Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Das rote Bordeaux: Crash-Kurs mit Gast

28.12.2021 19 min Weinfreunde.de

Zusammenfassung & Show Notes

Nur eine Podcast-Folge zur bekanntesten Weinregion der Welt zu machen, ist viel zu wenig. Das wissen Michael und Tobias auch. Dennoch wagen sie sich an eine Art Kurzüberblick zu den Rotweinen, dem Klima und den Böden im prestigereichen Bordeaux. Das klappt besonders gut, weil die beiden mit Weinfreunde-Chef – Cédric Garraud – einen kenntnisreichen Weinliebhaber und gebürtigen Bordelais an ihrer Seite haben.


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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:10
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Das französische Bordeaux ist zweifelsfrei die bekannteste Weinregion überhaupt und dient Winzern auf der ganzen Welt schon lange als prestigeträchtiges Vorbild. Weine aus dem Bordeaux stehen aber nicht nur für Grand Cru Classé mit vierstelligen Flaschenpreisen, denn der Großteil der Weine wird abseits der renommierten Château-Lagen produziert. Michael und ich nutzen in folgendem Gespräch die Möglichkeit, uns mit Cédric Garraud zu unterhalten, einem gebürtigen Bordelais und Kenner der Weine von dort. Also bleibt mal dran. Wir fangen direkt an!
Michael
00:00:48
Überraschung! Heute sitze ich gemeinsam mit Tobias im Verkostungsraum von Weinfreunde und wir können uns tatsächlich tief in die Augen schauen.
Tobias
00:00:57
Ja, ja!
Michael
00:00:58
Aber noch ein Novum heute, wir haben nämlich einen Gast bei uns: den lieben Cédric Garraud, Chef von Weinfreunde und für die heutige Folge unser Mann aus Bordeaux.
Cédric
00:01:09
Hallo ihr beiden, Ich freue mich.
Tobias
00:01:11
Ja, hallo Cédric, auch von meiner Seite. Klasse, dass wir dich für diese Folge jetzt gewinnen konnten, denn wir wollen hier und heute ja die Weinregion Bordeaux vorstellen und da brauchen wir unbedingt Expertenwissen an unserer Seite. Und was jetzt unsere Zuhörerinnen und Zuhörer nicht wissen, besser ging es da jetzt gar nicht bei der Wahl des Gastes, denn du bist in Bordeaux tatsächlich geboren. Und um vielleicht den Einstieg zu finden, verrate uns doch bitte mal, wo genau eigentlich? Und lässt sich das auch konkret einer Bordeaux-Appellation zuordnen?
Cédric
00:01:45
Ja, also ich bin in Bordeaux auf die Welt gekommen, in einem Krankenhaus in der Stadtmitte, also mitten im Stadtzentrum von Bordeaux, in der, ganz in der Nähe vom schönen Jardin Public. Ich weiß nicht, ob ihr die Stadt kennt. Sehr schön gelegen, aber wie viele Familien in Bordeaux, meine Eltern hatten ein Haus in der Stadt, wo wir unter der Woche gewohnt haben, mein Vater seinem Job nachgehen konnte und ich zur Schule gehen konnte. Aber wie viele Familien in Bordeaux eben, wir hatten auch einen Wohnsitz auf dem Land. So, das war Wohnsitz der Familie, sage ich mal, und das war im schönen Dorf Camblanes, relativ nah am Fluss Garonne, also tendenziell zwischen der Garonne und der Dordogne. Also das Gebiet, was man heute als Premières Côtes de Bordeaux bezeichnen würde. Und für die, die uns zuhören, gedanklich visuell aus der Vogelperspektive folgen können, quasi auf der Mitte des Weges zwischen Bordeaux und Libourne, Saint-Émilion.
Tobias
00:02:49
Ah ja, okay. Aber das heißt, das war tatsächlich so eine Art Feriendomizil. Ihr habt da jetzt kein Château?
Cédric
00:02:55
Doch, das war ein Château. Aber das viel Wichtigere jetzt für uns heute ist, dass das alles wirklich mitten in den Weinbergen war.
Tobias
00:03:02
Ja, das heißt, das hat auch für dich als Kind dann schon eine große Rolle gespielt, das Thema Wein, kann ich mir anders gar nicht vorstellen.
