Bei Anruf Wein – der Weinpodcast

Weinfreunde.de

Weinleidenschaft mit Frauen-Power: Juliane Eller

25.07.2023 42 min Weinfreunde.de

Zusammenfassung & Show Notes

Juliane Eller ist nicht nur talentierte Winzerin, sie ist auch Social-Media-Star, erfolgreiche Unternehmerin und dabei durch und durch Familienmensch. Mit erst 23 Jahren übernimmt sie den elterlichen Betrieb in Rheinhessen und führt das von ihr Juwel Weine getaufte Projekt binnen zehn Jahren zu einem der gefragtesten Weingüter des Landes. Tobias hat sie für diese Folge besucht und möchte wissen, wie ihr Frauen-Power dabei half, Juwel Weine zu einer festen Größe zu machen. Und obwohl er sie während des Gesprächs als „Kellerratte“ bezeichnet, bekommt Tobias von Juliane sogar ein Job-Angebot.

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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken

Transkript

Michael
00:00:02
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Tobias
00:00:09
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde. Mein Name ist Tobias. Willkommen Bei Anruf Wein. Juliane Eller ist Winzerin und Ausnahmetalent zugleich. Nach ihrem Abschluss in Weinbau und Önologie an der Hochschule in Geisenheim übernahm sie mit erst 23 das elterliche Weingut im rheinhessischen Alsheim. Heute feiert sie mit ihrem Juwel getauften Wein große Erfolge. Dabei ist Juliane Eller in der noch immer männerdominierten Weinwelt ein echter Lichtblick. Das beweist sie auch als Influencerin auf Instagram und mit ihrem eigenen Podcast „You Never Drink Alone". All dies hat uns neugierig gemacht und so habe ich sie mit viel Vorfreude in ihrem Weingut in A-Town besucht. Vorfreude löst bei uns übrigens auch aus, dass wir demnächst noch mehr Bewertungen und Follower unseres Podcasts verbuchen können. Bitte gebt euch einen Ruck. Danke! Also bleibt mal dran. Wir fangen direkt an!
Juliane
00:01:05
Herzlich willkommen hier in Alsheim Bei Anruf Wein. Schön, dass wir heute bei dir sein dürfen, liebe Juliane, erzähl doch mal, wo sitzen wir hier gerade?
Tobias
00:01:15
Ja, wir sind hier in einem sehr schönen Raum. Nein. Also sehr gute Idee, das umzutauschen. Aber Juliane, jetzt mal im Ernst, vielen Dank für die Einladung hier in das schöne Alsheim. Wir sitzen aber hier tatsächlich in einem wunderschönen Verkostungsraum. Und wir sind ja gerade schon hier ein bisschen draußen durch den Betrieb gelaufen. Und eigentlich hatte ich im Vorfeld des Podcasts gedacht, dass ist so eine ganz klassische Generationsgeschichte. Du übernimmst irgendwie das elterliche Weingut. Jetzt habe ich aber deinen Vater eben auch schon mal getroffen. So alt ist der noch gar nicht. Erzähl uns doch mal, wie das überhaupt dazu kam, dass dein Vater irgendwie auch das Zutrauen hatte zu sagen, och Juliane, mach du das mal.
Juliane
00:01:56
Tatsache. Erst mal sehr schön, dass ihr hier seid. Ich freue mich wahnsinnig, dass ihr den Weg aus Köln ins schöne A-Town gefunden habt. Und wir sind hier kurz herumgeschlendert. Und in der Tat habt ihr, glaube ich, die komplette Mannschaft schon kennengelernt. Ob es die Oma ist, der Papa ist, in der Tat. Willkommen im Familienbetrieb. Und du hast richtig gesagt, alle noch knackig jung, haben noch ein bisschen was vor sich. Und rückblickend ist es auch verrückt, dass meine Eltern so losgelassen haben und mich haben laufen lassen. Und es ist tatsächlich ein sehr besonderes Jahr dieses Jahr, denn wir feiern 10 Jahre.
Tobias
00:02:30
10 Jahre schon? Wow!
Juliane
00:02:31
10 Jahre Juwelweine ab Gründung. Und vielleicht hast du auch gesehen, mein Papa hat noch gar nicht so viele graue Haare nach 10 Jahren mit mir, ne?
Tobias
00:02:37
Ja, das auch, genau, genau. Aber er hat ja auch nicht gesagt: „Ich gehe jetzt irgendwie in Rente, ich habe keine Lust mehr", sondern der Übergang muss ja irgendwie ein anderer gewesen sein. Ging da eher von dir die Aktion aus, dass du gesagt hast, so, jetzt bin ich auch mal dran, oder was war das für ein Prozess?
Juliane
00:02:57
Also ganz ehrlich wollte ich das hier alles gar nicht machen. Ich bin hier aufgewachsen, es war immer Samstag, Sonntag. Wir hatten nie Sommerurlaub, weil das ist die Hochphase draußen. Und ich habe immer gesagt, ich mache was ganz Geregeltes, 9-to-5-Job. Willkommen in meinem Leben. Guck, wo wir jetzt stehen.
Tobias
00:03:15
Das hat nicht hingehauen. Und da sagst du es ja, ne? Also ja, und man muss ja sagen, also den Winzerberuf, den kenne ich eigentlich als landwirtschaftlichen Beruf. Das sagen wir eigentlich immer alle Winzer: „Ich bin Landwirt", ne? Aber du bist ja jetzt auch, wenn man das so aufzählen darf, du bist Influencerin auf Social Media, du bist Podcasterin, du bist, habe ich zumindest einem Post entnommen, auch so eine Art Umweltaktivistin. Du bist außerdem so eine Art rheinhessische Fashionikone. Wie kriegt man das alles unter einen Hut?
Juliane
00:03:47
Gute Frage. Ein paar Punkte, von denen habe ich so noch gar nicht über mich gehört. Also ich glaube, grundsätzlich muss einfach das, was du machst, da muss das Herz dran hängen. Also weil, wir sind in der Landwirtschaft, das ist der ganz, ganz große Teil meines Lebensinhaltes. Wir leben das hier. Ich lebe Weinbau, Handwerk draußen im Weinberg. Und das alles, was da drumherum passiert ist, kann ich dir tatsächlich gar nicht erklären. Das war nie der Plan. Das ist alles irgendwie von selbst gekommen und ist so passiert. Und viele fragen immer: Wie sah bitte dein Businessplan aus? Ja, den gab es natürlich nie.
Tobias
00:04:22
Den gab es gar nicht, okay.
Juliane
00:04:24
Korrekt. Und ich glaube, wie gesagt, hätte man das alles planen müssen oder wollen, hätte es so nicht funktioniert.
Tobias
00:04:31
Und was ich auch interessant finde, also für mich ist das auch so eine Art Ausdruck von Weiblichkeit. Ja, also weil, ich sage jetzt mal, ein Mann, ein männlicher Winzer, der wäre das wahrscheinlich irgendwie ein bisschen anders angegangen. Und wir haben ja auch gerade gesehen, deine Mannschaft, das sind ja auch irgendwie alles Mädels. Wie begreifst du dich als Frau in dieser ja doch immer noch sehr, sehr von Männern dominierten Weinwelt?
