Meer davon: Weine von und für die Insel
13.06.2023 23 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge begeben sich Michael und Tobias auf ein Insel-Hopping der besonderen Art. Passend zu den Sommermonaten widmen sich die beiden der speziellen Bedeutung des Weinbaus auf Inseln. Autochthone Rebsorten, einzigartige Mikroklimata sowie kulturelle Eigenheiten machen hier den Unterschied. Gesang gibt es heute auch, denn Michaels Mama wird 80 und Tobias hat daraufhin einen Jim-Knopf-Tourette-Anfall.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
In unserer heutigen Folge geraten Michael und ich in Urlaubsstimmung, denn wir
begeben uns auf ein vinophiles Inselhopping.
Weinbau spielt auf vielen Inseln eine große Rolle, nicht zuletzt, da hier die
klimatischen Bedingungen besonders gute Voraussetzungen für den Weinbau bieten.
Auf unserer kleinen Rundreise versuchen wir, den ganz speziellen Reiz von
Inselweinen aufzuzeigen, natürlich anhand von ganz konkreten Beispielen.
Ganz konkret ist auch wieder meine Bitte, dem Bei Anruf Wein-Podcast zu folgen
und uns auch eine Bewertung zu geben.
Damit wir jetzt aber anfangen können, melde ich mich mal schnell bei meinem
Insulaner der Herzen, Michael.
Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Mein lieber Tobias, hallo.
Hallo, grüße dich.
Ich sage es lieber direkt. Also in dieser Folge muss ich einfach wieder singen.
Es geht nicht anders.
Ein runder Geburtstag in der Verwandtschaft, Mama wird 80, weißt du?
Ja, das steht jetzt an und ich probe schon seit Wochen diverse
Geburtstagseinlagen.
Das verlangt man ja so von so einem Sohn.
Aber egal, kennst mich ja.
Und für unser heutiges Thema muss ich einfach in diesem Rehearsal-Modus
bleiben.
Es geht auch schnell, versprochen.
Pass auf, eine Insel mit.
Zwei Bergen und dem tiefen, weiten Meer, mit zwei Tunnels und Gleisen und einem
Eisenbahnverkehr.
Ja, wie mag die Insel heißen?
Was das ist?
Ja, ja, ja. Langsam, langsam.
Himmel noch mal!
Was ist denn da jetzt passiert?
Erst verbietest du mir das Singen im Podcast, ja, so ganz grundsätzlich, und
jetzt reißt du mir auch noch das Zepter aus der Hand.
Mann, Mann, Mann, was ist in dich gefahren?
Was ist los?
Sorry, da ist jetzt irgendwie mein Jim-Knopf-Tourette durchgebrochen aus meiner
Kindheit.
Ja, das ging irgendwie gar nicht anders.
Aber deshalb jetzt ganz schnell zum eigentlichen Thema, bevor es noch
peinlicher wird.
Wir möchten über Inseln bzw.
Weine von Inseln sprechen.
Deswegen hat das Lied ja auch so gut gepasst.
Denn nicht nur stellt das viele Wasser drumherum ja eine Besonderheit für den
Weinbau dar.
Auf Inseln finden sich ja auch ganz eigene kulturelle Prägungen, die sich vom
Festland dann ja deutlich unterscheiden eigentlich, oder?
Ja, genau.
Also wir machen heute gemeinsam ein kleines Inselhopping und ich möchte über
die Besonderheiten nachdenken, die, sagen wir mal, etwas pauschal solche
Inselweine ausmachen.
Ja, und eigentlich hast du die beiden wichtigsten Dinge schon gerade genannt.
Einerseits die besonderen klimatischen Verhältnisse, die vom Meer ausgehen,
andererseits die eigenständige Weintradition solcher Inseln.
Also Stichwort autochthone Rebsorten.
Ja, stimmt. Und den autochthonen Rebsorten haben wir erst vor Kurzem eine ganz
eigene Podcastfolge gewidmet.
Dabei sind wir auf Inseln im Speziellen jetzt gar nicht so eingegangen.
Ich glaube, ich habe auch wieder was von Kreta erzählt, aber das ist jetzt eine
super Gelegenheit, das noch mal nachzutragen.
Ich erinnere aber auch noch mal an unseren Podcast über Grenache oder Garnacha
.
Dort ging es nämlich auch um Sardinien und die Rebsorte Cannonau.
So heißt dort nämlich der Grenache.
