Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Trendweine: erst Mode, dann Klassiker?

19.04.2022 22 min Weinfreunde.de

Zusammenfassung & Show Notes

Zum ersten Geburtstag von „Bei Anruf Wein“ geben sich Michael und Tobias ganz trendbewusst. Jedoch stellen sie schnell fest, dass der Erfolg angesagter Weine wie Lugana oder Primitivo nicht nur eine lange Vorgeschichte hat, sondern auch eine kleine Wahrheit enthält, die nicht allen schmeckt. Mehr über Trendweine und Klassiker, über Weingüter als Pioniere und Hollywood-Stars als Geburtshelfer verrät die aktuelle Podcast-Folge.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:10
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Wein ist nicht nur ein handwerkliches Traditionsprodukt, das die Eigenschaften eines Jahrgangs genau reflektiert, es kann auch ein marktorientiertes Trendprodukt sein. Aber was genau heißt das eigentlich? Sind Weine wie Lugana, Primitivo, Prosecco und Co. automatisch schlechter? Oder bedienen sie nur den Geschmack von Menschen, die sich sonst gar nicht an Wein herantrauen würden? Quasi der Trend als Einstieg in die spannende Welt des Weins? Darüber muss ich unbedingt mit Michael sprechen. Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:00:54
Oh, wann ist ein Trend ein Trend?
Tobias
00:00:58
Oh Gott, oh Gott. Herbert, bist du's?
Michael
00:01:02
Ja, ich, ich bin's. Hallo, Tobias. Sorry, Ich bin gerade ein bisschen verzweifelt. Schön, dass du dich meldest. Das kommt mir gerade echt zupass, weil ich habe so eine scheinbar einfache Frage, die mir durch den Kopf geht und die ich eben nicht scheinbar einfach beantwortet bekomme. Da benötige ich jetzt einfach mal deine ebenso angelesene wie angetrunkene Weinexpertise.
Tobias
00:01:26
Okay, also wenn du lange über etwas nachdenken musst, dann geht es zumindest nicht um Albariño oder Grenache. Das ist schon mal durchaus beruhigend. Aber ganz im Ernst, womit kann ich denn meinem lieben Weinfreund dienlich sein? Sag mal.
Michael
00:01:40
Ja, danke. Danke, dass du dich so kooperationsfähig zeigst. Bei uns in der Redaktion ist eine Frage aufgeschlagen, die man auf ganz viele Arten und Weisen beantworten kann, nämlich - Achtung: Was ist eigentlich eine Trend-Rebsorte oder gar ein Trendwein? Also da kann ich jetzt beschreiben, was gerade Trend ist, das kann ich dann als Begriff kritisch hinterfragen und auch historisch betrachten. Aber was ist denn jetzt der richtige Zugang? Also verstehst du mein Dilemma? Ich will ja eine gute Antwort geben.
Tobias
00:02:12
Ja, ja. Also ich verstehe jetzt auf jeden Fall, was du mit scheinbar einfach meinst, Denn als Erstes denkt man ja, Weinfreundinnen und Weinfreunde entdecken, sagen wir mal, im größeren Maßstab eine Rebsorte. Oder entdecken sie auch nur wieder, was wahrscheinlich viel öfter der Fall ist. Aber daraus entsteht dann ein Trend, weil die Rebsorte immer mehr gewollt und damit immer mehr angeboten wird. Ja, fertig.
Michael
00:02:37
Ja, hört sich jetzt erst mal plausibel an, so in der Herleitung. Aber bedenke doch mal, so ein Rebstock liefert nicht von heute auf morgen Trauben, aus dem man einen Top-Wein macht.
Tobias
00:02:49
Stimmt.
Michael
00:02:50
Also wir reden ja nicht, bei allem Respekt jetzt, über Zuckerrüben, das braucht schon seine Zeit. Sagen wir einfach mal 10 Jahre. Und das ist in diesen Zeiten viel zu langsam, um auf irgendeine Nachfrage von Konsumenten zu reagieren. Ja, kurzum, das spricht wieder so ein bisschen für deine These von eben, dass die Rebsorten eher wiederentdeckt als neu entdeckt werden.
