Interview - Quo Vadis Schweinehaltung & Vollspaltenböden 2034
Was bringt die neue Novelle zum Tierschutz-Gesetz und was bedeuten die ganzen Begriffe wirklich? Michael Klaffenböck (Schweinehaltung Österreich)
18.05.2025 65 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
Im aktuellen Interview spricht Willy mit dem Geschäftsführer von Schweinehaltung Österreich, Michael Klaffenböck, über die gerade beschlossene Novelle des Tierschutzgesetzes und was diese konkret für die österreichischen Schweinebäuerinnen und -bauern bedeutet.
Das Ziel des Interviews ist es einerseits, Begriffe zu klären und besser zu verstehen (z. B. Vollspaltenboden), da gerade hier aufgrund unterschiedlicher Begriffsdeutungen potenzielle Missverständnisse entstehen können.
Als Vertreter der österreichischen Schweinehaltung gibt uns Michael zudem Einblicke in die Stimmung unter den Landwirt*innen und das bisweilen komplexe Wechselspiel zwischen Haltungsbedingungen, Konsumentenwünschen, Investitionsentscheidungen und der Positionierung im internationalen Wettbewerb – natürlich aus Sicht des Verbands, also bitte mit dem nötigen „Grain of Salt“ hören.
Da es im Bereich der Nutztierhaltung unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen gibt, steht allen, die einen kritischen Diskurs sachlich führen möchten, unter anderem die Plattform StadtlandTier (siehe Links) zur Verfügung.
Viel Freude beim Reinhören – und möge der eine oder andere Ahaa!-Moment dabei sein!
INFOS ZUR FOLGE
Bundesgesetz über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz - TSchG) - BGBl. I Nr. 118/2004
https://ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20003541
Tierhaltungsverordnung (Kurztitel) - BGBl. II Nr. 485/2004
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20003820&FassungVom=2024-04-15
Schweinehaltung Österreich
https://schweine.at
Stadt Land Tier
https://stadtlandtier.at
Projekt IBEST (Forschung an bestehenden Ställen)
https://boku.ac.at/wiso/iafo/forschung/ibest
B2P112 Schwein und Sein – Schweinebörse-Chef Johann Schlederer
https://www.bauertothepeople.at/podcast/214
B2P103 Christina Mutenthaler-Sipek - AMA Marketing statt Wirtshaus
https://www.bauertothepeople.at/podcast/190
Das Ziel des Interviews ist es einerseits, Begriffe zu klären und besser zu verstehen (z. B. Vollspaltenboden), da gerade hier aufgrund unterschiedlicher Begriffsdeutungen potenzielle Missverständnisse entstehen können.
Als Vertreter der österreichischen Schweinehaltung gibt uns Michael zudem Einblicke in die Stimmung unter den Landwirt*innen und das bisweilen komplexe Wechselspiel zwischen Haltungsbedingungen, Konsumentenwünschen, Investitionsentscheidungen und der Positionierung im internationalen Wettbewerb – natürlich aus Sicht des Verbands, also bitte mit dem nötigen „Grain of Salt“ hören.
Da es im Bereich der Nutztierhaltung unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen gibt, steht allen, die einen kritischen Diskurs sachlich führen möchten, unter anderem die Plattform StadtlandTier (siehe Links) zur Verfügung.
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INFOS ZUR FOLGE
Bundesgesetz über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz - TSchG) - BGBl. I Nr. 118/2004
https://ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20003541
Tierhaltungsverordnung (Kurztitel) - BGBl. II Nr. 485/2004
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20003820&FassungVom=2024-04-15
Schweinehaltung Österreich
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Stadt Land Tier
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Projekt IBEST (Forschung an bestehenden Ställen)
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*thx an Jürgen Buchner
„Power to the People“ – Junior Kelly
*thx and Michael Lechleitner @ Irievibrations Records
… und ein bisserl selbst gesungen 😊
*thx to me, my voice und eure Schmerzschwelle
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Transkript
Music
Hat der Gesundheitsausschuss des Nationalrates, und du schaust ein bisschen
mit, ob ich dort eh keinen Plätzchenverzüge habe,
du prüfst dort, des Nationalrates den Abänderungsantrag zum Tierschutzgesetz
mit Stimmen der ÖVP, der SPÖ, NEOS und auch der FPÖ angenommen. Am 13.05.
Wurde dieser Gesetzesvorschlag dann auch im Plenum angenommen und zuvor,
das war die ganze Geschichte im Vorfeld, wurde das ursprüngliche Gesetz vom
VfGH abgelehnt beziehungsweise aufgehoben,
da er die langen Übergangsfristen des Tierschutzgesetzes, speziell jetzt den
Fokus auf das Schwein, auf die Schweinehaltung, sachlich nicht gerechtfertigt ansah.
Und diese Aufhebung, die wäre gültig gewesen geworden mit 1. Juni 2025.
Dann haben wir ein bisschen ein Problem gehabt in der gesamten Schweinebranche,
weil dann waren alle Schweinebauern Österreichs quasi im rechtsfreien Raum gestanden.
Hätte einfach nichts gegolten. Das war so ein bisschen das Grundsatzproblem.
Was jetzt mit dieser neuen Regelung genau gilt und was die ganzen Begriffe,
die da im Rahmen von dem Ganzen immer wieder fallen,
genau bedeuten und was sie eigentlich auch nicht bedeuten, weil da herrscht,
glaube ich, teilweise auch ein bisschen, ich sage mal.
Wie sagt man, der Unsicherheit, was jetzt eigentlich mit Vollspaltenböden zum
Beispiel genau gemeint ist.
Darüber spreche ich jetzt und jetzt fällt endlich mal der Name,
jetzt labere ich schon viel zu lang, mit dem Michael Klaffenböck.
Und der Michael, der ist Geschäftsführer der Schweinehaltung Österreich und
ist der Dachverband der bäuerlichen Erzeugerorganisationen im Bereich Zucht,
Ferkelerzeugung und Schweinemast.
Und weiter steht auf eurer Website, ihr seht euch als Vertreterinnen und Vertreter
der Interessen aller 17.800, das ist jetzt so, was auf eurer Seite steht,
Schweinebäuerinnen und Bauern Österreichs.
Jetzt habe ich wirklich viel geredet.
Servus, Michael.
Servus, Willy.
Bevor wir jetzt ins Thema gehen und dieses neue Gesetz, die neue Verordnung,
die was dann draußen entsteht, besprechen,
vielleicht ein bisschen zu dir, zum Kontext, wer bist du und wie wird man zu
einem der obersten Vertreter der Schweinebäuerinnen und Bauern Österreichs?
Ja Willy, du hast mir mit deiner langen Einleitung eigentlich schon den Großteil
meiner Vorstellung vorweggenommen.
Schöße, können wir zuerst spüren.
Michael Klaffenböck, Geschäftsführer der Schweinehaltung Österreich,
Vormalsverband österreichischer Schweinebauern.
Wir sind, wie du bereits gesagt hast, die Stimme der Schweinebauern und Bäuerinnen
in Wien und wir setzen uns für deren Interessen ein in allen Bereichen,
sei es jetzt wie in dem Fall politische Interessensvertretung, wo wir uns mit
mit Rechtstexten auseinandersetzen und Positionierungen abgeben oder sei es
jetzt die Teilnahme an Forschungsprojekten, wo wir auch versuchen,
die Praxis in den Gremien der Forschungsprojekte, die Schweinehaltung auf irgendeine
Art und Weise tangieren,
zu vertreten oder der Bereich Öffentlichkeitsarbeit, nein, sonst war ich jetzt
nicht da und wird… Ist das Öffentlichkeitsarbeit?
Genau, ich arbeite in der Öffentlichkeit.
Genau, das ist Öffentlichkeitsarbeit, aber wir kommunizieren ja nicht nur nach
außen, sondern auch nach innen. Wir geben ein Fachmagazin für Schweinehaltung heraus.
Nach innen hast du jetzt für die Schweinebäuerinnen und Schweinebäuerinnen.
Nach innen, das heißt zu denen, die wir vertreten, geben wir eben ein Fachmagazin,
außer unter anderem, aber auch nach außen.
Wenn wir sagen nach außen, dann mahnen wir eben in die breite Öffentlichkeit
die Zuhörerinnenschaft von Bauer to the People beispielsweise,
um dort nicht nur die Anliegen, sondern allgemein die Schweinehaltung zu erklären,
Weil wir sind ja immer wieder damit konfrontiert,
dass ein Großteil der Bevölkerung logischerweise sehr wenig Bezug zur Landwirtschaft
insgesamt und der Tierhaltung im Speziellen hat.
Und deswegen haben wir da auch diverse Projekte, zum Beispiel Stadt,
Land, Tier, gleich mal schamloses Product Placement.
Die haben wir schon gedacht, Öffentlichkeitsarbeit, die lasse ich mir jetzt
einfach mal reden. Ich beantworte gleich die nächste Frage, die ich gar nicht
gestellt habe, aber super.
Super, also.
Genau, Stadtlandtier ist unser Projekt, wo wir auf sozialen Medien versuchen,
gemeinsam mit den anderen Vertretern der Tierhaltung über Tierhaltung in Österreich
objektiv, faktenbasiert, authentisch zu informieren.
Also jeder, der sich für das Thema interessiert, nicht nur Schwein,
sondern auch Rind, Schaf, Ziegen, Geflügel, Pferd, bitte auf Instagram und Facebook
Stadtlandtier eingeben und folgen.
Aber man muss jetzt ehrlich dazu sagen, ihr sitzt ja in der Dresdner Straße
und dieses Haus oder dieses,
Stockwerk, wo ihr drinnen sitzt, das heißt ja Haus der Tierzucht,
HDZ glaube ich ist da die Abkürzung und da ist eben neben dem Vertreten der
Schweinebranche eben die von dir genannten Verbände auch ansässig, oder? Korrekt.
Das heißt, wenn man euch besuchen will, kann man im Prinzip gleich alle in einem
Stockwerk treffen, wenn man das möchte.
Wenn man das möchte, dann ist das die richtige Adresse.
Sehr gut, gut, dass wir das einmal haben. Jetzt hast du eh schon gesagt,
du bist Vertreter, du bist natürlich Interessensvertreter und es gibt zwei Punkte,
die wir jetzt vielleicht diskutieren.
Das eine sind einmal die Fakten, faktische Begriffe, Übergangsregelungen. Was bedeuten Begriffe?
Das kann man inhaltlich beantworten, da ist es egal, woher du kommst.
Alles andere, wenn es darum geht, wie siehst du das, wie stehst du zu Boden,
das sind natürlich normative Themen, du als Interessensvertreter,
also für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, take it with a grain of salt,
glaube ich, muss man da dazu sagen,
da hast du einfach einen Hut auch auf und hast du natürlich auch eine Funktion,
die du vertretst, aber es gibt natürlich auch Begriffe, die wir klären können
und die geht es einfach einmal um die faktische Richtigkeit dieser Begriffe,
damit wir die einmal ein bisschen einordnen.
