Cocktail, Spritz & Co: der Mix macht’s!
11.07.2023 27 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
Michael konnte Tobias mal wieder herumkriegen und so widmet sich diese Folge erneut dem Hochprozentigen. Obwohl nicht ganz, denn Cocktails und Mixgetränke werden durch ihre Rezeptur zu genussvollen Kreationen, bei denen der Alkohol nicht im Vordergrund steht. Das gefällt auch Tobias, der beim Stichwort Spritz unweigerlich an ein hessisches Kultgetränk denken muss. Michael ist natürlich in seinem Spirituosen-Element, vergisst aber trotzdem nicht, auch den alkoholfreien Varianten Beachtung zu schenken.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Aperol Spritz und Hugo kennt fast jeder und auch andere Mixgetränke und
Cocktails sind besonders im Sommer beliebt.
Dabei bleibt Wein als Zutat zwar nicht außen vor, doch geht es bei der Basis
dieser Getränke vor allem um Spirituosen.
Und wer hätte es gedacht, da rückt der liebe Michael auf den Plan.
Als großer Liebhaber und Experte von Hochprozentigem, gibt er mir heute
Nachhilfe in Sachen Cocktails, Spritz und Mixgetränken.
Nachhelfen möchte ich an dieser Stelle auch meinem steten Aufruf, den Bei Anruf
Wein-Podcast zu abonnieren und ihm auch zu folgen.
Über Weiterempfehlungen freuen sich Michael und ich ebenfalls.
Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Ah, hallo, Tobias.
Hallo, Tagchen.
Werter Weinfreund und Urlaubsrückkehrer sagen wir jetzt mal.
Oder mein Kommissar Dupin unter den Weinbloggern.
Tolle Folge, die du da hingelegt hast übrigens.
Danke.
Wie war es in der Bretagne?
Also ich muss sagen, wirklich très bon, oder auch très bien.
Da weiß ich nie so genau, was richtig ist.
Aber ich muss dir vorher noch mal ganz kurz erzählen, ja, Stefan G.
hat uns eine Mail an die podcast@weinfreunde.de geschickt und ich war zuerst so
ein bisschen nervös, weil er wollte uns nämlich seinen Kritikpunkt nennen,
ja. Als ich es dann gelesen habe, war ich wirklich erleichtert und erfreut, denn
sein Kritikpunkt ist, dass der Bei Anruf Wein-Podcast nur alle 2 Wochen
erscheint. Ja, er würde zum Training gehen, deutlich häufiger, und da würde er
sich eine Frequenz von einmal pro Woche wünschen.
Und ja, mit der Kritik, da können wir wirklich umgehen, ob wir das jetzt
tatsächlich so erfüllen können, das ist dann nochmal eine andere Frage.
Aber das fand ich jetzt einfach nur schön.
Ja, und schön ist wirklich das richtige Stichwort für meinen Bretagne-Urlaub.
Es war wirklich klasse. Vor allem ja durch diese Einstimmung durch das Gespräch
mit Herrn Bannalec ganz höchstpersönlich.
Ich war jetzt immerhin auch das dritte Mal in Folge da.
Und das Beste ist ja sowieso, nachdem ich jetzt nach dem Roman weiß, dass die
Weinregion Loire eigentlich ja zur Bretagne gehört, schmeckt der
Wein vor Ort direkt doppelt so lecker.
Ja, ist wirklich praktisch.
Ja, klar. Aber ich hole dich mal jetzt aus diesem Film raus, ja.
Ist es eigentlich einer Urlaubsstimmung zu verdanken, dass du meinen
Themenvorschlag Cocktails im Sommer einfach so durchgewunken hast?
Ja, dir ist auch klar, dass ich da wieder ganz in meinem Spirituosen-Element
bin.
Und es geht ja gar nicht anders.
Ja, ja, alles, alles gut, ja, mein Freund.
Also im Urlaub, muss ich wirklich sagen, habe ich mal wieder gemerkt, wie gut
es tut, einfach mal abzugeben.
Ja, also gerade beim Abspülen und beim Müll-Wegbringen.
Und ich muss ja auch sagen, Cocktails sind ja für mich sozusagen eine ganz
eigene Disziplin.
