Qualitätsfrage: was ist guter Wein?
31.05.2022 36 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
Wein muss mir einfach nur schmecken. Diese schlichte Formel ist für die persönliche Weinauswahl absolut richtig, beantwortet aber nicht die Frage nach objektiven Qualitätskriterien. Doch genau die gibt es, sind sich Michael und Tobias sicher. Also stellen sie Merkmale vor, die etwas über die Güte eines Weines aussagen und dabei vor dem persönlichen Geschmack keinen Halt machen. Was zeichnet also einen guten Wein wirklich aus? Einfach reinhören und neue Qualitäten erlangen.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Die vermeintlich einfache Frage, was einen guten Wein auszeichnet, ist gar
nicht so einfach zu beantworten.
Sind es einfach alle Weine, die den persönlichen Geschmack treffen, von denen
man also ein zweites Glas möchte?
Oder gibt es auch objektive Kriterien, die etwas über die Qualität eines Weines
aussagen?
Mit Michael spreche ich im Folgenden darüber, ob der alte Spruch „De gustibus
non est disputandum" auch bei Wein der Weisheit letzter Schluss ist.
Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Wunderbar. Da ist er ja, mein Sachverständiger.
Hallo, Tobias.
Hallo, Sachverständiger?
Ja, ja, ja, ja. Es geht heute um so was Ähnliches wie, ich sage jetzt, mal
Wein-TÜV.
Wein-TÜV? Okay, geben wir jetzt den Wein irgendwie eine Plakette oder denken wir
uns auch irgendein Siegel aus?
Prämieren wir jetzt irgendwie Weine oder Michis Medaillen für verdiente
Alltagsweine?
Was ist denn jetzt schon wieder?
Nee, ist schon gut, du Punktetrinker.
Nee, es geht heute tatsächlich um Basisarbeit, möchte ich mal sagen.
Und vor allen Dingen, das ist wichtig, Basisarbeit jenseits dessen, was man so
Geschmack nennt im Sinne, cer schmeckt mir, der schmeckt mir nicht.
Also das war jetzt ein bisschen kompliziert.
Entschuldigung. Die einfache Frage ist: Was ist ein guter Wein?
Ja, also das ist natürlich irgendwie eine Frage, die hört sich erstmal einfach
an, aber na ja, wie ist das noch mal mit dem Geschmack und dass man darüber
eigentlich gar nicht streiten kann?
Ich finde es trotzdem spannend, weil viele Weinfreunde sagen natürlich, ja,
guter Wein ist der, der mir schmeckt.
Finde ich grundsätzlich auch gar nicht falsch, da so ranzugehen.
Dennoch bin ich auch davon überzeugt, es gibt eben schon so eine Art objektive
Qualitätskriterien.
Und ja, vielleicht sind das genau die, über die wir heute mal sprechen, oder?
Okay, also wenn du den Ton anschlägst, gerne.
Allerdings musst du jetzt natürlich auch etwas deutlicher werden, denn noch mal
hier bitte, ganz grundsätzlich und ganz einfach formulieren.
Denn mir ist es auch ein Anliegen, dass Leute, die sich jetzt als Weinanfänger
verstehen, auch mit deinen Erklärungen was anfangen können.
Ja, ja, ja.
Da ist jetzt richtige Expertise gefragt.
Dein Job, Tobias, leg los.
Ja, alles klar. Und du hast schon wieder Angst, dass ich es jetzt zu kompliziert
mache.
Pass mal auf. Ich habe mir aber was überlegt, was dir genau diese Furcht nehmen
sollte.
Nämlich: Wie sprechen wir jetzt eigentlich am besten über das Thema
Weinqualität?
Und mein Vorschlag ist, wir orientieren uns so ein bisschen an die Verkostung
eines Weines.
Also da sprechen wir ja von Auge, Nase und Gaumen, Also sprich, was sehen wir
eigentlich?
Was riechen wir dann erstmal?
Und wie ist dann der Geschmack oder auch das Empfinden im Mund?
Ja, das wäre jetzt irgendwie so, sozusagen die Struktur, die ich jetzt dieser
Folge geben würde.
Bist du damit einverstanden?
Tja, Tobias, also überlegen ist ja immer gut.
Ich hätte jetzt tatsächlich noch eine Alternative an der Hand.
Aber ich habe dich gefragt, ich höre dir zu.
Du bist mein Experte des Vertrauens, also leg los.
Ja, also okay, alles klar.
Das finde ich jetzt sehr, sehr freundlich, dass du mir diese Freiheit jetzt
lässt.
Und ja, vielleicht kommen wir auch zu deinem Punkt, oder wie du dir das
vorgestellt hast, dann später noch mal zurück.
Ehrlich gesagt befürchte ich das ja sogar, dass du dann noch mal mit um die
Ecke kommst.
Aber egal, genau.
Ich habe schon eine Notiz gemacht.
Wir fangen mit dem Auge an, also mit einfach dem Betrachten eines Weines.
Klar, ganz einfach ist es wahrscheinlich erst mal zu unterscheiden zwischen
Weißwein, Rosé und Rotwein.
Auch ein Schaumwein dürfte sich verraten.
Aber dann gibt es ja auch so Sachen wie: Ist der Wein wirklich richtig klar?
Oder ist der vielleicht irgendwie trüb?
