Rosé: Trend, Promis und Missverständnisse
01.06.2021 24 min Der Weinfreunde-Podcast
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser rosaroten Folge gehen Michael und Tobias der seit Jahren wachsenden Popularität von Rosé, Rosado & Rosato auf den Grund. Sie sprechen über den Glamour-Faktor, den „Brangelina“ oder auch Kylie Minogue und Samu Haber beisteuern. Und die beiden geraten ins Schwärmen, wenn es um ihre pinken Favoriten geht. Nebenbei wird die Frage geklärt, ob es wirklich Rosé-Weine gibt, die einfach aus Weiß- und Rotwein gemischt werden.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
In der 1. Folge bin ich mit Michael telefonisch in eine Weinregion gereist, in
der 3.
haben wir uns einer sehr populären Rebsorte gewidmet und heute möchte ich mit
ihm über einen Weinstil sprechen, nämlich über Roséweine.
Rosés haben gerade in Deutschland eine lange Zeit nur so eine Art
Schattendasein gefristet.
Aber mittlerweile sind das richtige Trendweine geworden und dafür gibt es auch
jede Menge Gründe.
Zudem möchte ich mit Michael darüber sprechen, wie Rosés eigentlich hergestellt
werden und ob etwas an dem Gerücht dran ist, dass es sich dabei auch manchmal
einfach um eine Mischung aus Weißwein und Rotwein handelt.
Also bleibt man dran.
Ich ruf den mal an!
Hallo, mein rosaroter Panther.
Hallo Tobias.
Wie geht's dir?
Ja, bestens. Vor allem ja, weil ich mir dieses Mal das Thema für die Folge
aussuchen konnte.
Wir hatten es schon das letzte Mal angekündigt, aber das war ja jetzt bei dir
sowieso mit keinerlei Störgefühlen, glaube ich, verbunden, oder?
Nein, ganz und gar nicht.
Ich folge dir liebend gern in diese schöne Rosé-Welt, möchte aber noch mal
daran erinnern, dass wir noch einen Nachtrag zur vergangenen Folge zu leisten
haben. Und zwar haben wir ja über Primitivo gesprochen und gar nicht über
Primitivo Rosado.
Rosato, Michael!
Wir sind ja bei Primitivo in Italien unterwegs und du bist schon wieder
irgendwie mit deinem Rosado in Spanien.
Aber egal. Ja, du hast recht, wir haben vergessen zu erwähnen, Primitivo in der
Rosé-Variante, auch superpopulär momentan in Deutschland,
zudem, ich habe ja sehr gerne von dem Synonym von Primitivo gesprochen, nämlich
den kalifornischen Zinfandels.
Da muss man vielleicht auch noch kurz dazu sagen, es gibt da so ein Phänomen
schon seit Jahrzehnten, insbesondere in den amerikanischen Supermärkten, das
nennt sich White Zinfandel und auch das ist ein Rosé.
Ja, das ist tatsächlich etwas seltsam und das ist Rosé von der allerübelsten
Sorte.
Zuckersüß und wirklich nicht schön.
Also das Thema können wir direkt überspringen, denn wir sprechen ja heute
eigentlich über den Siegeszug von Rosé und einer extremen Popularität.
Da gibt es ja jetzt auch ein sehr aktuelles Beispiel, was das Ganze ja noch mal
befeuert, ne?
Ja, vielleicht muss man an der Stelle eines vorab schicken.
Ganz wichtig ist: Diese Debatte, ist Rosé ein toller Wein oder nicht?
Diese gab es bei Champagner nie.
Ganz im Gegenteil.
Bei Champagner ist es so, dass Rosé-Champagner für eine ungeheuer hohe
Wertigkeit steht und der sich ungeheurer Beliebtheit erfolgt.
Und das, worauf du gerade angespielt hast, ist, glaube ich, die neue
Appellation DOC Prosecco Rosato.
Das heißt, es gab früher keine Kategorie für roséfarbenen Schaumwein der
Kategorie Prosecco.
Seit diesem Jahr gibt es die und das ist ungeheuer erfolgreich.
Ja, die haben natürlich den Trend mitbekommen für Rosé-Stillweine, aber
natürlich auch für Rosé-Schaumweine.
Und Prosecco ist so ein erfolgreiches Thema.
Ich sage mal ganz salopp, die wären ja doof gewesen, wären die jetzt auf diesen
Trend nicht aufgesprungen.
Und deswegen gibt es jetzt eben auch ganz offiziell Prosecco in Rosé-Form.