Juliane
00:04:57
Ja, es passiert wahnsinnig viel, um auch das Thema aufzugreifen, aber es ist natürlich schon immer sehr männerdominiert. Und als ich damals angefangen habe, wäre es auch gelogen, wenn ich mich hier hinsetzen würde und sagen würde, das war Kindergarten. Also ich musste schon auch ordentlich Ellenbogen, sehr selbstbewusst und mich durchsetzen, weil ich war auch 23, als ich hier am Tisch saß und mal kurz die Welt erklären wollte oder die Vision erklären wollte, die ich immer noch verfolge. Und ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Oder ist auch so ein bisschen, wenn man das so als Erfolgspunkt überhaupt nennen will, aber ich wusste von Stunde 1, ich bin, habe in Geisenheim noch Weinbau studiert und bin 2 Tage nach Zeugnisübergabe hierhergekommen und habe gesagt, ich habe genau das Ziel und die Vision und das möchte ich. Und habt ihr Bock mitzuziehen? Und da vor allem auch die Family. Und ich wusste das, woher auch immer, ganz genau. Und da bin ich einfach losgerannt und Taten sprechen lassen. Man kann immer viel reden, machen und tun. Aber ich, auch heute, wenn mir jemand in irgendeinem geschäftlichen Termin nach 10 Minuten nicht sagt, was er von mir will, ist die Sache schon für mich durch. Ich bin überhaupt kein Fan davon, von Termin zu Call und Meeting, sondern das muss alles irgendwie schneller gehen und man muss einfach machen. Und das ist ja das Schöne an unserem Job, das ist ein Handwerk, wir machen draußen und du siehst, was du mit den Händen geschafft hast. Und das ist unglaublich erfüllend. Und dann sind wir einfach losgerannt. Und ja, bin auch sehr stolz drauf, dass hier nur Mädels sind. Auch da, wir haben unseren Staplerführerschein gemacht, wir laden die Speditionen selbst. Das ist alles gar kein Problem, weil das waren ja auch die Dinge, gegen die ich am Anfang ankämpfen musste. „Wie, du machst den Keller alleine? Das geht doch gar nicht!", oder wie auch immer. Natürlich geht das alles. Du hast deine Kniffs und Tricks und dann funktioniert das auch alles. Wieso soll es nicht funktionieren?
Tobias
00:06:40
Ja, ja. Und du sprachst jetzt gerade von der Vision, mit der du dann quasi aus Geisenheim hierher kamst. Also zum einen scheint die ja schon mal irgendwie dann den Vater, die Eltern überzeugt zu haben. Jetzt musst du uns aber auch ein bisschen erklären: Was war das denn für eine Vision, die du dann hier präsentiert hast?
Juliane
00:06:57
Genau. Tatsächlich sind wir hier aus dem Fassweinbetrieb, wo es wirklich um eher Mengenertrag ging und ein sehr breites Portfolio. Und ich wusste schon immer, du musst dich fokussieren, du musst wenig machen und das dafür immer besser als der Rest um dich drumherum. Und deshalb wusste ich von Anfang an, ich will Flaschenweine erzeugen, ich will den Wein draußen im Weinberg erzeugen, die perfekte Traube am Stock haben und das mit ganz, ganz viel Fleiß und Handarbeit. Und du musst deine Weinberge kennen. Und dann wollte ich das Ganze auf Flaschen füllen. Und irgendwann sollen die Leute sich das auf den Tisch stellen, eingießen und sagen: Mensch, das beschafft mir einfach einen sehr, sehr guten Moment mit den richtigen Leuten am richtigen Ort und das haut mich geschmacklich um, wo das herkommt. Und das war immer meine Vision, da wollte ich hin und da arbeiten wir seit mittlerweile 10 Jahren dran und sind noch lange nicht zu Ende.
Tobias
00:07:46
Cool. Und wenn man jetzt irgendwie so deinen Insta-Account sich anschaut, dann sieht das schon alles nach sehr relaxter Zeit aus und die Sonne scheint immer, alles sieht immer irgendwie ziemlich gut aus. Aber du würdest dich ja wahrscheinlich trotzdem auch ein Stück weit als Landwirtin begreifen, oder?
Juliane
00:08:06
Definitiv. Ich bin Landwirtin durch und durch. Und willkommen in der Social Media Welt. Ja, das sind 2 komplett verschiedene Paar Schuhe. Ja, also das ist ein ganz, ganz kleiner Ausschnitt. Und ich schaffe es ja auch gar nicht, tagtäglich jeden Tag so Posts oder Storys zu machen. Weil noch mal, ich betreibe hier ein Handwerk, ich bin Landwirtin, bin Winzerin. Und da jedes Mal das Handy zu zücken, das ist auch nicht ganz natürlich, würde ich es mal nennen.
Tobias
00:08:36
Ne, eigentlich nicht.
Juliane
00:08:37
Genau, muss man sich dran gewöhnen. Und mittlerweile haben wir uns das aber auch echt so aufgebaut, dass das auch ein Businesshebel ist und da muss ich jetzt auch. Also macht mir natürlich auch großen Spaß, weil es sehr, sehr positiv ist. Das ist, glaube ich, auch nicht normal. Da taucht man auch mal in andere Welten ab, was ist da, ja, was da so los ist. Und da bin ich auch sehr, sehr froh, weil wir haben halt ein unheimlich positives Produkt. Also, und das ist irgendwie das Schöne. Also außer, du machst halt was und es schmeckt nicht, dann wird es eng. Aber wenn es schmeckt, dann ist das ja alles positiv. Und das ist sehr schön, so ein absolutes Kulturgut, dieses Traditionelle, wie wir arbeiten, mit der Modernen verknüpfen, über Social Media, Podcast, Onlineshop usw. Das ist ja das, was es ausmacht, und das finde ich irgendwie selbst super spannend.
Tobias
00:09:24
Ja, und wir waren ja auch draußen unterwegs, auch im Weinberg, auch wenn man den ja, habe ich gerade gelernt, gar nicht so nennen sollte, weil so wirklich genau ist dann doch irgendwie so ein Hügel. Weil ich sag mal, Visionen hin oder her und Ziel, welche Weine du machen willst, funktioniert ja nur, ja, wenn da auch noch irgendwo ein paar Reben rumstehen. Und die haben wir uns gerade angeschaut und du hast erklärt, das sind vergleichsweise alte Reben, an die du oder auch dein Vater ja mehr oder weniger so ein bisschen, ja, ich will nicht sagen zufällig, aber zumindest mit ein bisschen Glück auch noch dran gekommen seid, ne?