Könnte dann auch schon direkt auf einen Fehler hinweisen.
Und auch das Identifizieren von Weinfehlern ist ja durchaus hilfreich, wenn man
über gute Weinqualität spricht.
Dann liest man aber ja in Verkostungsnotizen auch ganz viel von Reflexen.
Ja, also da gibt es dann irgendwie einen hellgelben Wein mit grünlichen
Reflexen.
Ja, das sagt jetzt auch noch nicht so wahnsinnig viel über die Qualität aus,
eher dann zum Beispiel etwas über die Rebsorte.
Und ja, wir haben es ja gerade schon gesagt, Rosé ist ja dann sozusagen schon
so ein Zwischending zwischen Rot und Weiß.
Dann gibt es ja auch noch so was wie Blanc de Noir, also ein Weißwein, der aus
roten Rebsorten gemacht ist.
Und vielleicht jetzt auch zuletzt immer wieder ein aktuelles Thema: Orange
Wine.
Ja, erklär du das doch mal gerade den Hörern, was das eigentlich ist, weil das
zwar jetzt auch wiederum mit Qualität noch nicht so viel zu tun hat, aber
zumindest mit dem, was wir ja mit dem Auge relativ deutlich wahrnehmen können.
Ja, ja, mit der Farbe ist es ja gar nicht so einfach.
Blanc de noir, das eine Stichwort, aber Orange Wine meint ja eigentlich, dass
ein Weißwein ähnlich gemacht wird wie ein Rotwein.
Das heißt, da gibt es viel längeren Kontakt mit den Schalen, daher kommt ja die
Farbe, und dann ist er halt nicht zitronengelb, goldgelb mit grünlichen
Reflexen, sondern dann wird er tatsächlich orange und könnte dann auch fast für
einen Rosé gehalten werden, wenn man nicht genau hinguckt.
Ja, oder beispielsweise auch für einen ganz, ganz lange gereiften Süßwein und
Sauternes oder sowas.
Also das ist auf jeden Fall schon mal ein gutes Indiz.
Und ja, jetzt wissen auch wirklich alle, dass Orange Wines nichts mit Orangen
zu tun haben.
Zumindest nicht, was sozusagen den Ursprung des Weins angeht oder den
Geschmack, sondern es ist wirklich eine Anspielung auf die Farbe.
Aber wir driften jetzt schon wieder so ein bisschen ab, denn wir wollen ja über
Qualität sprechen.
Und da bleiben wir aber jetzt trotzdem mal bei dem von dir angesprochenen
Schalenkontakt.
Also wir sprechen ja letzten Endes über die Maische, über die Maischestandzeit
und dann auch die darauffolgende alkoholische Gärung, also sprich der Zustand,
wo tatsächlich die Schalen noch zusammen mit dem Saft im Gärbehälter sind.
Bei einem Weißwein, wie gesagt, findet das normalerweise eigentlich gar nicht
statt.
Ausnahme bildet jetzt der genannte Orange Wine.
Aber man muss halt eben auch sehen, dieser Kontakt zwischen Saft und Schale
muss man sich ein bisschen so vorstellen, wie wenn du dir einen Tee zubereitet.
Ja, und je länger du im Grunde genommen diesen Tee ziehen lässt und der Beutel
Kontakt mit dem Wasser hat, desto stärker wird der Tee.
Und genau so funktioniert es eben auch beim Wein.
Das heißt, ein wirklich langer Schalenkontakt sorgt für mehr Körper, für mehr
Intensität und dadurch dann natürlich auch, wenn viel
Aroma in den Beeren schon enthalten war, eben auch für besonders aromatische
Weine.
Und da kommen wir dann jetzt auch endlich so zu dem Thema Qualität.
Denn, wenn ich natürlich wirklich hochwertiges Traubenmaterial habe und das
jetzt beispielsweise zu einem Rotwein verarbeite, ja dann möchte ich das
natürlich jetzt nicht irgendwie sehr schnell abpressen oder nur ganz kurzen
Schalenkontakt haben, sondern da möchte ich natürlich dann auch die ganze
Qualität aus den Trauben, aus den Beeren herausholen.
Aber dann gibt es da ja auch noch ein anderes Thema, was sowohl mit Farbe als
auch mit Qualität zu tun hat.
Vielleicht sagst du da noch mal was zu.
Ja, ja, also ich komme jetzt mal, das mag dich überraschen, aus meiner
Spirituosen-Ecke heraus.
Okay.
Und da ist ja festzuhalten, dass jede Spirituose eigentlich absolut klar,
transparent ist.
Und wenn sie eine Farbe hat, dann kommt das eigentlich, zu 99,9 %, vom Holz.
Die wurden halt auch in Holzfässern gelagert.
Da sehe ich, welchen Effekt Holz auf eine Farbe haben kann.
Wie ist das denn beim Wein?
Ja, beim Wein ist das ähnlich.
Also es hat auf jeden Fall Effekt auf die Farbe.
Denkt beispielsweise mal an einen kalifornischen Chardonnay, der, weiß ich, 1
Jahr oder noch länger im Holzfass war.
Der kommt natürlich auch deutlich dunkler ins Glas.
