Crémant de Loire und ein Besuch bei Bouvet-Ladubay
29.10.2024 40 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die heutige Folge von Bei Anruf Wein widmet sich dem Thema Crémant, also französischem Schaumwein außerhalb der Champagne. Die beiden Podcaster erklären alle Grundlagen und warum Crémants häufig ein besseres Preis-Genuss-Verhältnis mitbringen als Schaumweine aus der prestigereichen Champagne. Das Highlight: Michael durfte für die Folge das Traditionshaus Bouvet Ladubay besuchen, um mehr über Crémant de Loire und seine Herstellung zu erfahren. Von seinem Ausflug hat er viel Wissen sowie einige O-Töne mitgebracht. Das freut Tobias, auch wenn er etwas enttäuscht über das Ausbleiben eines fein schäumenden Mitbringsels ist.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
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Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Als Crémant werden in Frankreich alle Schaumweine genannt, die nicht aus der
Champagne stammen.
Und selbst dort existierte einst diese Bezeichnung.
Das weiß Michael besonders gut, denn er ist an die Loire gereist, um sich beim
Traditionshaus Bouvet Ladubay über Crémant im Allgemeinen und Crémant de Loire
im Speziellen schlau zu machen.
Und mein Podcast-Kollege hat nicht nur jede Menge Wissen mitgebracht, sondern
auch O-Töne von seinen Ansprechpartnern vor Ort.
Im Folgenden erfährst du also, warum es sich lohnt, beim Thema Crémant künftig
genauer hinzuschauen.
Nicht zuletzt, da die Qualität oft einem Champagner in nichts nachsteht, der
Preis aber deutlich günstiger ausfällt.
Apropos Qualität: Wie gefällt dir der Bei Anruf Wein-Podcast?
Teile uns das gerne als Bewertung und Rezension auf den einschlägigen
Streamingplattformen mit.
Danke sehr! Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Hui, auf ein Neues.
Ja, bitte sehr.
Willkommen zu einer neuen Folge von Bei Anruf Wein.
So ist es.
Heute wird es richtig prickelnd, versprochen.
Und noch einmal trés Französisch, ja?
Doch während wir uns im vergangenen Podcast ganz im Südosten der Grande
Wein-Nation getummelt haben, im Languedoc-Roussillon, geht es heute in den
Nordwesten von Weinfrankreich, nämlich an die wunderschöne Loire, Crémant de
Loire.
Das ist unser Stichwort.
Genau, und da bin ich natürlich dabei.
Mit Schaumwein bekommst du mich ja immer.
Und in der Folge über das Languedoc-Roussillon haben wir mit dem Crémant de
Limoux ja sogar schon den mutmaßlich ersten Schaumwein überhaupt
angesprochen. Also lass uns an der Stelle ruhig mal weitermachen.
Und ja, ich sage mal: Prickelnd ist immer gut, oder?
Ja, immer gut. Aber bevor wir jetzt da weitermachen, vorab noch einmal ein
großes Dankeschön an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.
Schließlich ist die Folge über das Languedoc-Roussillon im Bei Anruf Wein
Ranking ganz weit oben gelandet.
Ja, also hat dir anscheinend gefallen.
Und umso mehr möchte ich dich bitten: Schreib uns doch einfach, welche
Weinthemen Tobias und ich auf die Liste setzen sollen.
Also Anregungen sind immer willkommen.
Ja okay, aber jetzt musst du dann auch noch sagen, wohin man schreiben soll oder
wo man sonst noch seine Anregungen loswird.
Also so viel Zeit muss sein.
Liebe Podcastgemeinde, schreibt einfach eine Mail an podcast@weinfreunde.de
oder hinterlasst uns einfach auch einen Kommentar auf Facebook oder Instagram,
das lesen wir durchaus auch.
Und wir freuen uns natürlich über jeden Vorschlag.
So richtig gesagt, Michael?
Ja, ja, danke, danke.
Und unbedingt, es ist ja jetzt nicht so, dass uns nichts mehr einfällt für den
Podcast, aber am Ende muss es dir gefallen.
Also entweder vertraust du also auf die Eingebungsgabe von Tobias und mir oder
aber du sagst uns klar und deutlich, was du
willst.
Genau. Wobei in diesem Fall die Eingebung ja von dir stammt, Michael, um mal zu
unserer Folge zurück zu kommen.
Du warst nämlich gerade an der Loire und hast mit Bouvet Ladubay einen der ganz
großen Crémant-Erzeuger besucht.
Ich bin auch gar nicht eifersüchtig oder so, im Gegensatz zu dir.
Aber na ja, aber verrate uns jetzt mal, was du mir von deiner Visite in Saumur
mitgebracht hast.
Ja, klar doch, Tobias.
Also auf jeden Fall jede Menge O-Ton, denn seitdem wir den Podcast machen,
reise ich ja nicht mehr ohne Aufnahmegerät.
Ja, komisch, wie Bei Anruf Wein meine Wahrnehmung in dieser Hinsicht verändert
hat.
Also früher habe ich eher in geschriebenen Wort und auch in Bildern, sprich
Fotos, gedacht.
Aber mittlerweile läuft da immer auch eine Tonspur mit.
Aber ist ja vielleicht gar nicht so verkehrt.
Ja, in Sachen Mitbringsel hatte ich jetzt übrigens eher so eine schöne Flasche
Crémant de Loire gedacht.
Aber gut, ich begnüge mich dann mal mit deinen O-Tönen.
Also vorerst auf jeden Fall.
Denn, sag uns doch mal, was hast du denn da im Angebot?
