Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Deutschland ist Weltmeister: Weißburgunder

02.04.2024 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

Weine aus Burgunderrebsorten sind über die vergangenen 30 Jahre in Deutschland immer beliebter geworden und dabei nimmt der Weißburgunder nochmals eine Sonderstellung ein – nirgendwo sonst auf der Welt wird er so viel angebaut wie hierzulande. Michael und Tobias wissen aber noch mehr über Pinot Blanc und Pinot Bianco zu erzählen, beispielsweise auch, dass Weißburgunder noch gar nicht lange als eigenständige Rebsorte bekannt ist, da er zuvor mit Chardonnay verwechselt wurde. Nach dem Hören der Folge darf jeder behaupten: „Ich weiß Burgunder“. 

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:10
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Burgunderrebsorten sind in Deutschland beliebter als je zuvor. Doch nicht etwa Spätburgunder oder Grauburgunder konnten in den vergangenen 25 Jahren den stärksten Anstieg der Rebfläche verzeichnen, vielmehr erzählt Weißburgunder eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Nicht zuletzt, da die aus Frankreich stammende Rebsorte nirgendwo so viel angebaut wird wie in Deutschland. Wirklich weltmeisterlich also. Gutes Stichwort, denn wir hoffen, du findest Bei Anruf Wein weltmeisterlich gut. Ist so? Dann bitte bewerte den Podcast und folge ihm auf den einschlägigen Plattformen. Michael und ich sagen: Danke! Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:01:00
Hallo Tobias. Heute, mein Lieber, schlage ich vor, wir werden zu Frühlingsbotschaftern, ja? Denn in dieser Folge geht es um eine Rebsorte, die zumindest ich persönlich immer mit Frühling und den ersten Terrassenstunden in der vielleicht noch etwas unterkühlten Sonne in Verbindung bringe. Also, lieber Podcast-Gefährte, lass uns über Weißburgunder reden.
Tobias
00:01:26
Ja, Frühlingsbotschafter finde ich jetzt gut. Das bin ich gerne. Und ja, selbstverständlich unterhalte ich mich ebenso gerne mit dir über den Weißburgunder, alias, muss man ja auch mal direkt sagen, alias Pinot Blanc bzw. Pinot Bianco. Anders ausgedrückt, wir beschäftigen uns wieder mal mit einer Rebsorte aus der so, so geschätzten Burgunderfamilie. Denn du erinnerst dich bestimmt, wir haben ja schon ziemlich früh eine Folge über Grauburgunder gemacht. Grauburgunder und der Zilpzalp mit diesem Piepsimatze. Und es ist außerdem noch überhaupt nicht lange her, da haben wir die wichtigsten Dinge zum Spätburgunder, also Pinot Noir, zusammengetragen. Und das nur so by the way, weil wir über Stichwort Burgunderfamilie sprachen.
Michael
00:02:13
Ja, Burgunderfamilie. Damit hast du letztlich auch schon was zur Herkunft des Weißburgunders gesagt. Denn wie seine, ich sag mal Mutationsgeschwister, also Spätburgunder und Grauburgunder, stammt der ursprünglich wohl aus dem Burgund. Das mit den Mutationen muss man noch etwas genauer ausführen. Das ist so ein ampelografisches, also rebsortenwissenschaftliches Dreistufenmodell. Der Weißburgunder ist eine Mutation des Grauburgunders, der wiederum eine Mutation des Spätburgunder ist. Nur, damit wir die Familienverhältnisse auch geklärt haben.