Die Rebsorte selber hat zwar auch schon etwas dickere Schalen und ein
Chardonnay ist deswegen auch immer ein bisschen dunkler gefärbt als
beispielsweise ein Sauvignon Blanc, aber der Holzausbau, der verstärkt das
natürlich noch mal extrem.
Und da sprichst du noch mal was Wichtiges an mit dem Holzfass, denn auch das
soll ja durchaus einen qualitätsverbessernden Einfluss auf den Wein haben.
Auch hier ist natürlich wieder klar, wenn der Wein schon vorher irgendwie nicht
wirklich gut war, dann wird das Holz auch nicht sehr viel retten können.
Aber wie gesagt, wenn man eigentlich so auf der Route ist, ich möchte einen
besonders guten Wein herstellen, dann spielt doch ganz, ganz häufig auch eben
der Ausbau im Holzfass eine Rolle.
Okay, jetzt sind wir von der Farbe gekommen, haben nach Qualitätskriterien
gefragt, sind jetzt bei der Holzreife gelandet
und dem Einfluss auf die Farbe.
Ja, Farbe sagt natürlich was auch über das Alter eines Weines aus.
Also wenn man merkt, der kippt so leicht in dieses Ziegelrote, Rotbraune
hinein, dann ist das eben auch schon ein Anzeichen dafür, dass dieser Wein ein
paar Jahre auf dem Buckel hat.
Farbe, du hast es auch gesagt, hat was mit Rebsorte zu tun.
Aber jetzt Qualität, ist eine hellere Farbe besser?
Ist eine dunklere Farbe besser?
Ist der grünliche Reflex besser?
Was sagt es über Qualität?
Ja, das ist jetzt ein ganz, ganz spannendes Thema, denn das weißt du ja auch,
Weinfreunde gehen erstmal so reflexartig davon aus, je satter die Farbe eines
Rotweins, desto höher auch die Qualität.
Und wenn er so ein bisschen heller daherkommt und vielleicht auch so brillante
Reflexe hat, ja, dann denken sehr viele eigentlich ja, das ist vielleicht sogar
ein bisschen wässrig, das ist jetzt irgendwie nichts.
Aber da muss man eben auch sagen, bestes Beispiel Pinot Noir, Spätburgunder.
Das ist einfach eine Rebsorte mit sehr dünnen Schalen.
Ja, also das heißt, die können gar nicht so eine Farbe produzieren wie
beispielsweise ein Cabernet Sauvignon.
Selbst, wenn man den Wein oder den Most sehr lang in Schalenkontakt hält.
Und dann muss man einfach wissen, einige der besten Weine der Welt, und viele
würden da wahrscheinlich jetzt noch ein Ausrufezeichen dahinter setzen, sind
eben Spätburgunder bzw.
Pinot Noir, insbesondere natürlich aus dem Burgund.
Die sind auch trotz dieser helleren Farbe unwahrscheinlich reifefähig.
Die kommen mit unfassbar komplexen Aromen daher, sind also wirklich ganz, ganz
große Weine und haben trotzdem auch wirklich Struktur und
Länge. Und das bei wirklich einer vergleichsweise hellen Farbe.
Das heißt, hier sollte man sich wirklich nicht auf die falsche Fährte locken
lassen.
Ja, ja, ich meine, das gilt ja für Weißwein genauso.
Also ich liebe ja diese schönen Sauvignon Blancs von der Loire.
Die sind jetzt auch nicht so richtig farbdicht.
Oder den, ich vermisse eigentlich ein Witz jetzt darüber, aber der kommt
bestimmt noch, über den Albariño.
Da ist es ja genauso.
Ach Gott, ach Gott, der Albariño schon wieder.
Der ist auch sehr hell und hat trotzdem eine ungeheuer aromatische Dichte.
Ja, ja, okay. Kurzum, ich bin da ja bei dir.
Ich kann dem allen folgen, habe aber immer noch nicht den Sprung zu einer
Qualitätsaussage so richtig mitmachen können.
Da muss man das Spektrum einfach erweitern, Ja.
Ja, da hast du natürlich auch recht.
Denn eigentlich, was wir jetzt unseren Zuhörerinnen und Zuhörern gesagt oder
erzählt haben, ist, auf das reine Anschauen des Weines könnt ihr
euch nicht verlassen.
Ja, da gibt es zwar Faktoren, die schon gewisse Dinge aussagen und Rückschlüsse
beispielsweise auch auf die Herstellung des Weins zulassen, aber das Auge verrät
halt tatsächlich noch nichts darüber, ob es sich wirklich um einen guten Wein
handelt.
Deswegen lassen wir vielleicht dann jetzt auch mal die Episode zurück und
machen mit der Nase, mit dem Riechen weiter, weil ich glaube, da kommen wir
jetzt in so eine Sphäre von Konkretheit, die du dir wünscht.
Denn ich sage es mal direkt frei raus: Wenn der Geruch eines Weines
vielschichtig ist, komplex ist, also wenn er wirklich sehr, sehr
viele unterschiedliche Merkmale und Aromen zeigt, dann ist das aus meiner Sicht
wirklich ein extrem großes
Qualitätskriterium. Das hat dann zwar auch was mit der Rebsorte zu tun, die
eine transportiert halt eben ein bisschen mehr Aromatik als die andere.
Es kommen aber dann eben auch so Faktoren mit rein wie Boden, also von welchem
Boden stammen eigentlich die Trauben des Weines?