Fangen wir mal kurz an mit, nein, eigentlich hast du mir jetzt noch gar nicht
gesagt, was hast du studiert eigentlich?
Was befähigt dich eigentlich, dass du das tust, was du da tust? Das lacht halt.
Ja, wirklich, mit der Frage habe ich jetzt nicht gerechnet. Nein,
was befähigt mich? Ich komme ursprünglich aus Oberösterreich.
Das Oberösterreicher. Punkt, Punkt.
Nein, ich komme nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb.
Ich bin tatsächlich ein Quereinsteiger in dieser ganzen Szene.
Also ich habe schon einen landwirtschaftlichen Hintergrund in meiner Familie.
Also es gibt Rinderhaltung von der Seite meiner Mutter, den Betrieb führt jetzt
mein Onkel bzw. meine Cousine.
Ich habe aber keinen direkten Hintergrund in der Schweinehaltung,
auch wenn ich in einem, sage ich mal, schweinestarken Bezirk in Oberösterreich
aufgewachsen bin, was es viel Schweinehalt um mich herum gegeben hat.
Ich bin trotzdem relativ quer in das Ganze reingestolpert. Ich habe mich immer
schon, seit ich Jugendlicher war, für Lebensmittel interessiert.
Und wie es dann soweit war, wenn man halt mit 18 entscheiden muss,
in was für eine Richtung man geht, hat man gedacht, naja, man könnte ja mal
an der BOKU sich für Landwirtschaft einschreiben, Agrarwissenschaften und einmal
schauen, wie mir das gefällt.
Und so habe ich mich in das Thema verliebt, verliebt sozusagen und bin sehr
froh, dass ich da auch den Weg weitergegangen bin.
Habe dann Nutztierwissenschaften studiert, ebenfalls an der BOKU,
Universität für Bodenkultur in Wien.
Nutztierwissenschaften.
Und so ist es gekommen, dass ich jetzt in der Schweinehaltung arbeite,
weil insbesondere die Tierhaltung mich dann während dem Studium besonders gepackt
hat, weil einfach das Thema Tierhaltung so,
wie beschreibe ich das jetzt, das ist irgendwo in der Schnittmenge aus so vielen
verschiedenen Bereichen, aus der Wirtschaftlichkeit, der Ökonomie,
der Ökologie auf der anderen Seite, der Ethik.
Wir arbeiten natürlich mit Lebewesen, das heißt, es stellt sich ja immer die
Frage, wie, und ich glaube, das leitet vielleicht auch gar nicht so schlecht
in das Thema des Tages, wie halten wir Tiere, wie gehen wir mit Tieren um,
was bedeutet es, Nutztiere zu halten.
Es ist einfach ein irrsinnig spannender Bereich, der sehr stark im Wandel und
in Veränderung ist, jederzeit.
Und ich habe den Wunsch gehabt, das da mitzugestalten. Und so hat es mich dann
über ein paar Ecken, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will,
weil das wird den Rahmen sprengen in die Schweinehaltung Österreich.
Man nimmt auch Rücksicht auf die Zeit, das ist super, nicht?
Naja, ich habe erklärt, das wird heute kein 3-Stunden-Podcast.
Das wird heute kein 3-Stunden-Podcast zu dem Lade, der noch ein anderes Mal
hat. Heute wollen wir eigentlich erklären, was momentan aktuell diskutiert wird,
was für viele, viele Jahre, jahrzehntlich jetzt wahrscheinlich dann auch gelten wird.
Ist das neue Tierschutzgesetz oder die Novelle zum Tierschutzgesetz,
wo einfach die Übergangsregelungen für die Schweinehaltung jetzt festgelegt werden.
Vielleicht kannst uns du in deinen eigenen Worten, ich habe es bei der Einführung
eh schon ein bisschen angeteasert, erklären, was steht da drinnen,
warum ist es jetzt notwendig, warum wurde das gekippt und wo sind wir jetzt?
Und dann schauen wir mal Schritt für Schritt, was gilt denn jetzt und klären
auch ein paar von diesen Begriffen, damit wir mal verstehen,
was unter diesen Begriffen, die da jetzt auch mit der Novelle kommen,
verstanden werden soll.
Wo fange ich an? Wahrscheinlich beim Begriff Vollspaltenboden.
Ich werde einmal einsteigen und den erklären, weil ich glaube,
dass es wichtig ist, auch zu verstehen, worüber wir reden.
Der Vollspaltenboden oder vollperforierter Boden ist die international in entwickelten
oder Industrienationen etablierte Bodengestaltung in der Schweinemast.
Das sind Bodenelemente aus Beton, wo Spalten drinnen sind, deshalb Vollspalten.
Auch Perforation genannt.
Genau, es sind Lächer drinnen, Spalten drinnen, die dazu dienen,
dass die Ausscheidungen der Tiere so schnell wie möglich vom Tier getrennt werden.
Dass die Tiere nicht in ihren Ausscheidungen sind und damit so wenig Kontakt
wie möglich haben, sondern dass die abfließen können und in einem Güllekeller
gesammelt werden und dann in die Güllegrube abfließen.
Also der Hintergrund ist einer der Tierhygiene, Tiergesundheit.
Das war der Grund, warum sich dieses System etabliert hat.
Jetzt hat es in den vergangenen insbesondere fünf Jahren eine sehr starke mediale
Auseinandersetzung gegeben.
Dieses Thema Vollspaltenboden, was ja eigentlich nur ein Element eines Haltungssystems
ist. Es ist einfach nur der Boden. Es beschreibt ja nicht das ganze System.
Wurde sehr stark medial aufgegriffen, wurde sehr stark diskutiert.
Beginnend damals mit dem Tierschutz, Volksbegehren, glaube ich,
war das, was ein richtiger Auslöser war.
Genau, das war dann wahrscheinlich der Auslöser für die gesetzliche Entscheidung zu dem Kumiklei.
Genau, Tierschutzvolksbegehren hat das Thema aufgegriffen, das Thema Vollspaltenboden war darin erwähnt.
Das haben dann, ich glaube, über 400.000 Menschen unterschrieben.
Somit musste der Nationalrat es behandeln, da sind wir jetzt im Jahr 2021 bis
2020, weiß ich jetzt nicht mehr genau, circa in dem Zeitraum.
Und dann ist Mitte 2022 ein Tierschutzpaket beschlossen worden.
Da sind viele Themen drinnen, auch Tiertransport, Heimtiere,
Hund und Kotz, alles Mögliche, aber auch ein Verbot des sogenannten Vollspaltenbodens.
Und um es ganz genau zu sagen, weil Begrifflichkeiten sind sehr wichtig,
im Tierschutzgesetz steht die Haltung von Aufzuchtferkeln, Mastschweinen und
Zuchtläufern in unstrukturierten Vollspaltenbuchten ohne Funktionsbereiche ist verboten.
Das ist der Satz, um den es im Endeffekt geht.
Es geht um die unstrukturierte Vollspaltenbucht ohne Funktionsbereiche.
Das heißt, das Haltungssystem, das kann man sich so vorstellen,
ungefähr, ich komme in eine Kammer, also quasi den Raum des Schweinestalls,
da drinnen sind links und rechts Buchten, wo dann zum Beispiel jeweils… Also Gang in der Mitte?
Genau, Gang in der Mitte, links und rechts sind Buchten, wo dann zum Beispiel
jeweils zehn Schweine drinnen sind.
Unstrukturiert bedeutet, dass keine Strukturelemente drinnen sind,
dass es keine Buchtenwände gibt, dass im Wesentlichen die Bucht relativ einheitlich ist.
Vollspaltenbucht bedeutet, dass die ganze Bucht von diesem Vollspaltenboden
durchzogen ist und ohne Funktionsbereiche schließt wieder an das Thema der Strukturierung an.
Es gibt keine unterschiedlichen Bereiche für die Tiere. Es ist im Endeffekt
ein Multifunktionsbereich. Genau.
Das ist das, was verboten wurde 2022.
Und für wen gilt das jetzt? Ob 1.1.2023 für alle, die neu und umbauen.
Ab wann?
1.1.2023.
2023, für alle neu und umbauten.
Für alle neu und umbauten. Jetzt habe
ich eigentlich den wichtigsten Punkt übersprungen, was heißt das konkret?
Wenn das verboten ist, was ist nicht verboten? Was ist das, was erlaubt ist? Was ist das, was gilt?
Das ist eigentlich der Kernpunkt. Und da müssen wir dann, ohne da jetzt zu juristisch
zu werden, weil Jurist bin ich auch keiner, aber da müssen wir den Blick jetzt
vom Tierschutzgesetz in die Tierhaltungsverordnung richten.
Was sich quasi aus dem Gesetz dann ableitet, das ist quasi in der Rechtsreihenfolge
quasi Gesetz und dann kommt Verordnung, die man immer auf dem Gesetz aber aufbauen muss.
Genau, dieses Verbot, was ich vorher im Tierschutzgesetz beschrieben habe,
das verweist dann quasi auf die Tierhaltungsverordnung und da gibt es dann den
neuen Passus seit 2022, das bedeutet Gruppenhaltung neu.
Das ist das System, was diesem Vollspaltenverbot, wenn ich es jetzt verkürzt
so bezeichne, was diesem System entspricht.
Gruppe heißt einfach Gruppe von Schwein und deswegen heißt es Gruppenhaltung.
Genau. Also warum das so heißt, muss man den Gesetzgeber fragen.
Da tauchen immer wieder so Begriffe auf und auf einmal, was ist jetzt Gruppenhaltung?
Das habe ich noch nie gehört.
Genau, wir reden von der Gruppenhaltung neu, weil es so in der Tierhaltungsverordnung
steht und die ist definiert durch ein paar Kriterien.
Das heißt, wir reden nicht nur von der Bodengestaltung. Das ist ganz wichtig,
weil es dann immer heißt, naja, ich müsste eh nur den Vollspaltenboden zubicken
und das Thema ist erledigt.
Es geht um ein Kriterienpaket.
Da ist das Erste, das ist eben die Bodengestaltung, das heißt ein Drittel der
Buchtenfläche muss als Liegebereich ausgeführt werden und die darf maximal 10% perforiert sein.
10% von dem Drittel?
Genau, das bedeutet, man könnte es so ausführen, dass ein Drittel der Buchtenfläche
einfach weniger perforiert ist.
Das ist eine Ausführungsart. Es wird aktuell auf vielen Betrieben im Rahmen
von einem Forschungsprojekt experimentiert, wie man diese Liegefläche am besten ausgestaltet.
