Pomerol und Saint-Émilion: Ikonen am rechten Ufer
18.03.2025 38 min
Zusammenfassung & Show Notes
Saint-Émilion und Pomerol – diese Namen lassen Bordeaux-Fans ins Schwärmen geraten. Doch was macht die beiden Appellationen so besonders? Während im Médoc Cabernet Sauvignon dominiert, stehen hier Merlot und Cabernet Franc im Rampenlicht. Und das mit gutem Grund: Weine wie Petrus, Lafleur, Angélus und Cheval Blanc gehören zu den besten und begehrtesten der Welt. Michael und Tobias nehmen euch in dieser Folge mit aufs rechte Ufer der Gironde, damit ihr alles über das Terroir, die Rebsorten und Stilistik von Weinen aus Saint-Émilion und Pomerol erfahrt.
+++ WEINFREUNDE.DE +++
>> WEINE AUS SAINT-ÉMILION
>> WEINE AUS POMEROL
>> ÜBER WEINFREUNDE+
+++ WEINFREUNDE MAGAZIN +++
>> DAS BORDEAUX
+++ UMFRAGE +++
Bitte nehmt hier an unserer kurzen Umfrage zum Bei Anruf Wein Podcast teil:
https://de.surveymonkey.com/r/M7PK2ZL
+++ Bitte abonniert den Podcast und gebt eine Bewertung ab. Danke! +++
Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
+++ WEINFREUNDE.DE +++
>> WEINE AUS SAINT-ÉMILION
>> WEINE AUS POMEROL
>> ÜBER WEINFREUNDE+
+++ WEINFREUNDE MAGAZIN +++
>> DAS BORDEAUX
+++ UMFRAGE +++
Bitte nehmt hier an unserer kurzen Umfrage zum Bei Anruf Wein Podcast teil:
https://de.surveymonkey.com/r/M7PK2ZL
+++ Bitte abonniert den Podcast und gebt eine Bewertung ab. Danke! +++
Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein . Saint-Émilion und Pomerol sind Namen,
deren Klang bei Bordeaux-Fans Glückshormone freisetzt.
Petrus und La Fleur, Angelus und Cheval Blanc etwa gehören zu den besten und
auch teuersten Weinen der Welt.
Dabei spielt in den beiden Appellationen nicht etwa die Hauptrebsorte des Médoc,
Cabernet Sauvignon, eine zentrale Rolle.
Vielmehr sind es Merlot und Cabernet Franc,
die emblematisch für Saint-Émilion und Pomerol stehen.
Michael und ich geraten ins Schwärmen und nehmen euch gerne wieder mit ins
Bordeaux.
Und wenn ihr uns beiden auch beim Verkosten von sorgfältig ausgewählten
Weintipps zuhören möchtet,
dann wartet der Weinfreunde+ Hörgenuss auf euch.
Einfach auf Weinfreunde.de ein Kundenkonto einrichten und schon habt ihr Zugang
zu dem Bonusprogramm und unseren Verkostungsfolgen.
Wir warten auf euch! Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Oh, bonjour, Monsieur Weinlaka i.
Bonjour.
Ich weiß ja gar nicht mehr genau warum,
aber wir sind mit dem Podcast wieder mal in Bordeaux gelandet.
Allerdings.
Wechseln aber nach all dem Médoc der vergangenen Folgen auf das rechte Ufer.
Ja, und?
Hört sich g ut an!
Zwei Juwelen! Ja, ich darf das so überschwänglich sagen.
Zwei Juwelen der Weinregion Bordeaux beschäftigen uns heute.
Saint-Émilion und Pomerol.
Ja, und da darfst du wirklich mal ordentlich Begeisterung zeigen,
Michael .
Da bin ich völlig d'accord, sozusagen. Denn bei allen Premier Grand Cru Classé
Château aus dem Médoc ,
die wir auch schon besprochen haben, also Stichwort Klassifikation von 1855,
muss man trotzdem sagen:
Unter den weltweit, ich sag mal, verehrten Bordeaux-Ikonen sind Weine aus den
Appellationen Pomerol und Saint-Émilion ganz vorne mit dabei.
Also da muss man jetzt nur so ein bisschen Namedropping machen.
Denk an Angelus oder Cheval Blanc, beide aus Saint-Émilion und natürlich auch
Petrus.
Das ist ja wirklich ein Name wie ein Donnerhall aus dem Pomerol.
Und da gibt es dann noch so Namen wie Le Pin oder La Fleur.
Das kennt dann schon fast kaum noch jemand,
einfach weil es davon kaum Flaschen gibt.
Ja, aber wer etwas auf sein Wein-Nerd-Dasein hält,
sage ich jetzt mal, bekommt bei diesen Namen auf jeden Fall leuchtende Augen.
Bei mir selber, ich glaube, ich fange sogar an zu sabbern,
ja.
Uiuiui, zu sabbern. Da lenke ich mal schnell ab und mach weiter mit der
trockenen Geografie der Weinanbaugebieten.
„Der trockenen", das ist gut, ja.
Wir haben uns ja jetzt schon in verschiedenen Folgen einer Weinregion genähert
gemäß der Kraftwerkzeile:
„Wir fahren, fahren, fahren auf der Autobahn",
ne?
Und heute machen wir das jetzt mal anders.
Heute möchte ich mal die Satellitenperspektive bedienen.
Also bitte alle die Augen schließen. Wir fliegen gerade über Europa und erkennen
ganz genau unter uns das schöne Frankreich.
Und im Südwesten, wobei ich weiß gar nicht,
Südwesten, ob man das jetzt so einordnen kann,
wenn man mit dem Satellit darüber fliegt. Ich nicht.
Also im Südwesten des Landes mündet ein großer Fluss in den Atlantik,
und das ist die Gironde.
Und die Gironde ist nichts weniger als der Zusammenschluss,
genauer der Zusammenfluss von Garonne und Dordogne.
