Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Weine zum Barbecue: Grill gut!

02.05.2023 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Grillsaison ist eröffnet! Oder hat sie nie geendet? Unsere beiden Podcaster von Bei Anruf Wein finden in dieser Folge mit einem klaren Vorhaben zusammen: Michael präsentiert Tobias einige Weine und der muss sich passende Grillgerichte aus den Rippchen leiern. Tipps zu Rezepten und Weinmitbringseln für die nächste Grillparty inklusive.


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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:09
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Für manche Menschen beginnt aktuell die Grillsaison. Andere merken nur verächtlich an, dass sie das ganze Jahr über grillen. Einigkeit herrscht hingegen bei der Feststellung, dass es zum Gegrillten am besten ein Gläschen Wein geben sollte. Da sich Michael mit Letzterem ganz gut auskennt, am Grill aber eher zurückhaltend agiert, möchte er mir heute Weine präsentieren, zu denen ich ihm spontan eine Begleitung vom Grill nennen soll. Das wird eine echte Herausforderung. Dafür fordere ich euch jetzt heraus, den Bei Anruf Wein-Podcast zu bewerten und ihm auch zu folgen. Auch über Weiterempfehlungen freuen wir uns natürlich. Nun geht es aber an den Grill und ich bin schon gespannt, mit welchen Weinen mich Michael überrascht. Also bleibt mal dran. Ich ruf den mal an!
Michael
00:01:05
Hallo Tobias, lieber Podcastkumpane. Ich steige am besten gleich mal ins Thema ein. Ich habe nachher nämlich noch was vor, muss heute ein bisschen zügiger gehen. Egal, also wir müssen heute unsere Zuhörerinnen und Zuhörer richtig heiß machen. Willst du dich mal versuchen, im Heißmachen?
Tobias
00:01:24
Ja, okay, okay, Aber hallo erstmal. Also, so kurz angebunden kenne ich dich ja gar nicht. Aber na ja, warum jetzt nicht? Also, pass auf, ganz richtig, lieber Michael, heißmachen ist ein sehr gutes Stichwort, denn nach unserer Folge mit Nelson Müller geht es im Podcast einmal mehr um, ja, sozusagen mein Leib- und Magenthema Grillen. Ja, da freue ich mich richtig drauf.
Michael
00:01:47
Warte, warte, warte, Tobias. Das habe ich jetzt anders gemeint mit dem Heißmachen. Ich wollte auf unsere Teilnahme beim Deutschen Podcastpreis hinaus. Jawohl, Bei Anruf Wein ist dabei! Ihr alle da draußen, ja, wir wären euch unendlich dankbar, wenn ihr uns beim Publikumspreis, den gibt es da, eure Stimme geben würdet. Wir sind da in der Kategorie „Wissen" zu finden. Schaut einfach mal auf der Seite deutscher-podcastpreis.de nach. Da findet ihr alles. Und ab dem 1. Mai könnt ihr abstimmen. Man kann ja auch mehrfach abstimmen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, bis zum 28. Mai natürlich 2023. Aber vielleicht haben wir ja dann schon gewonnen. Wäre schön.
Tobias
00:02:33
Okay, und jetzt wird mir auch klar, was ich eigentlich sagen wollte, aber na ja, du hast es ja gut gemacht. Dann übernehme ich jetzt mal deinen Part und bedanke mich ganz herzlich und weinfreundschaftlich für die Mails, die in den vergangenen Wochen wieder vermehrt eingegangen sind. Also danke dafür. Eure Themen sind natürlich auf unserer Liste und ja, geantwortet haben wir euch auch schon. Und natürlich, bitte mehr davon, ja, und zwar an podcast@weinfreunde.de.
Michael
00:03:05
Gut, das hätten wir geschafft. Jetzt, Tobias, jetzt darfst du endlich auf deinen, wie war das noch, Leib- und Magenthema kommen, denn der Tobias hat halt nur Grillen im Kopf.
Tobias
00:03:17
Na passt.
Michael
00:03:17
Ne, aber im Ernst, wir wollen heute mal den Spieß umdrehen, ja? Es geht nämlich nicht wie gewohnt um den passenden Wein zum Grillgut, sondern ich habe heute das Privileg, dir einen Wein vorzugeben und du lieferst daraufhin die passende Grillidee.
Tobias
00:03:35
Ja, so hatten wir das jetzt auf jeden Fall vereinbart. Unter anderem auch, um von deinen eklatanten Wissenslücken in Sachen Grillhandwerk abzulenken. Ja, weil das ist ja irgendwie nicht so dein Ding, oder?
Michael
00:03:48
Ne, ne, ne. Das muss ich zugeben, ist eine schwache Stelle jetzt bei mir. Ich meine, Grillen, so als Event mit Freunden dasitzen, zusammen essen, super. Ja, bin ich dabei. Oder überhaupt Essen vom Grill, wenn man das so sagen kann, ja, finde ich auch toll. Bei mir sind, ich sag mal, diese Fleischorgien. Ja, das ist nicht so mein Fall. Fleisch ja, aber ich bin so eher der Typ Kinderportion, ja. Ich zähle mich da eher zu der Gemüse- und Würstchen-Fraktion, sagen wir es doch mal so.
Tobias
00:04:21
Ja, komm. Gib es doch einfach zu: Du bist einfach ein Grill-Softie.
Michael
00:04:24
Ja, ja.
