Weinland Südafrika: Danie Steytler berichtet
20.09.2022 42 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
Südafrika ist nicht nur ein beliebtes Fernreiseziel, die Kap-Region weiß auch mit einer geschichtsträchtigen Weinbautradition zu überraschen. Michael und Tobias erfahren dies in dieser Folge aus erster Hand, denn mit Danie Steytler haben die beiden einen südafrikanischen Winemaker in vierter Generation zu Gast. Mit seinem Weingut Kaapzicht in Stellenbosch feiert er internationale Erfolge und die Zusammenarbeit mit seinem Winzer-Freund Markus Schneider trägt ebenfalls Früchte. Ein unterhaltsamer Plausch, der Lust auf Südafrika und seine Weine macht.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
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Transkript
Bei Anruf Wein.
Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Südafrika ist nicht nur Sehnsuchtsort für Fernreiseliebende, das Land mit der
malerischen Kapregion steht auch für die Herkunft von exzellenten Rot- und
Weißweinen. Das beweist auch Winemaker Danie Steytler mit seinem Weingut
Kaapzicht in Stellenbosch.
Als idealer Gast von Michael und mir in heutiger Folge, sprechen wir mit Danie
sowohl über das Weinland Südafrika als auch über sein in 4.
Generation geführtes Familienweingut.
Und er spricht sogar Deutsch.
Also bleibt mal dran.
Wir fangen direkt an!
Danie, schön, dass du da bist.
Du bist zurzeit auf so einer Art Europatournee, ja, und plötzlich jetzt in
Köln, steigst aus und siehst den Kölner Dom vor dir.
Du warst noch vor Kurzem in Südafrika.
Wie fühlt man sich da?
Ja, ist schon schön. Ich muss sagen, wenn man so die Welt bereist und man kommt,
ist jetzt nicht mein 1.
Mal hier in Köln, war schon ein paarmal hier.
Zum ersten Mal, denke ich, war ich 13, als ich den Kölner Dom gesehen habe mit
meiner Großmutter auf Deutschlandreise.
Aber es ist schon sehr schön.
Du kommst aus Südafrika, wir haben keine solche schöne Gebäude, und das ist
schon cool, das zu sehen.
Ja, aber ich glaube, ihr habt ganz andere Vorzüge.
Und um die geht es ja heute auch.
Wir wollen nämlich auch über dein Weingut Kaapzicht in Südafrika sprechen, in
Stellenbosch.
Das heißt das Stellenbosch?
Ja, ganz richtig. Stellenbosch, ja.
Das wird schwierig heute, in Stellenbosch sprechen, und wir wollen den lieben
Zuhörerinnen und Zuhörern auch so ein bisschen Überblick über das Weinland
Südafrika geben.
Da bist du jetzt unser Experte.
Und Tobias, steig doch mal ein mit der ersten Frage.
Ja, Danie, auch von mir herzlich willkommen in unserem Podcast Bei Anruf Wein.
Ja, wir haben natürlich ein bisschen recherchiert vor dieser Folge und das
Erste, was ich dann eigentlich mache, ist, ich nehme den Globus und gucke drauf
und versuche erst mal irgendwie das Land zu verorten.
Bei Südafrika nicht ganz so schwierig, aber es überrascht ja schon: Südafrika
bzw.
auch die Weinregionen im Land liegen zwischen dem 27.
und 24.
Breitengrad südlich des Äquators.
Also wir sind ja hier auch auf der südlichen Erdhalbkugel und eigentlich
erwartet man jetzt spontan ein sehr, sehr heißes Klima.
Aber das ist jetzt so bei genauerer Betrachtung nicht die ganze Wahrheit in
Südafrika.
Erzähl uns doch ein bisschen über die klimatischen Verhältnisse.
Natürlich gerne auch, sage ich mal, in Bezug auf die Region, wo du zu Hause
bist, also sprich in der Kapregion, und warum der Weinbau trotz dieses
Breitengrades da ja eigentlich ideale Voraussetzungen hat.
Ich glaube eigentlich, wir sind auf der 52., nur dass du es weißt, aber.
Okay, ja. Das zum Thema meiner Recherche, aber gut.
Ja, also wenn man die Weltkarte so anguckt, dann sieht man, dass die besten
Weingegenden der Welt, liegen alle so mehr oder weniger
gleich auf der gleichen Latitude.
Wenn du dir Kapstadt anguckst oder Stellenbosch und du guckst dann nach
Südamerika, dann hast du auch Argentinien oder Mendoza und
Chile und dann auf der anderen Seite Australien, Neuseeland, so.
Dieses Klima, das wir am Westkap da haben, um Kapstadt, das ist Mediterranean
Climat.
Du hast nasse, kalte Winter und einen schönen warmen, trockenen Sommer.
Und das ist immer das beste so Wetter oder Klima für Weinanbau.
Wenn du nach Norden in Südafrika gehst, so Durban und Johannesburg, da hast du
das Umgekehrte, Regen, es Donner wäre, Regen im
Sommer. Das ist natürlich nicht sehr gut für Weinanbau.
So ja, das Mediterranean Climate in Stellenbosch oder Western Cape ist perfekt
für gute Weingegend.
Da habe ich jetzt in der Recherche einen Begriff gelesen: Cape Doctor.
Ja, erzähl uns mal, was damit gemeint ist.
The Southeast. So, wir haben ja kaltes Meer um uns.
Und wenn der Boden warm wird, dann zieht die Luft nach oben und zieht dann
diese kalte Luft vom Meer rein ins
Land rein. Das ist normalerweise das South-Eastern, der Prevailing Wind, der am
meisten da weht.
Und das weht dann so alle die Krankheiten weg, so hält deinen Wingert kühl und
gesund.
