Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Echt dufte: Aroma-Rebsorten

07.03.2023 19 min Weinfreunde.de

Zusammenfassung & Show Notes

Michael und Tobias schärfen in dieser Folge eure Sinne, denn es geht um eine besonders intensiv duftende Gruppe von weißen Rebsorten, die sogenannten Aroma-Rebsorten, auch Bukettsorten genannt. Diese erleben in letzter Zeit eine wahre Renaissance – insbesondere in Deutschland. Welche Rebsorten zu den Nasenschmeichlern gerechnet werden, und welche Aromen sie vorweisen, verrät diese gewohnt lehrreiche und unterhaltsamen Folge von „Bei Anruf Wein“.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:10
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Dass mithilfe der alkoholischen Gärung aus Trauben etwas ganz Wunderbares entsteht, unterstreicht unser Podcast folge für Folge. Der Geruch eines Weines hat dabei einen ganz besonderen Reiz. In dieser Folge widmen sich Michael und ich Weißweinrebsorten, die sich durch einen intensiven Duft hervortun. Die sogenannten Aromarebsorten, auch Bukettsorten genannt, sind also echt dufte. Ja, gutes Stichwort. Dufte finden wir es nämlich auch, wenn ihr den Bei Anruf Wein-Podcast abonniert und ihm eine Bewertung gebt. Viele haben das schon getan und dafür möchten sich Michael und ich an dieser Stelle herzlich bedanken. Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:01:04
Mir ist so komisch zumute, ich ahne und vermute, heute liegt was in der Luft. Ein ganz besonderer Duft.
Tobias
00:01:14
Ne, ne, ne, nicht ernsthaft, bitte, bitte. Ja, ich hatte doch erst in der Jubiläumsfolge darum gebeten, dass du bitte nie mehr, einfach nie mehr im Podcast singst. Ja, also bitte, bitte.
Michael
00:01:25
Ach. Das ist wieder mal typisch, weißt du? Ich biete hier alles auf, mach mich zum Deppen, um den perfekten Einstieg in unsere heutige Folge zu finden. Und du hältst dich da mit der B-Note meines Vortrags auf?
Tobias
00:01:37
Also zunächst mal dachte ich ja, dass die Folge zum Thema Kaffee und Wein erst noch kommt, und das ist außerdem irgendwie dann so ein bisschen Schleichwerbung, ach, keine Ahnung. Aber im Ernst. Ja, Entschuldigung, war nicht so gemeint. Und ja, ja, du hast mit deinem lerchengleichen Gesang das Thema bestens eröffnet, denn wir sprechen ja über Bukettsorten, also Rebsorten, die einen besonders intensiven Duft aus dem Glas strömen lassen. Und diese auch Aromarebsorten genannte Gruppe, die erlebt in letzter Zeit eine wahre Renaissance.
Michael
00:02:15
Ja, ja, siehste, geht doch. Genau, wir sprechen dabei aber nur über weiße Rebsorten. Das kann man direkt am Anfang mal klarstellen. Und vielleicht sage ich auch mal was zu diesem eher sperrigen Begriff Bukettrebsorten. Ja, mit diesem Doppel-T. Also der französische Wortursprung Bouquet klingt direkt viel besser als die eingedeutschte Form. Und das erinnert uns ja auch an was, Bouquet. Aber erst mal meint Bouquet einen Strauß ins ganz Besondere einen Blumenstrauß, eine Zusammenstellung von Dingen. Und damit spielt der Begriff direkt sehr schön auf den Geruch des Weines an, auf den Duft, wie Blumen. Ja, und gleichzeitig aber auch auf eine Mischung. Es ist nicht nur ein Duft, sondern es ist ein Strauß und verschiedene Düfte, die da zusammenfinden, also. Und, darf man auch nicht vergessen, Bouquet wird ja bis heute als Wort für die Nase, also für die zu riechenden Aromen beim Wein verwendet.
Tobias
00:03:14
Wow, also das hast du jetzt wirklich schön erklärt, muss ich ja wirklich mal sagen. Und ich bevorzuge ja persönlich sowieso eher die Bezeichnung Aromarebsorten, also ganz unfranzösisch. Und zudem macht ja der Begriff Aromarebsorte auch sofort deutlich, worum es eigentlich geht, ja. Und noch ein ganz bisschen weinerlich ergänzt: Wir sprechen dabei nur über sogenannte Primäraromen von Wein, also Aromen, die direkt der Rebsorte und auch der alkoholischen Gärung zuzuschreiben sind, ohne etwa den Einfluss von Holzausbau, malolaktischer Gärung oder eben Reifetönen. Aber jetzt mal konkreter: Welche weiße Rebsorten haben sich denn dieses besondere Prädikat durch ihren tollen Duft verdient?