Eigentlich hat den Trend aber ja was anderes befeuert.
Da gibt es ja insbesondere mit dem Château Miraval, und wir hatten es ja in der
Côtes du Rhône-Folge schon mal kurz besprochen, so ein Phänomen, das hätte ja
nie jemand für möglich gehalten, oder?
Allerdings, vielleicht hat es auch genau so einer Kombination bedurft, um noch
mal im größeren Rahmen mehr Aufmerksamkeit für Rosé als
qualitativ wertvoll zu gewinnen.
Château Miraval, das wissen wir inzwischen alle, dahinter stecken Angelina
Jolie und Brad Pitt, Ex- oder immer noch Glamourpaar, wie man das nun haben
will. Vor allen Dingen aber Marc Perrin aus der großen Weinfamilie der Perrins.
Und für sie war von Anfang an wichtig, einen Rosé zu machen, der, was die
Kritikerbewertung betrifft, in die Klasse der Rotweine
vorstößt. Denn da muss man ehrlich sagen, war Rosé immer so ein kleines
Stiefkind.
Ja, und auch preislich rufen die ja da durchaus was auf, was jetzt für einen
Rosé nicht so wirklich typisch bisher war.
Und dann gibt es da doch auch noch ein anderes französisches Rosé-Weingut, ich
glaube, das heißt „Aix".
Ja, könnte man sagen, aber ich glaube, es heißt wirklich „Ex" wie
Aix-en-Provence.
Und dazu muss man anmerken, die sind ganz unbescheiden angetreten, den
weltbesten Rosé zu machen.
Und allein das ist ein Unterfangen, was ja schon mal für ordentlich
Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Und ich kann nur empfehlen, da mal seine Nase reinzustecken und ein Schlückchen
davon zu probieren.
Das ist in der Tat ambitioniert und mittlerweile haben auch andere den Trend
erkannt.
Stichwort Promi: Kylie Minogue macht auch Rosé.
Das ist doch jetzt irgendwie wahrscheinlich nur so ein Marketingstunt, oder?
Marketingstunt, ja, ich glaube, man kann eher sagen, es ist ein schönes, neues
Lied auf die alte Melodie vom Rosé.
Denn tatsächlich gibt es eine schöne Geschichte zu dem Rosé von der Kylie dazu.
Und zwar ist sie wohl auf die Idee gekommen, als sie zu Studioaufnahmen
unterwegs war.
Und zwischen den Sessions gab es Pausen, in dem man sich so ein bisschen
erholen konnte, um seine Kreativität zu sammeln.
Und man glaubt es kaum, da hat man dann einen Rosé getrunken.
Jeder darf jetzt mal mutmaßen, welchen.
Und da ist sie auf die Idee gekommen und sagt: Mensch, so einen Rosé kann ich
auch machen.
Und um nicht ganz so verwechselbar zu sein, ist sie dann ins Languedoc gegangen
und bietet uns jetzt einen wunderbaren Languedoc-Rosé an.
Okay, und dann gibt es ja noch ein 2.
Beispiel: Samu Haber.
Dieser finnische Rockpopbarde und gleichzeitig Juror bei The Voice of Germany,
macht mittlerweile auch Wein, hat mit einem Rotwein
aus Spanien gestartet und von dem gibt es jetzt auch einen Rosé.
Genau. Der hat schon einmal auf den roten Buzzer gedrückt und hat mit seinem
Forever Yours vorgelegt.
Er hat einen Partner in Spanien, mit dem er das macht.
Und infolgedessen ist jetzt Forever Yours die Rosé-Variante, ebenfalls ein
spanischer Roséwein, und zwar aus der schönen Rebsorte
Garnacha, oder auf Französisch Grenache.
Jetzt haben wir schon sehr, sehr viel Vorgeschichte geleistet.
Ich glaube, jetzt müssen wir mal ins Thema richtig einsteigen.
Was zeichnet denn diese Rosés, über die wir eben gesprochen haben, eigentlich
geschmacklich aus?
Warum sind die so interessant?
Warum kommt Kylie auf die Idee und warum auch der Samu Haber und vor allen
Dingen: Warum alle Weinfreunde und bestellen plötzlich Rosé?
Ja, ich glaube, es ist einfach eine interessante Mischung.
Da kommen wir ja gleich auch noch mal zu zu dem Stichwort.
Aus Vorzügen, die auf der einen Seite ein Weißwein mitbringt, nämlich sehr viel
Frische und Leichtigkeit.