So, und jetzt bitte auf die nördlich gelegene Dordogne zoomen.
Ja, und so kurz vor der Vereinigung mit der Garonne,
also ich sag jetzt mal so,
40, 45 Kilometer vor dieser Vereinigung,
befinden sich am rechten Ufer die beiden Appellation Pomerol und Saint-Émilion.
Ja, und ich rate jetzt dringend dazu, die Augen wieder zu öffnen,
insbesondere wenn ihr unseren Podcast im Auto hört.
Das ist ja richtig gefährlich, sowas kannst du doch nicht sagen. Ja,
so oder so bitte weiterhin volle akustische Aufmerksamkeit,
das reicht uns für das rechte Ufer im Bordeaux.
Denn dessen prominentesten Appellation sind,
wie schon gerade gesagt, Pomerol und Saint-Émilion.
Und rechtes Ufer heißt in Bordeaux eben auch,
das kann man sich sehr gut merken.
Wir befinden uns im Merlot-Land. Die Rebsorte gibt hier ganz klar den Ton an,
und zwar sowohl in den Cuvées als auch stellenweise
reinsortig. Während ja am linken Ufer ganz klar Cabernet Sauvignon herrscht.
Ja, das wissen wir spätestens seit der letzten Folge über genau eben diese
Rebsorte.
Ja, und außerdem, mein Gott, wir haben so viele Bordeaux-Folgen schon mit dem
lieben Cédric von Weinfreunde gemacht.
Auch da könnt ihr in unserem Bei Anruf Wein-Katalog ordentlich stöbern.
Ja, da kann ich nur sagen: hört euch schlau,
das ist eine echte Empfehlung.
Ja, und vor allen Dingen, Tobias, das ist jetzt anscheinend mein Part,
aber trinke dich schlau.
Ja, stimmt.
Das ganze Weinwissen dieser Folgen versteht man einfach mit so einem Bordeaux im
Glas besser.
Ja, ist jetzt flapsig formuliert, aber beides gehört ja eigentlich zusammen.
Also das Schmecken und das Verstehen, das Trinken und das Wissen.
Also wenn du jetzt, ich sage jetzt mal,
alle Aromen, alle Fruchtaromen auswendig kennst,
aber sie im Wein nicht entdeckst, ist dir einfach nicht damit geholfen.
So, wie sagen das die Gastrosophen immer an der Stelle?
Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen wäre.
Ist ein bisschen ältlich, aber ich weiß schon,
was gemeint ist.
Und ich finde in so einem Weinpodcast wie dem unsrigen,
da kann man so eine Aussage auch einfach mal stehen lassen.
Ja, das stimmt absolut. Wobei jetzt irgendwie die Dichte an Zitaten,
die wird mir bei dir jetzt schon wieder so ein bisschen sehr,
sehr hoch. Aber gut, du gibst jetzt den Gastrosophen,
alles gut, und ich bleibe jetzt trotzdem mal so im engeren Sinne beim Weinwissen
und weise auf die Kenntnisse unserer Zuhörerinnen und Zuhörer bedacht darauf
hin,
dass sowohl in Saint-Émilion wie auch in Pomerol der Cabernet Sauvignon sogar
nur auf Position 3 der Rebsorten in den Cuvées rutscht.
Wichtiger ist, wir haben es eben schon genannt,
sein, ja, ich sage jetzt mal, DNA-Papa,
das weiß man mittlerweile nämlich auch,
der Cabernet Franc.
Also eine Rebsorte, die man beispielsweise auch von der Loire kennt.
Ja, aber hier am rechten Girondeufer gibt es eben Böden,
die in Kombination mit dem Klima oder den verschiedenen Mikroklimata,
das Zusammengehen von Merlot und Cabernet Franc extrem,
ja, ich sage jetzt mal,
begünstigen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel,
wie immer.
Wir haben eben schon reinsortig gesagt,
dieser weltberühmte Petrus aus Pomerol,
der ist jetzt schon seit ganz vielen Jahren ein komplett reinsortiger Merlot.
Okay, Pomerol. Dann fangen wir doch damit jetzt einfach mal an,
vielleicht am Anfang.
Das ist übrigens die kleinste Appellation in dieser Riesengroßregion Bordeaux,
die ja im Prinzip so groß ist wie die ganzen
Anbaugebiete aus Deutschland zusammen. Und das heißt jetzt per se,
Weine aus Pomerol,
die sind eher rar gesät. Die muss man jetzt also echt suchen fast.
Ja, und wenn ich jetzt die aktuellen Zahlen richtig im Kopf habe,
ja, dann sind das rund 800 Hektar Rebfläche.
Das ist nicht viel, das stimmt.
Ja, das muss man auch sagen. Also bereits die Römer haben hier Weinbau
betrieben.
Ist ja ganz oft in der Gegend so, aber hier auch.
Und das Wort Pomerol leitet sich übrigens vom Lateinischen pomarium ab.
Das ist der Obstgarten. Also, hast du schon gesehen,
hier war immer fruchtbar, hier hat man was machen können.
Ja, und dann gibt es ja diesen mysteriösen 100-jährigen Krieg,
der ein bisschen länger dauert als 100 Jahre.
Und der hat das Pomerol arg mitgenommen.
Also das war einfach komplett verwüstet.
So 14., 15. Jahrhundert.
Ja, ja, ja. 1338, ich hab's noch extra nachgeguckt.
1338 bis 1454, deshalb ein bisschen mehr als 100?.
Ja, Saint-Émilion blieb verschont, aber Pomerol war danieder.
Ja, also, da war nichts mit Weinbau. Und erst dann,
nach diesem Krieg, fängt man wieder an,
Weinberge anzulegen. Ja, zur moderneren Geschichte vielleicht noch:
Die AOC Pomerol,
also das offizielle französische Anbaugebiet,
erhielt diesen Status bereits 1936.