Ja, also zum einen habe ich sehr lange mit Juliette Monmousseau gesprochen.
Das ist die Chefin des Traditionshauses Bouvet Ladubay.
Und noch länger habe ich mich mit Benoit Defranoux unterhalten, der Bouvet
Ladubay in Deutschland vertritt.
Okay, klingt jetzt ganz gut.
Aber womit fangen wir jetzt an?
Oder warte mal, vielleicht ist es auch besser, wenn wir vorab vielleicht erst
noch mal so ein paar Basics zum Crémant und zur Loire natürlich sagen.
Denn bislang haben wir im Podcast ja immer nur über die Weißweinregion Loire
gesprochen.
Das ist übrigens die Folge mit dem Krimiautor Jean-Luc Bannalec.
Und auch im Podcast über die Rebsorte Sauvignon Blanc taucht die Loire
natürlich an prominenter Stelle auf.
Aber wie gesagt, wir müssen noch ein bisschen mehr dazu sagen, glaube ich.
Ja, ich erinnere mich, ich erinnere mich.
Aber dabei geht es heute überhaupt nicht um die Stillweine von der Loire und
überhaupt nicht um Sauvignon Blanc.
Wie gesagt, es geht um Schaumwein und da spielen an der Loire Chenin Blanc und
Chardonnay sowie Cabernet Franc die Hauptrolle.
Das erklärt uns später aber ganz genau noch einmal Benoit.
Das Interview mit ihm findet ihr im Anschluss an mein Telefonat mit Tobias.
Na ja, und das dann wahrscheinlich auf Französisch.
Da glaube ich, steigen dann doch viele Zuhörerinnen und Zuhörer aus.
Und mit der deutschen Übersetzung von fremdsprachlichen Gesprächspartnern,
zumindest im Transkript, nun ja, erinnere dich an unsere Cloudy Bay-Folge
bzw. Neuseeland-Folge.
Da spielt nach wie vor Apple Podcasts nicht mit.
Also insofern müssen wir mal gucken, wie wir das machen.
Nein, nein, nein, da kann ich dir alle Bedenken nehmen.
Also Benoit lebt seit fast 30 Jahren in Berlin und spricht daher tadelloses
Deutsch.
Also zumal dieses mit dem schönen französischen Akzent, also es gefällt mir ja
immer.
Also...
Das stimmt.
...in dieser Hinsicht lassen wir uns jetzt nicht veräppeln, ja, und den Teil
kann man einfach bequem durchhören, ohne seine Fremdsprachenkenntnisse zu
strapazieren. D'accord?
siAh, bien sur, sage ich da mal, ne?
Aber dann lass uns mal jetzt trotzdem mit den allgemeinen Dingen weitermachen.
Wir müssen ja erst mal über Crémant an sich sprechen, denn dieser Begriff meint
ja eigentlich nichts anderes als Schaumwein.
Also so ein bisschen wie Sekt oder auch wie Cava.
Und in Frankreich wird aber Crémant nie solo genannt, sondern immer auch die
Herkunftsregion.
Also die ist immer Teil dieses Namens.
Also wir reden eben über Crémant de Loire, wir sprechen über Crémant de
Bourgogne, also aus dem Burgund, oder eben Crémant d'Alsace aus dem Elsass oder
eben Crémant de Limoux, wie in der Languedoc-Roussillon-Folge schon genannt.
Ja, genau so ist es.
Und tatsächlich war der weltberühmte Champagner anfangs ein Crémant de
Champagne.
Das bleibt in diesem Schema.
Der Eigenname Champagner hat sich erst später etabliert.
Wobei, dieser dauernde Vergleich mit Champagner, ja, der nervt alle
französischen Schaumweinerzeuger außerhalb der
Champagne wirklich extrem.
Ja, und gerade im Fall der Crémants von der Loire kann ich das wirklich
verstehen.
Ja, das stimmt. Das geht mir auch so, denn diese traditionelle Flaschengärung,
diese Méthode Traditionelle oder Méthode Champenoise oder so was, das ist ja
schließlich kein Privileg des Champagners.
Das wird eben beispielsweise an der Loire auch eigentlich fast am häufigsten
gemacht.
Und beim Crémant de Loire kommt ja auch noch hinzu, dass auch der von Kalk und
Kreide geprägte Boden den Verhältnissen in der Champagne sehr, sehr ähnlich ist.
Und umso mehr interessiert die Zuhörerinnen und Zuhörer sicherlich, worin denn
jetzt die Unterschiede bestehen.
Okay, also nach meinem Trip da an die Loire muss ich mich jetzt natürlich bei
der Frage auf die Bouvet Ladubay Side of Life stellen.
Ja, da sind es zum einen die Rebsorten, die den Unterschied machen.
Also Chenin Blanc und Chardonnay an weißen Reben an der Loire versus Chardonnay
und Chardonnay und Chardonnay in der Champagne.
Noch deutlicher vielleicht der Unterschied bei den roten Rebsorten.
Ja, das ist an der Loire nahezu immer - Ausnahmen bestätigen die Regel -
Cabernet Franc, während in der Champagne die Burgundersorten Pinot
Noir und Pinot Meunier das Sagen haben.
Ja, genau. Das kann man sich, glaube ich, ganz gut merken.
Ich sage übrigens immer „Schennin Blanc" und nicht „Schönö" Blanc, aber
wahrscheinlich liegt die Wahrheit wieder irgendwo dazwischen.
Ja, aber genau.
Rote und weiße Rebsorten so zu sortieren, sozusagen, hilft, um eben diesen
Unterschied auszumachen.
