Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Ostern: Eier und Wein, kann das sein?

05.04.2022 20 min Weinfreunde.de

Zusammenfassung & Show Notes

Zu Ostern stehen nicht nur Lamm und Hase im Vordergrund, auch der festlichen Tafel mit Verwandtschaft und Freunden wird viel Beachtung geschenkt. Michael und Tobias rücken daher ganz automatisch auf den Plan und wissen mit vinophilen Empfehlungen zur Osterzeit einen unterhaltsamen Beitrag zu leisten. Warum es dabei auch um Sherry und ein Beton-Ei für Michael geht, lässt sich in der Oster-Folge von Bei Anruf Wein nachhören.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:10
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Das Osterfest steht vor der Tür und damit auch die Frühlingszeit. Da liegt das Thema Wein gleich doppelt nah. Als Begleiter zum Ostermenü und als Begrüßungsschluck der freundlicheren Wetterlage. Mit Michael spreche ich im folgenden Telefonat nicht nur über Osterlämmer, sondern auch über hartgekochte Eier, Schokoeier und sogar Betoneier, die für die richtige Weinbegleitung an Ostern eine Rolle spielen können. Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:00:53
Ah, mein hochverehrter Herr Weinlakai. Wunderbar, dass du zurückrufst. Ich muss dich heute mal ganz persönlich um einen Rat fragen. Und zwar, das überrascht dich jetzt nicht, es geht um ein Wine Pairing zum Osterfest. Und zwar möchte ich von dir wissen...
Tobias
00:01:11
Ja, ja, ja, ja. Da brauchst du gar nicht weitermachen, weil das habe ich schon erwartet. Dir geht es natürlich um eine gute Weinbegleitung zu deinem Osteressen, nicht wahr? Bei dir wahrscheinlich kein Lamm. Eher irgendwie doch wieder Geflügel. Na gut, also müssen wir jetzt mal weiter fragen: Wie möchtest du das denn zubereiten? Weil erst dann kommt natürlich meine Empfehlung, kennst du ja schon. Also da musst du dir jetzt schon ein bisschen mehr Mühe geben und mir auf die Sprünge helfen.
Michael
00:01:39
Also ich wollte jetzt nicht ausbremsen, aber sorry. Was los heute? Hast du noch was Besonderes am Abend vor, dass du hier so vorangaloppierst?
Tobias
00:01:47
Nö, nö.
Michael
00:01:48
Also auf deine guten Weinbegleiter, zum Essen komme ich später gerne noch mal zurück, später. Mir geht es jetzt aber um einen Weinbegleiter zum traditionellen Osterfeuer. Ja, also stell dir vor, schön dunkel draußen, Freunde und Familie stehen um ein großes Feuer herum. Alle starren fasziniert in die lodernden Flammen und haben ein Weinglas in der Hand. Was gehört in diese Gläser hinein? Also, welcher Wein zum Osterfeuer?
Tobias
00:02:21
Verstehe. Also, du machst jetzt so einen auf naturnahen Romantiker mit deinem Lagerfeueridyll. Aber da ist die Antwort trotzdem nicht schwer. Entweder ein Weißwein, der bei den noch frischen Abendtemperaturen auch schön kühl im Glas bleibt, oder doch lieber ein Rotwein, der von innen wärmt, sozusagen. Und ich glaube, mit diesen unfassbar konkreten Tipps ist dir doch jetzt bestimmt geholfen, oder?
Michael
00:02:46
Hahaha, vielen Dank, dass du mich wieder mal so ernst nimmst und jetzt hier vor allen Leuten mich so blamierst. Nee, ehrlich gesagt hätte ich jetzt vorher angekündigt, ich brauche deine Expertise für einen Magazinbeitrag, wäre die Antwort bestimmt anders ausgefallen. Ich kenne dich doch, dann hättest du wieder, ja doch, dann hättest du wieder den Weinnerd raushängen lassen und wäets mit so einer Spitzfindigkeit um die Ecke gekommen, ja.