Tobias
00:03:17
Ja, ja, aber dann lass es uns doch mal ganz konkret machen. Also mir fällt zum Beispiel Lugana ein, wenn ich an einen Trendwein bzw. mit dem Turbiana oder Trebbiano die Lugana an eine Trend-Rebsorte denke. Ja und vor 50 Jahren hat nach dem Wein keiner gefragt. Da steckte die DOC noch in den Kinderschuhen, die Denominazione di Origine Controllata Lugana oder so. Und natürlich hast du ja auch recht, da gab es die Reben und den Weinstil schon ziemlich lange. Und gerade das war dann ja auch Voraussetzung dafür, den DOC-Status überhaupt zu erhalten. Und das offiziöse Trendplus sozusagen verbucht der Wein vom Gardasee dagegen doch erst so seit, ja, ich sage mal so, 5, vielleicht auch 10 Jahren. Ja, und wo und wie wird dann so ein Trend gemacht und wie lange braucht es dann auch dafür? Also gibt es so etwas wie Schlummerjahrzehnte, eine Art Dornröschenschlaf? Und ja, wer sozusagen küsst dann die Prinzessin überhaupt wach?
Michael
00:04:25
Ach, wie schön wir uns doch verstehen. Genau das ist mein Problem, du sagst es. Denn ähnlich, wie wir jetzt über den Lugana gesprochen haben, könnten wir das auch über den Primitivo aus Apulien tun. Ja, dabei steht diese Rebe, die Rebsorte, ja schon seit Jahrhunderten dort. Die gilt als autochthon, als heimisch. Aber seit wann geht denn jetzt hier in Deutschland dieser primitivo Trend durch die Decke? Vielleicht schon ein paar Jahre? Ja, frag mich nicht genau, ich weiß es eben nicht. Aber ich sage es mal so rum: Wer hat vor 20 Jahren über Primitivo aus Apulien gesprochen?
Tobias
00:05:04
Ja, absolut einverstanden. Und du willst mir doch jetzt durch meine Lieblings-Primitivo-Blume sagen, eine Trend-Rebsorte wächst heran, manchmal über Hunderte von Jahren. Ja, und dann? Was ist denn dann der Auslöser eines Trends? Wer gibt den ersten Impuls? Wie erfährt die Weinwelt davon?
Michael
00:05:25
Ja, also, wenn du einverstanden bist, antworte ich jetzt erst mal ganz blöde. Denn tatsächlich ist es, glaube ich, manchmal einfach nur Marketing. Ja, also um das zu erklären: Da reagiert irgendjemand auf etwas, was schon passiert ist, also der und der Weinkonsum ist gewachsen in vorangegangenen Jahren, also setze ich darauf. Und dann ist das ein Erzeuger vielleicht oder eine ganze Appellation oder auch ein Händler, der so einen Trend ahnt und darauf setzt. Ich sage jetzt mal, als ganz ketzerisches Beispiel, aus diesem Grund gibt es einen DOC Prosecco in Rosé und aus keinem anderen.
Tobias
00:06:06
Noch gar nicht so lange.
Michael
00:06:07
Manchmal, glaube ich zumindest, braucht es aber auch so was wie eine Pionierin oder einen Pionier, also jemanden, der vorangeht und aller Welt zeigt, was jetzt in dieser Rebsorte steckt, was dieser Weinstil eigentlich vermag. Und wenn wir dann noch mal auf deinen Lugana kommen, gutes Beispiel, dann würde ich eben sagen, das ist so ein Weingut wie Cà dei Frati, die maßgeblich ja nicht nur am DOC-Status mitgearbeitet haben, sondern durch ihre Weine zeigen, was diese DOC auch einfach kann.
