Katastrophal: die Reblaus schlägt zu
22.03.2022 21 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
Geradezu filmreif: Ende des 19. Jahrhunderts hätte ein Krabbeltierchen namens Phylloxera fast den gesamten Weinbau in Europa zerstört. Und auch heute noch sorgt die Reblaus für Kummer unter Winzern. Michael und Tobias wissen davon zu berichten und klären zudem die brennende Frage, wie es damals gelang, das Schlimmste zu verhindern. Einigen können sie sich dabei nur auf Südamerika.
RIESLING VON WURZELECHTEN REBEN
WEINFREUNDE PODCAST HOMEPAGE
Ton und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Von der Reblaus haben bestimmt schon viele gehört, sich aber noch nie so recht
mit dem Thema beschäftigt.
Was klingt wie ein ungefährliches Krabbeltierchen, hätte Ende des 19.
Jahrhunderts fast den Weinbau in ganz Europa ausgelöscht.
Aus welchem Grund dies nur fast geschah, warum die Reblaus heute noch eine
Bedrohung darstellt und was es in diesem Zusammenhang mit dem Begriff
„Wurzelecht" auf sich hat, kläre ich mit Michael in folgendem Telefonat.
Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Hm, hallo Tobias, da bist du ja schon.
Hör mal, magst du eigentlich gruselige Geschichten?
Weiß ich nicht.
Nee, ich muss ja heute aber was Gruseliges erzählen.
Also eigentlich ist das so eine Story mit einer echten Bestie, mit viel
Katastrophe und Zerstörung und ähnlich wie bei
Godzilla und Tarantula kann man sich das vorstellen.
Denn dieses Ungeheuer, von dem ich rede, hätte fast eine komplette Branche, ach
was, Branche, eine jahrtausendealte Kultur
erwischt, dahingefegt.
Ja, also tatsächlich ein regelrechtes Monstermovie, aber überraschenderweise
bis heute noch nicht verfilmt.
Monstermovie? Was für einen Film fährst du denn jetzt?
Sind wir jetzt noch Bei Anruf Wein oder schon in irgendeinem Hollywood B-Movie?
Also ich muss jetzt mal hier ein bisschen Sachlichkeit für die lieben
Zuhörerinnen und Zuhörer reinbringen.
Ja? Also, sehr geehrte Damen und Herren, heute geht es um die Reblaus und den
riesigen Schaden, den sie weltweit, aber vor allem in den
europäischen Weinanbaugebieten angerichtet hat.
Also um ein Insekt namens Phylloxera alias Daktulosphaira vitifoliae, die
vernichtende Reblaus.
Ja, daher geht es jetzt erst einmal um eine Expedition ins Tierreich und damit
auch um das Thema Schädlinge.
Oh, vielen Dank jetzt für deine Einführung.
Und ich habe gar nicht geahnt, dass du so eine Art Grzimek-Talent jetzt hier
hast.
Aber ich muss dann doch noch mal - Monstermovie - darauf hinweisen, es geht
jetzt nicht um irgendeinen Schädling.
Es heißt ja tatsächlich Reblauskatastrophe.
Und nur mal so kurz und knapp für das Szenario und das zukünftige Drehbuch.
Also bis heute gibt es keine Therapie, kein Pflanzenschutzmittel oder gar
nichts, das gegen diese Reblaus hilft.
Und dieses Ungeziefer, entschuldige bitte den Ausdruck, überfällt uns immerhin
schon um 1860.
Also noch mal übersetzt, das sind jetzt 160 Jahre her.
Übrigens, jetzt muss ich den Historiker doch noch mal raushängen lassen,
wahrscheinlich gelangen die Eier der Reblaus von der amerikanischen Ostküste
nach London und von dort nach Frankreich.
Ja, und da nimmt dann das ganze Malheur seinen Anfang und das Monster schlägt
gnadenlos zu.
Uiuiui. Ja, und da muss man ja auch mal sagen, meines Wissens nach hat man sogar
unsere geliebte Côtes-du-Rhône in Verdacht, ja, wenn es um den ersten Nachweis
der Reblaus in Europa geht.