Tobias
00:03:14
Allerdings. Also das ist natürlich klar, für das Weinfreunde-Magazin, ja, also da hätte ich wahrscheinlich einen Pouilly-Fumé von der Loire empfohlen, denn der hat ja so Feuerstein-Töne und das passt wunderbar zum Rauch des Osterfeuers. Ja, also deswegen heißt er ja auch Fumé. Ja oder als Rotwein, ja, kann es dann eigentlich nur ein etwas rustikalerer Vertreter sein. Zum Beispiel ein Pinotage aus Südafrika. Der würde, glaube ich, richtig gut passen. Und der liegt doch auch echt auf deiner Wellenlänge, oder? Also das passt doch jetzt alles ziemlich gut. Und jetzt bist du doch auch bestimmt zufrieden.
Michael
00:03:57
Ja, danke, danke. Sehr, sehr zufrieden. Umso mehr, als du jetzt mit dem „echt" gerade ein wichtiges Stichwort geliefert hast. Denn ich sage nur Chile oder Argentinien, Hauptsache wurzelecht. Ja, nee, wir müssen noch die Streitfrage vom vergangenen Podcast über die Reblauskatastrophe auflösen.
Tobias
00:04:18
Oh ja, das stimmt.
Michael
00:04:19
Also dürfte ich bitten, Tobias? Du hast dich der Sache doch in unserem gemeinsamen Namen seriös und unparteiisch angenommen, oder?
Tobias
00:04:27
Ja, genauso sieht es natürlich aus. Und quasi passend zum Osterfest ist das auch ganz versöhnlich festzuhalten, ja, dass wir beide recht hatten. In Chile legt man sogar mehr Wert auf die wurzelechten Reben, stellt sie auch als etwas Besonderes heraus. Und in Argentinien ist das ein bisschen selbstverständlicher, obwohl es eben dort auch viele Regionen gab, die vom Reblausübel verschont wurden. Und man muss gleichzeitig sagen, dass argentinische Winzer auch gerne auf die gepfropften Varianten, sprich auf die amerikanischen Wurzeln setzen. Also die sind da häufig auch ganz international und wurzelunecht unterwegs.
Michael
00:05:11
Mhm. Passend zum Osterfest, sagt er da. Versöhnlich, sagt er da. Schön beschwichtigend. Also ich habe nur gehört, Chile und Mehrwert. Aber egal, ich schütte jetzt noch mal ein bisschen Öl ins Osterfeuer. Weißt du eigentlich, dass die Festlegung des genauen Datums für die Osterfeiertage ein wenig biodynamisch anmutet?
Tobias
00:05:34
Aha, das ist jetzt ein bisschen abenteuerlich. Sagen wir jetzt demnächst frohe biodynamische Ostern oder was?
Michael
00:05:41
Das finde ich eine gute Idee. Ja, das werde ich jetzt mal hier einführen. Nein, abenteuerlich ist das nicht. Es ist vielleicht ein bisschen polemisch, aber der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Und bei diesem kirchlichen Feiertag spielt jetzt die Mondphase, ja, eine sogar, ich sage mal, konfessionell beglaubigte, seriöse Rolle. Ja, beim Wein selbst oder wenn wir an die Arbeit im Weinberg denken im ganzen Jahresverlauf, wird aber immer noch so ein bisschen esoterisch geschmunzelt, wenn es um den Einfluss des Mondes geht. Eigentümlich, oder? Wie unterschiedlich da die Wahrnehmungen sind. Aber ich musste das jetzt einfach mal loswerden.
Tobias
00:06:25
Ja, ich kann nur sagen, dann kannst du dir ja auch für dein Osterfeuer noch einen Wein von Philipp Wittmann ins Glas geben, denn den haben wir im rheinhessischen Westhofen unlängst besucht, wie man ja unserer Podcastfolge mit ihm über biodynamischen Weinbau entnehmen kann. Aber du lenkst schon wieder vom Thema ab. Es geht ja um Ostern, es geht um Frühlingsgefühle, um gutes Essen und nette Stunden mit Freunden und natürlich auch um...