Tobias
00:06:43
Ja, und diese Pionieridee, die gefällt mir. Also das finde ich ein klasse Beispiel. Und ich muss da spontan an das Weingut Friedrich Becker aus der Pfalz denken. Was haben die nicht einstecken müssen, ja, als die losgelegt haben mit der Reife ihrer Spätburgunder in kleinen Barriquefässern aus Eichenholz. Heute, rund 40 Jahre später, wissen wir ohne Meister Becker und ohne seine Weine wäre der deutsche Spätburgunder nicht das, was er heute ja auch im internationalen Vergleich ist. Also ich erinnere mich an eine Probe, es ist noch gar nicht so lange her, da hatte jemand ein 1990er Friedrich Becker Spätburgunder mit dabei, den haben wir blind verkostet und es waren alle Anwesenden total baff, dass das ein deutscher Spätburgunder sein soll, der sich noch so fantastisch gehalten hatte. Und das eben nur durch diesen Ausbau im Eichenholzfass. Das stand damals auf der Flasche noch gar nicht drauf, da waren die noch nicht so mutig. Also noch mal ganz langsam. Es sind also ein Winzer und sein Verständnis vom Weinmachen, die letztlich einer schon lange bespielten Rebsorte zum Höhenflug verhelfen können. Und nur damit wir uns da jetzt richtig verstehen: Es ist also ein einzelner Winzer, nur ein Weingut, das dann damit beginnt und dann sowohl Weinkonsumenten als eben auch andere Weinerzeuger überzeugt und die dann auch mitziehen lässt. Ja, das klingt so ein bisschen sogar nach diesem berühmten Schmetterlingsschlag, ja, der nach Chaostheorie einen Wirbelsturm auslösen kann. Oder ist dir das jetzt doch ein bisschen too much?
Michael
00:08:24
Ja, also ich meine, ich bin ja bekennender Becker-Fan, das weißt du ja dann auch, aber tatsächlich gibt es ja auch so was, wie, sage ich mal, externe Faktoren, die der Weinmarkt eben auch kennt. Ja, ich denke jetzt mal an dein Leib- und Magenthema für diesen Podcast, den Klimawandel. Na ja, nicht nur, dass der jetzt die ganze Weinlandschaft, die ganzen Appellation mit ihren Rebsorten durcheinanderwirbelt. Aber denke doch mal an solche Labels wie Bio, biodynamisch oder auch Vin Naturel, Naturwein. Ja, die werden ja immer beliebter. Und da beobachte ich, was passiert da jetzt? Da ändert sich etwas im Bewusstsein der Weintrinker und Weintrinker, weil sich in der Welt, in der Weinwelt, was verändert hat. Ja, leider nicht nur in der Weinwelt, muss man ja auch dazu sagen. Und plötzlich beginnt so ein Ping-Pong-Spiel und dieses Ping-Pong-Spiel, das kann eben auch einen Trend kreieren. Oder ist das jetzt auch zu einfach betrachtet, weil ich einfach die Qualität außer Acht lasse?
Tobias
00:09:29
Ja, zu einfach betrachtet, weiß ich jetzt nicht. Aber ich glaube, manchmal geht es eben auch ganz ohne äußere Umstände. Einfach, indem man mit einer Qualität aufwartet, die aufmerksam macht. Also denkt zum Beispiel mal an Château Miraval, dieser Provence-Rosé von ehemals Jolie-Pitt-Perrin, jetzt nur noch Pitt-Perrin, aber Hauptsache Perrin, du weißt schon. Also was hat der Wein nicht alles für die Kategorie Rosé bewirkt? Welche Preise für Rosé hat der Miraval möglich gemacht? Und aus meiner Sicht nicht zu Unrecht, aber dennoch mit einer Wirkung, die absoluten Trendeffekt hat, oder?
Michael
00:10:09
Ja, und eigentlich muss man da gar nicht in die Provence gehen und erst recht nicht nach Hollywood schauen. Überlege doch zum Beispiel mal, wie sehr deutscher Grauburgunder und deutscher Weißburgunder in den vergangenen Jahren auf dem Vormarsch ist. Ja, da kann man sogar eine Zahl liefern, weißt du? Also da spiegelt sich dieser Trend ganz klar in der immer jährlich herausgegebenen Zahl, welcher Anteil der Rebflächen wird mit welcher Rebsorte bestückt? Und da ist mir einfach Weißburgunder und Grauburgunder seit Jahren immer auf dem Vormarsch. Und noch einmal an dieser Stelle Ja, das mit dem Wechsel der Rebsorten im Weinberg, das geht nicht so auf die Schnelle.