Ah okay, also Doktor dann tatsächlich im wörtlichen Sinne, weil der für die
Reben dann tatsächlich irgendwie ja dafür sorgt, dass keine Krankheiten
da eine große Rolle spielen.
Und kaltes Meer sagtest du, das hat ja wahrscheinlich auch was damit zu tun,
dass wir schon relativ nah eigentlich an der Antarktis dran sind, oder?
Ja, das ist der Cold Benguela Current.
Das kommt von Antarktika hoch, der Atlantik hoch.
Und dann haben wir auch an der östlichen Seite, Durban, kommt runter the Warm
Mosambik Current.
Und die mischen sich, ja, ist ja nicht eine Linie.
Es geht sicher hoch und runter, aber, so um Agulhas.
aber das ist ja noch mehr südlich und da am Kap, wo wir die Weingegend haben, da
ist alles noch sehr kalt, so zwischen 12 und 13 Grad ist die
Meerestemperatur, also ziemlich kalt.
Deshalb gibt es doch die vielen weißen Haie da, die lieben das da.
Ja, ja, die lieben die Surfer.
Ja, jetzt kommen noch ein paar Zahlen aus meiner Recherche.
Wenn ich da wieder falschliege, bitte korrigieren.
90 % der Weinbaufläche Südafrikas befindet sich in der Provinz Western Cape mit
immerhin, ich glaube, so über 130.000 Hektar Rebfläche, vielleicht nur ganz
kurz.
Ein bisschen weniger. Ist jetzt auf 95 geworden.
Echt? Wow!
So viel reduziert geworden.
Und ich denke, das wird immer noch weiter reduzieren.
Die schätzen vielleicht bis 80 runter, bis es stabilisiert.
Wir haben zu viel Wein in Südafrika, zu wenig Menschen, die den Wein trinken
wollen und so, man hat diese Oversupply.
Aber es wird ja wahrscheinlich zugunsten dann auch der hochqualitativen Weine
schrumpfen.
Das ist ja dann immer die Hoffnung.
Und beim Thema Qualitätswein sind wir jetzt auch bei dem Weinbaubereich, das
heißt ja in Südafrika District, Stellenbosch, aus dem du auch kommst.
Das gilt als wahres Zentrum für Qualitätsweine.
Erzähl uns doch mal ein bisschen mit dem Fokus auf Stellenbosch, was diese
Gegend eigentlich ausmacht.
Ich glaube, da sind wir jetzt bei 17.000 Hektar.
Ist da,, jetzt auch weniger geworden?
Ja, ist auch die größte Weingegend, einer der älteste.
Das ist so war die zweite Kolonie, also Kapstadt die erste und dann haben sich
Stellenbosch gefunden.
Das waren auch eigentlich viele Deutsche, die da sich dann niedergelassen haben
und die Weinindustrie ist eigentlich da angefangen.
Ja, es ist, du hast wirklich schöne Berge, Helderberg und Simonsberg, die ganz
großen.
Wir sind ungefähr 18 Kilometer von False Bay, sodass die kühle Luft alles viel
Weathered Granite, eigentlich ist Stellenboschn das meiste
Weathered Granit. Ich weiß nicht, wie man das auf Deutsch sagt, aber so
Granitsteinvernichter.
So verwitterter Granit?
Ja, genau. Mit so paar verschiedene kleine Slate und Chest Pockets.
Schiefer, okay.
Aber eigentlich das meiste.
Und der Granit ist sehr gut für Wingertanbau.
Und jetzt haben die Berge, die du gerade nanntest, haben ja zum einen auch
wieder so eine schützende Wirkung, nehme ich ja mal an mikroklimatisch, oder?
Ja, obwohl du hast interessante Wingert, die dann auf Höhe, was wirklich gute
Qualität macht.
So bis auf 600 Meter, denke ich, sind die höchsten Wingert in Stellenbosch.
Du hast auch dann ein bisschen mehr Regen.
Die kalten Wolken treffen die Berge und dann regnet es.
Stellenbosch on Average 700 mm regen pro Jahr und das macht, dass man dann auch
ohne Irrigation, ohne
Bewässerung, kann man gut Wingert da anpflanzen.
Und du sagst jetzt die ganze Zeit Wingert.
Ist das auch ein Afrikaans-Begriff?
Also gibt es im Deutschen natürlich auch, aber wir sprechen eigentlich immer
von Rebfläche oder Weinberg oder so was.
Ne, ich finde das.
Ja, ja. Ist Wangert auf Afrikaans.
Ja, ja, genau, genau, okay.
Ja, da sind viele Ähnlichkeiten zwischen Afrikaans und und Deutsch.
Das ist ja eine Sprache, die zusammengebastelt ist durch alle verschiedenen
Kulturen da am Kap, wovon Deutsch auch sehr stark ist.
Gut, jetzt sind wir eigentlich schon sehr nah an deinen Weingut Kaapzicht
herangerückt, jetzt von unserer Beschreibung.
Jetzt wird es doch mal Zeit, dass du uns so ein bisschen erzählst: Was ist das
Besondere an dem Weingut?
Wie lautet die Geschichte?
Wie lange macht das die Familie?
Ja, also, mein Urgroßvater hat die Farm gekauft in 1947.
So, wir sind dieses Jahr 76 Jahre schon dabei, um Wein zu machen, auf der
gleichen Farm.
Diesen Bottelary, so, wenn du außer Stellenbosch so die Hügel, die in die
Richtung Kapstadt gehen, diese Hügel heißen Bottelary-Hügel und wir sind
auf dem letzten. Und wir haben eine wunderschöne Sicht über das Kap und damit
auch der Name Kaapzicht heißt „Cape View".