Michael
00:03:57
Tja, also darauf gibt es, wie so oft beim Thema Wein, eben keine so ganz verbindliche Antwort. Es gibt keinen offiziellen Katalog, der sagt, das sind die Bukettrebsorten, die Aromarebsorten. Jedoch finden sich in den allermeisten Quellen folgende Rebsorten: Scheurebe, Muskateller, Gewürztraminer und Rivaner, also Müller Thurgau. Manche zählen auch Sauvignon Blanc und selbst Riesling dazu. Ja, zu beiden Letzteren haben wir ja schon eine eigene Folge gemacht. Da kann man mal reinhören. Das lassen wir mal, ja?
Tobias
00:04:32
Ja, genau. Die können wir dann mal jetzt ruhig ausklammern in dieser Folge. Nicht zuletzt, weil die anderen von dir genannten Rebsorten für mich einen ganz besonderen Reiz haben. Denn so wirklich oft hat man diese Weine ja nicht im Glas. Also ich zumindest nicht. Auch, wenn aktuell diese Rebsorten ja ein bisschen an Popularität gewinnen. Aber es sind ja schon noch so ein bisschen Außenseiter.
Michael
00:04:53
Ja, das stimmt. Also bei mir auch nicht oft im Glas. Aber pass auf, wir nähern uns jetzt mal dem Thema ganz einfach an. Ich sage mal, bei Muskateller und bei Gewürztraminer verrät ja bereits der Name etwas über den Geruch, der uns da erwartet, oder?
Tobias
00:05:09
Ja, absolut. Bei einem Muskateller denkt man ja nicht nur an den Geruch von Muskat, er ist in den meisten Weinen der Rebsorte auch wirklich nachzuriechen. Ähnlich wie beim Gewürztraminer. Ja, der erinnert mich zwar aromatisch immer an Litschi, also ist für mich so total offensichtlich bei Blindverkostung, aber spätestens, wenn er von Schieferböden aus dem Elsass stammt, dann hat er eben auch diese typische Würznote. Das ist kein Zufall, wenn eine Rebsorte so heißt. Und beim Thema Scheurebe, ja, da erwarte ich jetzt eigentlich mal deinen Ansatz, weil das ist eigentlich so ein Kapitel, das ist wie für dich auf den Leib geschneidert.
Michael
00:05:48
Weil ich so scheu bin, ja, meinst du, nicht? Ja, gerne doch. Du preschst ja jetzt auch schon wieder so ordentlich vor. Mal ganz langsam, bitte. Also, der Name geht auf Georg Scheu zurück, der 1916 in der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey Riesling und - Achtung - die Buketttraube miteinander kreuzte. Heraus kam die besonders aromatische Scheurebe. Und auch interessant: Georg Scheu wollte damals gar nicht den Bezug zu seinem Namen und nannte die Rebsorte ganz technisch-deutsch sämling 88.
Tobias
00:06:28
Oh Gott, oh Gott!
Michael
00:06:29
Es ist wirklich so, ja. Den Namen Scheurebe bekam die Sorte erst nach seinem Tod. Da konnte er sich jetzt nicht mehr wehren. Und nicht zu verschweigen. In der Zwischenzeit gab es auch mal einen NS Gauleiter, der Namenspatron war. Da hieß das ganze nämlich Dr.-Wagner-Rebe. Na ja, lassen wir die Zeit mal hier raus. Mach mal weiter, bitte, jetzt.
Tobias
00:06:54
Ja, also, da hast du ja wirklich fast alles erzählt. Vielleicht noch ergänzend, mit rund 1.400 Hektar Rebfläche in Deutschland ist sie, ja, die wichtigste Aromarebsorte des Landes zwar, aber natürlich immer noch nicht so wirklich weitverbreitet. Und muss man auch noch sagen, über die Hälfte des Scheurebe-Bestands gedeiht in Rheinhessen. So, aber jetzt müssen wir ja auch mal was zu dem Duft, zu dem Bouquet auch sagen. Dieser Duft ist nämlich bei der Scheurebe wirklich überraschend, also ungewöhnlich eigentlich für eine weiße Rebsorte, lässt sich hier schwarze Johannisbeere erschnüffeln. Das kenne ich eigentlich nur von Cabernet Sauvignon. Und auch exotische Früchte wie Mango und Passionsfrucht lassen sich entdecken. Das finde ich, wenn man das schon sich allein vorstellt, ja, das ist wirklich interessant.