Tobias
00:10:51
Ja, absolut korrekt. Aber lass uns auch mal über einen anderen Aspekt nachdenken. Der geht mir schon die ganze Zeit durch den Kopf. Lass uns mal die Charakteristik von Trendwein, also den konkreten Geschmack mal beleuchten. Das haben wir ja noch überhaupt nicht gemacht. Und da muss man sagen, findet sich doch meistens so eine gewisse Massenkompatibilität. Also mit Primitivo muss ich dich jetzt nicht weiter quälen, du kennst meine Meinung dazu, aber die Weine kommen eben so gut an, weil sie viel Frucht, tolles Aroma haben, aber auch Körper und Struktur. Aber sie haben halt eben auch immer ein bisschen Restsüße. Ja, und diese Kombination, die bekommt einfach von ganz, ganz vielen Weintrinkern das Prädikat „lecker". Ja, und Lugana kommt so in dieser kommerziellen Variante dann häufig auch eher säurearm daher, also quasi als Gegenentwurf zum deutschen Riesling. Es wird dann zwar auch immer bei Lugana gesagt, ja, der ist so schön frisch usw. Ja, nee, eigentlich nicht so wirklich. Ja und selbst die angesprochenen Grau- und Weißburgunder, noch mal, zumindest so die Massenweine, die man auch nicht selten in der Gastronomie vorgesetzt bekommt, die sind meist ordentlich auf Frucht getrimmt und haben dann nicht selten auch noch so einen gewissen Zuckerkick. Und die Säure ist dann auch eher moderat. Ja, obwohl das jetzt irgendwie so aus meiner Sicht gut gemachter Grauburgunder gar nicht automatisch hätte, sondern der kommt durchaus auch mit einer sehr schönen frischen Säure daher. Aber dann hört man halt eben immer wieder, ach ja, also das vertrage ich dann auch irgendwie besser mit weniger Säure. Also das hört man doch wirklich immer wieder, ne? Und an der Stelle hat der Trendwein auch gar nichts mit den wirklich guten Exemplaren der Rebsorte zu tun, also ist zumindest meine Betrachtung. Also das sind sozusagen gemachte Weine, die sind maßgeschneidert auf Weintrinkerinnen und Weintrinker, die meist noch nicht so tief in der Materie Wein überhaupt drinstecken.
Michael
00:12:59
Tobias Das hört sich doch jetzt alles sehr negativ an.
Tobias
00:13:02
Ach, gar nicht!
Michael
00:13:03
Trend, Massenwein. Auf der anderen Seite, ich habe es ja von dir gar nicht anders erwartet, dass du jetzt deinen Weinlakai Nerdhut jetzt auch noch mal in die Mitte schmeißt. Aber für alle anderen, deshalb verweise ich an dieser Stelle ganz bedächtig noch mal auf unsere Podcastfolgen zum Thema Grauburgunder und Primitivo, denn da wird die Materie, wie du so schön sagst, nicht ganz so einseitig dargestellt. Also bitte einfach noch mal reinhören und dann wisst ihr schon fast genauso viel wie der Tobias. Aber jetzt noch einmal zurück vielleicht zu deinem Miraval. Rosé war ja früher in den Köpfen vieler ambitionierter Weintrinker, sage ich jetzt mal so, ein eher bonbonartiger, restsüßer Wein, dem man wegen seines Kopfschmerzrisikos auf keinen Fall trauen konnte. Mittlerweile aber existiert ein Riesenangebot aus aller Welt. Das sind Rosés, meist trocken gemacht und nicht selten mit einer unfassbar guten Qualität für das Geld. Können also Trends auch was Positives bewirken? Und hinzu kommt ja auch, die meisten Trends laufen sich auch irgendwann aus.
Tobias
00:14:17
Ja, allerdings. Und man kann zum Beispiel ja auch dann einfach mal einen neuen Namen ins Spiel bringen. Ich denke zum Beispiel mal an den Müller-Thurgau. Der war irgendwann dann schon ziemlich out und nach wie vor nimmt die Rebfläche auch ordentlich ab. Aber der hieß dann auf einmal Rivaner, ja? Und da war so die Hoffnung, das ganze Ältliche damit so ein bisschen wegzublasen. Oder du kannst auch die Winzerinnen und Winzer im Südwesten der Republik mal fragen, wie es um den Trollinger steht, der vor 30 Jahren durch alle Gläser der Republik ging und jetzt eher mau dasteht. Und in Südtirol wiederum kennt man ja die Rebsorte als Vernatsch. Und diese Weine finden die etlichen deutschen Alto-Adige-Touristen auf einmal ziemlich hip.