Tobias
00:02:50
Ja, sehr gut. Und da mache ich direkt mal ampelololografisch weiter, denn du hast gar nicht den ganzen Burgunderclan genannt, sage ich jetzt mal. Denn bekanntlich zählen ja auch noch Auxerrois und Chardonnay zu den Burgunderrebsorten. Denkt beispielsweise nur mal an Champagner-Cuvées, aber auch an weiße Cuvées von Stillweinen aus dem Elsass beispielsweise. Und gerade Chardonnay, ja, das ist ein ganz, ganz wichtiges Stichwort, wenn wir über die Rebsorte Weißburgunder reden. Denn bis ins 19. Jahrhundert hinein hat man gar nicht zwischen den beiden weißen Burgunderreben unterschieden. Also einfach, weil man gar nicht den Unterschied kannte. Es gab einfach nur Chardonnay, und vom Weißburgunder oder Pinot Blanc war noch gar nicht die Rede. Und nur mal so am Rande, in Österreich haben sie die Unterscheidung erst 1999 durch DNA-Tests wirklich glauben wollen. Ja und klar, die beiden Rebsorten sind nicht einfach zu unterscheiden, sonst wäre es dazu gar nicht gekommen. Also weder die Reben im Weinberg noch die Weine im Glas zeigen eben wahnsinnig große Unterschiede. Da geht es dann eher so um, ja, die verschiedenen Stilistiken, die die Winzer jetzt über die letzten Jahrzehnte den beiden Rebsorten so ein bisschen zugesprochen haben. Also Chardonnay ist ja häufig auch so ein bisschen fülliger, ein bisschen cremiger und Weißburgunder wird schon auch ganz gerne etwas straffer gemacht. Das heißt auch, wir müssen jetzt für die zukünftige Planung unbedingt Chardonnay mit auf die Podcastliste schreiben, denn das hat einfach sehr viel mit Weißburgunder auch zu tun.
Michael
00:04:33
Ja, gern doch, mein Chardonnay Dad. Ja, und Österreich hin oder her, war ja nun wirklich ein bisschen spät, das mit dem 19. Jahrhundert, das habe ich mir übrigens noch mal genauer angeschaut. Ja, es ist der Weinbauexperte Victor Pulliat, der für die Unterscheidung von Chardonnay und Pinot Blanc, also Weißburgunder, verantwortlich ist. Victor Pulliat lebte von 1827 bis 1896 und hat sich in Frankreich vor allem einen Namen gemacht, weil er sich angesichts dieser Reblauskatastrophe schon sehr, sehr früh für amerikanische Reben als Rebunterlagen einsetzte und damit quasi dem großen Weinland Frankreich einen Ausweg aus der Katastrophe gewiesen hat. Es gibt sogar Lieder. Lieder, die ihn besingen. Pass mal auf: Je lève mon verre et je bois à ton santé, Victor Pulliat.
Tobias
00:05:34
Michael schon vergessen, oder was? Du hast Gesangsverbot im Podcast! Aber das war jetzt wirklich auch eine schöne Geschichte und ich darf an unsere Folge über die Reblauskatastrophe an der Stelle noch mal erinnern, Stichwort Rebunterlage etc. Ja, aber wir müssen jetzt ja sowieso wieder auf den Weißburgunder zurückkommen. Jetzt haben wir ja schon über Grauburgunder und Spätburgunder als Mutationsgeschwister gesprochen, über den Chardonnay als quasi Doppelgänger des Weißburgunders. Aber wir haben ja noch überhaupt kein Wort über die Aromatik der Rebsorte verloren. Also das heißt, was kann man denn überhaupt im Glas erwarten? Also wie sieht es da aus mit der Säure? Was hat er für einen Körper beispielsweise? Und das sollten wir jetzt mal erklären, ganz ohne Vergleich mit irgendwelchen Verwandten, das machst am besten du jetzt erstmal, oder?
Michael
00:06:25
Ich? Ah, okay. Ich dachte, da kommt jetzt noch was von dir. Das war so eine schöne Einleitung. Nun gut, also.
Tobias
00:06:32
Ja, extra für dich.
Michael
00:06:32
Ich kehre zurück zu dem Glas Weißburgunder auf meiner Terrasse an einem Frühlingstag. Einverstanden?
Tobias
00:06:39
Ja, das klingt gut.