Tobias
00:04:24
Ist ja auch kein Problem. Also über mich sagen das ja die hartgesottenen Holzkohlegriller auch. Ja, weil ich bin überzeugter Benutzer eines Gasgrills, weil das ist einfach komfortabler. Da kannst du die genaue Temperatur sehr einfach einstellen. Und geschmacklich, ehrlich gesagt, kann ich da auch keinen wirklichen Unterschied feststellen. Ja, also klar, aber es gibt halt eben Fans dieser archaischen Methode des Holzkohlegrills. Aber das ist jetzt eigentlich sowieso ein bisschen Vorgeplänkel. Darüber wollen wir, glaube ich, heute gar nicht abstimmen. Deswegen sage ich jetzt mal, leg mal los. Zu welchem Wein wünscht sich denn jetzt der feine Herr eine Grillempfehlung?
Michael
00:05:03
Uiuiui, da habe ich den Grill-Sommelier direkt an meinem Tisch. Also wie fange ich denn mal an? So, an einem schönen, sonnigen Nachmittag, ja, empfinde ich persönlich einen Rosé-Schaumwein als spürbare Bereicherung meiner Lebensqualität.
Tobias
00:05:21
Ja, das kann ich mir vorstellen.
Michael
00:05:23
Was passiert jetzt eigentlich, wenn ich meinen Rosé Crémant oder Sekt oder Prosecco oder gar Champagner zum Essen weitertrinken will? Was landet auf meinem Teller?
Tobias
00:05:35
Hm, das ist jetzt erst mal ein guter Ansatz. Hätte ich jetzt auch gar nicht so erwartet. Pass mal auf, ich werde dich jetzt mal direkt überraschen, weil du schon wieder irgendwas von Fleischorgien gefaselt hast. Weil, ich schlage dir Gemüse vor. Ja, richtig, kein Fleisch, kein Steak. Ja, Also, deine Klischees mir gegenüber kannst du direkt mal knicken. Ich würde sagen, kauf einfach eine Auswahl an saisonalem Gemüse. Ja, ist ja immer wichtig zwecks Einsparung von Transportwegen. Also ich sage jetzt mal Kartoffeln, Zwiebeln, Fenchel, Möhren, wenn es ein bisschen mediterran sein soll, klar, auch so was wie Zucchini oder Paprika.
Michael
00:06:16
Gerne.
Tobias
00:06:16
Und das würde ich jetzt einfach in mundgerechte Stücke schneiden. Und ja, ich mache es am liebsten eigentlich in einer Auflaufform, kann man aber auch in Alufolie einwickeln, beispielsweise. Und dann wird das Gemüse vorher ein bisschen mariniert. Ja, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, ein bisschen Kräuter der Provence oder halt eben auch frische Kräuter, Spritzer Balsamico und dann 30 Minuten ziehen lassen. Und dann die Auflaufform am besten mit Alufolie bedecken, weil du willst nicht, dass zu viel Flüssigkeit ja aus dem Gemüse dann irgendwie verdampft. Und ja, die Auflaufform kann man natürlich bestens in den Grill stellen. Der sollte dann so auf 180 bis 200 Grad vorgeheizt sein. Ja, und ich sage mal so nach 20, 25 Minuten Grillen ist das Gemüse gar, aber auch noch ein bisschen bissfest. Und da vielleicht schon mal so ein Stichwort, das würde ich indirekt grillen. Und das heißt ja so viel, dass dann diese Auflaufform nicht direkt über der Flamme, über dem Brenner steht, sondern eben in einer indirekten Zone, so nebendran. Und ja, das Ergebnis ist dann nicht nur lecker, glaube ich, sondern mit diesem feinen Spiel aus Säure und Süße passt das auch ziemlich gut zu einem roséfarbenen Schaumwein. Oder ist sie das dann jetzt doch irgendwie zu trivial?
Michael
00:07:37
Tobias, das war jetzt schon eine ganze Kochsendung, das habe ich gar nicht erwartet. Ne, ne, ich finde, klingt klasse. Also das trifft so meinen Geschmack. Und eigentlich brauche ich auch so praxistaugliche Tipps. Wobei ich mich eben gefragt habe: indirekt Grillen? Kann man auch indirekt trinken? Na ja, okay.
Tobias
00:07:55
Wird schwer.
Michael
00:07:55
Aber um jetzt noch mal beim Rosé zu bleiben, und ich meine jetzt mal Stillweine, keinen Schaumwein, Die gehen doch ohnehin immer bei Gemüse und Fisch, das passt doch.
Tobias
00:08:07
Absolut.
Michael
00:08:08
Aber was fällt dir denn ein, sagen wir mal, als Grillbegleitung zu einem klassischen Provence Rosé? Also etwas, was so außerhalb der normalen Empfehlungen liegt. Also dein glühendes Bekenntnis gilt jetzt welchem Gericht?