Juliane
00:10:00
Ja, definitiv. Weil ich vergleiche das immer auch ganz gerne mit den Menschen. Die jungen Reben, die rennen los, die sind noch nicht so im Gleichgewicht, die wissen noch gar nicht, wohin, die müssen sich erst mal finden. Und die älteren Reben, die wurzeln tief. Die holen sich das, was sie brauchen, aus dem Boden, aus der Tiefe, sind vom Ertrag her ausgeglichen. Die haben Lebenserfahrung, die sind entspannt und wissen, wo es hingeht. Und genau so ist es auch. Und ich hatte das Glück, dass wir ganz viel tauschen konnten, dass ich von meinem Papa junggepflanzte Weinberge, die einen Haufen Geld gekostet haben, gegen die, in Anführungszeichen, alten Krücken tauschen konnte und mich auch, da jeder belächelt hat, ich aber das große Glück hatte, dass meine Eltern da schon immer hinter mir gestanden haben mit breiter Brust und gesagt haben, was die junge Frau hier im Kopf hat, ist genau der richtige Weg und wir unterstützen da. Habe ich auch sehr viel meinem Papa zu verdanken. Der hat das, mit was für einem Charme auch immer, sehr, sehr gut gemacht. Und da hatten wir das Glück, dass wir relativ schnell in Bezug auf Weinbau, das ist eine wahnsinnig langfristige Geschichte. Wir pflanzen ja jetzt auch, klar, neue Weinberge. Das mache ich eigentlich für die Generation nach mir. Also das versuchen wir auch immer wieder näherzubringen, wie viel Zeit du brauchst. Und das war auch das Erste, was ich lernen musste als junges Mädel, mit dem Kopf durch die Wand losrennen, ist man ganz schnell geerdet.
Tobias
00:11:16
Ungeduldig kann man nicht sein, ne?
Juliane
00:11:18
Genau. Also Geduld ist das A und O, wo du demütig wirst. Und du machst ja nichts. So, du hast einmal im Jahr die Möglichkeit und wenn du das versemmelt, dann wartest du halt ein komplettes Jahr. Und in dieser schnelllebigen Welt tut das aber tatsächlich auch mal sehr, sehr gut, weil das ist die Basis, die Grundlage.
Tobias
00:11:36
Und es gibt ja auch keine Alternative. Es geht halt nicht schneller.
Juliane
00:11:40
Genau so, ja.
Tobias
00:11:41
Ja, aber jetzt mal so Hand aufs Herz. Du erzählst das jetzt so blumig und die Eltern haben immer hinter dir gestanden und der Vater hat sich um alles gekümmert und so weiter und so fort. Also ich höre eigentlich immer bei Generationswechsel auch so Geschichten, da sind die Fetzen geflogen, die neue Generation hat da ganz andere Vorstellungen und der Vater hat gesagt, so wie wir es Jahrzehnte gemacht haben, war doch auch nicht schlecht. Jetzt komm, plaudere mal ein bisschen aus dem Nähkästchen.
Juliane
00:12:06
Siehst du, da hätten wir ihn eben mal in Real Life direkt interviewen können. War es wirklich so, was sein Töchterlein erzählt? Aber ich muss wirklich sagen um, Gottes Willen, natürlich knallt es mal irgendwie und man diskutiert. Alles andere wäre auch völliger Schwachsinn. Aber irgendwie wusste bei uns jeder, wo er hin will. Papa hat den Keller nicht gern gemacht. Er hat gesagt, mach du den Keller, du hast deinen Bereich. Er war außen betriebstechnisch immer schon viel versierter. Mama hier Kunden und Co. Und wir haben ja auch erst deutlich später angefangen, ein Team aufzubauen. Und irgendwie war innerhalb der Familie, hatte jeder so seine Bereiche. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich habe halt immer mit Taten überzeugt. Und natürlich hätte ich das ganze Ding auch gegen die Wand fahren können. Aber ich bin 5 Jahre nicht in Urlaub gefahren. Papa hat immer gesagt, ja, wenn du es machen willst, dann mach. Dann schneide den Weinberg, schneide die Reben, mach die Ernte, guck dann, dass wir das finanziell hinkriegen. Und das war, glaube ich, mein großer Punkt, dass ich mich auf nichts ausgeruht habe, sondern einfach, ich bin gerannt wie eine Bekloppte. Und dann konnte er ja auch nichts sagen. Und was hat er da groß sagen sollen? Dann hat er gesagt, wir gucken mal, wo die Reise hingeht. Und als sie gemerkt haben, das macht Sinn, dann haben sie da einfach mitgezogen. Und das ist ganz, ganz großes Glück. Ich kenne genug Fälle, wo das nicht der Fall ist. Sie haben mich schon gefragt, weil ich habe gesagt, wenn ich einsteige, dann müssen wir es aber auch so machen, wie ich es im Kopf habe, weil sonst werde ich nicht happy und dann ihr auch nicht. Ja, und das war von Anfang an tatsächlich sehr klar. Wir haben da schon ganz klar festgesteckt: Wollen wir das? Und haben wir uns genug Zeit gelassen und da auch ernsthaft drüber nachgedacht . Aber als dann alle gemeinsam entschieden haben, wir wollen das, dann gab es auch nur die Richtung. Da konnte keiner mehr danach sagen, ja, aber ich habe doch gesagt und wir wollten das so. Und das haben wir irgendwie innerhalb der Familie sehr, sehr gut gemacht. Auch meine ältere Schwester ist wieder zurückgekommen und arbeitet für das kleine Schwesterlein und betreut den Exportmarkt, wo ich auch wahnsinnig stolz drauf bin, weil das ist nicht normal. Und Frage zurück: Kannst du dir vorstellen, 24/7 mit deiner Family zusammenzuarbeiten?
Tobias
00:14:09
Ich lass das jetzt mal unbeantwortet, weil mir natürlich auch eine Frage eingefallen ist. Nein, aber jetzt mal ganz ehrlich, ich meine, du warst 23, da muss doch ein wahnsinniger Druck dann auch herrschen.
Juliane
00:14:24
Das ist korrekt.
Tobias
00:14:25
Wenn man so eine Verantwortung sich aufschultert. Also Visionen hin oder her. Aber du hast gesagt, deine Großeltern waren hier auch schon unterwegs und du gehst jetzt hin und sagst, oh, das schaffen wir schon alles. Zerbricht man da nicht teilweise auch mal vor diesem Druck und unter dieser Verantwortung?
Juliane
00:14:44
Ja, also das, wie gesagt, kann ich nicht schönreden. Schlaflose Nächte en masse. Man hat es mir, glaube ich, auch nach 4 Jahren Dauerpower ein Stück weit angesehen, wo meine Eltern auch gesagt haben, Halleluja, vielleicht 3-mal tief durchatmen, Das mache ich jetzt, nach 10 Jahren fange ich so langsam mal an, auch mal zu realisieren, was haben wir überhaupt gemeinsam schon alles erreicht. Das machst du nicht. Du rennst in diesem Rad und, wie gesagt, der ganze Druck lag quasi von heute auf morgen auf mir. Und deshalb, zum Glück habe ich damals auch so ein Stück Naivität gehabt, wo ich nicht alles zerdacht habe. Das würde ich heute ganz anders machen. Natürlich habe ich heute noch mal eine ganz andere Verantwortung mit Mitarbeitern und Co. Aber damals, klar, also frage ich mich selbst manchmal: Wie zur Hölle habe ich das alles gemacht? Ja, also weil das wäre gelogen, wenn ich sagen würde alles heititeiti. Also schlaflose Nächte waren da schon an der Tagesordnung.
