Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Das Languedoc-Roussillon: Weingröße mit Doppelnamen

15.10.2024 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Gewusst? Das Languedoc-Roussillon ist das größte Weinanbaugebiet Frankreichs, ja, sogar die weltweit größte zusammenhängende Weinregion. Das Klima ist trocken und warm hier, die Rebsorten ähnlich wie in Michaels und Tobias’ Stammregion, der südlichen Rhône, trotzdem ist alles etwas anders hier. Frei nach dem Motto „size does matter“ sprechen die beiden über die Vielfalt der Region, die Weine von dort und ihre zahlreichen persönlichen Erlebnisse vor Ort. Und nebenbei erfinden sie noch die SGM-Cuvée.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:09
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Unser Podcast hat sich schon mehrfach einer Weinregion gewidmet und heute ist es an der Zeit, dass sich Michael und ich dem flächenmäßig größten Anbaugebiet Frankreichs annehmen, dem Languedoc-Roussillon. Vielen Weinfreunden ist es Languedoc nicht sonderlich gut bekannt, stand es doch lange für Massenwein mit eher bescheidener Qualität. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten glücklicherweise drastisch gewandelt und so ist der heutige Ausflug in den Süden Frankreichs ein ganz spannender, den Michael und ich mit vielen persönlichen Anekdoten spicken. Was ist eigentlich deine Anekdote, wenn du an den Bei Anruf Wein-Podcast denkst? Schreib es uns doch bitte als Rezension auf deiner Lieblings-Streamingplattform. Merci beaucoup. Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:01:01
Salut Monsieur Weinlakai, bist du bereit für eine Podcast-Reise nach Frankreich?
Tobias
00:01:06
Klar doch.
Michael
00:01:07
Also bist du schon wieder bereit? Muss ich ja eigentlich fragen, denn du kommst ja gerade erst aus Frankreich zurück.
Tobias
00:01:13
Stimmt.
Michael
00:01:13
Wie war es denn in Arles? Konntest du dich für den Podcast fortbilden? Also finde ich übrigens total vorbildlich von dir, ja.
Tobias
00:01:20
Ja, ja, das ist jetzt schon wieder so ein bisschen komisch zu fragen. Ja, das war wirklich eine ausgewiesene Fortbildungsveranstaltung, ja?
Michael
00:01:27
Also Quatsch, das war höchstens Bildungsurlaub.
Tobias
00:01:31
Hallo? Was? Ich war, das muss ja jetzt vielleicht auch noch mal für die Zuhörerinnen und Zuhörer sagen, ich war in Arles auf dem World Living Soils Forum. Das ist eine internationale Veranstaltung, initiiert von Moët Hennessy. Und die Speaker, die waren ausgewiesene Experten zu eigentlich mannigfaltigen Themen rund um regenerative Landwirtschaft. Das war so das Überthema, denn um unseren Boden steht es gar nicht gut. Und zwar auf der ganzen Erde. Und das ist ganz, ganz schlecht, denn ich habe noch mal wirklich gelernt, aus dem Boden wächst alles Leben. Er ernährt alle Menschen auf der Erde und wir müssen schleunigst dafür sorgen, dass es ihm auch wieder besser geht. Natürlich auch im Sinne von gutem Wein. Ja, aber zum Thema Boden machen wir noch mal eine einzelne Folge. Das hatten wir ja auch schon besprochen, denn beim Thema Wein ist Boden natürlich aus vielerlei Hinsicht megaspannend.
Michael
00:02:30
Megaspannend, okay. In der Tat, ja, ja. In einer Bodenfolge dein neu erworbenes Fachwissen einzusetzen, ja, das werden die Zuhörerinnen und Zuhörer sicher zu schätzen wissen. Aber wir müssen jetzt langsam die Kurve kriegen in Richtung des heutigen Themas. Und da nehme ich jetzt Arles noch mal so als Stichwort dafür. Du konntest ja von dort aus, zumindest mit dem Fernglas, schon mal dorthin schauen, worum es heute in der Folge geht. Also anders gefragt: Hattest du freie Sicht auf das Languedoc?
Tobias
00:03:01
Ja, am ersten Tag ehrlich gesagt noch nicht, da war es so gar nicht südfranzösisch, da unten hat es ordentlich geregnet und sogar nachts auch noch gewittert. Aber dann klarte es wunderbar auf, die Sonne kam raus. Und du hast absolut recht, nach Nîmes sind es von Arles gerade mal 20 Kilometer. Und mit der AOC, oder AOP muss man ja eigentlich sagen, Costières de Nîmes, fängt das Langdocue ja quasi weintechnisch an, also nur um das auch noch mal geografisch einzuordnen. Alles nördlich von Nîmes ist noch Côtes du Rhône, also da ist dann Avignon auch durchaus in der Nähe, also unser Stammgebiet, und östlich davon ist ja die Provence, das weiß man auch. Und, ach so, ja, dann muss man natürlich auch noch sagen, dass Roussillon, das ist dann noch mal so der Flecken am Mittelmeer, der dann schon an Spanien grenzt. Und alles dazwischen, und das ist ziemlich viel Land, ist dann das Languedoc, beziehungsweise offiziell das Languedoc-Roussillon. Also das nur mal so, damit man sich das vorstellen kann.