Michael
00:07:46
Ja, ich sag nur die exotischen Noten, die du gerade angesprochen hast. Mango-Passionsfrucht, nur mal so als Beispiel. Das ist ja auch der Grund, warum manche die Scheurebe deutschen Sauvignon Blanc nennen. Ja, also diese Analogie ist da schon gegeben. Und an der Stelle, sorry, kleine Eigenwerbung, müssen wir den Hörerinnen und Hörern jetzt auch mal sagen, im Weinfreunde-Magazin der Artikel zur Scheurebe ist lohnenswert.
Tobias
00:08:13
Stimmt.
Michael
00:08:14
Ja, also die nächste Rebsorte im Bunde, die Werbung ist vorbei, die nächste Rebsorte im Bunde ist da ebenfalls zu finden, nämlich Rivaner. Der gehört schließlich auch dazu. Den populäreren Namen der Rebsorte, den traue ich mich jetzt fast gar nicht zu erwähnen, denn die Weine daraus sind eigentlich eine Art deutsches Sorgenkind, ja fast schon ein Trauma des deutschen Weinbaugebietes.
Tobias
00:08:40
Ja gut, dann bin ich jetzt mal mutig. Müller Thurgau! Ja, immer noch die weiße Rebsorte, die in Deutschland nach Riesling am zweithäufigsten angebaut wird. Ja, das muss man sich durchaus mal reinziehen. Aber auch mit einem atemberaubenden Rückgang in den vergangenen 25 Jahren hat sich die Rebfläche schlichtweg halbiert. Und ja, da muss ich die Frage einfach mal dir stellen: warum eigentlich?
Michael
00:09:08
Ja, das ist wirklich eine Geschichte, wie man sie immer wieder in vielen Weinregionen weltweit antrifft. Ja, also pass auf, aus Müller Thurgau entstanden lange eher, sagen wir mal, schlicht gemachte Schoppenweine für den alltäglichen Hausgebrauch, ja, die heute einfach etwas aus der Zeit fallen, die will keiner mehr. Ja, dagegen sind zum Beispiel Grauburgunder und Weißburgunder im selben Zeitraum ungeheuer angewachsen von ihrer Bedeutung. Schaut zum Beispiel einfach nur mal in unser Sortiment.
Tobias
00:09:41
Ja, das stimmt. Ja, aber das Ende dieser Trauergeschichte haben wir ja in anderen Anbaugebieten schon erlebt. Da haben einfach ambitionierte Winzerinnen und Winzer dafür gesorgt, dass diese Rebsorte wieder aufgelebt ist. Die haben mit viel Herzblut und Leidenschaft und natürlich durch strenge Selektion des Traubenmaterials und eine strikte Begrenzung der Erträge dafür gesorgt, dass daraus einfach richtig gute Weine entstehen. Denn das muss man ja mal sagen, Müller Thurgau ist ja nicht per se eine schlechte Rebsorte. Das ist ja Quatsch.
Michael
00:10:13
Ne, ne, aber weißt du, das Image war halt irgendwann ruiniert. Kann man das, glaube ich, sagen. Und deshalb hat man sich ja auch dann eines Synonyms der Rebsorte bedient, das nicht mehr diese ganzen Altlasten des Müller Thurgaus mit sich schleppt. Und - Bupp - war der Rivaner geboren.
Tobias
00:10:33
Ja, und das ist ja wirklich kurios, denn das Synonym, das ist ja eigentlich falsch. Denn Rivaner geht auf die Vermutung zurück, dass Müller Thurgau aus der zufälligen Kreuzung von Riesling und Silvaner entstand. Totaler Humbug, wie man mittlerweile weiß, aber dem Absatz der wirklich gut gemachten Weißweine ist es eben zugutegekommen.
