Begehbare Affen

Auf der Suche nach Autononomie

Begehbare Affen Folge 15: Was ist Hypnosetherapie?

08.06.2024 83 min

Zusammenfassung & Show Notes

Hypnosetherapie ist eine verkannte und missbrauchte jahrhundertealte Kunst, die noch immer deshalb eine Rehabilitation nötig hat, da sie mit einer narzisstischen Unterwerfung vermischt wurde, die noch heute ihr Bild bestimmt. Wir klären die Ursprünge bis hin zu den modernen Formen wie der CTW.

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Zum Weiterlesen:
Die Rede Jiddu Krishnamurtis zur Auflösung des "Order of the Star of the East", 2. August 1929

Wir reden heute miteinander über die Auflösung vom „Orden des Sterns im Osten“. Ich kann mir vorstellen, dass Einige sich darüber freuen, während Andere traurig sein werden. Die Freude oder Trauer darüber soll uns hier aber nicht beschäftigen, denn es geht einzig um die Sache, die unvermeidbar ist. Dies möchte ich nun erklären. Ich sage euch klar und deutlich: Die Wahrheit ist ein Gebiet, zu dem kein Weg führt. Durch keinen Weg, keine Religion oder keine Sekte kann man sich diesem Gebiet nähern. Das ist meine Meinung. Ich bin absolut und bedingungslos davon überzeugt. Da die Wahrheit grenzenlos, bedingungslos und – mit welchen Mitteln auch immer – unnahbar ist, kann man sie auf keinen Fall durch irgendeine Organisation erreichen. Man soll also keine Organisation ins Leben rufen, die Menschen dazu zwingt oder führt, einen bestimmten Weg einzuschlagen. Wenn ihr zunächst das versteht, werdet ihr leicht einsehen, wie unmöglich es ist, eine Überzeugung zu einer Organisation zu formen. Da die Überzeugung eine rein persönliche Sache ist, kann und soll man sie nicht organisieren. Einmal organisiert, gerinnt die Überzeugung und verliert ihre Lebendigkeit. Sie wird zu einem Dogma, einer Sekte oder einer Religion, die sich und ihren Weg den Menschen stets aufzwingt. Gerade dies versuchen aber gegenwärtig die Leute in der ganzen Welt zu tun. Die Wahrheit wird dadurch verengt und degradiert zu einem Ding, womit schwache und unzufriedene Menschen spielen. Die Wahrheit könnt ihr aber nie auf Eure Dimensionen herabschleifen. Sie ist die Sache, die zu erreichen jeder für sich erstreben muss. Ihr könnt nicht den Berggipfel ins Tal versetzen. Das ist meiner Meinung nach der erste Grund, warum wir den „Orden des Sterns“ auflösen müssen. Trotz meiner Rede werdet ihr sehr wahrscheinlich einen neuen Orden begründen oder euch einer anderen Organisation anschließen, um weiter nach der Wahrheit zu suchen. Ich persönlich möchte nicht mehr Mitglied einer spirituellen Organisation sein. Ich bitte euch um Verständnis ... Wenn man eine Organisation gründet, um die Wahrheit zu erreichen, wird sie – als Krücke, Schwachpunkt oder Joch – die Menschen nicht nur hemmen, sondern auch die Entwicklung ihrer Persönlichkeit verhindern. Das ist der zweite Grund, warum ich als einer, der zufällig einen Orden führen musste, mich dazu entschlossen habe, ihn aufzulösen. Das ist keineswegs eine Heldentat. Ich möchte keine fanatischen Anhänger haben. Was ich euch sagen möchte, ist nur Folgendes: sobald ihr einer Person hinterher lauft, hört ihr sofort auf, nach der Wahrheit zu suchen. Mich interessiert es gar nicht, ob ihr mein Wort achtet oder nicht. Ich möchte mich in meinem Leben nur mit einer Sache beschäftigen. Ihr werde ich mich mit voller Kraft widmen. Nur an dieser einen wesentlichen Sache habe ich Interesse: an der Befreiung der Menschen. Mein Wunsch ist es einzig, Menschen von aller Gefangenschaft und Angst zu befreien. Ich möchte weder irgendeine Religion noch einen neuen Orden gründen. Weder möchte ich eine neue Theorie aufstellen noch eine neue Philosophie begründen. Ihr werdet mich sicher fragen, ob ich nun