Michael
00:04:02
Ja, Ja. Erinnerst du dich an unsere Côtes du Rhône-Folge?
Tobias
00:04:07
Ja. Welche denn, bitte schön? Ja, wir haben ja immerhin zwei gemacht. Eine ja ganz früh, ich glaube, die erste Folge, und die andere, nachdem wir dann vor Ort waren, und ja, da ging es ja dann um mein Steckenpferd Klimawandel im Weinbau. Wie meinst du denn jetzt?
Michael
00:04:23
Ne, ne, ich meine die erste, also die sehr frühe Folge. Da haben wir über die Route du Soleil gesprochen, also diese französische Autobahn A7. Ja, als wir gesagt haben, wir nähern uns von Lyon mal Richtung Côtes du Rhône. Und wenn man jetzt in Orange den Abzweig Richtung Montpellier und auch Spanien nimmt, ich glaube, das ist da sogar schon ausgeschildert, dann durchquert man ein gutes Stück des Languedoc und passiert am Ende höchstwahrscheinlich auch noch das Roussillon. Also Katalonienfahrer: aufgepasst, wo ihr das nächste Mal langfahrt!
Tobias
00:04:57
Gut, das ist jetzt ziemlich grob beschrieben, aber es stimmt, für alle Urlaubsfahrer wahrscheinlich dann noch ein guter Tipp. Aber mit Blick auf den Wein ist Languedoc-Roussillon natürlich sehr, sehr vielfältig. Also nicht nur, was den Boden betrifft, Boden, sondern auch die verschiedenen Mikroklimata, die nach Höhe und auch Ausrichtung der Täler und Höhenzüge sehr, sehr stark variieren. Denn was man jetzt nicht vergessen darf, wir haben eben schon gesagt, ein sehr, sehr großes Stück Land. Ja, also diese Doppelregion Languedoc-Roussillon ist in Frankreich die größte, und das will schon was heißen. Wir sprechen da von einer Rebfläche, so 230.000, 240.000 Hektar. Ja, und um das vielleicht mal in deutsche Verhältnisse zu übersetzen, das ist gut doppelt so viel, ja, doppelt so viel wie alle 13 deutschen Anbaugebiete zusammen. Ja, also das ist schon echt irre. Und da fragt man sich wirklich, warum die Leute vor allem über, weiß ich nicht, Bordeaux, Burgund usw. sprechen. Das ist wirklich eine Hausnummer hier.
Michael
00:06:03
Ja, das ist schon eine Menge. Beeindruckend. Zumal man dazu ja auch noch wissen muss, dass die Fläche in den vergangenen Jahrzehnten dort abgenommen hat. Ja, also wenn wir zurückspringen in die 1980er-Jahre, da reden wir noch über 400.000 Hektar für diese Weinregion. Also viele Weinberge, die sind einfach aufgegeben worden. Das war wirtschaftlich nicht mehr darstellbar, es funktionierte nicht, es ernährte die Weinbauern nicht. Andererseits hat dieser Druck dazu geführt, also massiver Druck, mehr auf die Qualität als auf die Quantität zu achten. Ja, und das hat seitdem eigentlich dem Ruf der gesamten Region gutgetan, finde ich. Also ist ja auch logisch, beim Auswählen der Weinberge, die übrig bleiben, da entscheidest du dich halt für die besten.
Tobias
00:06:52
Ja, absolut. Das finde ich auch noch mal einen guten Punkt, denn das Languedoc-Roussillon war halt lange so, wie sagt man da dann, teilweise, es passt jetzt vom Begriff her nicht, aber so die Kornkammer des Weins in Frankreich und da wurde halt viel auf Masse getrimmt. Aber ich sage jetzt mal, diese weinökonomische Entwicklung sozusagen hat eben dann auch dazu angeregt, völlig neue Wege zu gehen. Nur mal so als Beispiel: Der biologische Weinanbau in der Weinregion ist eine richtig große Nummer. Also insgesamt Frankreich ist das ja jetzt auch nicht so wahnsinnig weit entwickelt, aber in dieser Region sind die wirklich Vorreiter. Jetzt kann man natürlich auch sagen, klar, die haben da auch eher ein trockeneres, heißes Klima, da ist das alles ein bisschen einfacher, da hat man eben nicht so Themen wie wie Pilzdruck, also Pilzkrankheiten. Aber mittlerweile, würde ich jetzt persönlich von der Wahrnehmung her sagen, sind Bioweine ein echtes Markenzeichen im Languedoc.
Michael
00:07:51
Und nicht nur Bio, das ist natürlich ein wichtiges Stichwort. Deine, wie hast du das eben genannt, weinökonomische Entwicklung, also die führte zum Beispiel schon ganz früh zur Gründung von Winzergenossenschaften. Die sind meines Erachtens ebenfalls so ein Markenzeichen der Region. Allein, wenn ich da an unseren Shop, also an den Shop von weinfreunde.de denke, da fallen mir ein Les Producteurs Réunis, Cellier d'Eole, Les Vignobles Foncalieu oder Union des Vignerons, und was gibt es noch? Vignerons de Cascastel. Also kurzum, Winzergenossenschaften und Languedoc, das gehört einfach zusammen.