Also da kommt auch sofort immer Sommerfeeling bei mir auf.
Das passt einfach super.
Und zudem weiß ich natürlich, dass du dich nicht nur mit Spirituosen gut
auskennst, sondern, also quasi zwangsläufig, auch mit Mixgetränken.
Demnach bist du natürlich der perfekte Mann, um Weintrinkern, wie den
Hörerinnen und Hörern und mir, ja, ein bisschen Nachhilfe in Sachen Cocktails zu
geben.
Ja, gerne, gerne, gerne.
Und ich gebe mir auch richtig Mühe und ich beginne mal mit einem Vergleich, der
dir gefallen wird, auch den Weintrinkerinnen und Weintrinkern unter uns.
Also du kannst dir so einen Cocktail im Prinzip vorstellen wie eine Cuvée, ja?
Aber das in einer Dimension, die Zugriff auf alle Kategorien von Getränken hat,
egal ob alkoholhaltig oder
alkoholfrei, und auf alle internationalen Herkünfte und Erzeugnisse.
Also da hast du wirklich freie Wahl.
Und ganz ehrlich gesagt, also für mich klingt das jetzt schon so ein bisschen
paradiesisch.
Ja, ach komm, jetzt heb aber mal nicht direkt wieder ab.
Wir haben jetzt gerade erst angefangen und zu deinem Cuvée-Begriff habe ich
sowieso erstmal eine Nachfrage.
Also ich sage jetzt mal GSM.
Also die Formel für die klassische rote Cuvée von der südlichen Rhône,
Grenache, Syrah und Mourvèdre, da hat ja jede Rebsorte so eine ganz
spezielle Aufgabe.
Die eine steuert vielleicht ein bisschen Tannin bei, die andere mehr Farbe.
Dann geht es natürlich auch um Fruchtaromen und Würze.
Kannst du das jetzt mal irgendwie so in die Cocktailsprache übersetzen?
Okay, das finde ich eine gute Idee.
Also jetzt persönlich gesprochen, rein persönlich.
Beim Cocktail geht es um Frische und Aromatik, um Tiefe und Balance vor allen
Dingen, ja.
Und das allerdings mit eher mehr als weniger Alkohol, wenn wir jetzt den
Weinvergleich bemühen.
Aber reden wir doch jetzt mal über Geschmacksrichtungen.
Wir benötigen Saures und Süßes, den Alkohol und den ein oder anderen, ja, ich
sag mal geschmacklichen Twist.
Das Ganze muss dann ins Gleichgewicht gebracht werden.
Und wenn das geschieht, dann hast du einen Cocktail und der ist purer Genuss.
Ach, purer Genuss.
Ja, das hört sich wirklich sehr, sehr gut an!
Du gibst dich wieder ordentlich schwärmerisch.
Aber jetzt erklär uns das doch mal anhand eines ganz konkreten Beispiels.
Ich bin doch nun mal Laie, meine Güte.
Okay, okay. Also wir sind ja jetzt alle in der Sommerstimmung, möchte ich mal
sagen, und da nehme ich jetzt mal einen Klassiker, der leider viel zu oft in
mangelhafter Ausführung, so kann ich das nur sagen, ins Glas kommt.
Ja, eben weil er als so simpel gilt und na ja, ich sage es mal anders, es geht
um den von mir so sehr geschätzten Daiquiri.
Ha, den kenne ich sogar!
Da ist Rum drin, so viel weiß ich.
Und Limettensaft.
Oder war es doch Zitrone?
Ne, Limette, glaube ich. Und das ist für mich so ein, eigentlich ein
Karibik-Cocktail.
Also Rum halt.
Und ich weiß vor allem auch, dass Hemingway, ja, Ernest Hemingway war ein
großer Daiquiri-Fan.
Da hast du doch schon mal, glaube ich, sogar was drüber geschrieben, oder?
Geschrieben? Fast. Aber was dazu gesprochen in einem anderen Podcast.
Aber, Tobias, fangen wir da jetzt doch mal damit an, dein Vorwissen, ja, damit
kann man wirklich arbeiten.
Oh, danke.
Noch mal für alle, die jetzt schon ganz nervös ins Barregal schauen.