Michael
00:06:53
Um den Weckruf für die Weißwein- und Rosésaison! Das wolltest du jetzt bestimmt sagen, ne?
Tobias
00:06:59
Ja, ja, natürlich.
Michael
00:06:59
Keine Sorge, liebster Tobias, ich fange jetzt bei Weißwein nicht wieder mit dem Albariño an, denn den bewahre ich mir jetzt für den heißen Sommer auf. Ne, Klammer zu, das lassen wir jetzt mal weg. Aber, wenn ich jetzt einen schönen Grauburgunder trinken möchte, also zum Osterfest, der meinetwegen auch ein Essen begleiten kann, dann kommt dir jetzt spontan welcher in den Sinn?
Tobias
00:07:21
Ja, da kann ich jetzt natürlich nur so meiner persönlichen Neigung auch folgen, denn ich habe bei euch im Weinfreunde-Shop einen Grauburgunder von Dr. Heger entdeckt, das ist ja ein ganz renommiertes Haus.
Michael
00:07:32
Ja, der ist neu bei uns.
Tobias
00:07:33
Und der stammt aus der VDP-Erstanlage Breisacher Eckartsberg. Und der Eckartsberg ist eine von nur 2 Lagen in direkter Rheinnähe. Das ist also in Baden wirklich was Besonderes. Und ich glaube, der passt perfekt zu deinem Begehren nach einem Grauburgunder mit Struktur. Das hat er nämlich. Aber natürlich auch Mineralität und Frische. Die hat er natürlich auch durch diese Nähe zum Rhein. Und ja, ich glaube, darum ging es dir doch jetzt irgendwie. Und der passt auch wunderbar zu deinem Geflügel, denn ja, da spielen sicher Röstaromen eine Rolle und auch Kräuter. Hattest du mir zwar vorhin nicht verraten, aber ich kenne ja so ein bisschen deinen Geschmack.
Michael
00:08:17
Ja, ja, ja, Geflügel, allerdings. Und ich finde das jetzt auch total sympathisch, dass du dir jetzt schon Gedanken um mein Begehren machst. Aber machen wir es jetzt mal anders, ja? Dieses Mal, Geflügel hin oder her, kommt das Ei vor der Henne. Denn ohne das Ei geht doch gar nichts an Ostern, Tobias. Gar nichts. Das Ei, ich sage jetzt mal, als Aneinanderreihung nie enden wollender Linien, als Symbol von Geburt und, jetzt werde ich mal österlich, Wiederauferstehung.
Tobias
00:08:49
Oh Gott, oh Gott!
Michael
00:08:50
Also das Ei macht das Fest quasi erst anfassbar. Denk doch mal an die Ostereier, die für die Kinder versteckt werden, an die ausgeblasenen, bemalten Eier am Frühlingsstrauß. Also ei-gentlich müsstest du uns jetzt noch ein Pairing zu kalten, hartgekochten Eiern liefern, oder? Denn daran ist ja nach dem Fest sicherlich ordentlich Bedarf.
Tobias
00:09:14
Ja, ja, ja, aber ich sehe schon, du fragst das jetzt so ganz beiläufig, als wüsstest du gar nicht, dass Eier ein enorm hartgekochter Brocken in Sachen Weinbegleitung sind. Denn das Eigelb sorgt bei vielen Weinen für so einen metallischen Eindruck am Gaumen. Ja, das ist wirklich gar nicht gut. Aber glücklicherweise gibt es eine Kombination, die hervorragend funktioniert und noch dazu bestens zu den Feiertagen passt. Halte dich fest, denn das errätst du nie. Ja, ich sage nur: Ostereier und Champagner. Ja, das ist eine super Kombi, denn die meist hohe Säure des Schaumweins in Kombination mit der Kohlensäure mit der feinen, aber sehr lebendigen Kohlensäure bringt viel Schwung und Klarheit in so dieses proteinreiche Treiben im Mund. Ja, und das funktioniert tatsächlich richtig gut mit einem hartgekochten Ei. Und du hast natürlich völlig recht, die findet man ja teilweise noch Wochen später irgendwo im Haus oder der Wohnung. Ja, und ein guter Sekt oder Crémant geht alternativ natürlich auch. Da staunst du, oder?