Tobias
00:08:34
Ja, das ist absolut richtig. Und auch da muss man vielleicht noch mal unterstreichen, Winzergenossenschaften heißen da wirklich nicht irgendwie mindere Qualität oder sowas. Das ist dann eher so, wie wir es ja auch aus Südtirol kennen. Also da stehen Winzergenossenschaften wirklich auch für tolle Weine und vor allem auch für tolle Projekte und Ideen. Ja, aber wir dürfen das natürlich auch nicht überstrapazieren, denn es gibt natürlich auch zahlreiche kleine Weingüter mit eigenen Weinen, eigenen Abfüllung. Darunter natürlich recht traditionsreiche und namhafte, aber eben auch Neugründungen, also Winzerinnen und Winzer, die ihre Genossenschaft ganz bewusst sogar verlassen, um ihren eigenen Wein zu machen. Und da gibt es natürlich auch immer wieder Neueinsteiger, wie zum Beispiel die Domaine Moulin Saint-Jean, auch in eurem Shop zu finden. Und ich finde, genau diese Mischung macht diese Doppelregion Languedoc-Roussillon dann auch so interessant. Ja, erinnere dich einfach nur mal an unsere gemeinsame Reise. Ich muss das echt nachgucken, wann es war, aber es war 2017. Ist auch schon wieder ewig her. Und ja, da hatten wir wirklich extrem viele Weine im Glas und wir wiederum unsere Nase in selbigen. Und das fand ich supersuperspannend, eben wegen dieser extremen Vielfältigkeit.
Michael
00:09:51
Boah, 2017 war das schon? Also ich erinnere mich gern daran zurück. Und da fällt mir jetzt noch so eine Anekdote zu Roussillon-Languedoc als politische Geografie ein, ja. Sagt dir der Begriff La remontada was?
Tobias
00:10:08
Was Weintechnisches? Das hört sich jetzt irgendwie so spanisch an, Remontare ist wahrscheinlich irgendwas mit drehen oder so?
Michael
00:10:17
Ja, schon nicht schlecht. Also umdrehen, ja, das ist der Begriff. Aber es geht um Fußball, sorry, kein Wein. Denn im Februar 2017 gewann der französische Dauermeister Paris Saint-Germain gegen den FC Barcelona zu Hause sein Hinspiel in der Champions League mit 4:0. Das war damals eine Sensation, ne? Barcelona. Also ganz Frankreich jubelte, oder sagen wir besser, fast ganz Frankreich. Und als wir dann im März unten waren, da gab es das Rückspiel und Barcelona gewinnt dieses Rückspiel mit 6:1 und schmiss dann PSG einfach aus dem Wettbewerb raus. Am nächsten Morgen, ich erinnere mich noch ganz genau, da war allen Personen, denen wir begegnet sind, im Gesicht abzulesen, ob sie sich jetzt mehr so Roussillon und damit katalonisch fühlten, oder eben doch Languedoc und französisch im Herzen trugen. Also dieses Umdrehen eines Vier-Tore-Vorsprungs, das nennen die Spanier halt La Remontada.
Tobias
00:11:22
Ist ja krass. Also an was du dich alles erinnerst. Also jetzt, wo du es erzählst, ja, stimmt. Da war ja was. Und so was kommt ja auch tatsächlich sehr, sehr selten vor, dass so ein extrem hoch gewonnenes Hinspiel dann noch gedreht wird. Krass. Aber okay, drehen, umdrehen, habe ich jetzt verstanden. Ich versuche es mir zu merken. Aber ich gehe natürlich gedanklich eher dann wieder in Sachen Wein zurück und die Erinnerung, die ich da habe. Und das war vor allem diese Mammutverkostung bei einem der ganz großen Erzeuger der Gegend. Ich weiß nicht, ob der uns irgendwie testen wollte oder so, ich weiß nur, er hat uns irgendwie 100 Weine vorgesetzt und danach hat er sich dann, glaube ich, verabschiedet, er müsste jetzt nach New York fliegen oder sowas. Ja, und bei diesen Weinen war dann sogar auch ein Riesling dabei. Ja, Riesling aus dem Languedoc. Der hat wirklich also alles probiert, vor nichts Halt gemacht. Ja, aber das ist ja schon interessant, weil natürlich ist so ein Riesling dann nicht irgendwie als AOC-Wein klassifiziert, aber die IGP-Klassifikation im Languedoc, die lässt dann halt eben gleich mehrere Dutzend Rebsorten zu. Da ist quasi alles erlaubt und das macht es halt eben extrem spannend, auch für neue Winzer, weil sie einfach sich total austoben können und wirklich austesten können, welche Rebsorten auf ihrem Land wirklich gute Ergebnisse bringen. Das finde ich klasse.
Michael
00:12:51
Ja, ja, okay. Das gehört zu der Dynamik der Region, verstehe ich auch. Aber jetzt wollen wir uns mit Rebsorten nicht austoben, sondern lass uns doch mal mit den roten Rebsorten beginnen. Im Languedoc-Roussillon. Das muss man ja sagen, dort ist überwiegend Rotwein zu finden, obwohl es auch bekannte, wichtige weiße Ausnahmen gibt. Ich sage nur Picpoul de Pinet. Aber noch mal zurück, jetzt außerhalb des Austoben, was sind denn die wichtigsten roten Rebsorten im Languedoc-Roussillon?