Tobias
00:08:22
Ja, Provence Rosé ist ja dann eher irgendwie so ein bisschen ein leichterer Wein. Die sind ja dann häufig sehr blass roséfarben und da steht Frische im Vordergrund. Das ist in der Tat dann schon ein bisschen mehr Herausforderung, weil, ja, der bringt halt eben nicht so viel Struktur mit. Aber da habe ich jetzt mal so einen spontanen Gedanken, und zwar gegrillte Wassermelone. Ja, das, ja, ja, ja, das geht im Grunde genommen auch so zum Start einer Grillfeier ganz gut als Fingerfood oder natürlich auch als Nachtisch, weil man kann so ein bisschen selber entscheiden, geht man da jetzt in eine salzige, in eine herzhafte Richtung oder in eine süße? Ist ja irgendwie logisch. Du kannst beispielsweise auch eine Kombination wählen. Also wenn man jetzt sagt, wir vierteln die Wassermelone, schneiden daraus dann so 2 cm dicke Scheiben und grillen die bei direkter Hitze jetzt diesmal und mittelhoher Temperatur an, bis die Scheiben ein schönes Grillmuster haben. Dann könnte man hier tatsächlich einen Esslöffel Ricottakäse drauf geben und mit ein bisschen Honig beträufeln. Ja, also nicht zu viel natürlich. Nur damit man irgendwie so diese Frische, diese Säure aus dem Ricotta so ein bisschen abfängt mit dem Käse. Und das dann gemeinsam auf einem Löffel oder auf einer Gabel mit dieser Wassermelone, die ja dann auch so ein bisschen Röstaromen hat. Ja, da könnte ich mir dann Provence Rosé wirklich gut vorstellen. Selbst, wenn er sogar vielleicht so einen leichten Zuckerkick noch hat. Ja, das finde ich jetzt wirklich nicht schlecht.
Michael
00:10:04
Mensch, Tobias, du überraschst mich. Ich sehe das. Du bist so richtig in deinem Element, ne? Wassermelone und Rosé passt ja auch farblich gut zusammen. Du bist ja mein rosaroter Panther. Also ein Dreiklang, unglaublich. Ne, ich glaube, es wird mal wieder Zeit, dass du mich zu dir nach Hause einlädst, ja, und für mich live grillst. Und dann bringe ich was Überraschendes mit und du kannst beweisen, was du wirklich, auf der Pfanne sagt man ja nicht, auf dem Grill hast.
Tobias
00:10:34
Ja, ja, ja, genau. Aber das ist jetzt irgendwie so sehr, sehr charmant formuliert. Ja, aber in Wahrheit möchtest du dir wahrscheinlich einfach nicht die Arbeit machen oder Gefahr laufen, am Sportgerät, wie man so schön sagt, zu scheitern. Na ja, aber davon mal abgesehen bist du natürlich jederzeit bei mir herzlich eingeladen, weißt du ja. Also zumindest, wenn du dann noch ein ordentliches Gastgeschenk mitbringst.
Michael
00:10:58
Ja, okay, dann nächste Runde. Ich bring dir was mit. Also ich packe jetzt keinen, sondern ich packe einen Koffer aus. Und zwar als Erstes einen exzellenten Ruby Port. Ja, tolle Frucht, genügend Struktur für ein Essen. Dazu dieses Fein-Süße, diese intensive Aromatik. Selbst das Plus an Alkohol, ich finde, das passt alles und schreit auch nach Essen. Ja, also nach Grill Insights à la Grill-Sommeliers Weinlakai.
Tobias
00:11:30
Ja, ja, aber du immer mit deinem Portwein. Das war ja irgendwie schon fast klar, dass das jetzt kommt. Und ich dachte noch, unsere Folge mit Axel Probst hatte da schon alles abgedeckt. Aber das stimmt, also Essensbegleitung und Thema Port, das haben wir tatsächlich noch nicht besprochen. Also eine Idee hätte ich da jetzt auf jeden Fall, nämlich Pizza. Ja, also keine Panik, Jetzt nicht natürlich irgendwie so was ganz Triviales. Also, pass auf. Ich versuche mal das zusammenzufassen, wie ich es machen würde. Den Teig, wie ich den Teig mache, das lasse ich jetzt erstmal irgendwie aus, weil das ist eine Philosophie für sich. Da können sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer gerne via podcast@weinfreunde.de an mich wenden und das Rezept erfragen.
Michael
00:12:16
Uiuiui, das ist ein Angebot.
Tobias
00:12:17
Ja, ja, weil das ist wirklich speziell und das habe ich von jemandem, der ist wirklich irgendwie in Italien zum Pizzabäcker ausgebildet worden usw. Letztlich aber auch natürlich total einfach, wenn man weiß, welche Zutaten es braucht. Aber gut, wir sprechen mal lieber über das Topping der Pizza, denn das macht natürlich den Unterschied. Das ist auch das, was dann eben zu dem Portwein passen muss. Der Teig ist ja da eher so ein bisschen neutraler. Ich würde sagen, du nimmst eine Plancha, dürftest du ja aus Spanien auch kennen, und darauf brätst du zunächst in Olivenöl Rinderhackfleisch mit ein bisschen Kreuzkümmel an. Das kannst du im Zweifel natürlich auch erstmal in der Pfanne auf dem Herd machen. Aber genau, Rinderhackfleisch mit Kreuzkümmel, Fenchelsamen, Paprika, also so Paprika edelsüß, sowie Salz und Pfeffer. Ja, das gehört in diese Hackfleischmischung rein. Und die Pizza, also den Pizzateig, der ist dann natürlich ausgerollt und rund und wunderschön, den belegst du dann erstmal mit Tomaten, ja, frischen Tomaten, halben Oliven, Auberginewürfeln. Und dann gibst du diese Hackfleischmischung einfach darüber, wie gesagt, als richtiger Pizzabelag. Und das Ganze, ja, dann abschließend mit frisch geriebenem Mozzarella. Und dieser leicht orientalische Touch, also Stichwort Kreuzkümmel, Fenchelsamen, das passt, glaube ich, wunderbar zum Port, zu dieser Süße. Und ja, durch das Hackfleisch hält diese Pizza dann auch der Struktur dieses Weines stand. Und ich glaube, das erweitert dann auch so ein bisschen diese Fruchtaromatik von dem Portwein. Was sagst du?