Die gibt es da schon ganz, ganz lange auf der Mittelmeerinsel, sodass Sardinien
sogar lange Zeit als ursprüngliche Heimat der Rebsorte galt.
Ah, que va!
Von wegen! Das bleibt mein heißgeliebtes Spanien.
Ja, aber pass auf, ganz passend, wir bleiben mal im westlichen Mittelmeer und
springen auf die nächste Insel.
Und zwar geht es jetzt auf die Lieblingsinsel der Deutschen.
Auf nach Mallorca!
Ja, dort gibt es zum Beispiel so Rebsorten wie Callet, Fogoneu und Manto Negro,
die sicherlich noch nicht jeder kennt oder jedem
untergekommen sind. Vielleicht kennen einige die Edición Especial von Can
Axartell ja.
Da findet der Callet in einer Cuvée mit Merlot und Syrah zusammen, kriegt so
einen leichten internationalen Anstrich.
Oder noch bekannter natürlich der Ànima dos von Ànima Negra.
Ja, da bilden die autochthonen Rebsorten, wie gesagt Callet und Manto Negro und
Fogoneu, sogar mehr als 80 % der Cuvée.
Mein Gott, wieder diese Namen der autochthonen Rebsorten.
Ich bin ja froh, dass du das alles so gut aussprechen kannst.
Hörte sich jetzt ein bisschen sehr nach Werbung für euer Mallorca-Angebot an,
aber ist ja schon auch klassisch, diese autochthonen Rebsorten nicht selten mit
internationalen Sorten in einer Cuvée zusammenzufinden.
Und ja, das sind wirklich spannende Weine.
Mallorca, auch als Weinregion, lohnt sich auf jeden Fall.
Ja, und westliches Mittelmeer?
Da könnte ich doch jetzt mal was zu Sizilien sagen.
Ja, ist ja schließlich die größte Insel im Mittelmeer und auch in Sachen Wein,
das kann ich dir sagen, ganz schön groß, ja.
Ach so, ja, wir sind natürlich in Italien, nicht Spanien.
Nur, dass das irgendwie schon mal klar ist.
Und jetzt nur mal so zur Einordnung: Die Größe der Rebflächen auf Sizilien
übersteigt fast um 1/3 die Fläche - Achtung - aller deutschen
Anbaugebiete zusammen.
Ja, mit 113.000 Hektar Rebfläche ist Sizilien das größte Anbaugebiet Italiens.
Ja, nichts mit der Toskana oder so, ne?
Das ist, glaube ich, gar nicht so vielen klar.
Ja, trotzdem in Deutschland, glaube ich, was so einigermaßen bekannt ist in
Sachen autochthone Rebsorte aus Sizilien oder von Sizilien,
ist natürlich der rote Nero d'Avola.
Ja, und der ein oder andere kennt in Sachen Weißwein auch noch Grillo.
Aber ja, es gibt eben auch noch andere Rebsorten, Frappato oder Nerello
Mascalese.
Ja, also man kann zusammenfassen in Sachen Rebsorten, aber eben auch
Produktionsmenge, hat die Insel Sizilien einiges zu bieten und ist natürlich
auch wirklich ein schönes Urlaubsziel.
Das muss man ja auch noch mal sagen.
Ja, und Grillo, das ist ein super Stichwort, vielen Dank, Tobias, die weiße Rebe
Grillo spielt nämlich auch für den Marsala eine große
Rolle. Das ist ein Likörwein oder auch verstärkter Wein genannt, den viele
leider eher mit Kochen als mit Trinken in Verbindung bringen.
Ja, das ist ganz schade.
Saltimbocca alla Romana glaube ich, ne?
Ja, also bitte merken und einfach mal probieren, auch trinken.
Ja, Marsala mit M wie Michael.
Und wie Madeira.
Ja, noch eine Insel, noch ein verstärkter Wein.
Okay, da könnte ich jetzt mal ein bisschen ausführlicher ausholen.
Nee, nee, danke. Alles gut.
Und bei Grillo denke ich immer noch irgendwie an diese zirpenden Geräusche,
wenn man irgendwie im Sommerurlaub ist, abends.
Aber gut, wir bleiben jetzt mal lieber bei den normalen Stillweinen.
Also nix irgendwie gespritet, sonst ist auf einmal das Anbaugebiet Douro für
dich auch noch eine Insel und versuchst wieder deinen heißgeliebten Portwein
unterzubringen, ne? Kannst du total vergessen.