Michael
00:10:58
Hm, also demnach keine Scheu. Ah ne, Quatsch, der kommt jetzt zu spät, der Witz. Ne, aber Müller Thurgau, das ist auch wieder so eine Kombination aus Zuchtanstalt für Rebsorten und dem, der es gezüchtet hat. Nur mal so am Rande. Und dieser Müller Thurgau aka Rivaner, ja, gehört eben nicht ohne Grund zu den Bukettsorten. Ja, der Duft, gut gemachter Vertreter, erinnert so an, ich sag mal, reife Pfirsiche, auch so was Florales, so Rosen, Zitrusfrüchte und - Achtung - ein bisschen Muskat rieche ich dann auch immer.
Tobias
00:11:36
Ja, das klingt doch wirklich hervorragend. Also den Duft habe ich geradezu in der Nase. Da sollte man keine Berührungsängste mehr haben. Das ist absolut so. Ja, und damit sind wir jetzt ja quasi schon bei der 3. Rebsorte angelangt, die mit einem ganz besonderen Duft aufwartet. Ja, kann ich nämlich auch, dem Gewürztraminer. In Deutschland, wenn man so auf die Rebfläche schaut, eine echte Rarität, aber eben auch mit ordentlich Zuwachs an Rebfläche. Vor allem in Rheinhessen, der Pfalz oder in Baden am Kaiserstuhl findet man sie immer häufiger, und natürlich im französischen Elsass. Da ist Gewürztraminer eine feste Größe, sowohl trocken als auch restsüß ausgebaut, war ich erst vor Kurzem. Lohnt sich.
Michael
00:12:23
Stopp, stopp, Stopp! Da spring doch in Sachen Gewürztraminer und Deutschland nicht ganz so kurz, bitte. Du warst sofort im Elsass jetzt. Im pfälzischen Weindorf Rhodt steht nämlich ein Gewürztraminerberg, ja was heißt, der steht da, den gibt es da, der angeblich 400 Jahre zählt.
Tobias
00:12:42
Hui!
Michael
00:12:43
400 Jahre, ne? Also Beweis dafür, dass Gewürztraminer schon eine der ältesten, auch heute noch angebauten Rebsorten in Deutschland ist, ja.
Tobias
00:12:51
Wow, das wusste ich auch noch nicht.
Michael
00:12:53
Außerdem belegen historische Dokumente, du weißt, ich kenn mich da aus, die Existenz der Sorte bereits im 16. Jahrhundert. Damals gab es sogar eine offizielle Anbauempfehlung für diese Sorte. Ja, das kennen wir ja auch oft, dass man gesagt hat, wir bringen was mit, und dazu gehört eine Rebsorte. Und so war das damals auch.
Tobias
00:13:14
Ja, holla, was du da an Wissen noch zum Gewürztraminer auspackst, ist ja beeindruckend. Wusste ich auch noch nicht. Aber wir gehen jetzt mal ganz schnell auf die Charakteristik von Gewürztraminer in Sachen Aroma, Bukett oder auch Bouquet ein, denn das klingt ja geradezu himmlisch. Pass auf: Rosenduft, Veilchen, Honig und Marzipan finden sich in den Gewürztraminer Weinen. Und ich habe es ja vorhin schon gesagt, für mich persönlich in Blindproben immer wieder Litschi, Litschi, Litschi. Ja, auch wenn das eine Frucht ist, die jetzt irgendwie so zu Gewürztraminer gar nicht so passt. Aber das Würzige, glaube ich, kommt dann eher von der spezifischen Bodenbeschaffenheit bei Gewürztraminern im, wie gesagt, im Elsass. Das habe ich jetzt so eigentlich der Rebsorte nie zugeordnet.
Michael
00:14:06
Aber jetzt noch mal Elsass Gewürztraminer, hat der Gewürztraminer nicht auch etwas mit dem Weinörtchen Tramin in Südtirol zu tun? Oder ist das jetzt zu sprachlich gedacht?
Tobias
00:14:19
Ja, ja, ja, ja, da wird es jetzt wirklich ein bisschen kompliziert. Habe ich nämlich auch lange gedacht. Tramin, Südtirol, Gewürztraminer, ist ja logisch. Ich versuche es mal möglichst einfach zu erklären. Also Gewürztraminer ist die aromatischere Variante oder auch Spielart der Rebsorte Savagnin. Also nicht Sauvignon Blanc, sondern Savagnin. Diese wurde wiederum durch DNA-Analysen mittlerweile mit Traminer gleichgesetzt. Eine Rebsorte, die wiederum erstmals im 13. Jahrhundert im Örtchen Tramin Erwähnung fand. Und das ist irgendwie alles eine recht große Gruppe mit ganz vielen Varianten und Ausprägungen, diese Traminer Rebsorten. Deswegen nur ganz kurz um, also mit Gewürztraminer hat Tramin im Alto Adige eigentlich nicht sehr viel zu tun.