Tobias
00:13:23
Ja, das ist jetzt nicht ganz so überraschend, wenn wir an unsere Folgen von der südlichen Rhône denken, denn die Rebsorten sind da eigentlich ähnlich oder sogar fast identisch. Wir sprechen über Grenache, Grenache Noir, Syrah, aber auch Carillon, Cinsault und Mourvèdre. Aber Achtung, jetzt kommt der Unterschied. Das Languedoc liefert meist eben nicht die klassische GSM-Cuvée, sondern eigentlich eine SGM-Cuvée. Also GSM haben wir ja schon in anderen Folgen erklärt, das ist halt eine Cuvée aus Grenache, Syrah, Mourvèdre und ich sage jetzt extra SGM-Cuvée, weil im Languedoc und auch im Roussillon überwiegt in der Regel Syrah. Also das ist eigentlich die dominierende Rebsorte, das ist der Star der Region. Genau eben wie Grenache an der südlichen Rhône. Da ist es einfach umgedreht.
Michael
00:14:19
Ja, ja, ich kenne sogar, wie hast du das jetzt genannt, eine SGM - toller Begriff - eine SGM-Cuvée aus dem Languedoc, bei der das M nicht für Mourvèdre steht, wie eben an der Rhône, sondern für Marselan. Ja, das ist eine 1961, ich habe es extra vorher nachgeschlagen, entstandene neue Rebsorte, die man aus Cabernet Sauvignon und Grenache Noir gekreuzt hat. Damals schon also hat man sich Gedanken gemacht: oh, es kommt immer mehr Sonne und Trockenheit nimmt zu. Wie gehen unsere Reben am besten damit um? Brauchen wir nicht vielleicht eine neue Rebe? Also der Marselan passt wieder zu deinem Klimawandel-Steckenpferd, möchte ich jetzt mal sagen.
Tobias
00:15:04
Sehr gut.
Michael
00:15:04
Noch was? Hier, warte, ich habe es da benannt. Ist die Rebsorte nach dem Küstenort Marseillan. Ich hoffe, das spreche ich jetzt richtig aus. Und wir beide waren auch schon dort. Dort gibt es nämlich das Institut National de la Recherche en Agronomie. Und eben dort gab es einen Rebforscher, Paul Truel, der den Marselan gekreuzt hat. So, fertig. Allerdings muss man jetzt auch dazu sagen, wegen der SGM-Cuvée von eben, dauert halt alles etwas länger in der Weinbürokratie, ist Marselan erst seit 1997 offiziell als Rebsorte im Languedoc zugelassen. Also ich weiß das auch deshalb so genau, ich habe da mal einen Artikel redigiert für das Weinfreunde-Magazin. Da ging es genau darum, Sorry.
Tobias
00:15:53
Schon klar. Aber jetzt muss ich mal fragen: Heißt das jetzt „Marselo" oder heißt das „Marselan"? Also ich bin mir da irgendwie nie so ganz sicher. Aber du kannst ja besser Französisch.
Michael
00:16:02
Ich weiß auf jeden Fall, dass „Mars", geschrieben M-A-R-S-E-L-A-N, Marselan, würde ich eher sagen, das N nicht so sehr betont. Aber die Stadt wird anders geschrieben. Die wird eher so wie Marseille fast geschrieben. Also M-A-R-S-E-I-L-L-A-N, das ist dann schon wieder Marseille. Keine Ahnung, auf jeden Fall es gibt die beiden und eigentlich verweist die Rebsorte auf die Stadt, auch wenn sie anders geschrieben wird. So viel jetzt mal zu merken.
Tobias
00:16:29
Ach, die französische Aussprache. Ich habe ja jetzt erst wieder auf meinem Kongress gelernt, dass es tatsächlich „Moett" Chandon heißt, und nicht „Moee", wie wir Deutschen immer ganz gerne sagen. Das T wird da in diesem Fall gesprochen. Aber gut, wir schweifen schon wieder ein bisschen ab, denn du sagst Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Grenache Noir. Ich finde, das hört sich schon einfach richtig gut an. Aber da fällt mir vor allem auch ein, dass die Bordeaux-Rebe Cabernet Sauvignon als einzelne Rebsorte sozusagen auch in der Weinregion Languedoc-Roussillon zu finden ist, besonders eben in dem Teil Richtung Spanien. Und ja, da findet man auch diese typische Bordeaux-Rebsorte immer wieder.
Michael
00:17:14
Setz sich dann ja auch auf der anderen Seite der Pyrenäen eigentlich dann fort, aber egal. Anderes Thema, machen wir doch mal weiter mit den weißen Rebsorten. Wie gesagt, weniger wichtig, was die Menge betrifft in der Region, aber trotzdem zu nennen. Und da fällt mir als Erstes wiederum ein, dass es auch erneut die Rebsorten von der Côtes du Rhône oder auch aus der Provence sind, die dort auftauchen. Also so was wie Bourboulenc, Clairette Blanc, Grenache Blanc, Picpoul Blanc, da haben wir schon drüber gesprochen, Roussanne, Marsanne. Auch Vermentino, in der Provence oft Rolle genannt, oder Macabeo, und sogar Pionier gibt es da.