Es gibt Betriebe, die arbeiten mit Gummimatten, es gibt Betriebe,
die schließen die ganze Fläche und strahnen Stroh drauf, es gibt Betriebe,
die legen Holzlatten drauf, es gibt Betriebe, die machen einen Teil der Spalten
zu und erfüllen diese Vorgabe so. Da gibt es unterschiedliche...
Die kann man einfach zulegen. Die Spalten sind zwar drunter,
aber ich kann es einfach mit was zulegen, was auch immer das ist.
Gibt es da Vorgaben? Ist das genau geregelt oder bin ich da relativ frei als
Landwirt, wie ich das dann mache?
Da überfragst du mich jetzt eigentlich fast, aber aktuell, so wie mir das bekannt
ist, ist es möglich, da unterschiedliche Sachen auszuprobieren.
Also das Landwirtschaftsministerium finanziert ein Projekt, wo 15 Landwirte
und Landwirtinnen das auch ausprobieren und da werden die Sachen ausprobiert,
die ich gerade genannt habe. Also zum Beispiel Gummimatten.
Das habe ich ja am öftersten gehört.
Alles bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Also ich kann jetzt auch nicht
sagen, was die beste Lösung ist,
Es wird laufend getestet, glaube ich, auch in diversen Projekten.
Es ist nur ein Ansatz, dass man einen Teil der Spalten zumacht.
Es gibt viele andere Ansätze an und es wird sich in den nächsten Jahren weisen,
was der beste Ansatz für diesen Liegebereich ist. Gut, jetzt sind wir wieder
zurück zur Gruppenhaltung neu.
Erster Punkt, die Liegefläche, die eben gewisse Kriterien erfüllen muss.
Zweiter Punkt, mehr Platz.
Jedes Tier muss mehr Platz haben. Je nach Gewichtskategorie sind das irgendwo
zwischen 20 und 33 Prozent über dem EU-Standard.
Genau, das muss ich dazu sagen, dem heimischen Tierschutzgesetz liegt immer
noch quasi der EU-Standard zugrunde, auf dem das aufbauen muss,
den das nicht unterbieten darf, aber das sind wir in Österreich,
soweit ich das jetzt gelesen habe, glaube ich.
Wir sind bereits in manchen Kategorien darüber und jetzt mit diesem Paketgruppenhaltung
neu sind wir deutlich darüber.
Das obliegt dann jedem selber, wie er das beurteilt, aber 20 bis 30 Prozent
in dem Bereich circa je nach Gewichtskategorie sind wir.
Das heißt, okay, wir haben den Liga-Bereich, wir haben mehr Platz für jedes
einzelne Tier und nächster Punkt, wir haben größere Buchtenflächen.
Das heißt, nicht nur jedes Tier hat für sich mehr Plots, sondern es gibt eine
Mindestbuchtenfläche für jede Bucht.
Das heißt, in der Aufzucht, also bis 30 Kilo, die jüngeren Tiere,
muss die Bucht mindestens 10 Quadratmeter haben, in der Schweinemast mindestens 20 Quadratmeter.
Völlig egal, wie viele Tiere grundsätzlich drin sind, die darf kleine Buchten gar nicht mehr bauen.
Genau. Es gibt eine Ausnahme, aber die, die das nicht schaffen,
die müssen dann noch mit 10 Prozent mehr Plots anbieten, die müssen Stroh einstreuen.
Also es gibt eine Ausnahme, aber wenn ich die Ausnahme geltend mache,
dann, aber ich glaube, das geht jetzt zu sehr ins Detail, weil alle die Betriebe,
die diese Ausnahme haben, das
sind sowieso Tierwohlbetriebe mit Stroh und nochmal deutlich mehr Platz.
So, wo war ich jetzt? Fläche. Fläche, danke. Mindestbuch...
Die passen ja auch. Wenn ich mal wegschlafen oder sowas, dann irgendwas stimmt.
Mindestbuchtenfläche, das hat den Hintergrund, dass die Tiere nicht nur für
sich mehr Platz haben, sondern dass sie auch mehr verfügbare Buchtenfläche haben.
Das ist auch etwas, was man in diesem Projekt, wo das ganze Paket untersucht
wird, bereits jetzt sieht.
Wenn die Tiere mehr Platz haben, wenn die statt 10 Quadratmeter 20,
30, 40 Quadratmeter Platz haben, haben sie natürlich mehr Bewegungsfläche,
können sich anders verhalten, weil man da natürlich auch auf und ab laufen kann und so weiter.
Das ist der Punkt. Dann gibt es einen Punkt Beschäftigungsmaterial,
zwei Beschäftigungsmaterialien, eines davon organisch und ständig verfügbar.
Was ist organisches Beschäftigungsmaterial?
Naja, alles was aus einem organischen Material ist, was er mir gelebt hat.
Also Holz oder Stroh oder...
Also im Gegensatz zu, ich hänge einfach irgendein Plastikstierlein und dem kann
ich einen Spülen. Genau.
Das ist eine neue Errungenschaft, das ist jetzt neuer, dass ein organisches
Material drin sein muss.
Es ist so, und bitte frag mich nicht, warum das so ist, weil ich kann ja auch
nicht für den Gesetzgeber sprechen und ich weiß auch nicht, wie jeder Gesetzestext
für sich zustande kommt.
Es ist so, dass es auch jetzt die Vorgabe gibt von einem organischen Beschäftigungsmaterial.
Ich glaube, der wesentliche Unterschied, aber da lande ich mir jetzt ein bisschen
aus dem Fenster, ist, dass es jetzt ständig verfügbar sein muss.
Aber ich würde mal sagen, im Beschäftigungsmaterial ist der Unterschied überschaubar.
Gut, das war jetzt der vierte Punkt. Der fünfte Punkt und letzte Punkt in diesem
Paket Gruppenhaltung neu ist, dass man Aufzuchtferkeln, also den jüngeren Tieren,
muss man Temperaturzonen anbieten.
Das heißt, es kann nicht in der gesamten Bucht die gleiche Temperatur haben,
sondern ich muss den unterschiedlichen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden,
indem ich zum Beispiel eine Art Ferkelnest mache, so wie sie es ganz am Anfang haben,
wo sie eine geheizte Platte haben, wo es wärmer ist, wo sie darauf schlafen
können, mit einer Abdeckung drauf, dass die Wärme drinnen bleibt und der Rest
der Bucht hat halt Raumtemperatur.
Schaffung von Temperaturzonen in der Ferkelaufzucht und in der Schweinemast
ist vorgegeben, dass eine Kühlung eingebaut werden muss.
Hat natürlich auch was mit dem Klimawandel zu tun, es wird immer wärmer und
Hitze ist im Sommer für Mastschweine ein Thema.
Und das heißt, jeder, der dieses Paket umsetzt, muss auch eine Art der Kühlung einbauen.
Das war bis jetzt aber noch nicht Standard?
Nein, das war bis jetzt noch nicht Standard. Und das heißt, wenn man das ganze
Paket anschaut, sieht man, es sind sehr viele unterschiedliche Maßnahmen und
manche davon sind baulicher Natur, andere sind eher quasi im Management behaftet,
wie viele Tiere gebe ich ein.
Und die baulichen sind halt, ich muss den Boden ändern, ich muss meistens in
der Praxis den Boden rausreißen, andere Bodenelemente ein,
zum Beispiel ich muss eine Kühlung einbauen, was auch eine strukturelle Veränderung
im ganzen Gebäude bedeutet, ich muss die Buchtengrößen umsetzen,
was vor allem in alten Betriebe,
in bestehende Strukturen, die wir ja weiter nutzen wollen, oft ein Problem ist,
dass die Räume und die Stallungen so gestaltet sind, dass ich nicht einfach
sagen kann, ich habe da jetzt 20 Quadratmeter Puchten, weil der Raum halt anders gestaltet ist.
Das heißt, genau, das geht sich da nicht einfach nicht mehr aus.
Das sind die Dinge, die halt mit Umbauten verbunden sind.
Wie geht man mit dem um? Was sind deine Erfahrungen, wenn ich da nicht umbauen kann?
Ein Neubau ist ja immer eine hohe Investition wahrscheinlich.
Wie gehen die Landwirtinnen und Landwirte, die in so einer Situation sind damit
um und Und sind die jetzt irgendwo auch berücksichtigt beim neuen Gesetz?
Ich denke, das wird sich die nächsten Jahre weisen. Es ist einfach so, dass die letzten...
Jeder Betrieb ist anders, oder?
Jeder Betrieb ist anders und dadurch, dass wir die letzten Jahre,
vor allem die letzten, was haben wir jetzt, Mitte 25, die letzten anderthalb
Jahre, so eine Unsicherheit gehabt haben, was der gesetzliche Rahmen wird,
waren alle in einer abwartenden Haltung.
Das heißt, es hat ganz wenige gegeben, die bereits jetzt diesen Standort umgesetzt haben.
Bei Rechtsunsicherheit? Ja, natürlich, natürlich.
Investition, es kostet alles einen Haufen Geld, Investition braucht Vertrauen
in den Rechtsstaat und das Vertrauen war mit Sicherheit massiv erschüttert die letzten Jahre.
Also natürlich, wenn meine wirtschaftliche Existenz hängt davon ab,
dass ich meinen Betrieb führen kann.
Und wir haben jetzt Mai, bis vor zwei Wochen hat niemand mit Sicherheit gewusst,
ob einer Wirtschaftsform am 1. Juni noch legal sein wird.
Also das ist natürlich, das macht ja was mit dir.
Was war denn das für ein Gefühl? Also ich habe das immer so gehört.
Was soll denn passieren?
Wenn das jetzt nicht kommen wäre, dann wäre es zwar alles illegal gewesen,
theoretisch, also praktisch auch, weil keine Norm gegolten hätte,
kein Gesetz gültig gewesen wäre, aber wir hätten es dann nicht einfach zutraten,
weil da war es dann umgegangen und gesagt, ich müsste jetzt alle zuspielen und tschüss, oder?
War das eine begründete Angst oder hat man gesagt, okay, dann wendet man das
nicht geltene Gesetz halt nicht an oder von was hat man sich denn tatsächlich gefürcht?
Willy, das ist eine Frage, die man den Behörden stellen müsste eigentlich, was dann passiert war.
Ich habe keine Kristallkugel, ich weiß nicht, was passiert wäre.
Ich bin froh, dass wir es nicht herausfinden müssen, was passiert war.
Ich persönlich kann es mir jetzt auch nicht vorstellen, dass es da jetzt eine
Welle an Betriebsschließungen geben hätte, weil natürlich auch in erster Linie
mal die Behörden alle überfordert gewesen wären und es ist ja jedem bewusst,
dass das auch nicht Sinn der Sache war,
dass der VfGH der Regierung eine Frist auferlegt von anderthalb Jahren und diese dann verstreicht.