Ja, ich denke, wir haben Glück, dass es ein sehr guter Platz ist, um gute Weine
zu machen.
Und was war denn das auslösende Moment, jetzt vor so vielen Jahren zu sagen: Wir
machen jetzt Wein.
Was hat die Familie denn vorher gemacht?
Wir waren zuerst Schaffarmer und ich denke, das war ziemlich langweilig und sehr
heiß im Grün.
Und ich, ja, die Geschichte ist einfach, mein Urgroßvater, der wollte näher an
Kapstadt kommen, wo ein bisschen mehr
Action ist, und er hat die Weinfarm gekauft und wir haben erst für viele Jahre
Bulk Wine gemacht, also Trauben in Wein und
dann verkauft an Distell die größte Wein Company, die hieß auch damals
Stellenbosch Farmers Winery.
Und dann 1984 hat mein Vater beschlossen, er möchte selber sein eigenes Etikett
anfangen.
Und dann haben wir angefangen mit unserem Wein Kaapzicht abzufüllen.
Und das ist jetzt schon ein paar Jahre lang gemacht und das läuft okay.
Und das war für dich auch immer klar, dass du dieser Spur folgst und auch Wein
machen willst?
Ja, ich denke, wenn du ein kleiner Junge bist und arbeitest auf der Farm so,
kriegst dein Taschengeld, wenn du Reben schneidest oder damit ein
bisschen hilfst im Keller, hat man immer dieses Interesse.
Und meine Eltern haben es auch, ich denke, sehr schlau gemacht.
Die haben mir immer erzähl, ja, du bist der nächste Weinmacher, du machst, du
musst hier mithelfen.
Und als ich dann mit der Schule zu Ende war, dann war das so halt der, the next
obvious Thing zu machen, um Wein zu studieren.
Und ich bin ganz glücklich.
Es war war eine gute Entscheidung, ja.
Ja, in Sachen Nachfolgeregelung sind ja viele Weingüter irgendwie schlau.
Wir haben eine ähnliche Geschichte schon an der Ahr bei Burggarten gehört.
Der hat dann auch einfach eine neue Parzelle oder ein Stück Weinberg einfach
geschenkt bekommen.
Und sollte sich drum kümmern und durfte dann mit den Einnahmen aus dieser
Parzelle machen, was er wollte und hat sich dann ein Mofa oder so was dann.
Ein Moped, ja, ja, hat er sich gekauft.
Das war also auch so Überzeugungsarbeit, gar nicht schlecht.
Ja, wir haben eben schon über Boden gesprochen, gehört, dass da Granit gibt, ein
bisschen Schiefer.
Wie sieht das genau bei euch aus bei Kaapzicht?
Was habt ihr da für Böden, auf denen die Reben stehen?
Ja, also wir haben sehr viel diese Granitsteine, in manchen Fällen auch sehr,
sehr grob.
Du hast diese Riesenboulders, die da auf dem Boden liegen.
Wir sagen auch Coffee Clip.
Das ist ein Afrikaanis-Thema, sieht so wie Coffee, Kaffeepulver aus, so kleine
schwarze, so rötliche Steine, die auf dem Boden liegen überall.
Ja, aber sehr steinig und low potential.
Also man kriegt nicht hohe Erträge.
Karg, ja.
Aber das ist dann gut für Qualität.
Weniger Wein, aber dann hoffentlich auch guten Wein, ja.
Wie machst du die Wirkung dieses Bodens in euren Wein aus?
Gibt es einen speziellen mineralischen Grundton, den du wiedererkennst, oder?
So Struktur ist immer sehr gut mit Granite Soils.
Man hat normalerweise vielleicht ein bisschen weniger Parfum auf der Nase, aber
dafür die Struktur von den Weinen sind sind immer sehr
gut.
Dann grundsätzlich vielleicht noch mal gefragt.
Viele Weinfreunde, glaube ich, denken bei Südafrika irgendwie an ein sehr, ja,
neues Weinland, ein sehr junges Weinland, nicht zuletzt, weil wir ja in
Deutschland diese Unterscheidung haben zwischen Alte Welt und Neue Welt.
Das gibt es ja im Englischen auch.
Das heißt, sehr viele Leute denken eigentlich, Tradition in Sachen Weinbau gibt
es in Südafrika gar nicht so lange.
Aber jetzt hast du ja schon erzählt, euch gibt es eine ganze Weile.
Ich glaube, du bist jetzt die 4.
Generation Generation?
4. Generation, ja.
Erzähl uns doch vielleicht ein bisschen was dazu, um zu entkräften, dass
Südafrika jetzt gar nicht so ein junges Weinland ist.
Was interessant ist, ist, dass Südafrika, das einzige Land der Welt ist, wo wir
eigentlich ein Startdatum haben, so die, Jan van Riebeeck
ist in Kap angekommen, 1652.
In 1655, hatte die ersten Rebstöcke gepflanzt.
Denen ging es dann nicht so gut.
Ich denke, er musste wieder pflanzen in 1656 oder so was.
Aber der erste Wein ist geerntet am 2.
Februar 59, 1659, so das sind fast 360 irgendwas Jahre Geschichte.
Und ja, das heißt eigentlich, wir sind so, wir sind älter als Bordeaux sogar,
aber wir fallen als Neue Welt, weil ich
denke, wir haben keine Regeln.
Ich denke, die Alte Welt ist sehr compartmentalized mit Regeln und dies das.
Und in Südafrika kann man eigentlich machen, was man will, pflanzen, was man
will und ja, Stile und so.
Und da sind keine Systeme, wie ihr hier habt, Großes Gewächs und solche Sachen.