Denn auch das hat schon tatsächlich Einfluss auf den Duft.
Und noch mal, um es zusammenzufassen, ein wirklich großer Wein muss einen
komplexen Duft haben und nicht einen eintönigen.
Bedeutet auch, das vielleicht auch noch mal so in Richtung Weinanfänger, wenn
ein Wein eine wirklich intensive Aromatik hat, bedeutet
das noch nicht unbedingt, dass es wirklich ein guter Wein ist.
Das gibt es wirklich häufig, Fruchtintensität.
Aber ja, meistens, wenn man versucht zu identifizieren, was rieche ich da
eigentlich?
Ja, dann kann ich vielleicht so 2, 3 Aromen benennen, die mir einfallen.
Dann ist aber dann auch schon Schluss und es ist meistens dann wirklich
irgendwie so entweder rotbeerig oder schwarzbeerig und dann ist Feierabend.
Und das ist eben kein komplexer, kein vielschichtiger Wein.
Okay, das ist jetzt mal ein Punkt für dich, Tobias.
Bei Vielschichtigkeit im Duft an der Nase, das ist ein Qualitätskriterium, habe
ich verstanden.
Aber da muss man ja auch so ein bisschen berücksichtigen: Die Nase verändert
sich ja auch so ein bisschen.
Also so ein ganz junger Wein, kann man das da schon so richtig erkennen?
Also da spricht man ja häufig davon, dass er noch verschlossen ist und sich
nicht ganz zeigt.
Und gerade bei Exemplaren von Weinen, die auf eine große Karriere noch
vorausschauen, also die man auch lange liegen lässt, damit sie
reifen, da fällt es doch dann besonders schwer, das am Anfang richtig
beurteilen zu können.
Ja, absolut. Es ist ein richtiger Punkt.
Der macht es natürlich dann auch wieder wirklich schwierig.
Also, wenn man jetzt beispielsweise an einen großen Bordeaux denkt, der gerade
erst abgefüllt ist, ja, der wird wahrscheinlich an der Nase noch gar nicht so
viel zeigen. Vor allem wird er wirklich noch keine große Komplexität zeigen.
Ja, da braucht es dann wirklich eine sehr, sehr erfahrene Nase, die da so dran
vorbei riecht eigentlich und trotzdem das Potenzial erahnt, und das vor allem
dann auch in Kombination mit dem Eindruck am Gaumen dann irgendwie beurteilt.
Also ja, das ist dann schon eine hohe Kunst, die man erlernen muss, und ja, die
natürlich gerade Einsteigern schwerfällt, weil dann auch
im Mund die Tannine, also die Gerbstoffe, noch sehr intensiv sind.
Ja, ich sag mal so, das sind Ausnahmen.
Es ist gut, dass wir die jetzt ansprechen, aber ich glaube, das ist jetzt für
unsere Folge nicht ganz so relevant, ja, weil es einfach nicht so häufig
vorkommt, glaube ich.
Ja, ja, vielleicht werden wir beide ja kommendes Jahr zur En Primeur-Verkostung
nach Bordeaux eingeladen und dann müsste man das eben können.
Das hört sich gut an.
Da ist ja das Phänomen, da reden wir über Wein, wo die sagen, 20, 30 Jahre
liegen lassen, kriegt von mir aber jetzt schon 96 Punkte, weil es über eine
ausgesprochen tolle Komplexität mit kühlen Noten in diesem Jahr verfügt.
Also ja, aber das kann man sich ja anscheinend antrinken, dieses nach vorne
schauende Riechen, wenn man mal so sagen darf.
Ich glaube schon.
Gut, aber du hast jetzt schon die Überleitung eigentlich gebracht.
Gaumen, Mund. Soweit ich weiß, du hast ja eben von der Vielschichtigkeit, von
der Komplexität beim Duft gesprochen, bei der Nase.
Beim Gaumen geht es doch eher um die Zauberworte Balance und Eleganz.
Also hört sich jetzt wieder für viele nach so einem Wein-Geschwafel an, deshalb
übersetzt uns das doch bitte mal!
Ja, also zunächst mal vielleicht gesagt: Qualitätsmerkmal am Gaumen ist auch
hier Komplexität, Vielschichtigkeit von Aromen.
Also, wenn sich quasi das von der Nase auch im Mund fortsetzt.
Das ist durchaus wünschenswert.
Aber du hast natürlich recht.
Stichwort Balance, Eleganz.
Man liest es auch immer wieder, weiß häufig gar nicht so genau, was ist damit
gemeint?
Deswegen, das versuche ich jetzt auch mal möglichst einfach zu formulieren.
Hm, ich finde, keins der Merkmale am Gaumen sollte zu extrem herausstechen.
Ja, also das heißt, wir sprechen ja am Gaumen immer von Säure, von Aroma, also
Frucht, Tannin und Alkohol.
Bei restsüßen Weinen kommt dann auch noch das Thema Zucker dazu.
Und ausgewogen balanciert heißt dann eigentlich, dass sich keiner dieser Punkte
in den Vordergrund spielt.
Also, dass du nicht irgendwie übermäßig sauren Eindruck am Gaumen hast, die
Tannine dir nicht zu sehr irgendwie den Gaumen in Falten werfen,
sozusagen. Wenn zu viel Alkohol da ist, ist das irgendwie auch störend.
