Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Michael & Tobias gen Baden: ein Regionenporträt

19.08.2025 34 min

Zusammenfassung & Show Notes

Baden ist das südlichste deutsche Anbaugebiet und zieht sich wie ein langes Band am Rhein entlang. Dabei herrscht eine große Vielfalt hinsichtlich Böden, Klimazonen und Rebsorten – vom Tauberfranken im Norden bis zum Bodensee im Süden. Tobias und Michael treffen sich mit Andreas Löffler, um aus erster Hand über die große Region zu erfahren. Der Winzer aus dem Markgräflerland spricht über Gutedel als regionale Besonderheit, über die große Rolle der Burgundersorten und darüber, warum auch Cabernet Sauvignon längst seinen Platz in Baden gefunden hat.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:09
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Baden ist das südlichste und mit über 15.000 Hektar das drittgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Ein langer, schmaler Streifen entlang des Rheins, geprägt von unterschiedlichsten Böden, Klimazonen und Rebsorten. Gutedel im Markgräflerland, Spätburgunder am Kaiserstuhl, Riesling im Kraichgau oder Müller-Thurgau am Bodensee. Und doch begegnet uns Baden oft nur als eine Herkunftsangabe auf dem Weinetikett, die vieles meinen kann. Michael und ich haben für diese Folge Andreas Löffler auf seinem Weingut besucht, um mit ihm über seine Heimat zu sprechen und die Frage zu klären, was das große Baden-Label eigentlich zusammenhält. Also bleibt mal dran. Wir fangen direkt an! Ja, Andreas, schön, dass wir uns jetzt auch mal hier persönlich begegnen, im Weingut Löffler in deinem Weingut. Kann man vielleicht den Zuhörerinnen und Zuhörern schon mal vorab sagen, wir hatten ja bereits das Vergnügen, und zwar in unserer Bei Anruf Wein-Folge zum Thema Eiswein, weil ihr ja einen alkoholfreien Eiswein herstellt. Absolut spektakulär, finde ich. Ganz, ganz toller Wein. Und jetzt haben wir hier die Möglichkeit, dich zu treffen, um über das Anbaugebiet Baden zu sprechen.
Andreas
00:01:25
Ja, ganz meinerseits. Freut mich natürlich auch sehr, Tobias. Wir hatten Anfang des Jahres miteinander zu tun. Damals war ich in Südafrika. Aber umso netter ist es jetzt, dass ich hier ein Gesicht vor Ort auch mal habe.
Michael
00:01:39
Das wäre uns auch ein bisschen zu weit gewesen, jetzt nach Südafrika, um über Baden zu reden.
Tobias
00:01:44
Schön wäre es auch gewesen.
Michael
00:01:46
Ja, womit fangen wir an? Baden ist ja eine relativ große Region. Ich glaube, vielen ist nicht klar, was eigentlich im Detail dahintersteckt. Das hat ja noch einzelne Weinbereiche. Fangen wir doch mal hier unten ganz im Süden an. Wir sind im Markgräflerland. Was muss man denn über das Markgräflerland wissen?
Andreas
00:02:05
Also das Markgräflerland, das erstreckt sich im Prinzip von Freiburg bis runter an die Grenze zur Schweiz, Efringen-Kirchen. Und ja, wir sind eigentlich eine sehr schöne Gegend. Ein Anschluss nach Frankreich, zum Elsass, aber natürlich auch an die Schweiz mit der Stadt Basel vor Ort. Das nennt man so dieses Dreiländereck. Ansonsten ist es hier wirklich landschaftlich und kulinarisch sehr, sehr schön und das macht eigentlich die Gegend aus.
Tobias
00:02:34
Ja, wir haben ja extra sozusagen auch mit dem Podcast die Entscheidung getroffen, den Kaiserstuhl als separate Folge zu behandeln. Die lässt sich auch bereits anhören Bei Anruf Wein, weil sehr, sehr viele Menschen ja bei Baden sofort auch an den Kaiserstuhl denken. Mit Vulkangestein und den vielen Sonnenstunden usw. Was wäre denn sozusagen dein Aufruf in Richtung Weinliebhaber, auch ins Markgräflerland zu kommen? Was sind da die Argumente?
Andreas
00:03:04
Also klar, ich halte mich auch gern mal am Kaiserstuhl auf, ist auch eine wahnsinnig tolle Gegend, ne? Aber uns im Markgräflerland kennen die Leute vielleicht noch nicht so, ne? Wir haben wirklich tolle Weinbaubetriebe, eine sehr gepflegte Landschaft, was die Reben und Wälder angeht. Man kann da wirklich toll wandern, in Straußwirtschaften einkehren, ganz unkompliziert, was essen und trinken und sich auch vor Ort mit dem jeweiligen Winzer unterhalten. Viele Kollegen am Kaiserstuhl, die ziehen mich dann immer so ein wenig auf, dass das Markgräflerland keiner kennt. Dann sage ich zu denen immer: Wisst ihr eigentlich, was der schönste Blick vom Kaiserstuhl ist? Der aufs Markgräflerland.