Michael
00:06:40
Und dann stellt sich bei mir jetzt so die Vorstellung von Pfirsich, aber auch von reifen, saftigen Birnen und Zitrusfrüchten ein. Und wenn es gut läuft, wenn es gut läuft, gibt es dann noch so etwas wie geröstete Nüsse oder Mandeln oben drauf. Ja, das Ganze durchaus mit Körper, aber eher milder Säure. Ja, was möchtest du jetzt noch ergänzen, Weinexperte Weinlakai?
Tobias
00:07:05
Nein, ich fand das jetzt super treffend. Vor allem auch dieser Anklang von Nüssen gibt ja wiederum so eine Parallele auch zum Grauburgunder. Also jetzt mal ausnahmsweise nicht zum Chardonnay, aber das ist den beiden, finde ich, so ein bisschen gemein. Und ich finde ja, Weißburgunder ist so eine Rebsorte, die auch je nach Bodenlage, also Mikroklima, sehr unterschiedlich ausfallen kann. Und das wird dich jetzt nicht überraschen, aber die von mir bevorzugten Weißburgunder, die müssen eigentlich immer so einen mineralischen Touch haben, also eher von steinreichen Böden, Mineralität, Frische, Klarheit, ne? Und das bedeutet dann gleichzeitig eben auch, ich bevorzuge eher Weißburgunder aus so milderen Klimabereichen. Die Rebsorte verträgt zwar auch gut Wärme, aber ich finde das passt einfach nicht so gut zu der Rebsorte. Ich sag mal, da braucht es ein bisschen Säure, ein bisschen Spannung. Und ja, da sind natürlich auch Winzerinnen und Winzer gefragt, die auf den Erntezeitpunkt gucken müssen. Der ist nämlich enorm wichtig, eben wegen der Säure, damit die Weine eben auch Frische und Eleganz haben. Und so diese Kombination gute Säure, Extraportion Mineralität, das ist es für mich hundertprozentig. Ja, und eigentlich muss man ja sagen, gilt das auch für so Rebsorten wie Grauburgunder oder den gerade schon erwähnten Auxerrois. Chardonnay wird häufig anders ausgebaut oder angebaut. Aber auch diese etwas klarere Stilistik steht dieser Rebsorte gut. Ja, und diese von dir auch angesprochene Birnen-Aromatik, die ist es dann wiederum, die so ein bisschen diesen Schulterschluss zum Chardonnay aufzeigt. Zumindest aus meiner Sicht.
Michael
00:08:50
Da haben wir sie ja wieder, unsere Burgundersippe. Ja, ich habe in der Literatur sogar die Aussage gefunden, nur ausgewiesene Ampelografen und erfahrene Sommeliers könnten diese 4 Rebsorten wirklich treffsicher, also verlässlich auseinanderhalten, ja. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber eine gute Idee, finde ich, ist das für so eine private Blindverkostung. Findest du nicht? Also ich stelle mir das echt spannend vor. Bist du dabei? Wie sieht's aus?
Tobias
00:09:22
Ja, bei sowas bin ich ja immer dabei. Also Blindverkostung ist voll mein Thema. Aber da sollten wir auch ehrlich gesagt ein bisschen mehr Selbstvertrauen haben. Weil ich glaube, deine Literatur, die liegt da ein bisschen falsch, denn also einen Grauburgunder dürfte man doch von einem Chardonnay unterscheiden können. Also das nur am Rande. Und noch was zu deiner weißen Burgundersippe sozusagen. Du erinnerst dich ja noch an unser Gespräch mit Friedrich Becker? Ist noch nicht lange her. Der ist ja der absolute Chardonnay-Verehrer und auch Pinot Noir, also Burgund so insgesamt. Und sein Vater, also der Fritz Becker Senior sozusagen, der hat ja in der Pfalz schon Chardonnay angepflanzt, da war die Rebsorte noch überhaupt nicht offiziell zugelassen. Ja, also die war zwar schon bekannt, aber halt eben noch nicht zugelassen. Und ja, den Kontrolleuren gegenüber sprach er dann einfach von Weißburgunder, den er da anbauen würde. Und der war zu dem Zeitpunkt eben dort sowohl bekannt als auch erlaubt. Und auf dem Weinberg, wie gerade schon gesagt, ist die Rebsorte halt eben auch nicht wirklich zu unterscheiden. Und da hat er die einfach so ein bisschen getarnt und so lange gewartet, bis dann Chardonnay dort auch erlaubt war. Ist doch eine gute Geschichte, oder?
