode und dass die das auch im Herzen zu haben,
das Gemeindeleben wie wir und wie unsere Vater und Opas und so weiter.
Ich denke, das ist unser Wunsch, unser Ziel und auf das müssen wir weiter arbeiten.
Jetzt hast du da ein Thema noch aufgeworfen, eben mit diesen Generationen, dass es bleibt.
Was bedeutet denn, weil es auch ein wichtiges Thema in Europa ist und immer
wieder ein Thema ist, was bedeutet denn Nachhaltigkeit in der Agrarier?
Worauf schaut es überhaupt ein Thema?
Und wenn ja, welches? Worauf schaut sie da?
Nachhaltigkeit ist ja nicht nur Agrar, das ist ja weltweit.
Und Nachhaltigkeit ist weitergeben oder weitermachen, das was man gut macht,
korrigieren das, was man vielleicht nicht so gut macht und dass man in vielen
Jahren weiterhin konkurrenzfähig ist mit natürlich Umwelt,
mit allem, was anbelangt, ESG und so weiter,
aber finanziell mäßig auch und wenn man heute viel oder hört von Nachhaltigkeit,
ist viel mehr um Umwelt, wo es gesprochen wird und nicht so viel über finanziell.
Das hilft nichts, dass die.
Nicht, dass abgeholzt muss werden oder Tesla Cell, im Gegenteil.
Natürlich muss das gepflegt werden, aber man darf nicht vergessen auf das Finanzielle.
Das Finanzielle, das hebt alles.
Wenn man im Finanziellen nicht blau ist oder gut ist oder gut wirtschaftet,
dann hat es keine Nachhaltigkeit, dann wird ein End passieren.
Und das ist nicht nachhaltig.
Nachhaltig ist, wenn das weiter in vielen Jahren und Generationen weitergeht.
Und Agrarer arbeitet tagtäglich, ist eine Struktur für sich,
was arbeitet nur spezifisch über Nachhaltigkeit in den Farben und auch internen
Agrarern. Sehr ein wichtiger Punkt, ja.
Wie findest du, geht Nachhaltigkeit, also auch ökonomische, ökologische Nachhaltigkeit,
soziale, in eurem Fall natürlich auch, und Wachstum zusammen?
Lässt sich das langfristig verändern?
Ja, weil der Wachstum ist mehr produzieren im gleichen Feld, zum Beispiel.
Ist besser produzieren, billiger produzieren im gleichen Stickfeld.
Muss man nicht abholzen zum Beispiel, muss man nicht das.
Das ist ein Punkt, sagt man so.
Aber das ist natürlich nicht die Lesung. Wenn man, wie wir vorher gesagt haben,
von 100 Hektar drei Kinder sind es
33 Hektar pro Kind, dann gibt es keine Nachhaltigkeit, was das übertragt.
Da muss man andere Wege finden.
Aber natürlich, besser machen wir mit dem Gleichen, was man hat,
ohne dass man etwas kaputt macht oder schlecht macht oder so.
Und das, was man nicht so gut macht, verbessern. Das würde es sein.
Okay. Und jetzt zum Abschluss. Erstens mal habe ich jetzt irgendeine Frage nicht
gestellt zur Agrarier, über die wir unbedingt hätten noch sprechen sollen.
Ich denke nicht. Ich denke, dass die Leute, die das sehen, dass immer alle eingeladen
sind, hier Agrarien und Trereus kennenzulernen.
Wir, die Donausschwaben, sehen, was wir hier machen oder nicht machen.
Ich denke, die Türen sind immer offen für Geschäfte, für Sprechen,
für die Kultur, für was die Leute wollen hier. sind immer zuständig.
Also die Einladung steht, wer kommen will, kann kommen. Kann kommen.
Zum Abschluss für mich, weil ich jetzt quasi auch in der Welt unterwegs bin,
in unterschiedlichen Ländern.
Ich habe leider viel zu spät angefangen, diese Frage zu stellen.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, aber bei dir möchte ich es machen.
Wenn du einem völlig ahnungslosen Reisenden Brasilien erklären müsstest, was ist das für ein Land?
Und was sind das für Menschen? Wie würdest du das machen?
Ich will nicht in politische Wege reingehen.
Als Agrarier, ich darf das gar nicht, wie ich vorher gesagt habe.
Natürlich sind Wege gut oder nicht so gut.
Aber wenn man das auf der Seite lässt.
Süd-Brasilien ist ursprünglich kolonisiert worden von hauptsächlich Europäern.