Das ist relativ einfach festzustellen, aber eben auch, wenn zu viel Frucht da
ist.
Also, wenn du eigentlich nur wieder singulär ein Fruchtaroma im Gaumen spürst,
ist das auch nicht wirklich gewollt.
Also bedeutet dann auch, dass ein wirklich eleganter, hochwertiger Wein zwar
kraftvoll strukturiert daherkommen sollte, aber der
Eindruck am Gaumen ist nicht selten eher subtil.
Deswegen spricht man dann auch häufig, der ist wie Samt und Seide im Mund, weil
sich eben diese ganzen Komponenten so auf einer Ebene
bewegen. Es bildet sich ein harmonisches Gesamtbild und darauf sollte man
einfach versuchen zu achten.
Sind die Komponente wirklich so im Gleichgewicht oder spielen sich einzelne so
ein bisschen in den Vordergrund?
War das jetzt zu komplex, zu vielschichtig, wie ich das erklärt habe?
Oder meinst du, das kann man verstehen?
Ich kann es auch für mich noch mal einfacher fassen.
Ein Wein von dieser Qualität, der bringt viel, der lässt sich viel schmecken,
spüren, erfahren, assoziieren.
Aber der ist trotzdem nicht anstrengend zu trinken, Der überfordert dich in
diesem Sinne nicht, der bleibt trotzdem angenehm elegant.
Das ist für mich dann Eleganz im Mund.
Ja, jetzt, bevor wir uns hier in Ekstase reden, ich muss jetzt zurück.
Noch mal auf meine Frage und du hast es vorhin auch schon angesprochen.
Es geht ja auch darum, dass bestimmte Weine immer genannt werden, dass sie den
Boden besonders gut transportieren und dann spricht man schnell von so was wie
Mineralität. Noch mal auf mein Refrain heute gedrillt, ist das auch eine
Aussage über Qualität?
Kann man das so ganz so pauschal sagen, dass Weine mit einer deutlicheren
mineralischen Note bessere Weine sind?
Oder sind es nur interessantere Weine?
Na ja, pauschal ist es natürlich schwierig zu sagen.
Ich meine, wir wissen, unterschiedliche Bodeneigenschaften bieten auch
unterschiedliche Ausgangslagen für Qualität.
Es gibt für Wein gut geeignete Böden, für Wein weniger gut geeignete Böden.
Das kann man erstmal so festhalten.
Dann liegt es aber sehr, sehr stark an dem Winzer, an dem Weinmacher selbst, ob
er eben auch den Boden als Ausdruck im Wein transportieren möchte.
Ja, also mit anderen Worten, selbst, wenn ich die Reben auf einem exzellenten,
schiefergeprägten Boden stehen habe, heißt das noch nicht, dass diese
exzellenten Eigenschaften des Bodens dann auch im Wein wiederzufinden sind.
Also das ist dann wirklich die Kunst auch eines eines guten Winzers, dass der
wirklich hingeht und sagt, doch, ich habe diesen Schieferboden, der bringt viel
Mineralität, der bringt einfach Klarheit, Frische in diesen Wein.
Und vor allem bringt er eben auch so eine typische Würzigkeit eigentlich mit in
den Wein.
Und dann finde ich schon, dass das auch ein Qualitätsmerkmal ist.
Also wirklich zu zeigen, der Wein reflektiert auch seine Herkunft.
Und tut das eben auch auf einem hohen Niveau.
Du hattest vorhin ja auch schon mal die Loire angesprochen.
Sauvignon Blanc, der ja nicht selten an der Loire auf einem feuersteingeprägten
Untergrund wächst, ja, der hat diese typische Rauchnote.
Deswegen gibt es da ja auch diesen Pouilly-Fumé, der allein durch den Namen
darauf auch anspielt.
Und wie gesagt, ich glaube schon, dass das auch ein großes Qualitätskriterium
ist, wenn es denn eben auch von einem Winzer, der auf Topqualität aus ist,
entsprechend herausgearbeitet wird.
Und, auch hier sind wir wieder beim Thema Balance, diese Eigenschaft des Bodens
nicht alles andere irgendwie überstrahlt und nur noch dieses eine im
Vordergrund steht, aber sozusagen als ergänzendes Mittel, als ergänzende
Eigenschaft, wunderbar.
Okay, Balance, schön.
Bin ich auch bei dir. Also ich sage jetzt nur mal, es gibt so ein paar
Rieslinge, die haben dann so viel Petrolnote, dass ich dann denke, ist das jetzt
noch ein Riesling? Da ist es dann einfach nur too much.
Aber an der Stelle jetzt.
Wobei, Petrolnote ist ja ein Stück weit auch eine Note, die durch Alterung des
Rieslings mit reinkommt.
Und klar, auch davon kann es dann irgendwann zu viel sein und dann hat man eben
dieses Gleichgewicht nicht mehr.
Okay, aber ich muss noch mal nörgeln, ich will es noch mal einmal genau wissen.
Balance habe ich jetzt verstanden, ganz wichtig, Qualitätskriterium.
Heißt denn Balance bei Weißwein, bei Rosé und Rotwein immer dasselbe?
Oder gibt es da unterschiedliche Formen der Balance?
Ja, also um diese angesprochene Balance, Ausgewogenheit oder wie auch immer,
geht es eigentlich immer.