Ja, was habe ich da stehen?
Hier erstmal mein klassisches Daiquiri-Rezept.
Also ihr braucht Rum, am besten weißen Rum, weil der braune, gereifte Rum wie
zum Beispiel so ein Botucal
oder ein Centenario, ja, der bringt dann noch mal andere Aromen in diesen Drink
und die braucht man eigentlich gar nicht bei diesem Cocktail.
Also weißen Rum und dann noch Zuckersirup.
Ja, und tatsächlich, wie du es schon gesagt hast, Limettensaft.
Um Die Zutaten mal ins Verhältnis zu setzen: 6 Teile Rum, 3 Teile frischen
Limettensaft und 2 Teile
Zuckersirup. Ja, alles auf Eis geben, in den Shaker und dann: Shake it, Baby!
Und die Kostbarkeit ist schon fertig, weißt du?
Einfach ins Glas abseihen, perfekt.
Ja, das klingt in der Tat lecker.
Ich wundere mich jetzt nur so ein bisschen: Wo bleibt der Hemingway?
Ja, weil das ist ja eigentlich so dein Thema, ja, da noch mal was dazuzusagen,
denn der hat ja lange auf Kuba gelebt und kannte sich mit alkoholischen
Getränken gut aus, wenn man das so sagen kann.
Und außerdem, auch noch mal ganz spannend, er war großer Fan der Roséweine aus
Tavel, dieser Cru Appellation an der südlichen
Rhône, aus der nur Roséweine stammen dürfen.
Unsere erste Folge von Bei Anruf Wein vor ungefähr 1.000 Jahren lässt grüßen.
Da war das nämlich auch mal Thema.
Aber jetzt möchte ich gar nicht so abschweifen, wie du das immer machst.
Also, was war denn jetzt mit dem Ernest Hemingway?
Obwohl, Tavel, das ließe mich jetzt auch abschweifen, aber pass auf.
Also der Hemingway hat den Daiquiri zum ersten Mal in einer sehr berühmten Bar
auf Kuba serviert bekommen.
Die heißt El Floridita.
Ja, und dann war das ungefähr die Rezeptur, wie ich sie oben beschrieben habe.
Also Rum, Limettensaft, Zuckersirup.
Und dann hat man ihn nach seiner Meinung befragt und da hat er einfach ganz
schlicht geantwortet: weniger Zucker, mehr Alkohol.
Ich meine, der arme Mensch war zuckerkrank, vielleicht wollte er deshalb keinen
Zucker, aber das mit dem Alkohol wird dadurch noch nicht erklärt.
Aber kurzum, das heißt ganz konkret jetzt bei diesem Daiquiri: Zuckerwasser
weglassen und dafür Maraschino
hinzufügen, das ist so ein italienischer Kirschlikör.
Oh ja, da gibt es ja auch diese leckere Kirsche.
Manche ersetzen dann noch einen Teil des Limettensafts es durch.
Frischen Grapefruitsaft, gibt es auch, aber im Prinzip ist das jetzt schon das
eigentliche Rezept für den Hemingway
Daiquiri, manchmal auch Papa Doble genannt.
Okay, okay, also Papa Doble hatte ich jetzt, glaube ich, noch nicht im Glas.
Dafür beim Thema El Floridita, Florida, fällt mir noch ein: Ich war mal in
seiner Stammkneipe in Key West.
Ja, im Sloppy Joe's.
Da durfte ich allerdings noch keinen Daiquiri trinken.
Ich glaube, ich war irgendwie so 12, ne?
Stattdessen staunte ich da lieber in seinem ehemaligen Wohnhaus über die
besonderen Katzen mit den 6 Zehen, die da heute immer noch leben.
Ja, also auch, wenn in schon nächster Generation, aber ja, dass ich da
sozusagen noch ein bisschen jung für Alkohol war, war auch tatsächlich besser
so, denn da kommt ja dann doch schon ordentlich Alkohol zusammen.
Also scheint ja dann auch Hemingway so gewollt zu haben.
Das mit dem Zucker war bestimmt nur irgendeine Ausrede.
Und das mit der Frische, das verstehe ich natürlich total.