Ach. Ja, man muss halt wissen, was gut ist, ganz einfach.
Aber Achtung, ich schwenke jetzt mal auf den Tobias-Kurs um, ja?
Ja, das ist gut.
Ich kehre zurück ins Mittelmeer, aber dieses Mal in den östlichen Teil des Mare
Nostrum und sage nur: Kreta.
Ach, sehr, sehr brav so.
Also ich hatte es ja vorhin schon mal so anklingen lassen.
Also da hast du jetzt wirklich eine gute Überleitung geschaffen in meine
Richtung, sozusagen.
Ja, man muss sagen, Kreta ist in Sachen autochthone Rebsorten und vor allem
auch einer jahrtausendealten Weintradition eine absolute Vorzeigeinsel.
Ich war ja vor Kurzem dort und ja, wird dich jetzt wenig überraschen.
Ich habe natürlich wieder auch mein Dauerthema Klimawandel ausgepackt.
Und diesmal, muss ich sagen, war ich überrascht, weil eigentlich erwarte ich ja
schon automatisch immer so diese Bestätigung zu bekommen, und ja genau, große
Herausforderungen usw.
Ja, dort erzählte mir aber ein Winzer, ja, er würde jetzt seit Jahrzehnten die
Klimadaten festhalten und er kann überhaupt keine großen Veränderungen
feststellen. Also der war jetzt beim besten Willen kein Klimawandelleugner oder
so was, sondern der hat mir an der Stelle eine wichtige
Unterrichtsstunde zum speziellen Mikroklima einer Insel gegeben.
Ja, wir kommen da gleich noch mal drauf zurück, weil da ist man irgendwie
tatsächlich von solchen Wetterveränderungen etwas unabhängiger.
Und zudem auf Kreta, das fand ich auch eine tolle Geschichte, brach die
Reblausplage, ja, auch hierzu gibt es ja schon eine Folge von Bei Anruf Wein,
erst in den 1970er-Jahren aus, also erst 80 Jahre, nachdem das Krabbeltier fast
die gesamte Rebfläche Europas plattgemacht hat.
Und diese Geschichte von auf Inseln eingeschleppten Tieren, die kennt man ja
auch von andernorts.
Also klar, ich hätte Kreta jetzt am liebsten die Reblausplage ganz erspart,
aber ja, da gibt es dann schon teilweise einfach ordentlich Zeitverzögerung.
Okay, okay, ja, pass auf, ich steuere jetzt auch eine kleine Rarität bei, über
die wir auch schon mal in unserer Folge mit dem Weinwissen für Angeber
gesprochen haben.
Ich hoffe, du erinnerst dich.
Da ging es um Gorgona, eine winzige Insel, die zum toskanischen Archipel zählt,
wie Elba zum Beispiel auch, und dort machen die
Häftlinge einer Strafvollzugsanstalt unter der Federführung der Familie
Frescobaldi einen eigenen Weißwein sowie einen Rotwein.
Ja, diese Zusammenarbeit ist jetzt gerade mal 10 Jahre alt, aber ich sehe darin
schon den Beginn einer neuen, ganz fantastischen Tradition von
Inselwein. Oder ist das jetzt zu sozialromantisch?
Es ist auf jeden Fall eine komische Frage.
Aber was mir jetzt noch einfällt, in Sachen Inseln, erinnerst du dich noch an
den Rosé Vulcânico?
Ja, der hat uns, ja, das ist schon lange her, glaube ich, aber der hat uns echt
mal richtig begeistert.
Den haben wir bei einer Portugalreise, glaube ich, im Glas gehabt.
Und der kam wirklich mit so einer fast salzig anmutenden Frische daher.
Ja, wunderbar mineralisch sozusagen.
Und ja, das hat sich wirklich bei mir eingeprägt.
Vor allem, weil das war eben ein Projekt dieses Weinguts auf der Azoreninsel
Pico.
Ja, eine Cuvée, glaube ich, aus auch ganz vielen, zumeist autochthonen
Rebsorten.
Und in diesem Wein, ja, spürt man so richtig diese Schroffheit der Insel.
Das ist ja jetzt keine Insel, wo man irgendwie so bequem und sonnenverwöhnt am
Strand liegt und sich sonnt.
Da könnte es passieren, dass man irgendwie weggespült wird.
Also da hört man quasi die Gischt, wenn man so einen Wein trinkt.