Wir haben, jeder Macht so gut wie möglich die Weine und versucht das zu
verkaufen.
Aber Gesetze und Regeln haben wir nichts.
Okay. Jetzt noch mal auf die Feststellung zurückzukommen, 4.
Generation. Gibt es denn irgendwas bei Kaapzicht, was sich sozusagen auch so ein
bisschen durchgezogen hat über die Generationen hinweg, was irgendwie für euren
Stil steht oder irgendwas, was du auch wirklich noch übernommen hast aus alten
Generationen?
Ja, weil ich denke, das ist schon anders, wenn man will.
Da sind nicht mehr viele Weingüter im Familienbesitz und und Familie, die das
auch selber macht.
Wir arbeiten wirklich noch auf dem Boden und ich bin der Erste da, der
aufschließt, und Letzte, der wieder nach Hause geht.
Und solche Geschäfte gibt es nicht mehr so viele.
Also solche Farmen gibt es nicht so viele.
Ich denke, das ist ein anderes Gefühl, wenn man eine Farm anfängt, um das dann
auch weiter in die nächste Generation zu
geben. Ich denke, Stilistik kommen wir auch schon lange an und die Weine waren
vielleicht mit meinem Vater noch
kräftiger, noch mehr geholzt und rustikaler.
Ich denke, die Weine heutzutage sind etwas mehr modern, ein bisschen mehr
Frucht, bisschen weicher geworden.
Also ein softer und gentle, nicht so hart, mehr Tannin-voll.
Aber schon hat man immer noch eine Art Reputation, um zu füllen, einen Ruf.
Wir können nicht die Weinstilistik komplett ändern und auf ganz modern gehen.
Es ist immer noch, die Leute erwarten Kaapzicht muss ein sicherer Stil auch
sein.
Ja, ja.
Und ja, also wir haben jetzt gerade schon davon gesprochen.
Schon im 17. Jahrhundert gab es die ersten Rebbestände in Südafrika und heute
spricht man ja auch noch davon, dass es sehr, sehr alte Flächen
gibt, ja, meistens dann auch, glaube ich, als Buschweins erzogen.
Wie sieht das bei euch aus?
Habt ihr auch noch richtig alte Reben?
Ja, wir haben einen Wingert vor allem, den hat mein Urgroßvater noch gepflanzt,
das ist der einzige, der noch übrig ist, den er gepflanzt hat.
Das kommt von 1947, so ein Jahr nachdem er die Farm gekauft hat.
Und das ist auch die zweitälteste Chenin-Rebstock in Südafrika oder
zweitältester Wingert.
So, ja, da sind noch paar alte, aber der südafrikanischer Stil, wie die gefarmt
haben, war immer pflanz deinen Wingert.
Das war eigentlich mehr auf Volumen gedrückt.
Und du wurdest ja gezahlt, wenn du Trauben abgeliefert hast, auf Menge.
Und das Qualitätssystem ist erst Ende der 80er, Anfang der 90er reingekommen
und deshalb ist da auch so viel Chenin und Cinsault gepflanzt worden, weil das
Rebsorten die mehr liefern können.
Und auch Chenin und Colombard waren auch sehr gut für Brandy Destillation und
die Südafrikaner trinken auch sehr viel Brandy.
So, ja.
Das war doch jetzt schon mal ein gutes Stichwort.
Und zwar Rebsorten.
Du hast schon die ersten genannt und wir würden jetzt gern so eine ganz kleine
Fragerunde machen.
Wir nennen einfach ein Stichwort, eine Rebsorte, und du sagst uns ganz kurz,
was du dazu denkst.
Ich fange mal an, okay?
Und die erste Rebsorte lautet Sauvignon Blanc.
Ja, was ich einfach davon denke?
Oder nur ein Wort, so wie Ästhetik?
Wie du willst. Wie du dich gerade fühlst.
Eher kurz als lang.
Ja, ich mag alle.
Weine nicht? Aber ich habe in Neuseeland gearbeitet, Sauvignon ist super.
Aber ich glaube, er hat seinen Weg gelaufen.
Und aromatisch und schöne Säure, aber in Südafrika ist es on the way out.
Okay. Weil nicht genug kühlender Einfluss, oder?
aGenau, es wäre zu warm und zu trocken für Top-Sauvignons.
Vielleicht sind da noch gute Pockets näher am Meer, wo es ein bisschen kühler
ist.
Aber bei uns, wir haben noch 2 Sauvignon-Wingert da und ich reiße nächstes Jahr
einen raus und dann in 4, 5 Jahren den
anderen und dann macht Kaapzicht keinen Sauvignon mehr.
Okay. Ja gut, das sind ja eher etwas ernüchternde Aussagen, deswegen jetzt
direkt mit der nächsten Rebsorte.
Ich bin mir sicher, da fällt das Urteil etwas anders aus.
Chenin Blanc
Ja, mein Liebling, auch einfach, weil es so die südafrikanische Waldrebsorte
ist.
Super cool, weil sie kann verschiedene Stile auch machen, von fruchtig und
leicht zu reif und geholzt.
Sehr cool, ja.
Was ist dir da lieber, welcher Stil?
Oh, na ja, ich denke, du kannst beide, nicht?
Manche Tage, wenn es so warm ist wie jetzt im Sommer, dann trinkt man gerne,
ich denke, den frischeren, fruchtigen.
Aber zum schönen Fisch mit so schöner Soße, dann ist ein kräftiger, cremiger
Weißwein,
ja, dann ist das vielleicht besser.
Sehr gut, wenn man so flexibel ist.
Die nächste Rebsorte, zu der wir dich befragen wollen, heißt Cabernet
Sauvignon.
Ja, der König der Roten.