Spielt ja immer wieder auch bei uns im Podcast eine Rolle, und bei Wein eben.
Brauchst dich nur an unsere Folge über Säure zu erinnern.
Und Frucht kommt ja dann ganz eindeutig von dem Kirschlikör.
Auch total lecker.
Aber man muss jetzt mal so fragen hat der Cocktail denn dann noch überhaupt
Balance oder schmeckt der Alkohol viel zu sehr durch?
Ja, weil da habe ich immer so ein bisschen Angst vor, dass der dann alles so
überlagert.
Das macht es dann auch anstrengend.
Das ist ja beim Wein auch immer wieder das gleiche Thema.
Ich will jetzt nicht schon wieder mit Klimawandel anfangen usw., aber ja,
Alkohol ist doch einfach ein größeres Thema oder?
Ach, Tobias, ich sehe schon, du hast noch nie, noch nie wirklich einen Papa
Doble im Glas gehabt.
Ja, das stimmt.
Sonst würdest du diese Frage gar nicht stellen.
Also, mein heiliges Spirituosenehrenwort.
Der Cocktail ist absolut im Gleichgewicht, ja?
Okay, Okay.
Ich denke auch, dieser Kirschlikör, der Maraschino, der bringt auch so eine
Portion Süße mit, die alles so wunderbar einbindet.
Ja, okay. Also neugierig gemacht hast du mich jetzt auf jeden Fall.
Also, wenn ich für dich dann jetzt mal grille, dann kannst du mir ja einen
Cocktail mixen.
Und dann fangen wir vielleicht mit dem Daiquiri an und machen mit dem Papa
Doble weiter, können das dann auch irgendwie so vergleichen.
Das wäre doch mal was, oder?
Das können wir, können wir so verabreden, oder?
Ja, abgemacht, abgemacht.
Aber ich sage das auch deshalb, weil mir macht das einfach ungeheuren Spaß, ja,
so Cocktails zu machen.
Und ich sage dir, ich prophezeie das jetzt vor allen, vorlaut, ja: der Papa
Doble, der wird dich wirklich abholen.
Also für mich ist das pure Eleganz im Glas.
Also ich rede dich jetzt, glaube ich, zukünftig nur noch mit Papa Doble an.
Aber, wenn wir jetzt schon beim Rum sind, geht es nicht vielleicht trotzdem
irgendwie eine Spur einfacher und vor allem auch mit weniger Alkohol?
Also nur so als ganz pragmatische Frage, weil wenn wir nachmittags schon
anfangen, dann halte ich nicht bis abends durch.
Ich erinnere mich da an eine Weinreise nach Chile und da wurde schon irgendwie
so im frühen Vormittag Pisco Sour serviert und, muss ich dir
auch nicht erklären, da ist auch ordentlich Alkohol drin und da musste ich
eigentlich meinen Mittagsschlaf halten.
Ja, okay, dann hole ich dich jetzt mal vom Pisco Sour zurück und ich sage mal,
wir gehen so in Richtung Cuba Libre.
Oh, das hört sich gut an!
Das ist ein Longdrink.
Ja, und ganz schnell gemixt, superschnell fertiggemacht und für jeden
Sommerabend eine wirkliche Bereicherung.
Okay, ich weiß, ich darf jetzt hier nicht wieder ins Schwärmen geraten, lassen
wir jetzt mal weg.
Aber du brauchst einfach nur Eis, Cola, weißen Rum und eine Limette.
Ja, und alles kommt ins Cocktailglas, leicht verrühren und fertig.
Ja, für dich ganz tröstlich, übrigens: auf 1 Teil Rum bitte 3 Teile Cola
verwenden.
Ja, das geht doch.
Ja, ich sehe schon. Also, ich glaube, Longdrink ist eher so meine Kategorie.
Über Gin Tonic hatte ich ja schon was in unserer Podcastfolge zum Gin gesagt.
Und dann kenne ich noch eine wirklich leckere Kombination, nämlich von Irish
Whiskey.
Also konkret jetzt mit so einem Original Jameson-Whiskey und Ginger Ale.
Ja, das finde ich total lecker.
Ist auch absolut simpel, ne?
Natürlich auch mit viel Eis und dann auch noch ein bisschen Limettenstücke.