Ach ja, da werde ich richtig sentimental.
Okay, sentimental? Schön, einverstanden.
Ich sentimentalisiere jetzt mal problemlos mit, denn vielleicht ist eine
Atlantikinsel genau der richtige Einstieg in den Punkt Mikroklima.
Du hast es ja gerade so ein bisschen angesprochen schon.
Wir haben schon des Öfteren erwähnt in unserem Podcast, welchen Einfluss ein
Fluss auf den Weinbau haben kann.
Ist Mosel, Loire, Duero oder Douro, ja, ich lasse den Portwein weg, okay, oder
auch über einen See haben wir schon gesprochen.
Unsere Folge zum Luganer, noch gar nicht so lange her.
Aber sagt doch bitte mal was zum Phänomen Insel.
Ja, also zum einen muss man vielleicht mal vorausschicken, so ganz
generalisieren lässt es sich natürlich nicht.
Jede Insel ist irgendwie anders.
Aber ich glaube, ich habe bei Wikipedia mal nachgeguckt, was ist eine Insel
überhaupt, und da heißt es irgendwie eine komplett von Wasser umgebene
Landmasse, die auch bei Hochwasser noch aus dem Wasser rausguckt.
Ja, das ist erstmal das, was eine Insel eint.
Aber ja, wie gerade gesagt, es gibt große Unterschiede.
Denk an die Höhenzüge, die es teilweise gibt, oder auch Vulkane wie dem Ätna
auf Sizilien oder vulkanische Prägungen von
Lanzarote. Da reden wir dann auch direkt über ganz besondere Böden auf diesen
Inseln.
Aber natürlich haben eben alle Inseln gemeinsam, dass das viele Wasser eben
auch einen Einfluss auf das Mikroklima hat und es
herrschen ganz andere Windverhältnisse.
Ja, und das in Kombination stellt natürlich was ganz Besonderes dar.
Okay, geht es vielleicht jetzt noch ein bisschen genauer mit dem Meer und dem
Wind?
Also meinst du da wieder einen temperaturausgleichenden Effekt von Wasser?
Weil das hatten wir ja schon mal.
Und damit dann letztendlich auch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und
Nacht?
Jein, muss ich da eigentlich sagen.
Klar, also das Meer absorbiert quasi die Temperaturen während des Tages und
gibt in der Nacht wieder etwas von dieser Wärme ab.
Logisch, ne?
Das meinst du mit ausgleichend, glaube ich.
Also man könnte ja auch moderierend sagen.
Passt jetzt hier besser zu unserem Podcast.
Und tatsächlich ist das ein klassischer Effekt von Wasser, was sich in der Nähe
von Weinbergen befindet.
Ja, okay.
Ja, aber hier geht es letztlich um mehr.
Also sowohl mit „ee" als auch mit „eh".
Ja, zum einen reden wir über unterschiedlich viel Wasser, aber auf Inseln ist,
wie gesagt, der Effekt von Luftfeuchte, aber auch von Wind noch mal ein ganz
anderer. Ja, gerade trockener Wind ist ausgesprochen gut für die Trauben, um
sie zu belüften oder zu trocknen.
Ja, du erinnerst dich vielleicht an unsere erste Podcastfolge an der südlichen
Rhône.
Da macht das ja der Mistral, dieser sehr starke Wind, sehr gut.
Ja, und dieser Wind, dieses Trockene sorgt eben dafür, dass beispielsweise
Pilzbefall ja überhaupt keine Chance hat.
Und der Wind bewegt außerdem die heißeren Luftmassen und mindert, und da sind
wir wieder so bei deinem Thema, mindert dadurch natürlich auch die Temperatur im
Weinberg.
Okay, also manchmal ist die Nähe des Meeres und die damit verbundene höhere
Luftfeuchte aber auch ein Problem.
Ja, also okay, ist jetzt keine Insel, aber erinnere dich bitte mal, als wir im
Nordwesten Spaniens waren, in Galicien, da haben wir Rebflächen
gesehen, die im Pergola-System angelegt waren, Also mit nach oben geführten
Weinreben, eben um die Feuchte am Boden zu umgehen.
Ja, zu denen haben wir da auch Beeren gesehen und geschmeckt, die tatsächlich
mit so einem ganz feinen Film von Salz überzogen waren.
Ja, und wie gesagt, das gibt es doch bestimmt auch auf irgendwelchen Inseln.
Klar, bestimmt, würde ich jetzt mal sagen.