Tobias
00:15:37
Ja, glaube ich.
Juliane
00:15:38
Und du kannst ja nichts planen. Also deshalb, ich kann weder irgendwas skalieren noch irgendwas planen noch sagen, ich plane die nächsten 5 Jahre, da habe ich so viele Trauben, das ist Euro X und das habe ich am Ende des Tages auf dem Konto. Das geht ja alles bei uns nicht.
Tobias
00:15:50
Ja, ja. Aber ich finde, was man halt wirklich sofort merkt, ist, dass, ja, dass dieses ganze Weingut, das ganze Auftreten des Weinguts wie wirklich auf dem Reißbrett neu erdacht scheint. Also da muss man sich die Flaschen angucken, da muss man sich irgendwie den Raum angucken, in dem wir gerade sitzen. Aber auch einen Blick auf die Website. Also da findet man jetzt auch nicht so die klassischen Kategorien, Weinlagen, unsere Böden, unsere Arbeit im Keller, sondern da steht wirklich, im Vordergrund steht der Shop. Dann, glaube ich, der zweite Punkt heißt irgendwie Erlebnis, oder? Und dann der Bereich über dich selber. War das für dich auch von Anfang an klar, dass du eigentlich in, sage ich mal, der modernen Welt, in der wir jetzt sind, da dich ganz anders aufstellen musst?
Juliane
00:16:45
Tatsächlich haben wir auch gerade, weil du den Shop ansprichst, den haben wir vor 8 Wochen, glaube ich, einmal neu gelauncht und noch mal auf eine andere Stufe stellen wollen. Und auch gerade, ich habe es eben schon angesprochen, das sehr emotionale Produkt Wein, das auch wirklich erlebbar machen. Und ich habe immer Gegenwind bekommen. Das ist ja schön und gut, was du da machst, aber ich verstehe es nicht. Ich bin Einsteiger, ihr seid in eurer Wein-Bubble. Fang mir bitte nicht mit Lage und Terroir an, wenn ich noch nicht mal die Einsteigerdinge verstehe. Und was habe ich mir so ein bisschen auf die Fahne geschrieben? Junge Leute, die Generation, die jetzt kommt, die müssen wir abholen für unser absolutes Kulturgut. Und denen müssen wir einen halbwegs unkomplizierten, einfachen Einstieg in die Weinwelt irgendwie ermöglichen. Und auch, als ich angefangen habe, oder ich kriege die Frage immer noch gestellt. Krass, So habe ich mir die Winzerin gar nicht vorgestellt. Ich sage: Ja, wie viele Winzerinnen hast du denn schon kennengelernt? Wie stellt man sich das so vor? Weil das wirklich so, alte, weiße Männer nur in Gummistiefeln und die machen das halt so und wurschteln da rum. Und das alles ist irgendwie so ein Bild von den Leuten aus den ganzen großen Städten, das kennen die gar nicht. Da hab ich gesagt, hä?
Tobias
00:17:53
Erwarten bei einer Winzerin dann wahrscheinlich eher so ein maskulineren Typ, irgendwie so ein bisschen.
Juliane
00:17:57
Ich kann die Frage bis heute noch nicht beantworten, was für Bilder in den Köpfen der Menschen irgendwie verankert sind. Ja, und wir wollten das ganz einfach gestalten. Wir hatten immer dieses Pyramidensystem, Guts-, Orts-, Lageweine. Haben wir jetzt aber auch runtergebrochen auf Weißwein, Rotwein, Rosé, was es so gibt, und wie gesagt, Erlebnisse schaffen, weil wir die Leute hierher holen wollen und direkt die Weinberge, ihr habt es gesehen, direkt neben dem Haus. Wir wollen zeigen: Welche Leute arbeiten hier? Ihr seht es, Family ist da. Wie arbeiten wir? Und dann habt ihr das Ganze hier im Glas. Und dann wollen wir es erlebbar machen, die Emotionen quasi auch online versuchen zu transportieren und dass die Leute hier rausgehen. Und so sind auch alle Mädels gebrieft. Ich bin da auch sehr extrem. Die Leute sollen hierherkommen, sich herzlich menschlich wohlfühlen, einen tollen Tag oder ein paar Stunden hier erlebt haben. Und die sollen hier rausgehen mit Erinnerungen, die geschafft wurden. Die sollen sagen Mensch, da denke ich in den nächsten 5 oder 10 Jahren noch mal oder kommen sogar wieder. Und das ist das, was wir hier irgendwie so ein bisschen erlebbar machen wollen und erreichen wollen.
Tobias
00:19:02
Und jetzt hast du ja gerade schon so ein bisschen über die Zielgruppe, über eure Kunden gesprochen. Das heißt, es war für dich auch von Anfang an klar, du möchtest jetzt gar nicht irgendwie, weiß ich nicht, einem VDP-Weingut Konkurrenz machen, sondern du willst eigentlich dich an Menschen richten, die, ja, vielleicht ein bisschen lockerer mit dem Thema umgehen, die jetzt noch nicht so wirklich viel über Wein wissen, vielleicht die ersten Schritte gehen wollen, und du möchtest, so habe ich es zumindest verstanden, die Barriere möglichst niedrig halten und mit deinen Beinen eben auch Einsteiger überzeugen.
Juliane
00:19:36
Das war tatsächlich aber eine Entwicklung in den letzten 10 Jahren, weil als ich angefangen habe, habe ich auch gesagt, ja, wie mache ich das denn jetzt? Mich kennt kein Mensch, es hat kein Mensch auf mich gewartet. Und da war es schon noch so sehr, sehr auf diese, ich nenne es mal, Nerdy-Schiene und es gibt nur einen Weg und sehr konsequent, was die Weinproduktion betrifft. Und da ging es auch eher um Weinmagazine, Weinfachhandlungen, Weinjournalisten, die ganzen Weinführer, die uns bewertet haben mit dem Jahrgang die erste Traube hier und da. Das war tatsächlich der Einstieg. Und dann hat sich das aber auch mit der Gesellschaft. Alles Drum und Dran hat sich die letzten Jahre so ein bisschen verändert. Und da sind wir mitgegangen und haben dann gemerkt, dass ich mich da eigentlich tatsächlich wohler fühle, weil ich es irgendwie verständlicher transportieren kann. Also das war nicht von Anfang an der Plan, das war wirklich ein stetiger Prozess und dann auch eine Entwicklung in die Richtung.
Tobias
00:20:30
Und deine Weine sollen, wenn ich das richtig verstehe, ja vor allem Spaß machen, Genuss liefern, Spaß machen auch, sage ich mal, trinkfreudig sein. Trotzdem, wir haben es ja gerade gesehen, du hast es ja auch schon erwähnt, etwas ältere Rebstöcke, also eigentlich ja auch ein Rebmaterial, was wirklich für hohe Qualität steht. Wir haben ja noch nicht darüber gesprochen. Beschreib doch mal so ein bisschen deine Stilistik oder das, wo du mit deinen Weinen eigentlich hin möchtest.