Michael
00:10:39
Ja, allerdings. Ja, die Wege des Herrn sind auch im Weinberg manchmal unergründlich. Aber okay, ich erinnere mich daran, dass sich Fritz Becker auch darüber beschwert hat, dass der VDP, sie haben ein VDP-Weingut in der Pfalz, den Chardonnay nicht für eine Große Lage zulässt. Ja, Erste Lage geht, Große aber nicht. Anders der Weißburgunder, ja, der hat es da in den Rang der Großen Lage geschafft. Ja, wie übrigens auch nach den VDP-Statuten in Baden, in Württemberg, Franken, Saale-Unstrut und Sachsen. Ja, das habe ich mir in Vorbereitung auf heute noch einmal genau angeschaut. Und in Rheinhessen, das finde ich jetzt interessant, geht es dem Weißburgunder übrigens wie dem Chardonnay in der Pfalz. Also dort darf er nur, in Anführungszeichen bitte, Erste Lage sein, nicht aber eine Große Lage.
Tobias
00:11:33
Eieiei, also das war jetzt für die Zuhörerinnen und Zuhörer bestimmt etwas verwirrend, glaube ich. Aber im Prinzip hast du zumindest alle Anbaugebiete genannt, in denen der Weißburgunder in Deutschland eine Rolle spielt. Denn allein 75 % der Flächen mit Weißburgunder liegen ja in den 3 Weingebieten Rheinhessen, Pfalz und Baden. Und in Baden ist jede 10. Rebe ein Weißburgunder. Also das noch mal so zu den Facts und Figures. Prozentual den höchsten Anteil am Rebsortenspiegel, das habe ich mal rausgesucht, ist nämlich ziemlich spannend und vor allem auch überraschend, haben wir tatsächlich in Sachsen und Saale-Unstrut. Ja, und das liegt hauptsächlich daran, dass dort aus Weißburgunder sehr viel Schaumwein gemacht wird.
Michael
00:12:20
Ja, nicht nur dort. Okay, aber wenn du jetzt schon mal bei den Zahlen bist. Also Baby, ich bin vorbereitet, ja? Mit einem Anteil von zurzeit 5,9 % an der Gesamtrebfläche ist Weißburgunder die viertbeliebteste weiße Rebsorte in Deutschland nach Riesling - Achtung - Müller-Thurgau und Grauburgunder. Ja, da ist er wieder. Ja, und die Zahlen, die habe ich jetzt alle vom Deutschen Weininstitut, die nennen rund 6.000 Hektar Anbaufläche insgesamt in Deutschland. Nur zum Vergleich, 1995 waren es noch knapp 1.800 Hektar. Also der Weißburgunder ist ein Aufsteiger der vergangenen 3 Dekaden.
Tobias
00:13:06
Ja, und ich glaube sogar auch mehr Aufsteiger als die bereits von dir genannten Rebsorten. Also nicht in den absoluten Zahlen, aber halt eben im prozentualen Anstieg. Das kann man ja jetzt beispielsweise über den Müller-Thurgau nicht sagen, der ist ja eher irgendwie ziemlich im freien Fall. Und ich glaube auch so ein bisschen, dass Weißburgunder von dem Grauburgunder-Hype profitiert hat, so ganz unbemerkt im Windschatten. Und jetzt kommen wir ja zu dem wirklich spannenden Thema, die 6.000 Hektar in Deutschland. Die klingen zwar jetzt erst mal nicht viel, aber im internationalen Maßstab auf jeden Fall. Denn Deutschland ist Weißburgunder-Weltmeister, ja! Nirgendwo sonst auf der Welt wird mehr davon angebaut. Das finde ich schon wirklich erstaunlich, denn ja, denk einfach an die Herkunft der Rebsorte aus dem Burgund. Ich hätte wirklich gedacht, dass in Frankreich noch mehr Weißburgunder angebaut wird als hier. Also wirklich spannend.