Nur ich glaube, man muss sozusagen den eigenen Zoom, den eigenen Fokus dann so
ein bisschen anders einstellen.
Also beispielsweise bei einem Weißwein fällt viel mehr ins Gewicht, wenn der zu
wenig Säure hat.
Ja, also bei einem Rotwein geht das schon gar nicht.
Aber bei einem Weißwein, ja, der wirkt dann wirklich so energielos, so schlapp.
Das wäre sicherlich noch schlimmer und würde die Qualität noch drastischer
beeinflussen.
Und man muss halt bei Weißwein auch grundsätzlich sagen, diese Klarheit, die
dann eben auch durch einen steingeprägten Untergrund zustande kommt, das ist
einfach schon ganz, ganz wichtig.
Ich vergleiche das eigentlich so ein bisschen, ein wirklich guter Weißwein, der
halt eben nicht im Fass war, der wirklich auf Klarheit, auf Frische setzt, also
wie ein Riesling oder wie ein Sauvignon Blanc, der muss eigentlich ein
Mundgefühl haben wie ein richtig kaltes Wasser.
Das wird häufig falsch verstanden, wenn ich das sage.
Ja, wie wässrig und wie Wasser soll aber doch keinen Wein trinken.
Das Gefühl, genau das Gefühl im Mund, und ja, das ist halt, wie gesagt, dann
auch Aussage in Sachen Qualität aus meiner Sicht.
Und wenn du jetzt schon nach Weißwein fragst, sage ich vielleicht auch noch was
zu einem Süßwein.
Das Thema Zucker hatte ich ja eben schon mal kurz genannt.
Da geht es jetzt beispielsweise sehr, sehr stark um die Balance zwischen Säure
und dieser Süße.
Ja, und das hatten wir ja auch schon mal in einer zurückliegenden Podcastfolge.
Nur wenn eben die Süße sich nicht komplett in den Vordergrund stellt, sondern
eben durch die Säure so ein bisschen ausgeglichen wird und
dadurch das Ganze nicht irgendwie pappig oder marmeladig wirkt, sondern immer
noch so eine gewisse Energie eben auch hat, ist es ein guter Süßwein.
Also da sind wir wieder jetzt bei dem Thema Balance, Gleichgewicht.
Und das kann halt eben von Weintyp zu Weintyp, etwas Unterschiedliches
bedeuten.
Tobias, Tobias, sehr geschickt.
Also, wenn du das so erzählst, dann höre ich ja schon wieder im Hintergrund
wispern Sauternes, Yquem, Suduiraut.
Also mit diesen Weinen bekommst du mich immer, gut gemacht.
Aber du hast es ja gemerkt, also so richtig mitgegangen bin ich jetzt nicht
immer bei dieser Analogie zu der Verkostungsnotizen.
Also klar war, man lernt eine Menge, man beobachtet eine Menge, man versteht
eine Menge über den Wein.
Aber die Beurteilung von Qualität, die fiel mir manchmal dann einfach schwer.
Deshalb, ich habe es ja schon gesagt.
Ja, Du hast es ja vorhin auch schon angekündigt.
Ich wusste ja, dass jetzt wieder was kommt.
Entschuldigung, das war ja mein Auslöser eigentlich für alles.
Ich habe mir überlegt, kann man es nicht in so einer Analogie zu der
Herstellung vielleicht erklären?
Also was passiert im Weinberg?
Was passiert im Keller?
Wie wird da gearbeitet, vorbereitet, mit den Trauben umgegangen?
Ist das vielleicht eine Idee?
Ja, ich muss zugeben, das spielt natürlich durchaus auch eine Rolle, wenn es um
Qualität geht.
Von daher gut, dass du da jetzt noch mal in die Richtung umschwingst, denn wir
haben ja auch schon in den vergangenen Folgen immer wieder über biologischen
Weinbau, biodynamischen Weinbau gesprochen.
Und da geht es ja dann letzten Endes auch darum, wie erfolgt eigentlich die
Arbeit im Weinberg, also auch Stichwort Bodenbearbeitung.
Wie geht es dann auch im Keller weiter?
Es geht um Ertrag, es geht um Reifezeitpunkt, um all diese Dinge.
Und natürlich letzten Endes auch darum, wie war eigentlich das Wetter eines
Jahres?
Auch das kann extrem qualitätsentscheidend sein.
Also von daher ja, finde ich, finde ich einen guten Ansatz.
Lass uns darüber doch auch noch ein bisschen quatschen.
Ja, das geht ja dann im Keller eigentlich auch weiter.
Also welche Behältnisse gibt es für das Vergären und das Ausbauen des Weines?
Gibt es temperaturkontrollierte Tanks, mit denen man das besser aussteuern
kann?
Wie viel Zeit lässt man sich für was?
Wie sorgfältig wird zum Beispiel eine Cuvée zusammengestellt?
Wie oft wechselt man das Fass noch?
In welcher Phase?
Also da gibt es ja zu tun und zum Nachdenken ohne Ende.
Und ich glaube, ein bisschen spiegelt das dann eben schon Qualität wieder, wie
sorgsam, wie sauber, wie aufwendig mit diesem Wein umgegangen
wird.