So in der Welt.
Ja, in der fühle ich mich zu Hause.
Und ja, bei der Gelegenheit muss ich jetzt mal ganz doof fragen: Was ist
eigentlich der Unterschied zwischen Longdrink und Cocktail?
Longdrink, Tobias, ich sehe schon, aber eigentlich eine gute Frage, zumal, es
gibt 2 Antworten darauf.
Also ich kann es dir jetzt leider nicht einfach machen.
Also welche willst du hören?
Die, die sich auf die Zutaten bezieht, oder die eher formale, die was mit der
Größe der Gläser zu tun hat?
Also, worum geht es dir jetzt?
Ja, da muss ich sagen. Also natürlich die Antwort mit den Zutaten ist die, die
mich besonders interessiert, weil ich suche ja nach so einer Art Formel, die
sowohl einfach als auch nachvollziehbar ist.
Okay, also, verstanden.
Ein Cocktail, wenn man diese Definition bemüht, besteht aus mindestens 3
unterschiedlichen Zutaten, wovon mindestens 2
alkoholhaltig sein sollten.
Also beim Longdrink ist es meist nur eine Zutat mit Alkoholvolumen und es sind
dann oft nicht 3 unterschiedliche
Zutaten, sondern nur 2.
Also Gin Tonic, Cuba Libre, haben wir gerade schon gehabt.
Ja, das finde ich aber jetzt mal eine super Definition.
Das kann ich mir gut merken und ist auch überhaupt nicht kompliziert.
Aber warum ist das denn jetzt nicht die, ich sage jetzt mal,
One-and-only-Antwort?
Weil ist doch total gut nachvollziehbar.
Ja, nachvollziehbar schon.
Aber denke doch jetzt mal an den klassischen Daiquiri von eben.
Rum, Limettensaft, Zuckersirup.
Da ist nur eine Spirituose dabei.
Das stimmt.
Auch deshalb an dieser Stelle: die Hemingway-Rezeptur, die hat schon was für
sich und entspricht voll und ganz dieser Old-School-Definition.
Ja, das stimmt. Aber vielleicht will ich dann trotzdem jetzt auch noch mal die
Glas Definition hören, weil da geht es ja mehr um Menge und um die Form des
Glases und damit ja wahrscheinlich auch wieder um die Menge von Alkohol im
Drink, oder?
Ja, ich sehe schon, du bist auf der richtigen Spur und aus dir wird noch mal ein
richtiger Bargänger und Cocktail-Connaisseur.
Jetzt kommt etwas, was so ein bisschen langweilt, vielleicht.
Ich versuche das jetzt mal schnell zu machen.
Ja, also, man unterscheidet zwischen einem Longdrink, großes Glas mit 200 bis
250 ml, einem Highball,
ja, das ist die Hälfte des Longdrinks ungefähr mit 100 bis 140 ml, und dem
Shortdrink, das wäre dann so der klassische Cocktail wie der Daiquiri,
den wir eben hatten, mit 50 bis 100 ml.
Also, als Letztes gibt es dann noch den Shot.
Ja, das ist so ein ganz kleines Glas, in das eigentlich nur die pure Spirituose
kommt.
Kurzer.
Ja, das kennen wir auch von so traditionellen heimischen Spirituosen, ich sage
jetzt mal Korn oder Obstbrand.
Nun denn, das kann man übrigens alles noch mal viel genauer im
Weinfreunde-Magazin nachlesen.
Ja, ja, ist schon klar, wie immer.
Du schwenkst schon wieder so ein bisschen in den Eigenwerbungsmodus um, denn
den Beitrag hast bestimmt ganz zufälligerweise du geschrieben, nicht wahr?
Na ja, also heißt das etwa, dir fällt jetzt vielleicht auch gar nichts mehr
ein?
Weil da könnte ich dir jetzt noch ein bisschen weiterhelfen und lenke jetzt mal
so ganz galant in Richtung des eigentlichen Themas unseres Bei Anruf
Wein-Podcasts. Also, wie sieht es denn eigentlich mit Cocktails oder
Mischgetränken aus, in denen Wein oder Schaumwein eine Rolle spielen, oder?