Michael
00:14:01
Ich sag nur: lecker. Ich komme sofort vorbei, so machen wir es. Aber ich merke auch, du bist des Öfteren am Grill. Also du ratterst das ja jetzt so daher. Das habe ich gar nicht in dieser Detailtiefe jetzt erwartet. Ne, klingt wirklich halt gut. Wie gesagt, lecker. Und weil du das jetzt so gut gemacht hast, ja, erspare ich dir auch meine Frage, die muss jetzt eigentlich sonst kommen: Was ist denn eigentlich zu Sherry auf den Grill zu legen? Ja, aber andere Sache: Ich habe doch im vergangenen Jahr dieses Pulled Pork bei dir bekommen.
Tobias
00:14:35
Oh ja, allerdings.
Michael
00:14:35
Das ist so ganz auf meiner Geschmackslinie, so was Fleisch betrifft. Ja, gerade im Zusammenspiel mit diesem Krautsalat. An so was traue ich mich ja hier auf meinem Holzgrill nicht ran und so was. Ich scheitere ja ehrlich gesagt schon am Spieß mit Hühnchenfleisch. Oh, uiuiui.
Tobias
00:14:55
Ja, Pulled Pork ist ja tatsächlich mittlerweile auch hierzulande nicht mehr vom Grill wegzudenken. Und bei der Zubereitung, das ist dann halt eben auch eine spezielle Grilltechnik, ja, da geht es um das Prinzip low and slow. Ja, also das heißt, wir haben eine sehr lange Grillzeit, bei der aber eben nur geringe Temperatur angelegt wird, also konkret nur so 110 bis 120 Grad, abhängig von der Größe des Fleischstücks kann das dann auch schon mal 12 Stunden oder länger dauern, bis das Essen auf dem Tisch ist. Das muss man im Hinterkopf haben, sonst hat man eventuell hungrige Gäste.
Michael
00:15:33
Da ist der Kochwein ganz wichtig dann, ne?
Tobias
00:15:35
Aber ja, ich mache das mittlerweile tatsächlich nicht mehr auf dem Gasgrill, sondern habe mir mal einen Pellet Smoker angeschafft. Und das ist natürlich super, weil bei Pulled Pork geht es natürlich auch um diesen Rauchgeschmack. Und ja, kann man ja vielleicht auch noch mal so sagen, interessiert ja vielleicht auch den einen oder anderen. Ein vergleichsweise günstiges Fleisch auch, also Schweineschulter oder auch Nacken, kann man sagen. Und durch diese lange Garzeit wird das Fleisch einfach so weich, dass du es dann mit 2 Gabeln auseinanderpullen kannst. Also daher der Name, dieses Auseinanderziehen. Aber egal, wir sprechen ja immer noch über Wein. Also durch den Wrap und die Barbecuesauce haben wir eine gewisse Süße und gleichzeitig eben diesen Rauchgeschmack. Das Fleisch ist außerdem recht fett, aber jetzt auch nicht so wirklich kräftig wie, ich sag jetzt mal, ein Brisket von der Rinderbrust. Das ist sozusagen so die Rindervariante von dieser Zubereitung. Und zum Pulled Pork würde ich sagen, da bietet sich ein Rotwein an, aber dann eben nur so mit mittlerem Körper, der eben auch eine gewisse Würze mitbringt, damit das zu dem Rauch passt. Und da könnte ich mir jetzt spontan vorstellen, einen Zweigelt, ja, aus Österreich. Also man will ja jetzt auch nicht immer nur so diese trivialen Empfehlungen geben. Und ich glaube, ihr habt im Shop ein Zweigelt von Grassl aus dem Carnuntum. Einen Winzer, den ich auch selber mal besucht habe. Und der hat, wenn ich es richtig erinnere, auch ein bisschen Holz gesehen. Und ja, das könnte ich mir echt gut vorstellen.
Michael
00:17:05
Okay, jetzt hast du schon wieder beide Parts übernommen. Ich habe das Pulled-Pork-Rezept bekommen und auch die Weinempfehlung dazu.
Tobias
00:17:12
Ja, das war ja der Deal.
Michael
00:17:13
Da ärgere ich mich doch, dass ich auf den Sherry verzichtet habe, also auf so einen schönen Manzanilla oder einen tollen Fino. Aber egal.
Tobias
00:17:20
Ja, ich denke auch.
Michael
00:17:21
Auf jeden Fall eine gute Idee, jetzt mal konkrete Weine zu nennen. Ich glaube, das hilft ja wirklich. Ich bringe mal einen konkreten Wein, nämlich den neuen Wein des Jahres der Weinfreunde, ja, das ist der Primitivo Susumaniello von Angelo Rocca, also eine Cuvée aus diesen beiden Rebsorten. Und den gibt es nur exklusiv hier bei uns, bei den Weinfreunden. Wobei, ja, ich kenne ja so deine Schwachpunkte und könnte mir jetzt vorstellen, bei dem Stichwort Primitivo verweigert sich der Weinlakai. Ne, also du lässt jetzt hier Professionalität gelten. Also was gibt es zum Primitivo?
Tobias
00:18:00
Also das wollen wir jetzt auch nicht überstrapazieren mit meinen Vorbehalten gegenüber Primitivo. Ja, ja, ja.
Michael
00:18:05
Nein, wir wollen auch nicht über Silvaner reden. Nein, nein.
Tobias
00:18:08
Nein, aber wir hatten ja vor allem auch in der Primitivo-Folge bei allem Kritischen, was ich da so gesagt habe, ja, aber wir haben uns ja schon darauf verständigt, dass solche Weine sehr gut zum Grillen passen. Und hier würde ich jetzt auch wirklich ganz klassisch rangehen. Rib-Eye Steak oder Entrecôte. Ja, das kann eigentlich nur gutgehen. Und das auf hoher Hitze gegrillt ist dann auch wirklich traumhaft. Ja und für dich dann auch die Kinderportion, versprochen. Einen wichtigen Tipp habe ich nur dabei. Ja, das Steak.