Das hat sich ja niemand so vorgestellt. Also um die Frage zu beantworten,
ich weiß es nicht, was passiert wäre und ich bin froh, dass es jetzt eine Lösung
gibt und insgesamt glaube ich, sind viele Bauern und Bauern erleichtert,
dass es jetzt eine Lösung gibt.
Was Angst oder Ärger eher auf Seiten der Bauern vor diesem Datum und über dieses Datum?
Sowohl als auch Verunsicherung einfach. Es ist halt schwierig,
es hängt die eigene Existenz dran und es kann dann niemand beantworten, was jetzt ist.
Ich meine, ich beschäftige mich beruflicher Natur sehr stark mit dem und ich
war immer auf einem relativ guten Informationsstand, wie es jetzt ausschaut,
aber ich habe niemandem guten Gewissens sagen können, was jetzt in drei Wochen passiert.
Keine Kristallkugel.
Genau.
Das blöd, das hätten wir alle gerne. Ursprünglich war es ja geplant,
bis 2040 diese Regelung, oder ab 2040 diese Regelung dann fix einzuführen,
also fixes Vollspaltenverbot. Das ist wieder die Reduktion auf den Vollspalten.
Es wird natürlich, du hast es vorher gesagt, immer vom Vollspalten,
aber da geht es um die gesamte Gesetzesnovelle.
Warum war 2040 zu lang? Wer hat sie da aufgeregt und was ist da damals passiert?
Genau, in meiner historischen Herleitung von dem Ganzen habe ich ja das Tierschutzpaket
2022 erwähnt, wo das beschlossen worden ist.
Es hat dann 2023 Verfassungsklagen von der burgenländischen Landesregierung gegeben.
Das war auch nicht das einzige Thema, wo die burgenländische Landesregierung
Verfassungsklagen eingebracht hat.
Da kann man ja ein gewisses Schema unterstellen, wenn man so geneigt ist.
Dann hat man mal länger nichts gehört, also es ist durch die Medien gegangen,
dass es diese Klage gegeben hat und dann ist einmal lang nichts gewesen und
im Jänner 2024 hat dann der Verfassungsgerichtshof ein Erkenntnis veröffentlicht,
das uns dann eben vor diese Situation gestellt hat, wo sie dann eben gesagt
haben, ja, sie geben in Teilen dieser Verfassungsklage Recht,
nämlich in den Teilen, dass die Übergangsfrist von 17 Jahren, 23 bis 40,
Dass die in dieser Art und Weise nicht ausreichend begründet ist,
dass sie undifferenziert ist, weil es jeden Betrieb, egal wann er gebaut worden
ist, gleichermaßen betrifft und dass sie zu sehr auf die Wirtschaftlichkeit
und zu wenig auf den Tierschutz abstellt.
Und die Regierung war dann ab diesem Punkt, Jänner 24, aufgefordert,
bis Mai 2025, also jetzt, eine Lösung zu finden.
Und jeder, der die österreichische Innenpolitik die letzten zwei Jahre beobachtet
hat, dem ist aufgefallen, wir haben zuerst einmal ein Wahljahr gehabt,
wo es natürlich immer schwieriger ist, in einer Koalition Kompromisse zu finden.
Da ist dann auch keine Lösung gefunden worden in der letzten Periode und dann
haben wir eine Wahl gehabt und dann haben wir eine sehr lange Phase der Regierungsbildung gehabt,
wo natürlich dann auch das Thema nicht behandelt werden konnte.
Und seit Februar haben wir eine neue Regierung und die hat sich in ein Regierungsprogramm
geschrieben, das Thema bis 31. Mai zu lösen.
Und deswegen sitze ich genau jetzt im Mai 2025 da und darf deine Fragen zu dem Thema beantworten.
Nicht nur meine, du hupfst ja von einem Interview wahrscheinlich zum nächsten
und wirst wahrscheinlich in deiner Rolle viel gefragt werden dazu.
Ich finde es auch super, dass du Zeit hast, dass du zum Bauer to the People
Podcast natürlich kommst. Sehr gerne.
Aber 2040, du hast ja gesagt, die burgenländische Landesregierung war ein bisschen
klagsfreudig, aber der VfGH hat dem ja auch nachgegeben und Recht gegeben.
Hitz nachträglich, war da ein gewisses Verständnis aus der Branche dann auch da,
dass das gekippt worden ist oder war das eher überraschend, dass da quasi der
Gerichtshof dieser Klage auch gefolgt und nachgekommen ist? Wie war denn da damals die Reaktion?
Naja, gefreut hat sich keiner, logischerweise.
Ich frage mich zur Tempel, was wird denn die Antwort?
Nein, also in der Zwischenzeit hat es ja entsprechende betriebswirtschaftliche
Bewertungen gegeben, auch von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft,
also auch von offizieller Seite darüber, was angemessene Übergangsfristen wären
und man kann auch bei einer Übergangsfrist von 23 Jahren sehr,
sehr gut faktenbasiert darstellen, dass es eine entsprechende Belastung für
die Betriebe ist, weil du ja natürlich, du hast ja nicht nur die Umbaukosten,
vor allem wenn du eine geringere Besatzdichte umsetzen musst,
also den Tieren mehr Platz geben musst, du verlierst ja laufend Geld.
Entweder du musst investieren, dass du deinen Tierbestand halten kannst.
Das heißt Ausfläche dazu?
Genau, entweder ausbauen und einen Stall dazubauen, um die verlorenen Tierplätze
zu kompensieren. Oder du verzichtest halt einfach auf das Einkommen.
Aber verkaufst du höherpreisig, müsstest höhere Preise durchsetzen, was wahrscheinlich...
Ja, das sagst jetzt du, aber es gibt halt einen Orientierungspreis,
es gibt einen Börsenpreis, ich glaube, das Thema ist eh von einem vergangenen
Interviewgast von Hans Schlederer schon ausführlich erklärt worden.
Den verlinken wir unten in den Shownotes.
Genau, wenn das interessiert, wie der Schweinepreis zustande kommt,
da kann man sich informieren darüber.
Du hast die Folge auch gehört, gell?
Ich habe es auch gehört, ja.
Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Weil du sagst, naja, dann verkaufe ich
halt zu höheren Preisen. Das ist ja genau der Punkt.
Wir reden da ja nicht von einem Qualitätsprogramm, wo wir mehr Kriterien umsetzen
und dann verhandeln wir an einen neuen Preis, sondern es geht um den gesetzlichen Standard.
Niemand kriegt mehr Geld dafür, dass diese höheren Kriterien umgesetzt werden.
Und da muss man an dieser Stelle auch sagen, wir sind in Österreich aufgrund
unserer hohen Standards und aufgrund unserer kleinen Struktur,
die wir ja auch sehr schätzen, dass unsere Betriebe in bäuerlicher Hand sind,
dass sie nicht riesengroß sind,
gehören wir zu denen, die am teuersten Schweinefleisch produzieren.
Das liegt einfach in der Natur der Sache.
Je kleiner du bist, umso teurer produzierst du. Je größer du bist,
umso mehr kannst du Skalierungseffekte nutzen.
Ich kann doch mal so auf Scale, so schier aus, wie man auch den.
Kennst du ja auch noch aus. Ja, unglaublich.
Ich habe wieder Wort gelernt.
Aber das ist halt immer ein zweischneidiges Schwert, wie in Österreich,
wir wollen unsere kleinen Betriebe erholen, aber auf der anderen Seite bedeutet
das auch, dass wir Deirat produzieren und alle zusätzlichen Auflagen bedeuten
natürlich höhere Produktionskosten und dann kommt immer das Wort Wettbewerbsfähigkeit.
Manche Leute stellen sich dann vorne, ja, ihr müsst ihr jetzt eh nicht exportieren
und warum müsst ihr euch matchen mit dem deutschen und dänischen und spanischen Schweinefleisch?
Naja, ganz einfach, weil dieses Schweinefleisch ja auch bei uns in Österreich im Regal liegt.
Vielleicht nicht im Supermarktregal, weil da die meisten Ketten relativ durchgehend
auf österreichische Herkunft setzen.
Aber im Großhandel, wo die Gastronomie einkauft, wie kommt die Österreich...
Das tut was, als Konsument du das nicht siehst, was im Regal liegt, nicht?
Unter anderem, oder in der Verarbeitungsware, wo auch große Mengen für Wurst
und Schinken eingesetzt werden, da weiß man es ja auch oft nicht.
Wo man es auch nicht sieht.
Genau, wo es auch nicht immer gekennzeichnet ist.
Und wie kommt jetzt die österreichische Bäuerin dazu, dass sie diese ganzen
Auflagen einhalten muss, der er produziert, eh schon kleiner ist,
und dann liegt ihr Schweinefleisch, das sie produziert hat,
neben einem deutschen Schweinefleisch, wo der Betrieb zehnmal so groß ist,
wo 15.000 Mastplätze sind, der andere Kriterien
einzuhalten hat oder polnisches Schweinefleisch oder sonst was,
das ist natürlich ein massiver Wettbewerbsnachteil.
Ja, wir gehen mit dem um. Was habe ich für Chance? Aus der EU werden wir jetzt
nicht austreten, weil damit wir das Schweinefleisch wieder quasi konkurrenzfähiger
machen oder die Konkurrenz mehr oder weniger außen halten können,
wie kann sich auch österreichisch die Branche, wie kann sich die Branche dann
in diesem Wettbewerb, wo natürlich andere Länder ganz andere Kosten,
wie du es selbst beschreibst, Strukturen haben, was kann man da tun?
Man kann nur den Österreicher und die Österreicherin davon überzeugen,
dass sie auch in Zukunft an allen Orten, wo sie eine Entscheidung treffen,
Schweinefleisch zu kaufen oder zu essen, dass sie auf österreichisches setzen.
Bedeutet natürlich auch, dass es dementsprechend Transparenz geben muss.
Das ist natürlich auch eine langstehende Forderung von uns, Herkunftskennzeichnung,
Haltungsformkennzeichnung, ohne dass wir da jetzt zu sehr vom Thema abschweifen.
Das gehört ja dazu.
Das gehört dazu. Wie kann man sich da durchsetzen? Das ist eine sehr gute Frage.
Ein wichtiger Punkt ist sicher, dass man immer ein Auge darauf hat,
dass zum Beispiel in den österreichischen Supermärkten, dass die großen Ketten
ein Commitment zu Österreich haben,
dass die beim Frischfleisch weitgehend österreichische Ware einlegen.
Deswegen, das Amagütesiegel ist natürlich ein wichtiger Druckpunkt,
weil Amagütesiegel, das Tier muss in Österreich geboren, gemästet und geschlachtet
sein, das heißt, das exkludiert einmal die ganze Importware.
Das sind alles Punkte, je stärker das Commitment von all denen,
die einkaufen ist, zu Österreich, umso mehr kann man die höheren Kosten auch abfedern.