Michael
00:03:48
Ja, man muss ja auch sagen, der Schwarzwald liegt ja sozusagen im Rücken von uns, das darf man nicht vergessen. Und ich habe unten gelesen bei euch, als wir hier den kleinen Rundgang gemacht haben, ihr schreibt dann immer „Badischer Wein aus dem Markgräflerland". Also man muss es tatsächlich dann erklären, wir gehören zu Baden. Jetzt sag uns doch mal, was ist das Typische an Rebsorten, an Weinstilistik hier im Markgräflerland?
Andreas
00:04:14
Also typisch für das Markgräflerland, da steht natürlich der Gutedel, der einzigartig ist hier in der Region, wo wirklich nur im südlichen Teil Deutschlands angebaut wird, über die Landesgrenzen hinaus. In der Schweiz ist er noch stark verbreitet, da heißt es dann Chasselas, oder in der französischen Schweiz Fendant. Aber vom Gutedel lebt eigentlich die Region und es gibt eigentlich vom einfachen Tischwein, sprich Schorlewein, bis hin zum gehobenen Süßwein als Eiswein auch, ne? Und der Gutedel an sich ist eigentlich eher so ein bisschen ein leichter, dezent fruchtiger Weißweintyp.
Tobias
00:04:56
Okay, und das hat auch was mit dieser südlichen Lage zu tun, dass der hier besonders gut ausreift. Oder ist das eher, sage ich mal, so eine Traditionsgeschichte, dass der hier halt einfach schon immer war?
Andreas
00:05:09
Ja, das ist natürlich schon sehr traditionell, eine sehr alte Rebsorte, der Gutedel, und der hat sich einfach hier in der Region festgesetzt, natürlich auch von der Bodenstruktur her, da wir ja sehr viele fruchtbare Lehm- und Lössböden haben und das macht eigentlich den Gutedel auch aus, wobei ich sage, jetzt mal einzigartig im Markgräflerland. Mittlerweile wird auch Gutedel in kleinen Teilen in Sachsen angebaut. Selbst am Bodensee ist, glaube ich, ein Winzer, der eine Parzelle Gutedel bewirtschaftet. Aber gefühlte 99,9 %, was der Konsument an Gutedel bezieht, stammen hier aus der Markgrafschaft.
Michael
00:05:55
Gute Gelegenheit, muss man an der Stelle dazusagen, zum Weinbaugebiet Baden, da gibt es auch so ein ganz kleines Satellitengebiet direkt am Bodensee. Zählt auch noch dazu, wissen auch wenige.
Tobias
00:06:06
Ja, genau, Wir müssen ja noch mal so ein bisschen auf die Geografie zurückkommen. Michael hat ja gerade schon gesagt, wir sind hier im Süden des Anbaugebiets. Aber genau, Bodensee hat dann noch mal irgendwie so einen kleinen Satellitenbereich. Geografie ist doch sowieso immer dein Lieblingsthema. Du orientierst dich gerne an der Autobahn. Lass uns doch mal ein bisschen weiter durch Baden kreuzen.
Michael
00:06:25
Ja, ich nehme mal unsere Anreise hierhin. Wir sind ja vom Norden, vom Rheinland gekommen und da fangen wir ja tatsächlich an. Also grundsätzlich verlaufen ja die Gebiete, bis auf den Bodensee, immer parallel zum Rhein letztendlich, und den Gebirgszügen dahinter. Das heißt, es gibt ja auch so was wie die Badische Bergstraße. Wenn man oben einsteigt, muss man auch wissen, da gibt es ja Teile, die Grenzen an Franken. Das ist einem so geografisch gar nicht so bewusst. Dann kommt ja so was wie Kraichgau. Dann gehen wir weiter runter, Ortenau und alle Gebiete sind irgendwie sehr speziell. Du hast das ja gerade angesprochen, das ist auch teilweise eine Frage des Bodens hier, Lössboden. Wir waren dann am Kaiserstuhl, da legt man großen Wert auf den vulkanischen Ursprung der Böden. Was gibt es noch für Böden in den unterschiedlichen Anbaugebieten oder in den unterschiedlichen Bereichen des Anbaugebiet Badens?
Andreas
00:07:18
Ja gut, wir haben auch in verschiedenen Regionen Kalkverwitterungsgestein. Wenn ich es jetzt hier mal bei uns, speziell im Markgräflerland, nehme, schon ausschließlich diese Lehm- und Lössböden. Aber selbst wir im Betrieb wurden immer wieder gefragt, Mensch, warum haben wir denn keinen Riesling? Habe ich den Leuten immer gesagt, der Riesling fühlt sich auf den schweren Lehm-/Lössböden nicht so wohl. Tatsächlich hat man dann eine Steillage erworben am hinteren Kastelberg und die haben wir bestückt mit Riesling und da haben wir genau diesen kernigen, steinigen Boden, wo sich Riesling eigentlich wohlfühlt. Ja, aber du hast jetzt gerade vorhin gesagt, von der Ortenau her, da ist ja der Riesling in Baden sehr verwurzelt. Und die haben natürlich auch sich spezialisiert auf den Riesling. Wenn wir jetzt so ein bisschen südlicher gehen zum Kaiserstuhl, da findet man natürlich viel Burgunder vor. Pinot Noir, Grauburgunder ist da sehr markant und so hat halt jede Region seine Stärken.