Da kenne ich mich dann auch wieder, ich sage mal, mit den Gläsern aus und da
ist dann nichts mit Highroller und Short und Long und haste nicht gesehen.
Ja, außerdem passen die doch auch super in den Sommer, oder?
Ja, ja, natürlich.
Aber an der Stelle musst du dann jetzt auch mal Farbe bekennen.
Also bist du eher der Aperol Spritz- oder der Hugo-Typ?
Wenn wir jetzt über diese Cocktails reden.
Oder darf es für dich auch eine einfache Weinschorle sein?
Ja, also ich sage mal so, auf die Weinschorle und den Gespritzten, Achtung, ich
bin ja gebürtiger Hesse, auch den Sauergespritzten, da lasse ich eigentlich
nichts kommen. Also das ist einfach eine schöne Art, diesen Weingeschmack auch
noch mal in so ein erfrischendes Getränk zu transportieren oder eben auch eine
Äppelwoi-Geschmack, und vor allem eben auch diese Zugabe, dieses dringend
benötigten Wassers.
Das ist einfach im Sommer absolut notwendig und macht alles, ja, weniger
anstrengend dann auch mit dem Alkohol.
Und da sind wir ja eigentlich so nach deiner Definition von eben fast bei einem
Longdrink, würde ich sagen.
Also so ein, so ein Äppelwoi ist eigentlich ein Longdrink, habe ich jetzt erst
so festgestellt.
Nein, aber im Ernst.
Also von dem Wort „Gespritzten" leitet sich ja der so angesagte Spritz
tatsächlich ab.
Und das ist dann wieder so ein Ding der Habsburgermonarchie Norditalien.
Denn genau von dort stammt auch der Aperol Spritz.
Ja, super, Spritz als Longdrink.
Das finde ich eine total tolle Definition, gefällt mir.
Aber eigentlich hast du dich jetzt um die Antwort gedrückt.
Also Aperol Spritz oder Hugo?
Ja, ich wollte damit eigentlich nur sagen, ich setze da einfach so ein bisschen
auf Kreativität.
Und deswegen kriegst du die Antwort auch nicht von mir.
Ich mache mir den Spritz einfach so nach meinem aktuellen Gusto.
Da kann man dann alle Bestandteile des Drinks einfach mal variieren.
Es muss ja auch nicht immer Prosecco sein, man kann Sekt nehmen, man kann Kava
nehmen oder Crémant, sonntags vielleicht sogar mal einen Champagner.
Das geht ja genauso.
Und nochmal: It's summertime, Baby!
Ja, und da gibt es zum Entschärfen des Drinks eben auch alkoholfreie
Schaumweine.
Oder eben, wie eben schon erwähnt, das ganz simple Mineralwasser, was man zum
Mischen nehmen kann.
Ach, jetzt ist er schon wieder da, der Sauergespritzte.
Okay, ich muss es aus dem Kopf bekommen.
Aber es muss ja auch nicht immer ein Bitter oder ein Likör sein, der den
Geschmack dann beiträgt.
Denk mal an diesen ganz tollen Sirup, den es so gibt in ganz verschiedenen
Geschmacksrichtungen.
Das ist total viel Aroma, kein Alkohol, ja, das ist doch auch total lecker,
oder?
Mein Gott, also ich merke schon den Kurs, den du da eingeschlagen hast.
Also gleich bist du beim Radler mit Magermilch und Sojasprossen angelangt.
Nee, nee, nee, keine Sorge.
Aber tatsächlich muss man ja sagen, weniger Alkohol ist immer mehr gefragt.
Absolut.
Und es gibt jetzt sogar alkoholfreie Destillate.
Ich weiß gar nicht, ob man das so nennen darf, weil Spirituosen dürfen die
nicht heißen.
Also Gin ohne, ich sage jetzt nur mal der Wonderleaf von Rheinland Distillers
oder der alkoholfreie Gin von
Windspiel, das sind so Beispiele, ja.
Aber darüber hinaus gibt es ja auch mittlerweile schon alkoholfreien Rum,
alkoholfreien Bitter, alkoholfreien Wermut.
Also, okay.
Du sagst ja, aber ich sage, für mich ist das irgendwie wie vegane Leberwurst.