Und jetzt überlegt nur noch mal, was das eigentlich für eine Ironie des
Schicksals ist, wenn du an das Jahr 1855 denkst, weil da wird ja die
heute noch gültige Klassifizierung der Médoc-Spitzenweingüter vorgenommen.
Guter Hinweis, ja.
Wir erinnern uns ja an unsere Bordeaux-Folge mit Cédric Garraud.
Und keine 10 Jahre später macht die Reblaus alles zunichte.
Da gab es einfach keine Trauben mehr, die in den klassischen Cuvées hätten
landen können.
Der Großteil der Rebstöcke ist nach und nach einfach abgestorben.
Das muss man auch dazu sagen.
Das ist jetzt ein kleines Monster, aber ein sehr tückisches Monster.
Denn zunächst befällt die Reblaus erst mal, in Anführungszeichen bitte zu
verstehen, nur die Blätter, dann ist das Biest in seiner, jetzt mache ich mal
den Grzimek Fortpflanzungsphase.
Ja, und der Schaden am Blattwerk ist sogar noch verkraftbar für die Rebe.
Doch anschließend greift die Reblaus auch die Wurzeln des Weinstocks an und
damit ist dann tatsächlich das Todesurteil gefällt.
Der Schädling sorgt nämlich dafür, dass die Wurzeln nicht mehr richtig Wasser
und Nährstoffe aufnehmen können.
Die verhungern quasi.
Und jetzt einfach eine neue Rebe zu pflanzen, die alte herauszureißen, eine
neue zu pflanzen, ist ja keine Lösung, denn es gibt ja keine Lösung.
Also für viele Winzerinnen und Winzer damals in Europa schien die Lage
tatsächlich ausweglos.
Ja, das mag man sich heute gar nicht mehr so vorstellen können.
Und ich kenne Zahlen, die von einem Ausfall von über 70 % in den europäischen
Weinregionen reden.
Und über dem Rest hing ja dann das Damoklesschwert bereits, denn die
Verbreitung, die war nicht mehr aufzuhalten.
Und du hast es ja schon gesagt, man fand einfach kein Mittel gegen diesen
Schädling.
Ende der 1860er-Jahre tauchte die Reblaus in Österreich auf und dann war es im
Grunde genommen schon klar.
In Deutschland war sie dann Mitte der 1870er angekommen.
Da ging es dann richtig los.
Aber man muss auch dazu sagen, es gibt schon deutliche Unterschiede.
Auch je nach Land und selbst nach Regionen.
Denn wir wissen auch, 1900 ungefähr landete die Reblaus sogar in Südafrika und
Südamerika.
Aber eben nicht überall, sondern nur sehr partiell.
Chile, Chile, Chile!
Ich weiß es.
Chile, Chile?
Ja, in Chile gibt es Anbaugebiete, die bis heute reblausfrei sind und dann mit
sogenannten wurzelechten Reben auch bestückt sind.
Ja, Chile, okay.
Also ich hatte jetzt eher Argentinien im Kopf, aber na ja, das können wir jetzt
noch mal irgendwie überprüfen.
Noch so eine Ironie des Wein-Schicksals in dem Zusammenhang übrigens, wenn wir
an die klassischen Bordeauxsorten denken, Cabernet Sauvignon, Merlot, aber
natürlich auch Malbec, dann gibt es heutzutage sozusagen wurzelechte Exemplare
dieser Rebsorten nur in, na ja, sagen wir jetzt
mal Südamerika, auf jeden Fall.
Ja, die sind quasi originaler als die heutigen Reben in Frankreich, denn die
wurden einfach vor der Reblauskatastrophe schon
exportiert. Ja, und darin steckt jetzt auch noch mal ein ganz wichtiger
Hinweis.
Genau. Man muss sich nämlich mal genau anschauen, in welchen Regionen taucht die
Reblaus nicht auf und was haben diese Regionen uns zu erzählen?
Also zum Beispiel wissen wir jetzt, die Reblaus mag keine Höhenlagen.