Das ist, Cabernet ist sehr wichtig für Stellenbosch, vor allem.
Und kleinste Beere, kräftigste, so meiste Farbe, meistem Tannine, kann supergut
alt werden.
Ja, wenn ich eine Rebsorte nehmen muss, dann ist Cabernet.
Ist auch, glaube ich immer noch die meistangebaute Rebsorte in Südafrika, oder?
In Stellenbosch, ja.
Chenin ist meist angepflanzt in ganz Südafrika.
Aber ich habe gehört, Weiß geht so ein bisschen runter, die weißen Rebsorten,
und die roten haben eher so ein bisschen Aufschwung?
Ja, das sind so kleine Trends.
Aber ich denke, tja, ich weiß nicht, Das ist eine gute Frage.
Wir sind persönlich 70 % Rot, 30 % Weiß.
Aber ländlich hat man mehr Weiß als Rot, noch.
Jetzt waren wir ja eben schon beim Cabernet Sauvignon.
Da gibt es noch andere rote Rebsorten.
Ich möchte aber erst mal fragen: Was sagst du denn zu Cape Blends?
Ja, ich liebe Cape Blends.
Das ist etwas sehr Wichtiges und ich denke, wir probieren auch später einen
Cape Blends von uns.
Es war so halt gedacht, um einen Wein zu machen, der Südafrika repräsentieren
kann.
Und wir haben natürlich unsere Pinotage, was many love to hate.
Und, ja.
Und deshalb ein Wein, wo Pinotage drin ist, aber vielleicht nicht so stark nur
Pinotage, nicht?
Und die Regel ist eigentlich ganz leicht.
Das muss zwischen 30 und 70 % Pinotage drin haben.
Und ja, das war eigentlich die einzige Regel.
Okay, aber es gibt doch eine Regel.
Das müssen wir jetzt dann auch mal festhalten, weil du sagtest, es gibt keine
Regeln in Südafrika.
Aber du hast das Stichwort jetzt schon genannt für die nächste Rebsorte.
Über Pinotage müssen wir natürlich sprechen, weil es ist, also mehr Südafrika
geht ja gar nicht, weil die Rebsorte ja tatsächlich dort auch entstanden ist.
Es ist eine Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault.
Ja, erzähl uns doch mal was von Pinotage.
Also, das wurde 1925, sorry, in Stellenbosch gekreuzigt durch Professor Perold,
Wie du
gesagt hast, Pinot Noir, die Mutter, die Blume, und Cinsault der Vater.
Und die Franzosen haben immer gesagt, Hermitage.
Und deshalb der Name Pinotage von den zwei Eltern.
Ganz interessant, da waren dann 3 so kleine Seedlings, weil das muss man dann
aus den Samen pflanzen.
Normalerweise pflanzt man ja einen Stock.
Und diese Stöckchen wurden dann in Professor Perolds Garten gepflanzt, um da
auszuwachsen.
Und das hat eine schöne Geschichte dann mit Rugby zu tun.
Du weißt, Südafrikaner lieben ja natürlich Rugby.
Und, die Pflanzen wurden dann wieder ausgegraben und bei Elsenburg, das ist
auch in Stellenbosch weiter vermehrt.
Und er, der Professor, der das gemacht hat, hieß Duval und er hat auch gut
Rugby gespielt.
Und der hat dann so ein Probewein gemacht und er hat das dann mit zu seinen
Rugby Practice genommen.
Und im Team war dann Paul Sauer von der Besitzer von Kanonkop und PK Morkel von
Bellevue.
Das ist jetzt so 5 km von uns entfernt und Kanonkop ungefähr so 10 km.
Und der haben die da dann diesen ersten Pinotage Versuchswein probiert und
haben gesagt, das ist ein schöner Wein, ganz dunkel, sehr beerig.
Und dann haben die zwei gesagt, okay, den pflanzen wir.
Und da sind auch die 2 Erstebstöcke gepflanzt worden innerhalb Stellenbosch.
Und jetzt denke ich, haben wir über 17 Millionen Pinotage-Stöckchen und ist
ziemlich, ja, bekannt, weltweit schon.
Ja, und du hast gerade aber schon so ein bisschen humorvoll angedeutet.
Da gibt es auch durchaus Leute, die Pinotage nicht so gut finden oder wo es
vielleicht so eine gewisse Hassliebe gibt.
Ich hatte jetzt auch einen Artikel erst kürzlich gelesen, wo es darum ging,
dass ja gerade bei internationalen Kritikern Pinotage immer so einen etwas
zweifelhaften Ruf hatte, was aber wohl hauptsächlich auch an vielen
Supermarktweinen mit wirklich keiner guten Qualität liegt,
und dass jetzt eigentlich noch mal klar gemacht wurde, Leute, die Rebsorte, die
kann da gar nichts dafür, sondern es wurde einfach viele, viele Jahre mit dieser
Rebsorte nicht korrekt umgegangen.
Also man hat einfach nicht beachtet, dass sie sehr früh reift, dass sie
eigentlich eine sehr hohe natürliche Säure hat.
Würdest du dem so zustimmen, dass man eigentlich wirklich ganz tolle Pinotage
machen kann, wenn man weiß, wie?
Ja, genau. Ich denke, der Ruf kommt, wie du gesagt hast, aus schlechtgemachten
Weinen.
Und wenn, Pinotage nicht gut gemacht ist, dann ist er ziemlich schlecht.
Dann kann man ihn fast nicht schlucken.
Also ich verstehe schon, wo das herkommt, aber wir als Industrie haben sehr
viel verbessert.
Und weißt du, wenn du dran denkst, wir haben den ersten Pinotage-Wein
abgefüllt, ist 1959 gewesen.