Und damit zählt dann AOC Pomerol sozusagen zu der ersten Gründungswelle dieser
Appellation in Frankreich überhaupt.
Zusammen mit Châteauneuf-du-Pape und Champagner zum Beispiel.
Ja, aber reicht jetzt als Einführung Pomerol.
Ja, sehr, sehr gut. Aber AOC es steht ja für Appellation d'Origine Contrôlée,
wenn ich das jetzt richtig ausgesprochen habe,
bzw. mittlerweile ist das C durch das P ersetzt,
weil es dann für Protégée steht.
Aber zeigt jetzt auch wieder, die Franzosen haben halt schon seit den
30er-Jahren ganz klar die Herkunft in den Vordergrund gerückt.
Ein Thema, was ja in Deutschland jetzt erst viel später kam.
Aber das nur am Rande. Ich mache mal mit dem Boden im Pomerol weiter.
Wir hatten es eben schon mal kurz angesprochen,
aber ich mache es mal konkreter, denn das ist eben was sehr,
sehr Besonderes. Denn diese von dir angesprochenen 800 Hektar,
das ist eigentlich ein einziges welliges Kiesbett,
und trotzdem aber sehr unterschiedlich beschaffen,
was beispielsweise den genauen Anteil von Kies,
Sand und Ton betrifft. Also Lehmschichten gibt es auch noch und auch noch so
eisenhaltige Gesteinsschichten,
das sogenannte „Grass de fer", also „Fer" wie Ferrum,
Eisen.
Und das erklärt alles so ein bisschen, ja,
auch die die Finesse, die in den Weinen steckt,
aber auch, dass es im Grunde genommen so ein bisschen so eine Bandbreite gibt.
Das ist mal samtig, das ist mal mehr fruchtbetonter .
Und das in Kombination dann mit dem Ausbau im Holzfass ergibt dann halt eben
ganz,
ganz tolle Ergebnisse. Zumindest dann, wenn sie aus den wirklich großen Häusern
kommen.
Und ja, Merlot versteht man jetzt eigentlich gerade im Vergleich zu Cabernet
Sauvignon als gar nicht so eine robuste und auch langlebige Rebsorte.
Die Weine aus dem Pomerol beweisen aber,
dass das doch geht.
Also da kann man wirklich sagen, Merlot ist da in keinem Fall irgendwie eine
einfache oder einfach nur fruchtbetonte Rebsorte.
Und diese Langlebigkeit heißt natürlich dann auch im Umkehrschluss:
Bitte nicht zu früh die Flasche öffnen.
Ja, da lohnt es sich tatsächlich dann auch mal ein bisschen Geduld zu haben,
bis die Trinkreife auf dem Höhepunkt ist.
Wobei, man muss natürlich auch sagen, dass ein Pomerol schon etwas schneller
seine optimale Trinkreife hat als eben ein
Cabernet Sauvignon-betonter Wein aus dem Médoc,
also so ein Grand Cru Classé.
Aber da sprechen wir dann halt eben irgendwie über einen Unterschied von,
ja, ich sage mal,
der Pomerol ist schon nach 20 Jahren auf seinem Höhepunkt und der aus dem Médoc
vielleicht erst nach 30 oder 40.
Also das heißt, von Langlebigkeit kann man trotzdem noch sprechen.
Ja, und das betrifft ja jetzt auch die richtig,
richtig guten Weine.
Die anderen haben das so ein bisschen abgeschwächt. Aber Grand Cru Classé,
das ist ein gutes Stichwort.
Denn wer jetzt auf Klassifikationen im Bordeaux steht,
muss in Pomerol mal ganz ohne auskommen.
Ja, das ist interessant.
Mit dem AOC-Status für alle Weine. Ja, das versteht sich von selbst.
Aber es gibt jetzt eben nicht noch mal so eine zusätzliche Unterteilung in Grand
Cru Classé oder Premier Grand Cru Classé wie im benachbarten
Saint-Émilion. Und ja, oder wie auch bei den berühmten Médoc-Klassifikationen
aus dem Jahr 1855.
Also in Pomerol selbst hängt jetzt das Renommee direkt am Château und das
funktioniert tadellos,
kann man so sagen. Ich sage nur Beispiel Petrus.
Die brauchen das eben nicht. Da wissen wir alle,
wer das ist.
Und ja, Petrus ist das eine. Aber welche Namen müssten wir denn noch so kennen
aus dem Pomerol?
Ja, Le Pin und La Fleur hatte ich schon genannt.
Wie wäre es denn beispielsweise mit Château La Fleur Pétrus?
Ist jetzt kein Scherz, das gibt es ja wirklich so und ist auch in direkter
Nachbarschaft zu -
hahaha - La Fleur und Petrus natürlich. Es gibt aber dann auch noch so Weingüter
wie Château Beauregard oder Château Lagrange
und es gibt natürlich noch viele mehr. Und das trotz eben „nur" 800 Hektar.
Da ist ja sogar das Anbaugebiet Saale-Unstrut größer.
Also alles sehr kleinteilig. Das heißt dann beispielsweise,
dass so ein Château Le Pin nur 3 oder 4 Hektar eigene Rebfläche überhaupt hat.
Und hinzu kommt dann, dass noch eine Zeit lang,
ja, das ist jetzt bestimmt auch schon so 20,
25 Jahre her, sogenannte Garagenweine total angesagt waren.
So Micro-Cuvées oder Vin de Garage, die dann noch mal von einzelnen,
meist noch viel kleineren Parzellen stammten und mit viel
Aufwand im Keller dann bedacht wurden. Und ja,
das waren dann wirklich besonders heißbegehrte,
sehr, sehr rare Weine mit viel Körper und ja,
auch Eleganz, wenn sie wirklich zu den Spitzenweinen gehörten.