Ja, die Reblaus mag aber auch keine sandigen Böden.
Und die Reblaus mag keine schiefergeprägten Böden.
Stichwort Mosel.
Kommen wir mal dazu. Und bei Chile...
Argentinien, mhm.
...kommt jetzt noch hinzu, dass auf der einen Seite die hohen, kalten Bergketten
alles abschotten und auf der anderen Seite der große, weite Pazifik,
also die Insel der Wurzel echten Glückseligen.
Ja, also sehr schön Argentinien jetzt beschrieben, aber das lassen wir jetzt
mal.
Aber wir müssen jetzt ja langsamer an den Punkt kommen, wo wir den Hörerinnen
und Hörern auch verraten, wie es dann eigentlich doch der europäische Weinbau
noch geschafft hat, also sozusagen das Happy End.
Und dazu lass uns jetzt mal generell nach Amerika gehen, denn da liegt ja
sozusagen die Lösung.
Du hast ja schon berichtet, dass sozusagen die Wurzeln allen Reblaus-Übels aus
Amerika kommt und die
ersten Reblauseier wohl von dort, einfach an der Kleidung von Menschen
anhaftend, eingeschleppt wurden.
Doch während in Europa die Katastrophe bei denen zur Art Vitis vinifera
gehörenden Reben ihren Lauf nahmen, blieben die weniger edlen
amerikanischen Weinreben davon verschont.
Und zwar schon immer.
Man fand nämlich heraus, dass die Wurzeln der sogenannten Amerika-Reben sich an
den Einstichstellen ja mit so einer Art Korkbildung
helfen konnten und sich dadurch eben erfolgreich wehren konnten.
Und so kam quasi aus Amerika nicht nur die Reblaus zu uns, sondern dort lag
eben auch gewisser Weise die Rettung für die
Reblauskatastrophe in Europa.
Okay, ich zögere jetzt das Happy End noch mal ein bisschen hinaus, weil das
nenne ich jetzt mal Ironie an dieser ganzen Geschichte, an diesem Monstermovie.
Also der Kork, der irgendwann einmal den Wein in der Flasche beschützen wird,
wird schon ganz früh zum Hero gegen die Reblaus.
Toll, oder?
So, und damit ist eigentlich auch schon der Ausweg benannt, denn die gesamte
Weinwelt setzt angesichts der nach wie vor, bis heute gilt das,
bestehenden Reblausdrohung, ja, eben auf diese amerikanische Wurzel.
Man setzt seine edlen Weinreben, vitis vinifera einfach auf die resistenten
amerikanischen Wurzeln und nimmt so der
Reblaus die Lebensgrundlage oder Unterlage, heißt es für alle Besucherinnen und
Besuchern der Rebschule.
Ja, aber das erklärst du uns gleich noch mal, denn was ist denn jetzt
eigentlich wurzelecht, wie es immer so schön heißt?
Und hat das Einfluss auf den Geschmack des Weines?
Also, gib uns jetzt noch mal eine Unterlage.
Ja, aber jetzt lass mich das zuerst noch mal zusammenfassen, was du gesagt hast.
Ja, das muss man sich ja mal klar machen.
Man spricht heute davon, dass ungefähr 90 % aller Reben in Europa auf
amerikanischen Wurzeln stehen, also diesen sogenannten
Unterlagen. Das heißt, die Winzer haben diese Rebstöcke damals einfach auf
amerikanische Wurzeln gepfropft und dadurch ist es eigentlich
dann gelungen, zu diesem schon angekündigten Happy End zu kommen, dass es den
europäischen Weinbau überhaupt noch heute gibt.
So, und jetzt noch mal mit dem besseren Geschmack von Wein von wurzelechten
Reben.
Ja, weil das ist wirklich so eine Gretchenfrage.
Und mir persönlich fällt es jetzt wirklich schwer, da Stellung zu beziehen.
Die, die da so ganz von überzeugt sind, die sagen natürlich, die wurzelechten
Reben, die brächten schon weniger Ertrag, der dafür aber hochwertiger ist.