Jetzt blöde Frage, wie kann ich so ein Commitment herstellen?
Wir haben einen Preiswettbewerb, manche Leute können sich einfach viel nicht
leisten und wenn es jetzt billiger ist,
wie kann ich den Wert Österreich so aufladen, dass ich dann quasi bei zwei vergleichbaren
Alternativen nicht die billigere kaufe, sondern die österreichischere?
Oder was wird da gemacht jetzt zum Beispiel?
Naja, aus meiner Sicht das wichtigste Instrument ist, dass wir das Amagütesiegel erhalten.
Das ist jetzt ein komplett eigenes Thema, aber es steht auch im Regierungsprogramm,
deswegen passt es vielleicht gar nicht so schlecht.
Nein, passt gut, ich habe es sogar da drauf stehen.
Weil immer wieder diskutiert wird, man muss die Kriterien im Amagütesiegel erhöhen.
Wir haben jetzt ein Amagütesiegel, das ca. die Hälften, 45-50% vom Schweinemarkt abdeckt. Das heißt, ca.
Jedes zweite Schwein wird nach Amagütesiegel-Kriterien produziert.
Nämlich nicht alle.
Nicht alle, nein, nein. Das ist ein Qualitätsprogramm, da kann ich mitmachen oder auch nicht.
Und circa die Hälften der Schweine, die produziert werden, werden im Rahmen
dieser Kriterien produziert.
Das Ammergütesiegel hat einige Punkte, die über das Gesetz hinausgehen,
aber es ist jetzt nicht das Nonplusultra-Programm, das alle Stickel spielt.
Man hat 10% mehr Platz, als das österreichische Gesetz vorgibt.
Im normalen Ammergütesiegel?
Im normalen Ammergütesiegel. Man hat eine risikobasierte jährliche Kontrolle.
Also das Thema ist, der Kontrolle ist ja wichtig. die kann mich darauf verlassen,
dass auf den Betrieb in regelmäßigen Abständen wer ist und die Einhaltung oder
Standards kontrolliert.
Es gibt Vorgaben im Bereich der Fütterung.
Also bei allen Bereichen, die relevant sind, setzt das AMA-Gütersiegel noch einmal Standards.
Und ich habe die Frage deswegen mitgenommen, entschuldige, dass ich da jetzt
quasi fast schon brutal unterbriche.
Ich habe es deswegen mitgenommen, das AMA-Gütersiegel,
das Gesetz, das jetzt novelliert wird, nicht gleichzeitig das AMA-Gütersiegel
ist, weil so österreichische Schweinehaltung ja regelt das Gesetz.
AMA gilt für ungefähr die Hälfte der Betriebe, hast du jetzt gesagt.
Also nicht alle Schweinebetriebe in Österreich sind Mitglieder bei AMA oder
stehen unter dem AMA-Gütersiegel oder setzen das um, sondern ungefähr die Hälfte, sagst du jetzt.
Und das geht dann noch einmal über dieses Gesetz, das jetzt novelliert worden
ist, hinaus und hat dann, glaube ich, dann gibt es dann noch TB60,
TB100, wenn du uns das vielleicht auch noch kurz erklärst, weil du vorher gesagt
hast, wegen Tiererhalte, Kennzeichnungen,
da geht der Armer dann noch einmal darüber hinaus, oder?
Die Kriterien vom Armer Gütesiegel werden in einem Gremium beschlossen,
wo sich die gesamte Wertschöpfungskette darauf einigt, was die Kriterien sein sollen.
Also da wird man sich zwischen Landwirtschaft, Schlachtwirtschaft,
Lebensmittel, Einzelhandel, wird man sich einig, was die Kriterien sein sollen.
Und die werden natürlich auf gesetzliche Änderungen reagieren müssen,
aber das kann ich jetzt da nicht beantworten, was das dann genau heißen wird.
Den Podcast mit der Christina Mutenthaler, die ja auch schon zu Gast war beim
Bauer zu der Bibel Podcast, den werde ich dann einfach einisch,
schon was tun, da geht es dann eher um das Thema.
Wichtig, glaube ich, jetzt in dem Kontext war einfach nur zu wissen,
Armer Gütersiegel ist nicht gleich das Gesetz für die Haltung von Schweinen
hier in Österreich, sondern dass es einfach zwei unterschiedliche Dinge sind.
Das Armer Gütersiegel ist ein freiwilliges Qualitätsprogramm,
wo schweinehaltende Betriebe mitmachen, wenn sie die Kriterien im Bereich Haltung,
Fütterung, Zucht, Kontrolle etc. einhalten.
Gut, was war der Punkt, den ich jetzt eigentlich damit machen wollte,
Willy? Das ist jetzt die Frage.
Der Punkt ist folgender, weil du gefragt hast, was kann man machen,
um die österreichische Herkunft abzusichern und da ist das Arme Gütesiegel sehr,
sehr wichtig und dass wir das auch in der Breite erhalten können,
weil es gibt dann immer die Wünsche, man muss das noch drauf und das noch drauf
und noch mehr Platz und Stroh und alles,
das kann man alles machen, aber das würde dann bedeuten, dass das Gütesiegel nicht 50%
Marktanteil hätte, sondern vielleicht 40, 30, 20%, weil
dementsprechend auch die Aufschläge höher sein müssen und die Nachfrage dann nicht da ist.
Und dann diese Schweine, die dann nicht mehr im Gütesiegel produziert werden,
die haben dann halt kein Qualitätsprogramm mehr und dann ist auch die Herkunft,
dass es hier in Österreich geboren sein muss, nicht mehr da.
Das heißt, das Gütesiegel ist auch sehr wichtig, um in einem gewissen Ausmaß
die österreichische Produktion abzusichern. Ja.
Wie weit kann man denn gehen mit der, weil es gibt ein paar so kritische Reaktionen,
natürlich jetzt rund um diese Diskussion, jetzt mit dieser Gesetzesnovelle,
so erschreckte Reaktionen teilweise der Konsumentinnen und Konsumenten,
wieso brauchen sie jetzt wieder ein neues Jahr, dass sie das wieder umsetzen,
sollen sie es doch gleich machen oder dann, jetzt böse gesagt,
oder lassen, wenn sie die Viecher nicht gescheit halten wollen.
Willy, Willy, ich bin Perfektionist, wir haben ganz was Wichtiges vergessen,
also ich habe das Thema, ich habe die Gruppenhaltung erklärt,
aber ich bin ja eigentlich da, um die neue Regelung zu erklären und ich glaube,
aber ich habe noch kein einziges Mal die Jahreszahl 2034 gesagt.
Das heißt, wie lange
Haben wir jetzt quasi durch die neun Jahre zum Rechnen.
Nur das ist der Vollständigkeit halber, dass ich ein gutes Gefühl habe,
dass ich die entsprechenden Jahreszahlen auch gesagt habe, damit jeder im Bilde
ist, wovon wir da jetzt gleich noch reden werden anhand der Reaktionen.
Diese Gruppenhaltung neu, die haben alle Betriebe bis Mitte 2034 umzusetzen, also in neun Jahren.
Es wird einige Betriebe geben, bei denen das bedeuten würde,
dass sie weniger als 16 Jahre Übergangsfrist haben, weil sie irgendwann zwischen
2018 und 2022 investiert haben, steuer gebaut haben.
Die werden im Rahmen von einer Härtefallregelung eine Verlängerung bis spätestens 2038 bekommen.
Das heißt, der Großteil der Betriebe stellt bis 2034 um, einzelne werden bis
2038 spätestens Zeit kriegen, um das zu machen, weil sie gerade erst dann Stahl gebaut haben.
Und einen Punkt möchte ich noch sagen, der Vollständigkeit halber,
der Punkt der Besatzdichte, das heißt, dass man 20 bis 30 Prozent mehr Plots
als die EU vorgibt, den Tieren anbieten muss, der ist für alle Betriebe schon Mitte 2029 umzusetzen.
Das ist so der erste Schritt, der jetzt fällig wird. Das heißt,
in vier Jahren müssen alle Betriebe diese Platzvergaben einhalten in Österreich.
Ich glaube, jetzt haben wir es halbwegs abgerundet, das Ganze.
Die Jahreszahl haben wir jetzt auch noch drinnen.
Die Reaktion überfordert bei den Reaktionen für 2034. Viele Leute sagen, es ist zu lang.
Es gibt viel Kritik jetzt öffentlich natürlich auch seitens der Grünen,
die jetzt auch nicht mitgestimmt haben.
Aber wie gehst du auf diese Kritik der Konsumentinnen und Konsumenten,
die jetzt nicht verstehen können, dass man jetzt wieder ein Neujahr braucht,
damit man diese ganzen Vorgaben auch entsprechend umsetzt?
Was sagst du da drauf oder wie reagierst du da drauf als Vertreter?
Was sagen da die Bäuerinnen und Bauern dazu, wenn so eine Kritik hören?
Ich persönlich, ich verstehe, dass man diese emotionale Reaktion hat,
weil natürlich, wenn man jetzt kein Betriebsführer oder landwirtschaftliche Betriebsführerin ist,
man halt normalerweise nicht in diesen Zeiträumen denkt, weil,
ich weiß nicht, Neujahr klingen halt auf mein persönliches Leben als Michael
Klaffenböck klingen, die halt lang, ich habe relativ wenig Ahnung,
wie mein Leben in Neujahr ausschauen wird,
aber das Besondere an der Landwirtschaft ist einfach, dass sie in Generationen denken muss.
Da muss man sich zuerst einmal die
üblichen Nutzungsdauern anschauen von landwirtschaftlichen Investitionen.
Stalleinrichtung, 25 Jahre Nutzungsdauer, Bodengestaltung, Buchteneinrichtung, Stauereinrichtung.
Das heißt, sie sind investiert auf diese Zeit und finanziert auch.
Es wird damit gerechnet, finanziert, sagen wir mal, auf 20 Jahre zum Beispiel.
Übliche Nutzungsdauer geht noch darüber hinaus. Also 25 Jahre Stahlinneneinrichtungen,
40 Jahre und mehr für Stahlgebäude.
Das heißt, wenn ich jetzt Geld in die Hand nehme und das sind teilweise,
geht es in den siebenstelligen Bereich bei Investitionen, dann muss ich mir
überlegen, wie lange kann ich das nutzen.
Das geht dann oft schon in die nächste Generation ein natürlich und dann denkt
man da eben in Jahrzehnten und nicht in Jahren.
Und eben, wie du gesagt hast, Kreditrückzahlungen, die sind auch entsprechend,
nicht auf Jahre, sondern zum Beispiel auf 20 Jahre, kalkulierte Abschreibungen.
Das heißt, das ist nicht wie bei einem Supermarkt, bei irgendeinem Kreisverkehr,
der nach fünf Jahren angeschrieben ist und geshared wird und an der Neue hingestellt wird.