Die haben dann auch regelmäßig wirklich hohe Bewertungen von Robert Parker und
Co .
bekommen. Da hieß dann so stilistisch tatsächlich die Devise Pump up the Volume.
Ja, leider. Allerdings auch beim Preis,
denn am Ende gibt es dann halt eben nur wenige Hunderte Flaschen davon oder
Kisten, wie man da ja dann sagt, für die,
sagen wir mal, betont anspruchsvolle 4-stellige Preise aufgerufen werden.
Also, und das ist es dann halt eben noch nicht mal,
denn selbst wenn du bereit bist,
das Geld dafür zu zahlen, musst du halt erstmal überhaupt an die Flaschen
rankommen. Das hat dann schon so ein bisschen Burgund-Niveau.
Okay, aber dann lassen wir jetzt mal die Garagenweine weg.
Ich kann nur sagen, wir bei weinfreunde.de haben jetzt so einen Pomerol im Shop,
den kann man sich durchaus mal leisten. Ja,
also unter 30 €.
Und ehrlich gesagt, das ist ein rarer Preis im raren Pomerol.
Das ist so eine klassische Cuvée 60 % Merlot,
40 % Cabernet Franc.
Ja, und im Verkauf ist, glaube ich, gerade der 2022er-Jahrgang.
Also mal kaufen, mal probieren und ein paar Flaschen dann aber auch liegen
lassen.
Ja, das finde ich gut mit dem Liegenlassen vor allem,
weil wir können jetzt mal die Appellation Pomerol liegen lassen. Ja,
weil wir gehen weiter ins Saint-Émilion und das ist dann im Vergleich
tatsächlich eine deutlich größere Appellation und,
ich glaube, namentlich auch durchaus die bekanntere.
Hier kommen dann schon so 5.500 Hektar zusammen,
das ist dann fast das Sechsfache des Pomerol.
Und ja, ich sage mal, da sind wir dann schon so in der Größe in Richtung Franken
unterwegs.
Ja, das nur noch mal so als Vergleich, ohne den Silvaner natürlich.
Leider, ja. Und wenn du jetzt an das Örtchen Saint-Émilion denkst,
übrigens UNESCO Weltkulturerbe,
das nur mal so ganz am Rande. Und das steht ja sozusagen namentlich der ganzen
AOC vor,
oder AOP. Und das ist dann eigentlich, man kann schon fast sagen,
so eine Postkarten-Appellation.
Wir waren ja auch schon da und haben uns das angeschaut.
Das ist nicht ohne Grund UNESCO Weltkulturerbe.
Der Ort ist so ein richtiger Touristen-Hotspot,
weil es einfach eben auch total schön ist.
Und ja, man muss sich da jetzt auch so ein bisschen drauf einlassen,
dass man da halt eben nicht alleine und verträumt irgendwie durch die Gässchen
schlendern kann. Aber denk nur mal an diese Kirche und einfach die tollen
Aussichten,
die man da hat, weil das ein bisschen erhöht ist. Das ist wirklich klasse.
Ja, also mir hat es gefallen, aber ich glaube tatsächlich,
Tobias, du meinst jetzt keine Kirche,
sondern diesen Wehrturm, den es da gibt in Saint-Émilion.
Ach so, ja, das kann auch sein.
Und von dem konnte man so ganz weit in dieses Tal,
in dieses flache Tal der Dordogne schauen.
Und ja, der Blick, der ging dann über die berühmten Weinberge oder besser gesagt
die berühmten Weinhügel.
Ja, das war schon, wie sagt man, also früher hätte man gesagt pittoresk,
also Postkartenformat halt.
Heute sagt man dann eher so insta-like. Aber nee,
mal im Ernst, wenn man in Bordeaux ist,
durchaus mal Saint-Émilion anschauen. Ja,
es lohnt sich einfach durch den Ort so ein bisschen durchschlendern,
einen Kaffee trinken oder besser noch ein Gläschen Wein und die ganz vielen
Leute ganz schnell vergessen,
die da durchlaufen und überall ihre Smartphone-Fotos machen.
Das ist dann nicht so schön, aber man kann es dann trotzdem genießen.
Und was man ja auch sagen muss, es gibt da jede Menge gut bestückte
Weingeschäfte vor Ort.
Da kann man dann seiner Bordeauxleidenschaft hemmungslos frönen,
insofern das Portemonnaie halt mitmacht.
Ja, das stimmt. Aber man bekommt halt tatsächlich ein tolles Angebot.
Und wenn einem das Budget dann egal ist,
dann wird man wahrscheinlich sogar auf der Suche nach dem einen oder anderen
Garagenwein fündig. Und ansonsten muss man natürlich als Wein-Nerd bei
Saint-Émilion an Cheval Blanc,
an Ausone, an Angélus oder Pavie denken.
Und wieder gilt, da gibt es eben auch noch viel mehr erstklassige Weingüter,
die alle zusammen natürlich für diesen Weltruf der Appellation gesorgt haben.
Und Saint-Émilion hat ja auch wieder eine offizielle Klassifikation der besten
Weingüter jenseits des allgemeinen AOC-Status vorzuweisen.
Also da sind die wieder sozusagen konform und nicht so wie Pomerol unterwegs.
Ja, aber du sagst es, im Gegensatz jetzt zu dieser ewigen Klassifikation aus dem
Médoc von 1855,
da hat es ja nur eine Änderung dann eigentlich gegeben,
wird die Einstufung der Weingüter jetzt in Saint-Émilion alle 10 Jahre überprüft
und neu festgelegt.
Ja, das ist interessant.
Also wenn man dann an diesem Klassifizierungsverfahren überhaupt teilnimmt.
Denn, das muss man auch dazusagen, die Teilnahme allein,
die kostet den Châteaus richtig Schotter.
Da müssen die echt viel Geld für hinlegen,
um überhaupt dabei zu sein.