Michael
00:08:22
Ja, aber insgesamt, glaube ich, kann man auch sagen, Baden ist eigentlich Burgunderland. Gutedel spielt dann noch eine große Rolle. Aber darüber hinaus gibt es auch noch viele andere Rebsorten. Ich mache jetzt mal, auch wenn der Tobias mich jetzt böse anguckt, noch mal den Schwenk zurück ins Markgräflerland. Was wächst hier denn noch an Rebsorten?
Andreas
00:08:43
Ja gut, mittlerweile ist man sehr vielseitig auch hier in der Region aufgestellt. Ich weiß noch zu meiner Anfangszeit, wo ich mal ein Viertel-, Halbjahr in Südafrika gearbeitet habe, da wurde ich mit dem Sauvignon Blanc vertraut gemacht. Das ist eine Rebsorte, die mich eigentlich immer wieder inspiriert hat. Habe dann lange gesucht, auch in Europa. Wer hat da Sauvignon Blanc? War schwer zu finden. Bin dann wieder heimgekommen und habe gesagt Mensch, Papa, lass uns mal Sauvignon Blanc anpflanzen. Das ist eine tolle Rebsorte. Und ich muss sagen, wir haben das gemacht. Es wurde dann auch echt gut angenommen und mittlerweile hat man ja sämtliche Möglichkeiten, um Rebsorten anzupflanzen. Vom Klimawandel her braucht man sich nicht mehr scheuen. Wir haben die Temperaturen für Cabernet Sauvignon, für Syrah, für Merlot. Früher war Baden wirklich im Rotweinbereich beschränkt auf Pinot Noir, sprich Spätburgunder. Das ist schon viel, viel vielseitiger geworden.
Tobias
00:09:44
Und wie lange ungefähr ist das schon so? Weil das ist ja auch, muss man vielleicht auch mal dazu sagen, so, dass das Anbaugebiet Baden als einziges Anbaugebiet in Deutschland zur EU-Weinbauzone B bereits gehört und eben nicht, wie die etwas kühler gelegenen, anderen deutschen Anbaugebiete, in der Klimazone A. Seit wann ist das mit dem Klimawandel wirklich so, dass ihr sagt, Cabernet Sauvignon, Syrah, alles egal, wird schön reif?
Andreas
00:10:14
Also das merken wir schon gute 15 Jahre, dass sich das klimatisch logischerweise verändert. Ich sage es immer den Leuten, früher bist du Herbste gegangen im Oktober, November mit einer dicken Jacke bei Graupelschauer. Heutzutage ernte ich Mitte, Ende August, September bei 20, 25 Grad, was natürlich auch sehr, sehr schön ist.
Michael
00:10:38
Welche Probleme bringt das dann mit sich? Ich meine, die Zeit, in der die Trauben reifen können, ist ja dann damit kürzer, eigentlich.
Andreas
00:10:46
Sagen wir, die Zeit ist kürzer. Problematik ist ganz klar dieses Management vom Alkoholgehalt. Wir wissen alle, sehr heiße Tage bedeutet dann dementsprechend viel Zuckereinlagerung in der Beere, viel Zucker. Beim Traubenlesen gut ist wieder Umkehrschluss höherer Alkoholgehalt. Da muss man natürlich entgegenwirken. Das heißt, wir finden das Mittelmaß zwischen physiologischer Reife und Mostgewicht, sprich Alkoholgehalt. Und auch wir hier in der Region haben öfters mal Sommerperioden von 3, 4, 5 Wochen, wo es bei uns mal richtig knallt mit 35 bis 40 Grad. Ist keine Seltenheit. Und da heißt es dann halt einfach, dass der Herbst 2, 3 Wochen nach vorne verschoben wird.
Tobias
00:11:36
Diese kurze Vegetationsperiode führt ja durchaus auch mal dazu, dass die Reife der Kerne noch nicht wirklich da ist. Ist das hier auch ein Problem oder hat man da schon noch die Zeit, so lange zu warten?
Andreas
00:11:47
Ja, da hätten wir eigentlich schon noch die Zeit. Aber manchmal muss man natürlich auch irgendwie Kompromisse eingehen. Also ich habe da manchmal auch Diskussionen mit andere Winzer. Zum Beispiel, wir machen immer eine Jungweinprobe, die findet im Januar oder Februar statt und dann diskutieren wir offen und ehrlich über die Weine. Und ich kann mich an das Jahr 2020 erinnern, wo es auch sehr trocken, sehr heiß war, und da haben einige zu mir gesagt: Ach, war ja eigentlich ein schöner Jahrgang, aber vom Alkoholgehalt, der ist deutlich zu hoch. Dann sage ich, ja ist eigentlich selbstverschuldet. Dieses Problem kann man in den Griff kriegen. Wären wir Herbste gegangen. Aussage damals war, ja, wir nutzen das schöne Wetter noch aus. Und es ist halt immer so ein Kompromiss. Wir sind Herbste gegangen, zwei Wochen früher, und haben das dann, sage ich mal, im Burgunderbereich noch relativ gut hinkriegt mit 12,5 bis 13 Volumenprozent. Aber die, die halt gewartet haben, da steht halt dann 13,5 bis 14 % druff. Und das ist natürlich im Basissegment nicht so einfach zu vermarkten.