Also das liegt in der Natur der Sache der Landwirtschaft, dass man sehr,
sehr langfristig denken muss.
Ich habe vorher schon sehr weit darüber ausgeholt, was wir für Sonderpositionen
in Europa haben. Kleine Betriebe, hohe Standards.
Wenn uns das wichtig ist in Österreich, dass es das auch in Zukunft noch gibt,
dass auch in Zukunft das Schweinefleisch, das die Österreicherinnen und Österreich
sicher essen werden und das im Supermarkt kaufen werden, wenn das wichtig ist,
dass das aus Österreich kommt, dann muss man unseren Betrieben auch die Zeit
geben, sich auf das einzustellen.
Und ein weiterer Punkt, es geht ja nicht nur um das ganze Thema Vollspalten,
Boden, Gruppenhaltung, es gibt ja andere Investitionen, die auf die Betriebe
auch zukommen, der ganze Bereich der Zuchtsaunhaltung, Stichwort Kastenstand, Bewegungsbucht,
2033 müssen alle Betriebe, die die Sauen halten, also Muttersauen,
müssen auf die Bewegungsbucht umstellen.
Und es gibt es auch in ganz wenigen Ländern auf der Welt, wo sich die Sauer
nach der kritischen Lebensphase des Ferkels frei bewegen kann und nicht fixiert ist.
Genau, nach der kritischen Lebensphase des Ferkels.
Und das wird einen großen Teil der Betriebe in Österreich vor massive Investitionen stehen.
Das muss man ja alles mitbedenken.
Im Kontext, im Vergleich immer mit anderen europäischen Ländern,
anderen Regelungen und den damit entstehenden,
da prallt dann halt die Frage Tierleid, Tierwohl und Markt aufeinander,
weil im Preiswettbewerb hast du natürlich dann einen Nachteil,
wenn du quasi pro Tier mehr Fläche zur Verfügung stellen sollst oder musst.
Richtig. Und vielleicht nochmal zum Thema, warum man das Ganze nicht mit kürzeren
Übergangsfristen macht.
Also man kann zum Beispiel auch Richtung Deutschland schauen,
wo auch gewisse Tierschutzauflagen mit kürzeren Übergangsfristen umgesetzt wurden
von der letzten Regierung oder wo jetzt die Übergangsfristen laufen.
Die müssen dann halt auf gewisse Sachen innerhalb von ein paar Jahren umstellen.
Aber wenn man sich dann die Umfragen unter den Saunhaltern in Deutschland zum
Beispiel anschaut, sagen 50 Prozent in ein paar Jahren gibt es meinen Betrieb eh nicht mehr.
Und der Hauptgrund dafür ist die Auflagenflut. Also man könnte natürlich kürzere
Übergangsfristen machen, würde aber de facto bedeuten, dass sehr,
sehr viele mehr Betriebe die Entscheidung treffen, die Hofdäure zu schließen.
Und ich denke, das muss man immer mitdenken. und man kann das nicht so isoliert
immer nur auf die Bodengestaltung der Bucht und das Tier sehen,
sondern auch, wollen wir in Österreich in Zukunft noch Schweinefleisch aus Österreich essen?
Und die Frage spielt eine ganz wesentliche Rolle.
Die geht eigentlich dann über das, was da jetzt gerade passiert mit der Novelle
hinaus, ist eher so, welche Landwirtschaft wollen wir für Österreich langfristig haben.
Hast du da Hoffnung, weil es gibt ja auch den, gibt es auf der Uni auch immer
wieder, Ich rede über dieses Thema der Citizen-Consumer-Gab.
Es gibt auf der einen Seite die Bürgerinnen und Bürger, die genau weiß,
wie wichtig oder es schätzt die heimische Landwirtschaft.
Und du weißt, dass da ein gewisser Wert dahinter steckt und dann gibt es halt
die Konsumentin und den Konsumenten, die dann aber nicht bereit ist,
der gleiche Mensch an der Kasse, den Preis dafür auch zu zahlen.
Also da lebt der Mensch quasi in seinem eigenen Widerspruch.
Eingedenkt dessen, bist du da jetzt zuversichtlich, dass sich da der Konsument
oder eher die Bürgerin durchsetzen wird, wenn es um das geht, weil im Endeffekt,
klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöd, aber die Entscheidung wird dann tatsächlich
oft auch mit der Konsumentscheidung getroffen, langfristig, über viele Konsumentscheidungen
von vielen, vielen Menschen hinweg. Wo geht da die Trends hin?
Absolut. Also nachdem ich Optimist bin, bin ich guter Dinge,
dass wir eine marktbasierte Weiterentwicklung
im Bereich Tierwohl in der Schweinehaltung auch schaffen werden.
Aber es ist verdammt schwierig. Du hast es eh angesprochen, es gibt diesen Consumer
Gap, der Unterschied in dem, was ich mir als Bürger wünsche und dem,
was ich als Konsument für eine Entscheidung treffe, der ist halt beim Schweinefleisch riesig groß.
Weil wir oft damit konfrontiert sind weil warum sind die Kriterien warum ist
es nicht noch mehr, warum sind es nicht 40% mehr 50, 60, 70,
warum nicht tiefe Streuenstreu, warum kein Auslauf und so weiter
da sage ich eins, es gibt diese Haltungsformen, es gibt Betriebe in Österreich,
die Schweine genau nach diesen sehr sehr sehr hohen
Tierwohlkriterien produzieren das ist halt teurer und wird nur in einem sehr
sehr geringen Ausmaß, einstelliger Prozentbereich, 6% circa nachgefragt.
Und wenn wir diese Gratwanderung schaffen wollen, dass wir im Bereich Tierwohl
Weiterentwicklungen schaffen
und aber gleichzeitig die Produktion in unserem Land behalten,
dann müssen wir das über Kaufentscheidungen machen, über Qualitätsprogramme.
Indem wir einfach diese Programme, die alle diese Stickel spüren,
was sich ja viele Leute wünschen, ich glaube, vielleicht beschäftigen sie nicht
viel damit, aber es gibt Leute, die wünschen sich das,
wo das Schwein auf einer tiefen Stromarte liegt mit Auslauf ins Freie,
mit doppelt so viel Platz noch als gesetzlich vorgegeben, mit allen anderen
möglichen Kriterien, alles was einem irgendwie einfällt.
Das gibt es, aber ich muss halt auch bereit sein, das zu kaufen.
Jetzt lass mich kurz den Einwurf. Wir können nicht darauf warten,
dass die Leute das kaufen und müssen das vorschreiben.
Schreibst du doch das, was du jetzt gerade gesagt hast, doppelt so viel Fläche, Matten und etc.
Schreibst du das doch endlich vor als Gesetz. Was passiert dann?
Das ist jetzt, also ich möchte jetzt auch nicht politisch werden,
aber nachdem es diese Woche als Antrag von der Grünen Partei im Endeffekt genauso
im Parlament behandelt worden ist und abgelehnt wurde,
nämlich das tiefe Streuen, Streuen und Auslauf ins Freie und Platzangebot,
weiß ich jetzt nicht genau, aber wo diese Kriterien als Mindeststandard vorgegeben werden sollten.
Na, was wird passieren, wenn auf einem offenen Markt in Europa wir einen Standard,
der aktuell für nicht einmal 6% der Produktion funktioniert,
weil es gerade einmal für den kleinen Bereich einen Abnehmer gibt,
wenn wir das zum Mindeststandard machen, naja, da brauche ich ja nicht Wirtschaft
studieren, dass ich verstehe, was dann passieren wird,
dann wird es halt die Produktion in Österreich nicht mehr geben und andere Länder
werden sich freuen und nach Österreich importieren und dann können wir uns auf
die Schulter klopfen und sagen, wir haben das schärfste Tierschutzgesetz doppelt
und dreifach über allem auf der ganzen Welt,
aber es gibt halt dann kaum mehr eine Schweinehaltung in Österreich.
Und da frage ich mich wirklich, was ist der Fortschritt, wer gewinnt dabei?
Ich sehe auch nicht, wer gewinnt, außer diejenigen Menschen,
die sich wünschen, dass in Österreich keine Tiere mehr gehalten werden,
aber da muss man auch sagen…
Die werden dann woanders gehalten wahrscheinlich, oder? Wenn der Fleisch dazu gleich bleibt, nicht?
Erstens werden es woanders gehalten und zweitens muss man auch mal sagen,
dass über 90% der Menschen in Österreich tierische Produkte essen und grundsätzlich
dahinter stehen, dass tierische Produkte hochwertig sind, dass es grundsätzlich
in Ordnung ist, tierische Produkte zu konsumieren.
Wirtschaftlich gesehen wird diese Verschiebung auf einem offenen Markt einfach
stattfinden, vermutlich, wenn der Fleischkonsum nicht radikal ist.
Das wäre meine Annahme, ja.
Ja, okay. Jetzt haben wir das im Prinzip, jetzt haben wir die meisten Begriffe
erklärt, ich gehe jetzt nochmal mit dir zurück zum Anfang, weil da haben wir
jetzt noch ein paar Sachen ausständig.
Das, was mich noch ein bisschen verwirrt, ist der Begriff nämlich.
Es steht nämlich überall Vollspaltenböden.
Du hast eh schon gesagt, es geht um fünf Jahre wie nur um den Boden,
aber das ist halt der Stein des Anstoßes, das am besten zu kommunizierende Element
und das, wo wahrscheinlich die Emotionen am höchsten gehen. kommt noch das Kopieren
von Schwänzen dazu, etc., aber bleiben wir beim Vollspaltenboden.
Ist das in sich nicht ein widersprüchlicher Begriff? Es gibt nämlich auch den,
ich habe es nur aufgeschrieben, den,
Unstrukturierte Vollspaltenböden, das sind ja Böden ohne Strukturbereiche,
zum Beispiel Liegebereiche.
Ist dann nicht der Bereich, das ist jetzt ein bisschen eine Wortglauberei,
der Vollspaltenböden bezieht sich ja schon auf die Bucht, also der Bereich,
wo die Schweine drinnen sind.
Wenn dann nur Spalten drin sind, ist es Vollspalte, oder?
Genau. Das heißt, unstrukturierte Vollspaltenböden ist ein bisschen doppelt
gemappelt, weil sobald ein Spaltenboden unstrukturiert ist, ist auf der ganzen
Fläche ein Spaltenboden, ergo ein Vollspaltenboden.
Also ist das eigentlich ein doppelter Begriff und so gesehen ein bisschen unlogisch, oder?
So kann man es sehen, aber natürlich Strukturierung findet ja nicht nur durch
die Bodengestaltung statt.