Cédric
00:03:09
Ja, es hat mich sehr stark geprägt, weil natürlich auch diese ganze französische Lebenskultur sehr stark am Esstisch stattfindet. Das war wirklich ein großer Mittelpunkt im sozialen Leben der Familie und unter Freunden. Und dann kamen die alle in die Küche. Und die Männer, die haben halt im Wohnzimmer gesessen und haben Aperitif getrunken. Und im Übrigen, wir Jungs ab einem gewissen Alter, ich kann mich erinnern, ich durfte auch manchmal in so einem Wasserglas, haben die mir auch so die ersten Weintropfen da reingegeben. Ja, und da durfte man riechen und und gucken, ob man da irgendwas schmecken kann und wie. Da wurde immer gefragt: „Wie gefällt dir das?" und: „Was sagst du dazu?", also da, da gab es keine Berührungsängste, sage ich mal.
Michael
00:03:53
Die beste Form, informelles Lernen über Wein zu praktizieren. Und vor dem Haus standen da jetzt Merlot- oder Cabernet-Sauvignon-Reben?
Cédric
00:04:01
Nein, also hauptsächlich Merlot. Aber da kommen wir vielleicht später zu, wenn wir da ins Detail steigen, was das Typische für Bordeaux ist. Aber Côtes de Bordeaux ist quasi nicht das linke Ufer eben, wo Médoc, Haut-Médoc sich befinden, sondern auf dem Weg nach Saint-Émilion, Pomerol. Also so gesehen quasi ein erster Teil des Entre-Deux-Mers, könnte man sagen. Ja, hin eben nach Saint-Émilion, Pomerol. Und das sind alles Weinanbaugebiete, die sehr stark von Merlot dominiert sind.
Michael
00:04:34
Geprägt sind. Ja, das müssen wir an der Stelle ja auch einfach mal unseren Hörerinnen und Hörern erzählen. Man spricht ja immer von dem linken und dem rechten Ufer oder der linken und der rechten Seite.
Tobias
00:04:43
Genau.
Michael
00:04:43
Was ist da gemeint? Es ist die linke und die rechte Flussseite der Gironde gemeint, die wiederum selbst aber ein Zusammenfluss aus 2 Flüssen ist, nämlich von der Garonne und von der Dordogne. Und wenn wir jetzt in Richtung Atlantik, in Richtung Mündung schauen, dann ist linkerhand...
Cédric
00:04:59
Also Richtung Norden, Richtung Norden, genau.
Michael
00:05:01
...Richtung Norden, dann ist linkerhand sozusagen auch Médoc, wo die ganz großen Châteaus auch sind, die namhaften. Ja, und die rechte Seite ist dann auf der anderen Seite gegenüber. Und tatsächlich kann man sagen, auf der linken Seite eher Cabernet Sauvignon und auf der rechten Seite eher Merlot.
Tobias
00:05:17
Wobei wir natürlich nicht vergessen dürfen, wir sprechen in Bordeaux eigentlich immer über Cuvées. Also das heißt, reinsortige Weine sind sowieso ja eher die Ausnahme.
Cédric
00:05:26
Das ist das Prinzip in Bordeaux, ja. Da, wo die Weinkultur in Deutschland, die ja auch eine sehr hochkultivierte Winemaking-Kultur ist, viel, viel mehr auf rebsortenreine Weine schon immer ausgerichtet war, also ein rebsortenreiner Riesling oder Weißburgunder oder was auch immer, und das auch da bestimmt seine Gründe hat. Bei uns in Bordeaux war eben immer die Suche nach der maximalen Ausgewogenheit . Und so ein Wein, ich sage es mal, um es bildlich darzustellen, ist wie ein Körper. Und jede Rebsorte hat ihre Funktion. Und so gesehen, Cabernet ist eine Rebsorte, die sehr viel Struktur mitbringt, also wie in einem Körper so ein bisschen das Knochengerüst, ja, und der Merlot ist so ein bisschen das Fleischige. Also nur Merlot wird sehr, sehr schwierig. Auch ein Körper nur mit Fleisch würde in sich zusammenfallen. Du brauchst ein Gerüst. Ja, und diese Verbindung, die muss jedes Weingut für sich selber herausfinden. Und da kommen wir wieder zu den Böden. Und eigentlich ergeben ja die Böden genau das Mischverhältnis des Weinbergs auf dem jeweiligen Weingut. Und warum das so ist, linkes und rechtes Ufer, da gibt es eigentlich ganz genaue geologische Hintergründe. Ja, und die muss man sogar bis