Aber ich erinnere dich nur mal daran, in der Champagne gibt es so was wie ein
Blanc de Noirs, also einen weißen Champagner aus roten, dunklen Trauben.
Bzw. bestehen ja auch die typischen Champagner-Cuvées ebenfalls zum Teil aus
roten Sorten.
Also Chardonnay heißt ja reinsortig dann Blanc de Blancs, aber in der Regel
wird er halt eben mit weiß gekelterten Pinot Noir und Pinot Meunier
vermählt. Und manchmal kommt dann sogar auch die Farbe der Rotweine direkt mit
ins Spiel, nämlich bei der Rosé-Ausführung.
So, und wie sieht es denn jetzt mit diesem Schaumwein-Rezept an der Loire aus?
Du merkst, ich bin eher so champagnergeprägt.
Okay, aber, Tobias, dann nehme ich jetzt ganz wieder die Bouvet Ladubay-Position
ein.
Gibt es da so nicht, ja, weißer Crémant wird grundsätzlich aus weißen
Rebsorten, also Chenin Blanc und Chardonnay, gemacht.
Basta. Blanc de Noirs, sprich Blanc de Cabernet Franc, gibt es nicht.
Fehlanzeige.
Ja, und beim Rosé-Schaumwein, da hatte ich ja jetzt mit geendet, kommen da denn
an der Loire Weiße und Rebsorten zusammen wie in der Champagne?
Gibt es da wenigstens Überschneidungen?
Non pas du tout?
Also auf keinen Fall. Das bedeutet, Rosé Crémant de Loire, an der Stelle
wichtig, wird bei Bouvet Ladubay allein aus der roten
Sorte Cabernet Franc erzeugt.
Also die Farbe wird ausschließlich über die Maischestandzeit des roten
Grundweins austariert.
Ähnlich wie bei den Stillweinen eigentlich dann schon.
Maischestandzeit, das vielleicht nur noch mal so als Hinweis, das ist der
Kontakt des Mostes mit den Schalen und da blutet dann sozusagen der rote
Farbstoff aus den Schalen in den Most und dann wird das Ganze halt eben
roséfarben.
Und dann müssen die Schalen auch schnell weg, sonst wird es nämlich ein
Rotwein.
Aber gut, das kann man sich gut merken.
Cabernet Franc steht immer für die Rosé-Crémants an der Loire.
Und eben ja, Chenin Blanc ist der weiße Vorreiter.
Hast du denn noch mehr Unterschiede parat?
Also jetzt ganz egal, ob weißer oder Rosé-Schaumwein?
Äh, ja.
Also ist dir zum Beispiel schon mal ein roter Champagner untergekommen?
Nee, beim besten Willen nicht.
Siehste. Damit kann ich jetzt hier auffahren, denn das ist noch so ein
Loire-Extra.
Also mit anderen Worten eine Besonderheit des Hauses Bouvet Ladubay.
Das Traditionshaus Saumur bietet, nämlich auch einen roten Schaumwein, einen
roten Crémant an.
Findest du übrigens auch im Shop von weinfreunde.de.
Ach, was ein Zufall.
Ich rede gerade über den Rubis Excellence, einen roten Crémant, hergestellt wie
ein Champagner, der als Aperitif mit seinem intensiven
Fruchtaromen und so einer Spur von etwas mehr Süße etwas anbietet, was man so
in der Champagne, glaube ich, nicht findet.
Sage ich jetzt einfach mal so, ätschibätschi.
Ja, das hört sich tatsächlich nicht nach den Kriterien an, die in der Champagne
überhaupt erlaubt wären.
Aber Traditionshaus aus Saumur, Loire-Extra, etwas, was Champagner nicht zu
bieten hat.
Okay, okay, ich sehe schon, Juliette und Benoit haben dich ganz schön
eingewickelt, dich voll auf Kurs gebracht.
Nein, nicht eingewickelt, sondern einfach überzeugt.
Zumal ich hatte ja das Glück, mich durch das gesamte Sortiment
durchzuprobieren.
Und ich weiß jetzt einfach, wovon ich rede.
Selbst, wenn ich dir keine Flasche mitgebracht habe.
Ja, wahrscheinlich gerade deswegen, weil du dich da halt selber durchgetrunken
hast.
Aber gut, ich muss dann halt eben beim Champagner bleiben.
Na ja, aber roter Schaumwein mit diesem Touch Restsüße, das hört sich sowieso
nicht so nach meinem Fall an.
Aber das lassen wir jetzt mal lieber.
Du hast ja mit Juliette Monmousseau oder so ähnlich gesprochen, also der Frau,
die quasi Chefin des Ganzen ist.
Aus der Champagne bin ich ja eher Witwen in der Unternehmensgeschichte gewohnt,
von Veuve Clicquot bis zu Bollinger und Ponsardin.
Ja, Witwen sind doch an der Loire dann bestimmt auch so ein Ding, oder?
Ja, da gibt es so einen anderen Akzent an der Loire.
Also da sind es eher die Doppelnamen.
Da muss man jetzt drauf achten.
Also wie Bouvet Ladubay.
Und das ist so eine Formel.
Also sie, Celestine Ladubay, heiratet ihn, Etienne Bouvet.
Macht Sinn.
Und beide machen den Crémant de Loire eigentlich weltberühmt.
Bouvet Ladubay hat zeitweise mehr französischen Schaumwein unter die Leute
gebracht als alle deine Champagnerwitwen zusammen.
Das muss man an der Stelle einfach mal sagen.
Okay. Und was ist mit deiner Juliette?
Ach, Tobias. Ganz ehrlich?