Michael
00:18:39
Ich sehe schon, wir träumen von unterschiedlichen Sachen.
Tobias
00:18:42
Das Steak sollte vor dem Grillen großzügig mit Salz eingerieben werden, natürlich am besten mit einem hochwertigen Meersalz, und das sollte dann so 10 Minuten einwirken. Dadurch wird dem Fleisch, der Fleischoberfläche ein bisschen Wasser schon entzogen und das macht das Steak dann später erst richtig knusprig, weil das ist ja das, was man wirklich möchte. Und außerdem bitte Steak nicht vor dem Grillen pfeffern. Ja, weil wenn ich wirklich mit hoher Hitze dran gehe, dann wird der Pfeffer verbrennen und dann schmeckt er bitter. Ist irgendwie auch nichts. Wir wollen ja starke direkte Hitze. Auf meinem Napoleon Gasgrill beispielsweise gibt es da die sogenannte Sizzle Zone. Aber ich glaube, mittlerweile gibt es auch von anderen Herstellern so was. Was ähnliches halt, so eine besonders heiße Zone irgendwie auf dem Grill. Und ja, ich erlaube mir dann noch sozusagen den Luxus, das Steak noch so etwas zu finishen, ohne, sage ich mal, auf die Kalorien zu schauen. Nämlich kann man wunderbar in einer gusseisernen Pfanne beispielsweise, auch auf dem Grill, Butter zusammen einfach mit einem Zweig frischen Rosmarin schmelzen lassen und darin dann das fertige Steak ein bisschen zu schwenken und dann sofort zu servieren. Ein bisschen Salz und Pfeffer sollte auf dem Tisch stehen, aber das ist für sich natürlich schon ein echter Genuss. Ja, und ich glaube, dazu macht euer Wein des Jahres dann wirklich eine brillante Figur. Diese Würzigkeit des Weines, aber dann eben auch dieser leichte Rosmarin-Anklang, die intensive Frucht und dieser leichte Süße-Kick. Also das passt, glaube ich, einfach bestens. Und ja, jetzt habe ich wirklich offiziell Hunger.
Michael
00:20:27
Okay, ja, mir knurrt der Magen nicht ganz so laut. Rosmarin finde ich toll, diesen Geschmack mit der, das kann ich mir gut vorstellen alles. Aber was soll ich sagen jetzt? Ich nehme ein kleines Stück. Ein kleines, bitte.
Tobias
00:20:40
Ja, dachte ich schon.
Michael
00:20:41
Und nicht blutig, ja? Das ist doch, ja. Aber komm, anderes Thema.
Tobias
00:20:47
Medium well done oder so.
Michael
00:20:48
Bei deiner tollen Gasgrill-Wundermaschine, ja, die du mir da beschreibst, da muss ich jetzt mal fragen: Kriegst du da jetzt eigentlich auch eine Paella drauf hin oder sprengt das deine Kapazitäten? Ich will jetzt, glaube ich, doch noch mal zum Sherry zurück, ja? Entschuldigung, ich kann den nicht ablegen. Doch, ich hatte mal so ein persönliches Erlebnis. Also diese Kombination von Paella mit Meeresfrüchten und so einem wunderbaren Fino. Das werde ich nie vergessen. Lag vielleicht auch.
Tobias
00:21:18
Ja, das kann ich mir aber gut vorstellen.
Michael
00:21:20
Ein wenig an den Umständen, tolle Leute, vor allem ganz nah war das an Jerez de la Frontera, also der Heimat des Cherrys. Ja, egal, spielt jetzt keine Rolle mehr. Sherry, bitte, Sherry, kommen!
Tobias
00:21:34
Ja, also du musst ja wirklich immer den Freizeitspanier irgendwie raushängen lassen. Aber Paella ist wirklich, ja, na ernsthaft. Aber zu deiner Paella. Ja, das ist wirklich ein ganz gutes Thema, weil da habe ich mich kürzlich mal rangetraut. Und auch das funktioniert auf einem Gasgrill ganz wunderbar. Da gibt es natürlich ja auch diese Paella-Gaskocher, dieses Gestell, was man sich da hinstellen kann usw. Aber das haben natürlich die wenigsten. Das funktioniert wirklich gut mit einem Grill, zumindest sofern die Paella-Pfanne da auch irgendwie in den Garraum passt. Die gibt es ja in unterschiedlichen Größen. Mein Grill ist, ja, ich will ja nicht angeben, aber du weißt es ja, der ist jetzt nicht ganz klein und deswegen konnte ich da auch eine ordentliche Paella-Pfanne nehmen und die habe ich wirklich direkt auf diese Dreiecksbleche gestellt, die direkt über den Brennern sind. Also ich habe die Roste entfernt, damit das da also wirklich auch so stabil und möglichst nah an den Brennern draufsitzt. Und ja, klar, dann braucht es natürlich erstmal den richtigen Reis. Und da habe ich auf Empfehlung eines gemeinsamen Freundes, du weißt schon wer, Risotto-Reis genommen und nicht diesen, ich sag mal, typisch spanischen. Und dann braucht es eine ganz gute Gewürzmischung. Ist natürlich wichtig. Habe ich auch erst überlegt, mache ich die jetzt selber und was kommt da traditionell rein? Aber da gibt es wirklich schon fertige, original spanische Gewürzmischungen. Ich glaube, die nehmen die meisten Spanier auch und das war wunderbar. Also ich sage mal, meine Gäste haben mich gelobt, ja. Zumal ich ja in Sachen, haben wir noch gar nicht drüber gesprochen, Zutaten ja quasi eine Paella Mixta gemacht habe. Also Meeresfrüchte in Kombination mit Hühnchen und Chorizo. Da muss ich dir, weiß ich gar nicht, habe ich dir schon mal gezeigt? Habe ich auch ein Foto von gemacht. Foodporn-mäßig, das muss ich dir auf jeden Fall mal zeigen. Nur deine Sherryempfehlung, die kommt jetzt wirklich zu spät.