Tobias
00:12:49
Jetzt seid ihr ja noch ein relativ junges Weingut. 1988, glaube ich, gegründet durch deinen Vater. Was war so sein Antrieb, das zu machen? Und stand für ihn auch von Anfang an fest, dass er eigene Flaschen abfüllen will? Oder war da auch das Thema Genossenschaft irgendwie noch ein Thema?
Andreas
00:13:08
Also kurze Vorgeschichte. Mein Vater war lang tätig im Genossenschaftswesen, damals als zweiter Kellermeister in Ballrechten-Dottingen. Mein Opa war Vorstand von der Genossenschaft und dann kam es eigentlich zum Disput und mein Vater hat dann gekündigt, ist mit der Rebfläche ausgetreten, hat sich das Weingut nebenbei aufgebaut und ist dann noch 3, 4 Tage in der Genossenschaft in Britzingen tätig gewesen als zweiter Kellermeister. Da habe ich übrigens auch mein Praktikum gemacht, von der Schule aus 2 Wochen in der Winzergenossenschaft Britzingen. Und irgendwann war dann der Zeitpunkt da, wo er dann gesagt hat, okay, komm, ich muss meine Tätigkeit im Genossenschaftswesen beenden und mich halt haupterwerblich um das Weingut kümmern und aufbauen.
Michael
00:13:59
Und für dich war das auch immer klar, dass du diesem Weg folgst?
Andreas
00:14:03
Sagen wir mal so, ich bin da mit reingewachsen. Mir hat das eigentlich Spaß gemacht. Wobei ich auch sagen muss, früher als Kind, ich habe die Reben nicht gemocht, um es höflich auszudrücken, weil ich immer mit musste, wo dann andere ins Schwimmbad gingen. Mittlerweile bin ich sehr, sehr froh, wenn ich in die Reben kann. Das ist Natur für mich. Da habe ich meine Ruhe. Da klingelt kein Telefon und das entspannt mich dann heutzutage auch, wenn du mal rauskommst aus dem Betrieb.
Tobias
00:14:33
Das heißt, das hört sich jetzt auch so ein bisschen danach an, dass dir die Arbeit im Weinberg mehr Spaß macht als die im Keller. Oder kann man das so nicht sagen?
Andreas
00:14:41
Oh, ne. Eigentlich habe ich das Kellerwirtschaftliche gelernt und das erfüllt mich auch in meiner Arbeit. Aber wir haben hier natürlich schon sehr viel Trubel mit Veranstaltungen und etc. Und da ist draußen natürlich gerade im Sommer in der Natur auch immer sehr schön, wenn du zwei Tage in der Woche raus kannst. Ich wüsste jetzt nicht, ob mich dieser Job im Genossenschaftswesen erfüllen würde, wenn ich das ganze Jahr im Keller tätig wäre. Und somit bin ich, glaube ich, hier im elterlichen Betrieb schon sehr gut aufgehoben, wo ich mich jetzt mittlerweile, ich glaube, auch schon gute 20 Jahre um den Weinausbau, um die Weinqualität kümmere. Das macht es natürlich auch sehr abwechslungsreich. Man ist in der Rebe, man hat mit Kunden zu tun, man ist am ausliefern. Messebesuche mache ich mal ganz gern.
Michael
00:15:33
Podcaster kommen vorbei.
Andreas
00:15:34
Podcaster kommen vorbei, was auch sehr nett ist. Und klar, mein Hauptgeschäft im Keller möchte ich aber nicht missen.
Michael
00:15:42
Okay. Eine Zahl, glaube ich, müssen wir an der Stelle noch nachtragen, wenn wir jetzt über Baden insgesamt sprechen, sind es, glaube ich, immer noch 80 %, die sozusagen von Winzergenossenschaften bearbeitet werden. Ist das richtig, 80 %?
Andreas
00:15:56
Oh, diese Zahl kenne ich ehrlich gesagt gar nicht. Aber klar, es ist schon eine große Fläche, die in genossenschaftlicher Hand logischerweise ist. Wenn jetzt hier vor Ort unsere Winzergenossenschaft Ballrechten-Dottingen, gibt es schon länger nicht mehr. Die sind damals fusioniert mit Efringen-Kirchen. Die haben dann noch einen weiteren Betrieb übernommen, das war Ehrenstette und Kirchhofen. Das ist somit hier der größte Erzeuger im Markgräflerland. Die Rebfläche bei diesem Betrieb beläuft sich auf knapp 1000 Hektar.
Tobias
00:16:28
Okay. Und jetzt hört man ja immer wieder, Weinkonsum ist rückläufig, der alkoholfreie Wein boomt. Macht es das einer Genossenschaft schwerer als jetzt einem Winzer wie dir? Oder ist es vielleicht sogar eher umgekehrt?
Andreas
00:16:46
Das weiß ich nicht. Letztendlich liegt natürlich der Erfolg auch in der Vermarktung. Und ich sage nur, das Produkt muss natürlich top sein. Aber ich glaube, in der heutigen Zeit kommst du wahrscheinlich weiter, wenn du in der Vermarktung sehr, sehr gut bist mit einem Durchschnittsprodukt. Unser Ziel ist natürlich, die Qualität sehr hoch zu halten, was uns immer wieder durch Auszeichnungen widerfährt. Das war jetzt vor 2 Wochen, war der Gutedel-Cup hier in Badenweiler. Das ist eigentlich eine sehr renommierte Veranstaltung, wo extrem viele Weingüter, Genossenschaften, auch Betriebe aus der Schweiz mitmachen. Und da haben wir, das sind 4 verschiedene Kategorien und in 2 verschiedene Kategorien haben wir den 2. und 3. Platz belegt. Und das bestätigt uns eigentlich in unserer Arbeit.