Und dann hat aber eine Rosé eben auch immer so einen gewissen Fruchtkick.
Das sind immer irgendwie so Aromen von roten Früchten.
Und das ist beim Champagner ganz genauso.
Das bringt eben noch mal so was Schmeichelndes rein.
Das ist jetzt nicht nur einfach frisch, sondern man hat es eben auch mit
schönen Aromen zu tun.
So, mein liebes Professorensöhnchen, jetzt muss ich dich mal an die
weinakademische Disziplin erinnern und ich muss jetzt leider unsere Hörer darauf
vorbereiten. Es wird jetzt ein wenig theoretisch, aber es ist ganz wichtig und
lohnt sich, denn wir müssen jetzt mal die Frage klären: Warum
stimmt es denn nicht, dass ein Roséwein einfach durch das zusammen schütten von
weißen und von Rotweinen entsteht?
Wie macht man also Rosé?
Ein wichtiges Thema, denn das kann ich direkt einführend sagen, laut
EU-Weinrecht ist es sogar verboten, Rosé auf die von dir
beschriebene Art und Weise herzustellen.
Da ist nämlich ganz klar geregelt, ein Rose darf nur aus roten Rebsorten
entstehen.
Man kann also sagen: Mission impossible.
Man darf eben nicht Rot- und Weißwein mischen.
Wobei, da muss ich jetzt schon wieder eigentlich eine Klammer einfügen, denn es
gibt natürlich gewisse Ausnahmen.
Über Champagner haben wir schon gesprochen, und hier ist es tatsächlich so, 10
bis 20 % Rotwein dürfen in einem Rosé-Champagner Anwendung finden.
Und dann gibt es auch noch so ein paar regionale Weine in Europa, wo man dann
gesagt hat, okay, die gibt es jetzt schon irgendwie seit Jahrhunderten, das
werden wir jetzt durch dieses neue Weinrecht auch nicht verhindern.
Ja, und selbst in Deutschland hat man mit so einem Phänomen zu tun, das nennt
sich Rotling.
Weißt du, was ein Rotling ist?
Ein Rotling? Das könnte für mich eigentlich auch eine Pilzsorte sein, sozusagen.
Habe ich keine Ahnung, ehrlich gesagt.
Kläre mich bitte auf.
Ja, also beim Rotling sind wir wenigstens noch in so einem Graubereich.
Kann man bei Rotling eigentlich von einem Graubereich sprechen?
Komisch, aber egal.
Hier ist auf jeden Fall erlaubt, dass man rote Beeren mit weißen Beeren
zusammen vinifiziert.
Also das heißt, hier wird der Wein schon direkt gemeinsam hergestellt.
Und das bedeutet in dem Fall auch, dass diese Rebsorten im sogenannten
gemischten Satz, wie wir ihn aus Österreich kennen, auf den Weinbergen
stehen. Will meinen, weiße Rebsorten stehen da gemeinsam mit Roten.
Die werden dann auch gemeinsam geerntet und gelangen dann eben auch zusammen in
den Gärbehälter.
Okay, dann habe ich aber an der Stelle noch mal eine Zusatzfrage ohne
Telefonjoker: Was ist denn ein Weißherbst?
Du warst ja vorher beim White Zinfandel.
Jetzt, was ist ein Weißherbst?
Ja, jetzt forderst du mich aber ganz schön heraus.
Und ich glaube, die Hörer auch, was das Zuhören angeht.
Aber klar, Weißherbst ist ein deutsches Phänomen, das darf man auch nicht
unerwähnt lassen, denn auch das ist tatsächlich ein Rosé.
Also auch hier bei der Bezeichnung irgendwie so knapp daneben gegriffen.
Ja, beim Weißherbst ist noch mal wichtig zu sagen, hier muss wirklich, wie das
in Deutschland ja häufig so üblich ist, vor allem eine einzige Rebsorte eine
Rolle spielen. Rot sowieso, aber Rosé darf ja auch als Cuvée verschnitten
werden.
In dem Fall müssen es, glaube ich, irgendwie 90 % oder sogar 95 % einer
einzigen Rebsorte sein.
Und das ist in Deutschland dann ganz häufig natürlich Spätburgunder.
Ja, ich darf an der Stelle noch ergänzen, da müssen sogar die Reben aus einer
Lage kommen.
Also da hat man dann auch noch mal so eine Art Herkunftstypik eingebaut.
Ah, okay, ja.
Gut, jetzt müssen wir aber doch noch mal auf das etwas theoretische Thema der
Herstellung kommen.