Michael
00:23:30
Das hast du dem Freizeitspanier verwehrt, das Foto. Das habe ich noch nicht, ne.
Tobias
00:23:34
Na siehste mal. Ja, Ich wollte dich wahrscheinlich nicht zu sehr neidisch machen. Aber das mit dem Sherry, das muss ich dann wirklich mal nachholen. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe mit meinen Gästen Albariño getrunken. Ja, um dich jetzt noch mal extra neidisch zu machen. Aber im Ernst, zur Paella ist ja eigentlich logisch, ja, du quetscht da ja auch frischen Zitronensaft so ein bisschen drüber. Und deswegen braucht es eigentlich einen Weißwein, der genau diesen Part auch so ein bisschen mit erledigt. Ja, der muss viel Frische haben, vielleicht gar nicht so sehr viel Aromatik, sondern vielleicht spielt da eher das Thema Mineralität eine Rolle. Also, wenn ich jetzt so an die Muschelschalen denke und so, erscheint mir das direkt als wirklich passender Plan. Aber ja, Albariño ist super, Riesling, irgendwie so in die Richtung.
Michael
00:24:22
Okay, ich sehe schon. Also Tobias, du bist heute gar nicht aus der Ruhe zu bringen. Das können wir jetzt wahrscheinlich noch stundenlang weitermachen.
Tobias
00:24:28
Ja, unbedingt.
Michael
00:24:30
Außer, ah ja, mir fällt noch was ein, wenn ich jetzt vielleicht mal mit einer Spirituose komme.
Tobias
00:24:37
Ja, erst der Sherry, dann jetzt die Spirituose. Ja, ja.
Michael
00:24:39
Du magst es doch so ganz konkret. Also, was hältst du zum Beispiel von einem Cocktail als Aperitif für deine fleischeslustige Grillorgie? Ja, also mir fällt da sofort ein Daiquiri ein, ja, mit seinem Rum und dem Limettensaft. Vor so einer großen Mahlzeit bringt das Frische. Diese Säure darin öffnet so ein bisschen den Magen, regt ihn so an.
Tobias
00:25:02
Sagt man so, ne?
Michael
00:25:03
Ja, der geht sogar zu rustikalem Blattsalat.
Tobias
00:25:06
Ja, das klingt jetzt zwar alles ziemlich lecker, aber ich habe ja so ein bisschen den Verdacht, dass du jetzt irgendwie mit dem Blattsalat versuchst so ein bisschen davon abzulenken, dass du jetzt schon wieder ein Spirituosenthema hier irgendwie ins Spiel bringst. Ja, also lass uns bitte wieder zurück zum Wein kommen. Ja, vor allem, weil ich jetzt auch wirklich überfragt wäre, was man jetzt irgendwie zu so einem Daiquiri reicht. Ja, also zumindest vom Grill. Ja, nimm dir doch lieber noch mal einen Wein. Also da versuche ich jetzt wirklich einfach mal so ein bisschen auszubüchsen, da lasse ich mich nicht drauf.
Michael
00:25:37
Ein blinder Fleck bei den Cocktails, ich merke es. Ne, aber pass auf. Bei einem kannst du mir jetzt noch helfen, und zwar wieder andersrum. Ich bin bekennender, ja, gläubiger Spargelfan.
Tobias
00:25:52
Oh Gott, oh Gott. Okay. Spargel ist deine Religion, verstehe.
Michael
00:25:56
Ja, so ein bisschen. Und Grüner Veltliner, ja, also den kann ich jetzt eigenständig erwerben und auch auf richtige Temperatur bringen und trinken, das geht alles. Aber was beachte ich eigentlich bei Spargel auf dem Grill? Und vor allen Dingen: Gibt es da jetzt einen Unterschied zwischen dem weißen Spargel und dem grünen Spargel?
Tobias
00:26:13
Es ist ja eigentlich ganz logisch. Zum grünen Spargel passt der Grüne Veltliner. Ja, ist ja logisch. Nein, vor allem beim Stichwort Grüner Veltliner, da hast du mir jetzt ja echt eine absolute Steilvorlage geliefert, weil zu weißem Spargel zumindest gibt es ja nichts Besseres als einen Silvaner. Ja, also seine Kräuterigkeit, das passt einfach gigantisch gut. Also was für dich irgendwie der Sherry ist, ist für mich irgendwie der Silvaner, Aber das wissen wir jetzt ja auch schon seit einigen Folgen. Ich muss jetzt wirklich ganz ehrlich sein, weil jetzt hast du mich schon wieder erwischt. Zum Daiquiri konnte ich dir schon nicht wirklich was sagen und jetzt muss ich gestehen, weißen Spargel, ja, habe ich noch nie auf dem Grill zubereitet. Ja, also in der Hinsicht bin ich einfach irgendwie so deutscher Traditionalist. Spargel kommt bei mir nur senkrecht in einen schmalen Topf mit leicht gesalzenem Wasser und noch ein bisschen einer Prise Zucker auf den Spitzen und fertig.