Also einfach hat sie es nicht.
Ich habe jetzt nun lang gesprochen.
Und gerade mit diesem Übervater, denn ihr Papa, Patrice Monmousseau, der
Bouvet Ladubay zu dem gemacht hat, was es jetzt eigentlich
ist. Ja, vor ihr gab es einfach nur Männer an der Spitze des Unternehmens.
Kurzum, Juliette ist die erste Frau in dieser Position, obgleich sie selber das
so ein bisschen relativiert.
Du kannst ja mal reinhören.
Ich habe den O-Ton ja mitgebracht, extra für dich.
Und das ist ein anderes Verhältnis von Männern und Frauen.
Of course there was my great-grandfather, my grandfather and my father, but also
their wives alongside them.
Okay, verstehe.
Obwohl es auf Englisch war, aber natürlich hatten die Männer auch immer Frauen
an ihrer Seite, ohne die sie ihren Job nicht hätten machen können.
Muss man jetzt auch mal so fairerweise dazu sagen.
Dennoch, jetzt Chefin zu sein, das ist noch mal eine andere Nummer, oder?
Ja, sehe ich auch so, zumal es den Vater ja noch gibt.
Also ich war mit den Kolleginnen und Kollegen da vor Ort und es sind Juliette
und Benoit gewesen, die uns durch die Weinberge und durch den Keller
geführt haben und begleitet haben, all die ganze Zeit.
Und als dann unerwartet plötzlich Patrice Monmousseau auftauchte, du glaubst es
nicht, da sind alle zu ihm gerannt, um so ein Selfie mit ihm zu
machen. Also die Szene hatte dann schon so was psychologisch Merkwürdiges.
Das da ein richtiger Promi irgendwie.
Und dann gibt es doch von dir und Patrice sicherlich auch ein Selfie, oder?
Nee, also er ist ein großer Mann und hat da viel geleistet.
Aber das hätte ich jetzt als Verrat an Juliette empfunden.
Sehr, sehr treu.
Zumal wir gerade erst das Interview gemacht hatten.
Und da sag ich jetzt einfach mal: Ich bin Team Juliette.
Sorry, so bin ich halt.
Ja, ja, so merkwürdig kenne ich dich ja dann auch.
Aber egal, ob Team Juliette oder nicht, es bleibt ja letztlich in der Familie,
denn das muss man vielleicht auch noch mal hervorheben.
Bouvet Ladubay ist ein Familienunternehmen.
Die Zeiten, in denen Investoren, unter anderem ja Taittinger, das Sagen hatten
bei Bouvet Ladubay, die sind ja glücklicherweise vorbei.
Ja, genau. Das ist ein guter Punkt.
Und Familienunternehmen tatsächlich im doppelten Sinne.
Denn Juliette zum Beispiel legt Wert darauf, dass auch die Mitarbeiter zur
Familie zählen.
Es gibt Mitarbeiter, die mittlerweile in der 3.
Generation bei Bouvet Ladubay arbeiten.
Während die Mutter noch im alten Felsenkeller stand und die Flaschen per Hand
rüttelte, arbeitet heute die Tochter in so einer
neuen, hochmodernen Produktionsstätte und programmiert die Maschinen, die das
Rütteln im großen Maßstab übernehmen.
Aber hör doch mal rein!
Dazu sagt sie auch noch mal ganz konkret was.
Wiederum auf Englisch, sorry.
So as we visited the winery today, you have met some of our Bouvet Ladubay-team,
and when we
write, or do communication together, my father always called everyone the share
Bouvet, or
so we call ourselves the family Bouvet.
Ja, das mit den Maschinen habe ich ja in deinem Insta-Reel gesehen.
Das ist schon beeindruckend.
Da wird ja quasi alles von Maschinen erledigt.
Aber anders geht es dann wahrscheinlich auch nicht, denn es sind ja schon ein
paar Millionen Flaschen, die da jedes Jahr aufgelegt werden, und das eben
wirklich in beeindruckend hoher Qualität.
Ja, allerdings. Und bei Bouvet Ladubay nennen sie die neue Produktionsstätte
übrigens „Full Metal Winery".
Ja, also die sind auch stolz natürlich darauf, dass sie das können.
Und was man an dieser Stelle vielleicht auch noch erwähnen muss, nach wie vor
gibt es ja die in Tuffstein geschlagenen Keller direkt am Stammhaus von Bouvet
Ladubay. Doch ja, Tradition hin oder her, da spielt die Lebensmittelaufsicht gar
nicht mehr mit.
Ja, der Keller lebt ja mit all den Hefepilzen und den natürlichen Materialien,
die man eben nicht per Knopfdruck regulieren
kann, wie bei so einer Maschine.
Und die Gänge in diesem Keller?
Insgesamt sind das über acht Kilometer, um nur mal so eine Vorstellung zu
schaffen.
Die sind teilweise so eng, dass man dort gar keine Maschinen wie Gabelstapler
zum Transport der Flaschen zum Beispiel einsetzen kann.
Also da hört dann leider die Romantik auf.
Ja, das finde ich eigentlich wirklich schade, denn du hattest mir auch ein
kleines Video per Nachrichten geschickt, wo du mit dem Fahrrad, glaube ich, da
unten lang geradelt bist.
Stimmt das?
Ja, ja, ja, das war wirklich sehr spannend.
Ja, aber ich meine, offen gesprochen, ist es ja mit der Romantik in der
Champagne auch nicht weit her.
Also ich habe schon einige Champagnerhäuser besucht und die traditionellen
Keller sind auch dort eben oftmals nur noch Dekoration.