Michael
00:14:06
Ne, ne, ne, keineswegs. Du hast da vollkommen recht. Und nur das jetzt statistisch betrachtet, ich mag das ja, so noch ein wenig kurioser zu machen. Ja, Deutschland steht im internationalen Ranking, zumindest mal in diesem Ranking, muss man dazu sagen, ganz deutlich oben. Und zwar, pass auf, die folgenden 4 Weinländer, also Italien, Österreich, dann erst Frankreich und zum Schluss noch Tschechien, noch so eine Überraschung, bringen zusammen weniger Rebfläche auf als der, wie war das, Weißburgunder-Weltmeister Deutschland.
Tobias
00:14:42
Genau. Ja, also genau. Also Platz eins, aber mit Ausrufezeichen sozusagen. Aber jetzt mal Statistik hin oder her, wir haben unsere Hörerinnen und Hörer damit jetzt wirklich schon sehr, sehr lange gequält. Darfst du ja nicht vergessen, wenn wir über Weißburgunder reden, dürfen wir aber auch Weine aus dem Elsass nicht unerwähnt lassen. Also Frankreich ist zwar nicht so stark, haben wir jetzt gelernt, aber ich glaube, das Elsass tut sich dann noch mal besonders hervor. Vieles davon, von dem Pinot Blanc, landet natürlich im Crémant der Elsass, also im Schaumwein. Aber das weiß ich aus eigener Erfahrung, weil ich da schon häufig war, es gibt auch wunderbar zugängliche Easy Drinking Stillweine sozusagen aus Weißburgunder. Und ach so, genau, und dann kam ja kürzlich mal wieder eine Mail von Julian, von meiner Weinhochschulgruppe, ich glaube, in Karlsruhe. Der hat uns schon mal geschrieben. Und der hatte uns noch eine Anregung gegeben, wir sollten mal eine Folge über das Jura machen. Ist ja auch eine Appellation in Frankreich. Ja, und dann haben wir ihm geantwortet, ist eigentlich ein etwas zu nischiges Thema, ja, und da sind wir wahrscheinlich dann eher so bei Folge 100-irgendwas. Aber trotzdem in dem Zusammenhang, Jura muss ich noch loswerden, dort gibt es eben auch ganz, ganz tolle Pinot Blancs, insbesondere auch in der Appellation Arbois. Und die sind auch so ganz nach meinem Geschmack. Das ist so richtig Cool Climate, zudem werden die Weine häufig sogar so ein bisschen oxidativ ausgebaut. Das ist dann schon fast so ein bisschen wie ein Vin Naturel. Das ist eine ganz spannende Gegend. Also demnach auch noch mal danke für die Anregung in Richtung Julian. Und ja, so eine Weinhochschulgruppe, die hätte ich mir früher auch mal gewünscht. Aber die hatten wir leider nicht.
Michael
00:16:30
Ja, herzlichen Dank, Tobias Internationale, für diesen kleinen Exkurs. Ja, obgleich du uns eben den Pinot Bianco aus Norditalien jetzt sogar noch schuldig geblieben bist. Aber nun denn.
Tobias
00:16:44
Stimmt.
Michael
00:16:44
Noch einmal so eine Rückbesinnung, eine letzte Bitte auf die Weinheimat. Ja, für Rebsorten gibt es ja meist jede Menge Synonyme. Darüber haben wir ja schon öfters gesprochen. Also andere Namen für dieselbe Rebe. Das sind dann besonders alte Namen oder auch Namen, die nur in einer einzigen Region verwendet werden. Und da muss ich jetzt beim Stichwort Weißburgunder unbedingt noch den Klevner oder auch den Klävner nennen. Ja, das will ich loswerden.