Ja, und auch all das, das hat schon zu ordentlich Querelen geführt und es gab
dann Weingüter,
die waren jahrelang in den Topklassifizierungen dabei und plötzlich sagen die
dann:
nö, ich mache da nicht mehr mit. Und freiwillig,
die verzichten einfach und machen dann einen ganz normalen AOC,
AOP Saint-Émilion ohne Klassifikation. Also da gibt es Geschichten zu erzählen,
d u glaubst es gar nicht.
Ja, ja, gerne, aber später, ja? Weil lass uns,
um das Thema vielleicht jetzt erst noch mal abzuschließen,
erzählen, welche Stufen es in dieser Klassifikation überhaupt gibt.
Denn auf den ersten Blick sind es eigentlich nur 2 Kategorien,
nämlich Premier Grand Cru Classé und Grand Cru Classé.
Also da wird das nicht noch mal so abgestuft wie im Médoc.
Und ja gut, da erkennt man ja schon ganz klar,
welche sozusagen die höhere Qualitätsstufe ist.
Allerdings unterscheidet man im Saint-Émilion dann nochmal zwischen Premier Cru
Classé A und Premier Cru Classé B.
Also man wollte jetzt irgendwie nicht den Schritt gehen und es „Deuxième"
nennen. Da hatten die wahrscheinlich alle was dagegen. Aber es ist noch mal so
was wie eine erste und zweite Liga innerhalb der allerersten Liga.
Kann man das so verstehen? Ja. Also mit anderen Worten:
Premier Grand Cru Classé A sind die Besten unter den Besten.
Kann man so vielleicht ausdrücken.
Okay. Ja, also wenn man so will, sind es die Besten unter den Besten.
Aber zum Beispiel nach der Klassifikation von 2006,
da gab es echt langwierige Auseinandersetzungen vor Gericht,
die sogar dazu führten, dass eine Zeit lang die Einstufung von 1996 und die von
2006 gleichzeitig in Kraft waren.
Ja, da konnten sich dann verschiedene Weingüter mit verschiedenen Auszeichnungen
schmücken.
Ja, und daraus hat man dann gelernt und dann hat man versucht,
mit so einer Truppe von unabhängigen Weinexperten,
die allesamt außerhalb von Saint-Émilion kommen,
im Jahr 2012 Transparenz und Unabhängigkeit zu schaffen,
sage ich jetzt mal, oder das Verfahren einfach transparenter zu machen.
Aber auch das wurde dann wieder gerichtlich angefochten.
Zum Beispiel allein, weil der Vorsitzende der Kommission,
die das alles organisiert hat,
ja, der war eben auch Eigentümer von Château Angélus.
Und ja, der war dann angeblich parteiisch und dann ging gar nichts mehr und man
war wieder vor Gericht.
Also schrecklich . Also, und davon gibt es jetzt noch viel,
viel mehr Geschichten.
Ja, also wir halten jetzt einfach mal fest,
freundlich formuliert, die Klassifikation ist jetzt sehr dynamisch,
ja. Eigentlich eine gute Sache, finde ich jetzt,
dass sich das so ein bisschen anpasst.
Aber durch diese ganzen Streitereien entwertet sich auch so ein bisschen die
Nummer.
Also ja, die, tun sich selber nichts Gutes.
Ja, genau. Und dann geriet das ja auch alles aus diesem 10-Jahres-Rhythmus. Du
hast es gesagt, 1996,
2006. Aber 2012 wurde dann diese Neuordnung gemacht.
Und deswegen kann man jetzt auch über die letzte Klassifizierungsrunde im Jahr
2022 sprechen.
Ja, und auch die verlief wiederum, wie du es gerade genannt,
dynamisch.
Also 144 Château haben mitgemacht, 85 kamen überhaupt in die Bewertung und davon
wurden 14 als Premier Grand Cru
und 71 als Grand Cru eingestuft. Wissen muss man jedoch jetzt dabei,
dass zum Beispiel eben Château Angélus,
Château Ausone und Château Cheval Blanc,
alles drei Riesennamen, die haben erst gar nicht teilgenommen.
Ja, die waren 2012 eben dann noch Premier Grand Cru A.
Die waren jetzt einfach weg. Und dann gab es auch noch zusätzlich Château,
die sich gerichtlich dagegen gewehrt haben,
dass sie überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Also die Dynamik ist
ungebrochen.
Und weil natürlich so große Namen auch ausgestiegen sind,
bekommt diese Klassifikation dann natürlich auch so eine gewisse Fragwürdigkeit.
Und um es vielleicht noch mal jetzt so ganz auf aktuellem Stand zu sagen:
Unter A laufen gerade nur Château Figeac als Aufsteiger aus der
B-Liga sozusagen, und Château Pavie als altes,
renommiertes Premier Grand Cru A-Haus.
Und die scheren sich vielleicht gar nicht so um die Querelen und denken sich,
solange wir Premier Cru Classé A sind,
ist ja alles gut.
Ach Tobias, also jetzt, nach all den Zwistigkeiten zu dieser Klassifikation,
da brauchen wir jetzt noch mal was Versöhnliches.
Also was fürs Herz, ja? Also, was meinst du?
Das würde uns doch jetzt mal allen guttun.
Ich habe sogar etwas, das hat was mit Völkerverständigung zu tun.
Also zumindest, wenn es um Weinfreundinnen und Weinfreunde geht,
die sowohl deutsche Weine als auch französische Weine lieben.
Du weißt, Tobias, auf was oder auf wen ich genauer hinauswill.
Ich glaube schon.
Hast du eine Idee? Ja, also wir haben tatsächlich schon über ihn mal in einer
Folge mit Cédric gesprochen.
Also ich sage jetzt mal: Willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,
bei unserer neuen Rubrik „Wein-Persönlichkeiten aus aller Welt".