Denn selbst wirklich namhafte Champagnerhäuser stellen auch Millionen von
Flaschen her, die eben in der ganzen Welt vertrieben werden.
Und das sind eben die exakt selben Gründe wie bei Bouvet Ladubay auch.
Aber, das muss man ja auch genauso deutlich sagen, der Qualität der
Schaumweine, ich habe es eben schon angedeutet, schadet das absolut nicht.
Wahrscheinlich sogar eher im Gegenteil.
Nee, nee, nee, überhaupt nicht.
Und am Ende ist es ja auch eine Frage des Preises.
Also Handarbeit kostet extra.
Und ohne diese maschinelle Hilfe wird es natürlich noch einmal aufwendiger und
damit teurer.
Ja, genau. Aber noch mal zurück an die Loire.
Was hast du denn noch so zu berichten?
Ganz viel, Tobias, ganz viel.
Aber ich will dich jetzt nicht langweilen.
Ich glaube allerdings, das ist jetzt der Punkt, an dem wir vielleicht Benoit
endlich mal zu Wort kommen lassen sollten.
Der ist nämlich ein wandelndes Crémant de Loire-Lexikon und erklärt uns noch
einmal alles, was wir wissen müssen, um den Schaumwein
von der Loire noch mehr wertschätzen zu können.
Ja, einverstanden. Und vor allem, wenn das jetzt auf Deutsch ist, dann wird das
ja ein ganz besonderes Hörvergnügen oder zumindest ein etwas einfacher zu
verstehendes. Und ja, dann würde ich sagen, verabschiede ich mich schon mal an
dieser Stelle von den Zuhörerinnen und Zuhörern und wünsche noch viel Spaß mit
Benoit. Au revoir!
Au revoir! Salut, Benoit.
Schön, dass ich hier sein darf.
Schön, dass du Zeit hast, um mit mir zu reden.
Und zwar möchte ich die Gelegenheit nutzen, mit dir über Crémant de Loire zu
reden, unter anderem.
Aber vielleicht stellst du dich selber mal kurz vor.
Was machst du bei Bouvet Ladubay?
Sehr gern. Salut, Michel.
Also, ich bin Benoit und ich bin verantwortlich für den Export in 5 Länder in
Europa.
Das ist der deutschsprachige Raum, Deutschland, Schweiz, Österreich, und dann
noch dazu Tschechische Republik und Kroatien.
Und bald habe ich das Glück, dass wir einen schönen Kunden in Bulgarien
bekommen, weil eine ehemalige Person, die in Deutschland arbeitet, jetzt
Bulgarien macht, und dann mache ich das.
Ja, okay. Crémant de Loire, habe ich jetzt schon gerade erzählt.
Was muss man wissen, um dieses wunderbare Getränk schätzen zu können?
Crémant de Loire. Es ist, es besteht aus 2 wesentlichen Teilen.
Das ist erstmal die Methode, die Méthode Traditionelle, sagen wir auf
Französisch, also klassische Flaschengärungsmethode.
Wie sie auch in der Champagne angewendet wird.
Genau. Und das ist die beste Methode, um Schaumweine zu produzieren, qualitativ
sowieso.
Und dann, der zweite Teil von Crémant de Loire ist natürlich nicht nur die
Methode, sondern die Region.
Und die Region Loire ist da, wo ich geboren bin, deshalb bin ich sehr objektiv,
aber es ist eine wunderschöne Region.
Es gibt die Schlösser, es gibt die Lebensart, die Gelassenheit.
Es gibt das Essen, den Fluss natürlich, das Licht an der Loire ist wunderschön,
also in Summe auch.
Und deshalb, das liegt mir am Herzen, also uns am Herzen, diese Regionen
Loire.
Deshalb ist Flaschengärung von dieser wunderschönen Region, und ja, das würde
ich sagen, das musste man darunter verstehen.
Was für Rebsorten verwendet ihr denn für euren Crémant?
Also wir verwenden Chenin Blanc und Chardonnay nur.
Das heißt, wir arbeiten komplett Blanc de Blancs.
Das ist für die weiße Cuvées.
Und bei den Rosés ist Cabernet Franc der Löwenanteil und dann manchmal ein
bisschen Grolleau.
Das ist eine Rebsorte von unserer Region, die gibt es sonst in Frankreich,
glaube ich, nicht so oft.
Und ganz wenig Pinot Noir, Spätburgunder, aber Cabernet Franc Löwenanteil.
Das sind die drei. Aber im Crémant de Loire ist eigentlich mehr erlaubt.
Aber wir beschränken uns so.
Jetzt muss man vielleicht den lieben Zuhörerinnen und Zuhörern noch mal
erklären.
Du hast gerade gesagt Blanc de Blancs.
Das Gegenstück ist Blanc de Noirs.
Was ist dann oft in der Champagne gibt, wo aus roten, aus dunklen Rebsorten,
helle, weiße Weine gemacht werden.
Macht ihr überhaupt nicht.
Ihr macht aber auch noch Rosé.
Also unsere Rosés sind nur aus schwarzen Rebsorten, also wie Cabernet Franc,
immer 90 %.
Dann gibt es ein bisschen Grolleau.
Was dazu kommt, ist wirklich sehr, sehr viel Frucht, und das bringt Grolleau.
Pinot Noir nur bei unseren Top-Cuvées Ogmius und Trésor Rosé, nicht bei den
normalen Cuvées Crémant de Loire oder Saumur Brut.
Und die Blanc de Blancs, weil der Patrice Monmousseau und Juliette, die finden,
dass eine weiß gekelterte rote Rebsorte eine Schwere bringt,
die die beiden nicht unbedingt schätzen.