Juliane
00:21:00
Ja, ich glaube, ich habe es auch schon gesagt. Der Wein entsteht draußen im Weinberg. Da ist unser Hauptaugenmerk. Im Keller lenken wir ihn nur noch in die richtige Richtung und physiologisch perfekt reife Trauben mit einer extremen Konzentration und Geschmack. Das ist das, was ich haben möchte, mit wenig Alkohol. Das brauche ich nicht als Geschmacksträger, sondern die Trauben sollen für sich quasi sprechen. Und die Einstiegsweine, also grundsätzlich ist es sehr, sehr elegant, was wir machen, oder ihr seht auch hier, das hat sich alles so entwickelt, der rote Faden. Es ist nichts überladen, es soll nicht anstrengend sein, auch nichts irgendwie Überschminktes, sondern es ist alles ehrlich produziert, sehr puristisch, sehr elegant. Ich mag es unheimlich, wenn die so eine schöne Saftigkeit und Frische haben und du im Einstieg was aufmachst, das muss sofort da sein, das muss dich abholen, da kannst du nichts Hochkarätiges, würde ich erst mal, was ist das und brauche ich ein bisschen Zeit. Und dann haben wir aber die Möglichkeit, noch eine Stufe höher zu gehen, und dann sogar noch in die Spitze quasi, wo wir dann auch sehen, oh, da gibt es doch noch mal wahnsinnige Unterschiede. Und das haben wir so ein bisschen danach aufgebaut. Und wenn wir die Leute heranführen an unser Sortiment, wir haben ja auch ein sehr, sehr kleines Sortiment, wir haben nach 10 Jahren 6 Weine, ein Rosé kam jetzt neu, das war nach 10 Jahren mal die Erweiterung, ein bisschen Late to the Party, aber hier sind wir. Auch da merkst du wieder eine extreme Konsequenz in dem, was wir machen. Und das war immer jedes Jahr qualitativ eine Stufe drauf. Und so ist unser Sortiment ein bisschen aufgebaut. Sehr übersichtlich, klein, aber fein und qualitativ muss es einen schon abholen.
Tobias
00:22:35
Aber jetzt mal ganz ehrlich gefragt, jetzt hier so die Menschen direkt vor Ort, die erreichst du damit wahrscheinlich nicht so, oder?
Juliane
00:22:43
Das ist korrekt. Ja, also wir haben hier auch Jungwinzer-Kollegen, das ist auch definitiv schöner, als das noch zur Generation meines Vaters war. Ich glaube, das hört man wirklich ganz oft. Das ist aber auch oft so, wir tauschen uns aus, wir probieren gemeinsam und so, das ist ein Miteinander, weil wir können nichts kopieren, weil das hat unsere Generation, glaube ich, noch nie verstanden. Jeder hat einen komplett anderen Art des Ausbaus andere Kellerflora. Selbst, wenn du alles versuchen würdest irgendwie abzuschauen, funktioniert nicht. Und das machen wir schon, klar. Also, aber trotzdem Kundschaft direkt hier. Nein, das gibt es nicht, ja.
Tobias
00:23:19
Ja, das so selbstbewusst einfach festzustellen, ist ja auch nicht schlecht. Wenn wir jetzt über die Weine sprechen. Was ist für dich irgendwie, wenn du dir vorstellst, jemand kauft sich bei dir eine Flasche und setzt sich damit hin. Würdest du dir eher wünschen, dass man den Wein dann auch ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt, sich damit wirklich beschäftigt? Oder sagst du auch, nee, das kann auch gerne nebenher getrunken werden in geselliger Runde. Es ist völlig wurscht. Hast du da so ein bisschen so ein, ja, so einen gewissen Stolz oder so eine Berufsehre?
Juliane
00:23:52
Da habe ich mich mittlerweile über die Jahre tatsächlich auch ein bisschen entspannt. Hättest du mir vor 5 Jahren gesagt, es hat jemand Eiswürfel in deinen Wein rein gemacht, wäre ich aufgestanden und gegangen. Ich akzeptiere es mittlerweile, aber es kränkt mein Winzerherz immer noch sehr stark, genau. Ne, also es ist schon so, dass ich mir wünsche, dass man sich grundsätzlich mit uns beschäftigt, mit unseren Weinen, dass die für sich sprechen und dass man dann guckt, oh, was gibt es denn da noch. Wenn dich der Einstieg abgeholt hat, dann beschäftigt man sich, wie ich eben schon gesagt habe, mit den Stufen darüber. Aber man muss auch nicht alles komplizierter machen, als es ist. Wir sehen das ja selbst gerne, wenn wir privat zusammensitzen. Wir trinken nie unsere eigenen Weine, sondern wir nennen es immer Weiterbildung, ist klar, sehr wichtig, und probieren immer wahnsinnig viel von Kolleginnen, von Kollegen. Das ist, glaube ich, so eine Winzer-DNA, Winzerinnen-DNA, dass du grundsätzlich alles so ein bisschen auseinanderbaust in deinem Kopf. Ich weiß nicht, wie es dir da geht. Du bist ja auch der Weinfachmann. Das macht man irgendwann so intuitiv und es ist vollkommen okay, wenn Leute nicht aus der Branche sind. Ach, das schmeckt mir, und dann ist aber auch gut. Um Gottes willen, ich glaube, was anderes wollte ich auch nicht, ja.
Tobias
00:25:01
Ja. Was ist denn das größte Kompliment, was man dir bzw. deinem Wein machen kann? Du hast gerade schon gesagt, schmeckt mir. Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen sehr verkürzt.
Juliane
00:25:10
Ja, aber wenn du einen Wein aufmachst und nur riechst, was da passiert und den ersten Schluck nimmst und sofort aus der Pistole rausgeschossen kommt, das finde ich gut. Das heißt, das reicht mir tatsächlich schon, weil das ist ganz ehrlich und es muss immer, das ist auch so was, was ich hätte, der Wein zum Einstieg kostet bei uns 10 € und die Leute sollen immer mehr kriegen, als sie für den Preis erwarten. Und wir reden jetzt wieder über Einstieg. Wenn jemand eine Flasche öffnen und sagt, ach Mensch, echt gut, das gefällt mir richtig gut, das hat Trinkfluss, das hat Saftigkeit, Frische, könnte ich noch mal einen Schluck bekommen, ist das tipptopp. Und das ist, finde ich, auch so was, es darf nie andersrum sein. Auch diese ganze Marketinggeschichte drumherum, ist alles schön und gut, aber wenn der Inhalt nicht stimmt und der immer einen Tick besser ist, als man eigentlich grundsätzlich erwartet, ich glaube, nur so funktioniert es.
Tobias
00:26:02
Ja, es fällt sonst irgendwann auf. Also es geht eine Zeit gut, aber das Produkt muss letztlich natürlich stimmen. Wie würdest du deine Weine einschätzen, wenn es ums Thema Essen geht? Es gibt ja Leute irgendwie, die sagen, auch Winzer, die sagen irgendwie: Meine Weine, die müssen eigentlich immer zum Essen getrunken werden. Wie ist das bei dir mit der Empfehlung in Sachen Essensweinbegleitung?