Tobias
00:17:38
Ja, absolut. Gratulation dazu. Michael, wir kommen aber trotzdem nicht umhin, jetzt noch mal so Rundumschlag zu machen mit den Weinbereichen hier in Baden. Ich glaube, wir müssen sie einfach auch mal aufzählen, denn ich habe dann auch noch mal eine Frage zu einer Aufzählung. Aber das ist jetzt erst mal dein Part.
Michael
00:17:57
Also wir fangen noch mal an im Norden. Ich habe ja schon gesagt, es gibt da einen Bereich, der grenzt an Franken. Tauberfranken heißt dann dieser Bereich, dann kommt die Badische Bergstraße. Haben die wenigsten, glaube ich, auf dem Schirm, dass es so was überhaupt gibt.
Tobias
00:18:12
Bei Bergstraße hat man irgendwie eine andere Assoziation, ne?
Michael
00:18:15
Genau. Und dann kommt der Kraichgau noch. Ich möchte jetzt keinen Fußballverein nennen, aber der schließt sich dem an. Dann kommt die Ortenau, über die haben wir jetzt gerade dann gesprochen. Und Kraichgau auch, ist, glaube ich, sehr rieslingorientiert. Genau wie die Ortenau.
Andreas
00:18:29
Genau.
Michael
00:18:30
Ja, und dann sind wir eigentlich schon am Kaiserstuhl, am Tuniberg. Der zählt auch noch dazu. Und dann noch das letzte Stückchen Richtung Süden. Dann sind wir genau da, wo wir jetzt sitzen, nämlich im Markgräflerland.
Tobias
00:18:42
Genau. Und ich habe noch mal ne...
Andreas
00:18:43
Und eins haben wir, glaube ich, noch vergessen. Das ist Bodensee.
Michael
00:18:46
Bodensee, Satellit.
Tobias
00:18:46
Ja, genau. Das hatten wir vorhin schon erwähnt, aber genau, gehört vollständigerhalber noch dazu. Kaiserstuhl, großer Name. Markgräflerland war mir jetzt natürlich auch schon ein Begriff. Tuniberg - das sagt mir jetzt irgendwie gar nicht so viel. Was lässt sich denn zum Tuniberg sagen?
Andreas
00:19:04
Also Tuniberg gibt es natürlich auch Weinbaubetriebe. Am Tuniberg gibt es hauptsächlich viel Ackerbau. Spargel wird da sehr viel angebaut. Da gibt es dann viele solche Mischbetriebe, die Ackerbau und Weinbau bewirtschaften.
Tobias
00:19:22
Okay, also zeichnet sich jetzt nicht irgendwie durch besonders hervorragende Weine aus?
Andreas
00:19:26
Sortentechnisch eigentlich auch verschiedene Burgundersorten, Müller-Thurgau.
Michael
00:19:31
Liegt gegenüber vom Kaiserstuhl sozusagen. Man kann sich gegenseitig in die Augen schauen.
Andreas
00:19:36
Genau.
Tobias
00:19:37
Okay, okay. Noch mal auf die Rebsorten zurückzukommen. Ihr habt ja tatsächlich sehr viele Rebsorten. Wir haben ja vorhin schon eine Führung mit dir durch den Keller gemacht. Du hast angefangen, die aufzuzählen. Ich glaube, wir waren irgendwie so bei über, also auf jeden Fall über 10. Ich glaube, es war eher so in Richtung 15. Aber trotzdem spielt ja Gutedel logischerweise hier eine große Rolle, und dann ganz traditionell für Baden auch die Burgunder Rebsorten. Gibt es da eine Rebsorte, die dir besonders am Herzen liegt, einfach weil du sie persönlich besonders magst?
Andreas
00:20:12
Ja, ich mag sie eigentlich alle sehr, sehr gern. Was mich natürlich immer wieder inspiriert, das ist Weißburgunder. Das finde ich sehr schön von der Fruchtigkeit, wenn sie gut gemacht sind. Natürlich Sauvignon Blanc, wo ich kennengelernt habe vor 25 Jahren. Daran merkt man, dass man älter wird. Aber auch Cabernet Sauvignon, dem wir uns auch gewidmet haben vor 3 Jahren, da haben wir eine alte Spätburgunder Anlage rausgerodet. Hintergrund war der, wir haben dann lange überlegt, was bestocken wir dann ein? Spätburgundertechnisch sind wir sehr gut aufgestellt in Baden, auch wir hier im Betrieb, und dann haben wir uns für den Cabernet Sauvignon entschieden. Und somit natürlich auch im Handel. Wir sind auch gelistet bei sämtlichen REWE-Märkte, Freiburg und Umland. Ein Argument zu sagen, Hallo, wir haben hier was aus der Region, ihr werbt auch mit Regionalität. Ihr braucht nicht prinzipiell diesen Cabernet Sauvignon aus Übersee, sondern es gibt auch hier vor der Haustüre. Das wird eigentlich ganz gut angenommen.