Herr Weinlakai verliert jetzt ein paar Worte über ...?
Komisches Intro, Aber Graf Neipperg, und zwar mit Doppel-P.
Ja, das meint zuallererst Josef Hubert von Neipperg,
geboren 1918 und gestorben,
jetzt mal bitte mitrechnen, 2020. Er kümmerte sich nämlich nicht nur um das
Weingut in der württembergischen Heimat Schwaigern,
sondern er ist es dann eben auch, der in den 1970er-Jahren bereits Weingüter in
Saint-Émilion erwirbt.
Allen voran ist auch ein klangvoller Name,
Château Canon La Gaffelière, aber auch Clos de l'Oratoire -
Moment, da wird mein Französisch jetzt schon wieder schwierig.
Und beim Nächsten noch viel mehr: Château d'Aiguilhe.
Ich glaube, man schreibt es nur so, man spricht es nicht aus,
Verzeihung.
La Mondotte, da wird es dann schon wieder einfacher. Die alle zählen zu den von
Neipperg-Weingütern an der Dordogne.
Es ist schon beachtlich.
Ja, ja. Und Cédric hat ja damals berichtet,
dass der Graf ja, so ein richtig großes,
hohes Ansehen genossen hat. Also gemeint ist zunächst mal Josef Hubert von
Neipperg.
Gerade was er so für die Appellation insgesamt getan hat,
um sie hervorzuholen.
Wir haben ja eben gerade über diese Zwietracht gesprochen,
wenn es dann um die Klassifizierung ging.
Und was man dazu sagen muss, ist jetzt auch so eine Familiendynastie,
eine kleine,
geworden. Schon seit 1985 kümmert sich sein Sohn Stephan,
mittlerweile auch sein Enkel Ludovic,
um die Weingüter im Saint-Émilion. Und ja,
von Neipperg bleibt damit der große deutsche Name,
den man sich am rechten Bordeauxufer einfach merken muss.
Ja, und Château Canon La Gaffelière zählt immerhin zu den Premier Grand Cru
B-klassifizierten Weingütern.
Und ja, Streit hin, Streit her, das muss man anerkennen.
Ja, allerdings. Es ist wirklich eine deutsche Erfolgsgeschichte im Bordeaux.
Und wie du sagtest, er hat dort vor Ort auch von den Einheimischen,
von den Alteingesessenen viel,
viel Respekt bekommen. Und ja, ich glaube,
das wissen auch gar nicht so viele, dass sich hinter diesen Château-Namen eben
eine deutsche Weindynastie versteckt. Ja,
wir wollen uns weiter jetzt auf die Aussichten auf guten Wein konzentrieren.
Deswegen habe ich jetzt mal eine ganz persönlich an dich gerichtete Frage
vorbereitet,
Michael. In deinem Weinkeller, bekanntlich unter der Treppe,
ja, so Harry-Potter-Style,
liegen Weine aus Pomerol und Saint-Émilion?
Oder etwa nicht?
Äh, ja. Müsstest du eigentlich wissen, aber nun gut,
vielleicht müssen wir einfach jetzt unsere gemeinsame Weinerfahrung noch mal ein
bisschen auffrischen. Aber ja, wann bist du überhaupt mal wieder hier in der
Gegend?
Ich habe direkt den passenden Schlafplatz für dich...
Ich bin da sehr flexibel.
...dann kannst du auch unbekümmert mittrinken und so. Ja,
und natürlich unter meiner Kellertreppe,
es wird ein Wein aus Pomerol sein, ja, den ich dir dann serviere.
Aber ich glaube, da habe ich mich schon in der Folge über den Cabernet Sauvignon
geoutet.
Ich weiß gar nicht mehr. Aber welche Flasche bringst du denn mit?
Also, oder um es mal mit den Worten deines Sohnes zu sagen:
Was schlummert denn da noch in deinem Weinlabor?
In meinem Weinlabor? Ja, aber schon interessant,
wie du das jetzt irgendwie wieder umgedreht hast.
Ich wollte dir jetzt irgendwie den Wein aus den Rippen leiern. Jetzt fragst du
mich schon wieder danach.
Kriegste, kriegste.
Aber in der Tat, ich habe jetzt für die Sendung mal nachgeschaut,
was habe ich denn überhaupt aus den Appellationen?
Oder habe ich überhaupt was aus Saint-Émilion und Pomerol?
Das wusste ich nämlich jetzt wirklich nicht auswendig. Und ja,
ich habe tatsächlich lernen müssen,
aus Pomerol habe ich gar nichts. Also da muss ich vielleicht mal den von dir
vorhin angesprochenen Pomerol mal shoppen gehen.
Dafür habe ich allerdings aus dem Saint-Émilion ja eine ganze Reihe von
Fläschchen und darunter echte Highlights.
Also Angélus habe ich oder auch Troplong Mondot.
Das ist so ein eigentlich, ja, wirklicher Aufsteiger der letzten 20 Jahre.
Kann man sich auch mal anschauen. Beide dieser Weine stammen dann auch noch aus
2005.
Die haben jetzt 20 Jahre auf dem Buckel und die haben vor allem beide 100
Parkerpunkte mittlerweile.
Und da sage ich mal, da müssen wir eigentlich mal ran ja?
Gerne!
Nach 20 Jahren könnten die vielleicht schon mal was sein.
Aber vielleicht noch so ein bisschen als Angeber-Nachtrag zum Thema Pomerol.
Da war ich nämlich zumindest mal auf einer Probe,
auf der Petrus aus dem Jahrgang 2002 ausgeschenkt wurde.
Das war im Oktober 2008, ist also auch schon ordentlich lang her.
Aber ich habe die Mail-Bestätigung noch gefunden,
deswegen konnte ich das jetzt noch nachvollziehen. 2002 war in Bordeaux ja kein
wirklich großes Jahr, deswegen konnte man da vielleicht die Flasche dann auch in
diese Probe integrieren,
weil sie nicht ganz so teuer war. Aber es waren tatsächlich andere Weine.