Juliane
00:26:27
Auch da bin ich tatsächlich tiefenentspannt. Es muss jedem schmecken. Zum Glück sind die Geschmäcker unterschiedlich. Das ist bei den Speisen so und auch beim Wein so, aber wir werden immer häufiger, es spielt eine immer wichtigere Rolle. Das, finde ich, auch ein Trend, den ich die letzten 3, 4 Jahre tatsächlich beobachte, dass die Leute gerne die Entscheidung abgenommen bekommen haben, ach, der Wein passt zu dem, einfach so ein bisschen Inspiration. Aber es gibt ja, natürlich gibt es die Basics, irgendwie auch was Scharfes mit einer Süße kombinieren oder einen Riesling mit Säure. Das finde ich immer mal ganz gut, aber grundsätzlich ist man da auch völlig frei. Also du kannst auch, was auch immer, für einen ganz, ganz großen Wein aus dem Burgund aufmachen und isst dazu eine Currywurst und Pommes.
Tobias
00:27:09
Oh nein, bitte nicht.
Juliane
00:27:11
Doch, super gerne. Kann man supergerne machen. Auch da völlig entspannt.
Tobias
00:27:15
Okay. Ja, das mit der Entspanntheit, das zieht sich durch. Wahrscheinlich, hätte ich dich vor 10 Jahren jetzt irgendwie gefragt, wäre das noch ein bisschen anders.
Juliane
00:27:23
Ich glaube, mit dem Alter wird man einfach entspannter, weil was bleibt einem anderes übrig? Das sagen auch meine Mädels morgens immer, weil wir löschen ja auch tagtäglich so viele Brände, die man auch beispielsweise bei Social Media natürlich nicht mitbekommt. Irgendwie junges Unternehmertum, was da alles abgeht. Das müsste ich eigentlich auch grundsätzlich mal deutlich transparenter transportieren. Ich schaffe es nur nicht, weil ich damit beschäftigt bin. Und die sagen auch immer: Wie zur Hölle kommst du jeden Morgen mit einem Strahlen ins Büro? Also die können sich nicht erinnern, wann es mal einen schlechten Tag gab, weil was soll ich denn machen? Was ist denn die Alternative? Also bringt ja nichts. Das heißt, wir finden Lösungen. Ja, und deshalb, Entspanntheit hilft einem da.
Tobias
00:28:03
Boah, Wahnsinn. Bewundernswert, toll.
Juliane
00:28:06
Richtig schlafen.
Tobias
00:28:07
Nochmal Ja, das glaube ich gerne. Noch mal auf dieses Thema Weiblichkeit zurückzukommen. Ja, also wenn ich mich jetzt bei dir als Lagerarbeiter bewerben würde, hätte ich eine Chance?
Juliane
00:28:17
Sehr, sehr, sehr große Chancen, immer. Wir empfangen jeden, jede mit offenen Armen.
Tobias
00:28:23
Okay, alles klar.
Juliane
00:28:24
Ja. Man muss sich nur an mich und meinen Führungsstil gewöhnen.
Tobias
00:28:27
Okay. Aber trotzdem, worauf ich hinaus will, ist, der Betrieb hier wird ja nur jetzt sehr stark durch Mädels geprägt und das finde ich auch toll, weil man den Unterschied, finde ich, auch sofort merkt. Hast du darüber irgendwie mal so richtig reflektiert? War das Teil deines Plans oder hat sich das einfach so ergeben?
Juliane
00:28:51
Tatsächlich hat sich das auch einfach so ergeben. Ja, also wie gesagt, wir tauschen, aber das spielt bei uns mittlerweile gar nicht mehr so eine krasse Rolle. Also wir machen das, weil es einfach untereinander sehr, sehr gut funktioniert und dann lassen wir es so laufen. Aber es ist jetzt 0,0 Thema, dass uns das sogar noch irgendwie krass auffällt, oh Gott, hier sind ja wirklich nur Ladies. Weil, wie ich eingangs erzählt habe, wir haben alle unseren Staplerführerschein, wir laden die Spedition, wenn da noch mal, mittlerweile kommen immer dieselben Speditionsfahrer. Am Anfang haben die natürlich geguckt und haben gesagt: Hä, was ist hier los? Mittlerweile kennt das jeder. Also das ist für uns wirklich gar kein großes Thema mehr. Und wie gesagt, das heißt auch nicht, dass ich sage, ich baue mein Team nur mit weiteren Damen auf. Im Gegenteil, also es sind alle herzlich willkommen und ich glaube, das macht es am Ende auch aus.
Tobias
00:29:39
Okay. Ja gut, dann muss ich jetzt nur noch den Staplerschein machen und dann wird das ja vielleicht mal was. Genau, aber eine Frage jetzt noch so zum grundsätzlichen Arbeiten: Du hast gesagt, dein Vater ist insbesondere ja dann auch für die Weinberge zuständig. Du bist sozusagen die Kellerratte. Darf man das so sagen? Kellerratte hört sich jetzt irgendwie nicht so sehr positiv an. Moment mal, das müssen wir jetzt nochmal neu. Gibt es den Ausdruck nicht? Nee, auch sorry dafür.
Juliane
00:30:11
Herrlich. Hättest du jetzt gesagt „das Kellermäuschen" weiß ich auch nicht, ob ich das besser gefunden hätte.
Tobias
00:30:16
Genau, ne, das wäre dann auch wieder schwierig gewesen. Du bist lieber im Keller zu Hause. Aber ist es denn tatsächlich so, dass dir die Arbeit im Keller auch mehr zusagt? Oder lässt du auch lieber die Seele baumeln, wenn du durch die Weinberge spazierst?
Juliane
00:30:32
Nee, tatsächlich. Da sind wir wieder bei dem Thema Eingangsbereiche. Wir haben uns für den Weg entschieden und ich genieße es tatsächlich sehr, sehr. Wenn ich mal draußen bin, muss ich auch offen und ehrlich sagen, wie mein Tag abläuft. Ich würde mir wünschen, ich könnte mal wieder einen kompletten Tag von morgens bis abends einfach nur Winzerin sein. Leider beschränkt sich das tatsächlich durch und durch auf 6 Wochen Ernte. Da gibt es keine Termine, keine Telefonate. Da bin ich nicht erreichbar. Weiß auch jeder. Auch Kunden haben mittlerweile akzeptiert. Ich bin hier, weil wir haben nur einmal die Möglichkeit und es gibt keine Veranstaltung drumherum. Aber draußen im Weinberg siehst du halt genau, was du geschafft hast. Und das ist irgendwie so ein erfüllendes Gefühl. Das hört sich so stupide an, aber wenn du eine Reihe, jetzt im Moment sind wir gerade am Ausbrechen, Doppeltriebe heften. Wenn du eine Reihe gemacht hast, guckst du zurück und sagst: geil. Dann hast du so ein Tagesziel. Dann wechselst du den Weinberg und hast nach einem Tag 2 Parzellen geschafft und schläfst abends einfach gut ein, weil du sagst, ach, ist das ein geiles Gefühl, weil du einfach visuell siehst und du bist körperlich müde. Das vermisse ich tatsächlich schon ab und an. Also das wäre auch gelogen, wenn ich sagen würde, das würde mir gar nicht fehlen. Aber auch Keller ist auch eine Praxis, super-, superspannend. Und das war schon immer, genau, ein bisschen mehr mein Favorit. Aber ich würde, wenn ich die Zeit hätte, auch supergern noch mehr draußen sein.