Michael
00:27:10
Ja, das kann ich.
Tobias
00:27:11
Dafür, ne? Und dann reden wir jetzt vielleicht lieber über grünen Spargel. Ja, dafür kommt nämlich bei mir grüner Spargel grundsätzlich nur auf den Grill. Ja, und das eigentlich immer nach dem gleichen Prinzip. Die Spargelenden, die kann man ja einfach so abknicken, die haben ja so eine natürliche Sollbruchstelle, um irgendwie so das Holzige wegzubekommen, und auch den am besten dann auf einer Plancha bei direkter Hitze richtig schön scharf anbraten, dass der richtig Röstaromen bekommt und auch eine leichte Färbung. Dann kann man den auf indirekte Hitze rüberschieben und ihn nachgaren lassen. Nur kurz natürlich, darf nicht zu weich werden Und dann ganz einfach: Balsamico, Olivenöl, frischer Pfeffer, Meersalz. Ja, und das Ganze dann irgendwie schwenken. Da sind wir dann wieder bei der Auflaufform. Und ja, zum Servieren: Parmesanhobel. Ja, ganz klassisch müssen die natürlich drüber. Wir hatten jetzt kürzlich sogar auch mal so ein bisschen getrocknete und mittlerweile gibt es ja auch halbgetrocknete Tomaten. Das finde ich, passt auch wunderbar. Ja, und dann, eigentlich sind wir wieder beim Thema Rosé. Das ist für mich mit grünem Spargel wirklich nicht schlecht. Es darf dann auch einer sein, der ein wenig mehr Struktur hat als jetzt so ein Provence-Rosé also könnte aus Spanien jetzt kommen, weil der Spargel ist ja relativ intensiv im Geschmack. Und dann haben wir noch den Käse und ein bisschen Säure durch den Balsamico. Ja, das wäre was. Vielleicht so, weiß ich, ein Rosé Rioja oder sowas.
Michael
00:28:43
Ja, ja, ja, ich bin dabei. Und bitte jetzt mal notieren, also Pulled Pork war gesetzt und jetzt hier den grünen Spargel nehme ich auch, wenn ich deiner Grilleinladung folge. Aber kurz jetzt noch mal eine Frage zum Protokoll, Herr Weinlakai und Grill-Sommelier: Servierst du zu so einem Anlass nur einen Wein oder gibt es tatsächlich pro Grillgut eine Weinbegleitung?
Tobias
00:29:08
Okay, das willst du jetzt wahrscheinlich auch nur bezüglich irgendwie deines Besuchs bei mir wissen, ob du da auch genug Abwechslung irgendwie bekommst. Nein, Aber ich finde ja, beim Grillen sollte es möglichst locker zugehen. Also da gibt es dann anfangs vielleicht einen frischen Weißwein und dann später zumindest, wenn dann eben Fleisch auf den Grill kommt, auch einen Rotwein. Aber ja, der sollte dann auch nicht zu viel Aromatik und Körper mitbringen, damit das Grillgut einfach noch so im Vordergrund stehen kann. Aber ich mache da jetzt nicht wirklich irgendwie so eine, Verkostung von 8 verschiedenen Weinen, weil ich irgendwie der Meinung bin, dass die dann zu dem jeweils zubereiteten Grillgericht besonders gut passen. Nee, nee, nee, das wäre mir dann an der Stelle doch auch zu aufwendig.
Michael
00:29:52
Okay, schade. Ich hatte jetzt so eine Art Genussknigge zum Wein erwartet. Ja, was übrigens mal eine gute Idee für unser Weinfreunde-Magazin wäre. Da kann man nicht das mal einbringen.
Tobias
00:30:02
Ja, das stimmt.
Michael
00:30:04
Aber pass auf, dann lass mich an der Stelle jetzt mal direkt weitermachen. Wenn du zu einer Grillparty eingeladen bist, Tobias, die wissen ja auch alle, du hast so ein bisschen Ahnung, was bringst du denn mit als Wein? Also, was ist dein Gastgeschenk für den Grillparty-Einlader? Weil du weißt ja, Wein grundsätzlich geht immer.
Tobias
00:30:27
Ja, das stimmt. Und ich würde jetzt am liebsten reflexartig wieder Rosé sagen, weil das schon aus meiner Sicht so eine Universallösung ist. Aber damit mache ich es mir natürlich jetzt wirklich sehr einfach. Und mittlerweile denken die Zuhörerinnen und Zuhörer wahrscheinlich, ach, der sagt einfach immer nur Rosé, weil ihm nichts anderes einfällt. Aber wir hatten es ja eben schon. Am besten irgendwie erstmal einen Weißwein, später dann einen Rotwein und das können wir jetzt ja vielleicht ein bisschen konkreter machen. Dann hast du auch irgendwie deine Mitbringsel-Tipps. Als Weißwein, vielleicht auch ein bisschen out of the box Auxerrois. Ja, das ist ja so eine Rebsorte, die nicht allzu viele kennen und noch weniger den Namen aussprechen können. Und davon bist du doch ohnehin ein großer Freund. Du hast mir doch selber irgendwie von dem Auxerrois La Ligne von Friedrich Becker in der Pfalz vorgeschwärmt. Und diese Rebsorte hat eben auch eine ganz eigene Aromatik. Damit kann man eben auch viele Weinfreunde noch überraschen. Und das ist ja bei einem Gastgeschenk immer schön. Und der Wein hat auch eine frische Säure. Leicht dezente Süße. Zumindest, wenn man so auf die Analysedaten schaut. Das macht den Wein aber eigentlich einfach nur so ein Stück weit harmonischer. Und das ist für eine Grillparty, auf der dann auch Hühnchen, Fisch, Meeresfrüchte, aber auch was Vegetarisches eine Rolle spielt, absolut perfekt. Okay, aber jetzt darf natürlich der Rotwein nicht abfallen.