Und deshalb wollen wir uns konzentrieren auf Blanc de Blancs.
Okay. Chenin Blanc, sagst du, ist ganz wichtig.
Ist bei euch auch meistens, hat das Übergewicht in der Assemblage, dafür den
Grund?
Ist das typisch für die Loire?
Oder rückt es euch mehr in der Stilistik von anderen Schaumwein ab?
Ja, es ist, Chenin Blanc ist hier zu Hause.
Natürlich gibt es auch Sauvignon Blanc in der Region, aber das ist mehr
Richtung Touraine und dann noch weiter Richtung Sancerre, Pouilly.
Aber Chenin Blanc ist wirklich, wir lieben davon die Säure, natürlich, die für
Schaumwein lebenswichtig ist, und es
ist aber nicht zu viel Säure, aber genug gute Säurestruktur, und die Frucht,
die es bringt.
Weil Chenin Blanc ist Zitrusfrüchte, weiße Blumen, solche, diese Welt an
Früchte.
Und das passt sehr, sehr gut zu den frischen Schaumweinen, die wir produzieren
wollen.
Und Chardonnay ein bisschen, immer nur 10 bis maximal 20 %.
Wir haben auch eine Cuvée aus 100 % Chardonnay, aber das ist eher sehr
untypisch.
Aber der Chardonnay, ein bisschen, das Wetter von Chardonnay, das mögen wir
auch.
Aber Chenin Blanc ist unser Herz, unser Herz.
Jetzt haben wir das eben schon genannt, klassische Flaschengärung Méthode
Traditionelle.
Das heißt, die 2.
Gärung findet in der Flasche statt.
Wie lange liegen denn die Flaschen bei euch auf der Hefe, die ja in der Flasche
verbleibt?
Also bei Crémant de Loire, gesetzlich muss das Produkt 12 Monate auf der Hefe
bleiben.
Bei Saumur ist es 10 Monate nur.
Und wir bleiben bei unserer Crémant de Loire, die Linie Excellence, wir sind
eher ab 15 Monate, Richtung durchschnittlich 18 Monate auf der
Hefe. Und bei unserer Cuvée Saphir, unser Saumur Brut, sind wir auch bei 18
Monate Hefe.
Und dann, wenn wir Richtung Cuvée Trésor gehen, da sind wir eigentlich eher bei
36 Monate.
Zurzeit haben wir Jahrgang 2020 und deshalb, das ist ungefähr 30 bis 36 Monate
auf der Hefe.
Okay. Auch ein guter Crémant will Weile haben, sozusagen.
Du hast aber jetzt eben nicht nur vom Crémant de Loire gesprochen, du hast auch
Saumur genannt.
Klar, das ist der Name dieser Stadt, wo wir uns gerade befinden.
Das ist der Sitz auch von Bouvet Ladubay.
Aber du verwendest jetzt Saumur in einem anderen Zusammenhang.
Ja, das ist für uns was ganz, ganz Wichtiges, weil das Glück an der Loire ist,
dass wir nicht nur die Appellation Crémant de Loire haben, sondern
damals hat der Gesetzgeber gesagt, lass uns die Toplagen, die zum Beispiel
Saumur heißen oder Vouvray oder Montlouis,
lasst uns diese Lagen nicht unbedingt in der großen Tüte, es ist nicht sehr
romantisch, aber mit Crémant de Loire zusammen mischen, sondern wir behalten die
separat. Und deshalb haben wir die im Schaumweinbereich Crémant de Loire AOC,
aber wir haben auch Saumur Brut, Vouvray und Montlouis.
Wir sind in Saumur und für uns ist es, auch wenn es nur eine Volkssprache ist
für uns, das ist wie eine Grand-Cru-Lage, genau wie ein Pomerol,
ein Saint-Émilion, Pauillac in Bordeaux. Wir betrachten Vouvray, Montlouis und
Saumur ein bisschen wie die Pomerol, Pauillac und Saint-Émilion von
den Loire-Schaumweinen.
Und man muss vielleicht erklären, geographisch betrachtet sind diese kleinen
Appellationen eben kleine Appellationen, während Crémant de Loire ein
viel größeres Gebiet in dieser Region umfasst.
Crémant de Loire, das ist, also man beginnt, Crémant de Loire-Grundweine zu
bauen schon östlich von der Touraine, und das ist dann erlaubt, fast bis
westlich von der Anjou.
Das heißt, eigentlich ein Gebiet, wenn man das messen sollte, am Fluss Louis
entlang, über 100 Kilometer entlang.
Das ist natürlich ein riesiges Gebiet, und da drin geht, Saumur Brut ist noch
dazu.
Wir haben das heute ganz kurz gesehen.
Es ist ein Tick südwestorientiert, die Lage.
Also das heißt, die Lage des Gebietes, es ist wirklich da.
Und die Südwestspitze von Crémant de Loire und deshalb, das ist wirklich ideal
orientiert.
Und deshalb, also ja, das Terroir ist hier wirklich ganz besonders und wir
sprechen deshalb unter uns von Grand Cru, aber
gesetzlich ist es nicht Grand Cru anerkannt.
Also, wenn du jetzt schon die Loire angesprochen hast, wunderschöner Fluss, kann
ich jedem nur empfehlen, mal hierhin zu kommen und sich das richtig anzuschauen,
mit Flusstour und allem.
Aber wie so oft beim Wein, wir unterscheiden auch bei der Loire, es gibt eine
linke und eine rechte Seite.
Auf der einen gibt es Wein und auf der anderen Seite gibt es keinen Wein.