Die Trauben, die sind locker, beeriger, die sind auch gesünder.
Und gerade die sozusagen wurzelechten Reben werden auch deshalb die besseren
Terroir-Einfänger, weil sie eben tief verwurzelten und so die ganze
Tiefe des Bodens auch aufnehmen könnten.
Also Stichwort Mineralität.
Ja, das hört sich jetzt für mich erstmal sehr plausibel an, aber mir persönlich
und damit bin ich bestimmt auch nicht ganz alleine fehlt da einfach der
sensorische Vergleich.
Ich kann das nicht wirklich beurteilen.
Und überhaupt, wie alt müssen diese Reben eigentlich sein, dass sie wirklich
aus der Zeit vor der Reblauskatastrophe stammen?
Also du sprachst ja mal von 160 Jahren, das ist jetzt schon sehr, sehr, sehr
alt, oder Vieilles Vignes oder alte
Reben, meinst du nicht?
Ja, prinzipiell gebe ich dir da recht, aber es gibt natürlich diese Unterschiede
nach Regionen.
Und jetzt mal ganz persönlich unter uns beiden.
Also ich dachte ja immer, dass ich es sei, der die Gedächtnislücken hätte.
Aber ja.
Stimmt ja auch.
Ja, eben nicht. Jetzt pass mal auf, denn wir beide standen schon einmal vor
einem Rebstock, der, sagen wir mal, mindestens 120 Jahre
alt war. Und das war, ich helfe dir jetzt mal an dieser Stelle, auf unserer
Reise nach Nordspanien im Anbaugebiet Valdeorras, war das.
Oh, das reimt sich schön.
Der Anblick war damals, ist wahrscheinlich immer noch, ungeheuer beeindruckend,
denn diese Arme der Rebe, ja, die waren schon wie die von einem
Schwergewichtsboxweltmeister. Also erinnere dich mal, und die mussten ja
teilweise auch schon abgestützt werden.
Ja, da hast du natürlich recht.
Und Stichwort Gedächtnislücken.
Ich kann mich wenigstens jetzt noch dran erinnern, dass es die Rebsorte Godello
war, aus der diese wunderbaren Weißweine aus Nordspanien entstehen.
Und ich kann mich sogar noch an den Namen des Mannes erinnern, mit dem wir
damals durch die Weinberge gingen.
Ich brauchte jetzt nur so ein bisschen, bis das alles zurückkam.
Das, ne, das war nämlich, das war nämlich Luis, und der berichtete, dass man
sich diesem Exemplar nur sehr vorsichtig nähern
dürfte, denn der ebenfalls schon sehr betagte Weingut-Senior ich nehme jetzt
mal an, er war noch unter 120 der,
ja, der nehme das mit dem Schutz dieses Rebstockes sehr ernst und sei auch oft
mit dem Jagdgewehr unterwegs.
Das hat uns damals schon direkt ziemlich eingeschüchtert.
Ja, stimmt, Aber ich muss dich jetzt auch noch mal einschüchtern.
Und zwar, ich muss noch einmal an deine Gedächtnisleistung erinnern.
Oh, nicht schon wieder.
Doch, du bist uns ja noch eine Antwort schuldig.
Ich habe ja nach dem geschmacklichen Unterschied gefragt noch mal und da hast
du dich so ein bisschen gedrückt, weil dir der Vergleich fehlt.
Wenn ich hier in meine Notizen schaue, dann steht hier, dass der Weinlakai mal
einen Wein des Weinguts
Rebenhof empfohlen hat, und zwar heißt der von wurzelechten Reben.
Stimmt.
Ein Riesling von Johannes Schmitz übrigens noch mal, um dir zu helfen.
Und da du den Wein so empfohlen hast, kannst du uns doch auch bestimmt noch mal
ein bisschen mehr darüber erzählen.
Was heißt denn jetzt da eigentlich wurzelechte Reben?
Ja, also erst mal muss ich mich wirklich fragen, was ich dir heute wohl getan
habe, dass du jetzt ständig auf meiner Gedächtnisleistung so rumhackst, gibt es
ja gar nicht.