Tobias
00:17:57
Ja, absolut. Und da würde ich jetzt wieder sagen Bourboulenc, irgendwie so Dialekt oder so, keine Ahnung. Aber ich finde ja vor allem, man sollte mal den Picpoul, den sollte man hervorheben, denn ich weiß gar nicht, da waren wir in irgendeinem Restaurant am Meer mit Blick, glaube ich, auf Austernbänke. Das sind wirklich tolle, frische Weine für den Sommer, und ich glaube auch als Begleitung zu Austern. Und die AOC Picpoul de Pinet, die liegt eben auch direkt am Mittelmeer und profitiert von diesen kühlenden Briesen, sodass eben auch in dem Weißwein genug Säure eine Rolle spielt, was ja, wie du ja auch weißt, für mich immer eine riesen Rolle spielt, um eben dann auch diesen Frischeeindruck in dem Wein zu haben. Aber ich muss jetzt trotzdem auch noch mal bei den weißen Reben aus deiner rohen Provence-Reihe tanzen. Also ich sag jetzt mal Chardonnay, ja. Insbesondere weil der dort in höher gelegenen, kühleren Lagen wirklich wunderwunderbare Trauben liefert. Und da fallen mir natürlich als Erstes auch Weine aus dem Limoux ein. Das ist ja eine AOC, die liegt dann schon so in den Pyrenäenausläufern, sodass die Reben ja, ich glaube, so auf 400, 500 Metern wachsen. Und da haben wir dann wieder diese schon vielzitierten Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperatur. Die sind hier wirklich, wirklich groß und das liefert perfekte Bedingungen für eine langsame Entwicklung von Aromen. Und eben auch durch diese Abkühlung wird die Säure in den Beeren bewahrt. Und das ist eine ganz, ganz wichtige Rezeptur sozusagen. Und Stichwort Rezeptur: Die Kalk und Lehmböden - Böden -, die sich hier mit Kies vermischen, die betonen dann mit ihrer Mineralik auch noch mal so diese besonderen Fruchtaromen. Das ist wirklich gut.
Michael
00:19:55
Auf welchem Boden bist du nur gewachsen? Egal, aber wenn du jetzt schon Limoux erwähnst an der Stelle, dann müssen wir auch über Schaumweine wie den traditionellen Blanquette de Limoux, das kennt man vielleicht, aber was man unbedingt kennen sollte, den absolut zu empfehlenden Crémant de Limoux. Ja, darüber müssen wir jetzt einfach mal sprechen, denn was viele nicht wissen: Die Schaumweintradition in dieser Region, das glaubt man erst mal so nicht, die reicht hier weiter zurück als in der Champagne. Also angeblich...
Tobias
00:20:27
Ja, wird behauptet auf jeden Fall.
Michael
00:20:28
...sind es Mönche der Abtei Saint Hilaire, also zumindest bei den Mönchen als Erfinder ist man sich mit der Champagne da einig. Also diese Mönche der Abtei Saint Hilaire, die sollen bereits 1531 einen Schaumwein erzeugt haben. Ja, so sagt man. Und das ist jetzt fast 500 Jahre her. Und was man auch festhalten muss, es ist über 200 Jahre eher als aus der Champagne überliefert, Dom Pérignon und so.
Tobias
00:20:59
Ja, ja, ja, da müssen wir jetzt aufpassen. Dom Pérignon hat sich jetzt schon mehrfach im Grab gedreht, glaube ich. Aber es stimmt schon, die Geschichte, die hat man uns ganz, ganz stolz auch mehrfach, glaube ich, erzählt, als wir da unten waren. Aber Ehre, wem Ehre gebührt. 1531, das ist schon echt eine Ansage, wenn die Geschichte denn halt eben stimmt. Aber na ja, du weißt ja, in der Champagne und dann teilweise auch an der Loire hat man da schon so gewisse Zweifel an der Glaubwürdigkeit. Aber das sollen die mal lieber so selber unter sich ausmachen.
Michael
00:21:33
Ja genau. Pass auf, wir müssen jetzt auch was unter uns ausmachen, nämlich jetzt mit dem Thema Appellationen umgehen. Ja, also wir können jetzt beileibe nicht alle Einzelappellationen so besprechen, wie wir das jetzt mit dem AOC oder AOP, meistens benutzen sie das ältere AOC, noch Limoux gemacht haben, dann das wird dann einfach zu lang, wahrscheinlich auch zu langweilig. Was meinst du, wie gehen wir es an?
Tobias
00:22:03
Ja, ja, allerdings. Denn in Summe sind das, die IGP-Appellationen da noch mit eingeschlossen, über 60 Stück. Und darunter sind dann auch Namen, die selbst ich noch nie gehört habe. Deswegen schlage ich jetzt einfach mal vor, dass wir einfach so eine persönliche Auswahl der bekanntesten Anbaugebiete jetzt mal geben, um einfach ein paar Beispiele zu nennen, und dann fallen irgendwie so die großen Namen. Das wäre doch mal ein Plan, oder?