Da muss man sich dann irgendwie schon entscheiden.
Aber nichts für übel.
Also jeder entscheidet das ja auch für sich selbst, das muss man auch an der
Stelle absolut sagen.
Jeder Einzelne, jede Einzelne.
Und ja, pass auf, vielleicht können ja uns die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu
einfach mal Rückmeldung geben.
Also: Wie steht ihr dazu, zu diesen alkoholfreien Weinen, Schaumweinen,
alkoholfreien Spirituosen?
Das finde ich wirklich eine sehr, sehr gute Frage, denn es ist ja nun mal
tatsächlich so, also manchmal muss man einfach auf Alkohol auch verzichten.
Andere Menschen müssen sogar auf Alkohol verzichten und deshalb würden wir uns
da wirklich über eure Zuschriften freuen.
Ihr kennt ja die Adresse: podcast@weinfreunde.de.
Wie ist da eure Haltung?
Habt ihr das auch schon mal ausprobiert?
Wie steht ihr dazu?
Das wäre wirklich klasse.
Und ja, die Mailadresse, ich habe es gerade schon gesagt, die ist anscheinend
dem ein oder anderen schon geläufig, denn bis heute schreibt ihr uns wirklich
ordentlich fleißig und witzigerweise, ich beantworte auch immer noch Fragen
nach meinem Pizzateigrezept aus der Grillfolge.
Das ist wirklich gut.
Aber gut, zurück zu unseren Cocktails.
zur Sommerzeit, ja, inklusive Weinschorle.
Aber nochmal Maraschino, Bitter, Zuckersirup.
Ja, das ist schon auch alles ein bisschen aufwendig, so ein Cocktail.
Also zumindest, wenn ich das jetzt vergleiche mit dem Öffnen eines schön
gekühlten Rieslings mit Schraubverschluss.
Ja, das geht einfacher.
Ach, Tobias, weißt du?
Richtiger Genuss kennt keine Bequemlichkeit.
Oh, der ist gut.
Klar wächst dein Spirituosenregal deutlich an, wenn du dich an Cocktails heran
machst.
Aber man muss auch sagen, das ist eine Geldfrage, mitunter ja.
Oh ja, das stimmt.
Aber, das sage ich immer: Die Mühe lohnt sich.
Also das ist ungeheuer lustvoll und kreativ, finde ich, das Cocktailmachen, und
du bekommst auch immer was zu schmecken, was
es anders gar nicht gibt.
Ja, aber nun denn, ich will da jetzt nicht wieder ins Schwärmen geraten.
Das darf ich jetzt nicht mehr sagen.
Ich fasse noch mal zusammen: Ich bin Cocktailfan.
Basta.
Ja, alles gut. Ja, und ich lasse mich ja auch gerne von dir noch weiter
bekehren.
Aber es ist ja schon so, du brauchst Whisky und Rum, Wodka, Gin, Tonic, Tequila
und was sonst noch.
Und immer natürlich dann noch diese speziellen Liköre und bitter oder so was.
Also ich sage jetzt mal, wie gerade auch erwähnt Maraschino oder Triple Sec und
Chartreuse und, und, und.
Aber ganz ehrlich, Tobias, jetzt bist du an dem Punkt, wo ich dann einfach mal
sagen muss, ich nehme dich mal mit.
Und zwar in meine Lieblingsbar.
Aber erst nach dem Grillen und nach dem Daiquiri.
Und ich sage dir, wenn du da sitzt in dieser Bar und einfach nur einen Blick
wirfst auf dieses Barregal, ja, das ist für mich
wie eine Art Andacht.
Und ganz ehrlich, so ein guter Barkeeper, der macht dir jeden Drink richtig
gut.
Also genial.
Paradiesisch darf ich ja nicht mehr sagen.
Ja, gut. Also, ich komme gerne mit.
Aber natürlich auf deine Rechnung.
Inklusive Taxifahrt nach Las Ahsen.
Aber noch mal zu den Spirituosen.
Ein paar habe ich ja zu Hause auch, einige, glaube ich, auch zu schade, um sie
in einem Cocktail zu versenken.
Aber dann habe ich auch noch mal andere Dinge.