Tobias
00:21:16
Und dann auch reinsortig oder auch als Bordeaux-Cuvée oder so was in der Richtung?
Andreas
00:21:20
Den bauen wir schon sortenrein aus.
Tobias
00:21:22
Und das kommt tatsächlich auch bei den Leuten hier in der Region an? Also es ist jetzt nicht irgendwie so, dass die sagen, Moment mal, ich will eigentlich meinen Spätburgunder. Also es wird schon auch akzeptiert?
Andreas
00:21:31
Ich sag mal so, die Badener, die sind natürlich schon sehr fixiert auf ihren Pinot Noir. Aber je mehr du über die Landesgrenze rausgehst, wir sind auch auf Messen in Köln oder Düsseldorf, die suche dann auch mal so was Tiefdunkles wie ein Regent oder ein Cabernet Sauvignon, der einfach eine andere Fruchtintensiv aufweist wie der Pinot Noir.
Tobias
00:21:56
Und wir hören natürlich jetzt auch, wenn wir über Baden sprechen, immer wieder Grauburgunder. Über Spätburgunder haben wir jetzt gerade schon ein bisschen gesprochen. Grauburgunder hat ja sowieso irgendwie in den letzten Jahren einen totalen Siegeszug hingelegt, weil er für viele Leute ja ein sehr gefälliger Weißwein ist. Vielleicht gerade für Leute, die mit viel Säure so ein bisschen Schwierigkeiten haben. Es gibt allerdings ja auch so sehr, sage ich mal, kommerziell gemachte Grauburgunder, die dann aus meiner Sicht schon wieder ein bisschen zu wenig Frische mitbringen oder Mineralität. Was ist für dich so der perfekte Grauburgunder?
Andreas
00:22:34
Also Grauburgunder, muss man sagen, hat stark zugelegt die letzten Jahre. Ist, glaube ich, mittlerweile sogar die stärkste angebaute Rebsorte in Baden. Und ja, man muss natürlich da auch aufpassen, dass man es nicht überreizt. Weil wenn zu viel Wein auf dem Markt ist, schlägt sich das meistens auch in der Qualität und natürlich auch im Preis nieder. Ja, für mich, was zeichnet einen schönen Grauburgunder aus? Ne schöne Schmelz, schön geschmeidig, vom Säuresegment, eher im mittleren Bereich. Und einfach eine gute Trinklänge. Das finde ich ganz spannend beim Grauburgunder. Teilweise auch ein bisschen hinterlegt mit dezentem Holz, wird bei uns ein Grauburgunder alte Rebe, und somit hast du dann 2 verschiedene Sparten.
Michael
00:23:24
Ich muss noch einmal auf den Cabernet Sauvignon zurückkommen. Also mich interessiert das ja auch immer investitionstechnisch, auch was die Zeit betrifft. Du entscheidest jetzt, wir pflanzen da was Neues, wir nehmen Cabernet Sauvignon. Diese Entscheidung wirkt jetzt auf das Weingut ein wie viele Jahre? Ich meine, man muss ja warten, bis die Reben dann erst mal das entsprechende Alter haben, um die entsprechende Qualität an Beeren, an Trauben zu liefern. Aber wie lange beschäftigst du dich dann mit dem jetzt neu angepflanzten Cabernet Sauvignon?
Andreas
00:23:53
Klar, das beschäftigt uns schon die nächsten 30 Jahre und wir haben uns jetzt auch entschieden, noch eine zweite Parzelle anzulegen, dass wir da einfach auch ein bisschen Puffer kriegen vom Jahrgang aus. Wir sind jetzt aktuell am 23er-Jahrgang. Vorhin waren wir witzigerweise im Keller, da lief der 24er, wo wir gesprochen haben über den Filter. Den werde ich füllen, wahrscheinlich vor dem Herbst noch. Aber das Ziel ist natürlich da auch Puffer kriegen von 2 bis 3 Jahren, dass die Sachen auch einfach ein bisschen mehr Reife kriegen im großen Holzfass.
Michael
00:24:30
Und hast du schon die nächsten, in Anführungszeichen, fremden Rebsorten im Kopf, die irgendwann mal infrage kommen könnten?
Andreas
00:24:39
Ja, das ist natürlich schwierig. Man weiß ja nie, wo es hinläuft, was der Markt macht. Vor 2 Jahren haben wir uns jetzt dem Thema Sauvignon Gris gewidmet, die pilzwiderständige Rebsorte, und...
Tobias
00:24:52
Gibt es auch ne Folge zu, ne? Glaube ich.
Andreas
00:24:54
Ja, die haben wir jetzt dieses Jahr das erste Mal im Keller liegen, tun die natürlich auch mal separat ausbauen, wahrscheinlich dann auch sortenrein separat auf den Markt bringen. Ja, und somit ist man natürlich immer offen für was Neues. Wobei ich auch immer sage, was Neues ist gut, aber diese altbewährte Sorte Grauburgunder, Sauvignon Blanc, Weißburgunder, die kennen die Leute. Und ich weiß nicht, wo die Leute dann hingreifen, wenn ein Grauburgunder oder Sauvignon Gris im Regal steht, für was sie sich dann entscheiden. Ich glaube, da muss man schon noch ein bisschen in die Offensive gehen, das Produkt zu erklären, einfach auch der Leuten zugänglich machen.