Michael
00:10:26
Ja, das machst du ganz toll, Tobias, Weiter so. Ostern ist gerettet. Was aber denn, wenn ich jetzt lieber einen Rotwein zum kalten Ei bevorzuge? Was geht denn da? Oder kommst du jetzt ins Eiern?
Tobias
00:10:41
Nein, nix da. Ja, also, da fällt mir auch direkt was ein. Man muss ja die hartgekochten Eier auch nicht immer so pur essen. Man kann ja eine einfache Vinaigrette machen, träufelst davon etwas über deine Eierhälften, noch ein bisschen schwarzen Pfeffer drauf und dazu einen Wein, der möglichst weich ist und mit guter Frische daherkommt. Zum Beispiel ein Spätburgunder von der Ahr. Ja, der passt hervorragend, weil das sind wirklich auch Weine, die kommen dann eben auch häufig mit einer etwas moderateren Struktur daher, haben auch eine gute Frische. Und ja, das liefert wirklich Genuss. Ja, da hält dein Osterfeuer bei Weitem nicht mit, versprochen.
Michael
00:11:23
Ja, ja, ja, das nenne ich jetzt mal Ei-telkeit. Aber was hast du denn auch mit meinem Osterfeuer? Das ist was ganz Traditionelles. Also wie andere Leute dann die Ostereier verstecken und die Kinder suchen lassen. Also ja, kein Vorwurf. Ich habe ja selber nachgefragt. Ich merke mir jetzt erst mal nur eins, also bei unserem nächsten Treffen, ich bringe die Eier mit und du sorgst für die Weinbegleitung. Nach Ostern natürlich, da habe ich dann genügend davon. Oder hast du noch ein anderes Ei, das du mir jetzt ins Osternest legen willst?
Tobias
00:11:51
Ja, also ich würde dir natürlich am liebsten ein ganzes Betonei mit Weinfüllung in das Osternest legen. Du verträgst das ja. Aber Spaß beiseite, denn tatsächlich gibt es ja diese Betoneier, die sowohl für die alkoholische Gärung als auch für den Ausbau von Wein bei manchen Winzern zum Einsatz kommen. Erinnere dich mal an unseren Besuch bei Markus Schneider. Ja, denn dieses Material ist ja so ein bisschen porös. Ja, also zumindest poröser als ein Edelstahltank. Vielleicht nicht ganz so luftdurchlässig wie ein Holzfass, aber das sorgt eben auch für eine ganz besondere, recht fruchtbetonte Stilistik der darin bereiteten Weine. Und zudem sorgt die Form des Eis für so eine leichte Zirkulation innerhalb des Gefäßes, was bei den beiden genannten Prozessschritten des Weinmachens durchaus hilfreich ist. Etwas Ähnliches passiert übrigens auch in diesen großen, traditionellen, meist aus Terrakotta bestehenden Amphoren, mit denen ja auch immer mehr experimentiert wird. Und ja, das muss ein.
Michael
00:12:56
Jetzt schweifst du ein bisschen vom Thema ab.
Tobias
00:12:58
Was?
Michael
00:12:59
Bitte noch einmal zurück auf Ostereier, noch einmal zurück auf Osterfest und auf diese tollen Weine für frühlingshafte Momente mit den Liebsten, sage ich jetzt mal. Denn das gefällt mir eigentlich an unserem ganzen Nachdenken bisher am besten über Ostern. Man merkt einfach, Wein hilft dabei, besondere Augenblicke zu kreieren, weißt du? Letztendlich brauchst du da keinen Beton und kein Osterei. Du brauchst keine Schoko und keinen Osterhasen, sondern einfach nur einen ehrlichen Wein und die richtigen Menschen dazu.