Kannst du uns das vielleicht noch kurz erklären?
Also das südliche Ufer von der Loire, da gibt es immer einen Hügel.
Einen Hügel, der manchmal nicht sehr hoch ist, aber beim Schloss von Saumur ist
dieser Hügel, na ja, 30, 40 Meter hoch.
Und dann ist dieser Boden hier Tuffstein, also eine Art Kreide, mit ein
bisschen Argile, ich weiß nicht, wie man, Argile
obendrauf, eine ganz kleine Schicht.
Und dieser Boden ist absolut perfekt für die Wurzeln von den Trauben, weil
natürlich, die gehen tief in den Tuffstein und Tuffstein ist
immer eine Reserve für Feuchtigkeit.
Das heißt, auch in ganz bösartigen, trockenen, heißen Jahren haben die Wurzeln
immer trotzdem eine Feuchtigkeitsquelle in
diesem porösen Tuffstein.
Und deshalb ist es für die Trauben perfekt.
Während die Nordseite von der Loire, da gibt es keine Hügel, es ist einfach, es
ist flach und es ist dann direkt, es ist der Boden, das Terroir für die, man
nennt das „Der Garten Frankreichs".
Da bauen die Bauern Gemüse und Früchte an.
Es gibt ganz wenige Weinberge, die auf dem Nordufer sind, in Richtung
Saint-Nicolas-de-Bourgueil oder Bourgueil zum Beispiel.
Und da hat die Topografie sich geändert.
Aber eigentlich ist in unserem Gebiet Anjou Loire viel mehr im Süden.
Ja, okay. Man muss vielleicht auch sagen, so ein ganz fruchtbarer Boden ist für
Wein ja gar nicht so gut.
Der braucht ja so ein wenig Enthaltsamkeit, um Charakter zu entwickeln.
Ich kürze das jetzt mal so an der Stelle ab.
Gut, ich möchte aber noch mal auf den Crémant de Loire selbst zurückkommen.
Wir haben jetzt über weißen Crémant gesprochen und über den Rosé auch.
Aber jetzt gibt es ja tatsächlich auch so was wie einen roten Crémant de Loire.
Also er ist, ich muss ganz kurz sagen, er ist offiziell gesetzlich nicht als
Crémant de Loire gekennzeichnet.
Weil er rot ist, oder?
Weil der Gesetzgeber sagt, dass es nicht existiert oder es nicht wertvoll genug
ist, um das mit einer Appellation zu kredenzen.
Aber eigentlich ist es also ein roter Schaumwein, die Méthode Traditionelle
wird angewendet, Flaschengärung.
Und das wird gemacht aus Cabernet Franc, aber die Maische ist viel länger.
Das heißt also, wir haben eine sehr dunkle Farbe und dadurch kriegen wir auch
Gerbstoffe, natürlich mehr als bei unseren anderen Cuvées.
Und ja, eine Intensität in dem Geschmack, die wirklich, die das braucht, dass
man so ein bisschen eine höhere Dosage
bringt. Also es ist ein Demi-Sec.
Und diese Harmonie zwischen dem Gerbstoff und die Dosage, die ein bisschen
höher macht, macht daraus einen
Schaumwein für das Dessert.
Und das passt sehr, sehr gut zum Beispiel zu Desserts, wo es Bitterschokolade
gibt mit roten Früchten.
Und das spiegelt sich wider in der Cuvée mit dem Gerbstoff und die halbtrockene
Dosage.
Und das ist perfekt für das Dessert.
Oder zum Beispiel, es gibt Leute, also in Frankreich wird sehr, sehr viel Kir
getrunken, Kir Royal, Kir, weil das ist der perfekte Kir.
Man muss nicht mischen mit Crème de Cassis usw.
Es ist kein weißer Schaumwein, wo wir etwas reingegossen haben.
Wie gesagt, es ist eine rote Rebsorte, wo der Kontakt zwischen der Schale von
der Traube und dem weißen Saft viel länger war und es
ist einfach intensiver.
Also, es ist, oder meine Eltern, die machten das so, die nahmen immer eine
Melone, halbiert, also diese orangefarbenen Melonen.
Die Honigmelonen.
Halbiert, Kern raus, also gesäubert, und dann einfach der rote Schaumwein da
drin.
Und dann hat man mit einem Löffel das genommen.
Das war sehr erfrischend, das war sehr gut.
Aber ideal ist Schokolade mit roten Früchten.
Das ist dann absolut perfekt.
Ja, Du hast mir ja versprochen, ich werde gleich noch das Vergnügen haben, davon
zu probieren.
Und da freue ich mich jetzt drauf.
Ich habe jetzt noch mal eine etwas andere Frage.
Ein paarmal tauchte jetzt schon das Wort Champagner auf, ja, die ähnlichen
Böden, die Méthode Traditionelle oder Champenois sagt man ja auch.
So, nervt dich eigentlich als jemand, der für Crémant von der Loire steht,
dieser dauernde Vergleich mit der Champagne?
Nein. Also mich nervt das überhaupt nicht, weil mit viel Vergnügen, Ironie und
Frechheit antworte ich gern: Oh, wir werden gern verglichen mit den
Crémants aus der Champagne.
Das ist natürlich eine Frechheit.
Aber Champagne ist ein wunderbarer, es ist für uns ein Schaumwein, der kommt
aus der Region Champagne.
Champagne hat viele, so viele exzellente Cuvées und Häuser, es ist schön, eine
Welt zu haben, wo es viele Schaumweine
gibt, sehr gute Schaumweine gibt.