Kann ich dir jetzt aus dem Stegreif kein Beispiel nennen, ja, aber das wird,
denke ich mal, bei allen Rebflächen, die wirklich nah am Meer sind, so sein.
Denn von dem, das muss man ja sagen, von dir angesprochenen Rebgarten konnte
man ja schon einen Fuß ins Wasser stellen, sozusagen.
Ja, der war ja noch nicht mal in Hanglage, sondern das ging direkt auf den
Strand zu.
Deutlich wird aber auf jeden Fall mit deinem Rías Baixas-Beispiel, dass es
ähnliche Mikroklimata auch in Küstenregionen gibt oder auf Halbinseln
beispielsweise.
Also wie Salento in Apulien?
Ja, ja, du bist aber heute irgendwie so ein ganz schöner Primitivo, ne?
Aber im Ernst, ist schon richtig.
Auch Apulien ist ein Anbaugebiet, das in großen Teilen wirklich stark von den
Wettervorgaben des Meeres geprägt ist.
Und was ich damit sagen wollte, ist, es kommt selbstverständlich auch auf die
genaue geographische Lage und die Größe der Insel an, das ist dann einfach ein
Unterschied, wie einflussreich das Meer tatsächlich ist.
Also, wenn du willst, besteht ja auch Neuseeland aus 2 Inseln.
Ja, allerdings halt eben in einer anderen Größendimension als Mallorca oder gar
diese angesprochene Azoreninseln Pico.
Verstanden, okay.
Ziehen wir doch an dieser Stelle mal einen Strich.
Ich habe zu Beginn vom Inselhopping gesprochen.
Ja, davon haben wir jetzt ja einige aus der real existierenden Weinwelt bereits
abgeklappert.
Jetzt lass uns doch mal über eine Insel reden, die es eher sprichwörtlich gibt.
Hä, sprichwörtlich?
Was kommt denn jetzt schon wieder?
Ja, ja, ich möchte dich an unsere Gespräche mit Markus Schneider und den
Rings-Brüdern erinnern.
Ja, kann man alles natürlich Bei Anruf Wein nachhören.
Dort haben wir immer nach dem favorisierten Einsame-Insel-Wein gefragt.
Du weißt jetzt, was ich meine?
Ja, ja, ja, ja. Jetzt verstehe ich natürlich, was du meinst.
Das ist zwar jetzt irgendwie ziemlicher Stretch, aber vielleicht erklären wir
das kurz noch mal, ne?
Wir haben die Winzer nämlich nach dem Wein gefragt, den sie mit auf die
redensartliche einsame Insel nehmen würden.
Also haben gesagt, Menge ist kein Problem, Lagerungsmöglichkeit auch kein
Problem.
Und natürlich Geld spielt keine Rolle, aber es darf eben nur ein spezifischer
Wein sein.
Genau. Es bedurfte übrigens dieser optimalen Begleitumstände, also Anzahl von
Flaschen, Weinkühlschrank und so, ansonsten hätten die sich gar nicht für einen
Wein entscheiden können.
Erinnerst du dich? Die kennen halt viel zu viele richtig gute Weine.
Gerade Markus Schneider hat sich da schwergetan und ihm war nur über so ein
Hintertürchen ein Statement zu entlocken.
Ja, genau. Und das war noch witzig, weil am Ende war es dann ein Wein, der ihn
zuletzt am meisten begeistert hat.
Ungewöhnlich genug, ein Weißwein, und zwar vom Château Palmer aus dem Bordeaux,
also aus der Appellation Margaux und immerhin als Troisième Grand
Cru Classé eingestuft.
Und vor allem, das wissen die Bordeaux-Kenner auch, vielleicht auch die, die
unsere Bordeaux-Folgen von Bei Anruf Wein schon gehört haben.
Der Weißwein von Château Palmer ist sehr, sehr selten.
Ja, okay, trotz selten, damit könnte ich mich jetzt aber auch anfreunden, gerade
weil einsame Insel immer für mich so heiß klingt, ja.
Und ein weißer Bordeaux, der kommt da gerade recht.
Ja, ja.
So, du tendierst aber wahrscheinlich eher zu Andreas Rings.
Der hat ja angesichts der idealen Umstände dieser fiktiven Insel sich doch dann
am Ende klar entscheiden können.
Ja, er nimmt einen La Tâche von Romanée-Conti mit.
Klares Statement, oder?
Ah, okay.