Tobias
00:13:33
Ah, schön gesagt.
Michael
00:13:34
Apropos Schokohase: Hättest du da noch einen Weintipp für mich? Also weil, ganz ehrlich, Schokolade und Wein, finde ich, ist immer eine schwierige Sache. Bei mir heißt es einfach ganz oft entweder Wein oder Schokolade. Aber du weißt doch da bestimmt einen Ausweg.
Tobias
00:13:51
Ja, das ist natürlich nicht ganz so einfach, weil die meisten Oster-Schokohasen ja, das sind ja so Vollmilchgebilde mit recht heller, süßer Schokolade mit einem niedrigen Kakaogehalt. Und da muss man dann mit dem Wein schon in die Vollen gehen. Also der muss quasi die Schokolade so ein bisschen pimpen, was die Süße betrifft. Und ja, da muss man eigentlich mindestens zu einer Auslese greifen, wahrscheinlich sogar zu einer Trockenbeerenauslese, also wirklich zu einem echten Süßwein. Denn es gibt da ja so die Regel, dass ein Wein zum Dessert immer mindestens so süß sein muss wie das Dessert selber. Und ja, da muss man sich natürlich bei so einer Vollmilchschokolade schon ordentlich anstrengen.
Michael
00:14:34
Ja, pass auf, da habe ich jetzt noch mal etwas, was du mal alternativ probieren kannst. Und zwar, versuche es doch mal mit einem süßen Sherry. Zum Beispiel mit so einem Pedro Ximénez, das geht super gut zusammen, weil dieser Sherry nicht nur diese Süße hat, die du eben eingefordert hast, sondern der bringt auch noch mal so eigene Mokkatöne mit. Und das passt wunderbar zusammen. Und ich probiere das einfach dieses Jahr mal aus. Da bist du dabei, oder sonst noch jemand?
Tobias
00:15:04
Na ja, also Tobias und Sherry, also weißt du ja eigentlich, die werden nicht so richtig beste Freunde. Aber auf der anderen Seite, was du über diesen Pedro Ximénez erzählt hast, klingt schon richtig gut. Wie sind wir jetzt eigentlich darauf gekommen? Sherry? Ach so, wegen der Schokohasen.
Michael
00:15:23
Wegen der Schokohasen.
Tobias
00:15:24
Ja, ja, genau. Und jetzt hast du es dann auch mal wieder so by the way geschafft, mich in Richtung deiner geliebten, verstärkten, gespriteten Weine zu bringen. Und ich kann aber nur sagen: geschafft! Denn, ist mir jetzt gerade eingefallen, Schokohasen gibt es ja mittlerweile auch so in dieser Zartbittervariante und da passt dann auch ein Portwein richtig gut. Ja, also vielleicht sogar einen Tawny Port, denn wenn du bei deinem Cherry von Mokkatönen sprichst, dann ja, kann man ja bei einem Tawny Port sehr häufig auch von so Karamell- und eben auch Schokoladennoten sprechen. Jo, das passt bestimmt richtig gut.
Michael
00:16:03
Ja und mit einem Portwein, Tobias, bekommst du mich natürlich auch in Osterstimmung versetzt.
Tobias
00:16:08
Ja, dachte ich doch.
Michael
00:16:09
Aber um jetzt mal zu einem Ende zu kommen von dieser schönen Podcastfolge, müssen wir nicht angesichts der mondmäßigen Pärchenbildung von Ostern und Frühling mal über Rosé ein paar Worte verlieren?
Tobias
00:16:23
Ja, allerdings. Also ernst müssen die jetzt nicht unbedingt sein. Vielleicht eher beschwingt, denn sobald der Himmel wieder leuchtend blau ist und die Sonne auf der Haut zu spüren ist, stellt sich automatisch die Frage nach einem Rosé. Für dich sicherlich wieder so ein Garnacha Rosado, nicht wahr? Aber na ja, da sind wir ja nicht alle so eingeschränkt wie du. Ja, Rosé ist ja inzwischen genauso vielfältig und reizvoll wie früher nur Weißwein und Rotwein. Und da kannst du fast in alle Weinregionen schauen und wirst, ja, selten enttäuscht.