Also ich meine, wenn wir jetzt da ein Gedankenexperiment machen,
kann man natürlich einen Vollspaltenboden haben, wo die gesamte Fläche durchgehend
perforiert ist, aber es gibt Strukturierungen durch Buchtenwände,
es gibt verschiedene Bereiche.
Aber ja, das ist jetzt, glaube ich, eher eine Wortglauberei.
Das ist, ja, ja, hin und wieder tue ich das recht gerne. Nur damit,
weil Vollspaltenböden gibt es, aber Vollspaltenböden heißt, dass überall Spalten sind, oder?
Genau, also ich gehe nochmal zurück zu dem, was ich am Anfang gesagt habe.
Das, was verboten ist, wird mit gewissen Übergangsfristen laut Tierschutzgesetz,
ist die Haltung von Ferkeln, Schweinen in unstrukturierten Vollspaltenbuchten
ohne Funktionsbereiche.
Genau, das habe ich mir gesagt.
Das ist der Wortlaut, das ist das, was verboten wird und die Gruppenhaltung
neu ist das Kriterienpaket, das in der Tierhaltungsverordnung steht,
das diesem Verbot entspricht.
Also einfach ein Gasonär ohne separates Klo und ohne separates Bad quasi,
wenn man sich jetzt quasi auf eine Wohnung umlegt, einfach ein großer Raum mit Spalten drinnen.
Sozusagen, ja.
Wenn du das vergleichst, kann man es so sagen.
Ja, ich habe das Gefühl jetzt irgendwie von mir gehabt.
Und das heißt, was bleibt, ist schon der Spaltenboden, der ist nicht weg.
Für Menschen, die jetzt glauben, okay, der Spaltenboden wird an sich verboten,
sondern es wird nur der Vollspaltenboden, so wie es du gesagt hast,
umstrukturiert. Das ist verboten.
Das heißt, diese Spalten selbst, die werden jetzt natürlich nicht aus den Stellen
komplett verschwinden.
Für den Fall, dass das jetzt irgendwer glaubt. Nein, nein, sicher nicht.
Und dann verwundert ist, weil das sind ja immer noch volle Spaltenböden.
Das ist das Wort, der ein bisschen auseinander dividiert.
Das Spaltenboden ist nicht verboten und der findet sich auch über alle Haltungsformen
weg, jetzt mit Ausnahme von Freilandhaltung vielleicht, wo die Tiere wirklich
im Freiland gehalten werden, was es in Österreich kaum gibt.
Aber den gibt es auch in Biostelle, in Tierwohlstelle aller Ort.
Also der Spaltenboden an sich ist nicht verboten.
Aber eh wie du gesagt hast, die unstrukturierte Vollspaltenbucht ohne Funktionsbereiche
ist eine Bucht, wo der gesamte Boden mit Vollspaltenboden gestaltet ist.
Dann haben wir den Teilspaltenboden, wo es eben eine befestigte Fläche auf irgendeiner Art und Weise gibt.
Die kann eingestreut sein, kann nicht eingestreut sein.
Nur, dass die Begriffe ein bisschen klar sind, dass man sich da nicht wundert
hört, das sind ja Spalten, die haben das ja gar nicht verboten.
Man wird halt immer eher Experte, dass man ist und ein bisschen Experte bin
ich mit den ganzen Gesprächen jetzt vorhin, das bin ich auch schon ein bisschen
betriebsblind. Aber ich glaube, es ist oft wichtig, die Dinge wirklich so zu erklären.
Fachtrottel kann man auch sagen.
Fachtrottel, ja, ich bin so mittendrin irgendwo auf dem Weg zum Fachtrottel.
Zu mir selber habe ich das gesagt jetzt.
Du hast das jetzt irgendwann gesagt. Zwei Begriffe jetzt noch,
die, was da da drinnen stehen, die, was wir vielleicht noch klären sollen, die ist jetzt IBEST.
Da steht quasi so, weiter wird an den gesetzlichen Mindeststandards geforscht
und im Rahmen des Projektes IBEST Plus.
Was ist eBest und was macht der Plus für einen Unterschied, weil eBest ohne Plus gibt es auch.
Nur damit man jetzt nochmal gehört hat, was das ist, wenn man vorhin das sonst unterkommt.
Also eBest ist ein Forschungsprojekt, das jetzt da irgendwie in den letzten Jahren,
ich sage jetzt einmal flapsig, unter die Räder von der ganzen politischen Auseinandersetzung
gekommen ist und da jetzt auf einmal hoch diskutiert wird und in allen Interviews
von hochrangigen Regierungsvertreterinnen genannt wird. Was ist die Historie dahinter?
2019 hat man begonnen, sie in der Schweinebranche, also junge Schweinebauern
und Bäuerinnen haben sich damit auseinandergesetzt, sie wollen eben genau diese
Schwierigkeit, die wir beschrieben haben, mehr für Tierwohl tun,
aber es gibt kaum einen Absatz am Markt, was kann ich machen,
was einfach umzusetzen ist, was den Tieren hilft, was vielleicht mir meine Arbeit erleichtert,
was kann ich da in meinem Stall machen, einfach kleine Verbesserungen.
Und so ist das Projekt eBest entstanden mit Start 2021,
steht für Innovationen in bestehenden Stallungen in Ferkelaufzucht und Schweinemast
und bei eBest haben wir 15 Bauern und Bäuerinnen, die in ihren Ställen,
Aufzucht und Mast, also unterschiedliche Tierkategorien, versuchen Verbesserungen umzusetzen.
Das sind genau die Betriebe, wo ich vorher gesagt habe, die probieren aus,
wie kann ich eine Liegefläche gestalten, macht es Sinn, dass ich da eine Gummimatten rein tue.
Wie reagieren die Schweine dann drauf, oder?
Genau, wie reagieren die darauf? Wie groß mache ich die Gruppen?
Mache ich 20 Quadratmeter große Buchten oder 50 Quadratmeter große Buchten?
Wie funktionieren Großgruppen?
Was für Beschäftigungsmaterialien kann ich anbieten?
Das habe ich mal bei einem Bauern gesehen, glaube ich. Der hat zwei Buchten
zusammengelegt und hat größere, mehr Tiere quasi auf zwei Buchten.
Hat geschaut, ob sich mehr Tiere zusammen anders verhalten, wie weniger Tiere
auf zwei Buchten. Ist das sowas?
Genau, das ist Teil von diesem Projekt. Im Endeffekt ist es ein Projekt,
was anhand dieser ganzen Kriteriengruppe, Gruppenhaltung neu experimentiert,
wie man das am besten umsetzen kann.
Mit größeren Buchten, mehr Plots, unterschiedlichste Beschäftigungsmaterialien,
da ist der Kreativität, sind da keine Grenzen gesetzt.
Also da ist man ein Landwirt, was man tut und wird das irgendwie wissenschaftlich begleitet?
Das wird wissenschaftlich begleitet. Die Landwirte haben halt diesen Rahmen,
sie müssen so und so viel Beschäftigungsmaterial anbieten, die Buchten müssen so und so groß sein.
Aber wie sie es dann genau machen, das überliegt jedem und jeder selber und
das Ganze wird aber wissenschaftlich begleitet.
Von wem?
Von der BOKU. Von der BOKU. Und von der HBLF Aramberg-Gumpenstein. Das ist eine...
Also die zwei Namen auf der Institute in Österreich. Genau.
Das sind die zwei Forschungsinstitute, die das Projekt
leiten. Gut, wie komme ich jetzt zur eigentlichen Frage zurück?
Das weißt du schon, das ist eBest und eBest Plus. Was ist das Plus?
Irgendwann taucht immer bei so Sachen auf einmal ein Plus auf oder 2.0.
Ich habe auch heute gelesen in einer Zeitung eBest. eBest haben sie das Projekt genannt,
weil sie der Generalsekretärin oder der Staatssekretärin geschaut zugehocht
haben und dann hat der Journalist geschrieben, eBest ist zufällig auch die Abkürzung
für ich bin ein Star, hol mich hier raus.
Also erstens einmal das Projekt falsch verstanden und dann irgendwelche Referenzen
ziehen, mit denen ich nichts anfangen kann. Okay, ist mir nur gerade eingefallen.
Genau, 2022 hat man dann im Rahmen vom Tierschutzpakt hat man einen Passus ins
Gesetz genommen, dass das Gesundheits- und das Landwirtschaftsministerium ein
Projekt umzusetzen haben,
wo verschiedene Haltungsformen evaluiert werden, anhand von Tierwohl, Wirtschaftlichkeit,
verschiedenste Kriterien und dass man die anhand von dem bewertet und für zukünftige
gesetzliche Standards und Förderinstrumente, die es dann heranzieht.
Das ist so ganz kurz formuliert, ist das der Basis.
Genau. Nur, dass man weiß, wo man schaut und wo man sucht, dass man gehört hat.
Und dann hat man gesagt, okay, wir haben schon dieses Projekt eBest,
das setzt da eigentlich schon relativ gut an und dann hat man eBest Plus als
Zusatzprojekt, das da dann anknüpft, hat man das gestartet, wo man dann zusätzlich
zu den Betrieben, die ja ihre konventionellen Stellen,
ich sage mal, Richtung gesetzlicher Standard umbauen, hat man dann noch Tierwohl-Mast-Stelle
dazu genommen, also TW60, TW100, das sind zwei verschiedene Stufen von konventioneller
Tierwohlschweinehaltung,
durchs Amagütesiegel abgesichert, Amagütesiegelmodul mehr Tierwohl und da kommen
jetzt nur mehr 30 Betriebe dazu,
wo verschiedene Parameter Tierwohl und Ökonomie und so weiter untersucht werden
und dann werden diese Ergebnisse miteinander verschnitten und man wird dann
einfach eine bessere Daten- und Wissenslage haben, wenn es in Zukunft wieder Diskussionen über...
Über gesetzliche Standards oder Förderinstrumente geben sollte.
Dort treffen dann auf praktischer Ebene die Forderung, sagen wir mal zivilgesellschaftliche
Forderungen, bäuerliche Realität
zusammen und werden quasi praktisch als Forschungsprojekt ausverhandelt.
Und da schaut man, was bringt was, was ist umsetzbar, was ist preislich realistisch umsetzbar.
Und im Endeffekt ist das dann die Basis, diese Forschungsprojekte und Ergebnisse
für die nächste Diskussion, wenn es wieder darum geht, dass man gesetzliche
Mindeststandards weiter anpasst, weil das wird nicht der letzte,
Schritt gewesen sein in der gesetzlichen Anpassung für die Zukunft.
Das ist meine Interpretation von dem Ganzen, dass wenn
über das Thema gesetzlicher Standardförderinstrumente diskutiert wird,
dass wir einfach einen besseren Wissensstand haben, dass wir einfach auf Österreich
bezogene Daten haben, dass wir einfach mehr Wissen und eine bessere Entscheidung
treffen, also die politischen Entscheidungsträgerinnen in dem Fall.