auf die Eiszeit zurückführen, weil als die große Schmelze der Eiszeit begonnen hat, da sind ja im Süden aus den Pyrenäen unglaublich große auch Erd- und Steinmassen, ja, dieses Tal der Pyrenäen, quasi die Garonne und andere Flüsse Richtung Mündung der Gironde eben geflossen und haben diese Erdmassen links und rechts dieser Flüsse eben verteilt. Und das Besondere an dem linken Ufer der Garonne, also da, Michael, wo du sagst, da sind ja Médoc, Haut-Médoc angesiedelt, da ist eine Besonderheit im Boden. Das nennt man, glaube ich, in der Geologie Günz-Geröll. Ja, Günz kommt von dem Namen des Wissenschaftlers, der das alles erforscht hat. Und das sind eben Böden, die sich sehr, sehr gut für Cabernet Sauvignon eignen. Warum? Weil Cabernet ist eine Rebsorte, die viel mehr Zeit braucht, um zu reifen. Die muss idealerweise auf Böden angepflanzt werden, die sich dafür eignen, also wärmere Böden. Das sind also eben Böden, diese Günz-Geröll, wie der Name schon sagt, Böden, die viel, viel mehr Steine haben. Und die Besonderheit der Steine ist, dass sie sich eben in der Sonneneinstrahlung tagsüber auch mit Wärme und Hitze aufladen und diese Wärme und Hitze auch dann nachts, wenn es frisch wird, und es wird sehr frisch in Bordeaux. Wir dürfen nicht vergessen, wir liegen Luftlinie, je nachdem, wo wir uns befinden, 60, 70, 80 Kilometer vom Atlantik. Also sehr, sehr frisches Klima, speziell auch im Vergleich zum Mittelmeer. Und da sind Böden, wo man wirklich sehr, sehr gut Cabernet anpflanzen kann. Und Cabernet ist halt viel schwieriger auf dem rechten Ufer, weil das sind viel kältere Böden, lehmhaltige Böden. Und diese lehmhaltigen Böden speichern sehr gut Nässe, Feuchtigkeit. Und da ist eben eine Rebsorte wie Merlot, ich würde sagen, fast wie zu Hause, ja, weil sie reift deutlich schneller. Ja, aber eigentlich, die meisten Weingüter haben irgendwie eine Mischung aus diesen Rebsorten. Und genau wie bei Weißwein gibt es auch bei Rotwein auch natürlich eine größere Anzahl an Rebsorten, nicht nur Cabernet Sauvignon oder Merlot. Es gibt auch Cabernet Franc, es gibt Petit Verdot und im Übrigen auch Rebsorten wie Malbec oder Carménère, die man, die dann irgendwann mit den Leuten, die aus Europa, aus dieser Region übergesiedelt sind nach Südamerika, findet man dementsprechend in Chile, in Argentinien. Aber das ist der wahre Hintergrund.
Michael
00:09:24
Okay. Ja, vielen Dank für diese Information. Jetzt wissen wir mehr über Merlot und über Cabernet Sauvignon und was die beiden da zusammenbringt. Aber noch mal zurück ins Médoc und noch mal zurück zu den ganz großen Namen der Region. 1855 hat es ja eine Klassifizierung gegeben, die bis heute gilt und einfach immer noch festlegt was sind die großen Namen und was sind die weniger großen Namen.
Tobias
00:09:50
Genau, also da kann man vielleicht noch mal hinzufügen, das wurde dann in 5 verschiedenen Klassifikationsstufen eingeteilt. Die Spitze bilden die Premier Grand Cru Classés. Davon gibt es, glaube ich, 5. Dann stuft sich das halt eben immer weiter ab. Und wie du gerade schon gesagt hast, ist ja eigentlich faszinierend. So eine Klassifikation, die 1855 festgelegt wurde, hat heute immer noch Bestand. Es gibt keine Veränderung. Wobei doch, eine gab es, glaube ich, oder?
Cédric
00:10:21
Eines dieser Weingüter war ein Deuxième Cru Classé, also ein Zweites klassifiziertes Gewächs. Und das handelt sich um Château Mouton Rothschild. Und ich glaube, die hatten dementsprechend als Credo, dass sie aber unter den Zweiten immer der Erste sind. Sie haben sich, immer schon, immer ganz, ganz vorne gesehen. Ja, und eben dieses Château Mouton Rothschild ist in den 70er-Jahren, ich weiß nicht, weißt du genau, wann das war, Tobias?
Tobias
00:10:48
Ich meine, es war 1973.