Und genauso, ich meine, es gibt tolle Crémant de Bourgogne, es gibt tolle
Crémants, es gibt geniale deutsche Sekte, zahlreiche.
Es gibt geniale Franciacorta usw.
Und deshalb, das sind alles Produkte, die nebeneinander sind, die wunderbar
sind.
Und mittlerweile in Deutschland, ich muss sagen, wir werden immer weniger
verglichen.
Ganz am Anfang war Crémant nur eine Alternative zu Champagner, und
mittlerweile, das Wort „Alternative" höre ich fast nicht mehr.
Diese Gattung Crémant bzw., man sollte immer sagen die Regionen nach dem Wort
Crémant, Crémant de Loire usw.
Diese Gattung hat sich fest etabliert und als Alternative genommen zu werden,
das war ein bisschen ärgerlich, aber mittlerweile, wir sind keine Alternativen.
Das sind Produktwelten, die nebeneinander leben, genauso wie ein Toskana, ein
Burgund, ein Bordeaux.
Und die Bordelaiser, die sind nicht genervt, wenn man über Burgund spricht.
Und deshalb, also ich finde, wie finde ich es?
Ich finde, es ist positiv.
Es ist alles gut.
Ja, okay. Es ist natürlich selbstverständlich, dass du die Produkte deines
Hauses gut findest.
Aber ich bin heute bei euch durch so eine Halle gegangen, da war eine riesige
Wand voll gepflastert, muss man schon sagen, mit Auszeichnungen und Preisen.
Also ihr werdet ja geradezu überschüttet.
Was bedeutet das für euch?
Der Patrice Monmousseau, den wir heute kurz gesehen haben, er ist extrem stolz
darüber, natürlich.
Es gibt viele Leute, die uns sagen: oh, es ist easy, eine Auszeichnung und eine
Goldmedaille zu gewinnen, weil es gibt so viele Wettbewerbe mittlerweile, so
viele Wettbewerbe. Ähm, ja, es gibt die Gelegenheit, um solche Medaillen zu
bekommen.
Aber am Ende, wir kriegen jedes Jahr so 20 bis 30 Goldmedaillen plus
Auszeichnungen plus Zitate
usw. usw.
Also die Menge an Auszeichnungen, die wir bekommen, das ist doch nicht so
einfach.
Und das ist doch ein Zeichen für Qualität.
Und es gibt manche Kollegen manchmal, die sind vor uns und dann sieht man die
in den nächsten 5 Wettbewerbe nicht mehr.
Bei uns, wir sind vielleicht nicht immer der Beste bei manchen Verkostungen,
klar.
Aber wenn wir nicht der Beste sind, sind wir der Zweite.
Ja, aber so wie ihr das da hingehangen hattet, da sieht man auch, ihr seid
manchmal so Seriensieger über Jahre, und das steht ja dann einfach für
Kontinuität und gleichbleibende Qualität.
So, ich glaube, jetzt haben wir viel über den Crémant de Loire, muss man
tatsächlich dazu sagen, es gibt noch welchen im Elsass, in Burgund und sogar in
Bordeaux, gibt es auch Crémant.
Aber jetzt haben wir viel über den Crémant von der Loire gesagt.
Zum Schluss noch vielleicht eine persönliche Frage: Was sagst du so im
kleineren Kreis, warum muss man unbedingt welchen Crémant de Loire aus
eurem Hause von Bouvet Ladubay probieren?
Also ich würde unbedingt die Cuvée Trésor probieren, und zwar in Rosé.
Weil der Trésor Rosé, der schafft etwas, was nicht so viele schaffen.
Erstmal, es ist Cabernet Franc in Rosé.
Okay, das machen viele.
Aber Cabernet Franc in Barrique ausgebaut, das bringt einen Geschmack, denn es
geht um Geschmack.
Es bringt einen Geschmack, was weniger andere bringen, Cabernet
Franc-Schaumwein.
Wie alle Kollegen, wir kochen alle mit Wasser, ja, und Cabernet Franc wird
natürlich überall verwendet.
Aber Cabernet Franc aus der Toplage Saumur in Barrique ausgebaut, das macht,
das kreiert einen Geschmack, was ich sonst nicht wieder finde.
Und deshalb, ich liebe Trésor Rosé, weil es ist einfach ein Geschmack, der
unvergleichbar ist.
Gut. Also, jetzt haben wir deine Empfehlung.
Ich habe jetzt ja auch noch andere probiert und würde mir schwertun, welcher
jetzt mir am meisten gefallen hat.
Aber der Trésor, der Schatz sozusagen, der Trésor Rosé zählt auf jeden Fall
dafür.
Ich mache zum Schluss immer gerne so eine Frage, die heißt: Welche Frage habe
ich dir nicht gestellt, die ich aber hätte stellen können?
Wenn dir da was einfällt, kommt jetzt deine Zeit.
Ansonsten sage ich einfach Danke schön.
Oh, das ist aber schwierig.
Welchen anderen Crémant trinke ich sehr gern aus Frankreich?
Hm. Da muss man ja erstmal überlegen, oder?
Ich würde Jura...
Jura?
Ich kenne einige Jura Crémants, die finde ich so fantastisch.
Leider sind die dort immer, so oft, jedes Jahr von der Natur bestraft.
Leider sehr, sehr schwer.
Aber es gibt Crémant du Jura in Qualitäten, das ist absolut fantastisch.
Also das wäre, das mag ich sehr zu probieren.
Okay, dann nehmen wir die Empfehlung auch noch mit.
Ja, danke, Benoit.
Und umso mehr freue ich mich darauf, wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Crémant!
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