stets in der Welt umher wandern und zu den Menschen sprechen will. Ich werde euch erklären, warum ich das tue: Nicht weil ich neue Jünger haben möchte und auch nicht, weil ich eine spezielle Gruppe aus besonderen Aposteln bilden möchte. (Wie sehr wünschen sich manche Menschen anders zu sein als ihre Artgenossen, mag das Anderssein auch noch so lächerlich, idiotisch und geringfügig sein! Ich möchte auf keinen Fall einen Beitrag zum Gedeihen solcher Dummheit Beitrag.) Mich lockt weder die Versuchung des Geldes noch das Verlangen nach einem angenehmen Leben. Wenn ich ein wirklich bequemes Leben führen möchte, würde ich nie zu solch einem lagerartigen und feuchten Ort wie diesem hier kommen! Ich nehme kein Blatt vor dem Mund, denn ich möchte nun ein für allemal mit solchen Dingen Schluss machen. Ich habe keine Lust mehr, Jahr für Jahr solche kindischen Diskussionen zu führen. Ein Journalist, der mich interviewt hat, dachte, dass es eine ungeheure Tat ist, eine Organisation mit tausenden Anhängern aufzulösen. Ihm schien es so. Er sagte, „Was haben Sie nun vor? Wie möchten Sie weiter leben? Niemand wird Ihnen mehr folgen und aufmerksam zuhören.“ Mir reicht es, wenn es nur 5 Leute gibt, die aber wahrhaft zuhören, wahrhaftig leben wollen und wahrhaft der Ewigkeit zugewandt sind. Was nützen tausend Leute, die nichts verstehen, die in Vorurteilen versunken sind, nichts Neues wollen und die Neues nur aus dem eigenen, unproduktiven und trüben Ego heraus willkürlich zu interpretieren versuchen? Ich bin frei: von nichts eingeschränkt, bin ich ein Ganzes, nicht Teil einer relativen Struktur. Da ich selbst als ein Ganzes die ewige Wahrheit bin, wünsche ich, dass die Leute, die mich zu verstehen versuchen, auch frei sind. Ich wünsche mir keine Anhänger, die mir folgen oder mich ausnutzen wollen, um eine gefängnisähnliche Religion oder Sekte zu gründen. Menschen sollen von aller Angst, von der Angst der Religion, der Erlösung, der Spiritualität, der Liebe, des Todes und der des Leben selbst befreit sein. Ich handle wie ein Maler, der malt, weil es ihm Spaß macht, weil es sein Selbstausdruck, sein Glanz und sein Glück ist – aber nicht, weil ich dafür Lohn bekomme. Ihr seid zu sehr an die Autorität und ihre Atmosphäre gewöhnt, von der ihr glaubt, dass sie euch zur Spiritualität führt. Ihr glaubt und wünscht euch auch, dass irgend jemand euch mit seiner magischen Kraft – mit Wundern – zum Gebiet der ewigen Freiheit, dem Land der Glückseligkeit leitet. Eure gesamt Lebenssicht basiert auf einer solchen Autorität. Ihr habt seit drei Jahren meinen Vorträgen zugehört. Bei euch aber sind, abgesehen von wenigen Ausnahmefällen, keine Veränderungen eingetreten. Ich habe den großen Wunsch, dass ihr über meine Worte nachdenkt und sie kritisiert, so dass ihr sie radikal und gründlich versteht. 18 Jahre lang habt ihr euch auf die „ Ankunft der Welt-Lehrer“ sorgfältig vorbereitet. 18 Jahre lang habt ihr eine Organisation aufgebaut mit der Hoffnung auf irgend jemanden, der eurem Geist und eurer Seele eine neue Art Freude bereiten, euer gesamtes Leben gründlich verändern und euch neue Kentnisse bringen würde. Ihr habt auf jemanden gewartet, der euch den neuen Horizont des Lebens näherbringen, euch neuen Mut geben und befreien würde. Nun schaut mal an, was hier passiert! Denkt, urteilt mit eurem eigenen Kopf und findet heraus, welche Folgen sich aus eurer Überzeugung ergeben haben. Es handelt sich nicht um oberflächliche Veränderungen wie die, ob man ein Abzeichen trägt oder nicht. Das ist nebensächlich und idiotisch. Es gibt nur eine Methode des Urteils: Hat die Überzeugung tatsächlich alle unwesentlichen Elemente des Lebens verschwinden lassen? Wie frei und distanziert seid ihr von aller Gesellschaft, die auf