Tobias
00:25:39
Ja, absolut. Da ist auch ein bisschen Pioniergeist, glaube ich, verlangt. Jetzt noch mal zu diesem Thema Neuanpflanzung. Du führst das Weingut ja noch mit deinem Vater zusammen, mit dem Gründervater sozusagen. Wie reagiert der denn, wenn du sagst: Hier, wir reißen jetzt mal so alte Pinot-Noir-Rebstöcke raus und pflanzen da Cabernet Sauvignon hin. Ist das dann ein Thema, wo der sagt, ja, macht mal, oder gibt es da schon Diskussionen?
Andreas
00:26:05
Ja, nee. Also da ist er eigentlich schon sehr offen gegenüber. Wir entscheiden die Sache eigentlich auch zusammen. Und er sieht ja auch, dass da ein Wandel ist. Und letztendlich müssen wir uns den Gegebenheiten stellen, die am Markt gefragt sind, und somit sind wir dann, glaube ich, auch für die Zukunft gut aufgestellt.
Tobias
00:26:26
Ja, das hilft natürlich auf jeden Fall extrem, denn da hört man ja auch durchaus andere Geschichten, dass es da auch mal ziemlich, ziemlich rappeln kann. Aber das hört sich ja dann bei euch relativ harmonisch an, das ist schon mal gut.
Michael
00:26:40
Ja, und wenn wir in die Zukunft gucken, wir haben, wie gesagt, uns das Weingut eben genau angeschaut. Ihr habt ja irgendwie eine Menge hingestellt von neuer Vinothek usw. Hast du Kinder? Gibt es da schon Nachfolger oder was passiert jetzt mit der Familie Löffler hier?
Andreas
00:26:57
Oh, das weiß ich. Was in 20 Jahren ist, weiß ich selbst noch nicht. Klar, ich habe zwei Kinder, zwei Mädels, die sind 13 und 16 Jahre. Aber wo da der Weg hinschlägt? Keine Ahnung.
Michael
00:27:10
Die dürfen ins Schwimmbad. Oder müssen Sie auch jetzt mit in die Reben?
Andreas
00:27:14
Ne, die dürfen ins Schwimmbad. Teilweise helfen sie auch mal in der Strauße. Das geht dann. Meine Große, die bedient, macht das eigentlich gern mit Leidenschaft. Und kürzlich habe ich mal die kleine Amelie dagehabt beim Abfüllen. Ja, also die helfen schon mal mit, ja. Aber sie sind noch Kinder und sollen das auch noch genießen.
Tobias
00:27:35
Ja, aber da kann man ja irgendwie durchaus Positivbeispiele aufführen. In unserer Kaiserstuhl-Folge waren wir ja bei Heger und haben mit den beiden Töchtern gesprochen, die das jetzt ja beide sozusagen gemeinsam machen. Also von daher, wollte dir jetzt ein bisschen Mut machen. Wird schon.
Andreas
00:27:52
Danke.
Michael
00:27:53
Wird schon, ja.
Tobias
00:27:54
Genau. Noch mal zurückzukommen zum Anbaugebiet Baden. Das Klima, sage ich mal, ist ja im ganzen Bereich eigentlich warm und sonnenreich usw., das kennt man auch. Würdest du aber auch sagen, dass eigentlich die Hauptunterschiede dann auch im Blick auf Stilistiken von Wein eigentlich an den unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten liegt? Also, dass das eigentlich so die Unterschiede bringt?
Andreas
00:28:20
Ja, ich denke mal auch die Bodenbeschaffenheit. Aber ich glaube, das Entscheidende sind nicht nur die Böden, sondern natürlich auch die Philosophie vom jeweiligen Betrieb. Ist, glaube ich, das Hauptaugenmerk.
Tobias
00:28:33
Und gibt es da, sage ich mal, so eine gewisse Stilistik oder oder eine gewisse Typizität, sagt man ja auch, die sich so sehr stark durchzieht? Also worauf eigentlich die meisten setzen.
Andreas
00:28:47
Also angesagt ist natürlich jetzt gerade die letzten Jahre, im Frühling und Sommer eher so leichtere, frischere Weine zu kreieren. Logischerweise haben wir auch sehr hochwertige Sachen, die dann eben kräftiger vom Volumen sind mit 13,5 bis 14 %. Aber das sind dann eher diese Weine, die man zusätzlich macht, nicht das tägliche Brot. Das sind dann Sachen, die man 8 bis 10 Jahre lagern kann und dann noch richtig gut trinken. Aber ich sage mal, das Haupteinkommen sind bei uns so diese Weiß-, Grauburgunder, Sauvignon Blanc Editionslinie, die sehr präsent ist, ja.
Tobias
00:29:25
Und vielleicht noch mal in eine andere Richtung gefragt: Wie hoch ist der Stellenwert der Essensbegleitung? Also ich habe manchmal so das Gefühl, in Frankreich, Italien ist es viel selbstverständlicher, zu einer Flasche Wein gehört auch was Gutes zu essen. Ist das in Baden auch so oder wird da auch viel Wein einfach solo getrunken?