Ja, jetzt, das stimmt.
Jetzt kann ich mich auch wieder daran erinnern.
Zumal die Begründung für die Wahl war ziemlich cool, weil er hat ganz konkret
gesagt, es muss 2015 sein.
Ein wirklich exzellenter Jahrgang, aber für ein Burgund dieser Kategorie auch
noch total jung.
Also das ist eigentlich nicht so das optimale Trinkfenster für so eine
Burgund-Ikone.
Aber ganz schlau, Andreas meinte, auf der Insel mit unbegrenzt vielen Flaschen
könnte er die Entwicklung des Weines über die Jahre einfach am besten verfolgen.
Also von ganz jung bis im optimalen Trinkalter.
Er hat sich wahrscheinlich im Geiste schon auf einen längeren Aufenthalt auf
der Insel eingestellt, aber da hat er sich also wirklich schon als Weinprofi und
Connaisseur geoutet.
Okay, ja Connaisseur, nun Gott, ja, da fällt mir jetzt noch eine Insel ein, die
für Wein außerordentlich wichtig ist.
Zumindest in Deutschland, nämlich Sylt.
Ja, weißt du, also die Weine, die in diesem Promi- und Geld-Hotspot, ja, ich
sage jetzt mal reüssieren, die haben es einfach geschafft.
Markus Schneider wäre auch wieder so ein Beispiel dafür.
Ja, das stimmt. Und ich will jetzt keine Werbung machen.
Aber dieses ganz, ganz bekannte Restaurant am Strand, wo Markus Schneider und
Konsorten auch ein- und ausgehen, trägt ja auch den Namen einer
Insel. Aber was du ganz vergessen hast, auf Sylt gibt es sogar Rebflächen.
Ja, also Weinberg möchte ich das jetzt nicht nennen, weil da gibt es ja nur
Dünen, aber es stammen tatsächlich jedes Jahr etwas
über 1.000 Flaschen von der Insel Sylt.
Ja, gut, autochthone Reben gibt es dort jetzt eher nicht, Tradition ist auch
eher so eine Nullnummer.
Und mit Solaris hat man sich jetzt auch nicht unbedingt eine Rebsorte
ausgesucht, die für Große Gewächse bekannt ist.
Aber, nun gut.
Ja, ja, schon gut. Aber lass uns doch noch einmal zurück auf die sprichwörtliche
einsame Insel.
Wie ist es da um euch bestellt, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer?
Welchen Wein nehmt ihr mit?
Wie gesagt, keine Limits in Sachen Geld, Menge und für die Lagerung nur die
besten Umstände.
Aber welcher Wein ist es?
Euer one and only?
Ja, und nur, um das sicherheitshalber mal klarzumachen: Das ist jetzt kein
Gewinnspiel.
Also das interessiert uns eher einfach nur so aus persönlichem Interesse.
Ja, also kommt da gerne mal ins Grübeln, vielleicht ja auch ins Probieren.
Man muss sich ja vielleicht auch erstmal Gedanken machen in so einer Art
Praxistest.
Also wir freuen uns auf jeden Fall auf eure Rückmeldung via Instagram und
Facebook, gerne bei Weinfreunde und natürlich auch per Mail an
podcast@weinfreunde.de. Und bitte lasst auch eine Bewertung für den Bei Anruf
Wein-Podcast da und folgt ihm bitte
auch.
Ja, bitte, bitte macht das. Und dieser Aufruf in Sachen Einsamer-Insel-Wein ist
doch wirklich gut.
Dürfen wir beide da auch mitmachen und unsere One-and-only-Weine nennen?
Ja, aber nicht jetzt, weil das wäre ja dann doch Zuhörerinnen- und
Zuhörer-Beeinflussung.
Und nur noch mal sicherheitshalber für dich: Es geht um Wein.
Ja, also komm mir nicht jetzt wieder mit irgendeinem ollen Rum oder Sherry oder
was hatten wir vorhin, Madeira.
Das kannst du vergessen.
Ah ja, Ja, Okay.
Du bist grausam heute, aber nun gut, Ich akzeptiere die Spielregeln,
einverstanden.
Ich bin dabei. Und ich hoffe, ihr alle seid auch dabei, wenn es wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
00:13:34
Michael
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Tobias
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Michael
00:15:37
Tobias
00:15:39
Michael
00:16:19
Tobias
00:16:37
Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
00:18:25
Tobias
00:18:41
Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
00:21:07
Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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