Das sind Deutsche, Italiener.
Holländer, Japaner gibt es auch.
Ja, viel viel Japaner, Russen, alle daheim.
Und das sind Es sind sehr fleißige Leute.
Es ist ein komplett anderes Land in Brasilien als der Rest der Brasilien.
Nordosten, Brasilien, Sao Paulo, aufwärts. Sao Paulo ist das große Zentrum,
wo die großen Industrien sind und dann sehr verschiedene Völkern, die gekommen sind.
In Brasilien ist das sehr groß, sehr divers, von vielen Leuten,
die von überall gekommen sind.
Nordosten sind sehr viele Afrikaner gekommen, auch mit Kakaoarbeiten und Holz und Sklaven.
Und das ist heute ja weiter so.
Nicht gut oder schlecht, aber es ist halt wie die Charakteristik.
Und dann Ost-Brasilien, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, da sind auch sehr viele Bauern.
Das sind aber Bauern, die vom Südbrasilien aufgegangen sind,
so wie wir jetzt reden vom Nordosten, was dann das aufgebaut haben.
Das heißt, das sind auch irgendwie Europäer und so.
Also in Brasilien, vom Klima aus ganz sicher, für Landwirtschaft ist es,
wenn nicht das beste, aber fast das beste Land auf der Welt.
Möglichkeit, Chancen sind hier sehr viele, ist sehr groß.
Brasilien wird tragen, ein Großteil vom Essen, sagt man so, von der Welt wird hier immer mehr sein.
Natürlich immer Abholzung und so ist immer ein Thema und nicht schlecht machen
das, das muss man gut machen und pflegen und so weiter.
Und was man braucht, ist halt in der Politikabteilung, dass man die Wirtschaft
anschaut, dass die Wirtschaft wächst oder wächst. Für den Wirtschaftsfederer.
Ja, und nicht nur, auch, aber nicht nur, sagt man so, dass Soziale und Leute,
wir haben die ganze Zeit von Sozial gesprochen hier, was funktioniert hier.
Aber du kannst nicht von dem, was produziert, alles wegnehmen oder zu viel kassieren und austeilen.
Das habe ich schon mitgelegt, dass es eine große Diskussion gibt.
Das ist ja im Prinzip rechts und links. In Brasilien ist ja links eher sozialistisch
gedacht und rechts ist nicht jetzt rechts, wie man es in Europa vielleicht verstehen
würde, sondern eher marktliberal, kapitalistisch.
Kapitalistisch, genau.
Das ist ja die Rechts-Links-Diskussion und die wird natürlich in Brasilien sehr, sehr stark geführt.
Und wenn du jetzt abschließend noch die Menschen beschreiben würdest,
wenn ich nachher komme, was ist
der typische Brasilianer, der typische Brasilianer von der Mentalität her?
Sie sind sehr freundliche Leute, vom Reden aus, wenn andere Leute kommen,
vom Sprechen, vom Reden, von frohen Leuten.
Stimmt.
Oder Plätze, wo sie sehr fleißig sind, Plätze, wo sie dann nicht so fleißig
sind. Ein bisschen chaotisch. Chaotisch, ja.
Und wenn der Weg, Brasilien einen guten Weg hätte oder hin oder so,
das wird, weil Wachstum ist hier, Produktion ist hier, was praktisch wenig Plätze
oder nirgends auf der Welt ist, muss man, wenn man das gut ausnutzen kann,
Brasilien kann oder wird ganz sicher ein super Land sein.
Also man kann hier den brasilianischen Traum erleben. so was damals in der Nähe
ist, aber gibt es hier ja auch nicht die Möglichkeit.
Genau.
Ja, super. Ja, du Christian, Christian ohne H übrigens.
Ja, genau.
Christian, vielen Dank für die Einblicke zur Agrarie. Ich glaube,
man hat jetzt einiges lernen können.
Ob es jetzt ein Unikum ist oder ein utopisches Modell für die Zukunft der Genossenschaft,
man wird es sehen, aber es ist auf jeden Fall ein sehr, sehr spezielles Projekt, das ihr hier habt,
das man so wahrscheinlich nicht sehr oft finden wird oder vielleicht nur hier
finden wird und das haben wir jetzt ein bisschen besser kennenlernen können.
Danke.
Vielen, vielen Dank für deine Zeit und tschüss.
Tschüss. Danke, Willi, für das Gespräch. Und wir sind immer zur Verfügung.
Einladung steht, oder?
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