Tobias
00:31:57
Gibt es denn so einen Lieblingsplatz im Weinberg, so eine Lieblingsparzelle?
Juliane
00:32:02
Ja, tatsächlich. Gibt es 2 davon.
Tobias
00:32:04
Ja, die musst du uns jetzt natürlich beschreiben.
Juliane
00:32:06
Das zeige ich euch vielleicht auch später mal, je nachdem, wie viel Zeit ihr mitgebracht habt. Vielleicht kommt die Sonne noch mal raus. Das ist tatsächlich auch auf einem Plateau oben, ist eine ganz alte Rieslinganlage. Papa verspricht mir schon seit 5 Jahren, da mal ein Bänkchen hinzustellen. Ich warte immer noch drauf, aber da blickst du so auf den kompletten Rheingraben und hast so einen ganz, ganz tollen Blick und eine Ruhe. Und jetzt, wie gesagt, wenn es draußen losgeht, hörst du eigentlich nur Vogelgezwitscher. Und das ist wirklich. Da atmest du durch. Du guckst einfach, hast ein gutes Gläschen Wein, nimmst dir noch eine gute Brotzeit mit und du kannst einfach nur starren. Das ist irgendwie megaschön, ja.
Tobias
00:32:46
Wow, super. Um noch mal zum Wein zurückzukommen, also wir wollen ja jetzt auch deine Weine den Hörerinnen und Hörern ein bisschen nahebringen. Was wäre denn so eine Empfehlung für den Einstiegswein, für den ersten Wein von Juliane Eller? Also Juwel heißen ja deine Weine ganz passend. Was wäre da die Empfehlung?
Juliane
00:33:06
Tatsächlich würde ich immer zum Weißburgunder raten. Ich finde, Weißburgunder ist die Rebsorte, die echt unterschätzt wurde die letzten Jahre, und die hat so viel Potenzial, weil die so eine tolle Vielschichtigkeit hat, egal, wie sie ausgebaut ist. Bei uns ist der Einstieg im Edelstahl ausgebaut. Er hat ein langes Hefelager, also hast schon ordentlich Geschmack, aber hast so eine ganz tolle Eleganz und eben diese Vielschichtigkeit, Komplexität. Du entdeckst den Wein mit jedem Schluck mehr und neu und hast so eine ganz tolle Reise im Glas. Und hast dann aber so eine unheimliche Saftigkeit, wir nennen es ja so schön den Trinkfluss. Ist sehr animierend, dass du dir dann nochmal nachschenkt. Und das auch gut gekühlt, einfach ganz entspannt. Das finde ich, ist immer ein hervorragender Einstieg in unsere Weinwelt.
Tobias
00:33:49
Okay, super. Und wenn wir jetzt noch mal zurückkommen zu diesem Thema, du warst 23 und hattest deine Vision. Wenn jetzt beispielsweise andere Winzerinnen oder vielleicht die, die es auch gerade werden oder werden wollen, zuhören, gibt es da irgendwie so handfeste Tipps, die du denen mit auf den Weg geben kannst?
Juliane
00:34:10
Tatsächlich sich erst mal klar werden: Was will ich? Wo will ich hin? Wo will ich in den nächsten 10 Jahren stehen? Und dann: weniger ist mehr. Nicht sofort alles probieren und alles lostreten wollen, sondern wirklich gezielt mit einzelnen Dingen starten, die ich auch ganz realistisch umsetzen kann. Und dann einfach machen. Da sind wir wieder beim Punkt. Das ist es eigentlich schon. Und vor allem selbst wissen, was man kann und dann auch echt selbstbewusst sagen, das kriege ich hin, ich habe die Family irgendwie im Rücken oder organisiere es mir irgendwie anders. Das kann ich. Und dann setzt man sich Ziele und dann rennt man einfach los.
Tobias
00:34:47
Ja. So, jetzt sind 10 Jahre bei dir vergangen. Wagen wir doch mal den Blick in die nächsten 10 Jahre.
Juliane
00:34:53
Oh mein Gott.
Tobias
00:34:54
Du bist ja immer noch jung. In 10 Jahren bist du auch noch jung. Aber hast du da auch schon irgendwie so eine Art Vision, wie das jetzt irgendwie die nächsten 10 Jahre weitergehen soll?
Juliane
00:35:05
Tatsächlich immer weiter den deutschen Weinbau nach außen tragen und auch das Thema junge Leute dafür begeistern, weil es ein unglaublich toller Job ist. Und wenn man auch mal zurückblickt, was die letzten Jahre, das war schon die Generation vor mir, die Generationen. Ich sage auch immer, wir ernten die Lorbeeren. Also 2 Generationen vor uns, die haben schon so wahnsinnig viel für den deutschen Weinbau getan, dass die Leute überhaupt Bock auf deutschen Wein haben. Du kannst dich vielleicht auch noch erinnern, vor 20 Jahren konntest du so tolle Qualitäten erzeugen, wie du wolltest, das wollte kein Mensch haben. Und meine Generation hat das Glück gehabt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und auf diese Welle mit aufspringen zu dürfen. Das darf man nie vergessen, dass wir das nicht geschafft haben, sondern da schon wahnsinnig viel Arbeit reingesteckt wurde. Und das möchte ich weitertragen, dass wir wirklich auch da, auch international einfach das zeigen, was wir können, und da auf dem Schirm sind und junge Leute ranholen, ja.
Tobias
00:36:01
Super. Vielleicht jetzt mal so eine Frage irgendwie von Podcaster zu Podcasterin: Was ist denn, muss man den Leuten ja vielleicht auch mal erklären, was ist für dich das Reizvolle an diesem Medium Podcast?
Juliane
00:36:14
Gute Frage. Wir haben wirklich versucht, welche Kanäle gibt es, dass wir all das sehr nischige, was wir ja nun mal betreiben, irgendwie unkompliziert, schnell nach außen tragen kann. Und dann war das natürlich die sozialen Medien und dann aber auch der Podcast. Wir haben tatsächlich auch in der letzten Staffel unseres Podcasts das Ganze mit Videomaterial begleitet und haben da auch noch mal gezeigt, wir wollen das ein bisschen mehr visuell, quasi noch ein bisschen transportieren.
Tobias
00:36:41
Ja, das will, bei Michael und mir will das keiner, aber erzähle nur weiter.
Juliane
00:36:44
Seid ihr euch sicher? Habt ihr schon mal so eine Pilotfolge gestartet?
Tobias
00:36:47
Ja, ich weiß nicht.