Michael
00:15:05
Okay, also ich sehe schon, wir streifen jetzt schon die Gebiete der touristischen Ethnologie. Aber ich gehe noch mal zurück zum Wein. Nimm doch auch zum Beispiel mal die Beliebtheit von Blaufränkisch alias Lemberger, der seit Jahren sowohl in Österreich als auch in Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist.
Tobias
00:15:25
Allerdings ja.
Michael
00:15:26
Und ja, wenn es da jetzt sonst noch Probleme gibt mit dem Trollinger, vielleicht kann man ja auch in Württemberg mal Primitivo pflanzen, also...
Tobias
00:15:34
Ach nee, ach nee.
Michael
00:15:35
...auch wegen deines Klimawandels. Das kommt dem doch alles entgegen! Nein, im Ernst.
Tobias
00:15:40
Das stimmt.
Michael
00:15:40
Früher hätte man ja gesagt, das sind Moden. Heute sagt man, das sind Trends, aber das hat es schon immer gegeben. Also ich erinnere mich zum Beispiel an diesen ganzen Beaujolais-Primeur-Zirkus, ja, den es zu meinen Unizeiten gegeben hat. Was ist da heute von übrig geblieben? Nichts! Und zu Recht. Ja, das war irgendwann nur noch falscher Zauber. Also Trend ohne irgendeine Qualität geht dann auf Dauer eben auch nicht.
Tobias
00:16:10
Ja, und das ist ja auch gut so. Und wenn ich so ein bisschen despektierlich über Lugana und Primitivo spreche, dann sollte ich wahrscheinlich doch immer auch dazu sagen, dass das ja keine schlecht gemachten Weine sind, also im rein handwerklichen oder technischen Sinne. Na ja, aber nüchtern betrachtet stirbt ein Trend nach einer Zeit einfach ab. Dann hat er sich eben überlebt oder, oder, oder, pass auf, er schlägt ambitioniert dann die Karriere zum Klassiker ein. Das gibt es ja auch. Das dauert dann zwar ein paar Jahrzehnte, mindestens, hat aber dann auch wirklich Zukunft. Also das muss man ja mal sagen. Geht es um Bordeaux, um Burgund, um Große Gewächse und Erste Lagen, da fragt ja keiner nach einem Trend. Das sind jetzt wirklich mittlerweile Basiswerte der internationalen Weinkultur.
Michael
00:17:01
Eieiei, ich muss doch noch mal zu dem Grönemeyer-Lied zurück. Nee, ich sehe schon, ich weiß jetzt irgendwie mehr über Trendwein und über Trend-Rebsorten. Aber eine entschiedene, klar verständliche Antwort habe ich jetzt noch immer nicht, also.
Tobias
00:17:18
Oh, das tut mir leid.
Michael
00:17:18
Vielleicht ist ja jetzt das der Moment, wo wir auf Zurufe von außen warten. Also, liebe Leute, schreibt mir mal, uns mal, Entschuldigung Tobias, oder muss ich die jetzt auch einen neuen Namen geben? Das lassen wir jetzt mal. Also schreibt uns bitte, wie geht es euch mit der Kombination von Trend und Wein? Und zwar an podcast@weinfreunde.de oder kommentiert das auf unseren Insta- und Facebook-Seiten. Da machen wir einfach mal zusammen die richtige, echte, originale Trendforschung. Das gefällt dir doch, oder? Trendy Toby!
Tobias
00:17:58
Trendy Toby. Du bist vielleicht eine Tröte.
Michael
00:18:01
Flöte, Flöte?
Tobias
00:18:02
Nee, nee, nee, nee, lass mal stecken. Sag doch lieber mal, was für dich persönlich so Trenddinge sind. Haben wir jetzt noch gar nicht beleuchtet. Also wie gesagt, außerhalb natürlich von Albariño und Grenache. Damit musst du uns jetzt nicht noch weiter auf den Nerv gehen. Aber du kennst dich doch aus mit Wein, ja? Du bist doch über euren Shop und das Magazin usw. total auf dem Laufenden, warst ja auch hier und da schon ebenso investigativ wie auch hedonistisch vor Ort. Glücklicherweise dann meistens mit mir, genau. Aber dann sag doch mal, was ist denn für dich gerade ein richtiger Trend? Oder auch bei euch bei Weinfreunde?