Das ist mir jetzt gerade eingefallen, weil es sind oft Geschenke, die hat man
sich nicht selber irgendwie angeschafft und damit kann ich ganz oft nichts
anfangen, weil ich die nicht kenne, mir aber auch einfach Ideen fehlen, wie ich
die verarbeiten könnte.
Also bestes Beispiel, da steht jetzt bei mir seit vergangenem Jahr ein
Pfefferminzlikör im Weinlabor.
Was mache ich mit dem Ding?
Also geschmolzenes After Eight reinkippen und umrühren, oder was?
Reinkippen, umrühren.
Mein Gott. Also ein wenig mehr Respekt, bitte.
Ja? Und ansonsten ganz einfach.
Ich denke jetzt mal, pass auf, ihr macht doch zu Hause selber Eistee.
Das weiß ich ja.
Im Sommer ist es lecker.
Ja, schon hast du eine super Basis für deinen Longdrink.
Also Eis in das große Glas, ein Teil Pfefferminzlikör auf 5 Teile Eistee.
Und für den Tee kannst du jetzt irgendwie so handelsübliche Fruchtteemischungen
verwenden, das klappt alles.
Und ich lege da gern ein paar Waldmeisterblätter dazu.
Ja, so angetrocknete.
Ist super. Du wirst dich wundern.
Also, dieser Las-Ahsen-Eistea, so möchte ich sie mal nennen, kommt als
Sundowner in deinem Garten perfekt.
Ja, ich hätte es mir ja schon denken können, dass ich dich bei dem Thema
wirklich nicht in Verlegenheit bringen kann, dich nicht aus der Ruhe bringen
kann. Und ich dachte ja, ich kann nicht irgendwie so mit so einem
Pfefferminzlikör jetzt doch ein bisschen aus der Bahn werfen.
Aber gut so, muss ich wirklich sagen, du hast jetzt mein Vertrauen in dich
durchaus gerechtfertigt.
Sehr, sehr brav und ja, aber dann, mit der nächsten Folge, kümmern wir uns dann
wieder richtig um Wein.
Okay?
Ah, Tobias, als wenn ich was dagegen hätte.
Du weißt doch, wie gern ich an deiner Seite bin.
Also vor allen Dingen, wenn es wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
Tobias
00:00:09
Michael
00:01:01
Tobias
00:01:04
Michael
00:01:04
Tobias
00:01:15
Michael
00:01:16
Tobias
00:01:18
Michael
00:02:33
Tobias
00:02:56
Michael
00:03:37
Tobias
00:04:19
Michael
00:04:53
Tobias
00:05:39
Michael
00:05:51
Tobias
00:06:15
Michael
00:06:39
Tobias
00:06:51
Michael
00:06:52
Tobias
00:07:52
Michael
00:08:35
Tobias
00:09:28
Michael
00:09:29
Tobias
00:09:45
Michael
00:11:16
Tobias
00:11:23
Michael
00:11:24
Tobias
00:11:35
Michael
00:11:36
Tobias
00:11:45
Michael
00:12:05
Tobias
00:12:24
Michael
00:13:02
Tobias
00:13:09
Michael
00:13:09
Tobias
00:13:47
Michael
00:14:26
Tobias
00:14:50
Michael
00:15:02
Tobias
00:15:33
Michael
00:15:46
Tobias
00:15:59
Michael
00:16:00
Tobias
00:16:11
Michael
00:16:24
Tobias
00:17:09
Michael
00:17:10
Tobias
00:17:23
Michael
00:18:10
Tobias
00:18:26
Michael
00:19:26
Tobias
00:19:38
Michael
00:20:37
Tobias
00:20:49
Michael
00:20:50
Tobias
00:20:56
Michael
00:20:57
Tobias
00:22:03
Michael
00:23:10
Tobias
00:23:16
Michael
00:23:18
Tobias
00:23:29
Michael
00:23:29
Tobias
00:23:56
Michael
00:24:22
Tobias
00:24:59
Michael
00:25:45
Tobias
00:25:59
Michael
00:26:01
Tobias
00:26:37
Michael
00:27:02
Tobias
00:27:10
Michael
00:27:11