Wir wissen ja, selbst bei dunklen Trauben ist das Fruchtfleisch eigentlich
weiß.
Wie gehe ich jetzt damit um und welche Methoden gibt es, dass ich einen Wein
bekomme, der diese rosa Farbe erhält?
Richtig, das muss man sich vor Augen führen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Fruchtfleisch der Weintraube ist hell.
Deswegen gibt es ja auch so was wie ein Blanc de Noir, also das heißt.
Ein Weißwein, der aus roten Rebsorten hergestellt wird.
Und es geht also hauptsächlich um die Schale als Farbgeber.
Da nur mal so ganz am Rande, Grauburgunder hat ja sogar auch eine leicht
rötliche Schale.
Und so findet sich sogar in dem Weißwein Grauburgunder, teilweise so ein
leichter Rosé-Touch.
Aber beim Rosé gibt es tatsächlich insbesondere 3 Herstellungsmethoden, die
praktisch immer genutzt werden.
Und das erste ist die sogenannte Abpress-Methode.
Da wird der Rosé eigentlich hergestellt wie ein Weißwein, nur halt eben aus
roten Trauben.
Die werden dann gepresst, bzw.
man nennt das dann auch mahlen, also mit H.
Und ja, bei diesem Prozess, logischerweise, gelangt schon eine gewisse Menge an
Farbstoff in den weißen Most und der färbt sich dadurch rosa.
Das kenne ich, glaube ich, aus der Provence, oder?
Ja, genau. Also daraus entstehen wirklich relativ helle Roséweine, die in ihrer
Stilistik mehr einem Weißwein fast ähneln als
einem Rotwein. Die kommen mit viel Frische daher, haben dann aber halt eben so
einen sehr zarten Anklang von roter Frucht.
Okay, wie bekomme ich aber jetzt ein wenig mehr Farbe in meinen Rosé?
Weil ganz ehrlich, das Spektrum an Rosé-Farben, die man da kennt, ist ja doch
wesentlich größer.
Exakt. Und da sind wir jetzt eigentlich auch bei dem am häufigsten angewendeten
Produktionsverfahren für Rosé, die Mazerationsmethode.
Da geht es dann wirklich eher in Richtung Rotweinherstellung, wenn man sich das
vorstellen möchte, denn dort gelangen die Schalen noch mit in den
Gärbehälter. Das heißt, es wird nicht direkt gepresst, sondern es gibt dann
noch so eine sogenannte Maischestandzeit, wo dann eben der Most noch
Schalenkontakt hat.
Und dadurch kann man relativ gut aussteuern, wie Rosé oder Dunkel-Rosé man den
Wein haben möchte, denn das liegt natürlich einfach daran,
wie lange man den Wein dann in Schalenkontakt lässt.
Das ist aber beim Rosé in der Regel nicht wirklich lange.
Das sind ein paar Stunden.
Also das, was bei einem Rotwein teilweise Wochen sind, ist hier wirklich eine
sehr, sehr kurze Zeit.
Aber du hast es richtig gesagt, man kann es halt eben extrem gut aussteuern,
welche Farbgebung man haben möchte.
Und natürlich auch welche Aromatik.
Wie ist das denn mit den Tanninen?
Ist das nicht gefährlich, zu viel von diesen Gerbstoffen in den Wein zu
bekommen, wenn man einen schönen Rosé machen möchte?
Ja, Frische steht natürlich bei Rosé eigentlich immer im Vordergrund, auch bei
denen, die ein bisschen kräftiger sind.
Also von daher, genau wie ich es gerade gesagt habe, wenn man das jetzt
wirklich nur so ein paar Stunden macht, ist die Gefahr relativ gering.
Ja, ich glaube, die Erklärung von dem 3.
Herstellungsverfahren, das schiebe ich dir jetzt mal ganz dezent zu, denn das
hat schon wieder irgendwie so eine französische Bezeichnung, das kann ich nicht.
Ja, es wird jetzt blutiger Ernst für alle Rosé-Freunde, denn die 3.
Methode und mitunter auch die edelste, ist die Saigner-Methode.
Das Wort leitet sich von dem französischen Begriff für Blut, für Ausbluten oder
für Aderlass ab.
Und das erklärt auch ein wenig, was da passiert.
Man nimmt diese roten Trauben und lässt sie tatsächlich langsam ausbluten.
Das führt dazu, dass dann nur sehr wenig Ertrag ist, weil das sehr langsam
geht.