Cédric
00:10:50
Und da gab es einen jungen, ehrgeizigen, aufstrebsamen Landwirtschaftsminister in Frankreich, und der hat sich dieser Sache angenommen und hat dann tatsächlich die Klassifizierung geändert und hat dieses Weingut Château Mouton Rothschild zum Premier Grand Cru Classé befördert, sozusagen. Und seitdem, in dem Selbstverständnis von Mouton, sind die auch Premier Cru Classé. Und das ist eben das Schöne und das Witzige an der ganzen Geschichte, dass dieser junge Landwirtschaftsminister, den kennen sehr, sehr viele von euch, das war Jacques Chirac. Und man sagt in Frankreich natürlich ganz hämisch, dass Jacques Chirac in seinem Privatkeller einer der größten und beeindruckendsten Sammlungen an Château Mouton Rothschild hat.
Michael
00:11:35
Ja, woher wohl auch?
Tobias
00:11:36
Ja, und spannend finde ich ja auch, wie diese Klassifikation, wie diese Einteilung eigentlich gemacht wurde, weil man stellt sich das jetzt vielleicht ein bisschen romantisch vor, da wurden dann halt alle Weine durch verkostet und es gab ein großes Gremium, was dann entschieden hat. Nein, das war tatsächlich nicht so, sondern man ist ja wirklich einfach nur nach dem durchschnittlichen Verkaufspreis dieser Flaschen Wein gegangen. Und wie gesagt, Premier Grand Cru Classé 5 Stück. Kriegen wir sie eigentlich zusammen? Also Mouton Rothschild als Nachnominiertes hatten wir jetzt schon.
Michael
00:12:07
Lafite.
Tobias
00:12:08
Lafite Rothschild, Haut-Brion gehört mit.
Cédric
00:12:11
Château Latour, auch in Pauillac...
Tobias
00:12:13
Château Latour, selbstverständlich.
Cédric
00:12:14
...wie Mouton und Lafite. Château Margaux.
Tobias
00:12:16
Und Château Margaux. Und ich glaube, das waren sie dann schon, das waren schon die 5. Genau, also ein sehr erlauchter Kreis. Und da muss man halt eben auch mal dazusagen, so eine Flasche Wein, die kostet halt ja in der Regel mindestens 500 €, muss man eigentlich so sagen. Also zumindest Premier Grand Cru Classé. Und ich finde, in dem Zusammenhang ist es ganz, ganz wichtig zu sagen, diese Grand Cru Classé-Häuser, diese Châteaus, die stehen nicht nur für Bordeaux. Denn ich glaube, du hattest es rausgesucht, Michael, das Bordeaux ist jetzt kein kleines, verträumtes Anbaugebiet, sondern das ist richtig groß.
Michael
00:12:53
Tatsächlich waren wir jetzt fast immer nur im Médoc, wenn wir über die großen Häuser gesprochen haben. Und man muss ja einfach wissen Bordeaux, 110.000 Hektar.
Tobias
00:13:02
Rebfläche, Rebfläche.
Michael
00:13:04
Rebfläche. Das ist genauso viel, wie ganz Deutschland an Rebfläche aufzuweisen hat, damit einfach mal die Perspektive klar ist. Die sind jetzt nicht einfach nur berühmt und groß, die sind sehr berühmt und sehr groß.
Tobias
00:13:16
Ja, exakt. Und wir sprechen hier über, ich schaue mal auf meinen schlauen Zettel, 5.500 Winzer, die hier arbeiten, immerhin auch 22 Genossenschaften, würde man vielleicht auch gar nicht so ins Bordeaux stecken. Und dann hattest du auch noch irgendwie nachgezählt, wie viele Appellation es gibt.
Michael
00:13:34
Da muss man immer auf dem Laufenden bleiben. Das ändert sich ja mitunter auch. Und es gibt 65 Appellation allein in Bordeaux in diesem Großraum. Und ich würde jetzt mal gerne den Cédric fragen: Wie viele von denen kannst du denn auswendig hersagen?