Michael
00:16:56
Also mich steckst du immer in irgendwelche Schubladen und da klingt das dann jetzt so diplomatisch. Ja, ein Segen für die Roséweine aus allen Erdkreisen, also ein Urbi et rosé sozusagen. Aber jetzt mal ganz ehrlich, du bist ja eher ein Rosé-Skeptiker. Und was kommt dann bei dir für ein Rosé ins Glas?
Tobias
00:17:17
Ja, also ich bin gar nicht mehr so ein großer Skeptiker wie früher, eben aus den genannten Gründen. Es hat sich da einfach sehr, sehr viel getan und dennoch bin ich da sehr, sehr klassisch unterwegs. Also ich mag Rosés aus der Provence. Ja, das ist für mich wirklich so, die Vorzeige- und Herkunftsregion für, ja, leichter, aber trotzdem fruchtiger Rosés. Und ich zeige mich da jetzt mal von meiner ganz femininen Seite, denn ich mag tatsächlich diesen Rosé von Popikone Kylie Minogue. Ja, das ist wirklich einfach ein sehr, sehr guter Rosé. Und das sage ich dir jetzt als jemand, der bei solchen Promiprojekten eher kritisch ist, ja. Aber ja, ansonsten kann man an der Stelle vielleicht noch mal zum Thema Rosé sagen: Es gibt ja auch Rosé-Schaumweine. Ja, wir waren ja vorhin schon beim Champagner und deswegen jetzt vielleicht kurz der Hinweis: Prosecco gibt es jetzt seit noch nicht allzu langer Zeit auch in der Rosé-Variante. Da kann man ja vielleicht auch mal zugreifen.
Michael
00:18:19
Da ist er wieder, mein rosaroter Panther. Danke für deine Plädoyer in Pink. Jetzt bleibt ja nur noch die obligatorische Frage nach deinen letzten, wie immer, vergessenen Worten: Was gibst du uns noch mit auf den Weg, Tobias?
Tobias
00:18:37
Nee, nee, gar nichts vergessen. Also das Folgende ist mir jetzt ganz spontan noch eingefallen, höhöhö. Nee, ich muss wirklich noch eine Weinempfehlung für das klassische, ganz geflügelfreie Osterlamm loswerden. Das hatten wir jetzt irgendwie vergessen. Und an der Stelle kann ich wirklich nicht anders, als hierfür einen klassischen Bordeaux zu empfehlen. Alternativ vielleicht einen schönen Italiener, einen Brunello di Montalcino etwa. Ja, also da dürfen dann auch ruhig bei dem Lammgericht Röstaromen und auch ein paar Gewürze eine Rolle spielen. Aber da braucht es einfach einen Rotwein, der so ein bisschen, ja, klassischer daherkommt, der Struktur mitbringt und eben auch eher so eine Aromatik und Stilistik, die in der alten Weinwelt zu finden ist.
Michael
00:19:25
Es ist echt unfassbar. Ich kriege dich da am Ende nie eingefangen. Ich gebe mir immer so eine Mühe. Na ja, gut, österlich und ganz persönlich haben wir ja schon gesagt. Deshalb trotzdem vielen Dank für diesen Last-Minute-Tipp.
Tobias
00:19:42
Ja, gerne, gerne, lieber Michael. Und liebe Zuhörerinnen und Zuhörer des Podcasts, euch allen ein paar schöne Ostertage mit und ohne Eier.
Michael
00:19:53
Mit und ohne Hasen aus Schokolade oder aus Brauchtumsgründen.
Tobias
00:19:58
Aber auf jeden Fall mit gutem Wein und schönen Momenten.
Michael
00:20:02
Mit viel Muße und noch mehr guter Laune.
Tobias
00:20:06
Bis es dann wieder heißt.
Michael
00:20:07
Bei Anruf.
Tobias
00:20:09
Wein.