Man presst nämlich nicht, man setzt allein auf die Schwerkraft, und nach einer
Zeit nimmt man dann diesen Most, den man gewonnen hat, und vinifiziert ihn
zu Rosé. Das Besondere daran ist aber auch, dass der Rest weiterverwendet wird
und dann in eine Rotwein-Vinifikation übergeht.
Und das ist ja dann ein Rotwein, der hat es ordentlich in sich, sozusagen, denn
da kommen ja dann irgendwie vergleichsweise viele Schalenkerne
auf wenig Most, weil ja ein gewisser Prozentsatz ja dann schon als Rosé
abgezapft wurde.
Das ist noch mal eine spannende Geschichte und auch eine gute Überleitung, weil
es ist eine französische Herstellungsweise, die natürlich mittlerweile auf der
ganzen Welt auch eingesetzt wird.
Aber sie zeigt, dass insbesondere in Frankreich schon sehr, sehr lange Rosé
einen hohen Stellenwert hat.
In dem Land wird gigantisch viel Wein produziert und immerhin 10 % der
Gesamtmenge entfällt auf Roséweine.
Das ist schon, finde ich, ordentlich.
Ja, es gibt in Frankreich eine ganz andere Kultur im Umgang mit Rosé.
Wir hatten das am Beispiel von Rosé-Champagner, wo wir schon festgestellt
haben, da steht das eigentlich für eine hohe Wertigkeit und nicht für so ein
Mittelmaß zwischen Weiß und Rot, sondern ist was sehr Eigenständiges mit einem
eigenen Geschmacksprofil und mit einer eigenen Güte.
Und das kann man jetzt für den ganzen Roséwein eigentlich in Frankreich sagen.
Da gibt es ungeheuer viele Stilistiken, die reichen von blassen bis ganz
starken und kräftigen.
Es führt unter anderem dazu, ich weiß nicht, ob wir das so genau ausgeführt
haben in unserer Folge über die Côtes du Rhône, es gibt ja dort eine
Appellation, die ist exklusiv einem Roséwein vorbehalten, nämlich Tavel.
Ja, der König der Rosés.
Ich glaube, wir hatten das in der Folge schon ganz gut beleuchtet.
Ein sehr edler, kräftiger Rosé, der sich auch zum Essen extrem gut macht.
Und das ist dann wirklich so genau am Ende des Spektrums angesiedelt, wenn man
jetzt, sage ich mal, am Anfang des Spektrums ein
Provence-Rosé hat, den man ja auch umgangssprachlich so ein bisschen als
Swimmingpool-Rosé bezeichnet.
Also da ist wirklich ordentlich was los.
Und ja, da scheint jetzt die übrige Welt zu versuchen, nachzuholen und sich
eben auch auf dieses Thema extrem zu
stürzen.
Wir hatten jetzt Primitivo, wir haben schon über den Garnacha gesprochen, wir
haben über die Provence-Rosés gesprochen.
Kann man eigentlich sagen, dass es eine typische Rebsorte für die Herstellung
von Roséweinen gibt?
Ganz klares Nein.
Und das finde ich ziemlich spannend, denn Rosé ist eben immer irgendwie aus der
Rotweinrebsorte hergestellt, die es in
dem entsprechenden Anbaugebiet eben gibt.
Also das heißt, in Deutschland ist es eben hauptsächlich der Spätburgunder,
hatten wir ja schon erwähnt.
In Spanien entstehen dann natürlich auch Rosés aus Tempranillo.
Und in Apulien eben kann auch der Primitivo.
Also das heißt, wir haben eigentlich immer auch eine ganz klare Bezugnahme auf
die Region und auf die Typizität, die dort sowieso vorherrscht.
Man kann also sagen, die Vielfalt unter den Roséweinen ist ähnlich groß wie bei
den Rotweinen?
Ja, das würde ich auf jeden Fall so sagen.
Manche belächeln das halt eben so ein bisschen.
Das ist jetzt irgendwie weder Weißwein noch Rotwein, aber ich finde, die
Stilistik der roten Rebsorte kommt da auch total gut zum
Tragen. Und wie gesagt, finde das ein Thema, dem man unbedingt Beachtung
schenken sollte, da es eben wirklich eine große Vielfalt
bietet.
Jetzt wissen wir ja, es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Und wir wissen auch: Probieren geht über Studieren.
Wir haben unsere Hörer gemartert mit ganz viel Erklärung zur Erzeugung von
Roséwein.
Jetzt aber noch mal ein Bekenntnis, Lieber Herr Weinlakai.