Cédric
00:13:51
Ja, vielen Dank, Michael, für die Vorlage. Natürlich. Selbst als Junge aus Bordeaux und Bordeauxliebhaber kenne ich bei Weitem nicht alle Namen dieser Appellationen. Ich war auch sehr, sehr überrascht, als ich gerade gehört habe 65 Anbaugebiete, also Appellation, die zu dem großen Anbaugebiet Bordeaux gehören. Aber da sieht man auch, das bestätigt ja auch die Vielschichtigkeit, die Komplexität auch im Zugang für die Leute da draußen, um zu verstehen, was ist überhaupt Bordeaux? Und genau wie du es richtig gesagt hast, Tobias, diese Grand Cru Classé-Welt, diese Imagelokomotiven, sag ich mal, die ja seit Generationen da sind. Und das ist natürlich nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage der Grund, warum die so teuer sind. Die Châteaus selber verkaufen die zwar für sehr viel Geld an den Handel von Bordeaux, aber das sind dann die Preise, die der Handel von Bordeaux, der ja seit Jahrhunderten so existiert. Also das wäre noch mal ein extra Podcast wert, um zu erklären, wie das funktioniert mit den Weingütern, den Courtiers, die dann die Allokationen an die Handelshäuser organisieren. Ja, das ist wirklich sehr, sehr komplex. Und man muss sagen, diese Welt der Cru Classé, zu der auch Saint-Émilion, Pomerol vom geschichtlichen Hintergrund ja auch gehören, nur die waren nicht eben Teil dieser Klassifizierung von 1855, die stellen aber keine 10 % der Bordeaux Weinproduktion dar. Ja, das sind nur wirklich die High-End-Produzenten, ja, die auch diesen großen geschichtlichen Hintergrund haben, aber die Realität im Sinne der mengenmäßigen Repräsentativität spielt sich woanders. Und da gibt es viele tolle Winzerfamilien, die auch über Generationen Weingüter haben, die fantastische Weine machen. Und ich sage immer Wein ist keine Mathematik. Also eine 500-€-Flasche ist nicht unbedingt 10-mal besser als eine 50-€- oder 100-mal besser als eine 5-€-Flasche.
Tobias
00:15:57
Unbedingt.
Cédric
00:15:58
Das macht auch den Reiz einer solchen Region, die Vielseitigkeit dieser Weinwelt, die alleine nur in Bordeaux vorhanden ist.
Michael
00:16:05
Ich möchte jetzt noch mal auf die Basisbewegung Bordeaux zurückkommen. Ich will nicht 500 € ausgeben und ich will nicht 15 Jahre den Wein in meinem Keller aufbewahren. Wie komme ich denn schneller zu meinem Bordeaux-Glück? Da muss es doch einen Weg geben bei 110.000 Hektar.
Cédric
00:16:21
Ja, also da gibt es viel, viele Möglichkeiten, und auch bei Weinfreunde, wenn man bei uns im Sortiment guckt, wir haben Weine aus Bordeaux, Rotweine, die fangen bei ungefähr 5 € an und gehen natürlich noch mal deutlich nach oben. Aber auch schon für 20 € kriegst du bei uns einen super Bordeaux. Auch von in Bordeaux sehr bekannten Winzerfamilien, die auch seit teilweise 8 Generationen diese Weingüter bewirtschaften, wie zum Beispiel Château Bel Air Perponcher. Ja, das liegt eben auch da in diesem Gebiet um Premier Côtes de Bordeaux Entre-Deux-Mers, ja. Das sind Weine, die mit sehr, sehr viel Know-how, genau so, wie ein Grand Cru eigentlich gemacht werden.
Tobias
00:17:04
Also ihr 2, ich glaube, wir haben jetzt schon relativ viel behandeln können. Cédric, du hattest vorhin gesagt, zu dem einen oder anderen Thema kann man noch mal eine extra Podcastfolge machen. Vielleicht ist das auch unsere Perspektive eines Wiedersehens, denn ich glaube, wir haben jetzt wirklich schon sehr, sehr viel behandelt und können jetzt hier langsam Schluss machen, oder?
Cédric
00:17:23
Aber, und vielleicht, um das mal irgendwann zu toppen, zu steigern und da unsere Zuhörer auch noch mit auf die Reise zu nehmen, im wahrsten Sinne des Wortes, und auch frei nach dem Credo Probieren geht über Studieren. Vielleicht nehme ich euch mal mit in meine Heimat Bordeaux und zeige euch mal wirklich interessante Ecken und Dinge, die vielleicht nicht jeder so zu sehen bekommt.
Tobias
00:17:47
Wow!
Cédric
00:17:47
Vielleicht wäre das mal so eine interessante Perspektive, wenn man das Ganze weiterführen will und dann diese anderen Themen noch wirklich mal vor Ort sich anschauen will, um den Leuten dann noch ein besseres Bild davon zu geben, dass wir da mal, zusammen da mal eine Reise hin machen.
Tobias
00:18:03
Klasse. Und Michael, jetzt, das...
Michael
00:18:05
Wir haben es jetzt!
Tobias
00:18:06
...genau, das haben wir jetzt auf Band und das werden wir auch nicht vergessen. Und da kommen wir natürlich super gerne wieder drauf zurück. Vielen Dank! Und ja, Michael, ich würde sagen, wir freuen uns schon wieder darauf, dass es beim nächsten Mal wieder heißt: Bei Anruf.
Michael
00:18:23
Wein.