So, das heißt, wir haben den Wein 63-mal schon gemacht als Industrie.
Und ich weiß selber, ich lerne jedes Jahr.
Ich habe jetzt 14 Ernten hinterm Rücken bei Kaapzicht und jedes Jahr, du musst
sagen: Wann ernte
ich? Erntest du zu früh oder zu spät?
Vergärst du zu warm oder zu kalt?
Bist du zu lange on the Skins?
Hast du zu viele whole bunch und zu viele grüne Stäbchen drin gehabt und der
Wein ist dir nicht gelungen, dann musst du warten bis
nächstes Jahr und dann hoffentlich den Job besser machen.
Und ich denke, über die letzten wirklich 20 Jahren haben wir Riesenfortschritte
gemacht.
Ich denke auch die Zusammenarbeit zwischen Winzern ist viel besser geworden.
Viele meine Freunde, alle meine besten Freunde machen Wein und wir tauschen uns
Ideen und sagen, ach, hast du das schon mal
gemacht? Und weißt du, und wir helfen einander.
Und ich denke, damit ist die Qualität auch sehr viel besser geworden.
So, ich denke, das Problem, wir müssen Leute hinkriegen, die einmalig einen
schlechten Pinotage gehabt haben, um zu sagen, probier nochmal, weil das ist
jetzt viel besser.
Ja, ja, okay, ja super, dann sind wir hier mit den Rebsorten schon fast durch.
Vielleicht nur noch mal ganz kurz, weil es eben auch von dir schon genannt
wurde, stichwort Colombard, und vielleicht auch noch mal, ich glaube, Constantia
spricht man es aus.
Noch mal vielleicht der Hinweis darauf, es gibt eben auch noch was anderes, vor
allem auch in Sachen Weintypen.
Es gibt Süßwein, es gibt aber auch verstärkte Weine.
Kannst du das vielleicht für uns noch mal zusammenfassen?
Ja, also Colombard. Super Rebsorte, um Brandy, für Brandy Destillation.
Man möchte das haben, was eigentlich ziemlich neutral ist und mit einer guten
Säure.
Und Colombard erträgt auch viel.
Und deshalb war das immer, du weißt, Rebsorte für Cognac und so, für Südafrika
Brandy Destillation.
Ich werde jetzt nicht sagen, die machen super Weine.
Da sind jetzt wieder so ein bisschen ein Thema von Old Wine Colombards.
Und ja, die Weine haben immer eine eine super Säure, aber sind eigentlich
ziemlich neutral.
Constantia, es ist eigentlich die erste oder älteste Weingegend in Südafrika,
wo viele von den
Top-Süßweinen gemacht werden.
Vin de Constance, das war ja der Lieblingswein von Napoleon und wurde auch dann
durch die Königin und so sehr oft
getrunken. So, ja, es ist auch auch eine Gegend, die super Weine macht.
Wir haben viele sehr interessante Plätze.
Swartland kennen, kennen jetzt auch sehr viel mehr.
Das ist die, also fast die wärmste Gegend und niedrigster Ertrag, aber weiß, da
sind sehr viele sehr coole Winzer, die
super Sachen machen.
Ja, jetzt hast du eigentlich schon die Frage beantwortet, die ich jetzt erst
stellen möchte, nämlich: Swartland heißt das Stichwort, taucht bei uns hier auch
immer öfter auf, wird mehr darüber berichtet, mehr darüber geschrieben.
Du sagst, da passiert was, was interessant sein könnte?
Ja, ich denke was, es leichter macht für Swartland, ist, dass, es ist eine
Gegend, die
so arm war, dass Leute, haben einfach Wingert dagelassen, die wollten sie nicht
mehr weiterfarmen.
Und du hast viele, viele alte Rebstöcke, die da jetzt wieder gefunden werden.
Und das sind so die jüngeren Weinmacher, die dann Parzellen da so auf
rauskratzen und dann mit schlauer
Weintechnik sehr interessante Weine machen.
Und das Swartland ist durch diese jungen Kerle wieder cool gemacht worden und
die Weine sind auch sehr schön.
Ich denke, Stellenbosch ist more traditional und weißt, wir haben sehr viel
mehr Namen und große Estate und so, aber das ist auch
schwierig, um die Kerle zusammenarbeiten zu lassen.
Für Swartland, die 10 Kumpel da zusammen, die arbeiten sehr gut zusammen.
Ja gut, ich habe jetzt mal eine Frage, wenn ich südafrikanischen Wein kaufen
möchte.
Ich schaue mir die Etiketten an.
Worauf muss ich achten?
Was ist ein Zeichen, wo du sagen würdest, wenn das draufsteht, ist das ein
guter Wein, kannst du nehmen.
Was gibt es da an Qualitätsstufen?
Ja, also, wir haben kein Qualitätssystem, so wie ihr ihn in Deutschland hattet.
Aber da sind ein paar Sachen, die man gucken kann.
So Gegend ist schon wichtig und ich weiß, wenn man Stellenbosch liest, dann
sollte man schon wissen, das ist eine Gegend, die gut ist für
Wein. Aber dann sind die anderen Gegenden eigentlich auch gut.
Ich will jetzt nicht Stellenbosch vorziehen.
Aber für mich ist wichtig Estate Wine.
Also, wenn da draufsteht Estate Wine, dann weißt du, es ist auf einer Farm
gepflanzt, produziert, gemacht und
abgefüllt. Also, alle unsere Weine sind Estate Wine.
Sie kommen alle von meiner Farm, von Kaapzicht in Bottelary.
Und damit weiß man auch, dass Jahr für Jahr eigentlich die Qualität und so
immer das Gleiche ist.