Was sind denn deine favorisierten Roséweine?
Ja, ich würde ja jetzt gerne sagen irgendwie Tavel, weil es ist ja König der
Rosés usw.
Aber ich bin wirklich eher der Rosé-Trinker, der auf die Frische Wert legt und
auf eine schöne rote Frucht.
Also ich bin eigentlich bei den Provence-Rosés, und natürlich, zu besonderem
Anlass, ein Rosé-Champagner.
Das ist auch was echt Feines.
Aber an dich gerichtet ist die Frage ja fast noch interessanter, denn du bist
ja irgendwie bekennender Freund von sehr körperreichen und tanninreichen
Rotweinen. Kommst du denn da mit Rosé überhaupt klar?
Also für mich gibt es 2 Annäherungen.
Auf der einen Seite, ich hatte mich ja vorhin schon mit dem Rosado verraten,
sind es tatsächlich Roséweine aus Spanien.
Tempranillo und Garnacha sind da die Rebsorten, die mir am meisten zusagen, die
auch mehr Struktur mitbringen und die auch tatsächlich gut zu Essen passen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch so eine Skala, die führt mich dann
wieder in Richtung Weißwein mehr und das sind dann die wunderbar
zarten, filigranen Rosés von der Loire aus Cabernet Franc.
Also ich kann mit beiden wunderbar leben.
Ja, Rosé von der Loire, das ist natürlich noch mal echt ein feines Thema.
Insgesamt würde ich aber sagen, wir haben jetzt sehr, sehr viel erzählt.
Und ja, traut euch da einfach mal ran und probiert ein bisschen was aus.
Ich bin mir sicher, dass ihr auch relativ schnell einen Favoriten in Sachen
Rosé ausmachen könnt.
Jetzt kommt mein Einsatz an der Stelle, glaube ich, ne?
Wir würden uns natürlich freuen, wenn er dem Ganzen ein bisschen nachfolgen
konntet und euch tatsächlich in die schöne Welt der Roséweine
hinein trinkt.
Oh ja.
Anmerkungen zu den Rosés und zu den Roséarten, die wir jetzt besprochen haben,
findet ihr natürlich auch auf unserer Landingpage unter
weinfreunde.de/podcast. Und was noch viel wichtiger ist: Falls wir hier was
vergessen haben, was euch interessiert, könnt ihr uns natürlich
auch schreiben, und zwar das ganze geht dann an die Mailadresse
podcastw@einfreunde.de.
Ja, und heute werde ich nicht erwähnen, dass, wenn man „Lieber Michael" am
Anfang der E-Mail schreibt, dann irgendwie bevorzugt behandelt wird.
Ja, also ich glaube, wenn man dann auch noch zusätzlich den Podcast abonniert,
die Möglichkeit hat man ja immer auch, und dann wird man, glaube ich,
automatisch darüber benachrichtigt, wenn eine neue Folge da ist, dann habt ihr
alles richtig gemacht.
Ja, und da bleibt uns jetzt eigentlich nur noch zu sagen, lieber Michael, ich
freue mich drauf, wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein. Ja und dann darfst du dir vielleicht wieder ein Thema aussuchen.
Und vielleicht haben wir ja dann sogar schon die ersten Vorschläge von Hörern
und Hörerinnen und die können wir dann ja direkt mit aufgreifen.
Du wirst dich an dieser Stelle wirklich wundern, aber es sind tatsächlich schon
einige Mails bei mir eingegangen mit Themenvorschlägen und Nachfragen und da
waren auch sehr spannende Sachen dabei.
Doch die behalte ich jetzt erst mal für mich.
Ich will ja die Spannung hochhalten.
Und ich hoffe doch, dass beim nächsten Mal wieder ich dran bin, um das Thema
festzulegen.
Ja, also da sind wir ganz entspannt, ich sowieso, und ich würde sagen Michael,
wir hören uns, ne?
Bis dahin.
Ich freue mich drauf. Bis dann, Tobias.
Ciao.
Tschüss.
Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
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Tobias
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Michael
00:18:21
Tobias
00:18:35
Michael
00:19:15
Tobias
00:19:22
Michael
00:19:48
Tobias
00:20:11
Michael
00:20:46
Tobias
00:21:23
Michael
00:21:44
Tobias
00:21:58
Michael
00:21:58
Tobias
00:22:24
Michael
00:22:58
Tobias
00:23:00
Michael
00:23:16
Tobias
00:23:34
Michael
00:23:42
Tobias
00:23:44
Michael
00:23:45