Unwahrem und Unwesentlichem basiert, und wie gefährlich seid ihr für sie geworden? Wie und inwiefern unterscheiden sich Mitglieder des „Ordens des Sterns“ davon? Ihr alle sucht eure Spiritualität bei irgend jemandem. Auch Eurer Glück sucht ihr bei einem anderen als euch selbst. Ihr möchtet von irgend jemandem aufgeklärt werden... Selbst wenn ich euch erzähle, ihr solltet Aufklärung, Glorie, Reinigung und Unsterblichkeit in euch selbst suchen, hört mir niemand von euch gerne zu. Mag sein, dass es einige gibt. Aber das sind nur wenige. Warum sollten wir also eine Organisation haben... Niemand kann euch von aussen befreien. Weder organisierter Kult noch die selbstlose Unterordnung unter Prinzipien befreit euch. Ihr könnt euch nicht befreien, indem ihr eine Organisation aufbaut oder euch in die Arbeit vertieft. Ihr benutzt eine Schreibmaschine, um zu schreiben. Ihr werdet sie jedoch nie auf einen Altar stellen und verehren. Aber sobald die Organisation zu eurem zentralen Interesse wird, geschieht genau das. „Wieviel Mitglieder hat der Orden?“ Das ist immer die erste Frage, die Zeitungsreporter mir stellen. „Wie groß ist die Zahl der Gläubigen? Durch diese Zahl kann man beurteilen, ob das, worüber Sie sprechen, wahr oder unwahr ist.“ Ich weiß überhaupt nicht, wieviel Mitglieder wir haben. So etwas interessiert mich gar nicht. Wenn es einen gibt, der befreit ist, reicht es mir... Ich wiederhole. Ihr denkt, dass nur bestimmte Leute den Schlüssel zum „glückseligen Land“ besitzen. Niemand besitzt aber einen solchen Schlüssel. Niemand ist berechtigt, einen solchen Schlüssel zu besitzen. Der Schlüssel ist euer Selbst. Gerade in der Aufklärung und Reinigung des Selbst, in der Unsterblichkeit des Selbst, nur darin existiert das „Land der Ewigkeit“... Ihr seid daran gewöhnt, gesagt zu bekommen: „Du hast die und die Fortschritte gemacht. Dein spirituelles Niveau ist nun ungefähr so und so“. Was für ein kindisches Spiel! Wer außer euch selbst kann sagen, ob ihr unsterblich seid oder nicht? Diejenigen, die es wirklich verstehen wollen und ewiges „Jenes“, das ohne Anfang und Ende ist, suchen, werden mit noch größerer Leidenschaft weitergehen. Sie werden für diejenigen, die nicht gründlich, die unwahr und nur Schattenwesen sind, gefährlich. Sie werden ihre ganze Energie bündeln, um Feuer zu werden. Denn sie verstehen es. Gerade die Solidarität solcher Menschen müssen wir uns schaffen. Das ist mein Ziel. Durch solche wahre Freundschaft – wovon ihr, wie mir scheint, nichts wisst – ist echte, auf dem jeweiligen Standpunkt des Einzelnen basierte Zusammenarbeit möglich. Diese erlangt ihr weder durch die Autorität noch durch die Erlösung, sondern nur dadurch, dass ihr richtig versteht. Nur so wird es für euch möglich, in der Ewigkeit zu leben. Das ist großartiger als jegliches Vergnügen und jegliches Opfer. Das sind die Gründe für meine Entscheidung, die ich nach zwei Jahren intensiven Forschens und Überlegens getroffen habe. Diese Entscheidung wurde nicht aus spontaner Emotion heraus getroffen. Auch nicht dadurch, dass ich von irgend jemandem überredet worden bin – bei einer solche Angelegenheit lasse ich mich von niemandem überreden. Zwei Jahre lang habe ich darüber nachgedacht. Langsam, vorsichtig und geduldig. Und nun habe ich entschieden, den Orden aufzulösen, denn ich bin nun einmal das Oberhaupt des Ordens. Ihr könnt versuchen, eine neue Organisation zu gründen. Ihr könnt auch auf einen Anderen hoffen. Es interessiert mich aber nicht. Ich interessiere mich weder für den Neubau des Gefangenenlagers noch für die Herstellung der verschiedenen Schmuckstücke im neuen Gefängnis. Mein einziges Interesse liegt darin, Menschen gänzlich und bedingungslos zu befreien. (Übersetzt von Hiroshi Higuchi )