Wenn da kein Estate Wine draufsteht, dann kann es ja von irgendwo kommen, kann
dieses Jahr aus Stellenbosch kommen und nächstes Jahr aus Paarl und nächstes
Jahr aus Oranjeville oder wo auch immer.
Das heißt, wir halten uns an den Namen des Herstellers, des Erzeugers und Estate
Wein.
Darauf achten wir.
Ja, ich werde so sagen.
Da sind auch andere, die das nicht so machen und immer noch sehr gute Weine
haben.
Aber ja, für mich ist Estate Wine schon was Wichtiges.
Oder am besten einfach eben nur Weine von Kaapzicht kaufen, dann kann man ja gar
keinen Fehler machen.
Ja, ich denke, Thema Südafrika ist spannend und da sind viele, weißt du, da sind
sehr viele sehr gute Weine in Südafrika.
Und wenn du die letzte, letztes Jahr hat Weinmagazin Decanter, hat
Waters 90 Points Cost rausgebracht und durch ein Jahr probieren sie ja Weine
von Südafrika, von Deutschland, in Italien, Frankreich, überall in der Welt.
Und dann geben die den Weinen Punkte und dann sagen sie auch, was das kostet.
Und Südafrika ist bei Weitem billigste 90 Points plus Country, wo Weine für 90
Punkte und mehr
scoren und dann aber am weit billigsten sind.
Ist natürlich aber auch ein kritisches Thema.
Also es hat natürlich auch was mit Löhnen zu tun und da gerät ja Südafrika auch
teilweise in die Kritik,
dass einfach auch Mitarbeiter, gerade die eben in Weinbergen arbeiten,
vielleicht nicht ganz so bezahlt werden, wie es sein sollte.
Ist das auch aus deiner Sicht ein Thema, wo daran gearbeitet werden sollte?
Natürlich, wir haben Minimumlöhne, so wie überall.
Es ist sehr wenig, 220 Rand am Tag.
Das ist in Euro ungefähr?
Ungefähr, geteilt durch 17.
Lass mal schnell die Summe machen, dann sagen kann ich so sagen.
Es sind 26 Rand pro Stunde.
Ja, das sind ja.
1,50 € pro Stunde.
Also ja, das klingt sehr wenig.
Das ist auch sehr wenig.
Es ist aber, ja, wie sagt man das jetzt so best wie möglich?
Wir haben 60 Millionen Leute in Südafrika, wovon die Hälfte fast keine Arbeit
hat, und weißt du, wenn man so viele Leute
hat, die keine Arbeit haben, dann ist Arbeit immer wieder billiger.
Und ich denke, unser großes Problem ist, wir müssen die Leute to educaten.
Qualifizieren.
Qualifizieren, dass sie sich aus dieser Handarbeit rausziehen können.
Natürlich ist Wingertarbeit immer harte Arbeit.
Man braucht Leute, das zu machen.
Ja, das ist eine sehr gute Frage, Tobias.
Das ist eine schwierige zu antworten.
Ich würde nicht sagen, dass wir den Leute wenig zahlen, und deshalb sind unsere
Weine billig.
Ich denke, was wir hinkriegen müssen, ist, um unsere Weine für bessere Preise
zu verkaufen können und nicht immer der Billigste zu sein, aber zu sagen, die
Weine sind wirklich gute Qualität, wir könnten ein bisschen mehr zahlen für
südafrikanische Weine und dann kann dieses Geld auch benutzt werden, um unsere
Leute mehr zu zahlen.
Es ist, aber was kommt zuerst?
Das Huhn oder das Ei?
Du weißt, das ist ein sehr schwieriges Thema.
Ja, aber es gibt ja sogar ein Ethiksiegel in Südafrika, was auch noch mal darauf
blickt, wie die Bedingungen sind.
Es geht ja auch darum, sozusagen, welchen Anteil hat schwarze Bevölkerung am
Weinmachen?
Welche Aufgaben erfüllen die?
Welche Qualifikation haben die?
Und da ist, glaube ich, in den vergangenen Jahren ja viel passiert, um da so
ein bisschen aufzuholen.
Natürlich. Und wir wissen ja alle unsere Apartheid-Geschichte und die Politik,
dass die Weißen, die alle, die Macht hatten und die Schwarzen
waren, hatten kein Recht und mussten, ich weiß alles, also fast nichts, nicht
schlafen, aber du weißt, die wurden schlecht
gehandelt und so.
Aber du weißt, dass ist wieder ein Ding.
Auf unserer Farm wissen wir, dass unsere Arbeiter, die wohnen auch dort, das
ist so, das sind die Leute, die unsere Weine machen.
Ohne die können wir keinen Wein machen.
Und du weißt, wenn man die erziehen kann oder mehr zeigen kann und respektvoll
hantiert und gut zahlen,
dann machst du auch bessere Weine, weil die wissen dann besser, wie man mit dem
Wein umzugehen, mit dem Wingert.
Und ich denke, es ist nicht nur für Kaapzicht, das ist überall, dass wir die
Leute verbessern wollen.
Aber es ist nicht leicht.
Es ist eine, weißt du, sagen wir jetzt 30 Jahre, jetzt Democracy.
Und das hat sich noch nicht so gefördert, wie wir alle gehofft haben.
Ja, ist noch ein langer Weg.
Ja.
Aber das passt ja zu Wein.
Wein ist immer ein langer Weg.
Genau, das stimmt. Aber, wenn wir jetzt schon bei diesem Thema sind.
Ethiksiegel ist jetzt natürlich noch mal was anderes, aber es darf eigentlich
in fast keiner Podcastfolge fehlen.
Das Thema biozertifizierte Weine oder auch nachhaltig, biodynamisch natürlich
auch, sozusagen noch mal so als Spitze.