Ich mache meine Arbeit, nicht mehr.
Ja, ja, ja. Nee, Du willst nur ablenken.
Aber wir lassen das mal!
Du hast natürlich recht, ne?
Rebenhof riesling von wurzelechten Reben.
Das ist ein Riesling von der Mosel.
Genauer gesagt sogar aus der bekannten Steillage Ürziger Würzgarten.
Haben wir übrigens, glaube ich, in unserer Folge zu den kuriosen Namen von
Weinlagen vergessen, ne?
Da wurde nämlich früher viele Kräuter gepflanzt und daher eben der Name
Würzgarten.
Aber jetzt schweife ich schon so ab, wie du das eigentlich machst.
Also pass auf, auf jeden Fall ist der Boden, auf dem diese wurzelechten Reben
stehen, sehr gesteinsreich und zerklüftet und da
bekommt einfach die Reblaus keinen guten Halt.
Du hattest ja auch schon das Beispiel sandiger Boden genannt, da ist das
genauso.
Und daher experimentiert Johannes Schmitz hier schon lange mit wurzelechten
Reben.
Und ja, der empfohlene Riesling zeigt wirklich eine exzellente Qualität, finde
ich.
Auch, das wiederhole ich jetzt noch mal, ich mir da doch nicht anmaße irgendwie
zu beurteilen, ob das auf diese Wurzelechtheit zurück zu vollziehen ist.
Aber wer weiß.
Da hast du dich gut rausgeredet, finde ich jetzt.
Das klang jetzt auch für mich plausibel, aber ich muss noch einmal am Drücker
bleiben, denn wir haben jetzt eben über 120 plus X Jahre gesprochen.
Aber gerade das Beispiel Rebenhof und Johannes Schmitz zeigt doch aber, dass es
jenseits dieser ganz, ganz, ganz, ganz alten Reben und
schießfreudigen Großgrundbesitzern, die diese Reben behüten, eben auch jüngere
wurzelechte Reben existieren.
Und ich dachte immer, dass eigentlich jetzt alles auf amerikanische Unterlagen
gepflanzt werden muss, wie du das eben erzählt hast.
Und damit wäre man ja nicht mehr echt.
Ja, das ist doch ein Dilemma.
Also Tobias, klär uns mal auf.
wurzelecht oder nicht?
Ja, das ist natürlich ein delikates Kapitel, du hast recht, wenn man heute noch
irgendwie liest wurzelecht, das kann ja gar nicht von vor der Reblauskatastrophe
sein, denn 120 Jahre, wie eben schon erwähnt für einen Rebstock.
Ja, das ist eigentlich das ziemliche Maximum, denn irgendwann sterben die eben
auch aufgrund von Altersschwäche einfach ab.
So, und jetzt muss man halt eben sagen heute die wurzelechten Reben.
Es ist so ein bisschen delikates Kapitel.
Ja, und auch die Weinbehörden haben natürlich auf das Thema einen Blick
geworfen, denn wurzelechte Reben mit ihrer Anfälligkeit für die böse
Reblaus sollten natürlich eigentlich gar nicht mehr gepflanzt werden.
Und ich glaube sogar, ganz ehrlich gesagt, das ist erst einmal grundsätzlich
sogar verboten, ne?
Aber ich glaube, in genehmigten Ausnahmen geht es halt doch und vor allem in
ungenehmigten dann manchmal eben
auch.
Pssst! Jetzt alle mal leise kurz durchatmen.
Ganz besondere Stelle.
Ich glaube, der Tobias möchte uns etwas über den mysteriösen Einleger erzählen.
Also einfach mal zuhören, für euch behalten, nicht weitererzählen.
Und ja gut, also wollen wir es mal nicht übertreiben.
Aber ein Einleger funktioniert so: Man biegt eine der Ruten der Rebe zum Boden
herunter, fixiert sie
dort und lässt sie dann Wurzeln ausbilden.
Das passiert nämlich ganz automatisch.