Spannender eigentlich als der Petrus. Da war noch eine 98er Mouton Rothschild,
99er Sassicaia und dann noch,
auch ganz interessant, aus 2003 ein italienischer Wein,
Il Caberlot.
Und dem sagt man immer noch nach, dass er in Blindproben oft mit Petrus
verwechselt wird .
Und das absolut Irre daran ist, Caberlot ist jetzt nicht nur der Name des Weins,
sondern so heißt auch die verwendete Rebsorte.
Und die ist, da ist man sich noch nicht 100%-ig sicher,
aber es wird angenommen,
dass das eine Kreuzung aus Cabernet Franc und Merlot ist.
Ja, also das ist im Grunde genommen Pomerol schon als Rebsorte vorkonfiguriert .
Und dann wird die auch noch mit Petrus verwechselt.
Finde ich irgendwie total gut.
Ja, mein Gott. Ich frage mich jetzt gerade nur,
wo war ich eigentlich bei dieser Probe?
Ich war nicht dabei. Also ja, aber egal .
Was jetzt dein 2005er Saint-Émilion betrifft,
den schaue ich mir gerne genauer an,
da bin ich dabei. Aber lass uns jetzt mal etwas grenzüberschreitender werden.
Ich habe vorhin ja schon mal auf die Cabernet Sauvignon-Folge von Bei Anruf Wein
hingewiesen.
Da haben wir unter anderem über den Vergleich von Bordeaux und Kalifornien,
also von Médoc eigentlich und Napa Valley berichtet.
Ja, genau. Du meinst das Judgement of Paris und dieses legendäre Blind Tasting
von Steven Spurrier?
Das habe ich natürlich noch auf dem Schirm. Die Folge ist ja noch nicht so lange
her.
Ich hoffe, unsere Zuhörerinnen und Zuhörer erinnern sich auch. Ansonsten bitte
noch mal in die vergangene Folge einfach reinhören.
Ja, macht das auf jeden Fall. Und da ging es zwar ausdrücklich eigentlich um
Cabernet Sauvignon,
aber in diesem Zusammenhang habe ich dann doch noch mal irgendwo gelesen,
dass es eigentlich die Weine aus Saint-Émilion und Kalifornien sind,
die irgendwie Brüder oder Schwestern im Geiste sind.
Ja, also ich glaube, die expressiveren,
offeneren Fruchtaromen der Weine, die spielten da irgendwie die Hauptrolle bei
der Argumentation. Kannst du das nachvollziehen?
Jein, sage ich mal. Also selbst fruchtbetonter Cabernet Sauvignon aus Napa
Valley ist dann halt eben doch anders als Merlot aus Saint-Émilion.
Und wenn es jetzt rein um die Intensität der Fruchtaromen geht,
dann ist es natürlich auch eine Frage des Alters der Weine.
Aber im Prinzip schon, ja klar, die haben schon was gemeinsam.
Aber so richtig zielführend finde ich die Frage jetzt nicht,
oder? Also es sei denn, du möchtest bei unserem Judgement of Bei Anruf Wein mir
blind auch noch so ein Cap aus Kalifornien anbieten.
Na ja, schauen wir mal, was wir da zusammenbekommen.
Aber erst die Arbeit und später das Vergnügen.
Deshalb noch mal zurück zu Saint-Émilion und auch zu Pomerol,
Tobias.
Haben wir denn jetzt noch irgendetwas nachzutragen und bei unserem
Basiswissenspaket im Podcast über diese beiden Top-Appellation am
rechten Ufer irgendwie was zu erzählen?
Ja, also mir fällt jetzt auch wieder die Aussprache ein.
Da tun wir uns im Französischen ja durchaus mal schwer.
Ich glaube, wir haben jetzt durcheinander „Sönt-Émilion",
„Sont-Émilion" und weiß ich nicht was gesagt.
Da kann jeder noch mal für sich irgendwie nachschauen,
was jetzt wirklich korrekt ist.
Und da muss man dazusagen, das unterscheidet sich ja teilweise selbst vor Ort.
Also das ist dann teilweise sogar so ein bisschen dialektgeprägt.
Aber es wissen ja alle, was gemeint ist.
Also ich würde sagen, vielleicht gestattest du mir noch eine Randbemerkung.
Da mache ich jetzt noch mal so einen kleinen Ausflug. Du erinnerst dich ja
sicher an unsere Folge mit Axel Probst über Portwein und an die Portweinmesse,
wo wir den Kanzler der Portweinbruderschaft getroffen haben.
Und so eine Bruderschaft, die gibt es in Saint-Émilion auch.
Dort heißt sie La Jurat. Ja, weil das mal was mit Rechtsprechung zu tun hatte
und eben nicht nur...
Wie Jura, okay.
...mit Wein, genau. Aber das kann ich jetzt gar nicht so genau erzählen,
ich bin ja nicht du. Was ich nur sagen wollte:
Diese Bruderschaft existiert eigentlich seit 1199.
Ja, das musst du dir mal reinziehen. Da stand Saint-Émilion unter englischer
Herrschaft.
Und im Jahr 1948 wurde daraus eine Weinbruderschaft,
also eine Confrérie vineuse.
Und heutzutage wird deren Auftritt mit viel PR-Gedöns inszeniert.
So was habe ich jetzt vor kurzer Zeit an der Loire erlebt.
Da gibt es so was auch und da müssen beispielsweise neu aufgenommene Mitglieder
dann erst mal Wein aus einem großen Kelch auf Ex austrinken.
Das ist ziemlich cool. Musste da vor Ort ein Weinjournalist vom Wine Enthusiast
aus den USA machen.
Der war danach ziemlich beschwingt unterwegs.