Ja, absolut. Und man spricht ja nicht ohne Grund ab und an mal von talentierten
Winzern oder von einem besonders talentierten Winzer.
Und da sprichst du natürlich Dinge an, ja, die was mit der Menschenhand zu tun
haben, also mit dem Einfluss, die der Winzer eigentlich dann auch
noch nehmen kann.
Wir hören zwar auf der einen Seite immer ja, wenn es auf dem Weinberg schon
nicht irgendwie richtig lief, dann kann im Weinkeller auch nichts mehr
rausgeholt werden.
Also die Grundvoraussetzungen müssen erst mal da sein.
Stichwort Wetter, also das, was der Mensch dann auch nicht beeinflussen kann.
Aber sowohl im Weinberg und dann insbesondere im Weinkeller hat der Weinmacher
tatsächlich noch extrem viel in der Hand.
Und ja, man muss ja auch sagen, wir haben ja auch schon sehr, sehr große
Kellereien in Vergangenheit besucht.
Man kann fast sagen so wirklich richtig schlechten, ich sage jetzt mal
untrinkbaren Wein gibt es sowieso mittlerweile nur noch ganz, ganz selten.
Ja, weil auch wirklich große Produzenten mittlerweile wissen, was ist so das
ABC auf dem Weinberg.
Selbst wenn Maschinen geerntet wird, machen die da sehr, sehr viel richtig.
Und dann das hochtechnologisierte Equipment im Keller.
Ja, das lässt dann sozusagen auch nichts anbrennen.
Aber es sind dann eben diese kleinen Stellschrauben, wirklich zu sagen, mein
Ziel ist nicht, irgendwie Masse herzustellen, sondern ich kann wirklich komplett
auf Qualität setzen.
Und dann ist, wenn man genauer hinschaut, schon die Arbeit im Weinberg und dann
eben auch im Keller viel aufwendiger, viel kleinteiliger.
Und da kann noch mal richtig was rausgeholt werden.
Ja, viel kleinteiliger ist, glaube ich, ein wichtiges Stichwort.
Und man muss sich ja auch vor Augen führen: Die Herausforderung, einen guten
Wein zu machen, wird ja jedes Jahr aufs Neue gestellt.
Es ist ja jetzt nicht so ein uniformer Produktionsprozess, sondern du hast es
angesprochen.
Wie war der Wetterverlauf?
Wann war welches Wetter?
Wie entwickeln sich die unterschiedlichen Lagen?
Wie viel Zeit bleibt mir für die Lese?
Und solche Geschichten.
Jedes Jahr aufs Neue spannende Fragen, die zu beantworten sind.
Und ja, da gibt es Qualität, die dann eben sich auch ausdrückt, wie geht ein
Winzer damit um.
Wir kennen ja das Phänomen, dass aus großen Weingütern heraus immer noch ein
Top-Wein vorgestellt wird, obwohl der Jahrgang eigentlich sonst eher mäßig
war.
Genau, also so das ganze Thema Selektion und wirklich auch, sage ich mal, eine
konstant hohe Qualität hinzubekommen, trotz irgendwie eines Wetters, was jetzt
nicht ganz einfach war, einfach freiwillig zu sagen okay, dann muss ich auf
Erntemenge verzichten und mache wirklich nur aus den Trauben Wein, die meinen
Qualitätsansprüchen gerecht werden.
Ja, ja, das ist dann noch mal eine ganz eigene Eigenschaft von wirklichen
Topweingütern.
Ja, aber noch mal zurück zu unserem Punkt und der Frage: Was ist jetzt
eigentlich Qualität im Wein?
Jetzt haben wir eben gesagt, du hast es gesagt, ich stimme dir da zu, dass so
generell die Weinqualität international viel, viel, viel besser geworden ist und
einen wirklich schlechten Wein trifft man nur noch selten an.
Aber jetzt weiß ich nicht, heißt das dann im Endeffekt, wir landen dann doch
wieder beim Geschmack, bei unseren Vorlieben, bei unseren eigenen persönlichen
Favoriten?
Ja, natürlich geht es immer um Vorlieben.
Gerade, wenn sich jemand jetzt in gewisse Rebsorten oder Regionen auch
verschossen hat, eine gewisse Stilistik einfach mag.
Es gibt ja Leute, die dann immer wieder das Gleiche trinken, ob weiß oder rot,
immer nur die gleiche Rebsorte, gleiche Region, ganz, ganz
schlimm. Na ja, du weißt ja, wovon ich spreche.
Ich will es jetzt auch nicht wiederholen, aber noch mal zurück.
Wenn wir jetzt sagen, das ist jetzt nun mal so, müssen wir dann doch nicht auch
ehrlich sagen: Haben wir nicht alle so angefangen?
Also hat nicht so die Faszination auch begonnen, dass wir einen Faden bei
unserem Weingeschmack aufgenommen haben, den wir dann weiter verfolgen und, weiß
ich nicht, uns eher dann auf ein delikateres Niveau nach oben trinken?
Ja, und das ist so ein Punkt, da müssen wir nämlich auch echt vorsichtig sein,
weil schnell gerät ja dieses ganze Weinthema irgendwie in so eine elitäre,
versnobte Richtung und man sagt irgendwie, ja, der weiß gar nicht, was guter
Wein ist, das kann er gar nicht beurteilen usw.