Und ja, damit rüstet man eigentlich so eine Rute zu einer Wurzel um und man
produziert gleichzeitig dadurch eben auch
eine DNA-technisch völlig wurzelechte, aber eben dann auch ganz junge Rebe.
Das ist also botanisch völlig einwandfrei rechtlich, aber eben so ein bisschen
problematisch.
Ja, das hast du jetzt schön erzählt.
Zumal ja wirklich kontrolliert wird, was in ,den Weingärten und Weinbergen
passiert.
Das erzählen die Winzerinnen und Winzer ja auch mit so, ich sag mal, ironischen
Sorgenfalten und sind anschließend kurze Zeit später genauso stolz
darauf, wenn sie die Tricks erzählen, mit denen sie die Kontrolleure getäuscht
haben.
Aber dieses kleine Täuschungsmanöver werden wir jetzt nicht in diesem Podcast
verraten, jawohl.
Nein.
An der Stelle muss ich mich jetzt mal grundsätzlich geben: Auch wir müssen
unsere Quellen schützen.
Also ich wiederhole jetzt einfach mal, was du schon gesagt hast, nämlich nach
offiziellen Angaben sind es 90 % aller
Rebflächen, die nicht mit wurzelechten Exemplaren bestückt werden.
Ob es da jetzt so eine Grauzone gibt, das überlasse ich jetzt mal jedem
Einzelnen selber.
Ja, genau. So machen wir das jetzt mal lieber.
Und jetzt haben wir auch unter Beweis gestellt, an uns beide kann sich jeder
vertrauensvoll wenden.
Wir sind absolut diskret und natürlich nur dem Wein verpflichtet.
Also, liebe Wine-Whistleblower, liebe Wurzelechten und vor allem Zuhörerinnen
und Zuhörer, dieses Podcast: schreibt uns
einfach. Was für eine Überleitung, ne?
Ja, ja, ja und bitte gern und viel und alle Mails landen eh direkt bei mir, wenn
ihr podcast@weinfreunde.de
adressiert. Und Rückmeldungen zur aktuellen Podcastfolge, Vorschläge für neue
Themen oder einfach nur einen Gruß an Tobias und mich
oder irgendwelche Erkenntnisse von Whistleblowern erreichen uns immer, wie
gesagt, unter podcast@weinfreunde.de.
Das ist euer Kanal.
Ja und das mit den Likes und Daumen hoch, den Favoriten und dem Abonnieren
kennt ihr ja auch schon.
Das machen aber noch zu wenige von euch, muss ich ganz ehrlich mal sagen.
Also los, geht auch wirklich ganz einfach.
Bitte bewertet den Podcast und folgt ihm auch.
Danke sehr!
Ja, danke sehr.
Das finde ich ein schönes Ende für diese Folge.
Also seid munter, bleibt gesund, habt Spaß am Wein, bis es bald wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
Tobias
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Michael
00:00:52
Tobias
00:00:59
Michael
00:00:59
Tobias
00:01:37
Michael
00:02:23
Tobias
00:03:29
Michael
00:03:53
Tobias
00:03:54
Michael
00:04:13
Tobias
00:05:12
Michael
00:06:05
Tobias
00:06:08
Michael
00:06:09
Tobias
00:06:19
Michael
00:07:02
Tobias
00:07:33
Michael
00:07:34
Tobias
00:07:47
Michael
00:09:10
Tobias
00:10:18
Michael
00:12:07
Tobias
00:12:23
Michael
00:12:24
Tobias
00:13:01
Michael
00:13:56
Tobias
00:14:04
Michael
00:14:05
Tobias
00:14:29
Michael
00:14:30
Tobias
00:14:44
Michael
00:14:52
Tobias
00:14:53
Michael
00:16:02
Tobias
00:16:46
Michael
00:17:48
Tobias
00:18:04
Michael
00:18:46
Tobias
00:19:18
Michael
00:19:19
Tobias
00:19:49
Michael
00:20:14
Tobias
00:20:42
Michael
00:21:01
Tobias
00:21:13
Michael
00:21:14