Michael
00:18:41
Oh, ich mache das jetzt einfach mal persönlich, denn na ja, den Albariño hast du mir schon abgenommen. Aber tatsächlich jetzt mal portugiesische Rotweine. Also das ist so mein Ding im Augenblick. Und zwar jetzt nicht nur vom Douro, das kennt man schon so ein bisschen, aber aus dem Alentejo. Also das finde ich echt töfte. Da muss man unbedingt mal Nase und Gaumen reinstecken. Zudem, da gibt es auch ganz viele potenzielle Trend-Rebsorten, die noch keiner kennt. Also weiß ich nicht, so was wie Trincadeira oder Touriga Nacional, nee? Aber okay, soweit ich jetzt. Tobias, du, Hosen runter. Was sind deine Trends? Und, wenn ich das jetzt hier einfordern darf an der Stelle, bitte lass doch dann mal die Behandlung von Bordeaux-Reben im Appassimento-Verfahren außen vor. Ja, das wollen wir jetzt hier nicht hören.
Tobias
00:19:37
Ja, ja, ja, ja. Das hättest du wohl gern. Ja, ich weiß gar nicht, was du gegen mein Appassimento hast. Ja, den habe ich ja zusammen mit Sartori gemacht, also sprich einem wirklich bedeutenden Amarone-Produzenten. Aber naja, wir lassen jetzt mal die Sticheleien beiseite. Und ich muss ja hier auch was Neues...
Michael
00:19:53
Du wolltest einfach einen Trend kreieren, gib's doch einfach zu!
Tobias
00:19:55
Ja, ja, natürlich, natürlich. Aber du willst ja jetzt auch eine neue Einschätzung von mir haben und da würde ich jetzt mal nach Spanien schauen, also in dein Spanien sozusagen. Denn für mich ist die Rebsorte Mencía wirklich der absolute Traum und ich glaube, die kennen nach wie vor nur sehr, sehr wenige Weintrinker und das muss sich unbedingt ändern.
Michael
00:20:21
Okay, das muss ich jetzt erst mal verdauen, auf dem Hometurf sozusagen da angefasst zu werden. Aber pass auf, Mister Mencía, jetzt mach doch bitte mal kurz die Augen zu.
Tobias
00:20:33
Nee, was hast du denn jetzt wieder vor?
Michael
00:20:35
Mach einfach mal die Augen ganz kurz zu.
Tobias
00:20:39
Ja, okay. Alles klar.
Michael
00:20:41
So, jetzt kannst du sie wieder aufmachen. Und?
Tobias
00:20:43
Na, okay.
Michael
00:20:44
Ja. Wie gefällt sie dir?
Tobias
00:20:46
Ja. Was? Ich kann dir nicht folgen. Was? Was ist denn jetzt wieder los?
Michael
00:20:51
Ich habe dir gerade in Gedanken eine Geburtstagstorte geschickt. Und du darfst nun die einzige Kerze, die darauf steht, ausblasen. Bei Anruf Wein wird nämlich dieser Tage 1 Jahr alt. Also los, wünsch dir was!
Tobias
00:21:06
Okay, das mache ich natürlich gerne. Achtung! Ich muss es ja auch schaffen, die auszupusten. Achtung! Oh, das hat geklappt. Aber dein Hinweis in eigener Podcast-Sache ist richtig und natürlich auch wichtig. Immerhin haben wir es ja geschafft, innerhalb eines Jahres 28 Folgen aufzunehmen und das finde ich nicht ganz schlecht. Und vor allem finde ich nicht schlecht, dass es ja auch immer mehr Zuhörerinnen und Zuhörer werden, wie uns die Zahlen ja auch belegen.
Michael
00:21:40
Ich leg dir die immer vor, damit du siehst, wie toll wir da sind. Nee, Quatsch. Das darf auch gerne natürlich so weitergehen mit der wachsenden Zuhörerschaft. Also schön liken, teilen, abonnieren und uns weiterempfehlen. Das wäre doch mal ein tolles Geburtstagsgeschenk, was ihr uns machen könntet.
Tobias
00:22:00
Ja, das ist eine ausgezeichnete Idee und wir werden heute noch auf euer aller Wohl anstoßen, wie sich das dann auch gehört und versprochen ist natürlich auch, dass wir bald schon wieder für euch da sind. Wenn es nämlich wieder heißt.
Michael
00:22:14
Bei Anruf.
Tobias
00:22:15
Wein.