Michael
00:22:28
Ja, okay, das ist gut. Nicht systematisch, aber immerhin. Aber pass auf. Zuvor lass uns doch mal über diese dreistufige Qualitätspyramide der Region Languedoc-Roussillon sprechen. Also das hilft ja dann auch schon ein bisschen. Also wir müssen uns jetzt 3 Begriffe merken. Fangen wir an mit der Basis. Die Grundweine der Region sozusagen, die allesamt AOC Languedoc dann auf dem Etikett stehen haben, so sind die einfach klassifiziert, und sie können quasi aus der gesamten Doppelregion stammen. Das sind nur mal in Zahlen 400 Gemeinden in 4 Départements. Also das ist schon Holz, ne? Und wenn du das jetzt mal so verstehst, dann machen auch diese 220.000, 230.000 Hektar wieder Sinn. Also das ist die Basis, AOC Languedoc. Und dann gibt es aber noch die Grand Vin du Languedoc. Das ist die nächste Stufe. Da gibt es dann strengere Regeln, glaube ich, beim Ertrag zum Beispiel, und dass die wollen, dass das Typische der Region an der Stelle auch so ein bisschen mehr rausgearbeitet wird in den Weinen. Und da fangen dann die Namen an, die wir auch alle kennen. Also zu diesen Grand Vin du Languedoc zählen dann zum Beispiel so Gebiete wie Corbières, Fitou, Saint-Chinian, Minervois. Und wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, ist das auch die Mehrheit der Weine. Ich glaube 60, 70 % der Weine fallen einfach in diese zweite Stufe der Qualitätspyramide.
Tobias
00:24:03
Ja, und an der Spitze der Qualitätspyramide, und die ist ja dann auch gar nicht mehr so groß, stehen dann die Grand Cru du Languedoc und da gibt es dann noch mal strengere Vorgaben hinsichtlich Herkunft. Ich glaube, auch in Bezug auf den Ertrag. Aber das Terroir steht natürlich wieder im Mittelpunkt. Rebsorten sind auch klar definiert, da kann man dann nicht so experimentierfreudig sein. Und interessanterweise sind dies dann manchmal auch ganz kleine Appellationen innerhalb einer großen. Also du hattest ja eben schon Corbières genannt. Da gibt es dann eben noch mal Corbières Boutenac. Ja, und die liegt dann eben innerhalb des Corbières oder auch bei Saint-Chinian Berlou und Saint-Chinian Roquebrun. Roquebrun, das ist übrigens auch ein ganz, ganz tolles Örtchen. Da haben wir, glaube ich,...
Michael
00:24:55
Ja, waren wir.
Tobias
00:24:55
...im Fluss auch gebadet.
Michael
00:24:58
Ja, ja, das war super.
Tobias
00:24:58
Das war wirklich, ja, das war wirklich sehr, sehr schön. Ja, und dann gibt es auch noch mal so Exoten, nenne ich es jetzt mal fast, so was wie beispielsweise Terrasses du Larzac oder Grés de Montpellier, Pic Saint Loup, Pézenas und auch La Clape - klipp klapp sage ich nur. Ja, sorry, die kenne ich jetzt natürlich nicht alle auswendig. Ich weiß nur beispielsweise, dass in Terrasses du Larzac ganz irre tolle, aber auch teils irre teure Rotweine entstehen, bei denen dann im Übrigen, glaube ich, auch wieder Cabernet Sauvignon eine Rolle spielt.
Michael
00:25:34
Ja, ja, und ich stelle jetzt gerade fest, eigentlich haben wir jetzt schon die großen Namen genannt. Die sind jetzt alle schon gefallen. Klar, wir haben jetzt den einen oder anderen vergessen. Das ist jetzt auch nicht bös gemeint, sage ich mal an der Stelle, sondern nur etwas nachlässig jetzt von uns. Aber trotzdem würde ich jetzt gerne noch mal auf deine Idee mit der persönlichen Auswahl zurückkommen, das hat mir gefallen, und etwas sentimental werden, also wenn du gestattest. Ja, und dann muss ich zum Beispiel persönlich jetzt als Erstes die AOC Corbières nennen. Ich hatte nämlich mal zu Studienzeiten noch so eine echt ernsthafte Corbières-Phase. Die hängt mir bis heute emotional nach. Da hat sich viel geprägt. Und das war damals ehrlich gesagt nur so ein Standardwein. Aber im Vergleich zu den anderen Standardweinen, die ich damals getrunken habe, war es eben ein guter. Ja, und deshalb - also das meinte ich zumindest damals - und deshalb erinnere ich mich immer noch gerne an Weine aus dem Corbières und trinke auch immer noch gerne Weine aus dem Corbières.
Tobias
00:26:40
Ja, das ist wirklich kurios. Wir haben da natürlich auch schon drüber gesprochen und diese Anekdote ausgetauscht, denn mir geht es ganz, ganz ähnlich mit einem Fitou. Den gab es damals günstig bei einem Weinhändler meines Vertrauens und der ging dann irgendwie weg wie geschnitten Brot. Den habe auch nicht nur ich gekauft und gemocht. Aber der passte eben auch wunderbar zum Essen, zu einem gemütlichen Abend. Der hat so was wirklich Erdiges, Jodiges. Ja, man würde jetzt sagen was Maskulines. Und das habe ich damals eigentlich noch mehr gemocht als heute. Und ich glaube, das war auch einer der Weine, die mich wirklich so ein bisschen an das Thema herangeführt haben. Und ja, das vergisst man einfach nicht.