Ist das auch ein Trend, den man in Südafrika beobachten kann?
Ja, ich glaube schon.
Ich denke, als Responsible Farmers, und ich habe schon gesagt, wir wollen ja
die Farm auch weitergeben zu der nächsten Generation,
will man nicht Sachen machen, die dem Boden schaden oder den Leuten oder der
Umgebung.
Und ich denke, in Südafrika overall ist da mit ein bisschen weniger Regen und
trockenen Sommer und
so, brauchen wir nicht so viel zu, wenn man sagt, Commercial oder Conventional
Farming, dann werde ich sagen, wir
spritzen 6-mal, wo gegenüber in Europa oder so, spritzt man fast das Doppelte,
12-mal.
Und das ist einfach weil wir.
Ihr braucht es nicht.
Trocken ist und man braucht es nicht machen.
Und der Cape Doctor ist ja auch noch da.
Und wir haben den Cape Doctor, genau.
Aber definitiv, da ist ein Trend dahin, um more biodynamic und um mobile zu
arbeiten, ja.
Ja, jetzt müssen wir ja noch mal ein bisschen persönlicher werden.
Wir waren ja vor ein paar Monaten bei Markus Schneider in der Pfalz.
Das war, glaube ich, Folge 24, also es ist schon ein bisschen her.
Und ja, es ist ganz klar, er schwärmt extrem von Südafrika im Allgemeinen, aber
dann auch noch mal von Kaapzicht und auch dir als Freund
im Speziellen. Erzähl du doch jetzt mal ein bisschen was zu Markus und
natürlich auch deiner Zusammenarbeit mit ihm.
Ja, ich witzle immer und sage, das ist mein großer Bruder.
Und das ist wirklich so.
Optisch haut das hin.
Ihr seid euch ja geradezu ähnlich.
Ja, er ist der große und ich bin der kleinere, definitiv.
Wir mögen auch sehr viel die gleichen Sachen.
Wir mögen beide sehr gerne Essen und Trinken.
Und in 2009, als er nach Südafrika kam zum Ersten Mal, wollte er so was
zusammen machen mit einem Partner.
Da haben wir uns kennengelernt und das hat sofort geklickt, nicht?
Also wir haben den gleichen Humor, wir haben die gleiche Sachen, die wir mögen.
Er ist FCK-Fan, ich mag seinen Sport.
Ich liebe Rugby.
Das hat wirklich cool funktioniert.
Und ich denke, das hilft auch, dass ich Deutsch rede.
Ja, am Anfang war sein Englisch nicht so gut.
Das hat sich sehr verbessert mit der Zeit.
Aber ja, das Zusammenarbeiten ist wunderbar.
Der, der guckt auch so wie ein großer Bruder immer um mich.
Er macht Gelegenheiten offen oder Türen offen für mich, die uns sehr hilft.
So, das ist wirklich sehr cool, mit dem Markus zu arbeiten.
Und ein wirklich netter Kerl.
Ich denke, die Weine und Qualität, die er macht, ist auch super und ein
eigentlich vielleicht der Erste, die Deutschland Weiß-, Rotweine auf der Map
gemacht hat. Ja, ich weiß, ich bin großer Fan.
Ja, ja super. Und das war jetzt irgendwie so komplett der Bogen aus Südafrika
nach Deutschland zurück.
Und ich glaube, damit sind wir dann auch schon beim Ende des Podcasts.
Ich glaube, wir haben unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einen wirklich guten
Überblick über das Weinland geben können.
Und natürlich mit dir und dem Weingut Kaapzicht dann ein sehr gutes Beispiel
für hochqualitativen Wein.
Den werden wir jetzt hier auch noch, glaube ich, gemeinsam verkosten.
Aber die Aufnahme dazu gibt es, glaube ich, dann an anderer Stelle.
Ja, Danie, vielen Dank für deine Zeit.
Ach thanks, Tobias, Es war schön, mit euch zu reden.
Ja, klasse.
Ich hoffe, dass ihr irgendwann mal nach Südafrika kommt und uns besucht in
Stellenbosch.
Ich hoffe auch, dass die Leute, die zuhören, auch mal die Reise machen.
Das ist wirklich ein schönes Land.
Gutes Wetter, eigentlich ganz liebe Leute auch, gutes Essen, gute Weine.
Und wir freuen uns sehr, wenn da ein paar Leute uns besuchen.
Ja, sehr, sehr gerne. Das hört sich gut an, Michael, oder?
Da kommen wir drauf zurück, auf die Einladung.
Und ansonsten, ja, bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Wir freuen uns
darauf, wenn es beim nächsten Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
Tobias
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Michael
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Danie
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Michael
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Danie
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Michael
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Tobias
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Tobias
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Danie
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Tobias
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Danie
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Danie
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Michael
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Danie
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Danie
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Tobias
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Danie
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Michael
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Michael
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Tobias
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Michael
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Michael
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Tobias
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Tobias
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Michael
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Danie
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Michael
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Michael
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Tobias
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Danie
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Tobias
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Danie
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Tobias
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Danie
00:33:26
Michael
00:33:38
Danie
00:33:39
Michael
00:34:16
Danie
00:34:17
Michael
00:35:10
Danie
00:35:33
Michael
00:36:46
Danie
00:36:48
Michael
00:36:48
Tobias
00:36:51
Danie
00:37:13
Tobias
00:38:06
Danie
00:38:08
Michael
00:38:10
Danie
00:38:11
Tobias
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Danie
00:38:50
Tobias
00:38:58
Danie
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Tobias
00:40:18
Danie
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Tobias
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Danie
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Tobias
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Danie
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Michael
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