Michael
00:15:11
Eigentlich wäre das ja jetzt mein Part gewesen. Also da hast du jetzt.
Tobias
00:15:14
Ja, das stimmt.
Michael
00:15:15
Da hast du dich jetzt von einer Seite gezeigt, die kenne ich jetzt so gar nicht. Aber Savagnin, ja, das taucht übrigens auch in unserer Sauvignon Blanc-Folge auf, da kann man noch mal reinhören. Passt also schon. So, aber jetzt beim Stichwort Rebsorten mit den vielen Varianten sind wir jetzt eigentlich auch schon bei der letzten Bukettrebsorte, über die wir reden müssen, nämlich dem Muskateller oder auch Muscat genannt. Ja, wenn ich das richtig im Kopf habe, sind es über 200 Spielarten, die es weltweit von dieser Rebsorte gibt. Ja, die sind irgendwie alle miteinander verwandt. Das macht ganz, ganz deutlich, dass es sich hier um eine sehr, ich sage mal, alte Rebsortenfamilie handelt, um so eine richtige Dynastie, ja. Und im Übrigen soll sie erstmals in Kleinasien kultiviert worden sein. Also das ist für uns jetzt irgendwie ganz, ganz alte, alte Welt, ja.
Tobias
00:16:16
Irre. Da wird die Zuordnung schwierig. Also Muskateller ist demnach auch nur so eine Art Überbegriff. Und der französische Begriff Muscat ist nicht, das muss man vielleicht jetzt auch mal sagen mit Muscadet zu verwechseln. Das ist nämlich wiederum eine Region und da spielt Muscat als Rebsorte überhaupt keine Rolle. Das ist dann, glaube ich, diese Melon de Bourgogne oder so, aber egal. Hierzulande dominiert der gelbe Muskateller, wenn auch eben auf sehr kleiner Rebfläche, die überwiegend in der Pfalz, Baden und auch in Württemberg zu finden ist. Zu den weiteren bekannten Varianten dieser Sorte, die man dann eben auch mal auf einem Etikett entdeckt, zählen dann Roter Muskateller, Goldmuskateller oder auch Rosenmuskateller. Im Übrigen dann auch schon wieder ein Hinweis auf das Aroma. Stichwort Rosenmuskateller. Ja, überhaupt, da ist einfach bei diesen Weinen der Name Programm. Ja, hier geht es um diese typische Muskatnote, dass das kann man bereits in den Beeren sogar wahrnehmen. Es gibt aber noch mehr auf die Nase bei den Muskatellern und zwar so was wie Holunderblüten, auch exotische Früchte schreibt man denen manchmal zu. Ja, und diese floralen Dinge, von denen du gesprochen hast. Ja. Wahnsinn. Also ich fand, das war jetzt schon ein ziemlich ambitionierter Ritt durch diese ganzen Bukettsorten. Und diese ganzen Düfte habe ich jetzt wirklich förmlich in der Nase, ja. Und ich glaube, nach dem Telefonat muss ich mal in die Praxis umsteigen. Ja, gar nicht sicher, ob ich da jetzt was Passendes im Keller habe.
Michael
00:17:55
Gib mir einfach Bescheid. Hier bei uns im Sortiment gibt es zumindest zum Thema Scheurebe eine richtig gute Auswahl. Kann ich nur empfehlen. Aber jetzt sag mal, so wie ich dich jetzt kenne, fehlt mir irgendwie noch, also ich sag mal, wir haben die Hörerinnen und Hörer noch gar nicht aufgefordert, dem Podcast zu folgen und eine Bewertung abzugeben. Hey Baby, dein Part!
Tobias
00:18:20
Ja, das war jetzt mal eine ganz charmante Überleitung. Ja, aber es stimmt natürlich. Also liebe Leute, egal ob bei Apple Podcasts oder Spotify oder wo auch immer, unterstützt bitte den Bei Anruf Wein-Podcast. Das würde uns wirklich super freuen.
Michael
00:18:36
Super freuen ist ein gutes Stichwort zum Schluss, lieber Tobias, denn ich freue mich schon super darauf, wenn es wieder heißt.
Tobias
00:18:46
Bei Anruf.
Michael
00:18:48
Wein.