Michael
00:27:24
Ja, ja und günstig hast du eben gesagt. Also günstig waren diese Weine eben auch und ich glaube, das ist im Prinzip noch heute so. Also Languedoc und Roussillon bieten auf jeden Fall ein gutes Preis-Genuss-Verhältnis, wenn ich das jetzt mal so dogmatisch sagen darf. Also das gehört für mich auch zu dieser weinökonomischen Entwicklung hast du das ja eben genannt. Und es fällt, so kann man das ja auch formulieren, die Kehrseite ist ja, es fällt vielen Weingütern und Genossenschaften einfach schwer, in diese höherpreisigen Segmente vorzudringen. Wir hatten jetzt eben schon mal eine Ausnahme, und die bestätigen wiederum aber nur die Regel. Also ich habe den Eindruck, dass dieser Makel, es ist günstig und günstig ist dann nicht gut, noch an dieser Region haftet . Immer noch. Leider und meines Erachtens ganz, ganz oft eben auch zu Unrecht.
Tobias
00:28:21
Ich glaube auch, also dieses „Masse ist nicht klasse", das schwingt da immer noch mit. Aber es ist ehrlich gesagt auch eine Geschichte, die man aus anderen Weinregionen kennt, die früher eher auf Masse und Quantität gesetzt haben. Denen fällt das schwer, das Image irgendwie umzubauen. Und das hat für den Konsumenten, für uns dann glücklicherweise häufig den Nebeneffekt, dass es wirklich gute Weine immer noch für vergleichsweise wenig Geld gibt. Also da braucht man im Bordeaux oder im Burgund erst recht nicht, brauchen wir gar nicht drüber nachzudenken. Und dennoch, klar, sind das natürlich nicht alles Top Weine, die aus dem Languedoc-Roussillon kommen. Aber es gibt eben, wenn man genau hinguckt, wirklich gute Exemplare. Und klar, so ein 7-Euro-Wein, der kann natürlich dann auch nicht mit einem Grand Cru du Languedoc mithalten, der dann vielleicht auch wirklich schon deutlich über 90 Punkte bei Kritikern eingesammelt hat. Aber trotzdem bin ich da wirklich bei dir, wenn es um ein ausgewiesen gutes Preis-Genuss-Verhältnis geht, dann ist man im Languedoc wirklich extrem gut aufgehoben. Ja, und jetzt sind wir schon in das Bewerten sozusagen vorgedrungen. Haben wir denn noch wichtige Informationen, die wir zur Region nachtragen müssen?
Michael
00:29:38
Ja, also zumindest der Form halber möchte ich noch die Süßweine erwähnen, die es ganz traditionell dort in der Region gibt, auch wenn natürlich deren Stern gerade im Sinken begriffen ist oder schon länger im Sinken begriffen ist.
Tobias
00:29:53
Ja, wie überall.
Michael
00:29:54
Wie überall, genau. Aber das sind so Weine, wie zum Beispiel, die kommen aus der AOC Maury oder Rivesaltes. Das sind vielleicht die bekanntesten. Oder Banyuls Das kennt man vielleicht auch noch.
Tobias
00:30:06
Banyuls, ganz bekannt, stimmt.
Michael
00:30:08
Ja. Und dann hätte ich abschließend vielleicht noch so einen Hinweis auf einen verstärkten Wein, also auf Wermut. In dem Küstenstädtchen - Achtung, Running Gag - Marseillan, wo der Marselan daherkommt, also, du weißt schon, was ich meine.
Tobias
00:30:26
Marseillan.
Michael
00:30:26
Ja. Oder wie auch immer. Also, da hat nämlich auch, och, jetzt geht es weiter mit dieser Geschichte, da hat nämlich Noilly Prat oder „Noilly Pra", keine Ahnung, seinen Sitz. Und das ist so ein Name, der ist irgendwie ganz, ganz groß in der internationalen Wermutwelt. Der ist sozusagen Pflichtlektüre für die gutsortierte Cocktailbar und ein exzellenter Aperitif. Und okay, ich gerate ins Schwärmen, und ich muss an dieser Stelle erinnern, dass ich dich damals geradezu zwingen musste, dieser Firma einen Besuch abzustatten.