Ja, das ist so außer der Zeit. Wir dürfen noch gar nicht mehr so viel Wein und
Alkohol trinken.
Aber Loire ja, erstmal so als Hinweis finde ich auch gut.
Aber ich glaube, ich würde ja tatsächlich bevorzugen,
so Mitbruder.
Ja, der Confrérie vineuse, hast du so gesagt,
von Saint-Émilion zu sein.
Ja, oder wie immer das jetzt auch genau heißt.
Und ja, eigentlich muss ich es gar nicht erwähnen.
In der Portweinbruderschaft, na ja, würde ich mich auch pudelwohl fühlen.
Und du kennst mich doch, ne? Na ja, gut.
Und wenn wir dann schon so weit sind, weißt du,
da nehme ich dann die Bruderschaft von der Loire auch noch mit.
Und ich werde dann einfach...
Ja, ja, ist klar.
...Bruderschafts-Influencer.
Ja. Und wahrscheinlich auch Vorsitzender von allen,
in denen du Mitglied bist.
Ja, aber ich sympathisiere ja dann eigentlich eher mit der Confrérie des
Chevaliers du Tastevin.
Das ist nämlich die im Burgund. Das ist auch immer ziemlich feierlich,
ja.
Na ja, aber es ist ja letztlich nicht unser Thema,
denn wir müssen wenn dann wieder zurück zu der Bruderschaft aus Saint-Émilion.
Die gibt jeden 3. Sonntag im Juni ihr Urteil über die neuen Weine ab,
also über die Weine aus dem Vorjahr.
Und im September eröffnet die Bruderschaft dann auch offiziell die Weinlese.
Also die haben da schon auch einen wichtigen Part.
Ja, umso besser, tobias. Also du kriegst mich jetzt mit dem Bruderschaftsthema,
da kriegst du mich jetzt nicht mehr weg von.
Also ich würde mich diesem trinkenden Ehrenamt ja mit Leidenschaft verpflichtet
fühlen.
Ja, Also..
Ach, was.
...nur dieser Begriff „Bruderschaft", ja,
der ist ja mittlerweile ein bisschen überholt.
Erst recht, wenn man schon was auf Ex trinken muss und so,
aber egal.
Glücklicherweise sind ja diese ganzen Gesellschaften jetzt auch mit Frauen
besetzt.
Das ist jetzt nichts Außergewöhnliches mehr. Aber jetzt noch mal zurück zum
Stichwort verpflichtet.
Also dem Podcast fühle ich mich selbstverständlich genauso verpflichtet.
Ja, sag du doch jetzt mal, was ist der erste Merkpunkt in unserer kleinen
Schnellmerker-Version?
Ah, okay, da bist du schon. Okay, also Pomerol und Saint-Émilion sind die beiden
Top-Appellation am rechten Ufer im Bordeaux.
Pomerol ist mit 800 Hektar die kleinste Einzelappellation im Bordeaux.
Saint-Émilion ist fast 6-mal so groß.
Beiden Appellationen gemeinsam sind die besonderen Böden aus Kies,
Sand und Ton,
die auf die nahe Dordogne zurückzuführen sind.
Beide Appellationen sind Merlot-Land. Rebsorte Nummer 2 ist Cabernet Franc.
Er ist auf Platz 3 folgt der Cabernet Sauvignon.
In Saint-Émilion. Gibt es eine Klassifikation aller Premier Grand Cru Classé A
und B sowie Grand Cru Classé.
Im Pomerol gibt es nichts dergleichen.
Einige der weltbesten Rotweine stammen mit oder ohne Klassifikation aus diesen
beiden Appellation.
Ja, mehr muss man auch, glaube ich, nicht sagen.
Also, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, erinnert euch an meinen Pomerol-Tipp,
bleibt guter Dinge und freut euch mit uns,
wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
Tobias
00:00:09
Michael
00:01:10
Tobias
00:01:13
Michael
00:01:13
Tobias
00:01:19
Michael
00:01:20
Tobias
00:01:25
Michael
00:01:26
Tobias
00:01:35
Michael
00:02:36
Tobias
00:02:44
Michael
00:02:45
Tobias
00:03:52
Michael
00:04:56
Tobias
00:05:02
Michael
00:05:02
Tobias
00:05:42
Michael
00:06:55
Tobias
00:07:28
Michael
00:07:28
Tobias
00:07:59
Michael
00:08:01
Tobias
00:08:53
Michael
00:11:24
Tobias
00:11:41
Michael
00:11:42
Tobias
00:12:27
Michael
00:14:19
Tobias
00:14:53
Michael
00:16:18
Tobias
00:16:28
Michael
00:16:29
Tobias
00:17:38
Michael
00:18:23
Tobias
00:18:42
Michael
00:18:43
Tobias
00:19:25
Michael
00:20:21
Tobias
00:21:59
Michael
00:23:31
Tobias
00:24:01
Michael
00:24:01
Tobias
00:24:20
Michael
00:25:17
Tobias
00:26:22
Michael
00:27:02
Tobias
00:27:19
Michael
00:27:20
Tobias
00:27:49
Michael
00:27:57
Tobias
00:27:57
Michael
00:28:55
Tobias
00:28:55
Michael
00:30:13
Tobias
00:30:47
Michael
00:31:03
Tobias
00:31:35
Michael
00:32:06
Tobias
00:32:31
Michael
00:33:26
Tobias
00:33:27
Michael
00:34:16
Tobias
00:34:56
Michael
00:34:57
Tobias
00:34:59
Michael
00:35:37
Tobias
00:35:50
Michael
00:35:51
Tobias
00:36:21
Michael
00:36:29
Tobias
00:36:37
Michael
00:36:44
Tobias
00:36:53
Michael
00:37:00
Tobias
00:37:03
Michael
00:37:09
Tobias
00:37:22
Michael
00:37:24