Andreas
00:29:46
Ja, ne, die Badener, die trinken eigentlich schon viel Wein, auch ohne Speisen. Ja, Schorle ist ein gängiges Getränk hier in der Gegend. Gutedel mit Mineralwasser, wo die Leute teilweise zum Mittagessen schon konsumieren. Und ansonsten speisetechnisch, klar, wir geben immer Essensempfehlungen auch mit auf den Weg. Aber letztendlich sage ich den Leuten auch immer, trinken Sie doch einfach das, wo Sie Lust drauf haben. Bei einem schönen Fisch, da passt eigentlich ein Weißwein dazu. Aber wenn Ihnen nach einem Rosé ist, trinken Sie einfach einen Rosé dazu.
Tobias
00:30:23
Also probieren geht über Studieren, sozusagen?
Andreas
00:30:25
Genau. Also ich würde es jetzt unabhängig vom Essen machen. So geht es mir eigentlich auch. Ich trinke das, wo ich Lust drauf habe.
Michael
00:30:31
Und wenn man den Gutedel noch mal herausgreift, deine Lieblingskombination? Gutedel passt am besten zu welchem Essen?
Andreas
00:30:39
Das passt eigentlich ganz gut, durch das, dass er so leicht ist, zu einem schönen, frischen, knackigen Salat, oder auch zu so einer Käsevariation, da passt das auch gut dazu.
Tobias
00:30:49
Dann sind wir dann relativ schnell schon in der Schweiz und dem Chasselas, da wird das ja, glaube ich, auch sehr gerne irgendwie zu Käsefondue, Raclette usw. gereicht. Nicht schlecht. Ja, und für mich, also Grauburgunder ist ja für mich eigentlich der perfekte Wein für so eine deftige Fischplatte, oder? Da kann es doch auch so ein bisschen herzhafter zugehen.
Andreas
00:31:10
Grauburgunder, das passt auch ganz gut zu Käse- oder zu Wurstvariationen, durch das, dass er ein wenig mehr Schmelz hat, etwas kräftiger ist, deckt ja ziemlich viel ab.
Tobias
00:31:21
Ja, sehr gut. Ja, also ich finde, beim Thema Essen und Appetit können wir auch gerne zum Ende dieser Folge kommen. Ich glaube, wir haben das Anbaugebiet Baden sehr schön abgedeckt, haben auch viel von dir gelernt. Auch hier von dem Markgräflerland und dem Weingut. Oder, Michael, hast du noch eine Zusatzfrage?
Michael
00:31:42
Wie gesagt, ich bekomme jetzt sowohl Durst als auch Hunger nach unserem Gespräch. Also ich hoffe, das geht den lieben Zuhörerinnen und Zuhörern genauso.
Tobias
00:31:49
Genau. Ja, ich glaube, du kannst jetzt noch mal einen Aufruf starten, warum die Zuhörerinnen und Zuhörer unbedingt mal ins Markgräflerland kommen sollten. Die können das ja mit einem Besuch am Kaiserstuhl verbinden. Kann man ja ruhig dazusagen. Aber bitte, deine Bühne.
Andreas
00:32:04
Ja, sehr gern. Also es ist jeder herzlich willkommen hier in der Region, im Markgräflerland. Wir verlassen ja auch mal unsere Landesgrenze, sind auf Messen in Köln, Düsseldorf oder München. Und ich mache es dann auch da prinzipiell immer den Leuten schmackhaft. Schauen Sie mal, wir sind jetzt 3, 4 Stunden im Auto gesessen, sind nach München oder Köln gefahren. Kommen Sie doch einfach mal zu uns ins Markgräflerland. Eine herausragende Landschaft, kulinarisch sehr gut. Was essenstechnisch und Wein geboten wird, brauchen wir gar nicht drüber zu sprechen. Sehr gepflegte Wiesen und Wälder und Rebanlagen. Und tatsächlich, es sind dann einige dabei, die uns natürlich auf dem Weingut besuchen, selbst in der Straußenwirtschaft sitzen und mich dann immer wieder fragen: Kennen Sie uns noch? Dann sage ich: Helfen Sie mir auf die Sprünge. Sie waren der, der gesagt hätte, wir sollen mal ins Markgräflerland kommen und auf Ihr Weingut. Und das finde ich dann immer spannend. Ja, also die Leute sind schon interessiert an der Landschaft, natürlich auch am jeweiligen Weingut, was natürlich da auch hinten dran steckt.
Michael
00:33:08
Na, vielleicht können wir jetzt noch „Bei Anruf Wein" als Codewort verabreden. Wenn demnächst jemand in der Straußenwirtschaft sitzt und das Codewort sagt, dann kommt der nur wegen dieses Aufrufs. Das wäre doch was.
Tobias
00:33:20
Ja, das ist eine gute Idee. So machen wir das. Ja, klasse, Wunderbar. Vielen Dank, Andreas, für das Gespräch. Wir sind sehr gerne hier und ich bin mir sicher, wir kommen auch sehr gerne wieder. Ja, es hat uns wirklich gut gefallen.
Michael
00:33:30
Und bevor wir jetzt noch mehr Hunger und mehr Durst bekommen hier am Mikrofon, müssen wir das langsam mal verlassen. Aber dessen ungeachtet freue ich mich natürlich ungeheuer, wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Andreas
00:33:42
Bei Anruf.
Tobias
00:33:43
Wein.