Tobias
00:31:01
Ja, wobei das ja, wobei das ja wirklich super war. Und na ja, das Alkoholvolumen wächst an, wir sprechen von verstärkten, von gespritzten Weinen und schon bist du wieder in seinem Element. Aber ja, das war wirklich klasse, muss man dazu sagen. Muss man auch wirklich als Empfehlung aussprechen für Zuhörerinnen und Zuhörer, die mal da unten in der Region sind, denn dort kann man den Betrieb wirklich super kennenlernen. Man sieht die Gewürze und Kräuter, die in der Rezeptur eine Rolle spielen. Man kann also auch viel riechen. Na ja, man muss natürlich dazu sagen, man hat uns wahrscheinlich jetzt nicht alles gezeigt. Solche Erzeuger machen ja dann auch immer ein Riesengeheimnis um die Rezeptur. Das ist geheimer als bei Coca-Cola. Ja, aber besonders eindrucksvoll fand ich, da haben wir auch tolle Fotos gemacht, das Fasslager, denn das war unter freiem Himmel. Ja, und da spielt wohl die Seeluft, die ja auch salzig ist, und die Sonne. Diese Einflussfaktoren spielen wohl eine extrem große Rolle für das Endprodukt. Und das fand ich wirklich sehr, sehr spannend.
Michael
00:32:07
Ja, wie schön. Also jetzt habe ich dich noch mal mit einem Jenseits-von-Wein-Thema begeistert. Das kenne ich ja gar nicht.
Tobias
00:32:15
Stimmt. Ich wollte es eigentlich viel schneller abwimmeln.
Michael
00:32:15
Aber ich will es jetzt auch nicht übertreiben und über die Trester oder Traubenbrände der Region reden. Das wäre auch noch so eine Möglichkeit. Lassen wir das jetzt mal. Also zurück zum Protokoll. Tobias, bist du bereit für unsere Merkpunkte im Schnelldurchgang?
Tobias
00:32:32
Ja, warte mal, du hast es jetzt auf einmal so eilig, obwohl es ja um dein Lieblingsthema ging. Aber wahrscheinlich wartet schon irgendwie so ein Martini-Cocktail mit Noilly Prat auf dich. Nee, gib mir nur noch mal eine Minute, um meinen obligatorischen Werbeblock zu starten. Du weißt ja, wie wichtig es für uns ist, dass wir Likes und gute Bewertungen auf den Podcastplattformen bekommen. Und nicht nur das, auch Mails oder Kommentare kommen bei uns gut an, so ist ja auch schon die ein oder andere Folge von Bei Anruf Wein entstanden, durch Anregungen aus dem Zuhörerkreis. Und ich würde mich natürlich extrem freuen, wenn wir mit deiner Idee rechnen können. Im Wesentlichen machen wir den Podcast ja für dich, also gib uns bitte dein Feedback, bitte. Danke!
Michael
00:33:18
Ach Tobias, jetzt Jetzt wirst du ja so sentimental wie ich beim Corbières. Ja, also das finde ich sü... äh, schön finde ich das. Aber jetzt wieder ganz sachlich. Also unsere Merkpunkte, bitte.
Tobias
00:33:31
Die Doppelregion Languedoc-Roussillon ist flächenmäßig die größte Weinregion Frankreichs und gut zwei Mal so groß wie alle deutschen Anbaugebiete zusammen.
Michael
00:33:41
Der Rebsortenspiegel wird dominiert von roten und weißen Sorten, die wir von der Rhône oder aus der Provence kennen.
Tobias
00:33:48
Ausnahmen bestätigen die Regel: Auch Cabernet Sauvignon und Chardonnay sind im Languedoc-Roussillon zu Hause.
Michael
00:33:53
Markenzeichen der Weinregion sind zudem der biologische Weinbau und die wichtige Rolle der Winzergenossenschaften.
Tobias
00:34:00
Geologisch betrachtet ist das Languedoc-Roussillon sehr vielfältig. Den größten Unterschied findet man zwischen den küstennahen flachen Anbaugebieten und den im Landesinneren liegenden höheren Lagen.
Michael
00:34:11
Es gibt 3 Qualitätsstufen AOC Languedoc, Grand Vin du Languedoc und Grand Cru du Languedoc.
Tobias
00:34:20
Auf jeden Fall gibt es dort jede Menge gute Weine, die sich durch ein günstiges Preis-Genuss-Verhältnis auszeichnen.
Michael
00:34:27
Okay, also irgendwie ist heute unsere Liste zu merken länger ausgefallen, oder? Normal haben wir nur 3, 4, 5 Punkte.
Tobias
00:34:34
Ja, aber es ist eine große Region, ne?
Michael
00:34:35
Ja, es ist eine große Region, richtig. Und nur mal so am Rande: Diese Liste gibt es mittlerweile auch immer auf Instagram und auf Facebook zum Nachlesen oder auch Archivieren. Also schaut da einfach mal rein.
Tobias
00:34:48
Ja, genau, das macht die liebe Kollegin Teresa ganz wunderbar. Ein Dankeschön mal dafür an dieser Stelle von uns beiden.
Michael
00:34:54
Oh Gott, du wirst schon wieder sentimental, Tobias.
Tobias
00:34:57
Ach, komm!
Michael
00:34:57
Vielleicht solltest du lieber heute einen Martini-Cocktail trinken. Oder noch besser, du machst jetzt mal den Abgesang mit viel Emphase, bitte.
Tobias
00:35:06
Eieiei! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vielen Dank dafür, dass ihr bis zu dieser Stelle dabei gewesen seid! Ich hoffe, die Folge hat euch so gut gefallen wie uns, und ihr alle da draußen freut euch genauso darauf wie ich, wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Michael
00:35:22
Bei Anruf.
Tobias
00:35:23
Wein.