Okay. Das heißt, wir haben jetzt eigentlich über alles geredet.
Die Frage zum Schluss, die jetzt immer habe, ist die Frage, welche Frage ich
noch nicht gestellt habe. Es waren jetzt viele wichtige Themen dabei.
Ich hoffe, dass da jetzt auch für Konsumentinnen und Konsumenten,
wo es die Hauptzielgruppe wahrscheinlich jetzt dieses Gespräch ist,
dass man da ein bisschen eine Orientierung gibt.
Was ist in diesem Kontext noch wichtig zu erwähnen, was du noch nicht erwähnt
hast und was aber der Vollständigkeit halber gesagt werden sollte?
Willy, ich glaube, wir sind da eben... Willy.
Ich habe gerade mit Mama reden gehört, wenn ich wieder was angestellt habe oder so.
Willy, du? Nein, nein, gar nicht. Ich wollte eigentlich sagen,
dass deine Fragen eigentlich im Schweinsgalopp die ganze Thematik,
glaube ich, gut umrissen haben.
Aber ich möchte trotzdem einfach die Chance nutzen, was nur noch mal zu wiederholen,
was ich schon gesagt habe.
Stopp jetzt. Jetzt kommt die Öffentlichkeitsarbeit wieder.
Nein, nein, es kommt nicht die Öffentlichkeitsarbeit. Aber einfach der Appell.
Es geht nicht darum, ob die Schweinebauern und Bäuerinnen bereit sind für eine
Weiterentwicklung im Bereich Tierwohl. Es geht auch darum.
Darum, ob die Konsumentinnen und Konsumenten bereit sind, ihren Teil zu leisten.
Und es gibt, ich habe es heute schon einmal gesagt, es gibt diese Betriebe,
die alle diese höchsten Kriterien einhalten.
Es gibt auch Betriebe, die auf Wartelisten sind momentan und die keine Zusage
kriegen, dass ihre Schweine zu höheren Preisen, die sie auch brauchen,
für diese Haltungsform vermarktet werden können.
Auf welchen Wartelisten?
Bei Erzeugergemeinschaften zum Beispiel. Bei Erzeugergemeinschaften,
die können jetzt nicht sagen, wir nehmen jetzt noch zehn neue Tierwohlbetriebe
auf, weil uns reißen es die aus der Hand, ganz im Gegenteil.
Die Programme, die wir haben, sind aktuell ausgelastet.
Jetzt pass auf, ich schuf zum Schluss diese Sachen so nebenbei raus.
Das heißt, wir haben einen höheren gesetzlichen Standard, dann gibt es darüber
hinaus auch noch Standards.
Ich als Bauer sage, ich würde das jetzt gerne machen, weil ich möchte mit meinen
Viechern das und das machen, das taugt mir.
Dann ist es nicht garantiert. Ich meine, das haben wir eh im Prinzip implizit
schon fast beantwortet.
Aber es ist einfach nicht garantiert, dass man das auch wieder ankauft.
Ich kann das schon produzieren, aber dann gibt es eine Warteliste,
wo ich dann mit meinem Umbaden stehe oder schon da stehe mit meinen Viechern
und kann die aber zu dem Preis nicht absetzen.
Genau, ich meine in der Realität ist es eher so, wenn ich jetzt Schweinebauer
bin und ich möchte in ein Tierwohlsystem einsteigen, bevor ich da jetzt ein
Million Euro investiere und einen Stahl bau, werde ich wahrscheinlich zuerst
zu einer Erzeugergemeinschaft gehen und sagen,
kennt man hier die Tiere, ich produziere XY Schweine im Jahr zu diesen Standards.
Ich brauche, ich sage jetzt irgendeine Zahl, ich brauche 30 Euro mehr pro Tier,
dass ich davon leben kann, dass sich das rechnet, weil es mehr kostet,
Weil der Stahl mehr kostet, weil ich mehr Arbeit habe, etc.
Könnt ihr mir das vermarkten? Aktuell würde die Erzeugergemeinschaft sagen,
nein, ich kann die auf eine Warteliste geben und sobald es mehr Nachfrage gibt,
können wir dir einen Daumen nach oben geben und du kannst deinen Stahl umbauen.
Nur jetzt haben wir gesagt, Entschuldigung, dass ich jetzt nochmal kurz einsteige
ins Thema, aber jetzt haben wir gesagt, es sind diese Planungszeiten,
je nach Größe des Umbaus etc., deswegen gibt es ja das EBS-Projekt,
dass man inkrementell, also im bestehenden Betrieb mit geringeren Kosten auch was machen kann,
aber jetzt angenommen, ich baue da um, wie lange kriege ich denn solche Abnahmeverträge
im Normalfall zugesichert, weil wenn man sagt, ja, ich nehme da die ab,
dann baue ich um, nach einem Jahr wird der Vertrag wieder gecancelt, ist ja auch deppert.
Wie lange kriege ich denn solche Abnahmegarantien?
Die längsten, die mir bekannt sind, sind fünf Jahre.
Also es ist nicht die Dauer der Investitionsperiode, das heißt immer ins Risiko.
Man muss ja dazu sagen, natürlich ein gewisses unternehmerisches Risiko wird
in jedem Wirtschaftsbereich überbleiben, aber im konventionellen Tierwohlbereich,
diese Fünfjahresverträge, die es jetzt in manchen Projekten gibt,
die sind eine gute Sache, weil da kann man mit einem gewissen Vertrauen investieren
und wie gesagt, da geht es teilweise um siebenstellige Beträge, das ist ja ein Problem.
Großes Risiko, ein persönliches unternehmerisches Risiko, dass ich da mit rüber traue und das mache.
Aber das ist genau der Punkt und jetzt komme ich wieder zu meiner Botschaft,
weil du da so schließende Worte gesprochen hast.
Die Botschaft ist, es gibt diese Betriebe, es gibt da noch mehr Betriebe,
die umbauen wollen und es ist absolutes Commitment da, dass wir diese Betriebe begleiten.
Aber die Landwirtschaft steht am Anfang der Wertschöpfungskette,
da kommen ganz viele Player danach, da kommen die Schlachthöfe,
da kommt der Lebensmitteleinzelhandel, da kommt der Großhandel,
die Gastronomie und am Ende der Kette halt der Konsument und die Konsumentin.
Diese weiterentwickeln. Man kann nicht immer nur über die Landwirtschaft reden
und sagen, da haben wir jetzt nur ein Gesetz und da haben wir nur eine Auflage
und so weiter und ihr macht das.
Aber Schnitzeln darf nicht mehr kosten.
Genau. Sondern es muss sich jeder und jede muss sich in der Verantwortung fühlen,
da einen Beitrag zu leisten.
Und ich glaube, eine wirklich nachhaltige Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl
und zu den Systemen, die sie die Menschen in Österreich möglicherweise wünschen.
Die kann nur dann funktionieren, wenn sie auch durch Konsum untermauert wird.
Und deswegen der Aufruf an jeden und jede, die gern Schweinefleisch essen und
die aber möchten, dass Tiere nach anderen Kriterien gehalten werden, informiert euch.
Ich weiß, das ist aktuell auch noch schwierig. Wir setzen uns auch für eine
Haltungsformkennzeichnung, eine Herkunftskennzeichnung, ohne da jetzt ein weiteres Fass aufzumachen.
Ah, da wollen wir, nein, nein. Aber wir setzen uns auch für mehr daran.
Wir wollen auch mehr Transparenz, aber jeder, der diese Forderungen stellt,
bitte untermauert das auch.
Schließt diese Consumer Citizen Gap für euch selber und kauft die Art von Schweinefleisch,
die ihr in dieser Welt auch sehen wollt.
Wenn ich als Kritikerin bin und sage, ich bin jetzt mit dem überhaupt nicht
vereinverstanden und bin aber auch rhetorisch und menschlich in der Lage,
dir jetzt nicht den Schädel einschlagen zu wollen und dich als Depp und sonst
was zu beschimpfen, sondern sachlich in eine kritische Diskussion gehen wollen.
Und wenn kann ich mich denn da wenden.
Die Frage musst du jetzt nur mehr stellen.
Wenn jemand streiten will, überschreiten. Streiten nicht. Ich wollte das ein
bisschen so rausnehmen, weil es gibt Menschen, die aus der Emotion heraus dann
sagen, ich steppe weg mit euch so auf die Tür.
Das bringt jetzt nichts in die Diskussion. Aber wenn ich kritisch dem ganzen
gegenüberstehe, sage ich, wir müssen da trotzdem mehr machen.
Mit wem darüber reden, wie man mich informieren möchte.
Kann ich mich da an euch wenden? Habt ihr da eine Ansprechperson?
Oder an wenn, wende ich mich da, wenn ich da zu dem Thema mehr wissen,
will, weil ich eher skeptisch bin.
Aber ich in der Lage bin, und das war das, was ich jetzt sagen konnte,
das auch sachlich zu formulieren, weil zum Schimpfen lade ich jetzt keine.
Jetzt hast du mir den Ölfmeter aufgelegt, dass ich wieder über Stadt,
Land, Tier, sprich über unser Kommunikationsprojekt, wo wir eben versuchen,
sachlich, objektiv, faktenbasiert, authentisch über Tierhaltung in Österreich zu informieren.
Instagram und Facebook sind wir vertreten. Wir haben eine Website,
stadtlandtier.at, da kann man sich informieren, wenn man in den Austausch gehen
will, wir freuen uns immer über sachliche, auch kritische Kommentare.
Es ist ja auch der Sinn davon. Wir wollen, also zum Beispiel diese Woche haben
wir ein Reel auf Instagram gehabt, das haben 80.000 Leute gesehen.
Da geht einfach nur eine Schweinebäuerin durch ihren Schweinestall und sagt
halt die Saun und die Ferkel her und sagt, wie sie ein Ferkel abtrocknet.
Irrsinnig viel Leute haben die zivile Auseinandersetzung leider verlernt.
Also das möchte ich nicht unterstützen.
Man kann jederzeit drunter schreiben, ich finde das nicht in Ordnung, warum ist das so?
Also über einen kritischen Diskurs freuen wir uns immer so lange im Rahmen des
höflichen Miteinanders.
Kann ich nur aufrufen, wenn es nicht ein Verstandes Satz mit einer sagt es ist,
wenn es da eine andere Meinung hat, sagt es aber, sagt es auf Art und Weise,
dass man darauf antworten kann und dass das nicht beleidigend und wertschätzend ist.
Und nicht vergessen, dass übere Menschen dahinter stecken. Genau.
Dann, schöner kannst du das nicht sagen. Danke für die Info.
Ich hoffe, ihr habt was mitnehmen können.
Und für deine Zeit auch vielen Dank. Ich weiß, du musst jetzt weiter.
Servus, danke.
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