Nee, nee, du hast vollkommen recht, das ist alles, sage ich mal, ein langer
Weg, auf den man sich begeben kann, aber halt eben nicht nicht muss.
Genau, aber nicht jeder Weinfreund erklärt das sofort irgendwie zu einem Hobby,
in das er irgendwie unzählige Stunden Zeit investieren möchte.
Ich weiß es ja von mir selber auch.
Mein erstes Aha-Erlebnis in Sachen Wein war so ein super fruchtbetonter Shiraz
aus Australien.
Den habe ich halt einfach sofort kapiert.
Ja, das war so eine richtige Fruchtbombe.
Wir denken noch mal an das Thema Balance.
Da war nix mit dieser klassischen Balance.
Da war auch nicht sehr viel mit Vielschichtigkeit, aber der hatte halt einfach
so eine fruchtbetonte, leckere Nase, dass ich irgendwie sofort dachte, wow,
das kann wirklich Wein, und sowas hat mich dann gefesselt.
Das ging dann weiter mit einem Crianza war das, glaube ich, aus Ribera del
Duero.
Der hatte auf einmal diese Schoko- und Vanillenoten, wo ich dachte, wow, das
kann Wein auch?
Also wieder so ein Aha-Erlebnis.
Heute würde ich jetzt wahrscheinlich sagen, ach, na ja, der hatte
wahrscheinlich sehr viel neues Holz gesehen und deswegen wurde der dadurch
extrem beeinflusst und die Aromatik war eigentlich davon überlagert.
Ist alles völlig egal.
Das kann ich jetzt so rückblickend aus meiner Erfahrung sagen.
Ja, aber das Erlebnis damals war ein tolles und hat total meinen Geschmack
getroffen und hat dafür gesorgt, dass ich mich weiter auch mit dem Thema
beschäftigt habe. Also da muss man immer so ein bisschen, ja, vorsichtig sein
und niemandem irgendwas abverlangen, was er vielleicht so noch gar nicht in der
Lage ist einzuschätzen.
Ja, und ich kann nur für mich sagen, das war ja bei mir ähnlich mit dem Ribera
del Duero und mich hat es einfach dazu gebracht, mich weiter in die Region
hinein zu trinken und irgendwie andere Weine zu suchen, die mir jetzt besser
schmecken, die mir früher wahrscheinlich nicht so geschmeckt haben.
Aber ich habe diese Faszination aufgenommen und fortgesetzt.
Und ich weiß nicht, dasselbe könnte ich auch sagen zu Sauvignon Blanc.
Ich möchte ja nicht öffentlich gestehen, mit welchen Sauvignon Blanc ich
angefangen habe, aber ich glaube, ich bin dann am Ende doch bei den Richtigen
gelandet. Ja, aber noch mal zurück jetzt für Schnellmerker unter uns, ja?
Tobias, 3 Eigenschaften, die Weinqualität beschreiben.
Ja, da muss ich jetzt eigentlich einfach nur zusammenfassen und sage da mal
Vielschichtigkeit, Balance und dann letztlich halt eben auch die
Herkunft, also sprich auch der Untergrund, aber natürlich auch die Rebsorte.
Ja, und bei dir?
Du wirst doch jetzt wahrscheinlich wieder versuchen, irgendwie so eine
Gegenveranstaltung zu positionieren.
Das ist schwierig. Ich kann das jetzt gar nicht so richtig beschreiben.
Ich sage jetzt mal, für mich ist Weinqualität, wenn es ehrliche Weine sind,
einfach sauber gemacht, die das transportieren, wo sie herkommen, was sie sind,
wenn sie darin auch eine gewisse Typizität haben Für die Rebsorte, für die
Region.
Das finde ich, ist wichtig.
Und dann als Letztes, dass sie aber trotzdem was Besonderes sind, trotzdem
damit gut umgehen und das in einer besonderen Güte vielleicht zeigen.
Das ist, ja, das passt jetzt wieder nicht zu den Verkostungsnotizen, aber egal,
ich kann es jetzt nicht besser sagen.
Okay, und wenn du jetzt schon sagst, du kannst das jetzt nicht besser sagen,
vielleicht können das ja unsere Zuhörerinnen und Zuhörer besser.
Also nennt uns doch vielleicht eure 3, es dürfen natürlich auch mehr
Eigenschaften sein, die für euch für wirklich gute Weine stehen.
Also könnt ihr uns beispielsweise wissen lassen, via der Weinfreunde Instagram-
oder Facebook-Seite da gibt es ja auch immer einen Post zu der aktuellen
Folge. Hier könnt ihr das ja vielleicht einfach kommentieren, oder schreibt uns
wie gewohnt gerne eine E-Mail an podcast@weinfreunde.de.
Und weil wir es lange nicht mehr gesagt haben: Ja, vergesst nicht, „Lieber
Michael" zu schreiben, weil sonst könnte die Bearbeitung etwas länger dauern.
Eieiei, nein. Und vergesst bitte auch nicht zu liken und zu teilen auf all euren
Plattformen, muss auch noch mal gesagt.
Abonnements, Abonnements.
So, aber jetzt da draußen loslegen, aufschreiben: Was sind die 3 Eigenschaften,
die einen guten Wein auszeichnen?
Tobias und ich wollen es wissen.
Ihr habt Zeit, bis es das nächste Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
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