Michael
00:31:56
Bitte, jetzt bin ich gespannt.
Tobias
00:31:58
Ja, ja, aber pass auf, ich gebe dir direkt mal ein Stichwort: Alentejo. Ja, da waren wir nämlich auch mal gemeinsam, deswegen. Also alle Empfehlungen, die ich jetzt hier gerade gebe, die haben irgendwie was mit dir, mit uns gemeinsam zu tun, weil es mir anscheinend am schnellsten in den Kopf dann kommt. Aber ihr habt ja diesen Pimenta aus dem portugiesischen Anbaugebiet Alentejo. Den hatte ich auch schon im Glas und der ist in Sachen Preis-Genuss-Verhältnis ein absoluter Traum. Also könnte glatt eine Weinlakai-Empfehlung sein. Muss ich mir mal überlegen. Der ist zum einen Fruchtbetont, dann aber eben auch durch diesen typischen portugiesischen Rebsorten-Mix auch eigenständig. Und der lässt sich selbst von gegrilltem roten Fleisch, also sprich Rindfleisch, nicht unterkriegen. Der wird nicht überlagert, lässt dem Fleisch aber auch noch genügend Raum. Ja, und ich sage jetzt mal, ein Auxerrois und ein Alentejo, das ist doch mal eine Kombination, die hat jetzt nicht jeder sofort auf dem Zettel.
Michael
00:33:00
Ist Doppel A. Triple A ist, glaube ich, das Beste. Aber egal.
Tobias
00:33:04
Ja, genau.
Michael
00:33:05
Vielen Dank für die Empfehlungen jetzt. Wir müssen jetzt mal langsam zum Ende kommen. Ich bin auch gleich noch unterwegs. Wir müssen jetzt mal die Kurve kriegen zu: Freuen wir uns, wenn es wieder heißt, also du weißt schon. Oder hast du etwa noch was vergessen? Ich kenne dich doch.
Tobias
00:33:20
Ja, es ist schon wirklich komisch. Also ich könnte jetzt noch Stunden weitererzählen. Und du warst am Anfang schon kurz angebunden, jetzt geht das irgendwie weiter. Was hast du eigentlich für einen Termin? Das hört sich die ganze Zeit so mysteriös an. Oder ist das jetzt, ich sage mal, zu privat für den Podcast?
Michael
00:33:38
Nein, nein, da ist fast gar nichts zu privat. Ich bin eingeladen hier im Dorf, zu einer Grillparty.
Tobias
00:33:45
Oh, na jetzt wird mir einiges klar.
Michael
00:33:48
Ja, ja, ja doch mit vielen lieben, mitunter auch weinverständigen Menschen. Da kann ich mich jetzt nicht blamieren. Und da kam jetzt das Telefonat natürlich an der richtigen Stelle.
Tobias
00:33:56
Verstehe.
Michael
00:33:57
Ich werde jetzt gleich von deiner Grillexpertise total profitieren, obwohl ich es ja selber gar nicht kann.
Tobias
00:34:03
Hoffentlich hast du dir das jetzt alles gemerkt.
Michael
00:34:05
Aber mir hilft das dann an so einem Termin. Und du magst es nicht glauben, ja, es ging ja um das Gastgeschenk. Tatsächlich habe ich mich verpflichtet, den schon erwähnten Daiquiri als Aperitif zuzubereiten.
Tobias
00:34:18
Ah, daher kam das.
Michael
00:34:19
Ja. Und darüber hinaus gibt es. Es wird dich auch nicht überraschen, noch so eine schöne Côtes-du-Rhône-Beigabe. Aber nochmal, mit dem Auxerrois und dem Alentejo, das merke ich mir fürs nächste Mal, versprochen.
Tobias
00:34:33
Das höre ich jetzt gerne, damit das jetzt nicht umsonst war, dass ich das so spontan vorgeschlagen habe. Ich meine, klar, ein Wein von der Rhône, da hast du natürlich auch eine gute, wenn auch etwas unkreative Entscheidung in Sachen Grillwein getroffen. Aber mach doch mal die Gäste auf dieser Grillparty auf etwas anderes auch noch ein bisschen heiß. Also du weißt schon was, Nämlich auf die Abstimmung beim Deutschen Podcastpreis. Also jede Stimme zählt ja. Und auch ihr da draußen, bitte nicht vergessen!
Michael
00:35:07
Ja, das mache ich gerne jetzt auf dieser Party. Du weißt ja, im direkten Miteinander habe ich dann so verborgene Stärken. Und klar, ich mache jetzt Networking hier für unseren Podcast. Ich werbe für die Stimmabgabe beim Deutschen Podcastpreis und natürlich auch für die Weinfreunde und deinem Pulled Pork und das Spargelrezept, das will ich jetzt nicht vergessen. Okay, reicht jetzt aber. Bitte die Abschlusspirouette, Tobias, los!
Tobias
00:35:33
Na gut, also ganz offiziell. Dann wünsche ich uns allen viel Grill- und Weinspaß, bis es wieder heißt.
Michael
00:35:41
Genau, mit und ohne Grillen. Bei Anruf.
Tobias
00:35:45
Wein.