Tobias
00:17:13
Ja, das ist sehr gut. Und in dem Zusammenhang muss ich jetzt noch mal unbedingt ein bisschen Werbung für Bei Anruf Wein machen und euch alle da draußen bitten, immer schön unseren Podcast zu bewerten und am besten dort auch einen Kommentar zu hinterlassen, ihm zu folgen, natürlich auf den ganzen verschiedenen Podcastplattformen, die es da so gibt, aber auch auf Facebook und Instagram bei Weinfreunde. Ja, also vielen Dank dafür schon mal, ne?
Michael
00:17:39
Ja, und auch ein ganz großes Dankeschön von mir dafür. Am liebsten sind mir übrigens eure Vorschläge für neue Folgen. Auch, wenn es nicht immer klappt, wie mit dem Jura, oder konkrete Rückmeldungen zu unserem Podcast. Das geht natürlich auch per Mail, muss man dazu sagen, und zwar an podcast@weinfreunde.de. Also, legt los!
Tobias
00:18:02
Ja, aber wir legen jetzt auch noch mal kurz mit dem Weißburgunder los. Mir ist da mal wieder was eingefallen, was wir vergessen haben. Wir müssen noch nachtragen, wie es sich eigentlich mit der Rebe im Weinberg verhält. Also wir haben ja schon erwähnt, die Rebsorte kommt gut mit Wärme zurecht. Also zumindest in Klimazonen, die nicht grundsätzlich sehr, sehr heiß sind. Doch jetzt in Zeiten des Klimawandels, kann es selbst dem Weißburgunder in den zuvor geschätzten Lagen jetzt doch zu heiß und zu trocken werden. Und ich denke, darauf werden die Winzerinnen und Winzer im Land mit der Zeit auch reagieren, oder?
Michael
00:18:37
Ja, also zum „der Weißburgunder liebt es warm", ja, passt auch, dass die dünnen Schalen bei zu feuchtem Wetter anfällig für Erkrankungen sind. Generell ist die dünne Schale so ein Punkt. Auch bei der Lese muss man den, wie sage ich mal, den Weißburgunder ein wenig streicheln und mit Fingerspitzengefühl behandeln.
Tobias
00:18:59
Das ist wieder typisch, bei der Lese streicheln. Na ja, gut. Aber ich glaube dennoch haben jetzt alle verstanden, was gemeint ist. Von daher ganz gut erklärt. Ja und damit noch mehr von dieser Folge bei euch hängenbleibt, hier noch mal der Schnelldurchgang, quasi unsere kleine Merkliste zum Weißburgunder am Schluss.
Michael
00:19:19
Der Weißburgunder gehört zur Burgunderfamilie und wurde lange als Chardonnay angesehen. Weißburgunder ist eine Mutation des Grauburgunders.
Tobias
00:19:28
In Deutschland ist er die viertbeliebteste weiße Rebsorte. Sein Anteil hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdreifacht.
Michael
00:19:36
Deutschland ist Weißburgunder-Weltmeister und kann international die größte Anbaufläche vorweisen. In Deutschland selbst sind Rheinhessen, Baden und die Pfalz die großen Drei der Rebsorte.
Tobias
00:19:50
Weißburgunder zeigt schöne Aromen von Pfirsichen, Birnen und Zitrusnoten. Die besten Exemplare zeigen zudem mineralische Töne, die die moderate Säure unterstützen. Und häufig gesellen sich auch feine, nussige Eindrücke hinzu.
Michael
00:20:03
Ja gut, Tobias, danke. Ich hoffe, du hast jetzt nicht wieder was vergessen.
Tobias
00:20:08
Nein, jetzt bin ich wirklich durch mit meinen Punkten. Keine, keine Sorge.
Michael
00:20:12
Ah, super. Ja, dann kann ich ja jetzt endlich wieder meiner Freude Ausdruck verleihen, dass es schon bald wieder heißen wird.
Tobias
00:20:20
Bei Anruf.
Michael
00:20:22
Wein.