Juliane
00:36:49
Genau. Und da man ja auch da ganz klar die Zahlen und die Trends sieht von Podcasts, das ist ja Wahnsinn, haben wir einfach gesagt, wir probieren es aus. Und das mit einem im Verhältnis gesehen sehr geringen Aufwand, haben wir da einfach einen weiteren Kanal, wo wir über das tolle Produkt Wein reden können, so wie ihr es auch macht.
Tobias
00:37:09
Erzähl doch unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mal ein bisschen was zu dem Podcast. Wie heißt der? Wo findet man den? Ein bisschen Werbetrommel rühren.
Juliane
00:37:16
Aber sehr gerne. Ich mache mit der lieben Ann-Katrin Schmitz, auch besser bekannt unter der Himbeersahnetorte, die auch klasse Podcasterin ist in einer ganz anderen Branche, aber sehr sehr spannend. Also auch das große Empfehlung, „Baby Got Business". Unser Podcast heißt "You Never Drink Alone", der feuchtfröhliche Podcast, bei dem Bekannte zu Freunden werden, und ja.
Tobias
00:37:38
Oh, das war aber jetzt einstudiert.
Juliane
00:37:40
Das war einstudiert. Man könnte meinen, ich hätte schon ein paar Staffeln auf dem Buckel. Und da haben wir jetzt auch so ein bisschen auf die Fahne geschrieben, einfach Einsteiger abzuholen und mit auch ein paar spannenden Persönlichkeiten über das Thema Wein zu sprechen. Und es ist immer wieder faszinierend, welche große Rolle Wein bei ganz vielen spielen. Aber es wird immer noch zu wenig transportiert. Und ja, da, Anni ist nicht vom Fach und stellt immer, sie sagt es liebevoll, die dummen Fragen zum Thema Wein, die es ja nun mal nicht gibt und da aber auch das Feedback war: Endlich traut sich mal jemand das zu fragen. Weil du bist in dieser elitären Weinwelt und bevor du was falsches fragst oder sagst, dann sagst du lieber gar nichts oder gehst in ein Restaurant und bestellst dir lieber ein Bier. Weil ich trau mich eigentlich gar nicht so wirklich nach einer Weinempfehlung zu fragen, weil ich habe ja keine Ahnung. Und da einfach so ein bisschen die Scheu nehmen. Und das hat tatsächlich auch sehr gut funktioniert.
Tobias
00:38:34
Ja, sehr gut, klasse. Ja, das werden wir auch verlinken in den Shownotes, schaut da gerne mal rein. Und ja, wir haben jetzt schon jede Menge von dir erfahren. Eine Standardfrage im Podcast ist allerdings, und die muss ich dir natürlich auch stellen: Gibt es einen Einsame-Insel-Wein?
Juliane
00:38:51
Nein.
Tobias
00:38:52
Nein. Das sagen irgendwie spontan erst mal alle.
Juliane
00:38:56
Echt? Ist das so?
Tobias
00:38:57
Das ist viel zu schwer und nur ein Wein. Aber vielleicht noch mal die Rahmenbedingungen: einsame Insel, ist aber unterkellert. Großer Vorrat, bestens klimatisiert. Aber es ist tatsächlich nur, ganz viele Flaschen, aber nur ein Wein.
Juliane
00:39:13
Tatsächlich, wie gesagt, kommt jetzt wahrscheinlich die Standardantwort: Es gibt so viele tolle Weine auf der ganzen Welt und man will sich nicht festlegen. Aber ich kann mich tatsächlich festlegen. Und zwar ist das der 2014er Kloppberg vom Weingut Winter. Kloppberg ist eine absolute Toplage in Dittelsheim und das ist tatsächlich aktuell, haben wir nämlich gerade erst probiert, absoluter Favourite, total unterschätzt, auch der Jahrgang. Haben, glaube ich, viele nicht auf dem Schirm.
Tobias
00:39:41
Was für eine Rebsorte?
Juliane
00:39:42
Riesling, Großes Gewächs. Und das mag ich tatsächlich auch sehr, sehr gerne, gereifte Sachen. Das ist auch so ein Thema, was wir ein bisschen näherbringen wollen, wie toll, und natürlich Riesling, die Königin der Rebsorten. Auch was das Thema Reife betrifft, wie lange du das weglegen kannst und was dann alles auch im Wein passiert. Und man überlegt jetzt auch, 2014 ist so nahe gefühlt, auch für uns als Winzerinnen und Winzer. Aber wir haben auch schon bald wieder 10 Jahre. Und das ist irgendwie so verrückt. Und du erinnerst dich genau, der Sommer war so, es war trocken, es war nass, wie waren die Jahre. Und das finde ich irgendwie sehr, sehr schön. Und das hat unglaublichen Grip. Und das war also auch eine sehr extreme Eleganz, hat ein bisschen Holzeinsatz, aber nur für ein bisschen Körper, und er hat so Grip und Zug und schmeckt jetzt so taufrisch, da kannst du dich anschnallen.
Tobias
00:40:29
Ah, das hört sich gut an, wenn du jetzt mal so gesponnen die Möglichkeit hättest, dein Weingut ist jetzt nicht in Alsheim in Rheinhessen: Wo würde dein Traumweingut stehen, wenn es nicht hier in Rheinhessen stehen würde?
Juliane
00:40:43
Tatsächlich steht ganz, ganz oben auf meiner Liste das Reiseziel Südafrika. Ich war, warst du schon mal dort?
Tobias
00:40:49
Nein.
Juliane
00:40:50
Ich war noch nie dort, und wenn ich da war, danach kann ich dir die Frage beantworten, ob es dort sein soll oder doch eher die Toskana. Obwohl mir da die Rotweine eigentlich zu schwer sind. Ich mag die Stilistik von uns, wie es hier wächst, schon sehr, sehr gerne. Alles andere ist mir dann doch auch oft zu opulent, zu schwer. Aber Südafrika habe ich, wie gesagt, seit Jahren, sagt mir jeder: Das ist nicht dein Ernst, dass du noch nicht dort warst. Unbedingt alles mal anschauen und dich durchprobieren. Also das steht auf der Liste. Und wenn ich da einen Haken dran gemacht habe, dann stellst du mir noch mal die Frage.
Tobias
00:41:26
Okay, ja, ich kann ja irgendwie einen Kontakt zu Markus Schneider vermitteln. Ich glaube, der kennt sich da ganz gut aus.
Juliane
00:41:31
Zum Glück habe ich da schon sehr gute Kontakte. Und ja, er muss mir eigentlich auch den privaten Trip, komplett das Programm spannen, weil anders macht es gar keinen Sinn.
Tobias
00:41:40
Ja, genau. Na, das ist doch jetzt ein ganz gutes Wort zum Schluss. Juliane, vielen Dank auch für den Einstieg in die Podcastfolge. Ich glaube, wir sollten noch mal so eine Koproduktion in Zukunft machen. Und ja, vielen Dank für deine Zeit.
Juliane
00:41:53
Sehr, sehr gerne. Und jetzt probieren wir noch ein bisschen was.
Tobias
00:41:55
Aber bitte.
Juliane
00:41:57
Vielen Dank.
Tobias
00:41:58
Danke.